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~9. APRIL 1928 KLINISCHE \VOCHENSCH aber am Leben blieb, zeigten die beiden mit den wesentlich gr6Beren Siderac-Eisenmeligen geffltterten Tiere keinerlei Ver~nderungen. Die Untersuchung der Organe ergab einen auBerordentlich hohen Eisengehalt bei dem rectal mit Ferroeisen injizierten Tiere, einen gleichfalls sehr starken Eisengehalt bei dem oral mit Ferrochlorid geffitterten Eisentiere, w~hrend das mit Siderac oral geffltterte nur eine geringe Zunahme des Eisengehaltes gegenflber der Norm aufwies und die Organe des Tieres, das das Siderac rectal erhalten hatte, hinsichtlich seines Eisengehaltes ~iberhaupt keine ~nderung gegenfiber "der Norm erkennen lieB. Daraus geht hervor, dab die Ferrostabiltabletten sowohl oral als auch rectal in sehr hohem Mal3e das in ihnen enthaltene zweiwertige Eisen resorbieren lassell, w~h- rend das Siderac nur nach oraler Verffitterung eine geringe Eisen- rnenge zur Resorption gelangen lgBt, das rectal verffltterte Siderac dagegen flberhaupt niche resorbiert wird. Dies steht mit unserem oben mitgeteilten analytischen Befunde in vollkommener {~'ber- einstimmung. AuI Grund dieser voli uns hier mitgeteilten Untersuehungen mul3 das Siderac eine zweifache Benrteilung erfahren : Sein Vorteil gegeli- fiber anderen Eisenpr~paraten ist in seinem Anteile an zweiwertigem ]gisen zu sehen, das durch die Salzs~ure des Magens zur L6sung ge- bracht werden kann. Hinsichtlich dieses Ferroanteiles ist es aber so zu beurteilen, wit das reine Eisen (Ferrum reductum ulid Ferrum pulveratum) ; denn wit bei diesem Prhparate ist auch das Zustande- kommen der Wirkung des Sideracs yon der Anwesenheit yon Salz- sgure im Magensafte abh~ngig. Da diese dabei vollstgndig gebunden wird, sind auch hier, wit beim metallischen Risen dyspeptische St6rungen m6glich. Siderac hat aber auBerdem noch alle Nachteile der Ferriverbindungen. Da ein Tell des an sich unwirksamen Ferrianteiles der Verbindung seholi in der Konzentration der Magen- salzsXure gel6st wird, so mul3 neben dem Ferrochlorid auch Ferri- chlorid entstehen, das durch seine Reiz- und ~tzwirkung die anch sonst bei Ferripr~paraten 6fter beschriebenen Nebenwirkuligen zur Folge haben kann. In seiner Gesamtwirkung ist delnzufolge Siderac so zu beurteilen, wit der Magnetit selbst und wie jene EisenprXparate, welehe vor vielen Jahren schon unserem Arzneischatze angeh6rt hatten, abet daraus wieder verschwunden sind. Dies gilt insbesondere yon dem frflher offizinellen Ferrum oxydo-oxydulatum, das auch als Oxydum ferroso-ferricum sowie als Aethiops martialis, deutsch als Eisen- oxyduloxyd oder als Eisenmoor bezeichnet wurde. {5"bet dieses Pr~parat enthgdt schon das Handbuch der Pharmakologie yon SOBERNHEISt die Angabe, dab es IIach BEHRENDS ,,weit schwieriger verdaut wird und weir eher dyspeptische Zufglle herbeifflhrt als das reine Eisen". "Wir konnten uns auch flberzeugen, dab aus alten Prgparaten dieser Zusammensetzung mehr dreiwertiges Eisen durch die =/10 Salzsgure gel6st wird, als aus frischen Prgparaten, was wohl be- weist, dab die Oxydation des zweiwertigen Anteils znm dreiwertigen auch bei langem Liegen des Pr~tparates ebenso wie beim Magnetit allmghlich Iortschreitet. Auf Grund unserer bier mitgeteilten Untersuchungsergebnisse kommen wir zu dem SchluB, dab durch obige Einwande yon BICKEL der Satz, dab die biologische Aktlvitiit des Eisens lediglich eine Funk- .tion der Ferroionen sei, nicht widerlegt erscheint, sondern vielmehr durch BICKEL S eigene Untersuchungen eine Bestatigung erfahren hat. t3L:~12,l% 1 3 1 r ~ L1s L/~r~ ~,J.u *JNl.t J -ik, I-ll~a.P-.I J. I312,LK I%.I%]2,1JO/~]2,L~L, tin. Bemerkung zu der Mitteilung yon Bruno Mendel in Jg. 7, Nr. Io, S. 457 dieser Wochenschrift. Von Geh. Med.-Rat Prof. GOLDSCHEIDERU. Priv.-Doz. I)r.