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Seite 1 von 29 Unterrichtsentwurf für die 2. Lehrprobe zur zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an der Primar- und Sekundarstufe I im Unterrichtsfach Sachunterricht Jennifer Stach am 16.1., Klasse 1, Grundschule Alter Teichweg, GS Hamburg Thema der UE: Wir lernen die verschiedenen Bestandteile unserer Nahrung kennen und entwickeln ein Bewusstsein für eine gesunde und ausgewogene Ernährung Thema der Stunde: Wir sind Ernährungsforscher und finden heraus, welche Lebensmittel gesund und welche ungesund für unseren Körper sind Gliederung der Unterrichtsplanung Inhalt 1. Ziele der UE 2. Übersicht über die Stunden der UE: Einordnung der Stunde in den Kontext der Unterrichtseinheit 3. Planung der Lehrprobenstunde 3.1. Bedingungsfelder 3.1.1.Analyse des Sachgegenstandes 3.1.2.Vorüberlegungen zur Lerngruppe 3.2. Didaktische Entscheidungen 3.2.1.Didaktische Überlegungen 3.2.2.Unterrichtsziele - fachlich - durchlaufend 3.2.3.Überlegungen zur methodischen Umsetzung 3.3. Stundenplanung - Verlaufsplanung 3.4. Anhang 3.4.1.Tafelbild 3.4.2.Arbeitsblätter 3.4.3.Literatur

und ausgewogene Ernährung Thema der Stunde: Wir … · 2008-09-02 · Lehrprobe zur zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an der Primar- und Sekundarstufe I im Unterrichtsfach

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Unterrichtsentwurf für die 2. Lehrprobe zur zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an der Primar- und S ekundarstufe I im Unterrichtsfach

Sachunterricht Jennifer Stach am 16.1., Klasse 1, Grundschule Alter Teichweg, GS Hamburg

Thema der UE: Wir lernen die verschiedenen Bestandteile unserer Nahrung kennen und entwickeln ein Bewusstsein für eine gesunde und ausgewogene Ernährung

Thema der Stunde: Wir sind Ernährungsforscher und finden heraus, welche Lebensmittel gesund und welche ungesund für unseren Körper sind

Gliederung der Unterrichtsplanung

Inhalt

1. Ziele der UE

2. Übersicht über die Stunden der UE: Einordnung der Stunde in den Kontext der Unterrichtseinheit

3. Planung der Lehrprobenstunde

3.1. Bedingungsfelder

3.1.1. Analyse des Sachgegenstandes

3.1.2. Vorüberlegungen zur Lerngruppe

3.2. Didaktische Entscheidungen

3.2.1. Didaktische Überlegungen

3.2.2. Unterrichtsziele

- fachlich

- durchlaufend

3.2.3. Überlegungen zur methodischen Umsetzung

3.3. Stundenplanung - Verlaufsplanung

3.4. Anhang

3.4.1. Tafelbild

3.4.2. Arbeitsblätter

3.4.3. Literatur

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.Ziele der UE

fachlich Durchlaufend

Die Schüler sollen die einzelnen Bestandteile der Nahrung – die Nährstoffe - benennen und ihre Bedeutung für den Organismus erläutern können, indem sie sich an dem leitenden Symbolsystem und Farbraster orientieren.

Die Schüler sollen die unterschiedlichen Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, tierische Produkte, Vollkornprodukte, Milchprodukte und die zuckerlastigen Zusatzprodukte voneinander unterscheiden und ihren jeweiligen Gruppen zuordnen können.

Die Schüler sollen einen Ernährungskreis erläutern und anwenden können.

Die Schüler sollen ihre tägliche Nahrungsaufnahme analysieren können, indem sie ein Ernährungstagebuch führen.

Die Schüler sollen ein Farb- und Symbolsystem, das als Hilfssystem für das Verständnis der Zusammensetzung der Nahrung fungiert, anwenden und basierend darauf selbstständig Arbeitsaufträge ausführen können

Die Schüler sollen die geltenden Gesprächsregeln im Sitzkreis und im allgemeinen Unterrichtsgeschehen einhalten können.

Die Schüler sollen ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse präsentieren können, indem sie ihre Ergebnis begründen und einander zuhören.

Die Schüler sollen ein Bewusstsein dafür entwickeln, was eine gesunde und ausgewogene Ernährung beinhaltet, indem sie Einblicke in die Zusammensetzung unterschiedlicher Nahrungsmittel bekommen

1. Übersicht über die Stunden der UE - Einordnung der Stunde in den Kontext der Unterrichtseinheit

1. Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Welches ist dein Lieblingsessen?

Schüler erstellen ein gemaltes Bild ihres Lieblingsessens und erläutern dieses vor der Klasse

Anleitung, Moderation, Notieren der Arbeitsergebnisse

Arbeitsblatt „mein Lieblingsessen“ Tafel Frontal Einzelarbeit Schülerpräsentation

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Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Einführung in das Thema „Ernährung“ - Stundenziel: Ermittlung des Lieblingsessens der Schüler als Basis für Analyse der Nahrungsmittel: wie gesund oder ungesund ernähren sich die Schüler? Ist ihnen das bewusst? - Die Gerichte, die hauptsächlich von den Schülern gegessen werden, werden im Verlauf der UE auf ihre Zu-

sammensetzung hin untersucht 2. Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Welche Nahrungsmittel geben dir Kraft?

Benennen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe komplexe Kohlenhydrate anhand von Bildmaterial und Naturalien Anmalen und Ausschneiden der Bilder der Nahrungsmittel, die Kraft geben

Einführen der Nährstoffgruppe komplexe Kohlenhydrate mit dem schülergerechten Synonym „das gibt dir Kraft“, dazugehörigem Symbol und dem Farbton grün Beraten und Helfen

Arbeitsblatt mit Bildern von Nahrungsmitteln der Nährstoffgruppe komplexe Kohlenhydrate Kartoffel, Haferflocken, Müsli, Vollkornbrot, Reis Tafel Frontal Partnerarbeit

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Die Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe komplexe Kohlenhydrate werden zusammengefasst unter „das gibt

Dir Kraft“, da Kohlenhydrate die wichtigste Energiequelle in der Ernährung des Menschen sind. Das dazuge- hörige Symbol soll den Lernertrag bezüglichen dieses Sachverhaltes sichern, der Farbton grün versinn- bildlicht, dass der größte Anteil der täglichen Nahrungszufuhr Kohlenhydrate sein sollen (Ampel – System)

3.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Welche Nahrungsmittel machen dich gesund und fit?

Benennen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Vitamine und Unterscheidung von Obst und Gemüse anhand von Bildern und Naturalien Wissensspiel im Kreis: Obst und Gemüse

Einführen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Vitamine mit dem Synonym „das macht dich gesund und fit“, dazugehörigem Symbol und dem Farbton orange Anleiten

Arbeitsblatt mit Bildern von Obst und Gemüse Apfel, Kiwi, Birne, Gurke, Tomate, Radieschen Tafel Sitzkreis Einzelarbeit

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Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Obst und Gemüse als Vitaminquelle der menschlichen Ernährung sollen die Schüler sich unter dem

Synonym „das macht dich gesund und fit“ merken, um ihnen die Wichtigkeit des Konsums dieser Nahrungsmittel zu verdeutlichen

- Wie bei den Kohlenhydraten wird auch hier zur Erleichterung des Verständnisses mit einem dazugehörigen Symbol und Farbton gearbeitet

4.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Was baut die Zellen deines Körpers wie ein Bauarbeiter auf?

