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Int. Z. angew. Physiol. einschl. Arbeitsphysiol. 24, 1--17 (1967) Untersuchungen zur Frage einer Abh~ingigkeit der Alkoholwirkung yon der Tageszeit* JOSEPH I~UTENFI~ANZ nnd ROLAND SINGER Max-Planck-lnstitut fiir Arbeitsphysiologie, Dortmund (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. reed. h. c. G. L~m~ANN) Psychologische Abtei]ung (Leiter: Privatdozent Dr. reed. Dr. phil. J. I~UTV.~F~A~Z) Eingegangen am 1. Februar 1967 Seit Beginn der experimentellen Alkoholforschung unter E. Ki~A~- pEr~r~ shad in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Parameter der Alkohol- wirkung studiert worden. Bei diesen Untersuchungen konnte gekl/~rt werden, dab die wichtigste BezugsgrSl3e ffir die Alkoholwirknng zweifel- los die Alkoholblutkonzentration ist. Allerdings wurde dabei unterstellt, dab eine bestimmte Alkoholblutkonzentration zu allen Stunden des Tages die gleiehen Wirkungen hervorrufen wfirde. Diese beinahe selbst- verstandliche Annahme erscheint abet etwas verwunderlieh, wenn man bedenkt, dab unsere Kenntnisse fiber die Wirkungen des Alkohols fast aus- nahmslos auf Experimenten beruhen, die am Tag -- meist sogar in den Vormittagsstunden -- durchgeffihrt wurden, w/~hrend die Trinkgewohn- heiten in den meisten L/~ndern einen grSBeren Alkoholkonsum im all- gemeinen frfihestens am Abend vorsehen. Zum anderen ist aber bekannt, dab zahlreiche KSrperfunktionen (zusammenfassende Darstellungen bei AscgoFF; KLmTMAN; MILLS) und hSher strukturierte Leistungen (z. B. BJEg~g et al. ; Jx~s~r et al.) eine Abh/~ngigkeit yon der Tageszeit aug weisen. Erste Hinweise darauf, dab aueh eine tageszeitliche Abh/~ngigkeit der Alkoholwirkung bestehen kSnnte, fanden sieh in Experimenten yon HAYS u. H~o. Diese konnten an M/~usen, also naehtaktiven Tieren, zeigen, dab bei intraperitonaler Applikation einer 8%igen Xthylalkohol-Koch- salzl6sung die Uberlebenswahrscheinlichkeit am Tag, insbesondere am Nachmittag und frfihen Abend, deutlieh geringer war als in tier Naeht. Auf den Mensehen fibertragen wfirde dies bedeuten, dab in den Nacht- stunden eine grSBere ,,Empfindlichkeit" gegenfiber Alkohol~rkungen zu erwarten w/~re. Ausgehend yon forensischen Problemen ist den damit aufgeworfenen Fragen bisher -- wenn auch nut im Ansatz -- allein MogT~v~g naehge- gangen. Er f/ihrte die unterschiedliche Wahrscheinlichkeit alkoholbeding- ter Verkehrsunf/ille bei vergleichbaren Blutalkoholkonzentrationen auf * Herin Professor Dr. Dr. G. L~m~Am~zum 70. Geburtstag gewidmet. 1 Int. Z. augew. Physiol., Bd. 28

Untersuchungen zur Frage einer Abhängigkeit der Alkoholwirkung von der Tageszeit

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Page 1: Untersuchungen zur Frage einer Abhängigkeit der Alkoholwirkung von der Tageszeit

Int. Z. angew. Physiol. einschl. Arbeitsphysiol. 24, 1--17 (1967)

Untersuchungen zur Frage einer Abh~ingigkeit der Alkoholwirkung yon der Tageszeit*

JOSEPH I~UTENFI~ANZ n n d ROLAND SINGER

Max-Planck-lnstitut fiir Arbeitsphysiologie, Dortmund (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. reed. h. c. G. L~m~ANN) Psychologische Abtei]ung (Leiter: Privatdozent

Dr. reed. Dr. phil. J. I~UTV.~F~A~Z)

Eingegangen am 1. Februar 1967

Seit Beginn der experimentellen Alkoholforschung unter E. Ki~A~- pEr~r~ shad in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Parameter der Alkohol- wirkung studiert worden. Bei diesen Untersuchungen konnte gekl/~rt werden, dab die wichtigste BezugsgrSl3e ffir die Alkoholwirknng zweifel- los die Alkoholblutkonzentration ist. Allerdings wurde dabei unterstellt, dab eine best immte Alkoholblutkonzentration zu allen Stunden des Tages die gleiehen Wirkungen hervorrufen wfirde. Diese beinahe selbst- verstandliche Annahme erscheint abet etwas verwunderlieh, wenn man bedenkt, dab unsere Kenntnisse fiber die Wirkungen des Alkohols fast aus- nahmslos auf Experimenten beruhen, die am Tag - - meist sogar in den Vormittagsstunden - - durchgeffihrt wurden, w/~hrend die Trinkgewohn- heiten in den meisten L/~ndern einen grSBeren Alkoholkonsum im all- gemeinen frfihestens am Abend vorsehen. Zum anderen ist aber bekannt, dab zahlreiche KSrperfunktionen (zusammenfassende Darstellungen bei AscgoFF; KLmTMAN; MILLS) und hSher strukturierte Leistungen (z. B. B J E g ~ g et al. ; J x ~ s ~ r et al.) eine Abh/~ngigkeit yon der Tageszeit aug weisen.

Erste Hinweise darauf, dab aueh eine tageszeitliche Abh/~ngigkeit der Alkoholwirkung bestehen kSnnte, fanden sieh in Experimenten yon HAYS u. H ~ o . Diese konnten an M/~usen, also naehtaktiven Tieren, zeigen, dab bei intraperitonaler Applikation einer 8%igen Xthylalkohol-Koch- salzl6sung die Uberlebenswahrscheinlichkeit am Tag, insbesondere am Nachmit tag und frfihen Abend, deutlieh geringer war als in tier Naeht. Auf den Mensehen fibertragen wfirde dies bedeuten, dab in den Nacht- stunden eine grSBere ,,Empfindlichkeit" gegenfiber Alkohol~rkungen zu erwarten w/~re.

