Vera F. Birkenbihl Rhetorik Training

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    haltYorwort ,................. 9.. Grl.mdsiitzli

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    8 InhaltReden zu Ehren einer Person(nach Michael BIRKENBIHL) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 113Eine Festrede - doch wer ist gerneint?" 114Lampenfieber 116Der letzte Tip (bezuglich Vorbilder) . . . . . . . . . . . . . . .. 119Ubungen und Spiele" 120Literatur- Tips 126

    ~ Die mit * gekennzeichneten Kapitel wurden fur die 14.erweiterteAuflage neu eingefugr.

    V~;

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    /Hl1J."~,,,.H"ist das Gebiet der Rhetorik "unendlich" groS, insbe-..o::.":",u ...",":", wenn man die Dialektik einbezieht; andererseits gibt

    der dagegen spricht, sich zunachst einmal mit"I,U;:ll::VJ,i,UJLU1

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    12 Gebrauchsanleitung fur diesen Kurs Sie erlangen (noeh) mehr Selbstsieherheit und Sie werden inZukunft we it weniger an Lampenfieber ('" Unsieherheit ,Nervosit at, Hemmungen etc.) le iden, egal wer gerade Ihr.Publikum" (bzw. Ihr Gegeniibe r z.B. in einer wieht igenVerhandlungs-Situation) sein mag!

    Gerade der letzte Punkt ist von eminenter Wiehtigkeit: Wannimmer jemand irgendeine Fahigkeit erlernt oder verbessert, er-hoht sieh sein Selbstwertgefiihl (er wird ja jetzt "wertvoUer"!).Gerade auf dem Gebie t de r Rhe torik ist d ies wiehtig , weil 80-genannte rhetorisehe Fahigkeiten fast alle Lebensbereiche (50-wie den beruflichen Erfolg) tangieren, Somit bringt die erhoh-te Selbstsicherheit auch in Situationen Vorteile, in denen Siegar nicht reden! Und das ist der Hauptnutzen, der sich "beiLiu-fig" einstellen wird, wenn Sie in diesem Kurs aktiv mitarbeiten.Daher kann ieh Ihnen zurufen:

    Ich wOnsche Ihnen viefErfofg - auch als Redner!In diesem Buch finden Sie wertvolle und interessante Informa-tionen zur Rhetorik und konnen anhand der prakti schen Tipsund hilfreichen Ubungen selbstandig trainieren, Begleitend da-zu horen Sie auf den CDs ein eehtes Rhetorik-Seminar, an demSie quasi tei lnehmen, wenn Sie aktiv mitdenken und mirarbei-ten. Die Seminar-Szenen auf den CDs werden dureh meinenKommentar erganzt , Einige wenige Passagen, die ein Themaausfiihrlicher behandeln, sind so belassen worden. Denn wennMensehen sieh fre i auEern, dann ist es ein Bestand tei l ihre rKommunikation, daf sie mal etwas abschweifen oder spontandazwisehenreden. Hatte ich alle diese Passagen rigoros hera us-geschnitten, dann ware ja gerade das Dynamiseh-Pulsierendedes eehten Seminars verIorengegangen. So erleben Sie z.B. mit,wie die Te ilnehmer aueh mal etwas aggressiv reagie ren oderwie alle mal kUIZauf Kosten des einen oder anderen lachen. Soetwas passiert eben in einem echten Seminar!Noeh ein letzte r Gedanke: Es gibt grundsatzli ch zwei Arten,Wissen fur den Unterricht, ein Seminar oder einen Kurs aufzu-berei ten. Einerseits kann man es vorher berei ts exakt s truktu-rieren, was bei manchen Sachgebieten (z.B. der Computerpro-grammierung) sieher sinnvol l ist , denn es hat keinen Sinn zu

    Gebrauchsanleitung fur diesen Kurs 13erklaren, wie man eine Variable indiziert , wenn das Konzeptder Indizierung noeh unbekannt ist. Aber es gibt Themen, be idenen ess ieh nicht so sehr urn exaktes Wissen handelt (z.B. diesogenannten weich en Wissenschaften, zu denen aueh der Be-reich der Komrnunikation inkl. der Rhetorik gehort). Vielmehrgeht esdarum, gewisse Erfahrungswerte zur Verfiigung zu stel-len, damit Si e profitieren konnen, Hier halt e ieh eine st raffeVor-Strukturierung nieht immer fur optimal. Da wir aus demRiesengebiet der Rhetorik sowieso nur einige wenige grund-satzl iche Gedanken herausgreifen konnen, ist die Reihenfolge,in der diese angeboten werden, nieht unbedingt zwingend ,denn: AUe,die zum Kurs kornmen, konnen ja berei ts sprechen;all e haben berei ts zahlreiehe "Reden gesehwungen", formaloder informal. Daher gehe ieh hier l ieber anders vor : Fiir michs teht zwar vorher fes t, uielche Schlusselgedanken ieh in diesemKurs unbedingt anbieten wil l, aber die Reihenfolge bleibt f le-xibel . Daher lasse ich mieh von den Diskuss ionsbeitragen undFragen der Teilnehmer lei ten; somit bes timmen Sie selbst dieReihenfolge! Allerdings "hange" ieh dann am Ende des Kursesdiejenigen Gedankengange an, die durch die "spontane" Rei-henfolge noeh nicht ZUISprache gekommen sind. So aueh indiesem Kurs, in welchem am SchlufS noch einige wichtige As-pekte erwahnt werden,Dieses Vorgehen ist iibrigens ahnlich einer Verkaufssituation:Aueh hier trainiere ich einen flexiblen Gesprdchsstil, weil iehdagegen bin, daf Einwande oder Fragen des Kunden abgewie-sen werden mit der "Begrundung": . "Daraufkommen wir spa-ter noeh zuruck!" Weder unser Kunde noeh unser Seminar-Teilnehmer mochte das Gefiihl erhal ten, die Frage Nr. 17 vorder Frage Nr. 5 gestel lt zuhaben! Insbesondere wenn die um-gekehrte Reihenfolge dem Wissen, das vermittel t werden solI,genauso gerechr wird!Somit wird dieser Kurs sozusagen Ihr personliches Rhetorik-Seminar, wenn Sie sich al s Tei l unserer Gruppe empfinden.Zwar konnen Sie in die Diskussion nieht eingreifen. Aber mit-denken konnen Sie. Und mitarbeitenlViel SpaS und Erfolg wunsche ich Ihnen!

    Vera R Birkenbihl

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    14Gebrauchsanleitungfur diesen Kurs1. Wenn Sie Anregungen zum akriven Mitdenken oder Mittunhoren, dann stoppen Sie die CD und arbeiten mit, ehe Sie dienachfolgenden Kommentare, Tips etc. anhoren, Jetzt lesenSie auch im Buch e in Stuck wei te r, bis zum nachsren Hin-weis, zur CD zuruckzukehren, de r von folgendem Pikto-gramm symbolisierr wird:Auf diese Weise setzen Sie sich viel intensiver mit dem lnhaltauseinander - das entspricht narnlich einer aktiven Seminar-tei lnahme im Gegensatz zum Horen eines Vortrags oder ei-ne r Radiosendung, wenn man keine Zei t hat, e igene Ideenzu entwickeln, ehe die Botschaft "weiterlauft".

    2. Wenn Siegebeten werden, eine Rede-Ubung zu absolvieren,dann ware es optimal, wenn Sie diese aufnehmen, so dag SieIhreAussage sparer (sogar mehrmals!) kritisch abhoren kon-nen. Nun mochte ich Ihnen vorschlagen, diese Rede-Ubun-gen, wenn irgend moglich, aufzuzeichnen, beispielsweise miteinern Kassettenrekorder , einem Diktiergerat oder einemmp3-Player. Dadurch konnen Sie schnell und leicht mitiiben.

    Sparer konnen Sie die Begleit-CDs natii rl ich mehrmals "nurhoren" (z.B. unterwegs). Damir bewirken Sie, dag Sie zusatzli-che Detai ls bewuEt vernehmen (die beim ersreq Durchgangvon anderen Aspekten "uberlager t" waren), desweiteren wer-den Sie sich bei iedem weiteren Anhoren an Ihre eigenen Ideenund Yorsdtze erinnern, die beim ersten (aktiven) Durcharbei-ten aufrauchten!Nat ii rlich konnten Sie sparer noch wei tere aktive Trainingsdurchlaufen, bei denen Sie wiederum jede Ubung mitrnachen,z.B. aile vier bis sechs Monate einmaI. Auf diese Weise wiirdenSie das Maximum aus diesem Kurs "herausholen".Ubrigens:Meine Kommentare habe ich im Institut fur gehirn-gerechtesArbeiten aufgenommen. Zwar ergibt s ieh dadurch techniseh

    Grundsatzliche Uberlegungen 15ein kleiner Naehteil, da mein Gerat mit den Studio-Apparatennatiirlich nieht vergleichbar ist. .Aber ich wollte lieber aus mei-ner ver trauten Atmosphare heraus zu Ihnen sprechen; ich hof-fe, Sie haben dafur Verstandnis,Der naehfolgende Text soll te im Optimal fall Stuck fur Stuckgelesen werden, Das heigt , paral lel zum ersten Horen der CDs(z.B, wenn eine Ubung vorgeschlagen wi rd, dann findenSie die Obungsanweisung hie r). Augerc iem enthalt dieserText Schlusselaussagen des Kurses (also Ausschnitte aus demCD-Transkript) sowie (stellenweise] Zusatz-Informationenhierzu.Bit te beachten Sie auch, welche Symbole Ihnen den Uberblickerleichtern werden:

    Schliisselaussagen auf der CD (Transkripr)

    Zusatz-Informationen ..... .werden in dieser Schrit t gedruckt . damit S ie d iese leicht her-auspicken konnen.

    Jetzt s ind Sie dran (wenn Sie aktiv mirarbeiten wollen)!

    Eine Ubung, bei der Sie auf Band sprechen soll ten!

    Fragen beantworten oder planerisches Denken (z.B. die Vorbe-reitung einer Aussage).

    Bir te horen Sie die Begleit-CD an, bis Sie aufgefordert werden,eine Frage zu beanrworren oder eine Ubung zu absolvieren,bzw. bis Sie horen, da f das Buch mehr Information zu einemAspekt enthalt . Dann lesen Sie im Buch weirer,

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    ederkurze Satze?Nachdem die Tei lnehmer ihre Probleme bezuglich Reden geau.l3-erthatten, sagte ich zu Ihnen: "So und ahnlich aul3-ernsich diemelsten lei Inehme ram Anfa ng des Rhetori k~Kurses.,." . langere Satze bilden, oder gi lt das Gesetz desNun, ich sehe das so: Esq ib t Menschen, deren

    noch k larer sind als d ie kurzen Satze ande-Helnrich-vorr .K le ist ). So litenSie be i Ihren sprech-

    (spater) feststel len, dal3-Sie se lbst zu langenneigen, dap diese Satze jedoch klar lrn Aufbau sind -

    lassen Sle s ich von niemandem einreden, Ihre Zuhorerzu dumm, um solchenSatzenfolgenzu konnen,

    Siekonnten jetzt not ieren, was.Sie gesagt natten, wobeiS ie l rnOptimal falt eln RingbuchfurJhre Notizen anlegen .. .. .

    Bi tte.horen Sie d ie Begle it CD wei ter . hingegen feststellen, dal3-lhre Satze nicht k lar s ind

    dap Sle zu verworrenen setz-Konstrukttonen neigen,ist es am leichtesten, dieser Neigung entgegenzuwirken;Sie sich eine Zeit lang intensiv darum bernuhen, kurze

    ,;:.aL.'" zu bilden. DennkurzeSatze sind in der Regel klarter) I ! 1 l J Rhetorisch geschickte Aussagen ...Hinter jederAussage2, die rhetorisch gut aufgebaut ist , steckt eine Vorberei-tung: einespeZielle undeine allgemeine. Im Gegensatz zurspeZiellenVorbe.reitung einer Rede oderAussage meine ich mit derallgemeinen Yorbereitung; ..daiSSie jederzeit, also auch ganz spontan, zuThemen SteHung beziehen kon-nen, iiber die Sie vorher bereits intensiv geforscht oder nachgedacht haben!(Fallbeispiel.Herrn Attenboms.ersre Aussagen zum Tarot.)

    Satz hat sein SubjektSatz hat seinObjekt.weip, was.dasSubiekt tut..:

    Jeder Punkt lst eine Mini"Zasur.Man kann kurz pausieren, um zu atmen oder nachzudenken.Allerdings ist dies eineTrainingsaufgabe!Essol i nicht Ihr neuer Sti lwerden.Denn nur kurzeSatzewirkenmonoton~>...Sie entsprechen nichtdem n~r rnalen[)enkflu~. .D", ri st namHch nlcht soabgehack t! . ..

    e. Die letzten.satze w

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    18 Lange oder kurze Satze 19

    Nervositat, Angst ...Je weniger ein Redner weip, desto nerubser wird erzuiangsldu-fig sein!Ebenfal ls wichtig ist: Man kann eine Aussage urn so sichererformulieren, je haufiger man dies!Aussage in der Vergangen-heit bereits gemacht hat. Wobei diese Vergangenheit sowohldas sogenannte richtige Leben als auch eine Trainingssitua-tion darstellen kann!

    Kommunikationsmodell

    Nun verlauft die Rede, im Sinne des Denkmodells naeh Grego-ry BATESON, das bei WATZLAWICK3 hervorragend be-sehrieben wurde, auf zwei Ebenen abo Da ist zum einen die In-haltsebene, also die Worte selbst . .. Dann gibt es bekannt lichdie Art, wie man seine Worte vorbringt, also, Signale der emo-tionalen Ebene, der sogenannten Beziehungsebene ...m .. Die Wissensplattform

    Alles, was Sie bereits wissen, srellt quasi eine Plattform dar, aufder Sie sicher stehen konnen, und jegrofer diese Plartforrn, de-sto grbBer auch die Sicherheit, mit der man frei formulierenkann, wenn esdarauf ankommt.

