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KLINISCHE WOCHENSCHRIFT 30. JAHRGANG, HEFT 21/22 1. JUNI 1952 ORIGINALIEN. ~BER DYSPROTEIN3;MIE NACH HERZINFARKT. Von W. H. H.~vss und J. LEmT. Aus der I. ~edizinischen Universit~tsklinik Frankfurt a. I~. (Direktor: Prof. Dr. FERDINAND HOFF). Schon seit iangem ist dem Ktiniker bekannt, dab bei Infekgionskra~xkheiten Vergnderungen der Btut- eiweiBk6rper auftreten. Dureh mannigfaehe Methoden, yon denen die refraktrometrische Eiweigbestimmung, die Aussalzung der EiweiBk6rper, die Serumlabilit~ts- proben, die Elektrophorese und die Ultrazentrifugie- rung genannt seien, konnten ffir Krankenbett und Forschung wiehtige Ergebnisse gefunden werden. Vor allem gibt die methodiseh so einfach durchzufiihrende Blutsenkungsreakti0n bei den Infektionskrankheiten Aufsehliisse betreffend die Akuitat, die Schwere nnd die Dauer des Prozesses. Die Dysprotein~tmie bei Infektionskrankheiten ist durch WUH~MANN und WUNDERLY 1 einer Analyse unterzogen worden. Wi~hrend sich die/~-Globuline im Ablauf des Infektionsgesehehens nicht ~ndern, zeigen die e-Globuline, ~thnlieh den y-Globulinen, ErhShung ihrer Werte. Die Albumine zeigen im Gegensatz zu den c~- und y-Globulinen einen Abfall. Der zeitliehe Ver- lauf der oben "genannten Sehwankungen ist letztens fiir die Tuberkulose, den Scharlach und den Typhus abdominalis von H~TMA~ ~ dargestellt worden. Hin- sichglich der AntikSrper wurde bekannt, dab diese sich wohl in der Hauptsaehe bei den y- Globulinen befinden bzw. mit ihnen wandern. Sie maehen jedoeh nur einen kleinen wenn aueh kliniseh bedeutsamen Anteil der- selben aus (GIBIAN a, PICHLEI¢4). Auger den Infektionskrankheiten ist bekannter- magen auch anderen Erkrankungen (malignen Tu- moren, Nephrosen usw.) eine Besehleunigung der Senkungsgesehwindigkeit eigen. Beim Herzinfarkt, fiir dessen humorale Reaktion wir uns seit langem interessiert haben, ist die Senkungsbesehleunigung ein deutlicher differentialdiagnostiseher Hinweis fiir das organische Gesehehen am Herzmuskel gegeniiber Sehmerzen anderer Genese (TEuFL ~, ROSEGGER% LEVY v, WU~L~NNs). Dutch Aufstellung der L6slich- keitskurve und dutch nephelometrisehe Untersuchun- gen haben Wu~aNx und WU~DEn~Y ~ die Serum- eiweigver/~nderungen beim Herzinfarkt naehgewiesen. Es erseheint wiinsehenswert, die naeh Herzinfarkt auf- tretenden Veranderungen des Plasma-Eiweigspek- Brutus mittels elektrophoretischer Methodik zu identi- fizieren und ihren Ablauf zu verfolgen. Methodil~, Wit haben bei 33 klinisch gesicherten I-Ierzinfarkt- patienten an aus den T~bellen ersichtlichen Tagen Serumeiweil3analysen mittels Mikroelektrophorese- methodik naeh ANTWmLE~ ausgefiihrt. (Technische Angaben fiber den Apparat linden sich bei ANTWEILEI~ 9 SC~ULE~ und GEISSEN 10 und BLEEK und HAgT- ~ANSrn). Der Krankheitsverlauf war in allen Fgllen komplikationslos, d.h. also ohne Lungeninfarkt, Klinische Wochenschrift. 30. Jahrg. Pneumonie oder andere Folgekrankheiten. Die Trennung der Eiweigfraktionen gesebah naeh aus- reichender Dialyse Ton 2 Std. ~rir nahmen eine Verdfinnung des Serums (1-~ 3) mit HC1-Veronal-Na- Acetatpuffer (MIctIAELIS12' vor. Dieser Puffer hat ~8 70 0 sa ~20 k ! 5 70 2O 30 4~ T~. nach Infarldein/r#f Abb. 1. Verh'~lten tier Eiweigfraktionen bei einem Pa~ienten mit Herzinfarkt. ein P~I von 8,6 und eine Ionenstiirke yon 0,1. Bei einer Temperatur yon 15--170 C wurde eine Trennzeit yon 18--20 rain bei 2 mA und 60 V eingehalten. Bei Kon- trollungersuehungen zur Bestimmung der Fehlerbreite wurde festgestellt, dab der teehnisehe Fehler sich ffiy die einzelnen Fraktionen auf =t=0,2--0,4 Rel.- % belief, wenn Doppelbesgimmungen yon unbeeinfluBten Pa- tienten ausgefiihrt wurden.. Ergebnisse. Abb. ] zeigt die charakteristischenVer~nderungen der einzelnen EiweiBfraktionen im AnschluB an einen Herzinf~rkt auf, ~Vir sehen einen Abfa,ll des Albu- mins mit einem Tiefpunkt am 5. Tag und mit einem Wiederanstieg bis zur Norm am 40. Tag. W~hrend 31

