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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 10.7.2010 Seite 1 von 63 Datum Tag was von ab bis an km 07.06.2010 Montag Auto Grüt 16.00 h Lörrach 19.00 h 100 1h20 Bahn Lörrach 20.10 h Hamburg* 7.18 h Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Autoreisezug Oslo-Kirkenes 3625 km, Bergen-Oslo 600 km, Oslo-Hamburg 1150 km, Grüt-Lörrach-Grüt 220 km Total Auto 5600 km Tagebucheintrag Wir haben nun alles gepackt und werden versuchen dies in unser Cabriolet zu verteilen. Mario gelingt dies auf Anhieb. Es hätte noch so einiges Platz gehabt. Um 14.30 geht die Fahrt gut eingeschmiert bei eitlem Sonnenschein los. Wir fahren teilweise über Land und erreichen Lörrach so gegen 16.30 Uhr. Dort stellen wir unser Auto als Erste in die Reihe und begeben uns ins Bahnhofrestaurant das speziell ausgeschmückt ist. Wir setzen uns draussen an die Sonne und geniessen unser erstes Weizenbier. Wir essen wieder einmal was, einen Cäsarsalat gross für mich und für Mario einen kleinen Cäsarsalat und danach weisse Spargeln mit Pellkartoffeln. Alles ist wunderbar zubereitet. Nach und nach rollen weitere Autos und Töffs an. Die Einweiser erscheinen und überprüfen unseren Fahrzeugausweise und die Tickets. Der Schlafwagenzug rollt an. Ich kann nun mit unserem Gepäck das Abteil beziehen. Wir haben die zwei Plätze unten. Wir sind zu fünft im Abteil. Ein nettes Ehepaar aus Stäfa, sie eine Finnin die eine Familie Wolfensberger vom Waberg im Grüt kennt (die Welt ist ein Dorf) und eine nette Frau aus Deutschland. Von anderen erfahre ich, dass es nur eine Minibar auf dem Zug hat, mit einem kleinen Angebot. Den Speisewagen der auf dem Internet versprochen wird hat es nie auf diesem Zug, wie mir eine Zugbegleiterin mitteilt. So kaufe ich im Bahnhofrestaurant noch 2 Bier ein und esse noch eine Portion Pommes vor der Abfahrt. So gegen 19.30 Uhr werden die Töffs und Autos verladen. Wir haben den Platz im unteren Teil als erste nach den Töffs. Die Töfffahrer müssen mit eingezogenem Kopf fahren ist doch die obere Rampe allzu nahe, Helmtragepflicht gilt. Es wird alles festgezurrt. Nach 20 Uhr kann die Fahrt losgehen. Zuerst wird noch endlos rangiert danach geht es so gegen 21 Uhr los. Wir unterhalten uns besten und sind dann alle gegen 22 Uhr müde. Wir richten unsere spartanischen aber zweckmässigen Betten ein. Montieren unserer Schlafanzüge usw. Uns wird noch die Verschliessung des Abteils erklärt, die wir unbedingt benutzen sollen, denn der Zug halte in der Nacht an diversen Stellen und es sei schon öfter vorgekommen das Diebe die Abteile öffneten die nächste Tasche an der Türe schnappten und verschwanden. Gestern sei ein geistig umnachteter an einer Haltestelle eingestiegen, habe an diversen Abteiltüren gerüttelt, die zum Glück alle verschlossen waren. Bis er dann von einer Aufsichtsperson aus dem Zug begleitet werden konnte. Na, diese Zugfahrt scheint ja schon ein kleines Abenteuer zu werden. Nach dem alle nochmals gepiselt haben verschliessen wir alles, hängen eine Taschenlampe an den Eingang und begeben und zu Bett. Die Nacht gestaltet sich hart und lärmig. Es ist ein ständiges Gerüttel, Geklapper und Discobeleuchtung von überall her.

Tagebuch Norwegen 7.6.2010 10.7 - bri-ma.info Norwegen Tagebuch.pdf · mit dem Konduktor der uns nach der kurzen Fahrt eine riesige alte Dampflok (NSB Reihe, Typ 49c, 1D‘2 h4v)

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

Seite 1 von 63

Datum Tag was von ab bis an km

07.06.2010 Montag Auto Grüt 16.00 h Lörrach 19.00 h 100

1h20

Bahn Lörrach 20.10 h Hamburg* 7.18 h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Autoreisezug Oslo-Kirkenes 3625 km, Bergen-Oslo 600 km, Oslo-Hamburg 1150

km, Grüt-Lörrach-Grüt 220 km

Total Auto 5600 km

Tagebucheintrag

Wir haben nun alles gepackt und werden versuchen dies in unser Cabriolet zu verteilen. Mario gelingt dies

auf Anhieb. Es hätte noch so einiges Platz gehabt. Um 14.30 geht die Fahrt gut eingeschmiert bei eitlem

Sonnenschein los. Wir fahren teilweise über Land und erreichen Lörrach so gegen 16.30 Uhr.

Dort stellen wir unser Auto als Erste in die Reihe und begeben uns ins Bahnhofrestaurant das speziell

ausgeschmückt ist. Wir setzen uns draussen

an die Sonne und geniessen unser erstes

Weizenbier. Wir essen wieder einmal was,

einen Cäsarsalat gross für mich und für

Mario einen kleinen Cäsarsalat und danach

weisse Spargeln mit Pellkartoffeln. Alles ist

wunderbar zubereitet. Nach und nach rollen

weitere Autos und Töffs an. Die Einweiser

erscheinen und überprüfen unseren

Fahrzeugausweise und die Tickets. Der

Schlafwagenzug rollt an. Ich kann nun mit

unserem Gepäck das Abteil beziehen. Wir

haben die zwei Plätze unten. Wir sind zu

fünft im Abteil. Ein nettes Ehepaar aus

Stäfa, sie eine Finnin die eine Familie Wolfensberger vom Waberg im Grüt kennt (die Welt ist ein Dorf)

und eine nette Frau aus Deutschland. Von anderen erfahre ich, dass es nur eine Minibar auf dem Zug hat,

mit einem kleinen Angebot. Den Speisewagen der auf dem Internet versprochen wird hat es nie auf diesem

Zug, wie mir eine Zugbegleiterin mitteilt. So kaufe ich im Bahnhofrestaurant noch 2 Bier ein und esse noch

eine Portion Pommes vor der Abfahrt. So gegen 19.30 Uhr werden die Töffs und Autos verladen. Wir

haben den Platz im unteren Teil als erste nach den Töffs. Die Töfffahrer müssen mit eingezogenem Kopf

fahren ist doch die obere Rampe allzu nahe, Helmtragepflicht gilt. Es wird alles festgezurrt. Nach 20 Uhr

kann die Fahrt losgehen. Zuerst wird noch endlos rangiert danach geht es so gegen 21 Uhr los. Wir

unterhalten uns besten und sind dann alle gegen 22 Uhr müde. Wir richten unsere spartanischen aber

zweckmässigen Betten ein. Montieren unserer Schlafanzüge usw. Uns wird noch die Verschliessung des

Abteils erklärt, die wir unbedingt benutzen sollen, denn der Zug halte in der Nacht an diversen Stellen

und es sei schon öfter vorgekommen das Diebe die Abteile öffneten die nächste Tasche an der Türe

schnappten und verschwanden. Gestern sei ein geistig umnachteter an einer Haltestelle eingestiegen, habe

an diversen Abteiltüren gerüttelt, die zum Glück alle verschlossen waren. Bis er dann von einer

Aufsichtsperson aus dem Zug begleitet werden konnte. Na, diese Zugfahrt scheint ja schon ein kleines

Abenteuer zu werden. Nach dem alle nochmals gepiselt haben verschliessen wir alles, hängen eine

Taschenlampe an den Eingang und begeben und zu Bett. Die Nacht gestaltet sich hart und lärmig. Es ist ein

ständiges Gerüttel, Geklapper und Discobeleuchtung von überall her.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag Was von ab Bis An km

08.06.2010 Dienstag Auto Hamburg 07.18 h Kiel 100

1h

Schiff Kiel 14.00 h Oslo* 10.00 h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Color Line, P32*** Innenkabine

9-915B

Einschiffung 12 Uhr

Tagebucheintrag

Gerädert erheben wir unsere müden Körper nachdem uns der Lautsprecher mit Musik um 6.30 Uhr

geweckt hat. Wir versuchen unsere verspannten Körper wieder ins Lot zu bringen. Ein bisschen Dehnen

hier und dort und schon läuft es wieder. Mit viel Getöse und Gerumpelt setzen wir unser Abteil wieder in

Sitzposition. Der Tisch unter der Bank lässt sich nur mit roher Gewalt von Mario nach vorne bewegen. Wir

hängen dieses Bügelbrett in die Halterung und bekommen kurz darauf unser Frühstück serviert. Kaffee,

O-Saft, Gipfeli, Brötchen dazu Margarine und Konfitüre. Alles bestens. Nach einer Katzenwäsche sind wir

auch schon wieder reisefertig. Um 7.30 Uhr erreichen wir Hamburg. Nach einigem Hin und Her platziert

Mario unser Gepäck im Auto, denn es wird zuerst die obere Rampe geleert was uns Zeit lässt uns

einzurichten. Durch die Bahnhofhalle in Hamburg-Altona fahren wir nun Richtung Kiel. Dank GPS

(vorprogrammiert von Mario) erreichen wir mit einem kleinen Kaffeezwischenhalt den Hafen von Kiel. Wir

werden von einem Kieler freundlich angewiesen wo wir uns einzufinden haben. Wir stellen uns nach Billet

Kontrolle und Zimmerschlüsselübergabe in die Reihe. Nach einem Schläfchen im Auto an der Sonne fahren

wir nach 2 Stunden ins riesige Schiff. Wir deponieren unser Gepäck in unserer grosszügigen Kabine mit

Blick auf hängende, beleuchtete Quallen hoch über der Einkaufsmall. Nun erkunden wir das Schiff. Es ist

gigantisch. Hat alles was das Herz begehrt. Von einer Einkaufstrasse, über ein Aqualand, Sauna, Massage,

Beauty usw.. Wir füllen nun unseren Magen als erstes mit einem Hamburger (mit Brot) und machen danach

ein Schläfchen in

der Kombüse. Wir

sind leicht

übernächtigt. Nach

einer Dusche so

gegen 17 Uhr setzen

wir uns aufs Deck

und geniessen die

Sonne. Wir

passieren gegen den

Abend eine riesige

Brücke, der

Storebaelt Broen,

unter der unser

Schiff wirklich gut

durchfahren kann.

Wir essen heute in

der Pizzeria in der

Einkaufsstrasse.

Einen wunderbaren Salat mit Serranoschinken, eine Pizza für mich und breite Nudeln mit Crevetten an

Rahmsauce für Mario. Gut gesättigt und schon wieder müde legen wir uns schlafen.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab bis An Km

09.06.2010 Mittwoch Auto Oslo 11.00 h Vinstra 300

4h20

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Fefor Høifjellshotell og Hytter, Gudbrandsdalen N-2640 Vinstra T +47 61 29 00 99 F +47 61 29 17 60 [email protected] http://www.feforhotell.no

Oslo E06 Tangen 222 Hamar (S.176) (*38 Eisenbahnmuseum) E06 Moelv

213 Lillehammer (S.170) 255 Vinstra (Nord-Fron)

Tagebucheintrag

6.30 Uhr gut ausgeschlafen stehen wir in unserer Schiffskabine auf. Wir trinken einen/zwei Kaffee in

einem Bistro an der Einkaufstrasse. Das Wetter ist bewölkt und es muss zuvor geregnet haben. Das ganze

Deck ist nass. Beim Kaffee bin ich am Tagebucheintrag nachführen. Mal sehen was der Tag noch so bringt.

Es gesellen sich immer mehr Leute zu uns, die Sprache vorwiegend Norwegisch was mich am Schreiben

nicht stört. Ich verstehe ja nichts davon. Wir verlassen das Schiff ohne kontrolliert zu werden. Zuerst

lassen wir Oslo hinter uns. Der Verkehr wird immer weniger. Das Wetter ist durchzogen, die Temperatur

aber angenehm. Wir fahren in Richtung Eisenbahnmuseum in Hamar. Nach mehreren Umleitungen kann uns

die zweite Person sagen welchen Weg wir einschlagen müssen. Unter der Bahn durch danach durch

mehrere Quartiere erreichen wir unser Ziel. Linkerhand dampft schon eine Lok. Wir bezahlen 150 Kronen

Eintritt für dieses Jernebanemuseet. Schön dargestellt mit original alten Sachen zeigt sich dieses

interessante Museum. Wagen 1er, 2er, 3er und 4er Klasse die mit Puppen und allerlei Gepäck und

Kleinigkeiten wunderschön dekoriert sind. Teilwiese mit Gesprächen derjenigen Puppen die wir leider nicht

verstehen. Nach ca. ¾ Stunden müssen wir auf den Bahnhof denn der Schmalspurzug ist abfahrbereit.

Mario spricht natürlich

sofort mit dem

Lokführer und danach

mit dem Konduktor der

uns nach der kurzen

Fahrt eine riesige alte

Dampflok (NSB Reihe,

Typ 49c, 1D‘2 h4v) zeigt

die mit Kohle und Oel

betrieben wurde. Die

Steigungen seien auf der

Strecke Otta-Trondheim

sehr stark daher

brauche es viel Dampf.

Wir betrachteten einen

umgebauten Wagen der

als Lazarett benutzt

wurde. Auch konnten wir

einen Blick in einen

gediegenen Salonwagen werfen, den wir uns für den DVZO sehr gut vorstellen könnten. Nach diesem

interessanten Besuch ging die Fahrt weiter, wobei wir noch einmal durch einen Platzregen kurz geduscht

wurden. Wir hatten längere Zeit keine Möglichkeit zum Anhalten um das Dach zu schliessen. Mit nassen

Haaren und tropfendem Dach gings dann munter weiter. Ich hatte ja für alle Fälle mein Wallhallatuch

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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(übergrosse weisse arabische Kopfbedeckung) dabei um alles zu trocknen. So fuhren wir mal oben mit und

ohne bis nach Vinstra. Von dort nach Fefor in unser Hotel am See. Nachdem der erste Schlüssel nicht in

die Zimmertüre passte erhielten wir ein Familienzimmer mit Seeblick und Abendsonne, wunderbar. Nach

einem ersten gemütlichen Apéro je ein Bier (man geniesst den Alkohol mit Verstand, kostet doch ein 33ml

Bierchen stolze Fr. 10.-) danach einer Dusche fanden auch wir uns zum Abendessen ein. Vor uns hatten sich

schon 5 volle Busse aus Frankreich einquartiert was uns schon ein Vorfeeling auf unsere Frankreichferien

bescherte. Ein Buffet mit Salaten, zweierlei Fleisch und Fisch, Pommes und gedämpftes gemischtes

Gemüse bildeten den Hauptgang. Auf das Dessert haben wir verzichtet. Wir liessen dann den Abend

gemütlich in unserem Zimmer an der Sonne ausklingen.

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Datum Tag was von ab bis an Km

10.06.2010 Donnerstag Auto Vinstra Molde 330

5h45

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Rica Seilet Hotel Boks 98 NO-6412 Molde, T +47 71 11 40 00 F +47 71 11 40 01 [email protected], http://www.rica.no/index.cfm?oa=hotel.displayLocation&con=430

Vinstra E06 Otta 15 Lom (S.191, Bezirksmuseum) + (S.273

Geirangerfjord), 63 Eidsdal (Fähre*10min.) Linge, Valldal (S.272) 63

Andalsnes (S.269) 64 (*24 Serpentinen) Afarnes (Fähre**15min.)

Solsnes 64 Molde (S.282)

Tagebucheintrag

7.40 Uhr Tagwache, erster Blick natürlich aus dem Fenster, haben wir den vorhergesagten Regen? Nein es

ist knallblau und der See spiegelt uns entgegen. Sonnencrème dick aufgetragen, nach einem schnellen

Morgenessen geht es ab zum Auto. Das Dach ist noch nass, mit dem Wallhallatuch aber innert kürze

trocken machen wir uns guter Laune auf den Weg. Die Landschaft ist wunderschön. Sind doch die Strassen

gesäumt mit weissen, lila und pinkfarbenen Flieder die sich mit blühenden Magerwiesen abwechseln. Immer

weiter in die Berge sehen wir nun auch noch Schnee von nah und fern. Nach ca. 2 Stunden Fahrt machen

wir einen Kaffeestop in einem Einkaufszentrum. Hier bedient man sich selbst (der Kaffee ist unter dem

Filter, die Milch im Kühlschrank und das süsse Stücken unter einer Haube, wie uns Einheimisch mitteilen)

bezahlt danach an irgendeiner Kasse. Wir sind hier auf dem Land wo es anscheinend noch ehrlich zu und

her geht. Weiter durch diese alpine Landschaft fahren wir gemächlich weiter. Ab und an sehen wir

Skitourenfahrer den Hang rauf laufen oder runter fahren. Die Vegetation hier ist eher karg. Nach dem

Überqueren des Djupvasshyttapasses, 1020müM erblicken wir weit unter uns den Geirangerfjord. Steil

fahren wir um diverse Haarnadelkurven nach unten bis zum Fjord, tanken Benzin (Fr. 2.40 – 2.55 pro Liter)

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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und auf der anderen Seite wieder rauf auf 824m. Danach runter nach Eidsdal, dort mit der Fähre über

den Nordalsfjord. Auf der Strasse 63 weiter in das Trollstigengebirge. Die Passhöhe liegt auf 850m, es

wimmelt nur so von Touristen. Die Gegend erinnert einem an die Schweiz mit dem Unterschied dass hier

Rentiere statt Kühe über die Strasse laufen. Auch die Häuser unterscheiden sich von unseren. Die meisten

Dächer sind bepflanzt mit zum Teil sogar kleinen Tannenbäumchen. Auch sind überall Trolle (mystische

Geschöpfe, Wesen des Schattens und der Dunkelheit in unterschiedlichen Gestalten, mal 3 köpfig, krumme

Nase, buschiger Schwanz, hausen vermutlich seit Ende der Eiszeit in düsteren Wäldern, mondbeschienen

Seen, tiefen Fjorden, tosenden Wasserfällen, sie ärgern gerne Ziegenböcke, sind allergisch gegen

Kirchenglocken, rasten leicht aus, sind unausstehlich, doch Menschen gegenüber wohlgesinnt) aufgestellt.

An zwei wunderschönen Wasserfällen vorbei schlängelt sich nun die steile Serpentine den Berg runter.

