36
The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy Eine Präsentation von Amin Elfeshawi und Andreas Frössel 8. November 2013

The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

  • Upload
    totie

  • View
    52

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy. Eine Präsentation von Amin Elfeshawi und Andreas Frössel 8. November 2013. Qualität der Demokratie. - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

The Quality of DemocracyHuman Development, Human Rights and Democracy

Eine Präsentation von Amin Elfeshawi und Andreas Frössel8. November 2013

Page 2: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Qualität der Demokratie

• Text: O’Donnell (2004), Human Development, Human Rights and Democracy, in O’Donnell/ Cullell/Iazzetta, The Quality of Democracy.

• Hauptargument: Ein demokratisches Regierungssystem ist nicht ausreichend, um zu beschreiben, was Demokratie ist

Page 3: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Wie misst man Demokratie?

• Man muss in der Konzeptualisierung von Demokratie über das Regierungs- und Wahlsystem hinausgehen

• Gefahr eines solchen Zugangs: Öffnung für normative Wertungen jeder Richtung.

• Grundannahme O‘Donnells: Bürger/Bürgerin als selbstbestimmter Akteur („agent“)

Page 4: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Demokratie, Entwicklung und Menschenrechte

• Demokratie ist mit menschlicher Entwicklung und der Garantie von Menschenrechten eng verwoben

• Alle drei Komplexe müssen als prozesshaftes, interdependentes Ganzes verstanden werden

• Menschliche Entwicklung als Recht des/der Einzelnen, das nur in einer Demokratie umgesetzt werden kann

Page 5: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

BürgerIn als selbstbestimmter Akteur

• Jemand, der weiß wie er/sie leben möchte, die möglichen Optionen kennt und einschätzen kann und von anderen für sein/ihr Verhalten als verantwortlich gesehen wird

• Politischer Einfluss über faire Wahlen und universalistische, demokratische Rechte

Page 6: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Demokratie (1)

• Demokratie heißt kompetitive, freie, gleiche, entscheidende und inklusive Wahlen (fair elections) durch selbstbestimmte BürgerInnen

• Aber Demokratie ist mehr– Wahlen sind institutionalisiert– Politische Rechte sind gewährleistet– Jeder Bürger und jede Bürgerin muss gewählt werden

können• Wahlsystem (Mehrheitswahlrecht vs.

Verhältniswahlrecht nach O‘Donnell nicht entscheidend)

Page 7: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Demokratie (2)

• Flankierende Rechte– Meinungsäußerung– Recht auf freien Informationszugang– Vereins- und Versammlungsfreiheit– Bewegungsfreiheit– Recht nicht politisch diskriminiert zu werden

• Problem: Man kann sich nie auf einen unbedingt „notwendigen Katalog“ an politischen Rechten verständigen

Page 8: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Demokratie (3)

• Ausnahmen der politischen Rechte– Beispiel: Vereinigungsfreiheit, aber man darf keine

terroristische Vereinigung gründen– Was ist aber mit einer Tierschützergruppe, die hin und

wieder auch in fremdes Eigentum eingreift– Diese Ausnahmen unterliegen auch einem historischen

Wandel• Kleinster gemeinsamer Nenner zu finden ist

eigentlich unmöglich, aber diese Probleme dürfen die normative Diskussion nicht abschneiden

Page 9: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Selbstbestimmtheit der BürgerInnen (1)

• Geschichte der Demokratie ist ein Kampf um Selbstbestimmtheit

• Normativer Anspruch, der durch das Rechtssystem abgesicherte ist („subjektive Rechte“)

• Die Zuweisung von Rechten hängt nicht von der sozialen Stellung ab

• Private Rechte, politische Rechte, soziale Rechte

Page 10: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Selbstbestimmtheit der BürgerInnen (2)

• Zuerst wurden primär private (wirtschaftliche) Rechte gewährt– Fairness im Vertragsrecht

• Ausdehnung auf politische und soziale Rechte (aber historische Unterschiede!)

