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UNIVERSITÄTSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF Zentrum für Experimentelle Medizin Institut für Klinische Pharmakologie Prof. Dr. Rainer H. Böger Einfluss von Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) in der Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase 1 und 2 bei Präeklampsie Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. vorgelegt von: Pia Anne Schmidt-Ropertz aus Marburg Hamburg 2014

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UNIVERSITÄTSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF

Zentrum für Experimentelle Medizin

Institut für Klinische Pharmakologie

Prof. Dr. Rainer H. Böger

Einfluss von Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) in der

Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase 1 und 2 bei Präeklampsie

Dissertation

zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin

an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg.

vorgelegt von:

Pia Anne Schmidt-Ropertz

aus Marburg

Hamburg 2014

Angenommen von der

Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg am: 29.07.2015

Veröffentlicht mit Genehmigung der

Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg.

Prüfungsausschuss, der/die Vorsitzende:

Prof. Dr. med. Rainer H. Böger

Prüfungsausschuss, zweite/r Gutachter/in:

Univ.-Prof. Dr. med. Kurt Hecher

Prüfungsausschuss, dritte/r Gutachter/in:

Prof. Dr. rer. nat. Hans-Jürgen Kreienkamp

Für meine Eltern und meine Großmutter Anneliese Ropertz

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Inhalt 1. Hypothesen und Fragstellungen ......................................................................... 6

2. Einleitung ............................................................................................................ 7

2.1. Definition/ Diagnosekriterien Präeklampsie .................................................... 8

2.2. Risikofaktoren .............................................................................................. 12

2.3. Differentialdiagnosen .................................................................................... 13

2.4. Die Pathophysiologie der Präeklampsie ....................................................... 14

2.4.1. Theorie der anormalen Umformungen der Spiralarterien der

Plazenta ............................................................................................................. 14

2.4.2. NO / ADMA / DDAH ............................................................................... 16

2.5. Therapie ....................................................................................................... 23

3. Methoden .......................................................................................................... 27

3.1. Eingeschlossene Patientinnen und Probandinnen ....................................... 27

3.1.1. Gruppe A - Gesunde Schwangere ......................................................... 27

3.1.2. Gruppe B - Patientinnen mit Präeklampsie ............................................ 27

3.2. Klinische Daten ............................................................................................ 28

3.3. Bestimmung von ADMA-, SDMA- und L-Arginin im Plasma ......................... 29

3.4. Genotypisierung ........................................................................................... 31

3.5. DDAH-Genexpressionsanalyse .................................................................... 34

3.6. Statistische Auswertung ............................................................................... 37

4. Ergebnisse ........................................................................................................ 38

4.1. Basischarakteristika ..................................................................................... 38

4.2. Laborwerte ................................................................................................... 43

4.3. Dimetyhlarginine .......................................................................................... 44

4.4. Korrelationen ................................................................................................ 47

4.4.1. Fetale ADMA/SDMA-Konzentrationen und Fetomaternaler Gradient .... 49

4.4.2. Arteriovenöse Differenz ......................................................................... 50

4.5. SNPs ............................................................................................................ 51

4.6. Genexpression ............................................................................................. 54

5. Diskussion ........................................................................................................ 55

5.1. Dimethylarginine .......................................................................................... 56

5

5.1.1. Fetale Dimethylarginine, fetomaternaler Gradient und arteriovenöse

Differenz ............................................................................................................. 61

5.2. SNPs ............................................................................................................ 62

5.3. Genexpressionsanalysen ............................................................................. 65

5.4. Klinische Relevanz der Ergebnisse und Pharmakologische Ziele ................ 67

6. Zusammenfassung ........................................................................................... 68

Anhang ...................................................................................................................... 70

7. Literaturverzeichnis ........................................................................................... 70

8. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................... 88

9. Abbildungsverzeichnis ...................................................................................... 91

10. Tabellenverzeichnis ........................................................................................... 92

11. Materialien ........................................................................................................ 93

11.1. Chemikalien und Reagenzien ................................................................... 93

12. Studienorganisation .......................................................................................... 96

12.1. Einverständnis Studienteilnahme .............................................................. 96

12.2. Einverständnis Gewebe- und Nabelschnurblutentnahme ......................... 97

12.3. Einverständniserklärung Genetische Untersuchung ................................. 98

12.4. Patientinnen-Information -1- ...................................................................... 99

12.5. Patientinnen-Information -2- .................................................................... 100

12.6. Patientinnenerfassungsbogen ................................................................. 101

13. Danksagung .................................................................................................... 103

14. Lebenslauf .......................................................... Error! Bookmark not defined.

15. Eidesstattliche Versicherung ........................................................................... 105

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1. Hypothesen und Fragstellungen

Die Präeklampsie ist eine häufige Erkrankung in der Schwangerschaft und

erhöht die perinatale Mortalität und Morbidität. Die Ursachen dieser

Erkrankungen sind bislang nicht geklärt, so dass ein kardiovaskulärer

Risikofaktor, das Asymmetrische Dimethylarginin unter anderem zum

Gegenstand der Forschung wurde. Ausgehend von den Befunden

vorausgegangener Studien, vermuten wir, dass erhöhte Konzentrationen von

Asymmetrischem Dimethylarginin bei Patientinnen mit Präeklampsie vorliegen

könnten. In diesem Zusammenhang sind Polymorphismen der abbauenden

Enzyme DDAH 1 und 2 in der Plazenta besonders interessant im Rahmen der

Fragestellung genetischer Aspekten dieser Erkrankung. Sodass folgenden

Fragen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden sollten:

Besteht ein Zusammenhang zwischen Polymorphismen in den DDAH-

Genen und mütterlichen ADMA-Konzentrationen.

Bestehen Unterschiede in der Häufigkeit der SNPs zwischen gesunden

Schwangeren und Präeklampsie-Patientinnen.

7

2. Einleitung

Die Präeklampsie gehört zu den hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen

und tritt bei zwei bis acht Prozent aller Schwangerschaften auf (Duley 2009).

Neben thromboembolischen Ereignissen sind sie eine der häufigsten

maternalen Todesursachen weltweit und machen 10-15% der maternalen

Todesfälle aus. Je nach Ausprägungsgrad sind sie mit frühzeitiger Geburt oder

intrauterinen Wachstumsstörungen (IUGR) verbunden und somit perinataler

Morbidität und Mortalität eng verknüpft (Khan 2005; Duley 2009; Steegers

2010).

Ein großes Forschungsgebiet beschäftigt sich mit den pathophysiologischen

Hintergründen, um die Entwicklung einer Präeklampsie vorhersagen und

frühzeitig behandeln zu können. Bisher sind kaum ausreichend valide

Screenings zur Risikobestimmung für die Entwicklung einer Präeklampsie

bekannt. Biomarker oder spezifische Laborwerte, die man bisher zur

Vorhersage diskutiert hat, können nicht eindeutig die Entwicklung einer

Präeklampsie vorhersagen oder waren nicht spezifisch genug um in die

generelle Schwangerschaftsvorsorge etabliert zu werden. Überdies hinaus ist

der genetische Einfluss der Präeklampsie unumstritten (Williams 2012), jedoch

findet sich zurzeit kein definitives genetisches Korrelat in den Patientinnen, was

die Betrachtung sogenannter Einzelnukleotidpolymorphismen in dieser Hinsicht

interessant macht.

Ein neuer Risikomarker kardiovaskulärer Erkrankungen rückte in den

Vordergrund einiger Studien, ein endogener Inhibitor der NO-Synthese im

Endothel: das Asymmetrisches Dimehtylarginin (ADMA) (Vallance 1992). Bis

heute haben viele klinische und experimentelle Studien gezeigt, dass erhöhte

Serum-ADMA-Konzentrationen als Risikofaktor für einige kardiovaskuläre

Erkrankungen, wie essentielle Hypertonie, Arteriosklerose, koronare

Herzerkrankungen und Hypercholesterinämie von Bedeutung sind (Böger 1996,

Böger 1998; Surdacki A 1999; Böger 2004b; Valkonen 2005; Böger 2006). Man

geht ebenfalls von einer ADMA-Erhöhung bei Diabetes mellitus Typ 2 aus

(Abbasi F. 2001).

8

1993 berichtete Fickling et al. zum ersten Mal von einer erhöhten Serum-

ADMA-Konzentration in der Schwangerschaft bei Präeklampsiepatientinnen,

während in gesunden Schwangerschaften die Serum-ADMA-Konzentrationen

im Vergleich zu Nichtschwangeren sanken (Fickling 1993). Diese Ergebnisse

konnten in mehreren Studien reproduziert werden, die ebenfalls erhöhte ADMA-

Serumkonzentrationen bei Präeklampsie-Patientinnen fanden (Böger 2010;

Slaghekke 2006; Speer 2008; Braekke 2009; Mao 2010).

2.1. Definition/ Diagnosekriterien Präeklampsie

Die Präeklampsie gehört zu den Schwangerschaftshypertonien. Unterschieden

wird die Schwangerschaftshypertonie von der Präeklampsie, der

Propfpräeklampsie, der chronischen Hypertonie, dem HELLP-Syndrom und der

Eklampsie (Tabelle 1).

Erkrankung Ausprägung

Gestationshypertonie RR > 140/90 mmHg, nach 20. SSW bis 6 Wochen post partum

PräeklampsieGestationshypertonie + Proteinurie (>300 mg/24h-Urin) +

Ödeme mgl.

Chronsische HypertonieBereits mind. 6 Wochen vor der SS bestehende Hypertonie

oder über 6 Wochen nach der SS andauernd

PropfpräeklampsieChronischer Hypertonus/ chronische Niereninsuffizienz (o.ä.) und

Proteinurie (>300 mg/24h Urin)

HELLP-SyndromPräeklampsie+ Thrombozytopenie u./o. Leberenzymerhöhung u./o.

Hämolysezeichen

Eklampsie Tonisch- klonische Anfälle + Präeklampsie (mgl.)

Hyperthyreose

Kollagenosen

Hypertensive Entgleisung

Formen der Gestationshypertonie

Tabelle 1 Formen der Gestationshypertonie

Quelle: DGGG, AWMF-Leitlinie hypertensive Schwangerschaftserkrankung, Aug 2010

Die Präeklampsie ist definiert als eine persistente Hypertonie von >140/90

mmHg, mit einer simultanen Proteinurie von >300 mg Eiweiß im 24h-Urin, mit

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ansonsten unauffälligem Urinstatus. Sie tritt überwiegend in bzw. nach der 20.

SSW auf, das heißt während der zweiten Schwangerschaftshälfte, und sollte

post partum innerhalb von circa sechs Wochen regredient sein (AWMF-Leitline

2013).

Die Präeklampsie wird durch verschiedene Ausprägungsgrade der klinischen

Zeichen in eine leichte und eine schwere Form eingeteilt. Blutdruckwerte von

140-159 mmHg systolisch und 90-109 mmHg diastolisch werden zu der leichten

Form, Werte systolisch >160 mmHg und diastolisch von >110 mmHg zur

schweren Form gezählt, ebenso Patientinnen mit >5 g Protein im 24h Urin

(Phyllis 2010). Diese Einteilung gilt für vor der Schwangerschaft normotensive

Patientinnen. Eine schwere Präeklampsie ist ebenso bei einer Hypertonie von

>140/90 mmHg und Proteinurie und einer der folgenden Kriterien zu

diagnostizieren (mit schwieriger Abgrenzung zum HELLP-Syndrom):

Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin >0,9 mg/dl, Oligurie

<500 ml/24h)

Eingeschränkter Leberfunktion

Lungenödem

Thrombozytopenie (< 100.000/μl)

Hämolyse (erhöhtes LDH/ erniedrigtes Haptoglobin)

Fetale Wachstumsrestriktion (Seck 2009; AWMF-Leitline 2013)

Je nach pathophysiologischem Hintergrund kann man die Präeklampsie auch in

eine früh-auftretende und eine spät-auftretende Präeklampsie einteilen (early-

and lateonset). Eine früh-auftretende Präeklampsie ist häufig assoziiert mit

einer schweren Präeklampsie („severe“), sowie einer gestörten Plazentation.

Eine spät-auftretende Präeklampsie, oft als milde Präeklampsie ausgeprägt, ist

mit kardiovaskulären und metabolischen Risikofaktoren vergesellschaftet

(Steegers 2010).

Die einzige nützliche Methode zur Risikoprofilerstellung bei Patientinnen mit

Prädisposition, die klinisch bedeutsam ist, ist die Doppler-Sonografie ab dem

zweiten Trimenon. Laut der DGGG-Mutterschaftsrichtlinien sind sie nur

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empfehlenswert bei Risikopatientinnen (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie

und Geburtshilfe eV 2012). Mit Hilfe des Spektral-Dopplers und Colour-Doppler-

Imaging-Methode können die Gefäße dargestellt, der Blutfluss gemessen und

die Widerstandsindices der Ateriae uterina, der Arteria umbilicalis und der

Arteria cerebri mediae als Quotienten erfasst werden. Die Werte sind vom

Gestationsalter abhängig und müssen mit entsprechenden Normverteilungen

abgeglichen werden (Seck 2009). Dieser diagnostischen Maßnahme werden

bisher nur Schwangeren mit auffälligen Ultraschallbefunden (wie Risiko für

intrauterine Wachstumsretadierung, Hypertonus oder Diabetes) oder im

Rahmen einer erneuten Feindiagnostik in der 22. bis 27.

Schwangerschaftswoche, durchgeführt. Neuere Untersuchungen zeigen, dass

das dopplersonographische Screening auch in Nichtrisikokollektiven nützen

könnte. Eine bilaterale Veränderung in Form von hohem Widerstand in den

Gefäßen und veränderte Flussgeschwindigkeiten können richtungweisend sein

(Papageorghiou 2001). Vor allem die maternalen Arteriae Uterina sind dabei

von Bedeutung. Dort wird der uteroplazentare Druck gemessen, in der Regel

sinkt dieser bis zur 24. SSW. Bis zu diesem Zeitpunkt bestehen in den Aa.

Uterina hohe systolische und niedrige diastolische Flussgeschwindigkeiten, die

zu einer postsystolischen Inzisur (notch) führen. Diese Inzisur weist auf

Pulsreflexionen hin, die Ausdruck der noch unvollständigen

Trophoblasteninvasion sein könnten (Lin S. 1995) (Abbildung 1, B). Im weiteren

Verlauf der Schwangerschaft invadieren die Trophoblasten die maternalen

Gefäße, die diastolische Strömungsgeschwindigkeit nimmt zu und der notch

verschwindet (Abbildung 1, C) (Thaler I. 1990). Bleibt der Widerstand in den Aa.

Uterina hoch und lässt sich weiterhin eine postsystolische Inzisur nachweisen,

kann dies Zeichen einer gestörten Trophoblasteninvasion mit ungenügender

Erweiterung der Spiralarterien sein (Abbildung 1, E). Als Folge dessen kann

sich eine Minderperfusion des Uterus mit einer gestörten plazentaren

Entwicklung ausbilden (Lees 1998). Ein nachgewiesener postsystolischer notch

oder eine stark reduzierte diastolische Flussgeschwindigkeit hat einen

prädiktiven Wert hinsichtlich der Entstehung einer Schwangerschaftshypertonie,

einer intrauterinen Wachstumsretadierung (=IUGR) oder vorzeitigen

11

Plazentalösung. Bei Auftreten dieser Befunde ist in 60% der Fälle mit einer

dieser Komplikationen im weiteren Schwangerschaftsverlauf zu rechnen, dabei

ist unter Berücksichtigung der maternalen Risikofaktoren der prädiktive Wert

sensitiver (Yu 2005). Insgesamt hat diese Methode eine hohe Sensitivität,

jedoch eine geringere Spezifität, da vor allem die Interobservervariabilität hoch

ist. Die Doppler-Sonografie hat demnach präventiv, d.h. ohne Verdachts-

diagnose bisher nur eingeschränkten Wert (Stephan 2004).

Abbildung 1 Dopplerhüllkurven der Aa. ueterinae

B: 1. Trimenon, C: 2. Trimenon, D: 3. Trimenon, E: Doppler mit notch (Pfeil)

Quelle: American Journal of Obstetrics & Gynecology 2009; 201:121-126, Copyright © 2009

Mosby

Neben dieser Risikobestimmung wurden 2013 neue Risikomarker in die

Deutschen Leitlininen aufgenommen: soluble fms-like tyrosine Kinase-1 (sFlt-1)

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und Placental Growth Factor (PlGF) (AWMF-Leitlinie 2013). PlGF als

Wachstumsfaktor für die Angiogenese der Plazenta und sFlt-1 zur Rückbildung

dieser. Ein Ungleichgewicht, bzw. der Quotient dieser beiden

Angiogenesefaktoren soll eine Präeklampsie ab der 25. SSW vorhersagen und

ihren Schwerdegrad abschätzen können (Levine 2004).

2.2. Risikofaktoren

Es sind einige prognostisch wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung einer

Präeklampsie bekannt. Zur Risikogruppe zählen Patientinnen, die zum ersten

Mal schwanger sind oder eine Präeklampsie in einer früheren Schwangerschaft

hatten. Das Risiko eines erneuten Auftretens in der nächsten Schwangerschaft

ist umso größer, je früher die Erkrankung aufgetreten ist, d.h. sie liegt über

60%, wenn die Präeklampsie in der vorhergegangen Schwangerschaft bereits

vor der 28. SSW auftrat. Ein erhöhtes Risikoprofil haben außerdem Frauen mit

chronischen Nierenerkrankungen, chronischer Hypertonie, Diabetes mellitus

Typ 1 oder familiärer Belastung, was ein Hinweis auf eine genetische

Disposition sein kann (Steinhard 1999).

Das Risiko an einer Präeklampsie zu erkranken, wird nach Sibai et al., durch

einen hohen body mass index (BMI) für Erstgebärdende wesentlich erhöht

(Sibai 2005). Sie stellten außerdem dar, dass eine Gewichtszunahme im letzten

Trimenon in der Schwangerschaft über einem Kilo pro Woche mit einem

erhöhten Risiko für die Erkrankung assoziiert ist, dies wurde als Risikofaktor

einer schweren Präklampsie in die deutschen Leitlinien übernommen (Sibai

1997; AWMF-Leitline 2013). Bodnar et al. zeigte, dass ein BMI von >26 kg/m2

das Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie verdoppelt und ein BMI von >

30 kg/m2 es sogar verdreifachen kann (Bodnar 2005).

Weitere Risikofaktoren sind ein vor der Schwangerschaft bereits bestehende

Insulinresistenz, Mehrlingsschwangerschaften, ein präexistenter Hypertonus,

vaskuläre Erkrankungen und Thrombophilien, wie das Antiphospholipid-

Syndrom. Als weiterer Risikofaktor werden Schwangere im Alter von über 40

Jahren oder ausgedehnte Intervalle zwischen zwei Schwangerschaften

13

diskutiert, sowie das Polyzystische-Ovar-Syndrom und rezidivierende Aborte

(Sibai 1997).

2.3. Differentialdiagnosen

Eine schwere Präeklampsie ist vom HELLP-Syndrom abzugrenzen. Das

HELLP- Syndrom („hemolysis, elevated liver enzymes, low platelets“), eine

Sonderform der Präeklampsie, betrifft 0,3-0,8% aller Schwangerschaften. Im

Median tritt das HELLP zwischen der 32. und 34. Schwangerschaftswoche auf,

in 20% der Fälle kann dies noch postpartal der Fall sein (Kirkpatrick 2010;

AWMF-Leitline 2013). Dabei besteht zusätzlich eine Hämolyse, mit Erhöhung

der Lactatdehyrogenase (LDH) und Erniedrigung des Haptoglobins. Die

Leberwerte der Aspartat-Aminotransferase (ASAT) und der Alanin-

Aminotransferase (ALAT) als Marker einer Leberschädigung können ebenfalls

ansteigen. Im Rahmen des HELLP-Syndroms können Symptome, wie

Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Skotome und Oberbauchschmerzen

entstehen (Seck 2009).

Der Thrombozytenumsatz kann gesteigert sein, es kommt dadurch zur

Thrombozytopenie. Mikrothromben sind auch ohne Proteinurie ein Hinweis auf

eine Präeklampsie. Gefürchtete Komplikationen sind eine Disseminierte

intravasale Gerinnung (DIC), intermittierende oder persistierende

Niereninsuffizienz, sowie eine postpartal persistierende Leberinsuffizienz.

Häufig ist das HELLP-Syndrom mit einer Plazentainsuffizienz, bzw. mit einer

vorzeitigen Plazentalösung assoziiert (Kirkpatrick 2010).