Wir fotografieren wie wild. Von Zeit zu Zeit müssen wir raufkommenden Carfahrern Platz machen. Weiter

geht es um den weit ins Landesinnere reichenden Romsdalsfjord zur nächsten Fähre von Afarnes nach

Solsnes. Auf dem

ganzen Weg werden wir

von üppigen

Mischwäldern, wobei

die Birken überwiegen,

mit zahllosen

Heidelbeersträuchern

begleitet. So gegen

16.30 Uhr erreichen

wir Molde. Unser Hotel,

ein Bau ins Wasser

vergleichbar mit dem

Hotel in Dubei in

Segelform, ist ganz

verglast. Wir

bekommen ein Zimmer

mit Blick aufs Wasser

nach Osten. Das

Zimmer ist sehr

komfortabel. Nach einer gründlichen Reinigung laufen wir dem Ufer entlang in die Stadt. Unser erstes

Bier trinken wir mit Blick auf den Fjord in den soeben ein Schiff der Hurtigruten einfährt. Ihre Ankunft

macht sie durch ein ohrenbetäubendes Signal bekannt. Molde mit seinen 19200 Einwohnern erscheint mir

nicht grösser als Wetzikon. Hat es doch auch nur eine Hauptstrasse an der was los ist. Einige Unterschied

gibt es doch, die zahllosen Coiffeursalons und die vielen Restaurants fehlen hier. Wir finden dann

trotzdem eines. Das Hotel Mole in dem wir zwei ausgezeichnete Crevettenvorspeisen, und danach 2

verschiedenen Fischgerichte geniessen. Gut gesättigt laufen wir zum Hotel zurück und gehen noch auf

einen Schlummerbecher in die Hotelbar im 15. Stock mit einer wunderbaren Aussicht.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an Km

11.06.2010 Freitag Auto Molde Trondheim 320

6h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Scandic Solsiden

Beddingen 1

NO-7014 Trondheim

T +47 21 61 46 00

F +47 21 61 47

[email protected]

http://www.scandic-

hotels.com/solsiden

Molde 64 (Pass zur Tunnelumfahrung) Sylte 663 (S.285,

Atlantikstrasse) 64 Bremsnes (Atlanterhavstunnelen) Kristiansund

(S.285) 70 Seivika (Fähre*25min.) Tommervag 680 Vinje Ora E39

Trondheim (S.292)

Tagebucheintrag

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht auf einem superweichen Bett machen wir uns um 7 Uhr auf zum

Frühstück. Dies ist hier sehr reichhaltig, mit Früchten, Fleisch, Käse, Eiergerichten und natürlich mit

ausgezeichnetem Fisch. Das Wetter lässt heute zu wünschen übrig müssen wir doch bei Nieselregen das

Verdeck zu lassen. Wir fahren der Küste entlang über zahllose Brücken durch einen Tunnel von 6 km

Länge mit einem Gefälle von 9% Richtung Trondheim. Es wird immer heller und wir hoffen natürlich auf

Sonne. Während wir auf der Fähre von Seivika nach Trommervag fahren bin ich wieder mal am Tagebuch

schreiben. Ein netter Herr hat uns noch den Weg zu dieser Fähre gezeigt, hatten wir doch auf dem GPS

eine stillgelegte Anlegestelle drin. Er fuhr uns mit dem Auto bis zum übernächsten Kreisel vor und winkte

uns in die richtige Richtung wobei er einmal den Kreisel umfuhr. Uns gefällt es bis jetzt sehr gut sind doch

die Leute freundlich und was auffällt, die Strassenränder sind sauberer als bei uns. Nach Verlassen der

Fähre fahren wir wieder, oben ohne, für die nächsten 2 Stunden. Wir kaufen uns wieder Proviant, essen

schnell was vor dem Einkaufzentrum und fahren weiter. Leider regnet es wieder. Die Holzverarbeitung

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scheint hier eine sehr grosse Bedeutung zu haben. Fahren wir doch an vielen Sägereien und haufenweise

kleingeschnittenem Holz vorüber. Überall stehen Paletten mit bis zu 5 Ster Holz zum Verkauf bereit. Die

Häuser entlang unserer Route sind alle aus Holz gebaut und in verschiedenen bunten Farben bemalt. Wobei

rotbraun mit weissen Fensterzargen und Dachbegrenzungen vorherrschend sind. Auch gefällt uns die

verwinkelte Bauweise mit teilweise geschnitzten Drachenköpfen auf den Dächern als Verzierung. Manche

Autos egal welche Grösse haben teilweise grüne Nummer, da haben wir uns gefragt ob eventuell

Vegetarier sich speziell kennzeichnen müssen? Bei aufklarendem Wetter erreichen wir die drittgrösste

Stadt des Landes, Trondheim. Man merkt es sofort, der Verkehr wird wieder dichter und in der Stadt bis

zum Hotel haben wir Stau. Wir haben ein Hotel mitten in einem alten Industriequartier, das sanft

renoviert wurde. Wir beziehen unser Zimmer mit Sicht auf einen Innenhof und dessen Restaurant.

Duschen und ab in die Stadt. Wir besuchen auf Umwegen zuerst die von Mario rausgesuchte

Mikrobrauerei und genehmigen uns einen ersten Schluck Spezialbier. Hier kann man sogar 2 Bier mit der

Kreditkarte bezahlen, wollen sie doch für 2x 4,5 dl stolze Fr. 28.-. Nach dieser ersten Stärkung gehen wir

ins Dublin Pup und essen dort Spare Ribs (2 ½ Ragel, eine Portion für zwei) mit Pommes und Salat für mich

und ein Steak mit Gemüse und Gschwelti für Mario. Hier hat man Wärmestrahler von allen Seiten sodass

man gut gewärmt draussen sitzen kann. Wir sehen uns danach noch alte Stadtteile an die teilweise auf

Holzstelzen stehen. Es ist alles sehr schmuck hergerichtet mit viel Liebe zum Detail. Man hat das Gefühl

die ganze Stadt ist draussen an der Sonne und geniesst die schönen Stunden. Auch wir gesellen uns dazu

und sitzen an der Flaniermeile mit Blick auf Wasser und Leute.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an Km

12.06.2010 Samstag Auto Trondheim Bronnoysund 400

6h20

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Thon Hotel Brønnøysund Valveien 11 NO-8900 Brønnøysund T +47 75 00 89 00 F +47 75 00 89 01 [email protected] http://www.thonhotels.no/bronnosund

Trondheim E14 Stjordalshalsen E06, Steinkjer (S.305) 763 Valoy (S.305)

> Grong 760 Skogmo 17 Holm (Fähre*20min.) Vennesund 17/76

Bronoysund (S.323)

Tagebucheintrag

Wieder vor 7 Uhr ist Tagwache, wir schauen schnell zum Fenster raus um das Morgenbuffet zu betrachten.

Es scheint reichhaltig zu sein. Wir geniessen das Morgenessen und fahren so gegen 8 Uhr aus der Stadt

bei Regen. Doch schon gegen 11 Uhr klart es auf. Wir fahren der verwinkelten Küste entlang und geniessen

die Aussicht auf die vielen Fjorde, die schönen Gärten mit den blühenden Tulpen und Osterglocken. Die

Temperaturen bewegen sich so um die 14 Grad je nach Sonnenschein. Um die meisten Häuser hier sind die

grossen Gärten gepflegt und geschmückt mit kleinen Gartenhäuschen in der Form wie das Haupthaus.

Ansonsten ist alles satt grün mit gelben Feldern die von blühendem Löwenzahn übersät sind. Ein paar

weisse Tupfer leuchten aus diesen satten Wiesen, die Schafe mit ihren Jungen. Wir machen bei den

Felsritzungen (5000-6000 Jahre alt) von Bolarein (Rentier, Bär, Skifahrer) die man mehr oder weniger gut

sieht einen Stopp. Auf einem Pfad durch die Wälder und Heidelbeeren laufen wir auf einem weich

gedämpften, schmatzenden Untergrund einen Rundweg von ca. ½ Stunden. Die Aussicht ist teilweise

wunderschön. Es herrscht eine Stille hier die man sich schwer vorstellen kann. Hört man doch nur das

Pfeifen der Vögel. Oder aber das Surren der vielen Mücken an meinem Ohr, die auf mein Blut aus sind. Die

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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vielen Tiere (Bären, Rehe, Kanadagänse, Eichhörnchen, Elche, Dachse) die hier wohnen sehen wir nur auf

den Infotafeln. Wir fahren an endlosen Seen und Wäldern entlang. An einem dieser Seen essen wir zu

Mittag. Es pfeift uns ein kalter Wind um die Ohren. Verstreut in der Landschaft tauchen immer wieder

hübsche Häuschen auf. Zwischendurch auch einmal eine grössere Ortschaft. Das meiste sind Bauernhäuser

mitten in grossen bepflanzten Feldern. Für einen Kaffee machen wir einen Zwischenstopp an einem Hotel.

Ein älteres Hamburger Ehepaar betreibt dies von April bis September. Im Winter laufe hier nichts es habe

3 Meter Schnee hier. Wieder haben wir eine Fähre auf der ich bei einem Kaffee das Tagebuch

weiterführe. Wir erreichen so gegen 17 Uhr Bronoysund wo wir im Thon Hotel Eingangs Dorf einchecken.

Es sieht von aussen wenig einladend aus hat es doch eine riesige Baugrube davor. Mario holt sich den

Zimmerschlüssel und schon geht die Fahrt weiter. Über eine hohe, geschwungene Brücke fahren wir 15

Kilometer auf die Insel Torget. Darauf hat es die Felsformation Torghatten (einer Legende nach schiesst

der Pferdemann Hestmannen einen Pfeil auf die Prinzessin Lekamoya ab, die sich geweigert hat ihn zu

heiraten. Ihr Vater wirft seinen Hut zu Boden um den Pfeil abzulenken, das Resultat ist eine hutförmige

Bergkuppe die aussieht als sei sie durchbohrt worden was ein Loch von 160m Länge, 35m Höhe und 20m

Breite ergab). Gut verpackt, es geht ein eisiger Wind, laufen wir zu diesem Loch hinauf. Nach einer

Wanderung über 145 Höhenmetern steil den Berg hinauf erreichen wir diesen Durchschuss. Der Blick

hindurch ist wunderschön. Malerische kleine und kleinste Inseln sind wie Kleckse weit unter uns ins Wasser

gemalt. Wieder beim Auto fahren wir zurück nach Bronoysund um uns ein Restaurant zu suchen, haben wir

doch bei der Durchfahrt nicht allzu viele gesehen. Wir fahren der Hafenstrasse entlang und entdecken ein

vielversprechendes Restaurant mit Terrasse aufs Meer. Das Auto zum Hotel schnell das Gepäck ins Zimmer

und schon laufen wir ins Dorf. Es ist mittlerweilen 18.30 Uhr und der Hunger nagt. Hinter Glas sitzen wir an

der Sonne, schauen den Fischschwärmen die sich unter uns auf Mückenfang machen zu und geniessen als

erstes ein Bier, Knoblauchbrot und frittierte Crevetten. Der Hauptgang je einen Fisch (Lachs, Heilbutt)

mit gedämpften Gemüse und natürlich Kartoffeln. Ich hatte Reis (rice) bestellt, aber sehr wahrscheinlich

undeutlich gesprochen so bekam ich fries. Na was soll‘s machen wir eben eine Kartoffelkur. Gut gesättigt

und müde laufen wir zurück ins Zimmer, nehmen uns von unten noch einen Kaffee rauf und falle dann nach

einer heissen Dusche (das Kaltwasser scheint hier rar zu sein, verbrennen wir uns doch beim Händewaschen

trotz Kalteinstellung fast die Finger, nach ca. 3 Minuten kommt es dann kalt) müde in die Federn.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab bis an Km

13.06.2010 Sonntag Auto Bronnoysund Mo i Rana 200

4h10

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Meyergården Hotell,

Fr. Nansensgt 28,

NO-8622 Mo i Rana

T +47 75 13 40 00

F +47 75 13 40 01

[email protected]

http://www.meyergarden.no/

76/17 Horn (Fähre*20min.) Anndalsvagen 17 Forvik (Fähre**45min.)

Tjotta 17, Sandnessjoen (S.324) Levang (Fähre***25min.) Nesna 17/12

Mo i Rana (S.312-314)

Tagebucheintrag

In der Nacht mussten wir zwischendurch die Fenster schliessen um das Gegröle von Jugendlichen

abzudämpfen. Es ist in diesem Kaff ja auch nichts los. Die einzige Unterhaltung ist Glacé essen vor dem

Kiosks oder eben grölend mit dem Rad durch die Strassen zu flitzen.

Wir müssen hier früh raus, denn wir haben heute 3 Fähren zu passieren, die erste geht um 8.50 Uhr. Das

Morgenessen nehmen wir auf dem Zimmer ein, gibt es doch richtiges Frühstück hier erst ab 8 Uhr. Doch

da sind wir dann schon unterwegs. Ich fahre mit dem Lift zur Rezeption und lasse, nachdem man mir die

Kaffeemaschine angestellt hat, 2 Kaffee raus. Ich nehme noch einen Apfel und eine Birne. Mit den

eingekauften Haferguetzli ein vollwertiges Frühstück. Um 7.30 Uhr sind wir schon abfahrbereit und

erreichen die Fährstelle nur 1 Stunde zu früh. Somit habe ich Zeit für meine Tagebucheintragungen. Im

Moment haben wir Nieselregen, leicht abnehmend. Wir sind im ganzen fünf Wagen auf der Fähre, na ja es

ist ja Sonntag. Die erste Fähre ist am Ziel und schon geht die rasante Fahrt über die Insel los. Verfolgt

von einem Milchwagen fahren wir mit guten 90 km/h, an überrascht dreinschauenden Kühen vorbei über

die Strassen. Wir müssen die nächste Fähre erreichen ansonsten warten wir dann bis ca. 12 Uhr auf die

nächste. Etwa 3 km vor der Anlegestelle biegt der Milchwagen ab um die Milch beim Bauer abzuholen.

Sehr wahrscheinlich wartet dieser, wie die Helfer in den Autorennboxen, mit füllbereitem Hahn. Kurz vor

Abfahrt der Fähre kommt derselbe Milchwagen mit einem Affenzahn angebraust, vielleicht ist es ja auch

ein Schlagrahmwagen. Er kann als Erster auf die Fähre und schon geht es los. Gemütlich nehmen wir uns

nun in der Selbstbedienung einen Kaffee und eine frische Waffel mit Konfiture und Sahne und geniessen

die Überfahrt von 45 Minuten. Wir fahren nun eine Strecke offen bei 9 Grad dick eingemummt mit der

Sitzheizung auf fast voll. Umfahren die sieben Schwestern (Berge von 900-1025m Höhe) deren Spitzen

züchtig umhüllt mit Nebel sich unseren Blicken entziehen. Die Temperatur sinkt gegen 7 Grad.

Die teilweise welligen, rumpligen und

löchrigen Strassen verhindern dass

wir vollends einfrieren. Wir werden

immer mal wieder gut durchgerüttelt

und in die Gurten geschleudert. An

der nächsten Fähranlegestelle

schliessen wir unser Verdeckt und

stellen die Heizung auf voll um uns

aufzuwärmen. Es weht auch noch ein

eisiger Wind der alles noch kälter

erscheinen lässt. Auf der Fähre die

25 Minuten braucht, taue ich meine

kalten Hände an einem Kaffee auf.

So gegen 15.30 Uhr erreichen wir Mo

i Rana ohne nennenswerte

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Zwischenhalte. Wir beziehen unser Zimmer machen eine Siesta, duschen und erkunden die Stadt. Wie

immer ein Bier in einer Bar. Danach schlendern wir durch die ausgestorbene Fussgängerzone Richtung

Bahnhof. Es hat hier 2 Geleise und 2 Zielbahnhöfe, Trondheim und Bodo. Entsprechend wenig Leute

befinden sich hier. Zurück beim Hotel speisen wir vorzüglich. Fischroggen auf Toast mit einem

Wachtelspiegelei auf einem Salatbouquet, Crevetten mit einer Spicysauce auf einem Salatbouquet mit

einem speziellen Brot, als Vorspeise. Rentierfilet auf einem Gemüsebeet mit Kartoffeln und Crevetten mit

Knoblauch auf einem Gemüsebeet mit Pilzrisotto. Alles schön angerichtet gut abgeschmeckt und

bekömmlich. Wir sind satt und müde und gehen zu Bett. Die Preise sind wie immer hoch. Heute realisieren

wir, dass in Norwegen eine Mehrwertsteuer von 25% aufgerechnet wird. Dazu sind die Preise ca. 10-15%

höher wie bei uns, und schon lässt sich die für uns wahrnehmbare hohe Preisdifferenz einigermassen

plausibel nachvollziehen.

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Datum Tag was von ab bis an km

14.06.2010 Montag Auto Mo i Rana Bodo 250

4h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Thon Hotel Nordlys

Moloveien 14

NO-8006 BODØ

T +47 75 53 19 00

F +47 75 53 19 99

[email protected]

http://www.thonhotels.no/nordlys

Mo i Rana 17, 80 Bodo (S.326)

Tagebucheintrag

Wir haben unsere

Reiseplanung geändert und

fahren heute der Küste

entlang auf der 17 bis

Bodo 36‘000 Einwohner

hoch. Wetter, kühl im

Moment noch trocken. Es

ist alles ziemlich

verhangen, so dass wie

ohne viele Fotohalte zur

Fähre nach Kilboghamn

fahren.

Dort hat das Kaffee

leider noch nicht offen,

dafür aber die Toilette.

Die Velofahrer, die wir

überholt haben kommen

nun auch angestrampelt.

Mussten sie doch zwischendurch steile Strecken bewältigen. Lieber die als wir. Zum Warten haben wir das

Auto in oben-mit Position gestellt, damit die Heizung auch schön wärmt. Nach ca. einer Stunde Wartezeit

kommt die Fähre. Wir fahren

drauf und schon geht es los.

Zuerst einen Kaffee, danach

stehen wir draussen, denn es geht

nicht mehr lange dann erreichen

wir den Arctic Circle (Polarkreis).

Dem Namen gerecht, es ist

saukalt und windig auf dem Punkt.

Trotz Wolken wollen nun natürlich

alle Mitfahrer ein Foto davon

machen. Für mich erscheint er

nicht sehr spektakulär, ist es doch

ein perforiertes Gerüst mit einer

Kugel darauf und das war es dann

auch schon. Man hat weder was

gespürt noch ist sonst was

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passiert. Wir stehen nun noch bis zum Ende der Fahrt gut geschützt in der Abwärme des Schiffsmotors

vor einem Rost und geniessen diese wildromantische Landschaft. In Jektivik wieder auf der Strasse

diesmal ohne Cabifeeling fahren wir diese gewundene Strasse mit zahllosen Tunnels Richtung Bodo.

