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312 Uber das Bandenspektrum des Magnesiumhydrids. Von Arnold Guntseh in Stockholm. Mit 8 Abbildungen. (Eingegangen am 18. November 1933.) In w 1 wird eine netl gefundene Interkombinationsbande des neutralen lYlagnesium- hydrids besprochen. Die mit Hilfe dieser Bande genauer bereehneten Rotations- konstanten des hSheren 2//-Zustandes werden angegeben. In w 2 werden die mit Anwendung yon zwSlf neu analysierten Banden des ionisierten Magnesium- hydrids berechneten Termwerte, sowie auch die Rotationskonstanten und Disso- ziationswerte gegeben. In w 3 wird die Abh~ngigkeit des Spinentkoppelungs- faktors mit der Rotation besprochen. w Niihere Kenntnisse fiber das Bandenspektrum des Magnesiumhydrids sind dutch Arbeiten yon Pearse 1) und yon Watson und Rudnick 8) erhalten worden. Der erstere behandelt dabei tells ein Bandenspektrum, _.p,~ welches dem ionisierten Magnesium- L -'f'" hydrid zugeschrieben wird, und -- teils aueh eine im Ultraviolett bei 1~ ~ 2430 gelegene Bande. Diese Bande, die gewisse interessante Eigentiimliehkeiten aufweist, wird ~Xfj, f einem 2I/--2.cvJ-~bergang zuge- .- af_ sproehen. Der Anfangszustand ~ .... ~,..~ dieser Bande wird bier mit 8//, --~.~ _. ..... -:..3f__ bezeiehnet, um diesen Zustand von 2/i 1 ~ einem niedrigeren 2H-Zus~and ~mter- ..~--Mgz seheiden zu kSnnen. Dieser Zu- ~ stand ist der Anfangszustand des ~ ~ \ ~ im Griin gelegenen, v0n Watson Fig. 1. Elektroneniiberg~nge und Potential- und R u d n i c k untersuehten kurven des Magnesiumhydrids. 2//__ 2X_Uberganges" Die beiden S~,steme haben dabei denselben Endzustand 2~7. In Fig. 1 sind die Elektronenniveaus und die den Zust~nden entsprechenden, naeh der yon Rydberg 3) angegebenen Formel konstruierten Potentialkurven einge- zeiehnet. Aus der Fig. 1 ist zu ersehen, dal3 die VerhMtnisse bei dem Magnesium- hydrid denjenigen bei z.B. dem Almniniumhydrid entsprechen. Es w~re 1) R. W. B. Pearse, Proc. Roy. Soc. London (A) 125, 157, 1929; 122, 442, 1929. -- 2) W. W. Watson u. P. Rudniek, Phys. Rev. 29, 413, 1927. s) R. Rydberg, ZS. f. Phys. 73, 376, 1932.

Über das Bandenspektrum des Magnesiumhydrids

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312

Uber das Bandenspektrum des Magnesiumhydrids. Von Arnold Guntseh in Stockholm.

Mit 8 Abbildungen. (Eingegangen am 18. November 1933.)

In w 1 wird eine netl gefundene Interkombinationsbande des neutralen lYlagnesium- hydrids besprochen. Die mit Hilfe dieser Bande genauer bereehneten Rotations- konstanten des hSheren 2//-Zustandes werden angegeben. In w 2 werden die mit Anwendung yon zwSlf neu analysierten Banden des ionisierten Magnesium- hydrids berechneten Termwerte, sowie auch die Rotationskonstanten und Disso- ziationswerte gegeben. In w 3 wird die Abh~ngigkeit des Spinentkoppelungs-

faktors mit der Rotation besprochen.

w Niihere Kenntnisse fiber das Bandenspektrum des Magnesiumhydrids sind dutch Arbeiten yon Pearse 1) und yon W a t s o n und R u d n i c k 8) erhalten worden. Der erstere behandelt dabei tells ein Bandenspektrum,

_.p,~ welches dem ionisierten Magnesium-

L -'f'" hydrid zugeschrieben wird, und -- teils aueh eine im Ultraviolett bei

1~ ~ 2430 gelegene Bande. Diese Bande, die gewisse interessante Eigentiimliehkeiten aufweist, wird

~ X f j , f einem 2I/--2.cvJ-~bergang zuge- .- a f_ sproehen. Der Anfangszustand

~ . . . . ~ , . . ~ dieser Bande wird bier mit 8 / / , --~.~ _.