Über Dysproteinämie nach Herzinfarkt

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KLINISCHE WOCHENSCHRIFT 30. J A H R G A N G , H E F T 21/22 1. J U N I 1952

O R I G I N A L I E N .

~BER DYSPROTEIN3;MIE NACH H E R Z I N F A R K T . V o n

W. H. H.~vss und J. LEmT. Aus der I. ~edizinischen Universit~tsklinik Frankfur t a. I~. (Direktor: Prof. Dr. FERDINAND HOFF).

Schon seit iangem ist dem Ktiniker bekannt, dab bei Infekgionskra~xkheiten Vergnderungen der Btut- eiweiBk6rper auftreten. Dureh mannigfaehe Methoden, yon denen die refraktrometrische Eiweigbestimmung, die Aussalzung der EiweiBk6rper, die Serumlabilit~ts- proben, die Elektrophorese und die Ultrazentrifugie- rung genannt seien, konnten ffir Krankenbet t und Forschung wiehtige Ergebnisse gefunden werden. Vor allem gibt die methodiseh so einfach durchzufiihrende Blutsenkungsreakti0n bei den Infektionskrankheiten Aufsehliisse betreffend die Akuitat, die Schwere nnd die Dauer des Prozesses.

Die Dysprotein~tmie bei Infektionskrankheiten ist durch WUH~MANN und WUNDERLY 1 einer Analyse unterzogen worden. Wi~hrend sich die/~-Globuline im Ablauf des Infektionsgesehehens nicht ~ndern, zeigen die e-Globuline, ~thnlieh den y-Globulinen, ErhShung ihrer Werte. Die Albumine zeigen im Gegensatz zu den c~- und y-Globulinen einen Abfall. Der zeitliehe Ver- lauf der oben "genannten Sehwankungen ist letztens fiir die Tuberkulose, den Scharlach und den Typhus abdominalis von H ~ T M A ~ ~ dargestellt worden. Hin- sichglich der AntikSrper wurde bekannt, dab diese sich wohl in der Hauptsaehe bei den y- Globulinen befinden bzw. mit ihnen wandern. Sie maehen jedoeh nur einen kleinen wenn aueh kliniseh bedeutsamen Anteil der- selben aus (GIBIAN a, PICHLEI¢4).

