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Sitzungsberiehte. 139 N, E. Gibbons (Ottawa, Kanada): In Kanada giiltige mikrobiologisehe Standards fiir Lebensmittel. In Kanada wnrden dureh das Department of National Health and Welfare bisher Vorschriften bezfigl~eh der mikrobiologischen Besehaffenheit folgender Lebensmittel erlassen: Eisereme, :'flavored milk", Milehpulver, Gefrier- und Troekenei, Tomatenprodukte, Troekengemfise and Gelatine. Diese Vorsehriften geben an, welehe h6ehsten Keimzahlen, Zahlen an Colibakterien usw. diese Lebensmittel enthalten dfirfen, werm sie auf den Markt gebraeht werden. AuBerdem enthalten sie auch die f/ir die Untersuchung anzuwendenden Methoden. Die Standards wurden vom Department of National tIealth and Welfare in Zusammenarbeit mit Industrie und Handel ausgearbeitet. Der Vortragende diskutiert die festgelegten Vorsehriften, die Grtinde ffir ihre Not- wendigkeit, ihre Auswirkungen fiber die Qualitttt der Lebensmittel sowie die Methoden und Sehwierigkeiten der mikrobiologisehen Untersuehungen. M. Ingrain nnd Betty C. Hobbs (Cambridge, bzw. Colindale, Eiigland): Bakteriologisehe Besehaffen- heir von .pasteurisiertem" Dosensehinken. Sehinkenpr/iserven in Dosen sind selten steril. Man finder mesophile Baeillenarten, Fi~kal- streptokokken, anaerobe Sporeiibildner, gelegentlieh aueh Proteus-St/imme, Fluoreseenten und selten ffikale Colibakterien. Oft ergibt die mikroskopisehe Untersuchung bedeutend h6here Keimzahlen, als sie mit kulturellen Verfahren ermittelt werden. Die Herkunft der Bakterien wird -- soweit sie bekannt ist -- diskutiert. Hieraus lasseii sieh Sehlfisse auf das Herstellungs- verfahren der Pr&serven ziehen. M. Ingram und J. G. Sharp (Cambridge, England) : Bakteriologie yon WalfiseMleiseh. Das Fleiseh yon ~alfisehen enthMt unmittelbar naeh dem Tode pro Gramm durehsehnittlieh etwa 50 Zellen yon Clostridium Welchii Typ A, Clostridium bi/ermentans nnd Enterokolcken. Genau dieselben Organismen und keinerlei andere kommen aneh im Eingeweide des Wa]s und im ]~lut vor. Dies zeigt, dag diese ]3akterien w&hrend der Todesagonie ins Blur vordringen, auch wenn das Eingeweide unverletzt ist. Die K6rpertemperatur des Wals h&lt sich tagelang auf37--35°C, doch tritt keine Bakterienvermehrung in den Muskeln ein, bevor die Leiehenstarre eingetreten ist. Aus noeh unbekannten Grfinden kann die Zeit yore Tod bis zur Leichenstarre bei Walfischen zwisehen einer bis zu 15 Std. und gelegentlieh auch mehr sehwanken. Es ist noch nicht gekl~rt, ob die in dieser Zeit stattfindeiide Hemmung der Bakterienvermehrung anch bei anderen S~ugetieren auftritt. K. J. Demeter (Weiheiistephan) und K. Raible (Mfinehen). Tagung der Deutsehen Gesellsehaft fiir Fetfforsehung in Frankfurt a. M. yore 25. his 30. Oktober 1953. J. Leeomte (Paris): Ultrarot-Spektroskopie auf dem Fettgebiet. Der Referent beriehtet, dab systematisehe Untersuchungen der Fettstoffe im Ultrarot noch nicht vorliegen. Ffir die Bestimmung der Zusammensetzung yon 01en, Butter und anderen Fetten mul~ man aber die U]trarot-Spektren vieler reiner Fettstoffe kennen, um sie spiiter ffir die qualitative und quantitative Analyse yon einfachen Fettgemischen verwerten zu kSnnen. Es wird an Beispielen auseinander gesetzt, dab weiterhin nur dann brauchbare Ergebnisse erzielt werden, welm die Spektren der Fettstoffe unter ganz bestimmten Bedingungen auf- genommen werden. Es ist wichtig, dab man die Apparatur (Spektrograph), ihre Dispersion, den Wellenl/ingenbereieh und den physikalischen Zustand der zu untersuehenden Proben richtig ausw&hlt. Schleehte Ergebnisse bei der Aufnahme der Spektren -- letztere sollen die chem. Analyse der Fettstoffe ergtLnzen -- beruhen in den meisten Fifllen auf Fehlern in der Anwendung der Aufnahme-Teehnik. S. Bergstriim (Lund): Die Fettresorption im Darm. Die allgemeine Auffassung fiber den Mechanismus der Resorption der Triglyeeride im Darm ist immer noch nieht einheitlieh. Arbeiten des Referenten in den letzten 5 Jahren haben er- geben, dal3 weder die Theorie der totalen Spaltung nach VEI~ZAI~-PFLiiGm¢noch die Auffassung naeh FRAZER vSllig mit den gefundenen Tatsachen fibereinstimmen. Wenn aueh eine totale Spaltung IIormMerweise nieht stattfindet, so ist sie doch welt umfangreicher als die F~nZnl~sche Theorie sie annimmt. Die Fettresorption stellt ein ~uBerst kompliziertes Problem dar, das sieh nieht in einer einfachen, einzigen Theorie ausdrficken ]~gt. G. Gorbaeh (Graz): Spurenelemente in Speiseiilen. Der Referent beschreibt eine modifizierte Methodik zur Untersuchung yon Spurenelementen, die es gestattet, aul3erordent]ieh kleine Mengen, die sich in SpeiseSlen befinden, spektrManalytiseh