Die Grenzen zwischen Präeklampsie und HELLP-Syndrom sind nicht eindeutig

definiert, abzugrenzen sind beide jedoch von der Eklampsie. Die Eklampsie ist

gekennzeichnet durch tonisch-klonische Krämpfe, nach Ausschluss organischer

Ursachen einer Epilepsie oder intrazerebralen Raumforderungen. Symptome

der Präeklampsie können hierbei gering ausgeprägt sein oder gänzlich fehlen,

ebenso wie Prodromalsymptome, wie Kopf-, Oberbauchschmerzen und

Augenflimmern (AWMF-Leitline 2013).

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2.4. Die Pathophysiologie der Präeklampsie

Die Pathophysiologie der Präeklampsie bleibt weiterhin nicht endgültig geklärt.

Viele Erklärungsansätze sprechen für eine multifaktorielle Genese, aus

vaskulären, immunologischen, genetischen und Umweltfaktoren, deren

gemeinsamer Nenner die endotheliale Dysfunktion ist. Die Genese scheint

sowohl durch maternale, fetale und auch plazentare Faktoren beeinflusst zu

sein (Kim 2013).

In der Schwangerschaft nimmt das Herzzeitvolumen um 30-40% zu und

gleichzeitig der periphere Gefäßwiderstand ab (Lees 1967). Der arterielle Druck

sinkt zunächst adaptiv, bis Entbindungsbeginn steigt er wieder. Die renale

Hyperfiltration bei gesunden Schwangeren entsteht durch erhöhten renalen

Plasmafluss, die Werte des Serumkreatinins fallen, die Kreatininclearance

steigt.

Bei Patientinnen mit Präeklampsie verlaufen einige dieser Veränderungen in

der Schwangerschaft gegensätzlich.

Oxidativer Stress spielt in vielen Theorien zur Pathophysiologie eine

entscheidende Rolle (Wang Y. 1998; Many 2000; Brahmarshi 2012; Mistry

2013). Dieser entsteht durch ungenügenden Abbau, bzw. vermehrter Bildung

von ständig im Körper entstehenden Sauerstoffspezies. Diese haben vielfältige

Angriffsmöglichkeiten, ähnlich wie in der Pathophysiologie der Artherosklerose.

Sauerstoffradikale und Lipidperoxide, die als zell- und membranschädigende

Substanzen das vaskuläre Endothel angreifen, führen zu einer vaskulären

endothelialen Dysfunktion. Stabile Lipidperoxidationsprodukte und oxidierte

Fragmente aus dem Synzytiothrophoblasten, die in die systemische Zirkulation

gelangen und Zytokine, die aus der hypoxischen Plazenta freigesetzt werden,

könnten so zur mütterlichen Symptomatik führen (Roberts 2009).

Im Folgenden betrachte ich die zwei relevantesten Theorien für meine

Hypothesen.

2.4.1. Theorie der anormalen Umformungen der Spiralarterien der Plazenta

Der Blutfluss durch einen nicht-schwangeren Uterus beträgt wenige Milliliter pro

Minute. Ab dem zweiten Trimenon vervielfacht sich dieser, bis er zum Ende der

15

Schwangerschaft circa 700 ml/ min beträgt. Ein minimaler Teil dessen versorgt

das Myometrium des Uterus, der größte Teil wird im intervillösen Raum für den

maternofetalen Stoffaustausch benötigt. Diese drastische Steigerung der

Durchblutung ist nur möglich, wenn der Widerstand in den uteroplazentaren

Gefäßen während der Schwangerschaft abnimmt (Kiechle 2007).

Während der Plazentation wandern Trophoblasten in die Decidua und einen Teil

des Myometriums ein. Am Anfang des ersten Trimenons werden vor allem die

kleinen maternalen Arteriolen zu Gefäßen mit größerer Kapazität und kleinerem

Widerstand verändert. Ab dem zweiten Trimenon werden die Spiralarterien

umgebaut (siehe Abbildung 3). Diese sind die Endarterien des uteroplazentaren

Kreislaufs, welche Blut direkt in den intervillösen Raum führen, der den

Stoffaustausch zwischen Mutter und Feten ermöglicht (Redman 2005). Ihre

Endothelstruktur wird komplett von Trophoblastenzellen ersetzt, die muskulären

Elemente und die Elastica interna werden aufgelöst (Pijnenborg 1980). Die

englumigen Uterusgefäße der Schwangeren entwickeln sich zu weiten

Gefäßen, mit viel Kapazität. Der dadurch bedingte Abfall des

Gefäßwiderstandes in den uterinen Gefäßen ist Voraussetzung für die

Steigerung des Zustroms des mütterlichen Bluts in die Plazenta. Demnach wird

der mütterliche Blutdruck zum regulierenden Einfluss auf den uteroplazentaren

Kreislauf. Diese Widerstandsabnahme vermindert den Druck mit dem das

maternale Blut in dem intervillösen Raum die fetalen Zotten erreicht, so dass es

zu einer gleichmäßigen Strömung kommt. Der niedrige intervillöse Druck ist

Voraussetzung für eine ungestörte fetale Perfusion der Zotten, die ebenfalls

einen relativ geringen Druck aufweisen. Dieser Vorgang ist eine notwendige

anatomisch-physiologische Adaptation an einen vermehrten Durchblutungs-

bedarf in der Schwangerschaft. Dies führt zu einer kontinuierlichen Zunahme

der diastolischen Strömungsgeschwindigkeit (Schneider 2006).

Bei Präeklampsie-Patientinnen kann dieser Vorgang gänzlich oder zum Teil

ausbleiben. Die trophoblastischen Zellen wandern in die Spiralarterien in der

decidualen Region ein, aber unvollständig in das Myometrium. Die

Spiralarterien bleiben klein, mit wenig Kapazität, was zu Hypoxie und Ischämie

in der Plazenta führt. Dies kann zu intrauteriner Mangelentwicklung des Feten

16

und durch Produkte aus den ischämischen Trophoblasten bei der Mutter zu den

bekannten Präeklampsiesymptomen führen (Brosens I.A. 1972; Meekins J.W).

1994).

Abbildung 2 Trophoblasteninvasion im Vergleich bei Nichtschwangeren, Präeklampsie

und einer gesunden Schwangerschaft

Quelle: Mofefett-King A, Natural Killer Cells and Pregnancy, Nature Reviews Immunology,

2002:2, 656-663

2.4.2. NO / ADMA / DDAH

Einer der wichtigsten Mediatoren im Gefäßendothel, der auf Gefäßtonus und

-struktur wirkt, ist Stickstoffmonoxid (NO) (Böger 2003). NO entsteht durch

Oxidation aus der essentiellen Aminosäure L- Arginin. Dieser Vorgang wird

durch drei Isoformen der NO- Synthasen (NOS) katalysiert, der Calcium-

abhängigen endothelialen NOS (eNOS) und der neuronalen NOS (Böger 2007),

sowie der Calcium-unabhängigen induzierbaren NOS.

Abbildung 3 NO-Synthese im Gefäßendothel

NO ist ein vielseitiger, aber sehr kurzlebiger Stoff. Es ist das kleinste endogen

gebildete bioaktive Molekül. In biologischen Systemen hat es eine Halbwertszeit

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von nur wenigen Sekunden. Es nimmt eine zentrale Rolle als Mediator für

Regulationsmechanismen des kardiovaskulären Systems ein. Neben der

Regulation des Gefäßtonus ist NO ein Thrombozytenaggregationhemmer,

verhindert die Leukozytenadhäsion am Gefäßendothel (Böger 2006) und die

Proliferation von glatten Muskelzellen (Böger 2004a). NO wird vom Endothel

freigesetzt und trägt zur Regulation der Durchblutung bei, indem es die Wirkung

von vasokonstriktorisch-wirkende Substanzen im Blut antagonisiert, wie

beipspielsweise Angiotensin-II, Katecholaminen und Endothelin (Böger 1996).

NO bindet die Häm-Gruppe der löslichen Isoform der Guanylcyclase in der

glatten Gefäßmuskulatur, was über die Bildung des second messengers cGMP

die biologischen Effekte vermittelt (Aktories; Förstermann; Hofmann; Starke

2009).

NO ist ein wesentlicher Faktor für die Vasodilatation der Gefäße in der

Schwangerschaft, mit der Bildung im Syncytiotrophoblasten und dem

fetoplazentaren Endothel hat es dort großen Einfluss auf den niedrigen

fetoplazentaren Widerstand. Zusätzlich wird der Einfluss auf die Einwanderung

der Trophoblastenzellen in Hinblick auf Implantation, Differenzierung, Invasion,

Motilität und Apoptose diskutiert (Lyall F. 1998).

Der kompetitive NO-Synthase-Inhibitor ADMA (siehe Abbildung 5), erstmals von

Nakajima et al. beschrieben, entsteht bei der Methylierung von Arginin-

Seitenketten innerhalb von Proteinen und Polypeptiden durch Protein-Arginin-

Methyltransferasen (PRMTs) (Nakajima 1971). Als Methylgruppendonator

fungiert hierbei S- Adenosylmethionin (SAM), welches aus dem

Homocysteinstoffwechsel stammt. Dieser Prozess findet ubiquitär im Körper

während der posttranslationalen Modifikation statt. Die Rolle des Methylierens

von Proteinen ist nicht vollständig geklärt, jedoch ist sicher, dass dieser Prozess

eine regulative Funktion bei der Bindung von RNA, während der Transkription,

bei der DNA-Reparatur, in der Interaktion zwischen Proteinen und bei der

Signaltransduktion besitzt (Vallance 2004). Es gibt acht PRMTs, die in zwei

Typen eingeteilt werden. Durch Katalysation mit Hilfe von PRMT Typ 1 entsteht

durch Dimethylierung einer Stickstoffgruppe und nachfolgendem proteolytischen

Abbau freies ADMA. PRMT Typ 1 wurde im Herzen, in glatten Muskelzellen und

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endothelialen Zellen gefunden. PRMT Typ 2 dagegen methyliert zwei Guanin-

Stickstoffgruppen, daraus resultiert SDMA (Abbildung 5). Beide Typen der

PRMTs, von denen noch weitere Isoformen existieren, können auch nur eine

Methylgruppe übertragen, so entsteht NG- Monometylarginin (L-NMMA) (Siroen

2006). Es ist nicht klar, ob die Bildung von ADMA von der PRMT-Aktivität oder

vom Proteinturnover abhängt. Es zeigte sich jedoch, dass die ADMA-

Konzentration mit der PRMT-Expression korreliert (Ogawa 1987).

Weiter konnte gezeigt werden, dass ADMA und L-NMMA, jedoch nicht SDMA,

konzentrationsabhängig die endotheliale und neuronale NOS hemmen

(Vallance 2004). Erstmals wurde die NOS-Inhibition durch asymmetrisches

Dimethylarginin (ADMA) als den Vertreter aus dieser Substanzgruppe, der in

den höchsten Konzentrationen nachweisbar war von Vallance und Mitarbeitern

beschrieben (Vallance 1992). Böger konnte demonstrieren, dass diese

Substanz nach ihrer Isolation aus humanem Urin in vitro zu einer signifikanten

und konzentrationsabhängigen Hemmung der NO-Bildung führte. Im Gegensatz

zu ADMA bewirkt sein Isomer, symmetrisches Dimethylarginin (SDMA) keine

Hemmung der NO-Synthese (Abbildung 4) (Böger 2000).

Abbildung 4 Methylariginine

Quelle: http://www.intechopen.com/source/html/40284/media/image1.png

Täglich wird etwa 300 µmol ADMA im Körper freigesetzt (Achan 2003). Die

Elimination aus dem Körper geschieht zu 80% über den metabolischen Abbau

zu L- Citrullin und Dimethylamin über Hydrolyse durch die Dimethylarginin-

Dimethylaminohydrolase (DDAH) (Achan 2003). Es existieren nach heutigem

Kenntnisstand 2 Isoformen. Leiper et al. konnten mittels eines Nothern blots die

19

unterschiedliche Expression von DDAH 1 und 2 in menschlichen Geweben

nachweisen. Eine hohe DDAH 1 Expression fanden sie im Gehirn, Pankreas,

Nieren und Leber. Eine hohe DDAH 2 Expression konnten sie im Herzen, in den

Nieren und der Plazenta nachweisen (Leiper 1999).

ADMA wird durch eine nukleophile Reaktion am Guanidinorest durch DDAH

abgebaut. Cystein hält das Enzym im aktiven Zentrum in der tertiären Struktur,

wenn Cystein durch einen Serinrest ausgetauscht wird, verliert es seine

Aktivität.

Cystein ist anfällig für Oxidation und wird reguliert durch Stickstoffmonoxid, es

wird diskutiert, ob oxidativer Stress eine dauerhafte Inhibition der DDAH-

Aktivität auslösen könnte.

Eine hohe NO-Produktion vermindert die Aktivität von DDAH, speziell durch

Hochregulation der induzierbaren NOS wird DDAH nitrosiert, jedoch ist die S-

Nitrosylierung reversibel. Dies lässt vermuten dass hinter der NO-Produktion

ein homöostatischer Mechanismus steht, der bei hoher NO-Konzentration die

weitere Produktion verhindert (Abbildung 6) (Vallance 2004).

Die SDMA-Konzentration steigt bei abnehmender Nierenfunktion an, da es

ausschließlich über die Niere ausgeschieden wird. ADMA dagegen steigt

währenddessen weniger stark an, weil ADMA zum großen Teil über DDAH

metabolisiert wird, denn nur die etwa 20% des zirkulierenden ADMAs werden

über die Nieren ausgeschieden (Ogawa 1987). Zudem können sowohl ADMA,

als auch SDMA über die AGXT2 abgebaut werden (Ogawa 1990; Rodionov

2010).

ADMA ist stabil und kann zwischen Zellen diffundieren, es kann in einer Zelle

die NOS inhibieren, darüber hinaus erreicht ADMA eine Inhibition nicht nur in

dieser Zelle, sondern kann auch in weiteren Zellen eine gleichwertige

Hemmung induzieren. Dies wurde bei Makrophagen und endothelialen Zellen

gezeigt, ebenso könnte dies für glatte Muskelzellen und endotheliale Zellen

gelten (Maas 2007). Das Hinzufügen von ADMA in diesen Zellen führt zudem in

vitro zu einer endothelialen Dysfunktion (Calver 1993).

1998 berichteten Fickling und Holden von der Erhöhung der Serum-ADMA-

Konzentration bei Präeklampsie (Fickling 1993). Sie zeigten, dass der Blutdruck

20

von Schwangeren im Verlauf der Schwangerschaft im Vergleich zu nicht-

schwangeren Kontrollpersonen zunächst absank und ab dem zweiten Trimenon

wieder langsam auf den Ausgangswert anstieg. ADMA sank ebenfalls, um dann

ähnlich dem Blutdruck ab dem 2. Trimenon zu steigen. Im Gegensatz dazu

stieg der Blutdruck und die ADMA-Konzentration bei präeklamptischen

Patientinnen im 3. Trimenon (Abbildung 5).

Abbildung 5 Plasmakonzentrationen von ADMA in Nicht-Schwangeren, gesunden

Schwangeren und Präeklampsie-Patientinnen

Quelle: Holden MB D.P., Fickling S.A., Whitley G.S., Nussey S.S., Plasma concentrations of

asymmetric dimethylarginine, a natural inhibitor of nitric oxide synthase, in normal pregnancy

and preeclampsia, Am J Obstet Gynecol 1998; 178, Figure 1

Gesunde schwangere Frauen weisen demnach eine verminderte ADMA-

Konzentration gegenüber gesunden Nicht-schwangeren auf (Holden 1998).

Eine gute Erklärung ist, dass eine ausreichende Vasodilatation der maternalen

Gefäße während der Schwangerschaft die fetale Ernährung unterstützt. Dabei

könnte der Mechanismus in einer aktiven Regulierung der ADMA

Konzentrationen durch die plazentare Expression und Aktivität der DDAH sein.

Erhöhte Serum-ADMA-Konzentrationen bei Präeklampsie-Patientinnen könnten

in einer Reduktion der Expression und/ oder Aktivität von DDAH 1 und 2

begründet sein. Eine mögliche Ursache hierfür könnte ein Genpolymorphismus

in einem der DDAH-Gene sein. Ein Polymorphismus ist ein verändertes Allel

eines Gens. Diese Genvarianten kommen mit einer Häufigkeit von 1% in der

Population vor. Bei einem Single Nucleotide Polymorphism, bzw.

21

Einzelnukleotidpolymorphismus liegt ein Austausch eines einzelnen Nukleotids

im DNA-Molekül vor. Betrifft dies den kodierenden Bereich eines Gens, kann es

zu einer veränderten, bzw. fehlerhaften Genexpression führen. Nach Williams

ist die Präeklampsie eine sehr komplexe genetische Erkrankung, das Ergebnis

verschiedener genetischer Varianten auf unterschiedlichsten Loci, die individuell

wenig Effekt, aber wohlmöglich zusammen die individuelle Anfälligkeit für die

Erkrankung erhöhe (Williams 2012).

So sind Genpolymorphismen Gegenstand für weitere Forschungsvorhaben

geworden. Diese wurde auch für die DDAH 1 und DDAH 2 bereits beschrieben,

die möglicherweise zu einer verringerten Proteinexpression bzw. zur Expression

eines veränderten DDAH Proteins führen können (Akbar 2004; Valkonen 2005;

Maas 2009).

Lüneburg et al. betrachteten in einer Metaanalyse sechs SNPs im DDAH 1-

Locus und fand eine hohe Assoziation mit erhöhten Plasma-ADMA-

Konzentrationen (Lüneburg 2011).

Ein anderer Genpolymorphimus wurde bislang in Zusammenhang mit

Hypertonie untersucht. Maas et al. fanden eine Assoziation von zwei DDAH 2-

Promotor-(-1151 A/C und -449 G/C) Polymorphismen (rs805304 und rs805305)

mit einer erhöhten Prävalenz der Hypertonie (Maas 2009). In einer finnischen

Studie wurden SNPs im DDAH 1 bei Präeklampsiepatientinnen und gesunden

Kontrollen untersucht. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der

Häufigkeit der Genotypen, jedoch konnten sie in Verbindung mit zwei

Hochriskio-Haplotypen eine Prädisposition für eine Präeklampsie zeigen und

zwei weitere, die sich statistisch signifikant präventiv gegenüber einer

Präeklampsie auswirken (Akbar 2004).

Siroen et al. untersuchten die plazentare DDAH 1-Aktivität bei gesunden

Schwangeren und Präeklampsiepatientinnen und fanden keine signifikante

Hochregulierung der DDAH-Aktivität oder -Expression in Schwangeren.

Vielmehr fanden sie keinen Unterschied der ADMA-Konzentration zwischen

gesunden Schwangeren und Präeklampsiepatientinnen. Sie fanden nur bei

HELLP-Patientinnen erhöhte ADMA-Werte und bei diesen im Vergleich zur

22

Aktivität in der Leber eine 20fach verminderte Aktivität von DDAH im

Plazentagewebe (Siroen 2006).

Die DDAH-Aktivität und Expression scheint nicht nur in diesem Kontext

interessant zu sein, sondern könnte viel früher in der Schwangerschaft eine

Rolle spielen. Ayling et al. zeigten in ihrer Studie, dass die fetalen

Trophoblastenzellen während der Plazentation DDAH 1 exprimieren. Sie

überexprimierten DDAH-1 und konnten eine 8-fach erhöhte Enzymaktivität

messen, sowie eine 59%ige Verminderung der ADMA-Konzentration und als

Folge dessen eine fast 2-fach angestiegene NO-Produktion (Ayling 2006). NO

und HGF (Hepatocyte growth factor) wirkten sich in einem funktionellen Assay

signifikant auf die Trophoblasteninvasion und -motilität aus. Daher könnte dies

einer der Mechanismen sein, die physiologische Adaptation der Spiralarterien

zu gewährleisten und bei mit verminderter DDAH-Expression oder –Aktivität zu

Präeklampsie zu führen (Cartwright 2002).

Um den Metabolismus von ADMA in der Plazenta genauer zu bestimmen,

wollten wir ebenfalls die fetalen ADMA-Konzentrationen betrachten um den

Ursprung der erhöhten Konzentrationen in der Plazenta zu finden. Braekke et

al. und Maeda et al. zeigten, dass die fetalen Konzentrationen von ADMA in

Feten mit gesunden und an Präeklampsie-erkrankten Müttern sich nicht

unterschieden (Braekke 2009; Maeda 2003). Sie fanden in beiden Kollektiven

einen maternofetalen Gradienten der ADMA-Konzentration, diese ist bei den

Feten gegenüber ihrer Mütter circa dreifach erhöht. Braekke et al. entdeckten

zudem eine venös-arterielle Differenz. ADMA war in den venösen-umbilikalen

Gefäßen höher als in den arteriellen, so dass sie darauf schlossen, dass eine

Erhöhung der maternalen ADMA-Konzentration seine Ursache in der Plazenta

und nicht im Feten haben muss. Dies könnte ein indirekter Hinweis auf eine

Metabolisierungsstörung der Plazenta sein, beispielsweise eine Funktions-

einschränkung der DDAH , da diese eine bedeutende Rolle im Abbau der

höheren fetalen ADMA-Konzentrationen spielen könnte, um die mütterlichen

Serumkonzentrationen niedrig zu halten.