Ausgehend yon forensischen Problemen ist den damit aufgeworfenen Fragen bisher - - wenn auch nut im Ansatz - - allein MogT~v~g naehge- gangen. Er f/ihrte die unterschiedliche Wahrscheinlichkeit alkoholbeding- ter Verkehrsunf/ille bei vergleichbaren Blutalkoholkonzentrationen auf

* Herin Professor Dr. Dr. G. L~m~Am~ zum 70. Geburtstag gewidmet.

1 Int . Z. augew. Physiol., Bd. 28

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2 g. R~rTw~c~A~z und R. Sr~G~:

die Tatsache unterschiedl icher Beleuchtungsverh/~ltnisse u n d dami t unterschiedl ich schwerer Fah rbed ingungen zurfick. I n seinen Versuchen, bei d e n e n e r hinsicht l ich tier Beleuchtungsverh/~Rnisse Tag- bzw. Nacht- Bed ingungen simulierte, konn te er bei K o n s t a n t h a l t u n g der Versuehs- zeit zeigen, dal~ bei ,,Nacht"-Bedingungen eine grSSere Fehlerquote zu erwar ten ist als bei ,,Tag"-Bedingungen.

Da dami t aber die eigentliche Frage nach tier tageszeiClichen Abh~n- gigkeit der Atkoholwirkung n ich t beanCwortet wurde, u n d auch die U n t e r s u c h u n g e n unserer Abte i lung (z. B. G~AF, 1933, 1943, 1947; R v - Tr~r~X~Z u. J x ~ s ~ , 1957, 1959) bisher n u r am Tage durchgefi ihrt war- den, erschien es sinnvoll , die Alkoholwirkung in jewefls u m 12 Std ver- setz ten Expe r imen ten un te r sonst k o n s t a n t e n Versuchsbedingungen bei einer sensumotor ischen Leis tung vergleichend zu prfifen.

Methodik

1. Versuchsarbeit: Wegen der in der Literatur seln" h~ufig berichteten Beein- tr~chtigung gerade sensumotoriseher Funktionen durch die Aufnahme yon Alkohol benutzten wir in unseren Versuchen wiederum einen komplexen Tracking-Test im Sinne yon ADAMS als MeBvariab|e. Ftir diesen Tracking-Test verwendeten wir das ,,Fa, hrger~t" nach G~A~ (1933, 1943) in der von uns (RVTE~VRA~Z u. JANSV,~, 1957) frfiher besehriebenen Form. Bei diesem Gel~t hat die Versuehs- person die Aufgabe, eine sehwarze Marke mit Hilfe eines Autosteuerrades mSglichst fehlerfrei dureh eine projizierte kurvenreiehe Leuehtspur, die ,,Stral3e", zu steuern.

Im Gegensatz zu frfiheren Untersuchungen wurden nieht nur die Abweichungen yon der ,,Fahrbahn" mit Photozellen registriert, sondern auch die Zeit und H~ufig- keit des feMerfreien Fahrens bestimmt. Die Registrierung erfolgte miniitlich mit druckenden Sodeeo-Z~hlern, wobei den Zeitzghlern 300 Impulse/rain zugelei~et wurden. Da ftir den selbst~ndig gesteuerten Druek zum Rfiekstellvorgang ~/30o Zeiteinheiten (ZE) je Minute benStigt wurden, lag die maximale Zeit des fehler- freien Fahrens bei 293 ZE/min.

F fir die Versuehe wurden zwei versehiedene, aber konstante Gesehwindigkeiten des Fahrbahnablaufes gew~hlt, n~mlieh eine Filmgesehwindigkeit yon 3 em/see und eine solche yon 6 era/see. W~hrend bei der ersten Geschwindigkeit hochgeiibte und gut motivierte Versuehspersonen im allgemeinen in ihrer Fahrleistung nahe an das theoretische Maximum yon 293 ZE/min herankamen, stellte die zweite Geschwindigkeit so hohe Anforderungen an die sensumotorisehe Koordinations- f~higkeit, dab im allgemeinen nur um ca. 30% sehleehtere Leistungen zu verzeiehnen waren. AuBerdem forderte eine dritte Bedingung yon den Versuehspersonen, dab sie neben der :Fahrarbeit bei 3 em/see noeh auf das Aufleuchten eines Liehtes bin mSglichst sehneU ein FuBpedal bet~tigen mul3ten.

Zu diesem Zweek war 5 em unterhalb der Ebene, an der die projizierte Fahrbahn ,,verschwand", in der Mitre des yon der ablaufenden Fahrbahn maximal fiber- striehenen Raumes - - also bequem im Bliekfeld der Versuehsperson - - ein quadra- tisches K~stchen yon 32 cm Kantenl~,nge angebraeht. In diesem K~stehen be- fanden sieh 49 (7 • 7) versehiedenfarbige Liehter, die fiber einen Steuermechanis- mus v611ig unregelm~Big an- und ~usgesehaltet wurden. Auf das Erseheinen eines roten Liehtes im linken unteren Quadranten, in dem sieh dariiber hinaus kein weiteres rotes Lieht befand, muBte die Versuehsperson so sehnell wie m6glich

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Abhgngigkeit der Alkoholwirkung yon der Tageszeit 3

mit dem FuB, ffir den eine bestimmte Ruheposition vorgegeben war, ein Pedal bet~tigen. Das rote Licht leuchtete innerhalb yon 5 rain insgesamt neunmal in vSllig zuf~lligen zeitlichen Abst~nden auf, wobei der kfirzeste Abstand zwisehen zwei Signalen _>_ 6 see war und in jeder Minute wenigstens ein Signal auftrat.