Tagung der Deutschen Gesellschaft für Fettforschung in Frankfurt a.M. vom 25. bis 30. Oktober 1953

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Sitzungsberiehte. 139

N, E. Gibbons (Ottawa, Kanada): In Kanada giiltige mikrobiologisehe Standards fiir Lebensmittel. In Kanada wnrden dureh das Department of National Health and Welfare bisher Vorschriften

bezfigl~eh der mikrobiologischen Besehaffenheit folgender Lebensmittel erlassen: Eisereme, : 'flavored milk", Milehpulver, Gefrier- und Troekenei, Tomatenprodukte, Troekengemfise and Gelatine. Diese Vorsehriften geben an, welehe h6ehsten Keimzahlen, Zahlen an Colibakterien usw. diese Lebensmittel enthalten dfirfen, werm sie auf den Markt gebraeht werden. AuBerdem enthalten sie auch die f/ir die Untersuchung anzuwendenden Methoden. Die Standards wurden vom Department of National tIealth and Welfare in Zusammenarbeit mit Industrie und Handel ausgearbeitet. Der Vortragende diskutiert die festgelegten Vorsehriften, die Grtinde ffir ihre Not- wendigkeit, ihre Auswirkungen fiber die Qualitttt der Lebensmittel sowie die Methoden und Sehwierigkeiten der mikrobiologisehen Untersuehungen.

M. Ingrain nnd Betty C. Hobbs (Cambridge, bzw. Colindale, Eiigland): Bakteriologisehe Besehaffen- heir von .pasteurisiertem" Dosensehinken.

Sehinkenpr/iserven in Dosen sind selten steril. Man finder mesophile Baeillenarten, Fi~kal- streptokokken, anaerobe Sporeiibildner, gelegentlieh aueh Proteus-St/imme, Fluoreseenten und selten ffikale Colibakterien. Oft ergibt die mikroskopisehe Untersuchung bedeutend h6here Keimzahlen, als sie mit kulturellen Verfahren ermittelt werden. Die Herkunft der Bakterien wird - - soweit sie bekannt ist - - diskutiert. Hieraus lasseii sieh Sehlfisse auf das Herstellungs- verfahren der Pr&serven ziehen.