    Wir k5nnen such sagen: Auf der Inhaltsebene lauft "von Kopfzu Kopt" d ie rat iona le Kommunikation ab, d ie mi ttels Sprachevermittel t wird, wah rend auf der Beziehungsebene Informatio-nen darilber ablaufen, wie man die sach liche Info qemeint hat.Hier geht es um GefUhle (die .Bauch-Ebene") bzw. urn of feneoder verdeckte Bedeutunqen. Ein hervorragendes Beispiel vonWATZLAWICK: Er und sie im Auto. Sie darf heute fahren. Erbllckt sie kritisch an; sie wlrd nerv5s und plotztlch kracht dasGetriebe. Er:."Liebling, du mu~t die Kupplunq irnrner so abruptsausen lassen, das ist enorm gut fUr's Getriebe." Auf der"Kopf -Ebene" scheint er a lso das genaue Gegentei l von dem zusagen, was er auf der Beziehungsebene signalisiert!

    Ubrigens werden die Signale der Beziehungsebene durch Kor-persprache ausgedrOck t. 1mobigen Beispie l war es der iron i-sche Tonfal! des Ehemannes. Aber auch die Mimik, die Hal tunq,3 WATZLAWICK, BEAVIN&JACKSON: Menschliche Kommunikation- Formen, Storungen, Paradoxien.

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    20 KommunikationsmodellV g l. m e in m v g-T as c henbuc h Siqnaled e s K o r p er s 4. da sm e hr a ls 5 0 O b un ge nz u r v e r b e ss e r te nW a h rnehmung solcherS i g n al e e n t h al t!

    die Gestik etc. t ragen hierzu bei. So mag jemand behaupten.der Kuchen schmecke ihm ausgezeichnet, wahrend er dasnachste Stuck mit .Jsnqen Zahnen" in den milhsarn ein weniggeof fneten Mund schiebt _ .Wesent li ch an diesem Denk-Modell is t nun nicht nur die Tatsa-che, da~ wir quasi parallel auf zwei Ebenen gleichzeitig kom-muniz ieren, sondern da~ im Zweifelsfal l die Beziehungsebenedie wichtigere ist! Mit anderen Worlen: Solange die Bezie-hungsebene posit iv r = angenehme GefUhle) oder sach li chneutral (= relat iv "ob jek tiv ") bleib t. solange haben unsere In-formationen eine gute Chance, auf der " freien" (d.h . n icht b lok-kierten) Inhaltsebene .,durchzukommen":

    Anders sieht es aus, wenn s ich d ie Beziehungsebene negat i-v iert . Denn nun entwickelt sicn, was ein anderer Forscher (na-mens Leonhard FESTINGER) als .,psychologischen Nebel" be-zeichnet. Sie sehen in der folgenden Abbildung, daf) dieserpsychologische Nebel die Inhaltsebene .vernebett", d.h. wennIhr ZuhOrer unangenehme Gefilhle (Angst, Arger) erleben muj3,nimmt er nicht mehr sehr viel von Ihrer Botschaft auf!

    4 ImBuchhandel oder tiber www.birkenbihl-insider.dezu beziehen.

    21Die Lese..Obunq

    VorbereitungfUr die folgende erste Obung:a) Kassetten-, Diktierg.erat oder mp3-Player aufnahmeberei tmachen.

    b) Ein Buch griffbereit legen (damit Sie es spater an irgend-einer Stelle aufschlagen konnen, um .,Ihren" Text zu f inden).

    Das Zitat auf der CD entstammt dem Buch Die Abrechnungvon David Halberstam; es geht dabei urn den Aufst ieg des ja-panischen und den Niedergang des arnerikanischen Industrie-Imperiums.

    Die Ubunq

    1. Lesen Sie bitte vorl

    2. Lesen Sie den Text bitte noch zweimal, so schnell wie moglichund halblaut, ohne diese beiden Lesungen auZuzeichnen ...

    3 . Bit te geben Sie den Text einmal mental durch.

    Hiermit beginnen Sie,was wir ab jetzt als Men t a l- T r a in i n g be-ze ichnen wollen, das he ifi t, Sie denken jetzr e inmal langsamund deutl ich jedes Wort, so als sprachen Sie wirklich, also mitKehlkopf und Zungenbewegungen, aber ohne daB wir einenTon horen,

    ~E . l i l

    http://www.birkenbihl-insider.dezu/http://www.birkenbihl-insider.dezu/
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    22 Lese-Ubung

    m -.

    DabeiiiberlegenSie, welche Worter besonclerswichtig sind, al-so hervorgehobenwerden sollten. Bitte iiberlegen Sie auch, womaneine.kleine.Paase.rnachen konnte, wobeies zwei.Artenvon Pausen im.Vortrag gibt: erstenseineP:ause,4ieSpallrzun$erzeugt;si~liegt uor dern~etonten\Vort, ... . . ... .

    . '. ,"

    ....~eitenseiJePat1Se,.~el~he4i; .1'irkung ..eines soeben aus-gesprochenenWOrtes9c!el'

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    24 Lese-Ubung

    rl.~.i..If~:-j~/

    Gegen eine besonders unsaubere Aussprache, vor allem, wennder Betroffene zu faul ist, seine Gesichtsrnuskeln zubenutzen,gibt es eine Ubungsvariante: .... ... .

    Fliister-lJbllllg .SetzenSiesichcirka z:w:ejMeter ..vorn.Mikrophon.weg. UndnunflUstenJSie~.aber~()lallt,daJSdasMikrophon Ihre StimmenochAllfnimm~.KaI1IidieseAufz;ekhnung. hinterher-verstan-denwergen,Qannist$e Aussprache 0 . 1 < . . Diese Fliister-Ubungkann.man: ...a,11chbei111Autofahrenab .und ueinmal.durch-fiihren. . .. .. .. . ..

    Probieren.Sie es einmalvor demSpiegel - aus;Sie werden er-staunt se in. Sprechen Sie zunachst ~ ganznormal- e inen Satz,unddanndenselben Satz flusternd und uberdeutlich, dannwerdenSie sehen, was ichmeine!Abgesehendavon: Si e fuhlenes auch!

    Der kleine HeyEs gibt ein Training, das fast aIle Schauspieler oder Profispre-cher irgendwann einmal durchlaufen. Besorgen Sie sich imBuchhandel den sogenannten kleinenHey.(siehe Literatur-Tips), der hervorragende Sprech-Ubungeri zumAblesenenr-halt.

    Eine echte Profi-UbungSchneiden Sie von einem Korken eine dunne Scheibe ab undklemmen Sie diese zwischen die vorderen Zahne, dann spre-chen Sie uberdeutlich und zwar solange, bis man nicht mehrhoren kann, ob Sie gerade mit oder ohne Korken sprechen. Dahier die Lippen tiber die Scheibe gezogen werden miissen, z.B:bei. bitte bedecke mich, damit B wie Berta, nicht .wie FfurFriedrich, klingr, gilt:

    Ma n l e rn t m i t d ie se r O b un g. I :i n e s o ii b e r tr i e be n .e s. a u bere

    . . .J \ u s $p ra c h e , d a s s man spa t ef, s el bs t w e nn ... . rn a n n l: ~ v os is t ,i l11me r~och ca ,~O %da l , lon. . . ' ta t s ac h I ic h b r i ng t . ~OOfQI : in e r d e rmapen. . i jb e rd e u li ch e n AU $ s p ra c he is t j ed Q c h i n

    d e rR e ge l m e hr a ls 1 0 0% b e i R e d n er n ,d ie n ie t ra in ie rt h ab en !

    Bitte horen.Sle.die.Beqlelt-Cp.welter ...

    Die folgende Aufgabe hat einerseits Inventur-Charakter, wiealleUbungen, die man zum erstenmal durchfuhrt, aber siekann auch eine Standard-Ubung sein, die Sie Ihr Leben langimmer wieder mal durchfuhren werden, wobei Sie jedoch dieStichioorter immerwieder.neuwahlen.Es handelt sich urn dassogenannte Sprech- Denken. ..

    m .- .

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    S o g e h t' s: E i n( O ll er ra s ch u ng s -) .S ti ch w or t w ir d a u sq e-lo st, z u d e m m a n60 S e ku n de n l an gn on st op S P RE eH -D E N K E N m u ~, m a g -J ic hs t o hn e " Aa hs " -e s m u p u n u nt e rb r oc h e n g e s pr o ch e nwe r d en .

    In m anchen .V a r ia t io n e n e r za h ltm a n a u ch e in e S to ry ,s ta tt e in e "R ed e" .. .zu ha l ten .

    Das Sprech"Q~nken*.In meinemiBiichieinintelligenteP4rtyspiele gibt e!;.ein Modulmitrhetofiscb.~nSpielen,darunterdas nachfolgende; es gehor-te.in ll).einrJugeridnochz1.lrnStand~rd.Dall1alswurde an vie-len Abeud~.ndasGehil"ntfainiert ,nurnarmteIl wir das; Spie-len' ''wahr~nd die I__euteheute iffi Fernsehen zusehen. . wieanderespiel~n> .. . ..DieseBasis- A~fg;abe~ei~t"sp;ec~-~enken" ,.Weilsie uns lehrt,sprechend zu denken{QdefQenkenq?:t1:.spfechen), was die mei-sten Leute "auf Anhieb" nicht gutkonnen! Die Grundvariantebestand darin, daS man" per Zufal l" ein Wort fand (z.B. durchdas Stecheneiner Nadel in einBuch, e ine Zei tung , e ine Zeit -schrift), und dann galt es, zu diesem.zugerufenen Begriff unun-terbrochen 60 Sekunden lang frei zusprechen, also eine Mini-Rede zu halten. Ich habe im Laufe vieler Rhetorik-Seminarefolgende Varianten enrwickelt:

    TOTALE EINSTEIGER:Wie besch~ieben,nur daS dieSpielerinnen 30 bis 60 Sektipden Vorbereitungsz~it beka-men, urn ihre "Rede" e in w en ig z ir planen. .. EINSTEIGER: Wie oben beschrieben.jedoch ohrieBedenk-zeit . Esgilt ja gerade zu lernen , frei zu assozi ieren, e ine Hi-higkeir, die uns invielen Lebenslagen helfen wird, z.B. wennwir in Meetings, Konferenzen oder Verhandlungen aufiiberraschende Einwande reagieren mussen.'"

    FORTGESCHRITTENE:Sie mt issenzwei Begriffe, die ab-solut nichts gemeinsam haben, in ihrer Rede einigermaSensinnvoll verbinden; es gibt extra Punkte fur Kreativitat,

    "PROFIS": Sie verbinden sogar 3, 4 und 5 isol ierte Begriffemiteinander.Ich erinnere rnich noch heute gerne an das Gelachter, das oftmit den Versuchen einherging, den zweiten (bzw.bei den "Pro-* aus: Da s 3 0 - T a g e - T r a i n in g s -P r og r amm

    Das $prech-Denkenfis" den letzten) sachfremden Begriff noch vor Ablauf der Zeit"irgendwie unterzubringen". Manche Profis schafften es, dieSpannung enorm hochzutreiben, indem sie den Eindruck er-weckten, sie hatten ein Wort (oder den lerzten Begriff) verges-sen bzw, konnten ihn absolut nicht "einbauen", urn ihn danndoch noch "auf den letzten Drucker" mit dem Rest der Redezu verbinden. Typische "couch-pota toes" konnen sich kaumvorstellen, daS Leute Lust haben, sich derart "anzustrengen".Aber wenn wir bedenken, wie beliebt heutzutage sogenannteCastings sind, bei denen Hunderte von (jungen) Leuten sichvor einer Jury "produzieren", indem sie Reden hal ten , schau-spielern, singen, tanzen (also eine Leistung vollbringenl), dannbegreifen wir, daKes doch in der.Natur des Menschen liegenkonnte, seine Krafte gerne mit anderen zu messen, Manche tundies lieber auf sportlichem.Gebiet, andere auf geistigem; jede/rnach seiner/ihrer Pacon.Auf der Begleit-CD haben Siebereits gehort, wie soeine Ubungablaufen kann. Herr Clausen muSte eine Minute lang zumThema Nachstenliebe sprech-denken. Hier finden Sie noch-mals als kurzen Ausschni rt, was er gesagt hat. Achten Sie da-rauf, daS man, wenn einem nichts einfal lt , ta tsachlich sagenmuf "Jetzt fallt mir nichts ein", weil Schweigen nicht gestattetist , Es ist ja schlieflich eine Rhetorik-Aufgabe (kein Schweige-Training) ...Herr Clausen:Ach du lieberGott! ...Tja, nun, also... .. .in der Bibel stehr-- "Liebe dich wie deinen Nachsten." ...Nun, ich glaube, daf zu viele Menschen den ersten Teildes Satzesgem vergessen, wenn sieEigenliebe als egoistisch abtun und ver-dammen. Aber, ah, ...genaugenommen kannman anderenicht lieben, wenn man sichselbst nichr mag.Und iiberhaupt ... ah ...Na, jetzt fallt mir tatsachlich nichts mehr ein ...Halt, doch, was heiSt denn "de.t:Nachste" uberhaupt? Ist das nurder Mensch, der zufallig inunserer Nahe ist? Oder ist das jeder an-dere Mensch? .. Auch der,der mich vielleicht verletzt hat? Soliichden vielleicht auch lieben?

    Ma n k a n n v e rs c ll ie d e -n e B e l oh n u ng s -S y s te m e e i ns e tz e n,vo n e i nf a ch e n P u n k te nbis zu rkh t igenP r ei se n , j e n a ch d e nW i in s c h en d e rGr u p p e .

