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Sonderdruck aus Falko Daim · Jörg Drauschke (Hrsg.) Byzanz – das Römerreich im Mittelalter Teil 1 Welt der Ideen, Welt der Dinge R G Z M Römisch-Germanisches Zentralmuseum Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte

WARUM TRAGEN WIR EINEN GÜRTEL? DER GÜRTEL DER BYZANTINER – SYMBOLIK UND FUNKTION

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In Byzantium and likewise as far back as in antiquity the belt plays a key symbolic role marking the authorities and thesoldiers, distinguishing high-ranking dignitaries and serving for a diplomatic present or a precious accessory. Thesymbolism of the monk‘s belt is new and in early Byzantine discourse was deliberately set off against the symbolismof the soldier‘s belt. The idea of knighthood not having been received by Byzantium the souvereign‘s belt – in contrastto Western Europe – largely lacks symbolic power.

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  • Sonderdruck aus

    Falko Daim Jrg Drauschke (Hrsg.)

    Byzanz das Rmerreich im MittelalterTeil 1 Welt der Ideen, Welt der Dinge

    R G Z MRmisch-GermanischesZentralmuseumForschungsinstitut fr

    Vor- und Frhgeschichte

  • Gesamtredaktion: Kerstin Kowarik (Wien)Koordination, Schlussredaktion: Evelyn Bott, Jrg Drauschke, Reinhard Kster (RGZM); Sarah Scheffler (Mainz)Satz: Michael Braun, Datenshop Wiesbaden; Manfred Albert,Hans Jung (RGZM) Umschlaggestaltung: Franz Siegmeth, Illustration Grafik-Design,Bad Vslau

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation inder Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet ber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    2010 Verlag des Rmisch-Germanischen Zentralmuseums

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  • STEFAN ALBRECHT

    WARUM TRAGEN WIR EINEN GRTEL? DER GRTEL DER BYZANTINER SYMBOLIK UND FUNKTION

    DER GRTEL DER MNCHE

    Warum tragen wir einen Grtel?1, fragte Dorotheus von Gaza (6. Jahr hun dert) in seinen Didaskaliai undgab zur Antwort: Der Grtel, den wir tragen, ist zunchst ein Symbol, dass wir wohlgerstet fr die Arbeitsind. Denn ein jeder, der arbeiten will, grtet sich zuerst und beginnt so sein Werk, wie es heit: EureLenden sollen umgrtet sein2. Und weiter, dass der Grtel aus toter Haut ist, sodass auch wir unsereVergngungssucht abtten. Nmlich der Grtel ist um unsere Hften. Dort sind die Nieren, in denen esheit, dass die Begierde der Seele sei. Und das ist es, was der Apostel sagt: Ttet nun eure Glieder, die aufder Erde sind, Unreinheit, Leidenschaft etc. 3.Dorotheus steht mit seinen Didaskalia erkennbar in der Tradition, die ihm im Kloster des hl. Seridon beiGaza vermittelt worden war, also in der Tradition der Apophthegmata Patrum, Euagrios Pontikos4 sowieder Kappadokier. Mit seinen uerungen ber den Grtel fasst er die fr das Mnchtum relevanten Punkteprgnant zusammen. Er fragt jedoch nur noch nach der symbolischen Bedeutung des Grtels und erklrtnicht, wieso man ihn berhaupt trgt5.Dies wollte vor ihm beispielsweise Basileios d. Gr. (ca. 330-379) tun, der in seinem sogenannten Asceticonmagnum auf die Frage 23 !"#$ %&' ()*+' (ber den Grtel) zwar nichts ber die Symbolik sagte, aberumso mehr ber die durch biblische Vorbilder gebilligte Praxis des Grteltragens: Denn auch Elias6, Hiob7,Petrus8, Paulus9, die Jnger Jesu berhaupt10 und sogar Jesus selbst, der den Jngern die Fe wusch11,trugen Grtel 12. Dabei ist es bemerkenswert, dass die Frage 22 sich auf die Kleidung im Allgemeinenbezieht und der Grtel gesondert behandelt wird. Auch der hufig zitierte Schler Johannes ChrysostomosJohannes Cassian (ca. 360-430/5) uerte sich in seinen zwlf Bchern De institutis coenobiorum et deocto principalibus vitiis, die er 419 bis 426 fr Bischof Castor von Apta Julia in Anlehnung an EuagriosPontikos (346-399) und die gyptische Tradition verfasst hatte, ausfhrlich ber den Grtel und seinenGebrauch. Cassian stellt den Grtel an den Anfang und das Ende seiner Betrachtungen ber das Mnchs-gewand. Dabei beginnt er mit der Feststellung, dass der Mnch als miles Christi stets seine Hften gegrtethaben solle eine Anweisung, die er sogleich mit nur etwas weniger Schriftbelegen als Basileios d. Gr.rechtfertigt, was er bei keinem anderen Kleidungsstck tut13. Anders aber als Basileios und mit Bezug auf

    79Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    1 Regnault / de Prville, Dorothe de Gaza 172. (16.) ,-."* /012$ ()*+* ()*+* /34 %5 6.#.7"*; 8 ()*+ 9* 6.#.7"*,:;* ?:%3 #A%.* 0* B%3 ?:0* "C%#"3:D*.3 "E'F#G.* H12:%.' G4# ID=J* ?#GK:2:I23, #A%.* ()**L%2312$ .M%J' N#-"%23 %.7 F#G.L, O' =DG"3 ,:%J:2* 2P Q:6;"'RA* "#3"(J:D*23. S2$ K=3*, T*2 U:"# ?:%$* VW *"1-#.7 /D#2%.' X ()*+, .M%J' 12$ X"Y' *"1#):J"* %Z*63=+/.*52* XA*. ,:%3 G4# X ()*+ 12% 2C%&' %&' Q:6;.'XA* ?1"Y /D "E:3* .P *"6#.5, ?* .[' =DG"%23 "\*23 %W ?3IL-+%31W* %&' ]L-&'. S2$ %.7%> ?:%3* ^ =DG"3 _ `>:%.=.'a"1#):2%" %4 D=+ %4 ?$ %&' G&', .#*"52*, V12I2#:52*,12$ %4 bc&'.

    2 Lk 12,35. 3 Kol 3,5.4 Guillaumont / Guillaumont, vagre le Pontique, Prolog 34. 5 Vergleiche grundlegend zum Grtel bei den Byzantinern schon:

    Kukules, Byzantinon bios 50-55. Kazhdan, Belt 280. SowieSpeyer, Grtel, Speyer konzentriert sich dabei allerdings natr-lich auf die sptantike bzw. frhbyzantinische Zeit, viele Nach-weise stammen bei ihm aus dem Westen des Reiches.

    6 2 Kn 1,8.7 Hiob 38,3.8 Apg 12,8.9 Apg 21,11.

    10 Mt 10,9.11 Joh 13,4.12 PG 31, 981.13 Guy, Jean Cassien 36-39 u. 52-55 (lib. I. de habitu monachorum

    capitula 1. De cingulo monachi; 11. De cingulo spiritali et sacra-mento ipsius). Cassian rekurriert nicht auf die genannten Stellenbei Hiob, Mt, Joh., wobei die reduzierte Auswahl offenbar zukeiner anderen Interpretation fhrt.

  • dieselben Schriftstellen wie Dorotheus erlutert Cassian am Schluss ber den geistlichen Grtel die symbo-lische Funktion dieses Kleidungsstckes, wobei er bei seinem Lehrer Johannes Chrysostomos Anleihenimmt, der bereits in seiner Homilie ber Johannes den Tufer formulierte, dass das tote Grtelleder fr dieAb ttung der Begierde stehe14. Viele Mnche legten sich in diesem Verstndnis (teilweise sogar eiserne) Bugrtel an: Beispiele finden wirin der Mnchsgeschichte des Theodoret von Kyrus (393-ca. 458/460)15. Hier ist die Rede von Eusebios so -wie der Marana und Kyra, die sich aus Grnden der Budisziplin Eisengrtel als Gewicht umbanden, sowievon Symeon, der sich einen Bugrtel aus Palmstricken machte, der seine Haut aufriss. Auch Theodor vonSykeon soll ein solches Buinstrument getragen haben16. Ledergrtel trugen ausnahmsweise auch Nonnen, wie die hl. Matrona und ihre Mitschwestern, denen Basia nus anstelle des Wollgrtels und Schleiers der Frauen, den breiten Ledergrtel und das weie Palliumder Mnner gab17.Man wird nicht weit fehlgehen, wenn man behauptet, dass es insbesondere solche Grtel waren, die imasketischen Sinn getragen wurden (wohl aber keine Eisengrtel), denen vielfach Wunderkrfte zugeschrie -ben wurden. Von Grtelwundern erfahren wir an mehreren Stellen: Beispielsweise heit es wiederum vonTheodor von Sykeon, dass er einen kranken Mann dadurch geheilt habe, dass er sich dessen Grtelschicken lie und ihn gelt und gesegnet wieder zurckschickte18. Gerontios schrieb in seinem Leben derhl. Melanie davon, dass ihr Grtel eine mit einem toten Kind in den Wehen liegende Frau von ihren Qualenerlst habe19. Mehrfach wird davon berichtet, dass der hl. Theodor von Sykeon dadurch, dass er einen Gr -tel gesegnet hatte, kinderlosen Paaren zu Nachwuchs verholfen habe20 (mglicherweise handelte es sichdabei um Hochzeitsgrtel, von denen noch die Rede sein wird) 21. Deutlich spter im 10. Jahr hun dert

