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UniK Das Studierendenmagazin A u s g a b e 21 Januar 2013 Survival of the fittest Thema

Unik 21

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Thema: Survival of the fittest

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UniKDas Studierendenmagazin

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Januar 2013

Survival of the

fi ttest

Thema

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05 Politik zeigt ihr wahres Gesicht

STUDENTENLEBEN

10 Krimi-Wettbewerb beendet!11 Teurer Hunger? - Zur Preiserhöhung der Mensa12 Liebe KommilitonInnen13 „Klein, aber fein“ - Studentische Kultur im Rückblick

TITELTHEMA: Survival of the fi ttest

19 Natürliche Uni-Auslese22 Ist Leistungssport gesund?24 Darwin lügt - Achtung! Politisch unkorrekt27 Not the fi ttest but the ... most cheekily?

HOPO

35 Survival of the fi ttest - Selektionsdruck an der Uni: Bist du gut und schnell genug?39 Juso-Hochschulgruppe Koblenz42 Gewinnspiel

LESEFUTTER

44 Mathias Malzieu - die Mechanik des Herzens45 Kathryn Stockett - $ e Help47 Jean Ziegler - Wir lassen sie verhungern

FUN

49 Leben in der Blase52 Horoskope56 Sneak-Preview57 5 Superhelden61 Sudoku

62 Kreuzworträtsel

INHALTSVERZEICHNIS

Rechtliches: 1. Die in der UniK enthaltenen Informationen können trotz Prüfung Fehler enthalten. Für Schäden, die durch Nutzung unserer Informationen entstanden sind, haften wir nicht. 2. Der Nachdruck sowie Verwendung von Text- oder Bildmaterial (auch in Auszügen), ist nur nach schriftlicher Genehmigung durch die Chefredaktion bzw. der rechtlichen Eigentümer erlaubt. 3. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der gesamten Redaktion wider.

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EDITORIALEndlich ist die Vorlesungsfreie Zeit vorbei. Der Start in einer neues Semester kann mit der O-Phase gar nicht besser sein. Die Vorlesungen warten, das Lernen geht wieder los und in diesem Sinne, wünschen wir viel Spaß beim Lesen.

Euer UniK-Team

IMPRESSUMKONTAKT

[email protected] http://unik.uni-koblenz.defacebook.com/Unik.Koblenz twitter.com/unik_koblenz

REDAKTIONSSCHLUSS

Ausgabe 22Deadline: 11.03.13

REDAKTEURE

Nadine Kaiser und Katharina Pitzschk (AStA Referenten für Presse- und Öff entlichkeitsarbeit), Ronja & um, Klaus Bubenheimer, Ilka Jot, Fräulein Kisten, Arne Fritjof Schmeiser, AStA-Sozialberatung, Anna Lanfermann, Hannah Wagner, Yvonné Stoßhoff , Maria Lebeda, Andrea Rammer, Juso-Hochschulgruppe Koblenz, Dennis Ritz HERAUSGEBER AStA der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz DRUCK

Print + Design / Kornpfortstraße 1 / 56068 Koblenz AUFLAGE 1000 Stück BILDNACHWEIS SommerUni (2), Katharina Pitzschk (2, 10, 42), Merle Petrasch / www.jugendfotos.de (6), GNIST/ www.jugendfotos.de (11), Hair Lounge (12), AStA-Kultur (13-17, 51), leeena/ www.jugendfotos.de (19), Stefan Franke / www.jugendfotos.de (21), redsky111 / www.jugendfotos.de (22), Manisch Depressiv / www.jugendfotos.de (23, 30), Chistina A.D. / www.jugendfotos.de (24), Felix Clasbrummel / www.jugendfotos.de (25), Juliane Schwabenbauer / www.jugendfotos.de (26), Denis Manteufel / www.jugendfotos.de (28), Marisol Fumy / www.jugendfotos.de (44) / www.jugendfotos.de (28), seit1983 / www.fl ickr.com (29), Lisa Zietek / www.jugendfotos.de (30), Jonas Kako / www.jugendfotos.de (31), Paul Hinck / www.jugendfotos.de (32), psd-bank (33), Tobias Mittmann / www.jugendfotos.de (34), ( 35-39), Jusos (40-41), Maria Amelie / www.jugendfotos.de (43), Carl´s Books (44), C. Bertelsmann (47), Sabine Schmutzler / www.jugendfotos.de (48), Fräulein Kirsten (57-60) LAYOUT Katharina Pitzschk DESIGN Michael Eisenhart, überarbeitet von Katharina Pitzschk

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Liebe Leser,die StuPa-Wahlen stehen vor der Tür und jeder von euch sollte hingehen und wählen. Doch wie generell in der Politik werden Ver-sprechungen gemacht, die nicht ge-halten werden, Ideen aufgeworfen, die sonst keiner Versteht und Be-hauptungen aufgestellt, die nur am Rande der Wahrheit agieren. Oft-mals werden Dinge vorgeschlagen oder sogar versprochen, die nicht realisierbar sind. Und wenn doch, dann immer nur zum Leidwesen der Studierendenschaft.Um euch das Wählen etwas zu erleichtern und auch, um euch endlich einen kleinen Eindruck unserer Arbeit zu geben, sind hier für euch nun aufklärende Worte, was behauptet wird und was wir wirklich tun.

Aus zuverlässiger Quelle ist mir nun eine Mail in die Hände gefallen. Der Verfasser dieser Mail unterstützt eine Liste, die für die StuPa-Wahl kandidiert. Eben diese Liste über-nahm für den HoPoI (Hochschul-politischer Informationstag) einige Vorschläge aus dieser Mail. Daraus ist zu schließen , dass sie teilweise der gleichen Meinung sind, wie der

Verfasser. In welchen Punkten ge-nau, lässt sich lediglich vermuten. Selbiger unterstützt die Liste auch intensiv bei ihrem Wahlkampf. Der Verfasser schrieb unter anderem folgendes: „Kein Aufwand dagegen ist die Planung der SommerUni oder die Fertigstellung der UniK“. Der Kontext lässt sich so erklären: Jeder AStA-Referent erhält eine monatliche Aufwandsentschädi-gung von 150 Euro. Diese erhält er jedoch nur, wenn er in Form eines Berichts Rechenschaft beim StuPa über seine Arbeit abgelegt hat. Dieses Geld wird von der Stu-dierendenschaft bezahlt. Ein Teil des Semesterbeitrags geht an den AStA, der davon die Aufwandsent-schädigungen, Partys, die UniK, die SommerUni, etc. fi nanziert. Der Verfasser erklärt es nun so, dass ein Aufwand nur ein fi nanzieller ist. AStA-bedingte Handykosten, Fahrtkosten, etc., die zurück erstat-tet werden. Indirekt hat er recht damit, wenn er sagt, dass die Fer-tigstellung der UniK kein fi nanziel-ler Aufwand ist, aber schauen wir uns doch mal einen Monat eines UniK-Referenten an.Layout der UniK 2-5 ganze Tage

Die Politik zeigt ihr wahres Gesicht

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(je nachdem wie gut die Deadline eingehalten wird und wie schnell passende Fotos zu fi nden sind = ~40 Stunden), AK-Treff en abhal-ten (40 Minuten), Verlosungen vorbereiten (20 Minuten), dafür Sponsoren fi nden (4 Stunden), Werbekunden ansprechen, sie tref-fen, etc. (anfänglich rund 2 Wochen á 6 Stunden /Tag = 84 Stunden, anschließend wöchentlich rund 6 Stunden), Korrekturlesen (4 Stun-den), Artikel verfassen (3 Stunden), Verwaltung einer FB und Twitter-Seite (2 STunden), an Sitzungen teilnehmen (bei wöchentlicher Sit-zung rund 2 Stunden pro Sitzung = 8 Stunden im Monat), Rezensi-onsmaterial lesen oder testen (~20 Stunden), UniK verteilen (1 Stunde (wenn viele helfen)).Ein ganz normaler Monat sind also durchschnittlich mindestens 179 Stunden Arbeit. „In dem Moment, in dem du dem Referenten dafür etwas zahlst, entschädigst du nicht mehr nur seinen Aufwand, sondern zahlst ihm ein Gehalt aus ...“. Bei ei-ner Aufwandsentschädigung, die, wie der Verfasser der Mail schreibt ohne fi nanziellen Aufwand einem Gehalt ähnlich wäre, hätte ein UniK-Referent einen Stundenlohn von 0,84 Euro. Natürlich ist ein AS-tA-Referat ein Ehrenamt. Jeder Re-

ferent sollte dieses erfüllen, weil es Spaß macht und etwas Gutes birgt und nicht für das Geld. Niemand macht diese Arbeit für´s Geld, oder würdet ihr euch einen Nebenjob nehmen, bei dem ihr weniger als einen Euro die Stunde bekämt?“Meine Meinung zu AEs is aber ohnehin, dass wir diese in dieser Form nicht brauchen“. Der Mail-Verfasser verlangte übrigens eine Aufwandsentschädigung für´s ein-malige Designen der UniK.Weiterhin steht in der Mail: „Wenn du Geld sparen willst, fasse Refe-rate zusammen oder streiche sie.“ Der Vorschlag ist also, die Referen-ten von 18 auf 10-12 herunterzu-kürzen, um so Geld zu sparen. In Anbetracht des oben zusammen gefassten Arbeitspensums, bleibt doch die Frage off en, wie 10 Refe-renten die Arbeit von jetzt 18 auf-fangen sollen. Schließlich sind diese Ehremämtler noch immer Studen-ten, die zusätzlich auch noch von irgendetwas leben müssen.„Dann hast du 10-12 Referenten statt 18 und sparst dir schonmal alleine dadurch 5400EUR [...]- die du dann wiederum entweder in Projekte stecken kannst oder aber in eine „Engagementvergütung“ auch für Fachschaften“. Hierzu ist zu erwäh-

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nen, dass der Verfasser der Mail selbst Vertreter einer Fachschaft ist, sowie auch einige weitere Lis-tenmitglieder. Der Newsletter, der auf diese Lis-te aufmerksam macht, beinhaltet unter anderem folgendes: „wir […] wollen unnütze Geldausgaben be-seitigen und zugleich den AStA optimieren.“ Viele Wähler werden hiermit nicht viel anfangen kön-nen. Was genau sind denn diese unnützen Geldausgaben und wie sieht die Optimierung des AStAs aus? Nun, ob eine AE, die kein Ge-halt ist und deswegen nicht mit 84 Cent die Stunde als Gehalt ver-glichen werden darf, eine unnütze Geldausgabe ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Doch steht in der Mail des Verfassers auch „Pres-se + Öff entlichkeitsarbeit (2) - die presse macht die öff entlichkeitsar-beit. Eine unik als trivialliteratur bezahlt von studierendengeldern braucht keiner. Stattdessen lieber ein regelmäßiges infoblatt über die geschehnisse in der stud. selbstver-waltung + pr-aktionen“Zurzeit ist die Presse mit zwei und die Öff entlichkeitsarbeit mit einem Referenten besetzt. Der Verfasser möchte also die beiden Referate zu einem zusammenlegen, so dass ein Posten wegfällt. Dies war schon

über längere Zeit der Fall und hat kaum funktioniert. Des Weiteren solltet ihr euch die Aufl istung des Arbeitsaufwandes, der kein Auf-wand ist, ansehen und überlegen, wie viel ein Referent noch arbeiten soll, dann natürlich auch für nicht einmal 84 Cent die Stunde, da die AEs auf diese Art komplett wegfal-len sollen. Die UniK ist also, fügt man beide Zitate zusammen, eine unnütze Geldausgabe.Um dem Ganzen entgegen zu wir-ken beschloss das StuPa, dass un-ter anderem die Unik sich zu 25% durch Werbeeinnahmen zu refi -nanzieren habe. Schon mit dieser Ausgabe ist die Unik, mit nur zwei Werbekunden zu 14,5% refi nan-ziert. Dies klingt erst einmal wenig, erst zwei unterschriebene Verträge, doch sind noch rund 50 Kunden in Verhandlung. Davon werden mindestens zehn defi nitiv noch werben, diese Verhandlungen sind bereits abgeschlossen, die Kunden sind sich lediglich noch uneins in welcher Ausgabe und in welcher Form sie werben möchten. Ende Januar werden also acht bis zehn Werbeverträge unterschrieben sein, die die UniK bereits zu rund 50% refi nanzieren werden. Jeder kann hochrechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit einer 90%-Re-