    A c h tu n g: E s i s tw ic hti g, d ap m a ns ag en m u p .Jetztfa l l t m lr n ic hts e in " ,w e nn e in e D e nk -B l o cka de au f ta u ch t .S c h w e ig e n i s t ver-b o te n ! S ie k o nn e ns o ga r i ib e rl eg e n, o bFeh l e r " g e ahnde t"w e r d en s o ll e n ( P f anda b ge b en , M u n zezah len etc.).

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    28 Das Sprech-Denken

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    Ah,von wegen,.wenndich jemand auf die eineWange schlagt, hal-te ihm die andere hin:Und ... jaywie stehres jetztmitder Zeit?Trainer; Fasteine Minute! .Herr Clausell; Reiche das? .Falibeispielim.CD~Seminar:>Clausen tiber Nachstenliebe; IhrSticnwort,liebeHorer, war hingegen dieWeihnachtszeit.

    DasSprech-Denken"Sie.wahlen: einSt ichwort unddann reden Sie los, und zwar ei -neMinutelang.Dabeidiirfen Sie keineSprech-Pausen rna-chen!Wenn Ihnen geradenichrs einfaHen sollre, dann sagen Sieeinfach:]etztfallt mir nicbts. ein! Notfalls aueh mehrmals hiri-tereinander, so daf Sie wahrenddieser Minute im schlimmstenFal l sehr oft sagen [etzt [dllt mir nichts ein; aber Sie sprechenstandigweiter, ok? Diese Ubung ist geeignet, das Sprech-Den-ken zu trainieren, also das Iaute Nachdenken; d.h. die doppel -te Fahigkeit; einerseits zu denken und gleichzeitig das Gedaeh-rezu sprechen, Die Amerikaner nennen dies; Thinking on yourtoes, alsowortlich. Auf den Zehen denken.Ubrigens konnen Sie diese Ubung sparer auch mental durch-fuhren, allerdings gelingt dies urn so besser, je haufiger Sie dieUbung vorher berei ts eeht gemacht haben. Diese Art des men-talen Trainings gleicht genau dem, was die Sportler tun, wennsie z.B. in Gedanken einen Skihang hinunterfahren oder men-tal ihren Drive mit demGolfschlager iiben.. .'

    Falls Sie glauben, mit Mental-Training ohne wirkliches Obenauszukommen, dann tiberlegen Sie bitte: Wenn ein Skifahrerseine Abfahrt durch mentales Hinunterfahren unterstutzt, sofahrt er mental einen Hanghinab, den er bereits kennt!Mental-Training ist also nicnt geeignet, einen neuen Hang zu"ersehliej3en" (auj3er Sie meditieren self Jahren und sind einProfi lm Erreichen dessoqenannten Theta-Zustandes,aber dassind nur cirka 3 % derjenigen, die seit Jahrzehnten intensivmental arbeiten).

    Das Sprech-Denken

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    Suchenachdem qernelnsamen Nenner(ElisQzi"Uve Kreativit at t rainieren)*Genauer:Arlthmetik Die meisten von uns kennen den "gemeinsamen Nenner" aus(also RECHNEN);ei- der (oft verhafren) MatheJ:llatikinder Schule, aber wann im -derhat d a s Gesche"henimsogeriannfellJ:l ler wir Dinge (Tatsachen, ldeen) miteinander vergleichen,Mathe-Ullterri.cht.in.' konnen wir nach Gemeinsamkeiten suchen. Wenn diese insderSchuiernitwirkli-...'\ugeJallen (z.B. "Rundheit" bei Kugeln und Ballen) odercherMathemiltikoft . lei

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    32 Suchenachdern gemeinsarnenNenner

    W e r h ie ri ib e r m e h rw i ss e nw i U ,v ql ; m e in eS u c h -S em i na r e ( m i tz a h lr e ic h en U b u n ge n ):D a s g r o pe A n a J o gr a ff i-t i- S u c h , A S C K r e a t iv @un d D a s J n n er e A r c hi v;l et zt er es b ie te t I h ne na uc h d ie I de e d er be-w e g li ch e n R u n d-li st e, m it d er m a nl all fe nd ne ue K om -b i~ il ti on ~ n ( du rc hD l ' ehen ) kreierenkann .

    ,," l\Ii(ft( , , 1 \ 1 \ 0 - -

    f t J A \ . - !

    Sie sehen , es kann spannend werden . Nun erhebt sich die Fra-ge: Wie produzieren wir die Bisoziationen, mit denen wir spie-len konnen? Wenn wir sie uns ausdenken, besteht die groBeGefahr, daB wir unbewufste Verbindungen nutzen.deshalb fal-len uns dann gleich sehr vie le "Bisozia tionen" ein, die genau-genommen doch eher Assoziationen (alte Verbindungen) dar,stellen. Deshalb schlage ich vor , hier Kommissar Zufall zuHilfe zu rufen, indem Sie vielleicht zwei ABC-Listen miteinan-derverbinden; z.B. e ine TIER-Liste und eine mit BERUFENoder BAuMEN oder BEROHMTEN NAMEN oder WISSEN-SCHAFTEN etc. Schon das ErsteUen soicher Listen ist hervor-ragendes Stretching fur den Geist.Ubrigens entscheiden Sie, inwieweit Sie das Spiel flach (ober-flachlich) als schnelles Wort-Spiel einsetzen wollen oder obman ruhig ein wenig ausfuhrlicher "philosophieren" darf.

    So k lin gf!n S ie in d en O hre n a nd ere r

    Nach einigen Obungen haben Sie sich an Ihre Stimme gewohnt.Obr iqens dOrfen Sie n lcht meinen, da~ andere Menschen Siesohoren, wie Sie "vomBand" (also eus.cern.Lautscrecher) k lln-gen. Wenn Siew.issen wollen, wie lhrestfrnm e fOr andere klingt,dann machenSie-bittefolgeni:les Experiment:

    Stel lenSie sich vor e iner Wand auf (Abs tand ci rkaeln b is zehnMeter; dasistrelativgleichgOltig).1. BeginnenSienon-stopzu sprechep' (Zahlen Sie z u r n Beispiellaut.) .2. Wahrend Sie weitersprechen, leqen Sie beide Hande (Innen-f lachen nach vorne) hinter Ihre Ohrmuscheln!

    3;Standig weitersprechend.berOhren Sie jetzt die Ohrmu-...schein und ziehen Sie leicht nach vorne! (Sie vergro~ern a lso d ie Muschelndurch IhreHande. ) ~

    Auf elnrnal .horen Siesich so; wie andere Menschen Siehoren.Weil IhreStimrnejetzt von der Wand reflektiert auf Sie zu -kornmt, nicht wie sonst vornehmlich "v(m innen" (uber denSchadelknochen) gehOrtwird!

    Bitte horen Sie die Begleit-Clz: weiter ..;m KlareVorstellungen ... Wenn Sie ndmlich eine klare Vorste llung von dem, was Sie sa-gen u/ollen; haben, dann ist die Gefahr, daf Sie sichwischi-wa-schi ausdriicken, so gut wie gebannt.Und wenn Sie beim Mental-Training eine klare Vorstellung zujedem Punk! Ihrer spateren Rede aufbauen, dann wird jede

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    34 50 klingen Sic in den Ohren andererUbung zu einem.Quasi- oder Pseudo-Erlebnis.inlhrec Erinne-rung. Gerade darin liegt ja das Geheimnis dieserTrainings-Art;eben weil sie gehirn-gerecht ist, ist sie ja so erfolgreich!

    Viele Redner gleichen dem politischen Gegner von shattes-bury, (1671-1713) den LEMMERMANNlJnS hiervors tel lt (aufS.85/86):

    "Ueber Freund", sagte e in poli ti scher Gegner spot-tisch zu dem Gberaus schweigsamen Shaftesbury,"Sie tun ja in keiner Parlamentssi tzung den Mundauf!""Sie i rren, l ieber Freund", entgegnete Shaftesburyseelenruhig, "sobald Sie sprechen, mu~ ich gahnen."

    Gehirn-gerechte R e d e nGahnen mu~ der geplagte Zuhorer jedoch nur be i Informatio-nen, d ie eben nicht qehl rn-qereeht vorget ragen werden!! Fall sIhnen das Konzept des gehirn-gerechten Denkens noch neusein sollte, dann rnochte ich hier kurz andeuten, worum esgeht , dami t S ie entscheiden konnen, ob Sie mein Buch hierzulesen wol len ..(Es hej~tStrohim Kopf? - VomGehirn-Sesitzerzum Gehirn~Benutzer.)Normalerweise werden viele Informationen in einer Art undWeise angeboten, da~ der Horer /Leser Probleme haben mu!3;nicht etwa wei! er zu dumm ware, sondern weil man gegendie Arbeitsweise seines Gehirns vorgeht. Denn die meistenMensehensind zwarGehirn-Besitzer,nicht aberGehirn-Benut-zerlDies gil t einerseits fur Unterrieht (Sehule5, Ausbildung, inkl. Er-wachsenenbildung!) , anderersei ts g il t d ies jedaeh auch fur un-zahl ige Si tuat ianenim Al ltag. Dbein Chef in formieren oder de-legieren rnochte, oder ob ein Verkaufer den Kunden in einberatunqsbedl irtt lqes Produkt einweist 0.13.leh sagte aben, daB diese "troekene" Art , Wissen vorzutragenoder schriftlich niederzulegen (z.B. in Schul- oder FachbG-chern) gegen die Arbe itsweise des Gehirns vorgeht. Was heiBtdas? Nun - stark verein faeht konnen wir uns vorsteilen, daB esversehiedene "Abteilungen" in unserem Gehirn qlbt, und daB[edeanders spez ia lisier t ist - und zwar s ind d ies lauter hachka-ratigeSpezialisten, die uns als "Mitarbeiter" dienen. Nunleuchtet es sicher ein, dal3der Kunstler in uns weniger mit Re-chenaufgaben anfangen kann, wiihrend unser Super-Buehhal-ter keine Lust hat, mit Farben, Formen oder Tonen zu expe-r iment ieren! S icher leuchtet es ebenfa ll s e in , daB ein "Mi tar-bei ter" , derlaufend "Gbergangen" wird, bald mangels Traininge in wenig "einrosten" wird. Nun haben unsSehule und Ausbil -

    5 Falls Sieein betroffener Elrernreil eines Kindes sind, das angeblich Lern-probleme hat, dann sollten Sie unbedingt mein Biichlein Trotzdem fer-nen lesen!

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    36 Gehirn-gerechte Redendung besonders darauf "gepol t" , d ie l inke (ra tionale , ana ly ti -sene, verbale) Hirnhaltte bevorzugt e inzusetzen, wahrend esfUr die rechte (kreative, musikal ische, kOnstlerische, innovati-ve) Hirnhalfte immer weniger Aufgaben zu losen gab. Darausresu lt ie ren vie le Probleme, vom angeblich so sch lechten Ge-dachtnls (z.B. fOr Namen!) bis hin zu schwerwiegenden Man-geln im analyt ischen und kreati ven Denken (Entscheiden, Pro-bleme losen)!Nehmen wir einmal an, Sie gehen in Ihre Bank und beobachten,wie der Spezial is t dort seine Rechenoperationen umstandlichauf Papier ausfUhrt , wiewohl S ie se inen elekt ronischen Rech-ner da liegen sehen konnen. Das ware etwas eigenartig, oder?Nun, so ahnli ch geht es uns in Bezug auf unser Gehirn (besser:unsere Gehirne) auch! Nachdem wir aufgrund der pnanomena-len Ergebnisse aus der Gehirnforschung den "elektronischenRechner im Kopf" viel besser kennengelernt haben, ware esdoch absurd, wei ter auf Papier .zurechnen, oder? Wenn wi r un-sere unglaub li chen Fahigke iten opt imal zu nutzen beginnen,dann nenne ich dies gehirn-gerecht!6Nun ist es so, dap es in der Regel ziemlich lange dauert, bis Er -gebnisse aus dem "Elfenbeinturm" der Wissenschaf t in unsere(all)tagliche Praxis eingehen. Deshalb lst es wenig verwunderlich, da!) Redner (Autoren, Chefs und Kundenberater) in derVergangenhei t Informationen so (of t scnlecht) weitergaben,wie man sie Ihnen einst beigebracht haUe.Aber heute, da wir von Tag zu Tag mehr Ober die,(l.rbei tsweisedes Gehirns erfahren, konnte man nattl rt lch nach neuen Wegensuchen! Dazu mupte man sich jedoch aktiv damit befassen;man mOpte daruber nachdenken, wie man Dinge, d ie man bis -her "so" brachte, anders "bringen" ktinnte. Da ist es halt dochleichter zu behaupten, die Theorie sei leider trocken oderschwierig - aber das gilt jetzt nicht mehr!Interessanterweise hatte ich in den Gehi rn-Seminaren immerdie gr1:ipten Probleme mit Seminarteilnehmern, die im Bereich

    6 Ich erfand diesen Begriff ursprunglich in den USAalsbrain-friendly undnannre ihn spare r lin Deutschen gehirn-gerecht, lin Hollandischen herse-nen-friendelik und im Franzosischen cerveau-phile,