Benennen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Eiweiße anhand von Bildmaterial Sortieren und Zuordnen von Bildern der Nahrungsmittel, die wie Baustoffe wirken

Einführen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Eiweiße mit dem Synonym „das wirkt auf deinen Körper wie ein Bauarbeiter“, dazugehörigem Symbol und dem Farbton gelb Beraten und Helfen

Bilder der Nährstoffgruppe Eiweiße Tafel Frontal Partnerarbeit

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Da Eiweiße für den menschlichen Körper wie Baustoffe wirken, ist es das Stundenziel, den Schülern zu ver-

deutlichen, auf eine tägliche Proteinzufuhr zu achten, da sie sich noch im Wachstum befinden - Zur Vertiefung und Sicherung des Gelernten wird das Symbol des Bauarbeiters und der Farbton gelb (Ampel -

System) als dazugehörig eingeführt. 5.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Welche Nahrungsmittel machen dich dick, wenn du zuviel davon isst?

Benennen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Fette anhand von Bildmaterial und Naturalien Erzählkreis und Geschichten zum Thema „Fette“

Einführen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Fette mit dem Synonym „das macht dich dick, wenn du zuviel davon isst“ Moderation

Bilder der Nährstoff- Gruppe Fette Öl, Verpackung v.Butter Tafel Sitzkreis Einzelarbeit

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Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Fette sind zwar ein Energielieferant für den menschlichen Körper, aber nur in geringen Maßen. Diese Un-

terrichtsstunde verfolgt das Ziel, den Schülern zu verdeutlichen, dass übermäßiger Konsum von Fetten zu Übergewicht führt. Zur Sicherung des Lernertrages fungiert das Symbol eines stark übergewichtigen Mannes In Form einer Zeichnung und die Farbe grau

6.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Welche Nahrungsmittel machen deine Zähne kaputt und machen dich müde?

Benennen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Einfachzucker anhand von Bildmaterial und Naturalien Gruppenarbeit: Zuordnen und Sortieren von selbst mitgebrachten Nahrungsmitteln der Nährstoffgruppe Einfachzucker

Einführen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Einfachzucker mit dem Synonym „das macht deine Zähne kaputt und macht dich müde“ und Symbol Beraten und Helfen

Bilder der Nährstoffgruppe Einfachzucker Selbst mitgebrachte Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Einfachzucker Tafel Arbeitsblatt Einfachzucker Gruppenarbeit

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Das Hauptziel besteht hier in der Vermittlung der negativen Wirkung von übermäßigem Zuckerkonsum auf

den Organismus - Zur Sicherung des Lernertrages wird als Symbol das Bild eines kaputten Zahnes dieser Nährstoffgruppe zu-

geordnet sowie die Farbe rot für seltenen Konsum (Ampel – System) 7.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Was musst du essen, damit deine Knochen aufgebaut und Deine Zähne, Finger- und Fußnägel gestärkt werden?

Benennen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Mineralstoffe anhand von Bildmaterial Anmalen und Ausschneiden von Bildern mit mineralstoffhaltigen

Einführen der Nahrungsmittel der Nährstoffgruppe Mineralstoffe mit dem Synonym „das baut deine Knochen auf, stärkt deine Zähne, Finger- und Fußnägel und Symbol

Bilder der Nährstoffgruppe Mineralstoffe Arbeitsblatt „Mineralstoffe“ Tafel Partnerarbeit Präsentation der Ergebnisse

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Nahrungsmitteln Beraten und Helfen

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Zur Verdeutlichung der Priorität des Konsums von Mineralstoffen für den Körper wird das Symbol eines Berg-

kristalls dargestellt. Die Schüler verinnerlichen zur Sicherung ihres Lernertrages: Mineralstoffe wirken auf den Organismus wie ein magischer Kristall und stärken die Knochen

8.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Warum ist es wichtig, dass du viel Wasser trinkst?

Erzählkreis zum Thema Wasser Erstellung eines Getränkeprotokolls Auswertung

Aktivierung von Vorwissen Einführen des Wasser - Symbols Anleitung Moderation

Bildmaterial Arbeitsblatt Protokoll Tafel Sitzkreis Frontal Präsentation der Ergebnisse

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Das Stundenziel besteht darin, dass die Schüler erkennen, wie wichtig es ist, dass sie 1 – 2 Liter Wasser am

Tag trinken, eigene Erfahrungen werden ausgetauscht - Zur Sicherung des Lernertrages merken die Schüler sich das Synonym „das braucht dein Körper, damit du

dich in der Schule konzentrieren kannst 9.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Wir erstellen einen Ernährungskreis

Farbig markieren eines Ernährungskreises im Din A 3 Format in den entsprechenden, den einzelnen Nährstoffen zugeordneten Farben und Aufkleben der ausgeschnittenen Bilder der Nahrungsmittel an der richtigen Stelle – als Beispiele für die

Anleiten, Beraten, Helfen

Ernährungskreis Din A 3 Bilder der Nahrungsmittel als Beispiele für die Nährstoffe Tafel Frontal Einzelarbeit Präsentation der Ergebnisse

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Nährstoffgruppen

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - Der Ernährungskreis sichert das in den vorangegangenen Stunden Gelernte und visualisiert die Einteilung der

Nahrung in die Hauptnährstoffe mit Beispielen in Form von Bildern der zu der jeweiligen Gruppe dazu gehörigen Nahrungsmittel

- Der Ernährungskreis bildet die Basis für die Weiterarbeit in der folgenden Stunde, in der die Schüler ganze Gerichte auf ihre Zusammensetzung hin untersuchen sollen – an dem Raster des Kreises können sie sich orientieren

10.Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

Wir sind Ernährungsforscher: Wir finden heraus, welche Lebensmittel gesund und welche ungesund für unseren Körper sind

Untersuchen von verschiedenen Gerichten (Frühstück, Mittag, Abend, Zwischenmahlzeit) auf ihre Bestandteile hin und bewerten, ob es gesund oder ungesund für den Körper ist

Anleiten, Moderieren, Beraten, Helfen

Symbolkarten für Nährstoffe Bilder von Nahrungsmitteln Ernährungskreis Tabelle auf Packpapier Arbeitsblatt 1: Nahrungsmittelzusam-mensetzung Arbeitsblatt 2: Tabelle mit Symbolen Tafel Sitzkreis Gruppenarbeit Schülerpräsentation

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - In dieser Stunde wird der Lernertrag der vorangegangenen Stunden summiert und auf eine komplexere Ebene

angewandt - Erwartet wird von den Schülern eine Transferleistung: das erworbene Wissen über die Nährstoffe soll auf

die Analyse kompletter Gerichte übertragen werden, indem der selbst erstellte Ernährungskreis als Hilfe- stellung fungiert

11 / 12. / 13. Stunde

Thema der Stunde- möglichst als Frage/ Vorhaben formuliert

Was ist die zentrale Schüleraktivität?

Was ist die zentrale Lehreraktivität?

Welche Medien, Soz.-, Differenzierungs- form bieten sich an? Anm.

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Wir gehen gemeinsam zum Wochenmarkt, wir backen Vollkornbrot und wir kochen eine Gemüsesuppe

Gemeinsames Einkaufen, gemeinsames Zubereiten einer Gemüsesuppe und Backen eines Vollkornbrotes Gemeinsames Essen Aufschreiben der Rezepte

Anleiten, Beraten, Helfen

Anm. zur didaktischen Entscheidung: - nachdem in den vorangegangenen Stunden viel theoretisches Wissen mit starkem Praxisbezug vermittelt wurde, soll das Gelernte nun in der Praxis Anwendung finden. Durch das gemeinsame Einkaufen und das

gemeinsame Zubereiten von Gerichten festigt sich das Wissen der Schüler und sie lernen, wie viel Spaß es machen kann, gemeinsam gesundes und vollwertiges Essen zuzubereiten.

