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SANKT JOHANN BAPTIST Katholische Pfarrzeitung für Refrath/Frankenforst | Ausgabe 01/2012 thematisiert : glauben

themat isiert: glauben - johann-baptist-refrath.de · Rettung gegen alle Erwartung, und Gott sendet mit der Taube und dem Regenbogen sein Zei-chen für den immer möglichen Neubeginn

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s a n k tjohannbaptistKathol ische Pfarrzeitung für Refrath/Frankenforst | Ausgabe 01 /2012

t h e m a t i s i e r t :

glauben

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Aus dem Pfarrhaus2A

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T Liebe Leserinnen und Leser!

In der heutigen Zeit gilt das Kreuz sicherlich als das Erkennungszeichen unseres christlichen Glaubens. Dabei ist es seit Jesu Tod am Kreuz ein sehr umstrittenes Zeichen. So schreibt schon Paulus: „Wir verkündigen Christus als den Gekreu-zigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Hei-den eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weis-heit.“ (1Kor1,23)

Der Tod am Kreuz galt in der Antike als einer der qualvollsten und grausamsten Tode. Wir Christen haben uns dagegen so sehr an den Anblick des Gekreuzigten gewöhnt, dass das Kreuz für uns seinen Schrecken verloren hat. Für nicht wenige Christen ist es zum schmuckvollen Beiwerk ver-kommen, das irgendwie noch zum Glauben dazu gehört, dessen Sinn aber nicht mehr verstanden wird. - Welche Bedeutung hat es für unseren Glauben?

Von Anfang an haben die Christen Jesu Schicksal im Lichte der alttestamentlichen Gottesknechts-lieder(vgl.Jes53)gedeutet.DieserGottesknechtmuss vieles erleiden und schließlich sterben um den Menschen das Heil zu bringen. Wir dürfen durchaus fragen, ob es keinen anderen Weg gab, den Menschen das Heil zu bringen? Kann man sa-gen, dass Gott selber wollte, dass sein Sohn leidet und diesen qualvollen Tod am Kreuz stirbt?

An einen solchen blutrünstigen Gott kann ich nicht glauben. Es war nicht Gottes Wille, vielmehr waren es Menschen, die ihn ans Kreuz geschla-gen haben. Sie waren von Macht, Hass, Neid und Angst besessen. Das Kreuz Christi führt uns somit vor Augen, was Menschen anderen Menschen antun können! Andererseits macht Jesu Tod am Kreuz deutlich, wie groß die Liebe Gottes zu uns Menschen ist: Selbst da, wo Gott die größtmögli-che Ablehnung entgegenschlägt, wo er verhöhnt und ihm Gewalt angetan wird, bleibt er an der Sei-te der Menschen und in seiner Liebe zu uns Men-schen standhaft. Während die Nichtgläubigen dies als ein Zeichen von Schwäche, Ohnmachtund Torheit verstehen, ist es für uns Christen ein Zeichen der wahren Kraft und Allmacht Gottes: Die der treuen Liebe Gottes zu uns, die über den Tod hinausgeht.

DieAuferstehungChristioffenbartdenSiegderLiebe über den Tod. Das Kreuz wird so zum Le-bensbaum, zum sicheren Zeichen unserer Hoff-nungaufLebenundUnsterblichkeit.InwenigenTagen werden wir wieder die zentralen Geheim-nisse unseres Glaubens feiern. Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Karwoche und ein frohes Osterfest!

Ihr Winfried Kissel, Pfarrer

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EditorialDas ist drinANgeDacht: Aus dem Pfarrhaus 2Augenblick: Editorial 3

thematisiert: glaubenZum Glauben berufen 4glauben - ein Wort ... 5Sterben Zweifler wirklich früher? 6Das Glaubensbekenntnis 8Glaubenszeichen am Wegesrand 1010 große Wörter des Christentums 12zum Beispiel: Ruth 13Zum Glauben finden mit ... Fides 14Der Glaube trägt mich durch das Leben 16Glauben leben in der DDR 18Glaube und Musik 20angeregt: Tipps aus der Bücherei 22Kunst: Glaube wächst 24 aus dem Leben Hanna & Jan: Ostern 26Pfadfinder: Seid bereit ... 28Messdiener, Briefmarkenaktion 29Karneval, Firmung 30Impressum 30Küsterinnen 32Motorradwallfahrt 34Der Pfarrgemeinderat berichtet 36Abschied, Geburtstag 37Das war 38Ökumene in Refrath 40berührt: Taufen, Trauungen, Todesfälle 42Kevelaer-Wallfahrt 43erwartet: Das kommt 44Ostergottesdienste 47

Glauben... ist das Thema dieser Osterausgabe. Eigentlich ein selbstverständliches Thema für eine katholische Pfarrzeitung und doch außergewöhnlich intim und komplex.Der gelebte Glaube eines Menschen ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die ihn in seinem Kern trifft und auch betroffen macht. Unterschiedlichste persönliche Empfindungen sind mit dem Thema ver-bunden. Erfahrungen der Gottessuche, der inneren Leere, der Überforderung bis hin zur Gleichgültig-keit. Dann wieder Erfahrungen großer Nähe, gefühl-ter Gewissheit und wundervoller Geborgenheit. Dies alles zu erleben, macht Glauben aus.

Solch erlebter Glaube macht stark, wie am Ende die-ser Ausführungen zu sehen ist, aber auch verletz-bar. Verletzbar gegenüber lächerlich machenden Äußerungen von Menschen, die „wissen“, dass es nur das Offensichtliche in der Welt gibt. Noch ärger schmerzt das Verhalten derjenigen, die in einem ver-meintlichen Glauben so weit gehen, dass sie besser wissen und aburteilen.

Heilsamer Glaube hat meinem Empfinden nach sehr viel mit einem offenen, vertrauenden und liebenden Herzen zu tun. Beeindruckend empfinde ich das Ver-mächtnis eines jüdischen KZ-Häftlings, der auf eine Zellenwand im Warschauer Ghetto geschrieben hat: „Ich glaube an die Sonne, auch wenn ich sie nicht sehe. Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre. Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht erfahre.“

Rita Müller-Frank

Frohe ostern!

Das redak-tionsteam wünscht

Ihnen allen ein erfülltes osterfest.

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Am 7. Januar spricht mich meine Äbtissin an: „Ich habe für Sie einen Jahresheiligen gezogen: Ab-raham, Vater des Glaubens.“ Eigentlich ziehen wir, die Gemeinschaft der Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard, unseren „Jahresheiligen“ am Silvesterabend nach dem Abendessen in der gemeinsamen Rekreation, bevor es dann jeder überlassen ist, den Beginn des Neuen Jahres nach dem letzten Stundengebet in Stille wachend oder schlafend zu erwarten. Am Silvesterabend war ich verhindert. Aber ich sollte doch einen bekom-men, Abraham, Vater des Glaubens.

Was heißt das für mich? Was heißt glauben? Glau-be ich? Wann spüre ich, dass ich glaube? Mein Theologiestudium - nach fünf Semestern abge-brochen, weil mich der Ruf ins Kloster ereilte - hilft beim Nachfragen, aber wirft eher noch mehr Fra-gen auf. Tiefer reicht das Fundament, das in der Familie gelegt wurde. Die 27 Klosterjahre, haben sie Glauben vermehrt, Zweifel ausgeräumt, eine Glaubensfestung aufgebaut in der Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel? Sie haben mich den Glauben erleben lassen. Sie haben mich im gläubi-gen Beten zusammen mit meinen Mitschwestern in Richtung auf Gott zugehen lassen. Wir sind nicht im Kloster, weil wir Könner des Glaubens sind, sondern weil wir auf der Suche nach Gott

sind, auf der Suche nach einem Glaubensweg zu Gott. Da befinde ich mich und komme mir nicht selten wie ein Anfänger vor. Und doch gab und gibt es Lichtblicke, die mich die Nähe Gottes in meinem Alltag spüren ließen. Augenblicke der freudigen Gewissheit, am richtigen Platz zu sein. Begegnungen, die mir Gottes Fügungen im Leben von Menschen sichtbar machten. Kraft in Situati-onen, die schwer waren und die mich Gottes le-bendig machenden Geist erfahren ließen.

Abraham hat erfahren, dass Gott Leben möchte, nicht Tod. Gott möchte, dass ich ihm das glaube, dass ich mein Vertrauen darauf setze, dass ich voll Hoffnung bin. Und er möchte, dass sich mein Glaube in der Liebe zeigt. Gottes Liebe möchte durch mich hindurch gehen. Wohin sie dann geht, weiß ich nicht immer. Aber ich glaube, dass Gott sie schon richtig verteilt. Ich überlasse es ihm und bemühe mich, in meiner nächsten Umge-bung nach meinem Vermögen auszuteilen, so gut es geht. Benediktinerin sein heißt, da sein für das „benedicere“, was sowohl preisen als auch seg-nen heißt. Gott loben, seinen Segen erbitten und dadurch zum Segen werden, wie Abraham, das wird meine Jahresaufgabe sein. - Gut gezogen, liebe Äbtissin!

Sr. Francesca Redelberger

Zum Glauben berufen

Sr. Francesca Redelberger, geb. 1960, lebt seit Mai 1984 in der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein. Sie ist 1. Kantorin und als solche verantwortlich für den Chorgesang und die Schola. Sie ist im Gastbereich tätig und engagiert sich sehr in der geistlichen Begleitung vor allem jüngerer Men-schen. Als „Zelatrix“ ist sie außerdem für die äußere Ordnung im Noviziat zuständig.

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Gott seinem Volk, den Men-schen immer wieder anbietet. Dieser Glaube wird aber auch immer wieder auf die Probe ge-stellt, wie zwei Szenen rechts und links am Kreuz in St. Johann Baptist zeigen:

Noah vertraut der Zusage auf Rettung gegen alle Erwartung, und Gott sendet mit der Taube und dem Regenbogen sein Zei-chen für den immer möglichen Neubeginn (Gen 9,12-15).

Abraham, der im Vertrauen auf seinen Gott, der ihm Land und Nachkommen in Fülle verspricht, alles verlässt und in eine unge-wisse Zukunft zieht, soll seinen Sohn Isaak opfern, wozu er be-reit ist. Gott aber ist gnädig und barmherzig und erkennt seinen Glauben (Gen 22, 11-13).

Renate Ocker

Damit drückt Israel sein Verhält-nis zu Jahwe aus: Es hält fest an Gott und seiner Verheißung, auf die es vertraut, auch ohne die Erfüllung zu sehen. Das ist die Grundlage des Bundes, den

glauben - ein Wort ... ... mit einem breiten Spektrum und tiefen Wurzeln

Welche Wortverbindungen fal-len uns nicht alle zu diesem Wort ein: gläubig, glaubwürdig, glaubhaft, Gläubiger, abergläu-bisch, beglaubigen, Glaubens-zeuge und -bekenntnis. Und bei allen schwingt etwas Persönli-ches mit.

Die Wurzeln des deutschen Wortes gehen auf das Germani-sche und Mittelhochdeutsche ga-loubjan, gelouben zurück, was so viel wie für lieb halten, gut heißen bedeutet und sich schon in vorchristlicher Zeit auf das freundschaftliche Ver-trauen des Menschen zu einer Gottheit bezog. Auch im Grie-chischen und Lateinischen (cre-dere von cor dare = das Herz geben) ist die Grundbedeutung Treue, Vertrauen, sein Herz auf etwas setzen.

Im Hebräischen bedeutet glau-ben aus dem Wortstamm „aman“ (Amen) fest sein, Be-stand haben, etwas als zuver-lässig festhalten, vertrauen. Kreuz in St. Joh. Baptist, Szene „Abraham“

Kreuz in St. Joh. Baptist, Szene „Noah“

Der Glaube lässt uns begreifen, dass es et-was Unbegreifliches gibt.

(Anselm von Canterbury)

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Sterben Zweifler wirklich früher?

“ Steh auf, dein Glaube hat Dir geholfen.“ Immer, wenn Jesus einen Kranken heilte, sprach er da-nach zu ihm diese Worte. Wenn Menschen hier und heute erkranken, suchen sie in der Regel den Arzt ihres Vertrauens auf, um sich von ihm behan-deln zu lassen und wieder gesund zu werden, und keinen Priester. Die Aufklärung, die Entwicklung der Naturwissenschaften und der modernen Me-dizin führten hierzulande zu einer strikten Tren-nung von Religion und Medizin. Ein Geistlicher wird erst ans Krankenbett gerufen, wenn der Me-diziner mit seinem Latein am Ende ist. Doch trotz aller Fortschritte bei der Krankheitsbekämpfung stößt die Medizin immer wieder an Grenzen. Be-sonders die Behandlung von chronischen Krank-heiten und Krebserkrankungen erweist sich manchmal als schwierig bis unmöglich. Dennoch werden spontane Heilungen bei als unheilbar gel-tenden Patienten beobachtet, und Untersuchun-gen der Placeboforschung zeigen, dass Patien-ten, die glauben, ein wirksames Medikament zu nehmen, das in Wirklichkeit nur eine Zuckerpille ist, gesund wurden. Schamanen und spirituelle Heiler haben auch in unserem hoch technisierten Zeitalter Hochkonjunktur. Kann der Glaube allein, ob nun an die Selbstheilungskräfte des Körpers, an Magie oder an eine göttliche Macht, doch ge-sund machen? Mit der Erforschung von Fakto-ren, die Gesundheit und Krankheit beeinflussen, rückte auch der Zusammenhang von Religiosität und Gesundheit in den Mittelpunkt des Interes-

ses. Zu Fragen wie „Leben Gläubige länger? Sind sie gesünder als Atheisten? Hat der Glaube an einen Gott heilende Kraft? Ist diese Kraft mess-bar?“ wurden vor allem in den USA seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts zahlreiche Studien durchgeführt.

Regelmäßige Kirchgänger im Vorteil

Enthusiastisch verkündeten die amerikanischen Forscher, dass der Glaube an Gott einen positiven Effekt auf Gesundheit und Lebensdauer habe: Regelmäßige Kirchgänger erkrankten seltener und lebten im Schnitt sieben Jahre länger als Nicht-Gläubige. Solchen Behauptungen begeg-nen deutsche Forscher eher mit Skepsis. Sie kri-tisieren methodische Mängel der Studien. Unklar ist außerdem, ob tatsächlich der Glaube selbst

Über den Einfluss des Glaubens auf Gesundheit und Lebensdauer

Mit inniger Andacht bei der Hl. Messe

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verantwortlich ist für ein gesünderes und länge-res Leben. Gesundheit und Lebensdauer hängen von einem vielschichtigen Bedingungsgefüge aus sozialen, psychischen, neurobiologischen und erlernten Faktoren ab. Trotz aller Vorbehal-te gegenüber den behaupteten Zusammenhän-gen zwischen Glaube und Gesundheit zeigen die Untersuchungen dennoch, dass Religiosität für Wohlbefinden und Gesundheit auf vielerlei Weise bedeutsam sein kann. Allgemeingültige Aussa-gen über dieses sehr komplexe Wechselverhält-nis lassen sich aber noch nicht machen.