    80 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    14 PG 59, 491. hnlich uerten sich spter Maximus Confessor(Decklerck, Maximi confessoris quaestiones 1,68. u.a.), frhere,hnliche Belege finden sich bei Gregor von Nyssa, der hufigvon der toten Haut (Leder) als einem Symbol fr die Abttungspricht (PG 44, 333. 385. passim). Dementsprechend ist mgli-cherweise das Lsen des Grtels am Wochenende bei den Mn-chen in den Klstern des Pachomios als Zeichen fr die Bereit-schaft zum Fest zu verstehen (Laager, Palladius 32).

    15 Canivet / Leroy-Molinghen, Thodoret de Cyr 304. Gutberlet,Theodoret von Cyrus.

    16 Festugire, Vie de Thodore de Syken 27. 17 Talbot, Holy Women 63f. Zum Grtel der Frauen vergleiche:

    Spatharakis, The Portrait, 19. Die hier beschriebenen drei

    Frauen, die mit kostbaren Grteln gegrtet waren, drften eineAnspielung auf das apokryphe Testamentum Jobi gewesen sein,wo die Rede davon ist, dass Hiob seinen drei Tchtern Grtel alswirksames Zeichen ihrer Berufung als Prophetinnen und Jung-frauen bergeben habe, worauf diese verschiedene Formen derGlossolalie erwarben. Brock, Testamentum Jobi 54-57. Ver-gleiche: Schopphoff, Grtel 104. Klauck, Religion und Gesell-schaft 127f.

    18 Festugire, Vie de Thodore de Syken 156. 19 Krottenthaler, Das Leben der heiligen Melania von Gerontius 61.20 Vergleiche auch: Congourdeau, Les variations 43-47.21 Festugire, Vie de Thodore de Syken 93; 145; 156; 170.

    Abb. 1 Goldene Byzantinische Schnalledes Typs E34 aus dem 7. Jahr hun dert,Fundort unbekannt, L. 5,1cm (RGZMMainz, Inv.-Nr. O.38987).

  • er zhlt der Verfasser der Vita Basileios d. J. Gregor ber sich selbst, er habe den Grtel des Heiligen vondie sem als ein Phylakterion erhalten22.Trotz aller bibelbezogenen23 zeitgenssisch ganz blichen allegorischen und asketischen Betrachtungendes Grtels der Mnche schien immer wieder der Grtel durch, von dem man sich offensichtlich absetzenwollte: der Soldatengrtel.Johannes Chrysostomos nahm Anleihe beim Grtel des Soldaten, den der Grtel dadurch, dass er dieKleider hochnehme, vor dem Fall hindere, dessen Grtel seinen Hften Halt geben: und der Grtel hat imKriege den Zweck, diesen in uns liegenden Sttzpunkt mit krftigem Schluss zusammenzuhalten. Zudiesem Behufe umgrten wir uns auch, wenn wir laufen; der Grtel sichert den starken Halt in unseremKrper24. Cassian wollte den Mnch durch den Grtel sogar zum Soldaten Christi machen25.Es war vermutlich vor allem der Soldatengrtel, welcher bei den Vtern rgernis erregte und von dem siesich ab gren zen wollten, weniger der kostbar ausgestattete und verzierte Grtel reicher Frauen und Mn -ner26. Jener Grtel war doch vor allem zunchst Zeichen des Soldaten und der Herrschaft gewesen, wieman im Um kehr schluss zum berhmten Dictum des Servius omnes qui militant, cincti sunt27 be haup tenkann. Daher stellte auch beispielsweise Kyrill von Alexandrien (375/380-444) in seinem Jesaias-Kom men tarlapidar fest: Der Grtel ist das Zeichen der Macht28. Und Johannes Chrysostomos nennt den Grtel nochvor Herold, Wa gen und Schwert als Zeichen des Archon29. Und an anderer Stelle spricht er ber die Verlas-senheit des Men schen, dem weder Grtel, noch Gold, noch Heer, noch Besitz und auch kein Ruhm helfenkn nen30. Auch Gregor von Nyssa sieht in seiner ersten Homilie ber die Seligpreisungen im Grtel einSym bol von Glanz und Macht, wenn er fragt: Wo sind die Zeichen deiner gegenwrtigen Blte? wo dieschne Farbe dei ner Wange? wo deine reizenden Lippen? wo die kecke Schnheit deiner Augen, die unterge schwun gen en Brauen hervorleuchtet? wo die geradlinige Nase im feinen Antlitz? wo die um den Nackenwallenden Haare und die Locken um die Schlfe? Wo sind die Hnde, die den Pfeil vom Bogen schnellen,die Fe, die das Pferd spornen? Wo ist der Purpur, wo das feine Linnenkleid aus Byssos, wo der Mantel,der Grtel, die Schuhe? Wo ist das Pferd und sein Lauf, sein bermut? Wohin ist alles, was jetzt deinenHoch mut nhrt?31

    Um einiges spter empfiehlt auch Prokopios von Gaza (ca. 465-529) in seinem Jesajas-Kommentar, dieWr-de der Welt fr nichts zu achten und anstelle des kaiserlichen goldenen steinbesetzten Grtels Gerech-tigkeit und Wahrheit anzulegen32.Das Ablegen des Grtels galt daher in den Mrtyrerberichten als Symbol dafr, den Soldatendienst aufzu-geben und zugleich dem Kaiser und damit den heidnischen Gttern abzusagen. Wer den Grtel ablegte,bekannte sich zu Christus. Beispiele dafr lassen sich in groer Zahl nicht nur im Synaxar von Konstanti-

    81Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    22 Vita Basilii Iunioris 25, vergleiche: Da Costa-Louillet, Saints deConstantinople 504.

    23 Von groer Bedeutung war natrlich noch der Grtel der Got -tes mutter, der aber als Sonderfall hier nicht weiter behandeltwer den soll.

    24 PG 62, 164, dt. Stoderl, Johannes Chrysostomus VI, 14.25 Goodrich, Contextualizing 127. Driver, John Cassian 73. 26 Grtel, die wie auf zahlreichen Illustrationen zu sehen ist

    lediglich praktischer Bestandteil der Kleidung waren, erregtenkeinen Ansto. So lobt Gregor von Nazianz ein Gewand, wel-ches keine Hoffart zulsst, und einen Grtel, dessen Schmuckdie Schmucklosigkeit ist und der das Kleid nur etwas und fastunbemerkbar aufschrzt (Haeuser, Gregor von Nazianz 192). Auch Basilius d. Gr. kennt das einfache Gewand aus grobemTuch, Grtel und Schuhen aus ungegerbtem Leder als einemChristen angemessene Kleidung. Zu seiner schbigen Klei-dung gehrt, dass das Oberkleid durch einen Grtel eng anden Leib angeschlossen werde, wobei der Grtel aber nicht

    hoch ber den Lenden liege, da dies weibisch sei, und auer-dem solle der Grtel nicht locker sitzen, da dies weichlich sei(PG 32,232). Von solchen gewhnlichen zivilen Gebrauchsgr-teln ist sonst kaum die Rede, man findet sie dementsprechendam ehesten in Gebrauchsliteratur, wie der Geoponika (Beckh,Geoponica 6.11.5), vergleiche: Rautman, Daily life 181.

