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Heft ~4 Kurze Originalmitteilungen 403 1957 (Jg. 44) Reinheit der verschiedenen Zellfraktionen: Die Isolierung er- folgte nach SC~tN~IDER U. Mitarb. 5) in 0,25 m Sucrose. Die Kernfraktion (3mal t0 min 600g) wurde nach LANe und SI~BERT 6) filtriert und 2mal in 0,000t8 m CAC1+0,25 m Sucrose nachgewaschen, die tibrigen Zell-Bestandteile in 0,25 m Sucrose + 0,01 m Versen (Na-EDTA) wetter aufge- trennt: 5iitochondrien bei 8500 g (3mal t0 min) und Mikro- somen bet 18000 g (60 min). Die Fermentaktivit~iten der be- strahlten Tiere wurden jeweils auf die entsprechenden Werte yon Kontrolltieren bezogen. Aus 15 Versuchsserien rnit ins- gesamt 350 Tieren ergeben sich ftir die einzelnen Zellfraktionen die in Fig. l wiedergegebenen Dosiseffektkurven. Hierbei wurden die erhaltenen Einzelwerte in Probitwerte transfor- miert, die Mittelwertsgerade graphisch ermittelt und ihr Ver- iauf wieder in numerischen MaBstab iibertragen. Eine Fermentaktivierung finder sich vor allem im Kern und in den Mitochondrien. Der Unterschied zu den Kontroll- werten ist im ganzen Dosisbereich yon 200 his 1000 r stati- stisch gesichert (p < 0,0t), der Unterschied zwisehen den bei- den Kurven liegt innerhalb der Fehlergrenze fiir p = 0,05. In den Mikrosomen sowie im tiberstehenden Plasma wird das Kathepsin erst nach letalen Strahlendosen meBbar aktiviert, bet 900 r ist der Anstieg anf t50% der Kon~crolle bet beiden Fraktionen mit p < 0,05 gesiehert. Aus den Versuchsergebnissen wird deutlich, dab durch Bestrahlung ein Enzym im Kern und in den Mitochondrien schon deutlich beeinfluBt werden kann, wiihrend es in den Mikrosomen und im Plasma nnveriindert bleibt. Es wird wetter zu prtifen sein, ob die differenzierte Struktnr, die sich im Kern und in den Mitochondrien findet, ffir diesen Unter- schied in der Strahlenempfindlichkeit bestimmend ist. Biophysikalische A bteilung des Heiligenberg-Institutes, tteiligenberg (Baden), (Leitung : .Pro/..Dr. H. LANGXNDORFF) U. KAGEN Eingegangen am 3. Juni 1957 1) HEvEsY, G.v., u. A. FORSSBERG: Proe. Internat. Congr. of Biochemistry 195S. New York: Academic Press 1956. -- ~) PAYNE, A.H., L.S. KELLY U. C. :E~'T~N~AN: Proe. Soe. Exp. Biol. a. Med. 81, 698 (1952). -- PAYNE, A.H., L.S. KELLY U. H.B. JoNEs: Cancer Res. 12, 666 (1952). -- a) RAJEWS~<Y,B., G. GERBER, H.H. PARC~- WITZ n. ][71.PAUL'Z: Z. Naturforsch. lib, 415 (~956).- ~) HAGEN, U.: Eingereicht bet der Z. Naturforsch. -- ~)SCHNEIDER, W.C.: J. of Biol. Chem. 176, 259 (t948). -- HO~EBOra, G.H., W.C. SCHNEIDER U. M. J. STRIEBICH: J. of Biol. Chem. 196, fl ~ (1952). -- s) LA~%][71., u. G. SIESERT: Handbueh der physiol. Chem. Analyse, Bd. II, S. 537. Heidelberg 1955. Ober die Bedeutung der Fixierungszeit bet tier zytologischen Unter- suehung von Sprol~spitzen naeh R~ntgenbestrahlung Nach der Applikation yon ionisierenden Strahlen auf dormante Samen wird die Frequenz der Chromosomenmuta- tionen oft im ersten mitotischen Zyklus nach der Keimung festgestellt. Bei Gerste erfolgt so die Ausziihlung der H~iufig- keit yon Fragment- und Brfickenzellen racist in der Anaphase yon Wurzelspitzen (WS)- oder SproBspiizen (SS)-Mitosen. Die Samen unterscheiden sich jedoch bekanntlich trotz konstanter AuBenbedingungen (Temperatur, ~rassermenge usw.) indivi- duell etwas in ihrer Keimgeschwindigkeit. ]3ei ether bestimm- ten Zeit nach der Einkeimung ist daher die L~inge der WS und SS zwischen den K6rnern unterschiedlich. Benutzt man allein die L/inge der WS bzw. der SS oder die Zeit nach der Ein- keimung als konstante Gr6Be, so ist deshalb problematisch, welche SS oder WS zu fixieren sind, ob man z. B. Frith- oder Sp~tkeimer w~ihlt. Es wurde daher die Frage untersucht, ob bet Fixierungen Bit konstanter SS-L~Lnge frtihkeimende Gerstensamen andere Frequenzen yon Chromosomenmutationen zeigen als sp&t- keimende. Es wurden nur K6rner gleicher Gr613e (Siebsor- tierung 26 mm) verwendet. Die IR6ntgendosis betrug t0000 r nach viersttindiger Vorquellung der Samen*). Nach der Be- strahlung wurden 750 K6rner in ether Petri-Schale yon 23 cm Durchmesser Bit FIieBpapier bet Zimmertemperatur (2t 4- I~ eingekeimt. Die Fixierung der SS in Alkohol-Eisessigmi- schung (3: 1) erfolgte zu drei verschiedenen Zeiten nach Be- ginn der Einkeimung und bet konstanter SS-L~inge. Diese SS-L~nge entsprach in jedem Fail etwa der LSmge der I<ary- opse: die SS wurden Iixiert, unmittelbar bevor oder gerade als sic die Deckspelze am entgegengesetzten Ende der S~elle der Embryolokalisierung durehbrachen. Nach 48 Std hatte der erste Teil der SS diese Liinge erreicht, neun SS davon wurden fixiert (Tabelle t). Ein Maximum an SS in der ge- wiinschten L~nge war nach etwa 60 Std vorhanden. Hiervon Tabelle I. EinlluB der Fixierungszeit bei l~onstanter Sprol3spitzenlange an] die Frequenz yon Chromosomemnutationen. Ausz~hlung yon keimenden Gerstensamen im ersten mitotisehen Z ,klus A B [ C IA/B AIC I B/C I. Fixierungszeit a) . . . 