. . . . . -:..3f__ bezeiehnet, um diesen Zustand von 2/i 1 ~ einem niedrigeren 2H-Zus~and ~mter-

..~--Mgz seheiden zu kSnnen. Dieser Zu- ~ stand ist der Anfangszustand des

~ ~ \ ~ im Griin gelegenen, v0n Wa t s o n Fig. 1. Elektroneniiberg~nge und Potential- und R u d n i c k untersuehten

kurven des Magnesiumhydrids. 2/ /__ 2X_Uberganges" Die beiden

S~,steme haben dabei denselben Endzustand 2~7. In Fig. 1 sind die Elektronenniveaus und die den Zust~nden entsprechenden, naeh der yon R y d b e r g 3) angegebenen Formel konstruierten Potentialkurven einge- zeiehnet.

Aus der Fig. 1 ist zu ersehen, dal3 die VerhMtnisse bei dem Magnesium- hydrid denjenigen bei z.B. dem Almniniumhydrid entsprechen. Es w~re

1) R. W. B. Pearse, Proc. Roy. Soc. London (A) 125, 157, 1929; 122, 442, 1929. -- 2) W. W. Watson u. P. Rudniek, Phys. Rev. 29, 413, 1927.

s) R. Rydberg, ZS. f. Phys. 73, 376, 1932.

Uber das Bandenspektrum des Magnesiumhydrids. 313

deshalb zu erwarten, dab such hier eine Interkombinationsbande 2/1, __ 21I

vorhanden sei, Welehe .etws bei ~ 4550 liegen m~lBte.

Bei vorbereitenden Aufnahmen mit einem Magnesiumbogen traten such bei 2 4550 Bandenlinien auf, die eine recht gute Intensitgt batten. Die Lage dieser Bandenlinien stimmte gut mit der Annahme iiberein, dab diese Linien der Interkombinationsbande angehSrende Linien seien. Die Bande wurde deshalb in der ersten Ordnung des Konkavgitters des hiesigen Instituts photographiert (Dispersion 1,95 A/ram). Als ~'--.~ ........... Lichtquelle diente ein Va- kuumbogen mit Magnesium s d ~ als positive Elektrode und :r/~:*c

Kohle als negative Elek- / ~ ~ 1 I ] I trode. Der Bogen wurde mit 440 Volt Gleiehstrom s z - - g - - d ~' ~ betrieben; die Stromst~rke Fig. 2. Abbreehen der Bande ~ 2480. war etwa 2,5 Amp. Der Wasserstoffdruek betrug 80 mm Hg, wobei der Bogen sehr ruhig brannte. Die Aufnahme dauerte 9 Stunden, naeh weleher Zeit die Bandenlinien mit guter Intensitat hervortraten.

Bei einem oberflgehliehen Betrachten der Bande zeigen sieh keine deutliehen Serien, sondern die Linien liegen seheinbar unregelmglSig. Da abet die yon Pearse gemessene, dem ~//*--s~'-lJbergang entspreehende Bande, wie such dievonWat son undRudniek gegebene Bande, dievon dem 2i/__ 2~" Ubergang herrahrt, bekannt waren, bereitete es keine Sehwierig- keiten, die Lage der Linien der Interkombinationsbande zu bereetmen. Die ~Tbereinstimmung zwisehen den berechneten und wirklieh aufgefundenen Linien war eine sehr gute, besonders wenn beaehtet wird, dais die yon Pearse verwendete AuflSsung nieht besonders grol~ war. Eine Eigenttim- liehkeit der Bande 2 9480 wirkt hierbei auf das Aussehen der Iuterkombi- nationsbande ein. Pearse zeigte niimlieh, da~ diese Baride far K-Werte, die kleiner als 10 sind, aus P-, Q- mid R-Zweigen besteht. Far grSl~ere K-Werte dagegen fallen die P- mid R-Zweige fort und die Bande besteht in der Fortsetzung nur aus Q-Zweigen. Dies lgBt sieh aus der Annahme erklgren, dais der Td-Term in der A-Aufspaltung wegen PrAdissozia~ion ausf~llt. Naeh Kronig 1) sell diese Prgdissoziation yon einem bisher noch nieht bekannten z~'-Term verursacht sein (Fig. 9.). Dieser 2~'-Term darfte

1) R. de L. Kronig, ZS, f. Phys. 62, 300, 1930.