~CVALINSKI. Aus der IIL Medizinischen Klinik der Universit~tt Berlin. MENDEL schreibt am SchluB seiner Arbeit: ,,Meine Versuche fiber die Hitzeempfindlichkeit der Pallidaspirochgten silid IIoch niche abgeschlossen. Geheimrat GOLDSCHEIDER hatte aber die RIFT. 7' JAHRGANG. Nr. t8 847 Freundlichkeit, auf meine Anregnlig jetzt scholi durch Privatdozent Dr. \VALINSKI Paratytiker mit von mir in Tierversuchen erprobten heiBen Biidern behandeln zu lassen." Die Unrichtigkeit dieser Behauptung geht aus Iolgendem Sach- verhalt hervor: Dr. M., damals Volontgrarzt an der III. Medi- zinischen Klinik, hatte in Tierversuchen gefunden, dab die Krebs- zelle einen gewissen Grad von K6rperwarme nicht vertragt. Wollte man nun das menschliche Carcinom auf diese X~reise in Angriff nehmen, so gait es, sehr hohe und langdauernde Temperaturen beim Menschen zu erzeugen. Auf M.S Vorschlag wurden in unserer Klinik Krebskranke mit Recurrensimpfungen behandelt; jedoch zeigte sich, dab die hierdurch erzielten Temperatureli weder nach H6he noch nach Dauer den Anforderungen genfigten. Erst nfit Hilfe der von \VALINSKI ausgearbeiteten Hyperthermiemethode gelang es, teils in Kombination mit Recurrens, teils auch ohne die letztere, die yon M. gewtinschten Temperaturen beim Menschen hervorzurufen. Da diese Versuche der Carcinombeeinflussung jedoch zu keinem tteilergebnis Ifihrten, so war es tflr uns. eine Selbstverstgndlichkeit, IIunmehr die Hyperthermiemethode auch bei den Krankheiten anzuwenden, die bisher mit kfinstlichenl Infektionsfieber behandelt worden sind, wobei wir in erster Linie an die progressive Paralyse, Tabes, Lues cerebrospinalis dachten. Schon im Juni vorigen Jahres behandelten wir den ersten Tall yon Paralyse. Die Anregung hierku erhielten wir aber keineswegs yon M. DaB M. uns zur Hitzetherapie des Careinoms angeregt hat, ist von IIns auf seinen ausdriicklichen Wunsch bisher niche aus- gesprochen, sondern IIur angedeutet worden. Zwischen den Ver- suchen M.s an Syphilisspirochgten und der praktischen Hyper- thermiebehandlung bestehen IIicht die geringsten ]3eziehungen. Von solchen Untersuchungen M.s ist uns vielmehr zu Beginn uliserer Paralysebehandlung nichts bekannt gewesen. Wir mtissen daher die dahingehelide ]3ehauptung M.s als unrichtig zurtickweisen. ERWIDERUNG. Von Dr. BRUNO MENDEL, Berlin-~Tannsee. Geh.-Rat GOLDSCHEIDERund Priv.-Doz. V~ALINSKIbestAtigen, dab sie die Hitzetherapie auf ratine Veranlassung aufgenommen habeli. \V. schreibt auch an anderer Stelle fiber seine Versuche : ,,Die spezielle Veranlassung dazu boten Untersuchungen yon Dr. BRUNO MENDEL" (Med. Klin. 1928, Nr. 13, S. 489). Geh.-Rat GOLDSCHEIDER und Priv.-Doz. W'ALINSKI bestreiten aber, dab die spezielle Anregung, Lues aller Stadien durch Hypertherlnie (heiBe B~der) zu kehan- deln, yon mir ausgegangen ist. Hierzu habe ich folgendes zu bemerken: Schon Anfang des Jahres 1927 habe ich Geh.-Rat GOLD- SCHEIDER in einem ausfiihrlichen Vortrag berichtet, dab die Hitze- behandlung der Spirochdtenerkrankungen aussichtsreich sei, und dab ich derartige Versuche in n~chster Zeit aufnehmen wtirde. Im Mai 1927 habe ich Herrn W. in meinem Laboratorium das yon ~;. BAUCH ffir meine Hitzebehandlung konstruierte elektrische Dau'erthermometer (s. diese Wochenschr. 7, Nr. 15) demonstriert. 13ei dieser Gelegenheit habe ich WALINSKI ratine Spirochgten- kulturen gezeigt und ihm meine Absicht, Spiroch~tenerkrankungen durch Hypertherlnie zu behandeln, mitgeteilt. Im Juni 1927 be- gann in der III. Med. Klinik die I-Iyperthermiebehandlulig yon Syphiliskranken. Die ~mc~kuhg GOLDSCHEiuERS, ~in Hcii~*g~b*tiu ~cl bcl Krebskranken mit der Hyperthermiebehandlung IIicht erzielt worden, berflhrt die Ergebnisse meiner Untersuchungen fiber die Hitzeempfindlichkeit der Krebszelle in keiner Weise. Denn bei diesen therapeutischen Versuchen, die ich alle pers6nlich mit Untersttitzung yon W. durchgeffihrt habe, ist es weder mit der damals yon mir angegebenen Kombination yon Recurrens und heiBem Bad noch mit der Kochsalzinjektionsmethode yon W. gelungen, die Hyperpyrexie so lange aufrechtzuerhalten, wie es nach meinen Angaben zur Abt6tulig von Krebszellen notwendig ist. KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. RADIOMETRISCHE MENGENBESTIMMUNG DER KORPERFLOSSIGKEITEN. Voll RUDOLF EHRENBERG und WALTER KROPATSCHECK. Die Methode basiert auf dem yon F. PANETH und G. v. HEVESY 1 inauguriereen Verfahren, radioaktive Elemente als ,,Indicatoren" bei der Untersuchung physikalischer und chemischer Vorg~nge zu benutzen, das yon dem einen yon uns zur Ausarbeitung einer Ultramikroanalyse biologisch wicheiger Substanzen verwendet worden istK Analog der bekannten Farbstoffmethode der Blutmengenbestimmung 3 sollte aus der Verteilung eines elektrometrisch zu bestimmen- den Radioelements (Thorium 13) auf die 131utmenge ge-