Anderssohn et. al. konnten in der vorherigen Studie ebenfalls ca. 3-fach höhere

ADMA-Konzentrationen in den fetalen Serumproben gegenüber denen der

23

Mütter finden, ohne Unterschied zwischen Kontroll- und Präeklampsiegruppe.

Der feto-maternale Gradient war allerdings signifikant niedriger in der

Präeklampsiegruppe, als in den Kontrollen (Anderssohn 2012). Eine erhöhte

ADMA- Konzentration im umbilikalen Blut konnte in anderen Studien ebenfalls

nachvollzogen werden (Kul 2009; Vida 2007; Maeda 2003). Dieses Gebiet

bedarf allerdings weiterer Forschung.

In der Literatur finden sich einige Studien zum Vergleich der ADMA-

Konzentration bei Präeklampsie-Patientinnen und gesunden Schwangeren, die

allerdings grundsätzlich durch unterschiedliche Messmethoden schwer

vergleichbar scheinen (

Tabelle 2).

Autoren Jahr Messtechnik n Median ADMA SSW n Median ADMA SSW p < 0,05

Ehsanipoor et al. 2013 ELISA 23 2, 14 ± 0,33 µmol/l 39.6 ± 1.1 20 1,88 ± 0,19 µmol/l 37.6 ± 2.2 *

Sandrim et al. 2010 ELISA 47 2.112 µmol/l (SD 0.012) 35.2 ± 3.5 47 2.199 µmol/l (SD 0.016) 35.9 ± 3.7 *

Ellis et al. 2001 HPLC 19 0.56 µmol/l (0.36 - 1.10) 24-32 12 0.68 µmol/l (0.51 - 0.82) 24-32 *

Ellis et al. 2001 HPLC 16 0,53 µmol/l (0.40 - 0.73) 36-40 32 0.68 µmol/l (0.43 - 1.70) 36-40 *

Fickling et al. 1993 HPLC 10 0,46 µmol/l 3. Trimenon 8 1,23 µmol/l 3. Trimenon *

Holden et al. 1998 HPLC 44 0.56 µmol/l (SD 0.23) 32.6 (3,8) 18 0.56 µmol/l (SD 0.23) 32.7 (3,2) *

Kim et al. 2004 HPLC 13 0.28 µmol/l (IQR 0.17 - 0.33) 39.1 ± 2.2 16 0.21 µmol/l (IQR 0.16 - 0.24) 35.9 ± 3.9

Lopez et al. 1996 HPLC 22 1,28 µM 40+2 ± 1,4 22 0,97 µM 38+1 ± 1,8

Maas et al. 2004 HPLC 93 0.42 µmol/l (IQR 0.29 - 0.55) 39.0 (38.1-40.3) 67 0.43 µmol/l(IQR 0.31 - 0.56) 36.0 (33.8-38.8)

Mao et al. 2010 HPLC 30 0.82 µmol/l (SD 0.11) 3. Trimenon 62 1.27 µmol/l(SD 0.31) 3. Trimenon *

Pettersson et al. 1998 HPLC 12 0.36 µmol/l (SEM 0.01) 32-40 12 0.55 µmol/l(SEM 0.02) 35.6 ± 0,8 *

Powers et al. 2008 HPLC 31 0.49 µmol/l (SD 0.08) 39.5 ± 1.4 15 0.55 µmol/l(SD 0.07) 35.9 ± 3.8 *

Siroen et. al. 2006 HPLC 15 0,37 ± 0,06 µmol/l 41.3 ± 1.1 16 0,40 ± 0,06 µmol/l 37.1 ± 2.9

Speer et al. 2008 HPLC 31 0,34 ± 0,08 µmol/l 18,3 ± 1,6 15 0.45 ± 0.09 µmol/l 16,9 ± 3,2 *

Speer et al. 2008 HPLC 31 0,49 ± 0,08 µmol/l 39,5 ± 1,4 15 0.55 ± 0,07 µmol/l 35,5 ± 4,2 *

Anderssohn et al. 2012 LC-Ms/Ms 28 0,42 ± 0,07 µmol/l 36.6 ± 3.5 18 0,51 ± 0,15 µmol/l 33.9 ± 3.3 *

Braekke et al. 2009 LC-Ms/Ms 40 0.39 µmol/l (IQR 0.33 - 0.43) 32.9 (24.9–38.7) 43 0.44 µmol/l (IQR 0.38 - 0.50) 38.7 (34.4–41.7) *

Messmethoden von Asymmetrischem Dimethylarginin in Präeklampsie-Patientinnen

Kontrollen Präeklampsie

Tabelle 2 Messmethoden von ADMA in Präeklampsie-Patientinnen

modifiziert nach AA Khalil, D Tsikas, R Akolekar, J Jordan, KH Nicolaides. Asymmetric

dimethylarginine, arginine and homoarginine at 11-13 weeks’ gestation and preeclampsia: a

case-control study. Journal of Human Hypertension (2011) 1-6

2.5. Therapie

Nach der aktuellsten Deutschen Leitlinie der AWMF sind Antihypertensiva bei

schweren Formen der Präeklampsie empfohlen, bei Patientinnen, die

Blutdruckspitzen über >170 mmhg systolisch und >110 mmHg diastolisch

aufweisen bei Propfpräeklampsie bereits ab >160/100 mmHg (AWMF-Leitline

2013).

24

Die erste Wahl zur Langzeitbehandlung ist dabei α-Methyldopa (Presinol ®),

das eine positive Auswirkung auf den Hypertonus hat ohne zu verminderter

uteroplazentarer Perfusion oder zu fetalen Wachstumsretadierungen zu führen.

Für die Akutbehandlung oder bei Blutdruckspitzen wird als 1. Wahl nach der

deutschen Leitlinie Nifedipin (Adalat) verabreicht (AWMF-Leitline 2013).

Bei behandlungsbedürftiger Präeklamspie mit oder ohne HELLP-Syndrom wird

aktuell außerdem eine Therapie mit Glukokortikosteroiden diskutiert, da einige

Studien einheitlich gute Auswirkungen auf die prä- und postpartalen klinischen

und biochemischen Verlauf hatten, auch wenn eine abschließende Beurteilung

noch aussteht (Fischer 1999; Magann 1994). Eine prophylaktische Gabe von

Magnesiumsulfat ist laut Leitlinie bei schwerer Präeklampsie indiziert, die in

51% der Fälle das Eklampsie-Risiko senken konnte (Altmann 2012; AWMF-

Leitline 2013).

Die einzige Therapie mit Heilung der Präeklampsie ist bisher die frühzeitige Ent-

bindung, die von folgenden mütterlichen Indikationen bedingt wird:

Schwere therapierefraktäre Hypertonie

Niereninsuffizienz

Akutes Lungenödem

Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC)

Eklampsie

Jenseits der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche kann eine Entbindung,

bei ausführlicher Überwachung auch durch eine Einleitung, ohne relevante

Erhöhung der fetalen Morbidität durchgeführt werden. Zwischen der 34. und 37.

Schwangerschaftswoche ist die frühzeitige Entbindung ebenfalls empfohlen, da

eine Prolongation für die fetale Morbidität kein besseres Ergebnis zeigte. Ab der

24. Schwangerschaftswoche ist die Patientin in einem Perinatalzentrum

aufzunehmen und wenn möglich frühestens nach vollständiger Induktion der

Lungenreife zu entbinden. Präeklampsie-Patientinnen vor der 24.

Schwangerschaftswoche sind individuell zu behandeln, dabei ist eine hohe

fetale Mortalität und Morbidität zu beachten, die die mütterliche Morbidität in

den Vordergrund stellt (Gaugler-Senden 2006).

25

Altun et al. untersuchte im Tierversuch an Ratten, in denen durch Stress

präeklamptischen Symptome induziert wurden, die Effekte einer L-Arginin-

Supplementation. Diese Studie konnte zwar eine Blutdrucksenkung unter der

Substitution von L-Arginin zeigen, jedoch hatten die Ratten der gesunden

Kontrollgruppe nach wie vor einen um 33% niedrigeren Blutdruck (Altun 2008).

Es gibt einige Medikamente und diätetische Substanzen, die seit mehreren

Jahren auf ihre präventive Wirkung hin überprüft werden, jedoch ergeben sich

sehr heterogene Ergebnisse in folgenden Studien.

Acetylsalicylsäure (ASS) könnte in das pathologische Ungleichgewicht der

Prostacyclin-/Thromboxanfreisetzung eingreifen, indem es die Cyclooxygenase

inaktiviert und damit konsekutiv die Synthese von TXA2 hemmt. Deswegen

wurde die präventive Wirkung von ASS in zahlreichen Studien mit

präeklamptischen Patientinnen getestet (Duley L. 2007; Papageorghiou 2003;

Becker 2013). 2001 wurde eine Analyse der Cochrane-Daten veröffentlicht

(Duley 2001), die zeigte, dass die Präeklampsieinzidenz, Frühgeburtlichkeit und

perinatale Morbidität mit einer ASS-Therapie gesenkt werden konnte. Dieser

Effekt war umso erfolgreicher, je früher der Therapiebeginn und je höher die

Dosis war (Leitich H 1997). Die Ergebnisse einiger Studien lassen vermuten,

dass eine ASS-Dosis von 100mg/Tag und ein Therapiebeginn zwischen der 12.

und 16. Schwangerschaftswoche die beste präventive Wirkung haben soll

(CLASP Study 1994). Mit der vollendeten 34. SSW kann die Therapie abgesetzt

werden. Der frühzeitige Verschluss des Ductus Botalli beim Feten, der im

Zusammenhang mit dieser Therapie erwähnt wurde, konnte bei

niedrigdosierten Gaben von ASS nicht bestätigt werden (Di Sessa 1994).

In neueren Studien wird außerdem die alleinige oder die Applikation in

Kombination mit ASS mit niedermolekularem Heparin empfohlen. In einer

kanadischen Studie wurden Frauen, die in der vorherigen Schwangerschaft an

einer schweren Präeklampsie, einem ungeklärten Intrauterinen Fruchttod,

einem IUGR oder einer vorzeitigen Plazentalösung gelitten hatten, mit

niedermolekularem Heparin behandelt. Bei den mit Heparin-behandelten

Schwangeren wurde deutlich seltener eine Präeklampsie im Verlauf der neuen

26

Schwangerschaft verzeichnet (1,8% vs. 14,5% in der unbehandelten

Kontrollgruppe) (Rey 2009).

In Bezug auf die Hypothesen der vorliegenden Arbeit wäre die Verabreichung

von NO-Donatoren eine nahe liegende Therapieoption. Als Donatoren kommen

Glyceroltrinitrat (GTN), Isosorbidnitrat (ISDN), Isosorbidmononitrat (ISMN) und

S-Nitrosoglutathion (GSNO) in Frage. In Tierversuchen konnten GTN- und

ISDN-Therapien deutliche Senkungen des arteriellen Drucks und verbesserte

Uterusdurchblutung erzielen. Studien an präeklamptischen Patientinnen zeigten

bei einer intavenösen GTN- oder transdermalen GTN-/ISDN- Therapie eine

signifikante Blutdrucksenkung und meist auch eine Verbesserung der

uteroplazentaren Perfusion (Beinder 1999). Allerdings konnte gezeigt werden,

dass bei normotensiven Schwangeren mit auffälligem notch in der

Dopplersonographie durch die präventive Anwendung von Glyceryltrinitrat-

Pflaster keine Reduktion der Präeklampsie-Inzidenz erzielt werden konnte

(Lees 1998). Zudem ist das fetale und embryonale Nebenwirkungsspektrum

von NO-Donatoren noch nicht genügend geklärt.

27

3. Methoden

3.1. Eingeschlossene Patientinnen und Probandinnen

Für die vorliegende klinische Studie wurden Patientinnen rekrutiert, die von

ihren FrauenärztInnen das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf oder in die

Asklepiosklinik Hamburg-Barmbek eingewiesen-, bzw. überwiesen wurden. Die

Patientinnen hatten nach den Diagnosekriterien der DGGG eine Präeklampsie

oder ein HELLP-Syndrom. Auf Grund dessen bekamen sie dort zu späterem

Zeitpunkt eine elektive Sectio caesarea oder die Geburt wurde unter

Überwachung im Kreißsaal per Misoprostol (Off-label-Use) eingeleitet. Die

Patientinnen wurden nach Aufklärung und Einwilligung in die Studie

eingeschlossen.

3.1.1. Gruppe A - Gesunde Schwangere

Einschlusskriterien:

komplikationslose Einlingsgravidität zur elektiven Sectio caesarea oder

zur Geburtseinleitung mit Misoprostol in das Universitätsklinikum

Eppendorf, bzw. die Asklepiosklinik Hamburg-Barmbek

Matching anhand des BMI, maternalem und Gestationsalter mit den

präeklamptischen Patientinnen

Ausschlusskriterien:

Mehrlingsgravidität

Patientinnen mit schweren akuten oder chronischen Erkrankungen, die

eine Medikamenteneinnahme erfordern

bekannter Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabusus

3.1.2. Gruppe B - Patientinnen mit Präeklampsie

Einschlusskriterien:

Nach Diagnosekriterien der DGGG/National Institute of Health

Neuauftreten eines Blutdrucks >140 mmHg systolisch und/ oder >90

mmHg diastolisch und Proteinurie von über >300 mg/ 24-Stunden Urin

28

bei einer Schwangeren, nach der 20. Schwangerschaftswoche/ 2-fach

positiver Urinstix als Indiz für eine Proteinurie aus

Patientinnen mit einer Propf-Präeklampsie, Eklampsie oder HELLP-

Syndrom

Alter zwischen 18 und 45 Jahren

mindestens in der 20. SSW

Ausschlusskriterien:

Mehrlingsgravidität

Patientinnen mit schweren akuten oder chronischen Erkrankungen, die

eine Medikamenteneinnahme erfordern

bekannter Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabusus

3.2. Klinische Daten

Die folgenden klinischen Daten der Patientinnen wurden aus der Patientenakte

dokumentiert und oder bei der Patientin erfragt:

Anzahl der bisherigen Schwangerschaften inklusive der aktuellen

Schwangerschaft (Gravida)

Anzahl der bisherigen Geburten (Para)

Schwangerschaftswoche

Alter

Systolischer Blutdruck in mmHg bei Aufnahme

Diastolischer Blutdruck in mmHg bei Aufnahme

Größe in m

Gewicht vor der Schwangerschaft in kg

BMI vor der Schwangerschaft in kg/m2

Aktuelles Gewicht in kg

Vorhandensein von pathologischen uterinen Dopplerbefunden

Vorhandensein von Ödemen

Schwangerschaftswoche bei Entbindung/Sectio

Geschlecht des Kindes

29

Geburtsgewicht des Kindes

Gestationsaltersadaptierte Perzentile des Geburtsgewichts

Körperlänge des Kindes bei Geburt

Außerdem wurden folgende Laborwerte, soweit vorhanden, aus bereits

entnommenen Blutproben vor der Entbindung dokumentiert:

ASAT und ALAT

Haptoglobin

Harnsäure

Harnstoff

Kreatinin

LDH

PTT

Quick

Urinalbumin/ 24 h

3.3. Bestimmung von ADMA-, SDMA- und L-Arginin im Plasma

Bei Aufnahme, wurden den Teilnehmerinnen circa 2 ml Blut in einer EDTA-

Monovette entnommen. Zusätzlich wurden nach der Entbindung in einer EDTA-

Monovette Nabelschnurblut, aus den Vena umbilicalis und sofern möglich auch

aus einer der Arteriae umbilicalis entnommen. Die Blutproben wurden bei 2000

rpm und vier Grad Celsius für 20 Minuten zentrifugiert. Zwei Aliquots von 500-

600 µl der zentrifugierten Blutprobe wurden in zwei Eppendorfgefäße pipettiert,

ebenso wie zwei Aliquots des Nabelschnurbluts von 200 µl. Der Blutkuchen der

beiden Proben wurde in der EDTA-Monotvette belassen. Anschließend wurde

alles bei -80 Grad Celsius bis zur weiteren Analyse gelagert.

Um die ADMA-Serum-Konzentration in der venösen Plasmaprobe der

Schwangeren und des Nabelschnurbluts zu bestimmen, wurde die im eigenen

Institut etablierte Liquid-Tandem- Massenspektrometrie (Liquid Chromatography

mass spectrometrie (LC-Ms/Ms)) verwendet (Schwedhelm 2007).

Nach Butylierung lagen ADMA, SDMA, und Arginin als entsprechende Ester vor.

Für die Bestimmung von ADMA, SDMA und Arginin wurde in einem „Multiple

Reaction Monitoring“ (MRM) der Übergang der Ionen m/z 259.3 zu m/z 214,

30

m/z 259.3 zu m/z 228, m/z 245.3 zu m/z 172 und m/z 231.3 zu m/z 70 verfolgt.

Die Quantifizierung erfolgte durch Zusatz eines internen deuterierten Standards.

Als interne Standards wurden d6-ADMA, und d7-Arginin zugesetzt.

Die Stocklösung des internen Standards wurde 1:1000 mit Methanol verdünnt.

Eine MultiScreen 96well-Filterplatte wurde auf einer 96well-„Unterplatte“

positioniert. Vom verdünnten Standard wurden jeweils 100 µl in die Vertiefungen

der MultiScreen 96well-Platte pipettiert, 25 µl Kalibrierlösung mit Plasma

zugegeben und die Platte bei Raumtemperatur 15 min geschüttelt.

Die MultiScreen 96well-Platte zusammen mit der Polypropylenplatte wurde bei

2000 rpm in einer Plattenzentrifuge für 15 min zentrifugiert. Nach Zentrifugation

wurde der Erfolg optisch kontrolliert. Die Polypropylenplatte wurde auf den

Heizblock gestellt, der zuvor auf 75°C geheizt wurde. Nach ca. 30 min (wenn

die Flüssigkeit komplett verdampft ist) wurde je 100 µL butanolische Salzsäure

zugegeben. Die Platte wurde mit einer Abdeckmatte verschlossen. Die

verschlossene Platte wurde bei 65°C 30 min lang auf dem Heizblock geheizt.

Danach wurde die Platte für 1 min bei 2500 rpm (4°C) zentrifugiert und die

Abdeckmatte wieder entfernt. Die butanolische Salzsäure wurde bei 75°C für

ca. 60 min auf der Heizplatte verdampft. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur

wurde die Platte mit einer Abdeckmatte verschlossen und bei –20°C bis zur

Messung gelagert.

Vor der Messung wurde mit einer Mehrkanalpipette in jedes Well 100 µl

Methanol/Wasser 50/50 (v/v), pH 5 (gepuffert mit HCOOH/NH3), gegeben. Für

das Lösen der Analyten wurden die 96well-Platten mit einer Klebefolie

verschlossen und für 30 min (RT) geschüttelt. Anschließend wurden die Proben

auf eine neue MultiScreen 96well-Platte pipettiert (Mehrkanalpipette) und 5 min

bei 2000 rpm (4°C) zentrifugiert. Die Messung auf dem Varian L1200 MS/MS

Massenspektrometer erfolgte isokratisch mit den HPLC Varian ProStar

Pumpen, 66 % Acetonitril, 33 % (0,1 %ige) Ameisensäure.

Die Berechnung erfolgte durch die StarWorkstation. Der Variationskoeffizient

des Assays beträgt ca. 3%. Die Nachweisgrenze liegt bei 0.05 µM.

31

3.4. Genotypisierung

Für die Genotypisierung der mütterlichen und kindlichen Blutproben wurde aus

dem Blutkuchen mittels des Kits „NucleoSpin®- Blood Quick Pure“ (Macherey-

Nagel, Deutschland, Düren) die DNA isoliert.

Abbildung 6 NucleoSpin Blood Quick Pure

Quelle: http://www.mn-net.com/tabid/1344/default.aspx

Im ersten Schritt wurden 100 µl Blutkuchen mit 100 µl PBS verdünnt.

Jede Probe wurde anschließend in einem 1,5 ml Eppendorf Gefäß mit 25 µl

Proteinase K versetzt. Das Gemisch wurde mittels 200 µl BQ1-Puffer lysiert und

für 20 Sekunden gevortext. Nach einer 15-minütigen Inkubationszeit bei 70°

Grad waren die Blutproben lysiert. Es wurde jeweils 200 µl 96-100% Ethanol

hinzugefügt und 20 Sekunden gevortext.

Dieses Gemisch wurde auf die NucleoSpin®- Blood Quick Pure Säulen

gegeben und für eine Minute bei 11.000xg zentrifugiert.