314 Arnold Guntseh,

von demselben aP-Atomterm wie der ~H-Zustand ausgehen. Dal3 der 2//-Term nieht zur Pradissoziation beitragt, ware dann etwa dadureh zu erklaren, dal~ der ~//*-Term zu weit yon der Pradissoziationsgrenze im kontinuierlichen Spektrum des 2//-Termes entfernt ist. Dal~ die Pradisso- ziationsgrenze hSher ats der 3P-Atomterm liegt, kSnnte dann so gedeutet werden, dab der Term stol3end ware, und etwa so verlaufe, wie die gestriehelte Linie in Fig. 1 angibt. Diese obengenannten Verhaltnisse wirken also auch bei der In~erkombinationsbande ein. Wie aus Fig. 3 hervor- geht, ist anzunehmen, dal~ die Bande aus 4 R- und 4 P-Zweigen besteht,

Fig. 3. In te rkombinat ionsbande fiir K < 10. Fig. 4. In tezkombinat ionsbande fiir K ~> 10.

wenn K kleiner als 10 ist. Fiir hShere K-Werte dagegen sollten o. p- und 2 R-Zweige auftreten, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Au~ Grund ihrer schwachen Intensitat sind ja Q-Zweige in einem ~ / / - - 2H-Ubergang kaum zu erwarten. Dies Verhalten stimm~ auch mit der Analyse ilberein. In der Nahe der Nullinie sind auch die Bandenlinien zu Quartetten gruppiert, wahrend am Ende der Serien Dublette vorhand~n sind. Die Tabelle 1 gibt die ein- geordneten Werte der Bandenlinien, wahrend die Tabelle 2 die Kombinations- differenzen, vergliehen mit den entspreehenden Kombinationsdifferenzen in der yon Wa t son und R u d n i c k untersuchten Bande, zeigt. Die Numerierung ist dabei in Ubereinstimmung mit der heutigen Theorie um eine Einheit versehoben worden. Dureh die Analyse bot sich die Gelegenheit, die Rotationskonstanten des ~//*-Zustandes genauer als bisher z u berechnen; sie sind, wie aueh zur Vervollstandignng die Rotationskonstanten der anderen Zustande des neutralen Magnesiumhydrids, in Tabelle 3 ausgereehnet. Dank den besseren Messungen konnte aueh die A-Aufspaltung des 2//*-Zu- standes, solange dieser noch nicht pradissoziiert ist, angegeben werden. In Ubereinstimmung mit der Theorie war die A-Aufspaltung des Zustandes ~//112 mit J + 1/2 linear. Hierbei war p = 0,15. Fiir die wenigen Rotations- quantenzahlen, wo dieA-Aufspaltung in dem ~//3!2-Zustand erhalten werden konnte, zeigte diese aueh einen linearen Verlauf. Ein: in entspreehender Weise bestimmter p-Weft ware 0,20.

[

316 Arnold Guntsoh,

Tabelle2. Kombina t ionsd i f fe renzen des Endzus tandes 22:.

K

5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

II I n t e r k o m b i n a t i o n s b a n d e

134,13 158,03 181,66 205,50 228,86 252,49 275,93 299,11 321,69 344,55 366,86 389,13 411,06 432,39 453,67 474,84 495,32 515,94 535,56 554,92

133,86 158,05 181,88 205,88 229,55 252,59

W a t s o n und

R u d n i c k

133,97 157,94 181,78 205,38 229,21 252,63 276,14 299,24 322,16 344,89 367,09 389,40 411,19 432,67 453,98 474,96 495,52 515,84 535,64 555,21

In t e rkombina t ion sban de

133,18 133,52 157,69 157,60 181,21 181,24 205,19 205,26 228,64 229,00 252,36 252,59 275,66 298,99 321,73 344,31 366,84 389,01 410,95 432,36 454,00 474,85 495,40 515,58 535,49 554,88