M. Ingram und J. G. Sharp (Cambridge, England) : Bakteriologie yon WalfiseMleiseh. Das Fleiseh yon ~a l f i sehen enthMt unmittelbar naeh dem Tode pro Gramm durehsehnittlieh

etwa 50 Zellen yon Clostridium Welchii Typ A, Clostridium bi/ermentans nnd Enterokolcken. Genau dieselben Organismen und keinerlei andere kommen aneh im Eingeweide des Wa]s und im ]~lut vor. Dies zeigt, dag diese ]3akterien w&hrend der Todesagonie ins Blur vordringen, auch wenn das Eingeweide unverletzt ist. Die K6rpertemperatur des Wals h&lt sich tagelang auf37--35°C, doch tr i t t keine Bakterienvermehrung in den Muskeln ein, bevor die Leiehenstarre eingetreten ist. Aus noeh unbekannten Grfinden kann die Zeit yore Tod bis zur Leichenstarre bei Walfischen zwisehen einer bis zu 15 Std. und gelegentlieh auch mehr sehwanken. Es ist noch nicht gekl~rt, ob die in dieser Zeit stattfindeiide Hemmung der Bakterienvermehrung anch bei anderen S~ugetieren auftritt.

K. J. Demeter (Weiheiistephan) und K. Raible (Mfinehen).

T a g u n g der Deutsehen Gesel lsehaf t fiir F e t f f o r s e h u n g in Frankfurt a. M.

yore 25. his 30. Oktober 1953.

J. Leeomte (Paris): Ultrarot-Spektroskopie auf dem Fettgebiet. Der Referent beriehtet, dab systematisehe Untersuchungen der Fettstoffe im Ultrarot noch

nicht vorliegen. Ffir die Bestimmung der Zusammensetzung yon 01en, Butter und anderen Fetten mul~ man aber die U]trarot-Spektren vieler reiner Fettstoffe kennen, um sie spiiter ffir die qualitative und quantitative Analyse yon einfachen Fettgemischen verwerten zu kSnnen. Es wird an Beispielen auseinander gesetzt, dab weiterhin nur dann brauchbare Ergebnisse erzielt werden, welm die Spektren der Fettstoffe unter ganz bestimmten Bedingungen auf- genommen werden. Es ist wichtig, dab man die Apparatur (Spektrograph), ihre Dispersion, den Wellenl/ingenbereieh und den physikalischen Zustand der zu untersuehenden Proben richtig ausw&hlt. Schleehte Ergebnisse bei der Aufnahme der Spektren - - letztere sollen die chem. Analyse der Fettstoffe ergtLnzen - - beruhen in den meisten Fifllen auf Fehlern in der Anwendung der Aufnahme-Teehnik.

S. Bergstriim (Lund): Die Fettresorption im Darm. Die allgemeine Auffassung fiber den Mechanismus der Resorption der Triglyeeride im Darm

ist immer noch nieht einheitlieh. Arbeiten des Referenten in den letzten 5 Jahren haben er- geben, dal3 weder die Theorie der totalen Spaltung nach VEI~ZAI~-PFLiiGm¢ noch die Auffassung naeh FRAZER vSllig mit den gefundenen Tatsachen fibereinstimmen. Wenn aueh eine totale Spaltung IIormMerweise nieht stattfindet, so ist sie doch welt umfangreicher als die F~nZnl~sche Theorie sie annimmt. Die Fettresorption stellt ein ~uBerst kompliziertes Problem dar, das sieh nieht in einer einfachen, einzigen Theorie ausdrficken ]~gt.

G. Gorbaeh (Graz): Spurenelemente in Speiseiilen. Der Referent beschreibt eine modifizierte Methodik zur Untersuchung yon Spurenelementen,

die es gestattet, aul3erordent]ieh kleine Mengen, die sich in SpeiseSlen befinden, spektrManalytiseh

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zu erfassen und quantitativ zu bestimmen. Mit der angegebenen Methodik war es m5ghch, die Spurenelemente im verseifbaren und unverseifbaren Anteil getrennt zu bestimmen. Als Ergebnis stellt sieh heraus, dab biologisch wichtige Spurenelemente, wie Kupfer und Eisen, im Unverseifbaren angereiehert vorkommen. Referent vertritt die Auffassung, daB diese Spuren- metalle im Unverseifbaren an Wirkstoffe gekoppelt sind.