Irgendwann werden wir von einem alten Mercedes Cabi und dahinter von einem Jaguar E Cabi, beide offen,

die Insassen dick vermummt, überholt. Wir haben schon viele Oldtimer bewundern können auf der Fahrt.

Die meisten sind alte Amischlitten, wunderschön restauriert. Wir passieren noch eine Fähre bis wir dann

so ca. um 17 Uhr Bodo erreichen. Ein kleines Städtchen mit einem grossen Hafen. Wir beziehen unser

Zimmer im Thon Hotel direkt am Hafen und machen uns sogleich auf für einen Apéro. Am Hafen werden

wir fündig. Ein Bier wie immer aber heute gibt es dazu 500g Shrimps mit Knoblimajo und Brot, einfach

köstlich. Wir studieren noch den Rest der Speisekarte und werden sehr wahrscheinlich wieder hierher

zurück kehren. Nun laufen wir gut gestärkt durch die Stadt. Die meisten Geschäfte haben schon

geschlossen. Ein grosses Einkaufzentrum hat noch offen, wo wir versuchen unser vergessenes Mundwasser

zu kaufen. Wir finden nichts was Sinn macht von der Grösse her. Wir schauen noch in diversen

Küchenläden was hier so alles geboten wird. Als erstes springt uns auch schon eine Kuhn Rikon Pfanne ins

Auge, nichts unbekanntes. Auch sonst sind so alle Marken vertreten wie bei uns und noch ein paar

unbekannte dazu. Irgendwann haben wir dann genug gesehen und schlendern wieder zu besagtem

Restaurant. Unsere Hauptmalzeit besteht heute aus Moules mit Pommes und Knoblimajo für mich und

Nudeln mit Meeresfrüchten und Gemüse, wobei das Gemüse überwiegt für Mario. Nun sind wir gut müde

und gehen trotz Helligkeit in die Federn.

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Datum Tag was von ab Bis an km

15.06.2010 Dienstag Auto Bodo Svolvaer 350

5h45

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Hotel Svolvær

Lamholmen

NO-8300 Svolvær

T +47 76 07 22 22

F +47 76 07 20 01

[email protected]

http://www.rica.no/Hoteller/Ri

ca-Hotel-Svolvar/

Bodo 80 Fauske (S.316, 317) E06 Bognes (Fähre*1h) Lodingen E10 Svolvaer

(S.331ff)

Tagebucheintrag

Ausgiebiges Frühstück im Hotelrestaurant, das aussieht wie wenn jeder seine Flohmarktsachen hier zur

Dekoration zur Verfügung gestellt hätte. Hangen doch alte Kinderwagen, Nähmaschinen, Puppen (zum

Glück keine alten Fische) usw. von der Decke und fristen dort ihren Lebensabend. Sieht hübsch aus ist

aber für die Person die abstauben muss eine Herausforderung. Sehr wahrscheinlich haben die im Winter

nichts besser zu tun oder aber man sieht den Staub nicht bei Dunkelheit, sind doch die Rollladen auch

jetzt bei Helligkeit hinuntergelassen. Wir fahren auf der 80er bis nach Fauske danach weiter auf der E

06 nach Bognes zur nächsten Fähre. Wir haben geniales Wetter, scheint doch die Sonne mehr als das es

regnet sodass wir offen fahren können. Auch sind die angezeigten 9 Grad heute wärmer als gestern. Die

Landschaft ist abwechslungsreich und schön. Immer wieder taucht ein Seelein, ein Fjord zwischen den

Bergen, die noch schneebedeckt sind, auf. Auch Flüsschen und Rinnsale durchbrechen diese alpine

Landschaft. Die Spiegelungen in den vielen Wassern zwingen uns immer wieder zu Fotohalten.

Auch eine alte Mühle können wir nicht ohne sie bildlich festzuhalten passieren.

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So erreichen wir gegen 12.15 Uhr die Anlegestelle. Wir essen auf dem Kofferraumdeckel unsere

selbstgefüllten Wraps und wehren die Möwen ab, die es auf unser Essen abgesehen haben.

Aus einem

Tankwagen heraus

beobachten uns ca.

10 cm kleine Lachse

durch die runden

Lucken als könnten

sie das Brot riechen.

Auf dem Schiff bei

Kaffee und

Haferkeksen

schreibe ich wieder

einmal, während dem

neben mir eine

französische

Reisegruppe

palavert. Dies stört

mich nur bedingt,

verstehe ich doch

fast alles. Wir erreichen Lodingen auf den Lofoten und fahren auf der E 10 nach Svolvaer. Unterwegs an

einem Aussichtspunkt sehen wir doch tatsächlich unseren ersten Elch Gagelhaufen. Leider entzieht sich

das dazugehörige Tier unseren Blicken. Leicht enttäuscht fahren wir nach angestrengtem Suchen weiter.

Unser Rica Hotel liegt auf einer kleinen Insel verbunden durch eine kleine Brücke. Laut unserem Lonely

Planet Reiseführer muss es hier ein gigantisches Buffet zum Abendessen geben. So reservieren wir uns

eine Tisch im Salon, den der Esssaal ist randvoll ausgebucht mit Busreisenden. Unser Zimmer ist mit Blick

in die Berge. Nachdem wir unser Gepäck deponiert haben machen wir uns auf zum Magic Ice.

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Eine eiskalte in verhaltenem Licht gehaltene Ausstellung von Eisskulpturen, die die Geschichte der Region

erzählt. Wir erhalten am Eingang einen gefütterten Poncho, den es erwarten uns Minus 5 Grad. Die

Eisskulpturen sind wunderschön gearbeitet und werden im dämmrigen Licht abwechselnd zusätzlich farbig

beleuchtet, was eine mystische Stimmung aufkommen lässt, sieht es doch aus wie die Nordlichter im

Winter hier. Wir geniessen die Ausstellung bei immer kälter werdenden und tropfenden Nasen. Wir

versuchen mit diversen Einstellungen unserer Kameras die Stimmungen festzuhalten. Von Seefahrern über

Schiffe, zu den vielen verschiedenen Tiere an Land und im Wasser entdecken wir immer wieder was Neues

dazu. Gut erfrischt verlassen wir den Eispalast wieder und wärmen uns an den 9 Grad Aussentemperatur

auf. Wir gehen ins Pub am Quai. Wieder im Hotel schauen wir uns bevor wir uns umziehen gehen schnell

das gigantische Buffet an. Wir stornieren die Reservierung. Das Buffet ist eher klein gehalten, hat

überhaupt keinen Fisch zu bieten. Im Zimmer lesen wir noch die nächste Essempfehlung, die wir versuchen

werden. Ein kleines schmuckes Restaurant gleich neben dem Hotel ist unser Ziel. Wir bekommen einen 2er

Tisch in diesem gemütlichen, alt erhaltenen Kleinod. Es sieht alles aus wie zu Grossmutters Zeiten, stillvoll

eingerichtet. Auch das Personal empfängt uns in gestärkten weissen Schürzen. Wir dinieren vorzüglich.

Eine Fischsuppe für mich, ein Fischtartar für Mario. Danach nehmen wir beide Delikatessen des Meeres,

was bildlich und geschmacklich eine Freude ist. Moules, Crevetten, Krebse, Jakobsmuscheln, Langustinen,

dazu verschiedenes Gemüse. Nach dieser Schlemmerei verziehen wir uns ab in die Federn, während dem

am Buffet im Hotel sich die letzten Carinsassen verpflegen.

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Datum Tag Was von ab Bis an km

16.06.2010 Mittwoch

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Hotel Svolvær Aufenthalt in Svolvaer, Lofoten

Tagebucheintrag

Das Morgenbuffet ist

reichhaltig, doch

wieder ist der

Speisesaal voll

besetzt, sodass wir

uns in den zweiten

Stock verziehen

müssen. Überall in

diesen diversen Hotels

die wir schon besucht

haben hängen Bilder

oder Drucke von

norwegischen

Künstlern. Die

meisten davon gefallen

mir ausserordentlich

gut. Auch in den

Zimmern entdecken

wir immer wieder neue

Werke geben sie einem doch einen Eindruck vom Leben hier im Winter wie im Sommer. Wir machen uns

danach auf um die Lofoten zu entdecken. Leider haben wir Dauerregen. So können wir diese schöne und

bizarre Landschaft leider nur verhangen in den Wolken sehen. Die putzigen kleinen, farbigen

Fischerdörfer kommen so leider gar nicht so recht zur Geltung. Wir fahren bis zum Ende der Insel nach A.

Auf dem Weg halten wir an einem Souvenirshop, der auch Kaffee angeschrieben hat. Wir trinken einen und

suchen uns zwei gut gefütterte Regenhüte aus, die wir sicher gut gebrauchen können.

Wir fotografieren Gestelle mit

zum Trocknen aufgehängten

Kabeljau Fischen und Köpfen,

während dem sich der beissende

Geruch in unseren Nasen

festheftet. Zum Glück haben wir

stetigen Wind, sodass wir unsere

gepeinigten Nasen auslüften

können. Die Fischerei scheint

hier noch sehr aktiv zu sein. Es

befinden sich auf unserem

gesamten Weg diverse kleinere

und grössere Fischfarmen in den

Fjorden denen wir entlang

fahren. Wir entdecken auch noch

brütende Möwen und Gänse in

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Strassennähe. Am Ende der Insel angekommen ziehen wir unsere Regentrainer und die neuen Hüte an und

machen uns bei Wind und Regen auf zum Siteseeing in A. Ein Museum mit alten Holzbooten vollgestopft

lassen wir aus. Die alte Bäckerei ist randvoll mit Leuten sodass wir nur schnell einen Blick reinwerfen, das

einzige Restaurant, ist von einer Gruppe voll besetzt. Eine Bar gleich um die Ecke vom Restaurant steuern

wir nun voller Hoffnung an. Sie ist im Umbau, trotzdem bekommen wir Einlass. Beim Abtropfen essen wir

ein Lachsbrötchen und trinken einen Kaffee dazu. Frisch gestärkt sehen wir uns noch den empfohlenen

Zeltplatz an von dem man die eindrucksvollen bewegten Gezeiten beobachten kann. Es steht hier ein

kleines Zelt mit Sturmverspannung im starken Wind. Der Regen hat kurzfristig nachgelassen, sodass

unsere Sachen innert kürzester Zeit wieder trocken sind. Wir fahren zurück diesmal mit einem Abstecher

zum 9 Loch Golfplatz der speziellen Art. Es regnet fast nicht mehr.

Mario bezahlt unsere Teetime (Fr. 70.-/9 Loch pro Person). Wir schnallen uns die Wanderschuhe plus

wieder Regentrainer und Mütze an, denn es windet auch hier kräftig. Es sind alles Mattenabschläge,

teilweise auf Felsen, oder Inseln, übers Meer oder Wasser zu spielen. Einfach sehr speziell. Wir haben

Spass und spielen auch noch erstaunlich gut bei diesen Windverhältnissen (Mario macht doch 26 Punkte

und ich 18 auf diesen 9 Löchern). Gut durchgelüftet, zufrieden und hungrig machen wir uns auf den

Heimweg, wobei uns ein enttäuschter spanischer Ranger gerade noch die Fussballerergebnisse Schweiz-

Spanien (1:0) durchgibt. Wieder beim Hotel wechseln wir schnell die Schuhe ist es doch schon fast 20 Uhr

und wir am Verhungern. Wir essen einen Viergänger im Beefrestaurant gleich die Strasse rauf von

unserem Hotel Crevetten in Knoblauch und Cilli, Lachs gebraten mit Salat und Bakted Potatos,

Rindsentrecote mit Gemüse und Pommes, Vanilleglace mit Schlag. Alles sehr bekömmlich und mit Liebe

angerichtet. Das Bezahlen geht hier nur mit norwegischen Kreditkarten. So kratzt Mario unser Bares

zusammen, doch es reicht nicht. Ich laufe nun im Stechschritt zum Hotel und hole noch den Rest unserer

Kronen. Es reicht knapp. Nach einer Dusche schreibe ich das Tagebuch während Mario nach kurzem Lesen

schon in den Träumen schwebt. Ach ja die WC-Spülung hier tönt bei Betätigung wie ein asthmatischer

Esel, dies auch mitten in der Nacht, ebenso die vom Nachbarn. Nach unserem Marsch in A hatte ich nasse

Füsse. Ich kontrollierte darauf hin meine Turnschuhe, welche beide gebrochen sind und somit entsorgt

werden.

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Datum Tag was von ab Bis an km

17.06.2010 Donnerstag Auto Svolvaer Narvik 250

4h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Quality Hotel Grand Royal

Kongensgate 64

NO-8514 Narvik

T +47 76 97 70 00

F +47 76 97 70 07

[email protected]

http://www.choicehotels.no/ho

tels/hotel?hotel=NO099

Svolvaer E10 und Neubaustrecke nach Gulesfjordbotn E10, E10 Richtung

Sortland, 830 Harstad, 63/10 bis Abzweigung vor Steinsland 825 Grov

829 auf E10 Nygard E06 Narvik

Tagebucheintrag

Nach einem guten Frühstück, nachdem wir alles eingepackt haben, machen wir uns oben ohne, juhui es

regnet nicht, auf die Weiterfahrt. Wir wollen die Alternativroute bis nach Fiskebol nehmen und dort mit

der Fähre übersetzen. In Svolvaer ging das Internet nicht, so konnten wir weder die Fährabfahrtzeit

nachschauen noch konnten wir nach Hause skypen. Wir fahren wie gesagt gemütlich durch die Gegend und

können von weitem der Fähre hinterher winken. Wir haben sie um 10 Minuten verpasst. Die nächste geht in

2 Stunden. Wir haben keine Lust zu warten, so fahren wir eben weiter nach Hanoy, doch diese Fähre setzt

nicht dorthin wo wir wollen. So geht es wieder weiter bis zur Abzweigung der 830 Richtung Harstad. Die

Fähre von Flesnes nach Reysnes erreichen wir mit nur einer halben Stunde Wartezeit. So kann ich die

Korrekturen und Ergänzungen am Tagebuch machen und auch Mario hat noch Zeit alles durchzulesen und

zu ergänzen und korrigieren. Wir bleiben im Wagen sitzen und holen uns nur schnell einen Kaffee. Nach

dem Anlegen fahren wir immer noch oben ohne bei ca. 8 Grad durch die Gegend. Ich ziehe den Regenhut,

Handschuhe und die Decke über, so gibt es mit 23 Grad Heizung vom Gebläse, der Sitzheizung am Hintern

und der 8 Grad von oben eine erträgliche Mischtemperatur. Die Landschaft wird nun zunehmend

weitsichtiger, die hohen Berge rücken langsam in die Weite. Dafür sehen wir nun endlose Wälder am

Horizont. Aber immer noch fahren wir von einem See, Fjord und Sund zum nächsten.

Wir machen

einen Halt in

Harstad und

sehen uns

diesen Ort an.

Den

Marktplatz, den

Hafen usw. In

einem

Sportgeschäft

kaufen wir uns

neue schwarze

Turnschuhe, so

sind wir wieder

gerüstet.

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Weiter geht es über die 83er, die 825 und danach auf der E10 nach Narvik.

An einem Aussichtspunkt oberhalb eines Sees machen wir unsere Mittagspause. Mit Windschutz steht

hier eine Bank mit Tisch die uns einlädt. Wir füllen unsere letzten Wraps mit Käse, Fleisch und Spargel,

dazu eine Tomate und das war es dann auch schon. Es ist leider wegen den Temperaturen doch nicht so

gemütlich allzu lange zu bleiben. So gegen 15 Uhr erreichen wir unser Quality Hotel. Ein Zimmer mit Blick

auf See und Berge an der Hauptstrasse. Wir machen ein Nickerchen, rüsten (Mario demontiere fast

unsere Dusche, kam ihm doch fast ohne Zutun (hat er gesagt) die Duschwand entgegen) uns für den

Abend und gehen aus. Wir durchstreifen Narvik, was schnell passiert ist. Die meisten Geschäfte sind

schon geschlossen, Leute hat es fast keine auf den Gehsteigen. Und viele Häuser sehen ungewohnt aus.

Wir laufen die eine Strasse runter und die andere wieder rauf. Es hat ein chinesisches Restaurant, einen

Italiener und unser Hotel. Und fast hätte ich es vergessen, eine Bar mit Nachtklub. Wir wollten dort einen

Apèro nehmen, doch kurz nachdem wir eingetreten waren hat sich der Barmann, ohne uns zu begrüssen

(gemustert hat er uns), verzogen. So verliessen wir dieses wenig besuchte unfreundliche Lokal umgehend

wieder. Wir schauten noch schnell im Einkaufzentrum vorbei. Auch nichts Besonderes und gingen dann in

unser Hotel. Dort bestellten wir uns ein Bier (6 dl/Fr. 20.-) das immer teurer wird. Essen je eine Portion

frische Reker (Crevetten) mit Majo und Brot. Danach nimmt Mario noch einen geräucherten, warmen Lachs

und ich eine kleine Fischsuppe. Um ein Uhr Nachts schliesse ich die Vorhänge, es ist taghell.

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18.06.2010 Freitag

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Quality Hotel Grand Royal Narvik Aufenthalt

Golfspielen (S.320)

Tagebucheintrag

Wir haben schönes Wetter.

So entschliessen wir uns,

nicht mit der Ofotbahn

Richtung Kiruna zu fahren,

sondern uns wieder ein Mal

bei einem Golfspiel zu

bewegen. Wir skypen zuerst

noch nach Hause und gehen

dann frühstücken. So gegen

10 Uhr machen wir uns auf

zum Golfen. Wir haben 35

km vor uns bis zum

Golfplatz von Narvik. Fast

gegenüber von unserem

Hotel befinden sich die

rostroten Gebäude

(Umschlaganlage) in der das

zwischengelagerte Eisenerz (30 Mio. Tonnen /Jahr) aus Kiruna (Schweden) von der Bahn auf Schiffe

verladen wird. Diese Stadt sieht für uns gesichtslos aus trotz ihren 18‘300 Einwohner von denen wir die

wenigsten zu Gesicht bekommen. Ein paar Kids im Minirock (9 Grad) und denselben Kleidern wie bei uns

lümmelt durch die Strassen. Auf unserem ganzen Weg bis hier hinauf fuhren wir an zahllosen

Kriegsdenkmälern und Friedhöfen vorbei. Auf einer Nebenstrasse an einem See entlang dessen Umgebung

von grösseren und kleineren Häusern unterbrochen wird erreichen wir den Golfplatz. Wir legen Fr. 140.- in

ein Couvert und machen uns auf zur Driving Range. Hier wird gezimmert und genagelt während wir unsere

Bälle verspielen. Noch schnell ein paar Puts und schon geht’s los. Ein Greenkeeper erklärt uns noch der

Platz sei nicht in optimalem Zustand. Sie haben im Frühling zu wenig Regen gehabt. Kaum zu glauben. Doch

wir sehen es auch. Es ist alles staubtrocken, das Gras verdorrt und die Greens sind in relativ schlechtem

Zustand. Doch die Landschaft darum herum ist sehr schön und ruhig. Wir spielen in dieser von

Schneebergen umgebenen bewaldeten, seereichen Umgebung bei warmen 14-16 Grad. Man hört hier nichts

als Vögel, Bächlein und 2 Schweizer die sich unterhalten. Wir haben auch Zeit ein paar Fotos zu schiessen.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Frage an Alle: was stimmt an diesem Foto nicht? Gerne erwarten wir eure Antwort!