Auger den Infektionskrankheiten ist bekannter- magen auch anderen Erkrankungen (malignen Tu- moren, Nephrosen usw.) eine Besehleunigung der Senkungsgesehwindigkeit eigen. Beim Herzinfarkt, fiir dessen humorale Reaktion wir uns seit langem interessiert haben, ist die Senkungsbesehleunigung ein deutlicher differentialdiagnostiseher Hinweis fiir das organische Gesehehen am Herzmuskel gegeniiber Sehmerzen anderer Genese (TEuFL ~, ROSEGGER% LEVY v, WU~L~NNs). Dutch Aufstellung der L6slich- keitskurve und dutch nephelometrisehe Untersuchun- gen haben W u ~ a N x und WU~DEn~Y ~ die Serum- eiweigver/~nderungen beim Herzinfarkt naehgewiesen. Es erseheint wiinsehenswert, die naeh Herzinfarkt auf- tretenden Veranderungen des Plasma-Eiweigspek- Brutus mittels elektrophoretischer Methodik zu identi- fizieren und ihren Ablauf zu verfolgen.

Methodil~, Wit haben bei 33 klinisch gesicherten I-Ierzinfarkt-

patienten an aus den T~bellen ersichtlichen Tagen Serumeiweil3analysen mittels Mikroelektrophorese- methodik naeh ANTWmLE~ ausgefiihrt. (Technische Angaben fiber den Apparat linden sich bei ANTWEILEI~ 9

SC~ULE~ und GEISSEN 10 und BLEEK und HAgT- ~ANSrn). Der Krankheitsverlauf war in allen Fgllen komplikationslos, d .h . also ohne Lungeninfarkt,

Klinische Wochenschrift. 30. Jahrg .

Pneumonie oder andere Folgekrankheiten. Die Trennung der Eiweigfraktionen gesebah naeh aus- reichender Dialyse Ton 2 Std. ~rir nahmen eine Verdfinnung des Serums (1-~ 3) mit HC1-Veronal-Na- Acetatpuffer (MIctIAELIS 12' vor. Dieser Puffer hat

~ 8

70

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T~. nach Infarldein/r#f Abb. 1. Verh'~lten tier Eiweigfraktionen bei einem Pa~ienten

mit Herzinfarkt.

ein P~I von 8,6 und eine Ionenstiirke yon 0,1. Bei einer Temperatur yon 15--170 C wurde eine Trennzeit yon 18--20 rain bei 2 mA und 60 V eingehalten. Bei Kon- trollungersuehungen zur Bestimmung der Fehlerbreite wurde festgestellt, dab der teehnisehe Fehler sich ffiy die einzelnen Fraktionen auf =t= 0,2--0,4 Rel.- % belief, wenn Doppelbesgimmungen yon unbeeinfluBten Pa- t ienten ausgefiihrt wurden..

Ergebnisse. Abb. ] zeigt die charakteristischenVer~nderungen

der einzelnen EiweiBfraktionen im AnschluB an einen Herzinf~rkt auf , ~Vir sehen einen Abfa, ll des Albu- mins mit einem Tiefpunkt am 5. Tag u n d mit einem Wiederanstieg b i s zur Norm am 40. Tag. W~hrend

31

482 w . H . I-IAvss und J. LEIS~: ()ber Dysproteingmie n~ch Kerzinf~rk~. Klinische Woehensehrift

Tubelle 1. Bluteiweiflver6nderungen nach Herzin/arkten ";n ReI.-%. (M~thodik : EIektrophorese nach A~TW~ILE~.)

Krank- Gesamt- ] Lfd.~_r. i ~ame [ belts-, eiweil~ Albumin ~-GlO-bnlin Lfd. Name

Nr.

