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Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | New York
Veränderungen gestalten –
Personenzentrierung umsetzen Ziele, Akteure, Instrumente
Führungskräftetreffen „Wohnen“ der
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
am 12./13.12.17 in Kassel
Dr. Daniel Franz
Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | New York
Was erwartet Sie in den nächsten 20-30
Minuten?
• Kurzvorstellung Daniel Franz
• Veränderungen gestalten
• Besonderheiten für unterschiedliche
Personengruppen
Mitarbeiter_innen
Angehörige
Bewohner_innen
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Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | New York
Kurzvorstellung Dr. Daniel Franz
• Dozent an der Hochschule Fresenius im Studiengang Soziale Arbeit Arbeitsfelder: Gesundheitswesen, Altenarbeit,
Behindertenhilfe
• Projekte Anforderungen an Mitarbeiter in wohnbezogenen Diensten
Evaluation des Ambulantisierungsprogramms in Hamburg
Menschen mit geistiger Behinderung im Alter
Aktuell: IMPAK – Implementation von Partizipation und Inklusion für Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen
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Einflussfaktoren auf Veränderungen
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Recht
Fach- diskurs
Struktur-fragen
Geld
• Bundesteilhabe-gesetz
• PSG I-III • UN-BRK
• Gemeinschaftliche Wohnformen
• Unabhängige Teilhabeberatung
• … Stärkere Steuerung
durch Kostenträger
• Ökonomisierung • „Kostenbremse“ im
sozialen Bereich
• Selbstbestimmung • Partizipation • Quartiers-
entwicklung • …
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Mögliche Veränderungen für Einrichtungen
und Dienste
• Einführung neuer Hilfeplanverfahren
• Veränderte Antrags- und Abrechnungsverfahren
• Gründung eines Pflegedienstes
• Veränderte Kooperation in Sozialraum und Region
• …?
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Steuerungsmöglichkeiten in Veränderungs-
prozessen
Veränderungen im Alltag implemen-tieren
Projektarbeit für umfangreichere Veränderungen
Ggfs. Steuerungsgruppe zur Koordination der Projekte
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• einzelne Bereiche betreffend
• Geringe Auswirkung
Wolf & Genz 2004. 8ff
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Steuerungsmöglichkeiten in Veränderungs-
prozessen
Veränderungen im Alltag implemen-tieren
Projektarbeit für umfangreichere Veränderungen
Ggfs. Steuerungsgruppe zur Koordination der Projekte
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• einzelne Bereiche betreffend
• Geringe Auswirkung
• Komplexe Prozesse • Bereichsüber-
greifend • Zeitlich befristet • Klares Ergebnis
Wolf & Genz 2004. 8ff
Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | New York
Steuerungsmöglichkeiten in Veränderungs-
prozessen
Veränderungen im Alltag implemen-tieren
Projektarbeit für umfangreichere Veränderungen
Ggfs. Steuerungsgruppe zur Koordination der Projekte
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• Komplexe Prozesse • Bereichsüber-
greifend • Zeitlich befristet • Klares Ergebnis
• einzelne Bereiche betreffend
• Geringe Auswirkung
• Bei Vielzahl von Projektgruppen
• Ggfs. auf (Regional-) Verbundsebene
• Ggfs. Teilnehmer auch von außen (z.B. Kostenträger)
Wolf & Genz 2004. 8ff
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Besetzung von Projekt- oder
Steuerungsgruppen
• Mitarbeitende
aus unterschiedlichen Abteilungen/Diensten
Besetzung mit Betriebsrat abklären
• Vertreter der Leitung
zur Projektsteuerung, weniger in Weisungsbefugnis
• Bewohner_innen
z. B. über Interessenvertretung/Wohnbeirat
• Ggfs. andere Akteure
Angehörige
Vertreter des Kostenträgers
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Klare Ziele für Projektarbeit benennen
• Ermöglichen die formulierten Ziele das Festlegen von
Aufgaben und Aktivitäten im weiteren Projektverlauf?
• Sind die formulierten Ziele sowohl für Projektmitglieder
als auch für Außenstehende eindeutig und
unmissverständlich?
• Ermöglichen die formulierten Ziele zum Abschluss des
Projekts eine eindeutige Beurteilung des
Projekterfolgs?
• Lassen sich Gesamt- und Teilziele (Meilensteine)
benennen?
11 Wolf & Genz (2004): 38; Ergänzung DF
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Viele Wege führen nach Rom…
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Zur Situation von Mitarbeitern
Die Mitarbeiter müssen im Prozess
mitgenommen werden.
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Zur Situation von Mitarbeitern
Die Mitarbeiter müssen im Prozess
Gelegenheit haben, diesen aktiv mitzugestalten.