über die Hitzeempfindlichkeit der Krebszelle

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Page 1: über die Hitzeempfindlichkeit der Krebszelle

~9. A P R I L 1928 K L I N I S C H E \ V O C H E N S C H

aber am Leben blieb, zeigten die beiden mit den wesentlich gr6Beren Siderac-Eisenmeligen geffltterten Tiere keinerlei Ver~nderungen. Die Unte rsuchung der Organe ergab einen auBerordentlich hohen Eisengehalt bei dem rectal mit Ferroeisen injizierten Tiere, einen gleichfalls sehr starken Eisengehalt bei dem oral mit Ferrochlorid geffit terten Eisentiere, w~hrend das mit Siderac oral geffltterte nur eine geringe Zunahme des Eisengehaltes gegenflber der Norm aufwies und die Organe des Tieres, das das Siderac rectal erhalten hat te , hinsichtlich seines Eisengehaltes ~iberhaupt keine ~nde rung gegenfiber "der Norm erkennen lieB. Daraus geht hervor, dab die Ferrostabil tablet ten sowohl oral als auch rectal in sehr hohem Mal3e das in ihnen enthal tene zweiwertige Eisen resorbieren lassell, w~h- rend das Siderac nur nach oraler Verffitterung eine geringe Eisen- rnenge zur Resorption gelangen lgBt, das rectal verffltterte Siderac dagegen flberhaupt niche resorbiert wird. Dies s teht mit unserem oben mitgeteil ten analyt ischen Befunde in vollkommener {~'ber- e ins t immung.

AuI Grund dieser voli uns hier mitgeteilten Untersuehungen mul3 das Siderac eine zweifache Benrteilung erfahren : Sein Vorteil gegeli- fiber anderen Eisenpr~paraten ist in seinem Anteile an zweiwertigem ]gisen zu sehen, das durch die Salzs~ure des Magens zur L6sung ge- b rach t werden kann. Hinsichtlich dieses Ferroanteiles ist es aber so zu beurteilen, wi t das reine Eisen (Ferrum reductum ulid Fer rum pulvera tum) ; denn wit bei diesem Prhparate ist auch das Zustande- k o m m en der Wirkung des Sideracs yon der Anwesenheit yon Salz- sgure im Magensafte abh~ngig. Da diese dabei vollstgndig gebunden wird, sind auch hier, wit beim metallischen Risen dyspeptische St6rungen m6glich. Siderac ha t aber auBerdem noch alle Nachteile der Ferriverbindungen. Da ein Tell des an sich unwirksamen Ferrianteiles der Verbindung seholi in der Konzentrat ion der Magen- salzsXure gel6st wird, so mul3 neben dem Ferrochlorid auch Ferri- chlorid entstehen, das durch seine Reiz- und ~ tzwirkung die anch sons t bei Ferripr~paraten 6fter beschriebenen Nebenwirkuligen zur Folge haben kann.

