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(1951); (3): zit. Lison, L. - G o e b e 1 , A., u. (1948). - L o w r y , a H., u. J. H. Lop e z : H. P u c h t 1 e r : Zbl. f. allg. Path. und J. Biol. Chem. 421, 162 (1946). - Taka- pathol. Anatomie 92, 159 (1954). - K i n g , m a t s u , H.: Trans. SOC.Path., Japan, 29, E. I., und A. R. A r m s t r o n g : Canad. 492 (1939). -Wolf, Kabat und New- J. Med. Assoc. 31, 376 (1934), 3%, 379 (1035). - m a n , zit. nach Lison, L. L i s o n , L.: Bullet. d’histol. appl. 25, 23 Anschrift: Dozent Dr. G. P 0 1 e m a n n und Dr. N. J a n s e n , Koln. Universitats-Haut- klinik. Uber zwei Laborinfektionen mit Trichophyton mentagrophytes, ausgehend von spontan erkrankten Meerschweinchen Von G. MEYER Aus dem bakteriologischen Laboratorium der Fa. P. Beiersdorf & Co. A.-G., Ham- burg Wahrend Dermatomykosen, die von Katzen, Schafen, Hunden und anderen FIaus- bzw. Laboratoi iumstieren auf den Menschen iibertragen wunden, im deutschen und auslandischen Schrifttum wiadeiholt mitgeteilt sind (3, 6, 11 bis 16, 18), finden sich kaum Berichte iiber Pilzinfektionen, die von Meerschweinchen aulsgehen. Eiinen Trichophytie-Fall (Trich. rubrum), bei welchem spontan er- krankte Meerschweinchen als Ansteckungsquelle festgestellt wurden, hat kiirz- lich K o c h (8) veroffentlicht. uberhaupt sind Hinweise aut das Vorkommen spontaner Meerschweinchen- Trichophytie im inlandischen Schrifttum nur sehr sparlich vorhanden. Lediglich in der amerikanischen dermatologischen Literatur sind einige Veroffentlichun- gen iiber Trichophytonbefunide beim Meerschweinchen - und zwar sowohl bei klinisch manifesten wie klinisch unauffalligen Fallen - vorhanden (s; 4). Wir mochten an dieser Stelle zwei Fialle von Dermatomykose mitteilen, die als Laborinfektionen, ausgehend von spontan befallenen Meerschweinchen, ange- sehen werden miissen. Fall 1 (E. St., techn. Ass.) Im Sommer 1956 tritt an der Streckseite des rechten Zeigefingers ein stark juckender, geroteter und infiltrierter Herd auf, der am Rand einzclne kleine Elaschen zeigt. Mikroskopisch im Kalilaugenprkiparat reichlich Pilzfaden. Kul- turell (diagnostischer Pilzagar nach K i m md g): Dermatophyten (Abb. 1, Kul- tur I). Behandlung rnit Arningscher TinkturlSchwefelschiittel, Abheilung. Fall 2 (I. V., techn. Ass.) Zur gleichen Zeit wie bei Fall 1 mykoseverdachtiger Bezirk an der Streckseite des linken Daumenendgliedes und an der Streckseite des rechten Unterarmes. Dieser letztere Herd entwickelte sich im Verlauf eines Kratzeffektes, der von einem Kaninchen herriihrte. (Abb. 2 zeigt den beschriebenen Herd, im Bereich der abhdlenden Knatzspur lokalisiert) In beiden befallenen Hautparbien wurdm mikroskopisch Pilzfaden und kulturell Dermatophyten nachgewiesen. Abheilung nach Behandlung mit Arningscher Tinktur/Schwefelschuttel 70

über zwei Laborinfektionen mit Trichophyton mentagrophytes, ausgehend von spontan erkrankten Meersehweinchen

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Page 1: über zwei Laborinfektionen mit Trichophyton mentagrophytes, ausgehend von spontan erkrankten Meersehweinchen

(1951); (3): zit. Lison, L. - G o e b e 1 , A., u. (1948). - L o w r y , a H., u. J. H. L o p e z : H. P u c h t 1 e r : Zbl. f . allg. Path. und J. Biol. Chem. 421, 162 (1946). - T a k a - pathol. Anatomie 92, 159 (1954). - K i n g , m a t s u , H.: Trans. SOC. Path., Japan, 29, E. I., und A. R. A r m s t r o n g : Canad. 492 (1939). - W o l f , K a b a t und N e w - J. Med. Assoc. 31, 376 (1934), 3%, 379 (1035). - m a n , zit. nach Lison, L. L i s o n , L.: Bullet. d’histol. appl. 25, 23

Anschrift: Dozent Dr. G. P 0 1 e m a n n und Dr. N. J a n s e n , Koln. Universitats-Haut- klinik.

