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Symbolisierung von Raum Kunstpädagogische Methoden aus dem Seminar „Medienbildung in der Kunstpädagogik“ Dr. Ulrike Stutz / Institut für Kunst‐ und Musikwissenschaft / TU Dresden / SS 08

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Symbolisierung von RaumKunstpädagogische Methoden aus dem Seminar  „Medienbildung in der Kunstpädagogik“ Dr. Ulrike Stutz / Institut für Kunst‐ und Musikwissenschaft / TU Dresden / SS 08 

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Dr. Ulrike Stutz / Medienbildung in der Kunstpädagogik / Institut für Kunst‐ und Musikwissenschaft / Philosophische Fakultät / TU Dresden

SS 2008 

 

Einführung 

1  

 

Im Rahmen des Seminars „Medienbildung in der Kunstpädagogik“ haben Studierende Überlegungen dazu angestellt, wie Schüler/innen Raum im Kunstunterricht symbolisieren können. Dabei sollte es nicht um die ausschließliche Vermittlung einer zentralperspektivischen Darstellung gehen, sondern um unterschiedliche Formen der Raumdarstellung, die verschiedene Raumerfahrungen vermitteln und die zu Vergleichen anregen. Eingefügt wurde in diese Methodensammlung außerdem eine Konzeption von Martin Arndt, die dieser für seine mündliche Staatsexamensprüfung entwickelte und freundlicherweise zur Verfügung stellte. Die praktischen Überlegungen im Seminar entstanden im Anschluss an eine Auseinandersetzung mit Theorien des Kunsthistorikers Erwin Panofsky (1892‐1968), der die zentralperspektivische Darstellung als eine gesellschaftliche Konvention begriff, um Räumlichkeit zweidimensional darzustellen. Die zentralperspektivische Darstellung des Raums ist seinen Überlegungen zufolge eine symbolische Form, deren Verständnis auf Lernprozessen und gesellschaftlichen Konventionen beruht. Symbolisieren bilde einen aktiven Prozess der Bedeutungsbildung und keine „Abbildung“. Bei der zentralperspektivischen Darstellung handelt es sich nach ihm um eine in der Renaissance entwickelte Übersetzung von Räumlichkeit auf die Fläche, die eine „symbolische Form“ für die mit der Neuzeit einsetzende Welt‐ und Geisteshaltung bildet. Panofsky betont:  „So lässt sich die Geschichte der Perspektive mit gleichem Recht als ein Triumph des distanzierenden und objektivierenden Wirklichkeitssinns und als Triumph des distanzverneinenden menschlichen Machtstrebens, ebensowohl als Befestigung und Systematisierung der Außenwelt, wie als Erweiterung der Ichsphäre begreifen.“ (S. 742) In der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Darstellungen von Räumlichkeit verglich Panofsky den Bildraum des Mittelalters mit dem aus verschiedenen Elementen zusammengesetzten „Aggregatraum“ der Antike und unterschied diese Bildräume vom einheitlichen „Systemraum“ der Renaissance. Während der „Aggregatraum“ auf der Zusammensetzung unterschiedlicher Perspektiven basiert, beruht der „Systemraum“ auf einem einheitlichen Blickpunkt und konstruiert einen unendlichen, gleichbleibenden und mit unbewegtem Auge wahrgenommenen Raum. Nach Panofsky stellen diese Raumdarstellungen unterschiedliche Symbolisierungsformen von Raum dar, in denen sich verschiedene Sichtweisen und Haltungen des Menschen zur Welt ausdrücken. Im Anschluss an Panofsky kann die Frage gestellt werden, welche Symbolisierungen von Raum den heutigen Raumerfahrungen von Kindern und Jugendlichen entsprechen, die sich in virtuellen, interaktiven, pluralisierten und vernetzten Räumen bewegen und die durch ihre Bewegungen im urbanen Raum – z.B. durch Biking und Skating – bewegte Räume erschaffen. 

 

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Raumdarstellungen in der Malerei des Mittelalters und der Renaissance:  

Oberrheinische Meister: Das Paradiesgärtlein.  Szene: Maria im beschlossenen Garten mit Heiligen, um 1410, Mischtechnik auf Holz, Frankfurt. 

Raffael: Die Schule von Athen, 1509 bis 1511, Fresko, Rom.  

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Raumdarstellungen in der Moderne:

    Cy Twombly: Schule von Athen II, Bleistift, Kreide und Öl auf Leinwand, 1964, Baden‐Baden. 