In seiner Gesamtwirkung ist delnzufolge Siderac so zu beurteilen, wi t der Magneti t selbst und wie jene EisenprXparate, welehe vor vielen Jahren schon unserem Arzneischatze angeh6rt ha t ten , abet daraus wieder verschwunden sind. Dies gilt insbesondere yon dem frflher offizinellen Ferrum oxydo-oxydulatum, das auch als Oxydum ferroso-ferricum sowie als Aethiops martialis, deutsch als Eisen- oxyduloxyd oder als Eisenmoor bezeichnet wurde. {5"bet dieses Pr~parat enthgdt schon das Handbuch der Pharmakologie yon SOBERNHEISt die Angabe, dab es IIach BEHRENDS ,,weit schwieriger verdaut wird und weir eher dyspeptische Zufglle herbeifflhrt als das reine Eisen".

"Wir konnten uns auch flberzeugen, dab aus alten Prgparaten dieser Zusammense tzung mehr dreiwertiges Eisen durch die =/10 Salzsgure gel6st wird, als aus frischen Prgparaten, was wohl be- weist, dab die Oxydation des zweiwertigen Anteils znm dreiwertigen au ch bei langem Liegen des Pr~tparates ebenso wie beim Magnetit

a l lm g h l i ch Iortschreitet. Auf Grund unserer bier mitgeteil ten Untersuchungsergebnisse

k o m m e n wir zu dem SchluB, dab durch obige Einwande yon BICKEL der Satz, dab die biologische Aktlvitiit des Eisens lediglich eine Funk- .tion der Ferroionen sei, nicht widerlegt erscheint, sondern vielmehr durch BICKEL S eigene Untersuchungen eine Bestat igung erfahren hat .

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Bemerkung zu der Mitteilung yon Bruno Mendel in Jg. 7, Nr. Io, S. 457 dieser Wochenschrift .

Von Geh . M e d . - R a t Prof . GOLDSCHEIDERU. Pr iv . -Doz. I)r.~CVALINSKI.

Aus der I I L Mediz in i schen Kl in ik der Universi t~t t Ber l in .

MENDEL schreibt am SchluB seiner Arbei t : ,,Meine Versuche fiber die Hitzeempfindlichkeit der Pallidaspirochgten silid IIoch niche abgeschlossen. Geheimrat GOLDSCHEIDER ha t te aber die

R I F T . 7' J A H R G A N G . N r . t8 847 Freundlichkeit, auf meine Anregnlig jetzt scholi durch Pr ivatdozent Dr. \VALINSKI Paratyt iker mit von mir in Tierversuchen erprobten heiBen Biidern behandeln zu lassen."

Die Unrichtigkeit dieser Behaup tung geht aus Iolgendem Sach- verhal t hervor: Dr. M., damals Volontgrarzt an der III . Medi- zinischen Klinik, ha t te in Tierversuchen gefunden, dab die Krebs- zelle einen gewissen Grad von K6rperwarme nicht vertragt. Wollte man nun das menschliche Carcinom auf diese X~reise in Angriff nehmen, so gait es, sehr hohe und langdauernde Tempera turen beim Menschen zu erzeugen. Auf M.S Vorschlag wurden in unserer Klinik Krebskranke mi t Recurrensimpfungen behandelt ; jedoch zeigte sich, dab die hierdurch erzielten Temperaturel i weder nach H6he noch nach Dauer den Anforderungen genfigten. Ers t nfit Hilfe der von \VALINSKI ausgearbeiteten Hyper thermiemethode gelang es, teils in Kombinat ion mit Recurrens, teils auch ohne die letztere, die yon M. gewtinschten Tempera turen beim Menschen hervorzurufen. Da diese Versuche der Carcinombeeinflussung jedoch zu keinem tteilergebnis Ifihrten, so war es tflr uns. eine Selbstverstgndlichkeit, IIunmehr die Hyper thermiemethode auch bei den Krankhei ten anzuwenden, die bisher mit kfinstlichenl Infektionsfieber behandel t worden sind, wobei wir in erster Linie an die progressive Paralyse, Tabes, Lues cerebrospinalis dachten. Schon im Juni vorigen Jahres behandelten wir den ersten Tall yon Paralyse. Die Anregung hierku erhielten wir aber keineswegs yon M. DaB M. uns zur Hitzetherapie des Careinoms angeregt hat , ist von IIns auf seinen ausdriicklichen Wunsch bisher niche aus- gesprochen, sondern IIur angedeute t worden. Zwischen den Ver- suchen M.s an Syphilisspirochgten und der praktischen Hyper- thermiebehandlung bestehen IIicht die geringsten ]3eziehungen. Von solchen Untersuchungen M.s ist uns vielmehr zu Beginn uliserer Paralysebehandlung nichts bekannt gewesen. Wir mtissen daher die dahingehelide ]3ehauptung M.s als unrichtig zurtickweisen.