- das Aufschreiben der Rezepte sichert den Lernertrag und ermöglicht den Schülern, eines der Rezepte auch mal Zuhause mit den Eltern auszuprobieren.

3. Planung der Lehrprobenstunde

3.1. Bedingungsfelder des Unterrichts 3.1.1. Analyse des Unterrichtsgegenstandes

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Körpers ist hoch. Doch vielen Menschen fällt es schwer, sich richtig zu ernähren, da ihnen das Wissen und die Angaben darüber fehlen, wie eine gesund erhaltende Kost beschaffen sein sollte, welche Nährstoffe sie enthalten muss und in welchen Lebensmitteln diese Nährstoffe vorkommen. Die Nahrung liefert unserem Körper all die Stoffe, die er für sein Wachstum, die Aufrechterhaltung aller körperlichen und geistigen Funktionen und für die Regulation der Körpertemperatur braucht. Unentbehrlich für den „Betrieb“ unseres Organismus sind dabei die unter dem Begriff Nährstoffe zusammengefassten Nahrungsbestandteile: Eiweiß (Baustoffe für die Zellen des Körpers), Fett (Energielieferant, aber nur in geringen Maßen, sonst bedingt es Übergewicht) Kohlenhydrate (wichtigste Energiequelle in der Ernährung des Menschen), Vitamine (wichtig für den Stoffwechsel, Gesundheit, Stärkung der Abwehrkräfte) Mineralstoffe (Bau- und Reglersubstanzen, Bsp: Calcium: Stärkung der Knochen und Zähne) und Wasser (lebenswichtige Regulierungsfunktionen). Die Wichtigkeit einer ausgewogenen, nährstoffreichen Ernährung für Kinder basiert primär darauf, dass die Grundlagen für das Essverhalten in der Kindheit geschaffen werden. Aus diesem Grund sollte Kindern die ganze Vielfalt an Lebensmitteln nahe gebracht werden, man sollte sie am Kochen teilhaben lassen und ihnen den Genuss an einer vollwertigen, nährstoffreichen und ausgewogenen Ernährung vermitteln. Nicht nur das Unwissen im Elternhaus der Kinder, sondern auch primär die Fehlbotschaften der Medien sind die Verursacher einer Mangelernährung, die auf Dauer krank macht und die Leistungsfähig der Kinder stark einschränkt. Snacks für Kinder wie Milchschnitte, Fruchtzwerge oder Kinderschokolade werden von zahlreichen Eltern als „optimale Zwischenmahlzeit“ in hohem Maße für ihre Kinder konsumiert. Die Botschaft der Werbung verleitet dazu, denn die „Extraportion Milch“ und die „Deckung des Tagesbedarfes an Calcium“ klingen vielversprechend. Dabei enthalten

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die Naschereien meist sehr viel Zucker und Fett - und sehr wenig Milch. Und wenn sie mit Vitaminen ergänzt wurden, dann mit denjenigen, die Kinder gar nicht brauchen. Dies ergab eine Studie aus Österreich. Danach müsste ein Schulkind ganze 16 Milchschnitten essen, um seinen Tagesbedarf an Calcium zu decken. Die Kehrseite ist jedoch, dass es damit auch 35 Würfel Zucker und eine halbe Packung Butter zu sich genommen hätte. Eine vollwertige Ernährung kann erzielt werden, wenn folgende Regeln beachtet werden, damit die Nährstoffzufuhr stimmt. (Regeln der DGE, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., 2000): 1) Getreideprodukte: Anteil der täglichen Nahrungszufuhr: 60%; mindestens zur Hälfte in Form von Vollkornprodukten konsumieren! 2) Gemüse und Obst: vorzugsweise 5 Portionen am Tag; am besten als Rohkost verzehren, um den Vitamingehalt zu erhalten. 3) Täglich Milch, Milchprodukte, Käse: wichtigster Lieferant des Mineralstoffes Calcium, wichtig für den Aufbau der Knochen und Zähne. 4) Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel: Fleisch ist ein Eiweißlieferant, soll aber fettarm sein. Überflüssige, tierische Fette in Form von Fertigprodukten vermeiden! 5) Zucker und Salz in Maßen: Zucker zerstört die Zähne, überflüssige, über die Nahrung aufgenommene Einfachzucker werden durch das Speicherhormon Insulin in Form von Fetten in den Zellen des Körpers gespeichert. 6) Reichlich Flüssigkeit: für 6 – 11 jährige Kinder werden 1-2 Liter täglich empfohlen.

3.1.2. Vorüberlegungen zur Lerngruppe und den Lernvoraussetzungen

Die Klasse 1b besteht aus 22 Schülern, 10 Mädchen und 12 Jungen. Es ist eine Integrationsklasse, aus diesem Grund betreut eine Erzieherin diese Klasse mit und ist permanent im Einsatz. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Betreuung der Integrationskinder, sie kümmert sich aber auch um andere lernschwache Schüler und unterstützt diese in Arbeitsphasen. Ich unterrichte diese Lerngruppe seit August drei Stunden in der Woche in dem Fach Sachunterricht. Die Auswahl der Unterrichtsinhalte erfolgt in enger Orientierung am Rahmenplan, die Ausgestaltung und Durchführung der Unterrichtsinhalte erarbeite ich basierend auf den Lernvorrausetzungen und Interessen meiner Lerngruppe. Bezüglich des Leistungsstandes ist diese Lerngruppe sehr heterogen mit einem breiteren Mittelfeld, das sich auf einem niedrigen bis mittleren Leistungsniveau befindet. Der Heterogenität wird durch gezielte Differenzierungsmaßnahmen begegnet. Die Lesefähigkeit der Schüler ist noch sehr schwach ausgeprägt, so dass einige der lernstärkeren Schüler einzelne, einfache Wörter zwar lesen können, aber ganze Texte – besonders Sachtexte – ist noch kein Kind in der Lage zu erfassen. (…) Die Klasse 1b ist eine sehr lebhafte Lerngruppe, die sich mittlerweile in einem fortgeschritteneren Stadium des Gruppenfindungsprozesses (zwischen den Phasen Storming und Norming) befindet. Die Schüler lernen sich besser untereinander kennen und sie finden und definieren ihre eigene Rolle im Klassenverbund. Es kommt auch immer mal wieder zu Streitigkeiten untereinander, sowohl die Mädchen als auch die Jungen sind davon betroffen. Aus diesem Grund sind feste Regeln und Rituale für diese Lerngruppe von hoher Bedeutung. Diese werden mit besonderer Konsequenz von mir eingehalten und ausgeführt.

3.2. Didaktische Entscheidungen 3.2.1. Didaktische Überlegungen

Bezug zum Rahmenplan

Der Bildungsplan für die Grundschule sieht innerhalb des Rahmenplanes für das Fach Sachunterricht für das erste Schuljahr unter dem Themenkomplex „Ich und mein Körper“ das Thema Ernährung als verbindlichen Unterrichtsinhalt vor (vgl Bildungsplan Grundschule, S.14). Die Bedeutung gesunder Ernährung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme wird explizit genannt. Die Schüler lernen hier Voraussetzungen für ihr eigenes

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Wohlbefinden kennen, das wesentlich durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung bedingt wird. Ihre Fähigkeit, ihren eigenen Körper gesund zu erhalten, wird damit gefördert.