482 60 28749 AnzahI der SS 9 19 20 Untersuchte Zetlen . ~0 88 Geseh~digte Zellen % 67,82 77,0663,05 - - - Zellenmit Fragment% 66,83 73,71 ] 57,83 i + Zellen mit Bracken % t2,87 26,54 129,32 ] ++ ++ - Briicken je Zelle . . 0,28: 0,518 0,679 x _x I x II. ZellenmitFragment % 98,54 95,65 / 91,72 ] -- Zellen mit Brfieken % 18,98 34,45 / 46,50 ++ +++i ++ Bracken je Zelle - I 0,416 0,672' 1,076 x I x I x L Innerhalb aller untersuehten Zellen. II. Nut innerhalb der geseh~digten ZeIIen. ~) In Std naeh Quellungsbeginn. + Signifikanz bei P<O, O5, ++ bei P<O,0t, +++ bei P < 0,O01. x Nieht auf Signifikanz geprfift. wurden 19 SS fixiert. Nach 87 Std wurden 20 SS von sp~it- keimenden Samen iixiert (Tabelle t). Nach der Fiirbung mit Eisen-Karmin-Essigsiiure erfolgte in Quetschpr~iparaten die Beobachtung an mittleren Ana- phasen bis frtihen Telophasen. Es wurde die Freqnenz yon Zellen Bit Brficken und Zellen Bit Fragment festgestellt (Tabelle 1). ,,Gesch~digte Zellen" sind solche, die Fragmente und/oder Brficken enthielten. In tier rechten tI~ilfte yon Tabelle t sind die :Ergebnisse der statistischen Priifung yon paarweisen Vergleichen der Versuchsglieder Bit HiKe des t-Tests angegeben. Es zeigt sich, dab die Frequenz der ,,ge- sch/idigten Zellen" nnd der ,,Zellen mit Fragment" durch die Fixierungszeit nicht wesentlich beeinfluBt wird. Dagegen nimmt die Frequenz yon Brticken (besonders wenn man nur die Verh~iltnisse innerhalb der gesch~idigten Zellen betrachtet) erheblieh und signifikant zu, n~mlich yon 19% auf 47%. W~hrend die Fragmente weitaus meistens auf einem Chromo- somenbrueh beruhen, gehen die ]3riicken im allgemeinen auf zwei solcher Briiche zuriick, da sle stark vorwiegend als Doppelbrticken auftreten. Diese Brficken sind meist die Folge ether Fusion zweier centromertragender Fragmente. Die Er- gebnisse yon Tabelle I k6nnen am besten dadurch erkl~trt werden, dab bet den Sp~itkeimern die Rekombinafionszeit und damit die IRekombinationschance erh6ht ist. Die Resultate demonstrieren die Bedeutung der Fixie- rungszeit yon SS, anch wenn diese bet gleicher L~inge fixiert werden. Sollen die Frequenzen yon Chromosomenmutationen untersehiedlich behandelter Versuchsglieder vergliehen wer- den, so gentigt es nicht, Fixiernngszeit und L~nge der SS allein konstant zu halten. Es erscheint vorerst am besten, aul3erdem dann zu fixieren, wenn ein Maximum an SS oder WS die ge- wiinsehte (konstante) L~inge erreicht hat. Max-Planek-Institut /iir Ziichtungs/orschung (Erwin-Baur- Institut) , KSln- Vogelsang HORST GAUL Eingegangen am 7. Juni 1957 *) Es ist in diesem Zusammenhang ohne entscheidende Be- deutung, dab die Dosis in fraktionierter Form (5 • 2000 r) gegeben wurde. Nach der jeweiligen Bestrahlungsfraktion erfolgte langsame Rficktroeknung der K6rner und vor der n~iehsten Bestrahlungs- fraktion erneute vierstfindige Quellung. Die n~iheren Versuchs- bedingungen werden an anderer Stelle pnbliziert. [Jber das Schicksal der Citronens~iure beim Altern organiseh-organisierter Substanz Als einem intermedigr zentralen Stoffwechselprodukt kommt der Citronens/iure, die auch bet vielen technologisch wichtigen Frozessen auf biochemischer Grundlage eine nicht unbedeutende iRollel),2),a) spielt, in der gesamten organisier- ten W-elt eine praktisch ubiqui~/ire Verbreitung zu~). Diese Tatsache legt die Frage nach ihrem Schicksal beim Altern yon organischer Substanz his hin zur Mineralisierung nahe; im ]Rahmen unserer Untersuchungen fiber die Chemic und Physio- logic der Citronens/~ure hat sich einiges experimentelles Mate- rial ergeben, das vielleicht yon allgemeinerer Bedentung ist. lgs wurde die Citronensgurebilanz z.B. beim noch grfinen Blatt am Baum bis zur vollendeten Vergilbung bzw. his zum Laubfall anfgenommenS). Die Ergebnisse sind in Fig. I dar- gestellt. Daraus geht hervor, dab die S~iurebildung Bit der im Herbst aufh6renden Assimilierung in zu erwartender 32*