• Problem: Formale Zuweisung von Rechten kann nicht verhindern, dass es große faktische Ungleichheiten gibt

Page 11: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Effektive Ausübung von Rechten

• Staat als Rechtssystem, das Personen anerkennt und ihnen Rechte gibt

• Faire Wahlen und begleitende Rechte machen den Staat demokratisch.

• Staat muss positive Rechte geben, er muss diese privaten, sozialen und politischen Rechte aktiv sicherstellen

Page 12: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Rechtssystem (1)

• System verbundener Normen und rechtliche Institutionen

• Demokratisches Rechtsystem– Rechte der Menschen werden geschützt und

umgesetzt– Es gibt keinen Akteur im System, der vom

Rechtssystem losgelöst ist.

Page 13: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Rechtssystem (2)

• Effektivität des Rechtssystems– Richter brauchen Unterstützung durch andere

Staatsorgane (Polizei, Gefängnisse etc)– Kein Staatsorgan darf außerhalb des

Rechtssystems stehen– Das gesamte Staatsgebiet muss umfasst werden– Gleiche Fälle müssen gleich behandelt werden

Page 14: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Kontrolle der Machtausübung• Vertikal durch Wahlen• Vertikal durch Gruppen oder Individuen, die

Machtüberschreitungen durch den Staat im Rechtsweg einklagen

• Horizontal durch staatliche Institutionen, die rechtswidrige Handlungen aufzeigen, bekämpfen etc (checks and balances)

• Die letzten zwei unterscheiden sich von Land zu Land und sich wichtige Indikatoren für die Qualität einer Demokratie

Page 15: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Meinungs- und Informationsfreiheit

• Es muss mehrere, rechtliche geschützte Informationsquellen geben, die vom staatlichen Informationskanal abweichen

• Kollektives Recht und andere Seite der Meinungs- und Versammlungsfreiheit

• Zwei Voraussetzungen– Soziales Klima der Diversität– Rechtssystem das Diversität durchsetzt

Page 16: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Kultur der Diversität und ihrer Durchsetzung

• Demokratie wird durch Diversität bereichert• Alle BürgerInnen profitieren davon, wenn dies

im Rechtssystem festgeschrieben ist• Diversität wird zum öffentlichen Wert• Werden diese Werte angegriffen, leidet die

Qualität der Demokratie als ganzes

Page 17: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Soziale Seite der Rechtsdurchsetzung

• Der Kampf gegen Verletzungen der Rechte selbstbestimmten Akteurs ist kein Akt der Solidarität, sondern eine moralische Verpflichtung aller BürgerInnen

• Behandlung als selbstbestimmter Akteur ist für alle verpflichtend

Page 18: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Indikatoren für Demokratiequalität (1)

• Betreffend die Bürgerinnen und Bürger• Betreffend das Wahlsystem• Betreffend politische Parteien• Betreffend die Wahlen selbst• Betreffend die gewählte Regierung– Exekutive– Parlament– Generell die Arbeit der Regierung

Page 19: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Indikatoren für Demokratiequalität (2)

• Betreffend das Rechtssystem• Betreffend den Staat und die Regierung• Betreffend die Gerichte und deren

Hilfseinrichtungen• Betreffend staatliche Einrichtungen im

Allgemeinen

Page 20: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Indikatoren für Demokratiequalität (3)

• Betreffend den sozialen Kontext der Diversität• Betreffend die Medienberichterstattung und

Diversität von Informationen• Betreffend Partizipationsrechte• Betreffend ein Klima, in dem Diskriminierung

umfassend abgelehnt und bekämpft wird

Page 21: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Demokratien Lateinamerikas

• Lateinamerikanische Staaten führen demokratische faire, institutionalisierte und inklusive Wahlen durch

• BürgerInnen genießen einige politische Rechte, wie Meinungsfreiheit und haben auch Zugang zu freien, pluralistischen Medien

• Die Ausführung der oben beschriebenen Kriterien, variieren von Regime zu Regime