Uber zwei Laborinfektionen mit Trichophyton mentagrophytes, ausgehend von spontan erkrankten Meerschweinchen Von G. MEYER Aus dem bakteriologischen Laboratorium

der Fa. P. Beiersdorf & Co. A.-G., Ham- burg

Wahrend Dermatomykosen, die von Katzen, Schafen, Hunden und anderen FIaus- bzw. Laboratoi iumstieren auf den Menschen iibertragen wunden, im deutschen und auslandischen Schrifttum wiadeiholt mitgeteilt sind (3, 6, 11 bis 16, 18), finden sich kaum Berichte iiber Pilzinfektionen, die von Meerschweinchen aulsgehen. Eiinen Trichophytie-Fall (Trich. rubrum), bei welchem spontan er- krankte Meerschweinchen als Ansteckungsquelle festgestellt wurden, hat kiirz- lich K o c h (8) veroffentlicht. uberhaupt sind Hinweise aut das Vorkommen spontaner Meerschweinchen- Trichophytie im inlandischen Schrifttum nur sehr sparlich vorhanden. Lediglich in der amerikanischen dermatologischen Literatur sind einige Veroffentlichun- gen iiber Trichophytonbefunide beim Meerschweinchen - und zwar sowohl bei klinisch manifesten wie klinisch unauffalligen Fallen - vorhanden (s; 4). Wir mochten an dieser Stelle zwei Fialle von Dermatomykose mitteilen, die als Laborinfektionen, ausgehend von spontan befallenen Meerschweinchen, ange- sehen werden miissen.

Fall 1 (E. St., techn. Ass.) Im Sommer 1956 tritt an der Streckseite des rechten Zeigefingers ein stark juckender, geroteter und infiltrierter Herd auf, der am Rand einzclne kleine Elaschen zeigt. Mikroskopisch im Kalilaugenprkiparat reichlich Pilzfaden. Kul- turell (diagnostischer Pilzagar nach K i m md g): Dermatophyten (Abb. 1, Kul- tur I). Behandlung rnit Arningscher TinkturlSchwefelschiittel, Abheilung.

Fall 2 (I. V., techn. Ass.) Zur gleichen Zeit wie bei Fall 1 mykoseverdachtiger Bezirk an der Streckseite des linken Daumenendgliedes und an der Streckseite des rechten Unterarmes. Dieser letztere Herd entwickelte sich im Verlauf eines Kratzeffektes, der von einem Kaninchen herriihrte. (Abb. 2 zeigt den beschriebenen Herd, im Bereich der abhdlenden Knatzspur lokalisiert) In beiden befallenen Hautparbien wurdm mikroskopisch Pilzfaden und kulturell Dermatophyten nachgewiesen. Abheilung nach Behandlung mit Arningscher Tinktur/Schwefelschuttel

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Abb. 1.

Die aus den beschriebenen Affektionen gezuchteten P i h waren relativ schnell- wuchsig und bildeten stark gipsige, flache, weifiliche bis schwach gebbliche Kul- turen (Abb. 1). FarbstofPbildung war auch Differentialnahrboden (Glucose- Agar und Pepton-Agar) nicht vorhanden. Miikroskopisch : Wenige spindielig- zigarrenformige, mehrkammerige Makrokonidien und massenhaft Mikrokoni- dien in Tannenbaum-artriger Anordnung (Abb. 3 und 4, Mikrokultur).

Auf Grund des makroskopischen und mikroskopischen Kulturbildes war bei samtlichen gezuchteten Pilzen die Diagnose Trich. mentagrophytes zu stellen.

Abb. 2.

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Abb. 3.

Abb. 4.

Bemerkenswert war, daR die bei Fall 2 vom Finger (Kultur 11, Abb. 1) bew. Unterarm (Kulbur 111, Abb. 1) geziichteten Dermatophyten makroskopisch unter- schiedliche Wachstumsformen zeigten. Diese Wachstumsunterschiede blieben auch bei wiederholter oberimpfung auf verschiedene Nahrboden, bei Zwi- schenschaltung anaeraber Verhaltnisse und Passagen auf Nahrboden mit anti- mykotischen Hemmstofien erhalten. Dals Vorliegen zweier, konstant bleibender Biotypen laRt also bei Fall 2 auf eine Doppelinfektion mit Dermatophyten schlieRen; ein Befund, der nach Literaturangaben zwar nicht so sehr selten vor- kommt (1, 2, 5, 7, 9, 10, 17), aber immerhin einer besonderen Erwahnung wert ist.