Zugleich mit dem Einschalten der Signallampe wurde mit ttilfe des Steuer- mechanismus' fiber ein Relais ein elektronischer Zeitmesser (Berkeley-Z~hler, Type 7350) mit Drucker (Type 1452) gestartet, der eine Mel3genauigkeit yon 0,0001 see hatte. Dieser elektronisehe Zeitmesser wurde entweder dureh die Re- aktion (Pedaldruek) der Versuchsperson oder - - falls die Versuchsperson nach 4 see noch nicht reagier~ hatte - - dureh ein zwisehengeschaltetes elektronisches Zeitglied gestoppt. Die Reaktionszeiten wurden elektriseh vom Zeitmesser auf den Drucker fibertragen und dort auf einem Papierstreifen ausgedruekt. Eine ,,Re- aktionszeit" yon 4 see war also das Zeichen dafiir, dab das Signal iibersehen worden war. Die Versuehspersonen wurden darauf hingewiesen, dab die Fahrleistung und die zus~tzliche Reaktionsleistung als gleichrangige Aufgaben zu behandeln w~ren. Die Helligkeit der Liehter wurde so eingestellt, dab man deren Aufleuehten gerade noeh ,,peripher" wahrnehmen konnte, eine direkte Blickzuwendung also nicht unbedingt nStig war. Jede Blendungsgefahr war yon vornherein dureh eine mat- tierte Glasseheibe ausgesehlossen.

2. Versuchsanordnung: Unsere Versuche wurden mit seehs m~nnliehen Versuchs- personen im Alter yon 23--38 Jahren durehgeffihrt. Alle Versuehspersonen waren dureh mehrwScMges ~ben mit der Versuehsarbeit vertraut und hatten ein sehr hohes ~bungsstadium in den verlangten Leistungen erreicht. AuBerdem war naeh ihren Aussagen allen Versuehspersonen die Wirkung yon Alkohol bekannt. Jede Versuehsperson nahm an zwei Versuchen tell, yon denen einer am Tag und einer in der Nacht stattfand. Drei Versuehspersonen begannen mit einem Tag-Versueh und drei Versuchspersonen mit einem Naeht-Versuch. Zwisehen den beiden Ver- suehen lag bei jeder Versuchsperson jeweils mindestens 1 Woehe, um etwaige pharmakologisehe Naehwirkungen bzw. S~ttigungsph~nomene auszuschalten. Jeder Versueh sah neben der Alkoholaufnahme insgesamt 10 Blutproben, davon eine Leerbestimmung, und 12 Fahrperioden yon je 17 rain vor, davon eine als Vor- versueh.

Die Versuehsreihe wurde mit 1 g Alkohol je Kilogramm KSrpergewicht durch- geffihrt, der in Form einer 33%igen LSsung reinen Alkohols in Wasser verabreicht wurde. Die Trinkzeit betrug 30 rain, und es wurde w~hrend des Trinkens ffir eine ,,loekere" Situation gesorgt. Die Blutentnahmen beanspruehten selten mehr als hSchstens 3 min.

Jede Fahrperiode umfaBte dabei Aufgaben versehiedener Sehwierigkeit, n~m- lieh."

a) 5 rain ,,fahren" bei einer Filmgesehwindigkeit yon 3 era/see; b) 5 min ,,fahren" bei einer ~ilmgesehwindigkeit yon 3 em/see mit Reaktion

auf optische Signale; c) 5 min ,,fahren" bei einer Filmgesehwindigkeit yon 6 em/see. Zwisehen die einzelnen Bedingungen wurde jeweils 1 rain Pause eingeschaltet, Jede Versuchsperson bekam eine der seehs mSgliehen Aufeinanderfolgen dieser

drei Bedingungen zuf~llig angewiesen. W~hrend des ,Fahrens" war die Versuchs- person allein im Raum; in den Pausen betrat der Versuchsleiter das Zimmer, ~nderte die Gesehwindigkeit und ga b die n~ehste Versuehsbedingung an.

Die Versuehspersonen nahmen 1--1�89 Std vor Versuehsbeginn eine standar- disierte Mahlzeit zu sieh, die - - wie frfihere Erfahrungen zeigten - - gute Resorp- tionsbedingungen ffir die Alkoholaufnahme garantierte. Vor dem Tag-Versueh batten alle Versuchspersonen mindestens 7 Std gesehlafen und am Vorabend keinen

1"

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4 J . I%VTENFnA~Z und 1%. SINGEI~:

Alkohol zu sieh genommen. Vor dem Nacht-Versuch durften die Versuchspersonen ab 13.00 Uhr - - abgesehen yon der standardisierten Mahlzeit - - niehts mehr zu sieh nehmen, es sei denn alkohol- und coffeinfreie Getri~nke. Aul3erdem hatten a]le Versuchspersonen tagsiiber ihrer gewohnten Besch~ftigung nachzugehen, durften also nicht ,,vor"gesehlafen haben.

W~hrend des Versuches mu$ten die Versuehspersonen in Anlehnung an Vor- schl~ge yon HAW~L an Hand des I~ofst~tterschen Polarit~tsprofils (HoFsTXTT]~n U. TACK) dreimal ihre , ,Stimmung" beurteilen, und zwar nach dem Vorversuch, dem 4. und 11. Hauptversuch; ferner insgesamt sechsmal das , ,Fahren", n~im]ich nach dem Vorversuch, dem 2., 3., 6. und 8. Hauptversuch. Aul]erdem mul~te naeh dem 11. Hauptversueh noeh die , ,Gesamtsituation" beurteilt werden. Eine VerSffent- ]iehung dieser Ergebnisse wird an anderer Stelle erfolgen (HAWV, L et al.).

In der noch verbleibenden freien Zeit zwisehen den Versuchsperioden war es den Versuchspersonen freigestellt, sich ruhig mit sieh selbst zu beseh~ftigen, z. B. zu lesen oder einen Erlebnisberieht zu sehreiben, oder sich mit dem Versuchsleiter zu unterhalten; aueh durfte in dieser Zeit geraucht werden, da wir annehmen mu$ten, dad sieh sonst ffir die drei mittelstarken Raucher unseres Kollektivs eine zus~tzliehe und unerwiinsehte StreB-Situation ergeben h~tte. Mit Ausnahme der Fahrzeit standen die Versuehspersonen immer unter Aufsicht des Versuchsleiters.

Am Ende des Vorversuehes wurde den Versuehspersonen ihre Leistnng in den verschiedenen Fahraufgaben mitgeteflt. Sie wurden dann nach Aufnahme des Alkohols am Ende jedes Versuchsabsehnittes gebeten, ihre Leistungen zu sehs um einen Anhalt ffir die Erlebnisverarbeitung der Alkoholwirkung zu gewinnen. Die Versuchspersonen erfuhren ihre Fahrleistung erst naeh AbschluB beider Ver- suche. Eine VerSffentlichung dieser Ergebnisse soll zusammen mit den Ergebnissen aus den Untersuchungen mit dem semantischen Differential erfolgen (I-IAwEL et al.).

