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WER DIE KRAFT HAT, MUSS DIE MACHT UBERWINDEN! Rainer Strucker Dieses Buch widme ich meiner Tochter Sophia Katharina und allen anderen Kindern der neuen Generation. Bleibt lebendig, schafft Neues und bewahrt die Schopfung! Allen Menschen, die dieses Buch inspiriert und unterstutzt haben, gilt mein herzlichster Dank. Besonders seien hier genannt: • Elke Stein, die mir immer den Rucken frei halt. • Ingrid Rummele, die immer da ist. • Meine Eltern, ohne die ich nicht ware. • Und Rainer Strucker, ohne den ich niemals da ware, wo ich heute bin. Inhaltsverzeichnis Warum dieses Buch? 1 DAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEG Zur Person Stefanie Aufleger 6 WARUM SOLLEN UNTERNEHMER SPIELEN? 9 SPIELERSTIMMEN 10 DAS STEAUF-SPIEL 11 WIE WIRD GESPIELT? 13 ZIEL DES SPIELS 15 DAS SPIELFELD DER WACHSTUMSZYKLUS 16 IN 10 SCHRITTEN ZUM LEBENDIGEN UNTERNEHMEN 17 DER MENSCH 1.1 HERZENSWUNSCH 20 1.2 PERSONLICHKEIT 21 1.3 MOTIVATION 25 1.4 WURZELN 27 1.5 VERMOGEN 30 DAS UNTERNEHMEN 2.1 IDENTITAT 36 2.2 ERFOLG 42 2.3 LIEFERUNG 43 2.4 KOMMUNIKATION 49 2.5WERT 57 2.6 SINN 63 2.7 VISION 66 2.8 BEZIEHUNGEN 68

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WER DIE KRAFT HAT, MUSS DIE MACHT UBERWINDEN!Rainer Strucker

Dieses Buch widme ich meiner Tochter Sophia Katharinaund allen anderen Kindern der neuen Generation.Bleibt lebendig, schafft Neues und bewahrt die Schopfung!Allen Menschen, die dieses Buch inspiriert und unterstutzt haben, giltmein herzlichster Dank.Besonders seien hier genannt:• Elke Stein, die mir immer den Rucken frei halt.• Ingrid Rummele, die immer da ist.• Meine Eltern, ohne die ich nicht ware.• Und Rainer Strucker, ohne den ich niemals da ware, wo ich heute bin.

InhaltsverzeichnisWarum dieses Buch? 1DAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEGZur Person Stefanie Aufleger 6WARUM SOLLEN UNTERNEHMER SPIELEN? 9SPIELERSTIMMEN 10DAS STEAUF-SPIEL 11WIE WIRD GESPIELT? 13ZIEL DES SPIELS 15DAS SPIELFELDDER WACHSTUMSZYKLUS 16IN 10 SCHRITTEN ZUM LEBENDIGEN UNTERNEHMEN 17DER MENSCH1.1 HERZENSWUNSCH 201.2 PERSONLICHKEIT 211.3 MOTIVATION 251.4 WURZELN 271.5 VERMOGEN 30DAS UNTERNEHMEN2.1 IDENTITAT 362.2 ERFOLG 422.3 LIEFERUNG 432.4 KOMMUNIKATION 492.5WERT 572.6 SINN 632.7 VISION 662.8 BEZIEHUNGEN 68DIE NATUR3.1 MATERIALISATION 723.2 MITTE UND GRENZEN 743.3 QUELLE 793.4 SCHWARM 833.5 KRAFT-FORM-DYNAMIK-MATERIALISATION 913.6 PULS 94

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3.7 UMFELD 1003.8 KRISE 1023.9 WACHSTUM 1033.1SOGWIRKUNG 1083.11LEBENDIGKEIT 1123 . 1 ENERGIE 1153.13RESONANZ 121SPIELCOACHQUELLE DES LEBENDIGEN WISSENS 124Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 2

WARUM DIESES BUCH?Ein Unternehmen zu gründen, selbständig zu arbeiten, ein Unternehmenaufzubauen und jahrzehntelang zu führen, das war nieein Ziel von mir. Mein Ziel hingegen war es immer, meine Ideenund Talente zu verwirklichen.Kein Unternehmen, in dem ich arbeitete, bot mir jedoch dazu dieentsprechenden Rahmenbedingungen. Je höher die Position wurde,die ich über die Karriereleiter erreichen konnte, desto dünner wurdedie Luft - und desto stärker wurde der Druck.Jahrelang konnte ich diese Begleitumstände des Erfolgs beobachten,bei mir und auch bei anderen. In der Wirtschaft Karriere zu machen,erschien mir bereits mit Mitte 20 keine attraktive Zukunftsperspektivezu sein. Schon gar nicht zu dem Preis, dafür auf Familie zuverzichten, die eigene Gesundheit zu gefährden und dem persönlichenGlück „Adieu!“ sagen zu müssen. Das alles für ein bisschenmehr Geld?So wurde ich meines eigenen Glückes Schmied. Ich gründete meineigenes Unternehmen und erkannte recht früh, was es bedeutet,selbständig zu sein. Hinter der verlockenden Idee, endlich frei undselbstbestimmt arbeiten zu dürfen, steckt nämlich die Erkenntnis,auch immer dann arbeiten zu müssen, wenn man sich mal nichtso wohl fühlt.Im Vorfeld war mir nicht bewusst, dass ich mit dem Gewerbescheinin der Hand plötzlich 25 verschiedene Berufe an der Backe habe.Das Finanzamt erwartet von mir, dass ich pünktlich meine Umsatzsteuerzahle. Die Steuerprüfer kontrollieren, ob meine korrekte Steuernummerauf jeder Rechnung zu finden ist. Versicherungsvertreterjagen hinter mir her, um mir zu erklären, welch riskanten Weg ichgerade gehe. Meine Krankenkasse will mich fortan um ein Vielfachesmehr schützen und brummt mir einen monatlichen Versicherungsbeitragauf, der mich fast in die Knie zwingt.3 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Medienvertreter meinen es alle gut mit mir. Alle wollen nurmein Bestes: mein Geld! Für einen kleinen Obolus sind sie bereit,in wenigen Zeilen der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass es mich gibt.Obendrauf kommt ein Antrag, da ein Formular, dort noch eineGebühr. Und wenn mal der Drucker spinnt: Ach ja, ich hab jagar keinen Netzwerkadministrator mehr, wie in der letzten Firma.Jetzt muss ich mich da wohl selbst drum kümmern!Mitten in diesem bürokratischen Dschungel der Selbstständigkeiterhebt sich ein kleines, zartes Stimmchen, das ganz unschuldigfragt: „Moment mal, ist das hier wirklich das Leben, für das ichmich entschieden habe?“ Für eine Antwort darauf bleibt in derGründungsphase kaum Zeit. „Bekomme es hin, oder geh’ unter!“ Dasist jetzt die Devise, die deinen Arbeitsalltag bestimmt.