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fi nanzierung am Ende des Jahres sein wird. Die einzige unnütze Aus-gabe sind also die Aes der Presse-referenten, aber diese sollen doch sowieso gestrichen werden, warum also die UniK einstellen? „Meine Meinung zu Aes is aber ohnehin, dass wir diese in dieser Form nicht brauchen.“Das Einstellen der UniK, so wie es sich die Liste wünscht, ist ohnehin nicht so einfach, wie es den An-schein hat. Bei angenommen zehn unterschriebenen Verträgen (die mit dem AStA geschlossen wer-den und die genau die Mediadaten der UniK beinhalten), wären es bei Vernichtung der Unik auch zehn Vertragsbrüche. Das beinhaltet das Zurückzahlen von rund 5.000 Euro und das zusätzliche Zahlen von Geldbußen wegen der Vertragsbrü-che. Soviel dann zu einer unnützen Geldausgabe.Die StuPa-Liste schrieb in ihrem Newsletter auch folgendes: „Zu guter Letzt sind wir der Meinung, dass unser Campus deutlich mehr Kultur verdient hat, als Party und …. ja … Party!“Natürlich hat die Liste recht, wir verdienen mehr! Aber haben wir das nicht? Abgesehen von dem Kulturfest, das die Kulturwissen-schaftler ausrichten und hierbei

fi nanziell vom StuPa unterstützt wurden, haben wir ein Kultur-Referat. Dieses hat die Unipartys ausgerichtet, dies ist richtig, aber auch das zweiwöchige Unikino, das für Studierende kostenlos ist, Le-sungen, Poetry Slam, Weinproben, Konzerte, Uniball, Fotoworkshops auf der SommerUni, und vieles mehr (mehr dazu auf Seite 13ff ).Die SommerUni hat das Bildungs-forum ins Leben gerufen. Ist das keine Kultur? Sieht das alles da-nach aus, dass die Referenten sich keine Arbeit für euch machen wür-den und wegrationalisiert werden müssen?

Anscheinend hat die Liste den Drang dazu, Behauptungen auf-zustellen, die leicht zu widerlegen sind und zudem noch Vorstellun-gen, die ohne unnütze Geldausga-ben nicht realisierbar sind. Ob solch eine Liste gewählt werden soll, muss jeder für sich selbst ent-scheiden, doch wenn schon jetzt einiges widerlegbar ist, ist die Frage wie viele ihrer Vorstellungen und Versprechen wohl noch nicht ganz den Tatsachen entsprechen könn-

ten.

Katharina Pitzschk

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Krimi-Wettbewerb beendet!

In diesem Winter-semester haben wir euch dazu aufge-rufen, einen Kurz-Krimi zu verfassen. Ob Verbrechen, Mord oder sonst eine Schandtat – jede Geschichte im Krimi-Stil war uns herzlich willkom-men! Ihr solltet eurer Kreativität freien Lauf lassen und all das in das vorgegebene & ema einzubringen, was der Geist hergab!

Zahlreiche Einsendungen haben uns noch bis zur Deadline am 30.11.2012 erreicht, doch leider können nur drei auf dem Siegertreppchen stehen. Dennoch möchten wir allen enga-gierten Studenten und Studentinnen herzlich danken, die einen Beitrag für unseren vom dtv gesponserten Wettbewerb eingereicht haben, wir waren von der Vielfalt und dem Ein-fallsreichtum sehr angetan!

Herzlichen Dank möchten wir auch an die Juroren richten, die alle Ein-

sendungen geprüft und bewertet ha-ben:

Prof. Dr. Rudolf Lü-the,Dr. Marie-Luise Wünsche, Klaus Bubenheimer, Ruth EhrensteinRalf SchmittYvonné Stoßhoff Dennis Ritz

Gewinner des Schreibwettbewer-bes und eines Gut-

scheins im Wert von 50€/30€/20€:

1. Der Flug der Engel (Daniel Mc Stay)2. Die ewige Jagd (Yvonne Schneider)3. Grimmige Ahnungslosigkeit (Silke Jungblut)

Weiterhin erhalten die Plätze 4, 5 und 6 ( XXX ) das vom dtv bereitge-stellte Buch „Kriminalklassiker – Vier spannende Fälle“ von Edgar Wallace.

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Teurer Hunger?

- Zur Preiserhöhung der Mensa

Die Preise steigen, so viel steht fest. Ein Mensaessen kostet ab diesem Jahr für Studie-rende 2,20 Euro. Letzten Monat hat der Verwaltungsrat des Studierenden-werks Koblenz dieser Erhöhung zugestimmt – in seiner Mitte: Stu-dierende der Universität und der Hochschule Koblenz.

Das letzte Mal wurde der Essens-preis 2008 auf 1,90 Euro festgesetzt. Mit diesem Preis zählten die Men-sen zu den günstigsten in Deutsch-land. Seitdem sind die Campus ge-wachsen. Inzwischen werden zum selben Preis rund ein Fünftel mehr Essen ausgegeben als ursprünglich geplant. Zusätzlich wurden die Löh-ne der Angestellten des Studieren-denwerks angeglichen. Durch das Land Rheinland-Pfalz wurde diese Mehrleistung nicht etwa unter-stützt, sondern jährliche Fördergel-der gesenkt.In unserem Semesterbeitrag ist auch ein Posten von 68,50 Euro für das Studierendenwerk Koblenz enthal-

ten. Dieser wurde seit 2008 zuneh-mend für die Finan-zierung der Men-sen verwendet. So konnte der Mehr-aufwand gestemmt werden. Der Preis blieb trotzdem sta-

bil bei 1,90 Euro. In Folge fl ossen 2011 von 1,9 Millionen Euro Sozial-beiträgen allerdings auch 1,6 Millio-nen Euro in die Mensen der Hoch-schulen.Unter diesem Kostendruck ist es schwierig weitere Aufgaben, wie die Schaff ung von Wohn- und Lebens-raum für Studierende zu erfüllen. Eine Preiserhöhung ist also notwen-dig, damit das Studierendenwerk auch in Zukunft das gesamte Leben seiner Studierenden unterstützen kann – und nicht nur ihre Ernäh-rung. Nebenbei: Auch mit dem neu-en Preis sind wir immer noch unter den günstigsten Mensen Deutsch-lands.

Arne Fritjof Schmeiser – studentisches Mitglied im

Verwaltungsrat des Studierendenwerks Koblenz

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viele von euch fi nanzieren ihr Studi-um (zum Teil) durch BAföG und bei manchen endet der Bewilligungs-zeitraum Ende März 2013. Da das BAföG-Amt jedes Semester sehr viele Anträge zu bearbeiten hat und ihr sicherlich auch keine Lust habt, ewig auf euer BAföG zu warten, ge-ben wir euch hier ein paar Hinweise,

damit‘s schneller geht :)

Größtes Problem und Hauptgrund für die lange Bearbeitungsdauer stellen leider immer noch unvoll-ständige Anträge dar. Auf der Inter-netseite des Bafög-Amts fi ndet ihr Checklisten zur Antragsbearbeitung sowie hilfreiche FAQs. Versucht bit-

Liebe KommilitonInnen,

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te, euch mit Hilfe dieser Unterlagen durch den „Antragsdschungel“ zu kämpfen! Durch vollständige An-träge entstehen weniger Nachfor-derungen etc. und somit insgesamt weniger Aufwand für die Antrags-bearbeitung. Das kommt dann nicht nur den überlasteten Mitarbeiterin-nen des BAföG-Amts zugute, son-dern auch euch!

Versucht also bitte eure Anträge vollständig ausgefüllt und unter-schrieben abzugeben! Falls ihr beim Ausfüllen der Anträge nicht mehr weiter wisst, greift auf die Check-listen und die FAQs zurück. Sollten dennoch off ene Fragen sein, fi ndet

ihr unter www.studis-online.de oft hilfreiche Hinweise. Außerdem könnt ihr eure Fragen auch gern an uns, die AStA-Sozialberatung, rich-ten – entweder per E-Mail an: sozi-ales@uni- koblenz.de oder direkt in unserer Sprechstunde (Mittwoch: 10 – 14 Uhr, Donnerstag: 10 – 13 Uhr, N - Gebäude). Des Weiteren be-steht die Möglichkeit, euren Antrag direkt im BAföG-Amt abzugeben und auf Vollständigkeit überprüfen lassen.So könnt ihr auch einen Teil zur Ver-besserung der Situation beitragen :-)

AStA-Sozialberatung

Jahreswechsel sind in den Medien immer Zeiten für Jahresrück-blicke und so soll ein solcher auch hier nicht fehlen. Schließlich ist im vergangenen Jahr einiges passiert, auch an unserem Campus. Mag so mancher meinen, dass es in Koblenz keine Studenten-

kultur gäbe, so hat er sich getäuscht. Werfen wir also einen kultur-wissenschaftlich ange-hauchten Blick auf un-sere Uni im Jahr 2012.

Bei Studentenkultur springt oft so-fort eines ins Auge: Party, Party, Par-ty. Und tatsächlich stechen die Par-

„Klein, aber fein“ - Studentische Kultur im Rückblick

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ties am Campus und in der Stadt auf Grund ihres Umfangs her-aus: Jeder bekommt es mit, viele nahmen im vergangenen Jahr daran teil. Doch die studentische Kultur darauf zu be-schränken tut dem angebotenen Spektrum nicht genüge.

Viele Studenten nahmen so das Angebot wahr und begaben sich montags in den Circus Maximus, wo während des Semesters das Uni Kino ausgestrahlt wurde. Mal mit jungen Filmprojekten aus den USA, mal mit skurrilen oder auch tiefgründigen & emen. Diese studentische Tradi-tion wird auch in den kommenden Semestern weiter aufrechterhalten.

Das Philosophische Kino der Fachschaft Ethik/Philosophie bot Einblicke in philoso-phische Hintergründe der Filme und lud ein zur gemeinsamen Dis-

kussion unter Leitung eines Dozen-ten. Auch in diesem Monat wird es wieder ausgestrahlt.Anfang Februar lud ein Poetry Slam Workshop kreative Studenten ein, ihre Schreibkünste zu Papier zu bringen und diese im Hörsaal vor gut 100 Zuschauern neben profes-sionellen Gast-Slammern zu präsen-tieren.

Das kulturelle Großereignis an un-serem Campus, die SommerUni, bot im Juni vielerlei verschiedene Workshops - für jeden Geschmack war etwas Interessantes dabei. Das Angebot reichte von Bogenschießen und Wii-Turniren, über kreatives Schreiben, Diskussionen zu Fragen des studentischen Alltags oder Le-bensmittelverschwendung, bis hin zu einer Weinprobe oder einem Pu-blic Viewing der EM - auch eine Art von Kultur. Weiterhin wurde ein Fotoworkshop angeboten, der auf Grund der hohen Teilnehmerzahlen an zwei Terminen stattfi nden konn-te. Die Bilder wurden anschließend im D-Foyer ausgestellt. Ganz beson-

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ders im Rahmen der SommerUni erwähnenswert ist das Bildungsfo-rum, welches Platz bot für Vorträge namhafter ReferentInnen und die Auseinandersetzung mit dem stu-dentisch durchaus relevanten & e-ma „Bildung“.

Im Sommer brachte auch das Kalei-dosKOp-Festival die studentische Kultur in die Koblenzer Altstadt: Mit Ausstellungen und Perfoman-ces jeglicher Art präsentierten sich die Studierenden auf und um den Florinsmarkt.

Musikalisch wurde das Jahr einge-leitet mit einem Konzert der Köl-ner Indie-Pop-Band „I See Lights“, die vor gut 150 Personen im Circus Maximus für Stimmung sorgte. Die Musicalcompany Rise Up hat im ver-gangenen Jahr mit kleineren Auf-tritten einen Vorgeschmack auf die kommenden Auff ührungen gege-ben. Schon im fünften Jahr zeigten der UNI-Chor, das UNI-Kammeror-chester und das UNI–Vokalensemb-

le bei den Unimus-Tagen ihr Talent und begeisterten ihre Zuhörer .