Wir werden während der ca. 4 Stunden Spielzeit von 2 Flights in Cars überholt. Immer noch bei gutem

Wetter fahren wir wieder zurück. Wir kaufen noch Wasser und Cola ein. Wir haben nun rausgefunden

wieso nirgends Petflaschen rumliegen, es haben alle ein Depot. Kurz vor unserem Hotel sehe ich doch

einen Touristen einen Parkticketautomaten fotografieren. Ich halte dies für fast ein bisschen

übertrieben, denn so langweilig ist nun Narvik dann doch nicht wie mir scheint. Na ja, jeder erinnert sich

gerne an das was ihm gefällt. Wir gehen heute zum Italiener, essen einen Cäsarsalat und je eine Pizza und

ein Bier. Danach schreibe ich wieder mal Tagebuch während dem ich zwischendurch eine Kopie von la

promenade von Claude Monet an der Wand gegenüber bewundere. Es regnet nun auch was uns der

Greenkeeper heute Morgen prophezeit hat. Mario lädt noch alle Fotos auf eine DVD und schaut sich nun

England/Algerien Fussball an. Morgen Samstag gibt es erst um 8 Uhr Frühstück so müssen wir „leider“

ausschlafen.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag Was von ab Bis an km

19.06.2010 Samstag Auto Narvik Sorkjosen 294

4h50

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Reisafjord Hotel AS

Nessevegen 32

NO-9152 Nordreisa

T +47 77 76 60 00

http://images.leonardo.com/ho

tels/YH/REISAFJORD%20HO

TEL.html

Narvik E06 Fossbakken, 23 km vor Setermoen (S.366, Polarzoo) Andselv,

Nordkjosotn, E06 Sorkjosen

Tagebucheintrag

Nach einem reichhaltigen Morgenessen bei Kerzenlicht und verdunkelten Fenstern machen wir uns bei

Dauerregen auf den Weg. Wir fahren so viel wie möglich auf Nebenstrassen Richtung Sorkjosen. Ca. ½

Stunden nach Narvik den Berge hinauf fahren wir bei 3 Grad im Schneeregen durch die Birkenwälder, die

nur ab und zu von Fichten oder Tannen unterbrochen werden. Die Seen hier auf ca. 430 m Höhe sind noch

teilweise gefroren. Der Blick hinunter auf Narvik wäre schön und weit bei Sonnenschein. Wenige Vögel und

ein Eichhörnchen begegnen uns auf dem Weg. Ansonsten entdecken wir frische Farnfelder die sich mit

Heidelbeeren abwechseln.

Die Elche sehen wir auch heute nur auf den Strassentafeln.

Sturzbächen entlang fahren wir auf holprigen Strassen sodass wir

immer mal wieder fast eine Vollbreme ziehen müssen zum nächsten

Kaffeestopp.

Wir halten beim Polarzoo bei Setermon an. Der Eintritt beträgt Fr.

40.-/p.P. Wir entscheiden uns dagegen, den bei diesen

Wetterverhältnissen sind die Tiere sicher auch nicht draussen und

warten freudig auf uns.

Wir trinken einen Kaffee in diesem gemütlich eingerichteten Lokal.

Die Lampenschirme hier sind aus Birkenrinde und auf dem Steinofen

stehen alte Kaffeekannen zur Dekoration. Die Tiere die hier das

Zeitliche gesegnet haben

stehen nun ausgestopft als

Dekoration überall herum. Auf

einem Bildschirm uns gegenüber

läuft gerade ab was für Tiere

man hier alle sehen kann. So

schauen wir uns dieselben

gemütlich am trockenen an.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Wir erreichen mit diversen schnellen Fotostopps unser Reisafjord Hotel.

Es liegt am Wasser in einem kleinen Kaff. Wir erkundigen uns was und wann es dann Abendessen gebe. Man

teile uns mit bis 18.30 Uhr à la Carte danach nur noch Buffet, denn sie erwarten Busse mit 150 Personen.

Im Aufenthaltsraum läuft die Hochzeit von Viktoria von Schweden, die wir bei einem Kaffee gespannt

verfolgen. Mario wollte uns noch schnell eine Biercan an der Ecke zum Apéro besorgen, was leider nach 15

Uhr am Samstag und Sonntag nicht mehr möglich ist. Laut Anweisung der Regierung gibt es unter der

Woche bis 18 Uhr und am Wochenende bis 15 Uhr Alkohol in Geschäften zu kaufen danach ist Schluss.

Dies erinnert uns doch stark an Australien auch dort hatten sie so komische Regelungen. Wie wenn man

das weiss, man nicht schon vorher Alkohol einkaufen könnte. Na ja, andere Länder andere Sitten. Frisch

geduscht machen wir es uns in dem ungeheizten Speisesaal am Fenster mit Blick aufs Wasser bequem. Wir

bekommen die Karte auf welcher die Hälfte nicht erhältlich ist. Vorspeisen gebe es gar keine usw. Wir

überreden die Bedienung uns doch noch einen Salat als Vorspeise zu servieren sofern dies nicht zu viel zu

tun gebe. Gesagt getan, wir bekommen einen wunderbaren frischen gemischten Salat mit Brot. Danach

Heilbutt mit Gemüse, gebratenem Speck und Pilzen, dazu Sauercreme mit Grünzeug, Pellkartoffeln. Für

Mario gedämpften Lachs mit denselben Beilagen. Es ist alles sehr schmackhaft zubereitet. Wir sind noch

früh dran und machen es uns in zwei Sesseln bequem und spielen eine Runde Rommee während dem der

erste Bus eintrifft. Alles Schweizer in einem Twerenboldbus. Danach kommen noch Dänen. Es wird langsam

ungemütlich hier unten und laut, sodass wir uns in Zimmer verziehen. Es ist dort eh ein bisschen wärmer.

Wir hören noch wie die dänischen Gäste ihre Nationalhymne mitsingen und die beiden Tore der Dänen

gegen Kamerun bejubeln.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an km

20.06.2010 Sonntag Auto Sorkjosen Alta 211

3h30

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Hotel Alta

Løkkeveien 61

NO-9510 ALTA

T +47 78 48 27 00

F +47 78 48 27 77

[email protected]

www.rica.no/Hoteller/Rica-

Hotel-Alta

Sorkjosen E06* über Skjbotn bis Karvik Umfahrung Sorstraumenfjord

über Kvaenangsbotn E06 Alta (S.368)

Tagebucheintrag

Wir hatten heute ein eher bescheidenes Frühstück. Es regnet leider immer noch. Schnell laden wir unser

Cabrio damit nicht alles nass wird ein. Wir fahren den Hügel rauf Richtung Alta. Auf einer Höhe von ca.

400 m sehen wir unsere erste Rentierherde mit Kälbern.

Nach einer

Vollbremse von mir

springt Mario rasch

aus dem Wagen um

einige Aufnahmen zu

machen, die ihm auch

gelingen. Ein

Highlight für uns.

Die Landschaft wird

nun eher karger,

stehen doch die

Bäume weit

auseinander und

Büsche sind in der

Überzahl. Wir

umfahren das

Sorstraumen Fjord

auf einer

unbefestigten Nebenstrasse auf der uns fast kein Auto begegnet. Die Landschaft ist sehr schön, mit

ihren vielen kleinen Seelein nach jeder dritten Kurve. Einige wenige Häuser hat es auf dieser Strecke,

welche zum Teil Transportschienen den Hang zu ihren Häusern rauf haben. Müssen sie doch den ganzen

Holzvorrat für den Winter raufbringen. So gegen 12 Uhr machen wir eine Rast in einem schmucken Kaffee

an der Strasse und geniessen einen Kaffee aus einer richtigen grossen Profikaffeemaschine was hier oben

Seltenheitswert hat. Dazu gibt es auch noch hausgemachten Apfel- und Schokoladenkuchen, was will man

mehr. Hier hängt im stillen Örtchen doch tatsächlich eine Kopie von La meridienne von V. van Gogh. Man

hat hier Kultursinn. Wieder auf der Strecke machen wir kurz vor Alta im Altamuseum halt. Hier rüsten wir

uns zuerst mit unseren Regentrainer aus, denn das Sehenswerte befindet sich fast alles draussen. Wir

bezahlten unsere Tickets und schon kann es losgehen. Wir sehen uns diese ca. 6000 meist guterhaltenen

mit roterbrauner Farbe aufgefrischten Felszeichnungen an. Sie wurden in den hier vorherrschenden

Metasandstein mit einem Meissel aus hartem Stein und einem Schlagwerkzeug aus Stein oder Horn

gemeisselt. Zuerst die Umrisse danach die Linien und Flächen. Tiere (Rentiere, Elche, Bären, Füchse,

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Hasen, Gänse, Enten, Schwäne, Kormorane, Heilbutt, Lachs, Wale), Menschen und Boote. Ein Einblick in die

damaligen Gesellschaft und Natur. Sie werden auf zwischen 2000-6000 jährig geschätzt und sind seit

1985 auf der Unesco-Liste. Nach einer 1stündigen Wanderung auf Holzstegen sahen wir uns noch die

Exponate im Gebäude an und fuhren dann zum Rica Hotel nach Alta. Wir speisen heute am Buffet, das hier

sehr reichhaltig und gut ist. An den Wänden des Speisesaales hängen vergrösserte Fotos von Flechten

und Holzstücken dieser Region welche äusserst farbig und dekorativ wirken. Leider sind auch hier die

Raumtemperaturen nicht gerade gemütlich sodass man mit Faserpelz ausgerüstet sein muss. Wir spielen in

der Bar noch ein bisschen mit den Karten und begeben uns dann zur Ruhe.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an km

21.06.2010 Montag Auto Alta Honningsvag 210

3h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Hotel Honningsvåg

Storgt. 4

NO-9750 Honningsvåg

T +47 78 47 72 20

F +47 78 47 72 21

[email protected]

http://www.rica.no/Hoteller/Ri

ca-Hotel-Honningsvag/

(*4) Alta E06 Olderfjord E69 Honningsvag (S.377) Besuch Gjesvaer (

S.377) (Vogelkolonie *2), Kamoyvaer (S.378) und Nordkapp

Mautgebühr Tunnel bezahlt

Frage ob Nordkapp sinnvoll, reine Touristenattaktion (besser

Vogelkolonie?)

Tagebucheintrag

Auch das Frühstück hier ist mehr als reichhaltig. Der Regen begleitet uns auch heute noch am Morgen.

Wir fahren Richtung Nordkap. Mit der Zeit klart es ein klein wenig auf, wir fahren offen der Küste

entlang auf der E69. Die Landschaft ist nun bizarr, karg aber trotzdem schön.

Die Taiga ist hier vorherrschend. Wir passieren zahlreiche Rentierherden die in dieser kargen Gegend

nach Grünzeug suchen und finden. Doch trotzdem sind die kleinen Gärten vor den Häusern gepflegt und

einige genügsame Frühlingsblumen stehen in voller Blüte. Die Steinformationen sind wie geschichtet mit

schmalen Schieferplatten zu hohen Felsen aufgetürmt. Die vielen vorgelagerten Inseln mit teilweise

kleinen, bunten Häusern darauf vermitteln einen einladenden Eindruck. Nach dem passieren des letzten

Tunnels von 6870 m Länge mit einem Gefälle von bis zu 10 % das bis 212 m unter dem Meer hindurch führt

und pro Fahrt Fr. 30.- kostet erreichen wir die Insel des Nordkappes. Der Tunnel ist von Oktober bis Mai

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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geschlossen sodass diese Leute nur noch die Hurtigruten als Verbindung haben. Wir entschliessen uns das

touristisch überlaufene Ende, das nichts Sehenswertes zu bieten hat nicht zu besuchen. Stattdessen

besuchen wir verschiedene kleine, malerische Fischerdörfchen darum herum. Leider regnet es wieder,

sodass wir unser Picknick kurz gestalten müssen, weht es uns doch fast die Salami vom Brot. Unser Auto

sieht nun schon fast wie eine vielbenutzte Picknickaerea aus. Auf unserer Tour kreuzen uns noch eine

Gruppe von drei 2 CV mit Wohnwagen angehängt, was in der Schweiz sicher nicht möglich wäre. Bei einem

Kaffeehaus machen wir eine Pause. Wir betreten diesen gut gefüllten Souvenirshop, der das ganze Jahr

Weihnachten zu haben scheint. Die Dekoration ist weihnachtlich und auch musikalisch werden wir von

Weihnachtsliedern begleitet. Wir bekommen von einer hübschen Samin einen guten Kaffee aus

Weihnachtsporzellan zu trinken. Die Herren am Nebentisch bekommen einen Glühwein. Wir palavern mit

der Wirtin über das Wetter. Wir bemängeln die tiefen Temperaturen, worauf sie uns aufklärt, es sei hier

immer so und es sei doch 10 Grad und leicht sonnig und somit angenehm. Die Türen in all diesen öffentlich

Häusern stehen permanent offen wie wenn es 20 Grad messen würde. Gegen den späteren Nachmittag

checken wir im Hotel ein und schauen uns Honningsvag an. Die Exkursion zur Vogelinsel haben wir wegen

schlechtem Wetter ausgelassen. Der Ort ist klein aber bunt. Wir fragen 2 Girls, die gemütlich bei einem

Schwatz am Hafen sitzen (bei 10 Grad und Wind) wo denn die nördlichste Brauerei zu finden sei. Sie sagen

uns die sei zugegangen, darin befinde sich nun ein Sportgeschäft. Schade, doch wir finden was anderes,

nämlich ein hübsches Restaurant am Hafen, in dem gerade das Ende des Fussballspiels Schweiz-Chile läuft.

Wir können gemütlich beim Bier die Niederlage miterleben, wobei ein Schweizer Ehepaar vor uns einen

Heidentanz aufführt gegen Ende des Spieles. Wir speisen hier gut, Hühnchen mit Wokgemüse für mich

und Teigwaren mit Lachs und Sahnesauce für Mario. Im Hotel machen wir noch ein, zwei Kartenspiele, es

ist hier trotz Mitternachtssonnenwende überhaupt nichts los.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an km

22.06.2010 Dienstag Auto Honningsvag Karasjok 240

3h30

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Hotel Karasjok

Leavnnjageaidnu 1

NO-9735 Karasjok

T +47 78 46 88 60

F +47 78 46 88 61

[email protected]

www.rica.no/Hoteller/Rica-

Hotel-Karasjok

Honningsvag E69 Olderfjord E06, Stabbursnes (S.379) Lakselv (S.378)

E06 Karasjok (*5) (S.394)

Mautgebühr Tunnel bezahlt

Tagebucheintrag

Nach einem passablen Frühstück packen wir wieder mal bei Nieselregen unser Auto. Wieder fahren wir

durch den tiefen und teuren Nordkap Tunnel, denn einen anderen Weg gibt es nicht in Richtung Karasjok.

Wieder dieselbe Küstenstrasse zurück bis nach Olderfjord fahren wir zügig voran. Dann müssen wir

warten, die Strasse wird saniert. Der Verkehrsregler gesellt sich zu uns zu einem Schwätzchen und

bewundert unser oben ohne Auto bei diesen kalten Temperaturen (wir haben doch schon 11 Grad dies sei

wärmer als bisher klären wir in auf) wir hatten heute bis zu 13 Grad warm. Von einem Wagen der uns

vorfährt werden wir durch die Baustelle geleitet. Sie sei nur gerade um die Ecke, was dann fast 10

Minuten brauchte. Wieder auf dem Weg halten wir da und dort um Aufnahmen zu machen, hat es doch

immer mal wieder ein sehenswertes Haus,

eine schöne Landzunge oder ein

schöngezeichnetes Rentier. Wir wollten uns

eigentlich ein Rentierfell kaufen, haben

aber davon abgesehen nachdem wir es

angefasst hatten. Es ist borstig und nicht

so weich wie ein Lammfell. Ausserdem

verliert es Haare. Es hat hier diverse

warme Sachen zu kaufen die entweder zu

teuer (mit Faserpelz gefütterter

Wollpullover Fr. 600.-) oder zu warm für

unsere Gefilde sind. Im Stabbursnes-

Naturschutzbegiet machen wir auf einem

markierten Lehrpfad eine Wanderung von

ca. 1,5 Std. Zuerst durch niedrige Büsche und

Bäume und danach durch die windige Taiga der

Küste entlang. Zeitweise riecht es hier ganz

leicht wie die Maggia in Korsika oder

Australien, auch verstecken sich kleine Blumen

im kargen Bodenbewuchs.