    27 Servius, Commentarius in Vergilii Aeneida VIII, 724.28 PG 70, 320. d)*+ /0 :+"Y.* V#-&'.29 PG 51, 94 `W %&' ()*+' /0 K=3* /.13K(."* %W* N#--

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  • nopel finden, wo Sergios und Bakchos33, Hesychios34, Viktor, Zenon, Zotikos, Akindynos und Kaisareios35

    um nur einige wenige zu nennen den Soldatendienst auf diese Weise aufgaben36. So ist auch das Tun des Theodoros von Sykeon zu verstehen, der zunchst im Alter von gerade sechs Jahrenvon seiner Mutter einen goldenen Grtel und reiche Gewnder angefertigt bekommt, damit er in Konstan-tinopel in den Hofdienst gelange (wogegen der hl. Georg einschreitet) 37. Als ihn spter seine Mutter undseine Gromutter darum bitten, dass er, um einen hohen Gast zu empfangen, aus seinem Oratoriumherunterkommen solle, legt er diesen Grtel demonstrativ ab38. Stets ist also der Soldaten- oder Prachtgrtel im kritischen Blick der Hagiographen und Kirchenvter.

    DER GRTEL DER SOLDATEN UND AMTSTRGER

    Dieser frhchristlich geprgte Diskurs verhinderte aber keineswegs, dass der Grtel weiterhin ein wichtigesHerrschaftssymbol war, was etwa in legislatorischen Quellen und insbesondere im Hofzeremoniell berausdeutlich wird. Denn den Grtel zu tragen blieb Vorrecht der Soldaten und Beamten, sein Verlust ein Zei-chen der Degradierung. In den im Codex Iustiniani gesammelten Gesetzen ist der Grtel stets Zeichen von Amtswrde und Rangund dementsprechend bedeutet deren Entzug den Verlust von Wrde und Rang. In diesem Sinne legtendie Kaiser Theodosios und Valentinius um 440 eine Ordnung der Wrdentrger fest, nach der die illustreszuerst, dann die ehemaligen Amtsinhaber, die auch jetzt das Recht haben, einen Grtel zu tra gen, dasEmblem der Wrde der illustres, dann drittens diejenigen, denen die Insignien des Ranges eines illustrisgesandt wurden, viertens diejenigen, die anwesend sind und eine Ehrung durch kaiserliches Patent ohneGrtel erhalten haben, fnftens diejenigen rangierten, die in Abwesenheit von Konstantinopel Insignien er -hiel ten, aber keinen Grtel 39. Kaiser Anastasios verlieh seinem und dem Kmmerer seiner Frau das Recht,nach dem sie aus dem Dienst ausgeschieden und in den Senatorenstand erhoben wurden, einen Gr tel zutragen, wann immer sie ihre Gter besuchen oder sonst auf Reisen waren40. Diese Grtel waren selbst -verstnd lich bevorzugt ausgestattet, weshalb Kaiser Leon ausdrcklich verbot, bestimmte Materialien frden Schmuck privater Grtel zu benutzen41.

    82 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    33 Delehaye, Synaxarium 115f. (Sergios und Bakchos) h.7%. /0Z 12%2/"cK"*.3 V6i#DI+:2* %K' %" ()*2' 12$ %4 2*3-K132 %4 ?$ %.Y' %#2-e=.3' 2C%A* 1"5"*2, j"# :;

  • Von solchen prchtigen Grteln berichten verschiedene Quellen, freilich ohne dass wir etwas genaueresber deren Gestaltung erfahren, eine Ekphrasis oder ein Epigramm auf einen Grtel wird man in byzanti-nischen Texten vergeblich suchen.Auch Flavius Cresconius Corippus (ca. 500-ca. 570) beschreibt zwar in seinem Enkomion In laudem Ius -tini das Gewand des neuen Kaisers Justin II., wo er den Herrscher als u.a. mit einem goldenen mit Edel -stei nen be setz ten Grtel darstellt 42; er erzhlt auch von kostbaren edelsteinbesetzten Grteln der Of fi zie -re des Jo han nes Troglita43 eine genaue Beschreibung dieses Kleidungsstcks hat er uns aber leider nichtge liefert. Mehr ber die knstlerische Ausgestaltung eines solchen Grtels und sein Prestige findet sich bei Simo-kattes, der die Geschichte eines Gepiden erzhlt, der auf der Jagd einen kaiserlichen Leibwchter ttete, undihn seines prchtigen goldenen Grtels beraubte. Der Gepide zog dann nach Konstantinopel weiter und gabdie Beschlge des Goldgrtels einem Goldschmied, damit er sie einschmelze. Dem Schmied war das offen-sichtlich nicht ganz geheuer, da er als Fachmann ja sah, dass die Grtelglieder sehr fein gearbeitet waren,also wohl erkannte, dass der Wert des Stckes weit ber seinen Materialwert hinausging. Da er auerdemmeinte, dass der Grtel seinem ursprnglichen Trger gewaltsam abgenommen worden war und zur ber-

    83Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    42 Vergleiche auch: Kap. I. 92 des Zeremonienbuches zum Ge -wand seines Vorgngers, Kaiser Anastasios I. Reiske, De cere-moniis 423.

    43 Cameron, Corippus II, 106 (auerdem II, 88; IV, 232. 496). Ants, Corippe 37f.

    Abb. 2 Kerbschnitt- und punzverzierte Beschlge eines sptrmischen Militrgrtels aus dem zweiten Viertel des 4. Jahr hun derts,Grabfund Kemathen (Bayern, BRD), Br. max. 10cm (Archologische Staatssammlung Mnchen).

  • zeugung gelangte, einen Barbaren vor sich zu haben, berantwortete er den Mann dem Gericht. Dort gabder Beschuldigte an, er habe den Grtel dem Sohn einer Konkubine des langobardischen Knigs abge-nommen, den er im Krieg gettet habe. Jedoch kam er aufgrund der Chronologie seiner Geschichte damitnicht durch und entging nicht seiner Strafe44.Von der Art und Weise, wie Wrdentrger zu solchen Grtel gekommen sind, erfahren wir aus dem Zere-monienbuch, einer Kompilation Kaiser Konstantins VII. Porphyrogennetos. Im darin integrierten Taktikon desPhilotheos Protospatharios aus dem Jahr 899 ist die Rede von den Magistroi, deren Ehrenzeichen eine weiemit Gold durchwirkt Tunika, ein Schultertuch mit goldenen Tafeln (chrysotablos) und ein roter mit Edel -steinen geschmckter Ledergrtel, der baltidion genannt wird, war. Der Kuropalates wurde durch einerote Tunika ausgezeichnet, die mit Gold bestickt war, sowie durch eine Chlamys und einen Grtel des senAussehen nicht nher spezifiziert wird. Der Nobilissimos trug eine purpurne Tunika, die mit Gold durch webtwar, sowie eine Chlamys und einen Grtel. Es sind dies die nach dem Kaisar hchsten Ehrenstel len (/3K
  • Ge wand zu tragen, mssen aber dabei einen Grtel benutzen und die rmel mssen hinter dem Rckenfest gebunden werden. So getragen heit das Gewand dann Lapatza54. Ab seits der kostbaren Amtsgrtel war der Soldatengrtel aber zumeist einfach nur ein praktischer Bestand-teil der militrischen Bekleidung, und so kommt er auch hufig in den Taktika aber auch in Chroniken vor:Das Strategikon des Maurikios schreibt etwa betreffend die Bekleidung der Infanteristen vor, dass dieSoldaten eine gotische Tunika oder ein knielanges Obergewand, dazu gotische Schuhe mit Sohlen, aberohne Schnabel, sowie einen schmalen Grtel, aber keine bulgarischen Mntel tragen sollten55. Die um 950 entstandene Sylloge tacticorum schreibt Kavalleristen wie Infanteristen vor, was sie an ihrenGrteln mitzufhren haben: eine Feile, einen Pfriem, ein Messer sowie Leim und hnlichen Bedarf56. Nike-phoros II. Phokas57, der die Vorschriften der Sylloge kritisch bernahm, bestimmte, dass alle Infanteristenan ihren Grteln Schwerter (:2I52 (J:%5132) und xte oder Eisenkeulen sowie Schleudern fhrensollten, was im Wesentlichen auch fr die Kataphraktoi galt. Die Bogenschtzen sollten auerdem Kabadiain ihre Grtel einhngen, um ihre Pferde und ihren eigenen Unterleib zu schtzen. Ganz gelufig ist auch in der Verwaltungspraxis die Rede vom Grtel, wo ()*+ hufig synonym mit Q6 -651 13.* und V#-Z verwendet wird58:In den Novellen des Justinians findet sich eine entsprechende Strafandrohung an verschiedenen Stellen,wo bei hufig noch eine Geldstrafe oder Verbannung mit angedroht werden59. Diese Form der Absetzungbleibt ber Jahrhunderte bestehen und entsprechende Manahmen werden noch in der Epanagoge wie -der holt und sie finden sich auch in den Basiliken, der grten byzantinischen Gesetzessammlung in sechsBn den und 60 Bchern (daher auch Hekabiblos oder Hexekontabiblos), die von einer Kommission unterdem Vorsitz des Protospatharios Symbatios ausgearbeitet und in den ersten Jahren Leons VI. publiziertwurde und eine lange Wirkungsgeschichte hatte. Auch das Eparchenbuch kennt diese Strafe60.Johannes Lydus deutet offensichtlich eine je nach Amt verschiedene Ausgestaltung der Amtsgrtel an,wenn er sich darber beschwert, dass frher nicht jeder, der einen wie auch immer beschaffenen Grteltragen wollte, dazu die Erlaubnis bekam, ohne vorher einer Prfung unterzogen worden zu sein61. Jeden-falls sind diese Grtel, auch balteus, kartameran bzw. kartalamon genannt, integraler Bestandteil derAmtstracht des Prtorianerprfekten62. Noch im 11. Jahr hun dert ist der Grtel Symbol der Amtswrde, die Rede vom Grtel ist also nicht ber-nommener Diskurs, sondern beschreibt weiterhin die aktuelle Praxis. So heit es etwa in der Alexias vomneuen Dux des Illyrikon: Und nachdem er seinen Abschied fr die Reise nach Epidamnos genommen unddie schriftlichen Anweisungen fr den Dux-Grtel erhalten hatte [] verlie er schon am folgenden Tagedie Kaiserstadt in Richtung Epidamnos und Illyrien63. Eustathios von Thessalonike erzhlt von Alexios Komne nos, der den Grtel eines Protospatharios getragen habe64. Andere Hinweise auf Amtsgrtel aus Chroniken finden wir etwa bei Niketas Choniates, der Anfang des 13. Jahr hun derts davon schreibt, dass