Im November wurde das G-Foyer Ort für einen Flohmarkt, bei dem Studierende ihr Können in der kul-turellen Praxis des Feilschens üben konnten.

Fasst man den Kulturbegriff ein wenig weiter, kommen noch weite-re Veranstaltungen und Ereignisse hinzu, die das kulturelle Leben an unserer Uni bereichert haben.Zur politischen Kultur gehört neben etlichen Sitzungen des Studieren-denparlamentes (StuPa) und des All-gemeinen Studierendenausschusses (AStA) vor allem die Partizipation der Studierenden durch Wahlen der Gremien, der Fachbereichtsräte, des Senats und vor allem die Ab-stimmung zum Semesterticket. Wo, wenn nicht in studentischen Gremi-en, können Studierende ihre eigene Universität verbessern?!

So gehört auch Protest zur Kul-

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tur, nicht nur während der Aktion „Zelten statt Bafög“ auf dem Cam-pus, vor allem auch während der Demonstration unter dem Motto „Keine Kohle, keine Bildung, keine Zukunft“ von der Uni bis in die In-nenstadt zeigten gut 1000 Studie-rende, dass die Einsparmaßnah-men der Landes-regierung nicht hinnehmbar sind. Die Protestbrie-faktion an die Landtagsabgeordne-ten folgte, bis Dato sind fast 2500 Briefe unterschrieben.

Kultur ist aber auch Politische Bil-dung, so zum Beispiel die Veranstal-tungen zu Popfeminismus und die Vorstellung der Heitmeyer-Studie zu gruppenbezogener Menschen-feindlichkeit Anfang des Jahres so-wie die Aktionswoche „Rohstoff e“, die mit & eater, Ausstellungen, Info-abenden und Diskussionen aufwar-tete.

Auch sportlich hatte der Allgemeine Hochschulsport (AHS) im vergan-genen Jahr einiges an (Körper-)Kul-tur zu bieten. Nicht nur, dass durch die inzwischen unterschiedlichsten Sportarten die Kulturen anderer

Länder in die Koblenzer Sporthal-len gelangen. Es war ebenfalls derSpendenlauf in Zusammenarbeit mit dem Referat für Soziales, der zu sozialem Handeln animierte. Kul-

tur ist eben auch, sich für Andere einzusetzen und über den Teller-rand zu blicken.

Nach diesem Grundsatz wur-de es interna-tional, als die

Erasmus-Studenten wie jedes Jahr an unsere Uni kamen und mit un-serer Kultur in Verbindung traten. Durch das Buddy-Programm, un-ter der Leitung des Referates für Internationales und Gleichstel-lung, werden kulturelle Aspekte der Studierenden ausgetauscht, so manches Fest gefeiert und in-ternationale Kontakte gepfl egt.

Einen etablierten Initiationsritus fi nden wir zu Beginn jedes Semes-ters an unserer Uni: Die O-Phase. Unterstützt durch eine Heerschar an Teamern zeigte der Orientie-rungsphasenausschuss (OPA) un-seren Erstis die Uni, bot wichtige Starthilfen und führte sie durch die Stadt. So wurden unsere Neulinge mit Kultur der Stadt und der Uni,

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die in den nächsten Jahren ihr Le-ben prägen werden, eingeführt.

Nicht zu vergessen auch das Maga-zin, das ihr hier in den Händen hal-tet: Die Unik. Einmal im Monat ist sie im vergangenen Jahr erschienen. Auch Pressearbeit ist ein wichtiger Aspekt von Kultur. Sie bietet nicht nur Informationen und Unterhal-tung, sondern auch ein Forum für Autoren und Poeten, insbesondere im Rahmen der Gedichte- und Kri-mi-Wettbewerbe.

Rückblickend kann man feststel-len, dass unsere Uni im vergangen Jahr viel an Kultur zu bieten hatte, zumindest für diejenigen, die sie annahmen und sich dafür inter-

essierten und dabei haben wir bei unserer Aufzählung bestimmt das ein oder andere vergessen. Auch wenn wir in Koblenz keine typische Studentenstadt mit ausgeprägter studentischer Kultur sind, wie viel-leicht manch andere, alte Universi-tätsstadt, kann man in der schönen Stadt am Mittelrhein doch getreu dem Motto „Klein, aber fein“ viele kulturelle Angebote wahrnehmen. Jeder wird das passende fi nden.

Und das soll auch in Zukunft so blei-ben!

Anna Lanfermann Hannah Wagner

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Natürliche Uni-Auslese(Aus der Reihe „Grrroooaaarrr“-Legendäre Unierlebnisse)

Ein neues Jahr, der selbe Tanz. Am Uni-Alltag wird sich trotz Weltunter-gang, Weihnachten und Jahreswech-sel nicht viel getan haben. Der Stun-den- und Tagesplan ist eben nicht leicht zu beeindrucken.Also werden wir uns nach der vorle-sungsfreien Zeit wieder jeden Tag in die Choreographie der Massenbildung einreihen und hau-fenweise Wissen in unsere Köpfe prü-geln.Die Ouvertüre be-ginnt durch eine Fahrt in den Ab-grund des Abenteu-er-Schotter-Park-platzes. Wer die Maße seines Autos noch nicht kennen-gelernt hat, wird spätestens hier da-rauf angewiesen sein zu wissen, wie lang und breit der geliebte Wagen ist und durch welche Winzigkeiten von Lücken er sich so durchzwängen lässt. Wer das nicht in Rekordgeschwindigkeit erkennen kann, wird schnell von sämtlichen anderen Verkehrsteilnehmern abge-drängt, vom Platz geschoben oder schlichtweg überrollt. Von einem

Parkplatz kann ein solcher Abmes-sungs-Flachbalken dann nur noch träumen, während sein Fahrzeug von schottererfahrenen Kommilito-nen in parkplatzfreundlichere Maße zurechtgestutzt wird. Hat man end-lich eine Lücke gefunden, darf man sich freuen, das Auto vertrauensvoll

alleine lassen und sich auf den be-schwerlichen Weg durch den Gang der Bildung ins D-Gebäude machen. Dort wird der mo-tivierte Jung- und/oder Alt-Student von zahlreichen G le ic h ge s i n nte n begrüßt, mit denen er gemeinsam auf der Treppe Schlan-ge stehen darf. Man munkelt, hier hätten sich schon spätere Ehepartner kennengelernt, die

auf dem Weg nach oben genug Zeit hatten, Gemeinsamkeiten zu entde-cken und Beziehungsbedingungen auszuhandeln.Die Schlange auf der Treppe reiht sich nahtlos in die zu den Mensatheken ein, so dass man sich kaum Gedan-ken machen muss, ob man überhaupt

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Hunger hat oder nicht. Denn das Aus-treten aus der ordentlich aufgereihten Ansteh-Schlange wird vom steten Besucherstrom verhindert, der sich rechts und links von den Stehenden gebildet hat. Vom staatlich anerkann-ten und bevorzugten Reiß-Verschluss-Verfahren, der aus der Straßenver-kehrsordnung noch hinlänglich bekannt sein sollte, haben Studenten noch nie was gehalten. Hier herrscht totalitärer Gruppenzwang. Individu-en und Einzelwünsche können nicht berücksichtigt werden (übrigens lässt sich der zweite Flügel der Doppeltür vom D-Gebäude auf den Mikadoplatz öff nen, man muss gar nicht ewig auf eine Lücke warten, wenn man einfach eine zweite Spur aufmacht).Der erzwungene Line-Dance endet in einer überfüllten Mensa, in der das Gesetz der Deutschen herrscht. Wer sein Badehandtuch... erm... Verzei-hung, seine Jacke und seinen Ruck-sack als erstes auf einen der freien Plätze geworfen hat, darf diesen auch besetzen. Dass zahlreiche Tablett-träger, die in blindem Vertrauen auf soziales Miteinander zuerst Essen ge-holt haben, bevor sie sich einen Platz reservieren, orientierungslos durch die Gänge irren, interessiert den evo-lutionserprobten Studenten nicht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Friss oder stirb! Sterben oder gestor-ben werden... oder so. Zwischen den Sitzenden sind noch vereinzelt freie Spots auszumachen, doch werden

diese wegen der Gemütlichkeit durch Garderobenartikel vorreserviert oder mit Laptops, Schachteln oder Bü-chern zugestellt. Ein eindeutigeres Zeichen wie unwillkommen man an diesem Tisch ist, kann es wohl kaum noch geben. Im Sommer lässt sich noch nach draußen oder auf eine der kaum hundekotbeschmierten Wiesen ausweichen (die Hundebesitzer sind vermutlich überlebende Alt-Studen-ten, denn sie ignorieren die Schilder mit dem durchgestrichenen Kack-hund gefl issentlich. Und trotz ausge-

sprochenem Hundeverbot auf dem Campus gleichen die gewundenen Wege zwischen den Uni-Gebäuden häufi g einer beliebten Gassi-Strecke an einem der Flussufer). Doch wer im Winter nicht zügig lernt, sich den vom Urlaubsverhalten abgeschauten Ge-pfl ogenheiten des Reservierens und Zielens anzueignen, wird vermutlich ewig hungrig durch die Gänge irren, bis er das Tablett unberührt auf dem Fließband zur Küche abstellen und mit knurrendem Magen zur nächsten Veranstaltung Schlange stehen muss.Auch in diesem Reigen setzen sich nur

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die intelligenteren und/oder stärkeren Mitglieder der Spezies homo academi-cus durch. Auf das bewährte Hand-tuchwerfen wird im Seminarraum zwar verzichtet, doch drängen sich viele der Artgenossen mit starkem Überlebenswillen durch die Massen nach vorne, um einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern, die nur an die ersten 80 verteilt werden. Ellenbogen-verbreitert werden Umherstehende rücksichtslos zur Seite verdrängt, bis der selbsternannte Post-Modernen-Moses die Menge geteilt und sich selbst zur noch verschlossenen Tür vorgearbeitet hat. Der schwächliche Rest muss zu Recht auf dem Boden Platz nehmen oder stehen bleiben. Lei-dende Leistungen können auf Grund der Platzwahl nicht berücksichtigt werden. Hier tritt das Gesetz „Survi-val of the fi ttest“ gnadenlos in Kraft. Wer sich den Gegebenheiten nicht an-zupassen lernt, bleibt auf der Strecke und hat es nicht verdient mit respek-tablen Noten einem guten Abschluss entgegenzusehen. Die Evolution ist eben eine ziemlich dominante Herr-scherin und nahezu überall zu fi nden. Nächstenliebe kennt sie genauso we-nig wie den Schutz der Schwachen, wo sie herrscht, wird die Spreu vom Weizen getrennt. Selbst der erwählte Liebhaber wird spätestens nach dem darwinschen Coitus ausgesaugt und seine verdorrte Haut auf den Haufen der abgelegten Spielpartner geworfen. Ein neuer, stärkerer steht mit Sicher-

heit auch hier schon Schlange, um den Platz seines erfolgsgeglaubten Vor-gängers einzunehmen.

Nach erfolgreich besuchtem Seminar merkt der gemeine Student, der nur noch den Platz hinter dem Mülleimer abgreifen konnte, dass die Anwesen-heitsliste wortlos an ihm vorbeigegan-gen ist. Und der Dozent hat schon mit der Spitze der Schlange zur nächsten Vorlesung den Raum verlassen. Die Stunde wurde somit verschenkt, denn die Masse, die zur Sprechstunde des betreff enden Professors drängt, ist so lang, dass ein Schwach-Studierender sich kaum Hoff nungen zu machen braucht, jemals lebend (oder in der Sprechzeit) dort anzukommen.

Allein die Hoff nung bleibt, dass ir-gendwann einmal einer der geneigten Vertreter der Landesregierung in die Maschinerie des Uni-Uhrwerkes gerät und somit am eigenen Leibe erfährt, was es heißt in darwin‘schem System zu studieren.

Ilka Jot

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Ist Leistungssport gesund?

