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Heimatverein Düsseldorfer Jonges e.V., Mertensgasse 1, 40213 Düsseldorf, PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, G 6711 Lob für junge Architekten Kindheit im Ratinger Tor Das Junge Rheinland Polizei braucht Partner Besuche in Westfalen Jonges kommen im Krimi vor T o r Das Zeitschrift der Düsseldorfer Jonges 11/ November 2006 72. Jahrgang 3,–

Umbruch Das Tor 11 2006 - duesseldorferjonges.de · H eim a tv e r ein D üss eldo r fe r J onge s e. V., M e rt en s g a ss e 1, 4 02 1 3 D üss eldo r f, PVS t, D e uts c he P o

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HeimatvereinDüsseldorferJongese.V.,Mertensgasse1,40213Düsseldorf,PVSt,DeutschePostAG,Entgeltbezahlt,G6711

Lob für junge

Architekten

Kindheit im

Ratinger Tor

Das Junge

Rheinland

Polizei braucht

Partner

Besuche in

Westfalen

Jonges kommen

im Krimi vor

TorDas

Zeitschrift der Düsseldorfer Jonges

11/November 200672. Jahrgang€ 3,–

PINEAPPLE TOURSPineapple Tours Deutschland GmbH, Martin-Luther-Platz 32 / KÖ-Center - Bank-Passage, D-40212 Düsseldorf

Tel.: 0211 / 247 91 90, E-Mail: [email protected], www.pineapple-tours.de

1. Tag: Düsseldorf oder Köln - LimaFlug nach Lima mit Airplus via Madrid.

2. Tag: LimaNach Ankunft in der peruanischen Hauptstadt Transfer zum Hotel. AmNachmittag unternehmen wir eine abwechslungsreiche Stadtrundfahrtdurch Lima.

3. Tag: Lima - ArequipaFlug nach Arequipa. Die „Weiße Stadt“ ist bekannt für ihr angenehmesKlima. Wir unternehmen eine informative Stadtrundfahrt. Den HeiligenAbend feiern wir in ganz ungewohnter Atmosphäre.

4. Tag: Arequipa - Colca CanyonHinein in die Anden! Die Fahrt geht hoch in die Berge, wir erreichen Höhen,die für Europäer ungewöhnlich sind. Wir kommen auf 5000 m! Wir über-nachten in Chivay.

5. Tag: Chivay - PunoWir erreichen den absoluten Höhepunkt des Tages: „La Cruz del Condor“.Weiter geht es durch das Altoplano, das peruanische Hochland nach Punoam Titicacasee.

6. Tag: TiticacaseeWir unternehmen einen ganztägigen Bootsausflug am Titicacasee underreichen die schwimmenden Inseln der Uros. Weiter geht unser Ausflugzur Insel Taquile. Mittagessen eingeschlossen.

7. Tag: Puno - CuzcoUnser Tagesziel heißt Cuzco. Wir verlassen die Gegend um den Titicacaseeund durchqueren die reizvolle Andenlandschaft.

8. Tag: Cuzco - Heiliges Tal der Inka - UrubambaAusflug in das Urubambatal. Übernachtung im Dorf Urubamba.

9. Tag: Machu PicchuWir erleben einen absoluten Höhepunkt dieser Reise: die Fahrt zur geheim-nisvollen Inkastadt Machu Picchu. Am Nachmittag erwartet uns ein aus-gedehnter Rundgang durch die Ruinen. Wir übernachten im Tal unterhalbder heiligen Stätte, in Aguas Calientes.

10. Tag: Aguas Calientes - CuzcoAm Morgen bietet sich die Gelegenheit, Machu Picchu auf eigene Faust zubesichtigen. Auch der Aufstieg zum Sonnentor lohnt sich, oder Sie nehmen

sich die Zeit für ein Bad in den heißen Thermalquellen von Aguas Calientes.Rückfahrt mit dem Zug nach Cuzco. Wir verbringen den Silvesterabendgemeinsam in der wunderbaren alten Inkastadt.

11. Tag: CuzcoDer heutige Tag steht zur freien Verfügung.

12. Tag: CuzcoWir nutzen die Zeit, um die zahlreichen prächtigen Sehenswürdigkeiten derStadt zu besichtigen.

13. Tag: Cuzco - LimaFlug von Cuzco nach Lima, nachmittags kann optional das Goldmuseumbesucht werden.

14. Tag: Lima - EuropaTransfer zum Flughafen und Flug nach Madrid um die Mittagszeit.

15. Tag: Madrid - FrankfurtNach der morgendlichen Ankunft in Madrid Weiterflug nach Düsseldorfoder Köln.

Abflugsorte: Düsseldorf oder Köln

Inkludierte Leistungen:• Flug: Düsseldorf oder Köln-Lima-Düsseldorf oder Köln via Madrid

mit Air Plus• Flug: Lima-Arequipa, Cuzco-Lima• alle Flughafengebühren und Kerosinzuschläge• Unterkunft in Mittelklassehotels/Lodges auf Basis Doppelzimmer• Verpflegung: Frühstück; Lunchbox am Tag 5• Tourtransport in Bussen• Deutschsprachige Reiseleitung ab/bis Lima• Backpackers-Bahnfahrt von Cuzco nach Machu Picchu• Eintrittsgelder• Insolvenzversichernug

Nicht inkludierte Leistungen:• Ausreisesteuer Peru: dzt 30,- USD

Gästezahl: min. 25, max. 30Stand der Tarife/Wechselkurse: Juli 2006. Es gelten die Pineapple ToursGeschäftsbedingungen. Die Pineapple Tours Geschäftsbedingungen findenSie auf unserer Website www.pineapple-tours.de

PERU

Nähere Informationenund Buchungen bei:

• Geheimnisvolles Machu Picchu im dichten Regenwald der Anden• Nach Arequipa, in die „weiße Stadt“• Faszinierendes Cuzco, Hauptstadt des Inkareiches• Besuch des farbenfrohen Indiomarktes von Pisac• Schifffahrt über den Titicacasee, das „Meer der Anden“• Beobachtung des majestätischen Kondor im tiefsten Canyon der Welt• Ausflug ins Heilige Tal der Inkas, das Urubambatal

Termin: 22.12.2006 - 05.01.2007Preis pro Person im DZ:

2.720,- EuroEZ-Zuschlag: 190,- Euroinkl. Flughafengebühren und Kerosinzuschläge

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Zu Weihnachten ins Reich der Inka

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Tischbaas-Sitzung bei der Commerzbank

Bewährte Gastlichkeit

▲Heft 11/2006 Das Tor 3

Inhalt Vereinsgeschehen

Schon zum 35. Mal waren Vor-stand und Tischbaase derDüsseldorfer Jonges zu Gast beider Commerzbank – und wurdengleich zur Fortsetzung im nächs-ten Jahr eingeladen. Grund,neben den Gastgebern auchdem Küchenchef für die Be-köstigung zu danken. Baas GerdWelchering überreichte ein Bilddes Ratinger Tors.

Regionalvorstand MartinFischedick und Manfred Breuer,Mitglied der Geschäftsleitung,begrüßten die Teilnehmer derTischbaas-Sitzung. Fischedick

gab eine Einschätzung deraktuellen Wirtschaftslage – mitgedämpften Erwartungen. DieFußball-WM habe für die Kon-junktur wenig gebracht. Und vor-gezogener Konsum im Vorfeldder Mehrwertsteuererhöhung,die im nächsten Jahr alsKonsumbremse wirken werde,sei derzeit kaum zu beobachten.Für 2007 rechnet Fischedick miteinem Wirtschaftswachstum vonvielleicht einem Prozent. DerDruck auf die Bundesregierungzu durchgreifenden Reformenwerde groß bleiben. sch-r

Aufnahme von 26 neuen Mitgliedern gefeiert

Willkommen und ProstDie Aufnahme von 26 neuen Mit-gliedern konnten die Düsseldor-fer Jonges am 10. Oktober feiern(Liste auf Seite 9). 23 waren per-sönlich gekommen, um auf derBühne des Kolpingsaals Vereins-nadel und Ausweis in Empfangzu nehmen und der Versamm-lung Prost zu sagen (Foto links).Unter den dreien, die entschul-

digt fehlten, waren zwei Promi-nente, die sich aber mit Vorträ-gen schon den Jonges vorgestellthatten: nämlich Ministerpräsi-dent Rüttgers (siehe Tor 10/06)und Polizeipräsident Schenkel-berg (siehe Bericht auf Seite 10).Dankworte im Namen der Neu-mitglieder sprach Johann PeterIngenhoven. sch-r

Tischbaassitzung bei der Commerzbank 3

Neuaufnahmen gefeiert 3

Glückwünsche für Baas Welchering 4

Jonges vergaben Architekturpreise 4

Kindheitserinnerungen ans Ratinger Tor 6

„Das Junge Rheinland“ im Stadtmuseum 7

Die Rennbahn in Shanghai 8

Liste der Neuaufnahmen 9

Vortrag von Polizeipräsident Schenkelberg 10

Jonges-Veranstaltungen / Vereinsadresse 11

TG Reserve in Warendorf 12

TG De Hechte feierte im Stadtmuseum 13

TG Jröne Jong im Spreewald 13

TG Willi Weidenhaupt in Münster 14

Op Platt jesäht 15

Die Kölner Elefanten 15

Jonges kommen im Krimi vor 16

Buch über Kölner Klüngel 16

Düsseldorf im Spiegel der Literatur 17

Stadtrallye für Kinder 17

Geburtstage / Wir trauern / Impressum 18

Heine-Haus lockt Literaturfreunde 19

Das Letzte 19

Zu unserem Titelbild:Viele, aber nicht alle freuen sich über die „Meninas”des spanischen Künstlers Manolo Valdés, die anläss-lich der Quadriennale auf der Heine-Allee aufgestelltwurden. Ob drei der 21 Bronzeskulpturen über dasJahresende hinweg in Düsseldorf verbleiben, war beiRedaktionsschluss noch umstritten. Foto: sch-r

Beilagenhinweis:Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firmagw – sports & communications bei.

Baas Welchering dankt dem Küchenchef für die Beköstigung.Gleichfalls freuen sich als Gastgeber die Bankiers Manfred Breuer(rechts) und Martin Fischedick. Foto: sch-r

Viele Glückwünsche und Dan-kesworte wurden beim Heimat-abend am 10. Oktober unseremBaas Gerd Welchering nachträg-lich zu seinem 70. Geburtstaggewidmet. Obgleich er ungernAufhebens von sich macht undGeschenke lieber austeilt alsannimmt, musste er sich feiernlassen. Auch zu den Klängen derOld Time Serenaders Jazzband.

Im Namen von Verein undVorstand dankte ihm VizebaasFranz-Josef Siepenkothen für denunermüdlichen Einsatz zumWohle der Düsseldorfer Jongesund auch für die Bereitschaft, imnächsten Jahr noch einmal fürdie Präsidentschaft zu kandidie-ren. Oberbürgermeister JoachimErwin zeichnete den vielseitigen

Lebens- und Berufsweg nach, derden gebürtigen Westfalen bisnach Australien geführt hatte.„Wer bei den Jonges ist“, so derOB, „ist immer mindestens zehnJahre jünger, als im Pass steht.“Welchering verkörpere die Jonges„in wirklich großartiger Weise“.Und ohne sein ständiges Bohrenwürde der Bürgersaal nicht kom-men. Neben Wein überreichteErwin dem Jubilar in Anerken-nung seiner Leistungen dasEhrensiegel der Stadt Düssel-dorf. Auch mit der Kiste, dieDieter Kührlings im Namen derTischbaase aushändigte, wurdeWelcherings Weinvorrat beträcht-lich aufgestockt.

Der Vorstand hat sich, wieVizebaas Professor Dr. HagenD. Schulte verkündete, eine be-sondere Überraschung ausge-dacht. Da Welchering sich früherbegeistert als Sportpilot betä-tigte, kann er nun seine fliegeri-schen Fähigkeiten ausbauen –am Frankfurter Flughafen im Air-bus-Flugsimulator, der norma-lerweise der Ausbildung vonVerkehrspiloten dient.