    85Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    54 Verpeaux, Pseudo-Kodinos 219. Vergleiche: Cvetkovi, Prilog.55 Dennis / Gamillscheg, Das Strategikon des Maurikios XII B 1.

    bzw. Mihaescu, Mauricius lib. 12, c. 8,1. Moravcsik, Der Nameder Bulgaren 123-127. Nach dem Zeugnis eines aus derGegend von Faym stammenden Papyrus wurden im byzantini-schen Heer in gypten Anfang des 7. Jahr hun derts bulgari-sche Grtel (

  • Konstantinos Tripsychos den Grtel eines Hetaireiarchen getragen habe, dass er selbst mit der Statthaltereides Themas Philippopolis und der Steuereintreibung gegrtet worden sei, und dass diejenigen von KaiserDukas belastet worden seien, die zuvor unter den Angeloi mit den hchsten mtern gegrtet waren65.Vom Kaiser heit es ab etwa dem 11. Jahr hun dert, dass er sich mit der Kaisermacht umgrtet habe66.

    86 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    65 Van Dieten, Nicetae Choniatae historia 269. 403. 566.66 Beispielsweise: Leib, Anna Comnne, II, 11, 3. I. Bekker, Geor-

    gius Cedrenus 485. Bekker / Schopen, Nicephori Gregoraehistoriae Byzantinae 2, 895. Ein sehr frhes Beispiel dafr,dass sich der Kaiser mit der Kaiserherrschaft umgrtet, findetman im 11. Jahr hun dert bei Michael Psellos (Dennis, MichaelisPselli orationes 2,369). Der biblische Hintergrund wird in u.a. inden Psalmen zu suchen sein (beispielsweise Ps 18,33; Ps 65,7;Ps 93,1). Sptbyzantinische Autoren, die davon schreiben, dassder Kaiser sich den Grtel anlegte, verstanden darunter, dass ersich zum Kampf bereit machte, Polemes, O logios Nikolaos Lam-

    penos 43. Da die byzantinischen Kaiser bzw. die Byzantinerberhaupt die Idee des miles christianus des westlichen Ritter-tums nicht bernahmen und dementsprechend auch das cingu-lum militare der Ritter nicht herrscherliturgisch aufgewertetwurde, fehlt dem Grtel der Kaiser weitergehende Symbolkraft(vergleiche: Schopphoff, Grtel 50 u. 67). Der Kaiser, der ausder Regierung entfernt wird, verliert nicht den Grtel biswei-len wird ihm, wie bei Michael IV. (1031-1041), freilich ein Gr-tel als Symbol des Mnchsstandes bergeben. Bttner-Wobst,Ioannis Zonarae epitomae historiarum libri xviii 604.

    Abb. 3 Vielteilige Grtelgarnitur aus Hohenberg (Steiermark, sterreich), Mitte bis 2. Hlfte 8. Jahr hun dert, L. der Hauptriemen-zunge 7,2cm. Die aus Messing bestehende und feuervergoldete Garnitur wurde wahrscheinlich im byzantinischen Italien gefertigt undgelangte als diplomatisches Geschenk an einen hohen Wrdentrger im alpenslawischen Raum (Steiermrkisches Landesmuseum Ioanneum Graz, Inv.-Nr. 9267-9285).

  • 87Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    67 Drexl, Achmetis Oneirocriticon Nr. 256 "E /0 w/i, B%3 ?6>#"3?*)%32, "R#e:"3 "C.#652* "%4 ?c.L:52' 12$ G"**e:"3ILG2%D#2 /34 %4 x%2. "E /0 w/i, B%3 ?6>#"3 ()*+* VW -#L-:.7 12$ =5IJ* 12$ 2#G2#3%A* n =A#.*, "R#e:"3 ?* %sD:y %&' (J&' 2C%.7 ?c.L:52* "G5:%+* 12$ r*.2 DG3:-%.* 12$ =.7%.* 12$ 12$ %D1*.* N#:"* "E' "CGD*"32*2C%.7.

    68 Drexl, Achmetis Oneirocriticon Nr. 242: "E /0 w/i, B%3 X ()*+%.7 +, "R#e:"3 D#3*2*12$ I=Y]3* ?c 2C%.7, "E /0 ?-2)I+ n ?1=K+, I2*K%y -J#-3:Ie:"%23 2C%.7. Der sogenannte Achmet behauptete vonsich, Sohn des Traumdeuters Sereim des Kalifen von BabylonMamun zu sein. Er war in der Tat aber ein orthodoxer Grieche,wie man an dem biblischen und insbesondere neutestament-lichen Einfluss aber auch an diversen Anspielungen auf diekirchliche Praxis merkt. Zugleich nahm er Anleihe bei diversen

    heidnischen griechischen aber auch arabischen Traumbchern.Bei allen interpretatorischen Problemen ist dieser Text wertvollfr das Verstndnis von Volksreligion, Kultur und Gesellschaft inByzanz und der arabischen Welt des 9. u. 10. Jahr hun derts. Oberhelman, Dreambooks 12. u. 81.

    69 Oberhelman, Dreambooks 83. 70 Oberhelman, Dreambooks 171. 71 Oberhelman, Dreambooks 205 u. 16.72 Dindorf, Ioannis Malalae chronographia 413, X ()*+ 2C%.7

    R-" /34 2#G2#3%A*, dt. Thurn, Johannes Malalas 427. 73 Wenn ein mithql einem Dinar (4,25g) entspricht, dann htte

    allein das Goldgewicht 8,5 kg betragen. Aghnides, Islamictheories 264.

    74 Qaddm, Book of gifts and rarities 89. Ein weiterer Grtel, al ler dings nicht aus Byzanz wurde fr 80.000 Dinare verkauft,Qad dm, Book of gifts and rarities 167. Vergleiche: Hamidul-lah, Nouveaux documents 285f. Vergleiche: Canard, Les Rela-tions politiques 54. Sowie zuletzt: Cutler, Les changes dedons 58.