Das Motto dieser Ausgabe hat mich veranlasst, die Lebenserwartung der Leistungssportler („fi ttest“) mit der durchschnittlichen Lebenserwar-tung zu vergleichen. Erst gestern (28.12.) ist der ehemalige Fußball-profi Vaclav Drobny mit 32 Jahren mit einem Schlitten verunglückt. Auch andere junge Sportler sind dieses Jahr bei der Ausübung ihres Berufs gestorben: Die 29-jährige Ka-nadierin Sarah Burke stürzte beim Training in der Ski-Halfpipe am 19. Januar tödlich. Im März starb der kanadische Skifahrer Nik Zo-ricic beim Weltcup in Grindelwald

(Schweiz). Am 24. März verlor die italienische Volleyball-Liga ihre Le-gende Vigor Bovolenta. Am 30. April erlag der norwegische Schwimm-Weltmeister Alexander Dale Oen beim Höhentraining in den USA ei-nem Herzstillstand.

Neben der erhöhten Unfallgefahr, die bei Schach wohl noch am ge-ringsten ist, könnte die extreme Belastung des Körpers bestimmte Krankheiten begünstigen, insbeson-dere Herz- und Kreislaufbeschwer-den (Herzinfarkt). Andererseits könnte die Abhängigkeit von einem

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gesunden und leistungsfähigen Körper sowie die intensive ärztli-che Betreuung auch Krankheiten vorbeugen bzw. die Früherkennung erleichtern. Wenn sich ein Sportler auf Doping einlässt, wird dies wohl kaum seine Lebenserwartung ver-längern. Eine Untersuchung unter Medaillengewinnern der Olympi-ade ergab, dass sie eine drei Jahre längere Lebenserwartung als ihre Landsleute haben. Dieses Phäno-men fi ndet man bei besonders er-folgreichen Menschen aber generell, z.B. leben Oscar-Gewinner noch ein Jahr länger als Medaillenträger!

Off ensichtlich muss man zwischen den Sportarten diff erenzieren: Kraftsport wie Boxen und Gewicht-heben ist laut einer fi nnischen Stu-die der Gesundheit wenig zuträglich. 2,4 Jahre länger leben ehemalige Fußball-, Basketball- und Eisho-ckeyspieler. Ausdauer-Athleten wie Langstreckenläufer und Skilangläu-fer leben durchschnittlich sogar 4 Jahre länger als Kraftsportler. Dabei handelt es sich auch um die Sportler,

die ihren Sport am längsten profes-sionell ausüben können. Besonders verletzungsgefährdete Disziplinen wie Skispringen, Ski alpin, Snow-board sowie Motorsport sind in der Übersicht leider nicht enthalten.

Für Deutschland wurde festgestellt, dass 64% der Sportler wie Leicht-athleten, Radfahrer und Schwerath-leten an kardialen Todesursachen sterben und fast 6 Jahre kürzer leben als die übrige Bevölkerung. Turner, Schwimmer, Ruderer und Kanuten sollen dagegen 6 Jahre län-ger leben. Auch wenn diese Ergeb-nisse nicht repräsentativ sind, muss die Wahl der Sportart wohl überlegt sein und bei der Ausübung immer das „Wie“ beachtet werden (Wie oft? Wie lang? Wie schnell?…). Dann kann der regelmäßige Sport in der Tat zur Verlängerung der Lebenser-wartung beitragen und - was noch viel wichtiger ist - die Lebensquali-tät erhöhen.

Klaus Bubenheimer

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Darwin lügtAchtung! Politisch unkorrekt

Laut Darwin überlebt der Stärkste, Fitteste. Dies ist eher auf die kör-perliche Fitness bezogen. Dass dies allein schon ein Irrtum ist und dass auch nicht immer nur der klügste überlebt, wird in diesem Artikel be-wiesen. Einige werden erbost sein, andere belustigt, doch kaum zu leug-nen ist, dass sich auch in dieser Per-sifl age auf die weltliche Fratze der Grausamkeit ein kleines Fünkchen Wahrheit befi ndet.

Sicherlich ist die Aussage, dass Dar-win lügt, nicht ganz richtig. Zu sei-ner Zeit, in Hinblick auf vergangene Zeiten, mag er recht gehabt haben. Wo Medizin und Förderprogramme noch nicht existierten, verreckten die Dummen, Schwachen und Kran-ken als erstes. Die Dummen, weil sie nicht kapierten, wenn ein Sä-belzahntiger auf sie zuraste, um sie zu fressen, die Schwachen, weil die Starken sie überrannten, oder bei Wanderungen einfach liegen und sterben ließen und die Kranken … nun ja … weil sie eben krank waren und niemand ihnen helfen konnte, nicht einmal die Intelligenten.Darwin war jedoch, man mag es kaum glauben, nicht in der Lage in

die Zukunft zu blicken. Das beste Beispiel für seinen Irrglauben ist an der Universität zu fi nden. Der Klügs-te überlebt? Ganz und gar nicht. Die Zeiten der Bildungselite sind vorbei. Heute tummeln sich hier Blondinen und solche, die es gerne wären und verbreiten den Unfug, den sie als Wahrheit ansehen. Rosa Wandfarbe zum Beispiel entsteht,

wenn man rote Tierchen in weiße Farbe einrührt. Probiert es aus, ir-gendwer wird es euch glauben und

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ganz schnell seinen wunderschönen pinken Lippenstift abwischen. Ge-nau diese Menschen werden auch immer an Wahrheiten á la Galileo, nicht der Entdecker, glauben. Was Galileo nicht beweisen kann, ist grundsätzlich falsch! Autos können nicht fahren, wenn der Reporter den Zünd-schlüssel nicht fi ndet, Vögel nicht fl iegen, wenn man sie erschießt und vergisst in die Luft zu werfen und Men-schen können vor al-lem nicht übers Wasser laufen. Der arme Jesus ist somit mit seinem Irrglauben dies tun zu können buchstäblich ins Wasser gefallen. Im Übrigen, wer es noch nicht wusste: In Wurst sind Vitamine, in Kinder-riegeln ist viel gesunde Milch, Bio ist Abfall und Tofu schmeckt wirklich wie Fleisch.Die Dummen überleben, weil die Klugen zu feige sind, einen Säbel-zahntiger auf sie zu hetzen. Trau-rig aber wahr, Studenten sind nicht mehr das, was sie einst sein sollten.Des Weiteren werden die überaus minderbegabten Menschen einst die Welt beherrschen. Einige tun dies schon, jedoch wollen wir an dieser Stelle niemanden beleidigen.

Die wenigen Vernunftbegabten, die es noch gibt, heiraten nie oder zu-mindest sehr spät. Das Werfen eines Kindes muss wohl überlegt sein und so reicht die Zeit, bis die Frau Rich-tung Zenit wandert kaum für mehr als ein halbes Blach aus. Andere je-

doch, werfen ein Balg nach dem anderen. Mit 14 fangen sie an und hören mit 35 auf, weil die Alkoholsucht der Männer dafür sorgt, dass die Fortpfl anzung nicht mehr möglich ist. Gelebt wird von Hartz 4 und schon, da Dummheit vererblich ist, stehen 21 amu-sische Kinder gegen ein halbes intelligen-

tes. Und glücklich geht die Welt zu Grunde.Nun die Schwachen, zu denen ist nicht viel zu sagen. Die Schwachen müssen sterben. So war es früher und sollte heute auch noch so sein. Doch anstatt sie liegen und sterben zu lassen, werden sie in Pfl egeheime gesteckt, künstlich ernährt, viel Geld und Platz für sie verschwendet, nur damit man ihnen beim Sterben zu-sehen kann. Unter anderem so ent-steht die Überbevölkerung. Recht auf Leben … schön und gut, doch verwirkt nicht dieses Recht, wenn

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die Fähigkeit nicht mehr vorhanden ist? Das klingt fi es und böse, doch was haben denn die Schwachen da-von am Leben zu bleiben? Die vege-tieren dahin, sind ans Bett gefesselt, erkennen ihre Familie nicht mehr und wünschen sich in wachen Zei-ten den Tod. Dieser Wunsch wird ih-nen nicht erfüllt. Manchmal, wenn auch hart, wäre sie angebracht. Wenn nicht schon aus egoistischen Gründen, zur Schaff ung von Platz, Geld und Zeit und zur Verhinde-rung der Überbevölkerung, dann doch wenigstens für die leidenden Menschen, die sich zu sehr bewusst sind lediglich zu existieren und dem endlich ein Ende bereiten wollen, es nur aus eigener Kraft nicht mehr schaff en. Lasst diese Menschen lie-gen, denn was nutzt ihnen ein Le-ben ohne zu leben?Wenn auch nicht schwach, so ist beinahe jeder Mensch krank. Dicke wären früher gestorben. Allergien hätten einen jeden dahingeraff t. Zu dünn? Tot! Zu klein? Tot! Zu alt? Das gab es nicht. Heute werden die Menschen alt und leben sogar mit AIDS noch lange gut, sofern sie brav ihre Medikamente nehmen. Die Medizin sollte geliebt werden. Sie

verhindert, dass man an einem klei-nen Schnitt stirbt. Ich wäre schon lange tot. Eine Allergie hier, Überge-wicht dort und als Sahnehäubchen (mhhhh Saaaahneeeee) hier und da eine hübsche kleine Verletzung. Sogar ein Genickbruch kann über-lebt werden. Unglaublich! Dabei ist unser Kranksein schon vorprogram-miert. Nicht nur die Dummheit ist vererblich. Wer viele Krebskranke in der Familie hat, ist perfekt für eine solche Erkrankung. Weiß man es, geht man zu Vorsorge und lebt ewig. 80,90, 100 Jahre und man lebt. Ach, wie schön wäre es doch, wenn Darwin auch heute noch recht hätte. Die Starken überleben, die Kranken können ihr mieses Erb-gut nicht weiterverbreiten und ihre geliebten Nachkommen damit ins Unglück stürzen. Wie egoistisch! Nur um ein paar Jahre ein kleines Bündel halben Mensch in den Ar-

men halten zu können und geliebt zu werden, nehmen die Kranken in Kauf, dass auch ihre Kin-der nicht gesund bleiben. Pfui, schämt euch! Recht auf Liebe, Recht auf Le-ben, Recht auf Familie .. schaff t endlich diese Rechte ab. Darum hei-ßen Rechte ja auch rech-te und nicht Linke. Nicht

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Not the fi ttest but the … most cheekily?

Gut, sehen wir es einmal realistisch. Wir kommen mit der mehr oder min-der hart erarbeiteten allgemeinen Hochschulreife an die Universität, ziehen in unsere erste gemeinsame Wohnung oder Wohngemeinschaft und sind endlich erwachsen. Ich kor-rigiere: Wir tun erwachsen. Das ein oder andere was sich auf unserem Campus abspielt weicht sehr weit von der Bezeichnung „Erwachsen

sein“ ab. Lassen wir uns doch mal kurz auf ein Experiment ein. Finden wir die Schlupfl öcher, die die dreis-ten (cheekily) Studierenden unter uns sich so suchen:Gruppenlernräume in der Biblio-thek sind so selten wie Sitzplätze in der Mensa mittwochs um 12. Wer Pech hat und keinen mehr ergattern konnte, muss leider oft feststellen, dass nicht nur oft gerade zwei Per-

dass die Linken viel nützlicher wä-ren (Geht mal auf eine 1.Mai Demo in die Hamburger Schanze. Wer da heil raus kommt beweist Darwins & eorie und ist wirklich stark). Doch die Rechten braucht die Welt viel we-niger. Gut, um es sehr böse zu sagen, haben, da die natürliche Auslese der Menschen nicht mehr funktioniert, die Rechten einen Weg gegen die Überbevölkerung gefunden. Doch Schande über sie! Darwin redete von einer natürlichen Auslese, nicht da-von, dass die Dummen, leider jedoch starken, diese übernehmen.Abgesehen davon wird mir wohl je-der, nicht absolut zurückgebliebene Mensch, recht (schon wieder dieses Wort) geben, mir indem zustimmen,

dass die Rechte unnütz, schändlich und unnötig sind. Also nieder mit den Rechten! Hätten die Menschen diese ganzen Rechte nicht, dann müssten wir auch heute Darwin noch recht geben (ha, ich komme in Fahrt).Nun das schlimmste am Schluss. Krieg ist ein schändliches Unterfan-gen, das es nicht geben sollte und dennoch müssen wird dankbar für ihn sein. Dank ihm gibt es die dar-winistische Selektion wieder, nur heute nicht durch Kälte und Viren, sondern Gewehre und Kettensägen.

