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74 Bericht: Spezielle analytische Methoden Bericht iiber die Fortschritte der analytischen Chemie IV. Spezielle analytisehe Hethoden 4. Analyse yon biologischem Material t~ber den Stand und die zu erwartende l~ntwieklung der Anwendung der Mikro- photographie in der biologisehen Forsehung beriehtet H. SWrFT [1]. Neben der Verbesserung des AuflSsungsvermSgens bei kiirzeren Wellenl~ngen wird die Wieder- gabe dutch die Ausnutzung spezifischer Absorptionen, besonders der Proteine und Nueleins~uren bei 260--280 nm, stark erhSht. (60 Literaturzitate). 1. J. ttistochem. Cytochem. 14, 842--852 (1966). Whitman Lab., Univ. Chicago, Chicago, Ill. (USA). J. M~z~uR Charakterisierung histoehemiseher Reaktionen mit Hilfe der Infrarotspektro- skopie. D.R. KVIS~BV.RG[1]. Naeh einer allgemeinen Bespreehung der mSglichen Einsatzgebiete wird als Beispiel die Anf~rbung der fl-Zellen-Granula in den Langer- hansschen Inselu des Pankreas dutch Aldehydfuchsin angegeben. Aus dem Vergleich mit Modellverbindungen wird geschlossen, dab die zur Sulfons~ure oxydierten SH- Gruppen des Eiweil3 elektrGstatische Bindungen zum Farbstoff ausbflden. 1. J. Histochem. Cytoehem. 14, 853--861 (1966). Dept. Anatomy, Univ. Minnesota, Minneapolis, Minn. (USA). J . MALUR Mikroimmunelektrophorese-Technik auf Celluloseacetatgel. B. Lo~A~To und C. V]mGA~I [1]. Der besondere Vortefl dieser Verfahrensweise besteht einerseits im geringen Verbrauch an Antigen und Antiserum und andererseits in dem geringen apparativen Aufwand. Aul~erdem kann die Elektrophorese an zwei Seren gleichzeitig durehgefiihrt werden. In der Mitre der 2,5• 17 em groSen ,,Cellogel"-Streifen (Che- metron) wird entlang der L~ngsachse eine 0,1 em breite und 7 cm lange Rinne an- gebracht. Die Elektroden miissen yon den Enden der Rinne gleichweR entferut sein. Als Puffer wird Veronal pH 8,2 (Ionenst~Lrke 0,05) verwendet. Das Antigen (2--4 ~l) tr~gt man 4--5 em yon der Kathode entfernt zweimal linear auf, indem man ca. 0,5 cm zwischen Rinne und Enden der Auftragslinie frei l~Bt. Die Elektrophorese- dauer betr~gt bei 160 V entspreehend 0,5 mA/cm ca. 75 min. Nach Beendigung der Trennung wird der Streifen auf eine trockene Glasplatte gelegt, nach vollst~ndiger Adhesion nicht weniger als 50 ~l Antiserum mittelS Capillare in die Rinne aufgetra- gen und die Platte horizontal 12--18 h zur Diffusion in die Feuehtekammer gebraeht (bei hSheren Temperaturen, z. B. 37 ~ C, kann die Zeit verkiirzt werden). Danaeh wird der Streifen 12 h in physiologischer Kochsalz-LSsung oder besser in PufferlSsung (pH 8,6) gewasehen und gef~rbt durch Eintanchen entweder in LSsung a) 0,5 g Amidoschwarz, 40 ml Methylalkohol, 50 ml Wasser und 10 ml Essigs~iure (i5 rain) oder in LSsung b) 0,1 g Thiazinrot und 100 ml l~ Essigs~vre (30 rain). Als Entf~rbungsmittel dient eine LSsung aus Methylalkohol/Wasser/Essigs~ure/Diace- tonalkohol (35: 50: 7: 8). Die Immunsph~rogramme eines Normalserums, der Seren eines y~- und yG-Myeloms, einer Agammaglobulin~mie (WaldenstrSm) und einer Nephrose sind abgebildet. 1. Clin. Chim. Aeta 15, 169--171 (1967). Med. Univ. Klinik, ~Iailand (Italien). H. G. EULEN]~6F:~R

Über den Stand und die zu erwartende Entwicklung der Anwendung der Mikrophotographie in der biologischen Forschung