Über die Bedeutung der Fixierungszeit bei der zytologischen Untersuchung von Sproßspitzen nach Röntgenbestrahlung

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Page 1: Über die Bedeutung der Fixierungszeit bei der zytologischen Untersuchung von Sproßspitzen nach Röntgenbestrahlung

Heft ~ 4 K u r z e Or ig ina lmi t t e i l ungen 403 1957 (Jg. 44)

Re inhe i t der ve r sch i edenen Zel l f rak t ionen: Die I so l ie rung er- folgte n a c h SC~tN~IDER U. Mitarb . 5) in 0,25 m Sucrose. Die K e r n f r a k t i o n (3mal t0 m i n 600g) wurde n a c h LANe u n d SI~BERT 6) f i l t r ier t u n d 2mal in 0 ,000t8 m CAC1+0,25 m Sucrose n a c h g e w a s c h e n , die t ibrigen Zel l -Bes tandte i le in 0,25 m Sucrose + 0,01 m Versen (Na-EDTA) wet ter aufge- t r e n n t : 5 i i tochondr ien bei 8500 g (3mal t0 min) u n d Mikro- s o m e n bet 18000 g (60 min) . Die Fe rmentak t iv i t~ i t en der be- s t r ah l t en Tiere w u r d e n jeweils au f die e n t s p r e c h e n d e n W e r t e yon Kont ro l l t i e ren bezogen. Aus 15 Versuchsse r ien rnit ins- g e s a m t 350 Tieren ergeben sich ftir die e inzelnen Zel l f rak t ionen die in Fig. l w iedergegebenen Dos i se f fek tkurven . Hierbei w u r d e n die e rha l t enen Einze lwer te in P rob i twer t e t r ans fo r - mier t , die Mi t t e lwer t sge rade g raph i sch e rmi t t e l t u n d ihr Ver- iauf wieder in n u m e r i s c h e n MaBs tab i iber t ragen.