Martin Kobe: The centre cannot hold,  Öl und Acryl auf Leinwand, Ausstellung SKD 2007. 

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Ideen für unterschiedliche Symbolisierungen von Raum 

4  

„Den Raum erfahren/empfinden ...“ 1. spielerische Erkundung des Raums durch akustische Sinneswahrnehmung  

o Jäger und Gejagte   Ein Schüler in der Klasse übernimmt die Rolle des Jägers, die anderen sind die Gejagten. Allen Schülern werden die Augen verbunden, der Raum (Klassenzimmer, Aula, Turnhalle...) sollte möglichst von allen großen  Möbelstücken befreit werden. Der Jäger muss nun die anderen schnappen, kann sich dabei jedoch nur auf sein Gehör verlassen. Die Gejagten müssen sich dementsprechend leise im Raum bewegen und versuchen, die Bewegungen des Jägers nur mit Hilfe des Gehörs zu lokalisieren. Gleichzeitig beginnen die Schüler um sich zu tasten, um den Raum wahrzunehmen und sich in ihm zu orientieren und Hindernisse zu vermeiden. Die Schüler erkunden den Raum durch eigene Klang‐ und Bewegungserfahrungen.  

 2. Erkundung des Raumes mit alles Sinnen  

o Den Raum durchschreiten, durchkriechen, abtasten, den anderen hindurch tragen, rennen, durchrollen, riechen, hören..., Vertrauen unter den Schülern schaffen   der gemeinsame Raum  

 3. Dokumentation der Raumes mit all seinen Gegenständen, Strukturen und Oberflächen 

o Sammlung von Gegenständen, Collage, Frottage, Spurensicherung  

4. Vergleichende Wahrnehmung o Beschreibung des Raumes aus der Imagination / Erinnerung (Wie groß ist der Raum? Wie hoch ist der Raum? Wie viele Schritte brauchst du, um 

den Raum zu durchqueren? Wie riecht er? Wie sind die Dinge im Raum angeordnet?) – im Anschluss Überprüfung der eigenen Vorstellung und vor allem Reflexion der eigenen Vorstellungen 

 5. Fortbewegung im Raum überbrücken 

o Strecken im Raum mit verschiedenen Hilfsmitteln und verschiedene Arten und Weisen überbrücken (Inlineskates, Bleischuhe, Zehenspitzen, langsam, schnell, kriechend, springend, im Entengang, rollend...) 

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 6. Geräusche im Raum erzeugen und deren Wirkung wahrnehmen 

o Schreien, summen, flüstern, quieken, krach machen, kratzen...  

7.  Licht im Raum o Verändern von Lichtverhältnissen, dokumentieren von Lichtverläufen, Brechen und Streuung des Lichts ...  

8. Die Geschichte eines Raumes – Spurensuche  o Was passiert mit dem Raum an einem Tag? (Papierkorb, beschmutze Bänke, die Tafel, Fundstücke...) 

„Den Raum erschaffen...“ 1. Dokumentation von gefühlter Raumwahrnehmung (v. a. blindes Tasten) durch Grund‐ und Umrisszeichnungen; im Anschluss Anfertigen von 

Gipsmodellen der „gefühlten“ Räume (in Anlehnung an der künstlerischen Arbeit Rachel Whitereads)  2. Veränderung des Raumes  

o Verdichtung von Raum z. B. durch Spannen eines dichten Netzes, Veränderung der Fortbewegungsmöglichkeiten im Raum   

3. Erschaffung neuer Raumwahrnehmung durch bewusste Veränderung der Perspektive  o Wird der Raum ein anderer, wenn ich ihn von oben betrachte, wenn ich ihn durch ein Schlüsselloch betrachte, wenn ich mich in einer Ecke auf 

den Boden setze? Inwiefern ist er ein anderer?   Symbolische Bedeutung von Perspektive!  

4. Einen Raum im Raum schaffen  o Arbeit mit Kontrastpaaren (der kleine im großen Raum, der persönliche im öffentlichen Raum, der schmutzige im sauberen Raum, mein Raum 

in unserem Raum...)    

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5. Die menschliche Skulptur o In einer Gruppe wird eine menschliche Skulptur konzipiert. Dabei soll einmal möglichst viel und einmal möglichst wenig Raum genutzt werden. 

Anschließend  Reflexion der Umsetzung in der Großgruppe.   