Das Auffanggefäß mit dem Durchfluss wurde verworfen. Zur Auswaschung

wurden die Säulen in ein neues Gefäß eingesetzt und mit jeweils 350 µl BQ2

Puffer gewaschen und dann für drei Minuten bei 11.000xg zentrifugiert, dieser

Vorgang beinhaltetete auch die Trocknung der Silica Membran. Im letzten

Schritt wurde die DNA mit jeweils 50 µl Elution-Puffer, der bei 70° Grad

vorgewärmt wurde, in ein neues 1,5 ml Eppendorf Gefäß von der Membran

gelöst. Nach Inkubationszeit von einer Minute wurde es nochmals eine Minute

bei 11.000 x g zentrifugiert.

32

Danach wurde der DNA-Gehalt der Proben in ng/µl per Nano Drop ND-1000

Spectrophotometer ermittelt.

Die Proben wurden auf eine 96-Well-Platte aufgetragen, verdünnt jeweils zu

einer DNA-Konzentration von 100 ng/µl. Anschließend wurden die Proben für

die Amplifikation per RT-PCR auf eine 96-Well-Platte mit einer DNA-

Konzentration von 5 ng/µl verdünnt und aufgetragen.

Die Real-Time-quantitative PCR, ist eine Vervielfältigungsmethode basierend

auf der klassischen Methode, die zusätzlich die Quantifizierung der zu

amplifizierenden DNA erlaubt. In einer Polymerase-Kettenreaktion wird die zu

amplifizierende DNA (Template), eine thermostabile DNA- Polymerase mit

spezifischen Oligonucleotid-Primern, Puffer und Desoxynucleotidtriphosphate

benötigt. Es gibt drei PCR-Zyklen: Die Denaturierung des DNA-Doppelstrangs,

die Hybridisierung der Oligonucleotid-Primer an die einzelsträngige Template-

DNA (Annealing) und Verlängerung der Primer durch die Polymerase

(Elongation). Pro Zyklus wird die Template-DNA verdoppelt (Holland 1991). Um

zwischen den Allelen zu unterscheiden, sind unterschiedliche

Fluoreszenzfarbstoffe, wie FAM und VIC-Farben am 5’- Ende platziert. Die

allelische Diskriminierung hat zum Ziel die Proben als homozygot für Allel X,

homozygot für Allel Y oder als heterozygot zu klassifizieren. Die Auswertung der

Allelic-Discrimination-Plots wurde mit der Software SDS 2.2 (Fa. Applied

Biosystems) mittels einer aktivierten Auto-Caller-Funktion (CI: 95%)

durchgeführt. Das Ergebnis ist ein graphisches Koordinatensystem, welches

Allel X versus Allel Y dargestellt. Bei erfolgreicher Reaktion sind 3 Gruppen bzw.

Cluster zu sehen: jene der Homozygoten von Allel X oder Y und die

Heterozygoten XY. Die Zuordnung zur tatsächlichen Bezeichnung (Bsp. CC,

GG, CG) wurden vorher bestimmt.

Ein Beipspiel des Allelic-Discrimination-Plot anhand des SNPs DDAH1 rs

1146381 ist in Abbildung 7 zu sehen.

33

Abbildung 7 Beispiel eines Allelic Discrimnator Plots beispielhaft für den SNP DDAH1

rs1146381

DDAH 1 Bereich MAF

rs2268667  Intron A=0.2761/603

GAGAAACAAGGTATGGTCTATGTCCA[A/G]AAACAGAAATACAACTCATTATTTT

rs11161606 Intron C=0.4011/876

CTTGTCTGTAAATTGGAGATCACAAT[C/T]GTGACTATCTCATAGGGTTGATATG

rs11161614 Intron G=0.1896/414

ATCTATTTTATTTTCGTGTGTATTGT[G/T]TCTGACCAATTTCCAGTAGATTCCA

rs506733 Intron C=0.3333/728

TGGGCTACATTGTTCCCAAACTGTGC[C/T]AGTCAGGAATCCTAGAAGGGGTTCC

rs233112 Exon C=0.3622/791

CAATGAATGGTAACTGATCCAGGCAC[A/G]TTATCACACTTCCTAGTCATCTCCA

rs1146831 Intron A=0.4986/1089

TTTCAGTGTGACTTTAGCTGCAGAAA[C/T]TTATGCTTTAGAGTTGTCTTGCACT

rs6697083 Intron A=0.3962/862

AAGCGATTGATATTGTCAGTTTTTT[A/T]AAATTTTAGCCATTTGAATAGGTGG

rs18582 Intron G=0.327/715

GCATGTCCGGAGGTGACTACAAAGCA[A/G]AAGCATGGAATGTCATACATTCCAG

rs7555486 Intron A=0.2193/479

ATTAATCCTGCTTTTCTGCAAACCAC[A/T]CAGAGGCTTCAGTTATCCAGCTCAG

DDAH2

rs805305 Promotor G=0.471/1029

CTTCTGTCCCATAACCCCTGCGGGTC[C/G]CGGGCTGGACTTCCAGTCCCTGCGG

SNPs

Abbildung 8 Untersuchte SNPs

Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/snp/

34

3.5. DDAH-Genexpressionsanalyse

Nach der Geburt der Plazenta wurden mittels Einmalskalpell drei ca. 1-2 cm

große Biopsate der Plazenta aus makroskopisch unauffälligen Bereichen

entnommen. Die Entnahme erfolgte jeweils von der maternalen Seite, von der

fetalen Seite und mittels eines Querschnitts durch das gesamte

Plazentagewebe. Die Biopsate wurden umgehend in flüssigem Stickstoff

eingefroren und anschließend bei -80 Grad Celsius gelagert. Im Mittel wurde

die Plazenta innerhalb von 30 min eingefroren. Aus logistischen Gründen war

dies nicht immer möglich, so dass wir in diesen Fällen ein

Konservierungsmedium (RNAlater, Qiagen- Deutschland, Hilden) benutzten,

mittels dessen man RNA im Gewebe stabilisieren kann. Die Biopsate wurden in

10 µl RNAlater pro 1 mg Gewebe in einem Eppendorfgefäß mindestens über

Nacht bei 2-8 Grad Celsius gelagert. Anschließend wurde das Gewebe aus

dem Medium entnommen und in einem weiteren Eppendorfgefäß bei -80 Grad

Celsius bis zur weiteren Verarbeitung gelagert.

Abbildung 9 Beispiele Plazenten bei der Probeentnahme

Zur Vorbereitung der Genexpressionsanalyse wurde die RNA mittels RNAzol

isoliert. Das Plazentagewebe wurde homogenisiert: 50-70 mg des Gewebes,

jeweils von maternaler und fetaler Seite wird mit 1ml RNAzol/50 mg Gewebe in

2 ml Eppendorf Tubes mit einer Wolfram-Kugel auf Eis gelagert um mittels des

Tissue Lyser für 2x 30 Sekunden bei 30 Hz homogenisiert zu werden.

35

Die Separation erfolgte mit 0,1ml Chloroform pro 1ml RNAzol, die Proben

wurden 30 Sekunden gevortext, 5 min auf Eis gelagert und anschließend bei

4°C mit 12.000 g 15 min zentrifugiert.

Dadurch trennte sich das Homogenat in 3 Phasen auf: die obere, farblose

wässrige Phase, in der sich RNA befand; die weiße Interphase und die blaue

Phenol-Chloroform-Phase, in denen sich dann DNA und Proteine befanden.

Der nächste Schritt sah dann die RNA-Präziptiation vor: die obere farblose

Phase wurde in ein 1,5 ml Eppendorf Tube überführt und mit 0,5 ml

Isopropanol, das auf

-20°C heruntergekühlt ist, vermischt. Dieses Gemisch wurde bei

Raumtemperatur für 15 min inkubiert, anschließend für 5 min bei 12.000 g bei

4°C zentrifugiert. Im Anschluss lag ein weißlich-gelbes Pellet aus RNA vor.

Der Überstand wurde vorsichtig abpipettiert und verworfen. Das RNA-Pellet

wurde mit 1 ml/50 mg Gewebe 70%igen Ethanol - initial der RNAzol-Menge -,

welcher ebenfalls bei -20°C gelagert wurde, gewaschen. Das Eppendorf Tube

wurde gevortext um das Pellet zu lösen und erneut für 5 min bei 7500 g bei 4°C

zentrifugiert, der Ethanolüberstand wurde abgekippt.

Das restliche Ethanol wurde aus dem Tube herausgewischt. Nach einer 2

minütigen Trockenzeit wurde das Pellet in 15 µl DEPC-Wasser („Ultra Pure

Water“) resuspendiert, kurz gevortext und zentrifugiert.

Die RNA-Menge wurde mittels des Nanodrops photometrisch bestimmt und auf

ihre Reinheit überprüft, die OD-Ratio sollte bei 260/280 bei 1,6 - 2 liegen.

Im nächsten Schritt zur Expressionsanalyse wurde die RNA mittels dem

Fermentas Revert Aid first strand cDNA synthesis kit nach Protokoll in cDNA

umgeschrieben.

Der Master-Mix bestand aus 5 x Reaction Buffer (4 µl), RiboLock™Rnase

Inhibitor (20u/µl) (1 µl), 10 mM dNTP Mix (2µl) und RevertAid™ M-MuLV

Reverse Transcriptase (200u/µl) (1µl).

11 µl PCR-Wasser wurde in die Wells vorgelegt, plus das RNA Template in der

Konzentration von 1µg/µl. Außerdem wurde 1 µl Random hexamer primer, plus

8 µl des Master Mix hinzugefügt. Anschließend wurde es vermischt und

gevortext und 1 min zentrifugiert. Die Platte wurde in einem PCR -Cycler für 5

36

min bei 25°C, 60 min bei 42°C und 5 min bei 70°C erhitzt, danach wurde die

Platte auf 4°C abgekühlt und konnte bei -80°C gelagert werden.

Im Weiteren wurde dann mit vorgefertigten Taqman-Sonden ein quantitatives

Expressionsassay in Form einer Real-Time PCR durchgeführt. Zu Beginn der

Real-Time-PCR wurden die Proben erhitzt und so die Doppelstrang-cDNA

denaturiert. Zu diesem Zeitpunkt ist die Fluoreszenz des Farbstoffs am 5’-Ende

nicht detektierbar, da sie vom Quencher MBG am 3’-Ende verhindert wird. Im

nächsten Schritt wird die Reaktionstemperatur vermindert und die Probe mit

dazugehörigen Primer kann an die Zielsequenz binden. Anschließend bildet die

Taq-Polymerase einen komplementären DNA-Strang. Wenn die Polymerase die

Taqman Probe erreicht, spaltet die endogene 5’ Nukleaseaktivität den Quencher

von der Probe und das Fluoreszenzsignal kann detektiert werden. Mit jedem

weiteren Zyklus der PCR wird das Signal verstärkt und so die Intensität des

Signals proportional zu der Menge an amplifizierten DNA detektiert.

Abbildung 10 Taqman RT-PCR

Quelle: Applied Biosystems

Jede cDNA-Probe wurde mit Wasser 1:8 verdünnt: 2µl Probe wurden mit 14µl

Wasser gemischt, gevortext und kurz zentrifugiert.

37

Die Reaktionsansätze wurden in Reaktionsgefäßen gemischt, diese

beinhalteten 2x qPCR Master Mix, 20x TaqMan Probe und 8 µl Wasser. In der

Negativkontrolle wurde die cDNA durch Apothekenwasser ersetzt. Der

Reaktionsansatz wurde zunächst ohne Probe gevortext, kurz zentrifugiert und

dann wurden je 8µl auf Wells der PCR-Platte verteilt. Danach wurden 2 µl c-

DNA bzw. Standard zugefügt. Die PCR-Platte lagerte hierbei auf Eis. Für jede

Probe wurden das Zielgen und das Referenzgen, in diesem Fall GAPDH, immer

auf einer Platte gemessen. Die PCR-Platte wurde nun mit der Folie versiegelt

und für 1 Min bei 750 rpm zentrifugiert. Dann wurde die Realtime-PCR mittels

des ABI PRISM 7900 HT Thermocycler durchgeführt. Die Quantifizierung der

DNA wird mittels Fluoreszenzsignal in der exponentiellen Phase der PCR

vorgenommen. Im Anschluss führten wir eine relative Quantifizierung der

Expression der Zielgene im relativen Vergleich zu der Kontrollgruppe, nach

folgendem Rechenschema durch: ∆Ct = Ct Zielgen – Ct Referenzgen

∆∆Ct = ∆Ct Patienten – ∆ Ct Kontrollen

Ratio = 2 ^-∆∆Ct (Kenneth 2001)

3.6. Statistische Auswertung

Die statistische Auswertung wurde mit IBM SPSS Statistics 20® für Windows

(Superior Performing Software Systems Inc., Chicago, USA) und GraphPad Prism

5® (Graph Pad Software Inc., La Jolla, USA) durchgeführt. Das Signifikanzniveau

wurde auf p < 0,05 festgelegt. Der Chiquadrat-Test wurde zur Überprüfung von

Zusammenhängen zweier nominaler Variablen verwendet. Zum Vergleich von

Mittelwerten wurde der T-Test angewandt, im Fall von mehr als 2 Gruppen,

benutzten wir den ANOVA-Test. Um zwischen den Gruppen Unterschiede

darstellen zu können, wurde bei Signifikanz zusätzlich der Bonferroni-Posthoc-

Test durchgeführt. Die Odds Ratio wurde mittels einer logistischen Regression

berechnet. Die Korrelationen wurden bei parametrischen Daten mittels der

Pearson´s und bei nicht-parametrischen Daten mittels Spearman´s

Korrelationen berechnet.

Vor der Genotyp-Datenanalyse wurde getestet, ob Abweichungen von dem

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht (Hardy-Weinberg-Equilibrium; HWE) vorlag.

38

4. Ergebnisse

4.1. Basischarakteristika

In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 73 Patientinnen unter

Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien nach Aufklärung und

Einwilligung aufgenommen. Es handelte sich um 37 Frauen, die bei der

Entbindung gesund waren und 36 Frauen, die während ihrer Schwangerschaft

definitionsgemäß an einer Präeklampsie oder einem HELLP-Syndrom

erkrankten.

Die Frauen der Kontrollgruppe waren im Mittel 32 Jahre alt, fünf entbunden

spontan, 20 wurden aufgrund von Beckenendlage des Feten, wegen Vasa

praevia oder aus psychologischen Gründen per Sectio entbunden.

Zwölf Patientinnen der Präeklampsiegruppe litten zum Studieneinschluss an

einer leichten, 16 an einer schweren Präeklampsie und acht Frauen

entwickelten im Laufe ihrer Schwangerschaft ein HELLP-Syndrom. Die Frauen

der Präeklampsiegruppe waren im Mittel 33 Jahre alt. Bei elf Patientinnen

wurde die Geburt mit Hilfe von Misoprostol (Cytotec) eingeleitet und sie konnten

spontan entbunden werden. Vierzehn Patientinnen wurden per Sectio aufgrund

der Fortschreitung der Erkrankung, bzw. wegen der Gefährdung des Fetus

entbunden. Von 23 der 73 Patientinnen standen nur Blutproben, jedoch keine

Probe der Plazenta zur Analyse zur Verfügung. Die Patientinnen unterschieden

sich aufgrund des Matchings weder in Alter, Gewicht vor der Schwangerschaft,

noch im BMI vor der Schwangerschaft signifikant von der Kontrollgruppe

(Tabelle 3).

Definitionsgemäß unterschieden sich die Frauen der Präeklampsiegruppe von

der Kontrollgruppe in Bezug auf die systolischen, bzw. diastolischen

Blutdruckwerte, die Proteinurie, sowie das Auftreten von Ödemen. Sowohl der

systolische, als auch der diastolische Blutdruck unterschieden sich ebenfalls

zwischen den Subgruppen leichte Präeklampsie, schwere Präeklampsie und

HELLP (p<0,01). Die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte stiegen mit

Ausprägungsgrad der Erkrankung im Vergleich zu den gesunden Schwangeren

an: Frauen mit leichter Präeklampsie hatten im Mittel einen Blutdruck von

39

148/97 mmHg, Frauen mit einer schweren Präeklampsie Werte von 172/106

mmHg, die HELLP-Patientinnen wiesen im Mittel Werte von 167/110 mmHg auf

(p<0,01).

Etablierter Risikofaktoren für die Entwicklung einer Präeklampsie sind die

Gewichtszunahme während der Schwangerschaft und die Nulliparität dar.

Zwischen den Kontrollen (+15,3 ± 4,6 kg) und der Präeklampsiegruppe (+17,32

± 6,6 kg) fand sich kein Unterschied in der Gewichtszunahme während der

Schwangerschaft (p=0,13). Je schwerer die Ausprägung von leichter (+17,6 ±

6,7 kg) bis zu schwerer Präeklampsie (+19,0 ± 4,5 kg), je mehr stieg die

Gewichtszunahme an (p=0,06), dies traf nicht auf die HELLP-Gruppe zu (+13,6

± 9,14 kg).

75% der Präeklampsiepatientinnen hatten noch nie ein Kind geboren. Die

Frauen mit einer schweren Präeklampsie waren zu 81,2% nullipara, die Frauen

mit leichter Präeklampsie zu 75%, ebenso wie die HELLP-Patientinnen. Die

Patientinnen in der Kontrollgruppe waren zu 43,2% nullipara.

Die an Präeklampsie-erkrankten Frauen brachten im Mittel ihr Kind bereits in

der 36. Schwangerschaftswoche zur Welt, im Gegensatz zu den Kontrollen, die

aufgrund von geplanten Sectiones, später, d.h. erst in der 38.

Schwangerschaftswoche entbunden wurden. In Subgruppen aufgeteilt,

entbunden jene mit leichter Präeklampsie im Mittel in der 38. Schwanger-

schaftswoche, die Patientinnen mit schwereren Ausprägung ca. in der 37.

Schwangerschaftswoche, die Frauen mit einem HELLP-Syndrom bereits in der

34. Schwangerschaftswoche (p< 0,01). Entsprechend dem Entbindungs-

zeitpunkt verhielt sich auch das Geburtsgewicht der Kinder. Je schwerer die

Frauen erkrankt waren, umso früher wurden die Kinder geboren und desto

niedriger war in Folge das Geburtsgewicht, bzw. die altersadaptierten Gewichts-

perzentilen (p< 0,01).

Hinsichtlich der Vorerkrankungen der eingeschlossenen Patientinnen bestand

im Wesentlichen kein Unterschied zwischen den Patientinnengruppen: es

waren keine Herz- oder ZNS-Erkrankungen bekannt; eine Patientin aus der

Kontrollgruppe hatte eine Hepatits B, eine weitere aus dieser Gruppe hatte zum

40

Zeitpunkt der Schwangerschaft einen Harnstau. Alle anderen Patientinnen

hatten überdies keine weiteren Nieren- oder Lebererkrankungen.

Nach WHO-Definition waren zehn Patientinnen adipös, fünf jeweils aus beiden

Gruppen (p=0,96). Unter einer Hypertonie, die bereits vor der Schwangerschaft

vorlag, litten insgesamt drei Frauen, zwei in der Gruppe der Präeklampsie-

patientinnen und eine in der Kontrollgruppe (p=0,54). Eine diagnostizierte

Hypothyreose lag bei 14 Patientinnen vor, fünf in der Kontrollgruppe, neun unter

den Patientinnen der Präeklampsiegruppe (p=0,21), allerdings nahmen 17

Patientinnen während der Schwangerschaft L-Thyroxin ein (p=0,37).

Eine Patientin der Kontrollgruppe hatte einen vorbestehenden insulinpflichtigen

Diabetes. Vier Patientinnen haben während der Schwangerschaft geraucht, drei

in der Gruppe der Präeklampsie-Patientinnen, eine aus der Kontrollgruppe

(p=0,29).

In den dokumentierten Vorsorgeuntersuchungen zeigte sich bei neun

Patientinnen ein einseitig erhöhter Widerstand der Arteriae uterina, davon

sieben in der Präeklampsie-, zwei in der Kontrollgruppe. Bei sechs Patientinnen

wurde ein beidseitig erhöhter Widerstand gemessen, die alle zur Gruppe der

Präeklampsie-Patientinnen gehörten (p=0,04). Die beidseitig erhöhten uterinen

Wiederstände mit postsystolischer Inzisur (notch) in den Arteriae uterina, die als

Risikomarker für eine Minderversorgung der Plazenta gelten, traten nur in der

Gruppe der Frauen mit schwerer Präeklampsie (n=4) und HELLP-Syndrom

(n=2) auf (p=0,04).