Katharina Pitzschk

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sonen dort drin sitzen, sondern diese sich auch mit dem unheimlich wichtigen Düngeraustausch bei ih-rer virtuellen Farm beschäftigen. Man sucht sich also einen einzelnen Tisch mit zwei Leuten und setzt sich in eine Ecke, um leise miteinander zu kommunizieren und am & ema zu arbeiten. Doch nicht so einfach, denn da am nebenstehenden 4er Tisch sitzen die Mädels von Sex and the City und jedes Mal, wenn eine ein interessantes Bild der letzten Party im Internet gefunden hat alle dieses unbedingt sehen müssen und in schallendes Gelächter ausbrechen. Da fällt dir was ein, du sagst in halb-lautem Ton etwas zu deinem Refe-ratspartner und alle vier Mädels zi-schen gleichzeitig und erinnern dich entnervt daran, dass man in einer Bibliothek leise sein sollte. Verkehrte Welt oder doch die Dreistesten?Wer war noch nie auf dem wunder-baren Schotterparkplatz zugeparkt

oder zumindest so eng eingeparkt, dass das Einsteigen einer Aufgabe im Dschungelcamp gleich kam. Auf der Beifahrerseite einsteigen und über den Kupplungsknüppel quet-schen, weil der neben dran parken-de dachte, der Abituraufkleber auf unserer Heckscheibe sei vom Cirque de Soleil und wir sind Schlangen-menschen. Leider viel zu oft merken wir erst zu Hause den hässlichen Kratzer, den dieser Fahrer uns beim Herausnehmen der eigenen Unita-sche in die Fahrerseite gehauen hat. Leben könnte man damit ja im Prin-zip, wenn da nicht die Menschen wären, die statt in den morgens um 7 Uhr angefangenen 2er Parkrei-hen beschließen, eine dritte Reihe aufzumachen. Einander zuparken ohne Rücksicht auf Verluste ist an unserem Campus kein einmaliger Ausrutscher, sondern ein täglich wiederkehrendes Ritual. & e fi ttest? Der, der sich einen Abschleppwagen leisten kann und Zeit hat einen Tag in der Woche am Rand des Schot-terplatzes auf den nächsten Park-sünder zu warten. Damit lässt sich

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wahrscheinlich auch bequem das Studium fi nanzieren. Gut, man kann ja auch auf dem oberen Parkplatz parken, sofern man morgens schon um 7:30 Uhr da ist, weil man denkt man passt sich klug und sinnvoll an und fährt eben früher los. Jedoch hat sich auch hier wohl der Dreiste durch-gesetzt und stellt sich vor die Blu-men- bzw. Heckenrabatten. Das Ordnungsamt, dass dort regelmä-ßig kontrolliert, freut sich, nicht aber der, der in weiser Voraussicht früher kam, denn jetzt kann dieser erst einmal warten bis der Übel-täter kommt. So zugeparkt kann selbst Chuck Norris nicht auspar-ken. Parken ist eine Kunst bei der der Dreiste leider an unserer Uni-versität viel zu oft gewinnt. Nur der Dreiste, der trotz Hochwas-s e r w a r n u n g e n der universitären Hausverwaltung direkt an der Mo-sel parkt, hat wohl einen neuen evolu-tionistischen Be-griff verdient. Ein anderes heik-les & ema dürften

die Sitzmöglichkeiten in der Men-sa sein. Manchmal kann man froh sein, dass man nicht um 12 Uhr da sein muss, sondern geht lieber 13:50 hin, wenn die meisten schon satt sind. Was sich in der Mensa für ein evolutionäres Spektakel bietet ist kaum zu glauben. In gel-ben Warnfarben und roter Schrift weisen Hinweisschilder auf den Tischen in der Mensa darauf hin, dass man in der Mittagszeit in der Mensa und der Cafeteria aus-schließlich zu der primären Auf-gabe nutzen sollte: Zum Essen. In vielen Kulturen der Welt ist der Ritus des Essens mit unterschied-lichen Dingen verbunden. In der Koblenzer Mensa verwechseln einige Studierende die gebräuch-lichen Essensrituale in Freundes-

kreisen, Kommili-tonen oder auch unter Kollegen mit den universi-tären Lern- und Arbeitsgruppen. Viele haben ne-ben dem schicken grünen Mensa-tablett und dem Essen ihre Bücher, Notebooks und Kopien ausgebrei-tet, sodass man an

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einem 6 Personentisch nicht mal wirklich Platz für 4 Personen fi n-det. Setzt man sich dazu und bittet in höfl ichster Form darum, doch die westeuropäischen Essriten zu praktizieren und den Tisch vom unnötigen Ballast zu befreien, so wird man oft nur merkwürdig und verachten Angeblickt. Dreist oder gut angepasst? Hier ein wirklich schmaler Grad, der zu bewandern ist. Ein deutlicheres Beispiel sind die mallorquinischen Zustände in unserer Mensa. Wir defi nieren es einmal so. Der gemeine Student hat nach seinem Abitur oftmals eine All-inclusiv Reise nach Mal-lorca oder Lloret de Mar gemacht, um die Erlangung seiner Hoch-schulreife mit viel, viel Alkohol zu zelebrieren. In diesen Kreisen ist das morgendliche reservieren eines Liegestuhls durch ein Hand-tuch üblich und wird von Kennern in hohem Maße durchgeführt. In unserer Mensa muss es natürlich kein Handtuch sein. Jedoch immer

wieder - trotz netter Hinweisschil-der und häufi ger Wiederholung der Erstsemester Teamer, netten Hinweisen der Kommilitonen an den Tischen oder auch freundli-chen Hinweisen der Mensadamen - gibt es immer wieder genug Stu-dierende, die ihre Taschen, Jacken, Schals etc. zur Reservierung eines Sitzplatzes hinlegen um sich dann 10 Minuten in die Schlange der Es-sensausgabe zu stellen. 10 Minu-ten, in denen der ein oder andere der von diesem Platz hätte profi tie-ren können nun erst mal durch die überfüllte Mensa laufen muss, um festzustellen, dass ihm zum Essen jetzt gerade mal 5 Minuten blei-ben, bevor er im nächsten Seminar sitzen muss. (Davon ausgehend, dass er mittlerweile einen Sitz-platz gefunden hat.) Eine erschüt-ternde Nachricht ist es dann, das wenn man nun die Chance nutzt und sich auf einen belegten Platz setzt um zu essen doch tatsächlich der Beleger sauer wird? Man will doch nur helfen? Lernt man nicht durch Konditionierung am besten?

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Gut, bringen wir doch einfach die Sachen ins Fundbüro, nicht dass die Armen diese sonst nicht mehr wieder fi nden. Gut, dass bald der Sommer wieder kommt und die Außensitzplätze die Situation ein wenig entschär-fen wird. Ob sich das Mitbringen eines eigenen Ti-sches und Stuh-les da vielleicht anbieten würde? Es soll da ein schwedisches Einrichtungshaus ge-ben, das bestimmt dieser Marktlü-cke Abhilfe verschaff en möchte.Wir haben geparkt, wir haben versucht zu lernen, wir haben ge-gessen, wir haben uns viele kleine Notschwindeleien unserer Kommili-tonen in den Vorlesungen angehört. Jetzt wollen wir doch noch schnell in den Computerraum, eine Software der Universität nutzen oder einige wichtige Grundlagentexte ausdru-cken. Sinnvoll, denn dort sollte man das ja können. Auf den Rechnern in unserem universitären Netzwerk sind zahlreiche Softwareprogram-me, die über die Rechner des Rech-nerpools genutzt werden können. Kaufe ich mir ein solches Programm selbst, kann mich das mehrere 1000 Euro kosten. Danke, dass es bei uns

so viele Rechnerräume gibt, auf die man zugreifen kann. Eine sehr vernünftige Investition, wir haben ja viele Plätze. Wir haben uns ja schon damit abgefunden, dass im

F-Gebäude die Rechnerräume h e m m u n g s l o s voll sind, sodass wir einen klei-neren in C oder A aufsuchen, aber Moment mal. Auch alle voll? Okay es ist

Dienstag, Mittwoch oder Donners-tag. Was tun wir also? Oh schau mal, die eine dort sortiert auf einer virtuellen Plattform Urlaubsfotos. Wir nähern uns, tippen ihr auf die Schulter und bitten sie, uns Platz zu machen, da wir dringend an einem Programm arbeiten müssen. Grin-send deutet sie auf den USB Stick und erwidert uns, dass dort wirklich wichtige Dokumente ausgedruckt werden. Okay, eins zu null für die Dreistigkeit, aber was bleibt uns. Wunderbar, ein Mann der im Cha-troom surft. Nicht ganz so höfl ich bitten wir um den Computerplatz, aber auch hier Fehlanzeige. Dieses Alphamännchen seiner Art ist sogar noch empört über unsere Dreistig-keit seine sozialen Kontakte zer-stören zu wollen. Gut, wir warten,

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während wir sehen, dass nicht nur diese beiden, sondern fast jeder die Computerräume für private Sachen nutzt. Wären Plätze frei kann man das nachvollziehen, aber so? Ich glaube, wir sollten über ein besseres Wort als fi ttest nachdenken?Es bleibt uns doch nur allen zu hoff en, dass sich das Prinzip des geistig Umnachteten und Dreisten nicht durchsetzen wird, sondern die zukünftigen Generationen der Studierenden sich an zumindest die eine oder andere Regel einmal heranwagen. Denn so sehr wir uns doch wünschen auch einmal dem Dozenten vorzuheulen, dass man nur ganz ausversehen sein Referat zu Hause hat liegen lassen und es nächste Woche bringen wird und das zum 5. Mal, so sehr können wir das nicht, denn wir sind the fi ttest

not the cheekiest. Es fühlt sich der ein oder andere angesprochen? Völlig beabsichtigt. Wir sind alle einmal dreist und er-schleichen uns eine Gelegenheit, vor allem wenn es um das kurze Halten am Sparkassenhäuschen geht, oder auch um das private Nutzen der Computerräume. Jedoch gehen vie-le Dinge, die einige Studierende als normal ansehen, weit über den ge-sunden Menschenverstand hinaus und gerade die sollten sich einmal die oben genannten Beispiele zu Herzen nehmen. So sollte ein Cam-pus nicht funktionieren, sondern so, dass wir alle voneinander profi tie-ren können und es nicht zum evolu-tionären Knall kommt und wir alle so werden.

Yvonné Stoßhoff

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Célia Okoyino da Mbabi

Studentin der Uni Koblenzund Spielerin der

deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft

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Survival of the fi ttest

– Selektionsdruck an der Uni:

Bist du gut und schnell genug?

Nur die am besten Angepassten über-leben laut biologischen Schlussfolge-rungen. Ein Prinzip, das auch an un-serer Uni nicht mehr wegzudenken ist.

Beginn des Studiums: Ich bin hoch motiviert. Ich versuche richtig gut zu sein.Mitte des zweiten Se-mesters: Irgendwie ist alles schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte. Wobei das weniger an Inhalten, sondern eher an Prüfungsmethoden liegt. Das ist im Leben immer so und kein Grund zur Panik. Ich werde mein Bestes geben!Anfang des dritten Semesters: Ich merke, dass ich in einige Kurse nicht direkt reingenommen werde. Gut, dann belege ich einfach vorsorglich mehr, schließlich fi nanziere ich mein Studium nur durchs Bafög und muss mich ranhalten, um in der Regelstudi-enzeit fertig zu werden.Mitte des dritten Semesters: Ich kom-me mit meiner Zeit überhaupt nicht hin! Andere gehen sogar noch neben-bei arbeiten und oft nicht nur einen

Tag in der Woche. Ich möchte auch noch ein Privatleben haben dürfen.Ende des dritten Semesters: Die Stim-mung ist richtig mies. Treff e ich an der Uni bekannte Gesichter, sind die Mundwinkel unten. Kaum jemand, der nicht Panik schiebt und einige stehen kurz vorm Nervenzusam-

menbruch. Dies ist kein Witz!