Die Blutalkoholbestimmungen erfolgten nach der Methode yon WIDI~IAnK; yon jeder Blutentnahme wurden mindestens zwei, meistens jedoeh drei Parallel- proben bestimmt.

3. Angewandte statistische Methoden: Da auf Grund unserer Versuchsanordnungen korrelierende Verteitungen zu erwarten waren, benutzten wir den t-Test in der Form (LinDEn) :

x - - / ~ Y t - - N s

Darin bedeuten .~ = die mittlere Differenz zwisehen den Beobaehtungspaaren, # = entspreehend der Null-tIypothese den Wert 0, N die Zahl der Beobaehtungen und 8 = Wurzel aus der Streunng der Stiehprobe.

Zur Beurteilung der gleiehen l~'ragestellungen benutzten wir ~edoeh meistens entspreehend den Vorsehliigen yon L I ~ E n T als verteilungsfreie 1VIethode zur Be- urteilung yon Paardifferenzen den ~isher-Pitman-Test, and zwar bei einseitiger Fragestellung in der Form:

Z P = ZT2

Darin bedeuten P die ~Ybersehreitungswahrseheinlichkeit fiir die Ablehnung der 1Yull-Hypothese, Z die Anzahl der Differenzensummen, die gr51~er oder zumindest ebenso grog wie die beobachteten sind, und N die Anzahl der Differenzen, wobei 2 angibt, da~ die Differenz positiv oder negativ sein kann. Bei der yon uns benutzten Anordnung mit je sechs PaarvergleichsmSglichkeiten 1~6 sich hSehstens eine Zu- fallswahrscheinlichkeit yon p >__ 1,562 erreiehen.

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Abh~ngigkeit der Alkoholwirkung yon der Tageszeit 5

Ergebnisse 1. Die Abh~ingigkeit der Alkoholblutkonzentrat ion von der Tageszeit: In

Abb. 1 wurden die mittleren ABK-Werte fiir die Tag- bzw. Nacht-Ver- suche getrennt aufgezeichnet. Wie aus der Abb. 1 zu ersehen ist, fanden wir bei den Tag-Versuehen den gewohnten Verlauf der Blutalkoholkurve. So stieg die Kurve bis zu einem gut ausgepr/~gten Maximum etwa 90 min

['/,d 1,2-

1,o-

~ O,a-

~ -

~ 0,6-

.~ -

~ 0A-

0,2-

0 8

2O

d

Trinkzeit

1o 12 14 i~ 18 2o [uhd 22 24 2 4 6

Togversuche e - -- -e Nachlversuche

Abb. 1. Mittlerer Verlauf der Alkoholblu~konzentration in Tag- bzw. Nacht-Ver- suchen mit seehs Versuehspersonen

nach Ende der Alkoholaufnahme an und fiel dann - - entsprechend einer relativ konstanten Abbaurate - - kontinuierlieh und fast linear ab. Am Ende des Versuches um 18.30 Uhr war das Ausgangsniveau fast wieder erreieht.

Bei den Nacht-Versuehen fanden sich etwas andere Verh~ltnisse. I-Iier lies sieh im Mittel kein so eindeutiges Maximum der ABK festlegen, da die Maxima der Einzelpersonen breiter streuten und im allgemeinen etwas sparer lagen als am Tage. I m Zusammenhang damit resultiert bis zur ffinften Best immung der ABK ein niedrigerer Verlauf der Kurve. Auf diese Weise wurde ein , ,Maximum" erst 120 rain nach Ende des Trinkens erreieht. Naeh dieser Zeit wies die Kurve der Naeht-Werte gegenfiber den Tag-Werten praktisch keine Differenzen mehr auf. Damit sind Unter- schiede in der Abbaugeschwindigkeit des Alkohols zwischen den Tag- und Naeht-Versuchen mit an Sieherheit grenzender Wahrseheinlichkeit a u s z u s c h l i e B e n .

Die Ursaehe ffir den untersehiedliehen Verlauf im Anfangsteil der Kurve ist nicht ohne weiteres einsichtig. Der entscheidende Grund ist zwar zweffellos in einer gewissen ResorptionsstSrung zu suchen, doch konnten wit keiae einheitliche Erkl/trung ffir die ResorptionsverzSgerung

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6 J . RD'TEI~'FI~A~Z ul]d 1:~. SINGER:

w~hrend der Nacht-Versuche finden. So scheiden Unterschiede in der vor- angegangenen N~hrungsaufnahme Ms Ursaehe aus, da in beiden F~llen in den 7 ~ Std vor Begina des Trinkens nut die gleiehe standardisierte Mahlzeit, und zwar 1--1,5 Std vor der Alkoholaufnahme, eingenommen wurde.

Ebenso diirfte ein gewisser Widerwille gegenfiber der Art der Alkohol- aufnahme, der sieh beim zweiten Versueh in der Regel bemerkbar machte, Ms Ursache der Resorptionsverz5gerung kaum in Frage kern- men, d~ ja ebenso viele Personen zuerst den Naeht-Versueh und dann den Tag-Versuch durchfiihrten wie in umgekehrter Reihenfolge.

Um zu priifen, ob die untersehiedliehen BlutMkoholkonzentrationen in den ersten 3 Std des Tag- und Naeht-Versuches statistisch signifikant waren, wurden jeweils die zeitlich vergleiehbaren Blutalkoholwerte aus den Tag- und Naeht-Versuchen einander gegenfibergestellt. Die sieh er- gebenden Unterschiede wurden mit dem t-Test ffir Mittelwertsdifferen- zen und mit dem Fisher-Pitman-Test ffir Paardifferenzen auf ihre sta- tistische Signifikanz hin geprtift.