Glaubensstärke und Glaubensstil entscheidend

Denn es kommt nicht nur auf die Stärke des Glau-bens an, sondern auch auf den spezifischen In-halt, den Glaubensstil: Die Vorstellung eines stra-fenden, richtenden und verfolgenden Gottes und ein rigider Glaube, der individuelle Lebensent-würfe behindert und einengt, der sozialen Druck erzeugt, hat vor allem negative gesundheitliche Effekte. Im Gegensatz dazu gehört das Bild eines liebenden, annehmenden und unterstützenden Gottes zu den Glaubensinhalten mit eher positi-ven Auswirkungen. Eine persönliche, lebendige und von positiven Gefühlen geprägte Gottesbe-ziehung kann bei der Bewältigung schwieriger Le-bensereignisse, wie Krankheit und Not hilfreich und damit gesundheitsförderlich sein. So zeigten Studien, dass die durchschnittliche Lebenserwar-

tung von Männern mit einer lebendigen, emotio-nal starken Gottesbeziehung bei 84,7 Jahren lag, die der Atheisten bei 73 Jahren, Männer mit einer konventionell-tradionellen Religiosität ohne inne-re Beteiligung kamen auf 72, und diejenigen mit einer neurotisch-zwanghaften Glaubenshaltung nur auf 64 Jahre.

Kritik an Instrumentalisierung des Glaubens

Doch wem nutzen solche Erkenntnisse? Zu Recht stellen manche Theologen die Verknüpfung von Glaube und Gesundheit in Frage. Glaube darf nicht instrumentalisiert und kann nicht verordnet werden wie ein Medikament oder wie eine Ent-spannungsübung. Wenngleich der Glaube auch Berge versetzen kann, so handelt es sich dabei doch um einen äußerst komplexen Wirklichkeits-bereich menschlichen Erlebens und menschlicher Erfahrung, der weder in den Erkenntnissen der Medizin noch in denen der Psychologie aufgeht und sich somit einer entsprechenden Verfügbar-keit entzieht. So kann niemand darauf hoffen, mit der Aussicht auf ein gesünderes und längeres Le-ben durch den Glauben wieder mehr Menschen in die Kirche zu ziehen. Denn Glaube hat zu tun mit Achtsamkeit, Demut, Ehrfurcht und Vertrau-en. Er ist kein Produkt des Könnens, kein Resultat des Wollens, sondern ein Geschenk, eine Gnade. Ein Segen, um den man bitten kann, auf den man hoffen kann, auf den man bauen kann.

Ute Kreuzahler

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Ver-stand ausgestattet hat, von uns verlangt, diesen nicht zu benutzen.

(Galileo Galilei)

Keiner kann dem Zweifel ganz -keiner kann dem Glau-ben ganz entrinnen.

(J. Ratzinger)

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Das Glaubensbekenntnis

Peter Janßen

Ein kurzer Blick in die Vergangenheit

Die Kirche hat die zentralen Inhalte des Glau-bens von Beginn an in kurzen und verbindlichen Formeln (Glaubensbekenntnisse) ausgedrückt und weitergegeben. Diese Formeln werden auch „Credo“ (lat. = ich glaube) oder „Glauben-symbol“ (vom gr. Wort symbolon = Erkennungs-zeichen) genannt. Die historischen Anlässe für solche Bekenntnisformeln waren dabei sehr ver-schieden. Vor allem waren sie von Bedeutung für das Taufgeschehen, wo sich Taufbewerber zum Glauben bekennen mussten. Ein anderer Anlass war aber häufig auch die Definition des „richti-gen“ Glaubens durch die kirchliche Autorität, um ihn gegen Irrlehren abzugrenzen. Auf diese Weise sind im Laufe der Geschichte zahlreiche Bekennt-nisformeln entstanden (vgl. z.B. die Hinweise im Katechismus, Nr. 192). Von zentraler Bedeutung sind dabei das sog. „Große“ Glaubensbekenntnis (siehe Gotteslob, Nr. 356) und das sog. „Apos-tolische“ Glaubensbekenntnis (siehe Gotteslob, Nr. 2,5)1. Sie enthalten Aussagen, über die in ka-tholischer, evangelischer und orthodoxer Kirche umfänglicher Konsens besteht, und die damit die größte Verbreitung innerhalb des Christentums genießen. Ein Blick auf die Entstehung dieser bei-den Bekenntnisse führt uns zurück in die Zeit des christlichen Altertums.

Mit der Ausbreitung des Christentums in der nachapostolischen Zeit wuchs auch die Notwen-digkeit, die spezifischen Glaubensinhalte klarer

theologisch zu definieren, denn über solche Dinge entstand schon sehr bald innerkirchlicher Streit. Hinzu kam, dass sich das Christentum all-mählich zur alleinberechtigten römischen Staats-religion (391 n.Chr.) entwickelte. Der Kaiser sah sich dabei selbst als den Repräsentanten der Kir-che und konkurrierte so auch in innerkirchlichen - theologischen - Fragen mit den Bischöfen. In die-ser Zeit kam es u.a. zum Streit um die Deutung des Verhältnisses von Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist zueinander (sog. „Trinität“; vgl. Mt. 28,19). So leugnete der Priester Arius (260-336) die „Gottheit Christi“, also die Wesen-gleichheit von Gott-Vater und Sohn (Jesus). Sei-ne Lehre fand zwar durchaus gewissen Anklang unter den Gläubigen. Sie entfachte aber zugleich auch wieder einen heftigen innerkirchlichen Kon-flikt mit der zuständigen Autorität, dem Bischof. Als der Streit eskalierte, ordnete Kaiser Kons-tantin der Große die Reichssynode (Konzil) von Nizäa (325) an. Dieses Konzil verwarf die Lehre von Arius und definierte das sog. „Nizänische Glaubensbekenntnis“, inklusive der Wesens-gleichheit. Arius wurde vom Kaiser aus der Kirche ausgeschlossen und verbannt. Doch Kaiser Kon-stantin wendete sich später selbst der Lehre des Arius zu und der innerkirchliche Kampf um die arianische Lehre ging weiter, bis im Jahre 381 das zweite Ökumenische Konzil von Konstantinopel (einberufen von Kaiser Theodosius I.) die Lehre des Arius endgültig verwarf und darüber hinaus auch die von den Arianern ebenfalls bestrittene Gottheit des Heiligen Geistes definierte. Das auf

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dem Konzil von Nizäa 325 de-finierte Glaubensbekenntnis wurde dabei entsprechend er-weitert. Man spricht seit dem Mittelalter insoweit vom sog. „Nizäno-Konstantinopolitani-schen“ Glaubensbekenntnis. Dieses Glaubenbekenntnis von 381 verwenden wir heute noch - deutsch übersetzt oder in la-teinischer Sprache - unter der Bezeichnung „Großes Glau-bensbekenntnis“. Es wurde etwa ab dem 6. Jahrhundert in die Liturgie eingebaut. Später kam es noch zum Streit zwi-schen der östlichen und der westlichen Kirche um das von der westlichen Kirche in Bezug auf den Heiligen Geist hinzuge-fügte sog. „Fillioque“ (= „aus dem Vater und dem Sohne“). Dieser Streit trug letztlich mit zum Morgenländischen Schis-ma im Jahre 1054 bei, bei dem es zur Trennung von Ost- und Westkirche kam. Abgesehen vom „Fillioque“ wird das „Ni-zaeno-Konstantinopolitanum“ gleichermaßen in allen christ-

lichen Großkirchen anerkannt und verwendet.

Das Apostolische Glaubenbe-kenntnis („Apostolicum“) geht wohl auf einen alten stadtrö-mischen Text (sog. „Roma-num“) zurück und hat sich in seinen Grundformen wohl im Laufe des 2. und 3. Jahrhun-dert herausgebildet. Es gilt als treue Zusammenfassung des Glaubens der Apostel (vgl. Ka-techismus, Nr. 194). Daher der Name. Man geht davon aus, dass es im Zusammenhang mit dem Taufgeschehen entwickelt wurde, in dem sich der Taufbe-werber entsprechend Mt 28,19 zum Vater, Sohn und Heiligen Geist bekennen musste. Die heute bekannte lateinische Textform ist erstmals zu Beginn des 8. Jahrhunderts belegt. 1971 wurde eine ökumenische Neuübersetzung ins Deutsche vorgenommen. Allerdings war für die lateinische Formulierung „ecclesia catholica“ ökumeni-sches Einvernehmen nicht zu

erzielen. Die evangelische Kir-che verwendet die Formulie-rung „christliche Kirche“. In der Orthodoxie ist das Apostolische Glaubensbekenntnis nicht in Anwendung. Dies ist wohl mit der westlichen Herkunft und Tradition des Apostolicums zu erklären, nicht mit theologi-schen Gründen.

Natürlich kann in einem solchen Beitrag keine vollständige und wissenschaftlich abschließende Darstellung, sondern nur ein kurzer Impuls erfolgen. Wei-terführende Literatur findet sich vor allem in den theologi-schen Lexika (z.B. Lexikon für Theologie und Kirche). Über die Dombibliothek Köln (www.dombibliothek-koeln.de) kann recherchiert und ausgeliehen werden. Vielleicht schauen Sie aber auch einmal in unserer Bü-cherei vorbei.

Peter Janßen1 Gotteslob, Katholisches Gebet- und Ge-sangbuch, Ausgabe für das Erzbistum Köln

Rede über Christus nur dann, wenn du gefragt wirst. Aber lebe so, dass man dich nach Christus fragt!(Paul Claudel)

Glauben heißt: Die Unbegreif-lichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.(Karl Rahner)

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ert Muschel als Jakobsmuschel, das Symbol der zum

Grab des Hl. Jakobus nach Santiago de Compo-stella wallfahrenden Pilger deutet, so könnte es sich bei der Figur um diesen volkstümlichen Heili-gen handeln, der zudem als Beschützer der Ernte verehrt wurde. Dazu würde auch der Pilgerstab als Attribut des Apostels passen.Rätselhaft an diesem Kreuz ist vor allem die In-schrift. Sie war wegen Verwitterung und Absplit-terung des Lindlarer Sandsteines kaum noch lesbar und nur aus einer Abschrift, die sich im Stadtarchiv befindet, bei der Restaurierung zu rekonstruieren:

Stifter waren die Eheleute Lambert Niedenhoff und sei-ne Gattin Margaretha Will vom ehemaligen Willsgut am heutigen Rinderweg. Sie lie-ßen das Kreuz 1765 errichten. Es war üblich, auch den Ge-burtsnamen der Ehefrau an-zugeben. Aus welchem Grund sie es aufstellten, ist uns nicht bekannt. Möglicherweise wur-de damals eine Volksmission durchgeführt (Crux missionis).

„Rette Deine Seele“, lasen Vorübergehende früher auf einem schlichten Holzkreuz an der Brandroster. Eines Tages war es wohl im Wege. Herr Fetzer, damals Rendant, wurde darauf auf-merksam gemacht, holte es in seinen Garten und setzte durch, dass es nach dem Bau des Kinder-gartens an seinen heutigen Standort kam. Das ist nun über dreißig Jahre her. Wer dieses Kreuz aus welchem Anlass aufgestellt hatte, wissen wir nicht.

Das Steinkreuz von 1783 an der früheren Hütten-straße hatte weniger Glück. Es wurde zwar von einem Restaurator niedergelegt und nach St. Eli-sabeth gebracht, dann aber als nicht mehr restau-rabel „entsorgt“.

Das Missionskreuz an der Bernard-Eyberg-StraßeDas wertvollste der verbliebenen Kreuze ist das Missionskreuz am Beningsfeld. Es stammt aus dem Jahre 1765. Das bekrönende Kreuz mit Cor-pus ist vom Mittelblock durch eine Abdeckhaube getrennt. Ein Engel über dem Schriftband des Kreuzes schaut auf die Betrachter. Im Mittelblock dient eine Nische der Aufstellung des Allerheiligs-ten bei Prozessionen. Bis Ende der sechziger Jah-re wurde hier ein Altar für die Fronleichnamspro-zession aufgestellt. Im Hintergrund der Nische ist unter dem für das 18. Jahrhundert typischen Muschelrelief eine Fi-gur zu erkennen, die einen Stab in der rechten Hand hält. Die Seiten der Nische sind mit Blüten- und Früchteornamenten verziert. Wenn man die

Glaubenszeichen am Wegesrand

LaNiedenhoffMargreita Will EL DH DKAC RZ IR GDEcce Deus Salvator meusISA . IZ . U.Z.

Missionskreuz

H. P. Müller

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Das Prozessionskreuz im VürfelsEin Neubau führte 1998 zum Abriss des alten Häuschens der Familie Ludemann im Vürfels 76. Mit ihm wäre um Haaresbreite auch das Prozessi-onskreuz davor abgerissen worden und hätte so dasselbe Schicksal erlitten wie das Kreuz im Hüt-tenfeld. Der Vorsitzende des Bürger- und Heimat-vereins, Dieter Wagner, handelte damals rasch und ließ es durch einen Restaurator abnehmen. Dieser entdeckte – nachdem er 26 Farbschich-ten entfernt hatte – dass es sich keineswegs um ein Steinkreuz handelte wie in der Denkmalliste vermerkt, sondern um ein Holzkreuz. Er holte es von seinen Steinsockel herunter und stellte den ursprünglichen Schaft sowie das Dach wieder her. Das Kruzifix wurde farblich neu gefasst. Nun steht das Kreuz vor dem Neubau, und die Anwoh-ner staunten, denn so hatten sie ihr Kreuz gar nicht gekannt.

Es soll aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stam-men. Ein Stifter wurde bis-her nicht ermittelt. Dass es zu Fronleichnamspro-zessionen benutzt wurde, zeigt eindrucksvoll ein Bild von 1931.

H. P. Müller

Weitere Informationen finden Sie im Band 1 von „Refrath gestern und heute“.