W a t s o n und

R u d n i e k

133,03 157,29 181,24 205,17 228,98 252,63 276,14 299,24 322,16 344,89 367,09 389,40 411,19 432,67 453,98 474,96 495,52 515,84 535,64 555,21

Tabelle 3.

i B - - D �9 10 4

3//

F " 10 7

1~5 1460 ~,1 1575

1680

w 2. Bei meinen Aufnahmen ersehienen auch auf den Platten die Banden des ionisierten Magnesiumhydrids. Dies System ist zwar auch yon P e a r se untersueht worden, abet da dieser Forseher hierbei einen Quarz- spektrographen verwandte, konnte er das System nieht geniigend welt naeh Rot verfolgen. Ieh babe deshalb erg~nzende Aufnahmen dieses Systems in der ersten Ordnung des Konkavgitters des hiesigen Instituts gemaeht. Als Liehtquelle diente dabei eine EntladungsrShre aus Quarz. In dieser R5hre bes~ehen beide Elektroden aus Magnesium, wodureh ein sehr reines Spektrum erhalten wird. Die RShre wird yon einem 5000 Volt-Wechsel- stromtransformator gespeist; die Stromst~rke war etwa 1/2 Amp. Bei einem Wasserstoffdruek von 5 mm Hg brannte die RShre sehr ruhig. Die Aufnahmen dauerten 12 Stunden und es ergab sieh dabei die RShre dem Bogen ent- schieden iiberlegen.

~ber das Bandenspektrtun des l~agnesiumhydrids. 317

Dies System des ionisierten Magnesiurnhydrids zeigt nur naeh Ultr~-

violett bin deutliehe Banden. Je mehr sich das System naeh Rot erstreckt,

um so grOl]er wird die Anhaufung der Linien. Aber dank den deutlich

ausgepr/~gten Banden nach Ultraviolett bin konnte doeh das System in dem Liniengewirr verfolgt werden. AuBer den -cOn P e a r s e angegebenen 7 Banden wurden 12 neue, 6 neue Kernsehwingungsniveaus enthaltende Banden analysiert. Dot Kfirze und Anschauliehkeit wegen sind die neuen Daten in der Form von Termwerten in Tabelle 4 mitgeteilt. Tabelle 5 gibt dann die Rotationskonstanten si~mtlieher Niveaus. Was die Rotations- konstanten betrifft, so muB hier, auf den eigentiimliehen ~/erlauf der D-Werte

aufrnerksarn gernaeht werden. Die D-Werte verlaufen ja gewShnlich naeh

D �9 7 0 -4

-~00

0 2 ~/ 6 g Y

Fig. 5.

D .70 -~

-,75g I i _ _

0 7

Fig. 6.

der Formel D~ = D~ -~ fl (v -~ �89 rnit linearem v. Wie aus der Fig. 5

hervorgeht, ist der Verlauf der D-Werte der Endzust~nde zwar ein regel- m~l]iger; er stimrnt aber rnit der obigen Forrnel nieht ~berein. Dies ist urn so auffallender, als der Verlauf der B-Werte keine solche EigentOrnlieh-

keiten aufweist. Der Gang der D-Werte der Anfangszust~nde ist, wie aus Fig. 6 hervorgeht, fast linear. Eine Ubereinstimmung mit der yon K r a t z e r

gegebenen Beziehung war nicht vorhanden. Sehliel~lich gibt Tabelle 6 die Nullinien der yon mir untersuchten Banden. Die mit * bezeichneten 7Null- linien sind die mit Hilfe der zuerst yon P e a r s e angegebenen und dann yon mir abge~nderten Nullinienformel

~o = 35902 -k 1139,0 (v' -k �89 - - 9,2 (v' -k �89 __ 1695,3 (v" q- �89 + 30,2 (v" + �89 + 0,508 (v" + �89

bereehneten Werte.

Mit Hilfe der Nullinienformel kSnnen auch die Dissoziationswerte be- rechnet werden. FOr 1Z' ist D ~ 16900 crn -1 und for 1X. D ----- 34700 cm -1. Wie aber aus Fig. 1 hervorgeht, we die Potentialkurven aufgezeichnet sind, wobei die gestrichelte Kurve dem Wert D ---- 34700 entspricht, stimmt dies

318 Arnold Guntsch,

Tabelle 4a. Termwerte des ionisierten ~Iagnesiumhydrids.