    In dieser amtlichen Funktion verfolgte der Grtel die Byzantiner sogar in ihre Trume, und daher sahensich offenbar die Verfasser der Traumbcher veranlasst, die Grteltrume zu deuten:Im berhmten und weitverbreiteten Oneirokritikon des sogenannten Achmet (9./10. Jahr hun dert) heit esetwa, dass derjenige, der im Traume sieht, dass er einen Grtel aus Gold, Edelsteinen und Perlen trgt, inder Mitte seiner Jahre groe Macht, einen groen Namen, Geld und einen Sohn haben wird67. Wenigermit Macht und Gre zu tun hat freilich die Deutung des Traumes, dass einer einen neuen Grtel fr seineHosen habe: Dies bedeute, dass er einen neuen Wchter fr sein Haus einstellen werde, der der Schnheitdes Grtels entsprechen werde: Trume er, dass der Grtel wertlos war, wird der Wchter ebenso wertlossein, trumt er davon, dass er in zwei Teile geschnitten wird, wird er Probleme mit seinem Wchter haben,wird er gestohlen, wird er von diesem Wchter durch Tod getrennt68. hn lich waren die Deutungen der anderen Traumbcher: Im Oneirokritikon des Daniel heit es, dass zutru men, man sei oder werde gegrtet, Gewinn bedeute; den Grtel zu verlieren, bedeute, man werdebald sein Amt verlieren; trume man, man nehme den Grtel ab, bedeute dies, von groer Ehre zu fallen69. Das anonyme Oneirokritikon sieht ebenfalls im Verlust des Grtels ein schlechtes Zeichen, interpretiert aberei gen ar ti ger weise den Traum, einen Grtel zu tragen als ein Zeichen fr Ausgaben infolge einer Reise70.Klassisch hingegen als ein Zeichen von Macht versteht den Grtel das Traumbuch fr Manuels II. Palaio-logos (1397-1425), das u.a. aus Trumen mehr oder minder zeitgenssischer Groer besteht71.

    DER GRTEL DER DIPLOMATEN

    Der Kaiser zeichnete nicht nur seine eigenen Wrdentrger mit Grteln aus, sondern sie dienten ihm auchimmer wieder als diplomatische Geschenke:So wurde beispielsweise der Knig der Lazen Ztathios (522-ca. 527), der sich an den Hof Kaiser Justinsbegeben hatte, um die Taufe zu erlangen, mit einem Diadem, einem weien Seidenmantel mit Gold strei -fen, einem weien goldbestickten Paragaudium, roten perlenbesetzten Schuhen und eben einem Grtelmit Perlen zurckgeschickt72. Ende des 9. Jahr hun derts hatte der Statthalter von Armenien und Aser -baidschan Ab Abd-Allh Muh. ammad b. Ab al Sj von Kaiser Leon VI. nicht nur eine groe Quantittkostbarer Purpurstoffe, sondern auch einen Grtel, der aus Gold von einem unvorstellbaren Gewicht vonzwei tau send mithqls 73 und Emaille bestanden haben soll, im Wert von 10.000 Dinaren erhalten74.

  • Und im Anhang zu De administrando imperio Konstantins VII. Porphyrogennetos (913-959) gehrten dieGr tel ge schen ke(?) zur Standardausrstung eines Heerzuges, deren Wert zwischen einem Nomisma undvier Miliaresia bis acht Miliaresia schwankte je nachdem, ob die Grtel aus echtem Purpur waren odernicht75. Damit wren diese Grtelgeschenke gegenber dem zuvor erwhnten ausgesprochene Billigwarege we sen, die in eine Preiskategorie fielen, die sich auch Privatleute leisten konnten, wofr das Beispiel einesGr tels im Wert von zwei Nomismata aus der Vita des Basileios d. J. (s.u.) spricht. Ein Beispiel fr solcheGesandtschaften sind Missionen zu den Peenegen, die auer Purpurgewndern, Seidenstoffen, Pfeffer,parthischem Leder auch Grtel mitnehmen sollten76.

    DER GRTEL DER REICHEN

    Nicht alle kostbaren Grtel waren aber Amtsgrtel oder diplomatische Geschenke, sonst htte Kaiser Leonihr Design nicht reglementieren mssen. Sie waren Luxusgut und kostbares Accessoire bei Frauen77 undMnnern: Basilius von Csarea machte daher seine (wohl mnnlichen) Zuhrer darauf aufmerksam, dasseine prunkschtige Frau den Mann keinen Augenblick frei aufatmen [lsst], sondern ihn in einem fort mit

    88 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    75 Haldon, Three Treatises 110f. Reiske, De ceremoniis 470.76 Jenkins / Moravcsik, De administrando imperio 52. Vergleiche:

    Belke / Soustal, Die Byzantiner und ihre Nachbarn 75.

    77 Vergleiche: Harlow, Female Dress.

    Abb. 4 Goldene vielteilige Grtelgarnitur der ersten Hlfte des 7. Jahr hun derts, Fundort unbekannt, L. der Hauptriemenzunge5,95cm (RGZM Mainz, Inv.-Nr. O.42894).

  • ihren Befehlen [plagt]. Denn sie verlange nach allen mglichen Luxusgtern, u.a. nach goldverziertenGrteln. Wann wird nun der fr seine Seele sorgen, der solchen Frauenwnschen zu Willen ist?78

    Eine hnliche Ermahnung finden wir bei Johannes Chrysostomos, der in seiner 8. Homilie zum ersten Briefan Timotheus79 gegen prchtige Kleidung und darunter eben auch entsprechende Grtel anredet80. Alsu ere Zeichen des groen Reichtums, der Machthaber, Heerfhrer, Statthalter und bedeutende Beamteaus zeich net, gelten ihm kostbare Gewnder, feines Linnen und goldene Grtel 81. Die Acta Xanthippae et Polyxenae die vielleicht schon in das 4. Jahr hun dert datieren geben den Werteines kostbaren edelsteinbesetzten Frauengrtels mit 20 Goldstcken an82.Der groe Wert, den ein Grtel haben kann, geht auch eindrucksvoll aus der Erzhlung vom gestohlenenGrtel in der Vita der hl. Thekla des Basileios von Seleukeia ( ca. 460) hervor. Hier wird davon erzhlt, dassdie Heilige den Brautleuten wieder zu einem Grtel verholfen hatte, der whrend der Hochzeit von irgend-einem Dieb gestohlen worden war, der sich den Grtel als das schnste Stck aus der reich dekoriertenBraut kam mer mitnahm, denn er bestand aus Gold und funkelnden Steinen. Als der Raub bekannt wird,bricht die Hochzeitsfeier ab und es entsteht ein groes Wehklagen, bis die Mrtyrerin den Brautleuten den

    89Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    78 PG 31, 289; Stegmann, Basilius 274.79 PG 62, 541.80 Und dabei konkret Bezug nimmt auf Jesaia 3, 18-24 (Elb): An

    jenem Tag wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fu-spangen und Stirnbnder und Halbmonde; die Ohrgehnge undArmketten und Schleier; die Kopfbunde und Schrittkettchenund Grtel und Riechflschchen und Amulette; die Fingerringeund Nasenringe; die Prachtkleider und Mntel und Umschlag -tcher und Beutel; die Handspiegel und Hemden und Turbane

    und berwrfe. Und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchswird Moder sein und statt des Grtels ein Strick, statt des Locken werks eine Glatze und statt des Prunkgewandes einumgrteter Sack, ein Brandmal statt Schnheit.

    81 PG 62, 304 X /0 b%D#2 ?-D%J /L*K:%2', :%#2%+G.k', %.-K#-2', N#-.*%2' "GK=.L', ?*/"/LD*.L' PK%32 .=L%-"=& 12$ QI>*2' ="%4', ?(J:D*.L' -#L:m' ()*2'.

    82 James, Apocrypha.

    Abb. 5 Goldener Hochzeitsgrtel aus Konstantinopel(?), sptes 6. bis 7. Jahr -hundert, L. 75,5cm (Dumbarton Oaks Collection Washington, Inv.-Nr. 37.33).