E ine F e r m e n t a k t i v i e r u n g f inder sich vor a l lem im K e r n u n d in den Mi tochondr ien . Der Un t e r s ch i ed zu den Kont ro l l - wer ten i s t im ganzen Dosisbere ich y o n 200 his 1000 r s ta t i - s t i sch ges icher t (p < 0,0t) , der Un t e r s ch i ed zwisehen den bei- den K u r v e n l iegt i nne rha l b der Feh le rgrenze fiir p = 0,05. I n den Mik rosomen sowie i m t ibe r s t ehenden P l a s m a wird das K a t h e p s i n ers t n a c h le ta len S t r ah l endosen meBbar akt iv ier t , bet 900 r is t der Ans t i eg an f t 50% der Kon~crolle bet be iden F r a k t i o n e n m i t p < 0,05 gesiehert .

Aus den Versuchse rgebn i s sen wird deutl ich, dab du rch B e s t r a h l u n g ein E n z y m im K e r n u n d in den Mi tochondr ien schon deu t l i ch beeinf luBt werden kann , wi ihrend es in den Mik rosomen u n d i m P l a s m a nnve r i i nde r t bleibt . Es wird wet ter zu prt i fen sein, ob die differenzier te S t ruk tn r , die sich im K e r n u n d in den Mi tochondr ien f indet , ffir d iesen Un te r - schied in der S t r ah l enempf ind l i chke i t b e s t i m m e n d ist.

Biophysikalische A bteilung des Heiligenberg-Institutes, tteiligenberg (Baden), (Leitung : .Pro/..Dr. H. LANGXNDORFF)

U. KAGEN

Eingegangen am 3. Jun i 1957

1) HEvEsY, G.v., u. A. FORSSBERG: Proe. Internat . Congr. of Biochemistry 195S. New York: Academic Press 1956. - - ~) PAYNE, A.H., L.S. KELLY U. C. :E~'T~N~AN: Proe. Soe. Exp. Biol. a. Med. 81, 698 (1952). - - PAYNE, A . H . , L.S. KELLY U. H.B. JoNEs: Cancer Res. 12, 666 (1952). - - a) RAJEWS~<Y, B., G. GERBER, H.H. PARC~- WITZ n. ][71. PAUL'Z: Z. Naturforsch. l i b , 415 ( ~ 9 5 6 ) . - ~) HAGEN, U.: Eingereicht bet der Z. Naturforsch. - - ~)SCHNEIDER, W.C.: J. of Biol. Chem. 176, 259 (t948). - - HO~EBOra, G.H., W.C. SCHNEIDER U. M. J. STRIEBICH: J. of Biol. Chem. 196, f l ~ (1952). - - s) LA~%][71., u. G. SIESERT: Handbueh der physiol. Chem. Analyse, Bd. II, S. 537. Heidelberg 1955.

Ober die Bedeutung der Fixierungszeit bet tier zytologischen Unter- suehung von Sprol~spitzen naeh R~ntgenbestrahlung

N a c h der App l ika t ion yon ionis ie renden S t rah len auf d o r m a n t e S a m e n wird die F r e q u e n z der C h r o m o s o m e n m u t a - t i onen oft im ers ten mi t o t i s chen Zyklus n a c h der K e i m u n g festgestel l t . Bei Gers te erfolgt so die Ausz i ih lung der H~iufig- ke i t y o n F r a g m e n t - u n d Brfickenzel len racist in der A n a p h a s e yon Wurze l sp i t zen (WS)- oder SproBspi izen (SS)-Mitosen. Die S a m e n un te r sche iden sich jedoch b e k a n n t l i c h t ro tz k o n s t a n t e r A u B e n b e d i n g u n g e n (Tempera tu r , ~ r a s s e r m e n g e usw.) indivi- duell e twas in ihrer Ke imgeschwind igke i t . ]3ei e ther b e s t i m m - t e n Zeit n a c h der E i n k e i m u n g is t dahe r die L~inge der W S u n d SS zwischen den K 6 r n e r n unterschiedl ich . B e n u t z t m a n allein die L/inge der W S bzw. der SS oder die Zeit nach der E in- k e i m u n g als k o n s t a n t e Gr6Be, so is t desha lb p rob lemat i sch , welche SS oder W S zu f ixieren sind, ob m a n z. B. Fri th- oder Sp~tke imer w~ihlt.