J v' = 0

1 35 636,3 2 653,2 3 678,1 4 712,9 5 756,8 6 806,1 7 867,8 8 933,2 9 36012,6

10 097,2 11 190,4 12 292,0 13 401,2 14 519,2 15 644,6

Tabelle 4b.

36 756.6 77115 37872,2 797,4 897,8 830,5 930,1 873,2 972,6 922,9 38021,4 982,6 079,7

37049,0 145,3 125,0 220,1 208,5 302,0 300.1 392.3 39918 49016 507,6 596,4 623,6 701,4 746,8 831,9

J

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

v r ~ O

36778,4 919,3

37068,4 224,8 388.4 56<3 739,1 924,8

38118,4 318,5 525.6 739:3 959,5

39186,5 4195

?/=I

37878,4 38017,6

163,7 318,2 479,7 648,1 824,8

39007,4 198,0 395,0

v ' ~ 2

38 961, 5 39098,4

242,4 393,9 552,5 718,1 8~1,9

Termwerte des ionisier ten Magnesiumhydrids.

J v' = 3 v' = 4: J v' = 8 v' ~ 4:

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11

38 938, 6 954,0 979,5

39011,0 052,5 100,8 158,1 224,2 295,9 376,3 464,7

40286,1 356,9 435,4 522,0

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

39 561,6 665,2 777,5 897,1

40024,2 158,6 299,2 448,8 604,4 768,1

40 616,1

828.1 943,1

41066, 5

Tabelle 4c. Termwerte des ionis ier ten lYlagnesiurnhydrids.

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15

~)H 0

0 10,5 36,5 74,0

124,8 187,2 263,1

349,9 450,7 562,4 687,2 823,7 972,4

1132,9 305,0 489,5

V '~ = I

1705,7 754,6 814,5 890,3 971,8

2071,5 178,7 300,8 433,5 577,5 733,4 900,6

3079,4

V fr ~ 2

3848,8 977,0

4116,8 267,9 429,9 602,6

J

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

V" ~ 0

1685,1 892,1

2110,3 339,8 580,0 831,0

3093,3 366,1 648,8 941,8

4244,7 557,1 879,4

5210,6 551,6

v " ~--- 1

3269,0 470,0 681,1 903,7

4136,8 380,3 633,8 898,0

5172,1 455,5 748,7

6051,4

V Ir ~ 2

4786,1 980,4

5185,4 400,3 625,8 861,0

6106,1 361,7 626,4 900,7

7183,8 476,1 776,8

Uber das Bandenspektrum des /Yiagnesiumhydrids. 319

Tabelle 4d. Te rmwer te des ion is ie r ten Magnes iumhydr ids .

J v" ~ 3

3 4 5 6 7 5019,8 8 112,5 9 213,6

10 328,0 11 451,2 12 586,7

Tabelle 4e.

V " ~ 4

6196,8 13 241,7 14 295,9 15 362,6 16 438,3 17 527,3 18 625,2 19 734,7 20 854,1 21 984,1 22

7549,6 592,5 644,8 709,0 782,0 867,0 961,2

8066,3 181,1 306,0

v rr ~ 3

5732,5 888,8

6055,9 233,0 421,4 618,6 826,1

7043,0 270,0 507,1

v* ' ~ 4

7124,8 278,7 436,3 606,8 787,3 977,7

8177,6 386,4 605,1

V" ~ 5

8441,1 585,7 740,2 903,8

9076,9 257,3 447,7

Termwer te des ionis ie r ten Magnes iumhydr ids .

4 5 6 7 8 9

10 11 12

V" ~ 6

8866,2 916.2 97713

9048,2 128,9 219,1 319,5 429,6 548,8

V " ~ 7

10105,2 163,6 230,6 308,5 393,8 489,8 594,5 707,5

V" ~ 8

11334,2 410,9 488,6 579,8 677,7 786,4

J

13 14 15 16 17 18 19 20

v t t ~ 6

9 678,2 815,9 963,9

10120,5 285,7 459,8 642,3

V rr ~ 7

10 830, 8 961,5

11102,4 251,0 407,5 572,9 745,1 926,7

V tr ~ 8

11901,8 12 028,2

158,2 303,0

Tabelle 5. R o t a t i o n s k o n s t a n t e n des ionis ie r ten Magnes iumhydr ids .