E R W I D E R U N G . Von

Dr. BRUNO MENDEL, Ber l in -~Tannsee .

Geh.-Rat GOLDSCHEIDER und Priv.-Doz. V~ALINSKI bestAtigen, dab sie die Hitzetherapie auf ratine Veranlassung aufgenommen habeli. \V. schreibt auch an anderer Stelle fiber seine Versuche : ,,Die spezielle Veranlassung dazu boten Untersuchungen yon Dr. BRUNO MENDEL" (Med. Klin. 1928, Nr. 13, S. 489). Geh.-Rat GOLDSCHEIDER und Priv.-Doz. W'ALINSKI bestreiten aber, dab die spezielle Anregung, Lues aller Stadien durch Hypertherlnie (heiBe B~der) zu kehan- deln, yon mir ausgegangen ist. Hierzu habe ich folgendes zu bemerken: Schon Anfang des Jahres 1927 habe ich Geh.-Rat GOLD- SCHEIDER in einem ausfiihrlichen Vortrag berichtet, dab die Hitze- behandlung der Spirochdtenerkrankungen aussichtsreich sei, und dab ich derartige Versuche in n~chster Zeit au fnehmen wtirde. Im Mai 1927 habe ich Herrn W. in meinem Labora tor ium das yon ~;. BAUCH ffir meine Hi tzebehandlung konstruierte elektrische Dau'erthermometer (s. diese Wochenschr. 7, Nr. 15) demonstr ier t . 13ei dieser Gelegenheit habe ich WALINSKI rat ine Spirochgten- kul turen gezeigt und ihm meine Absicht, Spiroch~tenerkrankungen durch Hyperther lnie zu behandeln, mitgeteilt . Im Juni 1927 be- gann in der III . Med. Klinik die I-Iyperthermiebehandlulig yon Syphil iskranken.

Die ~ m c ~ k u h g GOLDSCHEiuERS, ~in Hcii~*g~b*tiu ~cl bcl Krebskranken mi t der Hyper the rmiebehand lung IIicht erzielt worden, berflhrt die Ergebnisse meiner Unte rsuchungen fiber die Hitzeempfindlichkeit der Krebszelle in keiner Weise. Denn bei diesen therapeut ischen Versuchen, die ich alle pers6nlich mi t Unters t t i tzung yon W. durchgeffihrt habe, ist es weder mi t der damals yon mir angegebenen Kombina t ion yon Recurrens und heiBem Bad noch mi t der Kochsalzinjekt ionsmethode yon W. gelungen, die Hyperpyrexie so lange aufrechtzuerhal ten, wie es nach meinen Angaben zur Abt6tul ig von Krebszellen notwendig ist.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

R A D I O M E T R I S C H E M E N G E N B E S T I M M U N G D E R K O R P E R F L O S S I G K E I T E N .

Voll RUDOLF EHRENBERG u n d WALTER KROPATSCHECK.

Die M e t h o d e bas i e r t au f d e m y o n F. PANETH u n d G. v. HEVESY 1 i n augu r i e r een Ver fah ren , r a d i o a k t i v e E l e m e n t e

a ls , , I nd i ca to ren" bei der U n t e r s u c h u n g p h y s i k a l i s c h e r u n d c h e m i s c h e r V org~nge zu b e n u t z e n , da s y o n d e m e inen y o n u n s zu r A u s a r b e i t u n g e iner U l t r a m i k r o a n a l y s e b io log isch wicheiger S u b s t a n z e n v e r w e n d e t w o r d e n is tK A n a l o g de r b e k a n n t e n F a r b s t o f f m e t h o d e de r B l u t m e n g e n b e s t i m m u n g 3 soll te a u s de r V e r t e i l u n g eines e l e k t r o m e t r i s c h zu b e s t i m m e n - de n R a d i o e l e m e n t s ( T h o r i u m 13) a u f die 131utmenge ge-