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Jodoform u. Chloroform im Organismus. - Indigo - bild. Substanz im Ham. 155 PLulnissfermente innerhalb des Darmes in Phenylpropion&ure ver- wandelt. Die letztere wird als solche resorbirt, in den Geweben zu Benzoesaure oxgdirt und tritt, nachdem sie sich mit Gtlycocoll gepaart hat, als Hippursgure im Harn aus. Ferner hat Verfasser nachgewiesen, dass die Amidophenylessig- &ure ein von ihrer hfiheren Homologen verschiedenes Verhalten im Organismus zeigt, indem ein grosser Theil derselben in Mandel- s l u r e verwandelt in dem Urin austritt, und dam Hippursaure, nach Fiitterung mit Mandelsaure ) im Harn nicht aufgefunden werden konnte, wonach die Angaben von Schultzen u. Grabe, dass dem Orga- nismus zugefilhrte Mandelsaure als Hippursaure im Ham austritt, welche in alle Lehrbiicher iibergegangen ist ) einer Berichtigung be- darf. fzkitcrchr. f. phy&ol. Chmnie. Bd. 8. Hejt 1. 2.j Ueber die Sehicksale des Jodoforms und Chloroforms !in Organismus theilt Dr. A. Z e 11 e r, die Beobachtungen H6gyes bestatigend mit, dass das zur Resorption gelangende Jod mit dem Eiweiss der Gewebe in Verbindung trete und als Jodalbumin wirk- Sam sei. Doch wiirde das Jodalbumin nur sehr schwierig absorbirt, denn die Ausscheidungen des Jod im Harn dauerten, nach einma- liger Gabe von Jodalbumin, 9 Tage und ausserdem passire auch noch ein kleiner Theil des Jod den Darmkanal. - Bezilglich des Chloro- form s waren die Versuche wesentlich darauf gerichtet, festzustallen, wie vie1 Chloroform, nach innerlicher Anwendung, in der Form von Chloriden in den Harn iibergehe. Um den Kochsalzgehalt des Harns der Versuchsthiere mijglichst constant zii erhalten , wurden dieselben mit bestimmten Quantitiiten Pferdefleisch gefiittert. Es stellte sich bei den Untersuchungen heraus, dass die Chlorausscheidung des Harns, bei Eingabe von Chloroform, eine ziemlich unregelmlssige ist und sich auf 8 Tage vertheilt; im Allgemeinen erfolgt die Chloraus- scheidung des im Organismus zersetzten Chloroforms ahnlich lang- 9am wie die Jodausscheidnng bei Application von Jodoform. (Zd- 8chrift f. phyawl. Chem. Bd. 8. Ejt. 1. u. 2.j Zur Kenntriiss der Indigo - bildenden Subst,anz im Earn ver6ffentlicht Georg Hoppe -S eyler die weitere Mittheilung (vergl. Bd. 221. S. 613 dieser Zeitschr.), dass die im normalen Hundeharn stets vorhandene Substanz, welche mit Salzsaure und Chlor Indigo bildet , das von Baumann und Brieger entdeckte indigoschwefelaaure Kalium ist. Er gewann durch wiederholtes Umkrystallisiren aus dem iitherisch - alkoholischen Extract eines zur Syrupsconsistenz ein- gedampften, von Harnstoff mijglichst befieiten gr6sseren Quantums nor- malen Hundeharns, diesen Kijrper, welcher in seiner Reaction und sonstigen Eigenschaften mit dem nach Eingabe von Indol oder Or- thonitrophenylpropionsaure aus dem Harn dargestellten krystallisirten indoxylschwefelsauren Kalium iibereinstimmte. fz8itechr. f. physiol. Chie. Bd. 8. Eft. 1. 2.j

Ueber die Schicksale des Jodoforms und Chloroforms im Organismus

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Jodoform u. Chloroform im Organismus. - Indigo - bild. Substanz im Ham. 155

PLulnissfermente innerhalb des Darmes in Phenylpropion&ure ver- wandelt. Die letztere wird als solche resorbirt, in den Geweben zu Benzoesaure oxgdirt und tritt, nachdem sie sich mit Gtlycocoll gepaart hat, als Hippursgure im Harn aus.

Ferner hat Verfasser nachgewiesen, dass die Amidophenylessig- &ure ein von ihrer hfiheren Homologen verschiedenes Verhalten im Organismus zeigt, indem ein grosser Theil derselben in Mandel- s l u r e verwandelt in dem Urin austritt, und dam Hippursaure, nach Fiitterung mit Mandelsaure ) im Harn nicht aufgefunden werden konnte, wonach die Angaben von Schultzen u. Grabe, dass dem Orga- nismus zugefilhrte Mandelsaure als Hippursaure im Ham austritt, welche in alle Lehrbiicher iibergegangen ist ) einer Berichtigung be- darf. fzkitcrchr. f. phy&ol. Chmnie. Bd. 8. Hejt 1. 2.j

Ueber die Sehicksale des Jodoforms und Chloroforms !in Organismus theilt Dr. A. Z e 11 e r, die Beobachtungen H6gyes bestatigend mit, dass das zur Resorption gelangende Jod mit dem Eiweiss der Gewebe in Verbindung trete und als Jodalbumin wirk- Sam sei. Doch wiirde das Jodalbumin nur sehr schwierig absorbirt, denn die Ausscheidungen des Jod im Harn dauerten, nach einma- liger Gabe von Jodalbumin, 9 Tage und ausserdem passire auch noch ein kleiner Theil des Jod den Darmkanal. - Bezilglich des Chloro- form s waren die Versuche wesentlich darauf gerichtet, festzustallen, wie vie1 Chloroform, nach innerlicher Anwendung, in der Form von Chloriden in den Harn iibergehe. Um den Kochsalzgehalt des Harns der Versuchsthiere mijglichst constant zii erhalten , wurden dieselben mit bestimmten Quantitiiten Pferdefleisch gefiittert. Es stellte sich bei den Untersuchungen heraus, dass die Chlorausscheidung des Harns, bei Eingabe von Chloroform, eine ziemlich unregelmlssige ist und sich auf 8 Tage vertheilt; im Allgemeinen erfolgt die Chloraus- scheidung des im Organismus zersetzten Chloroforms ahnlich lang- 9am wie die Jodausscheidnng bei Application von Jodoform. (Zd- 8chrift f. phyawl. Chem. Bd. 8. E j t . 1. u. 2.j

Zur Kenntriiss der Indigo - bildenden Subst,anz im Earn ver6ffentlicht Georg Hoppe -S ey ler die weitere Mittheilung (vergl. Bd. 221. S. 613 dieser Zeitschr.), dass die im normalen Hundeharn stets vorhandene Substanz, welche mit Salzsaure und Chlor Indigo bildet , das von Baumann und Brieger entdeckte indigoschwefelaaure Kalium ist. Er gewann durch wiederholtes Umkrystallisiren aus dem iitherisch - alkoholischen Extract eines zur Syrupsconsistenz ein- gedampften, von Harnstoff mijglichst befieiten gr6sseren Quantums nor- malen Hundeharns, diesen Kijrper, welcher in seiner Reaction und sonstigen Eigenschaften mit dem nach Eingabe von Indol oder Or- thonitrophenylpropionsaure aus dem Harn dargestellten krystallisirten indoxylschwefelsauren Kalium iibereinstimmte. fz8itechr. f. physiol. C h i e . Bd. 8. Eft. 1. 2.j