  • Ort entdeckt, wo der Dieb den Grtel vergraben hat83. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einenHoch zeits grtel, wie wir ihn aus der Sammlung von Dumbarton Oaks kennen84, und von denen KonstantinVII. Porphyrogennetos im Zeremonienbuch berichtet, dass diese edelstein- und perlenbesetzten *L6314(J*K#32 gelegentlich eines am 31. Mai 946 zu Ehren der muslimischen Gesandten aus Tarsos, die ber dieAus wechs lung der Gefangenen verhandeln sollten, im groen Triklinium der Magnaura gegebenen Fest-mahles als Dekoration aufgehngt worden seien85. Ein ganz hnliches Wunder geschah durch den hl. Artemios an einem Mann, dessen Festtagsgewnder mit-samt seinem Grtel gestohlen worden waren, und dem der Heilige sein Eigentum zurckbrachte86. Und im10. Jahr hun dert angelangt, erfahren wir in der Vita des Basileios d. J., dass sein Schler, der sptere Ver fas -ser der Vita und Icherzhler Gregor, den Grtel einer jungen Frau, die ihn verloren hat und verzweifelt suchteund der einen Wert von zwei Nomismata haben sollte, zwar gefunden aber dann unterschlagen hatte87.Von kostbaren Grteln ist auch die Rede im berhmten Epos Digenes Akritas, wo es heit, dass dem Heldenvon seiner Schwiegermutter grner Stoff mit einer Bordre aus drei weien Streifen sowie kostbare Grtel,vier weie Turbane mit Goldbuchstaben und einem golddurchwirkten Kaftan mit Greifen auf dem Rckengeschenkt worden seien88. Michael Psellos beschwert sich ber Konstantins IX. Monomachos (1042-1055)Geliebte, die Alanin Maria, die prachtvolle Gewnder und einen Grtel trug, der mit Gold und einer Perlen-kette verziert war89. Johannes Tzetzes (ca. 1110-ca. 1180) machte sich ber die putzschtigen Ungarinnenlustig, die einen breiten, zottigen und mit Troddeln versehenen Grtel tragen90. Aus sptbyzantinischer Zeit sind uns ferner einige Testamente erhalten, die ebenfalls Auskunft geben berGrtel. Man darf allerdings nicht ber die Tatsache hinwegsehen, dass der Grtel in der Gesamterbmasseder erhaltenen Testamente keine groe Rolle spielt. Gleichwohl werden in den uns berlieferten Urkundender Athosklster von vier verschiedenen Personen Grtel testamentarisch erwhnt:Im ersten uns erhaltenen Testament vermachte die Nonne Maria im November 1098 ihrem Bruder Phila -retos unter anderem ihren grnen Grtel 91. Maximos Planetes hatte 1255 einen Silbergrtel zu ver er ben92.Theodoros Karabes, der zu den vermgenden Brgern Thessalonikes gehrte, vermachte 1314 kurz vorseinem Tod seinen Angehrigen sowie dem Peribleptos-Kloster in Thessalonike neben einigen Immobilienund zahlreichen eher praktischen Gegenstnden wie Fsser eine grere Menge Bargeld, Gewnder, Sil -ber ringe auch einen vergoldeten Silbergrtel 93 im Wert von acht Hyperpyra94. Theodoros Sarantenos, derals Pansebastos und Skouterios Kaiser Andronikos II. gedient hatte, hinterlie 1325 seinem Enkel Konstan-tinos u.a. einen golddurchwirkten Silbergrtel. Sein Enkel Theodoros Sarantenos erhielt u.a. einen un -gebrauchten Grtel im Wert von 60 Hyperpyra95. (Einen hnlichen Preis erzielte ein frnkischer Grtel um1400. So jedenfalls behauptete ein gewisser Ioannes, Sohn des Poures, vor dem Synodalgericht, als er umdiesen Grtel, den er einem Anatolikos zusammen mit einem Ring fr 24 Hyperpera als Pfand bergeben

    90 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    83 Dagron, Vie et miracles 21; 346.84 Kantorowicz, On the Golden Marriage Belt. Zu den byzantini-

    schen Hochzeitsgrteln vergleiche am Rande noch: Vikan, Artand Marriage 146 u. 162.

    85 Reiske, De cerimoniis 582. Hochzeitsgrtel als liturgische De -koration sind auch fr die Grabeskirche in Jerusalem erwhnt.Nach Antoninus Placentinus hngte man am Grab Christi inJerusalem verschiedene Arten von Grteln auf: Geyer, AntoniniPlacentini Itinerarium 18,6 bzw. die neuere Ausgabe: Milani, Itinerarium Antonini Placentini. Vergleiche: Speyer, Grtel1256f.

    86 Crisafulli / Nesbitt, The Miracles of St. Artemios 118. 87 Vita Basilii Iunioris 25, vergleiche: Da Costa-Louillet, Saints de

    Constantinople 507. 88 Jeffreys, Digenis Akritis lib. 4, 921.

    89 Renauld, Michel Psellos VI, 152. Vergleiche: Kazhdan /Epstein, Change in Byzantine culture 75.

    90 Leone, Ioannis Tzetzae Historiae 318 12$ G4# "#$ LG4' %4'b2L%A* ?1"Y*23 ()*2' =2%"52' 6D#.L:3, f21)/"3', .=L-1#>::.L'. S2$ e-"3' /0 :%.=5(.L:3 %.k' b2L%A* _.5J',

  • hatte, stritt) 96. Sein Enkel Loubros erbte u.a. einen vergoldeten Silbergrtel mit sogenannten Styloi 97. SechsGrtel gingen an das Prodromoskloster in Berroia, darunter befanden sich ein neuer ungebrauchter vergol-deter Silbergrtel, ebenfalls mit wohlgestalteten Styloi, ein anderer hnlicher Grtel mit alten Styloi, einanderer aus Gold- und Silberfden mit 16 Pholai 98, wieder ein anderer hnlicher massiver vergoldeter Sil -ber grtel mit Pholai verziert, ein weiterer99 mit 33 goldenen und silbernen Styloi und der letzte massive ver -gol de te Silbergrtel, ebenfalls mit Pholai verziert 100. Diese Testamente belegen, dass sich die groe Wertschtzung des Grtels durch das byzantinische Jahr-tausend kaum gendert hat.Der Grtel blieb folglich von der Sptantike bis in die sptbyzantinische Zeit kontinuierlich ein bedeutendesSym bol von Macht und Herrschaft und konnte auch ein kostbares Accessoire der Kleidung sein, das sichnicht nur zu vererben lohnte, sondern das auch zu (Alb-)trumen fhren konnte. Der funktionale Aspekt desGrtels scheint in den schriftlichen Quellen nur sporadisch auf, und auch unter sthetischer Perspektive spielter keine Rolle: Niemals wird ein Grtel als schn bezeichnet, wohl aber als prchtig oder wertvoll. Der asketische Diskurs ber den Grtel, der anfangs noch ein Zeichen fr die groe Bedeutung des Grtelswar, wurde nur noch binnenmonastisch oder binnenkirchlich gefhrt, was wohl auch daran liegt, dass diesptere Zeit keinen so wortgewaltigen Prediger wie Johannes Chrysostomos kannte101. Andererseitsdrften die Homileten den Grtel mit der zunehmend staatstragenden Rolle der Kirche vershnlichergesehen haben102, zumal seit Kaiser Honorius nun nicht mehr die bekennenden Christen ihren Grtelablegen mussten103, sondern die bekennenden Heiden104.

    91Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

    96 Miklosich / Mller, Acta et diplomata 2, Nr. 591, (J*K#3.*6#2GG31W*, %3&' R"#;#J* "*%e1.*%2. M. G. Paranigeht davon aus, dass dieser hohe Preis sich nur durch Edel -metallapplikationen gerechtfertigt werden konnte, die vermut-lich denen an einem italienischen Grtel entsprchen, die Teileines Schatzes aus Euboea waren, die ins spte 14. bzw. frhe15. Jahr hun dert datieren. Parani, Intercultural Exchange 364.

    97 Bompaire, Actes de Vatopdi 359. %W* V*"]3>* .L {.7#6.L', %W H%"#.* B.3.* F-.* :%;=.L' V#-25.L', %WN==. :L#2%D3*.* F-.* 6>=2' /"12Dc, H%"#.* B.3.*V#GL#./3K-#L:.* _=>G..* %4' 6>=2', H%"#.* G..* (12$) 2C%W %4' 6>=2'?1 %.;%J* .}* %4 0* %#52 (J*K#32, %W |* %W V#-2Y.* %WG.2 %A* 6.=A* ?* %2;%+ V65+3%& .*&, %4 /0 %#52 K=3* F:%J:2* ?* ?.5 F:%J:K* .3.LG.;#32 %#52, 1.;2 V#GL#e, -"=K*%3.* DG2* V#GL#-./3K-#L:.* "%4 V:3/A*, 2*2G3K#3.* -#L:.7*.

    101 So drfte der Streit zwischen Niketas Stethates und Petros vonAntiochien irgendwann vor 1054 zu verstehen sein. Der Grtelder Diakone der Studiten wird hier von Petros als der Traditionder Kirche widersprechend verurteilt, wohingegen NiketasArgumente dafr anzubringen versucht, dass diese Praxis voll-kommen im Einklang mit der apostolischen Tradition stehe. Darrouzs, Nictas Stthatos 156-159.

    102 Freilich verlangte noch Patriarch Germanus I., dass der Priesterseinen Dienst ungegrtet versehe (hW /0 V"(J:D*.L'

    %.k' P"#"Y' "#32%"Y* ?* 6"=J*5.3', /"51*L:3 B%3 12$ _p#3:%W' ?* %s :%2L#s V"#->"*.' .M%J' z*

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    92 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

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    Stoderl, Johannes Chrysostomus: W. Stoderl, Des heiligen Kirchen-lehrers Johannes Chrysostomus Erzbischofs von KonstantinopelKommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater undEpheser. Des heiligen Kirchenlehrers Johannes Chrysostomusausgewhlte Schriften 8. Bibliothek der Kirchenvter, 2. Reihe,15 (Kempten, Mnchen 1936).