Lebensweltbezug

Der Unterrichtsinhalt ist für das gegenwärtige Leben der Schüler von hoher Bedeutung und betrifft in hohem Maße ihr tägliches Leben. Sowohl in der Schule als auch in ihrem Elternhaus müssen die Schüler sich bezüglich der Art und Weise ihrer Ernährung von dem Wissen anderer (ihrer Eltern oder dem Schulkantinenchef) leiten lassen. Die Basis für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Schüler wird demnach bestimmt von Menschen, die auf diesem Gebiet größtenteils fachfremd sind. Die Ernährungsgewohnheiten, die sich im Kindesalter einprägen, sind dennoch meist für das weitere Leben vorherrschend. Darum ist es so wichtig, dass die Schule hier aktiv wird und einen Beitrag leistet für eine gesunde Grundlage der Schüler für ihr weiteres Leben. Repräsentativität Durch den Unterrichtsinhalt können mögliche Gründe für die Mangelernährung vieler Kinder erschlossen werden: das Unwissen bezüglich einer richtigen und vollwertigen Ernährung ist vorherrschend, gestützt durch den prägenden Einfluss der Medien. An dem Frühstück, das die Kinder mit in die Schule bringen, ist abzulesen, dass die Eltern auf dem ernährungswissenschaftlichen Gebiet schlecht informiert sind. Auch an den Zähnen vieler Schüler zeichnen sich Folgen einer Mangelernährung ab: sie konsumieren zu wenig Nahrungsmittel, die den wichtigen Mineralstoff Calcium enthalten und ernähren sich in zu großen Mengen von Einfachzuckern. Hieraus lässt sich die Frage ableiten, wie man die Gesundheit der Schüler vor dem allgemein vorherrschenden Unwissen schützen kann. Nur durch das Mitwirken der Eltern kann ein dauerhafter Erfolg erzielt werden, da die Schüler in ihrem jungen Alter davon abhängig sind, was ihre Eltern kaufen und wie sie ihre Nahrung zubereiten. Daraus resultiert, dass die Eltern der Schüler in das Projekt: „gesunde Ernährung“ miteinbezogen werden. Die Schüler führen im Rahmen der Unterrichtseinheit zu Hause ein Ernährungstagebuch und sprechen mit ihren Eltern darüber. Der Unterrichtsinhalt soll exemplarisch dafür stehen, dass es bei einer Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule möglich ist, eine gesunde Basis bezüglich einer ausgewogenen Ernährung im Kindesalter zu schaffen, damit die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Schüler nicht weiterhin unter dem Unwissen der Eltern leiden müssen. Begründung der Leitfrage Die Struktur des Unterrichtsgegenstandes kann für die Schüler an konkreten Beispielen für die Folgen von Fehlernährung zugänglich und anschaulich gemacht werden. Durch das Aufzeigen von Bildern und Symbolen, die als Folge einer Mangel- oder einseitigen Ernährung übergewichtige Menschen, Menschen mit kaputten Zähnen und / oder kaputten Finger- und Fußnägeln darstellen, ergeben sich bei den Schülern Fragen. Teilweise erkennen sie auch ihre eigenen körperlichen Defizite wieder und das führt zu einem gesteigerten Interesse an der Frage: wie muss ich mich ernähren, damit ich gesund und fit bleibe? Die zentrale Fragestellung der Unterrichtsstunde: „was ist gesund für meinen Körper und was ist ungesund?“ machen die Schüler zu ihrer eigenen Frage, denn sie entwickeln ein Bewusstsein dafür, wie wesentlich eine ausgewogene Ernährung ihr körperliches Wohlbefinden beeinflusst. Hieraus lässt sich das leitende Vorhaben dieser Unterrichtsstunde begründen: Die Schüler werden selbst zu Ernährungsforschern, die dazu in der Lage sind, zu beurteilen, was gesund und was ungesund für ihren Körper ist. Das mit dem Lerngegenstand verbundene Arbeitsverfahren ermöglicht den Schülern, die Nährstoffe und ihre Funktionen für den Körper beschreiben zu können. Sie können daraus ableiten, welche Nährstoffe sie in welchen Mengen konsumieren sollten, um gesund und leistungsstark zu sein und auch zu bleiben. Somit befähigt der Lerninhalt dieser Stunde die Schüler dazu, ihre eigenen Informationsbedarfe mit den Sachinformationen, die sich ihnen über die unterschiedlichen Nahrungsmittel bieten, in einen Zusammenhang zu bringen. Didaktische Reduktion Die Ernährungswissenschaft ist ein komplexes Themengebiet, das selbst für viele Erwachsene, die sich nicht ausgiebig damit beschäftigen, als Laie schwer zugänglich ist. Aufgrund meiner Ausbildung als Ernährungstrainerin (BSA Akademie, 2004) verfüge ich über ein relativ breites Wissensspektrum. Für die Entwicklung dieser Unterrichtseinheit habe ich die zentralen Aspekte, die das Basiswissen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung bilden, entsprechend der Lernvoraussetzungen meiner Schüler und der Vorgaben im Rahmenplan in ein stark vereinfachtes Konzept integriert, das für Schüler einer ersten Klasse aufgrund der Farb- und Symbolstruktur leicht zugänglich ist. Aufgrund

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der Komplexität und der Voraussetzung, dass der Inhalt den Schülern einer ersten Klasse transparent gemacht werden soll, können innerhalb dieser Unterrichtseinheit keine ernährungswissenschaftlichen Details berücksichtigt werden. Auch sämtliche Fachbegriffe wie Kohlenhydrate oder Mineralstoffe werden von mir durch kindgerechte Synonyme ersetzt, die die Wirkung der jeweiligen Nährstoffe beinhalten. Zum Beispiel: Kohlenhydrate: „das gibt dir Kraft“. Alle Inhalte werden vermittelt unter der leitenden Zielsetzung, den Schülern ein Bewusstsein für eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu verschaffen. Lernertrag unter Berücksichtigung von innerer Differenzierung Es wird bezüglich des zu leistenden Arbeitsauftrages in dieser Stunde auf zwei Ebenen differenziert: bezüglich der Schwierigkeit des zu analysierenden Lebensmittels (es ist anspruchsvoller, die Bestandteile einer Milchschnitte – versteckter Zucker und Fette - auf ihre Wirkung für den Körper hin zu untersuchen, als die eines belegten Schwarzbrotes) und bezüglich der Form der Aufgabenstellung (abgestufte Lernhilfen geben). Der erwartete Lernertrag dieser Stunde beinhaltet, dass die Schüler die Bestandteile von Lebensmitteln benennen, ihren jeweiligen Nährstoffgruppen zuordnen und auf ihre Wirkung für den Körper hin bewerten können. Abschließend sollen die Schüler dann beurteilen können, ob das jeweilige Lebensmittel gesund oder ungesund für den Körper ist und ob man es sehr selten, manchmal oder sehr oft essen sollte. Der letzte Schritt beinhaltet eine Transferleistung, da die Schüler ihr erworbenes Wissen auf eine höhere Ebene übertragen müssen: „Fischstäbchen bestehen aus viel Fett, etwas Eiweiß und sehr wenig Kohlenhydraten. Wie muss aber ein Nahrungsmittel sein, damit es gesund für mich ist?“ Diese Transferleistung können Schüler mit besonderem Förderbedarf nicht erbringen. Für diese ist darum bezüglich des zu erzielenden Lernertrages relevant, dass sie die Bestandteile von Lebensmitteln mit Hilfe der Vorgabe von Symbolen den Nährstoffen zuordnen können und dass sie die Bedeutung der Nährstoffsymbole erläutern können.

