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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Synthese neuer Ring-A-substituierter, b-anellierter Carbazole als potenzielle Zytostatika verfasst von Markus Tarnai angestrebter akademischer Grad Magister der Pharmazie (Mag. pharm.) Wien, 2013 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 449 Studienrichtung lt. Studienblatt: Pharmazie Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

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DIPLOMARBEIT

Titel der Diplomarbeit

Synthese neuer Ring-A-substituierter, b-anellierter Carbazole

als potenzielle Zytostatika

verfasst von

Markus Tarnai

angestrebter akademischer Grad

Magister der Pharmazie (Mag. pharm.)

Wien, 2013

Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 449

Studienrichtung lt. Studienblatt: Pharmazie

Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

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VORWORT

Die experimentellen Untersuchungen zur vorliegenden Arbeit wurden in der Zeit

von März 2011 bis Juli 2011 am Department für Arznei- und Naturstoffsynthese

der Universität Wien unter der Anleitung von Prof. Dr. Norbert Haider

durchgeführt.

Ihm gilt mein spezieller Dank für die intensive und persönliche Betreuung

während der praktischen Arbeit und des Verfassens der Diplomarbeit, sowie für

die Aufnahme sämtlicher NMR-Spektren.

Des Weiteren gilt mein Dank:

Herrn Dr. Leo Jirovetz für die Aufnahme der Massenspektren,

Herrn Mag. Johannes Theiner vom Mikroanalytischen Labor der Fakultät für

Chemie, Universität Wien für die Durchführung der Elementaranalysen,

Herrn Ing. Peter Unteregger vom Massenspektrometrie-Zentrum an der Fakultät

für Chemie, Universität Wien für die Aufnahme der hochauflösenden

Massenspektren,

Meinem Kollegen Mag. Thomas Nagel für die Durchführung der

zellbiologischen Untersuchungen am Institut für Krebsforschung der

Medizinischen Universität Wien.

Besonders möchte ich mich bedanken bei meinen Kolleginnen und Kollegen am

Department für die fachliche und persönliche Unterstützung.

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INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG 6

1.1. ELLIPTICIN ALS LEITSTRUKTUR IN DER

ZYTOSTATIKAFORSCHUNG 4

1.2. ZUM WIRKMECHANISMUS VON ELLIPTICIN-DERIVATEN 11

1.3. ZIELSETZUNG 11

2. EIGENE UNTERSUCHUNGEN 14

2.1. SYNTHESE VON 9-BROMPYRIDAZINO[4,5-b]CARBAZOLEN MIT

BASISCHER SEITENKETTE 14

2.1.1. Aufbau des bromierten Pyridazino[4,5-b]carbazol-Grundgerüsts 14

2.1.2. Einführung von basischen Seitenketten in das bromierte

Pyridazino[4,5-b]carbazol-Grundgerüst 21

2.2. SYNTHESE VON RING-A-SUBSTITUIERTEN PYRROLO[3,4-b]-

CARBAZOLEN MIT BASISCHER SEITENKETTE 27

2.2.1. Darstellung des 8-Brompyrrolo[3,4-b]carbazols mit basischer Imid-

Seitenkettenstruktur 27

2.2.2. Darstellung des 8-Nitropyrrolo[3,4-b]carbazols mit basischer Imid-

Seitenkettenstruktur 29

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3. EXPERIMENTELLER TEIL 34

3.1.1. Aufbau des bromierten Pyridazino[4,5-b]carbazol-Grundgerüsts 36

3.1.2. Einführung von basischen Seitenketten in das bromierte

Pyridazino[4,5-b]carbazol-Grundgerüst 42

3.1.3. Darstellung von 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-

methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion ausgehend von

Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat 48

3.1.4. Darstellung von 2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-

nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion ausgehend von

Dimethyl-1-methyl-6-nitro-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat 50

4. LITERATURVERZEICHNIS 53

5. ANHANG 56

SPEKTREN

ZUSAMMENFASSUNG

LEBENSLAUF

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1. EINLEITUNG

Krebs, als Sammelbegriff für maligne Tumoren und maligne Zellproliferationen

des blutbildenden und lymphatischen Systems, ist eine der häufigsten

Todesursachen in Industriestaaten und verantwortlich für 13% aller Todesfälle

weltweit. Die global steigende Prävalenz lässt sich in Industriestaaten mit einer

immer höher werdenden Lebenserwartung erklären, in Entwicklungsländern mit

einer zunehmenden Aneignung von Krebs auslösenden Angewohnheiten, allen

voran das Tabakrauchen.1

Die Ursachen für das dieser Krankheit zugrunde liegende unregulierte

Zellwachstum sind zu 90-95% diversen schädlichen Umweltfaktoren

zuzurechnen, und zu 5-10% der individuellen genetischen Ausstattung.2

Die aktuellen etablierten Therapiemethoden von soliden Tumoren umfassen

Resektion des entarteten Gewebes und der benachbarten Lymphknoten,

Therapie mit ionisierender Strahlung zur Zerstörung des betroffenen Gewebes,

und medikamentöse Therapie, sogenannte Chemotherapie.

Systemische medikamentöse Therapie kommt vor allem dann zum Einsatz,

wenn bei soliden Tumoren bereits Metastasen im Körper nachzuweisen sind,

und bei Entartungen des blutbildenden und lymphatischen Systems, da sich in

diesen Fällen entartete Zellen naturgemäß im gesamten Körper verteilen.

Die in der Chemotherapie verwendeten Substanzen, Zytostatika genannt,

entfalten ihre toxische Wirkung über eine Hemmung des Zellwachstums bzw.

der Zellteilung. Da Tumorzellen eine abnorm schnelle Teilungsrate aufweisen,

reagieren diese empfindlicher als gesunde Zellen auf eine Störung des

Teilungsmechanismus. Allerdings verfügen die Zellsysteme im Knochenmark,

Verdauungstrakt und in Haarfollikeln unter normalen Bedingungen ebenfalls

über eine hohe Teilungsrate. Daher kann es im Rahmen einer

Zytostatikatherapie zu Schäden in eben diesen Systemen kommen, die sich in

Form von Knochenmarksdepression, Schleimhautentzündung und Haarverlust

äußern.

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2

Diese umfangreiche Substanzgruppe der Zytostatika lässt sich anhand ihrer

biochemischen Angriffspunkte in weitere Gruppen unterteilen: Alkylanzien

können nukleophile Gruppen von Schlüsselmolekülen des Zellteilungs-

mechanismus alkylieren und so deren Funktion hemmen; Antimetabolite

werden durch ihre strukturelle Verwandtschaft zu natürlichen Metaboliten von

der Zelle erkannt, aber blockieren durch fehlende chemische Voraussetzung

den weiteren Mechanismus; Pflanzenalkaloide wie Vinca-Alkaloide, Podophyllo-

toxine und Taxane verhindern die korrekte Funktion der Mikrotubuli während

der Mitose; Interkalantien schieben sich aufgrund ihrer planaren Struktur in den

DNA-Strang ein und blockieren auf diese Weise dessen Replikationsenzyme;

Topoisomerasehemmer führen zu irreversiblen DNA-Strangbrüchen durch

Blockade des Enzyms Topoisomerase. Eine eindeutige Zuordnung von

einzelnen Substanzen in eine bestimmt Gruppe gelingt nicht immer, da oft ein

gemischter Wirkungsmechanismus vorliegt, vor allem die Kombination aus

Interkalator und Topoisomerasehemmer trifft auf einige interessante Wirkstoffe

zu.

In den drei letztgenannten Gruppen finden sich mehrere Wirkstoffe, die direkt

als Naturstoffe isoliert oder aus Naturstoff-Leitstrukturen heraus entwickelt

wurden. Diese Leitstrukturen wurden durch intensive Forschungsarbeit

chemisch dahingehend verändert, dass eine zytostatische Wirkung in den

Vordergrund tritt.

Die direkt aus der Pflanze Catharanthus roseus (Madagaskar-Immergrün)

isolierten Vinca-Alkaloide Vinblastin, Vincristin und Vindesin hielten Einzug in

die klinische Therapie, nachdem in den 1960er Jahren Studien über diese seit

langer Zeit in der Volksmedizin verwendete Pflanze positive Ergebnisse bei der

Behandlung von Leukämie gezeigt hatten.3

Aus Podophyllum peltatum (Amerikanischer Maiapfel) und Podophyllum

hexandrum (Himalaya-Maiapfel) wurde Podophyllotoxin gewonnen (welches als

solches zur topischen Behandlung von genitalen Feigwarzen zugelassen ist),

bis 1966 nach weiteren Forschungsarbeiten das Derivat Etoposid kreiert wurde,

für das erst 1983 eine Zulassung für Leukämie erteilt werden konnte.4

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Eine noch längere Geschichte erfuhr der 1962 aus Taxus brevifolia (Pazifische

Eibe) entnommene Extrakt, nachdem damit in den darauffolgenden Jahren

Aktivität gegen Leukämiezellen festgestellt worden war. 1969 wurde aus

diesem Extrakt der Wirkstoff Paclitaxel isoliert, 1983 zur ersten Studie im

Menschen verabreicht und schließlich 10 Jahre später auf den Markt gebracht.

1995 erfolgte weiters die Zulassung des Derivats Docetaxel zur Anwendung bei

soliden Tumoren.5

In den 1950er Jahren wurde aus einer neu entdeckten Subspecies des

Bakteriums Streptomyces peucetius das Anthracyclin Daunorubicin isoliert.6

Klinische Studien begannen in den 1960er Jahren, die Substanz zeigte sich

vielversprechend in der Behandlung von Leukämie.7 Zur selben Zeit wurde das

Derivat Doxorubicin entwickelt, das sich effektiver gegen solide Tumoren und

mit einem besseren Nutzen-Risiko-Profil ausgestattet, erwiesen hatte.8

Zusammen mit den weiteren Derivaten Epirubicin, Idarubicin und dem

Anthrachinon Mitoxantron bildet diese Gruppe ein unersetzliches Instrument in

der Behandlung von fast allen soliden Tumoren, zusätzlich begünstigt durch

eine niedrige Resistenzrate.

Die intensive Suche nach aktiven Substanzen aus natürlichen Quellen mit

potentieller Anwendbarkeit gegen Krebserkrankungen führte im Jahr 1966 zu

der Entdeckung des Chinolinalkaloids Camptothecin, das aus Camptotheca

acuminata (aus dem Chinesischen übersetzt Happy tree, Tree of life) isoliert

werden konnte.9 Da die Substanz zwar zytostatisch wirkt, aber ungünstige

pharmakokinetische Eigenschaften aufweist, wurden Anstrengungen angestellt,

diese zu verbessern. Durch Modifikation der Leitverbindung wurden schließlich

die beiden Wirkstoffe Topotecan und Irinotecan entwickelt, die beide 1996 die

erste Zulassung zur Behandlung von soliden Tumoren erhielten.

