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Chemifche Umkhau auf dem Gebiek des Fette, Ode, Wachse und Marze (friiher: Chemistfie Revue iiber die FetC und Harz-Indortrle). Sezugsbadlngungen. Bezugspreis M. 49.- viertellahrllch. Einzelheft M. 5.-. Ftr Ausland beronderer Tarif. Lieferung nur gegen Vorrinsendung drs ijetrages. In Fallen von h8lrerer Ocwalt, Streik, Aussperrung. Betriebssthngen hat der Beziehcr weder Anspruch a8f Lieferung noch anf Rtckvergutung des Bezugspreises. Anzelgtnprels. Die 4 gespaltene Millimeterhahe oder deren Raum frcibleibcnd M. 1.50 (von Strich zu Strich) f8r Ausland besonderer Tarif. Stcllengesuche 25-0/,, ErmPBigung. Brleladraere fur alle Abteilungen : Stuttgart, Portfach 40. Postscheckkonto Stuttgart. 27380 der Wissenschaftl. Verlagagesellochaft m. b. H., Stuttgart. Nachdruck nnr mit ausdriicklicher Genehmigung der Schriftleiiung geslattet - Drahtanschrlft : Chemle. Bei P1a:zvorschrift 33'/20i0 Aufschlag. Bei Wiederholungen Rabatt It. Tarif. Alle die Schrlttleitung betreffenden Mitteilungen an Prof. Dr. K. H. Bauer, Stuttgart, Alexanderstr. 96 1. XXIX. d Hhl'KSllOig. Stuttgurt,, 26. April 1922. Heft 17. Verein Deutscher Cliemiker. Fa.chgruppe fur Fettcheirrie. Diejenigen der Herren Fachgenossen, welche geneigt sind, filr die Fachgruppensitzung der diesjahrigen Hanptversammlung des V. D. Ch. in Hamburg vom 7. bis 12. Juni 1922 einen Vortrag zu tibernehmen, werden gebeten, solchen inoglichst umgehend beim Unter- eeichneten anzumelden (vergl. den Aufruf Dr. Falirions in Heft 7 dieser Zeitschrift). Der Torstand dar Favhgmppe i. V. Dr. W. Nonnann, Emmerich. Selbsterhitzung von Seifenpulver [Sapo medi catns). Von Dr. ltI. Vegner. (Schluss.) Zur Bestimmung des Selbsterhitzungsver- mogens wiirde folgende Anordnung getroffen : I n einem Luftbade, das aus einem eisernen Trockenkasten mittlerer Grijsse bestand, waren dicht tiber dem Boden und unter der Decke an den Seitenwanden Luftlocher angebracht. Durch die zwei im Dache befindlichen Oeff- ncngen (Rohrstuben) waren zwei Thermometer gleicher Abmessung eingeftihrt. Das Queck- silbergefass des einen tauchte in den zu unter- suchenden Stoff, der in einem engmaschigen Drahtnetzzylinder enthslten war (in einem Falle war auch eine Papierhiilse genommen worden). Das andere Thermometer ftihrte in einen glei- chen Aylinder, der locker mit Kieselgur ge- fiillt war, urn den Warmedurchgang mtiglichst gleich zu haben. Die Erhitzung geschah durch einen Bunsenbrenner mit Aufsatz. Zunachst wurde der Drahtnetzzylinder mit dem aus der gleichen Fabrikation als das erhitzte stammenden, unveranderten Seifen- pulver beschickt und einer Badtemperatur von 150 O ausgesetzt (Tabelle 1). Die Temperatur Zeit in Temperatur Temperatur des Minuten des Luftbads Seifenpulvers 10 145 ' 92 O 20 150 115 O 30 150 ' 150 O 40 150 193 50 160 ' 186 O Tabelle 1. der Seife stieg innerhalb 30 Minuten von 92' auf 193 O, um nach kurzem Stillstande wieder zu fallen. Bei 135 war Seifengeruch wahr- nehmbar, bei 141 ' entwickelten sich Dampfe, die sich bei weiterer Temperaturzunahme ver- mehrten und bei etwa 175' bis zu Ende am starksten waren. Diese rochen nach Seife, jedoch nicht brenzlich. Die Seife war na.ch dem Versuche zusammengebacken, hell- bis dunkelbraun gefarbt und zeigte auf dem Bruche noch korniges, nicht wachsartiges Gefiige. Die Aussenschicht, sowie die der Quecksilberkugel anliegende Schicht war auch hier pulverig und hell gefarbt. Um den hier vorliegenden Verhaltnissen naher zu kommen, wurde der Versuch mit der gleichen Seife wiederholt, jedoch die Seife nicht in dem Drahtxylinder, sondern in einer Papierhtilse der Warme ausgesetzt. Die Tem- peratur des Luftbades wurde anfangs auf 76' gehalten. Die Seife nahm langsam die Warme 64' an und blieb dann auf diesem Warme- grade. Die Lufttemperatur wurde nunmehr auf 102 O gebracht, hienach zeigte das Quecksilber des Seifenthermometers gleich eine schnellere Steigung als das des Bad-Thermometers und itberstieg die Luftwiirme um 2 O. Bei weiterer Erhitzung des Bades auf 150 O stieg die Tem- peratur der Seifenmasse sehr schnell, inner- halb 35 Minuten auf 190,0°, worauf sie dann langsam wieder fiel. Die Seife zeigte nach

Verein Deutscher Chemiker. Fachgruppe für Fettchemie

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Page 1: Verein Deutscher Chemiker. Fachgruppe für Fettchemie

Chemifche Umkhau auf dem Gebiek des Fette, Ode, Wachse und Marze

(friiher: Chemistfie Revue iiber die FetC und Harz-Indortrle).