3.2.2. Unterrichtsziel und Lernweg der Schüler

fachlich Die Schüler sollen:

- die Bestandteile und Mengenanteile unterschiedlicher Lebensmitteln benennen, indem sie das jeweilige Bildmaterial kritisch bewerten - die Bestandteile von Lebensmitteln ihren jeweiligen Nährstoffgruppen zuordnen, indem sie ihr erworbenes Wissen über die Wirkung der unterschiedlichen Nährstoffe

anwenden und darauf basierend zu dem jeweiligen Symbol sortieren - begründend bewerten, ob die von ihnen am häufigsten konsumierten Lebensmittel für den Körper gesund oder ungesund sind, indem sie sich an dem Symbolsystem für

die Wirkung der verschiedenen Nährstoffe orientieren

durchlaufend

Die Schüler sollen:

- die geltenden Gesprächsregeln im Unterrichtsverlauf einhalten, indem sie Rücksicht aufeinander nehmen und ritualisierte akustische sowie nonverbale Signale wahrnehmen und dementsprechend agieren

- innerhalb der Arbeitsphase mit den Kindern, die dieselbe Aufgabe bearbeiten, kooperieren, indem sie sich hinsichtlich der folgenden Ergebnispräsentation über ihre Arbeitsergebnisse austauschen (Hinführung zur Gruppenarbeit)

- ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse präsentieren, indem sie diese begründend erläutern - ihre eigenen Antworten auf Fragen nach erfolgter Arbeitsphase kritisch prüfen, indem sie mit den Fragen erneut konfrontiert werden und bezüglich ihres neu erworbenen

Wissens ihren eigenen Lernweg reflektieren

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3.2.3. Überlegungen zur methodischen Umsetzung und zu den Medien

Lernvoraus -setzungen Konsequenzen in Bezug auf die Sache und die Arbeits formen

Lerngruppe mit niedrigem bis mittlerem Leistungsniveau

Der Lerngegenstand – gesunde Ernährung – wird den Schülern in Form eines Bild-, Symbol- und Farbsystems präsentiert, da ihr Schreib- und Leselernprozess sich noch in den kleinsten Anfängen befindet. Jedem Nährstoff wird ein Symbol zugeordnet, das die jeweilige Wirkung bildlich darstellt. So haben beispielsweise Eiweiße das Symbol des Bauarbeiters, da Eiweiße Baustoffe für den Organismus des Menschen sind. Die Inhaltsstoffe der einzelnen Lebensmittel werden für die Schüler in Form von Bildern veranschaulicht und die jeweiligen Mengenanteile entsprechen der Bildgröße. Die Arbeitsformen für die Schüler basieren auf dem Erkennen von Bildern, Beschreiben von Zusammensetzungen, Zuordnen von Bildern zu Symbolen und dem Begründen und Erläutern von Sachverhalten (z.B. warum ist die Milchschnitte ungesund für den Körper?) Auf diesem Weg erziele ich einen hohen Lernertrag und den Einblick in komplexe Zusammenhänge der Ernährungswissenschaft durch eine einfache, den Lernvoraussetzungen meiner Schüler angepasste Vorgehensweise.

Heterogene Zusammen-setzung der Lerngruppe in Bezug auf die Lernvoraus-setzungen

Differenzierung auf zwei Ebenen: Die leistungsschwachen Schüler erarbeiten die Arbeitsaufträge mit Lernhilfen, die auf ihre Lernvoraussetzungen abgestuft sind. Sie erhalten zusätzlich zu den Bildern der Bestandteile der unterschiedlichen Lebensmittel die Bilder der jeweiligen Nährstoffsymbole (siehe Anhang, Arbeitsblätter zur Nahrungsmittelzusammensetzung). Die leitungsstärkeren Schüler bearbeiten komplexere Lebensmittel ohne Hilfe von Symbolen, Schüler mit mittlerem Leistungsniveau erarbeiten einfacher zugängliche Lebensmittel ohne die Vorgabe von Symbolen, leistungsschwächere Schüler bearbeiten teilweise leichtere, teilweise komplexere Lebensmittel mit Hilfe von Symbolen und die I-Kinder erarbeiten die am leichtesten zu erfassenden Lebensmittel mit Vorgabe von Symbolen. Das Farb- und Symbolsystem für die Nährstoffe ist für alle Schüler zugänglich, auch die I-Kinder erzielen hier einen Lernertrag, denn sie können die Bilder und Symbole erkennen und sich darunter etwas vorstellen: sie merken sich, dass zuviel Zucker zu schlechten Zähnen führt, da sie das passende Bild zu den Einfachzuckern entschlüsseln können. Für die lernstärkeren Schüler geht das Symbolsystem mehr in die Tiefe, sie können eine Transferleistung erbringen und ihr erworbenes Wissen auf alle Lebensmittelzusammensetzungen begründend anwenden.

Schüler mit Förderbedarf

Die Erzieherin Frau Zumbeel unterstützt und diszipliniert die I-Kinder in allen Unterrichtsphasen. Sie können teilweise nicht durchgehend dem Unterricht folgen und müssen

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dann aus dem allgemeinen Unterrichtsgeschehen entfernt werden, um sich in einer stillen Ecke zurückzuziehen und beruhigen zu können. Da die förderbedürftigen Schüler Arbeitsaufträge erhalten, die auf ihre individuellen Lernvoraussetzungen abgestimmt sind, erarbeiten sie diese in der allgemeinen Arbeitsphase mit Hilfe der gezielten Steuerung Frau Zumbeels. Turhan hat an dieser Stelle die größten Schwierigkeiten und bedarf einer besonderen Unterstützung.

Lebhafte, störungsanfällige Lerngruppe

Da es für Erstklässler schwierig ist, sich über einen Zeitraum von 45 Minuten durchgehend zu konzentrieren, lockere ich meinen Unterricht durch „Auslöschphasen“ auf, in denen die Spannung abfällt und die Schüler neue Kräfte mobilisieren können. Die Spannungskurve während des Unterrichtsverlaufes ist wellenförmig, damit die Konzentrationsfähigkeit der Schüler über den Zeitraum der gesamten Stunde erhalten bleibt. Die Unterrichtsstunde enthält zwei Auslöschphasen: das gemeinsame Singen eines Liedes passend zum Thema (der Obstsalat) und das gemeinsame rhythmische Klatschen, das von mir angeleitet wird und in das die Schüler dann einstimmen. Wenn die Unruhe in der Klasse zu stark wird, wird der Arbeitsprozess unterbrochen und es wird konsequent das Leisezeichen geübt, bis alle Schüler es schaffen, ganz ruhig zu sein.