Das Kreuz „Ossenbach“An einer Wegabzweigung beim ehemaligen „Tannenhof“ (jetzt „Touch down“), Lustheide 44, stand das Kreuz der Familie Os-senbach, der damaligen Eigentü-mer. Die Eheleute hatten es 1897 errichten lassen. Die Töchter, Anna Röhrig, geb. 1908, und He-lene Himperich, geb. 1922, erleb-ten noch die Einsegnung des res-taurierten Kreuzes am 1. Oktober 1998. Mittlerweile hat der Bürger- und Heimatverein es erneut res-taurieren lassen. Pfarrer Kissel hat es im August 2011 eingesegnet. Es handelt sich um eine dreitei-lige Anlage: Auf dem Sockel sehen wir zunächst den Block mit der wieder lesbaren Inschrift:

Errichtet von den EheleutenAugust Ossenbachund Elisabeth, geb. Arnoldzur Erinnerung an die silberne Hochzeitam 23. April 1897

Der Mittelblock zeigt die steinerne Büste der „schmerzhaften Muttergottes“, dargestellt durch das Schwert, das Mariens Herz durchbohrt. Da-rüber befindet sich, auf einem kleineren Sockel stehend, das Kreuz mit dem bronzenen Kruzifix. Dieser Sockel trägt die Inschrift :

Mein Jesu,Barmherzigkeit

Heute steht das Kreuz nach hinten versetzt am Rande des Parkplatzes des Restaurants.

Kreuz „Ossenbach“

Im Licht des Glaubens bin ich stark, standhaft und beharrlich. Im Licht des Glaubens hoffe ich. Das lässt mich nicht schwach werden auf meinem Lebensweg.

(Katharina von Siena)

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10 große Wörter des ChristentumsKleines Projekt - große Wörter

Liebe Leserinnen und Leser,

das Referat „Dialog und Verkündigung“ des Erzbistums Köln hat unter www.zgwdc.de eine Mit-mach-Aktion zum Thema GLAUBEN zu Weih-nachten 2011 gestartet. Die Aktion endet am Os-termontag 2012.

Wie wir von Bernhard Riedl, Mitinitiator der Akti-on und Unterstützer unserer Refrather Pfarrzei-tung, gehört haben, wäre die Freude über weite-re Mitmacher groß, denn sie wollen in Tausenden zählen und da sind sie noch nicht.

Wir, das Redaktionsteam, möchten diese Aktion unterstützen und zum Mitmachen aufrufen. Es ist eine gute Übung in der Karwoche bis hin zum

Ostermontag, sich 10 Minuten Zeit zu nehmen, um nachzudenken, was für Sie/für dich 10 große Wörter des Christentums sind: Worum geht es beim christlichen Glauben? Worauf kommt es an? Welche Wörter benennen am ehesten den Kern des Christentums in Lehre und Praxis?

Ihre/eure Wörter können Zeichen setzen! Ma-chen Sie mit!

Für alle, die mit dem Internet arbeiten, geht dies ganz einfach unter www.zgwdc.de. Für alle, die ihre zehn Wörter ohne Internet abgeben möch-ten, besteht die Möglichkeit, diese im Pastoralbü-ro abzugeben.

Alle Einsender werden über das Ergebnis infor-miert, wenn sie ihre E-Mail-Adresse (nebst Alter, Geschlecht und Konfession) hinterlassen.

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13zum Beispiel

heilig

Es ist gar nicht so leicht, eine weibliche Heilige zu finden, die sich nicht durch ein wie auch immer geartetes Märtyrertum auszeichnet.

Ist aber heiliges Handeln immer an den Tod, an eine Art Selbst-aufgabe geknüpft? Wenn Heili-ge für uns Menschen Vorbilder sein sollen und wir uns folglich an ihnen ausrichten möchten, stößt die Vorstellung vom Men-schen, dessen „Heiligsein“ sich letztlich im „für den Glauben sterben“ ausdrückt, für mich an echte Grenzen. Gibt es auch an-dere Facetten dessen, was wir als heilig an einem Menschen empfinden? Für mich ist erfreu-lich, dass meine Namenspatro-nin eine solche andere Facette von „Heiligsein“ mitbringt.

Ruth ist die Frau, die sich durch ihre besondere Treue auszeich-net. Oft wird bei Eheschließun-gen aus dem Buch Ruth zitiert. Tatsächlich bezieht sich die

Treue der Ruth aber auf ihre Schwiegermutter Noemi, nicht in erster Linie auf ihren Mann. Durch ihre Treue zu Noemi erwirkt Ruth für sich und die Schwiegermutter nach dem Tod von Noemis Söhnen eine geach-

tete Existenz in der Fremde. Sie geht mit Noemi nach Betlehem, dem Herkunftsort der Schwie-germutter, und erwirbt dort die Liebe und Solidarität des Boas, eines Verwandten von Noemi.

Das Verhalten Ruths ist also nicht nur als solches von tiefer

weiblicher Solidarität geprägt. Es bewirkt auch umgekehrt ein solidarisches Verhalten des ver-feindeten Nachbarvolkes der Moabiterin gegenüber: Boas gelingt es, die Ältesten der Stadt vom Bleiberecht der bei-den Frauen zu überzeugen. Als Mutter von Boas Sohn wird sie als Ausländerin sogar zur Ahn-frau Israels, zur Urgroßmutter Davids.

Was für eine spannende Frau! Eine Frau, die in einer existen-tiell schwierigen Situation ih-ren Prinzipien treu bleibt, sich klug auch auf fremdem Terrain bewegt, praktische Völkerver-ständigung betreibt und so zur Ahnfrau Jesu Christi wird.

Dabei verhält sie sich liebend, treu und bescheiden, ohne ihre Werte zu verkaufen. Eine Frau, über die es sich auch heute noch nachzudenken lohnt.

Ruth Galler

Ruth - Wie aktuell kann eine Heilige aus dem Alten Testament für uns heute sein?

Glaube ist Vertrauen, nicht Wissenwollen.

(Hermann Hesse)

Ruth im Feld des Boaz(Julius Schnorr von Carolsfeld, 1828)

Ruth - Wortbedeutung: Freundschaft (hebräisch); Namenstag: 1. September

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Zum Glauben finden

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Samstagabend, 18 Uhr, Vorabendmesse in St. Aposteln, Köln. Die Bänke der Basilika sind nur spärlich besetzt, lediglich ganz vorne rechts sitzt eine größere Gruppe von Menschen in mehreren Reihen dicht hintereinander. Pater Sebastian An-nas zelebriert die Hl. Messe, in der die Taufbewer-ber, die in der nächsten Osternacht feierlich in die Kirche aufgenommen werden, der Gemeinde vorgestellt werden. Doch es sind – wie man es all-gemein kennt – nicht Eltern mit ihren Säuglingen, die nach der Predigt vor dem Altar Aufstellung nehmen, sondern Erwachsene. Nacheinander sagt jeder von ihnen ein, zwei Sätze zur eige-nen Person. „Ich bin Petra, komme aus Köln und möchte gerne Patin für meine kleine Nichte wer-den.“ „Mein Name ist Udo, ich bin durch Freun-de in Kontakt mit dem Glauben bekommen und möchte mich nun auch taufen lassen.“

Pforte in die katholische KircheSo unterschiedlich die Menschen, die dort ste-hen, so individuell sind ihre Beweggründe. Auf ihrem Weg zum Glauben werden sie begleitet von Irmgard Conin, Leiterin von Fides, der ka-tholischen Glaubensinformation in Köln. Die Diplom-Theologin und Pastoralreferentin, seit einem Jahr Leiterin der Beratungsstelle, versteht diese Einrichtung als Empfang, als Pforte in die katholische Kirche. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Andrea Schlüter und Cityseelsorger Pater Sebas-tian Annas sieht sie ihre Aufgabe darin „religiös

suchenden Menschen eine spirituelle und theolo-gisch fundierte Einführung in den Glauben zu er-möglichen.“ Neben den Taufbewerbern, die sich seit September vergangenen Jahres alle 14 Tage donnerstags abends treffen, um sich gemeinsam auf den Empfang der Erwachsenentaufe vorzu-bereiten, sind dies auch Menschen, die gefirmt werden möchten, Menschen mit dem Wunsch nach Wiedereintritt in die Kirche sowie Angehöri-ge anderer Glaubensgemeinschaften, die zum ka-tholischen Glauben wechseln wollen. In Form von Einzelgesprächen, Tauf- und Firmkursen sowie regelmäßigen thematischen Glaubensabenden informieren, beraten und begleiten Conin, Schlü-ter und Pater Sebastian Menschen auf ihrem Weg des Kennenlernens und Einlebens in den ka-tholischen Glauben. „Was willst Du, dass ich Dir tue?“ ist die Frage, die Conin jedem Suchenden zunächst stellt, so, wie auch Jesus dies bei seinen Begegnungen tat.

... mit der Katholischen Glaubensinformation Fides

Die Autorin (re.) im Gespräch mit Irmgard Conin, Leiterin von Fides

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Auch, wenn es ein inhaltliches Konzept für die Vor-bereitung zum Christ werden gibt, so steht doch zu Beginn der gemeinsamen Arbeit der einzelne Mensch mit seinen individuellen Fragen an Glau-be und Kirche, seinen Lebensthemen und Sinnfra-gen im Fokus. „Keinesfalls sehen wir uns dabei in Konkurrenz zu den Heimatgemeinden. Im Gegen-teil, wir arbeiten subsidiär, also ergänzend, haben dabei aber den großen „Luxus“, mehr Zeit für die Menschen zu haben als der Pfarrer vor Ort. Ein anderer Vorteil ist die Möglichkeit, in der Gruppe unter Gleichgesinnten diesen Stufenprozess zum Christ-Sein zu durchlaufen. Denn Christ wird man nicht allein“, so Conin.

Arbeit in drei DimensionenDie Theologin unterscheidet beim Katechume-nat drei verschiedene Dimensionen. In der ers-ten geht es darum, lebensnah zu vermitteln, was katholische Christen glauben. Die Menschen auf dem Weg zum Christ-Sein lernen die biblische Tra-dition von Altem und Neuem Testament kennen, Feste und Feiern im Kirchenjahr, das Glaubensbe-kenntnis, die Dreifaltigkeit und die Auferstehung als zentrales Moment des christlichen Glaubens. In einem zweiten Bereich steht die persönliche Gottesbeziehung. Die Taufbewerber sind einge-laden, Jesus als Freund kennen zu lernen, seine Botschaft zu erfahren und sich zu fragen, wo und wie dies ihr eigenes Leben berührt. Das Vertrau-en ganz auf den dreifaltigen Gott zu setzen, sich im Beten, im Gottesdienstfeiern zu üben, heißt auch, zu erforschen, wo Gott schon im eigenen

Leben gewirkt hat, seine Spuren zu entdecken. Auch schwierige Fragen, zum Beispiel nach Um-gang mit Leid, Scheitern und Tod, werden hier gestellt. Die dritte Dimension schließlich betrifft die Gemeinschaft der Kirche. Es geht darum, hin-einzufinden in die Gemeinde, einen Platz für sich zu finden. „Denn“, davon ist Conin überzeugt, „Christus kann nur sichtbar werden in der Ge-meinschaft.“ Bei aller berechtigten Kritik an der Institution Kirche sichert diese doch die Weiter-gabe des Glaubens: „Ohne diese Kirche wüsste ich sonst gar nichts von diesem Jesus!“ Hier sind die Menschen aufgefordert, auch nach ihrem per-sönlichen Auftrag zu fragen, wie sie selbst in die-ser Gemeinschaft ihren Glauben bezeugen und leben können.

Spirituelle Erfahrungen und StufenfeiernNeben den thematischen Kursabenden gehö-ren auch andere Formen der Annäherung an den Glauben zur Vorbereitung. Exerzitien zum Innehalten und Aufbrechen mit Zeit zum Beten, Schweigen, Austausch in der Gruppe ebenso wie besondere Gottesdienste, die die einzelnen Stu-fen auf dem Weg zum Christ-Sein markieren.

Für die Taufbewerber aus der Vorabendmesse in St. Aposteln wird dies der Aschermittwochgot-tesdienst sein, wenn jedem von ihnen feierlich ein Kreuz überreicht werden wird. Eine weitere Stu-fe auf ihrem Glaubensweg, der in der Osternacht mit Empfang des Taufsakraments seinen vorläufi-gen Abschluss finden wird.

Ute Kreuzahler

KATHOLISCHE GLAUBENSINFORMATION – FIDESDomkloster 3 (Domforum), 50667 KölnTel.: 0221 925847-45 und –46www.kgi-fides-koeln.de; [email protected]

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Im April letzten Jahres sind wir nach Refrath ge-zogen. Am 13.08.2011 wurde dann unsere Tochter Magdalena geboren, die wir am 19.11.2011 in St. Johann Baptist haben taufen lassen.

Dass Magdalena getauft wird, war für uns keine Frage. Auch wenn wir keine regelmäßigen Kirch-gänger sind und nicht mit allen Regeln der Insti-tution Kirche einverstanden sind, bezeichnen wir uns beide als gläubig und mit dem Jahreskreis der Kirche und der Kirche als Glaubensgemeinschaft verbunden. Aus katholischen Familien stammend, in denen die Kirche nicht nur an hohen Feierta-gen besucht wird, sind wir nicht nur damit auf-gewachsen, sondern haben Kirche erlebt. Mein Vater nahm mich bereits als kleines Mädchen mit in den Gottesdienst. Auch wenn ich dort zunächst lautstark die Forderung erhoben habe: „Nicht so viel reden, lieber singen.“, sind die Kirchgänge mit ihm etwas Besonderes in meiner Erinnerung. In diesen frühen Erinnerungen dominieren na-türlich weniger die Predigten und die Katechese, als das Zusammensein mit meinem Vater und die Menschen, die wir nach dem Gottesdienst und bei anderen Aktivitäten getroffen haben.

Als Heranwachsende war mir die Kirche mit Ihren starren Regeln und deren Verhältnis zu Frauen,

das vor allem im auf Männer beschränkte Pries-teramt, aber auch dem Zölibat zum Ausdruck kommt, fern. Ich glaubte an Gott und betete zu ihm, aber ich ging nicht mehr zur Kirche. Mir er-schien dort zu vieles zu widersprüchlich.

Den Weg in die Kirche habe ich erst während meines Studiums wiedergefunden. Fern der Hei-mat und mit neuen Anforderungen des Studiums konfrontiert, stellte die Kirche etwas Vertrautes dar. Die Gemeinschaft der Gläubigen in den Got-tesdiensten und die Predigten taten mir gut und gaben mir Halt.

Der Glaube trägt mich durch das Leben ...Wir haben unser Kind taufen lassen …warum eigentlich ...welche Erfahrungen haben wir gemacht?

Taufe von Magdalena

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Genau das möchten wir auch für unsere Tochter, deshalb ha-ben wir uns bewusst für Ihre Taufe entschieden.

Schon bei der Anmeldung zur Taufe im Pastoralbüro fühl-ten wir uns willkommen. Bei der Vorbereitung des Taufgot-tesdienstes erhielten wir von ehrenamtlichen Taufkateche-tinnen und den Priestern groß-artige Unterstützung. Da sind Menschen, die uns gar nicht kennen, die sich Zeit nehmen und sich Gedanken für uns ma-chen. Wir haben sie bei ihrer Arbeit für die Kirche, bei ihrem Alltag in der Kirche erlebt und haben uns von dem Glauben,

der sie bestärkt, anstecken las-sen. Wir haben uns gefreut, sie bei der Taufe unserer Tochter kennengelernt und dabei zu ha-ben, und freuen uns, sie wieder-zusehen, im Gottesdienst oder zufällig auf der Straße.