Tiere können wir nur Vögel sehen aber auch

diese nicht in grosser Zahl. Der Ausblick ist

aber grandios. Unberührte Küsten mit

vorgelagerten kleinen Inseln darum herum das

tosende Meer. Wir geniessen diese Weite

unberührte Landschaft und stemmen uns beim

Rückweg gegen den Wind an. Gut sind wir nicht

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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zu leichtgewichtig sonst würden wir

bei diesem Windverhältnissen von

dannen fliegen. Gut genährt zu sein

hat ab und an auch Vorteile. Wieder

zurück beim Auto fahren wir die

letzen Kilometer bis zum Ziel. Wir

haben nun allmählich Hunger und

schauen uns nach einem geeigneten

windstillen Ort um. Das

ausgetrocknete Flussbeet am Fusse

eines Berges ist es nicht. Auch die

nächste Ausweichstelle eignet sich

nicht wirklich, doch da ein kleiner

Weg mit Wegweiser mit Haus und

Tanne darauf dies könnte es sein. Wir

folgen gespannt der Strasse und erwarten jederzeit einen idyllischen Platz zum rasten. Ja, wir haben ihn

gefunden. Der Ausblick auf die eine Seite ist zufriedenstellend ein kleines Flüsschen zu unseren Füssen

Hügel und grüne Landschaft in unserem Blickfeld. Der Blick zurück lässt Spannung aufkommen, wir parken

bei einem Stromkraftwerk umgeben von Stacheldraht. Na ja, wir haben jetzt eben Hunger ist es doch

schon fast 14 Uhr. Auf dem Kofferraumdeckel wird gegessen. Zur Abwechslung wieder einmal gefüllte

Wraps. Von allen Fressspuren befreit fahren wir weiter zum Sàmpi (Kulturzentrum der Samen). Der

Legende nach stammt alles von einem grossen weissen Rentier ab. Sein Herz befindet sich in der Erde und

so lange es schlägt lebt die Erde weiter, aus seinen Augenlichtern entstanden die Sterne. Stirbt ein

Mensch so gelangt er in den Himmel und wird ein Teil des Sternenhimmels/Nordlichter und hat immer ein

Auge auf die Erde und bleibt somit immer ein Teil von uns. Dies etwa dem Sinn nach wie ich es verstanden

habe. Die ursprüngliche Religion der Samen ist vor allem von einer starken Bindung an die Natur und dem

Glauben an ihre besonderen göttlichen Kräfte bestimmt. Es gibt rund 90‘000 Samen auf der Welt wovon

50% in Norwegen leben. Sie haben 9 verschiedene Sprachen, die sich untereinander nicht verstehen. Sie

haben 3 Parlamente in drei Ländern und sind am Bestreben eines vierten in Russland. Sie leben mit den

Vorschritten unserer Zeit, leben aber ihre alten Bräuche/Kulturen noch aus. Sie leben teilweise in

normalen Häusern aber auch in ihren traditionellen mit Moosbedeckten Hütten oder Zelten die heute

grösstenteils mit Zeltplachen der

neuen Zeit bedeckt sind. Solche

alten Bauten konnten wir in diesem

Themenpark bewundern. Sind doch

die Unterkünfte sehr einfach aber

zweckmässig. Die Betten auf

Zweigen mit Rentierfellen bedeckt

um eine Feuerstelle in der Mitte.

Nach diesen interessanten

Erläuterungen nagt auch schon

wieder der Hunger. Im

Samenrestaurant ist es uns eindeutig

zu rauchig und zu dunkel. Wir

schauen uns noch zwei Kaffees an

und entscheiden uns für das

letztere. Eine Pizza für zwei und

Salat nach Wusch für uns frisch zusammengestellt stillt unseren Hunger. Wir haben nun viel gesehen und

erlebt sind müde und gehen ins Hotel. Dort verfasse ich noch die letzten zwei Tage unseres Tagebuches.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an km

23.06.2010 Mittwoch Auto Karasjok Kirkenes 270

3h50

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Arctic Hotel

Kongensgt. 1-3

NO-9915 Kirkenes

T +47 78 99 59 00

F +47 78 99 59 01

[email protected]

www.rica.no/Hoteller/Rica-

Arctic-Hotel

Karasjok 92 (über Finland) nach Kaamanen 971 Näätämö 893 Nelden E06

Kirkenes (S.386)

Tagebucheintrag

Das Morgenbuffet ist wieder reichhaltig und auch noch schön mit kleinen Details wie Kressebündchen und

Blümchen verziert. Es regnet nicht und so können wir den Wagen wieder ein Mal offen packen.

Wir passieren beim

Dorfausgang einen kleinen

Golfplatz der grösstenteils

aus einer Drivingranche

besteht. Wir fahren heute

auf der 92er Richtung

Finnland. In Karigasniemi

überqueren wir den

Grenzposten der nicht

besetzt ist, Norwegen und

Finnland sind ja

Schengenländer. Wir fahren

durch weite Föhren- und

Fichtenwälder die unsere

Strasse einrahmen. So nach

zwei Stunden gemächlichen

Dahingleitens ohne viel

Verkehr machen wir Rast in einem

Hotel an der Strasse.

Der Kaffee und das feine

Süssgebäck sind zur Abwechslung

einmal in einem normalen

bezahlbaren Rahmen hier in

Finnland. Wir kaufen uns noch 2

Barchethemden in rotem

Schottenmuster und fahren weiter.

Nun ändert sich die Landschaft

allmählich zu lichteren Wäldern,

durchbrochen mit unzähligen

Teichen und Seen. Wir kommen fast

nicht mehr vorwärts muss doch

Mario alle paar hundert Meter

fotografieren. Rentiere gibt es hier

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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zu Hunderten in allen Grössen und Farbschattierungen von weiss bis dunkelbraun. Er wird dann zu Hause so

gegen die 400 Fotos von Rentieren aussortieren müssen.

Auch Landschaftsfotos haben wir aus allen erdenklichen Winkeln, Ecken und Perspektiven zu genüge.

Der Himmel ist heute

zeitweise türkisfarben sodass

sich wunderbare

Farbspiegelungen in den Seen

ergeben. So gegen vier Uhr

erreichen wir Kirkenes, mit

4600 Einwohnern die grösste

Ansiedlung mit Innenstadt

hier oben im hohen Norden.

Wir haben somit eines

unserer Etappenziele erreicht

und sind dafür 4612 km in 85

Stunden und 18 Minuten

gefahren.

Morgen haben wir einen ganzen Tag Aufenthalt hier und danach geht es auf das Hurtigrutenschiff

Nordlys. Wer unserer Weiterreise verfolgen will, kann dies über die aktuellen Homepage mit Livecams der

Nordlys machen. http://www.hurtigruten.de/norwegen/Schiffspositionen/?s=259139000

Wir durchstreifen das Städtchen, was schnell erledigt ist, sind doch überall hier im Norden die meisten

Geschäfte ab 16 Uhr geschlossen. Wir gehen auf ein Bier in ein Pub und sehen uns danach nach einem

geeigneten Restaurant um. Wir werden mit dem „Surf & Turf“ Restaurant fündig. Ein modern

eingerichtetes neues Restaurant, in dem es zur Abwechslung einmal nicht so düster ist wie in den meisten

anderen hier oben. Die Leute hier scheinen das helle Licht im Sommer nicht gewohnt zu sein, denn bei den

meisten sind die Rollladen runtergelassen. Unser Menü heute geräucherter Lachs, marinierte Crevetten

mit einer scharfen Honigsauce, originell dekoriert als Starter. Rentierfilet medium mit Gemüse an einer

reduzierten Weinsauce und überbackener Kartoffelstock für Mario, ein Heilbuttfilet, gedämpft mit

geröstetem Speck und Frischkäse auf Risotto mit Spargeln für mich als Hauptgang. Danach ein Espresso

nahezu so gut wie zu Hause.

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Datum Tag was von ab bis an km

24.06.2010 Donnerstag

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Arctic Hotel

Kongensgt. 1-3

NO-9915 Kirkenes

Kirkenes

Ausflug auf 885 zum Ovre Nationalpark und 886 bis Grense Jakobselv

Russischer Markt in Kirkenes am letzten Donnerstag im Monat ?

Tagebucheintrag

Unser erster Blick am Morgen aus dem Fenster. Es regnet nicht, ist aber auch nicht schön. Am Baugestell

gegenüber unserem Zimmer kletterten auch schon die Arbeiter geschäftig umher.

Schräg nach rechts

folgt unser Blick dem

Aufstellen des

russischen Marktes, der

jeden letzten

Donnerstag im Monat

stattfindet. Sieht nett

aus aber nicht allzu

gross. Wir machen uns

auf zum Frühstück. Der

Saal ist zum Bersten

gefüllt mit Gruppen.

Langsam kämpfen wir

uns zum Buffet nach

vorne, ergattern uns

einen O- Saft und

Kaffee und machen uns

auf die Suche nach

einem Plätzchen. Ich

werde fündig. Freundlich frage ich auf Englisch ob den die zwei Mittelsitze am Sechsertisch noch zu

haben sind. Ja. Mario quetschte sich mit leicht säuerlicher Miene in die Mitte und fragt mich, hast du

nicht was besser finden können. Nein. Konnte ich nicht, es war nichts anderes frei. Nun konnten wir beide

Stereo den holländischen Gesprächen unserer Tischnachbarn, die sich über unsere Köpfe hinweg (konnten

die nicht zusammen sitzen) unterhielten,

lauschen. Einfach idyllisch. Nach der 5.

Wiederholung des Herrn zu Marios linken, seine

Frau sei in der Nacht grundlos zum Bett

rausgefallen (sie sei eine chefallene frouw),

hatten auch wir den Witz verstanden. Endlich

war der Bus abfahrbereit und so konnten wir

unseren zweiten Kaffee in Ruhe geniessen. Gut

gestärkt steht dem Marktbesuch nichts mehr

im Wege, ausser dem Regen.

Mit Schirmen bewaffnet schlendern wir durch

den mit Plachen auf allen Waren bedeckten

Markt. Ein schnelles Unterfangen. Die

ausgestellten Kristallvasen, geflochtenen

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Körbe, das alte Porzellan, die Babuschkas in verschiedenen Grössen und die vielen gestrickten Sache

interessierten uns nur mässig. Wir umrundeten die Stadt mit einigen Abstechern in irgendwelchen

Geschäften und liefen danach zurück zum Auto. Wir hatten noch Pet und Cans zu entsorgen. Auch unsere

Kleider und sonstige Utensilien, die wir auf dem Schiff brauchen, müssen noch neu gepackt uns gerichtet

werden. Wir machen noch ein Nickerchen, versenden das Tagebuch Teil 2 und geniessen den Abend. Wir

skypen noch nach Hause.

Es wird immer sonniger gegen den

Abend und wir entschliessen uns ein

Restaurant zu suchen mit

Sonnenterrasse. Nicht ganz einfach

hier. Wir laufen bis zum Hafen

hinunter, sehen ein Pub

angeschrieben, schauen durch die Tür

rein, nichts. Mario sagt er habe

gestern schon nichts gesehen, kein

Inventar oder sonst was. Doch heute

brennt eine kleine Lampe im Eingang.

Wir versuchen die Tür zu öffnen und

siehe da, es ist offen. Vorsichtig

laufen wir hinein, eine Treppe hinauf

und voila, ein Pub mit Blick auf den

Hafen und einer Sonnenterrasse, die

nur auf uns gewartet hat. Je unscheinbarer der Eingang desto besser das Lokal. Mit einem Bier vor uns

geniessen wir die wärmende Sonne bei ca. 8-10 Grad. Unser Blick gleitet vom Hafen auf drei grosse, alt

russische rostige Fischerboote vor uns, die seit 6 Jahren dem Wirt vor der Aussicht stehen und die noch

zu haben wären. Das Abendessen lassen wir heute für einmal aus, wir haben keinen Hunger.

Wieder im Hotel spielen wir in unserem Zimmer mit den Karten an der Sonne um 23 Uhr. Wir haben ein

Zimmer im vierten Stock mit Morgen- und Abendsonne, was nur über dem Arctic Circel möglich ist.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag Was von ab Bis An Km

25.06.2010 Freitag Schiff Kirkenes 12.45 h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

M/S Nordlys, Hurtigruten Line Vardo, Batsfjord

Tagebucheintrag

Wieder lacht uns die Sonne entgegen. Es ist nahezu wolkenlos. Wir frühstücken heute um ca. 7 Uhr an

einem zweier Tisch an der Sonne. Schauen uns noch schnell die Mails an, denn wir wissen nicht wann wir

das nächste Mal Empfang haben und machen uns dann auf zum Hafen.

Beim Hafen angelangt

warten wir geduldig auf

unser Hurtigrutenschiff

Nordlys welches uns bis

nach Bergen bringen wird.

Die Hurtigrutenschiffe

stachen am 2. Juli 1893

mit dem ersten Postschiff

von Trondheim nach

Hammerfest in See. Die

heutige Flotte besteht aus

11 Schiffen die immer

unterwegs sind mit Waren

und Leuten. Die Kapazität

der Schiffe ist von 550-

823 Passagieren, die

aufgenommen werden

können. Die ganze Reise

von Bergen nach Kirkenes und zurück dauert 12 Tage und misst 2500 Seemeilen. Alle (34) Häfen werden

auf der Hinfahrt als Tagesziel und auf der Rückfahrt in der Nacht angefahren und umgekehrt. Es

herrscht auf dem Schiff eine zwangslose Atmosphäre ohne Dresscode oder Bordprogramme. Es können

diverse Ausflüge einen Tag im Voraus oder schon von zu Hause aus gebucht werden. Morgen- und

Mittagessen sind Buffet am Abend wird in zwei Schichten (18.30 Uhr und 20.30) serviert. Wie gesagt

irgendwann trifft unser Schiff unter viermaligem ohrenbetäubendem Getute ein. Es werden zuerst alle

Waren, Autos und Personen ausgeladen danach sind wir an der Reihe. Der Franzose vor uns spricht nur

französisch so dass wir die Übersetzung auf Englisch übernehmen dürfen, denn die Einweiser und

Organisatoren sprechen Englisch und Norwegisch. Gesagt getan. Mario darf dann auch noch dem

Deutschen nebenan das Ganze in seine Sprache übersetzten. Wie sind wir doch froh mehrsprachig zu sein.

Während der 2 Stunden Wartezeit haben wir Zwei französischen Privatunterricht über Gott und die

Welt. Spricht doch der Franzose liebend gerne über alles Mögliche mit uns. So vergeht die Zeit wie im

Fluge. In der Zwischenzeit wurde unser Gepäck beschriftet und zur Kabine getragen, super Service.

Haben wir, doch weil wir mit dem Cabrio unterwegs sind, zahllose Taschen und Säcke zu transportieren.

Wir entschuldigen uns bei den Trägern für den Mehraufwand. Mario fährt zu guter Letzt, nach dem wir

unseren Bordpass geholt hatten, mit dem Auto auf einen Lift, der ihn zu den Autodecks bringt. Dort

werden ihm die Schlüssel abgenommen und unser angeschriebener Wagen irgendwo parkiert. Nun ist es

auch schon Mittagszeit, wir stürzen uns aufs Buffet, das sehr reichhaltig und gut ist. Wir haben unseren

französischen Lehrer mit Frau und ein deutsches Ehepaar am Tisch. Das Gespräch gestaltet sich von

unserer Seite her mehrsprachig.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Gut gestärkt ziehen wir

uns windfest an und

begeben uns auf Deck. Es

ist sonnig aber eisig kalt.

So geniessen wir unseren

ersten Tag an Bord. Um 15

Uhr lauschen wir noch

einer allgemeinen

Information von einer

halben Stunde im

Konferenzsaal mit lauter

Deutschen zusammen. Es

wird alles mehrsprachig

informiert und per

Lautsprecher

durchgegeben.

Beim Halt in Batsfjord nach

unserem dreigängigen

Abendessen (Fischsuppe,

Rentier mit Kartoffelstock

und Gemüse, Dessert mit

Beeren) an einem

Vierertisch mit deutschen

Nachbarn kommt doch ein

BMW Cabriolet mit jungem

Norweger angerast, die

Luken waren schon dicht, die

Seile gelöst, die

Schiffsmotoren am Laufen.

Dann wurde doch noch, nach

kurzer Diskussion mit der

Mannschaft, die

Verladerampe wieder

runtergelassen und der Nachzügler noch eingeladen. Er hätte sonst einen ganzen Tag auf das nächste

Schiff warten müssen. Mario schaut sich noch das Fussballspiel an während dem ich schon in den Träumen

schwebe.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab bis an km

26.06.2010 Samstag Schiff

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

M/S Nordlys, Hurtigruten Line Mehamn, Kjollefjord, Honningsvag**, Havoysund, Hammerfest** (Samen),

Oksfjord, Skjervoy, Tromso** (Mitternachtskonzert)

Tagebucheintrag

Ich stehe gut ausgeschlafen um 7 Uhr auf. Mario ist schon auf Deck am fotografieren. Beim Morgenessen

sind wir nur wenige Leute. Ein grosser Teil ist mit Bussen zum Nordkap gebracht worden, wo sie ein

Frühstück bekommen werden und dann mit dem Bus der Küste nach bis nach Hammerfest zum Schiff

gebracht werden. Ich sitze im Moment an Deck mit einer Decke am Hinterteil, geniesse das ruhige

Dahingleiten und schreibe am Tagebuch.

Soeben passiert uns das älteste

Hurtigruten Schiff (MS

Nordstjernen, Baujahr 1950)

auf dem Weg nach Norden. Die

Temperaturen sind heute

angenehmer, es ist leicht

bewölkt somit ideal zum

Fotografieren. Wir werden

heute 7 mal anlegen und werden

sicher in Hammerfest einen

kleinen Spaziergang machen.

Wir treffen um 11.15 Uhr in

Hammerfest ein und machen

den gesagten Spaziergang mit

einem Einkauf von

Wasserflaschen. Wieder zurück

macht Mario nach einem guten

Mittagessen, mit unserem Franzosenehepaar, ein Nickerchen. Ich male auf Deck mein erstes Aquarell in

diesen Ferien. Plötzlich teil uns der Kapitän über den Lautsprecher mit „kleine Wale in Sicht links vorne“.

Ich springe sofort auf und wirklich da sind sie. Mario ist natürlich wenn es spannend wird mit der grossen

Kamera in der Kabine. Ich spurte runter um ihn zu wecken. Er steht auch schon hinter der Tür und ist

fotobereit. Er dachte wir legen schon

wieder wo an. Aber nein, ich kläre in auf

und gemeinsam laufen wir wieder nach

oben um noch die letzten Delphine

springen zu sehen. Das Schiff hat kurz

beigedreht, muss aber jetzt wieder auf

den Kurs kommen, den die Zeit drängt.

Bei immer schlechter werdendem Wetter

fahren wir weiter. Wind- und

Regengeschützt stehen wir eine Zeit lang

vorne. Es passiert, ausser dass es

faszinierende Wetterstimmung vor und

hinter uns hat, nichts mehr. So gegen 17

Uhr gehen wir mit Kartenspiel und den 2

gekühlten Bieren auf Deck 7 und fangen

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an zu spielen. Keine 5 Minuten gesessen müssen wir auch schon wieder in die Kabine gehen, denn

mitgebrachtes Bier dürfen wir nur in der Kabine trinke, klärt uns die nette Dame von der Bar auf. Wir

packen unsere sieben Sachen zusammen und verdrücken uns. Wir duschen, denn schon bald gibt es

Abendessen. Gerade wollen wir gehen und machen wie immer noch die Schlüsselkontrolle, und oh weh ich

habe meinen Schlüssel nicht mehr. Immer hastiger und aufgeregter durchsuchen wir nun schon zum

vierten Mal die ganze Kabine von oben bis unten. Dieses Plastikding ist einfach nirgends zu finden. Wir

klappen die Betten auf und zu schauen darunter, im Decken- und Kissenanzug einfach überall. Er ist weg.