Lerngruppe befindet sich noch

Gruppenbildungs

Die Schüler befinden sich erst seit einem knappen halben Jahr in dieser Zusammensetzung als Klasse 1b und aus diesem Grund müssen sie sich zunächst aneinander gewöhnen und die unterschiedlichen Methoden kennenlernen. Partnerarbeit können die Schüler schon relativ gut umsetzen, aber an die Gruppenarbeit werden sie derzeit erst herangeführt. Die Methode der Unterrichtsstunde ist eine Hinführung zur Gruppenarbeit: eine Gruppe von 5 oder 6 Schülern arbeitet an der gleichen Aufgabenstellung und soll sich bezüglich des Ergebnisses absprechen. Die Aufgaben können auch in Einzelarbeit erledigt werden, die Schüler erhalten aber die konkrete Aufgabe, miteinander zu kooperieren. Diese Form beinhaltet demnach keine gemeinsame Arbeit an einem Produkt, sondern mehrere Einzelarbeiten, die unter der gleichen Aufgabe stehen und die durch eine Absprache bezüglich des Ergebnisses erleichtert wird. Mit der Sozialform Sitzkreis wurden die Schülern in meinem Unterricht von Anfang an vertraut gemacht und sie eignet sich gut für die detaillierte Erarbeitung von Sachverhalten, da die Erreichbarkeit aller Schüler dadurch erleichtert wird.

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3.3. Stundenplanung - Verlaufsplanung

Verlaufsplanung

Name: Jennifer Stach

Schule: GS Alter Teichweg

Mentor/Mentorin: Frau Ellerbrock

Hauptseminar: Frau Daviter Klasse: 1b Fach: Sachunterricht am: 16.01.07 um:08 – 08.45 in: Klassenraum 1b Stundenthema: Wir sind Ernährungsforscher: Wir finden heraus, welche Lebensmittel gesund und welche ungesund für unseren Körper sind Stundenziel bzw. Schwerpunktlernziel:

- fachlich: Die Schüler sollen begründend bewerten, ob die von ihnen am häufigsten konsumierten Lebensmittel für den Körper gesund oder ungesund sind, indem sie deren Bestandteile im Kontext des Symbolsystems für Nährstoffe bezüglich ihrer Wirkung auf den Körper bewerten.

- „durchlaufend“: Die Schüler sollen innerhalb der Arbeitsphase mit den Schülern, die dieselbe Aufgabe bearbeiten, kooperieren, indem sie sich hinsichtlich der folgenden Ergebnispräsentation über ihre Arbeitsergebnisse austauschen (Hinführung zur Gruppenarbeit)

Phase1: Begrüßung und Erläuterung des Stundenablauf es Phase/ Bez./ Thema

Uhr- zeit

Lehreraktivitäten / Impulse Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten Sozialformen Medien

1

8.00 - 8.03

Begrüßung und Vorstellen der Gäste. Erläuterung des geplanten Stundenablaufes anhand von Symbolen und des Stundenziels: „Heute seid ihr Ernährungsforscher, die herausfinden, welche Lebensmittel gesund sind und welche ungesund sind. Das ist heute euer Ziel.“

Schüler verinnerlichen den Stundenablauf und stellen ggf Fragen

Sitzkreis Tafel Stundenablauf in Symbolen

Didaktisch-methodischer Kommentar: In dieser einleitenden Stundenphase wird der geplante Stundenablauf den Schülern als Lernunterstützung in Form von Symbolen visualisiert, die die jeweiligen Stundenphasen verdeutlichen. Die Erläuterung des Stundenablaufes stellt Transparenz für die Schüler her und die Verbalisierung des Stundenziels sichert ein zielgerichtetes Vorgehen.

Phase 2: Erarbeitungsphase 1: Zuordnen von Nahrungs mitteln zu Nährstoffen

2 8.03 - 8.08

L deutet auf die verschiedenen Nährstoffsymbole, die an der Tafel hängen und fragt die Schüler nach der jeweiligen Bedeutung und nach je zwei Beispielen für jeden Nährstoff. L hängt unter das Kohlenhydrat – Symbol die Wörterkarte „gibt Kraft“ und darunter werden Bildkarten der beiden Beispiele gehängt. So verfährt L mit allen Nährstoffsymbolen.

S benennen die Symbole (zum Beispiel das Kohlenhydrat – Symbol): „Das gibt dir Kraft. Beispiele sind Schwarzbrot und Kartoffeln.“ Das Vitamin – Symbol: „Das macht dich gesund und fit. Beispiele sind Äpfel und Gurken.“ So benennen die Schüler alle Symbole mit je zwei Beispielen.

Sitzkreis Tafel Nährstoffsymbole Bilder der Nahrungsmittel

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Didaktisch-methodischer Kommentar: Diese Stundenphase bereitet die Schüler systematisch auf den folgenden Arbeitsauftrag vor, bei dessen Erarbeitung sie Nahrungsmittelbestandteile zu den Nährstoffsymbolen zuordnen müssen, um zu einer abschließenden Wertung des Lebensmittels zu gelangen. Außerdem sichert diese einleitende Erarbeitungsphase den Lernertrag der vorangegangenen Unterrichtsstunden, in der zielgerichtet die Wirkung der unterschiedlichen Nährstoffe mit Nahrungsmittelbeispielen vermittelt wurde. Die Schwierigkeit besteht hier nun darin, dass die Schüler selektieren müssen, welche Nahrungsmittel zu welcher Nährstoffgruppe gehören. Die Wortkarten werden unter die Nährstoffsymbole gehängt, um den sich in der Entwicklung befindenden Lese- und Schreiblernprozess zu unterstützen. Phase 3: Auslöschphase: gemeinsames Singen des Obst salat - Liedes

3 8.08 - 8.10

L stellt den CD Player an und fordert die Schüler auf, gemeinsam im Sitzkreis das Obstsalat – Lied zu singen.

Die Schüler singen gemeinsam das Obstsalat – Lied.

Sitzkreis Obstsalat – Lied (CD-Version) Obstkarten Din A 4

Didaktisch-methodischer Kommentar: Diese Phase ist von hoher Priorität für die Schüler, um die Konzentrationsfähigkeit über den gesamten Zeitraum von 45 Minuten aufrecht halten zu können. Die Spannungskurve ist in diesem Moment abfallend, damit die Schüler neue Kräfte für die folgende Arbeitsphase mobilisieren können. Phase 4: Aktivierung von Vorwissen

4 8.10 - 8.15

L bittet die Schüler zurück an ihre Plätze. L verweist auf eine Tabelle, die auf Packpapier aufgezeichnet ist und an der Tafel hängt und auf die Verpackungen und Bilder von unterschiedlichen Lebensmitteln, die auf einem kleinen Tisch vor der Tafel platziert sind. „Nun sollt ihr schätzen, wie gesund oder ungesund diese Lebensmittel für euren Körper sind. In dieser Tabelle gibt es drei Spalten. Der traurige Smiley heißt, das sollst du ganz selten essen, weil es ganz ungesund ist. Der weder lachende noch traurige Smiley heißt, das sollst du manchmal essen, weil es zwar viel Gesundes enthält, aber auch zum Beispiel zuviel Fett oder Zucker. Der lachende Smiley heißt, das sollst du ganz oft essen, weil es sehr gesund für dich ist. Nun werde ich nacheinander die sechs verschiedenen Lebensmittel hochhalten und du meldest dich bei der Tabellenspalte, die du für die richtige hältst.“ L verschafft sich pro Lebensmittel einen Überblick, für welchen Smiley sich die meisten Schüler gemeldet haben und heftet dann das Bild des zu schätzenden Lebensmittels in die Spalte der Tabelle, die die meisten Schülerstimmen erhalten hat. L verweist auf die fertig ausgefüllte Tabelle. „So schätzt ihr also unsere Lebensmittel ein, bevor ihr euch genau angeschaut habt, woraus sie bestehen. Ich bin gespannt, ob ihr eure Meinung nachher ändern werdet.“