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1.1. ELLIPTICIN ALS LEITSTRUKTUR IN DER ZYTOSTATIKA-

FORSCHUNG

Das Carbazolalkaloid Ellipticin wurde aus der kleinen tropischen, immergrünen

Pflanze Ochrosia elliptica Labill. (Apocynaceae, in Neukaledonien 1824

erstmals beschrieben), im Jahre 1959 für die National Institutes of Health

isoliert und charakterisiert.10

In den damals gängigen Screenings der natürlichen Substanzen auf

Antitumorwirkung wurden außerdem Extrakte aus den australischen Pflanzen

Ochrosia moorei F.Muell. und Excavatia coccinea Tejs. & Bin. (Apocynaceae)

getestet, und Aktivität gegen Sarcoma 180, Adenocarcinoma 755 und

Lymphoide Leukämie L1210 in Mäusen, sowie Zytotoxizität gegen

menschliches Nasopharynxkarzinom in Zellkultur gefunden. Später wurde die

Wirkung dieser beiden Pflanzenxtrakte auf zwei Substanzen zurückgeführt,

Ellipticin und 9-Methoxyellipticin (Schema 1).11

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5

Schema 1

Man hatte somit eine neue Leitstruktur entdeckt, Pyrido[4,3-b]carbazol, die

durch ein flaches 18-π-Elektronen-Heteroaromaten-Gerüst auffällt. Die

Schlussfolgerung liegt daher nahe, in Bezug auf den Wirkmechanismus

Parallelen zu den heute verwendeten Anthrachinonderivaten Mitoxantron,

Daunorubicin und Doxorubicin zu ziehen, da diese ebenfalls über eine planare

Aromatenstruktur verfügen. Bei diesen Zytostatika wird als Wirkprinzip eine

Interkalation des DNA-Strangs als gesichert angesehen.

Da die Isolierung dieser Alkaloide aus natürlichen Quellen aufwändig und wenig

schonend für endemische Arten ist, wurden mehrere Synthesewege

beschritten, um einen rentablen Zugang zu dieser Leitstruktur zu etablieren.12

Die Ausbeuten waren durchgehend bescheiden, die ertragreichste Route führte

von Indol und Hexan-2,5-dion zu 1,4-Dimethylcarbazol, über 3-Formyl-1,4-

Dimethylcarbazol mit Aminoacetaldehydacetal zur anschließenden Zyklisierung

durch eine Pomeranz-Fritsch-Reaktion des so erhaltenen Imins mittels

Phosphorsäure. Im Rahmen dieser Arbeit von L. K. DALTON et al. im Jahre

1967 entstanden insgesamt drei Dutzend Derivate, von denen außer Ellipticin

und 9-Methoxyellipticin noch das 6-Methylellipticin deutliche Aktivität gegen

L1210-Zellen zeigte.11

In den 70er- bis 80er-Jahren wurden der Reihe nach 9-Methoxyellipticin, 9-

Hydroxyellipticin und Elliptiniumacetat für vorklinische und klinische

Untersuchungen herangezogen (Schema 2).

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Schema 2

Elliptiniumacetat erlangte eine Zulassung in Frankreich bei myeloblastischer

Leukämie und fortgeschrittenem Brustkrebs, allerdings musste die Anwendung

aufgrund beträchtlicher Nebenwirkungen eingeschränkt werden.

Zahlreiche Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit der Weiterentwicklung der

Leitstruktur, um vor allem ungünstige Eigenschaften wie unzureichende

Wasserlöslichkeit in den Griff zu bekommen. Weitere Derivate, welche die

klinische Erprobung erreicht haben, sind das Aza-Ellipticin-Derivat Pazelliptin

mit zusätzlichem Stickstoff in Ring A, das quartäre Derivat Datelliptium,13 und

das 9-Methoxy-Derivat Retelliptin (Schema 3).14

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7

Schema 3

Diese Verbindungen zeichnen sich gegenüber der Leitstruktur Ellipticin durch

verbesserte physikochemische Eigenschaften aus, sodass sie zur

Verabreichung geeignet sind. Durch Vergleich der chemischen Modifikationen

lässt sich erkennen, dass offenbar sowohl die Quaternisierung des Pyridin-

Stickstoffs als auch die Einführung einer basischen Seitenkette einen positiven

Einfluss darauf ausüben. Neben der Löslichkeitsverbesserung erhöhen diese

Veränderungen außerdem die Affinität des Moleküls zum Phosphat-Rückgrat

der DNA und somit dessen zytostatische Potenz.15

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8

Die im Jahr 1989 veröffentlichte Arbeit von LANDELLE et al.16 präsentierte eine

neue Reihe von Aza-Ellipticin-Derivaten, an Position 1 und 4 mit Alkoxygruppen

substituierte Pyridazino[4,5-b]carbazole, wobei hier der zusätzliche Stickstoff im

Ring D eingebaut wurde (Schema 4). Diese Verbindungen erwiesen sich im in-

vitro-Screening als unwirksam, was von den Autoren auf die geringe Löslichkeit

zurückgeführt wurde.

R1 = CH3 oder C2H5

R2 = H oder CH3

R3 = OCH3 oder OC2H5

Schema 4

In einer 1998 von HAIDER et al. veröffentlichten Arbeit17 zeigte sich unter

anderem eine bemerkenswerte Aktivität der 5-Methyl-9-methoxypyridazino[4,5-

b]carbazole mit basischer N,N-Diethylpropan-1,3-diamin-Seitenkette an Position

1 bzw. 4.

Mit der Entwicklung dieser Derivate wurde der zusätzliche Stickstoff in Ring D

aufgegriffen, eine basische Seitenkette an Position 1 bzw. 4 eingeführt, und die

Substitution an Position 9 vorgenommen (Schema 5).

Im Vergleich zu Retelliptin wird ersichtlich, dass es sich hierbei um

vielversprechende Strukturmerkmale handelt, die zu der erwiesenen

Wirkungssteigerung der Verbindungen führen.

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9

Schema 5

In der Diplomarbeit TROPPER wurde 2013 erstmals eine Syntheseroute für 3-

Aza-Ellipticin-Derivate beschrieben,18 die es erlaubte, eine Substitution mit

Brom, Chlor oder einer Nitrogruppe an Position 9 auf der Stufe des fertigen

Carbazolgrundgerüsts durchzuführen. Bisherige Routen hatten dagegen auf

dem bereits substituierten Grundbaustein aufgebaut, welcher allerdings nicht

käuflich zu erwerben und nur recht unökonomisch selbst herzustellen war. Dies

wurde deutlich am Beispiel der 9-Methoxyverbindungen, welche in einer viel-

stufigen Synthese aus 5-Methoxyindol erhalten worden waren.17

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10

Eine weitere Abwandlung der Ellipticin-Leitstruktur stellen tetrazyklische 1-

Methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboximide dar, von denen sich unter anderem

solche mit N-verknüpfter Diethylaminopropyl-Seitenkette in einer Arbeit von

HAIDER et al. 2008 als deutlich aktiv erwiesen haben.19

Das Strukturmerkmal des anellierten zyklischen N-substituierten Imids lässt sich

in einer Reihe von potenten Zytostatika wiederfinden, wie Amonafid und

Azonafid (Schema 6). Untersuchungen hatten gezeigt, dass derartige Wirkstoffe

spezifisch die Topoisomerase II hemmen (über eine Stabilisierung des

„spaltbaren Komplexes“ aus DNA und diesem Enzym).20

Schema 6

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1.2. ZUM WIRKMECHANISMUS VON ELLIPTICIN-DERIVATEN

Die bisherigen Forschungsergebnisse über die Wirkweise des zytotoxischen

Ellipticins und dessen Derivate zeigen, dass sowohl eine Interkalation in den

DNA-Strang als auch eine Interaktion mit dem Enzym Topoisomerase II

stattfindet. Zusätzliche Affinität zu dem Phosphat-Rückgrat der DNA scheint

durch die basische Seitenkette gegeben zu sein. Die Interaktion mit DNA und

Topoisomerase II führt zu einem ternären Komplex mit diesen beiden Partnern,

sodass die Ligation der DNA verhindert wird.21 Die Interkalation in die DNA

durch das planare 18-π-Elektronen-Heteroaromatengerüst verhindert deren

Replikation und Transkription, sodass es zum Stillstand der Proteinsynthese

kommt.22

1.3. ZIELSETZUNG

Aufbauend auf den Ergebnissen der Diplomarbeit von TROPPER18 sollten in

der vorliegenden Arbeit verschiedene in Position 9 substituierte Vertreter des 3-

Aza-11-desmethyl-Ellipticin-Systems mit basischen Seitenketten an Position 1

bzw. 4 zugänglich gemacht werden. Die basischen Reste sollen dabei eine

gegenüber dem Grundkörper verbesserte zytostatische Aktivität gewährleisten.

Auch ein entsprechendes Derivat mit zwei identischen Seitenketten dieses Typs

an Position 1 und 4 sollte hergestellt werden, welches Ähnlichkeiten zu dem

zytostatischen Wirkstoff Mitoxantron aufweist (Schema 7). Der Substituent in

Position 9 des tetrazyklischen Systems sollte, wie bereits von analogen

Verbindungen bekannt,17 einen positiven Einfluss auf die zytotoxische Aktivität

ausüben, daher wurden nun entsprechende Analoga mit einem Halogenatom in

dieser Position untersucht.

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13

Schema 7

Des Weiteren sollte diese Substitution sowohl mit Brom als auch mit einer

Nitrogruppe am tetrazyklischen 4-Methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3-dion mit

basischer Seitenkette an der Imidstruktur vorgenommen werden, um auch

diese Derivate einer zellbiologischen Untersuchung auf zytotoxische Aktivität zu

unterziehen (Schema 8).

R = -Br, -NO2

Schema 8

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2. EIGENE UNTERSUCHUNGEN

2.1. SYNTHESE VON 9-BROMPYRIDAZINO[4,5-b]CARBAZOLEN MIT

BASISCHER SEITENKETTE

2.1.1. AUFBAU DES BROMIERTEN PYRIDAZINO[4,5-b]CARBAZOL-

GRUNDGERÜSTS

Darstellung der Ausgangsverbindung

Das trizyklische Dimethyl-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat II (Schema 11)

stellt die Ausgangsverbindung für die geplante Arbeit dar, diese Verbindung

sollte zunächst der Substitution an Position 9 und dann dem Ringschluss zu

tetrazyklischen Derivaten unterworfen werden.