In keinem der F~lle ergab sieh bei zweiseitiger Fragestellung eine sta- tistisehe Signifikanz. Bei einseitiger Fragestellung (Tug- > Naeht-Werte) erwies sieh nut der Untersehied aus der vierten Blutentnahme, also um 11.05 bzw. um 23.05 Uhr Ms ,,wahrseheinlieh signifikant". Im Hinbliek auf das Ziel unserer Untersuchungen war es trotz des Fehlens signifikan- ter Unterschiede in den ABK-Werten bei Tag und bei Naeht zweffellos ein gewisser Mangel, dad sieh ffir die T~g- und die Naeht-Werte nieht identisehe Verlgufe der BlutMkoholwerte ergaben, wobei wir annehmen miissen, dab die ResorptionsverzSgerungen sieh zufs in den Naeht- stunden geh&uft haben mfissen. Da naeh unseren Vorfiberlegungen aber zu erwarten stand, dal~ die Alkoholwirkungen in der Naeht deutlieher sein wfirden als am Tag, konnte diese Differenz jedoeh nut zu einer kritischeren Prfifung unserer Frageste]lung beitragen.

2. Die Beeinflussung der ,,Fahr"leistung dutch Alkohol w~hrend des Tages bzw. der Nacht: Obwohl w~r uns bemfiht h~tten, die Versuehs- personen genfigend lunge Zeit und mit optimalen Methoden (vgl. z. B. RUTW~FI~ANZ U. ISKANDER) in den verlangten Leistungen mSglichst hoch zu trainieren, bestanden bei Aufnahme der Versuche noch inter- individuelle Leistungsuntersehiede. Ebenso zeigte sieh, dal~ die einzelnen Versuehspersonen vor der Alkoholaufnahme unter den beiden Versuehs- bedingungen nieht genau die gleiehe Ausgangsleistung aufwiesen. Das wird verstgndlieh, wenn man bedenkt, dal~ Tracking-Leistungen ver- gleiehbarer Art naeh eigenen Untersuehungen (JANSEN et al.) eine ausgeprggte eireadiane Rhythmik aufweisen. Zudem waren die drei Aufgabentypen so unterschiedlieh sehwer, dad sieh kein gleichms Ausgangsniveau erreiehen liel~.

Page 7: Untersuchungen zur Frage einer Abhängigkeit der Alkoholwirkung von der Tageszeit

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Page 8: Untersuchungen zur Frage einer Abhängigkeit der Alkoholwirkung von der Tageszeit

8 J. RUTENFRANZ und R. SING]~R:

unter allen Fahrbedingungen bereits kurz nach Ende des Trinkens ein; das Maximum der Leistungsverschlechterung wurde etwa 2 Stcl nach Ende dos Trinkens erreicht. I m weiteren Verlauf ging die Leistungs- sehiidigung dann allmahlich zurfiek und erreichte gegen Ende des Ver- suches fast wieder die Vorversuehsleistung.

Vergleicht man den Verlauf der Beeinflussung der Fahrleistung mit dem Ver]auf der Alkoholblutkonzentration, so ergibt sich, dai] am Tag

das Maximum der Leistungsscha- +I0"

leichte Aufgobe (3cm/sec)

0 . ' ~

-I0,

-20'

/ rrinkzeff

-30 ~ . . . . . . . . . . �9 ~ io 12 14 le le 20 fuhd 20 22 2~ 2 4 6

leichfe Aufgobe rnit Signolen .-~

-~o.

I~ - 3 ( . . . . . . . . . . ,2 ,~ ,~ ,8 22rub,7

+I0 schwere Aufgobe (6cmlsec) Ca

0-

-I0-

- 2 0 -

~ Trlnkzeit -30 . . . . . . . . . .

,~ ~o 12 t4 16 18 2o [Uhr3 20 22 24 2 4 6

Abb. 3. Differenz der relativen Lei- stungsveriindertmg im Tag- und Nacht-Versuch bei verschieden schwe-

ren ,,Tracking"-Aufgaben

digtmg dem Maximum der A B K um etwa ~ Std nachhinkt und sich die Leistungsschadigung im iibrigen naeh Ende der Resorptionsphase mit absinkender ABK kontinuierlieh bessert, was in guter ]~berein- s t immung mi t friiheren Ergebnissen aus Tag-Versuchen steht (z. B. EL~EL u. SCHT,V.YEE; GRAF, 1933; RUTEN- FEA~Z U. JANSEN, 1959).

Vergleicht man hiermit die Er- gebnisse aus den Nacht-Versuchen, dann finder man bei allen Aufgaben deutlich versehiedene Verli~ufe. So war zwar die Leistung vor allem in den beiden leichteren Aufgaben (3 cm/see sowie 3 cm/sec mit Si- gnalen) zwischen 9.30 und 11.30 Uhr bzw. 21.30 und 23.30 Uhr im Mittel fast identisch, doch ist hier zu bedenken, dab wi~hrend dieser Zeit die Alkoholblntkonzentration in den Nacht-Versuchen im Mittel dureh- weg um 0,1--0,2 ~ o niedriger war als am Tag.

Nach 23.30 Uhr, also naeh dem Zeitpunkt, an welchem in beiden Gruppen praktisch iden~ische ABK- Werte auftra~en, beobachteten wir

zunehmend grSBerwerdende Differenzen zwisehen den vergteiehbaren Tag- und Nacht-Werten. Dies kam im wesentliehen dadureh zustande, dab die Versehleehterung der Fahrleistung naeh Ubersehreiten des Maximums der ABK nicht wie am Tage allm~hlieh zurfiekging, sondern auf diesem Niveau mit geringen Sehwankungen bis zum Versuchsende fast unver- ~ndert beibehalten wurde.

Page 9: Untersuchungen zur Frage einer Abhängigkeit der Alkoholwirkung von der Tageszeit

Abhiingigkeit der Alkoholwirkung yon der TageszeR 9

Um diese Erscheinung welter zu verdeutlichen, wurden in Abb. 3 die Mi~telwertsdifferenzen zwischen den prozentualen Ver~nderungen der , ,Fahr"leistung gegeniiber der Vorversuchsleistung als Differenzen zum Tag-Wert aufgetragen. Aus der Abb. 3 ergibt sich, dab bei der leith. s Aufgabe (3 cm/sec) his 24.00 Uhr keine Mittelwertsdifferenzen auftraten. Bei der etwas schwierigeren Aufgabe (3 cm/sec mit Signalen)

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q6 q8 10 ~,2['/oo] 0 0,2 0,4 ~6 ' ~8 ' 1,0 ' ~'2[~

Alkoholblutkonzentration

Abb. 4. Beziehung zwischen Alkoholblutkonzentration und Leistung in einem ,,Tracking-Test" zu verschiedenen T~geszeiten

tra~ eine solohe Differenz bereits e~wa um 23.00 Uhr auf, w~hrend diese Differenz bei der schwersten yon uns geprfiften Leistung bereits im ersten Vcrsuchsabschnitt, also nach 21.30 Uhr, nachzuweisen war.