E s wurde dahe r die F rage u n t e r s u c h t , ob bet F i x i e rungen B i t k o n s t a n t e r SS-L~Lnge f r t ihke imende G e r s t e n s a m e n andere F r e q u e n z e n yon C h r o m o s o m e n m u t a t i o n e n zeigen als sp&t- ke imende . Es w u r d e n n u r K 6 r n e r gleicher Gr613e (Siebsor- t i e rung 26 m m ) ve rwende t . Die IR6ntgendosis be t rug t0000 r n a c h v iers t t indiger Vorque l lung der S amen*) . N a c h der Be- s t r a h l u n g w u r d e n 750 K 6 r n e r in ether Pe t r i -Scha le yon 23 cm D u r c h m e s s e r B i t FIieBpapier bet Z i m m e r t e m p e r a t u r (2t 4- I~ e ingekeimt . Die F i x i e rung der SS in Alkohol -Eisess igmi- s c h u n g (3: 1) erfolgte zu drei ve r sch i edenen Zei ten n a c h Be- g inn der E i n k e i m u n g u n d bet k o n s t a n t e r SS-L~inge. Diese SS-L~nge e n t s p r a c h in j e d e m Fail e twa der LSmge der I<ary- opse: die SS w u r d e n Iixiert, u n m i t t e l b a r bevor oder gerade als sic die Deckspelze a m e n t g e g e n g e s e t z t e n E n d e der S~elle der E m b r y o l o k a l i s i e r u n g d u r e h b r a c h e n . N a c h 48 Std h a t t e der ers te Teil der SS diese Liinge erreicht , n e u n SS d a v o n w u r d e n f ixier t (Tabelle t). E in M a x i m u m an SS in der ge- w i insch ten L~nge war nach e twa 60 Std v o r h a n d e n . H ie rvon

Tabelle I. EinlluB der Fixierungszeit bei l~onstanter Sprol3spitzenlange an] die Frequenz yon Chromosomemnutationen. Ausz~hlung yon

keimenden Gerstensamen im ersten mitotisehen Z ,klus

A B [ C IA/B AIC I B/C

I. Fixierungszeit a) . . . 482 60 28749 AnzahI der SS �9 �9 �9 9 19 20 Untersuchte Zetlen . ~0 88 Geseh~digte Zellen % 67,82 7 7 , 0 6 6 3 , 0 5 - - - Zellenmit Fragment% 66,83 73,71 ] 57,83 i + Zellen mit Bracken % t2,87 26,54 129,32 ] + + + + - Briicken je Zelle . . 0,28: 0,518 0,679 x _x I x

II. Ze l l enmi tFragment % 98,54 95,65 / 91,72 ] -- Zellen mit Brfieken % 18,98 34,45 / 46,50 + + + + + i + + Bracken je Zelle - �9 I 0,416 0,672' 1,076 x I x I x

L Innerhalb aller untersuehten Zellen. II. Nut innerhalb der geseh~digten ZeIIen. ~) In Std naeh Quellungsbeginn.

+ Signifikanz bei P < O , O5, + + bei P < O , 0 t , + + + bei P < 0,O01. x Nieht auf Signifikanz geprfift.

w u r d e n 19 SS fixiert . N a c h 87 Std w u r d e n 20 SS von sp~it- k e i m e n d e n S a m e n i ix ier t (Tabelle t) .