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Seit 2001 treibt mich dieses Motto an. Jeder Tag bietet neue Herausforderungen.Zwischenzeitlich habe ich es oft hinbekommen,unterzugehen ist für mich keine Option mehr. Die vielen Höhen undTiefen zwischen Erfolgserlebnissen und Existenzängsten brachtenauch sehr viel Routine und Gelassenheit mit sich. Von einem grauenBrief vom Finanzamt lasse ich mir heute nicht mehr den Schlafrauben. Auch bringen mich kurzfristige Zahlungsrückstände vonKunden nicht mehr so schnell aus der Ruhe. Es sind andere Dinge,die mir in der Unternehmensführung wichtig geworden sind. ZumBeispiel, ob es meinen Mitarbeitern gut geht, ob sie glücklich sindbei mir - ihrem Arbeitgeber? Oder ob Projekte, die wir mit unsererArbeitskraft unterstützen, tatsächlich „enkelfähig“, also auch fürnachfolgende Generationen sinnvoll und gut sind.In meiner Zeit als Unternehmerin gab es eine Frage, die mich stetsbegleitet und inspiriert hat:WENN DIE NATUR EIN UNTERNEHMEN GRUNDEN WURDE,WIE WURDE DAS AUSSEHEN?Ich war fest entschlossen, herauszufinden wie die Natur managt.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 4Da wir Menschen natürliche Lebewesen sind und aus dieserWesensart heraus dazu berufen sind, Natürliches zu schaffen,müssen auch Unternehmen natürliche Organismen sein, die denGesetzmäßigkeiten von Lebendigkeit unterworfen sind. Das ist dieIntention, die mich antreibt, das Wachstumsprinzip der Natur zuerforschen.Meine Erkenntnisse über lebendige Unternehmen fasse ich in diesemBuch zusammen. Kein einziger Gedanke ist von mir allein gedacht.Menschen in meinem Umfeld haben mich dazu angeregt und michmit ihren Sichtweisen bereichert.Was Sie auf diesen Seiten lesen sind viele meiner Überlegungenüber das große Ganze, die mein durchaus begrenztes Verständnisder komplexen Zusammenhänge zum Ausdruck bringen.Täglich werde ich von Menschen in meinem Umfeld inspiriert. Allenvoran von meiner Tochter Sophia, die mir mit ihrem Blick in dieWelt neue Sichtweisen eröffnet.Zum anderen verdanke ich besonders einem Mann namens RainerStrücker tiefe Einblicke in das, was die Welt im Innersten zusammenhält.Viele Jahre lang war er mein Lehrer. Von ihm lernte ich, hinter dieDinge zu blicken, energetische Zusammenhänge zu verstehen unddiese praktisch umzusetzen.Lernen von der Natur empfinde ich als Aufforderung, die Schöpfungzu erkennen und zu bewahren.Lebendige Unternehmen nach den Wachstumsregeln der Natur zugestalten, ist deshalb sinnvoll, weil wir alle einen passenden Rahmenbrauchen, um glücklich arbeiten und sinnerfüllt leben zukönnen.Möge es gelingen!5 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 6

DAS STEAUF-PRINZIP- EIN NEUER WEGZUR PERSON STEFANIE AUFLEGERWoher komme ich?Mitten in Heidenheim an der Brenz wurde ich im Spätsommer 1977 als einzigesKind von Anita und Peter Aufl eger geboren. Ich wuchs in schwäbischerBescheidenheit auf.

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Schule, ein bisschen Sport und Musik - keine spektakuläre Kindheit.Und dennoch: Meine schwäbischen Wurzeln prägen mich bis heute sehr.Sie geben mir Bodenhaftung, bescherten mir eine Vielfalt an tiefgreifendenErfahrungen und Begegnungen mit Menschen, die mich heute noch bereichern.Zum Beispiel hatte ich das große Glück, Enkelin meiner Großeltern zu sein.Mein Großvater gab mir drei wichtige Lebensregeln mit auf den Weg:„Du musch dir jeden Morgen im Spiegel ins G’sicht gucka kenna!” - Ja, dasmache ich, jeden Morgen! Und ich achte den ganzen weiteren Tag darauf, dasses mir am nächsten Morgen wieder gelingt!Ein anderes Motto lautet: „Wenn du nix zum saga hasch, dann halt dei Gosch!”,was soviel bedeutet wie: Rede nur dann, wenn du auch was zum Sagen hast!Auch dieser Aufgabe stelle ich mich täglich. Wie oft labern wir so daher,kommen uns dabei unglaublich wichtig vor und langweilen damit andere -häufi g auch uns selbst. Das wichtigste, das ich von meinen Großeltern geschenktbekam, ist ihre unendliche Liebe.7 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEGSie sagten mal zu mir: „Egal was isch und was andere denken, du wirsch immerunser Enkele sei, des mir über alles liebed!” Dieser Satz klingt seither immer inmir nach, so frisch, als hätte ich ihn erst gestern von ihnen gehört. Auch wennbeide zwischenzeitlich von dieser Welt gegangen sind: Ihre Liebe bleibt!Wer bin ich?Genau kann ich das nicht sagen.Am ehesten beschreiben es wohl die drei M’s: Mutter, Macherin, Mensch!Ich bin die Summe all meiner Erfahrungen, die mich prägen, die Spuren hinterlassenhaben. Eines ist mir jedoch bewusst: Mit jeder weiteren Erfahrungwerde ich mich verändern.Die Frage nach der Person ist vielschichtig. Das Wort Person setzt sich aus denWorten per (= hindurch) und sonum (=Ton) zusammen und bedeutet demnach„hindurch tönen”. Immer wieder stelle ich mir die Frage: Was klingt durch michhindurch? Welche Bestimmung verfolge ich in meinem Leben, mit meinemTun, meinem Sein, diesem Buch?Dieses Buch schreibe ich unter anderem, um in mir eine Antwort zu findenund diese in die Welt zu tragen.Was bisher geschah!Im Jahre 2001 startete ich meine berufliche Selbständigkeit. Das UnternehmenSTEAUF baute ich Schritt für Schritt um meine Vision herum so auf, wie es mirentspricht. Bis heute lenke ich die Geschicke meines Unternehmens selbst,schließlich trägt es auch meinen Namen: STEAUF ist nämlich die Abkürzungfür STE-fanie AUF-leger. Und wer mich als lebendige Unternehmerin kennengelernthat, weiß: STEAUF ist auch Programm.Meine Vision ist es, dass alle Menschen so arbeiten können, wie es ihnenentspricht, und dass Unternehmen Rahmenbedingungen schaffen, die dasermöglichen, wonach alle streben: ein glückliches Leben!Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 8Dafür setze ich mich mit dem STEAUF Team täglich bei meiner Arbeit mitkleinen, mittelständischen und international tätigen Unternehmen ein.Meine Erfahrung mit lebendigen Unternehmen ist gefragt, wenn Firmen „inanderen Umständen“ sind. Dann komme ich als Business-Hebamme in denBetrieb und hole Mitarbeiter, Führungskräfte, Geschäftsführer und Vorständeheraus aus ihrer Komfortzone.Ich verstehe Organisationen als lebendigen Organismus. Bei der Entwicklungdes STEAUF-Prinzips fasse ich meine knapp 20-jährige Erfahrung als Unternehmerin,Trainerin, Energetische Beraterin, Dozentin und Journalistin zusammen.Im Buch beschreibe ich die energetischen und materiellen Zusammenhängeorganischer Betriebsentwicklung und lebendiger Unternehmensführung.LEBENDIGE UNTERNEHMEN LERNEN VON DER NATUR lautetmein Credo. In Wirtschaftskreisen macht mein Ansatz zwischenzeitlich als dasSTEAUF-Prinzip die Runde. Es beschreibt, wie sich das Wachstumsprinzip derNatur auf Unternehmen übertragen lässt. Dafür habe ich das STEAUF Unternehmens-Spiel entwickelt, das von immer mehr Trainern als Instrument in der