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Zur Situation von Mitarbeitern – drei Thesen
• Die Aufgabe von Mitarbeitern besteht in der Vergrößerung
von Handlungsspielräumen. Sie brauchen eigene
Handlungsspielräume, um diese zu erfüllen.
• Die Aufgaben von Fachkräften und Mitarbeitern ohne
fachspezifische Ausbildung unterscheiden sich.
Gleiches gilt für die Bedarfe in Veränderungsprozessen.
• Für Fachkräfte wird die Durchführung der Hilfeplanung
zum Dreh- und Angelpunkt. Bei Fortbildungen neben dem
Instrument auch auf das Verfahren achten.
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Fortbildungen zum Thema Menschenbild
Menschen-bild
Mensch als soziales Wesen
Was ist Teilhabe?
Entwicklungs-prozesse
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Angehörige ≠ Angehörige
1. Leben in der Familie Verbleib im Elternhaus solange wie möglich
2. Familie Plus Leben im Elternhaus mit externer Unterstützung
3. Wohnformen der Behindertenhilfe eher traditionelle Unterstützungssettings
4. Wohnformen in Bewegung kritische Begleitung durch die Eltern
5. Wohnen in Nachbarschaften neue/alternative Unterstützungssettings
6. kultursensible Angebote in Familien mit Migrationshintergrund
17 Seifert 2010, 183
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Zur Situation von Eltern/Angehörigen
• Eltern als „kritische Begleiter“ der Dienstleistung
• Grundlegend andere Perspektive als Profis
Konflikte mit Angehörigen sind nicht per se problematisch
• Andere Gewichtung von Zielen
• Legen Wert auf Transparenz der Dienstleistung
• Gefühl dauerhafter Verantwortung für ihre
Kinder/Geschwister…
18 Seifert 2010, 2011; Franz & Beck 2013, 151ff
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Angehörige und gesetzliche Angehörige
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Angehörige Rechtliche
Betreuer
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Veränderungen aus der Perspektive von
Angehörigen (unsystematische Sammlung)
• Fokus eher auf…
Quantität der Unterstützung: Wie oft sind Mitarbeiter vor Ort?
Qualität der Unterstützung, macht sich i.d.R. fest an
• Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Leitungskräften
• Wertschätzung der Angehörigen-Perspektive
Für rechtliche Betreuer: Veränderungen in Antragsverfahren
• Mietvertrag, Dienstleistungsvertrag, Grundsicherung, Pflege…
• Für diese Personengruppe häufig erhöhte Anforderungen
• Fokus weniger auf…
strukturellen Fragen (ambulant/stationär…)
Details fachbezogener Diskussionen
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Beteiligung von Bewohner_innen
• Vorhandene Strukturen nutzen: Wohnbeiräte,
Interessenvertretungen
Politisches Moment in der Arbeit stärker betonen
Ggfs. externe Begleitung
• Bewohner_innen in Projektarbeit/Steuerungsgruppe
einbinden
• Informationen in leichter Sprache
Bundesvereinigung Lebenshilfe
Selbstbestimmt leben
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Zum Abschluss…
Die Begleitung von Projekten ist kein Hexenwerk:
Man kann sie durchführen, lernen, üben.
Sie ist aber auch keine Zauberei:
Sie macht sich nicht „von alleine“, sondern kostet Arbeit
und geht nicht immer ohne Konflikte.
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Literatur
• Franz, Daniel (i. E.): De-Institutionalisierung und Personenzentrierung. in: Grundwald, Klaus/Langer, Andreas: Sozialwirtschaft. Handbuch für Wissenschaft und Praxis. Nomos-Verlag. Baden-Baden. 12 Textseiten
• Franz, Daniel, und Iris Beck. 2015. Evaluation des Ambulantisierungsprogramms in Hamburg. Hamburg: Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) Hamburg e. V.. Online verfügbar unter: http://agfw-hamburg.de/AGFW/Detail.aspx?id=16514.
• Seifert, Monika. 2010. KUNDENSTUDIE - Bedarf an Dienstleistungen zur Unterstützung des Wohnens von Menschen mit Behinderung. Berlin: Rhombos-Verlag.
• Seifert, Monika. 2011. Eltern-Sein „als Profession“. In Schwere und mehrfache Behinderung - interdisziplinär, Hrsg. Andreas Fröhlich, Norbert Heinen, Theo Klauß und Wolfgang Lamers, 201–218. Oberhausen: Athena Verlag.
• Wolf, Carolin, und Hartmut O. Genz. 2004. Projektmanagement - eine Einführung. Hrsg. Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege BGW. Hamburg.
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