A. Hettich (M/inehen): Beitrag zur Bestimmung des Benzinrestes in extrahierten Olsaatschroten und 01en.

W~ihrend die quantitativen Bestimmungen des Restbenzingehaltes in Extraktions51en durch einfaehe Modellversuche naehzuprtifen sind, entbehren die Bestimmungen an Extraktions- sehroten dieser objektiven Fundierungsm5glichkeit. Versuehe, die auf Grund einer neuent- wiekelten MeBteehnik fiir Benzin ausgef[ihrt werden konnten, zeigen endgfiltig, dab Schrot- materialien, denen man einfach bekannte Mengen Benzin auftropft, nicht als Modelle fungieren k5nnen. Um die bisherigen Restbenzin-Bestimmungen an Extraktionsscbroten einer gewissen objektiven Nachprtifung zu unterziehen, wurde eine Restbenzin-Bestimmungsmethode ent- wickelt, deren analytischer Tell sich yon demjenigen der bisher meistbenutzten Methode yon PAI~D~_~ prinzipie]l unterscheidet. Diese andersartige Analytik wurde auBerdem mit der er- withnten neuen MeBteehnik kombiniert. Resultate, die mi t der Methode Yon P~DU~ und der neuen des Verfassers an versehiedenen Schroten erhalten wurden, z~igen gute Ubereinstimmung. Die beabsiehtigte weitere Naehpr/ifung beider Methoden durch einen Spuren-Versueh, bei dem eine Olschrot-Extraktion mit radioaktiv markiertem Benzin im L~boratorium ausgefiihrt werden sell, wird kurz skizziert.

L Esdorn (Hamburg): Anbau und Ernte ~therische 01e liefernder PYlanzen. Es wurde der heutige Stand des Anbaues ~therisehe t)le liefernder Pflanzen aufgezeiehnet.

Der Anbau soleher Pflanzen erfordert besondere Sachkenntnis in landwirtsehaftlieher und ehemiseher Riehtung. An zahlreiehen Beispielen wird aufgezeigt, welehe Fortsehritte auf Grund der Erforsehung geeigneter Klima- und Bodenbedingungen, dutch Ziichtung, Akklimatisierung, tteranziehung neuer Pflanzen, neuere VerwendungsmSgliehkeiten usw. erzielt wurden. Als besonders wichtig wird der Zeitpunkt der Ernte und der Aufarbeitung auf Henge und Zusammen- setzung des ~therischen 01es aufgezeigt.

J. Baltes (Mfinster): Uber die Anwendung elektrometrischer Methoden zur Bestimmung yon Kennzahlen.

Referent gibt eine kurze Einffihrung in die theoretisehen Grundlagen der elektrometrisehen Methoden und zeigt dann die Anwendung der Konduktometrie, der Potentiometrie und Polaro- graphie zur Bestimmung versehiedener Fettkermzahlen. Aueh bei anderen analy~isehen Unter- suehungen yon Fetten wird die Anwendung obiger l~[ethoden besprochen. Es wird bBsonders auf die polarographische lV[ethode in ihrem Anwendungsbereich n~her eingegangen und an praktisehen Beispielen werden die damit erzielten Ergebnisse aufgezeigt. Urn Eigensehaften und Kennzahlen yon Fetten in sehr exakter Weise und ohne kostspieligen apparativen Aufwand zu ermitteln, bieten die Methoden der amperometrisehen Titration, der Polarisationsstrom- und Polarisationsspannungstitration weitere neuartige aussiehtsreiehe MSgliehkeiten.