3 ¸

10

11

12 13

14

15

16

17

Krank-[ Gesamt-] belts- eiweiB !Albumin tag g.% i

1~e. 25 . 6.58 • 7~49

10. 6196 20. 6,46

Po. 2. 7,01 5. 5,45

10. 5,66 20. 5,90 30. 5,62

Mii., A. 2. 6,48 5,71 6,07

Ko. 3. 8,39 I 15: 6,99

~,39 6,52 <42

7Be. 2. 5,80 • 5,82

10. 5,61 Li. 2. 6,80

5. 7,05 10. 6,99 20. 6,65 30. 6,25

Hi. 52. 5,80 6,31

10: 6,08 20. 6,30 30. 6,10 40. 5,72

Ba. 2. 5,76 5 6,42

1 i 5,71 20. 6.66 30. 6164

Wi. 3. 5,59 10. 6,27 20• 5,95

Opp. 2 5 . 6,63 • 7,71

10. 6,76 20. ~,57 30. 6,27

Na. 1. 6,99

~eu. 25. 5,69 • 6,12

10. 6,39 2O. 6,40 30. 6,04 40. 6,49

A1. 1. 6,85 5" 6,42

4,96 101 5,22 40. 5,28

Kn. 5 2 . 6,60 6,83

10: 6,22 20. 6,04

We. 2. 6,03 5,70

101 6,39 20. 6,83

30. 6,17 40. 6,15

Bo. 2. 6,58 5,62

10: 6,96 20. 6,90 30. 6,27

5 8 , 5 50,0 55,0 54,6

46,4 53,5 53,2 52,4 66,0 62,1 54,0 56,0 52,2 36,1 52,9 58,8 57,0 61,0 59,8 65,3 47,0 42,8 45,2 49,2 50,0 49,7 43,0 48,0 51,0 56,0 62,2 40,2 34,8 58,8 59,0 6o',4 61,2 58,0 69,0 54,5 40,4 45,0 51,8 61,0 58,0 48,3 43,0 47,4 53,0 55,0 57,0 51,0 47,0 40,5 46,2 63,0 53,0 47,0 53,2 63,2 44,5 42,4 46,2 53,6 60,5 60,2 44,5 41,2 49,2 48,2 53,8

c~-Glo- fl-Glo- ~,-Glo- bulin bul ]n bulin

1,8 32,1 10,9 26,7 14,6 22,8 18,8 20,1

4,2 10,2 39,2 17,0 13,2 16,3 21,4 7,4 18,0

8,8 12,2 26,6 5,7 11,6 16,7

26,8 8,2 2,9 15,3 5,5 25,2

4,9 15,9 23,2 10,8 20,6 16,4 17,9 16,1 29,9 4,7 10,6 31,8 1,9 8,1 3i,2 3,3 9,6 30,1

10,6 11,4 17,0 7,7 11,3 21,2 3,7 16,4

13,2 26,7 17,4 1t,3 18,5 14.5 13,2 27,1 1318 13.1 23,9 5,5 17~0 27,5

21,3 10,4 18,6 22,9 11,5 22,6 14,5 3,9 33,6 16,2 9,8 23,0 13,2 10,5 20,1 5,6 14,2 18,0

33,0 6,0 20,8 31,6 9,9 23,7 16,1 10,4 14,7 8,2 13,2 19,6

7 , 5 11,8 20,3 21,6 0,6 16,6 12,1 8,1 21,8 7,1 10,2 13,7 4,8 10,7 30,0

20,2 15,6 23,8 1.7,9 13,0 24,1 16,2 13,3 18,7 5,6 11,1 22,3 6,2 8,9 26,9 8,6

13,1

7,6 12,4 7,9 4,5

14,6 13,1

14,6 16,4 15,1 13,9 12,3 12,5 10,6 12,7 12,3 8,0

14,2 12,2 12,1 12,6 10,2 11,7 14,2 12,4 16,4 10,0 10,0 13,0 21,6 13,2 12,2 13,7

26,5 19,7 25,1 25,2 26,4 24,4 28,5 20,7 18,6 25,8 14,9 26,8 27,5 23,3 18,2 36,9 29,1 34,4 18,0 21,1 20,9 31,6 24,0 18,3 22,1 19,4

Krank - heits-

....... / t a _ 2

18 1~o.