Es ist schön zu dieser Gemein-schaft, in der man sich hilft und miteinander freut, hier in Refrath zu gehören. Deshalb bin ich auch dem St. Johannes Pfarrverein „KATHOLISCH IN REFRATH“ beigetreten.

Wir wollen auch zukünftig ein Teil dieser Gemeinschaft sein und sind froh unserer Tochter hier eine Heimat im doppelten Sinn geben zu können: Vor Ort und vor Gott. Der Glaube ist die Grundlage dafür und deshalb haben wir ihn bei der Taufe für unsere Tochter erbeten.

Sandra Heck Birgitta Nolde, Taufkatechetin, gratuliert den Eltern des Täuflings

Wenn du willst, dass dein Nächster an Gott glaubt, dann lass ihn sehen, was Gott aus dir gemacht hat.

(Ralph Waldo Emerson)

Glaube ist Liebe zum Unsichtbaren, Vertrauen aufs Unmögliche, Unwahrscheinliche.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Wenn ein Mensch nur Glauben hat, steht er in Gefahr, bigott zu werden.Hat er nur Humor, läuft er Gefahr, zynisch zu werden.Besitzt er aber Glauben und Humor, dann findet er das richtige Gleichgewicht, mit dem er das Leben bestehen kann.

(Martin Buber)

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Glauben leben in der DDR

Renate Ocker

Ich bin 1935 in Erfurt/Thüringen geboren. Meine Eltern stammen aus dem katholischen Eichsfeld. 1953 habe ich in Erfurt Abitur gemacht und 1956 die DDR „illegal“ verlassen.

Katholiken lebten in der ehemaligen DDR – den Kernlanden der Reformation – schon immer in der Minderheit, der Diaspora; 1947: 82 % evange-lische und 12 % katholische Christen; 1990: 25 % evangelische und 5 % katholische Christen.

1949 mit Gründung der DDR und dem Aufbau des Sozialismus als Staatsziel wurde diesem das gesamte gesellschaftliche Leben untergeordnet und kontrolliert. Das hieß für die Kirchen: Gottes-dienste und religiöses Leben werden geduldet in der Erwartung, dass diese durch das sozialis-tische und materialistische Denken von selbst verschwinden.

Glauben leben und bezeugen in engen Grenzen. Die katholischen Christen waren wegen ihrer Minderheit eine berechenbare Größe, im Gegen-satz zu den Protestanten.

Eine eigene Erfahrung: 1953 im Abiturjahr geriet die evangelische Junge Gemeinde, zu der Schul-kameradinnen und v. a. Schüler der benachbar-ten Oberschule gehörten, zunehmend unter Be-obachtung und Druck der Stasi. Alle Schülerinnen unserer Schule wurden aufgefordert, klassenwei-se eine Resolution zu unterschreiben, in der die

Junge Gemeinde als illegale faschistische Jugend-organisation verurteilt wurde und ihre Mitglie-der der Schule verwiesen werden sollten. Meine Freundin Ingrid und ich - die einzigen Katholiken der Klasse - weigerten uns mit dem Argument, dass wir das nicht beurteilen könnten. Das seien innere Angelegenheiten der Protestanten, zu de-nen wir ja nicht gehörten. So gab es ständig Ent-scheidungen: Teilnahme an Kundgebungen und marxistischen Arbeitsgemeinschaften, Mitglied-schaft in der FDJ (Freie Deutsche Jugend)?

Die strenge Reduzierung auf Gottesdienst und Sa-kramentenspendung führte zu einer Einengung in vielen Bereichen. Es gab keine Vereine, es fehl-ten Kirchenräume, alles war kontingentiert, z. B. Papier, Telefonleitungen, Fotokopieren war nicht erlaubt etc., Gefahr der Bespitzelung. Wie sollten katholische Christen, die weit verstreut lebten, sich weiterbilden, informiert werden, Glauben in der Familie weitergeben?

So entstand in den 60er Jahren die Idee für eine Schriftenreihe für das katholische Familienleben „Die Hauskirche“ 1, die für viele Themen (Ehe, Familie, Christenlehre, Sakramente, Alter) Einfüh-rungen und praktische Hilfen bot; u. a. war Kardi-nal Meisner als ehemaliger Weihbischof in Erfurt an einer Ausgabe als Autor beteiligt.

In den 70er Jahren wurde in der Zeit von Weihbi-schof Aufderbeck wichtig, in seinem persönlichen

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Glauben in glaubensferner und -feindlicher Umwelt einen festen Stand einzunehmen. Das führte zunehmend zu Gewissensent-scheidungen, z. B. bei dem Berufswunsch Lehrer. Einerseits wusste man um die mar-xistische Ausbildung, aber hatte man nicht auch Verantwortung gegenüber den Kin-dern, d. h. dem sozialistischen das christ-liche Menschenbild gegenüberzustellen? Soll ein Katholik auf jede Beförderung und damit weiteren Einfluss verzichten, weil das

auf jeden Fall Parteieintritt bedeutet? Darf ich als Katholik meinen Kindern verbieten, an der Jugendweihe teil-zunehmen, wohlwissend, dass damit die weitere Schul- und Hoch-schulausbildung ausgeschlossen ist?

Der Preis für diese Geschlossenheit nach außen war hoch, und ich hüte mich daher heute, Entscheidungen, die Christen unter diesen Bedingungen zu treffen hatten, zu beurteilen, geschweige denn zu verurteilen.

Renate Ocker

1 Die Hauskirche, Schriftenreihe für das katholische Familienleben, herausgegeben von Heinrich Theissing (Band 1 - 8) und Hans Donat (ab Band 9), St. Benno-Verlag Leipzig

Die Hauskirche 1

„ ... Durch den Einfluss der Jugendbewegung ist ... das geistliche Spiel in den Gemein-den wieder besonders ge-pflegt worden. Diejenigen, die sich darum besonders müh-ten, wussten, dass ihre Arbeit im Dienste der Verkündigung stand.“ (Hugo Aufderbeck u. Martin Fritz)

Foto links: R. Ocker als Isabella in „Der Fischer und sine Fru“, R. R. Stalberg

Foto rechts: R. Ocker als „Der Glaube“ in „Jeder-mann“, H. v. Hofmannsthal

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Glaube und MusikIn einem Pfarrbrief etwas über Musik zu schrei-ben, lässt vermuten, dass Musik mit Glaube zu tun haben kann. Und da ich glaube, dass sie nicht nur etwas mit dem Glauben zu tun hat, sondern ganz viel, so will ich das versuchen im Folgenden ein wenig darzulegen.

Fragen wir uns zunächst, was Musik überhaupt ist. Sie begegnet uns im Alltag auf der Straße ge-nauso wie am Feiertag in der Kirche. Sie begegnet uns bewusst in Gottesdienst und Konzert, wie un-bewusst im Kaufhaus und in der Gaststätte. Sie kann stören und sie kann Freude bereiten. Und doch, wenn wir beschreiben sollten, was Musik ist, dann fällt uns das nicht leicht. Jede Beschrei-bung, die über das rein physikalische Phänomen von Klang hinausgeht, ruft Reaktionen hervor: Wenn auch viele Menschen mit Musik das Wort Schönheit verbinden, so können andere gegen-halten, dass Musik nichts mit Schönheit zu tun haben brauche, ja, Schönheit sogar ein nicht fass-bares Kriterium sei. Insbesondere im 2o. Jahrhun-dert gab es eine starke Tendenz, Musik als rein geistiges Phänomen zu sehen, in dem allein der Geist ordnet (z.B. in der seriellen Musik).

Bereits im Studium an der Musikhochschule Köln hat unser damaliger Lehrer (und Komponist geistlicher Musik) Hermann Schroeder auf dieses Problem hingewiesen und eine schwer angreifba-re Definition von Musik gegeben: Musik ist eine Ordnung in der Zeit, sie organisiert Zeit.

Im Erleben von Musik stößt diese Definition auf ein Paradox: Hören wir Musik, die uns tief be-wegt, dann hebt sie uns einen Moment lang Zeit und Raum auf. Anders ausgedrückt: Mit den Mit-teln von Zeit versuchen wir, Zeit aufzuheben und etwas außer Raum und Zeit wahrzunehmen.

An dieser Stelle kommt für mich Religion in den Blick: Betrachten wir dazu die Geschichte vom brennenden Dornbusch. In ihr sagt Gott von sich selbst: Ich bin, der ich bin (andere Übertragungen u.a. : Ich bin der Seiende oder Ich bin, der ich bin da). Es kann hier nicht der Ort sein, diese zentrale Schriftstelle (Ex 3,14) in ihrer Tiefe zu ergründen. Es sei in unserem Zusammenhang nur auf ein Fak-tum hingewiesen: Es ist Gott, der ist – immer; oder anders gesprochen: von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist der, der außerhalb von Raum und Zeit ist und doch in seinem Sohn Jesus Christus in unsere Zeit getreten ist. Auch dies scheinbar ein Paradox. Von daher verwundert es nicht, dass Musik und christlicher Glaube eine enge Beziehung haben.

An nur einem weiteren Beispiel will ich das ver-deutlichen: Uns ist die Gabe der Sprache gege-

Richard Mailänder, geboren 1958, nach Abitur am Antoniuskolleg in Neunkirchen Studium der katholischen Kirchenmusik, Musikwissenschaft und Geschichte, heute Diözesanmusikdirektor im Erzbistum Köln.

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ben, unser Glaube ist durch die Schrift geoffenbart. Und wenn wir beten, bedienen wir uns zunächst der Worte. Aber jeder Beter weiß: Es gibt Zeiten inne-rer Dürre und Leere. Ich kann viele Worte, die ich als Gebet gelernt habe, sprechen - und doch erlebe ich keine Gottes-nähe. Und es kann sein, dass ich nur ein kurzes Stoßgebet spreche - und ich spüre Gott in meiner Nähe. Ich kann das Ge-bet mit Gott nicht machen, es geschieht nicht durch Wollen, es geschieht vor allem durch Zulassen. Das Gespräch mit Gott ist für uns nicht verfüg-bar, es ist nicht machbar. Nicht wenige Mystiker und geistliche Begleiter sehen das gespro-chene Wort auf dem Weg zu einem immerwährenden Gebet ohne Worte, einem Gebet, das die Worte nicht mehr benötigt, einem Gebet außerhalb von Raum und Zeit.

Das Gleiche Phänomen gibt es in der Musik: Ich kann unend-lich viele Töne lernen und spie-len - und doch sage ich nichts.

Und dann gibt es manchmal Momente, in denen ich bei nur einigen wenigen Tönen die Un-endlichkeit und Nähe Gottes (als Glaubender kann ich es nicht anders als so ausdrücken) erfahre, die mich aus dem Jetzt heraushebt. Aber: Auch der bes-te Musiker kann solche Momen-te nicht bestellen, er kann sie nicht machen, er kann sie nur zulassen. Und auch in der Musik ist die Pause wichtig. Nach dem Komponisten Arvo Pärt führt die ideale Musik in das heilige Schweigen.

Anders als zum Beispiel die an-deren Künste finden Wort und Musik in einer zeitlichen Abfol-ge statt, die im Gesang zusam-menfindet. Gerade daher ist dem Gesang in der Kirche ein besonderer Platz zuteil.

Im Laufe der Geschichte haben Menschen gelernt mit Wort und Musik umzugehen. Sie haben Erfahrungen gesammelt, wel-che Worte und welche Musik was bewirken können. Denn: Nicht jedes Wort und nicht jede

Musik führt zum Gebet. Worte können ehren und vernichten, sie können aufbauen und zer-stören, sie können zu Hass und sie können zur Liebe hinführen. Nicht anders ist es mit der Mu-sik: Sie kann Würde verleihen und sie kann vernichten.

Die Kirche hat in ihrer Geschich-te von diesen Problemen ge-wusst und sich ihnen gestellt, mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen. Einerseits hat sie sich in den ersten Jahrhunder-ten deutlich von heidnischen Kulten (und damit auch Klän-gen) abgesetzt, andererseits war sie immer wieder bemüht, auf die Entwicklungen der Mu-sik einzugehen - mal die Entfal-tung der Musik eher bremsend, mal deutlich fördernd.

In Verbindung mit dem Wort steht die Musik als Mittel der Verkündigung ganz oben - das merken wir spätestens dann, wenn wir uns an Ostern vor-stellen, das Halleluja würde nur gesprochen.

Richard Mailänder

Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissen-schaftler am Ende aller Überlegungen.

(Max Planck)

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Tipps aus der Bücherei St. Johann Baptist

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Die kölsche BibelHörbuchDie „kölsche Bibel“, der Bestseller aus der kleinen kölschen Reihe zum Hö-ren: Willibert Pauels, Di-akon und Büttenredner, liest die rheinische Versi-

on der Heiligen Schrift. „Nä, wat hammer ne schöne Relijon!“

Der Mann der 1000 WunderDVDDiese Geschichte erzählt man sich schon seit 2000 Jahren - doch nie wurde sie so erzählt wie hier. „Der Mann der 1000 Wunder“ ist ein vollkommen einzigartiges Portrait von Je-sus, auf brillante Weise neu aufgemacht und dabei trotz-

dem überzeugend und authentisch. Alles beginnt mit einer zufälligen Begegnung zwischen dem kränklichen Mädchen Tamar, ihrem Vater, dem Synagogenvorsteher Jairus und dem resoluten Zimmermann namens Jesus. Tamar ist fasziniert von der spirituellen Kraft dieses charismatischen Mannes und gehört schnell seiner stetig wach-senden Anhängerschar an. Ihr Vater und viele an-dere einflussreiche Menschen jedoch fühlen sich bedroht von der Inspiration, die Jesus in seinem Umfeld auslöst. Sie verschwören sich gegen Je-sus. Der reiche und mächtige Ben Azra wiegelt die Regierenden der Stadt gegen Jesus auf. Doch als dieser die Stadthalter mit der Heilung der verrückten Maria Magdalena überrascht, weiß Jairus, dass er auf seine Frau Rachel hören muss und niemand anderen als Jesus bitten kann, seine

Gesellschaft ohne GottRisiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung DeutschlandsAndreas PüttmannDieses Buch handelt von einer folgenreichen gesellschaftli-chen Veränderung: Ein Volk ist dabei, sich von seinem religiö-sen und ethischen Fundament zu verabschieden. Der heutige

Verfall des Christentums betrifft zuerst die Kir-chen, doch darunter leiden werden alle. Gregor Gysi bekannte: „Auch als Nichtgläubiger fürchte ich eine gottlose Gesellschaft“. Es ist daher Zeit für einen Weckruf. Hier schreibt kein Theologe, sondern ein besorgter Sozialwissenschaftler. Sein Ziel: Nachdenklichkeit bei Atheisten, ein loy-ales „Vernunftchristentum“ bei religiösen Skepti-kern, ein Impuls zu mehr Entschiedenheit bei lau-en Christen und mehr Selbstbewusstsein bei der schrumpfenden Minderheit kirchlich Engagierter.