v B ' - - D t �9 1 0 4 B rr - - D rr �9 1 0 4

0 1 2 3 4 5 6 7 8

4,275 4,216 4,143 4,068 3,980

2,12 2,06 1,95 1,83 1,72

6,295 6,102

5 , 9 2 3 5,730 5,534 5,325 5,100 4,845 4,585

3,56 3,39 3,50 3,71 4,07 4,35 4,17 3,82 3,52

jedoch nicht mit der Atomtermenzuordnung iiberein. In dem Termen- schema ftir Mg I I gibt es ni~mlich keinen Term, dem der 127*-Zustand unter der Voraussetzung, dal] 1S der Grundterm von Mg I I ist, zugeordnet werden kann. Um dies zu erkli~ren, gibt es jetzt zwei MSglichkeiten. Ent- weder ist der D-Weft 34700 em -1 en~sehieden zu hoch und es ware ein Weft yon D-----17000cm -1 anzunehmen, wobei eine Potentialkurve erhalten werden wtirde, wie es die ges~richelte Kurve in Fig. 1 angibt, oder es w~re

320 Arnold Guntsch,

Tabelle 6. Nullinienschema.

~ o 1

] 35629 33996 0 | 35629* 33996*

Ill 36747 35114 1 [ 36749* 35116*

~l137849 2 [ 37851"

~113893~ 3 [1138933*

'1

32497 32428*

30927 30927*

32045 32047*

4

29500 29498'I

30618 30618*

32802 32802 *~

29261 29263*

30363 30365*

29085 29088*

30167 30170*

7 8

27888 27889*

28970 27854 28971.* 27857*

28923 28922*

ein noch nicht gefundener Atomterm bei 67600 cm -1 vorhanden, dem der

1Z'*-Zustand zugeor4ne~ werden kann. In diesem Falle best~nde eine

Analogie mit Kupfer oder Gold, in deren Atomen sogenannte d'-Terme vor-

kommen, die im Niveauschema des Atoms eine Lage haben, welche der-

jenigen des unbekannten Termes des Magnesiums entspricht. Dieser un-

bekannte Term diirfte dann ein p'-Term sein. Die Elektronenkonfiguration

des Normalzustandes des Magnesium I I ist ls ~ 28 ~ 2~?838. J~hnlich der Elektronenkonfiguration die yon E. B e n g t s s o n- K n a v e 1) und A. H eim e r

und T. He imer 2) flit das Kupfer- und Goldhydrid angegeben wird, wilrde

dann der p'-Term einer Elektronenkonfiguration 1 s ~ 2 s ~ 2 p5 3 s2 entsprechen.

In diesem Zusammenhang ist es auch mSglich, das Ionisierungspotential

des Magnesiumhydrids zu berechnen. Da r o for den ~Z'-Zustand des neutralen

Magnesiumhydrids etwa dieselbe Gr51~e hat wie fiir den 1Z'-Zustand des

ionisierten, wird das Ionisierungspotential, welches for die gleichen Kern-

sehwingungsabst~nde berechnet wird (Franck-Condonsches Prinzip),

dasselbe wie dasjenige, welches aus dem Vergleich der Kernschwingungs- niveaus v = 0 der Potentialkurven erhalten wird. Das erhaltene Ioni-

sierungspotential ist hierbei 7,6 Volt.

Ein Studium des Isotopieeffektes konnte nieht vorgenommen werden, weft auf den Platten eine kontinuierliche Schw~rzung entstand, in welcher

die den schwi~cheren Isotopen entsprechenden Bandenlinien nicht unter- sehieden werden konnten.

1) E. Bengtsson-Knave , Diss. Stockholm 1932. -- 3) A. Heimer u. T. Heimer, ZS. f.. Phys. 84, 222, 1933.

