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Systeme der sozialen Schichtung • Sklaverei Beispiele: Antike, Südstaaten • Kasten Beispiele: Indien, Südstaaten, Südafrika • Stände Beispiel: europäischer Feudalismus • Klassen Theorie von Marx und Max Weber

Systeme der sozialen Schichtung Sklaverei Beispiele: Antike, Südstaaten Kasten Beispiele: Indien, Südstaaten, Südafrika Stände Beispiel: europäischer Feudalismus

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Systeme der sozialen Schichtung

• SklavereiBeispiele: Antike, Südstaaten

• KastenBeispiele: Indien, Südstaaten, Südafrika

• StändeBeispiel: europäischer Feudalismus

• KlassenTheorie von Marx und Max Weber

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Die gesamte Geschichte der Menschheit ist nach Marx durch Klassenkämpfe bestimmt worden. Soziale Gruppen, die die Produktivkräfte und die Produktionsverhältnisse vertreten, nannte Marx "Klassen". Der verschärfte Kampf zwischen Klassen ist in diesem Zusammenhang Ausdruck der Unvereinbarkeit von "dynamischen" Produktivkräften und "statischen" Produktionsverhältnissen:

"Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen." (Karl MARX, Friedrich ENGELS: Das Manifest der kommunistischen Partei, in: Karl MARX, Friedrich ENGELS: Werke, Band 4, Berlin 1959, S. 462.)

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In der Epoche der Bourgeoisie traten die Klassengegensätze schließlich vereinfacht auf: "Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr oder weniger in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat." (MARX, ENGELS, Manifest, S. 463.) Die Bourgeoisie als eine zunächst revolutionäre Kraft hatte eine Reihe von massiven politischen, ökonomischen und sozialen Umwälzungen eingeleitet, über die sie nun die Kontrolle verloren habe: "Die bürgerlichen Produktions- und Verkehrsverhältnisse, die bürgerlichen Eigentumsverhältnisse, die moderne bürgerliche Gesellschaft, die so gewaltige Produktions- und Verkehrsmittel hervorgezaubert hat, gleicht dem Hexenmeister, der die unterirdischen Gewalten nicht mehr zu beherrschen vermag, die er heraufbeschwor." (MARX, ENGELS, Manifest, S. 467.)

"Die bisherigen kleinen Mittelstände, die kleinen Industriellen, Kaufleute und Rentiers, die Handwerker und Bauern, alle diese Klassen fallen ins Proletariat hinab, teils dadurch, daß ihr kleines Kapital für den Betrieb der großen Industrie nicht ausreicht und der Konkurrenz mit den größeren Kapitalisten erliegt, teils dadurch, daß ihre Geschicklichkeit von neuen Produktionsweisen entwertet wird. So rekrutiert sich das Proletariat aus allen Klassen der Bevölkerung." (EBENDA, S. 469.)

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Für Weber haben Klassenunterschiede nicht nur in der Kontrolle bzw. der mangelnden Verfügung über Produktionsmittel ihren Ursprung, sondern auch in Unterschieden, welche sich nicht direkt aus ökonomischen Verhältnissen ableiten: Fertigkeiten, Qualifikationen

Stand/ Status: soziales Ansehen, Prestigeentscheidend: Lebensstil

Bedeutung von Parteien: kann ebenfalls Schichtung beeinflussen

Mittel der sozialen Schließung: Eigentum, Vermögen, ethnische Abstammung, Sprache, Religion

Differenzierung zwischen Oberschicht, Mittelschicht, Arbeiterklasse, Unterklasse (nach Giddens)

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Erik Olin Wright

Drei Dimensionen der Kontrolle über die wirtschaftlichen Ressourcen in der modernen kapitalistischen Produktion: Anhand dieser drei Dimensionen können die wichtigsten Klassen bestimmt werden.

• die Kontrolle über Investitionen und Geld• die Kontrolle über die physischen Produktionsmittel (Grund und Boden,

Fabriken, Büros)• die Kontrolle über die Arbeiterschaft

Die, die der kapitalistischen Klasse angehören, beherrschen innerhalb eines Produktionssystems alle drei Dimensionen, der "einfache Arbeit" keine. Zwischen diesen beiden Hauptklassen, liegen jedoch jene Gruppen, deren Positionen nicht so eindeutig sind: widersprüchliche Klassenlagen.