Püttmann zeigt: Es gibt keinen Grund, sich als Glaubender zu verstecken, und noch weniger, sich anzupassen. Man darf das Siegel „Christ“, bei aller Demut, gerade in unserer Zeit mit Stolz und Dankbarkeit tragen.

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sterbenskranke Tochter zu retten. Als Jesus und seine große Anhängerschaft in Jerusalem ankom-men, gipfelt der unaufhaltbare Konflikt zwischen Glaube und Herrschaft schließlich in einem Kräf-temessen zwischen der Macht Gottes und der Macht Roms, vertreten durch Pontius Pilatus.

Die Bibel nach BiffDie wilden Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten FreundChristopher MooreIm Buch der Bücher fehlen einige Kapitel: Unter den wachsamen Augen von Engel Raziel soll Biff diese Lücke füllen und alles über

die Kindheit und die turbulente Jugend von Jesus berichten. Biff ist der einzige glaubwürdige Zeuge dieser Zeit, schließlich ist er in all den Jahren Je-sus‘ bester Freund gewesen und stand ihm schon zur Seite, als dieser noch versuchte, vertrocknete Eidechsen zum Leben zu erwecken ...

Ist Omi jetzt ein Engel?Dirk Walbreker, Martina MairAb 4Miriam ist traurig. Und stumm. Und hilflos. Ihre Omi ist gestorben. Aber wo ist sie jetzt? Zusammen mit ihrer Ku-schelpuppe macht sie sich auf den Weg der Erinnerung. Sie

begibt sich an die Orte, an denen sie am liebsten mit ihrer Omi war und wo sie die schönsten und

zusammengestellt von Jutta Resch

Briefe an GottDVD - Ab 6Trotz des Todes seines Va-ters und seiner eigenen Er-krankung hat der achtjähri-ge Tyler seinen Optimismus nicht verloren. Im Kampf gegen den Krebs hilft ihm sein Glaube an Gott, dem er täglich Briefe schreibt. Als

der alkoholabhängige Postbote Brady McDaniels die Gegend, in der Tylers Familie wohnt, zugeteilt bekommt, wird er mit einem unerwarteten Prob-lem konfrontiert: Was soll er mit den Briefen an Gott tun, die Tyler zur Weiterleitung in seinem Briefkasten zurücklässt?

Weitere Empfehlungen finden Sie unterwww.kirchen-in-refrath.de

oder im Schaufenster der Bücherei

innigsten Erlebnisse mit ihr hatte: Das Kuschelbett, wo ihr die Omi Geschichten vor-gelesen hat; der Wald, wo sie Verstecken gespielt haben; das Sofa, auf dem sie in alten Fotoalben geblättert haben. Es sind Erlebnisse, die über die lustigen und schönen, bis hin zum traurigen Abschied führen. Aber am Ende tut es schon viel weniger weh. Denn Miriam hat begriffen: Omi ist nicht nur beim lieben Gott im Himmel. Sie bleibt auch in ihrem Herzen lebendig und lebt dort für immer weiter.

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Glaube wächst

Glaube wächstLicht und SchattenWirr Dschungelkeine klare Sichtein LichtblickBewegung und RuheGedanken Gefühleein leises Rascheln

“Woher weiß ich, wie die Welt beschaffen ist?

Durch Beobachten.”Tao Te Ching 54

Markus Bollen,in Hamburg geboren, war als Jugendvertreter in St. Maria Königin im Pfarrgemeinderat,

lernte in Berlin Photographie,lebte 2 Jahre in China,

ist seit über 20 Jahren als Photograph selbständig,hat sein Atelier direkt neben St. Nikolaus in Bensberg,

freut sich über jede Sammlerin und Sammler seiner freien Arbeiten,sucht noch Sponsoren für eine Ausstellung in der IHK-Köln im April 2012.

www.markusBollen.de

Coco de Mer Palmen, Seychellen

M. Bollen

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nOstern

Liebe junge Leser,in der Woche vor Ostern, der Karwoche, gibt es in der Kirche besonders viel zu tun. Wenn ihr mal vor Ostern in den Pfarrbrief schaut oder eure Eltern fragt, werdet ihr sehen, dass es an diesen Tagen viele Treffen zu ungewohnten Zeiten in der Kirche gibt. Was rund um Ostern alles so alles passiert und noch mehr könnt ihr im Oster-ABC nachlesen.Ich wünsche euch und euren Familien ein frohes Osterfest und schöne Frühlingstage.

Eure Silke Krüger

Das Oster-ABC

A AbendmahlAm Abend vor seiner Kreuzigung nahm Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl ein. Er verteilte Brot und Wein und sagte: „Wenn ich einmal sterbe, esst und trinkt zusammen, so, wie wir es jetzt tun - dann werde ich bei euch sein.“

B BetenNach dem Abendmahl ging Jesus mit den Jüngern hinaus zum Öl-berg. Dort wollte er beten.

C Christliches FestDas älteste christliche Fest ist Ostern.

D DonnerstagGründonnerstag ist der Tag vor Jesu Kreuzigung.

E Ein leeres FelsengrabAls Jesus starb, legte ein Freund ihn in ein Felsengrab und verschloss es mit einem großen schweren Stein. Am dritten Tag nach Jesu Tod ging Maria Magdalena zum Grab. Doch als sie dort ankam, war der schwe-re Stein weggerollt und das Grab war leer. Maria erschrak. Wo war Jesus?

F FreitagDer Karfreitag ist der Todestag von Jesus. An diesem Tag wurde Got-tes Sohn verurteilt, gekreuzigt und in Jerusalem beerdigt.

G Griechisches AlphabetDie Osterkerze trägt den ersten und den letzten Buchstaben des griechischen Alphabets: Alpha und Omega. Das bedeutet, Jesus ist der Anfang und das Ende der Welt.

H HaseSehr lange hatte der Osterhase rein gar nichts mit Ostern zu tun. Erst vor 350 Jahren begann der Brauch in einigen Regionen, dass der Hase am Ostersonntag Eier ins Osternest legt.

I INRIINRI ist eine Kreuzesinschrift und bedeutet: Iesus Nazarenus, Rex Iudaeorum

J JesusMaria Magdalena stand vor dem leeren Grab. Da trat plötzlich je-mand zu ihr. Maria dachte, es sei der Gärtner. „Ich suche Jesus, mei-nen Herrn, weißt Du wo er ist?“, fragte Maria. „Ich bin es doch“, sagte der Mann und Maria erkann-te: Das war nicht der Gärtner, das war Jesus. Er lebte!

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K KarwocheDie Karwoche beginnt an Palm-sonntag, eine Woche vor Ostern.

L Licht der OsterkerzeDie Osterkerze bringt das Licht, so wie Jesus Licht in das Leben jedes Christen bringt.

M MittwochDie Fastenzeit beginnt direkt nach Karneval am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. Von Ascher-mittwoch an sind es 40 Tage bis Ostern.

N NachtDie Feier der Osternacht in der Nacht zu Ostersonntag oder am frühen Sonntagmorgen beginnt mit dem Osterfeuer vor der Kirche. An diesem Feuer wird die Osterker-ze entzündet, gesegnet und in die dunkle Kirche getragen.

O OsterwasserIn der Osternacht wird das Oster-wasser geweiht. Dieses geweihte Wasser dient für das kommende Jahr als Taufwasser.

P PalmsonntagDer Palmsonntag ist der letzte Sonntag vor Ostern und der Beginn

der Karwoche. An diesem Tag wird an den Einzug von Jesus in Jerusa-lem gedacht. Er wollte mit seinen Freunden dort das jüdische Passah-fest feiern. Ihm zu Ehren streuten die Menschen Palmenzweige auf den Boden.

Q Frohe Ostern

R RatschenNach dem Gloria in der Messe an Gründonnerstag schweigen Glo-cken und Orgel bis zur Osternacht. Stattdessen ertönen Holzratschen.

S SteinDas Felsengrab von Jesus war mit einem großen, schweren Stein verschlossen.

T Tod und AuferstehungDas Osterfest erinnert uns jährlich an den Tod und die Auferstehung von Jesus.

U UmkehrenAm Aschermittwoch bekommen wir ein Aschenkreuz auf die Stirn und der Priester sagt: „Kehr um und glaube an das Evangelium.“

V VerzichtenViele Erwachsene, aber auch Kin-

der überlegen sich für die Fasten-zeit etwas, auf das sie verzichten, oder was sie weniger machen wollen, wie z. B. keine Süßigkeiten essen oder weniger mit den Ge-schwistern streiten.

W WitzAm Ende der Osternachtsmesse erzählt auch in unserer Gemeinde der Pfarrer häufig einen Osterwitz, um die Gemeinde zum Lachen zu bringen.

X Frohe Ostern Y Frohe Ostern

Z Zeichen für Leben und AuferstehungAuf der ganzen Welt ist das Ei ein Zeichen für Leben. Für die Chris-ten ist es zusätzlich ein Zeichen für die Auferstehung. Der beliebteste Brauch zu Ostern ist das Bemalen, Verschenken und Verstecken von Ostereiern.

Text teilweise entnommen aus: „Die Ostergeschichte“, Der kleine Himmelsbote, Coppenrath 2009

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28„Seid bereit ...

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... bedeutet, dass ein Pfadfinder jeden Moment in der Lage sein muss, seine Pflicht zu tun.“

(Lord Robert Baden-Powell,Gründer der Pfadfinderbewegung)

Unsere Pflicht hat immer mit viel Spiel, Span-nung, und ab und zu auch mit Schokolade zu tun. Wir sind super ins Jahr 2012 gestartet und kratzen an der 100-Mitglieder-Marke, also hier nochmal ein Aufruf:Wir freuen uns auf neue Gesichter in unseren Trupps! Einfach vorbei kommen und mitmachen!

Neben unseren wöchentlichen Truppstunden stand als erstes in diesem Jahr eine Party unserer Roverrunde an. Unter dem Motto „Have a break“ gab es für die Refrather Jugend eine Party, wo ausgelassen getanzt und die Halbjahreszeugnisse gefeiert wurden. Ein großer Erfolg der Rover, die das eingenommene Geld zur Finanzierung von Fahrten und Projekten nutzen.Gleich darauf kam auch schon Karneval um die Ecke. Leider gingen wir dieses Jahr nicht im Zug

mit, haben aber dafür die After-Zoch-Party der Gemeinde besucht und selbst am Karnevalssonn-tag unsere legendäre DPSG-Sonntagsparty veran-staltet. Hier nochmal ein großes Dankeschön an unseren Sicherheitsdienst Euro Security Agency von Daniel Hahn.

Die nächste große Aktion lässt natürlich nicht lange auf sich warten: A l t k l e i d e r -s a m m l u n g ! Am 24.3. ist es wieder so weit: Die Refrather Pfadfinder sam-meln Altkleider ab 9:00 Uhr. Wir bitten alle Refrather, die Säcke gut ge-kennzeichnet am Morgen an die Straße zu stel-len, damit wir diese schnell einpacken können. Letztes Jahr gab es leider einen uns unbekannten Transporter, der Altkleidersäcke gestohlen hat – also bitte auf die Markierung der Säcke achten!Es gilt den Rekord vom letzten Jahr noch einmal zu knacken: 12,3 Tonnen! Jeder Sack zählt!

Sollten Sie an dem Samstag, den 24.3. nicht die Möglichkeit haben, einen Sack vor die Tür

• Wölflinge (7-10 Jahre): Mittwoch, JoBa oder Elisabeth, 17:30-19:00 Uhr

• Juffis (11-13 Jahre): Donnerstag, Elisabeth, 18:30-20:00 Uhr

• Pfadis (14-16 Jahre): Mittwoch, JoBa, 19:30-21:00 Uhr

• Rover (16+): Mittwoch, JoBa, 20:30-22:00 Uhr

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Men

schen

Messdiener

Schon jetzt möchten wir hin-weisen auf die Romfahrt in den Herbstferien 2012 vom 9. bis zum 15.10. für alle Messdiener ab 16 Jahren. Die diesjährige Messdienerfahrt in die Jugend-herberge Radevormwald findet vom 7. bis zum 9.9.2012 statt.

Briefmarkenaktion Münsterschwarzach

Seit Jahrzehnten steht am hin-teren Eingang zur Pfarrkirche St. Johann Baptist ein Kasten, in welchem Briefmarken und andere Kleinigkeiten gesam-melt werden. Begonnen habe ich mit dieser Sammelaktion, weil ich Freunde bei den Missi-onsbenediktinern in Münster-schwarzach habe. Von dort gibt es immer Aufrufe, Briefmarken und andere Wertsachen zu sammeln. Der Erlös geht in die Afrika-Mission. Da die Philate-lie zu meinen Hobbys gehört, fühlte ich mich angesprochen. Inzwischen habe ich schon viele Transporte mit den Sammeler-gebnissen aus der Pfarrei nach Münsterschwarzach gemacht. Im vergangenen Jahr waren es besonders viele Sammlungen

aus Erbschaften, die ich weiter-leiten konnte.

Was wird gesucht? Neben den normalen Marken aus der Be-darfspost sind es Ansichtskar-ten, schön frankierte Brief-umschläge, alte frankierte Briefumschläge, Telefonkarten, Münzen und Geldscheine aus aller Welt, Schmuck.

Was nicht in den Kasten passt, kann im Pfarrbüro abgegeben werden oder wird von mir bei Ihnen abgeholt.

Der Missionsprokurator, Br. Ste-phan Veith OSB, bedankte sich bei allen Spendern mit einem herzlichen „Vergelt´s Gott“.

Mehr Informationen: Karl Wö-ber, Tel.: 02204 66016

Das nebenstehende Foto zeigt mich bei der Übergabe der Briefmarkenspenden aus der Pfarrei an Bruder Robert im Kloster der Missionsbenedikti-ner Münsterschwarzach.

Karl Wöber

Die Anmeldefristen stehen noch nicht fest, die entsprechenden Informationen werden im März versandt.

Laura Schwamborn

zu stellen, können Sie uns im Vorhinein gerne kontaktie-ren und die Säcke abgeben: [email protected]

Im Moment stecken wir in der Planung unserer diesjährigen Sommerfahrt, nach 4 Jahren steht wieder ein großes Lager mit allen Alterstufen im Kalen-der – wir freuen uns riesig!!!