Welchering zeigte sich sehrbewegt, dankte und erklärte:„Man kann Leistung nur brin-gen, wenn einem Vertrauen ent-gegengebracht wird. Ich spüredas Vertrauen – und deshalbmacht die Arbeit Spaß.“ sch-r

Dass sie aufgeschlossen sind fürdie Visionen junger Architekten,zeigten die Düsseldorfer Jongesam 17. Oktober mit der Vergabedes Jonges-Preises für Stadtent-wicklung, -planung und -gestal-tung. Die Auszeichnungen fürfrischgebackene Diplominge-niere, Absolventen der Fach-hochschule Düsseldorf, wurdenseit 2000 nun zum vierten Malvergeben – diesmal aufgeteilt inzwei 1. Preise mit je 1.125 Euro,einen 3. Preis mit 250 Euro sowieeine besondere Anerkennung.

Denise Roosenboom (1. Preis)entwarf zum Thema „MobileLiving“ schwimmende Bauten,die aus Fertigelementen nachdem Baukastenprinzip montiertwerden. Sie könnten Veran-staltungsbüros bei Events amFlussufer aufnehmen – oder alsNotunterkünfte bei Katastro-phen dienen. Alexandra Falken-reck (ebenfalls 1. Preis) stelltsich die Erweiterung des Aqua-zoos vor als Glausbau, der sichwie eine Schlange windet undin seiner organischen Formeinen Kontrast bildet zur Geo-metrie des jetzigen Hauses.Boris Soyka (3. Preis) hat zumThema „Moving Monkey’s“ dieIdee, zwei ausrangierte Schub-leichter zu einer Partyinsel (mitWellnessbereich im Unterdeck)umzubauen. Und dass man

direkt neben dem Hauptbahn-hof mit einer Gartenidylle aufdem Dach schön wohnenkönnte, will das Projekt „LoudLiving“ von Marc Hoppemannzeigen (besondere Anerken-nung).

FH-Rektor Professor Dr. Hans-Joachim Krause freute sich,dass mit dem Preis die Einbin-dung der Hochschule in dasstädtische Leben gefördertwird. Dekan Professor Dierk vanden Hövel erklärte, dass dieAnforderungen an junge Archi-tekten immer komplexer wür-den – bei angespannter Markt-situation und steigendemWettbewerbsdruck. Da sei derPreis für die Studierenden einAnsporn und als „Gütesiegel“von hohem Wert. Viele Themendes Studiums würden durch dieKommunikation mit den Düs-seldorfer Jonges angestoßen.

Ministerialrat ProfessorDr. Stefan Bajohr vom NRW-Bau- und Verkehrsministeriumverwies darauf, dass sich mitden Veränderungen des Lebensauch die Aufgaben der Stadt-planung ständig fortschreiben.Wie Baas Welchering erklärte,verstehen die Jonges den Preisauch als Beitrag, die Sensibi-lität unbefangener junger Leutegegenüber stadtgestalterischenThemen zu fördern. sch-r

Viele Glückwünsche für Baas Welchering

Vertrauen macht SpaßJonges zeichneten junge Architekten aus

Für originelle Visionen

4 Das Tor Heft 11/2006

Vereinsgeschehen

Oberbürgermeister Erwin überreichte Baas Welchering das inBronze gegossene Stadtsiegel. Fotos (2): sch-r

Vizebaas Schulte schenkteeinen Gutschein fürs Training imAirbus-Flugsimulator.

Die für ihre originellen Entwürfe ausgezeichneten jungen Architekten(von links): Denise Roosenbohm, Alexandra Falkenreck und BorisSoyka. Foto: sch-r

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Stadtsparkasse DüsseldorfBerliner Allee 33 40212 Düsseldorf Telefon: 02 11/8 78 - 0 eMail: [email protected] 10 10 30 40001 Düsseldorf Fax: 02 11/8 78 - 17 48 Internet: www.sskduesseldorf.de

Mitten in Düsseldorf

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Als unser Heimatverein sich2005 am „Tag des OffenenDenkmals“ beteiligte mit derÖffnung des Ratinger Tors, warLilo Weyhing unter den neugie-rigen Besuchern. Denn sie hatals Kind hier gewohnt. Nunerzählt sie ihre Geschichte.

„Wenn ich sage, wo ich malgewohnt habe, glaubt mir daskeiner“, sagt Lilo Weyhing. Undwenn die muntere, sprachge-wandte, kulturell interessierteund reiselustige Dame ihr Ge-burtsdatum verrät, glaubt ihrdas auch keiner. Sie kann dochnoch nicht 85 sein? Am 27.Februar 1921 wurde sie, wie siebekennt, in Düsseldorf geboren.Und ihre Kindheit erlebte sie bis1928 im nördlichen der beidenTempelzwillinge, die zusammendas stadtgeschichtlich höchstinteressante Baudenkmal Ratin-ger Tor bilden (errichtet 1811 bis1814). In jenem Torhaus also,das heute von den DüsseldorferJonges als Haus des Brauch-tums gepflegt wird.

Dienstwohnungdes Polizisten

Die Düsseldorfer Jonges sind ihrgut bekannt. Denn ihr Mann,der 1980 gestorben ist, warMitglied der TischgemeinschaftLeeve Jonges. Zu seiner Zeittagten die Jonges noch, soerinnert sich Frau Weyhing, imSchlösser-Saal an der RatingerStraße. Nun soll ein Bürgersaalneu entstehen? Mit großerNeugier und viel Sympathiebekundet sie ihr Interesse.

Doch nun treffen wir uns imRatinger Tor. An dieser Ecke derStadtgeschichte ist schonNapoleon durch einen Triumph-bogen in Düsseldorf eingezo-gen. Aber Lilo Weyhing erzähltpersönliche Erlebnisse vomRatinger Tor.

Weil die Mutter als Witwe vielarbeiten musste, wuchs Lilo alsHalbwaise bei den Großelternauf. Die nördliche Hälfte desDoppel Ratinger Tor war dieDienstwohnung des Opas Franz

Hane. Denn der war Polizist. Erwar zuständig für die Ordnungim Hofgarten, hatte aber auch(so berichtet Frau Weyhing) diePflicht, die Kämme und Bürstenaller Friseure in der Altstadt aufSauberkeit zu prüfen. Zuletztwar er Chef der Kleiderkammerder Polizei an der Schulstraße.1928 wurde er pensioniert undzog nach Unterrath in ein Eigen-heim. Die Enkelin zog mit undhat bis 2005 nie mehr das Hausihrer Kindheit von innen gese-hen. Heute an der Kaiserstraßewohnend, kommt Lilo Weyhingja oft hier vorbei, aber seit ihrerKindheit war sie nie mehr drinim Gebäude. Sie fand Kontakt

zu Alfred Hundorf, der als „Tor-wächter“ der Jonges seit 1984die edle Immobilie betreut. Alsdamals der letzte Nutzer, dasGarten- und Friedhofsamt, denTempel räumte (wo die Aktenbis unter die Decke gestapeltwaren), da haben die Jonges –und Feuerwehrmann Hundorfals gelernter Installateur mitten-drin – kräftig aufgeräumt, allesentkernt, Innenwände entferntund neue Rohre verlegt.

Seither sieht es innen ganzanders aus. Weyhing staunt:„Das Wohnzimmer hatte ich vielgrößer in Erinnerung.“ AberTäuschungen über Größenver-hältnisse sind normal bei Kind-heitserinnerungen.

Tatsächlich war das Wohn-zimmer damals noch viel klei-ner als heute. Denn zum größ-ten Raum des Hauses, den dieJonges heute für Tischversamm-lungen oder Geburtstagsfeiernin kleinem Rahmen nutzen,gehörte damals auch die Küche.Die Zwischenwand wurde 1984entfernt. An den Sponsor derRestaurierung von damals,Heinz Schmöle, Victoria Versi-cherung, erinnert heute dasnach ihm benannte Zimmer.Und wo nun die Büste desSpenders steht, war damals dieKüche mit Kohleofen.

Hundorf öffnet eine Klappe imBoden. Eine Stiege führt in denUntergrund. Ein aus Backsteinengemauertes Kellergewölbe tutsich auf mit Modergeruch. Hun-dorf sagt, dass bis zum Bau derU-Bahn an der Heinrich-Heine-Allee von hier aus ein unterirdi-scher Gang in die Altstadtführte. Frau Weyhing erinnertsich, dass dieser Keller einst alsKühlschrank diente. Wenn sieals Kind mit einer Kerze in derHand hinabstieg in den Unter-grund, hatte sie Angst.

Mit Ausblick inden Hofgarten

Aber schön war die Dachter-rasse mit Blick in den Hofgar-ten, die sie durch eine Tür vonihrem Kinderzimmer aus be-treten konnte. Wieso Dachter-rasse? Ja, damals war allesanders. Nördlich ans RatingerTor angebaut war nämlich, soerinnert sie sich, eine öffentli-che Bedürfnisanstalt mit Zutrittfür Männer von der Straßen-seite und für Frauen von derParkseite. Und vom Oberge-schoss des Ratinger Tors ausgewährte eine Tür Zutritt zurTerrasse oberhalb des Pissoirsmit Ausblick in den Hofgarten.Auf dieser Terrasse hatte OpasPolizeihündin Lotte ihre Hütte.

Mit Opa als Polizist und derwachsamen Lotte an der Seite,mit Blick in Bäume und mitdem Hofgarten als großemSpielplatz in der Nähe – somuss dieser Wohnort doch einaußergewöhnlich beglückenderund sicherer Kinderspielplatzgewesen sein damals, als sierund sechs Jahre alt gewesenist, fragen wir Frau Weyhing.„Nein“, antwortet sie, „glücklichwar ich nicht.“ Denn die Er-ziehung war sehr streng. Siebesuchte die Schule an derRitterstraße. Mädchen musstenSchürzen tragen überm Kleid.Als sie mal versehentlich ohneSchürze zum Unterricht er-schien, wurde sie prompt nachHause geschickt.

Lilo Weyhing hat als Kind im Ratinger Tor gewohnt – Ein Besuch weckt viele Erinnerungen

Opas Polizeihund schlief auf der Dachterrasse

6 Das Tor Heft 11/2006

Geschichte

Lilo Weyhing zu Besuch im Ratinger Tor, dem Ort ihrer Kindheit.In der Ecke des heutigen Heinz-Schmöle-Zimmers war früher dieKüche (oben). Fotos (2): sch-r

Der kurze Schulweg erschiendem I-Dötzchen recht gefähr-lich. In der Altstadt hatte esAngst vor Betrunkenen. Manch-mal schlief einer vor der Türdes Ratinger Tors seinenRausch aus und blockierte denEingang zur Wohnung. DasKind rannte dann weg, um dennächsten Schutzmann zu fin-den, der helfen müsste. Lilo

Weyhing verknüpft nicht nurschöne Erinnerungen mit demRatinger Tor.

Im späteren Leben erblicktesie das Torhaus immer nur vonaußen, bis sie 2005 erstmalswieder den Ort ihrer frühenKindheitserinnerungen auch imInneren wiedersah. Alles siehtheute ganz anders aus. Dieheutige Nutzung als „Haus des

Brauchtums“ gefällt ihr, aber andas strahlende Weiß desAußenanstrichs und an dengoldenen Glanz der Ornamentemuss sie sich erst noch ge-wöhnen. Das ehemals verwit-terte Grau der Mauern undSäulen sei ihr lieber gewesen,sagt sie. Torwächter Hundorferwidert, dass das heutigeGesicht des Gebäudes bis ins

kleinste Detail den Forderun-gen der Denkmalbehörde ent-spricht.