    Gehirn-gerech te Reden 37EDV unterrichten. Dawird gerne laut und z.T.z ieml ich aggres-s iv behauptet , es se i nun mal nicht moql ich , Begr if fe wie ROM,RAM, CPU etc. anders als "trocken" zu erklarenl Da ich selbstfrtiher von EDV keine Ahnung hatte, konnte ich nur dagegenhalten, da lJ es m.E. immer am Vort raqenden (bzw. Autor) l ieqt ,wenn eine Materie unversti:indlieh wir.kt. Schliel3lich entschtopich mich, mich se lbs t sch lau zu machen und den Beweis anzu-treten. . .lch kaufte rnlr also einen kleinsn HeimComputer (Commodore 64), der damals stolze DM 1400.- kostete, plus eineProgrammiersprache, die insbesondere fOr Grafik-Befehle (aufdiesem Computer!) sehr geeignet ist, und schon dre i Monatespater erschien mein erstes gehirn-gerechtes Cornputer-BuchEinfiihrunq in Simon's Basic - Schwerpunkt Grafik). Danachst ieg ieh auf e ine andere Programmiersprache (COMAL) urn,und schon weniqe Wochen spater erschien mein Buch Von Ba-sic zu Comal. Bald wechselte ich zu einem "richtlgen" Compu-ter , narnti ch dem Macintosh (der m.E. noch immer mi t Abstandder gehirn-gerechteste Computer istl), mit dem ich seithernicht nur programmiere, sondern auch meine Bucher ( inkl . Ab-bildungen) schreibe (und gestalte).lch habe hier e twas ausgeholt , wei l ieh Ihnen Mut machen will .Es gibt wirklich keine trockene Thematik - nicht einmal EDV! -es gibt nur viel zu viele trockene Theoretiker: Professoren,Lehrer, Autoren, Chefs, Kundenberater und natiirllch auchRedner! B it te geben Sie sich Muhe, dap Sie gehirn-gerecht vor-gehen, wenn Sie besser se in wollen a ls d ie meisten Ihrer Kolle-gent

    ~ Bitte horen Sie die Begleit-CD weiter ...

    m Betreff "dumme Angewohnheiten" oder "Marotten"Ein Trainer-Kollege in der Schweiz, Prof. Eddie MEIER in St.Gallen, verrat seinen Teilnehrnern einen Trick, den ich hervor-ragend finde. Wobei wir zwar davon ausgehen, daB Sieim Lau-fe der Zeit diese Angewohnheit wegtrainieren werden, aber inder Ubergangszeir , vor allem, wenn Sienerves s ind, bes teht dieGefahr ja doch noch. Nun, hier rat Eddie seinen Teilnehmern,vor Beginn der Prasenration, diesen Trick zehnmal hinterein-

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    38 Gehirn-gerechteRedenanderkurz auszufuhren~Al"o angenommen,' Sie neigen dazu,IhreKrawatte von untenher aufzurollen.dann machen Sie diesvor der Rede (bzw.in der Konferenz), eheSieums Wort bitten.AufdieseWeise ist der Impulsvorlaufig ..sti llgelegr.undSieuberstehen.ins besondere den Anfang gutl.

    I

    Viele Leute behaupten, sie wiirden ihre Kommunikation gerneverbessern, hatten aber einfach keine Zei t zum Trainieren.Vorsichtiges Nachfragen ergibtin der Regel doch einiges an"Glotzen"-Konsum: haufig "lassig" acht bis 24 Stunden proWoche (und das Leure, die behaupten, s ie sahen wenig fern!).Nun gibt eszwei Moglichkeiren, beim Femsehen zu trainieren:1. InFernsehsendungen (vom Spielfilm bis zur Talk-Show)bzw.

    2~ inWerbepausen. Dies nenne ich iibrigens Sparschweinchen-Zeit . Damit meineich al leZei ten, die wirirnStau oder beimJoggeniSpazierengehen, beimGemiiseputzen etc. verbrin-gen. Diese Zeitensind eigentlich bereits', weg", aber wirkonnen sie zusatzlich nutzen, so daf soIche "Arbeiten" UIlSkeine Zeit derj.Prime-Time" unserer wertvollen Lebenszeitkosten! Die Amerikaner tun dies z.B. konsequent, wenn diePendler, die im Stau fruh und abends mehr stehen als fahren,imAuto eine CD horenIeiner dieser CD-Produzenten nenntseine Dokumentationen "Auto-Universitat").

    Eine dieserSparschweinchen-Zeiten sind natiirlich die Werhe-blocke, Wollen wir sinnlos herumzappen und unsere wertvolleEnergie aus reiner Langeweile vergeuden, oder wollen wir die-se Zeiten nutzen? Wenn ja, dann gibt es wiederum zwei Mog-lichkeiten:1.Die Werbung selbst wird zum Thema der bewufsten Be-trachtung (Inventur, Analyse) gemacht, oder aber

    2. wir schalten den Ton ab und konzentrieren uns auf irgendeine andere Aufgabe.

    Nun konnte ich ein ganzes Buch fullen mit Beobachtungsauf-gaben, weil esTausende von Aspekten gibt, auf die mall achten* aus: Das 30cTage-TrainingscProgramm

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    40 Kommunikationstraining beim Femsehenkonnre. In meinern Taschenbuch S ig n al e d es K br pe rs findenSie alle in schon iiber 50 Aufgaben (die rneisten schulen IhreWahrnehmung non-verbaler Signale), von denen man die mei-sten auch beirn Fernsehen durchfuhren kann!Ich werde Ihnendaher nur einige Wahrnehmungs-Vorschlagefur solche Inventur-Ubungen machen, damit Sie sofort startenkonnen. Weitere Aufgaben ergeben sich erfahrungsgemaf baldvon selbst, z.B..:Ihnen wird zum ersten Mal erwas klar (vielleicht sogar, weil SiebewuEter fernsehen).Nehmen wir an, es wi. irde Ihnen plotzl ich wie Schuppen vonden Augen fal len, wie sel ten die Menschen fragen (z.B. inei -nem Spielfilm). Es harte (in jenem Film) so viele Fragen gege-ben, die man harte ste llen konnen (die Ihnen nat ii rlich einfie-len), die jedoch niemand illFilm stellte. Das wurdeIhnenplotzl ich klar . Schrit r 1 endet mi t dem NOTIERENJhrer Ein-sichttSiefragen sich, ob das (in jenem Film) eine Ausnahme darstellt.Dies scheint zunachst nahezuliegen, wenn wir eine neue Ein-sicht gewinnen. Denn weil die Einsicht NEU isr , hatten wirvorher noch nie bewuGt auf diesen Aspekr geachtet. Dies aberhat in uns den Eindruck hinterlassen, es gabe norrnalerweisekein Problem mit diesern Was-immer-es-se i ( in unserern Bei-spiel: mit der Tatsache, daf Menschen insgesamt vie! zu weni-ge Fragen stellen). ",Schritt 2 endet mit Ihren Notizen (Stichworte reichen, aberhalten Sie fest, was Sie denken!)Sie nehmen sich vor, in Zukunft ofter auf diesen Aspektzu achten (z.B. in weiterenFernseh-Zeiten). Wenn Sie einwenig wissenschaftlich vorgehen wollen, erstellen Sie einfa-che Checklisten, so daG Sie bald sehen, ob es grolse Unter-schiede zwischen verschiedenen Sendungen gibt. Wenn Sieein Filmfan waren und (fast ) nur Spielfilme sahen, konnrenSie vergleichen, ob es nationale Unterschiede gibt (ob alsoCharaktere in franzosischen Filmen mehr fragen als in deut -schen). Sehen Sie hingegen lieber "querbeet", dann uberpru-

    Kommunikationsrraining beimFernsehen 41fen Sie, ob die Tendenz, zu wenig zu fragen, in Filmen deutli -cher zutage tritt als beispielsweise in Diskussionen, Talk-Shows etc.Schritt 3 endet nie! Wieso?Sie werden namlich eine interessante Beobachtung machen:Ab dem Augenbl ick , da Sie einmal gelernt haben, bewulSt aufeinen bestimrnten Aspekt zu achten, werden Sie nach einigenTrainingssitzungen fesrstellen, daB Sie anfangen, diesen As-pekt unbewuGt mitzuverfolgen, auch wenn Sie das nicht be-wulSt angestrebt haben, Sie haben Ihre Beobachtungsfahigkeitnamlich nun um diesen Aspekt er-WEIT-ert.Es gilt, zwei Dinge festzuhalten:1.Wenn jemand z.B, se inen Wahmehmungshorizont mehr-rnals urn solche Einzel-Aspekte er-WEIT-ert, dann wird ermit relativ geringem Trainingsaufwand (und das sogar beimFemsehen!) weit mehr wahrnehmen (z.B. sehen oder horen)als andere Menschen, die diese Art VOn Training nichtdurchlaufen haben!

    2. Wer bestimmte Aspekte einmal wahrzunehmen gelernt hat,kann sparer nicht wieder "blind" oder "taub" werden , wei!er seine Insel urn diesen Aspekt er-WEIT -ert hat.

    Naturlich gilt das fur alle Sinnes-Organe: Wer z.B, PatrickSDSKlNDS Roman Da s P a rf io n gelesen hat, hat den erstenTell des eben beschriebenen Prozesses miterlebt: Er oder sie hatcirka zehn Tage lang samtliche Geriiche wesentlich bewujsrerwahrgenommen. Aber da ein bewufstes Training (in der Regel)unterblieb, hat er oder sie diese Fahigkeit bald wieder verloren(bis auf rare Momente).Wer aber mindestens zehn, bessel 20bis 30 bewuBte Wahrneh-mungs-Trainingseinhei ten durchlaufen harte, wurde dieseneue Fahigkeit , weit mehr (Details) zu riechen als andere Mit-menschen, nie wieder verlieren.Nehmen wit beispielsweise das Gehor: Ein Solist oder Dirigentmit einigen Jahren Berufserfahrung hort an einem Ausschnitt

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    42 Kommunikationstraining beimFernsehenvonwenigen Takten bereirs.iwelchen Interpret dieses Solo-In-strument oderwelches Orchester das Konzert spielrmndoft auchnoch, wer di rigiert hat!), wahrend Laien frohsind,wenn sie das Plattenlabellesen konnen, urn Langsam ein "Ge-spur" fur diese Nuancen zu entwickeln.Esistgar nicht zuvermeiden; wenn Sie beginnen, aufbestimm-te Aspektezuachterr,uberdieSiehOrenllesen oder mit anderensprecherroclerclieJhneneinesTages aufgefallerrsind, well Ih-nen fur diese N:u;ul,ce plotzlich "die Augen aufgingen" !Des-halb. ..biere.ich.Ihnenmur einige erste Ubungen zum.Starten an,abel.ichrufelhnengleichzeitigzu: JedesDetail , auf das Sie lie-ber achten wollen, ist genauso gut! Fuhlerr Siesich vollig frei,Ihre eigenen Ubungen zu; ,schneidern;' . Dabei ste llt s ich nunnur noch die Frage nach den Beobachtungs-Kriterien.Tn unse-rem Beispiel ging es"plOtzlich" darum, inwieweit Leute sagenoder.fragencWenn.Sie eine Weikdaraufgeachtethaben,korr~nenSie tiefer gehen und auf die Qualitat. der Fragerr achten; seies vom Standpunkt .der Logik (Iogische-Schluffolgerungen,unzulassige Schliisse etc.l-als auchvomStandpunkt del. Psy-cho-Logikaus betrachtet,Bald "schneidern" Sie lhre eigenen Beobachtungs-Kriterien.Wagen Sie es, zum.Forscher zu.werden. Denn:

    Es ist nicht extremwichtig, welche Aspekte Sie bewufs-ter (fern)-sehen wollen, sondern daG Sie durch Ihre Fra-ge "im Hinterkopf" in Zukunft vollautomatischweitmehr wahmehmen werden als fruher, als. Sie,nur ge-glotzt (pardon: ferngesehen) haben.

    II

    kennen die al te Leier , von wegen "Ich kann keine Wirze er-; Was die Leute nicht beriicksichtigen, ist , daR jeder

    eine MlNl-REDE ist und daf man Reden nur durch Re-lernen karin. Deshalb schlage ich Folgendes vor: .

    VORSTUFE: Wenn Sie wollen, konnen Sie denWitz die erstenfunfmal ablesen, das ist die VORSTUFE. Mit dem ersten frei -en Erzahlen (= freies Sprechen, Mini-Rede halten) beginnt daseigentliche Training.Nehmen Sie die erste Schilderung auf. Das ist heutzutage keinProblem mehr. Als ich die Technik entwickelte, gab esnur rela-tiv grofe Kassetrengerate, heute haben Sie ein digitales Mini-gerat oder Sie sitzen vor Ihrem PC und erzahlen den Witz amTelefon, und schon zeichnet Ihr PC vollautornatisch auf ...