Der Grundbaustein für diesen Aufbau ist die kommerziell erhältliche Indolyl-3-

essigsäure, die nach PLIENINGER et al. durch Friedl-Crafts-Acylierung in

Anwesenheit einer Lewis-Säure (Bortrifluorid-Diethylether-Komplex) mit

Acetanhydrid unter spontaner Zyklisierung zu 1-Methylpyrano[3,4-b]indol-3(9H)-

on I reagiert (Schema 9).23

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15

Schema 9

Die Reinigung dieses Lactons erfolgte durch Umkristallisation der orangen

Kristalle aus Ethanol in Gegenwart von drei Prozent Triethylamin. Die Zugabe

der Base und die Einhaltung einer kurzen Einwirkdauer ist unerlässlich, um die

durch Säurespuren katalysierte Ethanolyse zum Ketoester zu vermeiden

(Schema 10).17

Schema 10

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16

Das so erhältliche anellierte Pyron ist als Dien-Komponente für eine Diels-

Alder-Reaktion denkbar geeignet, so kann mit Dimethyl-acetylendicarboxylat

unter CO2-Abspaltung der gewünschte Carbazoldiester II erreicht werden

(Schema 11).24

Schema 11

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17

Bromierung an Position 6 des Dimethyl-1-methyl-9H-carbazol-2,3-

dicarboxylats

Wie in der Diplomarbeit TROPPER bereits gezeigt wurde,18 ist die Bromierung

am Ring A des Carbazolgrundgerüsts mit N-Bromsuccinimid (NBS) einfach und

effektiv durchzuführen. Diese Methode hat im Vergleich zur Bromierung mit

elementarem Brom den Vorteil, dass N-Bromsuccinimid ungleich ungefährlicher

in der Handhabung ist, sowie kein Bromwasserstoff entsteht.25

Der Diester II wurde hierzu in Eisessig aufgenommen, mit N-Bromsuccinimid in

geringem Überschuss versetzt und unter Einwirkung von Ultraschall zur

Reaktion gebracht. Nach 60 Minuten läßt sich mittels DC-Monitoring kein

Ausgangsmaterial mehr nachweisen. Durch Umkristallisation des Rohproduktes

aus Methanol wurden mit 68% Ausbeute (Lit.18: 62%) sehr reine Kristalle von

Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat III gewonnen (Schema

12).

Schema 12

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18

Ringschluss zum Pyridazino[4,5-b]carbazol

Im nächsten Schritt wird gemäß Lit.18 der bromsubstituierte Diester III mit

Hydrazinhydrat zum Ringschluss gebracht, und so das tetrazyklische

Pyridazino[4,5-b]carbazol aufgebaut. Die Reaktion verläuft problemlos, durch

Einsatz von gereinigtem Edukt läßt sich ohne Umkristallisieren reines 9-Brom-5-

methyl-2,3-dihydro-1H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4(6H)-dion IV mit einer Aus-

beute von 89% (Lit.18: 97%) gewinnen (Schema 13). Die Verwendung von

frischem Hydrazinhydrat (100%) ist unerlässlich, da die Hygroskopie dieses

Reagens dazu führen kann, dass durch den erhöhten Wasseranteil die

Reaktion unvollständig verläuft und vermutlich auf der Stufe des Hydrazids zum

Erliegen kommt, jedenfalls kein Ringschluss stattfindet.

Schema 13

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19

Chlorierung des Pyridazino[4,5-b]carbazol-Grundgerüsts

Die Überführung des Dions IV in die entsprechende 1,4-Dichlorverbindung

mittels Phosphoroxychlorid sollte nun analog dem von HAIDER und WANKO17

modifizierten Verfahren von LANDELLE16 versucht werden. Die Modifikation

besteht darin, dass N,N-Diethylanilin statt Pyridin als Base zum Abfangen von

entstandenem Chlorwasserstoff verwendet wird. Dieses Verfahren war für die

9-unsubstituierte Verbindung 1,4-Dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol

beschrieben worden, doch es zeigte sich, dass auch das 9-Brom-substituierte

Derivat V auf diese Weise problemlos mit einer Ausbeute von 97% hergestellt

werden kann (Schema 14). Wegen der Gefahr der partiellen Hydrolyse zur

Chlor-Pyridazinon-Teilstruktur wurde auf Umkristallisieren verzichtet, da das

Rohprodukt nach sorgfältiger Aufarbeitung bereits in ausreichender Reinheit für

Analysen und weitere Reaktionsschritte verwendet werden kann.

Schema 14

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20

Spektroskopische Befunde:

Im 1H-NMR-Spektrum zeigt sich bei tiefem Feld das Signal der Carbazol-NH-

Funktion bei 12.2 ppm. Bei 9.1 ppm folgt das Singulett von H-11, welches

aufgrund der isolierten Lage keine Kopplung mit anderen Protonen aufweist.

Das H-Atom in Position 10 zeigt sich bei 8.8 ppm als Dublett, da eine Kopplung

mit H-8 auftritt. Dieses H-8 tritt als dublettisches Dublett bei 7.7 ppm auf, hier

findet eine vicinale Kopplung mit H-7 und eine long-range Kopplung mit H-10

statt. Das Dublett bei 7.55 ppm stellt das H-7 dar, welches lediglich mit H-8

koppelt. Bei 3.1 ppm findet sich noch das Singulett der 5-Methylgruppe.

Im Massenspektrum weist die Isotopenverteilung der Peaks bei m/z = 379, m/z

= 381 und m/z = 383 auf das Vorhandensein von zwei Atomen Chlor und einem

Atom Brom hin, der vierte M+-Peak verschwindet im Rauschen.

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21

2.1.2. EINFÜHRUNG VON BASISCHEN SEITENKETTEN IN DAS

BROMIERTE PYRIDAZINO[4,5-b]CARBAZOL-GRUNDGERÜST

Wie in Abschnitt 1.3. erläutert, sollte die Einführung basischer Seitenketten zur

Erhöhung der pharmakologischen Aktivität der angestrebten Zytostatika

verwirklicht werden. Analog zu den Wirkstoffen Retelliptin und Pazelliptin wurde

hierfür die N,N-Diethylpropan-1,3-diamin-Struktur gewählt. Als Synthese-

methode wurde das von HAIDER und WANKO beschriebene Verfahren17

herangezogen, indem die Dichlorverbindung V mit überschüssigem N,N-

Diethylpropan-1,3-diamin in trockenem 1,4-Dioxan umgesetzt wurde, um so die

Chloratome nukleophil gegen das Amin zu tauschen. Allerdings stellte sich

heraus, dass die Löslichkeit von 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-

b]carbazol V in 1,4-Dioxan nicht ausreicht, um dieses Edukt in

zufriedenstellendem Maß zu den monosubstituierten Seitenketten-Derivaten

umzusetzen. Daher wurde in Folge Dimethylsulfoxid als Lösungsmittel

verwendet, in welchem das Edukt nach Erhitzen rasch in Lösung geht.

Tatsächlich zeigte sich, dass nach drei Stunden Reaktionszeit mittels DC kein

Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. Dafür beobachtet man erwartungs-

gemäß die Bildung eines Produktgemisches, offenbar infolge fehlender Selek-

tivität bezüglich der beiden reaktiven Chlor-Funktionalitäten.

Nach Entfernen von Lösungsmittel und überschüssigem Reagens wurde das in

einer Ausbeute von 57% erhaltene rohe Isomerengemisch mittels Säulen-

chromatographie getrennt. Als Fließmittel hat sich ein Gemisch aus

Dichlormethan und Methanol unter Zusatz von Triethylamin als günstig

erwiesen. Dabei wird zunächst die Polarität niedrig gehalten um apolare

Nebenprodukte zu eluieren, danach der Methanolanteil erhöht um das erste

Isomer zu gewinnen, um schließlich mit hohem Anteil an polarem Fließmittel

das zweite Isomer zu isolieren. Man erhält die beiden Isomere VI und VII im

Verhältnis 2:1, wobei VI mit einer isolierten Ausbeute von 36% die

Hauptverbindung darstellt (Schema 15).

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Schema 15

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Spektroskopische Befunde:

Basierend auf NOE-Differenz-Experimenten konnte die Strukturzuordnung

eindeutig belegt werden. Die zuerst eluierte Fraktion enthält folgender

Beobachtung nach die 1-Alkylamino-4-Chlor-Verbindung VI: bei Resonanz-

sättigung des Protons in Position 11 bei 9.27 ppm zeigt sich eine Intensitäts-

steigerung sowohl des Dubletts des Aromatenprotons in Position 10 bei 8.37

ppm, als auch des Multipletts des Seitenketten-NH-Protons bei 7.80 ppm und

beweist damit deren räumliche Nähe.

Aus der zweiten Fraktion lässt sich Verbindung VII mit 17% Ausbeute isolieren.

Hier zeigt das NOE-Experiment bei Resonanzsättigung des Seitenketten-NH-

Protons bei 6.68 ppm eine Intensitätssteigerung des CH3-Signals in Position 5

bei 3.10 ppm. Somit wird die räumliche Nähe der Seitenkette mit der 5-

Methylgruppe sichergestellt.

Im Massenspektrum zeigen sich sehr schwache Molekülionen-Peaks bei m/z =

473 und m/z = 475, die mit der Anwesenheit von Brom und Chlor vereinbar

sind.

Synthese von 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-

pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin

Um auch zu einem disubstituierten Analogon VIII zu gelangen, welches wie

einleitend erwähnt, strukturelle Ähnlichkeiten zu dem Wirkstoff Mitoxantron

aufweist, sollte die Synthese dieser Verbindung, analog zur Methode von

HAIDER und WANKO,17 durch längeres Erhitzen der Ausgangsverbindung V

mit überschüssigem N,N-Diethylpropan-1,3-diamin in Abwesenheit eines

Lösungsmittels unter Sauerstoffausschluss versucht werden (Schema 16).

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24

Schema 16

Diese drastischen Reaktionsbedingungen erklären sich aus dem

Reaktionsverhalten der Dichlorpyridazin-Struktur. Nach nukleophiler Substi-

tution eines der beiden Chloratome wird dieses System durch die neu

eingetretene elektronenliefernde Aminogruppe deaktiviert. Dementsprechend

träge reagiert nun das übrige Chloratom gegenüber einem weiteren

nukleophilen Angriff. Insofern erwies sich eine Reaktionszeit von sieben Tagen

als notwendig.

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Spektroskopische Befunde:

Im 1H-NMR-Spektrum der so erhaltenen Verbindung VIII findet sich das

Singulett der Carbazol-NH-Funktion wie bei den monosubstituierten Verbin-

dungen bei relativ tiefem Feld (12.03 ppm). Auffällig ist das Signal der beiden

Protonen der sekundären Seitenketten-Amine. Diese Multipletts sind im

Vergleich zu den Pendants in den Spektren der monosubstituierten Derivaten

weit zu höherem Feld verschoben und zeigen sich bei 4.0-4.1 ppm. Die

relativen Intensitäten sämtlicher Aliphaten- und Aromatensignale belegen

ebenfalls das Vorhandensein zweier basischer Seitenketten des genannten

Typs in Verbindung VIII.

Im Massenspektrum lassen sich zwei äußerst schwache Molekülionen-Peaks

bei m/z = 567 und m/z = 569 erkennen, die den Bromsubstituenten in seiner

Isotopenverteilung nachweisen. Die charakteristischen Bruchstücke der

basischen Seitenkette bei m/z = 112, m/z = 86 und m/z = 58 finden sich in allen

drei Spektren der Verbindungen VI, VII und VIII wieder.

Versuch zur reduktiven Enthalogenierung

Als weitere Möglichkeit, um zu neuen Derivaten zu gelangen, bot sich die

Hydrierung der Pyridazin-Teilstruktur in den Monosubstitutionsprodukten des

Typs VI/VII analog zu Lit.17 an, um die verbliebene Chlorfunktion reduktiv zu

entfernen.