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Organisationsentwicklung genutzt wird.9 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEGWARUM SOLLEN UNTERNEHMER SPIELEN?Der Mensch ist nur da ganz Mensch,wo er spielt.Die moderne Neurowissenschaft bestätigt heute, was Schiller einst dachte:Menschen entfalten im Spiel ihre Potentiale.Spielerisch erfahren sie sich in ihrer Lebendigkeit. Unser Gehirn läuft zur Hochformauf, sobald wir es spielerisch nutzen. Spiele locken uns aus unsererBeschränktheit, schaffen Freiräume für Kreativität und Lebensfreude.Nach dem schriftlichen Plädoyer des Hirnforscher Gerald Hüther und des PhilosophenChristoph Quarch (vgl. Hüther/Quarch (2016): Rettet das Spiel.) rücktdie Bedeutung des Spiels wieder mehr ins Bewusstsein von uns Menschen.Auch in Chefetagen ist dieser Gedanke zwischenzeitlich angekommen: Oftherrscht dort ein Mangel an Lebensfreude, Kreativität und Freiräumen.Dieser Mangel drückt sich vielschichtig aus: Druck, Stress, Orientierungslosigkeit,mangelnde Wertschätzung und Produktivität, innere Kündigung, Burnout,Depression … die Liste ist lang.WAS TUN, WENN DER STEUERMANN AN BORD SEIN SCHIFFNICHT MEHR RICHTIG STEUERN KANN?Mit dieser Frage habe ich mich lange Zeit befasst, viel darüber sinniert - undletztlich darauf die Antwort gefunden:WIR LASSEN IHN SPIELEN!So ist 2011 die Idee entstanden, das STEAUF Unternehmer-Spiel zu entwickeln,das 2016 in seiner ausgereiften Version auf den Markt kam.Es ist nach system-energetischen und neuro-wissenschaflichen Lernkriterienaufgebaut und entfaltet seine Wirkung während der Spielphasen. Der Spielererlebt, begreift und durchdringt auf 26 Themenfeldern sein Leben, seinenBeruf, sein Unternehmen oder Projekt. Die Reflektion der gewohnten Verhaltensmustergeschieht in einem lebendigen Lernprozess, der von einem professionellenSTEAUF-Spielcoach begleitet wird. Die im Spiel freigesetzte Kraftsteht jedem Spieler fortan in seinem Alltagsleben zur Verfügung. Er lernt, sieverantwortungsbewusst einzusetzen und Wachstumsprojekte voranzubringen,gemäß dem Grundsatz: „Wer die Kraft hat, muss die Macht überwinden!”Zwischenzeitlich haben viele Unternehmen, Führungskräfte, Mitarbeiter, Auszubildende,Existenzgründer, Schulklassen, Paare und Familien dieses Spielgespielt. Durchaus erfolgreich, wie folgendes Stimmungsbild zeigt.SPIELERSTIMMENDas Spiel ist ein hervorragender Augenöffner,der mich auf spielerische Arteingeladen hat hinzuschauen, wahrzunehmenund bewusst zu machen, woder Hund in meinem Unternehmenbegraben ist.TOBIAS MICHELGOLDSCHMIEDEMEISTER FÜRUNIKATSCHMUCKDas STEAUF Unternehmer-Spiel ist nichteinfach nur ein Spiel, sondern ein spielerischesEintauchen in mein Unbewusstes.Daraus resultieren wichtige Erkenntnissefür meinen unternehmerischen Erfolg! DerGewinn des Spiels steht nicht am Ende,sondern man gewinnt währenddessen.ANNETTE SEYBOLDGASTRONOMINDas STEAUF-Spiel fasziniert mich, weil eserlaubt, ganz anders an strategische Themenheranzugehen, als mit klassischenMethoden, die wir aus der Betriebswirtschaftkennen.MARTIN BENZMANAGING DIRECTOR PROCED SWISS