    Sie erzahlendenWitz weitere achtmaL Sie konnen taglich ein-mal uben oder pro Stunde einmal. (Keinesfalls achtmal unmit-telbar hintereinander, Das Gehirn braucht Zeiten dazwischen,urn die Nervenbahnen anzulegen!) Wer die standige Verbesse-rung miterleben wi ll, zeichnet Version zwei bis acht auf, aberSEPARAT (Siewerden gleich sehen.warum),Die zehnte Version erzahlen Sie wieder MIT Aufzeichnung,dieseAufzeichnung muis.der erstenunmittelbar folgen.Dann horen Sie sich die Aufzeichnung der ersten und der zehn-te Versionen an, die ja unmittelbar hintereinander aufgezeich-net wurden und so als EIN Stuck mit zwei Teilen abgespieltwerden konnen. Horen Sie sich diese Doppelversion OFT an,Sie werden erstaunt sein iiber die Verbesserungen, die sich er-geben haben. Wer will, hort sich die stufenweise Entwicklung(separat aufgezeichnet) an, aber das Wichtigste ist die Doppel-version 1 und 10. Nun beantworten Sie die Frage: Sind Sieschon zufrieden, oder konnten Sie noch besser werden (vgl.Steine im Fluss, S.77)? Wenn Sie Ihre Kompetenz noch weitererhohen wollen, dann spielen Sie weiter. Version 11-19 erzah-

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    l en (Aufze ichnung opt iona l), Version 20 nehmen Sie di rektnach 1 und 10 auf, so daB Sie j etzt einen Dreier (1, 10 und 20)haben. Hier sehen Sie wirklich Fortschritte. Wenn unser Schul-system sovorgehen wiirde, brauchte es kein Notensys tem unddie Lernenden wiiGten genau, wie weit s ie derzeit s ind . ..Damit Siesofor t s tarten konnen, hier gleich vier mogliche Wit-ze, viel $PASS bei Ihrem Training! Sie lernen nicht nur , Witzezu erzahlen, sondern eine Technik, die Sie spater mit j edemThema spielen konnen (im Sinne von Steine im Fluss, wennman endl ich weil l, WAS man sagen mochte ... ).

    starter-Kit: Vier WitzeKommt ein Gast in s Cafe, beste ll t e inen Espresso, t rinkt denEspresso, illt die Espressotasse und legt den Henkel sauberlichauf die Unter tasse. Der Gast am Nebentisch ist vollig perplex.Kommt der Ober, verziehr keine Miene , bereehnet einen Es-presso und eine Espressotasse. Der Gast bezahlt und geht. Sagtder Gast am Nebenti sch zum Ober: "Also, phanornena l. So et -was habe ich ja noch nie gesehen! Das ist einfach unglaub-lich!" Und der Ober darauf: .Das finde ich auch. Immer laBter den Henkell iegen, wo der doch das Beste i st ."

    z . Die neuen Rekruten s ind angetreten. Der Hauptmann wendetsich an einen: "Sagen Sie mal, was waren Sie im Zivilberuf?""Ich habe Philosophie s tudier t." "Toll , dann wissen Sie sieher ,was e ine Idee i st ." "Ja , Platon verstand unter Ideen die unver-anderbaren Urbilder der unvollkommenen irdischen Dinge alsihre Nachbi lde r." "Ausgeze ichnet! Dann nehmen Sie mal IhrGewehr eine Idee hoher!"Ein Management-Seminar, dreiGig Teilnehmer mirtlerer Fiih-rungsebene, ein Treffen im Tagungshotel, der Seminar leiterspricht: "Meine Damen und Herren, wol len wi r noch e in biB-chen Ihre Allgemeinbildung testen. Mal sehen, was Sie so draufhaben. Also, ich nenne Ihnen ein klass isches Zitat , und Sie sa-gen mir, wer es gesagt hat und wann." Er beginnt: "Vom Eisebefreit sind Strom und Bache ... " Keiner weif es. Da meldetsi ch ganz h inten e in kleiner Japaner: "Johann Wolfgang von

    Rhetorik-Training durch Witze-Erziihlen 45Goethe, Faust, Osterspaziergang, 1806." Die Teilnehmer mur-rneln anerkennend. Nachs te Frage: "Der Mond ist aufgegan-gen , die goldnen Stern lein prangen '" " Wieder wie aus der Pi-s tole geschossen der Japaner: "Matthias Claudius Abendlied ,1779." Die Manager schauen peinl ich beriihrt zu Boden. DerSeminarleiter: "Fest gemauert in der Erden ... " " Schiller " ,schreit de r Japaner, "Das Lied von der Glocke, 1799 .." jetztf inden esdie Manager langsam arger lich.Murmelt einer in derersten Reihe: "ScheiE Japaner!" Gelachter . Wieder ertont dieSt imme von hinten: "Max Grundig, Computermesse Cebit1982!" 'E in Rabbi spie lt wahnsinnig gerne Golf. Er ist e in alt er Gol f-pr?fi geworden und hat sich vorgenommen, am Freitag zuspie len , Samstags darf er ja nicht, wie Sie wissen. Die ganze~oche war das Wet te r schlechr, und er hoffr, daf am Freitagdie Sonne scheint . Natiirl ich nicht! Den ganzen Freitag regnetes. Samstag - herrliches Wetter! Schade , heute da .rf er nich tspielen. "Nun ja, Gott, wenn du das so gewolIt hast", sagt erergeben. Eine Woche sparer pass iert wieder dasselbe. Regen,Regen, Regen, Regen, nur am Samstag ist he rrliches Wette r.Der Rabb i i st schon sehr enttauscht, In der dri tten Woche das-sel .be. Je tzt hal t er es nicht rnehr aus. Er muf unbedingt Golfspielen. " Ich werde rnich verkleiden", denkt er, zieht sein ka-r iertes Hernd an, das sein Sohn rnanchmal in der Garage tragt ,stopft semen Bart in das Hernd hinein und se tzt e inen ganz an-deren Hut auf a ls sonst, Er schle ich t sich zum Golfplatz . Na-ti irli ch sind da Leure, die ihn kennen. Er schaut , keiner gri lBtihn, ke iner erkennt ihn. Nach funf Minuten merkt er; es funk-t ionier t. Jetzt kommt gute Stimmung auf . Ganz wunderbar . Eramiisiert sich koniglich. Inzwischen sitzen Gott und Jesus obenund schauen "Earth TV". Da kriegen s ie eine GroBaufnahmevom Rabbi. Sagt Jesus: "Also, hor mal zu. Das ist ja nicht okay,daB wir ihm das so durchgehen lassen. Was meinst du?" Dar-auf sagt Ga tt: "Du hast Recht ! E ine kle ine Lek tion sol lt en wi ribm schon verpassen." Also gut , Gott denkt s ich was und beimnachsten Mal whole am Anfang schafft der Rabbi ein whole inon~. Sie wissen, das passier t ganz sel ten. Das passier t alie Ju-be ljahre mal Dariiber reden Gol fer den Rest ihres Lebens. Je-sus sagt zu Gott: "Ich verstehe dich nicht, du solltesr ibn be-stra fen, nicht be lohnen!" Sag t der: "Wieso , e r kann doch seinLeben lang keinem davon erzahlen, "

    v .

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    46 Rhetorik-Training durchWitzecErzahlen

    Rhetoriktrainingdurch .......freieAssozJation - KaWa*Ausgangslage isr ein Begriff,iudernSie Ideen suchen. DiesenSchlusselbegriff schreibenSiegroS(ql.ler) tiber einen Bogen (jegrofser; desto besser). Nun'werdei; Sie sich den Begriff genauansehen. Als erstes intere$s{errSie,.pb einzelne Teile des Wor-tes Ihnen Assoziationen bieten,Ilach dem Motto: Sagen uns dieeinzelnen Wortteile etwas, woran wir bisher, beirn ganzenWort, noch niegedacht hatten?AnschlieSend werden, wir sehen; wasuns zu jedem einzelnenBuchstaben einfallt,Als ich ein Referat mit dem Titel "Erfolg durch Provokation?"(fur 200>Werbefachleute) vorbereitete, fragteich mich, wofiirder(vornAuftraggeber vorgegebene) Begriff "Provokation"eigenrlich stehen konnte, Er besteht aus zwei Wortteilen, nam-lich "pro-" (Gegenteil von "contra ") und ,,-vokation" (vgl.lat. "vocare";;;;; "rufen", "schreien").Also begann ich zu uberlegen:Wt,:nn "pro" genaugenommen "fiir" heiSt: Fur wen oder wassoUte die. typischeProvokation (in derWerbung) sein? Dabeifiel mir ein, daS viele Provokat ionen von Werbemachern sicheher gegen den Kunden richten . ..Und "vocare"? Das impliziert e ine Distanz. Konnten wir alsosagen: Eine Pro-Vokation in der Werbung sei um so notwendi-ger, je mehr man glaubt, eine Distanz zu den potentiellen Kun-den zu haben? Schreit man deshalbso .Jaut"? Konnte manbessere Gespriiche (Dialoge) mit dem Kunden beginnen, wennman Kundennahe schafft? Braucht man dann nicht so zu"schreien" ?Solche Gedanken konnen auftauchen, wenn wir ein Wort inseine Einzelteile zerlegen.* aus: R he to rik . R ed etr ai ni ng f ur [ ed en A nl a/S

    B e i s p i e l

    p,~oVotA-roN

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    48 Rhetoriktraining durchfreie Assoziation - KaWaTesten Sie dies. Denken Sie jetztgleichintensiv .an.das Wort"Enttauschung". Schreiben Sie, esgroB unddeutlich auf, undsuchen Sie nach Wertteilen,die einej.Botschaft't enrhaltenkonnten ...

    ; i , ~ . . . :Haben Sie Sich'.Gedank~nge~acht,....he .... ..ie...weiterlesen?Dann vergleichenSieIhr~A,ss()z;iationenbitte mit dieser:Wenn"Ent-Bindung" heiGt, qa:Gdie Bindung aufuort, dann heiGt"Ent-Tauschung", daGdieTauschung aufhort ...Wennic:hmich jedoch.rausche, dann bedeutet.das, daf meineTauschung endet.Warurn sind wir anderenMenschen so "bo-se",wenn dasgeschieht?Wir sagen dann, er/siehabe unsent-tauscht .

    Rhetoriktraining durch freie Assoziation- KaWa 49Also schauen wir unsim ersten Schritt vonKaWadasWort anseh~n,ob sichdurch Wortteil~neueGedanken anbieten.

    . : _ : - ' ..- _ : _ : : - ' : : " _ - " . - " . ' ' ..

    zweiten Schrittzerlegen wir den Begriffnoch mehr, Diesmalwerden wir namlich sehen, ob uns dieeinzelnenBuchstaben zuneuen GedankeIl animieren: Dabei .mussen wiruns naturlichnicht an.dieReihenfolge der Buchstaben in demWort halten.Wir sehen uns das Wort "Enttal.lschung" wieder an, diesmal,zu jedemBuchstaben Assoziationen zu suchen..

    zu dem "S" in Enttau- ..weil wir Enttauschungenals Streii-Situationen.erlebenf). Dann ziehen Sievom "S" ill die . freieBlartflache und notieren

    fallt uns moglicherweise zu dem "CH" nach dem "S" dasWort "Charakter" ein. Siewissen gar nichrwarum.es fallt Ih-nen einfach ein. Schreiben Siees spontan auf:Vielleicht fallt Ihnen nun die Frage ein, ob es ein Charakter-merkmaI seinkonnte.wie man mit Enttauschungen umgehenkonnre ... ?

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    51hetoriktraining d~=ur=ch~f~rei~e~As~so~~.~~~ __a non '- Ka W a e

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    52 53hetor iktraining durch fre ie Assoziation - KaWa Rhetoriktra ining durch fre ie Assoziation- KaWas p i e l e r i s c h In der Weise "spielen Siemit Gedanken". Gehen Siees wirklich

    kann man sichnurtiv-schopferischen sieist wie beim Fahrradfahren:urn zu wissen , worumes gehr.

    N o c h e in Beisp iel ..

    Da.. .s 1\1\ 'Pe.( SOV'lQ lA : J e t e j 4e '""PCYTE:N'T\AL.II~e~o . . . u . . S I~ lAJ\C~e.f l f \ b ~ w .

    : - : ' c cI , kxo..u.. 5'1- ~aJ2_-le.IA-.. ' . A 1 AD~W " , s b V '0"'" 't"" ( J . c J , ~

    S/+ab:", - J L . . v - e . f"Sc: .W. . . : : . . . 55~- i3~(Jritt'irJor!bilclu_", joa ......~ L .. ~ . .. ..b.J ja..lAeNE:.lJt=:N ';eJ....,kel.l,_ve,

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    54 Rhetoriktrainingdurch freie Assoziation - KaWa Rhetoriktraining durch freie Assoziation- KaWa 55

    ,\.

    ~~es W O ~ , g s 4 - i lM'A"er S S O . " b Q . . . J ; O ~ 4 t ' "OM.S. ~w.e ~or4e(...;t V \ e v . . e . . G~a...vJ

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    Von der Idee zur Rede 57MancheMenschen,die schriftlich weit besserformulieren, ha-ben Anqst; dal3eine ausformulierte Rede"unmoglich" sei; er-stens, weil sie spater auswendig gelernt (steif) wirken konnte,und zweitens; weil man schreibend eher eine sogenannte"Schreibe"formuliert, imGegensatz zur "Spreche". Nun tiler-zu mochte ich anmerken:

    ~~.Von der Idee zur Rede

    ...E.sfolgenwieder einiqeGE!9ankeng~nge,die auf dereD (dles-mal inrn~inE!mK?ml1lentar)zu horensind, Imfolgenden findenSiezuerst die Aussagen,die ic:hzitierthatte,gefolgt von zu-satzlich~nGedankel1gangen. .... . .. 1. Vergleichen Sieeinmal einen Profi-Schauspieler (der sich ineine Rolle "eingelebt" hat) rnlt.einemAnfanqer: Beim Profiwirkt nlchts.j.anqelernt", wiewohl ersogar elnenText vor-traqt, den er sich nicht einmal selbst ausgedacht hat! Mei,nesErachtenswird die Furcht, irgend etwas konnte"ange-lernt" wirken;eheralsVorwand nicht zu trainieren,gebraucht!Denn wenn>Sielhre eigenen Worte hinterhernicht so "rOberbringen" konnen, dal3Sie Oberzeugen,dannstimmt etwas an IhrenWorten nicht;das lst also keinTrai-ningsproblem!

    . < i . . . i > . . : . : . . .1. Es g ibt In forrnat ionen irn Kopfdes Redners. Nennen wirden Teil seines Wissensschatzes, iib~r.d.e!ler spater reden kon-nen wi ll, einfach einmal die Idee (oder die Ideen) . Nun muf je -der Rednersich fragen:

    ~ru WelchesWissenhabe ich? Welches sind die Themenbereiche, zu denen ichgute .Ideenhabe, die ich meinen Herem anbieten kann? .