Die Anamnese der Patientinnen bezüglich vorheriger Schwangerschaften

zeigte, dass 14 Patientinnen eine oder mehrere Fehlgeburten hatten: vier aus

der Präeklampsie- und neun aus der Kontrollgruppe (p=0,12). Vier Frauen

waren bereits in der Vorgeschichte an einer Präeklampsie erkrankt, jeweils zwei

aus den Gruppen (p=0,978). Fünf der Präeklampsie-Patientinnen hatten in der

vorherigen Schwangerschaft ein HELLP-Syndrom entwickelt (p=0,02). Elf

Patientinnen hatten einen Gestationsdiabetes in der vorherigen

Schwangerschaft, fünf aus der Kontrollgruppe, sechs aus der

Präeklampsiegruppe (p=0,71).

41

Zehn Patientinnen entwickelten in der aktuellen Schwangerschaft einen

Gestationsdiabetes, vier aus der Kontrollgruppe und sechs aus der

Präeklampsiegruppe (drei mit leichter PE, zwei mit schwerer PE, eine der

HELLP-Patientinnen) (p= 0,35).

Elf Prozent (n=8) der eingeschlossenen Frauen, vier aus den jeweiligen

Gruppen, mussten in der aktuellen Schwangerschaft Insulin applizieren

(p=0,97).

19 der Präeklampsiepatientinnen mussten zum Zeitpunkt des Studien-

einschlusses oder im Verlauf wegen starken Bluthochdrucks mit α-Methyldopa

und zusätzlich bei Blutdruckspitzen mit Nifedipin behandelt werden.

Kontrollen

(n= 37)

Präeklampsie

(n=36)p-Wert

leichte

Präeklampsie

(n=12)

schwere

Präeklampsie

(n=16)

HELLP (n=8) p-Wert

Alter 32,49 ± 4,9 32,97 ± 4,1 0,65 33,3 ± 4,5 31,8 ± 3,4 35,0 ± 4,6 0,39

Gewicht vor der SS in kg 67,4 ± 14,8 68,8 ± 17,1 0,71 76,3 ± 22,0 63,9 ± 5,9 67,5 ± 21,7 0,23

BMI vor der SS in kg/m² 24,13 ± 5,2 24,64 ± 6,1 0,68 27,4 ± 7,9 22,9 ± 3,3 24,0 ± 6,9 0,20

Gewichtszunahme in der

SS in kg15,3 ± 4,6 17,32 ± 6,6 0,13 17,6 ± 6,7 19,0 ± 4,5 13,6 ± 9,14 0,06

Nulliparität n% 16 (43,2%) 28 (77,8%) - 9 (75,0%) 13 (81,2%) 6 (75,0%) -

RR sys mmHG bei

Aufnahme118,1 ± 12,7 163 ± 19,3 <0,01 147,8 ± 7,7 171,5 ± 16,7 167,9 ± 24,2 <0,01

RR dias mmHG bei

Aufnahme68 ± 11,5 103,7 ± 13,1 <0,01 97,0 ± 6,0 105,8 ± 10,8 109,5 ± 20,7 <0,01

Geburtsgewicht des

Kindes in g3297,8 ± 530,4 2510 ± 878,5 <0,01 2987,7 ± 678,3 2545,1 ± 686,1 1723,4 ± 1013,0 <0,01

Gewichtsperzentile des

Kindes bei Geburt52,49 ± 28,0 28,09 ± 26,25 <0,01 40,0 ± 31,9 25,3 ± 24,2 15,3 ± 11,7 <0,01

SSW bei Blutentnahme 37,41 ± 6,4 36,17 ± 4,1 0,33 37,9 ± 2,1 36,9 ± 2,5 32,0 ± 5,9 0,06

SSW bei Geburt 38 ± 1,2 36 ± 3,5 <0,01 38,1 ± 2,0 36,8 ± 2,5 33,0 ± 5,0 <0,01

Basischarakteristika

Tabelle 3 Basischarakteristika im Vergleich

Daten sind dargestellt als Mittelwert ± Standardabweichung, bzw. Häufigkeit und Prozent; Vergleiche zwischen den Gruppen wurde mittels zweiseitigem

T-Test, bzw. ANOVA durchgeführt

43

Kontrollen Präeklampsie p

Adipostias 5 (13,5%) 5 (13,9%) 0,96

Blutungs-, bzw. Thromboseneigung 0 1 (2,8%) 0,31

Diabetes 1 (2,7%) 0 0,32

Einnahme L-Thyroxin 7 (18,9%) 10 (27,8%) 0,37

Einnahme von a-Methyldopa 0 19 (52,8%) <0,01

Eklampsie 0 1 (2,8%) 0,31

Fehlgeburten (eine oder mehrere) 9 (24,3%) 4 (13,9%) 0,12

Gestationsdiabetes 3 (8,3%) 6 (16,7%) 0,29

Gestationsdiabetes in vorherigen SS 5 (13,5%) 6 (16,7%) 0,71

HELLP in vorherigen SS 0 5 (13,9%) 0,02

Herzerkrankungen 0 0 -

Hypertonie 1 (2,7%) 2 (5,6%) 0,54

Hypothyreose 5 (13,5%) 9 (25%) 0,21

Insulinapplikation 4 (10,8%) 4 (11,1%) 0,97

Lebererkrankungen 1 (2,7%) 0 0,32

Nierenerkankungen 1 (2,7%) 0 0,32

Präeklampsie in vorherigen SS 2 (5,4%) 2 (5,6%) 0,98

Rauchen 1 (2,7%) 3 (8,3%) 0,29

ZNS-Erkankungen 0 0 -

Patientinnen-Charakteristika im Vergleich zwischen Kontoll- und Präeklampsiegruppe

Tabelle 4 Vergleich Patientinnen-Charakteristika

Kontrollen/ Präeklampsie mittels Kreuztabellen/Chi-Quadrat

4.2. Laborwerte

Von 20 der 36 Präeklampsiepatientinnen wurde 24h-Sammelurin untersucht,

dieser wies im Mittel ein Urinalbumin von 2,5 g/24 h auf.

Im Vergleich hatten die Präeklampsiepatientinnen einen erhöhten, aber nicht

pathologischen Kreatininwert (p=0,01). Insgesamt war es schwierig, die

klinischen Laborwerte zu vergleichen, da in der Kontrollgruppe selten

umfangreiche Laboruntersuchungen durchgeführt wurden, so gab es in der

Kontrollgruppe nur wenig Befunde, was die Vergleichbarkeit einschränkte.

Im Mittel hatten die Frauen, die an einer Präeklampsie erkrankten, erhöhte

Werte der ALAT, ASAT, Harnsäure und Harnstoff, erniedrigte Werte des

Haptoglobins und der Thrombozyten. Die Aufteilung in die Subgruppen zeigt

auch hier, je schwerer das Erkrankungsbild, desto pathologischer die

Laborwerte (Tabelle 3).

44

n n n

ALAT in U/l 13,42 ± 4,19 12 29,67 ± 30,88 15 129,75 ± 105,53 8 0,01

ASAT in U/l 22,50 ± 6,59 12 43,80 ± 38,25 15 169,13 ± 254,84 8 0,03

Haptoglobin g/l 1,08 ± 0,55 12 0,55 ± 0,4 15 0,40 ± 0,41 8 0,01

Harnsäure in mg/dl 5,50 ± 1,69 8 6,50 ± 0,93 15 5,86 ± 1,09 7 0,17

Harnstoff in mg/dl 13,08 ± 6,24 12 16,40 ± 6,34 15 14,13 ± 5,06 8 0,36

Kreatinin in mg/dl 0,64 ± 0,13 12 0,77 ± 0,21 15 0,67 ± 0,14 8 0,15

LDH in U/l 206,92 ± 51,60 12 270,40 ± 83,40 15 405,88 ± 186,97 8 0,00

Proteinausscheid-

ung im Urin (g/24h)0,95 ± 1,95 5 3,28 ± 2,89 9 2,66 ± 3,80 6 0,40

PTT in Sekunden 28,23 ± 2,71 12 29,69 ± 3,20 16 29,65 ± 3,10 8 0,41

Quick in % 118,78 ± 10,49 12 126,80 ± 4,82 16 113,74 ± 15,96 8 0,01

Thrombozyten/nl 188,25 ± 77,72 12 145,75 ± 40,14 16 121,25 ± 63,36 8 0,05

Laborwerte der Präeklampsie-Patientinnen

HELLPp-Wert

leichte Präeklampsie schwere Präeklampsie

Tabelle 5 Laborwerte im Vergleich leichte, schwere Präeklampsie und HELLP

Daten sind dargestellt als Mittelwert ± Standardabweichung, bzw. Häufigkeit und Prozent;

Vergleiche zwischen den Gruppen wurde mittels zweiseitigem T-Test, bzw. ANOVA durchgeführt

4.3. Dimetyhlarginine

Im Vergleich zwischen Kontrollen und Präeklampsie fand sich kein statistisch

signifikanter Unterschied in den gemessenen mütterlichen (p=0,35) oder den

fetalen ADMA-Konzentrationen (p=0,96). Die Gruppe der Kontrollen (n=36)

hatte im Mittel einen Werte von 0,47 ± 0,1 µmol/l im Vergleich zu den

Präeklampsie-Patientinnen (n=36) mit 0,50 ± 0,1 µmol/l (p=0,35). Bei genauer

Betrachtung der Subgruppen war der Unterschied von Kontrollen (0,47 ± 0,1

µmol/l) zu den Patientinnen mit leichter Präeklampsie mit 0,50 ± 0,12 µmol/l

gering, der Unterschied zu den Patientinnen mit schwerer Präeklampsie war mit

0,52 ± 0,1 µmol/l auffälliger. Die HELLP-Patientinnen hatten im Mittel eine

ADMA-Konzentration von 0,46 ± 0,14 µmol/l (p= 0,30) im Serum.

Unter den Präeklampsiepatientinnen unserer Studie korrelierte die ADMA-

Konzentration nicht mit bilateralen notches in der Dopplersonographie der

Arteria uterina. Patientinnen mit bilateralen notches (0,48µmol/l) unterschieden

sich nicht von jenen mit unilateralem notch (0,52µmol/l) oder denen ohne notch

(0,52µmol/l) (p=0,70).

45

12 der 36 der untersuchten Patientinnen der Präeklampsiegruppe brachten ein

Small-for-gestational-age-Baby zur Welt, d.h. mit einer Gewichtsperzentile <10.

Die ADMA-Konzentrationen unterschieden sich zwischen denen mit SGA (0,55

µmol/l) und ohne SGA (0,47 µmol/l) (p=0,04), allerdings nicht gleichsinnig der

Daten von Rizos et al. (Rizos et al. 2012).

Kontrolle Präeklampsie p-Wert

leichte

Präeklampsie

(n=12)

schwere

Präeklampsie

(n=16)

HELLP (n=8) p-Wert

Maternales ADMA (µmol/l) 0,47 ± 0,1 0,50 ± 0,1 0,35 0,50 ± 0,12 0,52 ± 0,13 0,46 ± 0,09 0,61

Maternales SDMA (µmol/l) 0,33 ± 0,1 0,43 ± 0,1 0,01 0,40 ± 0,18 0,46 ± 0,14 0,39 ± 0,10 0,01

Fetales ADMA (µmol/l) 1,24 ± 0,3 1,24 ± 0,3 0,96 1,25 ± 0,23 1,27 ± 0,33 1,13 ± 0,17 0,84

Fetales SDMA (µmol/l) 0,98 ±0,3 1,12 ± 0,2 0,08 1,24 ± 0,24 1,10 ± 0,22 1,04 ± 0,20 0,21

Feto-maternaler ADMA Gradient

(µmol/l) 0,77 ± 0,3 0,72 ± 0,3 0,60 0,75 ± 0,33 0,73 ± 0,31 0,66 ± 0,24 0,92

Feto-maternaler SDMA Gradient

(µmol/l) 0,65 ± 0,3 0,69 ± 0,2 0,52 0,79 ± 0,14 0,68 ± 0,24 0,60 ± 0,10 0,66

Dimethylarginine

Tabelle 6 Dimetylarginine im Vergleich

Daten sind dargestellt als Mittelwert ± Standardabweichung, bzw. Häufigkeit und Prozent; Vergleiche zwischen den Gruppen wurde mittels zweiseitigem

T-Test, bzw. ANOVA durchgeführt

47

ADMA in Subgruppen

Kontr

ollen

Mild

e Prä

ekla

mpsi

e

Schwer

e Prä

ekla

mpsi

e

HELLP

0.0

0.2

0.4

0.6

p=0,61AD

MA

mo

l/l)

SDMA in Subgruppen

Kontr

ollen

Mild

e Prä

ekla

mpsi

e

Schwer

e Prä

ekla

mpsi

e

HELLP

0.0

0.2

0.4

0.6 **

p<0,01SD

MA

(µm

ol/l)

Abbildung 11 ADMA und SDMA im Vergleich zwischen Subgruppen

Varianzanalyse mittels ANOVA

In der SDMA-Messungen fand sich ein Unterschied sowohl zwischen den

Kontrollen (0,33 ± 0,1 µmol/l) und Präeklampsie (0,43 ± 0,1 µmol/l) (p<0,01), als

auch in den Subgruppen: leichte (0,40 ± 0,2µmol/l), schwere Präeklampsie

(0,44 ± 0,1µmol/l), der allerdings weniger auffällig in der HELLP-Gruppe (0,41 ±

0,1µmol/l) ausfiel (p<0,01).

4.4. Korrelationen

Sowohl die ADMA- (r=0,35, p=0,02), als auch die SDMA-Konzentrationen

(r=0,65, p<0,01) korrelierten mit dem Serumkreatinin der Patientinnen beider

Gruppen.

Korrelation zwischen Serumkreatinin und ADMA (µmol/l)

0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.40.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

r=0,35p=0,02

Kreatinin (mg/dl)

AD

MA

mate

rnal (µ

mo

l/l)

Korrelation zwischen Serumkreatinin und SDMA (µmol/l)

0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.40.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

r=0,65p=0,00

Kreatinin (mg/dl)

SD

MA

mate

rnal (µ

mo

l/l)

Abbildung 12 Korrelationen zwischen Serumkreatinin und maternalem ADMA/SDMA

(µmol/l) (beider Gruppen)

Korrelationen nach Pearson (r)

48

Bei der Korrelation von ADMA mit verschiedenen klinischen Parametern,

ergaben sich in der Kontrollgruppe signifikante Zusammenhänge zwischen

ADMA und BMI (r=0,35, p=0,04) und zwischen ADMA und dem Gewicht in kg

bei Studieneinschluss, bzw. bei Blutentnahme (r=0,39, p= 0,02). Außerdem

korrelierten in dieser Gruppe Geburtsgewicht und altersadaptierte

Gewichtsperzentile des Kindes positiv mit mütterlichem ADMA (r= 0,51, p<0,00

bzw. r=0,40, p<0,01).

In der Gruppe der Präeklampsiepatientinnen ergaben sich positive

Korrelationen von maternalem SDMA mit dem BMI zum Zeitpunkt der

Blutentnahme (r=0,41, p<0,01), bzw. Gewicht zum Zeitpunkt der Blutentnahme

(r=0,35, p<0,01). Bei der Korrelation von Kreatinin und maternalem ADMA

stellte sich in dieser Gruppe ein positiver Zusammenhang dar (r=0,35, p=0,02),

ebenso wie bei Kreatinin und SDMA (r=0,63, p<0,01), bei der Korrelation von

der GFR ergab sich zu SDMA ein negativer Zusammenhang (r=-0,56, p=0,04).

Die maternalen SDMA-Konzentrationen in der Präeklampsiegruppe korrelierten

mit negativ mit der Gewichtsperzentile der Kinder (r= -0,35, p=0,05).

Zwischen den fetalen ADMA-Konzentrationen und den fetalen

Gewichtsperzentilen konnten wir ebenfalls einen Zusammenhang feststellen

(r=0,56, p<0,01).

Die fetalen SDMA-Konzentrationen korrelierten zudem mit dem mütterlichen

BMI zum Zeitpunkt der Blutentnahme (r=0,52, p=0,02), bzw. Gewicht zum

Zeitpunkt der Blutentnahme (r=0,56, p<0,01).

49

Pearson r p-Wert Pearson r p-Wert Pearson r p-Wert Pearson r p-Wert

Alter -0,07 0,67 -0,10 0,54 -0,07 0,75 -0,29 0,15

Systolischer

Blutdruck mmHG-0,05 0,76 0,06 0,73 0,09 0,67 -0,11 0,58

Diastolischer

Blutdruck mmHG0,01 0,96 0,02 0,92 0,12 0,57 0,18 0,37

BMI bei

Blutentnahme0,35 0,04 0,07 0,66 0,34 0,09 0,17 0,40

Gewicht bei

Blutentnahme0,39 0,02 0,12 0,48 0,34 0,09 0,22 0,28

SSW bei

Blutentnahme0,16 0,36 0,23 0,17 -0,07 0,74 0,15 0,46

Geburtsgewicht in g 0,51 0,00 -0,07 0,67 0,25 0,21 0,28 0,16

Gewichtsperzentile 0,40 0,01 -0,16 0,35 0,28 0,17 0,22 0,28

Kreatinin mg/dl 0,15 0,63 0,39 0,19 -0,10 0,80 -0,49 0,18

GFR 0,02 0,90 -0,08 0,67 -0,06 0,77 -0,03 0,91

Alter 0,02 0,93 0,04 0,81 0,15 0,52 0,00 0,99

Systolischer

Blutdruck mmHG0,13 0,43 0,19 0,27 -0,08 0,72 -0,20 0,37

Diastolischer

Blutdruck mmHG0,22 0,19 0,16 0,34 0,13 0,59 0,19 0,41

BMI bei

Blutentnahme0,11 0,52 0,41 0,01 -0,23 0,31 0,52 0,02

Gewicht bei

Blutentnahme0,16 0,34 0,35 0,04 -0,17 0,47 0,56 0,01

SSW bei

Blutentnahme-0,18 0,29 0,08 0,66 0,10 0,66 0,12 0,61

Geburtsgewicht in g -0,25 0,14 -0,05 0,78 0,28 0,22 0,08 0,72

Gewichtsperzentile -0,21 0,23 -0,35 0,05 0,55 0,01 0,07 0,78

Kreatinin mg/dl 0,39 0,02 0,63 0,00 -0,02 0,92 0,20 0,40

GFR -0,46 0,11 -0,57 0,04 0,12 0,76 -0,55 0,13

Prä

ekla

mp

sie

Ko

ntr

oll

e

ADMA

Korrelationen mit Basischarakteristika und maternalen, bzw. fetalen ADMA und SDMA im Vergleich

SDMA fetales ADMA fetales SDMA

Tabelle 7 Kontrollen und Präeklampsie - Korrelationen von Basischarakeristika mit

Dimethylargininen

Daten sind dargestellt mittels der Pearson Korrelation r und p-Wert

4.4.1. Fetale ADMA/SDMA-Konzentrationen und Fetomaternaler Gradient

In unserer Studie konnten wir im Mittel ca. dreifach erhöhte fetale ADMA-

Konzentrationen messen. Diese waren zwischen Kontroll- und

Präeklampsiegruppe nicht unterschiedlich (jeweils 1,24±0,3µmol/l, p=0,96). Die

Konzentrationen verhielten sich bei genauerer Einteilung, wie die maternalen

ADMA-Konzentrationen: die fetalen Werte von Müttern mit schwerer

Präeklampsie waren im Mittel höher (1,27±0,33µmol/l, p=0,84), die Werte von

50

Müttern mit HELLP-Syndrom waren im Mittel niedriger (1,13±0,17µmol/l,

p=0,84).

Die fetalen SDMA-Konzentrationen unterschieden sich zwischen Kontroll-

(0,98±0,3µmol/l) und Präeklampsiegruppe (1,12±0,2µmol/l)(p=0,08). Die

genauere Einteilung zeigte keine Unterschiede der fetalen SDMA-

Konzentrationen mit Schweregrad der Präeklampsie (p=0,21).

Der fetomaternale Gradient für ADMA, der aus der Differenz zwischen fetalen

und mütterlichen ADMA-Konzentrationen berechnet wird, betrug in vorliegender

Studie im Mittel 0,77 ± 0,3 µmol/l bei den Kontrollen und 0,72 ± 0,3 µmol/l bei

Präeklampsiepatientinnen (p=0,60). Auch in den Subgruppen zeigte sich kein

relevanter Unterschied (p=0,92).

Der Fetomaternale Gradient für SDMA lag bei den Kontrollen bei 0,65 ± 0,3,

bei den Patientinnen mit leichter Präeklampsie bei 0,79 ± 0,14 µmol/l, bei

schwerer bei 0,68 ± 0,24 µmol/l und die HELLP-Patientinnen hatten einen

Mittelwert von 0,60 ± 0,1 µmol/l (p=0,66).

4.4.2. Arteriovenöse Differenz

Wir fanden zwischen dem venösen ADMA aus der Nabelschnur (1,24 ± 0,27

µmol/l) und dem aus der Nabelschnurarterie (1,22 ± 0,28 µmol/l) kein

Unterschied (p=0,56). Dies galt ebenfalls für SDMA (v= 1,04 ± 0,27 µmol/l und

a= 0,93 ± 0,22 µmol/l) (p=0,15).