Die Schüler melden sich nacheinander beim Hochhalten der sechs verschiedenen Lebensmittel, um anzuzeigen, ob sie glauben, dass man es sehr selten, manchmal oder sehr oft essen sollte

Frontal Tafel Verpackungen von zu schätzenden Lebensmitteln Tabelle mit drei Spalten auf Packpapier Bilder von zu schätzenden Lebensmitteln

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Didaktisch-methodischer Kommentar: Diese Unterrichtsphase aktiviert das Vorwissen der Schüler, indem die Lebensmittel, die in einem weiteren Schritt von den Schülern analysiert werden, zunächst vor der Arbeitsphase auf ihre Wirkung für den Körper hin geschätzt werden. Wie gut können die Schüler schon vor erfolgter detaillierter Untersuchung einschätzen, wie gesund oder ungesund bestimmte Lebensmittel sind? Nach erfolgter Arbeitsphase werden die Schüler dann erneut mit der Frage nach der Wirkung der Lebensmittel konfrontiert und haben somit die Möglichkeit, ihren eigenen Lernweg zu reflektieren. An dieser Stelle werden die Meldungen der Schüler nicht genau gezählt und dann die Zahlen eingetragen, da das mathematische Wissen der Schüler noch nicht so weit entwickelt ist, dass sie wissen, welche Zahl die größte ist. Das Einschätzen von Mengen wurde im Mathematikunterricht noch nicht behandelt, so dass hier lediglich von mir geprüft wird, an welcher Stelle sich die meisten Schüler gemeldet haben. So wird ersichtlich, welches Lebensmittel die Mehrheit der Klasse für sehr gesund, ungesund oder eine Zwischenform erachtet.

Phase 5: Vorbereitung der Arbeitsphase und Erteilen des Arbeitsauftrages

5 8.15 - 8.20

L: „Nun werdet ihr wie Ernährungsforscher arbeiten. Ihr guckt euch genau an, woraus unsere Lebensmittel bestehen und wenn ihr damit fertig seid, sollt ihr noch mal überlegen, in welche Spalte unserer Tabelle ihr sie nun eintragen würdet: ganz selten essen, manchmal essen oder ganz oft essen? Damit euch die Aufgabe auch gelingt, machen wir zusammen ein Beispiel.“ L klappt die Tafel zu. Vorne an der Tafel ist das Bild eines Hamburgers in seine Bestandteile zerlegt, daneben hängt eine Tabelle mit 7 Spalten der Nährstoffsymbole. L: „Hier seht ihr, woraus der Hamburger besteht. Wer sagt mal, was er sieht?“ L: „Schaut euch nun die Tabelle an und das, woraus der Hamburger besteht. Was sollt ihr damit machen?“ L: „Woran erkennt ihr, wie viel Zucker oder wie viel Fleisch in dem Hamburger ist?“ L: „Wenn es viel ist, macht ihr zwei Kreuze, wenn es wenig ist, nur eines. Wenn etwas gar nicht darin ist, lasst ihr die Spalte frei.“ L fordert die Schüler auf, die Bestandteile des Hamburgers den Nährstoffsymbolen in der Tabelle zuzuordnen. L vermerkt Plus- und Minuszeichen in der Tabelle mit den Nährstoffsymbolen an der richtigen Stelle. L: „Ist der Hamburger gesund oder ungesund für uns? Schaut in unsere ausgefüllte Tabelle und dazu auf unseren Ernährungskreis.“ L verweist auf den Ernährungskreis rechts an der Tafel. L: „Nun seid ihr Ernährungsforscher dran, genau das mit den Lebensmitteln zu machen, die ihr schon abgeschätzt habt. Immer 5 oder 6 Schüler bekommen das gleiche Lebensmittel, ihr sollt euch in der Gruppe absprechen und einen Schüler auswählen, der hier vorne vorstellt, was ihr herausgefunden habt.“

Ein Schüler beschreibt: „ Weißbrot, Fleisch, Fett, Tomate und Zucker“ Ein Schüler äußert: „Wir sollen gucken, zu welchen Symbolen Weißbrot, Fleisch, Fett, Tomate und Zucker gehören und die in der Tabelle ankreuzen.“ Ein Schüler antwortet: „Wenn das Bild groß ist, ist viel davon drin, wenn es klein ist, dann wenig.“ Schüler nacheinander: „Ich sehe viel Weißbrot, das macht deine Zähne kaputt und macht dich müde.“ „Ich sehe viel Fett, das macht dich dick, wenn du zuviel davon isst.“ „Ich sehe etwas Zucker, das macht deine Zähne kaputt.“ „Ich sehe wenige Tomaten, das macht dich gesund und fit.“ „Ich sehe Fleisch, das baut die Zellen des Körpers auf.“ Ein Schüler äußert: „Der Hamburger ist ungesund, denn da ist viel drin, was die Zähne kaputt macht und müde macht und sehr viel, was dick macht und nur ganz wenig, was gesund und fit macht und gar nichts, was stark macht.“

Frontal Bild eines Hamburgers und seiner Bestandteile Tabelle mit Nährstoffsymbolen Ernährungskreis mit Farben und Symbolen

Didaktisch-methodischer Kommentar: Diese Phase fungiert als Lernunterstützung für die folgende Arbeitsphase, in der die Schüler zunächst einzeln und dann im Austausch mit der Gruppe erarbeiten sollen, wie gesund oder ungesund die einzelnen Lebensmittel sind. Damit die Schüler genau wissen, wie sie bei der Bearbeitung des Arbeitsauftrages vorgehen sollen, wird der genaue Arbeitsvorgang zunächst gemeinsam durchgeführt.

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Phase 6: Arbeitsphase

6 8.20 - 8.35

Beraten und ggf Helfen

Jeweils 5 oder 6 Schüler bearbeiten den gleichen Arbeitsauftrag, Schüler mit Förderbedarf erhalten abgestufte Lernhilfen. Die Schüler erarbeiten den Sachverhalt zunächst in Einzelarbeit und tauschen sich anschließend hinsichtlich der Ergebnispräsentation aus

Gruppenarbeit (Methode ist noch im Entwicklungsprozess) Arbeitsblätter mit Lebensmitteln und ihren Bestandteilen Tabelle mit Nährstoffsymbolen Selbst erstellter Ernährungskreis

Didaktisch-methodischer Kommentar: Innerhalb dieser Unterrichtsphase hält sich die Lehrperson weitestgehend zurück, beaufsichtigt die Arbeitsabläufe der Gruppen und berät und hilft nur bei Bedarf. Die Schüler sollen die Lösungen selbstständig entwickeln. Phase 7: Ergebnissicherung

7 8.35 - 8.42

L beendet die Arbeitsphase nach 15 Minuten und beginnt mit einem Klatschspiel. L fordert die erste Arbeitsgruppe auf, zu präsentieren. L: „ Also müssen wir die Milchschnitte nun in eine andere Spalte der Tabelle hängen?“ L fordert die übrigen Arbeitsgruppen auf, ihre Ergebnisse vorzustellen.