Ober das Bandenspektrum des 1~agnesiumhydrids. 321

An dieser Stelle mSehte ich aueh die Aufmerksamkeit auf eine Bande um 2 2348 lenken. Die Linien sind in Tabelle 7 angegeben. Die Lage dieser Linien stimmt nicht mit der yon F e a r s e gemessenen Lage der Banden-

kanten des s//* - - ~2:-Systems fiberein. Das ist um so mehr bemerkenswert, weft die in der Niihe liegende, von P e a r s e angegebene 1--0-Bande bei ,~ 2332 auf meinen Aufnahmen nieht ersehien, wi~hrend die 0--1- und die 1--1-Bande vorhanden waren. Dann wiire aber mSglieherweise noeh, wie auch P e a r s e angibt, ein drittes u// - - 22:- System zu erwarten. Es w~re also vielleicht denkbar, dab diese Linieniolge die 0--0-Bande des Systems sei. Auf Grund der Lage in der NiChe der Pr~dissoziationsgrenze w~re dann die Bande pr~dissoziiert, so dab nut ein Q-Zweig erhalten werden wfirde. In Fig. 1 ist die Potentialkurve des entspreehenden ~//-Zustandes punktiert dargestellt. Meine jetzigen Untersuchungen, die sieh fiber andere Teile des Bandenspektrums des Magnesiumhydrids, besonders des neutralen, er- streeken, werden vielleieht AufschluB fiber diese Frage geben kSnnen.

Tabelle 7. Bande bei ), 2348.

42572,10 78,16 80,39 85,54

42 590,48 96,44

604,56

42 612,59 20,67 29,94

42 640,05 51,13 61,50

w 3. Zu den Faktoren, die ffir den Termverlauf eines Bandenterms maB- gebend sind, gehSrt aueh der Koppelungsfaktor A, welcher ffir die Weehsel- wirkungsenergie zwisehen dem Spinvektor und dem A-Vektor eine Be- ziehung gibt. In der H i l l - v a n Vleeksehen Formel fiir den Termverlauf bei Dubletten

F (J) = B {(J ~- �89 __A ~ • ~ [ 4 J + �89 + oc (cr --4)AS]}1/2

bezeichnet or die GrSBe A/B. Um die Abh~ngigkeit der Koppelungskonstante von J in den beiden Sublettniveaus zu studieren, wurden die Differenzen .F 1 ( J ) - Fs(J ) berechnet. Dadurch, dab wit diese Differenzen verwenden, erhalten wir eine passende Form der Gleiehung, indem wit ja linden

F 1 (J) - - F ~ (J) = [4 (J + �89 + ~ (~ - - 4)ASJ'h.

Wird jetzt ffir jeden J-Weft der entsprechende A-Wert bereehnet, so werden ffir steigende J-Werte fallende A-Werte erhalten, bis sehlieBlich diese letzteren gegen Null gehen; das diirfte dann so gedeutet werden, dab der Hundsehe Fall a eingetreten ist. Dutch Verwendung der J-Werte bei dieser Berechnung wird A sehr sieher bestimmt, well die Aufspaltung der Term- komponenten mit derselben J-Numerierung in den meisten Fiillen so groB

322 Arnold Guntsch.

ist, dab die Me~fehler nut kleine prozentuale Fehler ergeben. Fig. 7 zeigt di~ YerhMtnisse im ~//-Zus~and des Calciumhydrids, wobei die Werte den Angaben yon M u l l i k e n l ) u n d yon H u l t h ~ n 2) entnommen sind. Wie m a n sieht, lieg t die Spinkoppelung zwischen J - ~ 171/2 und J = 181/2 . Fiir den 2H-Zustand des Magnesiumhydrids tritt die Entkoppelung schon

A~ 80

6O

Fig. 7. A-Entkopplung des Call (2//~.

A

|

6 ~

Fig. 8. A-Entkopplung des Mgtt (~n).

zwischen J = 91/2 und J = 101/2 ei~, wie in Fig. 8 dargestellt ist. Die in den Tabellen enthaltenen A-Werte werden dann durch Extrapolieren er- halten; fiir das Calciumhydrid A ~ 79,8, fiir das Magnesiumhydrid

A ----84,1.

Herrn Profi E. H u l t h 6 n , der mir die Anregung zu dieser Arbeit ge- geben hat, mSchte ich flit sein fSrderndes Interesse und seine wer~vollen Ratschl~ge meinen herzlichen Dank aussprechen.

Stovkholm, Physikalisches Institut der Universit~t.

1) R. S. Mul l iken , Phys. Rev. 32, 388, 1928. -- 2) E. H u l t h ~ n , Phys. Rev. 29, 97, 1927.