Clarissa van Deenen

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Refrath sieht rot* …

ImpressumBewegungsmelder: Pfarrzeitung der Katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist, Refrath-Frankenforst Herausgeber: Pfarrgemeinderat St. Johann Baptist, Kirchplatz 12, 51427 Bergisch GladbachRedaktion: Joachim Glesius, Peter Janßen, Ute Kreuzahler, Rita Müller-Frank, Gabriele Niklas, Renate Ocker, Brigitte SchmitzKontakt: [email protected]

Layout/Satz: Joachim Glesius, Gabriele Niklas, Brigitte SchmitzDruck: Siebengebirgsdruckerei GmbH & Co. KG, Karlstraße 30, 53604 Bad HonnefAuflage: 6550 ExemplareErscheinungsweise: 3 x jährlichNächster Redaktionsschluss: 1. Juni 2012Ausgabe 02/2012 erscheint im Juli 2012.Fotos: Archiv, M. Bollen, M. Mennicken, pfarrbrief- service, privat, H. Strenger

… und das immer mehr. Diesmal waren wir „Baptister Ruude

Funke“ schon mit 80 Leuten unterwegs - „ein herrliches

Bild“! Willst Du das nächste Mal dabei sein? Dann melde

Dich bei unseren Kommandanten: Birgitta Nolde (b.nolde@

web.de) & Michael Huppertz ([email protected]).

* in Farbe unter www.kirchen-in-refrath.de/

fotos

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Firm

un

gMeine Erwartungen an die

Firmvorbereitung‘Firmung’ ist ein lateinischer Begriff und bedeutet übersetzt Bestätigung oder Bekräftigung. Und genau das erwarte ich, als Firmandin, von dem diesjährigen Glau-benskurs der mich und viele andere Jugendliche auf das Sakrament der Firmung vorbereiten soll.

Ich wünsche mir, dass ich am Ende des Kurses wirk-lich sagen kann:“ Diesmal hab’ ich selbst und ganz bewusst entschieden und ich habe mich nicht von Eltern oder versprochenen Geschenken beeinflussen las-sen.” Denn das ist für mich der Antrieb zur Firmung zu gehen, eben Herrin über mein eigenes Schicksal zu sein.

Damit von den Projekttagen aber wirklich etwas hängen bleibt, sind freundliche und mo-tivierte KatechetInnen für mich sehr wichtig, um uns Jugend-liche mal von den Handys und Ipods weg zu holen, und uns für die nähere Beschäftigung mit Gott zu gewinnen. Das er-

scheint dem Einen oder Ande-ren vielleicht ziemlich schwer, ist aber mit sinnvollem und

ideenre ichem Programm in je-dem Fall mach-bar! Hier ganz wichtig: Der Sinn jedes Pro-grammpunktes muss auch für uns Jugendliche erkennbar sein, sonst trifft man ganz schnell auf desinteressier-te Gesichter.

Sind wir aber einmal begeistert, kann man mit uns ganz tolle Dinge schaffen. Wirklich! (:

Natürlich habe ich auch gewis-se Erwartungen an die Gruppe von Jugendlichen, die mich die ganze Zeit über begleitet. Ich erhoffe mir, dass sie - genauso wie ich es auch von mir erwar-te - immer ehrlich sind, dass sie mir sagen wenn sie etwas defi-nitiv anders sehen als ich, und trotzdem ein wenig Verständnis für meine Meinung zeigen. Das ist vielleicht ein bisschen viel verlangt, aber ich erwarte das Gleiche eben auch von mir: Ehr-lichkeit und Verständnis.

Ich hoffe auch, dass ich es schaf-fe die Sache ganz offen anzuge-hen, also ohne Vorurteile. Viel-leicht gelange ich dadurch zu neuen Erkenntnissen und Ein-sichten, die mein Lebensbild ein bisschen weiter prägen. Stich-wort: Nachhaltigkeit.

Aber das Allerallerwichtigste, was ich von den Firmbegleitern, der Gruppe und meiner Wenig-keit erwarte, ist Begeisterung !

Paula Opiela

Schön wäre es, wenn wir uns den Heiligen Geist nicht nur ab und zu, gleich-sam nach Bedarf und Laune wünschten, sondern wenn er in uns ein „unwidersteh-licher“ Geist wäre. Eine innere Kraft, die uns inner-lich zum Guten und Richti-gen treibt, allen äußeren Widerständen zum Trotz.

Paul Vautier, katholischer Priester

Paula Opiela

Das Sakra-ment der Firmung

wird Weih-bischof Dr.

Heiner Koch am Freitag

den 8.6.2012 um 17 Uhr in St. Johann

Baptist spenden.

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roch

en oder vom Küsterdienst in den Kirchen der Gemeinde St. Johann Baptist

Am frühen Sonntagmorgen ist die Kirche leer. Licht fällt durch farbige Scheiben in roten, blauen und grünen Mustern auf den Steinboden. Die Stil-le wirkt wie eine bergende Hülle, unsichtbar, aber fast zum Greifen nahe. Ein intensiver Augenblick der zum Innehalten einlädt.

In Kürze werden jedoch schon die ersten Gottes-dienstbesucher eintreffen und die Feier der Heili-gen Messe muss noch vorbereitet werden.

Dies ist in Refrath und Frankenfost eine der Auf-gaben von uns Küsterinnen, in St. Johann Baptist ist Maria Recker zuständig und in St. Elisabeth, St. Maria Königin und St. Johann Baptist Alte Kirche Jutta Sieverding.

Die liturgischen Geräte, Gewänder und Bücher werden von uns bereitgestellt, die Kerzen ange-zündet, das Licht eingeschaltet, die Glocken ge-läutet und manche Handreichung mehr getan.

Bald ist die Sakristei erfüllt von Stimmengemur-mel und Lachen, die Messdiener verteilen die Aufgaben, Organisten, Lektoren und Kommuni-onhelfer besprechen den Ablauf dieser Heiligen Messe mit dem Priester und der Gemeinde- oder Pastoralreferentin und immer hat jemand schnell

Gottes Lob und Ehr zu mehrennoch mindestens eine Frage.

Schließlich erklingt die Eingangsglocke und der Gottesdienst beginnt.

Es kann natürlich vorkommen, dass einer der Kommunionhelfer oder Lektoren, der Kollektan-ten oder der Messdiener nicht vor Beginn des Gottesdienstes erschienen ist.

In solchen Fällen können wir Küsterinnen diese Aufgaben übernehmen.

Während unserer einjährigen Ausbildung in der Anfangszeit unserer Tätigkeit haben wir Unter-richt erhalten in den Fächern Sakristeilehre, Li-turgie, Glaubenslehre und Sprecherziehung. Wir lernten die Fachbegriffe und Bezeichnungen der Dinge in und rund um die Sakristei, den Aufbau der Heiligen Messe und der liturgischen Bücher und bekamen einen Einblick in theologische Zu-sammenhänge. Wir übten das verständliche Vor-lesen und legten schriftliche und mündliche Prü-fungen in allen Fächern ab.

Wir Küsterinnen kümmern uns um den Vorrat an Hostien, Wein und Kerzen sowie anderer Bestän-de, z.B. Glühbirnen, Reinigungsutensilien und Kugelschreiber.

Die Reinigung und Pflege der Paramente, also der Gewänder, die für die Gottesdienste benötigt werden, ist ein Arbeitsbereich und die Ordnung

Maria Recker

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an

gesp

rochen

Küsterinnenund Sauberkeit der liturgischen Gegenstände.

Gemeinsam mit Mitgliedern des Kirchenvorstandes, des Pfarr-gemeinderates und ehrenamt-lich tätigen Gemeindemitglie-dern werden die Glocken- und Heizungswartungstermine ver-einbart und betreut und ver-schiedene Reparaturen durch-geführt. Auch die Vorbereitung besonderer Gottesdienste zum Beispiel in der Advent- und Weihnachtszeit und in der Fas-ten- und Osterzeit kann oft nur mit Hilfe bewältigt werden, die wir zu unserem großen Glück auch immer wieder erfahren.

Unser herzlicher Dank gilt allen Menschen, die uns immer wie-der tatkräftig, beratend oder durch ihre Anerkennung unter-stützen, oft spontan und mit großem zeitlichen Aufwand.

Wir danken unseren lieben, kompetenten und zuverlässi-gen Vertreterinnen Astrid Koß-mann, Simone Peters, Ute Rind und Veronika Schnorrenberg, die uns freie Tage und Urlaubs-

zeit möglich machen und im Krankheitsfall oder sonstigen kleineren Katastrophen sofort einspringen.

Unser Dienst in der Kirche ist vielfältig, wir begegnen ganz unterschiedlichen Menschen. Manche sehen wir nur kurz bei einer Hochzeit, einer Taufe oder einer Beerdigung, ande-re sind sehr gute Freundinnen und Freunde geworden. Einige ergreifende Gespräche haben sich in der Kirche ergeben, auch mit Menschen, die uns bis dahin fremd waren.

Wir erleben Augenblicke voll Ruhe und Kraft allein durch un-sere berufliche Tätigkeit.

Jedes Wochenende wird aller-dings von unserer Arbeit be-stimmt, es sei denn, wir haben Urlaub. Immer, wenn andere Menschen ganz selbstver-ständlich freie Tage genießen, haben wir unsere intensiven Arbeitszeiten.

Doch es gibt ja diese zauberhaf-ten Momente, die nur erleben

kann, wer den Küsterdienst übernommen hat.

Am Sonntagmittag ist die Kir-che wieder leer. Nur gedämpft dringen die Straßengeräusche und Stimmengewirr durch die hohen Mauern. Die Heilige Mes-se dieses Sonntags ist eben zu Ende gegangen, die letzten Be-tenden sind ausgezogen, die Orgelklänge verhallt.

Ein Duftgemisch aus Wachs, re-gennassen Mänteln, Weihrauch und Parfüm liegt wie eine war-me Wolke über den Holzbän-ken. Die Kerzen auf dem Altar brennen noch.

Maria Recker und Jutta Sieverding

Jutta Sieverding

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Men

sch

en

Biker auf WallfahrtMein erstes MalNicht das, was viele jetzt den-ken, nein - weitaus gefehlt. Ein erstes Mal gibt es in vielen Situ-ationen immer mal wieder, und dieses Mal war es eine Wall-fahrt. Eine Wallfahrt, werden jetzt wieder Viele denken, ist ja erst einmal nichts Neues, derer gibt es ja viele. Da gebe ich Ih-nen, lieber Leser, Recht. Diese Art der Buße und Besinnung gibt es viele. Ich möchte hier nun über eine solche berichten, welche sowohl mit meiner Lei-denschaft sowie meinem Glau-ben einhergehen.Auf den Gedanken hieran teil-zunehmen kam ich durch meine liebe Frau, die an der Fußwall-fahrt der Kölner Kevelaer-Bru-derschaft teilgenommen hat. Ihre Begeisterung hierzu war so ansteckend, dass ich mir sagte: „Warum nicht?“ Also erst ein-mal schlau machen, wer, was, wie, wo. Im Internet wird man schnell fündig, gerade auch am schönen Niederrhein. Auf der Seite der Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer e.V. fand ich alles Wissenswerte zu meinem Vorhaben.

So kam es, dass ich am 16. Juli 2011 mein kleines Gepäck sat-telte und mich mit gemischten Gefühlen auf den Weg machte. Die Strecke zum Treffpunkt war zügig bewältigt. Die Begrüßung auf dem hierfür vorbereiteten Festplatz, auf dem auch abends noch ein Musik-Event stattfin-den sollte, war herzlich. Ich hät-te im Vorfeld nie gedacht, dass so viele Bikerinnen und Biker auch ihren Glauben so offen zei-gen. Zu Beginn waren es immer-hin 1500 Bikes. Beeindruckend war jedoch die Ruhe und Gelas-senheit aller Anwesenden im Al-ter von 16 – 70 Jahren. Um 13:00 Uhr begann dann die feierliche Fahrt nach Kevelaer zur Gna-denkapelle, vorneweg unser Herr am Kreuz, auf einem Mo-torrad. Bei der anschließenden Andacht zur Eröffnung wies der Platz um die Gnadenkapelle kei-nen freien Raum mehr auf, alles war voller Bikes mit seinen Fah-rerinnen und Fahrern. Nach der Andacht blieb ein we-nig Zeit, sich in Kevelaer umzu-sehen, bevor um 18:00 Uhr die Lichterfahrt vom Festplatz über Holland wieder zur Gnadenka-

pelle anstand. Dass ich am Vor-mittag alleine losgefahren war, spielte nun keine Rolle mehr. Es gab so viele Gleichgesinnte im Hobby und im Glauben, dass Kontakte schnell geknüpft wa-ren. Die Lichterfahrt mit ca. 750 Bikern war eine unbeschreibli-che und emotionale Veranstal-tung. Vorweg wieder das Kreuz

und diesmal mit dem Kaplan als Sozius. Der Weg zur Gnadenka-pelle war gesäumt von vielen Mitmenschen, die trotz des strömenden Regens den Vor-beifahrenden freudig winkten und teilweise Transparente aus-

An der Gnadenkapelle in Kevelaer

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gerollt hatten, auf denen den Fahrerinnen und Fahrern alles Gute gewünscht wurde. Nach 2 1/2-stündiger Fahrt kamen wir wieder zur Gnadenkapelle, um dort den Abend mit einem Wort-gottesdienst zu beenden. Im Anschluss ging es dann zu fröh-lichem Beisammensein auf den Festplatz, auf dem am nächsten Morgen um acht Uhr ein Feld-gottesdienst stattfand. Um elf Uhr ging es dann wieder rauf aufs Bike und ab zur Gnadenka-pelle, an der nun der Abschluss-gottesdienst stattfand. Hier wurden dann auch die Namen der verunglückten Bikerinnen und Biker verlesen, welche im letzten Jahr ums Leben kamen. Ich muss zugestehen, dass die-ses sehr ergreifend war und so

mancher gestandene Mann Trä-nen in den Augen hatte. Erfreu-liches gab es jedoch auch noch. Es wurden im Gottesdienst zwei Biker-Paare getraut, von denen eines aus Köln stammte. Anwe-send waren dabei ca. 2500 Bike-rinnen und Biker!Für mich war das gesamte Wo-chenende eine positive Erfah-rung, gerade im Umgang mit Kir-che und Motorrad. Für alle, die das Ganze auch einmal erleben wollen, habe ich den Link der Motorradwallfahrt beigefügt, ebenso einen Link zu YouTube.