Arterio-venöse DifferenzPlazenta - ADMA

Arteriell Venös

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

AD

MA

(µm

ol/l

)

Arteriell Venös0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5Arterio-venöse Differenz

Plazenta - SDMA

SD

MA

(µm

ol/l

)

Abbildung 13 Arteriovenöse Differenzen von ADMA, SDMA und L-Arginin

51

4.5. SNPs

Homozygote Trägerinnen des minor allels des SNP rs2268667 der DDAH1

zeigten erhöhte ADMA-Konzentrationen (0,54µmol/l) im Vergleich zu den

homozygoten Trägerinnen des major Allels (0,44 µmol/l) und den heterozygote

Trägerinnen (0,51µmol/l) (p=0,03). Es zeigte sich jedoch keine Assoziation zur

Ausprägung der Präeklampsie. In unserer Studie gab es sieben homozygote

Trägerinnen des minor allels für diesen SNP (fünf der Kontrollgruppe und zwei

der Präeklampsiegruppe).

Die Trägerinnen einer Heterozygotie (CG) des SNP der DDAH2 rs805305

hatten ein erhöhtes Risiko der Erkrankung an einer Präeklampsie mit einer

Odds Ratio von 3,0 (CI 1,01-8,86) (p=0,05). 56,3% der an Präeklampsie-

erkrankten Patientinnen trugen diese Heterozygotie (n=18). Mit Trägerinnen des

major allels konnten wir keinen Zusammenhang darstellen, auch im Modell

unter der Annahme einer Dominanz des major allels nicht.

Der Einfluss von fetalen SNPs auf maternale ADMA-Konzentrationen ergab

einen Zusammenhang des SNPs rs11161606 der DDAH1. Feten, die

homozygot das minor allel (CC) trugen, waren mit erhöhten mütterlichen

ADMA-Konzentrationen assoziiert (0,61µmol/l, p= 0,08). Ähnliches war bei den

maternalen SNPs zu beobachten, Trägerinnen des minor allels CC hatten

erhöhte ADMA-Konzentrationen (0,51 µmol/l) im Unterschied zu homozygoten

Trägerinnen des major allels (0, 43 µmol/l) (p=0,08).

Ein signifikanter Zusammenhang ergab sich bei dem SNP rs506733 in

Zusammenhang mit dem Auftreten einer Präeklampsie, alle untersuchten

Feten, der Mütter mit Präeklampsie trugen eine Homozygotie für das major allel

TT)(Tabelle 8).

SNP ID MAF Genotype Assoziation mit Dimethylargininen Assoziation mit Präeklampsie OR (95% KI) für Präeklampsie

Mittelwerte ADMA (µmol/l) p Keine Präeklampsie n(%)Präeklampsie n(%) p OR p

DDAH1

TT 0,43 (0,36-0,50) 8 (21,6%) 11 (33,3%) 1,00 -

TC 0,51 (0,47-0,55) 23 ( 62,2%) 17 (51,5%) 0,54 (0,18-1,62) 0,27

CC 0,50 (0,43-0,57) 6 (16,2%) 5 (15,2%) 0,61 (0,14-2,70) 0,51

TT 0,49 (0,45-0,53) 20 (54,1%) 22 (66,7%) 1,00 -

TG 0,48 (0,43-0,52) 17 (49,5%) 9 (27,3%) 0,48 (0,18-1,32) 0,16

GG 0,55 (0,52-0,58) 0 2 (6,1%) - -

GG 0,47 (0,40-0,54) 10 (27,0%) 7 (21,9%) 1,00 -

GA 0,47 (0,43-0,52) 21 (56,8%) 12 (37,5%) 0,52 (0,17-1,53) 0,23

AA 0,54 (0,49-0,60) 6 (16,2%) 13 (40,6%) 0,97 (0,25-3,85) 0,97

TT 0,49 (0,45-0,53) 19 (52,8%) 21 (63,6%) 1,00 -

TA 0,51 (0,47-0,55) 16 (44,4%) 10 (30,3%) 0,57 (0,21-1,54) 0,27

AA 0,51 (0,45-0,56) 1 (2,8%) 2 (6,1%) 1,81 (0,15-21,59) 0,64

TT 0,48 (0,45-0,52) 36 (97,3%) 29 (85,3%) 1,00 -

TC 0,50 (0,40-0,62) 1 (2,7%) 5 (14,7%) 6,21 (0,69-56,13) 0,10

CC 0 0 0 0,00 0,00

AA 0,44 (0,38-0,51) 13 (36,1%) 15 (45,5%) 1,00 -

AG 0,51 (0,47-0,55) 17 (47,2%) 16 (48,5%) 0,82 (0,30-2,24) 0,69

GG 0,54 (0,42-0,59) 6 (16,7%) 2 (6,1%) 0,29 (0,05-1,69) 0,17

GG 0,44 (0,38-0,49) 13 (35,1%) 16 (48,5%) 1,00 -

GA 0,51 (0,47-0,55) 19 (51,4%) 15 (45,5%) 0,64 (0,24-1,74) 0,38

AA 0,54 (0,50-0,58) 5 (13,5%) 2 (6,1%) 0,33 (0,05-1,96) 0,22

TT 0,45 (0,38-0,51) 12 (32,4%) 13 (39,4%) 1,00 -

TC 0,51 (0,47-0,55) 19 (51,4%) 17 (51,5%) 0,83 (0,30-2,30) 0,71

CC 0,51 (0,44-0,59) 6 (16,2%) 3 (9,1%) 0,46 (0,09-2,27) 0,34

TT 0,43 (0,36-0,50) 8 (21,6%) 11 (33,3%) 1,00 -

TA 0,51 (0,47-0,55) 21 ( 56,8%) 17 (51,5%) 0,59 (0,19-1,79) 0,35

AA 0,51 (0,45-0,56) 8 (21,6%) 5 (15,2%) 0,46 (0,11-1,92) 0,28

DDAH2

CC 0,49 (0,44-0,54) 18 (48,6%) 9 (28,1%) 1,00 -

CG 0,49 (0,44-0,54) 12 (32,4%) 18 (56,3%) 3,00 (1,01-8,86) 0,05

GG 0,49 (0,40-0,58) 7 (18,9%) 5 /15,6%) 1,42 (0,35-5,79) 0,62

Assoziationen zwischen mütterlichen SNPs, mütterlichen ADMA Plasmakonzentrationen und dem Auftreten einer Präeklampsie

0,08 0,51

0,99 0,12

0,03* 0,40

0,17 0,63

0,77 0,07

0,09 0,36

0,18 0,41

0,34 0,43

rs18582 0.3274 (G)

0,08 0,54

0,72 0,11

rs11161606 0.4011 (C)

rs11161614 0.1896 (G)

rs1146381 0.4986 (A)

rs7555486 0.2193 (A)

rs506733 0.3333 (C)

rs805305 0.4712 (G)

rs2268667 0.276 (A)

rs233112 0.3622 (C)

rs6697083 0.397 (A)

Tabelle 8 Assoziationen zwischen müttlerlichen SNPs, mütterlichem ADMA und Präeklampsie

Die Daten sind dargestellt mit der Minor Allel Frequency, den mittleren ADMA-Konzentrationen im Zusammenhang zum Genotyp, mittels Kreuztabelle

und Chi-Quadrat das Auftreten der Präeklampsie und mittels einer logistischen Regression errechneten Odds Ratio

SNP ID MAF Genotype Assoziation mit Dimethylargininen Assoziation mit Präeklampsie OR (95% KI) für Präeklampsie

Mittelwerte ADMA (µmol/l) p Keine Präeklampsie n(%)Präeklampsie n(%) p OR p

DDAH1

TT 0,47 (0,40-0,53) 9 (36,0%) 10 (41,7%) 1,00 -

TC 0,49 (0,44-0,53) 13 (52,0%) 12 (50,0%) 0,83 (0,25-2,74) 0,76

CC 0,61 (0,49-0,73) 3 (12,0%) 2 (8,3%) 0,60 (0,08-4,45) 0,62

TT 0,49 (0,43-0,55) 13 (52,0%) 14 (58,3%) 1,00 -

TG 0,50 (0,45-0,55) 11 (44,0%) 9 (37,5%) 0,76 (0,24-2,42) 0,64

GG 0,40 (0,27-0,53) 1 (4,0%) 1 (4,0%) 0,93 (0,05-16,42) 0,96

GG 0,48 (0,40-0,56) 10 (40,0%) 7 (29,2%) 1,00 -

GA 0,49 (0,43-0,55) 9 (36,0%) 11 (45,8%) 1,75 (0,47-6,45) 0,40

AA 0,52 (0,46-0,57) 6 (24,0%) 6 (25,0%) 1,43 (0,32-6,32) 0,64

TT 0,48 (0,43-0,53) 12 (48,0%) 12 (50,%) 1,00 -

TA 0,51 (0,45-0,58) 10 (40,0%) 8 (33,3%) 0,80 (0,24-2,73) 0,72

AA 0,48 (0,35-0,62) 3 (12,0%) 4 (16,7%) 1,33 (0,24-7,28) 0,74

TT 0,51 (0,36-0,66) 21 (84,0%) 24 (100%) 1,00 -

TC 0,49 (0,45-0,53) 4 (16,0%) 0 0,00 -

CC 0 0 0 0,00 -

AA 0,47 (0,40-0,53) 11 (44,0%) 12 (50,0%) 1,00 -

AG 0,50 (0,45-0,55) 11 (44,0%) 11 (45,8%) 0,92 (0,29-2,95) 0,88

GG 0,56 (0,48-0,65) 3 (12,0%) 1 (4,2%) 0,31 (0,03-3,39) 0,33

GG 0,48 (0,42-0,54) 10 (40,0%) 13 (54,2%) 1,00 -

GA 0,50 (0,45-0,55) 11 (44,0%) 10 (41,7%) 0,70 (0,21-2,30) 0,56

AA 0,51 (0,35-0,67) 4 (16,0%) 1 (4,2%) 0,19 (0,02-2,00) 0,17

TT 0,47 (0,41-0,53) 11 (45,8%) 11 (45,8%) 1,00 -

TC 0,51 (0,45-0,57) 10 (41,7%) 11 (45,8%) 1,10 (0,33-3,64) 0,88

CC 0,50 (0,33-0,66) 3 (12,5%) 2 (8,3%) 0,67 (0,10-4,80) 0,69

TT 0,47 (0,40-0,54) 9 (37,5%) 10 (41,7%) 1,00 -

TA 0,48 (0,43-0,54) 12 (50,0%) 11 (45,8%) 0,83 (0,24-2,79) 0,76

AA 0,59 (0,49-0,53) 3 (12,5%) 3 (12,5%) 0,90 (0,14-5,65) 0,91

DDAH2

CC 0,50 (0,44-0,56) 15 (60,0%) 8 (33,3%) 1,00 -

CG 0,47 (0,41-0,54) 8 (32,0%) 11 (45,8%) 2,58 (0,74-9,01) 0,14

GG 0,51 (0,38-0,64) 2 (8,0%) 5 (20,8%) 4,69 (0,74-29,83) 0,10

rs233112 0.3622 (C)

rs6697083 0.397 (A)

rs805305 0.4712 (G)

0.2193 (A)

rs506733 0.3333 (C)

rs18582 0.3274 (G)

rs2268667 0.276 (A)

0,74

rs11161606 0.4011 (C) 0,08 0,87

rs11161614 0.1896 (G)

rs1146381

Assoziationen zwischen fetalen SNPs, mütterlichen ADMA Plasmakonzentrationen und dem Auftreten einer Präeklampsie

0,13 0,95

0,73

0,88

0,60 0,90

0,04*

0.4986 (A)

rs7555486

0,75 0,14

0,79 0,33

0,61

0,70

0,78

0,84

0,35 0,60

Tabelle 9 Assoziationen zwischen fetalen SNPs, mütterlichem ADMA und Präeklampsie

Die Daten sind dargestellt mit der Minor Allel Frequency, den mittleren ADMA-Konzentrationen im Zusammenhang zum Genotyp, mittels Kreuztabelle

und Chi-Quadrat das Auftreten der Präeklampsie und mittels einer logistischen Regression errechneten Odds Ratio

54

4.6. Genexpression

Die Daten der Genexpressionsanalyse der RT-PCR werteten wir im Vergleich

zwischen der Kontroll- und Präeklampsiegruppe, unterteilt in fetale und

maternale relative Expressionsdaten aus. Es fanden sich Unterschiede in der

relativen Genexpression der plazentaren eNOS-Expression im Vergleich der

fetalen und der maternalen Kontroll- und Präeklampsiegruppe (p<0,01). Im

Bonferroni-Test stellte sich nur ein Unterschied auf der fetalen Seite der

Plazenta zwischen Kontrollen und Präeklampsie dar. Ebenso ergab sich ein

Unterschied in der plazentaren DDHA2-Expression im Vergleich der fetalen und

maternalen Kontroll- und Präeklampsiegruppe, der ebenfalls nur auf der fetalen

Seite nachzuvollziehen war (p=0,05).

Die Expressionsanalyse von PRMT1 im Vergleich zwischen fetalen Kontroll-

und Präeklampsiegruppe war mittels ANOVA nicht unterschiedlich (p=0,15),

allerdings waren die Expressionsdaten der fetalen Seite mittels zweiseitigem T-

Test unterschiedlich zwischen den Gruppen (p<0,01). Dagegen war die von

DDAH1 nicht signifikant unterschiedlich zwischen den Gruppen

(p=0,52)(Abbildung 14).

Plazentare eNOS Expression

C fe

tal

PE fe

tal

C m

ater

nal

PE m

ater

nal

0

1

2

3

4

5 **

p<0,01

Rela

tive

Exp

ressio

n

Plazentare DDAH2 Expression

C fe

tal

PE fe

tal

C m

ater

nal

PE m

ater

nal

0

1

2

3

4

5

p=0,05

***

Rela

tive

Exp

ressio

n

Plazentare PRMT1 Expression

C fe

tal

PE fe

tal

C m

ater

nal

PE m

ater

nal

0

1

2

3

4

5

p=0,15

Rela

tive

Exp

ressio

n

Plazentare DDAH1 Expression

C fe

tal

PE fe

tal

C m

ater

nal

PE m

ater

nal

0

1

2

3

4

5

p=0,52

Rela

tive

Exp

ressio

n

Abbildung 14 Plazentare Expressionsanalysen von eNOS, PRMT1, DDAH 1 und 2

Vergleiche zwischen den Gruppen wurde mittels ANOVA durchgeführt

55

Die Expressionsdaten korrelierten wir mit den Messwerten der Dimethylarginine

der Patientinnen. Die maternale Konzentration von SDMA korrelierte postiv mit

der relativen Genexpression der fetalen DDAH1-Probe der Plazenta in der

Kontrollgruppe (r=0,47, p=0,03). Wir konnten auch einen Zusammenhang

zwischen fetalen ADMA-Konzentrationen und der relativen Genexpression der

fetalen DDAH1 in Präeklampsie (r= 0,50, p= 0,03)- und Kontrollgruppe (r=0,55,

p=0,02) nachweisen.

Pearson r p-Wert Pearson r p-Wert Pearson r p-Wert Pearson r p-Wert

eNOSfet 0,121 0,61 0,163 0,49 0,370 0,13 0,265 0,29

eNOSmat 0,015 0,95 -0,094 0,69 0,212 0,38 0,301 0,21

DDAH1fet 0,188 0,43 0,477 0,03 0,553 0,02 0,264 0,29

DDAH1mat 0,028 0,91 -0,169 0,49 0,299 0,23 0,166 0,51

PRMT1fet 0,125 0,59 0,106 0,65 0,132 0,59 0,059 0,81

PRMT1mat -0,037 0,88 -0,033 0,89 0,260 0,30 0,315 0,20

DDAH2fet 0,082 0,72 -0,028 0,90 0,053 0,83 -0,100 0,68

DDAH2mat 0,265 0,26 0,420 0,07 0,186 0,45 0,304 0,21

eNOSfet -0,165 0,42 0,344 0,09 0,192 0,40 0,199 0,39

eNOSmat -0,037 0,87 0,261 0,23 0,390 0,12 0,004 0,99

DDAH1fet 0,099 0,66 0,338 0,12 0,503 0,03 0,363 0,13

DDAH1mat -0,262 0,23 0,029 0,89 0,105 0,69 -0,141 0,59

PRMT1fet -0,213 0,35 -0,158 0,49 0,233 0,35 -0,152 0,55

PRMT1mat -0,177 0,39 -0,188 0,36 -0,128 0,59 -0,135 0,57

DDAH2fet 0,278 0,22 0,036 0,88 0,276 0,27 0,247 0,32

DDAH2mat 0,086 0,68 -0,129 0,53 0,141 0,55 -0,183 0,44

fetales SDMA

Korrelationen ADMA/SDMA mit der relativen Genexpression

SDMA

Ko

ntr

olle

Prä

ekla

mp

sie

fetales ADMAADMA

Tabelle 10 Dimethylarginine mit relativen Genexpression in Kontroll- und

Präeklampsiegruppe

Korrelationen nach Pearson (r) mit p-Wert

5. Diskussion

Das Ziel der Arbeit war genetische Aspekte in Form von SNPs der am ADMA-

Stoffwechsel beteiligten Enzyme Dimethylarginin-Dimethylhydrolase 1 und 2 zu

untersuchen. Hier konnten wir keine signifikanten bzw. relevanten Korrelationen

zwischen Präeklampsie und einer unserer untersuchten SNPs, bzw. der ADMA-

Konzentrationen zeigen. Zudem konnten wir im Widerspruch zu vielen Studien

keinen Unterschied zwischen den ADMA-Konzentrationen von Patientinnen mit

Präeklampsie, bzw. HELLP gegenüber gesunden schwangeren Kontrollen

finden.

56

In unserer Studiengruppe wiesen die Präeklampsie-Patientinnen bestimmte

Risikofaktoren, bzw. Unterschiede zu der Kontrollgruppe auf, die mit bisherigen

Ergebnissen der Literatur übereinstimmten: Die Präeklampsie-Patientinnen

waren zu 75% im Unterschied zu den gesunden Kontrollen nullipara (43,2%

Nulliparität) (Misra 1997; Odegard 2000; Duckitt 2005). Im Mittel nahmen die

Frauen mit einer schweren Präeklampsie (19,0 kg) während der

Schwangerschaft mehr Gewicht im Verlauf zu, als die Kontrollen (15,3 kg)

(p=0,006) (Sibai 1997; Ornaghi 2013).

Hinsichtlich der bisher möglichen Risikoprofilerstellung durch die

Dopplersonographie der Arteriae uterina zeigte sich in dem eingeschlossenen

Patientinnenkollektiv ein beidseitig erhöhter Widerstand in Form eines

beidseitgen notches ausschließlich bei Patientinnen mit Präeklampsie (n=6),

und zwar jene mit schwerer Präeklampsie und HELLP-Syndrom (p=0,04). Unter

den Präeklampsie-Patientinnen unserer Studie konnten wir keinen

Zusammenhang zwischen der ADMA-Konzentration und dem Vorliegen von

bilateralen notches nachvollziehen (p=0,70). Prefumo et al. untersuchten 40

schwangere Frauen, 21 davon zeigten bilaterale notches der Aa. uterinae. Im

Verlauf entwickelten drei von ihnen eine Präeklampsie, er fand dabei ebenfalls

keine Korrelation mit der ADMA-Konzentration (Prefumo 2008). Savvidou et al.

fanden signifikant erhöhte ADMA-Konzentrationen bei Schwangeren mit

bilateralen notches. Diese standen aber nicht nur in Verbindung mit einer

Präeklampsie (Savvidou 2003). Insgesamt lässt sich so keine Verknüpfung

zwischen auffälligen Befunden in der Dopplersonographie und den ADMA-

Konzentrationen stellen.

5.1. Dimethylarginine

In unserer Studie konnte kein signifikanter Unterschied der ADMA-Plasma-

konzentrationen weder im Vergleich zwischen Kontroll- und

Präeklampsiegruppe (p=0,35), noch in den nach Schweregrad aufgegliederten

Subgruppen der Präeklampsie, bzw. HELLP-Syndrom (p=0,61) gemessen

werden. Auch nach Ausschluss der HELLP-Patientinnen ergibt sich kein

57

Unterschied (p=0,25). Auch das Ansteigen der ADMA-Konzentration mit der

Schwere der Präeklampsie konnten wir im Gegensatz zu Ellis et al. nicht

nachvollziehen (Ellis 2001).