Zwischen der Dienstwohnungeines Polizisten vor 80 Jahrenund einem heutigen Schmuck-stück Düsseldorfs liegen nunmal Welten. Die Erinnerungeneiner alten Dame schlagen Brü-cken zwischen Vergangenheitund Gegenwart. sch-r

Stadtmuseum erinnert an „Das Junge Rheinland“ sowie an Vorläufer und Nachfolger

Künstlergruppe im Geflecht vieler Beziehungen

▲Heft 11/2006 Das Tor 7

Rubriken

Da die Düsseldorfer Jonges einFrühwerk von Bruno Goller demStadtmuseum als Dauerleih-gabe anvertraut haben (DasTor berichtete in der Ausgabe10/2006, S. 19), konnte dasHaus eine bislang schmerzlicheLücke in seinem Besitz ausfül-len. Es hütet zwar ohnehin seitjeher die wichtigste Sammlungvon Werken der Künstlergruppe„Das Junge Rheinland“, die einstzum Freundeskreis der legen-dären „Künstlermutter“ JohannaEy gehörte – aber ein WerkGollers zählte zuvor nicht zurSammlung. Unterdessen regtesich bei etlichen Jonges dasInteresse, mehr zum Thema zuerfahren. Ihnen kann geholfenwerden – dafür ist das Stadtmu-seum ja die richtige Adresse. Eszeigt bis 30. Dezember die Aus-stellung „Das Junge Rheinland.Vorläufer – Freunde – Nachfol-ger“ und schlägt damit eineBrücke auch zur Gegenwart.

1918 verschickten die MalerArthur Kaufmann und AdolfUzarski gemeinsam mit demSchriftsteller Herbert Eulenbergeinen „Aufruf an die jungenrheinischen Künstler“ mit demZiel, „einen Zusammenschlußder gesamten jungen rheini-schen Künstlerschaft zu errei-chen“. „Das Junge Rheinland“wurde als Künstlergruppe sobedeutend wie „Die Brücke“oder „Der Blaue Reiter“. Dasvielfältige Beziehungsgeflechtder Künstler spiegelte sich inAusstellungen, Reisen und Kon-takten. Sie verehrten Vorbilderwie Michelangelo, Caravaggio,Rembrandt, van Gogh undpflegten Freundschaften zu

Kandinsky, Klee, Matisse undPicasso. Die aktuelle Ausstel-lung des Stadtmuseums zeigtmit 245 Gemälden, Grafikenund Fotografien sowie Original-dokumenten die historischenWurzeln, die bedeutsamen Leis-tungen und die Einflüsse dereuropäischen Avantgarde auf„Das Junge Rheinland“. SeinNachwirken bis in die heutigeZeit wird beispielhaft dokumen-tiert anhand des fotografischenOEuvres von Erwin Queden-feldt, über Werke von Berndund Hilla Becher bis hin zuneuen Fotoarbeiten der Schülervon Thomas Ruff an der Düssel-dorfer Kunstakademie.

Dazu gibt es Vorträge. Dr.Annette Baumeister spricht amFreitag, 10. November, 20 Uhr,zum Thema „Eine Plattform füralte und neue Talente – Das

Junge Rheinland 1919–1923“.Über „Fotografie in Düsseldorf:Von Quedenfeldt bis Ruff“spricht Heide Häusler am Frei-tag, 17. November, 20 Uhr. DerEintritt ist jeweils frei.

Inhaltlich anknüpfen an dieSchau des Stadtmuseums sollauch eine weitere Präsentation:„Junge Künstler aus aller Weltzu Gast bei Pricewaterhouse-Coopers”. Dort wird eine Aus-wahl aktueller Fotografien vonjungen Künstlerinnen undKünstlern gezeigt, die an derStaatlichen KunstakademieDüsseldorf bei ProfessorThomas Ruff studiert haben.

Die bislang umfassendsteAusstellung zum Jungen Rhein-land ist 1985 in der KunsthalleDüsseldorf gezeigt worden – miteinem Katalog, der nach wie vorein Standardwerk zur regionalen

Kunst- und Zeitgeschichte1918–1945 ist. Mit vielen Wer-ken auch aus dem Besitz desKunstmuseums (heute museumkunst palast). Damals, also1985, haben viele städtischeKulturinstitute ihre Beiträge zurGemeinschaftsleistung gebün-delt. Auch in jener Schau undim Katalog war Goller vertreten,mit vier Bildern aus Privatbe-sitz, allerdings nicht mit demWerk, das heute das unsrige ist.Es war damals nicht verfügbar.

Wenn man sich fragt, wieheute das Stadtmuseum denSpagat schafft zwischen dem„Jungen Rheinland“ und jungerFotokunst aus der Kunstakade-mie und aus aller Welt, dannhilft auch ein Blick in den Kata-log von 1985. Architektur undStadtbild haben auch die Malerder zwanziger Jahre schonfasziniert. So entstanden nebenMenschenbildnissen immerwieder strenge, sachliche, jakühl-distanziert geseheneStadtansichten. sch-r

„Das Junge Rheinland. Vorläufer –

Freunde – Nachfolger.“ Bis

30. Dezember. Stadtmuseum,

Berger Allee 2. Geöffnet dienstags

bis donnerstags und sonntags 11

bis 20 Uhr, freitags und samstags

11 bis 24 Uhr, montags geschlos-

sen. Eintritt zur Sonderausstel-

lung 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro,

Jugendliche bis 18 Jahre frei.

„Junge Künstler aus aller Welt zu

Gast bei PricewaterhouseCoo-

pers.” Bis 15. November, montags

bis freitags von 10 bis 18 Uhr bei

PricewaterhouseCoopers AG

WPG, Moskauer Straße 19. Ein-

tritt frei.

Häuser am Bahndamm, Gemälde von Carl Barth, 1932, im Besitzdes Stadtmuseums. Repro: Katalog von 1985

Auch wenn dort Schlange amSpieß, gegrillter Skorpion oderfrittierter Entenkopf als Delikat-essen gelten, Shanghai istimmer eine Reise wert, sagt Dr.Peter Waldhoff. Der Experte fürdie Beschaffenheit des Erd-bodens, geschäftsführenderGesellschafter der in Wuppertalansässigen Ingenieurgesell-schaft für Spezialtiefbaubera-tung, hat China und speziellShanghai kennen und liebengelernt – die Mega-Metropole,die im sumpfigen Flussdeltanur wenige Meter über demMeeresspiegel wurzelt undtrotzdem im schlammigenGrund einen Super-Wolkenkrat-zer nach dem anderen in denHimmel sprießen lässt.

Waldhoff ist fasziniert, seit erdort im wahrsten Wortsinn dieGrundlagen geschaffen hat fürdie Formel-1-Rennstrecke, dieseit Juni 2004 fertig ist.

Zuletzt war Schumihier Sieger

Als Waldhoff am 26. Septemberbeim Heimatabend der Düssel-dorfer Jonges vom vollendetenBau berichtete, galt noch, wasVizebaas Franz-Josef Siepen-kothen zur Begrüßung sagte:Bisher hatte Michael Schuma-cher dort kein Glück. Aber am1. Oktober ist Schumi dannauch mal in Shanghai mit sei-nem Ferrari als Erster über die

Der Tiefbauspezialist Dr. Peter Waldhoff berichtete von seiner Arbeit in Shanghai

Die Rennbahn ist auf Bergen von Styropor gebaut

8 Das Tor Heft 11/2006

Vortrag

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Ziellinie gerast und zog in denWM-Punkten mit Alonso gleich.Doch während die Renn-Exper-ten im Fernsehen angesichtsdes wechselhaften Wetters vonShanghai über die richtige Be-reifung und Gummi-Mischungphilosophierten, wussten dieDüsseldorfer Jonges dank desVortrags von Waldhoff schonvorher, dass alles auf Styroporgebaut ist. Unglaublich, aberwahr.

Baugrund imSumpfgebiet

Die chinesische Industriemetro-pole Shanghai zählt offiziell18 Millionen Einwohner undrechnet mit zusätzlichen dreiMillionen illegalen Ansässigen.Sie hat mit dem Jin-Mao-Turm(421 Meter, 88 Stockwerke) denfünfhöchsten Wolkenkratzer derWelt und mit der LuPu-Brücke(550 Meter Spannweite) diegrößte Bogenbrücke der Welt.Die Ingenieurleistungen sindum so erstaunlicher, da derBaugrund an der Mündung desJangtse-Flusses seit jeher einSumpfgebiet ist.

Um im Schlamm, der bishernur für den Anbau von Reisdienlich war, auch den GroßenPreis von China in der Formel 1austragen zu können, mussten38.000 Stahlbetonpfähle bis zu30 Meter tief in den Grundgerammt werden im Raster von

Shanghai boomt und schmückt sich mit futuristischer Architekturund einer neuen Formel-1-Rennbahn, alles erstaunliche Ingenieur-leistungen auf sumpfigem Untergrund.

Düsseldorf

- auf dem Nord-Süd- und Unterrather Friedhof -

drei mal drei Metern. Zeitweisewaren 7.000 Leute auf der Bau-stelle und schafften 1.000 Pfähleam Tag. Dabei waren nicht nurKräne und Bagger im Einsatz,sondern es war vor allem Hand-arbeit gefragt mit Spaten undSchubkarre – in China herrschtÜberfluss an extrem billigenArbeitskräften. Ein im Ergebnisals High-Tech-Projekt wirkenderBau wird – wie Waldhoff mitFotos zeigte – auch mit mittel-alterlichen Methoden und haar-sträubend-gefährlicher Improvi-sation durchgezogen. So einProjekt, das man in Chinawegen niedriger Löhne für rund300 Millionen US-Dollar ver-wirklichen kann, würde hierzu-lande mehr als eine MilliardeEuro verschlingen.

Und die Bauherren der Renn-strecke wollten Acht-Meter-Höhenunterschiede verwirk-lichen, die sich aber allein mitErde über dem Sumpfland nichthätten anschütten lassen. DasGewicht von Erdreich und Ge-stein wäre vom schwammigenGrund aufgesaugt worden. Sowurde ein Planungsteam ge-schmiedet aus chinesischenProfessoren und ein paar euro-päischen „Langnasen“. AusSicht der Schlitzaugen ist derEuropäer ein Langnase, abersolche Neckereien sind schonlange nicht mehr böse gemeint.Man kann kooperieren.

Geotechniker Waldhoff hatmit dem Computer alles ausge-rechnet und kam zum Ergebnis:Nur Styropor hilft. Das Material,das man als Warenverpackungoder Dämmstoff für Kälteschutzkennt, wurde massenhaft in denFormel-Eins-Zirkus von Shang-hai eingebaut: 400.000 Kubik-meter, eine ganze chinesischeJahresproduktion. Damitwurden der Verlauf des Renn-kurses und die angrenzendenBöschungen modelliert. Folieund Erde drüber – und da unddort Beton. Und obendraufsiegt Schumi.

Das ist das eigentlich Erstaun-liche an Shanghai: Nicht, dasses in Restaurants gegrillte Skor-pione gibt. Sondern dass derUntergrund der Rennbahnland-schaft aus dicken Klötzen Styro-por gebaut worden ist.

Manche Variablen in politi-schen Gemengelagen verschie-

ben sich schneller als Pole-Positionen in Formel-1-Rennen.Internationalen Korresponden-tenberichten zufolge ist, wasWaldhoff bei seinem Vortragauch noch nicht wissen konnte,die chinesische HauptstadtPeking inzwischen sehr eifer-süchtig geworden im Hinblickauf die so international insFernsehen geratene Nebenbuh-lerin Shanghai. Deren Stadtchefwurde neulich von oben kalt ab-serviert. Von so was kriegt manim hiesigen Fernsehen aller-dings wenig mit. Da drehen dieschnellsten Autos der Welt unddie besten Fahrer ihre Rundenund tun so, als gebe es wederStyropor im Untergrund nochPolitik im Hintergrund. sch-r

▲Heft 11/2006 Das Tor 9

Vortrag

Dr. Peter Waldhoff.

Neu bei den Jonges

Bildheim, JürgenMontessori-Lehrer

Boguhn, ChristophDipl.-Ing.

Brück, HermannSachverst.Maler-Lakiererhandwerk

Etzel, MatthiasArchitekt

Flügel, GerdBankkaufmann

Günnewig, Eckhard, Dr. med.Urologe

Hecktor, ReinerBeamter

Hermanns, Heinz WillyLandesgeschäftsführerNRW

Ingenhoven, Johann-PeterMitgl. Vorst.Kreissparkasse

Jacubeit, KlausPrivatier

Klein, Rolf-Michael, Prof. Dr.Arzt

Kolvenbach, Ralf, Prof. Dr.Arzt

Kombüchen, DirkBankkaufmann

Kossack, Jürgen, Dr.