Anstrengungen wurden unternommen, die beschriebene Methode der

katalytischen Transferhydrierung mittels Ammoniumformiat und Palladium/

Kohle auf vorliegende Edukte anzuwenden. Bei mehreren Versuchen unter

Einsatz von VI zeigte sich aber, dass auch unter mildesten Bedingungen nicht

die gewünschte Zielstruktur VIa entsteht, sondern dass der Bromsubstituent an

Ring A ebenfalls der Enthalogenierung unterliegt und deshalb stets Verbindung

VIb entsteht (Schema 17). Die Identität dieses somit unhalogenierten

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literaturbekannten Derivats konnte durch Vergleich der 1H-NMR-Spektren mit

den publizierten Daten17 bestätigt werden.

Schema 17

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2.2. SYNTHESE VON RING-A-SUBSTITUIERTEN PYRROLO[3,4-b]-

CARBAZOLEN MIT BASISCHER SEITENKETTE

Aufbauend auf den Ergebnissen einer weiteren Veröffentlichung der

Arbeitsgruppe von HAIDER19 sollten, wie in Abschnitt 1.3. erläutert, 4-Methyl-

pyrrolo[3,4-b]carbazol-dione mit Substitution an Position 8 hergestellt werden,

da diese Vertreter mit der pharmakologisch interessanten N-substituierten Imid-

Struktur ausgestattet sind. Als Imid-N-Substituent sollte auch hier der basische

Diethylaminopropyl-Rest fungieren und für Position 8 wurden Brom- und

Nitrosubstituenten ins Auge gefasst.

Als praktische Ausgangsverbindungen wurden auch hier die jeweiligen

Carbazol-Diester, also Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat

und Dimethyl-1-methyl-6-nitro-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat18 herangezogen.

2.2.1. DARSTELLUNG DES 8-BROMPYRROLO[3,4-b]CARBAZOLS MIT

BASISCHER IMID-SEITENKETTENSTRUKTUR

Ringschluss zum 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-

b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion

Um zu dem tetrazyklische Pyrrolo-Carbazol IX (s. Schema 18) zu gelangen,

sollte der bromierte Carbazol-Diester III, der auch für den Aufbau des

Pyridazinocarbazols benutzt wird, direkt mit dem der Seitenkettenstruktur

entsprechenden Reagens N,N-Diethylpropan-1,3-diamin umgesetzt werden.

Analog zu der Methode von HAIDER et al.19 wurde das Amin in zehnfachem

Überschuss zu einer Lösung des Edukts in Dimethylsulfoxid zugegeben und

unter Inertgas 24 Stunden auf 130°C erhitzt. Der Ringschluss erfolgt unter

diesen Bedingungen problemlos. Nach säulenchromatographischer Reinigung

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und anschließender Umkristallisation aus Ethanol erhält man die Zielverbindung

IX in einer Ausbeute von 58% (Schema 18).

Schema 18

Spektroskopische Befunde:

Im 1H-NMR-Spektrum findet sich bei tiefem Feld (12.2 ppm) ein Singulett, das

dem Carbazol-NH zugeordnet werden kann. Das Dublett bei 8.6 ppm zeigt die

Kopplung des Aromaten-Protons an Position 9 mit dem Aromaten-Proton in

Position 7. Bei ähnlicher chemischer Verschiebung zeigt sich das Singulett des

Aromaten-Protons in Position 10 (ca. 8.6 ppm). Das dublettische Dublett bei 7.6

ppm weist auf eine vicinale Kopplung von Proton H-7 mit Proton H-6, und eine

long-range Kopplung von demselben mit Proton H-9 hin. Das benachbarte

Dublett bei 7.5 ppm hingegen stellt die vicinale Kopplung von H-6 mit H-7 dar.

Die Signale der aliphatischen Seitenkette erscheinen naturgemäß bei erheblich

höherem Feld (0.9-3.6 ppm).

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Auch das 13C-NMR-Spektrum bestätigt (ebenso wie im Falle der anderen

Zielverbindungen) die erwartete Struktur. Man findet erwartungsgemäß 20

verschiedene Signale, davon 6 im Bereich sp3-hybridisierter C-Atome und 14

mit für sp2-Kohlenstoffe typischen Signallagen (einschließlich der beiden C=O-

Signale bei 168-169 ppm). Das Muster an positiven und negativen Signalen im

APT-Spektrum (Attached Proton Test) entspricht ebenfalls der Struktur IX.

Im Massenspektrum sprechen die schwachen Peaks bei m/z = 441 und 443 für

die postulierte Masse des Moleküls, auch die charakteristischen Bruchstücke

der basischen Seitenkette bei m/z = 86, m/z = 72 und m/z = 58 finden sich hier

wieder.

2.2.2. DARSTELLUNG DES 8-NITROPYRROLO[3,4-b]CARBAZOLS MIT

BASISCHER IMID-SEITENKETTENSTRUKTUR

Nitrierung an Position 6 des Carbazol-Diesters

Als weitere Substitution am Grundgerüst wurde der Einführung einer

Nitrogruppe besonderes Augenmerk geschenkt, nicht zuletzt aufgrund der

Möglichkeit der Reduktion zur pharmakologisch interessanten Aminogruppe.

Dabei konnte auf den kürzlich in der Diplomarbeit TROPPER18 beschriebenen

Ergebnissen aufgebaut werden, denn in dieser Arbeit wurde die Nitrierung von

Dimethyl-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat zum ersten Mal beschrieben.

Als geeignetste Methode hatte sich dabei die Verwendung von Harnstoffnitrat

erwiesen, nicht zuletzt wegen der leichteren Handhabung dieses festen, relativ

ungefährlichen Reagens.26

Das Ausgangsmaterial II wird gemäß Lit.18 in Eisessig mit drei Äquivalenten

Harnstoffnitrat bei Rückflusstemperatur zur Reaktion gebracht. Dabei bilden

sich wie beschrieben (und wie die dünnschichtchromatographische Kontrolle

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bestätigt) zwei Isomere. Das primär gewünschte 6-Nitro-Derivat X läßt sich

mittels SC-Trennung in 33% Ausbeute isolieren (Schema 19).

Schema 19

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Ringschluss zum Pyrrolo-Carbazol

Das Dimethyl-6-nitro-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat X sollte analog zu

dem 6-Brom-Derivat direkt mit dem N,N-Diethylpropan-1,3-diamin-Baustein

zum Ringschluss gebracht werden um zu dem nitrierten Pyrrolo-Carbazol XI zu

gelangen (Schema 20).

Schema 20

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Zur Synthese dieses Derivats wurde auch hier ein zehnfacher Überschuss an

Aminkomponente in Dimethylsulfoxid -Lösung verwendet und die Reaktion 24 h

unter Argonatmosphäre geführt. Die Reinigung über Säulenchromatographie

erfolgte zu Beginn mit relativ niedriger Polarität des Fließmittels, um diverse

Nebenprodukte abzutrennen. Durch graduelle Erhöhung der Polarität des

basischen Eluenten konnte in der Folge die angestrebte Verbindung XI isoliert

werden. Der nach Eindampfen der entsprechenden Fraktion verbleibende

Rückstand wurde aus Ethylacetat (falls erforderlich, unter Zusatz von etwas

Diethylether zwecks Initialisierung der Fällung) umkristallisiert.

Spektroskopische Befunde:

Im Unterschied zum 1H-NMR-Spektrum des Brom-Derivats IX sind beim Nitro-

Derivat XI die Signale der Aromaten-Protonen H-7 und H-9 deutlich

tieffeldverschoben, und tauchen bei 9.2 ppm als Dublett und bei 8.3 ppm als

dublettisches Dublett auf. Sie sind damit durch den Einfluss der Nitrogruppe um

exakt denselben Abstand von 0.6 ppm verschoben. Die Signale von H-6 und H-

10 hingegen finden sich bei derselben chemischen Verschiebung wieder.

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ZELLBIOLOGISCHE TESTUNG

Erste in-vitro Untersuchungen haben die vermutete zytotoxische Aktivität für die

fünf Zielverbindungen VI, VII, VIII, IX und XI gegen humane Kolon-

karzinomzellen bestätigt, wobei sich Verbindungen VII und IX darüber hinaus

gegen humane Lungen- und Leberkarzinomzellen, weiters gegen humane

Glioblastom- und Melanomzellen mäßig aktiv gezeigt haben.

Im Rahmen dieser Zellproliferations- und Zytotoxizitätstests wurde die IC50 aller

fünf Substanzen mit Neutralrot-Assay27 und MTT-Assay28 gemessen. Diese

beiden kolorimetrischen Tests markieren lebende Zellen, sodass von der

Absorptionsintensität auf die Zellanzahl rückgeschlossen werden kann.

Beim MTT-Assay wird der Farbstoff über eine mitochondriale Dehydrogenase

im Zellinneren aktiviert und bei 492 nm dessen Intensität vermessen. Der

Neutralrot-Assay basiert auf dem niedrigen pH-Wert in den Lysosomen,

wodurch der Farbstoff protoniert wird und so seine rote Farbe erhält, um

anschließend bei 562 nm dessen Absorption messen zu können. Abgestorbene

Zellen weisen naturgemäß weder einen Metabolismus auf, noch sind sie in der

Lage Farbstoff aufzunehmen.

Bei Verbindung VII und IX wurde zusätzlich eine Hoechst-Färbung29

durchgeführt. Dieser Farbstoff interkaliert in die DNA und lässt sich unter UV-

Licht bei 365 nm anregen. Mit dieser Methode lassen sich apoptotische Zellen

markieren und können so quantitativ ausgewertet werten.

Im Rahmen der Durchführung beider Assays wurden teilweise stark

differierende IC50-Werte für die fünf Zielverbindungen gefunden, sodass eine

klare Aussage über das Ausmaß deren zytotoxischer Potenz vorerst nicht

getroffen werden kann.

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3. EXPERIMENTELLER TEIL

Chromatographie

DC: Für die Dünnschichtchromatographie wurden DC-Alufolien Kieselgel 60

F254, Fa. Merck (Art.- Nr. 1.05554) verwendet. Die Detektion erfolgte anhand

von Fluoreszenzminderung unter UV254 (Camag UV-Lampe), oder Eigenfarbe

von gefärbten Verbindungen.

SC: Als Sorbensmaterial für die Säulenchromatographie wurde Kieselgel 60

(0.063-0.200 mm) der Fa. Merck (Art.- Nr. 1.07734) verwendet. Die Detektion

erfolgte diskontinuierlich mittels Tüpfeln auf KGF254-Folien.

Elementaranalysen

Sämtliche Elementaranalysen wurden im Mikroanalytischen Labor an der

Fakultät für Chemie der Universität Wien unter der Leitung von Mag. J. Theiner

durchgeführt.

Lösungsmittel

Es wurden Lösungsmittel der Fa. Merck und der Fa. Sigma Aldrich in „reinst“-

Qualität verwendet.

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Schmelzpunkte

Sämtliche Schmelzpunkte wurden mit einem Kofler-Heiztischmikroskop der Fa.

Reichert bestimmt und sind unkorrigiert.

Spektroskopie

HRMS: Hochauflösungs-Massenspektren wurden auf einem Finnigan MAT

8230 Spektrometer an der Fakultät für Chemie der Universität Wien gemessen.

MS: EI-Massenspektren wurden auf einem Shimadzu QP5050A DI 50

Massenspektrometer gemessen.