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11 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEGDAS STEAUF-SPIELDas STEAUF-Spiel ist das einzige Spiel, bei dem ein Unternehmen mit jedemZug gewinnt: lebendig, nachhaltig, von der Wurzel bis zur Krönung.Auf einfache Weise - nämlich spielerisch - vermittelt das Spiel einer Führungskraft,wie sie ihr Unternehmen zu weiterem Wachstum verhelfen kann.Dem Spieler wird die Kernthematik seines Unternehmens dreidimensional vorAugen geführt. Der Spieler erfasst das Problem und begreift, was zu tun ist.Über das „Begreifen“ (im wahrsten Sinne des Wortes) seiner fiktiven Unternehmenswelterreicht der Spieler eine tiefere Bewusstseinsebene. In seinem Gehirnwerden neue Regionen angeregt, die ihn eine Lösung erkennen lassen.Auf Unternehmensprozesse wirken verschiedene Einflüsse von außen. Siekönnen Prozesse verlangsamen, manche auch beschleunigen, andere blockieren.Ein Unternehmer sollte jederzeit den Überblick darüber behalten,welches Themenfeld die Stabilität seines Unternehmens gefährdet bzw. dessenWachstum beeinflusst. Analog zu den 26 Dimensionen in unserem Universumwerden auch im STEAUF-Spiel 26 Themenfelder bearbeitet.Der Spieler reflektiert diese Themen aus seiner ganz subjektiven Sicht undschreibt seine Antworten auf Wabenkarten nieder.Fünf Themenfelder betreffen den Spieler persönlich. Acht Themenfelder betreffensein Umfeld (Unternehmen, Schule, Gemeinde, Familie, etc.), in dem er sichbewegt, das er steuert und mit seinem Verhalten beeinflusst. Auf weiteren13 Themenfeldern befasst sich der Spieler mit den Wachstumsregeln der Natur,die auf ihn und seine Unternehmung jederzeit einwirken. Ein Unternehmersollte ALLE Themenfelder gleichzeitig im Überblick behalten.Ein Beispiel dazu: Teilweise sind es persönliche Themen, die ein Unternehmenschwächen und wichtige Entscheidungen verzögern. Unter anderem könnenfamiliäre Probleme eines Mitarbeiters dessen Produktivität im Betrieb beeinträchtigen.Plötzlich wird aus einem persönlichen Problem ein betriebliches.Es zeigt sich symptomatisch - je nachdem - als innere Kündigung, Burn-out,Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 12Sicherheitsrisiko, Fehlerhäufigkeit, Mobbing oder in Form einer dauerhaftenKrankmeldung, etc.Meine Aufgabe ist es, Unternehmen dabei zu begleiten, für diese Problemfälleeine Lösung zu finden. Diese sind vielfältig. Schnelle Lösungen können sein,diese Mitarbeiter schnellstmöglich zu kündigen. Diesen Weg sehe ich jedochals ultima ratio, als letzte Exit-Lösung, nachdem alle anderen Lösungsansätzegescheitert sind.Eine viel bessere und eine langfristig erfolgreiche Lösungsstrategie sieht soaus: Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter darin, ihre Probleme selbstzu lösen. Mitarbeiter, die beide Hände voller Probleme haben, können nichtsmehr anpacken. Diejenigen allerdings, die ihre Probleme los geworden sind,haben auch wieder ihre Hände frei, um etwas zu schaffen.So einfach ist das!Warum ist es wichtig, persönliche und berufliche Themenfelder zu reflektieren?Warum ist es wichtig, auf bestimmte Lebensfragen Antworten zu finden unddiese niederzuschreiben?Der Grund dafür ist im Wortstamm selbst enthalten: Wer Ver-ANTWORT-ungfür andere Menschen übernehmen möchte, sollte zu zentralen Fragen in seinemLeben ANTWORTEN gefunden haben.Erst die eigene Klarheit zu relevanten Themenbereichen ermöglicht es einemMenschen, einen festen Standpunkt einzunehmen, wo er Halt findet und eineaufrichtige Haltung erlangt.Das STEAUF-Spiel setzt genau da an. In einem intensiven Coaching-Prozesserlangen die Spieler Klarheit darüber, wie sich ihre Problemfelder konkret lösenlassen. In der Reflektion mit dem Spielleiter entwickeln sie eine passende Strategie:Schritt für Schritt planen sie den Weg zum Ziel. Im Spiel beobachten siedas Wachstum des Baumes und freuen sich an dessen Blüten und Krone. ImLeben krönen sie ihr Wachstum mit Erfolg. Sie freuen sich an guten Produktenund gewinnen Kundenzufriedenheit.

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13 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEGGespielt wird so lange, bis sich die passende Lösung zeigt und der Unternehmerklar erkennt, wie die Umsetzung im Alltag erfolgreich gelingt.Ein lebendiger Unternehmer beherrscht die hohe Kunst der organischen Unternehmensführung.Er weiß Veränderungen einzuschätzen und behält Stabilität im Wandel.Vor allem lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Er balanciert mit gelassenen,ruhigen Schritten zwischen Hochkonjunktur und Saure-Gurken-Zeiten, durchTäler zwischen Investitionsstau und Nicht-Einnahmen. Erfahren jongliert ermit Betriebsgewinnen und Betriebsausgaben und lässt sich auch nicht davonbeirren, wenn ein Auftrag mal platzt, ein Projekt abgesagt wird oder eineoff ene Stelle länger als erwartet auf den passenden Mitarbeiter wartet, der siebesetzt.Lebendige Unternehmer lernen von der Natur vor allem eines:Dem langen Ausatmen folgt ein tiefes Einatmen.Und danach ist erstmal Pause – eine wichtige Zensur, in der sich die Kraftsammelt und der Erfolg einstellt.Sie verstehen nur Bahnhof?Keine Sorge. Im Laufe der weiteren Lektüre werde Sie eine Ahnung davonbekommen, was das Erfolgsrezept eines lebendigen Unternehmens ist.WIE WIRD GESPIELT?Ein lebendiges Unternehmen mag zunächst komplex erscheinen, seineWirkungsmechanismen mögen manchen auch verwirren.Im Wesentlichen sind lebendige Organismen jedoch simpel aufgebaut.Im STEAUF-Spiel geht es darum, dem Spieler ein Verständnis für natürlichesUnter-Wachstum zu vermitteln, damit er in seinem Unternehmensalltag erkennt,welche Entscheidungen Wachstum fördern oder den Betrieb beschränken.Es kann von 1-5 Spielern gleichzeitig gespielt werden.Die einzelnen 10 Spielschritte werden von einem professionellen undlizensierten STEAUF-Spielleiter begleitet.Die Architektur eines lebendigen Unternehmens wird im Spielmodellhaft abgebildet, um dem Spieler den Überblick überseinen Betrieb zu erleichtern. Der Spielaufbau gliedert sich invier Phasen.Abbildung 1:STEAUF-SpielERSTE PHASEFünf Themenfelder befassen sich mit dem Menschen ganz persönlich.In verschiedenen Spielrunden refl ektiert er seine Bedürfnisse, seinePersönlichkeit, seine Wurzeln, seine Motivation und Potentiale.Dieser Bewusst-Werdungs-Prozess kann auf unterschiedliche Weisegestaltet werden. Die Felder werden zumeistim Austausch mit einem Coach erarbeitet. Essind auch andere gestalterische Ausdrucksweisenwie Schauspiel, Tanz, Gesang, Bilderoder Skulpturen durchaus denkbar.Die Quintessenz aus diesem Prozess wird in wenigen Wortenauf Wabenkarten festgehalten und somit sichtbar undbegreifbar gemacht. Die beschrifteten Wabenkarten dienenin der Folge auch als Dokumentation.ZWEITE PHASEIn weiteren acht Themenfeldern geht esum den Menschen, der sich in einem größerenKontext entfaltet und Verantwor15STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS STEAUF-PRINZIP - EIN NEUER WEGDRITTE PHASEAuf weiteren 13 Themenfeldern ist das Wachstumsprinzip der Natur im Detailbeschrieben, wie beispielsweise Schwarm, Quelle, Lebendigkeit oder Resonanz.Jeder Aspekt wird während des Spiels erklärt und auf die jeweilige Lebenssituation