Motorrad-Wallfahrer in Kevelaer

Ich werde dieses Jahr wieder fahren, habe auch schon eine Verabredung mit dem Braut-paar aus Brück zur gemeinsa-men Anfahrt. Allen interessier-ten Bikern biete ich an, sich bei mir zu melden, um eine gemein-same Anfahrt zu ermöglichen. Termin: 14./15. Juli 2012

Robert [email protected]

http://www.motorrad-wallfahrt.de/

http://www.youtube.com/watch?v=L0Ca8yd9NXY

http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st_kunibert_koeln/gruppierungen/kevela-er_bruderschaft.html

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R

Der Pfarrgemeinderat berichtet„Alle Gläubigen sind durch Taufe und Firmung berufen und gesandt durch ihr Lebens- und Glau-benszeugnis, Christus in der Welt präsent zu machen… Ehrenamtliches Engagement in der Kirche ist eine wichtige Ausdrucksform dieses Jünger-Seins.“1

Ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde wird immer wichtiger. Allerdings ist es im Wandel begriffen. Das betrifft sowohl die Formen als auch die Personen, die sich engagieren. Zeichnete sich das Ehrenamt bisher häufig durch eine Jahre, manchmal Jahrzehnte währende Tätigkeit aus, so wird es wahrscheinlich in Zukunft in zeitlich begrenzten Projekten, die Freude bereiten und mich als Ehrenamtlichen auch bereichern statt finden. Auch der Personenkreis derer, die sich en-gagieren ändert sich, was nicht zuletzt mit einer gewandelten Gesellschaft und Arbeitswelt und einer zunehmenden Berufstätigkeit von Frauen zusammenhängt.Für uns ist daher die Frage nach der Zukunft des Ehrenamts, besonders vor dem Hintergrund der Umsetzung des Pastoralkonzepts, von entschei-dender Bedeutung. Die Art und Weise der Umset-zung ist davon abhängig, dass Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Pfarrer Harth stellte uns kürzlich erstmals Kriterien für ein neues Ehrenamt vor. Eine wichtige Aufgabe des PGR wird es sein, ein Konzept für die Ausfor-mung dieses neuen Ehrenamts zu entwickeln. Dazu gehört es neue Menschen anzusprechen, eine Atmosphäre zu schaffen in der mit Freude

1 Leitlinien zum Ehrenamt im Erzbistum Köln

Projekte umgesetzt werden können und in der geleistet Arbeit wertgeschätzt wird. Wenn Sie mitwirken möchten, sprechen Sie uns an.Zur Umsetzung des Pastoralkonzepts wurde bis-lang der Ausschuss „Jugendpastoral“ gegründet, der der Jugend in unserer Gemeinde eine Stimme geben möchte. Er wird die bestehende Jugendar-beit vernetzen, koordinieren und fördern.Er setzt sich aus einer(m) Hauptamtlichen(m), einer(m) Fachreferentin(en), den Pfarrgemein-deräten - Hr. Krabbe und Hr. Huppertz - sowie maximal zwei Mitgliedern aus jeder Gruppierung (Pfadfinder, Messdiener, KLJB und Jugendchor) zusammen.Ich freue mich auch berichten zu können, dass Frau Lucyna Krux für die Mitarbeit im Pfarrge-meinderat gewonnen werden konnte. Sie wurde für Frau Nina Frantzen, die aus familiären Grün-den aus dem Pfarrgemeinderat ausgeschieden war, nachberufen.Zu Schluss möchte ich Sie noch auf einige Ter-mine aufmerksam machen. Die Erstkommunion findet in diesem Jahr am 14. und 15. April sowie 21. und 22. April statt. Im Rahmen des Tages des Ewigen Gebets am 24. Juni werden Pfr. Jörg Harth und Gemeindereferentin Marion Petry nach sie-ben Jahren aus unserer Gemeinde verabschie-det. Weiterhin findet das diesjährige Pfarrfest am 1. Juli statt. Zu beidem lade ich Sie hiermit herzlich ein.

Kerstin Meyer-Bialk

K. Meyer-Bialk

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„Ich bin dann mal weg“

Mit diesem Titel erschien 2006 das Buch, in dem Hape Kerke-ling seine Reise auf dem Ja-kobsweg beschreibt. Auch für Hauptamtliche in der Seelsorge ist das Aufbrechen aus Vertrau-tem und Liebgewonnenem und das Einlassen auf Neues und Unbekanntes ein Teil ihrer Be-rufung. Für uns beide steht nun im kommenden Sommer dieser Aufbruch an.

Deshalb laden wir Sie alle von Herzen ein zu einer Hl. Messe am Sonntag, 24. Juni 2012 um 10:30 Uhr in der Pfarrkirche St. Johann Baptist. Wir möchten Gott für die Erfahrungen, Be-gegnungen und Erlebnisse, die wir auf unserem Wegabschnitt in Refrath und Frankenforst machen durften, danken und

uns danach bei einem Emp-fang persönlich von Ihnen verabschieden.

Gleichzeitig laden wir ebenso herzlich dazu ein, uns bei un-seren Einführungsgottesdiens-ten in unsere neuen Stellen zu begleiten.

Marion Petry beginnt ihren Dienst als Gemeindereferentin in der Pfarrei St. Severin in der Kölner Südstadt am Sonntag, 26.8.2012 um 11 Uhr im Rahmen einer Hl. Messe in der Basilika St. Severin.

Jörg Harth wird leitender Pfar-rer der Pfarrei St. Rochus und Augustinus in Bonn-Duisdorf. Seine Einführung ist am Sonn-tag, 9.9.2012 um 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Rochus.

Marion Petry, Gemeinde-referentin

Jörg Harth, Pfarrer

105. Geburtstag Pfarrer Roling

Am 18. Februar 2012 feierte Herr Pfarrer Heinz Roling im St. Jo-sefshaus Refrath seinen 105. Geburtstag. Er ist damit nicht nur der älteste Bürger der Stadt Bergisch Gladbach und des Rheinisch Bergischen Kreises, sondern wohl auch der älteste Priester in Deutschland. Anläss-lich dieses Geburtstages feierte Pfr. Winfried Kissel in der Kapel-le des St. Josefhauses eine heili-ge Messe.

Jörg Harth

Marion PetryHeinz Roling

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Sternsinger-Aktion 2012 in Refrath – Eine Erfolgsstory

Und es gibt sie doch: Die Unerschrockenen, die Begeisterten, die Tapferen…Über 80 Kinder brachten bei widrigstem Wetter-bedingungen wieder den Segen an die Häuser von Refrath und Frankenforst und sammelten dabei das Rekordergebnis von 17.299,82 €! Zum Auftakt der diesjährigen Aktion „Klopft an Türen, pocht auf Rechte“ des Kindermissionswerks fuh-ren einige Gruppen zur Aussendungsfeier in den Hohen Dom zu Köln. Es war beeindruckend, dort am Schrein der Hl. Drei Könige vorbeizuziehen. Gute Laune und Gemeinschaftsgefühl prägten

die Tage des Segnens, Singens und Sammelns. Je stärker der Wind peitschte, der Regen prasselte, desto mehr packte die kleinen Könige der Ehr-geiz. Beim Mittagessen wurden Geschichten aus-getauscht, Süßigkeiten geteilt und natürlich Geld gezählt. Wir danken allen Kindern und ihren Be-gleitern für ihren beispielhaften Einsatz und unse-ren Helfern für die tatkräftige Unterstützung. Es war ein tolles Gemeinschaftserlebnis!

Für das Sternsinger-TeamSimone Rütz-Lubetzki

Kindersegnungsgottesdienst

Fast schon traditionell fand unter Leitung von Pfarrer Dirk Peters Anfang Januar der Kinderseg-nungsgottesdienst statt. Die Täuflinge des letzen Jahres wurden eingeladen und durch Handaufle-gung erneut gesegnet.Unterstützt wurde Pfarrer Peters wie auch in den vergangenen Jahren von Pfarrer Kissel und Pfar-rer Harth, so dass die Familien den Zelebranten im Segnungsgottesdienst wiedersahen, den sie von der eigentlichen Taufe kennen.Anschließend bestand dann die Möglichkeit, im Pfarrheim bei Kaffee und Kuchen die in der Taufvorbereitung entstandenen Kontakte aufzufrischen.Oft ist die Taufe eines Kindes für die Familie der erste Schritt (zurück) in die Gemeinde. Deshalb haben wir – die „Taufvorbereiter“ - uns sehr über die rege Teilnahme und die positiven Rückmel-dungen seitens der Tauffamilien gefreut.

Das Taufkatechetenteam

Das war

Lebendiges Treiben im Pfarrheim St. Johann Baptist im Anschluss an den Gottesdienst am 15. Januar 2012

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Das warGlanz und Größe des Mittelalters

... hieß die Ausstellung Kölner Meisterwerke aus den großen Sammlungen der Welt, die von November 2010 bis Februar 2012 im Museum Schnütgen zu sehen war.

Am 14. Januar 2012 trafen sich 24 Interessierte aus unserer Gemeinde im Museum und wurden von Frau Renate Ocker fachkundig durch die Ausstel-lung geführt. Auf Wunsch der Teilnehmer wird Frau Ocker weitere Angebote folgen las-sen. Die Termine werden recht-zeitig in den Pfarrnachrichten angekündigt.

Fragebogenaktion BewegungsmelderIn der letzten Ausgabe der Pfarrzeitung hatten wir unsere Leserinnen und Leser um eine Bewertung des Bewegungsmelders gebeten. Fünf Rückmeldungen haben uns erreicht, vier ausgefüllte Frage-bögen und eine Antwort per E-Mail. Das ist bei einer Auflage von 6550 Stück pro Ausgabe ein sehr geringer Rücklauf. Wir bedanken uns bei denen, die sich die Mühe gemacht haben, unsere Fragen zu beantworten. Alle Personen, die uns geantwortet haben, drei Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 51 und 76 Jahren, leben seit vielen Jahren in Refrath/Frankenforst und besuchen eher selten den Gottesdienst. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die Anregungen werden wir, soweit möglich, in unserer Arbeit versuchen zu berücksichtigen. Auch in Zukunft freuen wir uns auf Kommen-tare und Kritik, Wünsche und Ideen!

Das Redaktionsteam

Blick in die Ausstellung „Glanz und Größe des Mittelalters“ Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln / Marion Mennicken

Kapitelkreuz - Westdeutsch (Köln?) 1000-1050 - Domschatz-kammer und Diözesanmuseum Osnabrück - Bildnachweis: Osnabrück, Domschatzkammer und DiözesanmuseumFoto: Hartmut Strenger

Frau Ocker (2. v. re.) mit einem Teil der Gruppe in der Museumshalle

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40Ökumene in Refrath

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Die Ökumene in Refrath ist mit vielen Aktionen lebendig und aktiv. Einen organisatorischen Rahmen bietet der seit vielen Jahrzehnten existierende Öku-meneausschuss. Er setzt sich zusammen aus Laien, die von den Gremien entsandt wurden, Vertretern der Bildungswerke und den hauptamtlichen Geist-lichen. Im Folgenden soll be-schrieben werden, was dieser Ausschuss hier vor Ort bei uns bewegt.

Ein Klassiker sind die Herbstge-spräche. Im Herbst 2011 haben wir „Christliche Positionen im Nahostkonflikt“ an drei Aben-den mit Vorträgen diskutiert. In der Kapelle St. Elisabeth hat unser Subsidiar Dirk Peters mehr als fünfzig Menschen die Position der katholischen Kirche zum Nahostkonflikt er-klärt, zwei weitere Vorträge beschäftigten sich mit dem Kairodokument aus Palästina. Ein Höhepunkt war sicher auch die ökumenische Agapefeier in der evangelischen Kirche im Vürfels an Buß- und Bettag. Für den kommenden Herbst 2012

sind Herbstgespräche geplant mit dem Thema Kirchenmusik, Vorträge werden weniger wort-lastig und durch viel Musik auf-gelockert sein, wenn wir „Ein-stimmen in Gottes Melodie“.

Spirituell und ökumenisch ha-ben wir Adventsandachten in der Alten Kirche gefeiert. Mit dem übergreifenden Thema „Es kommt ein Schiff geladen“ haben Laien und Geistliche, ka-tholisch und evangelisch, die einzelnen Abende sehr unter-schiedlich, schön und andächtig gestaltet. Für die kommende Passionszeit gibt es vier Passi-onsandachten in der Karwoche

mit dem Motto „Standhaft Blei-ben – vier Andachten zu Texten aus der Passionsgeschichte nach Markus“. Die Andachten werden wiederum von verschie-denen Gruppen gestaltet und in verschiedenen Kirchen stattfin-den. Beginnend in der Zeltkir-che Kippekausen am 1. April um 18 Uhr, dann jeweils weiter um 19:30 Uhr am 2. April in St. Elisa-beth, am 3. April im Vürfels und 4. April in St. Johann Baptist.

Ein weiteres spirituelles Erle-ben für alle Christen bietet die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“. Sie beginnt am Montag, 21. Mai. An diesem und

Herbstgespräch in der Kapelle St. Elisabeth

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allen darauf folgenden Tagen jeweils um 19 Uhr gibt es Gebet und Andacht in St. Johann Baptist. Am Pfingstmontag, 28. Mai, endet diese Woche mit einem ökumenischen Gottesdienst im Vürfels ebenfalls um 19 Uhr. Die Gebetstexte finden sich im Internet über www.oekumene.org.

Mit „Kirche im Zentrum“ gehen katholische und evangelische Christen aus ihrer Kirche zu den Men-schen ins Refrather Ortszentrum im Siebenmor-gen. Regelmäßig bringen wir unseren Glauben in die Ortsmitte und bieten den vorbeigehenden Menschen an, einfach nur Informationen mitzu-nehmen oder mit uns über „Gott und die Welt“ ins Gespräch zu kommen. Der nächste Termin ist Samstag, 31. März, direkt vor Palmsonntag.

Wir sind mit Ökumene nicht allein in Refrath. Der Ökumeneausschuss im Rheinisch-Bergischen Kreis verbindet die Gemeinden aus unserer Regi-on. Auf der Internetseite www.oekumene-gl.de finden sich viele Adressen und Kontakte.

Abschließen möchte ich mit der herzlichen Einla-dung an alle, bei einer unserer ökumenischen Ak-tionen dabei zu sein, sei es praktisch im Gespräch oder spirituell in Andachten, und so den Weg zur Einheit der Christen mitzugestalten.

Dr. Michael BialkWolf-Dieter Hanisch

Vorsitzende ÖA Refrath

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Oktober 2011 - Januar 2012

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Wir freuen uns über die Taufe vonAlkema, Erik TristanBaltus, MarleneBrüggemann, Berrit MarieDuda, Tobias NiklasErmantraut, MarcelHartmann, Moritz JakobHeck, Magdalena SandraKubak, Simon PaulSchmitz, Charlotte ViktoriaSchulz, Marta CelinaTholen, Rike MarjeVanstraelen, Vincent Louis Patri-ce Andreas

Wir gratulieren zur Trauung vonJasmin Wrede & Axel LudemannAnne Postel & Markus Michael Zahn

Wieder aufgenommen wurdenKolter, Sascha RichardKolter, TanjaKribben, Nicole

Wir nehmen Anteil am Tod vonBerscheid, Helene,geb. Sensek 90 J.Brands, Heide Elisabeth 70 J.Braun, Marianne, geb. Dausend 79 J.Breuer, Anna Gertrud, geb. Dusemond 81 J.