Sezugsbadlngungen. Bezugspreis M. 49.- viertellahrllch. Einzelheft M. 5.-. Ftr Ausland beronderer Tarif. Lieferung nur gegen Vorrinsendung drs ijetrages. I n Fallen von h8lrerer Ocwalt, Streik, Aussperrung. Betriebssthngen hat der Beziehcr weder Anspruch a8f Lieferung noch anf Rtckvergutung des Bezugspreises. Anzelgtnprels. Die 4 gespaltene Millimeterhahe oder deren Raum frcibleibcnd M. 1.50 (von Strich zu Strich) f8r Ausland besonderer Tarif. Stcllengesuche 25-0/,, ErmPBigung. Brleladraere fur alle Abteilungen : Stuttgart, Portfach 40. Postscheckkonto Stuttgart. 27380 der Wissenschaftl. Verlagagesellochaft m. b. H., Stuttgart. Nachdruck nnr mit ausdriicklicher Genehmigung der Schriftleiiung geslattet - Drahtanschrlft : Chemle.

Bei P1a:zvorschrift 33'/20i0 Aufschlag. Bei Wiederholungen Rabatt It. Tarif.

Alle die Schrlttleitung betreffenden Mitteilungen an Prof. Dr. K. H. Bauer, Stuttgart, Alexanderstr. 96 1.

XXIX. d Hhl'KSllOig. Stuttgurt,, 26. April 1922. H e f t 17.

Verein Deutscher Cliemiker. Fa.chgruppe fur Fettcheirrie. Diejenigen der Herren Fachgenossen, welche geneigt sind, filr die Fachgruppensitzung

der diesjahrigen Hanptversammlung des V. D. Ch. in Hamburg vom 7. bis 12. Juni 1922 einen Vortrag zu tibernehmen, werden gebeten, solchen inoglichst umgehend beim Unter- eeichneten anzumelden (vergl. den Aufruf Dr. Falirions in Heft 7 dieser Zeitschrift).

Der Torstand dar Favhgmppe i. V. Dr. W. Nonnann, Emmerich.

Selbsterhitzung von Seifenpulver [Sapo medi catns). Von Dr. ltI. Vegner. (Schluss.)

Zur Bestimmung des Selbsterhitzungsver- mogens wiirde folgende Anordnung getroffen : I n einem Luftbade, das aus einem eisernen Trockenkasten mittlerer Grijsse bestand, waren dicht tiber dem Boden und unter der Decke an den Seitenwanden Luftlocher angebracht. Durch die zwei im Dache befindlichen Oeff- ncngen (Rohrstuben) waren zwei Thermometer gleicher Abmessung eingeftihrt. Das Queck- silbergefass des einen tauchte in den zu unter- suchenden Stoff, der in einem engmaschigen Drahtnetzzylinder enthslten war (in einem Falle war auch eine Papierhiilse genommen worden). Das andere Thermometer ftihrte in einen glei- chen Aylinder, der locker mit Kieselgur ge- fiillt war, urn den Warmedurchgang mtiglichst gleich zu haben. Die Erhitzung geschah durch einen Bunsenbrenner mit Aufsatz. Zunachst wurde der Drahtnetzzylinder mit dem aus der gleichen Fabrikation als das erhitzte stammenden, unveranderten Seifen- pulver beschickt und einer Badtemperatur von 150 O ausgesetzt (Tabelle 1). Die Temperatur

Zeit in Temperatur Temperatur des Minuten des Luftbads Seifenpulvers

10 145 ' 92 O

20 150 115 O

30 150 ' 150 O

40 150 193 50 160 ' 186 O

Tabelle 1.

der Seife stieg innerhalb 30 Minuten von 92' auf 193 O, um nach kurzem Stillstande wieder zu fallen. Bei 135 war Seifengeruch wahr- nehmbar, bei 141 ' entwickelten sich Dampfe, die sich bei weiterer Temperaturzunahme ver- mehrten und bei etwa 175' bis zu Ende am starksten waren. Diese rochen nach Seife, jedoch nicht brenzlich. Die Seife war na.ch dem Versuche zusammengebacken, hell- bis dunkelbraun gefarbt und zeigte auf dem Bruche noch korniges, nicht wachsartiges Gefiige. Die Aussenschicht, sowie die der Quecksilberkugel anliegende Schicht war auch hier pulverig und hell gefarbt.

Um den hier vorliegenden Verhaltnissen naher zu kommen, wurde der Versuch mit der gleichen Seife wiederholt, jedoch die Seife nicht in dem Drahtxylinder, sondern in einer Papierhtilse der Warme ausgesetzt. Die Tem- peratur des Luftbades wurde anfangs auf 76' gehalten. Die Seife nahm langsam die Warme 64' an und blieb dann auf diesem Warme- grade. Die Lufttemperatur wurde nunmehr auf 102 O gebracht, hienach zeigte das Quecksilber des Seifenthermometers gleich eine schnellere Steigung als das des Bad-Thermometers und itberstieg die Luftwiirme um 2 O. Bei weiterer Erhitzung des Bades auf 150 O stieg die Tem- peratur der Seifenmasse sehr schnell, inner- halb 35 Minuten auf 190,0°, worauf sie dann langsam wieder fiel. Die Seife zeigte nach