N a c h der F i i rbung mi t E i s en -Karmin -Ess ig s i i u r e erfolgte in Quetschpr~ipara ten die B e o b a c h t u n g an mi t t l e r en An a - p h a s e n bis fr t ihen Te lophasen . Es wurde die F r eqnen z y o n Zellen B i t Brf icken u n d Zellen B i t F r a g m e n t fes tges te l l t (Tabelle 1). , ,Gesch~dig te Zel len" s ind solche, die F r a g m e n t e und /ode r Brf icken enth ie l ten . I n tier r ech ten tI~ilfte yon Tabel le t s ind die :Ergebnisse der s t a t i s t i s chen Pr i i fung y o n paa rwe i sen Vergle ichen der Versuchsgl ieder B i t HiKe des t -Tes ts angegeben . Es zeigt sich, dab die F r equenz der ,,ge- sch/ idigten Zellen" n n d der , ,Zellen mi t F r a g m e n t " du rch die F ix ie rungsze i t n i ch t wesent l ich beeinf luBt wird. Dagegen n i m m t die F r equenz yon Brt icken (besonders w e n n m a n n u r die Verh~iltnisse inne rha lb der gesch~idigten Zellen be t rach te t ) erhebl ieh u n d s ign i f ikan t zu, n ~ m l i c h yon 19% au f 47%. W ~ h r e n d die F r a g m e n t e we i t aus me i s t ens au f e inem Chromo- s o m e n b r u e h beruhen , gehen die ]3riicken im a l lgemeinen auf zwei solcher Bri iche zuriick, da sle s t a r k vorwiegend als Doppelbr t icken auf t re ten . Diese Brf icken s ind meis t die Folge e ther Fus ion zweier c e n t r o m e r t r a g e n d e r F r a g m e n t e . Die Er - gebnisse yon Tabel le I k 6 n n e n a m bes t en d a d u r c h erkl~trt werden, dab bet den Sp~itkeimern die R e k o m b i n a f i o n s z e i t u n d d a m i t die IRekombina t ionschance e rh6h t ist.

Die R e s u l t a t e demons t r i e r en die B e d e u t u n g der Fixie- rungsze i t yon SS, anch w e n n diese bet gleicher L~inge f ixier t werden. Sollen die F r e q u e n z e n yon C h r o m o s o m e n m u t a t i o n e n un te r seh ied l i ch behande l t e r Versuchsgl ieder verg l iehen wer- den, so gent igt es n icht , F ix ie rnngsze i t u n d L~nge der SS allein k o n s t a n t zu ha l ten . Es e rsche in t vore rs t a m bes ten , aul3erdem d a n n zu fixieren, w e n n ein M a x i m u m an SS oder W S die ge- wi inseh te (konstante) L~inge erre icht ha t .

Max-Planek-Institut /iir Ziichtungs/orschung (Erwin-Baur- Institut) , KSln- Vogelsang

HORST GAUL Eingegangen am 7. Juni 1957

*) Es ist in diesem Zusammenhang ohne entscheidende Be- deutung, dab die Dosis in fraktionierter Form (5 • 2000 r) gegeben wurde. Nach der jeweiligen Bestrahlungsfraktion erfolgte langsame Rficktroeknung der K6rner und vor der n~iehsten Bestrahlungs- fraktion erneute vierstfindige Quellung. Die n~iheren Versuchs- bedingungen werden an anderer Stelle pnbliziert.

[Jber das Schicksal der Citronens~iure beim Altern organiseh-organisierter Substanz

Als e inem in t e rmed ig r zen t ra l en S to f fwechse lp roduk t k o m m t der Citronens/iure, die auch bet vielen technologisch wichtigen Frozessen auf biochemischer Grundlage eine nicht unbedeutende iRollel), 2), a) spielt, in der gesamten organisier- ten W-elt eine praktisch ubiqui~/ire Verbreitung zu~). Diese Tatsache legt die Frage nach ihrem Schicksal beim Altern yon organischer Substanz his hin zur Mineralisierung nahe; im ]Rahmen unserer Untersuchungen fiber die Chemic und Physio- logic der Citronens/~ure h a t sich einiges exper imente l les Mate- rial ergeben, das viel leicht yon a l lgemeinerer B e d e n t u n g ist.

lgs wurde die Ci t ronensgureb i l anz z .B. be im noch grf inen B la t t a m B a u m bis zu r vo l lende ten Verg i lbung bzw. his z u m Laubfa l l an fgenommenS) . Die Ergebn i sse s ind in Fig. I dar - gestellt . D a r a u s geh t hervor , dab die S~iurebildung B i t der im H e r b s t a u f h 6 r e n d e n Ass imi l ie rung in zu e rwar t ende r

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