Zahnarzt a.D.

Kulka, Wilfried

Verwaltungsdirektor a.D.

Lennartz, Thomas

Dipl.-Verwaltungswirt

Rameil, Karl-A.

Rentner

Rüttgers, Jürgen, Dr.

Ministerpräsident NRW

Schenck, Ulf

Oralchirurg-Zahnarzt

Schenkelberg, Herbert

Polizeipräsident

Schild, Alexander

Rentner

Trautmann, Rüdiger

Dipl.-Ing.

Waldhoff, Peter, Dr.-Ing.

Bauingenieur

Wedekind, Matthias

Sanitär-und Heizungs-

meister

Wieland, Karl-Heinz

Kaufmann

Wilmes, Frank

Berater für Public

Relations

Mit dem Ziel, „möglichst schnellanzukommen bei der Stadt undden Menschen“, hat HerbertSchenkelberg, seit er am 30.März das Amt des DüsseldorferPolizeipräsidenten als Nachfol-ger von Michael Dybowski über-nahm, hier viele Kontaktegeknüpft. So auch besuchte erals Redner am 19. Septemberdie Düsseldorfer Jonges und tratsogleich dem Heimatverein bei.Nach Stationen als Richter undAufgaben im Justiz- sowie Innen-ministerium des Landes war ersechs Jahre als Polizeipräsidentin Essen tätig, bevor er nachDüsseldorf zurückkehrte, wo erschon von 1987 bis 2000 tätigwar. Er schätzt Düsseldorf als„offene, tolerante, liebenswerteStadt, die sehr jung und dyna-misch wirkt“ – obwohl er beruf-lich natürlich eher mit Schatten-seiten zu tun hat.

Teamwork, aberkeine Patentrezepte

„Teamwork in Sachen Sicherheitund Ordnung“ lautete sein Vor-tragsthema. Auf diesem Weg hater sogleich die Zusammenarbeitmit der Stadt gesucht und sichmit Oberbürgermeister Erwinauf gemeinsame Doppelstreifenvon Polizei und städtischemSicherheitsdienst verständigt. Erplant eine Neuorganisation sei-ner Behörde, „um mehr Polizeiauf die Straße zu bringen“. Da erdafür vom Land nicht mehr Per-sonal bekommt, will er „innereRessourcen anzapfen“.

So zupackend pragmatischdas klingt, so besonnen undnachdenklich ist Schenkelbergaber auch. Er weiß, dass dieOrdnungskräfte auf dieZusammenarbeit mit weiterenPartnern im Netzwerk angewie-sen sind. Als Beispiele nannte erdie Drogenproblematik und dieJugendkriminalität.

Gerade der Drogenmissbrauchund seine Begleiterscheinungenwie Beschaffungskriminalitätund Straßenprostitution seieneine „Herausforderung für die

ganze Stadtgesellschaft“, sagteSchenkelberg. Zur Stadtgesell-schaft gehören auch die „Ge-strandeten“, die sich selbst nichthelfen können. „Wird so eineSzene zu groß, reagieren wir mitoffener Ablehnung“, weiß Schen-kelberg, aber: „Eine Möglichkeit,sie zu vertreiben, gibt es nicht.“Und fügt an: „Gottlob.“ Denngerade die Staatsgewalt hat sichans Recht zu halten. So gibt eskeine Patentrezepte. „Das Auflö-sen der Szene an einer Stellehätte nur die Verdrängung ananderen Stellen zur Folge.“ Sobenötigt die Polizei Partner fürdas Konzept „Repression plus

Hilfe“, wobei auch freie Hilfsor-ganisationen besonders wichtigsind.

Die Einrichtung eines Drogen-konsumraums wird von Schen-kelberg befürwortet. In einemsolchen setzen sich Junkies inEssen pro Jahr 30.000 Spritzen.Es sind saubere Nadeln, dieweder zusätzlich die Gesundheitder Süchtigen mit Gelbsuchtoder AIDS gefährden nochdanach als gefährlicher Abfallauf Kinderspielplätzen oder inGrünanlagen landen. DieseNadeln jedenfalls werden nachGebrauch sicher entsorgt. Aufeine Frage aus dem Publikumverdeutlichte Schenkelberg: Ineinem solchen Drogenkonsum-raum werden nur Spritzen kos-tenlos zur Verfügung gestellt,nicht das Heroin. Es sei einedurchaus interessante Frage, obman den Abhängigen auch denStoff dort – sozusagen aufRezept – zur Verfügung stellenkönnte. Immerhin würden danndem Drogenhandel und derBeschaffungskriminalität derBoden entzogen. Doch das seieine Frage an den Gesetzgeber,die Politik, nicht an die Exeku-tive, die Polizei.

Probleme derJugendlichen

Aber es gibt Probleme, beidenen jeder einzelne zur Lösungbeitragen kann. Die Kriminalität

von Jugendlichen besteht zumehr als 50 Prozent aus Raub.Die meisten sind „Episodentä-ter“, die durch schnelle Strafelernen. Es ist laut Jurist Schen-kelberg ein Problem der Justiz,dass die Strafe oft zu lange aufsich warten lässt. Er verweist aufBernsteins Musical „WestsideStory“ und nennt die Jugendkri-minalität „eine soziale Krank-heit“. Denn: „Viele jugendlicheStraftäter stammen aus zerrütte-ten Familien und haben Defizitean Liebe und Kontinuität erfah-ren. Ihre Aggression erhöht sich,wenn die Wege in die Erwachse-nenwelt durch zu hohe Hürdenblockiert sind.“

Idole geben einfalsches Vorbild

Für Jugendliche sei am schlimms-ten „das Gefühl, überflüssig zusein“. Stattdessen können sieAufgaben, Anerkennung undGemeinschaftsgefühl übrigensauch in Vereinen der Heimat-und Brauchtumspflege finden.

Schenkelberg: „Die beste Kri-minalprävention ist eine guteSozialpolitik.“

Dabei sei auch die Rolle derMedien kritisch zu prüfen. DieDauerberieselung mit Werbungverleite zum Konsum und sei„ein Anreiz zum Stehlen für jene,die sich Statussymbole nichtleisten können“.

Einen „dicken Hals“ bekommeer, bekennt Schenkelberg, wenner sieht, wie ausgerechnet Fuß-ball-Idole ihre Vorbildfunktionverspielen. Wenn ein vorsätzli-ches Foul als strategischeGeschicklichkeit gerühmt wirdnach dem Motto: „Der Zweckheiligt die Mittel.“ Die Folge:„Kinder und Jugendliche neh-men solche Botschaften auf. DieAuswirkungen sehen wir in derKriminalstatistik.“

Eine weitere Herausforderungfür die Polizei, die diese nur inZusammenarbeit mit Partnernbestehen kann, ergibt sich ausdem Terror radikaler Islamisten.Schenkelberg hat den Dialog

Herausforderungen für die ganze Stadtgesellschaft: Vortrag von Polizeipräsident Schenkelberg

Die Polizei ist auf viele Partner angewiesen

10 Das Tor Heft 11/2006

Vortrag

www.rolladen-mumme.de

Polizeipräsident HerbertSchenkelberg bei den Düssel-dorfer Jonges. Foto: sch-r

aufgenommen mit muslimi-schen Predigern und Moschee-vereinen. Er weist darauf hin,dass es keinen generellen Ver-dacht geben darf gegen Mus-lime, gleich ob sie kürzlich zuge-wandert oder hier aufgewach-sene Kinder oder Enkel frühererMigranten sind und längst diedeutsche Staatsbürgerschafthaben. „Allen gesetzestreuenund friedliebenden Mitbürgernsagen wir, dass sie willkommensind.“ Aber – und das nennt derPolizeipräsident eine Doppel-strategie: „Als Bürger haben siehier nicht nur Rechte, sondernmüssen auch ihren Beitrag leis-ten. Deshalb müssen wir ihnendeutlich sagen, dass hier das

Seit 11. September gehen dieMitarbeiter der Polizei in grünenUniformen und die des städti-schen Ordnungs- und Service-dienstes (OSD) in blauen Unifor-men gemeinsam auf Streife.Zunächst elf Doppelstreifen sindim ganzen Stadtgebiet unter-wegs. Oberbürgermeister Joa-chim Erwin und PolizeipräsidentHerbert Schenkelberg unter-zeichneten am 11. September imRathaus einen entsprechendenKooperationsvertrag. Dieserwurde zunächst für ein Jahrgeschlossen

Ordnungsstörungen treten oftgemeinsam mit Vergehen auf,die strafrechtlich relevant sindund für die dann die Polizeizuständig ist. Darunter fallen Tat-bestände wie Beleidigung, Nöti-gung, Körperverletzung zum Bei-spiel bei Schlägereien, Sachbe-schädigungen oder auch Ord-nungsstörungen im Zusammen-hang mit Drogenhandel und-konsum. „Ich lege großen Wert

auf eine bürgernahe Polizeiar-beit. Die Doppelstreife ist einwichtiger Baustein innerhalbeines Gesamtkonzeptes. So istgarantiert, dass zukünftig immerdie für die jeweilige Störung zu-ständige Einsatzkraft ansprech-bar und handlungsfähig ist", be-tonte Polizeipräsident Schenkel-berg. Zudem wird durch diegemeinsamen Streifen auch dieohnehin gute Verständigung zwi-schen Polizisten und OSD-Mitar-beitern noch weiter verbessert.

Die Doppelstreifen sind vorallem in der Altstadt, rund umden Hauptbahnhof, in Oberbilkund Stadtmitte unterwegs.Besonders in den Abendstundenwerden die Mitarbeiter aber auchin allen anderen Stadtbezirkeneingesetzt. Vorzugsweise kom-men die Streifen an Orten zumEinsatz, die als Brennpunktebekannt sind. Auch in denöffentlichen Verkehrsmitteln wer-den die kombinierten Doppel-streifen Präsenz zeigen. pau

Grün und Blau gemeinsam

▲Heft 11/2006 Das Tor 11

Jonges-Veranstaltungen

Heimatverein Düsseldorfer Jonges e. V.Gemeinnütziger Verein. Gegründet 1932.Im Internet: www.Duesseldorferjonges.de

Baas und Vorsitzender des Vereins: Gerd Welchering.Vizebaase: Franz-Josef Siepenkothen, Prof. Dr. Hagen Schulte.

Geschäftsstelle: Mertensgasse 1, 40213 Düsseldorf;Tel. (02 11) 13 57 57, Fax (02 11) 13 57 14,Ansprechpartnerin: Frau Brigitte Sichelschmidt-Frett.Sprechzeit der Geschäftsstelle: montags bis freitags 10–12 Uhr.

Über die Geschäftsstelle sind der Schatzmeister, Karsten Körner,und das Archiv, Leiter Klaus Bartenkirch, zu erreichen.