Als Infektionsweg mul3te auf Grund des zeitlichen Zusammentreffens mehrerer gleichartiger Infektionen bei zwei techn. Assistentinnen, die taglich mit Ver-

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suchstieren zu tun hatten und speziell wegen des Mykosebefundes im Bereich eines Kaninchenkratzeffektes in erster Linie eine Pilzubertragung aus dem Tierstall angenommen werden Bei dem Kaninchen, das den beschriebenen Kratzeffekt mit Mykoseherd bei Fall 2 verursacht hatte, waren alleadings keine Anzeichen fur Anwesenheit von Dermatophyten vorhanden. Dagegen wurden unter 15 Meerschweinchen, die mit dem verdachtigen Kaninchen in einem Stall gehalten wurden, 5 Tiere gefunden, die vorwiegend an den hinteren Extremi- taten grau-weifiliche, trocken schuppende Herde auhiesen, aus denen wieder- holt Dermatophyten geviichtet werden konnten. Es handelte sich hierbei um spontanen Pilzbefall. Samtliche bei den Meerschweinchen gefundenen Pilze (2. B. KulturIV, Albb. 1) boten das gleiche kulturelle Verhalten wie die von den be- schriebenen Fallen stammenden Kulturen. Die Mehrzahl der pilzbefallenen Meerschweinchen beherbergte dabei den Wachstumstyp entsprechend K u l h r I und 11, Abb. 1.

Es darf wohl auf Grund der beschriebenen Behnde als weitgehend gesichert gelten, dafi pilzbefallene Meerschweinchen die Infektionsquelle fur unsere Trichophytie-Flalle ,darstellten. Fur den Unterarmherd von Fall 2 kann dabei angenommen werden, da13 das Kaninchen, welches regelmafiigen Kontakt rnit Meenschweinchen hatte und das den beschriebenen Krakeffekt am Unterarm setzte, nur als Ubertrager von infektiosem Material fungiert hat.

Zusammenfassung

Es wird iiber zwei Trichophytiefalle berichtet, die als Infektionen durch Meer- schweinchen aufgefaRt werden miissen. Gleichzeitig wird auf wiederholte Be- obachtung- spontaner Meerschweinchen-Trichophytie hingewiesen.

L i t e r a t u r : 1. B 1 a n k , F.: Dermatologica, 102, 92, 1951. Arch. f . Dermatolog. u. Syph. 194, 555, 1952. - 2. C a w 1 e y , E. P.: Arch. of Dermatolog. - 11. R 0 0 k , A.: Brlt. J. Dermat. 68, 11, a. Syph., 59, 667, 1949. - 3. F u e n t e s , C. 1956. - 12. R o w s e 1 1 , H. C.: Canad. J. A., B o s c h , E., u. B o u d e t , C. C.: J. Comp.Med.19,30, 1955.-13. S a u n d e r s , Invest. Dermat. 23, 311 1954. - 4. F u e n - W.: Arch. of Dermat. 69, 365, 1954. - 14. t e s , u. a.: Arch. of Dermat., 71, 478, 1955. T e n c h i o , F.: Dermatologica 108, 328, - 5. G 0 e t z , A.: Der Hautarzt, 4, 97, 1953. 1954. - 15. T 0 r r e s , G., u. G e 0 r g , L. - 6. J a n k e , D.: Internat. Botanik-Kon- K.: Arch. of. Dematolog. 74, 191, 1956. - 16. greR 1954, Med. Mykolog , Paris 1954. - 7. V 11 a n o v a , X., u. C a s a n 0 v a s , M.: J a n k e , D.: Der. Hautarzt, 3, 39, 1954. - Press. medic. 1951, 1760. - 17. V 11 a n 0 v a , 8. K o c h , H: Der Hautarzt, 8, 366, 1957. - X., u. C a s a n o v a s , M.: Dermatologica 9. L 0 e w e n t h a 1 , K.: Arch. of Dermat. 108, 109, 1954. - 18. W 1 t t e 1 s , W.: Der a. Syph , 58, 27, 1948. - 10 P f 1 s t e r , R : Hautarzt, 2, 268, 1951.

Anschrift: Hamburg, Unnastr. 48.

Ohne Verband anwendbar, v keine Behlnderung beim Waschen. 10 ccm in Flasche mil Pinrel 1.90 DM l i t . : Langer u. Kadon. Men&. Med. Wschr. 23.674 (1954) M 'Y K 0 T E K T A N - L a c k

(biolopisch geprtft)

L A B O P H A R M A D r . ] o h a n n e s R i e s e n b e r g & Co., G. m. b. H., B e r l i n

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