NMR: Die Aufnahme der 1H-NMR- (300 MHz) und 13C-NMR-Spektren (75 MHz)

erfolgte auf einem Varian Unityplus 300 Spektrometer.

Zytotoxizitäts-Tests

Die Zellbiologischen Untersuchungen an Tumorzelllinien SW480 (humanes

Kolonkarzinom), A549 (humanes Lungenkarzinom), Hep3b (humanes

Leberkarzinom), U373 (humanes Glioblastom) und HTB65 (humanes Melanom)

wurden am Institut für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien von

Mag. T. Nagel unter der Leitung von Prof. Mag. pharm Dr. B. Marian

durchgeführt.

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3.1.1. AUFBAU DES BROMIERTEN PYRIDAZINO[4,5-b]-CARBAZOL-

GRUNDGERÜSTS

1-Methylpyrano[3,4-b]indol-3(9H)-on (I) 18

Zu einer gut gerührten Suspension von 17.52 g (100 mmol) 3-Indolylessigsäure

in 45 ml Acetanhydrid wird unter Eiskühlung 17.5 ml Bortrifluorid-Diethylether-

Komplex langsam innerhalb von 30 min zugetropft, wobei sich das Gemisch

dunkelorange färbt. Nach 30 min Rühren ohne Kühlung wird erneut mit Eis

gekühlt und 10 min gerührt. Danach wird mit 50 ml Ether versetzt und der

entstandene Niederschlag abgenutscht. Dieser wird dreimal mit gesättigter

NaHCO3-Lösung gewaschen, bis keine Gasentwicklung mehr stattfindet, und

nach gründlichem Absaugen zuletzt mit Wasser nachgewaschen. Das

getrocknete Rohprodukt wird im Rundkolben mit 100 ml einer heißen Lösung

von EtOH/Triethylamin (97+3) versetzt. Nach 5 min Rühren wird heiß

abgenutscht und mit EtOH nachgespült bis ein rein oranges Produkt verbleibt.

Man erhält somit Verbindung I.

Ausbeute: 10.6 g (53%, Lit.23: 57%), orange Kristalle

Schmelzpunkt: 259°C (Lit.23: 260°C)

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Dimethyl-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat (II) 24

10.6 g (53 mmol) 1-Methylpyrano[3,4-b]indol-3(9H)-on I werden mit 14.3 g (100

mmol) Dimethyl-acetylendicarboxylat in 81 ml Brombenzol unter

Schutzgasatmosphäre 2 h zum Rückfluss erhitzt. Danach wird 16 h bei

Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird 1.5 h im Kühlschrank

aufbewahrt, der entstandene Niederschlag abgenutscht und zuerst mit

Brombenzol, dann mit Ethylacetat/Diisopropylether (1+1) gewaschen. Nach

dem Trocknen erhält man Verbindung II als feinkörniges Rohprodukt.

Ausbeute: 11.9 g (75%, Lit.24: 81%), grauer amorpher Feststoff

Schmelzpunkt: 185°C (Lit.24: 187°C)

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Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat (III) 18

In einem Rundkolben werden 2.970 g (10 mmol) Dimethyl-1-methyl-9H-

carbazol-2,3-dicarboxylat II in 100 ml Eisessig suspendiert und mit 1.869 g

(10.5 mmol) N-Bromsuccinimid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 60 min im

Ultraschallbad behandelt, wobei sich langsam eine klare Lösung bildet. Nach

dem Entfernen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck wird das

Rohprodukt in 200 ml CH2Cl2 gelöst und mit 50 ml 5% Na2SO3-Lösung

ausgeschüttelt, mit 2 x 50 ml H2O gewaschen und die organische Phase über

Na2SO4 getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels und Umkristallisation

aus Methanol erhält man Verbindung III als Rohprodukt.

Ausbeute: 2.545 g (68%, Lit.18: 62%), beige Nadeln

Schmelzpunkt: 220°C (Lit.18: 220°C)

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39

9-Brom-5-methyl-2,3-dihydro-1H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4(6H)-dion

(IV) 18

2.444 g (6.5 mmol) Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat III

werden mit 39 ml Hydrazinhydrat (100%) versetzt und 2 h zum Rückfluss

erhitzt. Die Suspension nimmt dabei eine gelbe Farbe an und geht nach ca. 1 h

in Lösung. Nach dem Abkühlen wird das überschüssige Hydrazinhydrat unter

vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird in 96% EtOH aufgenommen

und nochmals eingedampft. Nun wird das Produkt in 60 ml 70% EtOH

suspendiert und mit mehreren Tropfen HClconc versetzt. Nach 30 min im

Kühlschrank wird der Niederschlag abgenutscht und mit kaltem 70% EtOH

gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man Verbindung IV als beiges Produkt,

das keiner weiteren Reinigung bedarf.

Ausbeute: 1.995 g (89%, Lit.18: 91%), beige Kristalle

Schmelzpunkt: > 350°C (Lit.18: > 350°C)

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40

9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol (V)

In einem trockenem Rundkolben werden 1.720 g (5 mmol) 9-Brom-5-methyl-

2,3-dihydro-1H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4(6H)-dion IV mit 6.25 ml N,N-

Diethylanilin und 75 ml POCl3 versetzt. Unter Argonatmosphäre wird 2 h zum

Rückfluss erhitzt, wobei bald eine Lösung entsteht und sich nach 30 min ein

gelbgrüner Niederschlag bildet. Nach Beenden der Reaktion wird unter

vermindertem Druck überschüssiges POCl3 abdestilliert. Der Rückstand wird

unter Eiskühlung mit NH3 verd neutralisiert, abgenutscht und dreimal mit kaltem

H2O gewaschen. Nach gründlichem Absaugen wird mit Diethylether viermal auf

der Nutsche gewaschen. Man erhält Verbindung V als gelbe Kristalle, Fp

>350°C (Zers.).

Ausbeute: 1.845 g (97%), gelbe Kristalle

C15H8BrCl2N3 • 0.3 H2O (386.45)

%C %H %N

ber.: 46.62 2.24 10.87

gef.: 46.71 2.61 10.80

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41

1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6, Tafeln 1-2)

δ = 12.19 (s, 1H, Carbazol-NH), 9.09 (s, 1H, H-11), 8.78 (d, J8-10 = 1.8 Hz, 1H,

H-10), 7.73 (dd, J7-8 = 8.7 Hz, J8-10 = 1.8 Hz, 1H, H-8), 7.55 (d, J7-8 = 8.7 Hz, 1H,

H-7), 3.12 (s, 3H, CH3).

13C-NMR (75 MHz, DMSO-d6, Tafel 3)

δ = 155.2, 152.9, 143.8, 141.4, 131.9, 127.4, 125.3, 123.3, 122.7, 120.6, 117.0,

116.0, 113.5, 112.4, 16.9.

MS (Tafel 4)

m/z = 383 (M+, 36%), 382 (17), 381 (M+, 100), 379 (M+, 51), 363 (23), 361 (21),

311 (20), 310 (17), 309 (23), 308 (12), 230 (20), 203 (16), 202 (18), 190 (12),

176 (18), 175 (17), 155 (12), 134 (14), 123 (12), 118 (14), 101 (23), 98 (16), 95

(17), 88 (17), 87 (24), 83 (17), 81 (17), 75 (26), 74 (22), 71 (22), 69 (28), 57

(41), 55 (28).

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42

3.1.2. EINFÜHRUNG VON BASISCHEN SEITENKETTEN IN DAS

BROMIERTE PYRIDAZINO[4,5-b]CARBAZOL-GRUNDGERÜST

N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-

diethylpropan-1,3-diamin (VI) und

N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-

diethylpropan-1,3-diamin (VII)

381 mg (1 mmol) 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]-carbazol V

werden in 20 ml DMSO eingetragen und mit 4 ml (25.3 mmol) N,N-

Diethylpropan-1,3-diamin versetzt. Das Reaktionsgemisch wird unter

Argonatmosphäre 3 h auf 130°C erhitzt. Dabei nimmt die Suspension eine rote

Farbe an, die sich allmählich aufhellt und eine Lösung bildet. Nach Beenden der

Reaktion werden die flüchtigen Bestandteile mittels Kugelrohrdestillation

entfernt, der Rückstand in CH2Cl2 aufgenommen und dreimal mit wässriger

NH3-Lösung gewaschen. Die organische Phase wird über Na2SO4 getrocknet,

und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt. Nun werden die 2

Isomere mittels Säulenchromatographie getrennt (CH2Cl2/MeOH/Et3N;

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43

beginnend mit 97+3+2, nach Elution apolarer Nebenprodukte 95+5+2, und nach

Elution der 1. Fraktion 90+10+2).

Zunächst erhält man in Fraktion 1 nach Umkristallisation aus CH2Cl2 (+Et2O)

die Verbindung N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-

N,N-diethylpropan-1,3-diamin VI als gelbe Kristalle, Fp 261-265°C.

Ausbeute: 170 mg (36%), gelbe Kristalle

C22H25BrClN5 (474.82)

HRMS

C22H26BrClN5 ([M+H]+)

Molekulargewicht

ber.: 474.1060

gef.: 474.1063

1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6, Tafeln 5-7)

δ = 12.01 (s, 1H, Carbazol-NH), 9.27 (s, 1H, H-11), 8.37 (d, J8-10 = 1.5 Hz, 1H,

H-10, zeigt einen positive NOE bei Einstrahlung auf das Singulett bei 9.27

ppm), 7.80 (m, 1H, Carom-NH-R, zeigt einen positive NOE bei Einstrahlung auf

das Singulett bei 9.27 ppm), 7.72 (dd, J7-8 = 8.7 Hz, J8-10 = 1.8 Hz, 1H, H-8),

7.59 (d, J7-8 = 8.4 Hz, 1H, H-7), 3.66 (q, J = 9.6 Hz, 2H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2),

3.12-3.33 (m, 6H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2, N-CH2-CH3), 3.13 (s, 3H, Carom-CH3),

2.10 (quint, J = 7.5 Hz, 2H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2), 1.17 (t, J = 6.9 Hz, 6H, RN-

CH2-CH3).

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44

13C-NMR (75 MHz, DMSO-d6, Tafel 8)

δ = 154.6, 143.2, 142.7, 141.0, 130.8, 125.1, 123.8, 123.7, 121.8, 115.0, 114.5,

114.0, 113.6, 111.6, 48.9, 46.0, 23.0, 17.1, 8.4.

MS (Tafel 9)

m/z = 446 (2%), 444 (2), 440 (2), 439 (2), 438 (2), 403 (13), 402 (18), 401 (20),

400 (14), 375 (25), 373 (19), 367 (12), 312 (21), 311 (13), 310 (23), 231 (10),

230 (12), 203 (11), 202 (10), 201 (11), 161 (9), 155 (9), 113 (21), 112 (53), 100

(22), 98 (23), 86 (100), 84 (33), 72 (30), 71 (16), 58 (79), 57 (27), 56 (64).

Aus Fraktion 2 erhält man nach Umkristallisation aus EtOH (+Et2O) Verbindung

N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethyl-

propan-1,3-diamin VII als hellgelbe Kristalle, Fp 231-237°C.

