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Veranderungen des Urins im Wechwljieher. 201 schwer, wird mit Jodtinctur tiefgelb, in Sauren nicht verandert. Am haufigsten kommt er im schleimigen Be- leg des Labmagens vor, in den obersten Schichten der Cylinderepithelzellen, in den andern Magen ist er selte- ner. Bei Kalbern, die noch saugen, findet er sich nicht, und wird also wohl mit dem Pflanzenfutter eingefuhrt; dagegen fanden sich bei Kalbern oft feine Algenfaden. Eine pathologische Bedeutung hat der Pilz nicht. ( Wen. Akademie.) B. lleber die physikalischen und chemischeu VerKuJerun- gen des Urins im Weehselfieber und die Einwir- kung des schwefelsauren Chinins auf denselben. Dr. William Hamrnond, der die Arbeiten von Becquerel, Stuart und Kanke iiber diesen Gegen- stand genau studirt, hat an sich selbst Versuche dariiber sngestellt, die ZII folgenden Resultaten fuhrten. Wahrend eines Wechselfieber-Anfalles waS die Menge der Harn- und Phosphorsaure betriichtlich vermehrt, Harn- stoff und Chlor waren dagegen zu dieser Zeit weit weni- ger im Urin enthalten. Diese Harnbestandtheile kehren wahrend der Apy- rexie auf die normalen Mengen zuriick, bis ein neuer Fieberanfall die Differenzen wieder eintreten Iasst. Das schm-efelsaure Chinin ist im Stande, der Zusam- mensetzung und den Eigenschaften des Urins einen con- stanten Charakter zu verleihen, und die Genesung ist herbeigefiihrt, sobald das naturgemasse Verhaltniss zwi- schen den einzelnen Bestandtheilen des Harnes wieder- hergestellt ist. (The Amer. Journ. of tAe Med. - Journ. de Pharni. et de Chim. Nov. 1859. pug. 380.) Hendess. Derivate der Hipyursaure. H. Schwa n e r t theilt ttus seinen Untersuchungen uber die Hippurssure Folgendes mit : Werden 1 At. Hippursiiure und 2 At. Phosphorchlo- rid zusainnien destillirt, so geht bis 1200 fast nur Phos- phorosychlorid iiber, dann folgt ein farbloses dickflussiges Liquidum, dessen grosste Rlenge zwischen 180 und 1200 entweicht und hauptsachlich aus Chlorbenzoyl C 14H502Cl besteht, und endlich destillirt noch zwischen 220 und 2500 ziemlich schnell eine nndere Fliissigkeit, die theils in dem Retortenhalse, theils in der gut gekiihlten Vorlage

Ueber die physikalischen und chemischen Veränderungen des Urins im Wechselfieber und die Einwirkung des schwefelsauren Chinins auf denselben

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Veranderungen des Urins im Wechwljieher. 201

schwer, wird mit Jodtinctur tiefgelb, in Sauren nicht verandert. Am haufigsten kommt er im schleimigen Be- leg des Labmagens vor, in den obersten Schichten der Cylinderepithelzellen, in den andern Magen ist er selte- ner. Bei Kalbern, die noch saugen, findet er sich nicht, und wird also wohl mit dem Pflanzenfutter eingefuhrt; dagegen fanden sich bei Kalbern oft feine Algenfaden. Eine pathologische Bedeutung hat der Pilz nicht. ( W e n . Akademie.) B.

lleber die physikalischen und chemischeu VerKuJerun- gen des Urins im Weehselfieber und die Einwir- kung des schwefelsauren Chinins auf denselben.

Dr. Wi l l i am Hamrnond, der die Arbeiten von B e c q u e r e l , S t u a r t und K a n k e iiber diesen Gegen- stand genau studirt, hat an sich selbst Versuche dariiber sngestellt, die ZII folgenden Resultaten fuhrten.

Wahrend eines Wechselfieber-Anfalles waS die Menge der Harn- und Phosphorsaure betriichtlich vermehrt, Harn- stoff und Chlor waren dagegen zu dieser Zeit weit weni- ger im Urin enthalten.

Diese Harnbestandtheile kehren wahrend der Apy- rexie auf die normalen Mengen zuriick, bis ein neuer Fieberanfall die Differenzen wieder eintreten Iasst.

Das schm-efelsaure Chinin ist im Stande, der Zusam- mensetzung und den Eigenschaften des Urins einen con- stanten Charakter zu verleihen, und die Genesung ist herbeigefiihrt, sobald das naturgemasse Verhaltniss zwi- schen den einzelnen Bestandtheilen des Harnes wieder- hergestellt ist. (The Amer. Journ. of tAe Med. - Journ. de Pharni. et de Chim. Nov. 1859. pug. 380.) Hendess.

Derivate der Hipyursaure. H. Schwa n e r t theilt ttus seinen Untersuchungen uber

die Hippurssure Folgendes mit : Werden 1 At. Hippursiiure und 2 At. Phosphorchlo-

rid zusainnien destillirt, so geht bis 1200 fast nur Phos- phorosychlorid iiber, dann folgt ein farbloses dickflussiges Liquidum, dessen grosste Rlenge zwischen 180 und 1200 entweicht und hauptsachlich aus Chlorbenzoyl C 14H502Cl besteht, und endlich destillirt noch zwischen 220 und 2500 ziemlich schnell eine nndere Fliissigkeit, die theils in dem Retortenhalse, theils in der gut gekiihlten Vorlage