6. Erfinden neuer Räume in freier Natur o Entwickeln großer, kleiner, enger, weiter usw. Räume in der freien Natur (Hilfsmittel: Seile, Schnüre, Kreide, Gegenstände...)  

7. Aktionen im Raum  o „Platzeinnahme“, „Hausbau“, Spiel, Tanz, Bewegung, Performance   

8. Darstellung unterschiedlicher Raumatmosphären durch Körpergesten  

9. Zentralperspektivische Konstruktion und Darstellung eines Raums  Beim Umgang mir Raumerfahrung im Kunstunterricht sollte die vergleichende Wahrnehmung und Darstellung immer eine Rolle spielen. Folgende Fragen können bezüglich Panofskys Überlegungen durchgängig reflektiert werden: Welche unterschiedlichen Symbolisierungsformen wurden gefunden? Wie wird Räumlichkeit hiermit unterschiedlich entworfen? Welches Verhältnis des Subjekts zur Welt wird hier sichtbar?  

„Der individuelle Raum...“ 1. Individuelle Räume schaffen / suchen 

o Einen Ort im Raum suchen, der für eine Person eine besondere Bedeutung hat (Hier fühle ich mich wohl, hier ist es gemütlich, ich habe ich mich gestritten, ich habe ich mich verewigt....), Reflexion der subjektiven Bindung zu bestimmten Räumen, Frage nach einer symbolischen Perspektive  

   

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2. Der Raum um mich herum? o Wie viel Raum bzw. Abstand zu andern brauche ich, um mich wohl zu fühlen? Wo sind die Grenzen von Nähe und Distanz? Wer darf näher an 

mich ran, wer nicht? Wie viel Raum brauche ich, um mich sicher zu fühlen? Wie viel Raum ich, wie viel brauchst du? Gibt es Unterschiede in anderen Kulturen?   Austesten (zwei Schüler gehen solange aufeinander zu, bis es ihnen unangenehm wird) und Dokumentieren, eventuell  Erkenntnisse in eine künstlerische Arbeit übersetzen  

„Der bewegte Raum...“ 1. Teilen eines Raums mit einem Tuch, das von einer Seite beleuchtet wird. Der Schatten einer Person wird sichtbar. Zweite Person im anderen Raumteil 

tanzt mit diesem Schatten, von beiden Seiten wird gefilmt.  

2. Übertragung einer Bewegung, die in einem Raum ausgeführt wird, in einem anderen Raum mit Videoübertragung und Beamer. Andere Schüler/innen reagieren auf die projizierte Bewegung mit Tanz, Inszenierung und/oder Malerei. Diese Interaktion wird gefilmt. 

 3. Gefilmter Tanz/Performance auf ein Blatt projizieren. Inspiriert von diesen Bewegungen grafische Spuren auf dem Blatt entstehen lassen. Das Video 

hierbei in unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablaufen lassen.  

 

Peter Welz: The Fall. Videoperformance und Rauminstallation 2003, 30 Min.  

Peter Welz: Airdrawings. Grafik auf Ausdruck eines  Videostills. 2007  

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 Martin Arndt Konzept für eine Klasse 10,  Stundenumfang: 8 Stunden, 14tägiger Blockunterricht jeweils von 10:20 – 12:20 Uhr Beteiligt ca. 18 Schülerinnen und Schüler 

rojekt „Haus der 10“ – mediale Raumtransformationen 

 

orschung ‐> Raumvermittlung ‐> Raumvermittlung online 

ng: 

rößen des Raums schätzen, den Raum abschreiten; Körper in Beziehung zum Raum setzen 

 5 Min. (Anlegen eines Portfolios zu den Raumerfa rungen) 

5 Min. (Gespräch im Plenum) 

 

P(Pro Thema: Raumerfahrung ‐> Raumerf Ablauf des Projekts: 1. Performative Raumwahrnehmu

jekt „Ort der 11“ anschließbar)

Zeit: ~4´30 Min. (offen) Raum: Kunstraum, Stühle Bänke an Wand, Verdunkelung, Licht/Luft langsam/schnell Laufen; Ruhen/Rasten; G Reflexion: schriftlich: 

h~verbal: ~

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i Künstlern: er: 

n Andreas Gefeller 

ymbolische Transformation schaften notieren; nte zeichnerisch umsetzen; 

hen Maßstab zeichnen, wie die Zeichnung eines vorliegenden Grundrisses des Raumes, in dem h aktuell befindet (Klassenzimmer). 