Neben diesem unterschiedlichen zeitlichen Auftreten der ersten Dif- ferenz zum Tag-Wert erscheint uns der weitere Verlauf bei den ver- sohiedenen Aufgabentypen bemerkenswert. So f/~ll~ auf, da$ sich die Unterschiede nach dem ersten Auftreten einer Differcnz im Mi~tel fast linear mi~ der Zeit, aber weitgehend unabh/~ngig yon der Aufgaben- schwere, vergr6Ber~en. Ers~ gegen Ende des lqacht-Versuches, also etwa ab 4.00--5.00 Uhr, t raten bei den leichteren Aufgaben (3 cm/sec; 3 cm/sec mit Signalen) wieder Tendenzen zur Leistungsverbesserung auf.

Auf Grund dieser Ergebnisse liegt es nahe zu vermuten, dal3 zwischen ABK und Leistung bei Tag- unc[ Iq~cht-Versuchen untersohiedliche Beziehungen bestehen mfissen. Wit haben darum als Beispiel in Abb. 4 die Leistungsverschlechterung bei der leichteren Aufgabe (3 cm/sec) als Funktion dcr Alkoholblutkonzentr~tion fiir die Resorptionsphase (9.30--11.30 Uhr bzw. 21.30--23.30 Uhr) und ffir den letzten Abschnit~

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der Abbauphase (14.00--18.30 Uhr bzw. 2.00--6.30 Uhr) getrennt dar- gestell~.

In der Abb. 4 erkennt man, dab in der Zeit yon 8.30 bis 11.30 bzw. 23.30 Uhr die Leistungsverschleehterung mit ansteigender Alkohol- blutkonzentration im Mittel geometrisch progressiv zunahm, wobei fin Bereieh zwisehen 0,3--0,80/00 keine eindeutige Abhs der Leistungs- verschlechterung yon der ABK zu erkennen war. Im gesamben Bereich (bis 1,3~ fanden sich auBerdem keine systematisehen Untersehiede in der Leistungsverschlechterung bei Tag und l~ach~.

Im rechten Teil der Abb. 4 sind die Werte ffir die Zeit yon 14.00 bis 18.30 Uhr bzw. 2.00--6.30 Uhr dargestellt. Die ABK schwankte in dieser Zeit zwisehen 0,0 und 0,8~ . I m Vergleich mit dem linken Teil der Abb. 4 zeigt sieh hier ein wesentlich anderes Bild. Zwar fanden wir auch bier ffir eine bestimmte Gruppe von Versuchen bis zu einer ABK yon 0,8~ keine Abh/~ngigkeit der Leis~ungsversehleehterung yon der ABK, doeh f/~llt auf, da$ in einer anderen Gruppe von Versuchen recht erheb- liche und mi$ der ABK zunehmende Leistungsverschlechterungen auf- traten, obwohl die ABK-Werte ffir diese Gruppe nur zwisehen 0 und 0,7o/oo varfierten. Analysier$ man diesen Befund genauer, so zeig~ sieh, da$ Leis~ungsverschleehterungen yon mehr als 15% der Ausgangs- ]eistung praktiseh nur in den Nacht-Versuehen vorkamen, w/~hrend Versehleehterungen unter diesem Weft sowohl aus den Tag- als auch aus den Iqaeht-Versuehen stammten. Dies erkl/~rt sieh aus der Tatsaehe, dal~ zwei unserer Versuehspersonen aueh in den Nacht-Versuehen ihre Leistungen auf dem Wer$ der Tag-Versuehe halten konnten, w/ihrend bei den anderen vier Versuchspersonen z. T. erhebliche Differenzen zu den Tag-Versuehen aufSraten.

Unter diesen Einsehr/~nkungen ist es darum yon Interesse, die in den Nacht-Versuchen zwischen 2.00 und 6.30 Uhr gewonnenen Werte aus den Versuehen mit spezifischer Leistungsversehleehterung w~hrend der Nacht mit den Wer$en aus der Zeit zwischen 9.30--11.30 Uhr bzw. 21.30--23.30 Uhr hinsichtlieh ihrer ABK zu vergleichen. Zu diesem Zweck mSge es erlaub~ sein, die Beziehungen zwischen Leistungs- sch/idigung und ABK aus den Versuehen w/~hrend der Resorptionsphase bis auf Werte der Leistungssch/~digung in der Abbauphase zu extra- polieren.

Dabei wfirde sich zeigen, dab im Extrem Leistungssch/~digungen yon bis 45% der Ausgangsleistung in der Resorptionsphase bei Tag und l~acht etwa zwischen 1,3 und 1,8~ erreicht worden wi~ren, wghrend die gleichen Werte in den Nacht-Versuehen in der Abbauphase bei Werten zwischen 0,2 und 0,7o/o0 aus t i ler muB auBerdem vermerkt werden, dab in den Tag-Versuehen in der Abbauphase vergleiehbare Wer~e/iberhaupt nieht auftraten.