R. Rigamonti (Turin): Trennung tier versehiedenen Fetts~iuren. Es wurden allgemein die wesentliehen ~ethoden zur Trennung der verschiedenen Fetts~uren

untereinander besprochen, deren wiehtigste die fraktionierte D3stillation ist. Auf Grund der Ergebnisse anderer Forscber wurden die Bedingungen aufgezeigt, unter welehen eine scharfe Trennung mSglieh ist. Hier wurde besonders die fraktionierte Kristallis~tion zu der Trennung yon ges~ttigten und unges~ttigten Fetts~uren her~usgestellt. Aueh an die m6ghche Anwendung des Gegenstromprinzips wurde im Zusammenhang erinnert. Referent bespraeh die bisher er- zielten Ergebnisse der Chromatographie, deren Arbeitsteehnik besonders ffir analytisehe Zweeke, weniger gut fiir den teehnisehen Einsatz geeignet ist. Es werden weiterhin Bedingungen und Ergebnisse folgender lgethoden zur Trennung der verschiedenen Fettsauren aufgezeigt: Extraktion mit selektiven LSsungsmittelu, Gegenstromverteilung nach CR~IG. Letzt genannte Arbeits- methodik kann auf Grund eigener Versuche des l%eferenten dureh partielle Neutralisation der Fettsiiuren noch selektiver gestaltet werden. Die Trennung yon Fetts~uren unter Anwendung yon Harnstoffadditionsverbindungen wird naeh der ~heoretisehen und praktisehen Seite hin erl~utert.

C. L. Franzke (Berlin): Linol- und Linolens~iure als analytisehes Charakterlstikum fiir die Fetts~iuren yen Pferd, Rind und Sehwein.

Die Zusammensetzung der Fetts~uren des Pferdes ist auf Grund der Untersuchungen der letzten Jahre - - gegens~tzhch zu friiheren Ansehauungen - - fiir Linolsaure im Mittel etwa

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5% und Linolensgure 17%. Im Kinder- und Sehweinefett sind normMerweise 1--5% Linol- s/~ure und weniger als 1% Linolens/~ure vorhanden. Auf Grund dieser jetzt vorliegenden Unter- suehungsergebnisse ist somit die MSglichkeit gegeben, Versehnitte der eben genannten Fette auf Grund UV-spektrographischer Messungen der Fetts~ureu, naeh vorheriger Mkalischer Isomerisierung, zu ermitteln. Referent hat bei etwa 40 analysierten Pferdefettproben eiuen schwankenden Linols/~uregehalt zwisehen 11 und 25%, und an Liuolens~ure zwisehen 2,5 und 8,3 gefunden, w/~hrend die Linol- und Linolens~urewerte f/it Rinder- und Sehweinefettsauren praktisch mit den bisher bekannten /ibereinstimmen. Dureh die jetzigen Kenntnisse in der Zusammensetzung der Fette obengenannter Tierarten ist es z.B. mSg!ieh, dab Pferdefett im Gemiseh mit Rinder- und Sehweinefett auf Grund der Extinktionen der alkaliisomerisierten unges/~ttigten Fetts~uren (Linol- und Linolens£ure) bei 234 m/x bestimmt werden kann. Unter- sehiede zu anderweitig festgestelltem Gehalt an Linol- und Linolens~ure vorgenannter Tierarten sind naeh Ansieht des Referentml auf Un~erschiede in der F~tterung zurtiekzufiihren.

W. Heimann (Karlsruhe): t~ber biologisehe antioxygene Systeme. Die antioxygene Wirkung des Flavonols Quereetin kommt dutch die Summierung aIltioxy-

gener Teileffekte verschiedener Molekiilzentren zustande. Die Un~ersuchung der Wirkung dieses nattirlichen Antioxydans wurde ausgedehnt sowohl auf Fegtbegleitstoffe (Vitamin A, Carotine) als aueh auf konjugierte Fettsysteme. Aueh hier entfMtet Quereetin eine beaehtliehe Wirk- samkeit. Durch die geringe L6sliehkeit in Lipoiden erf~hrt das Quereetiu jedoeh eine gewisse Begrenzung f/it den praktisehen Einsatz. Daher wurden Versuehe unternommen, die Wirksamkeit des Quercetins ffir die Praxis der Fettkonservierung dutch Steigerung der L5sliehkeit in lipoidem Milieu, und dutch Verwendung yon Synergisten zu erhbhen.