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angewandt. Auch diese Erkenntnisse werden auf den Wabenkartenfestgehalten.VIERTE PHASEIn der Mitte des Spielfeldes steht symbolisch für das Unternehmen oder Projektein Baumstamm. Die einzelnen Funktionen und Kernbereiche, die einUnternehmen ausmacht (z. B. Entwicklung, Kommunikation, Verkauf, etc.),gruppieren sich um diese gemeinsame Mitte.ZIEL DES SPIELSDas Spiel ist beendet, wenn in der Mitte des Spielfeldes der Baum aufgestelltist. Er steht als Metapher für das Projekt des Spielers, bzw. dessen Unternehmung.Zum Schluss setzt der Spieler dem Baumstamm die Krone auf unddefiniert damit das Ziel seines Bestrebens. Das Beste: Auf dem Weg zur Baumkronegewinnt der Spieler mit jedem Zug an Erkenntnissen, Erfahrungen undBewusstsein. Damit wird die Unternehmung des Spielers nach dem Vorbildder Natur zu einem lebendigen Unternehmen.tung übernimmt. Beispielsweise in einer Familie, Schulklasse, in einem Unternehmen,Verein, etc.. Erneut werden sich die Spieler über ihre innere Haltungbewusst, unter anderem zu Themen wie: Sinn, Identität, Vision, Beziehungen,Erfolg. Die Erkenntnisse daraus werden ebenfalls auf Wabenkarten festgehalten.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 16DER WACHSTUMSZYKLUSJede Wachstumsphase, die wir aus der Natur kennen, wird durch ein Feldrepräsentiert. Der STEAUF Wachstumszyklus besteht aus sechs Phasen, somitgibt es sechs bunte Felder.Das Feld mit der Kirsche (schwarzes Feld) steht für die Ergebnisse des vorangegangenenWachstumsprozesses.Der Kirschkern (violettes Feld) symbolisiert Inspiration und die Investition in Neues.Das nächste Feld zeigt einen Baum (grünes Feld), der die Reife und Entwicklungverkörpert.Abbildung 2: Spielbrett

DAS SPIELFELD17 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas SpielfeldDie Marketingabteilung des Baumes stellt die Kirschblüte (rotes Feld) dar.Sie repräsentiert die Kommunikation mit der Umwelt.Die Biene (gelbes Feld) steht für die Kundengruppen, die den Baum erreichen,um Geschäfte zu machen, also Pollen sammeln und für Bestäubung sorgen.Blütenblätter (weißes Feld) und der befruchtete Stempel stehen für die organisatorischenund formalen Abläufe innerhalb des Wachstumszyklus.Und letztlich schließt sich der Kreislauf wieder im Kirschfeld (schwarzes Feld)und zeigt die Ergebnisse an.Im Spiel erfasst der Spieler alle Phasen des Wachstumszyklus und definiert siefür sein Unternehmen.IN 10 SCHRITTEN ZUM LEBENDIGEN UNTERNEHMENEs ist kein Zufall, dass das Spiel in zehn einzelne Schritte untergliedert ist.Die 10er-Taktung bezieht sich auf die zehn Planetenqualitäten, die in unseremSonnensystem wirken. Um unsere Sonne herum kreisen weitere neun Planeten.Ihre Energiequalitäten übertragen sich auf die Erde. Ihre Wirkung wurdevon Rainer Strücker in Hennef näher erforscht und mehrfach beschrieben.Alle natürlichen Prozesse folgen diesen zehn Phasen. Das Spiel ist natürlichentsprechend dieser 10er-Taktung aufgebaut und entspricht damit u. a. demnatürlichen Lernrhythmus des Menschen.

18 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 19

Der MenschAls Individuum kommt der Mensch auf diese Erde und verlässt dieselbe ebenso.

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Meine Freundin sagte neulich: „Es gibt drei wichtige Ereignisse im Leben einesjeden Menschen. Zum einen die eigene Geburt, zum anderen der eigene Tod.Und das dritte Ereignis spielt sich – bestenfalls – in der Phase ab, die wir Lebennennen. Es ist der Moment, wo der Mensch erkennt, warum er überhaupt geborenwurde!“Als ich gerade 30 Jahre alt wurde, wurde ich mit der Aufgabe betraut, ein Seniorenmagazinzu entwickeln und im Kreis Konstanz zusammen mit dem AkzentVerlag herauszugeben. Da ich in diesem Alter keine Ahnung davon hatte, welcheThemen Senioren interessieren, beschloss ich kurzerhand, in ein Seniorenheimzu ziehen. Dieses Projekt war zunächst für maximal drei Monate geplant. Insgesamtwohnte ich mit den Senioren eineinhalb Jahre zusammen. In dieser Zeit wurdenviele Särge an mir vorbei geschoben und ich habe einige Menschen beim Abschiednehmenerlebt. Kein einziger unter ihnen hatte jemals bereut, während seinesArbeitslebens nicht noch weitere Überstunden gemacht zu haben. Überwiegendwurde bedauert, zu wenig Zeit mit der Familie oder Freunden verbracht zu haben.Über meine Erfahrungen mit Sterbenden habe ich erfahren, was letzten Endesim Leben wirklich zählt. Es sind die Beziehungen mit Menschen - mit anderenund zu sich selbst.Wie lassen sich die Beziehungen mit anderen sinnvoll gestalten? Diese Frage stelleich immer wieder Führungskräften in Unternehmen. Es ist einleuchtend: Nur denjenigen,die ihr eigenes Leben geklärt haben und ganz persönlich Antworten zuzentralen Fragen des Menschseins gefunden haben, gelingt es, Verantwortungfür Andere zu übernehmen.Die ersten fünf Themenfelder im STEAUF-Spiel befassen sich mit Kernfragen desMenschen.