Ehlert, Annemarie,geb. Schwenzfeier 80 J.Frühe, Gerhard 89 J.Gabler, Gisela,geb. Kretschmer 61 J.Galuba, Helene, geb. Behn 62 J.Geberzahn, Maria,geb. Rockstein 81 J.Gebhardt, Gisela, geb. Rohde 70 J.Hadamek, Karlheinz 88 J.Hahn, Irmgard, geb. Sisting 89 J.Halup, Herta Maria, geb. Schacht 87 J.Hanses, Erik 85 J.Heitz, Karl 89 J.Herkenrath, Rolf 84 J.Hötte, Elisabeth, geb. Strootmann 93 J.Johannes, Joseph Franz 82 J.John, Wilhelm Heinz 73 J.Joisten, Therese, geb. Sost 91 J.Kannowski, Gertrud,geb. Hilgers 75 J.Kaser, Peter Theodor 66 J.Kastl, Gertrud, geb. Hufenstuhl 88 J.Kiwitt, Karl Heinrich 84 J.Kleist, Marlene, geb. Simon 71 J.Koll, Maria, geb. Klein 83 J.Kremer, Anni,geb. Reichertz 75 J.

s a n k t johann baptist

Labey, Anna, geb. Schüler 78 J.Lob, Käthe, geb. Meurer 82 J.Lorenz, Gertrud, geb. Schorn 92 J.May, Johanna, geb. Burelbach 94 J.Menches, Viktor 86 J.Meschede, Eberhard 69 J.Michaels, Hans Georg 72 J.Monterosso, Giuseppe 79 J.Nowacki, Petra 48 J.Osebold, Margrete,geb. Falke 91 J.Ossendorf, Michael 49 J.Ourednik, Walter 86 J.Roosen, Anna Maria, geb. Häßy 83 J.Röser, Kurt 88 J.Roskosch, David 23 J.Roth, Bernhardine, geb. Windoffer 77 J.Skowatz, Alwine, geb. ZIrwes 79 J.Stock, Anna, geb. Schneider 94 J.Wahlen, Maria del Carmen, geb. Rocillo Gracia 69 J.Werner, Michael 46 J.Woitek, Günter 68 J.Wolf, Maria, geb. Wittebroch 91 J.Zündorf, Margarete, geb. Neuber 74 J.

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Wallfahrt nach KevelaerEs ist nicht nur eine körperliche und geistige Herausforderung zu ergründen, wo die eigenen Grenzen sind. Und es ist nicht nur eine sich immer wieder ein-stellende Erfahrung, dass man im Glauben und in der Gemein-schaft zu weit mehr imstande ist als gedacht.

Vielmehr ist es ein tröstendes, ein stärkendes, ein auffrischen-des Erlebnis, das für mehr als 100 Pilger alljährlich der Grund ist, sich zu Fuß auf den Weg nach Kevelaer zu machen, um dort am Gnadenbild der „Trös-terin der Betrübten“ Ihre Anlie-gen vorzubringen.

Gerade die nicht alltäglichen Dinge sind es, die einen wieder auf den Grund, den Boden kom-men lassen: Das Getragen wer-den in der Gemeinschaft der Pilgernden über alle Altersklas-sen hinweg, der Verzicht auf die uns doch so sehr vertrauten Gegenstände und Medien, aber auch und vor allem die intensive Erfahrung des Gebetes verbun-den mit dem Gefühl Hilfe, Un-terstützung und Erfrischung zu

erhalten. Es ist sicherlich keine kurzweilige Wanderung durch die Landschaft des Niederrheins zu der man sich spontan ent-schließt. Doch der in der Über-schrift erwähnte Leitgedanke der Wallfahrtszeit 2012 aus dem Buch Jesaja kann Anstoß sein, ungewohntes äußeres und in-neres Terrain ergründen zu wollen. Denn weiter dürfen wir beim gleichen Propheten von Rettung, von geöffneten Au-gen und Ohren, von Springen und Jauchzen, von sprudelnden Quellen und fließenden Bächen lesen.

Schon seit vielen Jahren reihen sich Mitglieder unserer Gemein-de ein in den Zug der Kölner Kevelaer-Bruderschaft von 1672 an St. Kunibert, Köln.

In diesem Jahr machen sich die Pilger vom 6.-11. August 2012 auf den Weg der 340. Fußwall-fahrt, um diese jahrhunderte-lange Tradition mit Leben zu fül-len. Hierzu sind Sie alle herzlich eingeladen.

Wegen dieses „kleinen“ Jubi-

läums wird Joachim Kardinal Meisner am Donnerstag, dem 9. August 2012 um 10:oo Uhr in der Basilika in Kevelaer mit uns ein Pontifikalamt feiern.

Zudem besteht in diesem Jahr auch wieder die Möglichkeit der begleitenden Tageswallfahrt mit dem Bus am Mittwoch, den 8. August 2012

• ab Frankenforst, St. Maria Königin, Abfahrt 7:oo Uhr (Rückkehr ca. 21:oo Uhr)

• ab Köln, St. Kunibert, Ab-fahrt 7:3o Uhr (Rückkehr ca. 2o:3o Uhr)

Wenn Sie auch dabei sein wol-len - und dazu muss mein kein Mitglied der Bruderschaft sein - können Sie sich gerne an Hr. Michael Rind (Tel. 02204/63483) wenden.

Oder schreiben Sie uns an un-ter [email protected]

Alle nötigen Informationen, das ausführliche Programm sowie

„Sagt den Verzagten, habt Mut!“

(Jes 35, 4)

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Das kommtden Anmeldebogen für beide Wallfahrten finden Sie auch auf unserer Homepage un-ter www.koelnerkevelaerbruderschaft.de.Anmeldeschluss für die Fußwallfahrt ist der 2.7.2012, für die Buswallfahrt der 27.7.2012.Sagt den Verzagten, habt Mut! Wir freuen uns auf Dich und Sie

Michael Rind

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Unser Pfarrfest, eine gemeinsame Sache.

Am Sonntag, den 1.7.2012 findet das Pfarr-fest auf dem Kirchplatz von St. Johann Baptist statt. Zum Gelingen benötigen wir wieder viele fleißige Hände von Jung und Alt. Wer helfen möchte, melde sich bitte bei Michael Huppertz ([email protected]), oder Ulrich Krabbe ([email protected]).

Sommergottesdienstordnung

Ab dem 1. Mai gilt bis zur Neubesetzung der zweiten Priesterstelle folgende Gottes-dienstordnung am Sonntag:

• St. Elisabeth: Vorabendmesse 18 Uhr• St. Maria Königin: 9 Uhr• St. Johann Baptist: 10:30 Uhr

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Termine des Familienzentrums Refrath-Frankenforst I/2012

Liebe Eltern!

Im Rahmen unseres neuen Kath. Familienzentrums Refrath-Frankenforst laden wir alle Menschen in unserer Gemeinde zu den Veranstaltungen ganz herzlich ein.

Bitte melden Sie sich vor den Veranstaltungen in der Kita St. Maria Königin bei Frau Mendel Tel. 02204/68051, in der Kita St. Elisabeth bei Herrn Lebowski Tel. 02204/63165 bzw. in der Kita St. Johann Baptist bei Frau Münch Tel. 02204/61948 an. Für den Besuch der Kinderkirche ist keine Anmeldung erforderlich.

Wir freuen uns auf viele interessierte Teilnehmende

Ihr Familienzentrum Refrath-Frankenforst

Veranstaltungsorte:• Kita St. Maria Königin, Im Hain 31, 51427 Bergisch Gladbach• Pfarrsaal St. Maria Königin, Kiebitzstr. 22, 51427 Bergisch Gladbach• Kita St. Johann Baptist, Kirchplatz 18, 51427 Bergisch Gladbach

17.3. 10-13 Uhr Flohmarkt Pfarrsaal St. Maria Königin24.3. 10-14 Uhr Samstagsbetreuung Kita St. Maria Königin21.4. 10-14 Uhr Samstagsbetreuung Kita St. Maria Königin22.4. 10:15 Uhr Kinderkirche Kita St. Johann Baptist25.4. 19:30 Uhr Elternabend „Kindliche Sexualität und

Sexualerziehung“ mit Frau FassinKita St. Maria Königin

28.4. 10-13 Uhr Erlebnistag für Väter und Kinder Kita St. Johann Baptist3.5. 19:30 Uhr Elternabend „Fernsehen und PC - Was ist

gut für mein Kind?“ mit Frau ScheelKita St. Johann Baptist

4., 5., 11., 12.5. Babysitter-Kurs Kita St. Maria Königin20.5. 13 Uhr Bambini-Kirschblütenlauf des Kath.

Familienzentrum Refrath FrankenforstOrganisation Kita St. Elisabeth

16.6. Sommerfest des Kath. Familienzentrums Refrath-Frankenforst

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46Die Kolpingfamilie Refrath

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Weitere Auskünfte bei Christian Hannig (Tel. 02266/1617)

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Montag, 26. März 19:30 Uhr

Glaubensgespräch zur Fastenzeit mit unserem Präses Pfr. Wolfgang Pollmeyer

Kolpingraum von St. Elisabeth

Mittwoch, 4. April 14:00 Uhr

Wanderung von Altenberg ins Eifgental

Treffpunkt: Dorfplatz in der Kolpingsiedlung

Montag, 2. bis Donnerstag, 5. April

Großväter–Enkel –Tage Leitung: Präses Peter Jansen, Matthias Biert und Sabine Terlau Informationen: Hermann Schlechtriem, Tel. 02204 /63122

Naturfreundehaus Laacherseehaus in Mendig

Montag, 16. April 19:30 Uhr

Aktuelles Montagsgespräch

Kolpingraum von St. Elisabeth

Mittwoch, 2. Mai 10:00 Uhr

Mai-Ausflug nach Morsbach/Sieg

Treffpunkt: Dorfplatz in der Kolpingsiedlung

Samstag, 5. Mai 18:00 Uhr

Stiftungsfest Hl. Messe , anschl. Feier mit Jubilarenehrung

St. Elisabeth, Kolpingraum

Dienstag, 8. Mai 18:45 Uhr

Rosenkranzgebet und Maiandacht im Altenberger Dom, anschl. Imbiss auf den Domwiesen (Bezirksver-band Leverkusen)

Altenberg

Montag, 4. Juni Historischer Rundgang in Refrath Teil IV: Obere Lustheide - Leitung: Hans-Peter Müller

Treffpunkt: Am Ossenbach-Kreuz, Lustheide 44 (neben dem Restaurant)

voraussichtlich am Samstag, 23. Juni

Johannisfeuer

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Ostergottesdienste

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Samstag, 31.3.

18:00 mit Palmweihe St E

Palmsonntag, 1.4.

9:00 mit Palmweihe AK

10:30 mit Palmweihe und Prozession St JB

10:30 mit Palmweihe St MK

18:00 ökum. Passionsandacht KK

Montag, 2.4.

19:30 ökum. Passionsandacht St E

Dienstag, 3.4.

19:30 ökum. Passionsandacht VÜ

Mittwoch, 4.4.

19:30 ökum. Passionsandacht St JB

Gründonnerstag, 5.4.

8:00 Metten und Laudes KB17:30 Wortgottesdienst der Kom-

munion- u. GrundschulkinderSt JB

19:00 Beichte St E20:00 Einsetzung des Abendmahls,

anschl. Anbetung die Nacht hindurch

St E

20:00 Abendmahlfeier, anschl. Anbetung

KB

Karfreitag, 6.4.

8:00 Metten und Laudes KB

8:00 gesungene Laudes und Lesehore AK

10:00 Kreuzwegandacht St MK

15:00 Karfreitagsliturgie St JB

15:00 Karfreitagsliturgie KB

18:00 Komplet KB

Samstag, 7.4.

8:00 Metten und Laudes KB

18:00 Vesper KB

21:30 OsternachtmitTaufe St JB

21:30 Osterfeuer,anschl.Osternacht KB

Ostersonntag, 8.4.5:30 Osternacht,

anschl.OsterfrühstückSt E

10:30 Osterhochamt St JB

10:30 Osterhochamt St MK

10:30 Festliche Eucharistiefeier KB

18:00 Osterhochamt St E

18:00 gesungene Vesper KB

Ostermontag, 9.4.

8:00 Laudes KB

9:00 Hl. Messe AK

10:00 Hl. Messe KB

10:30 Kleinkindergottesdienst AK

10:30 Familienmesse St JB

10:30 Hl. Messe St MK

16:00 Seniorenmesse KR

18:00 gesungene Vesper KB

Abkürzungen der Gottesdienstorte:• St E = St. Elisabeth• AK = Alte Kirche St. Johann Baptist• St JB = St. Johann Baptist• St MK = St. Maria Königin• KK = Ev. Zeltkirche Kippekausen• VÜ = Ev. Gemeindezentrum Vürfels• KB = Kinderdorf Bethanien• KR = Kursana Residenz

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ansprechbarPfarrer Winfried Kissel (Leitender Pfarrer) 0 22 04 - 91 75 26 Kirchplatz 10, 51427 Refrath E-Mail: [email protected]

Pfarrer Jörg Harth (Pfarrvikar) 0 22 04 - 9 68 99 13 Siebenmorgen 16, 51427 Refrath E-Mail: [email protected]

Pastoralreferentin Ursula Massin 0 22 04 - 96 22 62 In der Auen 59, 51427 Refrath E-Mail: [email protected]

Gemeindereferentin Marion Petry 0 22 04 - 20 60 09 Kirchplatz 14, 51427 Refrath E-Mail: [email protected]

Pfarrer Dirk Peters (Subsidiar) 0 22 04 - 30 77 97 Kiebitzstr. 22, 51427 Frankenforst E-Mail: [email protected]

Pfarrer Wolfgang Pollmeyer (Subsidiar) 0 22 02 - 1 08 68 13 Altenberger Domstr. 207, 51467 B. Gl. E-Mail: [email protected]

Kirchenmusik: Christophe Knabe, Kirchenmusiker 0 22 04 - 4 80 19 01 Angela Kahl, Kirchenmusikerin 0 22 02 - 3 05 63

Küsterinnen: Maria Recker 0 22 04 - 30 10 36 Jutta Sieverding 0 22 04 - 2 53 73

Pastoralbüro St. Johann Baptist 0 22 04 - 6 44 08 Claudia Wurdel, Veronika Carpus, Rosemarie Hagelstein Kirchplatz 12, 51427 Refrath [email protected]: / /www.kirchen- in-refrath.de geöffnet: MO–FR 9:00–11:30Uhr DI,DO 15:00–18:00Uhr

Kon

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