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Abh~ingigkeit der Alkoholwirkung yon der Tageszei~ 11

3. Die Beeinflussung der Reaktionsgeschwindiglceit dutch Allcohol wShrend des Tages bzw. tier Nacht: Da in Vcrsuchen mit zwei Versuchs- personen die Reaktionszeitmessungen aus technischen Grfinden - - aber ohne Wissen der Versuchspersonen bei mindestens einem der Versuehe - - unterbleiben mu~ten, sind unsere AussagemSglichkeiten zu diesem Fragenkomplex eingeschri~nkt. Trotzdem geben wit in Abb. 2 die mitt- leren prozentualen Ver~nderungen der Reaktionszeiten gegenfiber den Vorversuchen, getrennt nach Tag- bzw. Nacht-Bedingungen, wieder. Die Abb. 2 ls erkennen, da]~ wohl wegen der Kleinheit des verbleibenden Untersuchungsgutes ,,unruhige" Kurvcnverli~ufe entstanden. Trotzdem ist unverkennbar, dab in den Tag-Versuchen die Reaktionszeiten bis 11.30 Uhr zun~chst zunehmend l~nger, nach diesem Zeitpunkt aber wieder kontinuicrlich kiirzer warden, so da~ schon ab 15.00 Uhr wieder die Ausgangswerte errcicht wurden. Im Gegensatz hierzu wurde in den Nacht-Versuchen der tiefste Weft bereits um 22.30 Uhr erreicht, und es bestand bis zum frfihen Morgen keine durchgehendc Tcndenz ffir die Rfickkehr der Reaktionszeiten auf das Ausgangsniveau.

d. Statistische Beurteilung der Ergebnisse: Da aus Grfinden der Be- lastung ffir Versuchspersonen und Versuchslcitung die Zahl dcr Ver- suehspersonen klein gehalten werden mul~te, die Alkoholwirkungen aber die bekannten groBen interindividuellen Schwankungen aufwiesen, kam dcr statistischen Verarbeitung des Materials besondere Bedeutung zu.

Da wir yon der Voraussetzung ausgingen, dal] die yon uns benutzten Aufgaben unterschiedlich schwierig waren, prfiften wir zuniichst, ob die Alkoholwirkung eine Abhiingigkeit yon der Aufgabensehwere aufwics. Zu diesem Zwecke warder die Leistungen vergleichbarer Versuchs- abschnitte in den verschiedenen Aufgaben einander gegenfibergestellt und in Form der Paardifferenzen mit Hilfc des Fisher-Pitman-Tests auf ihre Zufallswahrscheinlichkeit unter Zugrundelegung der ~ull-ttypothese einseitig geprfift.

Wie die Tabelle 1 erkennen li~l~t, ergaben sich dabei ffir die Zeit der hSchsten ABK-Werte, also zwischen 10.45--12.00 bzw. 22.45--24.00 Uhr, Differenzen, die auf dem p < 5~ mit der Null-ttypothese nicht zu vereinbaren waren. Daraus kann gesehlossen werden, da$ die Aufgaben sowohl in den Tag- als aueh in den Naeht-Versuchcn zur Zeit der hSchsten ABK signifikant unterschiedliehe Anforderungen an die Versuehspersonen stellten, wobei die Aufgaben mit einer Fflmgeseh~dn- digkeit yon 6 em/see als die schwerste, die Aufgabe mit einer Film- geschwiudigkeit yon 3 cm/see als die leichteste angesehen werden muB. Die Aufgabe mit einer Fflmgesehwindigkeit yon 3 era/see mit zus~tz- lichen Signalen liegt vermutlich in ihrer Sehwierigkeit nicht genau zwisehen beiden Extremen, sondern n~her an der Aufgabe mit 3 era/see ohne Signale.

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Unabhi~ngig yon den einzelnen Aufgaben war aber weitter zu priifen, ob die in Abb. 2 dargest,elltten Leisttungstmt,ersehiede in den Tag- bzw. Nacht-Versuehen aul~erhalb der Zufallswahrseheinliehkeitt (p < 5%) lagen. Aus diesem Grunde wurden die Leistungen vergleiehbarer Ver- suchsabschnitttte fiir die Tag- bzw. Naeht,-Versuehe in den versehiedenen Aufgaben einander gegenfibergestelltt und in Form der Paardifferenzen mitt Hilfe des Fisher-Pittman-Testts auf ihre Zufallswahrscheinliehkeit untter Zugrundelegung der Null-Hypotthese einseit,ig geprfift,.

Wie aus der Tabelle 2 zu enttnehmen istt, widerspraehen die Verl~ufe in den Naeht-Versuchen beziiglich der Aufgaben : ,,Fahren mitt 3 em/see" sowie ,3 era/see mitt Signalen" bis 1.00 Uhr der Null-Hypothese nichtt. Erstt zwisehen 2.00 und 5.00 Uhr fanden sich bei der Aufgabe ,,Fahren mitt 3 era/see" signifikantte Abweichungen yon der Null-Hypotthese auf dem < 5 bzw. < 7%-Niveau; bei der Aufgabe ,,Fahren mitt 3 em/sec mit Signalen" best,and eine solche signifikantte Abweichung ab 2.00 Uhr bis zum Versuehsende.

In der schwierigsten yon uns geprfiftten Aufgabe (Fahren mit, 6 era/see) tratten signifikantte Abweichungen yon der Null-Hypot,hese (p < 5 %) bereit,s ab 24.00 Uhr auf und besttanden mit der Ausnahme eines St,undenwertes (4.00 Uhr: p < 7%) in dieser GrSBenordnung bis einschliel31ich 5.00 Uhr.

Bei den Reaktionszeiten waren die Tag-Nacht,-Differenzen schon wegen der Kleinheit der Gruppe sehr viel schwerer sttatisttisch zu siehern. Immerhin fanden wir hier auch um 3.00 Uhr eine signiflkantte Abwei- ehung (p < 5%) yon der Null-Hypotthese.

Damit li~l~t sich festtsttellen, daI3 t,rotz der inter- und intraindividuellen Reakt,ionen auf eine um 12 Std versettztte Alkoholaufnahme in den yon uns gepriift,en sensumot,orischen Aufgaben in der zweiten H~lf~e der Nacht, mitt Schwerpunkt, um 3.00 Uhr, in allen Aufgaben signifil~ant,e Ab- weichungen yon den Tagesleisttungen auft,ratten, die sich zum Morgen hin nut zSgernd zuriickbildeten.

Diskussion der Ergebnisse und praktisehe Fol~erungen In unseren Untersuehungen konntten wir zeigen, dab fiir die Bewerttung

einer besttimmt,en Alkohotbluttkonzent,rat,ion die Tageszeitt nicht, auBer achtt gelassen werden kann. So liel~ sieh nachweisen, d ~ die Schs sensumotoriseher Leist,ungen im Experiment, bei Alkoholaufnahme w~hrend des Abends im allgemeinen grSl3er ist, als bei einer gleichen Alkoholaufnahme im Laufe des Morgens. Diese Differenzen best,ehen offenbar nieht sofort, nach der Alkoholaufnahme, sondern ttret,en - - in Abh~ngigkeitt yon der Schwierigkeitt der verlangt,en Leistung - - mehr oder weniger unmittt,elbar im AnsehluB an die Resorptionsphase auf.