    2. Man kann natOrlich auch lernen, eine Art von Spreche zuschreiben; wer meine BOcher kennt, weil3,was ich meine.Und:Je gebildeter ein Menschlst, desto geringer ist der Un-terschied zwischen den beiden Formen. Denn grammatika-l isch "baut" er seine satze in beiden Fallen ahnllch; nur. wahIt er bei "Spreche"ebeneher bildhaftejeinfache Begrif-.fem.Geqensetz.zurarelnan.Schreibe".' .

    fa~ 2. Der Redner muE seine Ideen in Worte kle iden konnen,Manche Menschenhabellei~eMenge Ideen. konnen diese

    aber nicht gutverbalisierenywahrend andere, die .sogenann- .ten" brillianten Schwatzer",h~ryorragendverb~lisieren kon-nen, ohne dag hinter ihren Aussagen auch unbedingt grofsar- .tigeIdeen stecken. . Iffl~. Der Redner und sein Publikum entsprechen in der Kommu-

    nikationstheorie dem Sender und Empfanger, Nun hat derSender natiirlich mehr Kontrolle iiber sich als uber seine Horer,weshalb er an seiner eigenen Darbietung intensiv arbeiten sel l-tel Weiter gil t: Er hat die Verantwortung fur seine Botschaft ,also ist es seine Pfl icht , sich klar und deutl ich auszudrucken,sogenannte Theorie so verstandlich zu verpacken, daG das Pu-blikurn sie begreif t, und die Leute nicht zu langweilen! Wobeiviele Redner (hierzu gehoren auch jede Menge Lehrer, Ausbil-der oder Kundenberater) naturlich gerne behaupten, ihreTheorie sei leider trocken! Nun, das sind ja die erwahntentrockenen Theoret iker . Das s ind Leute, die ers tens von ihrernFachgebiet nicht wirkl ich fasziniert sind, und zweitens Men-schen, die s ich nicht geniigend Gedanken dar iiber gernacht ha-ben, wie sie ihr Wissen vorrragen sol len . Deshalbhei fst es ja,

    1m Optimalfal lehaben wir .sowohl guteIdeen.alsauch die Fa-higkeir, sie "ruberzubringen", so &tf~Sie uberlegen sollten: Wie s teht esmit Ihrer Fahigkeit .f re] zu formulierenj Wie schwer sind Ihnen die beiden kleinen Ubungen vorhingefallen? ... Fuhlen Sie s ich wohler , wenn Sie mundlich laut denken? Oder fuhlen Sie sich wohler, wenn Sie Ihre Gedanken auf-schreiben?

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    5 8 V on d er I de e z ur R ed e

    ~E H l

    mandurfeuber all essprechen, nu r nicht t iber 20 Minuten!Diese alte Rhetorik-Regel wurde aufgestel lt ,weil die meister iReferenten kaum Hinger als20 Minuten zu ertragen sind;wahrend man e inem bril lianten Redner selbstver standl ichnicht nur gerne langer zuhort, sondern einem die Zeit soschnell vergeht , daf man ers taunt ist , wenn eine Stunde um ist!

    WennSieselbstkrit isch sind, dannwissen Sie berei ts; ob ande-re Menschenlhnen qerne zuhoren (auch in.Gesprachen zuhau-se!) , oder obman eher ~,abschaltet",wennSie sich aUflern.MussenSie" immerwieder" feststel len, daf l"ke in Mensch" Ih-nsnzuhort? Mussen Sie diesel ben Botschaften .Jrnmer wie-der" senden? Werden Sie"reqelmafliq'~ unterbrochen?Oder 1St eher das Geqenteil der Fall: Man freut slch, wennSie etwas zur Diskussion beisteuern wollen und zeiqt Ihnen(sprachlich oder korpersprachtich), daf l Sie jederzeit das Worterqreifen~,durfen"?Eine ehr li che Auseinandersetzunq mit d ieser Fraqe ist m.E. fUrjeden unerla fl li ch i der an se lnen.rhetortschen Fahiqkei ten ar-bei ten rnochte-Denn wenn man lernandem nlcht qut zuhort,dann qib t eszwei Mogli chke iten: Entweder mari i st anden lde-en dieser Person nicht sonderl ich interessiert (dannfehl tdienat ii rli che Mot ivation, s ich damit zu befassen), oder aber manmaq die Art der Prasentation nicht.Fal ls Sie selbst betroffen sind, so gil t: Beide Probleme sindl iis~bar! 1mersten Fal l konnenSie ja neueThemen erscnl le lsen, im zweiten Falllhre Art desVor traqs andernl

    4. Und noch etwas i st sehr wicht ig: Der Sender muf sein Pucblikum mogen .,. Oder doch zumindest respektieren.

    Ich weif nichr, ob Ihnen derName GROCK etwas sagt:GROCK war einst einer derbertihmtesten Clowns. Als ich

    V on d er Id ee z ur R ed e 59etwa zwolf jahrealt war; empfahl mir mein Vater, die Memoi-ren dieses auGergewohnlichen Menschen zu lesen, was ichmitwachsender Begeist erung tat . Und da gibt es e ine Ste ll e,die uns unglaublich beeindruckthat. GROCK beschreibtnamlich denletzten MomentvoreinerVorstellung - wobeise ine Auft rit te immerMona te im Voraus total ausverkau ftwaren! Sie.wissen vielleicht, daG der Vorhang einer Biihne imThea te r e in kle inesGuck loch hat, durch welches d ie Schau -spieler das Publikurn beobachten konnen; Und jedenAbendvor der VorstellungstandGROCK dortund betrachtete dieMenschen; die in freudiger Erwartung Platz nahmen, Und erdachte mit groGer Intensitat: Mein liebes, l iebes Publikum.lch danke dir , da(5du heute erschienen bist und ich werde mirgro(5te MiJhe geben, dich heute abend zu erfreuen!Dann gab er das Ze ichen, den Vorhang bei se it e zu z iehen undmit diesern.Gefiihl trat er vor.dieseMenschent.Und das spiirtesein Publikum auch!Die innere Einstel lung, die wir einem Gesprachspar tner oderunseren Mirarbeitern, einemKunden oder unserem Publikumgegenuber haben-. die tei lt s ich immer ohne Worte mit.Ihre innere Einstel lung spurt der andere, und zwar noch eheSie den Mund zurn ers tenrnal aufgemacht haben! . '. Wi ll man die leidige Affare hinter sich bringen . .. ?Das Publikum spurt das!

    Will man den "Deppen"maizeigen, was Sache istL?Das Publikum spurt das! .

    Will man aus einer arroganten Grundhaltung herausbelehren ... ? .Das Publikum spurt dasl

    OderwollenSie Ihren Horern (oder z.B, in einer Verhand-lung Ihrem Gegeniiber) echt etwas bieten - Unterha ltung, In-formation, Lebenshilfe, was auch immer- Ihr Publikurn spur tdas!

    i

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    60 Von der Idee zur Rede1mCD-Tei! binich absichtlich nicht auf eine Art der Rede ein-gegangen,bei der man selbst als Menschenverachter "ErfolgJ~haben kann, denn.ich hoffe nicht,da~ Sieje zu "dieser Sortevon Rednern" qehoren rndchten.tch meine diePropagandisten(man denkenuran. dasDri tte.Reich) , d ie ihren Horern selbst -vers tand lkhkeiner leLRespek t entgegenbrachten. Hier mOs-sen planma~ig gewisse"Gesetzma~igkeiten" der Manipulationeingesetzt werden. Wer h leruber' mehrwissen wil l, mu~ s ich inderFach li te ra tur in formieren; dennich weigere rnich, h lerzuHll festel lunqen zugeben"'ausethischen Prlnzlplenl .

    ~~ In meinem Kommunikations-Seminaren (Grundstufe) fUhre lenselt fast zwei Jahrzehnten eine amerikanische Standard-Obung derKommunikationdurch, die noch nie vollkommenrichtiq qelost wurde.Und sarntllche Trainer-Kol legen,die mitdieser Obung7 arbei ten, sagen dasselbe: 5ie lst eine der bestenAufgaben, um den Tei lnehmern (vor al iem solchen Fuhrungs-kraf ten,die gerne glauben, ihre Mitarbeiter se ien a ile dernotl-viert !! ) "ein fOr a llemal"vorzufOhren,wie schwierig es is t, eineeinfache Botschaft ... , zu vernehmen (horen) ,., zu begreifen und .". wieder moglichst akkuratweiterzugeben.

    Diese Gbunq zeigt immer wieder, da~ wir uns eigentl ich n ichtso sehr wundern sol lten, wenn jemand i rgend etwas nicht hor t(versteht), sondern das Wunder besteht imGegenteil darin,

    7 Siefinden die Spielanleitung hierzu in meinem mvg-Taschenbuch Kom-munihationstraining - zwischenmenschliche Beziehungen erfolgreichgestalten (derzeit 26. Auflage), Stichwort: Wegeiner Nachricht.

    Von der Idee zur Rede 61da~ wir Oberhaupt kommunizieren konnen. denn dabei kann sounglaub li ch vie t "sch ie fgehen". Laut e iner amerikanischenStat is ti k kann man dies wie folgt ausdrucken: Angenommen,Hans hat eine Idee, dieer jemandem verkOnden will. 5elbstwenn er gut verbali sieren kann, wird er hochstens 80 % sei-ner Idee in Worte fassen, wie d ie folgende Abbildung ze igt :Nun hort Peter die Worte von Hans. 1ms tatistischen Durch-schni tt wird erjedoch keinesfal ls 100% der Botschaft tatssch-lich horen, da kaum jemand wirklich aufmerksam zuhorenkann. Verbleiben also jetzt ca. 60 % der ursprOngl ichen Idee.DieseRest-Botschaft mu~ Hans im Lichte all seiner gemachtenEr fahrungen .Jnterpretleren", so da~ wieder ein Teil der Idee"ver!orengeht" ; b le iben also cs. 40 % dessen, was Hans ur -sprimqllch dachte, Und wenn Peter nun mit Maria daruberspricht; dann wirder weitere Prozente der Idee vert teren, wenner.verbej ls lert .was er fur die Botschaft halt!

    P e t e r h o r t . ... 140% IEJ(.~~........"'.

    .~

    Peter

    Ich wei~, da~ dies vielen, die diese Obung noch nie erlebt ha-ben, ung laubl ich ersche int ; deshalb mcchte ich Sie bi tten, e in-mal folgendes Experjmen~ zu probieren.

    Lassen Sie e ine Person eine Idee (von ci rka zwei Minuten Dauer) einem anderen erzshlen (ein Aufnahmeqerat lauft natOrlichmit); dann qlbt dieser EmpHinger die Botschaft an eine dr ittePerson weiter, wobei Sie auch hier mitschneiden. Anschliej3endhoren Sie die beiden Aufzeichnungen an und vergleichen siemiteinander! Sie werden Ihr blaues Wunder erie ben, insbeson-derewenn der ers te SenderOber Dinge sprach, die. dem zwel -ten neu waren!

    P e t er s p ri c ht

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    62 Von der Idee zur Rede

    m ..

    Siekonnen auch allein Oben:Schneiden Sieim Radiooder Fern-seheneinige Minuten lang mit. WahlenSiehierzu eine lntorrna-tive (Dokumentations}Sendungausi zu einemThema, OberdasSie nochnicht viel.wlssen. NatOrlich dOrfenSie dabei keinerleiNotizen machen! Anschllefsend sprechenSie aus der Erinne-runglhre "Version"dieser "Wahrheit"aul das Band;dann ha~benSiedenselben Effekt!BitteOberlegenSie:Jemli!hr "Neues" ..Sie lhrenHorern in derRegel"verkOnden'';destoWli!nigerwerdenlhre.Horer .mltkrte-qen". Nicht,weHdie tv\enschenzu dumm.weren, sondern wei!wirebenkeineRobotersind. Die erwhnten.Schwieriqkeitentreten beiguter Kommur'likationauf;wennjetzt noch zusatz-lich die Beziehunqsebene-i.qetrubt: ..st,oder der andere tat-sacnucn mOdeoder abgelenkt wird,dannvervielfachen sichdie Probleme! Dassollte man bedenken,wenn manglaubt, manmasse moglichst vlel.Inforrnatlon: ineinen moglichstkurzenZeitraum "packen"!

    6. Sie haben im Seminarausschnit t ja bereit s das Konzept derWissensplatt form kennengelernt : Bitte stellen Sie sich diesganz bildlich vor: Jeder Redner steht auf dieser Pla ttform, jegr6ger sie .isr, desto leichter wird der Rest.

    Denn alle Aussagen uber die Strukturierung vonWissen sowieiiber den Vortrag desselben, haben wenig Sinn, wenn zuwenigWissen da ist , das strukturiert oder vorgetragen werden konn-teo Deshalb wird im nachsten Seminarabschnitr hierauf nocheinmal eingegangen! Denn gerade dieser Aspekt hat sehrvielzu tun mit dem siebten (und vorlaufig letzten) Punkt, den ichjetzt erwahnen mochte.

    Von der Idee zur Rede 637. Die Angst oder Nervositat bzw. das Lampenfieber, von demdie meisren Teilnehmer von Rhetorik-Seminaren sprechenlWenn wir uns gleich wieder ins Seminar einblenden, dann wirdes umdie letzteri beiden Punkte gehen . ..

    Bitte heren Siedie Begleit"CD weiter ...

    Qualifizierte Aussagen?Zahlreiche Menschen lassen sich darauf ein, zu einer Sache zusprechen, fur die sie zu wenig qualifiziert sind. Dies ergibtdann keine "nat ii rliche Nervositat" , die sogar sehr hil freichsein kann, weil sie Spannung erzeugt- sondern dies fiihrt zu ei-ner Art von Lampenf ieber; die ich als b eg ri in d et e A n gs t be-zeichne:

    Aber solange sieglauben, sie httenledigJich rhetorische

    Probleme, solange ist ihnennicht zu helfen!

    ~E . U l

    ffflEll!