Ausbeute: 81 mg (17%), hellgelbe Kristalle

C22H25BrClN5 • 0.2 H2O (478.43)

%C %H %N

ber.: 55.23 5.35 14.64

gef.: 55.37 5.13 14.25

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45

1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6, Tafeln 10-13)

δ = 11.93 (s, 1H, Carbazol-NH), 8.87 (s, 1H, H-11), 8.74 (d, nicht aufgelöst, 1H,

H-10), 7.69 (dd, J7-8 = 8.7 Hz, J8-10 = 1.8 Hz, 1H, H-8), 7.56 (d, J7-8 = 8.7 Hz, 1H,

H-7), 6.68 (m, 1H, Carom-NH-R), 3.54 (q, J = 5.7 Hz, 2H, NH-CH2-CH2-CH2-

NR2), 3.10 (s, 3H, Carom-CH3, zeigt einen positiven NOE bei Einstrahlung auf

das Multiplett bei 6.68 ppm), 2.47-2.58 (m, 6H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2, N-CH2-

CH3), 1.85 (quint, J = 6.6 Hz, 2H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2), 0.96 (t, J = 6.9 Hz,

6H, RN-CH2-CH3).

13C-NMR (75 MHz, DMSO-d6, Tafel 14)

δ = 155.1, 145.8, 142.6, 141.0, 130.8, 125.3, 124.7, 123.8, 119.9, 118.3, 115.4,

115.2, 113.3, 111.7, 50.8, 46.5, 41.6, 16.4, 11.5.

MS (Tafel 15)

m/z = 475 (M+, 1%), 473 (M+, 1), 440 (4), 438 (4), 403 (5), 401 (4), 389 (5), 387

(4), 376 (4), 374 (4), 369 (9), 367 (10), 363 (4), 361 (7), 359 (4), 312 (8), 310

(8), 231 (4), 230 (6), 203 (5), 202 (6), 113 (15), 112 (100), 100 (8), 98 (10), 86

(64), 84 (17), 72 (13), 70 (7), 58 (31), 56 (27).

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46

9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-

b]carbazol-1,4-diamin (VIII)

533 mg (1.4 mmol) 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol V

werden in 12 ml (76 mmol) N,N-Diethylpropan-1,3-diamin suspendiert und 7

Tage unter Argonatmosphäre zum Rückfluss erhitzt, wobei sich nach 1 h eine

orange Lösung bildet und nach 1 Tag eine orangebraune Suspension entsteht.

Nach Entfernen der flüchtigen Bestandteile mittels Kugelrohrdestillation wird

das Rohprodukt mittels Säulenchromatographie gereinigt (EtOAc/EtOH/Et3N;

25+25+2). Nach Umkristallisation aus EtOAc/EtOH (19+1) erhält man

Verbindung VIII als gelbe Kristalle, Fp >350°C.

Ausbeute: 246 mg (62%), gelbe Kristalle

C29H42BrN7 (568.59)

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47

HRMS

C29H43BrN7 ([M+H]+)

Molekulargewicht

ber.: 568.2758

gef.: 568.2765

1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6, Tafeln 16-18)

δ = 12.03 (s, 1H, Carbazol-NH), 9.10 (s, 1H, H-11), 8.30 (d, nicht aufgelöst, 1H,

H-10), 7.66 (dd, nicht aufgelöst, 1H, H-8), 7.56 (d, J7-8 = 8.7 Hz, 1H, H-7), 4.04-

4.12 (m, 2H, Carom-NH-R), 3.40-3.50 (m, 4H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2), 3.09 (s,

3H, Carom-CH3), 2.62-2.79 (m, nicht aufgelöst, 12H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2, N-

CH2-CH3), 1.92 (quint, nicht aufgelöst, 4H, NH-CH2-CH2-CH2-NR2), 0.92-1.09

(m, 12H, RN-CH2-CH3).

13C-NMR (75 MHz, DMSO-d6, Tafel 19)

δ = 150.5, 150.2, 142.3, 140.7, 130.2, 123.9, 123.4, 118.7, 116.3, 114.5, 113.5,

111.4, 50.3, 49.9, 46.3, 46.1, 46.0, 45.7, 25.5, 25.2, 16.8, 10.5, 10.3.

MS (Tafel 20)

m/z = 567 (M+, 0.2%), 567 (M+, 0.2), 538 (1), 496 (29), 494 (30), 467 (4), 465

(3), 422 (3), 410 (7), 408 (10), 396 (8), 394 (9), 382 (9), 380 (6), 368 (9), 367

(9), 354 (4), 340 (3), 327 (2), 310 (5), 247 (4), 230 (6), 203 (6), 177 (3), 157 (3),

143 (2), 112 (19), 98 (10), 86 (100), 84 (12), 73 (14), 72 (27), 58 (70), 56 (16).

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48

3.1.3. DARSTELLUNG VON 8-BROM-2-[3-(DIETHYLAMINO)-PROPYL]-4-

METHYLPYRROLO[3,4-b]CARBAZOL-1,3(2H,5H)-DION

AUSGEHEND VON DIMETHYL-6-BROM-1-METHYL-9H-CARBAZOL-

2,3-DICARBOXYLAT

8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-

1,3(2H,5H)-dion (IX)

Eine Lösung von 376 mg (1 mmol) Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-

dicarboxylat III in 5 ml DMSO wird mit 1.302 g (10 mmol) N,N-Diethylpropan-

1,3-diamin versetzt, wobei sich eine hellgelbe Lösung bildet. Das Gemisch wird

24 h unter Argon bei 130°C gerührt. Nach Beenden der Reaktion werden die

flüchtigen Bestandteile mittels Kugelrohrdestillation abgetrennt, der Rückstand

mittels Säulenchromatographie gereinigt (CH2Cl2/EtOAc/Et3N; 95+95+10) und

das Rohprodukt aus EtOH umkristallisiert. Man erhält Verbindung IX als

hellgelbe Nadeln, Fp 223-227°C.

Ausbeute: 258 mg (58%), hellgelbe Nadeln

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49

C22H24BrN3O2 • 0.1 H2O (444.15)

%C %H %N

ber.: 59.49 5.49 9.46

gef.: 59.48 5.45 9.06

1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6, Tafeln 21-23)

δ = 12.22 (s, 1H, Carbazol-NH), 8.58 (d, J7-9 = 2.1 Hz, 1H, H-9), 8.56 (s, 1H, H-

10), 7.61 (dd, J6-7 = 8.7 Hz, J7-9 = 2.1 Hz, 1H, H-7), 7.54 (d, J6-7 = 8.7 Hz, 1H, H-

6), 3.58 (t, J = 7.5 Hz, 2H, NCH2CH2CH2N(CH2CH3)2), 2.85 (s, 3H, 4-CH3),

2.41-2.50 (m, 6H, NCH2CH2CH2N(CH2CH3)2), 1.71 (quint, J = 6.9 Hz, 2H,

NCH2CH2CH2N(CH2CH3)2), 0.90 (t, J = 7.2 Hz, 6H, RN-CH2-CH3).

13C-NMR (75 MHz, DMSO-d6, Tafeln 24-25)

δ = 168.9, 168.0, 142.6, 139.5, 129.6, 125.3, 124.5, 124.0, 123.8, 122.5, 121.4,

114.7, 113.8, 112.3, 49.9, 46.1, 35.7, 25.5, 12.0, 11.4.

MS (Tafel 26)

m/z = 443 (M+, 1.2%), 441 (M+, 1.3), 428 (2), 426 (2), 414 (4), 412 (4), 371 (2),

369 (2), 343 (3), 341 (3), 262 (2), 259 (2), 257 (2), 214 (2), 203 (3), 178 (4), 177

(4), 151 (3), 150 (3), 112 (5), 87 (8), 86 (100), 84 (6), 72 (20), 58 (14), 56 (6).

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50

3.1.4. DARSTELLUNG VON 2-[3-(DIETHYLAMINO)PROPYL]-4-METHYL-8-

NITROPYRROLO[3,4-b]CARBAZOL-1,3(2H,5H)-DION

AUSGEHEND VON DIMETHYL-1-METHYL-6-NITRO-9H-CARBAZOL-

2,3-DICARBOXYLAT

Dimethyl-1-methyl-6-nitro-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat (X) 18

1.485 g (5 mmol) Dimethyl-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat II werden in

25 ml Eisessig gelöst, mit 2.310 g (15 mmol) Harnstoffnitrat versetzt und unter

Argonatmosphäre 16 h auf 110°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird mit 150 ml

H2O versetzt und das Gemisch dreimal mit je 50 ml CH2Cl2 ausgeschüttelt. Die

vereinigten organischen Phasen werden mit 50 ml H2O gewaschen und über

Na2SO4 getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels unter vermindertem

Druck wird das braune kristalline Isomerengemisch mittels Säulen-

chromatographie getrennt (CH2Cl2/EtOAc; 95+5, nach Elution der 1. Fraktion

90+10).

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51

Dimethyl-1-methyl-8-nitro-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat wird zuerst eluiert.

Die zweite Fraktion enthält das isomere Dimethyl-1-methyl-6-nitro-9H-carbazol-

2,3-dicarboxylat X.

Ausbeute: 565 mg (33%, Lit.18: 70%), gelbe Kristalle

Schmelzpunkt: 169°C (Lit.18: 169°C)

2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-

1,3(2H,5H)-dion (XI)

Eine Lösung von 547 mg (1.6 mmol) Dimethyl-1-methyl-6-nitro-9H-carbazol-2,3-

dicarboxylat X in 8 ml DMSO wird mit 2.084 g (16 mmol) N,N-Diethylpropan-

1,3-diamin versetzt, wobei sich die Lösung rot färbt. Das Reaktionsgemisch

wird 24 h unter Argonatmosphäre auf 130°C unter Rühren erhitzt. Nach

Beenden der Reaktion werden die flüchtigen Bestandteile mittels

Kugelrohrdestillation entfernt. Die Reinigung des Produkts erfolgt mittels

Säulenchromatographie (EtOAc/Petroleumbenzin/Et3N; 145+45+10 bis

190+0+10) gefolgt von Umkristallisation aus EtOAc (+Et2O). Man erhält

Verbindung XI als gelbe Kristalle, Fp 248-252°C

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52

Ausbeute: 372 mg (57%), gelbe Kristalle

C22H24N4O4 (408.45)

HRMS

C22H25N4O4 ([M+H]+)

Molekulargewicht

ber.: 409.1876

gef.: 409.1874

1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6, Tafeln 27-29)

δ = 9.22 (d, J7-9 = 2.4 Hz, 1H, H-9), 8.56 (s, 1H, H-10), 8.25 (dd, J6-7 = 9.0 Hz,

J7-9 = 2.1 Hz, 1H, H-7), 7.60 (d, J6-7 = 9.0 Hz, 1H, H-6), 3.56 (t, J = 6.9 Hz, 2H,

NCH2CH2CH2N(CH2CH3)2), 2.79 (s, 3H, 4-CH3), 2.39-2.46 (m, 6H,

NCH2CH2CH2N(CH2CH3)2), 1.70 (quint, J = 7.2 Hz, 2H,

NCH2CH2CH2N(CH2CH3)2), 0.90 (t, J = 7.2 Hz, 6H, RN-CH2-CH3).