dlichen Grundrisse der dargestellten Räume zu einem gesamten Raum mit verschiedenen Durchgängen und Verbindungen. unden und somit auf verschiedenen Ebenen angeordnet sein. 

indet eine privaten oder öffentlichen, euch relativ uneingeschränkt zugänglichen Innenraum

2. Vorstellen von zwe1. Fotos von Räumen von Candida Höf2. Fotos von Räumen vo~20 Min. > 1 Schüler / 1 Foto  Aufgaben: SRaumeigenRaumelemeGrundriss der jeweils dargestellten Räume anfertigen im gleicman sicZusammenfügen der unterschieDieser kann auch mit Treppen verb 3. Annäherung an einen Innenraum Raumfindung: F , den ihr sehr mögt.  

eine Eigenschaften komplex und sensibel: 

rundriss,  tät und den speziellen Eigenschaften des Raumes entsprechen.

Analysiert s Anfertigen: 1 Foto (digital), 1 GMitbringen: Gegenstände, die der Identi  (bspw: Riecht es nach der Katze des Nachbarn, dann 

enständen in der Schule in 14 Tagen. 

eit: 18*3Min.  Raum in der Schule 

äsentation der Raumeigenschaften vor der Projektion eines Fotos des Raums in der Einbeziehung der gesammelten Gegenstände. 

bringt sie mit!) Vermittlung dieses Raumes mit Bild und Geg Performative Präsentation des transformierten Raums: ZOrt: Aula (displaced) oder ein andererVermittlung/Pr

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gewinnen, wird die Präsentation gefilmt. 

on der Fotos, Zusammentragen der Eigenschaften durch Klasse („Raumeigner“ beteiligt sich hierbei nicht). 

s sollte das Bewusstsein entstehen können, dass mit Raumdarstellungen mehr als nur die geometrischen Eigenschaften des Raums transportiert werden. 

> Prinzip des „Displacement“ (siehe C. Brohl) wird angewandt. > Um Materialien [Videostills] für die Weiterarbeit zu  Reflexion: ~5 Min. Erneute ProjektiLernerfahrungen: E Auftrag: ~ 15 Min. In Kleingruppen: Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für eine Webpage zum Projekt und einer Startseite (www.haus‐der‐10.de), Vorstellung und Abstimmung in 14 Tagen. Einzeln: Erarbeitung eines Präsentationskonzepts des eigenen Raumes. 

 in 14 Tagen. 

ion/Abstimmung (~15Min.) ansformation – Erstellung einer Homepage zur künstlerischen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Räumen. 

t die dem Medium angepasste Transformation/Reduktion.) 

 

Startseite: Erstellen der Startseite. 

Umsetzung Medien‐Werkstatt: Zeit: 90 Min. Raum: Tutorielle Werkstattarbeit im PC‐Kabinett und Flur davor.  PräsentatMediale Tr(Zentral hierbei is Auftrag: Beenden der Einzelseiten bis in 14 Tagen. Gruppe mit Zuschlag für 

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edien‐Werkstatt: 

inett 

usammenstellung auf Lehrer‐Laptop. 

eit: 15 Min. 

tens zwei der folgenden Künstler/innen: r, Jeff Wall, Andreas Gefeller, Jan Dibbets, Robert Smithson, Christoph Zwiener 

beiten Notizen und perceptive Skizzen anfertigen. 

rbeit in Beziehung zu den 2 Kunstwerken setzen. (~5 Seiten) 

MZeit: 45 Min. Raum: PC‐KabLetzte Handgriffe (~40 Min.); Sichtung / interne Präsentation Z Raumwechsel: Kunstraum Feierlicher Upload der Website Z Anschließende Kunst‐Rezeption: Zeit: 20 Min. Stationen zu mindesCandida HöfeAufgabe: Zu zwei ArAuftrag (zu in 14 Tagen): Projektbericht schreiben und eigene A

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Andreas Gefeller: Ohne Titel ‐ Plattenbau 1, Berlin, 2004.  Andreas Gefeller: Ohne Titel (Büroetage) Düsseldorf, 2003. 

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Candida Höfer: Kunsthaus Bregenz I, 1999. und Pitt Rivers  Candida Höfer: Pitt Rivers Museum Oxford IV, 2004. Museum Oxford IV 2004. 

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Material/Orte

• Fluter warm/kalt; Lüfter für Datum 1

• www.haus-der-10.de (noch frei!)