0120 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDER MENSCH1.1 HERZENSWUNSCHWas ist Ihr Herzenswunsch?Viele Menschen können diese Frage nicht spontan beantworten. Ihnen ist nichtklar, was sie sich von Herzen wünschen, wonach sie sich aus tiefstem Herzensehnen.Wann werden wir denn auch schon nach unserem Herzenswunsch gefragt? Wanngeht es schon mal um uns, um unseren innigsten Wunsch? Erfüllen wir nicht imAlltag viel mehr die Wünsche anderer? Oftmals allein deshalb, um Anerkennungzu erhalten, geliebt und akzeptiert zu werden, Geld zu verdienen, einen Job zubehalten, ... Es gibt tausend Gründe, warum wir die Wünsche und Bedürfnisseanderer erfüllen. Aber es gibt nur einen Menschen, der Ihren Herzenswunscherfüllen kann: Sie selbst!Im Grunde ist der Herzenswunsch Ausdruck eines Mangels. Das Problem ist nur:Viele kennen ihren Herzenswunsch nicht. Sie wissen gar nicht, welchem Mangelsie lebenslänglich hinterher jagen. Sie suchen nach Ersatzbefriedigungen, weilihnen ihre wahre (Sehn-)Sucht nicht bewusst ist.Beim STEAUF-Spiel gilt es herauszufi nden: Was ist der größte Mangel in meinemLeben? Wonach habe ich mich bislang immer gesehnt? Manche Menschen sinddavon überzeugt, sich im Leben stets verausgaben zu müssen. Dabei geht es garnicht darum, besonders gut im Sport, in der Schule oder beim Musizieren zu sein.Dahinter steht vielmehr das Bedürfnis, Anerkennung für all die Anstrengungenzu erhalten.Ist dieser Herzenswunsch irgendwann einmal erfüllt, müssen die Menschen dieseThematik auch in dieser Form nicht mehr leben. Bleibt dieser Wunsch jedochbestehen, werden sie in ihrem Leben immer wieder Aufgaben anziehen, die sieauf diesen Mangel hinweisen.

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Erst dann lässt sich das Leben frei und voller Zufriedenheit leben und gestalten.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 21Ihre Notizenzum ThemaHerzenswunsch:1.2 PERSÖNLICHKEITIm STEAUF-Spiel lernen sich die Spieler mitsamt ihren Bedürfnissen, Stärken,Macken, bzw. Special Eff ects (noch besser) kennen. Sie fi nden heraus, wie siesich und ihren Persönlichkeitstyp innerhalb einer Gruppe zum Ausdruck bringenkönnen, um eine Gemeinschaft mit ihren So-Sein zu bereichern.Generationsübergreifend stellen sich Menschen immer wieder die Frage: Werbin ich? Was mache ich? Und was bringe ich mit?Kennen Sie das Märchen vom hässlichen, kleinen Entlein? Christian Andersenerzählt darin, wie eine Entenmutter sieben Entenküken groß zog. Eines davonfi el besonders auf: Es sah ganz anders aus als alle anderen. Mit dem tollpatschigen,grauen, hässlichen Entlein wollte keiner spielen. Es lief schließlich weg,versteckte sich und wurde allein im Verborgenen groß und größer. Bis es sich22 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDer MenschKirschbaum Tannenbaum- alles ist im Kern enthalten -eines Tages im See spiegelte und sich erkannte. Es war kein Entlein, noch nieeines gewesen. Im Spiegelbild zeigte sich ein wunderschöner Schwan.Wie häufig rennen Menschen in unserer Zeit als kleine, hässliche Entlein umher?Sie erkennen nicht, wer sie wirklich sind. Dabei ist unsere Persönlichkeit vomersten Moment unserer Existenz bereits angelegt. Bereits im Mutterleib wirddefiniert: Wer bin ich und welche Potentiale trage ich in die Welt. In meinemLeben kann ich diese Potentiale nur noch ausbauen und zu Fähigkeiten undFertigkeiten weiterentwickeln.Nehmen wir uns einen Baum als Beispiel: Bereits im Kirschkern ist angelegt,welche Art von Baum aus der Saat wachsen wird.Und es steht auch fest: Aus einem Kirschkern wird keine Nordmanntanne!Abbildung 3: PersönlichkeitLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 23Das mag absurd klingen, doch glauben Sie mir: In meinen Coachings begegneich immer wieder Menschen, die partout versuchen, jemand anderer zu seinals sie selbst.Oscar Wilde brachte es auf den Punkt, als er sagte:„Sei du selbst! Alle anderen sind schon vergeben.”Was steckt dahinter? Meiner Meinung nach haben diese Menschen noch einespannende Reise vor sich: Die Reise zu sich selbst.Wer seine Potentiale erkennt und lebt, wird auf wundersame Weise feststellen,wie sein Leben leichter wird.Das eigene Selbstbewusstsein wird gestärkt, die Wertschätzung durch anderewird spürbar. Das eine hängt mit dem anderen zusammen, das können wiraus dem Andersen-Märchen lernen. Das kleine graue Entlein fühlte sich erstdann nicht mehr hässlich und ausgeschlossen, als es seine Schwanen-Schönheiterkannte.Zum Thema Persönlichkeit möchte ich gern noch einen weiteren Gedankenanregen, der mich seit langem sehr beschäftigt.In meinen Seminaren stelle ich immer wieder fest, dass sich bei Vorstellungsrundendie Teilnehmer in zwei Lager aufteilen.Die einen, die sagen: „Ich heiße Clara Müller,…“ Und die anderen stellen sichvor mit: „Ich bin ...“. In jedem Lager bilden sich dann mindestens zwei weitereUntergruppen.Die einen berichten über all das, was sie bisher getan haben, zum Beispiel: „BinMutter von zwei Kindern, hab meinen Vater gepflegt, engagiere mich ehrenamtlichin …“Die anderen zeigen auf, was sie bisher erreicht haben: „Karriere gemacht, Doktortitel,Vorstandsposten hier und da, wichtig in allen Lebenslagen.“Das, was mich wirklich interessiert, erfahre ich bedauerlicherweise selten.