Ich laufe noch schnell zu Deck 7 hoch vielleicht ist er mir ja aus der Hose gefallen. Die netten Deutschen,

die jetzt kartenspielend auf unseren Sesseln sitzen, erheben sich auf meine freundliche Bitte hin. Doch

auch hier ist nichts. So muss ich nun Meldung machen an der Info. Wieder im Zimmer geht die Suche noch

ein letztes Mal los dann ist Schluss. Unser Abendessen wartet auf uns oder auch nicht. An der Info wird

der alte Schlüssel gelöscht und abgerechnet, denn man kann hier alles mit dem Schlüssel bezahlen. Ich

bekomme einen Neuen. Wir erreichen den Speisesaal just bevor der erste Gang serviert wird und lasse uns

in die Stühle fallen. Unsere Nachbarn klären wir über unser Desaster auf. Wir geniessen den Brie auf

Toast mit Salat und süssem Honig, den Saibling auf Bratkartoffeln mit Spargeln und Sauce Hollandaise,

danach einen Cheesecake. Wir begeben uns in die Bar auf Deck Sieben und spielen Karten während Mario

immer mal wieder ein Auge auf das Fussballspiel wirf. Irgendwann muss ich dann mal auf das stille

Örtchen. Danach setzte ich mich wieder und irgendetwas stimmt mit der Sohle in meinem Schuh nicht

mehr. Ich greife hinein und bekomme einen verhaltenen Lachanfall, das Fussballspiel wird von vielen

Leuten gespannt verfolgt, und kläre Mario über meine Belustigung flüsternd auf. In meinem rechten Schuh

spüre ich ganz deutlich beim Hineingreifen den verlorenen kreditkartengrossen Schlüssel. Wie ist dieser

in meinen Schuh gekommen und wieso habe ich dies nicht bemerkt. Keine Ahnung. Wieder im Zimmer

nehme ich dehnselbigen und zerschneide ihn, sonst verwechsle ich ihn vielleicht noch. So gibt es doch

immer wieder mal was zu lachen. Fazit ist ich hatte den Schlüssel während der ganzen aufgeregten Suche

immer in meinem angezogenen Schuh mit dabei.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab bis an km

27.06.2010 Sonntag Schiff

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

M/S Nordlys, Hurtigruten Line Fromso, Finnsnes, Harstad**, Risoyhamn, Sortland, Stokmarknes,

Svolvaer**, Stamsund

Tagebucheintrag

Vor dem Frühstück haben wir einen wunderschönen Regenbogen vor dem Fenster. Ich darf, da ich mit

meiner Morgentoilette schneller bin als Mario raufspringen und alles bildlich festhalten. Gut

durchgelüftet mache ich mich auf zu einem ausgiebigen Frühstück, bei welchem Mario zwischendurch am

fotografieren einer Anlandung draussen ist. Wir legen heute 8 Mal an, die Häfen sind immer oben bei den

Fahrstrecken und Aktivitäten vermerkt. Das Wetter ist kalt und wechselhaft, leider. Denn heute werden

wir die Lofoten nochmals anfahren und hofften auf schönes Wetter.

Doch

zuerst

ging es

gemächlich durch verschiedene Inselgruppen hindurch. Wir passieren heute die Risoyrinne die zwischen

den Inseln Hinnoya und Andoya verläuft. Sie wurde auf 4,5 km Länge ausgebaggert und 1922 in

Anwesenheit des Königs eingeweiht. Wir passieren sehr enge Stellen, was zum fotografieren ideal ist.

Neben saftig grünen Inselchen ragen steile Berge bis zu 1000m hoch an unseren Seiten auf. Wir passieren

diverse grössere und kleinere Wasserfälle. Tiere sehen wir, die uns immer begleitenden Möwen und ab und

an einen Papageientaucher aufgeschreckt durch unser Schiff auf der Flucht. Auch hier in diesen

abgelegenen Teilen hat es immer mal wieder ein, zwei bunte Häuser zu bestaunen. In Stokmarknes

besuchen wir noch das Hurtgrutenmuseum, welches auch ein altes ausgedientes Schiff zur Besichtigung

aufgestellt hat. Leider müssen wir dies in einer halben Stunde bewältigen denn die Fahrt geht auch schon

wieder weiter. Das Ein- und Aussteigen ist auch eine langwierige Angelegenheit, sind doch die meisten

Teilnehmer älteren Jahrganges und nicht mehr so schnell zu Fuss. Aber auch die einzelne

Ausgangskontrolle bei jedem Landgang verlangsamt das Ganze. Beim Einsteigen werden dann neben der

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Kontrolle auch noch alle Hände desinfiziert. Wir haben jetzt starken Wind und Regen, sodass das knipsen

mit der Kamera zum Spiessrutenlauf wird. Steht man für einen guten Shut in den Wind haut es einem fast

aus den Socken. Mit meinem Wallhallatuch bin ich ständig am Putzen der Linse, während Mario friedlich am

trockenen den Match Deutschland-England verfolgt. Mit halb durchgefrorenen Fingern halte ich die

Stellung.

Wir fahren in den Trollefjord hinein, der

sehr spektakulär ist. Er ist steil und hoch.

Für die Seeadler Safari werden nun

diverse Passagiere in ein kleineres Boot

bei voller Fahrt umgeladen. Wir waren

alle schon mit der Kamera in Position,

doch dieser Übergang gestaltete sich mit

einer Eisenbrücke eher langweilig. Hinten

im Fjord angekommen dreht sich unser

Schiff auf der Stelle und verlässt diesen

imposanten Ort wieder. Einen Troll haben

wir nicht gesehen. Wir nähern uns nun

langsam den Lofoten, doch leider bei

schlechtem Wetter.

Wir erreichen Solvaer, wo für die

Lofotentour der nächste Teil der

Passagiere ausgeladen und auf

Busse verteilt wird, welche wir

dann alle später wieder aufladen

werden. Nach einem Apéro in der

Bar wärmen wir uns in einer Dusche

auf und gehen zum Abendessen.

Kartoffel-Lauchsuppe, Weissfisch

mit Pesto auf gedämpften Gemüse

und Ruccola, dazu Kartoffelstock,

danach eine Vanillecreme mit

eingelegten Kirschen zum

Nachttisch.

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Datum Tag was von Ab bis an km

28.06.2010 Montag Schiff

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

M/S Nordlys, Hurtigruten Line Bodo, Ornes, Nesna, Sandnessjoen, Bronnoysund, Rorvik

Tagebucheintrag

Auch heute beginnt der Tag eher trüb. Nichts desto trotz stehen wir wie fast immer auf Deck 5 vorne auf

dem Schiff. Wieder fahren wir an vielen kleinen Inselchen vorbei. Die Landschaft ist meist karg bis auf

die Täler auf den Inseln, diese sind mit Bäumen, Büschen und Wiesen geschmückt. Um 9.15 Uhr

überqueren wir nun ein zweites Mal den Polarkreis. Doch auch dieses Mal ist es kalt ubd windig aber es

regnet nicht. Nach dem Mittagsbuffet machen wir ein Nickerchen und verschlafen doch die 7 Schwestern

(der Legende nach 7 versteinerte

Prinzessinnen, die Geschichte dazu wäre zu

lange) die wir schon einmal von Land aus

gesehen haben. Dieses Mal seinen sie gut

sichtbar gewesen sagt man uns. Es ist jetzt

sonnig und ein bisschen wärmer. Nach

Bronnoysund sehen wir auch noch den

durchbrochenen Berg in Hutform, auf dem wir

zu Fuss waren, jetzt vom Schiff aus. Nach

kurzer Fahrt meldet uns der Kapitän zu unserer

Linken ein Seeadlerpaar sitzend auf dem

höchsten Punkt eines Inselchen. Das halbe

Schiff rennt in diese Richtung wobei manche

auch schon mal die Ellbogen benutzen um ans Ziel zu kommen, sodass es zwischendurch fast zu

Handgreiflichkeiten kommt. Mario kann im Verlaufe der Fahrt viele Papageientaucher im Flug aufnehmen,

welche von unserem Schiff aufgescheucht wurden. Um 18 Uhr gibt es heute Kapitänsdinner an welchem wir

mit Windjacken erscheinen, mussten wir doch noch den Hut aufnehmen. Wir bekommen zuerst eine

viersprachige Rede vom Kapitän zu hören und danach einen leicht geräuchten Lachs auf Ruccola und Brot

serviert. Ein Rumpsteak mit Kartoffelgratin, Gemüse und Sauce, einen Glacecake zum Dessert. Kurz

danach halten wir in Rorvik an in dem wir einen kleinen Verdauungsspaziergang machen. Zuvor beobachten

wir noch wie das zweite Hurtigrutenschiff das von Süden kommt anlegt. Dieser Ort ist klein aber schmuck.

Fürs Zentrum braucht es knappe 10 Minuten

danach ist man schon in den Vororten. Alle Läden

sind geschlossen ausser dem Coop. Die ganze

Dorfjungend ist auf den Rädern. Kurven sie doch

zig Mal durch die wenigen Strassen um sich oder

ihre Autos zu präsentieren. Wir können auf den

Dächern hier noch zahllose Möwennester mit

Jungen bewundern und fotografieren. Wir steigen

wieder aufs Schiff, wollten eigentlich noch ein

bisschen draussen stehen, doch es regnet wieder.

Während Mario Fussball schaut bin ich am

Tagebuch schreiben. Der Versuch hier auch dem

Schiff aufs Internet zu kommen ist gescheitert.

Wir sind nun die ganze Nacht auf Fahrt und erreichen ca. 6.30 Uhr Trondheim.

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Datum Tag was von Ab bis an km

29.06.2010 Dienstag Schiff

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

M/S Nordlys, Hurtigruten Line Trondheim**, Kristiansund, Molde, Alesund

Tagebucheintrag

Tagwache um 7.30 Uhr. Wir liegen schon in Trondheim vor Anker. Während des Morgenessens schauen wir

den Hafenarbeitern bei Beladen des Schiffes zu. Palette mit Brot, Fisch, Fleisch, Puddingmischungen usw.

werden zu unserer

Verpflegung eingeladen.

Wir spazieren noch

gemütlich durch Trondheim

welches wir ja schon

Anfangs Ferien besucht

hatten. Gemütlich

schlendern wir durch die

Strassen und entdecken

immer wieder was Neues

und Interessantes. Um 10

Uhr geht die Fahrt weiter.

Eine halbe Stunde später

sichten Mario und ich Wale

oder Delphine, auf diese

Distanz nicht mit

Sicherheit zu sagen.

Kurz darauf verkündet der Kapitän sie

haben Pilotwale gesichtet. Ca. 50 bis 100

Tiere schwimmen während ca. 20 Minuten

um unser Schiff, das die Geschwindigkeit

zurückgenommen hat. Wir wissen nicht in

welcher Ecke wir unsere Fotoapparate

richten sollen. Denn immer da wo wir

bereit sind taucht sicher keiner auf.

Trotzdem macht Mario eine Vielzahl

teilweise guter Bilder. Auf dem ganzen

Schiff wird hin und her gerannt bis dann

alle Wale hinter unserem Schiff langsam

am Horizont verschwinden. Wir haben

heute auch gutes Wetter mit teilweise mehr Sonne als Wolken. Nun gleiten wir die nächsten 6 Stunden

gemächlich auf einem spiegelglatten Meer dem nächsten Halt entgegen. Wir legen uns nach dem

Mittagessen gemütlich in einen Liegestuhl und geniessen die Sonnenstrahlen. In Kristiansund legen wir

dann für eine halbe Stunde an und schon geht es wieder weiter bis wir um 20.45 in Molde anlegen.

Zwischendurch gibt es dann noch ein gutes Abendessen. Rentiercarpaccio auf Ruccola mit Brot, 3

gedämpfte Fische und einen Krebs auf Gemüsestreifen mit Pellkartoffeln, Beerensuppe mit

Pfefferminzemousse.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Während Mario die Landung in Molde fotografiert besetzte ich einen Platz vor dem TV für den Fussball

und schreibe das Tagebuch. Hier auf Deck 7 hausen 2 Portugiesen seit 3 Tagen auf dem Sofa, was man

gestern am Schweissgeruch der ungewaschenen Füsse riechen konnte. Die Nase gewöhnt sich mit der Zeit

daran. Während dem wir gestern noch am Kartenspielen waren schnarchten die 2 schon um die Wette.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von Ab Bis An km

30.06.2010 Mittwoch Schiff Bergen 14.30 h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Scandic Bergen City

Hakonsgaten 2

NO-5015 Bergen

T +47 55 30 90 80

F +47 55 30 90 91

[email protected]

http://www.scandichotels.com/en/Ho

tels/Countries/Norway/Bergen/Hotel

s/Scandic-Bergen-City/

Torvik, Maloy, Floro, Bergen (S.202)

Tagebucheintrag

Beim heutigen Morgenessen konnten wir uns auf Englisch unterhalten, waren doch unseren Nachbarn

Amerikaner. Sie seien absolute Schweizerfans, haben schon mehr von der Schweiz gesehen als wir. Sie

steigen meistens in Gonten in einem Hotel ab. So hatten wir über die und das zu berichten. Ist doch der

Herr ein Eisenbahnfreak, der mit der Eisenbahn schon fast die ganze Welt bereist hatte. Danach noch ein

letztes Mal genossen wir die gemächliche Fahrt auf dem Schiff. Das Wetter bewölkt, eher kühl. Mario hat

es heute mit dem Magen-Darm nicht so recht, sodass es dann nach kurzer Zeit hinein ging in

toilettennähe. Wir mussten im Vorfeld die Kabinen bis 10 Uhr geräumt haben und das Gepäck vor den Lift

stellen. Mit einem Schwarztee und Cola vor sich schläft Mario auf Deck 7. Ich mache mich auf zum

Mittagessen, dass ich mit den französischen Bekannten einnehme.

Um 14.30 Uhr

erreichen wir Bergen.

Deckweise werden wir

eingewiesen

auszusteigen während

Mario unser Auto

hinausfährt. Fast

zeitgleich erreichen

wir das

Gepäckförderband und

können zügig zum Hotel

fahren. Nach dem

einchecken, auspacken

und Auto versorgen

legen wir uns kurz zur

Ruhe. Das Wetter ist

in der Zwischenzeit

immer besser

geworden. Wir gehen

heute zum Chinesen (endlich), denn Mario verträgt nur ein Süppchen mit Nudeln. Nach einem kurzen Mahl

bringe ich ihn zu Bett und gehe noch alleine auf die Leutsch. Der Abend ist wunderbar und ich noch nicht

müde. Ich schlendere mal hierhin und dorthin durch diese schöne Stadt am Meer. Irgendwo am Hafen

setzte ich mich in ein Strassenkaffee und geniesse den Blick auf die vorbeiziehende Menge, welche zu

einem Konzert in der Festung Bergenhus strömt bei einem wohlverdienten Bier. So viele Leute habe ich

auf der ganzen Reise noch nicht gesehen. So gegen 22 Uhr schlendere ich wieder zum Hotel.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab Bis an km

01.07.2010 Donnerstag

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Scandic Bergen City

Hakonsgaten 2

NO-5015 Bergen

Aktivitäten in Bergen (S.202)

Tagebucheintrag

Bei einem Multikultimorgenessen hören wir im Restaurant alle möglichen Sprachen. Es hat hier einen

Globel development challenges Kongress an dem jungen Leute aus allen Kulturen teilnehmen. Nun sehen wir

uns die Stadt an. Wir haben einen wolkenlosen schönen Tag, wie noch nie hier in Norwegen. Wir schlendern

um den Lille Lungegardsvann Teich zum Bahnhof. Danach durch alte Viertel mit schmucken Holzhäusern.

Die Seitenstrassen sind gespickt mit

gelbem Mohn der in voller Blüte steht.

Betörender Wildrosenduft wechselt sich

ab mit wohlreichendem Sommerflieder

auf unserem Spaziergang. Auch blühen in

den Gärten grosse Holundersträuche, die

Kirschbäume haben schon Früchte

angesetzt und die tiefvioletten Clematis

ranken sich an den weissen Hauswänden

hinauf. Eine Blütenpracht die man hier

nicht erwarten würde. Die Häuser sind

mit viel Liebe zum Detail geschmückt und

gepflegt. Wir besuchen die alten

Kontorgebäude, die überall renoviert

werden, ist doch die alte Bausubstanz

teilweise provisorisch mit Metallstangen abgestützt. Der Grundriss des Viertels geht bis in 12.

Jahrhundert zurück. Das Kontormuseum ist beim Eintritt düster, entwickelt sich aber sobald sich die

Augen daran gewöhnt haben als sehr interessant. War doch dieses ganze Gebiet abgeriegelt von den

Norwegern eine kleine Stadt für sich. Die Häuser waren zur damaligen Zeit nicht beheizt, wegen der

Feuergefahr. Nur das Esshaus das separat steht, wurde beheizt. Die jungen Deutschen, die hier ihr

Handwerk des Handelns lernten waren allesamt unverheiratet. Sie kehrten mit einer guten Ausbildung

nach Hause um dort im Handel tätig zu sein und eine Familie zu gründen. Die Räume sind alle spartanisch

und dunkel. Fenster hat es nur wenige. Die aufgehängten Portraits sind zum Teil grauenhaft gemalt, solche

Gesichter, denke ich, gab es auch zur damaligen Zeit nicht. Schiefliegende Augen, schmalste Köpfe

(müssten ohne Hirn sein) usw. doch auch sehr gelungene mit Patina überzogene Bilder konnten wir

bewundern. Was auch noch auffiel war, kein Gesicht hatte auch nur eine Falte. Die waren sehr

wahrscheinlich alle unter 30 Jahre alt. Gehandelt wurde vorwiegend mit verschiedenen Qualitäten

Stockfisch aus dem Norden des Landes. Als Bezahlung bekamen die Fischer dann Getreide, Stoff, Bier

usw.. Die Häuser sind fast alle als Touristengeschäften, Handwerkstätten oder Restaurants genutzt. In

einem Kaffee, mitten drin und an der Sonne auf 2 alten Stühlen bekommen wir einen Kaffee latte mit

einem richtigen Espresso, dazu ein flaches Gebäck dieser Region. Wir schauen uns noch das separate

Esshaus an und laufen dann Richtung Gamle Bergen Museum (nordisches Ballenberg). Nach einem Rundblick

von der Burg aus über die Stadt und den Hafen laufen wir zur nächsten Busstation. Denn das Museum liegt

etwas ausserhalb. Der erste Bus fährt einfach vorbei ohne anzuhalten. Beim nächsten winken wir dann und

siehe da - er hält. Mit je 25 Kronen fahren wir mit. Nach ca. 7 Minuten sind wir schon fast am Ziel. Gut

beschriftet folgen wir Tafeln bis zum Eingang. Der Eintritt ist frei. Wir beginnen unseren Rundgang doch

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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alle Häuser sind geschlossen. Wir rütteln da und dort doch nichts ist offen. Über verschiedenen Treppen

hinauf und hinunter schlängeln wir uns um ein Haus und stehen mitten im Garten des Restaurants. Kurz

entschlossen setzten wir uns. Wir geniessen mit bester Aussicht unseren griechischen Salat und eine

Kanne Wasser. Die Häuser könne man nur mit Führung besichtigen klärt uns die Serviertochter auf, doch

das Restaurant sei zur Besichtigung frei. Dies schauen wir uns dann auch an. Das Inventar ist so alt die wie

Bilder die hier hängen. Wir machen uns auf den Rückweg, hatten wir doch vom Bus aus einige interessante

Quartiere gesehen. Durch diese streiften wir nun dem Zentrum entgegen. Auffallend hier ist das Alt und

Neu architektonisch harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Die angeschriebenen Sachen können wir

zum Teil entziffern, sind doch freie Zimmer, (ledig rom) oder (sykenhus) Krankenhaus (sentrum) Zentrum.