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    Thurn, Johannes Malalas: J. Thurn (ed.), Johannes Malalas. Welt-chronik. Bibliothek der griechischen Literatur 69, Abt. Byzantini-stik (Stuttgart 2009).

    Van Dieten, Nicetae Choniatae historia: J. van Dieten, Nicetae Cho-niatae historia, pars prior. Corpus fontium historiae byzantinae11 (Berolini 1975).

    Veh, Zosimos: O. Veh (Hrsg.), Zosimos. Neue Geschichte. Biblio-thek der griechischen Literatur 31, Abt. Klassische Philologie(Stuttgart 1990).

    Verpeaux, Pseudo-Kodinos: J. Verpeaux, Pseudo-Kodinos. Traitdes offices. Le Monde Byzantin 1 (Paris 1966).

    Vita Basilii Iunioris. Acta Sanctorum, Mar. III, 20-32.

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    93Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

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    Simeonova, In the Depths: L. Simeonova, In the Depths of Tenth-Century Byzantine Ceremonial: The Treatment of Arab Prisonersof War at Imperial Banquets. Byzantine and Modern Greek Stu-dies 22, 1998, 75-104.

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    Speyer, Grtel: W. Speyer, Grtel. Reallexikon fr Antike und Chris tentum 12 (1983) 1232-1266.

    Trapp, Lexikon: E. Trapp, Lexikon zur byzantinischen Grzitt: be -sonders des 9. 12. Jahr hun derts 1. Verffentlichungen derKom mission fr Byzantinistik / sterreichische Akademie derWis sen schaften (Wien 2001).

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    Walter, The warrior saints: Ch. Walter, The warrior saints in Byzan-tine art and tradition (Aldershot 2003).

    94 S. Albrecht Warum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    ABBILDUNGSNACHWEIS

    Abb. 1 RGZM, Foto V. Iserhardt.Abb. 2 Archologische Staatssammlung Mnchen, Fotograf M.Eber lein.

    Abb. 3 RGZM, Foto V. Iserhardt.Abb. 4 RGZM, Foto S. Steidl.Abb. 5 Dumbarton Oaks, Byzantine Collection, Washington DC.

  • ZUSAMMENFASSUNG / ABSTRACT / RSUM

    Der Grtel spielt in Byzanz wie schon in der Antike eine bedeutende symbolische Rolle als Zeichen der Amtsgewalt unddes Soldaten, als Auszeichnung hoher Wrdentrger und diplomatisches Geschenk sowie als kostbares Accessoire.Neu ist die Symbolik der Grtel der Mnche, die im frhbyzantinischen Diskurs bewusst von der Symbolik der Solda-tengrtel abgesetzt wird. Da die Idee des Rittertums in Byzanz nicht rezipiert wird, fehlt dem Grtel des Herrschersanders als in Westeuropa weitgehend die Zeichenhaftigkeit.

    In Byzantium and likewise as far back as in antiquity the belt plays a key symbolic role marking the authorities and thesoldiers, distinguishing high-ranking dignitaries and serving for a diplomatic present or a precious accessory. Thesymbolism of the monks belt is new and in early Byzantine discourse was deliberately set off against the symbolismof the soldiers belt. The idea of knighthood not having been received by Byzantium the souvereigns belt in contrastto Western Europe largely lacks symbolic power.

    La ceinture joue en Byzance comme dj dans lantiquit un rle symbolique important comme le signe du pouvoiradministratif et du soldat, comme la distinction des hauts dignitaires et le cadeau diplomatique ainsi que commelaccessoire prcieux. La symbolique de la ceinture des moines est nouvelle qui diffre dans le discours de lAntiquittardive dlibrment de la symbolique des ceintures de soldat. Puisque lide de la chevalerie ntait pas reue enByzance, il manque la ceinture du souverain autrement quen Europe occidentale en grande partie la signifiance.

    Dr. Stefan AlbrechtRmisch-Germanisches ZentralmuseumErnst-Ludwig-Platz 2D - 55116 Mainzc/o Historisches Seminar, Abt. VI. Jakob-Welder-Weg 18D - 55128 [email protected]

    95Byzanz das Rmerreich im Mittelalter Daim/Drauschke

  • TEIL 1 WELT DER IDEEN, WELT DER DINGE

    BYZANZ DAS RMERREICH IM MITTELALTER

    VERZEICHNIS DER BEITRGE

    WELT DER IDEEN

    Ernst KnzlAuf dem Weg in das Mittelalter: die Grber Constantins,Theoderichs und Chlodwigs

    Vasiliki TsamakdaKnig David als Typos des byzantinischen Kaisers

    Umberto RobertoThe Circus Factions and the Death of the Tyrant: John of Antioch on the Fate of the Emperor Phocas

    Stefan AlbrechtWarum tragen wir einen Grtel? Der Grtel der Byzantiner Symbolik und Funktion

    Mechthild Schulze-DrrlammHeilige Ngel und heilige Lanzen

    Tanja V. KushchThe Beauty of the City in Late Byzantine Rhetoric

    Helen PapastavrouClassical Trends in Byzantine and Western Art in the 13th and 14th Centuries

    WELT DER DINGE

    Birgit BhlerIs it Byzantine Metalwork or not? Evidence for Byzantine Craftsmanship Outside the Byzantine Empire(6th to 9th Centuries AD)

    Isabella Baldini LipolisHalf-crescent Earrings in Sicily and Southern Italy

    Yvonne PetrinaKreuze mit geschweiften Hasten und kreisfrmigenHastenenden

    Anastasia G. YangakiThe Scene of the Holy Women at the Tomb on a Ringfrom Ancient Messene and Other Rings Bearing theSame Representation

    Ellen RiemerByzantinische und romanisch-mediterrane Fibeln in der Forschung

    Aimilia YeroulanouCommon Elements in Treasures of the Early ChristianPeriod

    Tivadar VidaZur Formentwicklung der mediterranen sptantik-frhbyzantinischen Metallkrge (4.-9. Jahrhundert)

    Anastassios AntonarasEarly Christian and Byzantine Glass Vessels: Forms and Uses

    Binnur Grler und Ergn LafliFrhbyzantinische Glaskunst in Kleinasien

    Ronald BockiusZur Modellrekonstruktion einer byzantinischen Dromone(chelandion) des 10./11. Jahrhunderts im Forschungsbereich Antike Schiffahrt, RGZM Mainz

    Isabelle C. Kollig, Matthias J. J. Jacinto Fragata und KurtW. AltAnthropologische Forschungen zum ByzantinischenReich ein Stiefkind der Wissenschaft?

  • KONSTANTINOPEL / ISTANBUL

    Albrecht BergerKonstantinopel Grndung, Blte und Verfalleiner mediterranen Metropole

    Rudolf H.W. StichelDie Hagia Sophia Justinians, ihre liturgische Einrichtungund der zeremonielle Auftritt des frhbyzantinischenKaisers

    Helge SvenshonDas Bauwerk als aistheton soma eine Neu inter -pretation der Hagia Sophia im Spiegel antiker Vermessungslehre und angewandter Mathematik

    Lars O. Grobe, Oliver Hauck und Andreas Noback Das Licht in der Hagia Sophia eine Computersimulation

    Neslihan Asutay-EffenbergerDie justinianische Hagia Sophia: Vorbild oder Vorwand?

    rg DalgThe Corpus of Floor Mosaics from Istanbul

    Stefan AlbrechtVom Unglck der Sieger Kreuzfahrer in Konstantinopelnach 1204

    Ernst Gamillscheg Hohe Politik und Alltgliches im Spiegel des Patriarchatsregisters von Konstantinopel

    AGHIOS LOT / DEIR AIN ABATA

    Konstantinos D. PolitisThe Monastery of Aghios Lot at Deir Ain Abata in Jordan

    ANAIA / KADIKALES

    Zeynep MercangzOstentatious Life in a Byzantine Province: Some Selected Pieces from the Finds of the Excavation in Kuadas, Kadkalesi/Anaia (Prov. Aydn, TR)

    Handan stndaPaleopathological Evidence for Social Status in a Byzan-tine Burial from Kuadas, Kadkalesi/Anaia: a Case ofDiffuse Idiopathic Skeletal Hyperostosis (DISH)

    ANDRONA / AL ANDARIN

    Christine StrubeAl Andarin, das antike Androna

    Marlia Mundell MangoAndrona in Syria: Questions of Environment and Economy

    AMORIUM / HISARKY

    Christopher S. LightfootDie byzantinische Stadt Amorium: Grabungsergebnisse der Jahre 1988 bis 2008