19

20 Sch. 2.

lO: 40.

NiL 1. Joo. 2.

lO: 30. 40.

M6. 20.

I~a.

En.

26 I{ei. 2.

30. 40.

27 Sch. 2.

10. 28 Wa. 2:

29 Sa~

30 Kr. 2.

Fi. I.

He. 2.

Gesamt-] ] eiweil~ Albumin ] ~-G1O-bnlin g-%

2. 6,34 6,49

1 i 6,22 20. 6,11 30. 6,56

7,77 8,06

5. 6,67 10. 7,17

6,65 6,94 6,84 6,19 6,94 6,89 5,97 5,35 7,18 6,55 5,40

30. 6,70 40. 6,59 20. 5,36 30. 7,10 40. 6,93

2. 7,07 5. 6,93

10. 6,63 2O. 6,19 30. 5,89 40. 6,52

6,63 5. 6,49

10. 6,45 20. 6,99

6,08 6,16 6,14

5. 6,52 6,00 7,00 8,43

10. 6,50 2O. 6,O8 30. 6,57 40. 6,56

. 5,01 7,54

101 7,73 20. 6,65 30. 6,24 40. 6,87

8,46 5. 5,30

10. 6,99 20. 6,97 30. 6,28 40. 6,41

2. 8,00 15: 5,30

6,40 20. 6,15 30. 6,67 40. 6,65

8,20 7,48 7,16

101 5,95 20. 6,25

6,60 15: 5,86

5,61 20. 5,90

55,0 48,0 49,5 49,5 60,0 38,6 33,4 38,2 43,0 39,9 32,2 36,0 52,2 46,1 44,1 4<0 38,8 49,8 59,2 47,0 45,9 55,9 35,9 42,2 56,2 50,6 42,1 45,2 48,9 59,9 59,2 51,2 47,2 45,4 50,0 59,8 58,2 51,0 47,0 52,0 67,5 45,0 48,5 46,6 55,1 56,1 59,0 46,6 48,9 47,8 54,2 54,2 48,5 44,0 36,1 43,4 55,4 55,0 53,5 50,5 45,5 44,4 50,6 56,6 52,8 52,8 54,8 53,8 55,2' 53,4 48,2 53,6 54,9

6,4 14,5 11,7 8,6 9,9

13,1 17,8 14,3 16,4 9,0

19,0 13,3 6,8 7,6

11,3 22,1 17,2 10,3 6,7 9,0

10,4 9,7

]6,1 8,7 6,2 7,6

16,1 13,7 11,6 6,3 5,6 5,4 2,4 2,4 0,7 6,9 8,6 2,2 8,8 1,8 0,7 5,2 9,5 9,9 8,4 7,4 7,5

13,1 10,4 8,6 6,5 6,5 4,2

23,0 17,9 13,5 6,7 6,0 4,9

17,0 15,3 11,2 7,4 5,1 6,0 7,0 9,2 7,5 5,9

10,1 15,2 8.9 %2

fl- Glo- 7'- Glo- bulin btflin

12,6 26,0 9,5 28,0

11,6 27,2 15,3 26,6 10,4 19,7 15,6 32,7 13,3 35,5 20,5 27,0 18,5 22,1 13,4 37,7 13,2 35,6 19,4 31,3 11,4 29,6 16,3 30,0 17,3 27,3 17,5 20,4 16,8 27,2 17,1 22,8 14,1 20,0 17,0 27,0 20,8 22,9 14,0 20,4 15,7 32,3 18,1 31,0 14,6 23,0 17,3 24,6 17,4 2t,9 19,2 24,4 15,0 24,5 13,4 20,4 14,4 20,8 12,2 31,2 15,6 24,8 14,9 27,3 14,5 24,8 12,0 21,3 11,3 21,9 19,2 17,6 15,9 17,6 17,6 18,6 5,7 16,1

