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Sonographie von Plazenta, Fruchtwasser und Nabelschnur K.Nitzsche Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden

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Sonographie von Plazenta, Fruchtwasser und Nabelschnur

K.NitzscheKlinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden

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Plazenta

• Beurteilung von: Lokalisation Morphologie (Reife, Dicke)

• Verwechslung mit: MyomenUteruskontraktionen

• Fragestellungen: Hämatome, vorz. Plazentalösung Plazenta praevia Vorzeitige Reifung

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Plazenta• Indikationen zur gezielten Beurteilung:

– Uterine Blutung– Unklare UB-Schmerzen– Vorzeitige Kontraktionen/Wehen– Diabetes mellitus, Präeklampsie– Mehrlinge– Vd.a. IUGR– Lageanomalien– NIHF/ Hydrops fetalis– Polyhydramnion– Vor und im Z.n. invasiver Diagnostik

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V. umbilikalisA. umbilikalis

Stammzotte

Maternale Zirkulation

Myometrium

Dezidua basalis

Intervillöser Raum

Chorionplatte

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Plazenta

1. Trimenon• Differenzierung zw. Chorion frondosum und Decidua basalis 6.- 8.SSW

• Verdickung des Ch. frondosum – Abgrenzung vom Ch. laeve (ab 10.SSW gut erkennbar)

• Zwischen Chorion und Amnion Zölomhöhle

• Amnion legt sich bis ca. 14. SSW dem Chorion an

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Plazenta

2./ 3. Trimenon

• 3 Komponenten der Plazenta– Chorionplatte von Amnion bedeckt echoreiche Linie– Parenchym (Reifung)– Basalplatte - Abgrenzung zum Myometrium

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Plazentabiometrie

• Plazentadicke:– Bis 20.SSW 3cm– >20.SSW 4-5cm

• Faustregel:– Größte Plazentadicke gemessen zw. Chorionplatte und

Basalplatte in mm entspricht der SSW

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PlazentaReifungsgrad nach Grannum 1979

• 0 homogenes Parenchym, glatt begrenzte Chorionfläche(I. + II.Trimenon)

• I wellenförmige Begrenzung der Chorionplatte, einzelne Echoverdichtungen im Parenchym

(II.Trimenon)• II längliche Echoverdichtungen von Chorionplatte in

Richtung Basalplatte, echoreiche Strukturen im Parenchym(II.-III. Trimenon)

• III Kompartimentierung, Kotelydone erkennbar, echoreiche Strukturen im Parenchym, girlandenförmiges Muster(>36.SSW)

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PlazentaLage und Lageabweichungen

• Lokalisation (HW, VW, Fundus, Seite) – volle HB

– Tiefer Sitz 0,5-5cm zum inneren MM– Plaz. praev. marginalis bis an den inneren MM reichend– Plaz. praev. partialis innere MM tlw. überdeckt– Plaz. praev. totalis über den MM ziehend

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Plazenta

• Migration bis 32.SSW (VW besser als HW)

• Plaz. praev. tot. in 20.SSW 5,3%, im 3.Trim. ca. 0,5%

• Wiederholung Plaz. praevia 4-8%

• Inzidenz im Z.n. Sectio caes. 10%

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PlazentaVeränderungen

2./ 3. Trimenon

• Physiologisch– Lakunen echoleere Strukturen (ab 28.SSW)– Chorionzysten echoleer, Vorwölbung in Richtung FW– Retroplazentares Strombett

• Pathologisch– Plazentamolen (Schneegestöber)– Vorzeitige Plazentalösung– Vorzeitige/verzögerte Reifung– Hydrops plazentae– Tumore (Chorangiome, Teratome usw.)

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Plazenta

• Plazenta accreta:– Fehlen des subplazentaren Venenplexus (echoarm)

• Plazenta increta:– Infiltration der Plazenta in das Myometrium

• Plazenta percreta:– Z.B. plazentare Gefäße in Harnblasenwand darstellbar

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Nabelschnur

• Ab 1.Trimenon darstellbar

• 2 Nabelschnurarterien, 1 Vene (20.SSW)

• Teddykopf - Phänomen im Querschnitt bei 3 Gefäßen

• Darstellung beider NSA an der fetalen Harnblase (Farbdoppler)

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Nabelschnur

• Pathologie:– Singuläre NS-Arterie (SUA)

• Siegelringphämomen • 0,8% der NG - 20 - 50% kongenitale Anomalien

– Nabelschnurknoten

– Nabelschnurzysten – kongenitale Anomalien

– Hämatome (selten, a.e. nach Punktionen)

– Variationen des NS-Ansatzes an der Plazenta

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Fruchtwasser - Physiologie

• 1. Trimenon

– Filtrat aus maternalem Plasma, über Plazenta, NS, Eihäute in Amnionhöhle sezerniert und resorbiert

– Ungehinderter Austausch über embryonale Haut

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Fruchtwasser - Physiologie

• 2. Trimenon

– (Plazenta, Eihäute)

– Zunehmender Anteil des FW aus filtriertem fetalen Plasma über Nieren, Harnblase und Haut

– 16.SSW ca. 200 ml FW

– bis Ende 2. Trimenon Zunahme von 20 ml/ Woche

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Fruchtwasser - Physiologie

• 3. Trimenon

– (Plazenta, Eihäute)– Überwiegender Anteil des FW aus fetalen Nieren– Hautanteil sinkt durch zunehmende Keratinisierung– An Regulation beteiligt:

• Gastrointestinaltrakt• Bronchopulmonaltrakt

– Fruchtwassermenge nimmt > 37.SSW ab

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Fruchtwassermenge

• Anhydramnion– Kein FW

• Oligohydramnion – Geringes FW-Depot ohne NS-Anteil oder Extremitäten

• Polyhydramnion– Ein zweiter gleich großer Fet würde in den Uterus passen

• 15-30% Fehlbildungen bei FWM-Pathologie, BS?

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Fruchtwassermenge (FWM)

• 1. Semiquantitative Bestimmung– US-Sonde senkrecht zum Abdomen– Größtes FW-Depot ohne NS - Tiefe messen

FWM Tiefe (cm) Diagnose

Vermindert < 1 OligohydramnionGrenzwertig > 1< 2 Untere NormNormal > 2 < 8 Normale FWMErhöht > 8 Polyhydramnion

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Fruchtwassermenge (FWM)

• Amnionflüssigkeitsindex (AFI)– Uterusteilung in 4 Quadranten – Messung größte FWM im Sagittalschnitt– Summe aller 4 Quadranten

< 5,0 cm Oligohydramnion5,0 - 20,0 cm Normale FWM

>20,0 cm Polyhydramnion

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DANKE