Page 22: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratisierungsgrad“ LA Regime (1)

• Staaten, deren Regime und Staatscharakteristika der Demokratie zufriedenstellend sind:

- Costa Rica- Uruguay- Chile

Page 23: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratisierungsgrad“ LA Regime (2)

• Staaten, welche zwar als demokratische Regime klassifiziert werden, jedoch die Staatslegalität nicht alle Regionen erreichen, inkludiertend nichtdemokratischer Charakteristika mancher subnationaler Regime

Page 24: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratisierungsgrad“ LA Regime (2)

- Argentinien- Bolivien- Brasilien- Dominikanische Republik- Kolumbien - Panama

Page 25: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratisierungsgrad“ LA Regime (3)

• Staaten, welche mit Vorbehalte als politische Demokratien klassifiziert werden, nicht nur da der Wirkungsraum des Regimes territorial eingegrenzt ist, sondern das Abhalten fairer Wahlen angezweifelt wird

Page 26: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratisierungsgrad“ LA Regime (3)

- Ecuador- Guatemala- Mexiko- Peru- Venezuela

Page 27: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratisierungsgrad“ LA Regime (4)

• Staaten, die als „wahlbasierte authoritäre Regime“ kategorisiert werden (Scheinwahlen)

- Paraguay- Haiti

Page 28: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratie ist anderen Regierungen zu bevorzugen“ (1)

• Argentinien 1995: 76 % 2001: 58 %• Bolivien 1996: 64 % 2001: 54 %• Brasilien 1995: 41 % 2001: 30 %• Chile 1995: 52 % 2001: 45 %• Kolumbien 1996: 60 % 2001: 36 %• Costa Rica 1996: 80 % 2001: 71 %• Ecuador 1996: 52 % 2001: 40 %

Page 29: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

„Demokratie ist anderen Regierungen zu bevorzugen“ (2)

• El Salvador 1996: 52 % 2001: 40 %• Guatemala 1996: 51 % 2001: 33 %• Honduras 1996: 42 % 2001: 57 %• Mexiko 1995: 49 % 2001: 45 %• Nicaragua 1996: 59 %2001: 43 %• Panama 1996: 75 %2001: 34 %• Paraguay 1995: 53 %2001: 35 %• Uruguay 1995: 80 %2001: 79 %• Venezuela 1995: 60 %2001: 57 %

Page 30: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Ursachen (1)

• Demokratisch gewählte Regierungen sind oft unfähig oder nicht willig fundamentale Entwicklungsproblematiken wie soziale Gleichheit oder Gewalt zu lösen

• Ökonomische Krisen, hohe Inflation, Korruption, Klientelismus

Page 31: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Ursachen(2)

• Die Legalität des Staates erreicht nicht alle Regionen in staatlich nicht erschlossenen Regionen herrschen „Mafiagesetze“

• In Regionen, welche staatlich erschlossen werden, herrscht Diskriminierung gegen sowohl Minderheiten als auch Mehrheiten, wie etwa finanziell schwächere Menschen und Frauen „BürgerInnenschaft mit niedriger Intensität“

Page 32: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Ursachen (3)

• Der Agent kann sich nicht entfalten, da die Voraussetzungen es nicht zulassen (Polizeiwillkür; Staat kann BürgerInnen nicht beschützen vor Gewalt und sie nicht mit notwendigstem versorgen)

Page 33: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Ursachen (4)

• „Brown regimes“: sind jene Regionen, in denen keine faire Wahlen durchgeführt werden und von subnationalen authoritären Regime regiert werden (Interessen, Strategien)

Page 34: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Demokratie als Chance

• Historische Entwicklungen in „Northwest“• Politische Rechte als Mittel zur Erlangung

weiterer Rechte• Universale Rechte • Soziales Mindestmaß muss gegeben sein• Political rights vs civil rights vs social rights

Page 35: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Fragen???

Page 36: The Quality of Democracy Human Development, Human Rights and Democracy

Danke vielmals!!!