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    64 Von der Idee zur RedeSchmalspur-Experten .Was diealigemeineVorbereitung angeht, so stel le ich immerwieder. fest, daGviele meiner.-Rhetorik-Seminar- Teilneh-mer (uberwiegend Manager) zwar uber-F ach - oder Spezia l-wissen verfiigt, aber daBvielevonihnen le ider, verzeihen Sieden Ausdruck, entsetzlich beschrankte Schmalspur- Expertensind. Dies ware nicht so schlimm, wenn sie sich daraufbeschranken wiirden, ihre Reden oderAussagen auf diesesSpezia lwissen zu begrenzen. Aber sie tun esnicht! Das heiGt ,daGihnen oft die Plat tform fehl t, vonder aus sie zu sprechenglauben. Dadurch aber sind sie anderen-Diskussiorispart-nern, die zu diesem Aspektmehr wissen,ziemlich hilflos aus-geliefettl.

    FragenWir kommenjetzt zu den "ketzerischen" Fragen, die Sie vlel-leicht soqar schriftlich beantworten rncchten, ehe Sie hOren,wie die Gruppeauf sie reagierte ...

    Wie.die meisten Menschen haben sicherlich auch Sie einige spe-zielle Themen, welche Sie.; und zwar schon seit langem - beson-ders interessieren, Frage Nr. 1:Welches ist ein ganz besonderesLieblingsrhema, zu dem Sie sich haufig auSem?

    Die meisren Themenbereiche werden nicht nur durch subjekti-ve Erlebnisse, sondern auch durch Daten, Fakten, Informatio-nen, die andere zusamrnengetragenund erforscht haben, ent-wickelt. Frage Nr. 2: Haben Siesich mit diesem Themawirklich intensiv befafst , haben Sie daruber gelesen, gehort,diskutiert, usw.? Mit anderen Worten; Besitzen Sie zu diesemThema tatsachlich bereits eine ausreichende Plattf~rm?

    Frage Nr. 3: Wie begriinden Sie dieseletzte Antwort?DasheiSt, haben Sie wirklich auf?ergewohnlich viel iiber diesesThema gelemt, gelesen, nachgedacht,d.h., wissen Sie daruberwirklich mehr als Ihre Freunde, Nachbarn, Kollegen?

    Von derIdee zur Rede

    .m --

    In der~hagavad-Gitader alten Inder steht geschrieben: "EinMensch, der nicht mehr bereit .is t hinzuzulernen altert nichtangers als .ein Ochse; nm im.Kerper, denn sein Geist wachstnicht mit!"- WennSie die Notwendigkeit lebenslangen Ler-nensakzeptieren. .dann stel len Sie sich bitte die Frage Nr. 4:Was .wollen Sie.unternehmen, um.in.Zukunft noch mehr tiberIhrLieblings-Themazuwissen? ..

    Bitte haren Sie die Begleit-CDerstweiter, nachdem Ihre Ant-worten feststehen!

    ErfahrungswertSowie die Teilnehmer zu einem Tbema genugend Wissen h a-ben, wird esmiiglicb, alles,was wirindiesem Kurs sagen,aufdieses Wissen anzuwenden. Das gilt , wie gesagt .nich t nur furdie grolie Rede. Rhetorische Fahigkei tenhel fen uns in vielenSituationen des Alltags - Verhandlungen, Diskussionen, Kon-ferenzen, Mot ivations-Si tuationen etc . - und immer gil t das-selbe: Ein erschreckend grolserAnteil angeblicher Rhetorik-Problemesind keinel

    VerkaufssituationenUbrigens is t es auch und gerade bei Verkaufs- und Verhand-Iungssituationen oft erschreckend, mit welchem Halbwissenmanche Berater hier operieren und meinen, sie batten lediglichrhetorische Probleme.Falls Sie selbst Fiihrungskraft sind, konnten Sie tiber diesen As-pekt, und wie erin Ihrer Firma gehandhabt wird, vielleicht ein-mal nachdenken.

    Der Markt der Zukunft wird nicht auf irgendwelchen "wei~enFlecken auf der Landkarte" erobert werden, sondern: Die Kun-den, die wir gewinnen, verliert der Wettbewerb (und umge-kehrt), Je ahnlicher Ihr Produkt (oder Ihre Dienstleistung) dem(der) Ihres Wettbewerbs ist, desto mehr gilt, dal3die bessereKommunikation daruber den Kundenan Sie binden wird!

    ~t : 1 J J

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    66 Von d er Idee zur R ede

    4aIfflEll!

    Je weniger Sie wissen, .destoweniger brauchenSieGberdie Form;wie Sie

    diesesNicht-Wissen bringenwollen,nachzudenken!!

    .Bltte hOrenSiedie aegleit-CD welter ,....

    Zielgruppen-AnalyseEine Rede ohne Riicksicht auf das spatere Publikum vorzube-r eit en ist wieein Buch zu schreiben, ohne zu wissen, wen Siedamiterreichen wollen. Zwar ist es rnoglich, alle Punkte zuno,tieren, urn aus diesen sparer fu r spezielle Anldsse eiiiige heraus-zugreifen, wenn Sie sparer eine spezielle Rede vorbereiten wol-len; aber.eine Pauschal-Rede,dieimmer paSt; kann man nichtplanen.Wenn ich z.B. nicht. weiG, welches Vorauswissen dieseLeute rnitbringen, wei f i ch ja nicht, ob ich beiAdam und Evaanfangen muG ...

    Sc:hlagfertigkeit Ein Aspekt der sogenannten Schlagfertigkeit istdoch die in-nere Bere it schaft zu schlagen. Die schlagfert igsten Men-schen, die Sie kennen, haben meistens einen gehorigenSchuf Aggress ivitat . So gesehen konnte man Schlagfer tig-ke itnu rtrainie ren, wenn man gleichzeitig die Bereitschaftzum Kampf, also zum Schlagen erhoht ; Davon hal te ich je-doch n iche v ie l.

    Esgibteinen weiteren Aspekt der Schlagfertigkeit, der sehrhilfreich ist , namlich die innere Berei tschaft , auf das einzu-gehen, was Gesprachspartner (oder die Horer im Publikum)irn Hier und Jetzt t atsachli ch sagen oder tun. Ega l, inwie-weit Sie s ich an schr if tl iches Mater ial hal ten rniissen; IhreEinleitung sollten Sie immer frei sprechen, damit Siesehen,ob Sie Ihr Ziel, das Publikum zu gewinnen, auch erreichen!

    Ein dritter Aspekt der Schlagfertigkeit, in dem Sinne, wieman diesen Begriff normalerweise definiert, impliziert narn-Iich, daB der Schlagfertige schnell denkt . S ie erinnern s ich anunsere erste Sprech-Denk-Ubungrbei derSiezu einem Stich-wort unvorbereitetsprech-denken sollten,

    Eine alte Rhetorik-Ubung, die das f lexible; kreat ive Denkenforderr, ist cine-Variation unserer Grund-Obung:Sie brauchen je zwei Stichworter, die Sie nun sprech-denkendmiteinander verbinden mussen ... Nehmen Sie ein Buch; obRoman oder Sachbuch, ist vollig ega!. Offnen Siees auf irgend-einer Seite und nehmen Sie von oben links das erste Haupt-wort , das Sief inden, sowie unten auf derselben Seite das letzte.Schon haben Sie zwei Begriffe!

    Jetzt konnen Sie hierzu sprech-denken.

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    6 8 Schlagfertigkeit

    m ..

    ~~

    Dasheillt, dall Siernoqllchst flilssig sprecb-denkendeine Intel-ligente Verbindung zwischenden Begriffen herstellen; diesemagkurios (origine!!, kreativ, witzig) sein,oder "sachlich". Mankann die Obungalso such lrnSinne eines Kfeativitatstrainingsabsolvieren! .

    Allerdings ...Wiewohlviele Rhetorik"Trai~er, . .die ciiese:Obung vorschlagen,gerne behaupten..sie erhohedieSchlagfertigkeit garantiert;rnochte ich erwas einschranken: Wenn SieprinzipieU einSchnelldenker s ind, dann erhoht diese Ubung Ihre Fahigkeitunter StreG,sowiebeim Ubenauf Kommando, sprech-den-kend zureagieren.ijemand, derjedochrelativ langsam denkt,wird auch durch diese .Ubung nicht unbedingt schlagfert ig,aber seine Fahigkeit f rei darauf los zu formulieren erhoht s ichauf al le. Fal le .

    Ubrigens: Mankannsolche Obunqenauch unterwegs (irn slnnedes Mental-Trainings) durchfUhren:

    Verbinden Sie einen Gegenstand, den Sie sehen (daslst Ihr er-stes Hauptwort) irgendwie mit Klebstoff (das ist Ihr zweitesHauptwort).Statt Klebstoff kannman natOrlich aucheinen anderen Begriffwahlen. Aber es ist auf aile Faile sehr interessant, welche ver-rOekten (= originell, d.h. weg-gerOckt von der N6rm) Einfaliesich ergeben, wenn man verschiedenste Dinge mit ein unddemselben Begriff verbindet.

    Bitte horen Siedie Begleit-CD weiter ..DasThema Schlagfertigkeit wird narnlich noch fortgesetzt ..

    Schlagfertigkeit beiZwischenrufen und AngriffenSchlagfertigkeir

    iGewinnen Sie Zeit zum Nachdenken ..Tip 1*:ParaphrasierenWenn Sie Zeit zum Denken brauchen, konnen Sie die Fragewiederholen, noch besser: pa raphrasieren . Dami t beweisenSie, daG Sie sich bemiihen, den Fragestel ler zu verstehen, sodaG das Paraphrasie ren eine gute Ubung ist, wenn Sie dami tnoch Schwierigkeiten haben sollten. Bitte vergleichen Sie hier-zu auch mein Taschenbuch Kommunikation fur Kanner. Eshandelt sich urn zahlreiche Ubungen mit einem absoluten Mi-nimum an Theorie. Wer noch kein intensives Kommunikati-ons training genossen hat , kann hiermit uiesentliche Aspekteder Gesprachsfiihrung verbessern; Aspekte, die ein Redner un-teranderem auch braucht! . .

    Tip 2: Fragen Sie "ruck"!Eine weitere Moglichkeit , d ie Sienutzen konnen, ist das Ruck-fragen (z.B. "Was meinen Sie?"), denn oft ste ll en Leute eineFrage hauptsachlich, weil sie ihre eigene Meinung zum bestengeben wollen! Somit horen Sie erst den Standpunkt des Fra-gers, ehe Sie selbst SteHung beziehen rniissen. Denn es ist im-mer le ichter; einer Aussage etwas zu entgegnen, a ls die e rsteAussage zu einern bes timmten Aspekt zu machen, vor allem furMenschen, die zwar intensiv, aber eben nicht so furchtbarschnell denken.

    Esgibt eine alte Regel,die man bei ernsthaften Diskussionenmit qualifizierten Partnern auch oft in der Praxis beobachtenkann; nsmlich die berOhmte Forderung Voltaires: DefiniereDeine Termini! Dann passiert es narnllch kaum, daB man nacheiner halben Stunde erhitzter Debatte endlich feststell t: "Soweit sind unsereStandpunkte eigentlich gar nicht voneinanderentfernt!" .:* ja, ich stehe, wie die FAZ, zur alten Schreibweise. Bei "Tip" fal lt esbe-sonders auf.

    ~E 1 l J

    ~E 1 l J

    m ..

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    Schlagfertigkeit

    ~E U J

    ~E U J

    m ..

    1mletzten Abschni tt zum Thema Schlagfertigkei t qeht esdarum,

    ..~den G~gen~Angriff ~ls Vert6idigungs-Strategie

    einzusetzen.

    Wirmiissen zwischerieinerri Angriff in. der Sache und einemAngrif auf die Personiunterscheidenl-Wirddie Sache angegrif ~fen, dann.bestimrnt IhreWisserisplattform,wieflexibel Sie rea-gieren konnen; Dennje mehr.Sie.uber IhrThema wissen, destoleichrerkonnen Sie auch aufkritische.Gedanken eingehen.

    Tip 3:Bumerang-Effekt!Werfen Sie den Angriff auf seine Person zuriick, indem Sie z.B.sagen: "Also, daG gerade Sie so unfair argumentieren ... " oder:"Na ja, wir haben ja vernommen, wer das sagt!" oder ahnlich,

    Variat ionen ergeben sich automat isch, wenn Sie d ie Bete ili g-ten gut kennen, z .B.: . .DaI I immer Sie der jen ige sind . ..1 " ader soahnlich.

    Tip 4:Die absurde Schein-ZustimmungDas ist ein dialektischer Trick, der unerhort effektiv sein kannund den man auch bei offentl ichen Vorrragen, alsofremdenMenschen im Publikum gegenuber, anwenden kann. Ange-nommen, man hat unfairerweise behaupte t, Sie seien sehr ag-gressiv. Dann sagen Sie ganz ruhig: "Jawoll, im Ubrigen fresseich regelmafsig kle ine Kinder!" Durch diese absurde Schein-Zustimmung entkraften Sie den Angriff, ohne sich in irgendei-nerWeise zu rechtfertigen.

    Manchmal nUtzen die vorangegangenen Tips nichts, wei llhr Ge-sprachspartner absolut nicht berei t ist , elniqerrnafsen rat ionalwei ter zu diskut ieren. Wenn er namllch aus dem (aggressiven).Reptlttenqehlrn'" heraus gegen Sie kampft, dann kann essein,

    Schlagfertigkeit

    ~ru

    da~Sie eln .scnarteres GeschOtz" bendt lqen. Aber b itte nur ,wenn Sie sich absalut hil flos fOhlen und keine andere Strategiemehr " fahren" kennen. Dann sagen Sie einfach stereotyp zuihm: .Das is t Ihr (de in) Prob lem." Es ist ung laub li ch , was dieserdialekt lsche Trick bewi rk t. Angenommen, er hat behauptet , Sieseien zu fett.(Rsteht im folgendenft irJhre Reaktion.)