Insbesondere wurde dutch die Untersuehungen festgestellt, dab die praktisehe Verwendung des Quereetins (wie aueh anderer phenolischer Inhibitoren) als Antioxydans yon dem Grad der Anoxydierthei~ des zu sehiitzenden Fettes abh~ngt. Die Wirkung phenoliseher Inhibitoren erseh6pft sieh sehneller bei schon anoxydierten (hydroperoxydhaltigen) Glyeeriden. Daher wurde versueht, die Wirkung phenoliseher Antioxydantien beim Einsatz in anoxydiert~en Fetten dureh Mi~verwendung Peroxyd abbauender Sys~eme zu steigern. Der Abbau yon Fetthydro- peroxyden (bzw. Fettperoxyden) dureh einen lipoidlSsliehen I-Iaferkomplex - - yon T:iUFEL und M/)LLEg sehon friiher festgestellt - - wurde best~tigt und nunmehr gesiehert bewiesen, dab in vorgenarmtem I-Iaferkomplex kein katalatisehes, sonderu ein peroxydatisehes System vorliegt. Gleiehzeitig wurde dureh diese Arbeiten ein bisher unbekannter, niehtfermentativer ,,Oxy- dationsfaktor" im tIaferkomplex aufgefunden und in seinem Verhalten mad seiner Wirkung studiert mit dem Ergebnis, dab ein Einsatz des lipoidlSsliehen I-Iaferkomplexes zum Sehutz yon Fetten in der Praxis nur Erfolg hat, wenrt diese obengenannte, niehtfermentative Oxydations- komponente ausgesehaltet werden kann. Es werdml Wege zum Einsatz in der Praxis gewiesen.

M. Rothe (Potsdam-Rehbriieke): Lipoide als Reaktionspartner beim Bitterwerden yon Cerealien. Unter Verh/~ltnissen, die den optimalen Wirkungsbedingungen yon Fermenten entspreehen

(38 ° C, maximale Luftfeuehtigkeit), ist eine starke Besehleunigung der Bitters~offbildung im tIafer zu erreiehen. Eine solehe kfinstliehe Bitterung erfolgt nur bei Gegenwart yon Lipoiden, wobei Luftsauerstoff und Lieht fSrdernden Einflul3 besitzen. Die Veranderung spielt sieh im Bereieh der Doppelbindungen, insbesondere der Polyen-Fetts~uren ab. Die bittere Lipoid- komponente seheint polymere Produkte zu enthMten.

Die Fettver~nderung wird dutch zwei Faktoren im Itafer ausgelSs~, deren einer mit dam Antioxygen identiseh sein k6nnte, w/~hrend der zweite Fermenteharakter zu besitzen seheint. Naeh einer vorl~ufigen Arbeitshypothese soll die Bitterstoffbildung in engem Zusammenhang mit der fettantioxygenen Wirkung des I-Infers stehen. Die Oxydationshemmung beruht hiernaeh auf einer ZerstSrung des Peroxyds, das dabei in polymere bittere Produkte iibergef~hrt wird.

If . Heimann (Karlsruhe).

Kurznachrichten. Welternte an Brotgetreide 1953.

Naeh den Angaben des US-Landwirtsehaftsm~nisteriums betrug die Welternte an Brotgetreide im Jahre 1953 etwa 233,7 Mill. ~ und blieb damit um 4,8 Mill. t hinter der l%ekordernte des Jahres 1952 zurtiek. Dieser Rtiekgang ist fiberwiegend dem geringen Ertrag des YVeizens zuzusehreiben dernur 194,48 Mill. t i m Jahre 1953 gegen/iber 198,42 Mill. t 1952 erreiehte. ]Die entspreehenden Werte fiir Roggen betragen 39,24 Mill. ~ (1953) und 40,06 Mill. t (1952).

[Aus Ern/ihrungsdienst 9, Mr. 32 (1954).]