Ich möchte mich mei-nem Studium und den Strukturen an der Uni oder in meinem Fach-bereich nicht mehr

hilfl os ausgeliefert fühlen. Bisher war der einzige Mut-Macher, sich unter Mitstudenten/innen aufzuregen, zu beschweren und uns gegenseitig un-ser „Leid zu klagen“.Ich will da drüber stehen, Mitsprache-recht haben und meine Bildung, so-wie meinen Weg in Zukunft und Job selbst in der Hand haben!Ich habe mich dazu entschieden, sorg-fältiger Seminare und & emen aus-zuwählen, die mich interessieren und helfen meine Stärken und Schwächen konkret in positiver Richtung zu ent-

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wickeln.Ich wünsche mir Seminarinhalte, die das unterstützen. Ich bin der Mei-nung, dass wir als Studierende das Recht haben mitzureden – vor allem wenn es darum geht unser erworbe-nes Wissen auf Dauer zu sichern, um später im Job optimal auf diese Kom-petenzen zurückgreifen zu können. 4 Klausuren und 3 Portfolios, die ich am Ende eines Semesters abgebe, aus Se-minaren, in denen ich fast ausschließ-lich den Referaten meiner Mitstuden-ten/innen zugehört habe, tragen dazu nicht bei!

Ich kann nicht mit jedem Dozenten einzeln darüber sprechen, aber ich kann die Möglichkeiten der Studenti-schen Vertreter nutzen. Vor wenigen Wochen hat sich Andreas Bleck (AStA Referent für Interne Hochschulpolitik und Mitglied der Fachschaft Lehr-amt) in einer Versammlung der Ger-manistik dafür eingesetzt, die, laut Prüfungsordnung nicht zulässigen Workload-Tests abzuschaff en. Die Studierenden, die anwesend waren,

können sicherlich bezeugen, dass er sich dabei klar geäußert und nicht ge-rade zurückgehalten hat.

Zu sichern, dass wir alle von kom-petenten, kommunikationsfähigen Kommilitonen und Kommilitoninnen vertreten werden, ist absolut unsere Aufgabe. Im Zeitraum vom 22.-24. Januar 2013 werden die neuen Mit-glieder des Studierendenparlaments von allen Studierenden gewählt. Ebenso wichtig sind die wenige Tage später stattfi ndenden Senats- und Fachbereichsratswahlen! Damit für euch nachvollziehbar wird, warum es von so großer Bedeutung ist, welche Studierenden für unsere Belange, vor allem auch innerhalb unserer Fachbe-reiche eintreten, haben wir im Folgen-den eine kurze Übersicht über die drei Wahlen zusammengestellt. Ihr könnt diesen entnehmen, wer, wie, wann, warum gewählt wird.

StuPa-WahlDie StuPa-Wahl fi ndet vom 22.-24. Januar 2013 statt. Dazu werden euch in den Tagen und Wochen zuvor die einzelnen kandidierenden Listen und Listenmitglieder bspw. durch eine Po-diumsdiskussion, eine Wahl-UniK und Infos via Facebook oder Email vorge-stellt. So soll es euch möglich gemacht werden, euch über die Kandidaten und Kandidatinnen, deren Wahlpro-

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gramme, Ansichten, Argumente und Kompetenzen zu informieren, um dann zur Wahl eine für euch vertret-bare Entscheidung treff en zu können.Das StuPa hat folgende Dinge in der Hand:

-wählt die Referenten und Referentin-nen des AStA, die sich dann für unser aller Belange einsetzen sollen-kontrolliert Projekte und Aufgaben der AStA Referenten und Referentin-nen-verfügt über die Finanz-mittel der Studierenden-schaft (ab SoSe 15,00€ des Semesterbeitrags jedes bzw. jeder Stu-dierenden, insgesamt 192.000,00€ für das Haushaltsjahr 2013)

Alles zum StuPa fi ndet ihr unter:http://www.uni-kob-lenz-landau.de/koblenz/studenten/stupa

StuPa-Wahl konkretWählen könnt ihr im oben genannten Zeitraum:- im D-Foyer, vor D 028- von 10-16 Uhr- Personalausweis / Studi-Ausweis mitnehmen- Antrag auf Briefwahl war bis zum

10.01.13 beim Wahlleiter möglich

http://www.uni-koblenz-landau.de/koblenz/studenten/asta/informatio-nen/stupawahl/ankuendigung-einla-dung-vv

SenatswahlBei der Senatswahl am 29. & 30.Janu-ar 2013 könnt ihr zwei studentische VertreterInnen wählen! Ihr beauftragt mit eurer Wahl 2 KommilitonInnen eure Interessen im Senat der Univer-

sität Koblenz einzubrin-gen. Im Senat sind ins-gesamt 4 studentische Mitglieder vertreten – 2 Koblenzer und 2 Land-auer Kom- militonInnen.Der Senat entscheidet unter anderem über fol-gende & emen:

- Aufstellung & Be-schluss des Ge-

samtentwicklungsplans der Hoch- schule- Verteilung zugewiesener Stellen und Mittel für die Hochschule- Grundsatzentscheidungen zu Stu- diengängen (Änderung, Einrich- tung, Aufhebung)- Prüfungsordnungen- Beschlussfassung in Forschungs- angelegenheiten

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- Zulassungsbeschränkun-gen von Studiengängen- Einschreibezahlen

Was im Senat entschie-den wird, (be)triff t also in erster Linie euch! Lehr-personal, Studiengänge, Prüfungsordnungen, … ihr werdet täglich mit Senats-entscheidungen konfrontiert – sie be-einfl ussen unser aller Studienqualität erheblich! Wenn es euch also nicht egal ist, was euch täglich für eine Suppe vorgesetzt wird, dann beauftragt und legitimiert eure KommilitonInnen als Stimme der Studierenden im Senat zu sprechen! (Andere Senatsmitglieder können zwar auch kompetent Ent-scheidungen treff en, vertreten aller-dings möglicherweise nicht unbedingt eure konkreten Interessen.)

Weitere Informationen zum Senat fi ndet ihr unter:http://www.uni-koblenz-landau.de/organisation/zentrale-gremienn/se-nat

http://unipedia.uni-koblenz.de/index.php?title=Senat

FBR-WahlDer Fachbereichsrat werden die Ent-

scheidungen dann kon-kreter: Gelder werden an Institute aufgeteilt, Lehr-aufträge vergeben, Pro-fessorenstellen besetzt, Studien- und Prüfungs-ordnungen überarbeitet.Mit dieser Wahl seid ihr sozusagen ganz nah dran!

Am 29. & 30. Januar 2013 wählt ihr in euren jeweiligen Fach-bereichen. Falls ihr Lehramt studiert, dann splitten sich eure Fächer mög-licherweise in zwei unterschiedliche Fachbereiche. Solltet ihr mit dem euch zugewiesenen FB nicht „einverstan-den“ sein und wollt lieber im FB eures anderen Faches wählen, könnt ihr euch zur Wahl umschreiben lassen.

Zur FBR-Wahl bestimmt ihr maximal 4 KommilitonInnen, die im jeweiligen Fachbereich dann eure Interessen ver-treten werden.

Weitere Informationen zum FBR fi n-det ihr unter:http://unipedia.uni-koblenz.de/index.php?title=Fachbereichsrat

Senats- und FBR-Wahl - konkretIn deinem Briefkasten konntest du Anfang des Jahres eine Wahlbenach-

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richtigung i.A. von Frau Mathy fi nden. Falls du diese gerade nicht (mehr) zur Hand hast, hier noch einmal die wich-tigsten Daten:

29. und 30.01.2013Raum D 238jeweils von 9:00 – 15:00 UhrWahlbenachrichtigung oder Personal-ausweis / Studi-Ausweis mitnehmenBriefwahl: Beantragung bis 21.01.2013 bei Frau Mathy (schrift-lich oder persönlich in der Emil-Schül-ler-Straße Raum 218)

Also... einfach am 29. oder 30.01.2013 in D 238 zwischen 9:00 und 15:00 Uhr aufkreuzen & ankreuzen!

Fragen? [email protected]

Maria LebedaAndrea Rammer

Wir haben nicht alle ein rotes Par-teibuch – manche haben gar keines. Wir wollen, dass das Studium jedem off en steht, gleich der fi nanziellen,familiären oder berufl ichen Situa-tion. Wir fi nden, dass Hochschulen der Wissenschaft und Forschung dienen müssen und niemandem

sonst. Wir meinen, dass Hochschu-len demokratische Orte sein sollten, an denen sich Lehrende und Ler-nende im freien Diskurs bewegen dürfen. Wir glauben daran, dass wir ständig dazulernen, egal von wem, ein Leben lang. Wir fi nden, dass Bildung mehr ist, als das Sammeln

Juso-Hochschulgruppe KoblenzWer wir sind. Warum wir dich brauchen.

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von Zertifi katen und das Absolvieren von Prüfungen. Wir mei-nen, dass ein kritisches und selbstbestimmtes Studium der richtige Weg ist. Wir denken, dass der Lebensraum Hochschule als solcher existieren kann und dass Studium mehr als Vorlesung ist. Wir glau-ben, dass du uns dabei helfen kannst, den nächsten Schritt in diese Richtung zu tun.

Die Juso-Hochschulgruppe Koblenz ist in der aktuellen Form noch sehrjung. Zwar gab es bereits zuvor eine entsprechende Gruppe an der UniKoblenz, jedoch starb diese vor dem Engagement der aktuellen Mitglie-der in der Hochschulpolitik aus. Wir haben die Gruppe also nicht „geerbt“,sondern neu aufgebaut, was si-cherlich noch nicht abgeschlossen ist. Wir bieten vielen Richtungen Platz, orientieren uns aber an den Grundwerten und der Grundrich-tung, die die Hochschulgruppen im Bundesverband beschlossen ha-ben. So haben auch nicht alle Mit-glieder dieselbe Meinung zu jedem & ema: Diskussion und Auseinan-dersetzung mit den Standpunkten anderer sind uns nicht fremd – die

streitbare Einigung auf einen sinnvollen Kon-sens unser täglich Brot. Dabei kannst du be-denkenlos reinschauen, mitreden oder zuhö-ren. Du hast ja vermut-lich auch sonst genug zu bedenken, was das Studium angeht oder dessen Finanzierung, oder die Zukunft der Gesellschaft mal ganz

abstrakt. Wir brauchen dich dabei.

Unsere LeitideenDemokratische Hochschule-Transparenz:„Transparenz bei hochschulpoliti-schen Entscheidungen.“-Partizipation:„Partizipation der Studierenden aus-bauen.“-Breite Basis:„Politik kann jeder! Mehr Studieren-de in der Hochschulpolitik.“Verbesserung der Lehr- und Lernsi-tuation-Selbstbestimmung:„Studierende gestalten ihr Studium selbst und planen es mit selbst ge-wählten Schwerpunkten und Lern-inhalten. Zurü ck zum mü ndigen Bü rger!“ - Individuelles Studium:

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„Nicht nur Noten, sondern individu-elle Rü ckmeldungen. Vom Fakten-wissen, hin zum kritischen Wissen.“- Barrierefreies Studium:„Studium in allen Lebenssituatio-nen ermöglichen. Studium fü r alle!“- Keine Elitenbildung:„Keine Exzellenzinitiative, die For-schung und Lehre bewusst trennt.“- Privatisierung? Nein!:„Forschung und Lehre bleiben frei! Keine Marktwirschaft im Studium!“- Lebensraum Campus:„Mehr Raum, mehr Kultur, mehr Identifi kation!“

Unsere Pläne fü r die Legislatur 2013

- Wir möchten es jedem Studenten ermöglichen, seine Ideen unkompli-ziert in die Hochschulpolitik einzu-bringen.- Dazu planen wir einen Abbau bü rokratischer Schranken: Eine Überarbeitung von zu komplizier-ten Satzungen, Geschäftsordnun-

gen ist dringend erforderlich.- Wir möchten studentische Vertre-ter zu mehr Off enlegung und Kom-munikation ihrer Tätigkeiten anhal-ten (z.B. ü ber soziale Netzwerke).- Durch häufi gere attraktive Ange-bote wollen wir die Identifi kation der Studierenden mit dem Campus erhöhren. Von der Besuchsuni zum Lebensraum Campus.- Die heterogene Struktur des AStA wollen wir fortführen, um unter-schiedliche Meinungen zuzulassen.