13C-NMR (75 MHz, DMSO-d6, Tafel 30)

δ = 168.5, 167.7, 144.0, 143.7, 140.8, 126.0, 125.0, 123.5, 122.2, 122.1, 121.8,

118.6, 115.0, 112.0, 49.9, 46.1, 35.8, 25.6, 11.9, 11.5.

MS (Tafel 31)

m/z = 408 (M+, 1%), 393 (1), 379 (2), 336 (1), 308 (3), 265 (1), 262 (2), 249 (3),

203 (14), 178 (3), 177 (3), 112 (4), 105 (11), 91 (4), 87 (6), 86 (100), 84 (3), 77

(4), 72 (15), 58 (21), 57 (7), 56 (10), 55 (5)

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5. ANHANG

Spektren

Zusammenfassung

Lebenslauf

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MT5;9-B rom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482880 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm12345678910111213

0.930.93

0.970.99

1.093.32

12.1

91

9.09

2

8.78

5

8.77

9

7.56

5

7.70

9

7.71

5

7.73

8

7.74

4

7.53

6

3.34

2

3.39

2

3.12

3

2.49

0

2.49

6

2.48

4

2.07

2

1.21

2

Tafel 1: 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol (V), DMSO-d6

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Tafel 2: 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol (V), DMSO-d6

MT5;9-B rom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482880 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm7.47.67.88.08.28.48.68.89.09.2

0.930.97

0.991.09

9.09

2

8.78

5

8.77

9

7.71

5

7.73

8

7.74

4

7.70

9

7.56

5

7.55

4

7.53

6

NH

N

N

Br

CH3

Cl

Cl

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MT5;9-B rom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 64 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220943 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 4 minutes

ppm20406080100120140160180

155.

176

152.

878

143.

771

141.

437

131.

908

125.

269

127.

413

123.

303

122.

676

120.

616

113.

524

115.

996

117.

036

112.

391

40.3

33

40.0

58

39.7

79

39.5

00

39.2

21

38.9

42

38.6

67

16.8

91

NH

N

N

Br

CH3

Cl

Cl

Tafel 3: 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol (V), DMSO-d6

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Tafel 4: 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol (V), DMSO-d6

40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420

0

20

40

60

80

100

[MS Spectrum]

43

55

57

6975

379

381

383

NH

N

N

Br

CH3

Cl

Cl

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Tafel 5: N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VI), DMSO-d6

MT6;9-B r-4-Cl-1-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 32 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482884 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 3 minutes

ppm12345678910111213

0.960.93

0.990.86

1.041.08

2.228.86

2.066.00

12.0

14

12.0

12

9.27

1

8.36

5

8.37

0

7.60

6

7.69

8

7.70

4

7.72

7

7.73

3

7.80

6

7.80

3

7.57

8

3.64

4

3.66

3

3.67

6

3.12

5

3.18

8

3.32

9

2.49

0

2.49

6

2.48

4

2.08

6

2.11

1

1.18

1

1.20

5

1.15

8

1.13

5

NH

N

N

Br

CH3

Cl

NH N CH3

CH3

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Tafel 6: N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VI), DMSO-d6

MT6;9-B r-4-Cl-1-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 32 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482884 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 3 minutes

ppm7.67.88.08.28.48.68.89.09.29.4

0.930.99

0.861.04

1.08

9.27

1

8.36

5

8.37

0

7.80

6

7.80

3

7.69

8

7.70

4

7.72

7

7.73

3

7.60

6

7.57

8

NH

N

N

Br

CH3

Cl

NH N CH3

CH3

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MT6; 9-Br-4-Cl-1-diethylaminopropylamino

-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol

/ DMSO

exp3 noeph

SAMPLE DEC. & VT

date Jun 9 11 dn H1

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relax 0 rfp 746.9

control -932.1 th 4

FLAGS ins 2.103

il n ai ph

in n

dp y

hs nn

ppm123456789101112

NH

N

N

Br

CH3

Cl

NH N CH3

CH3

Tafel 7: N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VI), DMSO-d6 (NOE)

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Tafel 8: N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VI), DMSO-d6

MT6; 9-B r-4-Cl-1-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol / DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 64 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220959 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 4 minutes

ppm20406080100120140160180

154.

565

143.

201

142.

731

141.

024

130.

759

123.

659

123.

837

125.

136

121.

846

113.

589

113.

957

114.

475

114.

968

111.

578

48.9

27

45.9

94

40.3

38

40.0

58

39.7

79

39.5

00

39.2

21

38.9

42

38.6

67

38.5

49

22.9

52

17.0

90

8.39

9

Page 73: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 9: N'-(9-Brom-4-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VI), DMSO-d6

40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460

0

20

40

60

80

100

[MS Spectrum]

42

56

57

58

72

84

86

112

NH

N

N

Br

CH3

Cl

NH N CH3

CH3

Page 74: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 10: N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VII), DMSO-d6

MT7;9-B r-1-Cl-4-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 32 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482860 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 3 minutes

ppm12345678910111213

1.000.97

0.991.02

1.040.96

2.113.16

9.882.00

5.83

11.9

30

8.87

2

8.74

1

7.57

8

7.67

7

7.68

3

7.70

5

7.71

2

7.54

9

6.67

9

2.49

0

2.49

6

2.50

2

2.51

3

2.53

6

2.55

6

2.57

9

3.10

3

3.30

3

3.52

2

3.52

0

3.53

9

3.55

7

2.46

6

1.89

5

1.87

3

1.85

1

1.82

9

1.80

7

0.95

6

0.98

0

0.93

3

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

Page 75: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 11: N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VII), DMSO-d6

MT7;9-B r-1-Cl-4-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 32 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482860 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 3 minutes

ppm6.66.87.07.27.47.67.88.08.28.48.68.89.0

0.970.99

1.021.04

0.96

8.87

2

8.74

1

7.67

7

7.68

3

7.70

5

7.71

2

7.57

8

7.54

9

6.67

9

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

Page 76: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 12: N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VII), DMSO-d6

MT7;9-B r-1-Cl-4-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 32 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482860 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 3 minutes

ppm1.01.52.02.53.03.54.0

2.113.16

9.882.00

5.83

3.52

2

3.52

0

3.53

9

3.55

7

3.30

3

3.10

3

2.49

0

2.49

6

2.50

2

2.51

3

2.53

6

2.55

6

2.57

9

2.46

6

1.85

1

1.87

3

1.89

5

1.82

9

1.80

7

0.95

6

0.98

0

0.93

3

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

Page 77: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT7; 9-Br-1-Cl-4-diethylaminopropylamino

-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol

/ DMSO

exp3 noeph

SAMPLE DEC. & VT

date Jun 7 11 dn H1

solvent dmso dof 0

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ome/florian/haider~ dmm c

/mt7N dmf 200

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sfrq 299.950 PROCESSING

tn H1 lb 1.00

at 3.738 fn not used

np 37376 math f

sw 5000.0

fb 2800 werr

bs 16 wexp

ss 4 wbs

pw 16.8 wnt

tpwr 57 DISPLAY

d1 5.000 sp -30.1

d2 0.004 wp 3959.3

tof 900.0 vs 22268

nt 512 sc 0

ct 256 wc 250

alock n hzmm 15.84

gain 48 is 1018.17

table mult1 rfl 1282.5

intsub y rfp 746.9

tau 0.050 th 2

relax 0 ins 1.864

control -992.2 ai ph

FLAGS

il n

in n

dp y

hs nn

ppm123456789101112

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

Tafel 13: N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VII), DMSO-d6 (NOE)

Page 78: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT7; 9-B r-1-Cl-4-diethylaminopropylamino-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol / DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 80 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220965 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 5 minutes

ppm20406080100120140160180

155.

140

145.

822

142.

553

140.

955

130.

755

124.

735

125.

253

123.

845

119.

868

118.

266

115.

397

115.

175

113.

305

111.

732

50.8

12

46.4

67

41.5

63

40.3

33

40.0

54

39.7

75

39.5

00

39.2

21

38.9

42

38.6

62

16.3

98

11.4

54

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

Tafel 14: N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VII), DMSO-d6

Page 79: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 15: N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin (VII), DMSO-d6

40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480

0

20

40

60

80

100

[MS Spectrum]

42

56

58

72

84

86

112

113

475

NH

N

N

Br

CH3

NH

Cl

N CH3

CH3

Page 80: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT9; 9-B r-1,4-disubst. / DMS O /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482884 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm12345678910111213

0.880.73

1.081.38

1.910.66

0.611.75

2.382.53

12.594.31

11.99

12.0

32

12.0

36

12.0

29

9.34

9

9.10

0

9.06

7

8.30

1

8.14

4

7.57

4

7.64

5

7.64

4

7.66

8

7.54

5

1.04

7

1.07

0

1.09

4

1.09

3

1.14

3

1.16

4

1.76

7

1.91

8

2.15

2

2.20

3

2.42

5

2.44

8

2.49

0

2.68

2

2.71

4

2.79

3

2.82

2

2.83

0

2.85

1

3.03

9

3.05

4

3.08

8

3.25

3

3.26

8

3.37

7

3.39

9

3.49

9

3.58

9

4.03

8

4.11

9

1.02

3

0.96

7

0.94

3

0.92

1

NH

N

N

Br

CH3

NH

NH

N CH3

CH3

N CH3

CH3

Tafel 16: 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin (VIII), DMSO-d6

Page 81: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT9; 9-B r-1,4-disubst. / DMS O /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482884 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm7.27.47.67.88.08.28.48.68.89.09.29.49.6

0.731.08

1.381.91

9.10

0

8.30

1

7.64

5

7.64

4

7.66

8

7.57

4

7.54

5

NH

N

N

Br

CH3

NH

NH

N CH3

CH3

N CH3

CH3

Tafel 17: 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin (VIII), DMSO-d6

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MT9; 9-B r-1,4-disubst. / DMS O /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482884 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm1.01.52.02.53.03.54.04.5

0.660.61

1.752.38

2.5312.59

4.3111.99

4.11

9

4.03

8

3.58

9

3.49

9

3.39

9

3.37

7

3.08

8

3.05

4

3.03

9

2.79

3

2.71

4

2.68

2

2.49

0

2.44

8

2.42

5

2.20

3

1.91

8

1.04

7

1.07

0

1.09

4

1.09

3

1.02

3

0.96

7

0.94

3

0.92

1

NH

N

N

Br

CH3

NH

NH

N CH3

CH3

N CH3

CH3

Tafel 18: 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin (VIII), DMSO-d6

Page 83: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT9; 9-B r-1,4-disubst. (ex S C,nicht ganz rein) / DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 64 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220962 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 4 minutes

ppm20406080100120140160180

150.

475

150.

244

142.

327

140.

688

130.

221

123.

432

123.

930

113.

544

114.

527

116.

263

118.

686

111.