Vor dem Bryggenquartier

trinken wir was und

machen danach ein

Schläfchen im Hotel,

Mario ist noch nicht ganz

auf dem Damm. Am Abend

gehen wir auf den

Fischmarkt, kaufen uns

500g Rekker (Crevetten in

Schale) 2 Bier und

geniessen den lauen

Abend. Dieser Fischmarkt

ist voll touristisch. An

jedem Stand hat es

Studenten aller Nationen

um die die Touristen in

ihrer Landessprache zu

bedienen. Man kann hier neben Kaviar in verschiedenen Farben, Fisch frisch und getrocknet, Nippes und

vieles anderes sowie allerlei Felle (Robben, Ren, Füchse aller Art, Elch, Kaninchen) kaufen. Was auch vor

allem von den japanischen Touristen genutzt wird. Wir schlendern noch durch die Gassen, nehmen noch

einen Dessert, Apple Pie mit Sahne und Eis für mich und ein süsser Schokoladentraum für Mario mit einer

guten latte macchiato. Nun ist Mario schon wieder müde, während dem ich nun das Tagebuch schreibe.

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab bis an km

02.07.2010 Freitag Auto Bergen Flam 235

4h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Fretheim Hotel

Pb 63

NO-5742 Flåm

T +47 57 63 63 00

F +47 57 63 64 00

[email protected]

http://www.fretheim-

hotel.no/main_nor.htm

Bergen Nestun 580 Garnes 7 Nordheimsund (S.225,* 32 Museumswerft

Hardanger) 7 Abstecher nach Ulvik (S.226) Voss (S.220) 13 Vinje,

Stalheim (S.224) E16 Flam (S.246, und Brauerei Aegir)

Tagebucheintrag

Bei schönem Wetter (22 Grad) verlassen wir Bergen nach einem ausgiebigen Frühstück. Mit einigen

Umwegen wegen Baustellen fahren wir über Nebenstrassen die gesäumt sind von pink und violetten

Rhododendren, Schwertlilien in verschiedenen Farben, blühende Magerwiesen und gelben Gingster zum

Wasserfall in Nordheimsund. Dieser Steinsdalsfossen ist zwar nicht der grösste des Landes, die

Attraktion ist aber das man hinten durchlaufen kann.

Leicht besprüht fahren wir weiter zur Hardanger Museumswerft Fartoyvernsenter (Zentrum für Bau und

Restaurierung traditioneller Holzboote). Von acht Hardanger-Gemeinden und vielen Privatpersonen mit

dem Ziel Bau- und Restaurierung traditioneller Holzboote und Rehabilitation gesellschaftauffälliger

Jugendlicher aufgebaut und betrieben. Zur Mittagszeit erreichten wir dieses Museum und hatten so am

Anfang ungehinderten Einblick in alle Bereiche (Schmiede, Holzbearbeitung, Planung, Tauherstellung

(Reeperbahn) usw.) des Schiffsbaus. Verschieden Bootstypen mit verschiedenen Bugs und verschiedenen

Grössen konnten wir bewundern. Alles ist in einem Führer ausführlich erklärt. Zum Ende konnten wir noch

3 Männer beim Anbringen

einer frisch gedämpften

Spante beobachten. Mit

Handschuhen wurde dieses

lange heisse Holzbrett an

das Boot angebracht und

so schnell wie möglich

fixiert. Eine

schweisstreibende,

schnelle und präzise

Arbeit, den die Latte

musste bevor sie

ausgekühlt ist in die Form

gebracht werden. Nach

dieser interessanten

Arbeit holten wir uns noch

ein Sandwich im Coop,

assen dieses mit Aussicht

auf einen See und fuhren dann weiter Richtung Golfplatz in Voss. Durch den Hintereingang erst im letzten

Moment angeschrieben erreichten wir denselben. Für Fr. 70.-/9-Loch machten wir uns auf den Fairway bei

sage und schreibe 26 Grad (fast zu heiss). Ein hügliger Platz mitten im Nirgendwo. So in der Hälfte wurde

es mir mulmig im Magen-Darm doch wir spielten noch zu Ende. Mario fuhr uns dann nach Flam wo ich mich

im Hotelzimmer gleich ins Bett legte. Im Laufe des Abends liess ich mir dann das ganze Essen der Woche

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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nochmals durch den Kopf gehen, während Mario in der zuvor rausgesuchten Microbrauerei süffige Biere

probierte und sich einen Salat zu Gemüte führte.

Die Aegir Bryggeri ist eine von nur noch 3 unabhängigen Kleinbrauereien in Norwegen. Selbstverständlich

erklären sie ihr eigenes Bier als das Beste der drei Brauereien und Welten von den Standardbieren

entfernt. Die ausgiebige

Degustation von Mario

bestätigt mindestens,

dass es sich um das

beste Bier in Norwegen

handelt welches wir

erhalten konnten. Da

Brigitte an der

Degustation (3 von 6

Offenbieren) nicht

teilhaben konnte hat

Mario für sie noch 4

Flaschen des

Gerstensaftes gekauft.

Zu Hause können wir

dann damit genüsslich

auf die Ferien

anstossen.

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Datum Tag was von ab bis an km

03.07.2010 Samstag Auto Flam Geilo 120

1h50

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Thon Hotel Highland

Lienvegen 11

NO-3580 Geilo

T +47 32 09 61 00

F +47 32 09 61 01

[email protected]

www.highland.no

Zugfahrt nach Myrdal und zurück, Flam, Aurland (S.249, Fahrt nicht in

den Tunnel!) 50 Belle 50 Hol 7 Geilo (S.198,*34 Wandern)

Tagebucheintrag

Heute Morgen ass

ich ein bisschen

Haferbrei, trank

einen Tee und legte

mich sogleich wieder

ins Bett.

Mario fuhr mit der

Flambahn bei

schönem Wetter

nach Myrdal. Eine

20,2 km lange

Strecke mit einem

Höhenunterschied

von 863,5 m mit 20

Tunnels und 8

Haltestellen. Die

Fahrt war absolut

interessant und

abwechslungsreich

mit vielen Wasserfällen und

den alle von Hand gebauten

Tunnels und weiteren

Kunstbauten, ein Erlebnis.

Der Zug ist eine

Touristenattraktion welche

sich absolut auszahlt zu

erleben.

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Um 12 Uhr ging die Fahrt dann bei zunehmend schlechterem Wetter weiter zu einem alten Weiler

Otternes etwas oberhalb der Strasse. Für uns vergleichbar mit einem Bergweiler bei uns in der Schweiz.

Eintritt 50 Kronen pro Person welche aber heute nicht eingezogen wurden weil niemand dort war. Dies

müsste man bei uns in der Schweiz mal machen bei irgend ein paar alten Holzstadeln - Eintritt verlangen,

so könnte man die Berghilfe unterstützen. Auf der 50iger fuhren wir über die Snovegenstrasse steil den

Berg hinauf. Ansonsten hätte man den längsten Tunnel der Welt (24,5 km) nehmen können um nach Oslo

zu gelangen. Empor bis auf 1309 m über 2 Wetterscheiden durchquerten wir diese karge Bergwelt.

Teilweise mussten wir noch im Tunnel wieder das Dach schliessen wegen heftigen Regens, der dann aber 15

Minuten später wieder von der Sonne verdrängt wurde.

Durch diverse Ski-

und Wandergebiete

mit Behausungen die

sich wegen ihrer

grasbewachsenen

Dächer komplett in

der Landschaft

integrierten ging die

Fahrt wieder in

wärmere Gefilde. An

wildwachsenden

Lupinenfelder in

violett und rosa

vorbei, erreichten

wir Geilo um ca. 16.30

Uhr. Ich war noch

nicht ganz auf dem

Damm und legte mich

ins Bett während

Mario Fussball schaute. Zum Abendessen bekam ich dann Pasta vegetarisch und Mario Lamm mit

Kartoffeln und Gemüse. Wieder auf dem Zimmer bereitete Mario das Tagebuch Teil 3 noch mit den Fotos

auf und verschickte dieses dann. Der aufgelegten Beauty- und Spaliste entnahm ich, dass eine 50 Min.

Klassische Massage für Fr. 180.- zu haben sei und auch der Rest der Behandlungen entsprach diesem

Preisverhältnis.

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Datum Tag was von ab bis an km

04.07.2010 Sonntag Auto Geilo Oslo 240

4h15

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Victoria Hotel Oslo,

Rosenkrantzgate 13, NO-0121

Oslo

T +47 24 14 70 00, F +47 24 14

70 01

[email protected]

http://www.rica.no/Hoteller/Ri

ca-Victoria-Hotel-Oslo/

Geilo 40 Rodberg 40 parallel zur Bahn 40 Kongsberg (S.155) E134/E18

Oslo (s.91ff)

Tagebucheintrag

Gut ausgeschlafen suchten wir uns einen einigermassen sauberen Platz im Speisesaal, den vor uns mussten

mindesten 3-4 Cars schon gefrühstückt haben. Ein totales Chaos, das Personal leicht überfordert. Nichts

desto trotz bekamen wir alles was wir wünschten. Bei schönem Wetter hatten wir heute eine ferophile

Fahrt (Eisenbahnverrückte) von

Rodberg an.

An einer alten

Eisenbahnstrecke Numedal (

Rodberg-Kongsberg seit 1925

bis 1976 in Betrieb) fuhr ich,

bei jeder Biegung einen Halt für

einen Fotoshoot machend diese

interessante Strecke entlang.

Bei einem dieser zahllosen

Haltestellen wurden

Velotrasinen vermietet um etwa

30 km auf dieser insgesamt 94

km langen stillgelegten Strecke

zu befahren.

Mit einem freiwilligen Helfer

unterhielt sich dann Mario eingehend

über diese Strecke welche für

Zement- und Sandtransport zum Bau

der Staumauern im Tal genutzt wurde.

Die langsam vor sich hin rostenden

Wagen dienten uns als willkommene

Fotosujets. Die Vegetation ist unserer

immer ähnlicher mit dem Unterschied,

dass es nur sehr wenig Häuser und

Leute hat, dafür umso mehr Bäume. So

kamen wir sicher aber langsam Oslo

näher. Kurz vor dem Zentrum fuhren

wir durch einen Möwenschwarm der

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wild durcheinander flog. Wir zogen die Köpfe ein, haben diese Vögel ihre Hinterteile im Griff? Nein. Fünf

Mal Pflatsch und unsere Kühlerhaube und die Frontscheibe ist verschiessen. Nun hatte Mario wirklich

einen Grund die Scheibenwischanlage bei offenem Verdeck zu aktivieren. Wie auch jeden Morgen (Dank

Marios Scheibenputzfimmel, leider nie zu Hause) bekommen wir nun mit einer leichten Brise unsere

Häupter besprüht. Doch wir sehen nun wieder klarer und erreichen um ca. 17 Uhr unser Rica Victoria Hotel

in Oslo. Nach einer Dusche liefen wir zum Hafen hinunter. An den letzten Sonnenstrahlen tranken wir dann

ein Bier. Heute gabs im Big Horn Steakhaus, Sparribs für mich und ein kleines 400g Steak für Mario -

endlich mal kein Carpaccio. Gut gesättigt liefen wir bei starkem Wind und kühleren Temperaturen wieder

zum Hotel um das Tagebuch der letzten drei Tage nach zu führen. Ich hatte während meiner

Magengeschichte keine Musse zu schreiben. Zwischendurch tönt immer mal wieder ein Glockengebimmel

vom Radhuset hinunter durchs offene Fenster. Wir hoffen es bimmelt dann nicht die ganze Nacht.

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Datum Tag was von Ab bis an km

05.07.2010 Montag

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Victoria Hotel Oslo,

Rosenkrantzgate 13, NO-0121

Oslo

Stadtbesichtigung Oslo (S.91ff)

Tagebucheintrag

Tagwache 9.15 Uhr wir müssen uns zum Morgenessen sputen. Ein Stockwerk die Treppe runter und uns

erwartet ein ausgiebiges Frühstücksbuffet.

Bei schönem Wetter

laufen wir zur

Schiffsabfahrtsstelle

mit unseren frisch

erworbenen Oslo-

Stadtpässen zur Hand.

Quer über den Hafen

fahren wir zur Halbinsel

Bygdoy auf derer sich

nebst grossen Villen

diverse interessante

Ausstellungen und

Museen befinden. Wir

besuchen das Norsk

Folkemuseum

(Norwegisches

Volkskundemuseum) mit

seinen 140 Gebäuden. Die

Häuser aus dem 17. Jahrhundert bis in die unsrige Zeit zeigen. Es erinnert uns sehr stark an den

Ballenberg. Sind doch Leute in Trachten unterwegs.

Es wird Brot und

Waffeln teilweise über

dem Feuer gebacken. Die

Töpferei, Spinnerei,

Apotheke waren leider

am Montag geschlossen.

Eine Vielzahl von

Pflanzen die hier

Wachsen (Tabak,

jegliche Kohlarten,

Kartoffeln, Hafer,

Hopfen, viele Kräuter,

Fruchtbäume usw.) sind

auf dem Gelände

angepflanzt. Was mir

aufgefallen ist, ist das

Holunder, Linde,

Pfingstrosen, Rosen,

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Flieder, Rhododendren und viele duftende Blumen mehr, zur gleichen Zeit blühen. So das einem diese

vielen intensive Düfte fast betören. Das Inventar in den verschiedenen Häusern unterscheidet sich nicht

stark von unserem in dieser Zeit. Auch die Trachten haben fast den gleichen Schnitt mit anderen Stoffen

aber auch teilweise reich mit Schmuck verziert. Eine sehenswerte Ausstellung.

Nach einem Kaffee und Kuchen als Stärkung gingen wir

zum Wikingerschiffsmuseum. Ein Riesenbau konstruiert,

um 3 grosse ausgegrabene Holzschiffe welche alle im 9.

Jahrhundert aus Eichenholz gebaut wurden. Später

wurden die Schiffe an Land gebracht wo sie als Gräber

ihrer adligen Besitzer dienten. Zusammen mit Schmuck,

Möbel, Essen, Dienern, Wagen, Schlitten, Teppichen und

grimmig blickenden Figuren wurden die Schiffe mit

Besitzer beigesetzt und so um 1867 herum ausgegraben,

restauriert und ausgestellt. Die Ausstellung umfasste

auch allgemeines über die Wikinger.

Weiter ging es dann zum

Kon-Tiki-Museum das dem

norwegischen Forscher

Thor Heyerdahl gewidmet

ist. Der 1947 mit dem

ausgestellten

Balsaholzfloss (Balsaholz

muss frisch verarbeitet

werden, denn mit

zunehmendem Alter und

Trockenheit nimmt dieses

Holz Unmengen von Wasser

auf sodass es dann sinken

würde) von Peru nach

Polynesien segelte. Zu

sehen bekamen wir auch

die Ra II welches auf der

bolivianischen Insel Suriqui

im Titicacasee vom Volk der Aymara gebaut wurde. Und mit welchen er 1970 den Atlantik überquerte.

(Erinnerungen an unsere Perureise mit einem Aufenthalt am Titicacasee auf welchem wir auf ähnlichen

Booten gefahren sind kamen uns in den Sinn). Auch hier konnten wir viele interessante Sachen sehen und

lesen. Nun waren wir voll mit einem Haufen Eindrücken und machten uns auf den Weg zur Anlegestelle in

dem just ein Fährboot angefahren kam. Wieder zurück in der Stadt suchten wir uns ein sonniges Plätzchen

und genossen Bier und frische Rekker mit Brot. Im Hotel eine schnelle Dusche und schon sind wir wieder

unterwegs. Wir laufen nun durch die Innenstadt, schauen uns die Strassenportraitmaler etwas genauer an

bis zum Bahnhof an welchem ein Haufen luschere Gestalten herumlungerten. Dort wieder Kehrt zurück an

den Hafen, den dort scheint uns die Atmosphäre gemütlicher. 4 Oldtimerautos sind noch auf einem Platz

ausgestellt welche wir natürlich genau betrachten müssen. Sie sind liebevoll restauriert, poliert und in

Szene gesetzt. Beim Italiener essen wir beide eine Pizza mit sehr gutem Teig. Während des Essens setze

sich ein Spatz erwartungsvoll auf dem Boden neben mich. Ich klärte ihn auf CH-Deutsch auf, von uns seien

keine Krümmel zu erwarten. Kurz danach erhebt er sich in die Lüfte und macht mir doch aus Protest auf

die linke Schulter. Zum Glück war ich Ärmelfrei, so konnte ich dieses Malheur mit der Serviette

entfernen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir müde unser Hotel.

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Datum Tag was von ab bis an km

06.07.2010 Dienstag

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Rica Victoria Hotel Oslo,

Rosenkrantzgate 13, NO-0121

Oslo

Stadtbesichtigung Oslo (S.91ff)

Tagebucheintrag

Heute steht als erstes die Burg Akershus Festning auf dem Programm.

Diese erreichen wir zu Fuss in 3 Minuten vom Hotel her bei strahlendem Wetter. Im Park davor ist eine

Grossleinwand für die WM Übertragung aufgestellt. Wir umrunden diese, sehen uns nachdem wir einen

Plan bei der Touristinfo geholt haben,

die Wachablösung an. Über diverse

Bauten erreichen wir das Museum der

Burg. Mit einem englischen Autogide

behangen machen wir uns auf den Weg.