Bei Fragen und Interesse schreibt uns an [email protected] und nutzt unsere Webseite unter http://www.juso-hsg-koblenz.de.

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Mathias Malzieu -

Die Mechanik des Herzens

„Die Mechanik des Herzens“ von Ma-thias Malzieu ist ein zartgeschriebener Roman über einen Jungen, der sich auf den ihm verbotenen Weg seiner ersten großen Liebe macht.Jack wird in einer ungewöhnlich kal-ten Winternacht geboren und sofort von seiner Mutter verstoßen. Da sein Herz nicht richtig funktioniert, setzt ihm die Hebamme Madeleine eine kleine Kuckucksuhr zur Unterstüt-zung in den Brustkorb. In den dar-auff olgenden Jahren kümmert sie sich liebevoll um den kleinen Jun-gen, der auf Grund seiner Behinde-rung keine Pfl egeeltern fi nden kann. Als Doktor Madeleine ihn an seinem 10jährigen Geburtstag das erste Mal in die Stadt mitnimmt, triff t Jack auf eine kleine, tollpatschige Sänge-rin, in die er sich sofort unsterblich verliebt. Doch seine Ziehmutter warnt ihn, denn das Uhrenherz in seiner Brust ist nicht für starke

emotionale Belas-tungen ausgelegt. Die Liebe selbst mag es noch verkraften, doch sollte er jemals die Leiden ihres Verlustes kennen-lernen, könnte das Uhrwerk so stark beschädigt werden, dass auch sein Herz stehenbleibt. Aber Jack ignoriert die Gefahr und begibt sich auf eine außer-gewöhnliche Reise, immer auf der Suche

nach seiner Miss Acacia.

Der Roman thematisiert die Prob-leme einer jungen Liebesbeziehung auf abstrakte Art und Weise. Selbst-bewusstsein, das Gefühl ein Au-ßenseiter zu sein oder dem Partner nicht zu genügen werden ebenso angesprochen wie der übermächtige Wunsch nach Nähe zum geliebten Menschen. Die stetigen Selbstzwei-fel und Ängste werden aufgegriff en und mit den ungestümen ersten Versuchen, eine Beziehung zu füh-ren in Verbindung gebracht. Die Uhr

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im Herzen Jacks spielt dabei eine zentrale Rolle, da durch sie die ver-wirrenden Empfi ndungen verbild-licht und somit auch verdeutlicht werden. Dadurch werden zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten gebo-ten, die dem Leser erlauben, eine ei-gene, individuelle Identifi kation im Text zu fi nden.Die Besonderheit des Märchens liegt aber eindeutig in der zarten Sprache, die detailreich und liebevoll verwen-det wird. Trotz der ausgewählten Wortwahl wirkt die Geschichte aber in keinem Moment kitschig oder übertrieben, sondern versetzt den Leser in die Position Jacks, der um seine Liebe kämpft, obwohl er weiß welches Risiko er dafür eingehen muss.Gerade durch die Schwächen der Charaktere wird die Handlung au-thentisch, gleichzeitig aber auch aufgelockert, so dass der Leser nicht

das Gefühl bekommt, einer Bilder-buch-Handlung zu folgen, sondern sich in einer real-möglichen Situati-on zu befi nden. Die Figuren sind we-der statisch, noch oberfl ächlich und platt, sie machen Fehler, erkennen diese und versuchen dementspre-chend zu handeln. Vermutlich jeder, der die Probleme innerhalb einer Beziehung kennt, wird sich irgend-wann in diesem Buch wiederfi nden, so dass eine Nähe zum Leser und seiner persönlichen Welt aufgebaut wird.Mir selbst hat das Buch sehr gut ge-fallen. Das Bild des Einbands spiegelt die zu erwartende Geschichte, die mit dem Ausdruck „Liebesmärchen für Erwachsene“ treff end beschrie-ben wird. Ein besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte.

Ilka Jot

Kathryn Stockett - % e Help

Wie eine Fremde fühlt sich die 23-jährige Eugenia, als sie vom Col-lege zurück in ihre Heimatstadt Jackson, Mississippi zieht. Das Le-ben ihrer ehemaligen Freundinnen

dreht sich nur noch um den neues-ten Tratsch, ihre jungen Ehemänner und das passende Kostüm für die nächste Charity-Veranstaltung. Da-bei machen sie selbst keinen Finger

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krumm, sondern las-sen die Hausarbeit von ihren schwar-zen Kindermädchen erledigen. Eugenia, von allen „Skeeter“ genannt, pfeift auf Kinder, schicke Klei-der, und einen festen Freund. Sie will nur eins: Schriftstellerin werden. Um diesen Traum zu verwirkli-chen, schreibt sie so-gar die Kolumne für Hausfrauen im „Jack-son Journal“. Dass sie damit keine Aussicht auf Karriere hat, weiß sie selbst – besonders als Frau im prü-den Amerika der 60er Jahre. Doch Skeeter gibt nicht auf. Angestachelt durch die Unruhen der Bürger-rechtsbewegung in den Südstaaten, fasst sie einen Plan: Sie möchte ein Buch schreiben über die schwarzen Hausmädchen in Jackson. Ein Buch, das die Wahrheit ans Licht kommen lässt, den unterdrückten Frauen eine Stimme gibt und Amerika ver-ändert. Wie sehr ihre Einmischung in die starre Gesellschaft Jacksons das Leben aller Bürger auf den Kopf stellt, ahnt Skeeter dabei nicht...

Ihre Großmütter waren Hausskla-ven, ihre Mütter Kindermädchen

und sie selbst ziehen nicht ihre eigenen Kinder, sondern ebenfalls die frem-der Weißer auf. Die Hausmädchen in Mississippi, auch „& e Help“ genannt, blicken in ein trost-loses Leben voller Unterdrückung, Ge-walt und Diskrimi-nierung. Mit ihrem Weltbestseller „& e Help“ gibt die Auto-rin Kathryn Stockett,

selbst von einer schwarzen Nanny groß gezogen, Einblick in das Leben in den Südstaaten. Stockett lässt ne-ben der Studentin Skeeter ebenso die schwarzen Haushaltshilfen Ai-bileen und Minny in authentischen Dialogen zu Wort kommen. Einfühl-sam schildert sie die Hilfl osigkeit und Wut gegenüber der Willkür wei-ßer Bürger. Eingebettet in fundierte geschichtliche Ereignisse, lässt sich das Buch in der Originalsprache Englisch wunderbar lesen – obwohl man sich zunächst in den Dialekt von Aibileen einfi nden muss. Auch der gleichnamige Film (2012) über-zeugt durch Charme, Tiefgang und ausgewählte Darsteller.

Ronja & um

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Jean Ziegler

– Wir lassen sie verhungern

„Alle fünf Sekun-den verhungert ein Kind unter zehn Jahren“, scheint der Lieblingssatz Jean Zieglers zu sein. Der ehemalige UN-Son-derberichterstatter für das Recht auf Nahrung sieht jeden Tod durch Hunger oder die Folgen von Mangelernährung als Mord an. Denn eigentlich produziere die Menschheit ausreichend Nah-rung, um 12 Millionen Menschen zu ernähren. Deshalb trägt das Buch auch den ausdrucksstarken Untertitel „Die Massenvernich-tung in der Dritten Welt“. Darin beschreibt Ziegler nicht nur das Leid, das durch den Hunger hervor gerufen wird, sondern auch die da-für verantwortlichen politischen und wirtschaftlichen Mechanis-men. Ziegler veranschaulicht dabei & eorien und Statistiken mit An-ekdoten aus seinem Berufsleben.

So bekommt der Le-ser einen lebhaften Eindruck von der kontrastreichen Welt zwischen Armut, Politik und Lebens-m i t t e l k o n z e r n e n vermittelt. Obwohl die Beispiele sich nicht immer ganz in den Kontext fügen wollen, gelingt es Ziegler doch davon zu überzeugen, dass Agrarsubventionen,

Biosprit und Lebensmittelspekula-tionen und somit letztendlich wir Menschen selber für den Hunger in der Welt verantwortlich sind. Was am Ende des Buches leider etwas kurz kommt, ist das Kapitel über die Hoff nung. Und so wirkt es ein bisschen so, als habe der Autor in seinem jahrelangen Kampf sel-ber den Glauben an eine bessere Welt verloren.

Anna Lanfermann

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Fun

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Leben in der Blase

Stellen wir uns eine Welt vor, in der es eine Instanz gibt, die unsere Wahr-nehmung leitet. Eine Instanz, die be-stimmt, was wir sehen können und was nicht. Eine Instanz, die bestimmt, wer unsere guten Freunde sind und wer als schlechter Umgang gilt. Un-ser Zugriff zur Welt wäre beschränkt, weil manche Dinge vor uns verborgen wären.Was nach einer dystopischen Kon-zeption wie man sie auch bei Bradbu-ry, Dick, Huxley oder Orwell fi nden könnte klingen mag, hat schon längst Einzug in unsere Realität erhalten. Zumindest in die Realität des Inter-nets. Eli Pariser hat das Phänomen ziemlich zutreff end „& e Filter Bubb-le“ genannt. Was hier passiert ist, dass Algorithmen ermitteln, welche Informationen für einen bestimmten Nutzer relevant sind und welche eben nicht und die Ergebnisse entspre-chend ordnen. Als Ergebnis lebt der Nutzer in einer Blase, in einer auf sei-ne Interessen zugeschnittenen Welt,

in die nur selten etwas von außen eindringt.Google gilt als ein Paradebeispiel für diesen Vorgang. Die personalisierte Suche merkt sich nicht nur frühere Suchanfragen, sondern achtet auch auf Merkmale wie Standort, Rech-nermodell oder Browser. Mit über 50 solcher Parameter soll die beliebteste Suchmaschine rechnen. So könnte der Kommilitone neben dir mit demsel-ben Suchbegriff ganz andere Ergeb-nisse erhalten. Sätze wie „Such das mal bei Google und nimm das erste Ergebnis“ müssten abgewandelt wer-den in „Wenn du eine 21-jährige Frau bist und mit 214 Anschlägen die Mi-nute schreibst und nachmittags wäh-rend deiner Tage danach suchst, dann ist es vermutlich das erste Ergebnis.“ Mit der Personalisierung der Such-maschine, die durchaus angebracht ist und viele Vorteile bringt, geht die Einschränkung der Informationswelt für den Nutzer einher.Gabriel Weinberg, der Betreiber der

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Suchmaschine DuckDuckGo geht so weit zu behaupten, dass Google mit-verantwortlich dafür ist, dass Barack Obama die Wahl gegen Mitt Romney gewonnen hat. Der Demokrat ist im Gegensatz zu dem Republikaner ein „magic keyword“ für die Suchmaschi-ne. Sucht ein Wähler, der zuvor nach „Obama“ gegoogelt hat, nach „Steu-ern“, werden ihm Suchergebnisse in Verbindung mit dem Präsidenten ge-zeigt. Bei seinem Gegenkandidaten ist das nicht der Fall.

Ganz ähnliche Algorithmen greifen auch bei Facebook. Um den Nach-richtenstream möglichst interessant zu halten, werden nur Statusupdates von einem ausgewählten Kreis an Freunden angezeigt. Was bei der In-ternetsuche noch sinnvoll ist, ist in ei-nem Sozialen Netzwerk, in dem man selber entscheiden möchte, mit wem man zu tun hat, unangemessen und moralisch fragwürdig.