Die Schüler stimmen in das Klatschen ein. Ein Schüler der Gruppe geht nach vorn und hält (zum Beispiel) die Milchschnitte hoch: „Wir haben herausgefunden, dass die Milchschnitte ungesund ist, da sie sehr viel Fett enthält und zuviel Fett macht dick. Sie enthält außerdem viel Zucker und Kakaopulver und das macht die Zähne kaputt. Sie enthält nur wenig Milch, was die Knochen stärkt und wenig Ei, was die Zellen unseres Körpers aufbaut. Darum soll man sie nur sehr selten essen.“ Schüler: „Ja, wir dachten erst, sie wäre gesund, aber sie ist sehr ungesund und darum soll man sie nur sehr selten essen.“ S hängt das Bild der Milchschnitte in die Tabellenspalte mit dem traurigen Smiley. Weitere Schüler präsentieren ihre Arbeitsergebnisse in der Form wie Gruppe 1 (s.o.) Bei allen Abweichungen zu den in Stundenphase 4 erfolgten Schätzungen der Lebensmittel werden die Bilder der Lebensmittel in die nun passende Tabellenspalte gehängt.

Schülervortrag Tafel Lebensmittelverpackungen Bilder der zu analysierenden Lebensmittel Tabelle auf Packpapier Ernährungskreis

Didaktisch-methodischer Kommentar: Innerhalb dieser Unterrichtsphase wird der Lernertrag der Unterrichtsstunde gesichert: die zu Beginn der Stunde aufgestellten Vermutungen der Schüler bezüglich der Wirkung einzelner, aus dem Lieblingsessen der Schüler ausgewählter Lebensmittel, werden gemeinsam nach erfolgter Arbeitsphase überprüft. Fehleinschätzungen der Schüler werden verbessert, indem das Bild des zu schätzenden Lebensmittels von der falschen in die richtige Tabellenspalte verschoben wird. Die Tabelle auf Packpapier visualisiert für alle Schüler, ob man die Lebensmittel, die aus dem Lieblingsessen der Schüler ausgewählt wurden, selten, manchmal oder sehr oft essen sollte. Diese Tabelle wird weiterhin im Klassenraum hängen bleiben. Da die präsentierenden Schüler ihre Ergebnisse im Kontext des Ernährungskreises und den Nährstoffsymbolen begründen, wird das Verständnis der Schüler dafür, warum ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist, gesichert. Sie begründen basierend auf der Nährstoffhaltigkeit, so wie es ein Ernährungswissenschaftler – natürlich auf einer fachlich höheren Ebene – auch tut. Möglicherweise ist an dieser Stelle keine weitere Zeit vorhanden und das Feedback der Stunde muss auf die Folgestunde vertagt werden. Sollte die Zeit bereits abgelaufen sein, bevor alle sechs Gruppen ihr Lebensmittel vorgestellt haben, wird an geeigneter Stelle unterbrochen und die Ergebnissicherung wird in der folgenden Stunde fortgesetzt. Phase 8: Feedback

8 8.42 - 8.45

L fordert die Schüler zu einem Feedback zu der Unterrichtsstunde auf. L bittet die Schüler zu sich in einen

Stehkreis Unsichtbare Feedbacklinie

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stehenden Kreis. L markiert eine unsichtbare Linie und erklärt, dass die eine Seite der Linie für „sehr gut“ und die andere Seite der Linie für „sehr schlecht“ steht. Die Mitte der Linie heißt „mittelmäßig“. L: „ich stelle euch nun zwei Fragen und ihr stellt euch an die Stelle der Linie, die für euch passend ist. Frage 1: Wie hat die Gruppenarbeit heute geklappt?“ L fragt einen Schüler am Anfang und einen Schüler am Ende der Linie, warum er sich dort hingestellt hat. L: „Frage 2: Hast du heute viel über Ernährung gelernt?“ L fragt wieder einen Schüler am einen und am anderen Ende der Linie, warum er sich dort hingestellt hat.

Schüler positionieren sich an der für sie passenden Stelle. Schüler erklären, warum die Gruppenarbeit gut oder schlecht geklappt hat. Schüler positionieren sich an der für sie passenden Stelle Schüler erklären, warum sie viel oder wenig über Ernährung gelernt haben.

Didaktisch-methodischer Kommentar: Diese abschließende Stundenphase integriert die Schüler aktiv in die Steuerung ihres eigenen Lernprozesses. Sie müssen sich überlegen, wie die Arbeit in dieser Stunde geklappt hat und begründen, warum es gut oder schlecht lief und sich überlegen, was sie beim nächsten Mal anders oder besser machen können. Die gedachte Linie und das Aufstellen auf dieser hat einen interaktiven Charakter und ist für Erstklässler besser zugänglich als eine sachliche Abfrage des Feedbacks.

3.4. Tafelbild, Arbeitsblätter, Sitzplan, verwendete Literatur Verwendete Literatur: Freie und Hansestadt Hamburg: Bildungsplan Grundschule, Hamburg 2003 BSA Private Berufsakademie GmbH: Studienbrief Ernährung, Mandelbachtal 2003 GU - Nährwert – Tabelle, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2003

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Tafelbild

Präsentations-symbol

Sitzkreis- Symbol

Lied-symbol

Gruppenarbeits-symbol

Tabellensymbol

Gibt Kraft Baustoff

Macht Zähne kaputt

Macht gesund und fit

Macht dick Stärkt Knochen

Tabelle zum Schätzen der Lebensmittelwirkungen

Der Ernährungskreis

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Der Ernährungskreis

Eiweiße

Einfach-zucker

komplexe Kohlenhydrate Fette

Vitamine

Wasser

Mineralstoffe

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Die Bestandteile unserer täglichen Nahrung

Erläuterung der von mir für meine Lerngruppe entwickelten Synonyme für die Nährstoffe: Komplexe Kohlenhydrate – das gibt dir Kraft – davon sollst du jeden Tag viel essen Einfachzucker – das macht deine Zähne kaputt und macht dich müde – das sollst du nur ganz selten essen Eiweiße – das baut deine Körperzellen auf und ist für dich als Kind wichtig, weil du noch wächst – das sollst du jeden Tag einmal essen Fette – das gibt deinem Körper Energie, aber wenn du davon zuviel isst, macht es dich dick – du darfst davon jeden Tag nur sehr wenig essen Vitamine – das macht dich gesund und fit – das sollst du jeden Tag mehrmals essen Mineralstoffe – das baut deine Knochen auf und stärkt deine Zähne, deine Haare und deine Finger- und Fußnägel – davon sollst du jeden Tag ein bisschen essen Wasser – das braucht dein Körper , damit er so arbeiten kann, dass es dir gut geht und du dich in der Schule konzentrieren kannst – davon sollst du jeden Tag 1 – 2 Liter trinken

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Arbeitsauftrag für Gruppe 1(mit abgestufter Lernhilfe): Analyse der Zusammensetzung von Fisch- stäbchen

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Arbeitsauftrag für Gruppe 2: Analyse der Zusammensetzung eines Corny Müsliriegels

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Arbeitsauftrag für Gruppe 3: Analyse der Zusammensetzung einer Milchschnitte

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Arbeitsauftrag für Gruppe 4 (mit abgestufter: Lernhilfe): Analyse der Zusammensetzung von Vollkornreis mit Gemüse Arbeitsauftrag für Gruppe 5 (mit abgestufter

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Lernhilfe): Analyse der Zusammensetzung von Vollkornbrot mit Quark, Wurst und Tomate Arbeitsauftrag für Gruppe 6: Analyse der Zusammensetzung von

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Pommes Frites mit Ketchup

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Tabelle für die Auswertung der Lebensmittel: Hier markieren die Schüler, welche Nährstoffe …?? in den zu analysierenden Lebensmitteln in welchen Anteilen enthalten sind, um die Lebensmittel dann ihrem Nährstoffgehalt entsprechend auswerten zu können

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