Bankverbindungen des Vereins:Commerzbank AG Düsseldorf 1 423 490 BLZ 300 400 00Deutsche Bank AG Düsseldorf 2 234 201 BLZ 300 700 10Dresdner Bank AG Düsseldorf 3 330 370 BLZ 300 800 00Stadtsparkasse Düsseldorf 14 004 162 BLZ 300 501 10Postbank Köln 584 92–501 BLZ 370 100 50

Düsseldorfer Jonges

Heimatabende November 2006

Dienstag, 7. November 2006, 20.00 Uhr

Lippe, ein kleines Land mit großenZielen stellt sich vor, alsaußergewöhnliche Kulturregion,interessantes Reiseziel undinnovativer Wirtschaftsstandort

Dienstag, 14. November 2006, 20.00 Uhr

St.-Martin-FeierAls Gäste begrüßen wir die Gewinner des Martins-lampen-Wettbewerbs an den Düsseldorfer SchulenMusikalische Begleitung: Kapelle Werner Bendels

Sonntag, 19. November 2006 (Volkstrauertag)

11.00 Uhr – Kranzniederlegungam Mahnmal Danziger Straße

Dienstag, 21. November 2006, 20.00 Uhr

Festabend für EhrenmitgliederVerleihung der Hermann-Raths-Medaillean Horst Jakobskrüger

Sonntag, 26. November 2006 (Totensonntag)

Besuch der Gräber unsererverstorbenen Ehrenmitglieder

Dienstag, 28. November 2006, 20.00 Uhr

Die Renaissance der Heimat unddie digitale RevolutionVortrag. Referent: Andre Zalbertus,Geschäftsführer der center.tv HeimatfernsehenKöln/Düsseldorf GmbH

Vorschau auf Dienstag, 5. Dezember 2006, 20.00 Uhr

Mundartabend mit Monika Voss

Vortrag

Wir haben die Lösung!Mechanische + elektronische SystemeÜber 50 Jahre Sicherheit in Düsseldorf

Telefon (0211) 8 66 61-0 Hohe Straße 15Telefax (0211) 32 70 43 40213 Düsseldorfwww.goelzner.de [email protected]

Grundgesetz der BundesrepublikDeutschland gilt.“

Hier garantiert der Staatjedem das Recht, seine Religionfrei auszuüben – aber er verlangtauch, dass ihm kriminelle Vorha-ben gemeldet werden. Übrigens:„Auch Muslime sind Opfer derTerrorakte.“ Schenkelberg setztseine Hoffnung auf das Ge-spräch mit führenden Muslimen,die womöglich in gemeinsamerErklärung terroristische Tatenverurteilen, in ihre Vereinegehen und dort aufklärendwirken. sch-r

Im Internet gibt es Informationen

zur Arbeit der Polizei unter

www1.polizei-nrw.de/duesseldorf

Die Planung der diesjährigenFahrradtour der Tischgemein-schaft Reserve war begleitet vonvielen Wünschen wie: die Stre-cke möglichst flach, die Tages-Kilometer überschaubar, Kulturnicht vergessen, Wetter trocken,aber nicht zu kalt, auch nicht zuheiß, ein Höhepunkt mussdabei sein. Reiseleiter HejoHöngesberg plante und organi-sierte die dreitägige Tour wiegewünscht für 16 Jonges. Sieführte in die ländliche Idylle inund um Warendorf.

Auftakt war der Besuch desNRW Landgestüts Warendorf,eins der renommiertestenGestüte der Welt mit 180jähri-ger Geschichte. Unter sach-kundiger Führung erfuhren die

Jonges viel Interessantes überdas Landgestüt, welches sichim Besitz des Landes NRWbefindet. Die Hauptaufgabebesteht darin, den Züchternqualitätsvolle und genetischinteressante Hengste gegen einangemessenes Deckgeld zurVerfügung zu stellen. Hierbeinimmt die Zahl der Bedeckun-gen seit einigen Jahren ab, wäh-rend die Zahl der künstlichenBesamungen deutlich gestiegenist. Jährlich werden rund 3.000Bedeckungen und Besamungenim Landgestüt vorgenommen.Hauptkunde ist der privateZüchter und Stutenbesitzer ausDeutschland wie aus dem Aus-land. Das Gestüt hat einendurchschnittlichen Bestand an

80 Warmblut- und 16 Kaltblut-Hengsten.

Viel Nachwuchsvon Florestan

Star unter den Hengsten ist der19-jährige Florestan 1 mit über4.000 Bedeckungen und aktuell1.260 Nachkommen im Sport.Warendorf ist weiterhin Leis-tungsprüfanstalt für Hengste,Ausbildungsplatz für Pferde-wirte und Sitz der DeutschenReitschule zur Fortbildung vonBerufs- und Amateurreitern undTurnierfachleuten. Mit SusanneRimkus als Leiterin des Gestütsund Direktorin der Reitschulesteht erstmals in der langen

Geschichte der Einrichtung eineFrau an der Spitze. Ebenso hatdas Deutsche OlympischeKomitee für Reiterei DOKR hierseinen Sitz.

Nach dem Besuch des RevitoPferde-Reha-Center (mit denSchwerpunkten Bewegungsthe-rapie, Mobilisation, Leistungs-aufbau) sowie der Besichtigungdes Galoppgestüts Bertram,ging es mit kräftigem Tritt in diePedale zur Sportschule derBundeswehr, dem Übernach-tungsquartier der Ausflugs-gruppe.

Der zweite Tag führte dieradelnden Jonges zunächst überden Ems-Auen-Weg in denWallfahrtsort Telgte, wohin jähr-lich rund 100.000 Besucher zur

TG Reserve trat in die Pedale und war begeistert von Pferden und Landschaft in Warendorf

Räder, Rösser und Kultur in ländlicher Idylle

12 Das Tor Heft 11/2006

Ausflug

Die Pedalritter der Tischgemeinschaft Reserve. Ein Höhepunkt: die Hengstparade in Warendorf.

Marienverehrung pilgern. ImMuseum Heimathaus wurdensie informiert über den „TelgterDreiklang“ Heimathaus, barockeWallfahrtskapelle und Pfarr-kirche. Der stellvertretendeMuseumsdirektor erläuterte dieGeschichte von Clemens AugustKardinal Graf von Galen(1878–1946), Widerstandskämp-fer und ehemaliger Bischof vonMünster, welchem hier eineAusstellung gewidmet ist.

Eine weitere Führung durchdie Ausstellung des auch inter-national bekannten Malers undBildhauers H. G. Bücker rundeteden Besuch ab.

Nach der verdienten Mittags-rast in der Pleistermühle radel-ten die Jonges zum Besuch desWestpreußenmuseums im Dros-tenhof nach Wolbeck. Neben derwechselvollen jahrhundertealtenGeschichte Westpreußens, diehier an vielen Exponaten gezeigtwird, bildet heute der kulturelleAustausch und Dialog zwischenPolen und Deutschen einenwesentlichen Schwerpunkt desMuseums. Nach einem Abste-cher zur Stiftskirche in Frecken-horst ging es mit den Stahl-rössern zurück nach Warendorf.Nach einer Aufwärmrunde überdie Pädges-Wege im Münster-

land, verbunden mit einemFrühschoppen zur Ehren derGeburtstagskinder Kay Adamund Manfred Müntz, ging es zumHöhepunkt des dritten Tages,der Hengstparade in Warendorf.160 Hengste mit 65 Reitern undFahrern zeigten in 21 Schaubil-dern phantastische Leistungen.

Beifall fürdie Reitkünste

Ob Springquadrille, Viererzüge,Kaltblutsechserzüge, Ungari-sche Post (Reiten stehend aufzwei Pferderücken), Dressur-sextett, Spanischer Schritt,Quadrille im Sulky oder zumAbschluss die Große Dressur-quadrille mit 24 Reitern undReiterrinnen, einfach toll! Eineperfekte Choreografie, begleitetvon passender schwungvollerMusik und exzellenter Modera-tion, sorgte für Beifallsstürmeder rund 10.000 Zuschauer.

Ein dreistündiges kurzweili-ges Programm mit nachhaltigerWirkung für die „Herren derStahlrösser“ aus Düsseldorf.Bester Stimmung erreichten dieJonges am späten Abend wiederdas heimatliche Ziel.

Helmut Marrenbach

Nachdem die TischgemeinschaftDe Hechte ihr 30-jähriges Tisch-fest im Clemens-Sels-Museum inNeuss gefeiert und einen Beitragzur Pflege der Kontakte Neuss-Düsseldorf geleistet hat (sieheTor 12/05), zog sie in diesem Jahrwieder auf Düsseldorfer Terrainund feierte ihr Tischfest im neugestalteten Stadtmuseum.

Mit dem Begriff Museum wirdbei manchem Bürger eine etwaszurückhaltende Einstellungbewirkt. Insbesondere, wennder Bürger meint, dass indiesem Museum die Stadt-geschichte „verwaltet“ wird. DieTG De Hechte hat eine andereErfahrung machen dürfen. DasStadtmuseum ist mit dem neuenKonzept unter Leitung von Dr.Susanne Anna ein Ort geworden,an dem die Stadtgeschichte füruns Bürger erlebbar, begehbarund begreifbar gemacht wird.

De Hechte freuten sich, dassauch der Vorsitzende der Ver-einigung der HeimatfreundeNeuss, Ernst Freistühler, undJonges-Baas Gerd Welcheringteilnahmen. Bei einer Führung

durch die Ausstellung „JungesRheinland“ hat es Dr. AnnetteBaumeister wunderbar fesselndverstanden, das Wissen derGäste aufzufrischen und zu er-weitern. Und Dr. Anna wies ineinem mit viel Beifall bedachtenVortrag auf die Problematik einesMuseums hin und animierte zuweiteren Besuchen.

Übrigens, mit dem Ausstel-lungsführer des Stadtmuseumszur Ausstellung „Junges Rhein-land“ wird die gute Beziehungzur Stadt Neuss ebenfalls doku-mentiert. Unter den Leihgebernwird an erster Stelle das Cle-mens-Sels-Museum genannt.

Eine Bereicherung des Tisch-festes war auch das a-capella-Ensemble „Dreiklang“, das mitviel Beifall bedacht wurde. Auchdas Buffet des Café Spoerl im Eyhat die Teilnehmer überzeugt.

Arnulf Pfennig

Die TG Hechte feierte im Stadtmuseum

Geschichte als Erlebnis

▲Heft 11/2006 Das Tor 13

Ausflug

über 90 Jahre

Geisterfahrt der TG Jröne Jong im Spreewald

Sogar Kühe im Kahn

Die Tischgemeinschaft Jröne Jongmachte ihre Jahresfahrt in denschönen Spreewald. Beim jähr-lichen Dorffest in Lehde gab esviel zu sehen. Bei einem Kahn-korso zeigte uns die Dorfgemein-schaft (150 Seelen), was alles mitdem Kahn transportiert werdenmuss. Von der Feuerwehr überdie Briefträgerin bis zur Polizei.Auch Kühe und deren Mist müs-

sen damit transportiert werden.Abends fand eine Geisterfahrtmit dem Kahn statt. DasGeschrei unserer Damen wargroß, wenn ein Geist plötzlichaus dem Wasser auftauchte.

Eine Spreewaldrundfahrt mitdem Bus war der krönendeAbschluss. Ein Besuch im Spree-wald lohnt sich immer.

Hans Thaler

Führung der Hechte von Dr.Annette Baumeister (obenlinks) und feurige Rede vonMuseumsdirektorin Dr. SusanneAnna. Fotos (2): J. Schmitt

Die diesjährige Tischfahrt führtedie TG Willi Weidenhaupt vom22. bis 24. September beibestem Reisewetter nach Müns-ter. Am Abend des 22. Septem-ber verkündete das ZDF dieErgebnisse einer Umfrage überdie Lieblingsorte der Deut-schen. Der Prinzipalmarkt vonMünster kam auf Platz 4, nachKölner Dom (1), BrandenburgerTor (2) und Schlosskirche zuWittenberg (3). Für viele vonuns war das keine Überra-schung: Denn nicht von unge-fähr ist die Stadt in den Kreisder „Historic Highlights of Ger-many“ aufgenommen worden.Nicht nur der Prinzipalmarkt,die sogenannte gute Stube vonMünster, sondern die gesamteAltstadt sind eine Reise wert.

Die Burg desFürstbischofs

Erstes Ziel war die Burg Vische-ring bei Lüdinghausen, eine derschönsten Wasserburgen imMünsterland. Sie wurde 1271vom Münsteraner Fürstbischofauf einem Unterbau aus Pfählenerrichtet. Als trutzige Rundburgmit Zugbrücke, Schießschartenund Wehrgängen diente sie zurVerteidigung gegen Feinde undzum Ausbau seiner Macht.Heute ist die Burg ganzjähriggeöffnet. Das dortige Museumgibt umfassende Einblicke indie Geschichte der Burg undihrer Bewohner.

Bei einer zweieinhalbstündi-gen Führung durch die Altstadtvon Münster haben wir vielInteressantes erfahren, aber nureinen Teil der mindestens50 Sehenswürdigkeiten besu-chen können. Will man allessehen und genießen, brauchtman Tage.