Neben vielen Portraits,

Wandteppichen, und antikem Inventar

hat es ein Gefängnis, eine Kapelle,

Konferenzräume welche vor ein paar

Jahren noch genutzt wurden und ein

Mausoleum in welchem sich zwei

übergrosse Särge befinden, in denen

Könige, deren Frau und Kinder

beigesetzt sind. Es wird einem alles

ausführlich erklärt und auch noch

Geistergeschichten erzählt.

Voller neuer interessanter Eindrücke fahren wir danach mit dem Schiff wieder zur Halbinsel raus, denn

wir haben noch nicht alles gesehen dort. Wir besichtigen die Fram. Ein Schiff mit einem eierförmigen

Rumpf um welches ein Gebäude gebaut wurde. Dieses Schiff diente zu Expeditionen an den Nord- und

Südpol unter anderen mit Roald Amundsen, welcher auch die Nordwestpassage befuhr, welche wir mit dem

Eisbrecher vor einigen Jahren befuhren. So hatten wir auch hier wieder viel zu lesen und anzuschauen.

Vieles konnte man auf Deutsch lesen. Zum Mittagessen setzen wir uns in die Sonne und essen die gestern

übrig gebliebene Pizza.

Mit dem Bus und Tram fahren wir in den

Vigelandsparken in welchem sich viele

Statuen (Skulpturen) von Gustav Vigelands

(1869-19439) befinden. Alles Menschen in

verschiedenen Positionen, alleine oder in

Gruppen aller Altersklassen. Gehauen aus

Stein oder gegossen aus Bronze. Absolut

faszinierend diese Vielfalt der Arbeiten.

So wandeln wir mit hunderten von anderen

Interessierten durch diese Einrichtung.

An Rosengärten in voller Blüte an sich

sonnenden, spielenden oder auch nur

geniessenden Leuten vorbei. Mit einem Eis

setzten auch wir uns auf eine Bank und

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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geniessen die Aussicht und die Ruhe hier mitten in der Stadt. Zurück beim Hotel eine Dusche dann ab in

ein empfohlenes Quartier mit dem Tram, doch dies gefällt uns nicht sehr. So fahren wir wieder zurück zur

Burg bei welcher sich diverse Restaurants, die noch Sonne haben aneinanderreihen.

Wir suchen uns das Beste aus und

bekommen gleich einen Tisch der frei

geworden ist. Während wir Moules und

Lachs zur Vorspeise, danach eine

Käseplatte für mich und einen Salat mit

Entenbrust für Mario mit einer Karaffe

Wein geniessen, füllt sich der

abgetrennte Teil zur Besichtigung der

WM. Wir hören auch ohne zu schauen

wenn die Holländer ein Tor schiessen.

Während die letzten Sonnenstrahlen

hinter dem Haus verschwinden laufen

wir zurück zum Hotel und fallen in die

Federn

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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010

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Datum Tag was von ab bis an km

07.07.2010 Mittwoch Auto Oslo Strand (S) 510

6h

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Strand Hotell, Stora v. 42,

26043 Arild Sweden

T +46 42-346100, F +46 42-

346185

www.strand-arild.se

[email protected]

E06, Fredrikstad (S.125), E06,E20 Göteborg, Halmstad, Ängelholm,

Ausfahrt 33 auf 112, Arild

Tagebucheintrag

Tagwache 6.45 Uhr. Heute fällt mir dies schwer, hatten wir in der Nacht doch noch Radau vor dem

Fenster. Um 8 Uhr verlassen wir Oslo in Richtung Schweden. Zur Stadt raus wie immer ein bisschen Stau,

doch danach fast alles auf der Autobahn geht es zügig. Wir halten zum Benzintanken und danach nochmals

bei Burger King um zu essen. Landschaftlich wird es teilweise flach. Immense gelb blühende Rapsfelder

wechseln sich mit grünen Getreidefeldern ab. Endlose Nadelwälder, verstreute Häuser oder Bauernhöfe

schmücken die Landschaft. Wir haben auch heute wieder wunderschönes Wetter bei ca. 17-19 Grad. Um

ca. 14.15 Uhr erreichen wir Arild . Ein kleines Nest am Meer. Im Strandhotel, ein kleines, weisses altes

oder antikes Hotel mit Blick aufs Meer. Nach dem Zimmerbezug (Gartenblick) wird uns sofort auf Anfrage

eine Teetime auf dem 10 km entfernten Golfplatz in Mölle reserviert.

Wir starten um 15.30 Uhr. Wir geniessen diese 18 Loch laufend und spielen nach der langen Autofahrt.

Auch der Blick aufs Meer ist

atemberaubend, sieht man doch

teilweise bis nach Dänemark. Auch muss

man bei den verschiedenen Fairways auf

die anderen aufpassen kreuzen sich doch

diese immer mal wieder. Nach nicht ganz

4 Stunden sind wir am Loch 19 und

geniessen einen Apèro. Wieder im Hotel

eine Dusche und dann Essen. Die

Auswahl ist sehr speziell ebenso die

Gerichte. Auf Blätterteig überbackener

Ziegenkäse mit Essiggurke dazu

gebratene Eierschwämmli und

Serranoschinken, sehr gut. Mario

bekommt ein Lachstartar mit Fischeiern.

Spaghetti mit Muscheln an einer Zitronensauce mit Parmesan und Peterli für mich, für Mario

Geflügelbrust geräuchert und gebratener Speck, grüne Bohnen, Erdnüsse, Kochbanane, Artischocken an

einer reduzierten Sauce. Alles delikat zubereitet. Nun mache ich mich ins Bett um Tagebuch zu schreiben,

während Mario noch schnell ins Pub unten im Hotel geht um sich das Ende der Deutschen bei der WM

anzuschauen. Gegen 22 Uhr wollte er dann ohne Schlüssel wieder ins Hotel doch dieses war für die Nacht

schon geschlossen. Der Barkeeper hat ihn dann zum Hintereingang hineingelassen. Ich höre ihn schon von

weitem kommen, knarren hier die Bodenbretter nachhaltig und laut.

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Datum Tag was von ab bis an km

08.07.2010 Donnerstag Auto Strand (S) Aarosund (DK) 412

4h30

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Aarosund badehotel, Ved

Fuergegaarden1, Haderslev

6100 Denmark

T +45 74 58 41 73, F +45 74

58 49 21

http://www.aarosundbadehotel.

dk/Default.aspx?ID=438

[email protected]

Arild 111, Höganäs, E04 Richtung Ost auf Autobahnkreuz E06,E20, Malmö,

Kopenhagen, E20 dann E45 bis Ausfahrt 68 Haderslev, Aarosund

Tagebucheintrag

Nach einem guten

Morgenessen fahren wir um 9

Uhr weiter. Am Anfang noch

über Land danach wieder auf

der Autobahn. Die Landschaft

ändert sich in der Form, dass

es nun reife Weizenfelder hat

und der Raps nur noch grün ist.

Der Verkehr ist zur Zeit noch

angenehm aber leicht

zunehmend. Wir haben auch

heute wieder wunderbares

Wetter, es wird immer

wärmer. Unsere Mittagspause

machen wir an einer Ausfahrt

und nehmen beide einen

Cesarsalat mit Brot der frisch

und gut ist. Die heutigen

fahrerischen Highlights sind

die beiden grossartigen

Brücken über den Oresund

und den Storebaelt. Beide

Bauwerke faszinieren durch

ihre Grösse und Filigranität.

Auch heute haben wir vor

noch Golfen zu gehen. Wir

steuern einen Platz, von

Mario im Vorfeld eingegeben

ins GPS an, welcher leider

gerade ein Turnier hat. Wir

können jedoch auf einem

Kurzplatz spielen. Dieser ist

günstig und wir können so

lange spielen wie wir wollen.

Zügig spielen wir 27 Loch

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und verbessern hoffentlich so unser Kurzspiel. Zwischendurch sehen wir noch 2 grosse Hasen auf dem

Fairway gemütlich in der Sonne liegend ohne Scheu vor uns. Gut durchgeschwitzt fahren wir zum

Badehotel in Aarosund. Wir umrunden in 10 Minuten diesen kleinen Ort und genehmigen uns im Hotel ein

Bier an der Sonne mit Blick aufs Wasser. Das Hotel ist 1903 erbaut worden. Das ganze Haus ist antik

eingerichtet mit vielen schönen Ölbildern und antiken Möbeln. Alles sehr geschmackvoll und edel.

Wir dinieren draussen mit Blick aufs Wasser bei lauen Temperaturen. Nach einem Amusgueule , kriegt

Mario Scampi und Lachsmousse danach im Ofen gebackener Tourbot an cremiger Weissweinsause mit

Gemüse und Kartoffeln für mich Hummer auf Salat als Entrée, Saltimbocca mit Risotto und Marsalasauce

als Hauptgang. Danach genossen wir die weichen Betten im schmucken Zimmer.

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Datum Tag was von ab bis an km

09.07.2010 Freitag Auto Aarosund Hamburg 227

2h30

Bahn Hamburg 20:22 Lörrach 07:00

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Aarosund, Haderslev, E45 Flensburg, Hamburg

20:22 - 07:00 Autoreisezug

Hamburg Altona - Lörrach

Verladung 19-20 Uhr

Tagebucheintrag

Nach einem Frühstück mit grosser Früchteplatte und diversen anderen Leckereien verliessen wir so gegen

9 Uhr diesen Ort. Wir fuhren bis ca. 30 km vor Hamburg auf das Gut Kaden Golf und Land Club. Auch hier

war wieder ein Turnier am Laufen. Doch dieses Mal konnten wir den dritten 9 Loch Platz spielen so viel wir

wollten für Euro 35 pro Person inklusive Pullbugys und Garderobenschlüssel. Nach einem

Rauchschinkensandwich und Getränk machen wir uns bei ca. 35 Grad am Schatten (hatte nicht viel) auf den

Weg. Ein anspruchsvoller Platz mit viel Wasser, in dem ich eine Menge Bälle versenkte. Nach 18 Loch

hatten wir dann genug und es wurde auch langsam Zeit. Nach einer kalten Dusche und einem guten Mittag-

Nachtessen (Salat mit Hühnerflügel für mich, Tafelspitz mit Bratkartoffeln für Mario und Erdbeeren mit

Sahne und Eis für beide) machten wir uns auf die letzten Kilometer. Ca. 12 km vor Hamburg kamen wir

dann in den Stau. Bei der nächsten Ausfahrt versuchten wir einen anderen Weg, doch dieser war auch

verstopft sodass wir wieder auf die Autobahn fuhren. Wieder die nächste Ausfahrt, Mario wurde langsam

nervös, fuhren wir raus und dieses Mal klappte es. Wir kamen gut bis zum Bahnhof durch. An welchem uns

dann mitgeteilt wurde wir können in einer Stunde wieder kommen es sei hier noch kein Platz. So drehten

wir nochmals eine Kurve und fanden dann einen Parkplatz in der Nähe. 18.30 stellten wir uns dann in die

Reihe um dann gegen 19.30 Uhr auf die Rampe zu fahren. Erstaunlich hier in Hamburg Altona ist, dass das

Verladen der Fahrzeuge mitten

durch die Bahnhofshalle führt.

Immer mal wieder ein

Spektakel für an- und

abreisende Zugspassagiere.

Das heisst nur Mario durfte im

Auto bleiben ich musste zu

Fuss gehen. Alles klappte

bestens und wir bezogen unser

Abteil. So allmählich füllte sich

unser Abteil mit einem Herrn

aus München, einer Dame aus

Lörach und einem Herrn aus

Hamburg. Sofort hatten wir

angeregten Gesprächsstoff

über alles Mögliche. So gegen

22.30 Uhr machten wir dann

die Betten und begaben uns zu Ruhe. Wir waren dieses Mal ganz oben, was Mario gewisse akrobatische

Leistungen abverlangte, die er aber mit Bravur meisterte. Ich las dann noch ein bisschen bis die Bahn das

Licht ausschaltete und wir somit gezwungen waren zu Ruhen. Hier oben schläft man eindeutig besser als

unten.

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Datum Tag was von ab bis an km

10.07.2010 Samstag Auto Lörrach Grüt 110

1h15

Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten

Ankunft in Grüt

Tagebucheintrag

Dank tatkräftiger Mithilfe der Männer unseres Abteils waren wir im Nu in Morgenessposition. Auch dieses

war schnell genossen und so hatten wir wiederum gute Diskussionen über dies und das. Punkt 7 Uhr

erreichte der Zug dann Lörrach, wo wir uns von allen verabschiedeten. 7.40 Uhr konnte Mario das Auto

rausfahren.

Wir erreichten Grüt kurz

vor 9 Uhr wo wir zuerst

noch Gipfeli beim Steiner

holten um dann unseren

ersten wirklich guten

Kaffee nach 5 Wochen zu

trinken. Nach dem Ausladen

unserer vielen Säcke,

Taschen und Einzelteile

genossen wir den Kaffee

auf der Terrasse. Nun

fängt die Wäscherei an

über die es nicht viel zu

sagen gibt ausser - es sind

Berge. Nach einem Telefon

an die Eltern, die wir dann

kurzfristig zum

Abendessen einluden machten wir uns an die Arbeit. Im Garten steht der Salat und das Unkraut Hüfthoch,

ist dann auch einfacher zum Ausreissen. Die Wohnung ist dank Karin und Niki wieder voll im Schuss, die

verarbeitete Post wird uns von Herta frei Haus geliefert, der Garten wurde von Hanspeter getränkt.

Vielen herzlichen Dank an Euch.

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Fazit: Wir haben erlebnisreiche 5 Wochen geniessen können. Nach wie vor gilt: wer eine Reise tut hat viel zu

erzählen! Mit dem Auto haben wir 6554 km zurückgelegt. Dazu kommen 2 x ca. 1000 km mit dem

Autoreisezug, 980 km auf See mit der Fähre Kiel – Oslo und 2300 km mit dem Hurtigruten Schiff

während 6 Tagen der norwegischen Küste entlang von Kirkenes nach Bergen.

Norwegen weist eine Vielzahl von meist hügeligen Landschaften auf, von schroffen Bergen und tiefen

Tälern mit imposanten Wasserfällen zu einer nicht zählbaren Anzahl von Fjorden und Inseln. Nadelwälder

werden durch Birkenwälder und Tundren ersetzt. Jede Wegbiegung und jede Erhebung gibt den Blick auf

eine neue, faszinierende Landschaft preis.

Die Tierwelt ist mindestens an den befahrenen Wegen nicht sehr ausgeprägt, sieht man von den zum

trocknen aufgehängten Fischen auf den Lofoten und den vereinzelten Rentierherden im Norden ab. Elche

konnten wir nur auf den vielen Hinweistafeln und ausgestopft in Bergen bewundern. Dass wir Delfine und

Wale zu Gesicht bekamen hat uns sehr gefreut.

Die Leute in Norwegen sind äusserst freundlich und auch zuvorkommend, wenn sie nicht gerade durch eine

Herde von Bustouristen in Hektik verfallen müssen. Norweger sind reiseverrückt, im eigenen Land. In den

Sommermonaten sind "alle" Norweger irgendwie in der Natur unterwegs. Davon zeugen auch die unzähligen

Ferienhäuser, Campingplätze und Hütten. So bald etwas Sonne scheint ist Sommer, egal was für eine

Temperatur gerade herrscht. Dann gilt kurze Hosen, barfuss gehen, kurze Röcke und Spaghettiträger T-

Shirts tragen. Wenn immer möglich wird auch das Trinken/Essen Outdoor eingenommen. Überall konnten

wir uns problemlos auf Englisch verständigen. Die Kreditkarte ist allgemeines Zahlungsmittel, auch für

kleinste Beträge.

Das Wetter war – norwegisch. Es wurde uns überall bestätigt, dass wir in den ersten drei Wochen leider

eine unübliche Kälte- und Regenwelle erlebt haben, wie sie aber auch in Zentraleuropa war. Trotzdem

müsse auch in normalen Jahren in dieser Jahreszeit immer mal wieder mit solchem Wetter gerechnet

werden. Rückblickend hatten wir immer mal wieder Abschnitte mit Sonnenschein (oder mindestens keinem

Regen) und wie bekannt, gibt es nur schlechte Kleidung. Den einzigen Wermutstropfen bilden die Lofoten,

welche wir auf der Hinreise mit dem Auto, wie auch auf der Rückreise mit dem Schiff nur verhangen,

neblig und regnerisch in Erinnerung behalten müssen. Dafür hatten wir in Bergen, einer Region mit 250

Regentagen pro Jahr während 3 er Tage herrliches Sommerwetter und auch Oslo verwöhnte uns.

Neben den landschaftlichen Highlights sind auch die Städte, Dörfer und Weiler auf ihre Art sehenswert.

Die kulturellen Höhepunkte beschränken sich dabei auf die besuchten Grossstädte Oslo, Bergen und

Trondheim. Je weiter nach Norden wir gekommen sind umso eintöniger wurden sie Ortschaften. Dies ist

mehrheitlich auf den 2 Weltkrieg zurück zu führen. Trotzdem bemühen sich die Bewohner durch Farbe

und Blumen den Dorfbildern etwas Abwechslung zu geben.

Das Essen – darüber haben wir im Tagebuch sicherlich ausgiebig geschrieben – ist schwergewichtig auf

das Meer und die Fleischzucht ausgelegt, bereichert mit gutem Wildspezialitäten. Dass dabei Reis und

Teigwaren zulasten der Kartoffeln ins Hintertreffen gelangen muss in Kauf genommen werden. Das

Frühstück mit seinen 2-5 Lachssorten und der Vielzahl von eingelegten Heringen und den 3 farbigen

Fischrogen ist für Liebhaber (Mario) ein Genuss. Daneben ist auch die normale Frühstücksauswahl gross,

damit alle auf ihre Kosten kommen.

Die Preise sind – gesalzen. Alles und jedes ist in Norwegen teuer. Berücksichtigt man die Löhne und die

Sozialleistungen und dazu die Mehrwertsteuer von 25% auf den vielfach importierten Produkten

relativiert dies das Bild ein wenig. Trotzdem muss man sich vor der Reise bewusst sein was für finanzielle

Auswirkungen eine Norwegenreise haben. Alkohol und Tabak sind Genussmittel und werden entsprechend

noch höher und progressiv besteuert.

Wir können Norwegen als Reiseland nur empfehlen. Sorgfältige Vorbereitung und je nach Saison eine

durchgehende Vorreservation ist eine gute Voraussetzung.

Es war herrlich und wir möchten keinen Tag unserer Reise missen.

Brigitte und Mario