18,1 21,7 16,8 25,2 12,6 20,6 14,2 22,3 15,4 21,1 18,9 ]4,6 15,2 25,1 17,0' 23,7 20,0 23,6 17,0 22,3 17,6 21,7 18,7 28,6 15,5 17,5 16,1 29,9 14,8 28,5 13,2 24,7 13,0 25,0' 16,6 25,9 18,1 14,4 16,5 22,7 18,5 25,9 14,8 27,2, 14,6 23,7 17,6 23,6 16,0 24,2 17,9 18,1 17,1 21,6 16,9 22,(~ 17,7 18,g 18,1 18,5 22,2 15,3 21,4 16,5

J g . 30, h e f t 21122 J 6 ~ o J~)~GENS: K r e i s l a u f d y n a m i k , G e r i n n u n g s p o t e n t i a l u n d T h r o m b o s e . 4 8 3 1. J u n i 1952

sieh das /% Globulin kaum Bndert, zeigt sieh ein deug- tieher Anstieg des c~-Globulins in den ersten Tagen mit einer Normalisierung am 40. Tag. Das y-Globulin zeigt ebenfalls eine ErhShung, die aber sehon am 20. Tag zur Norm zuriiekkehrt.

Die Ver~nderungen der Eiweil3werte zeigten bei den einzelnen Pat ienten individuelle Schwankungen. Die insgesamt bei 33 Pat ienten gefundenenWerte And in der Tabelle 1 wiedergegeben.

Wir haben die M]ttelwerte fiir die einzelnen Tage bestim.mt, wobei sieh ein mit~lerer Fehler der Mittel- werte yon ~ = 0,3--1,5 ergab. In Abb. 2 sind diese 1V[ittetwerte aufgetragen.

Dabei ergibt sich, dab das Gesam~eiweit3, das zwar aueh im Einzelfalt Schwankungen aufwies, eine sig- nifikante Xnderung nieht bietet.

Die Albumine zeigen dagegen bei der statistisehen Auswertung eine deutliche Senkung mit einem Tier- s tand am 5. Tag und einem langsamen Wiederanstieg bis zur Norm am ~0. Tag. Die ~- und y-GIobuline reagieren in den ersten Tagen mit einem Anstieg, der ebenfalls nach 40 Tagen zur Norm zuriickkehrt. Das ~-Globulin zeigt fast keine Xnderung.

Besprechung. Es ist zu erw~gen, wodureh die Anderungen des

Plasmaeiweil3spek~rums zustande kommen. Der nahe- liegende Gedanke, dab beim IIerzinfarkt die bei der Nekrose des IIerzmuskels freiwerdenden EiweiBk5rper sich den PlasmaeiweiBkSrpern hinzufiigen, ist sieher irrig. Der Abfa]l des Albumins beweist dies. Die beschriebenen Ver~nderungen mfissen xdelmehr als eine Reaktion des Organismus auf die IIerzI~sion ange- sehen werden.

Der Albuminverlust kgnnte dureh Albuminaustri~t infolge verBnderter Permeabil i tgt der Capillarmem- branen eintreten. Dagegen mug bei den ~- und y- Globulinen eine vermehrte Produktion dieser KSrper auf den Infarktreiz angenommen werden. Ftir die AuslSsung eellul~rer Funktions~nderungen (Leuko- eytose usw.) ist uns diese Auffassnng ja gel~ufig.

Von Bedeutung erseheint un s die Tatsaehe, dal3 sieh die EiweiBver~nderungen beim akuten Infekt so ver- hMten, wie w i r e s naeh IIerzinfarkt gefunden haben.