428

50.2

82

49.8

86

46.3

17

46.1

35

46.0

10

45.7

23

41.0

74

40.3

42

40.0

58

39.7

83

39.5

04

39.2

25

38.9

46

38.6

67

25.4

73

25.2

18

16.7

66

10.2

80

10.4

87

NH

N

N

Br

CH3

NH

NH

N CH3

CH3

N CH3

CH3

Tafel 19: 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin (VIII), DMSO-d6

Page 84: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 20: 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin (VIII), DMSO-d6

50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550

0

20

40

60

80

100

[MS Spectrum]

4456

58

72

86

112

494496

569

NH

N

N

Br

CH3

NH

NH

N CH3

CH3

N CH3

CH3

Page 85: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 21: 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (IX), DMSO-d6

MT2 (9-B r-Monosubst.) ex S C /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482880 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm12345678910111213

0.980.94

0.951.01

1.032.01

7.483.00

5.211.89

5.61

12.2

15

8.55

5

8.57

7

8.58

4

7.55

3

7.59

0

7.59

7

7.61

9

7.62

6

7.52

4

5.74

8

3.33

2

3.55

8

3.58

3

3.60

6

2.85

2

2.50

2

2.49

6

2.49

0

2.48

4

2.47

8

2.45

6

2.43

3

2.41

0

1.71

1

1.73

4

1.68

5

1.68

8

0.90

2

0.92

6

0.89

1

0.87

8

N N CH3

CH3

NH

Br

CH3

O

O

Page 86: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 22: 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (IX), DMSO-d6

MT2 (9-B r-Monosubst.) ex S C /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482880 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm7.47.67.88.08.28.48.68.8

0.940.95

1.011.03

8.55

5

8.56

8

8.57

7

8.58

4

8.54

4

7.59

0

7.59

7

7.61

9

7.62

6

7.55

3

7.52

4

N N CH3

CH3

NH

Br

CH3

O

O

Page 87: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 23: 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (IX), DMSO-d6

MT2 (9-B r-Monosubst.) ex S C /DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482880 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm1.01.52.02.53.03.5

2.017.48

3.005.21

1.895.61

3.58

3

3.60

6

3.55

8

3.33

2

2.85

2

2.49

0

2.49

6

2.50

2

2.48

4

2.47

8

2.45

6

2.43

3

2.41

0

1.71

1

1.73

4

1.75

8

1.68

5

1.68

8

1.66

5

1.05

2

0.90

2

0.92

6

0.89

1

0.87

8

N N CH3

CH3

NH

Br

CH3

O

O

Page 88: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT2 (9-B r-Monosubst.) ex S C /DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 288 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220962 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 20 minutes

ppm20406080100120140160180

168.

856

167.

970

142.

646

139.

523

123.

987

124.

476

125.

310

129.

647

123.

837

122.

514

121.

446

113.

787

114.

730

112.

286

49.8

70

46.0

95

40.3

33

40.0

54

39.7

75

39.5

00

39.2

21

38.9

42

38.6

62

35.7

29

25.5

17

11.3

85

11.9

72

N N CH3

CH3

NH

Br

CH3

O

O

Tafel 24: 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (IX), DMSO-d6

Page 89: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT2 (9-B r-Monosubst.) ex S C /DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 288 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220962 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 20 minutes

ppm120130140150160170

168.

856

167.

970

142.

646

139.

523

129.

647

123.

987

124.

476

125.

310

123.

837

122.

514

121.

446

114.

730

113.

787

112.

286

N N CH3

CH3

NH

Br

CH3

O

O

Tafel 25: 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (IX), DMSO-d6

Page 90: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

Tafel 26: 8-Brom-2-[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (IX), DMSO-d6

40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460

0

20

40

60

80

100

[MS Spectrum]

56

58

72

84

86

87

112

443

N N CH3

CH3

NH

Br

CH3

O

O

Page 91: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT11; 8-Nitro-Imid / DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482876 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm1234567891011121314

1.000.95

0.961.00

1.002.75

3.116.03

2.005.81

9.22

5

9.21

7

8.58

4

8.27

5

8.26

8

8.24

5

8.23

8

7.61

3

7.58

3

2.52

9

2.53

1

2.53

6

2.54

0

2.54

2

2.54

4

2.54

7

2.78

9

3.39

0

3.41

4

3.43

8

3.53

0

3.55

6

3.57

9

2.52

4

2.52

3

2.51

9

2.51

7

2.51

2

2.50

2

2.49

6

2.49

0

2.48

4

2.47

8

2.45

5

2.43

1

2.40

8

2.38

5

1.88

5

1.74

3

1.71

9

1.69

5

1.67

0

1.67

2

1.19

6

0.92

2

0.89

8

0.87

5

N N CH3

CH3

NH

N

CH3

O

O

O

O

Tafel 27: 2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (XI), DMSO-d6

Page 92: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT11; 8-Nitro-Imid / DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482876 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm7.67.88.08.28.48.68.89.09.29.4

0.950.96

1.001.00

9.22

5

9.21

7

8.58

4

8.24

5

8.26

8

8.27

5

8.23

8

7.61

3

7.58

3

N N CH3

CH3

NH

N

CH3

O

O

O

O

Tafel 28: 2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (XI), DMSO-d6

Page 93: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT11; 8-Nitro-Imid / DMS O

S olvent: dmso Temp. 28.0 C / 301.1 KUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE Relax. delay 2.000 sec P ulse 53.6 degrees A cq. time 3.738 sec W idth 5000.0 Hz 16 repetitionsOB S E RV E H1, 299.9482876 MHzDA TA P ROCE S S INGFT size 65536Total time 1 minutes

ppm1.01.52.02.53.03.54.0

2.753.11

6.032.00

5.81

3.55

6

3.57

9

3.53

0

3.39

0

3.41

4

3.43

8

2.52

9

2.53

1

2.53

6

2.54

0

2.54

2

2.54

4

2.54

7

2.78

9

2.52

4

2.52

3

2.51

9

2.51

7

2.51

2

2.50

2

2.49

6

2.49

0

2.48

4

2.47

8

2.45

5

2.43

1

2.40

8

2.38

5

1.88

5

1.69

5

1.71

9

1.74

3

1.67

0

1.67

2

1.19

6

0.89

8

0.92

2

0.87

5

N N CH3

CH3

NH

N

CH3

O

O

O

O

Tafel 29: 2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (XI), DMSO-d6

Page 94: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

MT11; 8-Nitro-Imid (+ etwasDMS O) / DMS O

S olvent: dmso A mbient temperatureUNITY plus-300 "varian"

P ULS E S E QUE NCE : apt Relax. delay 2.500 sec 1st pulse 193.8 degrees 2nd pulse 48.5 degrees A cq. time 1.814 sec W idth 20000.0 Hz 80 repetitionsOB S E RV E C13, 75.4220965 MHzDE COUP LE H1, 299.9493529 MHz P ower 41 dB on during acquisition W A LTZ-16 modulatedDA TA P ROCE S S ING Line broadening 1.0 HzFT size 131072Total time 5 minutes

ppm20406080100120140160180

168.

524

167.

662

144.

018

143.

694

140.

813

114.

984

118.

597

121.

838

122.

125

122.

166

123.

461

125.

022

125.

937

112.

035

40.4

10

46.0

91

49.9

30

40.3

33

40.0

54

39.7

75

39.5

00

39.2

21

38.9

42

38.6

62

35.8

14

25.6

10

11.5

23

11.8

71

N N CH3

CH3

NH

N

CH3

O

O

O

O

Tafel 30: 2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (XI), DMSO-d6

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Tafel 31: 2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion (XI), DMSO-d6

40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 420

0

20

40

60

80

100

[MS Spectrum]

4142

56

58

72

86

105

203

408409

N N CH3

CH3

NH

N

CH3

O

O

O

O

Page 96: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider
Page 97: Synthese neuer Ring-A-substituierter, -anellierter Carbazole ...othes.univie.ac.at/29622/1/2013-09-11_0404042.pdf2013/09/11  · Betreut von: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Norbert Haider

ZUSAMMENFASSUNG

Mit vorliegender Arbeit konnte eine Reihe neuer Carbazol-anellierter Derivate

mit basischer Seitenkette hergestellt werden, die aufgrund ihrer strukturellen

Verwandtschaft zu Ellipticin und dessen Derivaten bzw. zu kondensierten

Imiden des Amonafid-Typs, eine zytotoxische Aktivität nahelegen.

Ausgehend vom literaturbekannten18 Tetrazyklus 9-Brom-5-methyl-2,3-dihydro-

1H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4(6H)-dion IV wurde durch Chlorierung mit

POCl3 9-Brom-1,4-dichlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]-carbazol V hergestellt.

Dieses Dichlor-Derivat diente als Ausgangsverbindung zur Herstellung von

Pyridazino-Carbazol-Derivaten mit einer bzw. zwei basischen Seitenketten.

Mittels nukleophiler Substitution mit der Seitenkettenstruktur N,N-Diethylpropan-

1,3-diamin konnten die strukturisomeren Verbindungen N'-(9-Brom-4-chlor-5-

methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1-yl)-N,N-diethylpropan-1,3-diamin VI und

N'-(9-Brom-1-chlor-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-4-yl)-N,N-diethyl-

propan-1,3-diamin VII hergestellt werden, sowie unter drastischeren

Bedingungen das disubstituierte Derivat 9-Brom-N,N'-bis[3-(diethylamino)-

propyl]-5-methyl-6H-pyridazino[4,5-b]carbazol-1,4-diamin VIII.

Als weitere Zielverbindungen wurden die Pyrrolo-Carbazol-Derivate 8-Brom-2-

[3-(diethylamino)propyl]-4-methylpyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-dion IX und

2-[3-(Diethylamino)propyl]-4-methyl-8-nitropyrrolo[3,4-b]carbazol-1,3(2H,5H)-

dion XI anvisiert. Das bromsubstituierte Derivat konnte ausgehend von

Dimethyl-6-brom-1-methyl-9H-carbazol-2,3-dicarboxylat III durch Ringschluss

mit der basischen Struktur N,N-Diethylpropan-1,3-diamin erreicht werden. Das

Derivat mit der Nitrogruppe wurde über den von TROPPER18 beschriebenen

Weg der Nitrierung des Carbazoldiesters Dimethyl-1-methyl-9H-carbazol-2,3-

dicarboxylat II und durch anschließenden Ringschluss mit N,N-Diethylpropan-

1,3-diamin dargestellt.

Mit der Synthese dieser Moleküle konnte hoffentlich ein weiterer Baustein zur

Entwicklung neuer Wirkstoffe durch gezielte Abwandlung pharmazeutisch

interessanter Naturstoffe gelegt werden.

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LEBENSLAUF

NAME Markus Tarnai

GEBURTSDATUM 22. Juli 1985

GEBURTSORT Wien

BILDUNG 1991-2003 Volksschule, 2380

Perchtoldsdorf

1995-2003 Bundesgymnasium, 2380

Perchtoldsdorf

ab 2004 Studium der Pharmazie an der

Universität Wien

BERUFLICHE TÄTIGKEITEN 2011-2013 geringfügig und in sämtlichen

Ferien angestellt: Wienerwald-

Apotheke, 2384 Breitenfurt

2009-2011 angestellt in sämtlichen Ferien:

Marien-Apotheke, 2384

Breitenfurt

2007-2009 geringfügig beschäftigt: Firma

Herba Chemosan,1110 Wien

2006 Apothekenpraxis: Apotheke zum

Schutzengel 1180 Wien