Obwohl diese spezifischen Tag-Nacht,-Differenzen im Mit,t,el aul]er- halb der Zufallswahrseheinliehkeit yon p < 5% lagen, m u ] festtgestelltt

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AbhEngigkeit der Alkoholwirkung yon der Tageszeit 15

werden, dab zwei unserer seehs Versuchspersonen ihre Leistung in den Nacht-Versuehen auf dem I~iveau der Tag-Versuche halten konnten. Andererseits wiesen die anderenVersuchspersonen in den Naeht -Versuehen bei vergleichbaren ABK-Werten gegen/iber den Leistungen am Tag z. T. so grebe Differenzen auf, dab die ABK als einziger Parameter f/ir die Beschreibung der zu erwartenden Leistungssch/~digung zweffellos nicht ausreichen w/irde.

Eine voll befriedigende Erkl/~rung f~r das unterschiedliehe Verhalten der Versuehspersonen im Nacht-Versuch ls sieh nieht ohne weReres geben. Allerdings ergab eine absehatzende Analyse der Trinkgewohn- heiten unserer Versuehspersonen, dab die beiden Versuchspersonen, welehe jeweils in ihren Leistungen keine Tag-Nacht-Differenzen auf- wiesen, eher darauf ,,trainiert" waren, eine ganze Naeht unter dem Ein- fluB yon Alkohol wach zu verbringen als die anderen Versuehspersonen. Trotzdem bestanden keine Unterschiede hinsichtlieh der It/iufigkeit des Alkoholkonsums in beiden Untergruppen. J~hnliche Beobaehtungen waren frfiher z. B. yon GRAF (1954a) f/Jr die Blendempfindlichkeit unter Alkohol naehgewiesen worden.

Unabhi~ngig von diesen individuellen Differenzen kann aber fest- gestellt werden, dal] auf Grund unserer Versuehe nach den yon uns benutzten Zeitpunkten der Alkoholaufnahme in der zweiten H~lfte der Nacht mit Tiefpunkt um 3.00 Uhr bei vergleiehbaren ABK-Werten im altgemeinen eine grSBere Beeintr/ichtigung sensumotorischer Leistungen auftri t t als zu den entsprechenden Tag-Werten. Dabei kann auf Grund unserer Versuche nicht gekli~rt werden, ob die beobachteten Differenzen eine spezifisch stiirkere Alkoholwirkung w/ihrend der Naeht widerspiegeln, wie sie etwa auf Grund der Versuehe yon HAus u. HALBE~G denkbar ware, oder aber ob die gleiehe ABK wegen der yon uns (JANs]~N et al.) fr/iher naehgewiesenen unterschiedlichen Bereitschaft zu sensumotori- sehen Leistungen in Abhi~ngigkeit yon der Tageszeit untersehiedliehe Wirkungen entfalten kann. Auffallend seheint uns jedenfalls zu sein, dab in unseren Versuehen in allen Aufgaben durehgehend um 3.00 Uhr naehts eine signifikant stiirkere Beeinflussung der Nachtleistungen gegen/iber den Tagleistungen auftrat, zu einem Zeitpunkt also, bei dem das nied- rigste Niveau der physiologisehen Leistungsbereitsehaft zu erwarten ist (GRAF, 1954b). Uber diese Erkl~rungsversuehe hinaus spielt die zu- nehmende Dauer des Sehlafentzuges sieher eine besondere Rolle. Der Einflu8 dieses Faktors l~Bt sich abet auf Grund unserer Experimente nich~ exakC angeben, da ~Sr Nacht-Versuche ohne Alkoholaufnahme nieht durehfiihren konnten.

Unberfihrt yon diesen mehr theoretischen Erkl~rungsversuchen bleiben aber die Konsequenzen fiir die Praxis. So erseheint es uns auf Grund unserer Versuehe nicht angi~ngig zu sein, Werte der Alkohol-

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16 J. RUT~F~A~Z und R. SINGER:

blutkonzentration hinsichtlich ihrer Wirkung auf sensumotorische Lei- stungen, wie etwa das Ffihren eines Kraftwagens, ohne Rficksicht auf die Tageszeit beurteilen zu wollen. Wir m6chten darum empfehlen, wiihrend der zweiten Hiilfte der i~acht gewonnene ABK-Werte auch im Hinblick auf die rechtlichen Grenz-ABK-Werte sch~rfer zu beurteilen als vergleiehbare Tag-Werte.

Zusammenfassung

Es wir4 fiber Untersuchungen berichtet, bei denen die Beeinfiussung der Leistung in einem Tracking-Test dutch Alkohol in Abh~ngigkeit yon der Tageszeit geprfift wurde. Zu diesem Zweck nahmen sechs m~nn- liche Versuchspersonen die gleiche Alkoholmenge yon 1 g Alkohol je Ki logramm K6rpergewicht um 9.00 bzw. 21.00 Uhr innerhalb yon 30 min in Form einer 33~ L5sung reincn Alkohols in Wasser zu sich.

Die Untersuchungen zeigten, da~ in der Resorptionsphase, also bis 12.00 bzw. 24.00 Uhr, keine Tag-Nacht-Differenzen in der Tracking- Test-Leistung bestanden. In der Abbauphase, also zwischen 12.00 und 18.30 bzw. 24.00 und 6.30 Uhr, ging dagegen nut in den Tag-Ver- suchen die Leistungssch~digung allmi~hlich zurfick, wi~hrend sic in den Naehtstunden im IVLittel auf dem Wert w/ihrend der hSchsten ABK verblieb.

Daraus resultiert, dal~ die Leistungssehgdigung bei vergleiehbaren ABK-Werten in der Resorptionsphase bei Tag und Nacht gleieh waren, wi~hrend in der Abbauphase ffir vier yon sechs Versuchspersonen erhebliche Differenzen zwischen den Tag- und Naeh~-Werten auftraten.

Die Ursachen dieser Differenzen werden diskutier~ und Konsequenzen ffir die forensische Praxis erSrtert.

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