• Webspace von Schule (200MB)

• 4 ausleihbare Digitalkameras

(mit AV)

• Aula, Beamer re

• PC Kabinett rese

serviert

rviert

• Subjektive Erfahrung – Innenwelt

• Öffentlichkeit

Handlungsorie mit Raum

aufgrund eines A es Lernen)

ntierte Auseinandersetzung

uftrags / Anlasses (situiert

• Transformation/Reduktion

• Halböffentlichkeit

• Haus der 10

Lehrer

• Impulsgeber / Initiator • Medium Web

• Ästhetisches Subjekt

• Lehrplan 10. Klasse

• Gestalten auf der Fläche, von Körper und Raum, des Prozesses

(~25Std.)

• In der produktiven und rezeptiven Auseinandersetzung mit dem

Jahrgangsthema „Bild – Bewegung –Prozess“ begreifen die

Schüler Kunst als komplexen Problemlösungsprozess.

• Medienreflexion: Handlungsfelder I-V

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Symbolische Formen der Gegenwart? Folgende F e : Inwiefern ist die Zentra r che Form auch heute noch  die aktuelle Selbst‐ und Welthaltungen visualisieren, existieren heute? Welche Erfahru ung mit Raumdarstellungen ermöglicht? 

 

rag  sich an die Auseinandersetzung mit Raumdarstellungen an relevant für unsere Sicht auf Welt? Welche weiteren dominanten Formen,

ngen werden durch die hier angeregte Form der Auseinandersetz

n schließen lpe spektive als eine symbolis

   

Google Earth – Schwebende Betrachter/innen  und neue Übersichten  

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Jeffrey Shaw: The Legible City. Interaktive Medieninstallation. 1988 – 1991. 

Nam June Paik: Global Groove. Multimediainstallation mit receycelten TV‐Aufnahmen. Version von 2004. 

 

Page 18: Symbolisierung von Raum - kunstforschung.netkunstforschung.net/wiki/images/7/7a/Symbolisierung_von_Raum.pdf · Die praktischen Überlegungen im Seminar entstanden im Anschluss an

Dr. Ulrike Stutz / Medienbildung in der Kunstpädagogik / Institut für Kunst‐ und Musikwissenschaft / Philosophische Fakultät / TU Dresden

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öglich ist es im vergleichenden Umgang mit verschiedenen Symbolisierungsformen die Ausbildung einer medienreflexiven Haltung der beteiligten Kinder und Jugendlichen zu unterstützen. Mit den Worten des Symboltheoretikers Ernst Cassirer (1874‐1945) kann die Form der Erkenntnisbildung, die mit hiermit angeregt wird, als selbstreflexive Aktivität bezeichnet werden: 

 

„Denn freilich bleiben wir auch hier in einer Welt der ‚Bilder‘ befangen – aber es handelt sich nicht um solche Bilder, die irgendeine an sich bestehende Welt der ‚Sachen‘ wiedergeben, sondern um Bildwelten, deren Prinzip und Ursprung in einer autonomen Schöpfung des Geistes selbst zu suchen ist. Durch sie allein erblicken wir und in ihnen besitzen wir das, was wir die ‚Wirklichkeit‘ nennen: denn die höchste objektive Wahrheit, die sich dem Geist erschließt, ist zuletzt die Form seines eigenen Tuns.“ 

Ernst Cassirer „Philosophie der symbolischen Formen“, zitiert nach Dieter Mersch (Hrsg.) „Zeichen über Zeichen“, München 1998, S. 96 

 

 

 

 

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Dr. Ulrike Stutz / Medienbildung in der Kunstpädagogik / Institut für Kunst‐ und Musikwissenschaft / Philosophische Fakultät / TU Dresden

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5; Band 3: Phänomenologie der Erkenntnis, 1929) 

 Valeria Drotskaja 

Redaktionelle Bearbeitung: Ulrike Stutz 

Layout: Christin Wenk 

 

Literatur:  

Ernst Cassirer „Philosophie der symbolischen Formen“  (Band 1: Die Sprache, 1923; Band 2: Das mythische Denken, 192

Erwin Panofsky „Die Perspektive als symbolische Form“ Leipzig 1927 

 

    Folgende Studierende haben sich an den Ausarbeitungen beteiligt:  Romy Renner, Kristin Partusch,  Sabine Dittrich, Janett Kaiser, Miriam Meier, Anne Freier, Jessika Végh, Kristin Bechert, Christin Wenk und