Die erste Station war der imMittelpunkt der Altstadt gele-gene St.-Paulus-Dom, der inseiner heutigen Gestalt imWesentlichen ein Werk des13. Jahrhunderts ist. Münster istjedoch sehr viel älter. Der FrieseLuidger, von Kaiser Karl dem

Großen zu Missionszweckenausgesandt, gründete im Jahre793 ein Monasterium (Kloster),dem Münster seinen heutigenNamen verdankt. 805 wird Luid-ger zum Bischof geweiht. Über1.200 Jahre ist Münster seitdemBischofsstadt. Im 12. Jahrhun-dert erfolgte die mittelalterlicheAusdehnung der Stadt in Formdes noch heute erkennbarenPromenadenringes.

Besonders bekannt ist Müns-ter, weit über Deutschland hi-naus, durch den WestfälischenFrieden, der von 1643 bis 1648in Münster und Osnabrück aus-gehandelt und mit dem derDreißigjährige Krieg beendetwurde. Der historische Ort istder Friedenssaal im Rathaus.Dieses, ein gotisches Bogen-haus aus der Mitte des 14. Jahr-hunderts mit seinem hohenGiebel, von denen es in dieserGestalt in Deutschland nur ganz

wenige gibt, ist räumlicherMittelpunkt des Prinzipalmark-tes mit seinen aneinandergereihten stolzen Giebelhäu-sern und Bogengängen. DerPrinzipalmarkt ist das Zentrumdes Münsteraner Geschäftsle-bens. Wohltuend und in dieserKonsequenz einmalig ist dieAbwesenheit von Reklame vorden Geschäften. Dadurchkommt die ganze Pracht dermittelalterlichen städtebau-lichen Kunstwerke zur vollenGeltung. Im zweiten Weltkriegwurde die Altstadt zu über 90Prozent durch Bombenangriffezerstört. Der Wiederaufbau derStadt orientierte sich über-wiegend an den historischenGrundrissen und Gebäuden. Vonden weiteren vielen Sehens-würdigkeiten sei hier nur nocheine (wegen seiner Namens-gleichheit in Düsseldorf)erwähnt, nämlich eine der ältes-

ten Markt- und Stadtkirchenvon Münster, St. Lamberti amEnde des Prinzipalmarktes. DieBekanntheit dieser Hallenkircheberuht vor allem darauf, dassam Turm drei Käfige zu sehensind, in denen die Leichen derdrei Anführer der Täuferbewe-gung im 16. Jahrhundert hingen.

Der Friedenssaalim Rathaus

Am zweiten Tag folgten Spazier-gänge durch die Einkaufsstra-ßen der Stadt (Prinzipalmarkt,Salzstraße, Rothenburg, Müns-ter Arkaden, Ludgeristraße undKiepenkerlviertel) und zumBesuch des Wochenmarktes vordem Dom, eines der schönstenund größten Märkte dieser Artin Deutschland. Danach ging esmit einer Pferde-Planwagenfahrtbei Kaffee und Kuchen undauch Bier durch den Nordteilvon Münster zur SentruperHöhe vorbei am berühmtenMünster-Allwetterzoo, am Pla-netarium und zurück am undüber den Aasee.

Der dritte Tag brachte eineFührung rund um das Schloss,der ehemaligen fürstbischöf-lichen Residenz, die von 1767bis 1787 als dreiflügeligeAnlage von dem berühmtenBaumeister J. G. Schlaun errich-tet wurde. Nach dem zweitenWeltkrieg wurde die Außenan-sicht originalgetreu wieder auf-gebaut. Heute gehört dasSchloss der Universität von

TG Willi Weidenhaupt in Münster: viel Geschichte an einem der liebsten Orte der Deutschen

Berühmter Friedenssaal und berüchtigte Käfige

14 Das Tor Heft 11/2006

Ausflug

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Die Tischgemeinschaft WilliWeidenhaupt bei Erbsensuppeim Hof der Burg Vischering(links) und vor dem Residenz-schloss in Münster (oben).

Münster, die es als Verwaltungs-sitz nutzt. Anhand von Plänenund Fotos stellte die Führerindie wechselvolle Geschichtedes Schlosses vor und erklärtedas umfangreiche Figuren-programm, das den Fürst-bischof in das Zentrum desSonnensystems und der Zeit-rechnung stellen sollte. EinGang durch den Schlossgartenund in den mehr als 200 Jahrealten botanischen Garten derUni rundete die Führung ab.

Den Abschluss der Reise bil-dete der Besuch der Burg Hüls-hoff, dem Geburtsort der „größ-ten“ Münsteranerin, Annette

von Droste-Hülshoff. Auf Filz-pantoffeln wurden wir durch dieRäumlichkeiten geleitet, dienoch heute im Besitz der alt-westfälischen Familie Droste zuHülshoff sind, die hier seit dem15. Jahrhundert wohnt. Im gro-ßen Speisezimmer hängt dasPorträt der Dichterin. Fast30 Jahre hat sie hier gelebt. Siezählt zu den bedeutendstendeutschen Dichterinnen des19. Jahrhunderts, und sie hat eszu ihren Lebzeiten selbst ge-wusst: „Meine Lieder werdenleben, wenn ich längst ent-schwand...“.

Wieland Schneider

Et is schon lang, lang her,do zoch dä Hannibal mitsinnem Heerun janz vell schwere Elefante,noh Rom, wo die so Dier nitkannte.

Dat die von Rom de Muhrenrieße,de Römer wollte all erscheeße.Dä wollt erobere de Stadt,dat Dä dann och et saare hat.

Nu hannt se jo im Kölner Zoo,janz neu, fünf Elefanteküh.Wenn nu dä Bulle deht sinPflicht,kütt manche Elefant ant Licht.

Un is die Herd dann jroß jenuch,maschiere die, in ne lange Zoch,noh Düsseldorf, mer sin imBrass,dann heest et, Kölsche antePortas. Ne Stachelditz

Op Platt jesäht vom Schalhorns Neres

Kölsche ante Portas

▲Heft 11/2006 Das Tor 15

Op Platt

Gartencenter

Hier blüht das Leben

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Stimmungsvoll in eineschöne Weihnachtszeit ......mit Weihnachtssternen, Adventsgestecken undromantischen Dekorationen. Natürlich von uns!

Sie haben Auslauf, vermehren sich, bilden eine nette Familie – nur Bindu ist gefährlich

Die ganze Wahrheit über die Kölner ElefantenDass Hannibals Elefanten einstauf die Römer einen tiefen Ein-druck machten, oft sogar imwörtlichen Sinn, ist durchausnachvollziehbar. Heute weißman auch, dass nicht Raub-katzen oder Giftschlangen, son-dern jene dickhäutigen Pflan-zenfresser am häufigsten anTodesfällen von Tierpflegern inZoos schuld sind – meist frei-lich aus Versehen. Doch schau’nwir mal auf der Website desKölner Zoos, wie dort dieBewohner des beliebten Elefan-tenparks beschrieben werden,des, wie es heißt, größten „Aus-laufs für Elefanten nördlich derAlpen“, der sich schöner Zucht-erfolge rühmt.

Aber das mit dem Auslauf istnicht wörtlich zu nehmen – bisDüsseldorf kommen die nicht.Sogar wenn sie lesen könnten(die Elefanten), würden siewegen der bekannten Mängelder Autobahnbeschilderungen(siehe Tor 9/2006) den Wegnicht finden. Eher sollten maldie Düsseldorfer bei ihnen„ante portas“ stehen. So könnenwir unseren dichtenden Sta-chelditz beruhigen, für Düssel-dorf Entwarnung geben undeinen Besuch im Kölner Zooempfehlen.

Dort werden übrigens asiati-sche Elefanten gehegt, währendHannibal sicher afrikanische

aufmarschieren ließ. Der KölnerZoo charakterisiert seine Publi-kumslieblinge so: Shu Thu Zarhält sich oft in der Nähe vonAye Chan May auf und ist zu-rückhaltend. Aye Chan May isthäufig mit Shu Thu Zar zusam-men, geht aber auch eigeneWege. Sie ist sehr kontaktfreu-dig. Thi Ha Phyu hat in derGruppe den höchsten Rang.Trotzdem ist sie gegenüber denanderen Gruppenmitgliedernsehr zurückhaltend. KhaingLwin Htoo ist eine vorwitzigeKuh. In der Gruppe ist sie dieBeschützende. Aung Si ist einverspieltes Jungtier. Er sucht oftdie Nähe seiner Mutter und dievon seiner Tante Khaing LwinHtoo. Deren Sohn Aung Bo ist

ein kräftiges und übermütigesJungtier. Gegenüber den ande-ren ist er sehr selbstständigund selbstbewusst. Marlar istein neugieriges und lebhaftesMädchen. Sie weicht ihrerMutter Khaing Lwin Htoo nichtvon der Seite. Sang Raja ist einhandaufgezogenes Tier und fürsein Alter relativ klein. Er musserst lernen, sich in der Gruppedurchzusetzen. Er liebt dasWasser. Obwohl er aus den Tro-pen kommt, geht er auch hierbei jedem Wetter baden. Binduist als ausgewachsener Elefan-tenbulle ein gefährliches Tier.Um ihn bei der Fußpflege bes-ser handhaben zu können, hater Ketten um die Vorderfüße.

Klingt, abgesehen von Bindu,

eigentlich alles ganz lieb. DerKölner Zoo beschreibt das Bio-top: „Auf einer Fläche von20.000 Quadratmetern könnenbis zu 20 Elefanten in ihremnatürlichen Sozialverband lebenund sich fortpflanzen. Hier wirdder neueste Kenntnisstand überdie Lebensweise und Lebensan-sprüche Asiatischer Elefantenumgesetzt. Besucher erlebenElefanten in einer völlig neuenDimension.“

Das Familienleben derSchlappohren kann sogar alsOmen für menschliche Ehe-schließungen dienen. Jedenfallswirbt der Kölner Zoo mit demHinweis: „Sie möchten, dass derschönste Tag in Ihrem Lebenetwas ganz Besonderes wird?Dann trauen Sie sich und heira-ten Sie im Elefantenpark Köln(vorausgesetzt, Ihr Standesamtist damit einverstanden).“ sch-r

Zoo Köln

Riehler Straße 173, 50735 Köln.

Telefon: 02 21/77 85 0.

Internet: www.zoo-koeln.de.

Öffnungszeiten: im Sommer-

halbjahr 9 bis 18 Uhr, sonst bis

17 Uhr. Eintritt für Erwachsene

12 Euro, Kinder (4 bis 14 Jahre)

6 Euro, Schüler, Auszubildende,

Studenten, Wehrpflichtige, Zivil-

dienstleistende 8,50 Euro, Grup-

pen (ab 15 Personen) für Erwach-

sene 9,50 und Kinder 4,50 Euro.

Erstens muss die Leiche spur-los verschwinden. Zweitens darfder Täter keine Beziehung zumOpfer haben. Drittens darf keinTatort ausgemacht werden. Vier-tens legt man falsche Spuren.Fünftens ist man selbst bei derPolizei. Und so weiter. Dannstehen die Chancen gut, dassman als perfekter Mörder uner-kannt bleibt. Aber wer will dasschon. Als Perfektionist willman ja anerkannt und berühmtwerden. Also beginnt der Wahn-sinnige ein Spielchen mit derPolizei und mit der Presse. Dasist der psychologische Hinter-grund eines neuen, an Düssel-dorfer Schauplätzen angesiedel-ten Krimis von Stefanie Koch(Foto oben. Quelle: Droste Ver-lag). Zuletzt siegt die Aufklä-rung. Schon wieder ist, gottlob,kein perfekter Mord gelungen.

Die Jonges werdenoft erwähnt

Beim Heimatabend der Düssel-dorfer Jonges am 13. Mai 2003im Kolpingsaal hat sich eineSpionin unter die Männerver-sammlung gemischt. An jenemAbend zeigte der damals 94jäh-rige Artist Konrad Thur (Thur-ano) mit seinem damals 57jäh-rigen Sohn Johnjohn seinekomischen Künste am Draht-seil. Das Tor berichtete in derAusgabe 7/03. Damals war auchfast unbemerkt die Schriftstelle-

rin Stefanie Koch im Saal, weilsie eine Biografie über denArtisten verfasste, die längst alsBuch erschienen ist. Ihr damali-ges Interesse hat eine fortdau-ernde Nebenwirkung: In ihrendanach verfassten zwei Krimi-nalromanen finden die Düssel-dorfer Jonges immer wiederErwähnung.