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Von der Person vor mir möchte ich gerne mehr über ihre menschliche Bestimmungwissen, mehr darüber erfahren, was durch sie hindurch in die WeltDER MENSCHIhre Notizenzum ThemaPersönlichkeit:kommt. Das Wort Person setzt sich nämlich aus den Worten per (= hindurch)und sonum (=Ton) zusammen und bedeutet demnach: hindurch tönen.Vielleicht sollte ich zukünftig folgendermaßen zur Vorstellungsrunde einladen:„Per sonum! Was kommt durch dich hindurch in der Welt zum Klingen?Antworte mir!“Im STEAUF-Spiel erkennen die Spieler, was durch sie hindurch in die Welt kommt.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 251.3 MOTI VATIONIn dem Wort Motivation steckt das Wort Motiv. Dahinter verbirgt sich die Frage:Welches Motiv verfolge ich in meinem Leben?Da sind wir wieder sehr schnell beim Herzenswunsch.Wenn mir bewusst ist, welchen Wunsch ich mir in meinem Leben erfüllenmöchte, könnte ein Motiv in meinem Leben sein, alles daran zu setzen, dassdieser Wunsch erfüllt wird. Die Erfüllung meines Herzenswunsches ist dannmeine Motivation.Wenn ich mir beispielsweise wünsche: „Ich möchte nach Paris“, dann wird alles,was ich tue, dazu beitragen, mein Ziel „Paris“ zu erreichen.Meine Motivation hilft mir somit bei alltäglichen Entscheidungen, mich ineinzelnen Schritten das große Ziel erreichen zu lassen, das ich letztlich anvisiere.Wir Menschen handeln häufi g aus unterschiedlichen Motiven heraus. Oftmalsverfolgen wir die Ziele anderer, statt unsere eigenen Ziele im Fokus zu behalten.In der Psychologie unterscheiden wir intrinsische Motivation, also unsereMotivation von „innen heraus“ und extrinsische Motivation, also die Motivation,die als Motiv von außen auf mich zukommt.In Unternehmen erleben wir häufi g eine Situation „zwischen den Stühlen“.Unser Handeln im Unternehmen ist intrinsisch motiviert. Wir bringen einenTeil unserer Lebenskraft in Form von Arbeitskraft in ein Unternehmen ein, umdarüber auch persönlich voran zu kommen. Doch begegnen wir in Unternehmenauch extrinsischen Motivationen. Zum Beispiel erwarten Vorgesetztevon ihren Mitarbeitern eine bestimmte Arbeitsweise innerhalb eines bestimmtenRahmens. Aufpassen müssen wir bei Menschen, die uns für ihre Zweckeund Ziele wie Puppen tanzen lassen. Wenn wir nur für andere tanzen undausschließlich die Wünsche der anderen erfüllen, jedoch unsere eigenenBedürfnisse vergessen, sollten unsere Alarmglocken läuten!DER MENSCHBeim STEAUF-Spiel fassen wir auf Wabenkarten zusammen, wo wir intrinsischmotiviert unsere eigenen Ziele verfolgen, statt für andere zu tanzen.Bestenfalls korrigieren wir über diese Erkenntnis unser eigenes Handeln undmachen es zukünftig aus eigenem Interesse heraus besser.Ihre Notizenzum ThemaMotivation:Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 271.4 WURZELNVergleichen wir ein Unternehmen mit einem Baum.Er steht nicht einfach nur in der Landschaft, sondern ist immer verwurzelt undverankert mit seinem Umfeld. Ebenso ist kein Mensch isoliert oder allein aufdieser Welt, sondern immer eingebunden in einen größeren Kontext. ZumBeispiel in den seiner Familie, seiner Umgebung, seiner Stadt oder seines Unternehmens.WELCHE FUNKTION HABEN WURZELN?Auf der einen Seite verankern sie uns, damit wir einen festen Stand haben. Indiesem Zusammenhang schließt sich die Frage an: Woher komme ich? In welcheFamilie wurde ich hineingeboren? Inwieweit bin ich bis heute noch inderen Traditionen und Gepfl ogenheiten verankert? Auch unsere Vorfahrensind als unsere Wurzeln anzusehen: Ihre Stärken und Schwächen drücken sich

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in vielen von uns heute noch aus. Welche Verhaltensweisen haben wir vonunseren Vorfahren mitbekommen, welche haben uns geprägt?Eine andere Funktion von Wurzeln ist die Versorgungsleistung. Über die Wurzelkanälewerden Mineralien und Wasser aus dem Boden in den Stamm gesaugt.Übertragen auf uns Menschen heißt das: Wer oder was versorgt mich? Gibt esin meinem unmittelbaren Umfeld „Mineralien und Nährstoff e”, die mich nährenund sättigen? Oder bin ich diejenige, die alle anderen versorgt?Manchmal ist das auch eine Frage der Betrachtungsweise.Wie eingangs erwähnt wurde ich in meinem Leben stark von meinen Großelterngeprägt. Meine Großeltern pfl egten einen sehr liebevollen Umgangmiteinander. Überhaupt beobachtete ich an ihnen, wie viel Respekt sie anderenMenschen entgegen brachten, unabhängig von Stand, Nationalität oderParteibuch.Mein Großvater war ein Mann mit vielen Talenten. Schon früh wurden seineBegabungen erkannt und auch gefördert. Aus heutiger Sicht würde man ihn28 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDER MENSCHWurzeln dienen dem Baum für:VerankerungStabilitätVersorgungVernetzungErdungHaltAbbildung 4: Wurzelnals hochbegabt bezeichnen. In seiner Zeit hingegen - er lebte Anfang der1920er Jahre - war es nicht möglich, das in ihm Angelegte zur völligen Entfaltungzu bringen. Der Krieg kam dazwischen. Atlas und Geige wurden gegenBrot eingetauscht. Als Soldat an der Front, danach als Familienvater in derGussschmiede bei Voith, um Frau und Kinder zu versorgen.Letztlich hat er es auch zu etwas gebracht. Obwohl er ursprünglich kein Schwabewar, erfüllte er sich den schwäbischen Traum: „Schaff a, schaff a, Häusle baua!”Nebenher lebte er seine verborgenen Talente, hörte Opernmusik, besuchteTheatervorstellungen, trieb Sport und schaute regelmäßig mit mir zusammenden ARD-Presseclub am Sonntag Morgen.Was hat dies mit dem Thema Wurzeln zu tun?Meinen Großvater habe ich in all den Jahren niemals darüber klagen hören,dass sein Leben keinen Sinn hätte, dass es das Leben nicht gut mit ihm meinteoder gar, dass er seine Potentiale nicht entfalten konnte. Ganz im Gegenteil:Er hat sich in dem ihm möglichen Rahmen ausgelebt und war damit zufrieden.Von ihm habe ich gelernt, was es heißt, demütig zu sein: Nicht sich unterzu-Ihre Notizenzum ThemaWurzeln:ordnen, auch nicht sich über andere zu stellen, sondern sich einzuordnen. Erwusste, wo sein rechter Platz ist und hat an dieser Stelle das gelebt, was zuseiner Zeit und für ihn richtig und möglich war.Erst in den letzten Wochen seines Lebens kam leise zum Ausdruck, was er„vielleicht” ein wenig bedauerte und sich für seine Urenkelin, meine TochterSophia, erhoff te.Als einer seiner letzten Wünsche gab er mir mit auf den Weg: „Bitte kümmer’dich d’rum, dass Sophia amol des lernen darf, was sie lernen will!”Diesen Auftrag nehme ich an. Ich kann gar nicht anders, denn das Lebenmeines Großvaters, sein Vorbild mit dem ich aufgewachsen bin, hat michgeprägt. Sein Umgang mit anderen Menschen, seine Sicht auf Status undBildungsgrad, seine Wertschätzung „für das, was ist” und nicht hadern „mitdem, was sein könnte“ - das lebt in mir weiter. Meine Wurzeln sind somit auchheute in meinem Alltag lebendig.Die Fragen nach den eigenen Wurzeln werden beim STEAUF-Spiel refl ektiert.Die Spielenden fi nden heraus, welche Umgebungsbedingungen sie brauchen,um genährt und versorgt zu sein.30 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDer Mensch