Wenn du vermehrt die Meldungen deiner IMler-Freunde likest oder kom-mentiert, werden die BioGeos halt ir-gendwann nicht mehr angezeigt. Auf die gleiche Weise könnten Urlaubs-freunde verschwinden, mit denen du auf Facebook grade deshalb befreun-det bist, weil man sonst so selten was voneinander hört. Auch wenn du auf anderen Seiten den Like-Button nicht betätigst, erhält Facebook die Information, dass du auf der Seite warst, und nutzt sie dafür deinen Nachrichtenstream zu fi ltern. Hier kann es sinnvoll sein einen Browser alleine für die Nutzung von Facebook zu verwenden. Mark Zuckerbergs an-thropologische Aussage: „A squirrel dying in front of your house may be more relevant to your interests right now than people dying in Africa” mag in diesem Zusammenhang doch leicht bitter schmecken.Wer aus seiner Blase heraustreten und seinen Horizont erweitern möch-te, der kann auf Systeme umsteigen, die nicht so stark personalisieren. Möchte man aber nicht auf Google und Facebook verzichten, so sollte man versuchen im Internet so ano-nym wie möglich unterwegs zu sein. Die wichtigsten Tools im Kampf ge-gen die eigene Isolation sind Cookie- und Javascript-Blocker, die es als Plu-gins für alle modernen Browser gibt. Wie das geht? Frag Google ;-).

Anna Lanfermann

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Wassermann

(21.01.-19.02.)

LiebeDu bist von deinem Spiegelbild auf der glänzenden Wasseroberfl äche des Lebens so verzaubert, dass du den Traumprinzen auf weißem Ross erst bemerkst, als er dich nie-dergeritten hat. Du solltest öfter mal etwas anderes als dich selbst betrachten.UniEin Blick in eines deiner Bücher könnte auch nicht schaden. Aber nimm vorher den Taschenspiegel von der Seite!GeldDu machst Geldscheine ungültig, wenn du dein Bild über das der Prominenten auf den Banknoten malst.

Fische (20.02.-20.03.)

LiebeSei mal wieder ein bisschen net-ter zu deinen Mitmenschen, dann kriegst du auch nicht so viel Geme-cker ab.UniDozenten haben immer Recht. Wann merkst du dir das endlich. Schreib auf, was sie dir sagen und halte dich dran!GlückDu leidest unter einem schlechten Gedächtnis. Gott sei Dank vergisst du das aber gleich wieder.

Horoskope

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Widder (21.03. - 20.04.)

LiebeDeine bessere Hälfte liebt dich! Importiere also eine Tonne Twin-kies, und drei Liter Mountain Dew und reitet gemeinsam auf eurem untoten DeLorean dem apokalyp-tischen Sonnenaufgang entgegen. UniWir werden alle sterben, also Fin-ger in Po Mexiko und dann ist alles Roger in Kambodscha. GesundheitEin Glück, dass du keinen Job im Gesundheitswesen hast, sonst wärst du mit deinen Brezeln der Verursacher der pangalaktischen Zombieapokalypse...

Stier (21.04. - 20.05.)

LiebeFür dich gibt es immer etwas zu lieben. Deinen Schatz, den nächs-ten Kakao mit Sahne oder das ei-gene Spiegelbild. Such es dir aus, du bist ein freier Mensch.UniUn-i-nteressant.Geld

Dein Portemonaie ist von Nada. Nada wie nix drin.

Zwilling (21.05. - 21.06.)

LiebeDu isst Nutella mit dem Löff el? Dann also ist die Wurzel aus eurer Diff erenz keine Tangente. UniKnorke 456.9876.000. GlückMarmorkuchen und tempera-mentvolle Straßenbahnelfen wer-den dich bis ans andere Ende des Regenbogens goggeln.

Krebs (22.06. - 22.07.)

LiebeWenn du den siebenundzwanzigs-ten Mülleimer küsst, der dir über den Weg läuft, dann wird etwas wunderbares passieren!UniUni? Universal! Universum? Unin-teressant...GesundheitErst die Entführung durch Aliens, dann eine dritte Brustwarze am Rücken. Das Leuchten aus deinem

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Po wird die Krankenkasse nicht auch noch bezahlen.

Löwe (23.07. - 23. 08.)

LiebeDu mutierst langsam zum alles-verschlingenden Ungetüm. Ist dein Partner einmal in deine Fänge geraten, solltest du aufpassen, dass du ihn nicht vollständig frisst und zu leblosem Brei verdaust.UniGut gebrüllt. Löwe. Aber wieder einmal hat dir keiner zugehört. Worum ging‘s noch gleich?GeldWenigstens ein Bereich in dem es nichts zu meckern gibt. Du hast Geld. Zumindest so lange bis du alles ausgegeben hast.

Jungfrau (24.08. - 23.09.)

LiebeEin neues Jahr, ein neues Leben, eine neue Liebe? Jetzt ist Zeit den Altballast wegzuwerfen, um sich mutig neuen anzuhäufen. Sag deinem Partner doch mal, dass du

ihn magst. Wenn du keinen hast, sparst du dir die Floskel eben.UniNicht übertreiben, sonst kommt das nächste Ableben schneller als geplant.GesundheitDu warst tot. Tote verdienen nichts. Ebbe in der Tasche.

Waage (24.09. - 23.10.)

LiebeTrage deine Kleidung wieder ver-kehrt herum und es wird zwischen dir und der dunklen Gestalt im steckengebliebenen Fahrstuhl fun-ken. Auf der zugesteckten Visiten-karte steht sein Name: Solanum Tuberosum . Romantisch und ihr werdet hübsche Kinder be-kommen!UniVergiss deine Mensakarte nicht im Kühlschrank! GeldNo money, no parts, no deal!

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Skorpion (24.10. - 22.11.)

LiebeIn einer geträumten Nahtoderfah-rung hat sich dein Unterbewusst-sein entschieden, auf sämtliche Tendeleien zu verzichten. Alles an Liebe und Verliebtsein, das du empfi ndest, spielst du dir nur vor.UniDu empfi ndest deine Kommilito-nen seit dem 21. Dezember nur noch als hirnlose Zombies? Herz-lichen Glückwunsch, wenigstens für dich hatte der Weltuntergang einen bleibenden Eff ekt.GlückDu hast alles Glück schon für den funktionierenden Weltuntergang verbraucht.

Schütze (23.11. - 21.12.)

LiebeMonster. Highheels. Orchideen. Eine WG mit zwei Soldaten! Du hast es nicht leicht. Lass dir dein Kinobesuch mit deinem Date bes-ser von deiner Schwester bezahlen. UniSeid deiner Ägyptenreise bist du von mumifi zierten Pyramiden-

geistern besessen und schaff st es einen Lehrstuhl für Altorientalis-tik an unserer Uni zu etablieren.GlückTrickse das Schicksal aus und wa-sche Socken nur noch einzeln in der Waschmaschine!

Steinbock (22.12. - 20.01.)

LiebeKeinen Bock auf LiebeUniKeinen Bock auf Bildung.GlückFür faule Couchpotatoes gibt’s kein Glück!.

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Ein scheinbar eiskalter, ge-planter Mord durch einen Scharfschützen. Fünf Men-schen werden ohne einen er-kennbaren Zusammenhang hingerichtet. Ein mutmaß-licher Täter wird von der Polizei festgenommen, denn nicht nur die Opfer, sondern mehr als nur off ensichtlich platzierte Beweise, lassen sich am Tatort fi nden. Neuer Re-kord? Innerhalb von wenigen Minuten werden dem Zu-schauer sowohl alle Morde als auch der Täter präsentiert und Tom Cruise war bis jetzt nur mit seinem Namen im Film, sollte das etwa schon alles gewesen sein? Leider nein, denn bevor der Gefange-ne Mörder ins Koma geprügelt wird, bittet er schriftlich: „Holt Jack Reacher“. Und jetzt kommt es wie es kommen muss: Tom Cruise betritt die Bildfl äche und ret-tet die Welt. Naja nicht wirklich die Welt, aber er versucht das Komplott um den Schützen aufzudecken. Würze verleiht die Hauptdarstellerin, die als Anwältin des Schützen auf die Hilfe von Reacher baut und als Tochter des Staatsanwaltes einen eigenen Konfl ikt durchzustehen hat. Der fi nstere Bau-Mafi osi, der die Fäden im Hin-tergrund zieht, ist leider durch seine Per-

sonifi zierung nicht mehr als eine Witzfi gur für den Zu-schauer. Kurzum: Viel Action und die Geschichte um einen ehemaligen Armyscharf-schützen und dessen Army-kumpel Jack Reacher, so lässt sich für mich der Film in ei-nem Satz zusammenfassen. Wer auf Geballere mit leicht zu durchschaubarem Motiv und seltsam wirkenden Bö-sewichten steht, der ist hier genau richtig. Auch weibliche Anhängerinnen der Sciento-

logy, Verzeihung des Tom Cruise Kultes, werden wahrlich auf ihre Kosten kommen; zieht Cruise doch völlig deplatziert sein Hemd aus und stellt seinen Körper zur Schau. Lee Child hat 17 Romane um die Figur des Jack Reacher geschrieben, 17 Romane, die nach diesem Film noch Stoff für 16 weitere Filme liefern würden. Hof-fen wir, dass dieser letzte Gedanke der hier auftaucht eine falsche Prophezeiung bleibt und wir von diesem eher mittelmäßigen Film keinen schlechteren zweiten Teil an-sehen müssen.

Yvonné Stoßhoff Dennis Ritz

Bewertung des Autors:

Sneak-PreviewJack Reacher

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Sudoku

Schwierigkeitsgrad: leichtSchwierigkeitsgrad: leicht

Schwierigkeitsgrad: mittel Schwierigkeitsgrad: schwer

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Kreuzworträtsel

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Portier

balt.Volk

krümmen

Mitgift

Diebes-gut

Bucht

ge-gerbteTierhaut

Nadel-baum

Einfas-sung

griech.Vorsilbe:klein

amerik. Novellist† 1849

Herr-scher-sitz

Krater-see

german.Völker-gruppe

Ungläu-biger

urasiat.Stamm

Klemme,Notlage

dt.Schau-spieler† (Erik)

An-steckung(med.)

ital.:ja

Blüten-stengel

franz.:er

musik.:gemäßigt

Turn-übung

Kreuzes-inschrift

frecherJunge

einGewäs-ser

Nage-tiere

englisch:Edel-stein

englisch:eins

Drei-finger-faultier

heikleSitua-tion

Gegen-teil vonFrieden

Koch-stelle

mitVorliebe

Halte-vor-richtung

Ohr-eulen-art

TeildesFingers

voneigen-artigem Reiz

röm.Gott desMeeres

gesetz-mäßig

TabelleeinKonti-nent

ital.Ton-silbe

Frucht-form

Kampf-sport-art

TeildesKopfes

Ältesten-rat Suizid

Deck-schicht

dieHeiligeSchrift

Geld(ugs.)

zurück-ge-blieben

russ.Laute

Ausein-ander-setzung

kleinerheimi-scher Vogel

Kloster

früherals,eher

Ge-schäfts-raum

Gesuch

Nachlass-empfän-gerin

Sitten-lehre

Heeres-teil

Aus-druck d. Überra-schung

NoahsSchiff

kleinsteTeilchen

österr.Bundes-land

Amts-tracht

Erd-umlauf-bahn

gefeit

ländl.Abge-schie-denheit

Tierwelt

Unter-nehmen

Plane-ten-name

Sport-preis

InitialenvonKästner

Leit-spruch

Sitt-lich-keit

Rauch-kraut

gehack-tesFleisch

Nach-druckinReden

Mittel-meer-insu-laner

Tinten-fisch

Firle-fanz

Gold-amsel

Geld-werteinerWare

mittel-amerik.Säuge-tier

diezehnGebote

Posten

Baustoff

ungut,schlimm

Endaus-schei-dung

Keller-tier

Baum-frucht

amEnde

chemi-schesElement

Greif-vogel

amtl.Unter-lagen

Aussatz

röm.Grenz-wall

orienta-lischerMarkt

Spiel-münze

Gottes-sohn

Unent-schiedenbeimSchach

Spiel-leitung

mensch-lich

angebl.Urkon-tinent

ital.Ferien-insel

Papier-zählmaß

Morast

Getreide-blüten-stand

Welt-macht

Metall-stift

Schalter-stellung

europ.Haupt-stadt

Haut-partikel

dt.Vorsilbe zierlich

Wachol-der-schnaps

Satz-zeichen

Trocken-heit

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ssoozziiaall--öökkoollooggiisscchheerr MMooddee

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