Alex ist immerdienstags bei uns

Der aus Frankreich stammendeHeld der Bücher, KommissarHenri Lavalle, Spezialist fürSerienmörder, trinkt lieber Rot-wein als Altbier, zumal in seinemjüngsten Fall eine Brauereinamens Kunderalt gegen dasReinheitsgebot verstößt. Mit denJonges hat er selbst auch nichtsam Hut. Aber Lavalle hat ja inseinem Team einen Untergebe-nen, nämlich Alex, der Mitgliedbei den Düsseldorfer Jonges ist.Ist doch normal, heißt es imBuch, dass unter 2.700 Mitglie-dern des Heimatvereins auchein paar Polizisten sind (Sogarauf den neuen Polizeipräsiden-ten trifft dies zu, aber diese nochrecht frische Nachricht konnteStefanie Koch in ihrem geradegedruckten neuen Roman nichtmehr unterbringen).

Kripobeamter Alex will anDienstagabenden keine Über-stunden schieben, denn danngeht er immer zu seinen Jonges.Dafür soll er sich aber gefälligstumhören und ein paar Informa-tionen mitbringen, verlangtLavalle.

Aber die gehorsam von Alexgelieferten Informationen sinddem Chef auch wieder nichtrecht, denn sie lauten: „Du wur-dest Samstagnacht ziemlichbetrunken im Apollo gesehen. InBegleitung.“ Kommissar Lavallestöhnt: „Wieso nennen die Düs-seldorfer Jonges sich Heimatver-ein, wenn es in Wirklichkeit eineTratsch- und Lasterhöhle ist?“(Seite 97 im Buch).

Der Jong und Redakteur desTor hat bei der Krimiautorin

neulich ein nicht vergiftetesEssen genossen (Details zurMahlzeit auf Seite 169 im Buch)und wurde beim Abschiedgefragt: „Ich hoffe, Sie findendie Erwähnungen der Jongesnicht bös?“ – „Nein“, antworteteich, „die Düsseldorfer Jongeskönnen Spaß verstehen.“

Figuren und Story (es gehtum den Machtkampf eines

Serienmörders mit dem Kom-missar) sind frei erfunden, aberdie Düsseldorfer Schauplätzesind fast alle real. Am liebstenspaziert Kommissar Lavalleüber die Rheinpromenade amLandtag vorbei zum Bistro ander Hammer Straße. AuchUerige oder Schumacher findengelegentlich Gnade auf seinervon französischem Rotwein ver-wöhnten Zunge, aber was sichin den Kesseln der BrauereiKunderalt an der Immermann-straße abspielt, das ist derwahre Krimi. Gut, dass es imwahren Leben keine Gärbeckenund Läuterbottiche an derImmermannstraße gibt. sch-r

Stefanie Koch: „Kommissar

Lavalle – Im Haus des Hut-

machers.“ Droste Verlag.

288 Seiten, gebunden mit

Schutzumschlag, 14,95 Euro.

Stefanie Koch: „Die Karte des

Todes – Lavalles zweiter Fall.“

Droste Verlag. Paperback,

318 Seiten, 10 Euro.

Die Kriminalschriftstellerin Stefanie Koch hat mal heimlich bei unserem Heimatverein zugeschaut

Als Konrad bei uns turnte, hat sie spioniert

16 Das Tor Heft 11/2006

Buchtipps

Der Dompropst muss es ja wissen

Köln klüngelt weiterNorbert Feldhoff, ehemaligerKölner Generalvikar und jetzigerDompropst, hat seine beliebteSammlung von Texten zumKölschen Klüngel überarbeitet,aktualisiert und nach zehnJahren neu aufgelegt.

Der so genannte Klüngel, immodernen, anglizismenfreund-lichen Sprachgebrauch auch als„Networking“ bezeichnet, hat inKöln – aber nicht nur dort –bereits eine lange Tradition vor-zuweisen.

Wie Menschen sichzu helfen wissen

So führt Feldhoff im Kapitelüber die Geschichte des Klün-gels unter anderem zahlreiche

humorvoll geschriebene Bei-spiele aus dem Mittelalter an,die zeigen, dass Menschenschon früh Wege gekannt undgenutzt haben, um (meist büro-kratische) Hürden durch gegen-seitige Hilfe und lohnenswerteSozialkontakte geschickt zuumgehen.

Der Autor berichtet beispiels-weise von der Ernennung einesneuen Pfarrers der GemeindeSt. Jakob im Jahre 1555, die vonden zuständigen Kirchspielleu-ten heimlich manipuliert wurde:Zwei der drei zur Wahl stehen-den Kanoniker galten als abso-lut ungeeignet, waren aberabsichtlich auf die Kandidaten-liste gesetzt worden. Somithatte ausschließlich der Favoritder Kirchspielleute eine Chance

und wurde dann auch ernannt.Feldhoff trifft auch Vermutun-gen über die Wortherkunft desKlüngels (vom althochdeut-schen „klung“, das soviel bedeu-tet wie „Knäuel“), zeigt, wie die-ser auch überregional undsogar international zum Tragenkommt, und stellt abschließenddie – mit einem charmanten

Augenzwinkern versehene –Frage: „Ist Klüngel katholisch?“Neu hinzugefügt wurde demBüchlein das Kapitel „Klüngelpostmodern“, denn laut Aus-sage des Autors hat sich „imReich des Klüngelns“ in denzehn Jahren, die seit der Erst-veröffentlichung vergangensind, einiges getan. Zahlreiche

Illustrationen, Kalendersprüche,Liedtexte und Gedichte rundum den Klüngel ergänzen dieAusführungen Feldhoffs, diezeigen, dass der Klüngel zwarnicht ausschließlich, aber dochtypisch kölsch ist und dass dieKölner, trotz des gelegentlichenSchimpfens auf den Klüngel,gut damit leben können, wenn

es – frei nach Konrad Adenauer– heißt: „Mer kenne uns, merhelfe uns!“ PEK/D.H.

Norbert Feldhoff: „Kölscher

Klüngel. Gestern, heute, morgen

und überall...“. J.P. Bachem

Verlag Köln, 2006. 112 Seiten,

gebunden, zahlreiche Abbildun-

gen, 12,95 Euro.

▲Heft 11/2006 Das Tor 17

Buchtipps

Düsseldorf im Spiegel der Literatur – nicht nur Liebeserklärungen

Spott über die großartige StadtEin gemütliches Heimatbüch-lein ist es nicht, sondern eineProvokation. Mit Thomas Kling(1957-2005) endet dieZusammenstellung von Textengroßer Dichterinnen und Dich-ter über Düsseldorf. Klinggehörte zur Punk-Szene imRatinger Hof und war einwütender Wortkünstler. Überdas Schützenbrauchtum hat ergeschrieben: „torkelndes schüt-zensilber, das peleton legt rot-gesichtig an; geflüsterte bordell-adressen, im wespenmonatschießen sie den vogel ab.“

Im selben Buch lässt AdolfUzarski (1885-1970) seinenHund„Möppi“ ironisch reden:„Es ist mir unmöglich, diesegroßartige Stadt so zu schil-dern, wie sie es mit Recht ver-langen kann. Nur ein wirklicherDichter darf es wagen, hierseine Leier ertönen zu lassen.“

Im Buch versammelt sindGoethe, Heine, Grass, Walser,Hermann Harry Schmitz, Ringel-natz, Thomas Mann, HeinrichSpoerl, Gründgens, Rolf Bongs,Peter Härtling, Dieter Forte undviele mehr.

„Heute morgen fuhr ich nachDüsseldorf“ – dieses genialeKabarett-Gedicht von GeorgWeerth (1822-1856) ist endlichwieder aufgelegt: „Ja, wahrlichnicht jeder Gimpel bekommt /einen Tritt von unseren Füßen –Ich habe, mein lieber Regie-rungsrat, / Die Ehre, Sie höflichzu grüßen.“

Wer Düsseldorf liebt, mussdieses Buch lesen. Es erzählt inder Zusammenstellung von Tex-ten eine Stadtgeschichte ausden verschiedensten Perspekti-ven, durch viele Jahrhunderte.

Ein ungewöhnliches Stadtpor-trät. „Schwermütiger Abend,Regen in der Luft. Dies ist nichtmeine Stadt, obwohl ich nunschon lange in ihr wohne.“ Sobeginnt Ingrid Bachér ihren Text.

Es kann eine Ehre sein, vongroßen Dichtern einen spötti-schen Tritt zu bekommen. Man-ches ist aber auch nur komisch.Christine Brückner (1921-1996)schrieb in „Nirgendwo ist Poe-nichen“ (1977) über einen Flirtin der Altstadt: „Man ging noch

auf einen Sprung in ‚Vatis Ate-lier’.“ Der wahre GastronomFatty müsste im Grabe vor Ver-gnügen rotieren, sofern er nunläse, dass ihn eine Kitsch-Schreiberin als „Vati“ statt Fattytituliert hat. sch-r

Detlev Arens (Herausgeber):

„Als müßte ich gleich nach

Hause gehn – Düsseldorf im

Spiegel der Literatur.“ Greven

Verlag Köln. 192 Seiten,

12,90 Euro.

Stadtquiz für Kinder: Wie wird die Unke wieder zum Ritter?

Suche nach dem goldenen Kelch

Vor über 700 Jahren wurde RitterRupold von Pempelfort miteinem Fluch belegt und musstefortan sein Dasein als Unke fris-ten. Das adelige Amphibientierfand Unterschlupf im Stadterhe-

bungsmonument am Burgplatz.Die Zwillinge Lotte und Matthesund ihr Großvater Wellem wol-len den verwunschenen Rittererlösen und müssen dazu einengeheimnisvollen goldenen Kelchfinden.

Die abenteuerliche Sucheführt sie an viele Ecken der Alt-stadt, auch nach Kaiserswerthund Gerresheim. Derweil lernensie viel über Stadtgeschichteund Denkmäler, über Düsseldor-fer Spezialitäten wie Senf, Altund Halwe Hahn. Sie begegnensogar dem Stadtgespenst underfahren auch, dass ein Wappenam Stadterhebungsmonumentdas Markenzeichen der Düssel-dorfer Jonges darstellt.

Mit dem amüsanten Lese- undVorlesebuch können Kinder (undauch Eltern oder Großeltern) aufspielerische Weise Düsseldorfkennen lernen. Es lädt zu Spa-ziergängen und Ausflugsfahrten

ein, ist Anregung zu detektivi-scher Spurensuche und Stadt-rallye (früher sagte man Schnit-zeljagd). Am Ende jedes Kapitelswerden Fragen gestellt, die mandurch aufmerksame Lektüre oderRecherche vor Ort lösen kann.

Die Verfasser Jan Wucherpfen-nig und Volker Woschnik sindstudierte Historiker. Sehr orts-und sachkundig und mit Sinndafür, wie man den Stoff populärund kindgerecht vermittelnkann. Dennoch muss ihnen derRezensent zwei Fehler ankrei-den. Welche das sind? Das istein neues Quizspiel. Die Lösungverrate ich mal gern in einemspäteren Tor-Heft. sch-r

Jan Wucherpfennig und Volker

Woschnik: „Der Fluch des

schlafenden Ritters.“ Ein Kinder-

abenteuer als Stadtrallye. Mit

Zeichnungen von Reimar Lutz.

Droste Verlag, 144 Seiten, 8 Euro.