Dies steht im Widerspruch zu einigen bisherigen Studien (Fickling 1993; Holden

1998; Speer 2008; Braekke 2009). Die derzeitige Studienlage zeigt allerdings

kein einheitliches Bild über die ADMA-Konzentrationen in Präeklampsie-

Patientinnen. Andere Studien zeigten, so wie wir, keine Unterschiede der

ADMA-Konzentrationen (López-Jaramillo 1996; Maas 2004; Kim 2006; Siroen

2006; Ehsanipoor 2013). Diese heterogenen Daten zu den Plasma-ADMA-

Konzentrationen bei Präeklampsie-Patientinnen der letzten Jahre könnten sich

unter anderem durch verschiedene Messtechniken erklären lassen (Tabelle 2).

Es gibt drei gängige Methoden sind die High-throughout Liqiud Chromatography

(HPLC) und die in unserem Institut verwendete Form der ADMA-

Konzentrationsmessung mittels Tandem Liquid Chromatograohy (LC-Ms/Ms)

als derzeitiger Goldstandard. Eine weitere Methode sind ELISA-Kits zur

Bestimmung der ADMA-Konzentration. Durch Vergleiche der einzelnen

Methoden konnte gezeigt werden, dass die HPLC-Methode innerhalb

unterschiedlicher Untersucher eine breite Streuung an ADMA-Konzentrationen

ergibt. Die neueren Kits für ELISA bemessen die ADMA-Konzentrationen

insgesamt zu hoch. Die LC-MS/MS weist dagegen eine hohe Spezifität auf

(Schwedhelm 2005; Horowitz 2007).

Tabelle 2 zeigt die Fallzahlen einzelner Studien mit den unterschiedlichen

Studien zu ADMA-Konzentrationen bei Präeklampsie. Vier der aufgeführten

Studien weisen ähnlich große Fallzahlen, bzw. größere als unsere (36

Präeklampsie-Patientinnen und 37 Kontrollen) auf. Drei von ihnen konnten

einen Unterschied der ADMA-Konzentrationen zwischen gesunden Kontrollen

und Präeklampsie-Patientinnen finden, davon wurden zwei mit HPLC

gemessen (Mao 2010; Sandrim 2010). Nur eine verwandte die LC-MS/MS

(Braekke 2009). Eine größere Studie mit gleicher Methode konnte ebenso wie

wir keinen Unterschied feststellen (Maas 2004).

58

Abgesehen von der Methode könnten zu kleine Fallzahlen, vor allem von

Patientinnen mit schwerer Präeklampsie, das Ergebnis unserer Studie

beeinflusst haben.

Ein weiterer Grund für die vorliegenden Ergebnisse könnte der Zeitpunkt der

Blutentnahme darstellen. Im Mittel wurde unseren Studienteilnehmerinnen in

der 36.-37. Schwangerschaftswoche, d.h. im 3. Trimenon, Blut abgenommen

um die ADMA-Konzentrationen zu bestimmen. Rizos et al. konnten kürzlich,

ebenso wie bereits Fickling et al. zeigen, dass die mittleren ADMA-

Konzentrationen in gesunden Schwangeren zum Ende der Schwangerschaft

ansteigen (Fickling 1993; Rizos 2012), so dass der Vergleich zu einem späten

Zeitpunkt der Schwangerschaft deutlich schwerer fällt. Allerdings fanden Rizos

et al. in allen 3 Tertialen erhöhte ADMA-Konzentrationen in zehn Präeklampsie-

Patientinnen, statistisch signifikant waren diese nur im 2. Trimenon gegenüber

den gesunden Schwangeren. Es handelt sich hierbei um eine retrospektive

Studie, in der eine bestimmte Anzahl an Schwangeren über die gesamte

Schwangerschaft beobachtet wurde. Die Blutentnahmen wurden im 1. Trimenon

(zwischen der 10.- 14. SSW), im 2. Trimenon (20.-24. SSW) und im 3. Trimenon

(28.-35. SSW) abgenommen.

Im Wesentlichen bestimmten die aufgeführten Studien die ADMA-Konzentration

im 3. Trimenon, was den Vergleich zwischen den Daten bei einem solchen

Zeitraum relativ ungenau macht, was die Betrachtung schwierig macht

Eine weitere Erklärung könnte darin begründet sein, dass nach Rizos et al.

Frauen mit Small-for-gestational-age (SGA-) Feten (d.h. mit einer

Gewichtsperzentile <10) signifikant geringere ADMA-Konzentrationen

aufwiesen. 12 der 36 der eingeschlossenen Präeklampsie-Patientinnen

brachten ein SGA-Neugeborenes zur Welt. Die ADMA-Konzentrationen

unterschieden sich zwischen denen mit SGA (0,55 µmol/l) und ohne SGA (0,47

µmol/l) (p<0,04), allerdings nicht gleichsinnig dieser Daten. Die Entstehung von

Wachstumsstillständen, bzw. Retardierungen ist eng verknüpft mit der

Ausprägung und dem Auftreten der Präeklampsie. Da die Frauen mit SGA-

59

Feten im Gegensatz eher von einer schweren Präeklampsie betroffen sind,

entspricht dies unserer Theorie nach erhöhten ADMA-Konzentrationen.

Eine weitere Einschränkung der Messwerte könnte durch die Medikation

bedingt sein. 19 der eingeschlossenen Präeklampsie-Patientinnen erhielten

bereits zum Zeitpunkt der Blutentnahme eine antihypertensive Therapie mit a-

Methyldopa und bei Blutdruckspitzen Nifedipin. Im Mittel waren die ADMA-

Konzentrationen unter der Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln deutlich

höher (0,55 µmol/l), als bei jenen, die keine Medikation erhielten (0,47 µmol/l)

(p=0,02). Dies könnte Zeichen des Schweregrades der Präeklampsie sein.

Effekte auf die ADMA-Plasmakonzentrationen antihypertensiver Medikamente

sind in Bezug auf die Behandlung bei Präeklampsie bisher nicht untersucht

worden. In vielen Untersuchungen in vitro konnte allerdings ein senkender

Effekt einer antihypertensiven Behandlung, beispielsweise durch Nebivolol und

Telmisartan, nachgewiesen werden (Tomiyama 2007; Wang 2011).

Die SDMA-Konzentrationen unterschieden sich signifikant zwischen Kontroll-

und Präeklampsiegruppe (p<0,01). Zudem korrelierten die SDMA-

Konzentrationen in den Präeklampsie-Patientinnen mit deren BMI, bzw.

Gewicht in kg zum Zeitpunkt der Blutentnahme.

Erhöhte SDMA-Konzentrationen in Präeklampsie-Patientinnen konnte auch in

anderen Studien nachvollzogen werden (Ellis 2001; Braekke 2009; Anderssohn

2012).

Kakimoto et al. vermutet eine rein renale Ausscheidung von SDMA. Es galt als

Nebenprodukt bei der Proteinmethylierung (Kakimoto 1970). Neuere Studien

zeigen eine mögliche Rolle als indirekter Inhibitor der NO-Synthase. SDMA

könnte indirekt durch eine verminderte Aufnahme von L-Arginin in die Zelle die

NO-Synthese verhindern (Schwedhelm; Böger 2011) und damit in Verbindung

mit der Pathogenese der Präeklampsie stehen. Da es ausschließlich renal

ausgeschieden wird, könnte jede Einschränkung der Nierenfunktion zu einer

erhöhten SDMA-Plasmakonzentration führen (Zoccali C. 2001). In unserem

Studienkollektiv konnten wir signifikant unterschiedliche Kreatinin-

60

Konzentrationen zwischen gesunden Kontrollen und Präeklampsie-Patientinnen

finden, auch wenn sich die Konzentration der Präeklampsie-Patientinnen in

einem höheren Bereich befanden, waren sie dennoch nicht pathologisch

(Kreatinin im Mittel 0,70 mg/dl).

Tanhäuserová et al. konnten in Patienten mit Diabetes mellitus eine positive

Korrelation zwischen SDMA und einer Mikroalbuminurie bzw. Proteinurie zeigen

(Tanhäuserová 2012). Da die Mehrzahl unserer eingeschlossenen

Präeklampsie-Patientinnen eine Proteinurie aufwies, könnte dies die Ursache

für signifikant erhöhte SDMA-Konzentrationen sein.

In unserer Studie korrelierten sowohl die ADMA-, als auch die SDMA-

Konzentrationen mit dem Serumkreatinin und der GFR.

SDMA wird zum Großteil, ADMA mit geringem Anteil renal ausgeschieden.

Obwohl ca. 90% der ADMA-Konzentrationen über die DDAH 1 metabolisiert

wird, scheint die Ausscheidung über die Niere Einfluss auf die

Serumkonzentration von ADMA zu haben (McDermott 1976, Ogawa et al.

1987). Zusätzlich wird die DDAH 1 vorrangig in der Niere und Leber exprimiert.

Unter dieser Annahme könnte eine Beschädigung der Nieren im Rahmen der

renaler Dysfunktion eine Einschränkung der DDAH 1-Aktivität zur Folge haben

(Schwedhelm; Xanthakis; Maas; Sullivan; Schulze; Riederer; Benndorf; Boger;

Vasan 2009). Im Rahmen der Präeklampsie konnte Stillmann et al. zeigen, dass

es histolgisch durch gezielte Nierenbiopsien zu einer endothelialen

Glomerulose, d.h. zu einer minimalen renalen Dysfunktion mit verminderter

GFR kommt (Stillman 2007).

In einer gesunden Schwangerschaft steigt die glomeruläre Filtrationsrate ab

dem 1. Trimenon um ca. 40-60% (Davison 1974). Bei Präeklampsie scheint es

durch eine verstärkte Vasokonstriktion zu einem verminderten renalen

Plasmafluss und somit zu einer Verringerung der GFR um ca. 30-40% zu

kommen, auch wenn die Retentionsparameter, wie das Kreatinin hoch normal

sind (Lafayette 1998; Moran 2003). Die Kreatinin-Konzentrationen in unserer

Studie korrelierten positiv sowohl mit den ADMA-, als auch den SDMA-

Konzentrationen in den Präeklampsie-Patientinnen.

61

Schon Vallance et al. konnten 1992 zeigen, dass sowohl ADMA- als auch

SDMA bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz gleichsinnig mit dem

Plasma-Kreatinin steigt, während die Patienten ein ca. 9-fach erhöhten

Kreatininwert zeigten, waren die Konzentrationen von ADMA und SDMA um ein

8-faches erhöht (Vallance 1992).

Kielstein et al. zeigten in ihrem Review, dass SDMA eine Rolle als Marker für

die renale Funktion spielen könnte, da diese große Metaanalyse die Korrelation

von GFR und Serumkreatinin zu SDMA nachvollziehen konnte. (Kielstein 2011;

Schepers 2011). Kielstein konnte einen engen Zusammenhang zwischen der

GFR und SDMA herstellen. Indem er nach einseitiger Nephrektomie die GFR

und SDMA bestimmte und bezeichnete SDMA möglicherweise als frühen

Biomarker um Veränderungen der GFR anzuzeigen.

5.1.1. Fetale Dimethylarginine, fetomaternaler Gradient und arteriovenöse

Differenz

Erhöhte fetale ADMA-Konzentrationen könnten entweder durch ein hohes

Proteinturnover im Feten oder verminderter Elimination von ADMA entstehen.

Sie könnten auch als wichtige Mediatoren für den fetalen Blutkreislauf benötigt

werden. Tshukara et al. postulierten, dass ADMA eine physiologische Rolle zur

Aufrechterhaltung des Gefäßtonus und der Blutzufuhr in der Adaptationsphase

vom fetalen zum neonatalen Blutkreislauf einnehmen könne. Die fetalen ADMA-

Konzentrationen schienen weder vom Geburtsmodus, noch von einer

Präeklampsie beeinflusst zu sein (Tsukahara 2008). Vida et al. konnten das

Absinken der ADMA-Konzentration am zweiten post-partalen Tag nachweisen,

was auch der Hypothese entspräche, dass der fetale Kreislauf die Regulation

durch ADMA und NO benötigt, der neonatale jedoch nicht (Vida 2007 und

Braekke 2009).Wir fanden in unseren beiden Gruppen hohe fetale ADMA-

Konzentrationen. Sie waren zwar bis zu 4-fach gegenüber den maternalen

Konzentrationen erhöht, aber es stellten sich keine Unterschiede der fetalen

ADMA-Konzentrationen zwischen den Gruppen in den Plasmaproben der

Nabelschnur dar, gleich der Ergebnisse von Braekke et al.

62

Die Ursache erhöhter fetaler ADMA-Konzentrationen scheint also nicht an

ungenügender Metabolisierung von ADMA, bzw. einer Insuffizienz der Plazenta

bei Präeklampsie zu sein. Diese Hypothese unterstützend fanden wir keine

arteriovenöse Differenz der ADMA-Konzentrationen. Für diese Untersuchung

hatten wir nur eine geringe Anzahl an getrennten arteriellen und venösen

Proben. Eine erhöhte venöse umbilicale Konzentration, wie bei Braekke und

Vida et al., im Gegensatz zu arteriellen spräche wiederum für den größeren

Anteil von maternalem ADMA und gegebenenfalls doch für eine

Metabolisierungsstörung auf maternaler Seite (Braekke 2009; Vida 2007).

5.2. SNPs

Die Analyse der untersuchten SNPs in den Genen der DDAH1 und DDAH2,

sowohl in den maternalen, als auch fetalen genetischen Analyse, zeigte keinen

Zusammenhang mit Präeklampsie oder der ADMA-Konzentrationen.

Wir fanden in vorliegendem Studienkollektiv in Zusammenhang mit dem

DDAH2-Promoter-Polymorphismus 449 G/C (rs805305) einen signifikanten

Vorhersagewert, der zu einer Präeklampsie führen könnte. Das Risiko an einer

Präeklampsie zu erkranken war dreifach erhöht, wenn die Patientinnen einen

heterozygoten Genotypen (CG) trugen (p=0,05). Zwischen der ADMA-

Konzentration und den Genotypen des SNPs gab es allerdings keinen

Zusammenhang. Da es unwahrscheinlich ist, dass ein heterozygoter Genotyp

Einfluss auf das Auftreten einer Erkrankung zeigt, prüften wir dieses Modell

unter Annahme der Dominanz von Allel C ohne Ergebnis.

Ein weiterer der untersuchten SNPs war mit der ADMA-Konzentration

assoziiert.

Homozygote Trägerinnen des minor allels des SNP rs2268667 der DDAH1

zeigten erhöhte ADMA-Konzentrationen (0,54µmol/l) im Vergleich zu den

homozygoten Trägerinnen des major allels (0,44 µmol/l) und den heterozygote

Trägerinnen (0,51µmol/l) (p=0,03). Es zeigte sich jedoch keine Assoziation zur

Ausprägung der Präeklampsie. Homozygote Trägerinnen des minor allels für

63

diesen SNP waren nur sieben Frauen insgesamt (fünf der Kontrollgruppe und

nur zwei der Präeklampsiegruppe).

Eine Einschränkung unserer Analysen besteht aufgrund der kleinen

Gruppengröße, so dass wir nur Tendenzen untersuchen konnten, zudem haben

wir aufgrund des explorativen Charakters unserer Untersuchung auf eine

Korrektur für multiples Testen verzichtet.

Die Betrachtung genetischer Analysen bezüglich der Präeklampsie macht

deutlich, dass die Präeklampsie eine noch weitestgehend ungeklärte

Pathogenese aufweist, die auch genetisch sehr vielschichtig zu sein scheint. Da

auch die fetalen Gene einen Einfluss auf maternale ADMA-Konzentrationen

haben könnten, testeten wir ebenfalls den Zusammenhang zwischen ADMA,

Präeklampsie und den fetalen Genotypen.

Es ergab sich dabei ein Trend für den Zusammenhang des SNPs rs11161606

der DDAH1. Feten, die homozygot das minor allel (CC) trugen, waren assoziiert

mit erhöhten maternalen ADMA-Konzentrationen (p=0,08). Ähnliches war bei

den maternalen SNPs zu beobachten, Trägerinnen des minor allels C hatten

einen Trend zu erhöhten ADMA-Konzentrationen im Vergleich mit homozygoten

Trägerinnen des major allels (p=0,08).

Ein signifikanter Zusammenhang ergab sich bei dem SNP rs506733 in

Zusammenhang mit dem Auftreten einer Präeklampsie, alle untersuchten

Feten, der Mütter mit Präeklampsie, trugen eine Homozygotie für das major

allel (TT). Allerdings konnte wir in der Genotypisierung nur homozygote

Trägerinnen für das major allel und heterozygote Trägerinnen (TC) und keine

der Studienteilnehmerinnen war homozygote Trägerin des minor allels, was mit

der recherchierten minor allel frequency (MAF) nicht übereinstimmt.

Eine mögliche Erklärung der erhöhten ADMA-Konzentrationen war die

Veränderung der DDAH-Expression durch bestimmte Polymorphismen, die

bereits in in vitro-Daten nachvollzogen werden konnten. Maas et al.

untersuchten im Rahmen der MONICA Studie in Augsburg zwei DDAH2-

Promoter-Polymorphismen (rs804304 und r805305) in einer Studie zum

64

Hypertonus. Sie fanden keinen Zusammenhang zu erhöhten ADMA-

Konzentrationen, allerdings zeigte sich eine erhöhte Prävalenz einer arteriellen

Hypertonie (Maas 2009).

Bisher konnte erst in einer Studie ein eventueller Zusammenhang zwischen

dem Auftreten von bestimmten DDAH1-Polymorphismen, bzw. daraus

resultierenden Haplotypen und der Erkrankung an einer Präeklampsie gestellt

werden. Eine finnische Arbeitsgruppe identifizierte in einer Studie mit 132

Präeklampsie-Patientinnnen und 112 gesunden Kontrollen acht DDAH1 SNPs,

aus denen vier gemeinsame DDAH1 Haplotypen resultierten. Zwei von den vier

Haplotypen korrelierten signifikant mit dem Auftreten einer Präeklampsie

während der Schwangerschaft. Patientinnen, die beide Risikoallele trugen,

hatten das höchste Risiko, während der Schwangerschaft an einer

Präeklampsie zu erkranken (Odds ratio: 3,93; 95% CI) (Akbar 2004).

In der gleichen Studie wurde ein DDAH1 SNP im kodierenden Bereich des

Exon 1identifiziert (Abbildung 3). Durch den Austausch der Base Cytosin an

Position 260gegen Thymin erfolgt ein Aminosäureaustausch von Threonin zu

Methionin. SNPs, die einen Aminosäureaustausch zur Folge haben führen zu

einer veränderten/fehlerhaften Proteinsequenz und können dadurch eine

starken Einfluss auf dieFunktion/ Aktivität des Proteins haben. Auf Grund dieser

möglichen Eigenschaft wurde dieser SNP zur Bestimmung in den klinischen

Studien, welche in dieser Arbeitbeschrieben sind, ausgewählt.

Es scheint schwierig zu sein, einzelne Polymorphismen für komplexe

Erkrankungen verantwortlich zu machen, vielmehr könnten SNPs Einfluss auf

die Anfälligkeit für Erkrankungen haben und vor allem Verknüpfungen mehrerer

Polymorphismen einen Einfluss ausüben.

Abschließend betrachtet, scheint nach Williams et al. die Großzahl an Studien

zur Charakterisierung von Genen in Zusammenhang mit der Präeklampsie zu

wenig Power zu haben, um genetische Varianten mit mildem Effekt zu ermitteln.

Zudem sind Studien dieser Art limitiert durch das unzureichende Wissen über

definitive pathogenetischen Hintergründe der Präeklampsie, die somit von

vornherein die Auswahl an Genen beschränkt (Williams 2012). Somit scheint es

schwierig bei einer Studiewie unserer mit explorativem Charakter naheliegende-

65

verantwortliche SNPs im Zusammenhang zur Präeklampsie bewerten zu

können.

5.3. Genexpressionsanalysen

Ursprung des vermehrten Anfalls von ADMA in Präeklampsie-Patientinnen

könnte die Plazenta sein. Veränderte Expressionsmustern der an Synthese,

Auf- und Abbau-beteiligten Enzyme von ADMA könnten einen Hinweis geben.

Wir gewannen aus der fetalen und maternalen Seite Proben der Plazenta,

isolierten RNA und untersuchten die relative Genexpression von eNOS, DDAH

1 und 2 und PRMT1.

In der Auswertung der eNOS-Expressionsdaten konnten wir Unterschiede,

sowohl zwischen maternalen Proben der Kontroll- und Präeklampsie-

Patientinnen, als auch zwischen den fetalen Proben finden. Das bedeutet, die

eNOS wurde in den Plazenten der an Präeklampsie-erkrankten Frauen deutlich

geringer exprimiert, als in den Kontrollen, was eine verminderte NO-

Konzentration in diesen Patientinnen und damit auf eine Funktionsstörung

hindeuten könnte. Kim et al. fand in der Untersuchung von Präeklampsie-

Patientinnen in Hinblick auf die eNOS-Expression ähnliche Ergebnisse: in

Präeklampsie-Patientinnen fand sich eine verminderte Expression von eNOS,

zudem vermindertes L-Arginin und ebenso kein Unterschied zwischen den

ADMA-Konzentrationen zwischen den Gruppen (Kim 2006). Myatt et. al fand

dagegen in Plazenten von Frauen mit Präeklampsie erhöhte eNOS-Expression,

er deutete es als Kompensationsmechanismus gegen den erhöhten Widerstand

in den Gefäßen. In dieser Studiengruppe wurden allerdings nur 9 betroffene

Patientinnen und 5 Kontrollen untersucht (Myatt; Eis; Brockman; Greer 1997).