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74 Bericht: Spezielle analytische Methoden

Bericht iiber die Fortschritte der analytischen Chemie

IV. Spezielle analyt isehe Hethoden

4. A n a l y s e y o n b i o l o g i s c h e m M a t e r i a l

t~ber den Stand und die zu erwartende l~ntwieklung der Anwendung der Mikro- photographie in der biologisehen Forsehung beriehtet H. SWrFT [1]. Neben der Verbesserung des AuflSsungsvermSgens bei kiirzeren Wellenl~ngen wird die Wieder- gabe dutch die Ausnutzung spezifischer Absorptionen, besonders der Proteine und Nueleins~uren bei 260--280 nm, stark erhSht. (60 Literaturzitate).

1. J. ttistochem. Cytochem. 14, 842--852 (1966). Whitman Lab., Univ. Chicago, Chicago, Ill. (USA). J. M~z~uR

Charakterisierung histoehemiseher Reaktionen mit Hilfe der Infrarotspektro- skopie. D.R. KVIS~BV.RG [1]. Naeh einer allgemeinen Bespreehung der mSglichen Einsatzgebiete wird als Beispiel die Anf~rbung der fl-Zellen-Granula in den Langer- hansschen Inselu des Pankreas dutch Aldehydfuchsin angegeben. Aus dem Vergleich mit Modellverbindungen wird geschlossen, dab die zur Sulfons~ure oxydierten SH- Gruppen des Eiweil3 elektrGstatische Bindungen zum Farbstoff ausbflden.

1. J. Histochem. Cytoehem. 14, 853--861 (1966). Dept. Anatomy, Univ. Minnesota, Minneapolis, Minn. (USA). J. MALUR

Mikroimmunelektrophorese-Technik auf Celluloseacetatgel. B. Lo~A~To und C. V]mGA~I [1]. Der besondere Vortefl dieser Verfahrensweise besteht einerseits im geringen Verbrauch an Antigen und Antiserum und andererseits in dem geringen apparativen Aufwand. Aul~erdem kann die Elektrophorese an zwei Seren gleichzeitig durehgefiihrt werden. In der Mitre der 2,5• 17 em groSen ,,Cellogel"-Streifen (Che- metron) wird entlang der L~ngsachse eine 0,1 em breite und 7 cm lange Rinne an- gebracht. Die Elektroden miissen yon den Enden der Rinne gleichweR entferut sein. Als Puffer wird Veronal pH 8,2 (Ionenst~Lrke 0,05) verwendet. Das Antigen (2--4 ~l) tr~gt man 4--5 em yon der Kathode entfernt zweimal linear auf, indem man ca. 0,5 cm zwischen Rinne und Enden der Auftragslinie frei l~Bt. Die Elektrophorese- dauer betr~gt bei 160 V entspreehend 0,5 mA/cm ca. 75 min. Nach Beendigung der Trennung wird der Streifen auf eine trockene Glasplatte gelegt, nach vollst~ndiger Adhesion nicht weniger als 50 ~l Antiserum mittelS Capillare in die Rinne aufgetra- gen und die Platte horizontal 12--18 h zur Diffusion in die Feuehtekammer gebraeht (bei hSheren Temperaturen, z. B. 37 ~ C, kann die Zeit verkiirzt werden). Danaeh wird der Streifen 12 h in physiologischer Kochsalz-LSsung oder besser in PufferlSsung (pH 8,6) gewasehen und gef~rbt durch Eintanchen entweder in LSsung a) 0,5 g Amidoschwarz, 40 ml Methylalkohol, 50 ml Wasser und 10 ml Essigs~iure (i5 rain) oder in LSsung b) 0,1 g Thiazinrot und 100 ml l~ Essigs~vre (30 rain). Als Entf~rbungsmittel dient eine LSsung aus Methylalkohol/Wasser/Essigs~ure/Diace- tonalkohol (35: 50: 7: 8). Die Immunsph~rogramme eines Normalserums, der Seren eines y~- und yG-Myeloms, einer Agammaglobulin~mie (WaldenstrSm) und einer Nephrose sind abgebildet.

1. Clin. Chim. Aeta 15, 169--171 (1967). Med. Univ. Klinik, ~Iailand (Italien). H. G. EULEN]~6F:~R