Ieh babe kiirztieh die humonralen Anderungen naeh Herzinfark$ zusammengefagt (H~tcssn). F. HOF~ xt-~ hat 1928 durch zentralnervSse Reizung Ver- ~nderungen der Eiweil3kSrper, der Blutzellen und weiterer Substanzen im Blur experimentell erzeugen kSnnen und das Gesamtph/~nomen als vegetative Um- schMtung bezeiehnet. In einer n~chsten Arbeit soll auf den Entstehungsmechanismus dieses Ph~nomens beim Infarkt , yon dem die in dieser Arbeit beschrie- benen Eiweil~vergnderungen einen Tell darstellen, im einzelnen eingegangen werden.

Zusammen/assuncy. Es werden die Ver~nderungen der PtasmaeiweiBkSrper mit.tels elektrophoretiseher Untersuehungen naet~ Herzinfark~ an einem Einzel- fall graphisch demonstriert. Die Ver~nderungen an 33 InfarktfKllen werden tabellariseh und graphiseh mitgeteilt. Die Mittelwertbereehnung zeigt Ver/inde- rungen des Albumins, des ~-Globulins and des y- Globulins. Gesamteiweig und das ~-Globulin zeigten keine signifikanten Xnderungen.

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5 10 20 30 T~. nuch.[nf~Pldein/pill

Abb. 2. Verhalten des Gesamteiwe~fl und der EiweiBfraktionen als lVIittelwert yon 33 lterzin~arktpattenten zusammengesteI!t.

lAteratur. 1 Wum~MANN und WUNDERLY: Die J3luteiweig- kSrper des Mensehen. B~sel 1947. - - 2 HA~T~A:~N: Dtsch. reed. Wschr. 1951, 97. - - a GIBIA~, H. : Z. angew. Chem. 63, 5 (1951). - -~ I~e~E~,H.: Wien. Z. inn. 5led. 8, 32 (I951). - - 5 T]~UFL: Zi~. naeh ROSEGGER. - - 6 I~OS~GG~: Erg. inn. Med. ~7, 183 (1939). --~ LEVY: Schweiz. reed. Wsehr. 1948, 54. - - s WVHI~A~: Sehweiz. med. Wschr. 1944, 517. - - 9AI¢T- WE~Ea, H. J.: Z. angew. Chem. 59, 33 (1947). - - Kol]oid-Z. 115, 130 (1949). - - 10 ScHcn~ u. GEISSEN: Bet. 55. Kongr. Ges. Inn. Ned. 1949] - - m B~EEX u. HAR~A-WI~': Klin. Wschr. 1951, Nr. 13/14. --1~ MIe~A~LIS, L.: Bioehem. Z. 234, 139 (1951). - - ~a It~vss, W. tI.: Kiln. Wschr. 19~0, Nr 31/32. - - la HOOF, F. : Verb. dtsch. Ges. inn. Med. 1928. - - ~.5 HOOF, F. : Fortsehr. Neur. 8, 299 (1936). - - ~ HooF, F.: Erg. inn. Med. 33, 195 (1927). - - ~ : HOOF, F.: Klinisehe Physiologie und Patho]ogie. S~uttg~rt: Georg Thieme 1950.

KREISLAUFDYi~AMIK, GERINNU~GSPOTEt~'TIAI, UI~D TIIROMBOSE. V o n

JO~G J~G~Ns. Aus der I. Medizinischen Universit~tts-Xlinik der Chari~d :Berlin (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. TI~. B~UGSCH).

A:RmE~TA_WO und G~HER 1 beschrieben bereits 1942, der IIepat i t is epidemica liegen k6nnen. Die beiden dab bei der Stauungsleber im Gefo]ge einer kardialen ungarisehen Autoren ste]t~en welter lest, dab bei Dekompensat ion fast Jmmer sehr niedrige Prothrom- wiedereingetretener Kompensat ion der Prothrombin- binwerte gefunden werden, die oft niedriger als bei weft wieder auf normale Werte ansteigt und dab

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