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Frank Parkin

Frank Parkin knüpft vorrangig an Weber an

Eigentum ist für Parkin eine Form der sozialen Schließung

Soziale Schließung: Prozess, in welchem Gruppen versuchen, die ausschließliche Macht über Ressourcen aufrechtzuerhalten oder zumindest den Zugang zu ihnen zu beschränken

Mittel der sozialen Schließung: Vermögen, Religion, Sprache, ethnische Abstammung

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Soziale Ungleichheitin der Postmoderne

• Einfluss der Klasse, der Schichtzugehörigkeit nimmt ab, die Durchlässigkeit der Schichten nimmt zu

• gleichzeitig gibt es jedoch kaum Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, die nicht von Klassen- bzw. Schichtenzugehörigkeiten beeinflusst sind (z.B. Partnerschaftsverhalten, Gesundheit)

• Zunahme des Wohlstandes in den sogenannten westlichen Industriestaaten; gleichzeitig starke Einkommensunterschiede

• Differenzierung zwischen Vermögen (Aktien, Immobilien, Sparguthaben…) und Einkommen (Honorare, Gehälter und Löhne, Erträge aus Geldanlagen)

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Soziale Klasseneinteilung(nach Giddens)

• Oberschichtrelativ kleiner Teil, die beträchtliche Vermögenswerte besitzen; Neureiche versus „alter Geldadel“; häufig an Schaltstellen der Macht zu finden

• MittelschichtAlte M.: Kleinunternehmer,

örtliche Geschäftsleute und Kleinbauern

Obere M. (Dienstleistungsklasse- spezialisiertes Wissen und Management-Knowhow ): Manager und Freiberufler, höhere Verwaltungsbeamte

Untere Mittelschicht: Büroangestellte, Lehrer et cetera

• Arbeiterklasseleisten manuelle Arbeit

Obere Arbeiterklasse: Facharbeiter; Ganztagsjobs, bessere Bezahlung

Untere Arbeiterklasse: Hilfsarbeiter oder angelernte Arbeiter

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Soziale Ungleichheitin der Postmoderne

Ungleichheiten zeigen sich nicht nur im Einkommen und in den jeweiligen Beschäftigungsverhältnissen, sondern auch im jeweiligen Lebensstil und im Konsumverhalten.

Einerseits werden Ungleichheiten verwischt (Fernsehen), andererseits können sich Klassenunterschiede durch Unterschiede in der Lebensweise und des Geschmackes verstärken.

Literatur: http://www.statistik.at/web_de/presse/021681

http://www.statistik.at/web_de/presse/020354

http://vorarlberg.orf.at/stories/191700/

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Der Begriff "Erlebnisgesellschaft" wurde von dem Kultursoziologen Gerhard SCHULZE geprägt wurde. Sein Buch "Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart" ist 1992 erschienen und hat es bisher auf 8 Auflagen gebracht. Seitdem hat der Soziologe sein Konzept "Erlebnisgesellschaft" immer wieder den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen angepasst.

       SCHULZE stützt sich mit seinem Gesellschaftsverständnis auf den Prozess der Individualisierung, der von dem Soziologen Ulrich BECK seit Ende der 80er Jahre popularisiert worden ist. Mit der Individualisierung werden Phänomene wie Vereinzelung oder Atomisierung des Sozialen in Verbindung gebracht. Hierfür hat sich auch das Schlagwort von der "Single-Gesellschaft" eingebürgert.

SCHULZE interessiert sich dagegen für die Entstehung neuer Milieus, die durch diesen Prozess hervorgebracht werden. Der Soziologe unterscheidet 5 verschiedene Erlebnismilieus, die sich in den 80er Jahren herausgebildet haben

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1) Das Niveaumilieu entspricht am ehesten bildungsbürgerlichen Vorstellungen, wonach es eine strikte Trennung zwischen Hochkultur (E-Kultur) und seichter Unterhaltung (U-Kultur) geben sollte.

2) Das Harmoniemilieu kommt Vorstellungen vom Unterhaltungsbedürfnis der Arbeiterschicht nahe, das früher für Heimatfilme und Volksmusik stand.

3) Das Selbstverwirklichungsmilieu ist dagegen jenes Milieu, das in Medienberichten oftmals im Mittelpunkt des Interesses steht. Diesem Milieu werden Hedonismus und Narzißmus zugeschrieben.

4) Das Unterhaltungsmilieu ist an Spannung und Action interessiert (hier finden sich die Liebhaber von Computerspielen und Action-Videos wieder), während

5.) das Integrationsmilieu alle Unterschiede zwischen U- und E-Kultur ignoriert und sich aller Stilemente der vorgenannten Milieus bemächtigt.