Auch Schiessl et. al. untersuchte Patientinnen in Hinblick auf die eNOS

Expression, in Patientinnen mit IUGR- Feten maßen sie eine verminderte

Expression, aber in Präeklampsie-Patientinnen eine erhöhte Expression

(Schiessl B; Kuhn; Schulze; Kunze; Friese; Jeschke 2005).

Wir fanden keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Expression von

DDAH 2 in den maternalen Proben der Präeklampsie-Patientinnen (p= 0,07).

Die fetalen Gruppen dagegen zeigten einen deutlicheren Unterschied in der

66

Expression der DDAH2 (p<0,01). Ebenso wie Sie konnten wir Unterschiede in

den PRMT 1- Expressionsdaten zwischen den fetalen Gruppen finden (p<0,01).

Die DDAH1-Expressionsraten unterschieden sich in unserem Studienkollektiv

nicht (p=0,9).

Anderssohn et al. fanden dagegen in ihrem Studienkollektiv 10-20-fache

Expressionsunterschiede der eNOS, DDAH1, DDAH2 und PRMT1 zwischen

Präeklampsie und Kontroll-Patientinnen (Anderssohn 2012).

Die Theorie veränderter Expressionswerte für DDAH1 und 2 konnten in einer

Studie von Ehsanipoor et. al nachvollzogen werden. Diese fanden ebenso eine

verminderte plazentare Expression von DDAH1- und 2 in Präeklampsie-

Patientinnen, die sie mit einem Western Blots gemessen hatten, ebenso wie

eine verminderte NO-Konzentration. Allerdings maßen Sie keine erhöhten,

sondern verminderte ADMA- Konzentrationen bei ihren eingeschlossenen

Patientinnen (Ehsanipoor 2013).

Zur Verbesserung der Analysen in unserer Studie hätten histologische

Nachweise, bzw. Western Blots verwendet werden sollen um eindeutiger

veränderte Expressionen der beteiligten Enzyme auch auf Proteinebene

nachweisen zu können.

Mögliche Ursachen für diese Ergebnisse könnten die unterschiedlichen

Geburtsmodi der eingeschlossenen Patientinnen ausgelöst haben, die damit

Einfluss auf das plazentare Gewebe gehabt haben könnten. Auch wenn

diesbezüglich gematcht wurde, könnte die Qualität der Plazenta erheblich vom

Geburtsmodus abhängen. Im Gegensatz zu einer spontanen Geburt ist die

Plazenta bei einer Sectio caesarea nicht mit einem vergleichbaren

Geburtsstress ausgesetzt und auch die manuelle Lösung der Plazenta während

der Operation könnte die Qualität der Plazenta beeinflussen.

Die Plazenta ist in unserem Studienkollektiv in Stickstoff gelagert worden, dies

unterlag geringen zeitlichen Schwankungen.

67

5.4. Klinische Relevanz der Ergebnisse und Pharmakologische Ziele

Ein genetischer Zusammenhang wurde bei der Präeklampsie anhand von

Metaanalysen schon früh erkannt (Lachmeijer 2002, Wilson 2003). Es scheint

jedoch nicht ein einzelner Genort für die Erkrankung verantwortlich zu sein. Viel

mehr scheint es die Suzeptibilität für die Erkrankung zu sein. Diese könnte sich

nicht nur durch die maternalen Gene, sondern durch die fetalen, bzw. einem

Zusammenspiel phänotypisch auswirken (Lachmeijer 2002, Williams 2012).

SNPs oder genetischen Analysen wie die Genonme wide assay study könnten

zur Prädikition und vor allem als pharmakologisches Ziel interessant sein. In

unserer Studie konnten wir keine Zusammenhänge zwischen den vermuteten

SNPs und Präeklampsie nachweisen. Trotz dieser fehlenden Zusammenhänge

bei unserer genetischen Analyse scheint die weitere Erforschung der Ursachen

der Präeklampsie, vor allem in Hinblick auf genetische Varianten relevant.

Dabei werden größere Studienpopulationen benötigt um signifikante

Zusammenhänge finden zu können. Denn insgesamt scheint diese Studien die

Power zu fehlen um genetische Varianten mit kleinem Effekt widerzuspiegeln.

Eine zusätzliche Limitation ist die unzureichend geklärte Pathogenese der

Präeklampsie (Williams 2012). Für eindeutige genetische

Vorhersagemöglichkeiten bedarf es der weiteren Klärung dieser, bzw. das

Finden von möglichen Prädiktoren. Nur so könnte man in Zukunft zur

Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und Schutz von Mutter und Kind

beitragen. Zusätzlich würden erkannte genetische Varianten als Ziel von

pharmakologischer Prävention bzw. Behandlung dienen.

68

6. Zusammenfassung

Präeklampsie ist mit einer Prävalenz von ca. fünf bis acht 8 Prozent aller

Schwangerschaften eine der häufigsten Ursache maternaler und perinataler

Mortalität. Sie ist Ursache für 15 Prozent der Frühgeburten in den

industrialisierten Nationen und Nummer eins der ärztlichen Entscheidung zur

vorzeitigen Beendigung einer Schwangerschaft. Da die Präeklampsie eine

komplexe Pathogenese, auch in Hinblick auf genetische Varianten besitzt, ist es

wichtig, frühzeitige Screening-Methoden und pharmakologische

Ansatzmöglichkeiten zur Therapie zu implementieren.

Aktuell wird die Pathogenese der Präeklampsie als ein 2- Phasen-Modell

verstanden: eine inadäquaten Trophoblasteninvasion führt in der Plazenta zu

erhöhtem oxidativen Stress und endothelialer Dysfunktion. Dieser Zustand führt

zur Sekretion bisher nicht eindeutig identifizierter Stoffe, bzw. Hormone. Diese

werden für den Bluthochdruck, Proteinurie bis hin zu Leberfunktionsstörungen

und anderen Komplikationen verantwortlich gemacht.

Ausgehend von den Befunden vorausgegangener Studien, die erhöhte ADMA-

Konzentrationen als einer dieser Stoffe vermuten, wollen wir klären, in wieweit

genetischen Polymorphismen des abbauenden Enzym Dimethyarginin-

Dimethylaminohydrolase in der Plazenta hiermit in Verbindung stehen.

Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, Polymorphismen und Expression der

abbauende Enzymen von ADMA, der Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase

1 und 2 zu analysieren, um einen Zusammenhang zwischen erhöhten ADMA-

Konzentrationen in Präeklampsie-Patientinnen und genetischer Disposition zu

untersuchen. In vorliegender Studie konnte kein Unterschied der ADMA-

Konzentrationen zwischen Präeklampsie-Patientinnen und Kontrollen, auch

nicht in der Aufteilung der Schweregrade nachgewiesen werden. Allerdings

konnte dies für die SDMA-Konzentration gezeigt werden, die eng verknüpft mit

der Nierenfunktion zu sein scheint, eine genauere Betrachtung könnte

Gegenstand neuer Forschungsvorhaben werden.

Es fanden sich zudem keine relevanten Zusammenhänge zu den untersuchten

maternalen und fetalen SNPs.

69

Es fanden sich auf RNA-Ebene Veränderungen der relativen Genexpression in

der plazentaren eNOS-, DDAH2- und PRMT1-Expression im Vergleich

zwischen der fetalen und maternalen Kontroll- und Präeklampsiegruppe.

Zusammenfassend sollte in Zukunft die genetische Analyse an Präeklampsie-

Patientinnen fortgeführt werden um bekannte genetische Varianten der

Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase als pharmakologisches Ziel und

Prädiktor nutzen zu können.

70

Anhang

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88

Anhang

8. Abkürzungsverzeichnis

A

ADMA: Asymmetrisches Dimethylarginin

ALAT Alanin-Aminotransferase

ANOVA analysis of variance Varianzanalyse

ASS Acetylsalicylsäure

ASAT Aspartat-Aminotransferase

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fach

gesellschaften e.V.

B

BMI Body Mass Index in kg/m2

C

cDNA Complementary DNA = komplementäre Desoxyribonukleinsäure

cGMP Zyklisches Guanosinmonophosphat

D

DDAH 1 und 2 Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase 1 und 2

DGGG Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

DIC Disseminated Intravasal Coagulation = Disseminierte Intravasale

Gerinnung

DNA Desoxyribonukleinsäure

E

EDRF Endothelium Derived Relaxing Factor (= NO)

EDTA Ethylendiamintetraacetat

ELISA Enzyme Linked Immunosorbent Assay

eNOS Endotheliale Sickstoffmonoxid-Synthase

F

FAM 6-Carboxy-Fluorescein

G

GTN Glyceroltrinitrat

GFR Glomeruläre Filtrationsrate

GMP Guanosinmonophosphat

89

GSNO S-Nitrosoglutathion

GTP Guanosintriphosphat

H

HELLP Haemolysis, elevated liver enzymes, low platelet count/ HELLP-

Syndrom

HGF Hepatocyte Growth Factor

HPLC High-performance liquid chromatography

I

iNOS Induzierbare Sickstoffmonoxid-Synthase

ISDN Iso Isosorbidnitrat

Isosorbidmononitrat

IUGR Intrauterine Growth Restriction

K

K Kontrollen

L

LC-MS/MS Liquid chromatography mass spectrometry

LDH Lactatdehydrogenase

L-NMMA N-Monomethyl-L-Arginin

M

MGB minor groove binder

MRM Multiple Reaction Monitoring

mRNA Messenger Ribonukleinsäure

N

NO Stickstoffmonoxid

NOS NO-Synthase = Stickstoffmonoxid-Synthase

P

PBS Phosphate buffered saline = Phosphatgepufferte Salzlösung

PCR Polymerase chain reaction = Polymerase-Kettenreaktion

PE Präeklampsie

PI Pulsatilitäts-Index (in der Dopplersonografie)

PRMT Protein-N-Arginin-Methyltransferase

PTT Partial Thromboplastin Time (partielle Thromboplastinzeit)

90

R

RNA Ribonukleinsäure

Rpm Rounds per minute

RR Blutdruck (nach Riva Rocci) sowie Relative Risikoreduktion

RT-PCR RealTime PCR

S

SAM S-Adenosylmethinonin

SDMA Symmetrisches Dimethylarginin

SGA Small for gestational age

SNPs Single nucleotide polymorphisms

SS Schwangerschaft

SSW Schwangerschaftswoche

T

TXA Thromboxan

U

UKE Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

V

VEGF Vascular endothelial growth factor (Wachstumsfaktor)

W

WHO World Health Organisation

Z

ZNS Zentrales Nervensystem

91

9. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Dopplerhüllkurven der Aa. ueterinae ..................................................... 11

Abbildung 2 Trophoblasteninvasion im Vergleich bei Nichtschwangeren,

Präeklampsie und einer gesunden Schwangerschaft ................................................ 16

Abbildung 3 NO-Synthese im Gefäßendothel............................................................ 16

Abbildung 4 Methylariginine ...................................................................................... 18

Abbildung 5 Plasmakonzentrationen von ADMA in Nicht-Schwangeren,

gesunden Schwangeren und Präeklampsie-Patientinnen ......................................... 20

Abbildung 6 NucleoSpin Blood Quick Pure ............................................................... 31

Abbildung 7 Beispiel eines Allelic Discrimnator Plots beispielhaft für den SNP

DDAH1 rs1146381 .................................................................................................... 33

Abbildung 8 Untersuchte SNPs ................................................................................. 33

Abbildung 9 Beispiele Plazenten bei der Probeentnahme ......................................... 34

Abbildung 10 Taqman RT-PCR.................................................................................. 36

Abbildung 11 ADMA und SDMA im Vergleich zwischen Subgruppen ........................ 47

Abbildung 12 Korrelationen zwischen Serumkreatinin und maternalem

ADMA/SDMA (µmol/l) (beider Gruppen) .................................................................... 47

Abbildung 13 Arteriovenöse Differenzen von ADMA, SDMA und L-Arginin ............... 50

Abbildung 14 Plazentare Expressionsanalysen von eNOS, PRMT1, DDAH 1

und 2 ......................................................................................................................... 54

92

10. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Formen der Gestationshypertonie ....................................................... 8

Tabelle 2 Messmethoden von Asymmetrischem Dimethylarginin in

Präeklampsie-Patientinnen ............................................................................... 23

Tabelle 3 Basischarakteristika im Vergleich ...................................................... 42

Tabelle 4 Vergleich Patientinnen-Charakteristika ............................................. 43

Tabelle 5 Laborwerte im Vergleich leichte, schwere Präeklampsie und HELLP 44

Tabelle 6 Dimetylarginine im Vergleich ............................................................. 46

Tabelle 8 Kontrollen und Präeklampsie - Korrelationen von Basischarakeristika

mit Dimethylargininen ....................................................................................... 49

Tabelle 9 Assoziationen zwischen müttlerlichen SNPs, mütterlichem ADMA und

Präeklampsie .................................................................................................... 52

Tabelle 10 Assoziationen zwischen fetalen SNPs, mütterlichem ADMA und

Präeklampsie .................................................................................................... 53

Tabelle 11 Dimethylarginine mit relativen Genexpression in Kontroll- und

Präeklampsiegruppe ........................................................................................ 55

93

11. Materialien

11.1. Chemikalien und Reagenzien

Acetat-Klebefolie

Astec Chirobiotic T Vorsäule 20x1.0 mm, Alltech (spec Astec) 12101

10 nM dNTP Mix

384-well PCR-Platten von Saarstedt

Abdeckfolie für die Platten

Abdeckmatte für MegaBlock 1.2 mL (rund), Sarstedt 95.1990.002

Acetonitril, gradient grade

ADMA

Apothekenwasser

autoklavierte Pipettenspitzen

autoklavierte Reaktionsgefäße 1,5 ml

Brand Multipette

Butanolische Salzsäure

Chloroform

Chloroform 99+%, Sigma, C2432-500ML

DEPC-Wasser

Deuteriertes [2H7]-Arginin, Cambridge Isotope Labs, EURISO-Top, DLM-541

Eis mit Metallblock

Eppendorf 8-Kanal Transferpipette 20 bis 200 uL

Eppendorf epTIPS 100 uL

Ethanol 70 %ig (Ethanol abs, verdünnt), Merck, 1009832500

Fermentas RevertAid first strand cDNA synthesis kit

flüssigen Stickstoff

Greiner PP Mikrotiterplatten 650201

Hydroxy-nor-L-arginin (nor-NOHA) Calbiochem #399275wN-

Isopropanol (2-Propanol), Merck, 1096342500

L-Arginin

Master Mix Taqman

Maxima Probe/ROX qPCR Master Mix(2x)(Fermentas K0232)

Methanol, gradient grade

94

Millipore 96well-Filterplatten 0.22 µm MultiScreen MSGVN 2210

Nucleo Spin® Blood Quick Pure Kit (Macherey-Nage)

PBS

Probenpuffer

Reaction Buffer

RevertAid™M-MuLV Reverse -Transcriptase (200u/µl)

RiboLock™Rnase Inhibitor (20u/µl)

RNAzol® B - RNA Isolation Reagent, WAK-Chemie, WAK-CS105

Sonden:

C_31397494_10, DDAH1, rs 11161606, 07/2016

C_1406511_10, DDAH1, rs11161614, 07/2016

C_1406524_10, DDAH1, rs1146381, 07/2016

C_2246286_10, DDAH1, rs18582, 08/2015

C_2518313_1, DDAH1, rs2268667, 08/2015

C_2246275_10, DDAH1, rs233112, 08/2015

C_1406535_10, DDAH1, rs506733, 07/2016

C_11907905_10, DDAH1, rs6697083, 12/2014

C_29938550_10, DDAH1, rs7555486, 07/2016

C_3233673_10, DDAH2, rs805305, 02/2012

SDMA

Skalpell (für Gewebe)

sterile 2 mL Eppendorfgefäße

sterile Spitzen für Eppendorf Pipetten

TaqMan Probes (Assay on Demand, Applied Biosystems)

Tissue Lyser Kugeln

Wasser, gradient grade (Baker)

Wattestäbchen

Geräte

Eppendorf Zentrifuge 5810R

Autoklav Wesarg, Medizintechnik, Deutschland

Bio-Rad SmartSpec 3000 Bio-Rad-Laboratories GmbH, München

Elektroporationsküvette BioRad Laboratories, USA

95

Eppendorf Mastercycler gradient Eppendorf AG, Hamburg

Eppendorf Safe Lock Reaktionsgefäße Eppendorf AG, Hamburg

Eppendorf Thermomixer 5436 Eppendorf AG, Hamburg

Eppendorf Thermomixer compact Eppendorf AG, Hamburg

Feinwaage, Sartorius CP225D

Heizblock

HPLC Varian ProStar

Kühlzentrifuge, Eppendorf 5415 R

NanoDrop 3300, Thermo Scientific

Reagenzglasschüttler (Vortexer)

Sartorius Laborwaage CP 225D Sartorius AG, Göttingen

Taqman

Tissue Lyser, QIAGEN

Varian L1200 MS/MS inkl. Computer/Drucker

96

12. Studienorganisation

12.1. Einverständnis Studienteilnahme

97

12.2. Einverständnis Gewebe- und Nabelschnurblutentnahme

98

12.3. Einverständniserklärung Genetische Untersuchung

99

12.4. Patientinnen-Information Seite 1

100

12.5. Patientinnen-InformationSeite 2-

101

12.6. Patientinnenerfassungsbogen

102

103

13. Danksagung

Mein großer Dank geht an Herrn Prof. Dr. Böger und Dr. Maike Anderssohn für

die Bereitstellung des Themas meiner Doktorarbeit und die große

Unterstützung, die ich von Ihnen erhalten habe!

Herr Prof. Böger sagte zu Beginn, dass die Zeit der Doktorarbeit mit vielen

Höhen und Tiefen einhergehen wird und dass ich erst danach wissen werde,

was Frustrationstoleranz bedeutet! Wie wahr!

Bedanken möchte ich mich zudem bei Herrn Prof. Dr. Hecher und Herrn Prof.

Dr. Hackeloer für die Ermöglichung der klinischen Studie in ihren Abteilungen

und für die Mitarbeit aller Ärztinnen und Ärzten, besonders bei Frau Dr. Anke

Diemert und Herrn PD Dr. Lars Hellmeyer. Ohne die Hilfe der Hebammen und

Krankenschwestern der Kreißsäle und der Pränatalstationen am Uniklinikum

Hamburg-Eppendorf und in der Asklepiosklinik Barmbek wäre der klinische

Anteil meiner Doktorarbeit nie gelungen wäre- vielen Dank!

Für den experimentellen Teil meiner Doktorarbeit hatte ich große Unterstützung

durch das Labor der Klinischen Pharmakologie, vielen herzlichen Dank, liebe

Anna, liebe Mariola, liebe Sandra und liebe Waltraud.

Nicht zuletzt bekam ich viele Anregungen von all den Kolleginnen und Kollegen

der Klinischen Pharmakologie, besonders von Nicole Lüneburg, Susann

Groschke und Isabell Bernges!

Durch unseren gemeinsamen Schwerpunkt habe ich diese Zeit besonders

intensiv mit Ninja Hoffmann geteilt, vielen lieben Dank Ninja, das ich immer auf

Dich zählen konnte, geteiltes Leid ist halbes Leid!!

Großer Dank geht an meine Familie und meine Freunden, auf deren

Unterstützung ich mich immer verlassen kann.

104

14. Lebenslauf

Entfällt aus datenschutzrechtlichen Gründen

105

15. Eidesstattliche Versicherung

Ich versichere ausdrücklich, dass ich die Arbeit selbständig und ohne fremde

Hilfe verfasst, andere als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht

benutzt und die aus den benutzten Werken wörtlich oder inhaltlich

entnommenen Stellen einzeln nach Ausgabe (Auflage und Jahr des

Erscheinens), Band und Seite des benutzten Werkes kenntlich gemacht habe.

Ferner versichere ich, dass ich die Dissertation bisher nicht einem Fachvertreter

an einer anderen Hochschule zur Überprüfung vorgelegt oder mich anderweitig

um Zulassung zur Promotion beworben habe.

Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Dissertation vom Dekanat der

Medizinischen Fakultät mit einer gängigen Software zur Erkennung von

Plagiaten überprüft werden kann.

Unterschrift Pia Schmidt-Ropertz