    Er . Dub ist Oberhauptvielzu fett!R. Das is tdein Problem . .. .. .. ... . .daG wir' voll hinter demstehen, was wirsagen!DaB wireinen Standpunkt mit unsererganzen Personlichkeit einnehmen,nicht nur Lippenbekennt-nisse ablegen. Das heilSt: Uberzeugen kann nur, wer iiberzeugtist , weiI Inhalt und Korpersprache kongruent sind (;;;;zusam-menpassen). Das fiihlt Ihr.Gegenuber oder lhr Publikum nam-lich unbewufst. . .

    Die grundsatzliche EinstellungWie reagieren toir, wenniemand widerspricbti Neigen wir da-zu, jedem (zumindest.verbal) die beruhmteKeule des Neander-talers iiberzuziehen -dann sind wir natiirl ich wenig flexibel!Odergestehen toir.einem anderen grundsdtzlich ZU,eine Sacheanders zu sehen alswir? Das ist Teilder Einstellung, die wir an-deren Menschen gegenuber haben, und diese EinstellungensindTeilunsererPersonlichkeit und somit auch Teil der Pla tt-8 Vgl. meine Taschenbiicher Freude durch S t r e r s sowie Kommunikations-training;

    m ...

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    Schlagfertigkeitform,auf derwir als Rednerstehen. Wenn ich selbst nichrbe-reir bin, meine Meinungen in Frage zu stellen, dann darf ichdas .doch eigentl ichvon den anderen auch nicht fordern, oder?

    Bitte beobachten Sie IhreUmwelt einmal ganz bewufU, dannwerdenSie feststellen, da~ gerade die "sturen" MitbOrger [e-den ..erschlagen", der ihrer Meinung nlchf zustimmt, wahrendihre Sturheit sle davon abttalt, selbst einmal Gberneue oderkritischeGedanken zu fElfl.ektieren.Fi;I.llsSie bel solchen:Men-scherr OlJerhi;lupteinEl>.Chancehalleri,da!1nnur mittels Frage-technllc. denn "SagEltE!chnik~'.beElindrucktso[chElMenschenOberhaupt nkht!!> ..

    Bitte horen Sie die Begleit-CD weiter

    If

    o

    73D i e Zwe i n i g u n g< 1m Engli schen kann man, wenn eine Einigung nicht moglicherscheint , eine sehr elegante Variante wahlen, indem man sagt:let's agree to differ. Diese Fahigkeit, sich darauf zu einigen, daSes in diesemPunkt nicht unbedingt eineEinigung im Detai l ge-benmuS; ist gerade bei Diskussionen nach Reden (oder inTrainingssituationen; von normalen Gesprachen und Ver-handlungen ganz zu schweigen) sehr hilfreich und sollte m.E,kultivierr werden. Deshalb f inden Sie im Begleit-Text einigeHinweise zumeinem Konzept der Zweinigung, das ich Ihnenfur die all tagl iche Praxis - beruf lich wie privat ~ ans Herz legenmochtelDiese Fahigkei t, si ch zu zu/einigen, schafft die innere Bewe-glichkeit , Ihre Gedanken zwaranzubietenc .si e anderen abernichr aufzwingen zuwol len.Somit konnenSie selbst tota luberzeugt sein undandere iiberzeugen, aber Sie bleiben gleich-zeitig flexibel genug, urn neue Informationen zu berucksichti-gen; die Sie moglicherweise veranlassen konnten, Ihre heutigeMeinung aufzugeben. .

    Esistunglaublieh, was dieses Konzeptder Zweinigung im AIl~tag bewirken kann, Mankann plotzlich welt flexib1erreagieren,wenn man innertich auf die' Moglkhkeit vorbereitet ist, daj3man sieh zweinigen will (selbst wenn man dem Partner gegen-Oberdiesen Begriff nie erwi:ihnt)! Deshalbmochte lch Ihnen ra-ten, sich hiermit naher zu befassen.

    Die sehwierigste Frage,die slch zunachst stellt, ist die, in wei,chen s e r e i c n e n man sich zweinigen kann. Dennwenn lch be-haupte, hier steht ein Tisch, und 5ie widersprechen - sollen wirunsdannzweinigen?Wiesieht esjedoch aus, wenn ich behaup-te,jeder Menschhabedas Recht aufMOj3iggang (insbesonderewenn er sich diesen finanzielf auch leisten kann) wahrend Sievielleicht vor "faulen Menschen" einen Horror haben? Muj3rnan.slch hier wirklieh einigen? Oder darOber,ob die Krawattewirkl ich "schick" oder der Spinat wirkHch "furchtbar" ist?

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  • 5/12/2018 Vera F. Birkenbihl Rhetorik Training

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    Die ZweinigungAile Fragen des persbnllchen (auch dessogen(lnnten"guten")Geschmacks, aile Meinungen, philosophischen Aspekte usw.sind nun mal Bereiche, in denen wir anderen zugestehen soll-ten, anders zu denken, (zu urteilen) als wir, oder? Zumindest,wennwiruns. alsflexible Denkersehenwollen!!InteressanterweisestirnmenvieleTeilnehmer obigen Gedan-k e n z w a r . ln.der-Theorle zU,fllnfJv1inuteri.spate r streite n sie je-dochwleder heftigst;n(lturlir:hjiber Fraqen.des.Geschmacks,

    Also, es gehort.mehr ..dazu, alsmit demKopf zu nik~ken,eheman wirklich fhig wird, sich auch inwichtigen Punk~ten zu zweinigen.

    Oabeiwird manjedoch autornatlscn auch ein "philosophischerMensch", weil man gezwungen ist, OberseinWertesystem unddie eigenen Parameter (nach denen man die Aussagen/Hand-lungeri anderer namllch be"bzw.verurteilt) zu iiberprufen; alsonichts Schlechtes fUr jemanden, der sich rhetorisch verbes-sern will, bzw. fiir jemanden, der andere Menschen beeinflus-sen will! (Denn daswill man doch mit fast jeder Redeoder "Re"de" letzt lich, oder?) Obrigens: Fal ls Ihnen meine letztenAussagen nicht zusagen sollten, konnten Sie gleich einmal ei~ne MinkObung zur Zweinigung durchlaufen,. eheSie "ent-schieden abwehren", oder?!Ihre Fahigkeit zur Zweinigung9 wird Ihre innere 'fialtung sichselbst undder Welt gegenUbermapgeblich mtprsqen, Unddie-se Ihre innere Haltung wird sich erstens ohne Worte mitteilen(vgl. auch die Botschaft des ClownsGROeK)und sie wird zwei-tensdas Klima.besttrnmen.In.dern Sie leben!

    Bitte horen SiedieB.egleit-CD weiter

    9 Zum Konzept der Zweinigung finden Sie Anregungen in meinem Ta-schenbuch Erfolgstraining.

    DieZweinigung .75:Dieseinnere Haltung teilt sich Ihrem.Publikum ebenfallsohneWorte mit! Siebestimmt auch dieArt von Diskussions-Beitra-gen, die Sieerhalten werden:

    ~E l l JEs bekommen namlich die sturen (rechthaberischen) Redneram meisten (teilssogar recht aggressive) Gegenrede, weil sichjetzt eher die Rechthaber im Publikum aufgerufen fuhlen,wichtige Aussagen in Frage zu stellen. Bei einem flexiblenDenker reagieren jedoch eher die kritischen (kritisch-interes-sierten!) Horer; somit kommt es jetzt zu faszinierenden Dia-logen zwischen Ihnen und Ihrem Publikum; die Sie beide ge-niefsen konnenl Dies ist iibrigens keine Theorie - ich selbstwar vor 20 Jahren der aggressive Redner, wahrend ich heuteoft faszinierende Diskussionen nach meinem Vortrag erlebendarf! .

  • 5/12/2018 Vera F. Birkenbihl Rhetorik Training

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    Wie>man einThema w a hitWennSie dasThemaselbstfinden milssen,wobei die Zielgrup-pe jedoch berei ts fes ts tehr , dann konnenIhnen die folgendendrei Fragen helfen:

    FRAGEl:Wer ist .d ie.Zielgruppe bzw. welche Themenkreisesind/iir dieseMenschenvon besonderem Interesse?

    FRAGEZ:Welcher Aspekt diesesThernenkre ises ist mi r be -reits am vertrautesten (d.h. wo ist meine Plattform bereitsziemlich groiS) oder: In welchen Aspekt konnte ich mich not-falls rechtzeitig noch tiefer einarbeiten?

    FRAGE 3: Welche Information oder Botschaft kann ich dieserspeziellen Zielgruppeanbieten. rdie diesen Menschen einenDenk- oder Handlungsanreiz gibt, der auch nach dem ReferatI1ochwirkt?

    Sie konnenvor allemden. Fraqen1und 3entnehmen,daj3 ichmein Publikum respektiere unddaj3 lch mich lrnrner darum be-mOhe,denMenschenetwas fOr"danach", alsofOrBOrclund Zu-hause nach dem Vortraq, "mit auf den Weq"zu geben.VieUeicht lst dies einer der GrOnde,warumdie meisten meinerHorer sich such Jahre danach an die Veranstattung erinnern,wie ich mit groj3er Freudeimmer wleder feststellen darf!

    : -." .,-. ,.. - ._ ' : . - - . , ' : " : . : - ' - : ~

    Aber das kannjede!' Redner erreichen, wenn er.die in dlesernKurs-vorqeschlaqenenldeen realisiert. Schliej3lichstellen sied.ieQuintessenz melner zwei Jahrzehnte als Rednerdar ....

    steine im Flu~*Diese Technik s tell te ich ers tmals 278 TrainerInnen im Shera-ton Hotel in Miinchen vor (auf der jubilaums-Tagung: 25Jahre Birkenbihl) , Sparer wurde s ie in meinem Buch Rhetorik- Reden fu r [edenAnlafj.veroffentlichr, sowie in einem Sender-Druck von EDDING und im neuen Stroh im K op f? ab der36. Auflage. Es is t geht urn die (of t gestel lte) Frage:Wie berei tet man eine Rede (oder Prasentar ion) professionellvor?Nun, ich rnochte Sie warnen: Ich verrate Ihnen gem, wie ichauch heute noch (l ) [eden meiner neuen Vort rage/Seminare(bzw, neue Module in Seminaren) vorberei te , aber es isr mitArbeir verbunden (hal) . Dieses ist derWeg, der maiSgeblich zumeinem Erfo lg be ige tragen hat (i ch bin seit langem auf c irkazwei Jah re imVoraus ausgebucht und be treibe seit 1975 kei-nerlei Akquise fiir firmeninterne Veranstaltungen. Die einzigeWerbung, die Sieje gesehen haben konnen, ist Info t iber ein of-fenes Seminar (wann , wo, wie teuer etc .). Aber es gibt keinenProspekt, ke in Materia l t iber Veransta ltungen, die fi rmen-oder gruppen inte rn abgehal ten werden (man wi irde z.B, dieUS. Army nicht als Firma bezeichnen). lAle""-Grundlag: der Me~apher i~t eine al~erne Story, eine je~er Wa?- I f C . ~ . , . . . ' " 1 \ . .. . .der-Geschichten, die man in verschiedenen Landern finder, in ~denen es darum geht, daf jemand anscheinend tiber Wassergeht und s ich am Ende herausstel lt , dass daran nichts Uberna-turliches war, sondern er Iedigl ich wufste, wo die (von etwasWasser bedeckten) Steine l iegen, Denn es isrwichtig, daiSwir"flieBend" sprechen(der Flufi), sowie, daf wir , wenn das Was-ser zu tidwirdundwir ins Schwimmen geraten konnten, aufSte ine im Fluss springen und wieder festen Boden unter denFtiBen gewinnen konnen. 1 l . A 'Je vertrauter uns der Inha1t isr, desto rnehr Steine befinden sich ~ ..schon im FluB, je neuer das Thema, desto s tein-loser ist dieser

    tAroJ A .Ae;.~

  • 5/12/2018 Vera F. Birkenbihl Rhetorik Training

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    78 Steine irn Flug

    ~.

    @@.~ 1 1 ~ _~

    . . . .j .

    FluB(absehnit t) und des to gefahrl icherwird es fur uns. Da ichdie feste Meinung vertrete, daf unser Publikum keine Ansamm-lung von "Versuchskaninchen" ist , mussen wir unser Trainingvor dem eigentl iehen Vortrag erledigen. Deshalb nennen wirden Personenkreis , mit dem ieh vorab ( im Trockendock) ubenkann;,;Vel'suchskininchen" .Der Begriff tauehte unter den Be-troffeneriaufund-hatsichirgendwie eingebiirgert (ist also nichtabschatzig gemeinrl, Der Erfinder sagte einmal; als ich das Prin-zip erklarte:"BeiIhneI1IDochte ich gern Versuchskanincheri.sein",einigeanderenicktenund baten, in die Liste aufgenom-menzu.werden und so ergab.es.sich ...Sterne imFluB ist also mein Ausdruck fur die eigentl ichen Wis-sens-Module im Vortrag. Dabei handelt es s ich urn Informati-ons-Einheiten.Manche sind relativ klein (sagen wir, ein kurzesFallbeispiel), manche konnen gam schon grof sein und ein 15-Minuten-Modul beinhalten, Das ergibt s ich im Lauf der Zeit.Und diese grolsen wie kleinen Steine imFluf bie ten Ihnen Si -cherheit, weil Sie genau wissen, wo sich diese Steine befinden.Daher geben sie Ihnen jederzeit sicheren "Hal t". Dabei bein-haltet diese Metapher zwei Aspekte: Neben den Steinen gibt esda noch den FluK Etwas boshaftausgedrii ckt, konnte man sa-gen: Manche RednerInnen stehen in e inem Tumpel ; nach denersten drei bis funf Stunden haben s ie kaum noch Neues zu hie-ten. Andere stehen in einem kleinen Bachlein, wieder anderein einem FluK Aber manche befinden sich in einern FluB: ohne Steine, deshalb miissen s ie alles ablesen und klammernsich krampfhaft an Rednerpult oder Manuskript ... so daB dieDoppelf