18 Das Tor Heft 11/2006

Geburtstage

1. 11. Eschweiler, PeterGeschäftsf.-Gesell-schafter 78

1. 11. Busch, Peter von denKaufmann 75

1. 11. Virnich, GüntherAngestellter 70

1. 11. Frei, Dietmar G.Rechtsanwalt 55

2. 11. Huneke, WalterUnternehmer 70

2. 11. Roeder, FritzArchitekt 79

3. 11. Arenz, HansDr. med., Internist 85

3. 11. Bauer, BrunoKonrektor a.D. 65

3. 11. Hammel, WernerKaufmann 76

3. 11. Allenstein, GüntherPensionär 78

4. 11. Rüping, HerbertElektroingenieur 55

6. 11. Hoffmann, KarlFahrlehrer 77

6. 11. Croll, FriedhelmKaufmann 70

6. 11. Sprenger, AndreasKaufm. Angest. 50

8. 11. Baldowski, KurtRentner 86

9. 11. Eßmann, BernardBauingenieur 65

9. 11. Stanelle, HeinrichRentner 79

9. 11. Just, WolfgangVers.-Kaufmann 77

10. 11. Seibert, WolfgangGastronom 75

10. 11. Henrichs, BernardMsgr., Apost. Protono-tar/Dompropst i.R. 78

10. 11. Lohmann, WalterInnendekorateurMeister 77

10. 11. Wilms, ReinerKaufmann 83

11. 11. Kriegleder, Karl-HeinzInnendekorateur 70

11. 11. Adam, Utz-DirkKaufmann 60

11. 11. Grimm, Paul-DieterDipl.-Kaufmann 65

11. 11. Röher, Hans-DietrichProf. Dr. med., Chirurg 70

11. 11. Wiedemeyer, HeinzBrauereidir. i.R. 85

12. 11. Kunze, SiegfriedBeamter i.R. 70

12. 11. Mlodzianowski, KlausDr. 65

13. 11. Suchy, Kurt, Prof. Dr.Univ. Prof. em. 80

13. 11. Mauritz, MatthiasKaufmann 82

13. 11. Potschka, JürgenReiseverkehrskfm. 55

13. 11. Straßer, Johann HubertRegierungsrat a.D. 93

15. 11. Römer, Cornel-ReinerMalermeister i.R. 76

15. 11. Pflips, RolfKaufmann 79

15. 11. Fangmann, FranzArchitekt VFA 87

16. 11. Spelter, ToniKaufmann i.R. 94

16. 11. Steinberg, Kurt WilhelmDipl. Kfm. 75

16. 11. Meuser, ManfredGeschäftsf. Lebens-hilfe e.V.Df. 55

16. 11. Götzken, ThomasRechtsanwalt 50

17. 11. Hahn, HeinzKaufmann 81

17. 11. Kons, WilhelmStadtdirektor i.R. 76

18. 11. Isenbügel, WernerElektr. Mechn.Meister 76

19. 11. Gassen, RudolfTechn.-Verw.-Angest. 82

20. 11. Schweitzer, AchimKaufmann 76

20. 11. Brüning, KarlDr. 89

20. 11. Drüll, ErwinTechn. Redakteur 65

22. 11. Eßer, PeterBankdirektor i.R. 95

23. 11. Neuschäfer, HansBankangestellter 75

24. 11. Kremer, Heinz-DieterBilanzbuchhalter 60

24. 11. Werner, FritzSpediteur 87

25. 11. Olschewski, KurtSteuerberater 83

26. 11. Jung, Leo MariaApotheker 76

26. 11. Dreist, KurtRechtsanw. Richt. i.R. 85

27. 11. Schreiber, ManfredGeschäftsführer 65

27. 11. Goldenbaum, HeinzDr. jur., Rechtsanwalt,Steuerberater 55

28. 11. Mertes, Heinz-KlausVersicherungs-kaufmann 77

29. 11. Heyll, AxelProf. Dr. med., Arzt 50

29. 11. Maxeiner, Klaus, Dr.Arzt, Internist 81

30. 11. Handschumacher,Ernst W., Dr.Rechtsanwalt 82

30. 11. Frankenheim, ErnstBestattungsuntern. 76

30. 11. Keup, TheodorSchreiner 78

30. 11. Klein, JürgenVerw.-Angestellter 65

1. 12. Rasche, ErichApotheker 86

Veröffentlicht werden die Geburtstage ab dem 20. Jahr jeweils alle zehn Jahre, ab dem 50. alle fünf Jahre und ab dem 75. alljährlich.

Wir trauern

Das Tor – Zeitschriftder Düsseldorfer JongesGegründet von Dr. Paul Kauhausenim Jahre 1932

Herausgeber: HeimatvereinDüsseldorfer Jonges e.V.Mertensgasse 1, 40213 Düsseldorf.Tel. (02 11) 13 57 57

Verantwortlicher Redakteur:Werner Schwerter,Bremer Straße 75, 40221 Düsseldorf,Tel./Fax (02 11) 39 76 93,[email protected] [email protected] Namen gezeichnete Artikel gebennicht immer die Meinung des Heraus-

gebers wieder. Unverlangte Einsendungenwerden nur zurückgesandt, wenn Portobeigefügt ist.

Verlag und Herstellung:VVA Kommunikation Düsseldorf,Höherweg 278, 40213 Düsseldorf,www.vva.de

Anzeigenverkauf:Michael Stumpf,Tel. (02 01) 8 71 26-19, Fax (02 01) 8 71 26-61,[email protected] gilt die Preisliste Nr. 22vom 1. 10. 2004.

Das Tor erscheint monatlich. Jahres-abonnement € 30; Einzelheft € 3.

Impressum

Ahrens, WalterAutobetriebsleiter i.R.74 Jahre, † 2. 9. 2006

Dr. jur Hammes, ErwinRechtsanwalt77 Jahre, † 23. 9. 2006

Galinsky, WolfhardGeneralmajor a.D.82 Jahre, † 26. 9. 2006

Tang, HeinrichKaufmann91 Jahre, † 29. 9. 2006

Schunk, MartinEinrahmer und Vergolder85 Jahre, † 4. 10. 2006

Krichel, ErichLtd. Städt. Verw.-Direktor a.D.86 Jahre, † 5. 10. 2006

Vitus, HelmutDipl.-Verwaltungswirt81 Jahre, † 6. 10. 2006

1. 12. Strich, Hermann, Dr.Verw.-Beamter 85

2. 12. Zink, FriedhelmFriseurmeister 75

2. 12. Baumgartner, HeinzBankkaufmann 55

3. 12. Reuffer, FriedrichRentner 82

4. 12. Breuer, Paul, Dr.Banker 65

5. 12. Kührlings, DieterTechn. Fernm.Oberamtsrat a.D. 65

5. 12. Schwarz, HansVors. Vorst.StadtSpk/D’dorf a.D. 65

5. 12. Ranz, Karl, Ober-stadtdirektor a.D. 75

7. 12. Siegesmund, MarkoDipl. Biologe 30

7. 12. Neuper, GüntherSparkassendirektor 78

7. 12. Eitel, Walter, Dr.Pfarrer 77

8. 12. Pape, RolfDipl.-Kaufmann 77

8. 12. Windisch, WalterGeneraleutnant a.D. 82

8. 12. Schulte, Hagen DietrichProf. Dr. med.Uni.Prof./Thorax-u.Herzchirurg 70

8. 12. Prass, BernhardModellbaumeister 86

9. 12. Strotebeck, HerbertDipl. Vers.Betr./Dirk. 55

9. 12. Krischker, OlafStudienrat 40

10. 12. Daniels, HansKfm. Angstellter 70

10. 12. Mikat, PaulProf. Dr. Dr. mult.Minister a.D. 82

Die Veränderungen im Heine-Haus dürfen wir DüsseldorferJonges nicht ungerührt an unsvorbeiziehen lassen, dennbekanntlich sind wir sowohldem international berühmtenDichter als auch der Stätte sei-ner Geburt besonders verbun-den. Das beweist auch schondie vom Heimatverein gestifteteGedenktafel an der Fassade desHauses Bolkerstraße 53. Bäcker-meister Willi Weidenhaupt wareinst Eigentümer der Immo-bilie, die in die Literaturge-schichte eingegangen ist – undwar 1932 der Gründer und ersteBaas unseres Heimatvereins.

Ende Juli ist hier die Litera-turbuchhandlung Müller einge-zogen und verkauft nicht nurBücher, sondern veranstaltetauch Lesungen. Die sind sobeliebt, dass Spontanbesucher,

die keine Eintrittskarten reser-viert haben, oft keinen Zutrittfinden wegen Überfüllung. Derhelle, freundliche Saal wurdedort errichtet, wo einst das Hin-tergebäude, vermutlich Heineseigentliches Geburtshaus,gestanden hat.

Die Veranstaltungen desHeine-Jahres zum 150. Todestagdes Dichters finden nun ihrenAbschluss mit der Aktion „Düs-seldorf liest ein Buch“, organi-siert vom Literaturbüro NRWund dem Heine-Institut gemein-sam mit 20 weiteren Einrichtun-gen. Bis 26. November werdenan zahlreichen Orten in derStadt vor allem Heines „Reise-bilder“ in den Mittelpunktgestellt. Natürlich ist auch dasHeine-Haus dabei. Hier startetam Sonntag, 12. November,11 Uhr, ein Rundgang auf

Heines Spuren durch das alteDüsseldorf – mit dem HistorikerWulf Metzmacher und derMundartautorin Monika Voss(Teilnahmegebühr 5 Euro, keineAnmeldung erforderlich). Undhier findet am Sonntag, 26.November, 11 Uhr, mit einerLesung von Roger Willemsen

das Programm seinen Abschluss(Eintritt acht Euro, ermäßigt 6Euro, Reservierung unter Tele-fon 8 28 45 90). sch-r

Das Gesamtprogramm liegt

an vielen Stellen aus und ist

im Internet abrufbar unter

www.duesseldorfliesteinbuch.de

Heine-Haus mit neuem Saal ist gut besucht

An berühmter Stätte

▲Heft 11/2006 Das Tor 19

Termintipps

Der neue Saal des Heine-Hauses ist ein beliebter Literaturtreff –hier neulich bei einer Lesung von Cees Nooteboom. Foto: sch-r

Zugang über Kaiserswerther Straße 39040474 Düsseldorf (Parkplätze vorhanden)Telefon 43 36 34 · Fax 43 4916

Familien- und BetriebsfeiernParty-Komplett-Service

Gänseessen

Weihnachtsfeier im CafeRestaurant im Nordpark

1. und 2. Weihnachtstag geöffnet

Bernd AhrensMitglied der „Blootwoosch-Galerie“

Das Letzte /Was die Elf bedeuten kann

Gegen die Trübsal

Martinsabend im Aquarell vonHeimatfreund Klaus Wagner.

„Im traurigen Monat Novem-ber ...“, so beginnt Heines „Winter-märchen“ – aber das Brauchtumsorgt vor allem am Schnapszahl-Datum 11. 11. dafür, dass jahres-zeitlich bedingte Depressionennicht überhand nehmen. Es istMartinstag, auch wenn die Later-nen meist am Vorabend leuch-ten. Und es ist, um 11.11 Uhr,Karnevalsauftakt. Wieso eigent-lich? Aufschluss geben AloisDörings Buch „Rheinische Bräu-che“ und die Internetseiten et-licher Karnevalsvereine. Zunächst

ein christlicher Hintergrund: Wiedie eigentlichen tollen Tage dievorösterliche Fastenzeit einleiten,so wurde früher, 50 Tage vor Jah-resende, auch eine vorweihnacht-liche Fastenzeit begonnen. Alsoschnell noch mal sündigen. DieElf, eine Stunde vor zwölf, galt imMittelalter als sündige Zahl. Im19. Jahrhundert aber kamen an-dere Deutungen auf, wieso sieder Liebling der Narren ist. DieDoppelziffer – eins neben eins –soll Symbol für die Gleichheitund Eintracht der Menschen sein.Und im französisch beeinflusstenRheinland entdeckte man nocheinen weiteren Sinn: die Elf alsAbkürzung für die Revolutionspa-role „Egalité, Liberté, Fraternité“(Gleichheit, Freiheit, Brüderlich-keit). Es ist nur eine Spekulation,die aber immer wieder gernezitiert wird. Warum auch nicht.Denn wenn es um Brüderlichkeitgeht, dann hat der Narrentagsogar etwas mit dem HeiligenMartin zu tun. sch-r