    Eric A. IvisonKirche und religises Leben im byzantinischen Amorium

    Beate Bhlendorf-ArslanDie mittelbyzantinische Keramik aus Amorium

    Edward M. SchoolmanKreuze und kreuzfrmige Darstellungen in der Alltagskultur von Amorium

    Johanna WitteFreizeitbeschftigung in Amorium: die Spiele

    CHERSON / SEWASTOPOL

    Aleksandr AjbabinDas frhbyzantinische Chersonesos/Cherson

    Adam Rabinowitz, Larissa Sedikova und Renata HennebergDaily Life in a Provincial Late Byzantine City: Recent Multidisciplinary Research in the Southern Region of Tauric Chersonesos (Cherson)

    Tatjana JaaevaPilgerandenken im byzantinischen Cherson

    EPHESOS / SELUK

    Sabine LadsttterEphesos in byzantinischer Zeit das letzte Kapitel der Geschichte einer antiken Grostadt

    TEIL 2 SCHAUPLTZE

  • Andreas KlzerEphesos in byzantinischer Zeit ein historischer berblick

    Andreas PlzDas Stadtbild von Ephesos in byzantinischer Zeit

    Martin SteskalBadewesen und Bderarchitektur von Ephesos in frhbyzantinischer Zeit

    Gilbert WiplingerDie Wasserversorgung von Ephesos in byzantinischer Zeit

    Norbert ZimmermannDie sptantike und byzantinische Malerei in Ephesos

    Johanna Auinger und Maria AurenhammerEphesische Skulptur am Ende der Antike

    Andrea M. Plz und Feride KatByzantinische Kleinfunde aus Ephesos ein Materialberblick

    Stefanie Wefers und Fritz MangartzDie byzantinischen Werksttten von Ephesos

    Manfred Koob, Mieke Pfarr und Marc GrellertEphesos byzantinisches Erbe des Abendlandes Digitale Rekonstruktion und Simulation der Stadt Ephesos im 6. Jahrhundert

    IUSTINIANA PRIMA / CARIIN GRAD

    Vujadin IvanieviCariin Grad the Fortifications and the Intramural Housing in the Lower Town

    KRASEN

    Valery GrigorovThe Byzantine Fortress Krasen near Panagyurishte

    PERGAMON / BERGAMA

    Thomas OttenDas byzantinische Pergamon ein berblick zu Forschungsstand und Quellenlage

    Manfred KlinkottDie byzantinischen Wehrmauern von Pergamon als Abbild der politisch-militrischen Situationen im westlichen Kleinasien

    Sarah JappByzantinische Feinkeramik aus Pergamon

    TELANISSOS / QALAT SIMAN

    Jean-Luc BiscopThe Roof of the Octagonal Drum of the Martyrium of Saint-Symeon

    USAYS / ABAL SAYS

    Franziska Blochllampenfunde aus dem sptantik-frhislamischen Fundplatz abal Says im Steppengrtel Syriens

  • Franz Alto BauerByzantinische Geschenkdiplomatie

    DER NRDLICHE SCHWARZMEERRAUM

    Elzara ChajredinovaByzantinische Elemente in der Frauentracht der Krimgoten im 7. Jahrhundert

    Rainer SchregZentren in der Peripherie: landschaftsarchologische Forschungen zu den Hhensiedlungen der sdwestlichen Krim und ihrem Umland

    DER UNTERE DONAURAUM

    Andrey AladzhovThe Byzantine Empire and the Establishment of the Early Medieval City in Bulgaria

    Stanislav StanilovDer Pfau und der Hund: zwei goldene Zierscheiben aus Veliki Preslav

    DER MITTLERE UND OBERE DONAURAUM

    Jrg DrauschkeHalbmondfrmige Goldohrringe aus bajuwarischen Frauengrbern berlegungen zu Parallelen und Provenienz

    Pter ProhszkaDie awarischen Oberschichtgrber von Ozora-Ttipuszta (Kom. Tolna, H)

    Falko Daim, Jrmie Chameroy, Susanne Greiff, Stephan Patscher, Peter Stadler und Bendeguz TobiasKaiser, Vgel, Rankenwerk byzantinischer Grteldekordes 8. Jahrhunderts und ein Neufund aus Sdungarn

    dm BollkThe Birds on the Braid Ornaments from Rakamaz: a View from the Mediterranean

    Pter LangCrescent-shaped Earrings with Lower Ornamental Band

    Mikls TakcsDie sogenannte Palmettenornamentik der christlichenBauten des 11. Jahrhunderts im mittelalterlichen Ungarn

    SKANDINAVIEN

    John LjungkvistInfluences from the Empire: Byzantine-related Objects inSweden and Scandinavia 560/570-750/800 AD

    TEIL 3 PERIPHERIE UND NACHBARSCHAFT

  • Unter diesem Banner erscheint im Jahr 2010 eine Reihe von Publikationen des Verlages des

    Rmisch-Germanischen Zentralmuseums, die sich mit der Archologie und Geschichte des

    Byzantinischen Reiches beschftigen. Anlass ist die Ausstellung Byzanz Pracht und All-

    tag, die vom 26. Februar bis zum 13. Juni 2010 in Bonn gezeigt wurde. Veranstaltet von der Kunst- und

    Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland wurde sie vom RGZM in Zusammenarbeit mit zahl -

    reichen Fachkollegen konzipiert. Das RGZM setzt damit seine Forschungen im Bereich der Sptantike im

    Mittelmeerraum und des Byzantinischen Reiches fort, die bereits auf eine lange Tradition zurckblicken

    knnen und die in den letzten Jahren nicht zuletzt durch einige Projekte, die zusammen mit Koopera-

    tionspartnern an Pltzen im Gebiet des Byzantinischen Reiches selbst durchgefhrt werden zu einem

    Schwerpunkt der Ttigkeiten des RGZM geworden sind.

    Falko Daim Jrg Drauschke (Hrsg.)Byzanz das Rmerreich im MittelalterMonographien des RGZM Band 84, 1-3Teil 1 Welt der Ideen, Welt der Dinge507 S. mit 319 meist farb. Abb.ISBN 978-3-88467-153-5 90,Teil 2 Schaupltze2 Bd., 922 S. mit 701 meist farb. Abb., 1 Falttaf.ISBN 978-3-88467-154-2 170,Teil 3 Peripherie und Nachbarschaft451 S. mit 261 meist farb. Abb.ISBN 978-3-88467-155-9 80,Teil 1-3 zusammen 295,

    Jrg Drauschke Daniel Keller (Hrsg.)Glas in Byzanz Produktion, Verwendung, AnalysenRGZM Tagungen Band 8270 S. mit 200 Abb., 15 Farbtaf.ISBN- 987-3-88467-147-4 44,

  • Fritz MangartzDie byzantinische Steinsge von EphesosMonographien des RGZM Band 86122 S. mit 100 Abb., 23 Farbtaf.ISBN 978-3-88467-149-8 45,

    Mechthild Schulze-DrrlammByzantinische Grtelschnallen und Grtelbeschlgeim RGZMTeil 2 Die Schnallen mit Scharnierbeschlg und die Schnallen mit angegossenem Riemendurchzugdes 7. bis 10. Jahrhunderts Kataloge Vor- und Frh geschichtlicher Altertmer Band 30,2 (2009)414 S. mit 522 Abb., 2 Farbtaf., 1 Beil.ISBN 978-3-88467-135-1 98,

    Mechthild Schulze-DrrlammByzantinische Grtelschnallen und Grtelbeschlgeim RGZMTeil 1: Die Schnallen ohne Beschlg, mit Laschenbeschlg und mit festem Beschlg des 5. bis 7. Jahrhunderts Kataloge Vor- und Frh geschichtlicher Altertmer Band 30,12. Aufl., 268 S. mit 545 Abb., 4 Farbtaf.ISBN 978-3-88467-134-4 70,

  • Henriette KrollTiere im Byzantinischen ReichArchozoologische Forschungen im berblickMonographien des RGZM Band 87306 S. mit 80 Abb.; 16 Farbtaf.ISBN 978-3-88467-150-4ca. 55,

    Birgit BhlerDer Schatz von Brestovac, Kroatien Monographien des RGZM Band 85ca. 400 S. mit 300 z.T. farbige Abb.ISBN 978-3-7954-2348-3ca. 120,

    Falko Daim (Hrsg.)Die byzantinischen Goldschmiedearbeiten im Rmisch-Germanischen Zentralmuseum Kataloge Vor- und Frhgeschchtlicher AltertmerBand 42ca. 300 S. mit 650 meist farbigen Abb.ISBN 978-3-7954-2351-3