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1.5 VERMÖGENBei Vermögen denken viele Menschen an Geld und Wohlstand. Vermögenzeigt sich jedoch viel mehr im Sein, Tun und Haben eines jeden Menschen.Was vermag ich zu tun? Das steht im direkten Zusammenhang mit meinenTalenten. Was wurde mir als Gabe in die Wiege gelegt? Es hat also etwas mitdem „Tun“ zu tun.Wer bin ich? Bin ich ein vitaler, starker Mensch oder fühle ich mich eher schwach?Was kann ich als Mensch persönlich einbringen, zum Beispiel über meineAusstrahlung? Kann ich über mein So-Sein Wesentliches in die Welt tragen?Was gehört mir? Welche Besitztümer habe ich in meinem Leben angesammelt?Bin ich im Besitz von materiellen Gütern?Kurzum: Beim Themenfeld „Vermögen” geht es darum, herauszufinden, „wasist schon da?“ Denn nur das, was vorhanden ist, kann ich investieren.An vielen Stellen erleben sich Menschen in einem Zustand des Mangels. Sieglauben, sie hätten nichts, weil sie ihren Fokus nur auf materielle Güter legen.Sie glauben, sie könnten nichts, weil sie all die Gaben und Talente übersehen,die sie mitbekommen haben. Sie glauben, sie seien ein Niemand, nur weil siez. B. keine Titel schmücken.„Wer bin ich?“ Das ist oft die schwierigste Frage, weil viele sich selbst nichtkennen und wertschätzen. Stellt man diese Frage im Freundeskreis, so kommenoft überraschende Antworten. Nahe stehende Personen sehen oft Gaben undTalente in uns, die für uns selbst „normal” sind und daher nicht erwähnenswert. Mir persönlich war lange Zeit unbewusst, dass ich Muster und komplexe Zusammenhängesehr leicht erkennen und benennen kann. Weil mir das so leichtfällt, glaubte ich, dass andere Menschen dies in derselben Weise begreifenkönnen. Ich kam gar nicht auf die Idee, dass das nicht der Fall ist. Voller Unverständnisstellte ich fest: Nein, die anderen um mich herum sehen nicht denLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 31rosa Elefanten vor ihrer Nase. Das klingt so banal, doch für mich war das eineunglaubliche Erkenntnis - und auch Befreiung. Von dem Tag an fühlte ich michvon anderen nicht mehr provoziert, ignoriert oder abgelehnt. Meine Erwartungenan meine Mitmenschen haben sich verändert. Fortan konzentrierteich mich darauf, meine Wahrnehmung zu einem konkreten Ereignis so zubeschreiben, dass andere die Möglichkeit haben, mich zu verstehen.Wer bin ich?Kopf - Sein - ZustandWas kann ich?Herz - Tun - ProzessWas bringe ich mit?Bauch - Haben - SubstanzAbbildung 5: VermögenWer bin ich?Kopf - Sein - ZustandWas kann ich?Herz - Tun - ProzessWas bringe ich mit?Bauch - Haben - SubstanzWAS IST ALSO MEIN VERMÖGEN?Von klein auf nehme ich mein Umfeld nicht nur materiell wahr. Darüber hinaussehe ich das Energiefeld, die Aura. Energetische und geistige Prozesse spielensich vor meinem Auge wie ein Film ab.DER MENSCHIhre Notizenzum ThemaVermögen:Die Aura von Menschen unterscheidet sich in ihrem Aufbau, ihrer Struktur undFunktion kaum vom Energiefeld eines Baumes oder der Erde. Die energetischeWelt mag komplex sein, im Kern ist sie wiederum simpel aufgebaut. So ist ihrGrundmuster auch in Unternehmen oder anderen Gruppen erkennbar. Wennich heute in ein Unternehmen gehe, erfasse ich neben dem gesprochenenWort auch den Kraftfl uss und die Stimmung im Betrieb. Für mich ist das einGeschenk, denn so werden viele Aspekte und Ursachen einer Problematiksofort sichtbar, die eine Lösung ermöglichen!

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Dieses Buch, wie Sie es in Ihren Händen halten, hätte ich nicht schreiben können,wäre mir der Blick fürs Wesentliche verstellt.Beim STEAUF-Spiel refl ektieren die Teilnehmer ihr Vermögen. Auf Wabenkartenfassen sie zusammen, welche Potentiale in ihnen stecken und wie sie inihrem Leben sichtbar werden können.

34 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 35

Das UnternehmenDas Besondere einer Gruppe, im Vergleich zu einem einzelnen Menschen, ist,dass sich in der Gruppe verschiedene Individuen zusammenfi nden. JederEinzelne bringt seine Persönlichkeit mit ein. Das Gruppenfeld, also das Kollektiv,ist somit die Summe aller Individuen. Mehr noch: Das Kollektiv bildet darüberhinaus ein eigenes Wesen und entwickelt einen eigenen Charakter, eigeneVerhaltensmuster, eine eigene Kultur. In Unternehmen ist das die Unternehmenskultur.Das Wesen des Kollektivs muss größer sein als die Summe ihrer Individuen.Dies zeigt sich beispielsweise in Unternehmen immer dann, wenn einzelneMitglieder das Unternehmen verlassen. Oftmals wirkt der durch sie geprägteUnternehmensgeist weiterhin. Zum Beispiel lässt sich die Vertrauenskultur, dievon Führungskräften lange Zeit vernachlässigt wurde, auch bei einem Chefwechselnicht von einem Tag auf den anderen herbeizaubern. Selbst wenndie neue Führungskraft vertrauenswürdig ist, pfl egen Betriebssysteme ihreMisstrauenskultur weiter, einfach deshalb, weil sie es so gewohnt sind.Ob Entscheidungen einer Führungskraft akzeptiert und umgesetzt werden,hängt von folgenden drei Fragen ab: Wissen alle Bescheid? Haben alle verstanden,worum es geht? Sind alle damit einverstanden?All diese Fragen werden auf acht Themenfeldern im STEAUF-Spiel beantwortet.

0236 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas Unternehmen2.1 IDENTITÄTIn der Unternehmenswelt kennen wir den Begriff Identität aus dem Marketing.Da sprechen wir von Corporate Identity und verstehen darunter das Gesichteines Unternehmens.Aus meiner Sicht ist die Identität eines Unternehmens vergleichbar mit einerKontaktanzeige. Das Logo entspricht dem Foto, auf dem dem ich zu sehenbin. Natürlich könnte ich statt des eigenen Fotos auch eines meiner Nachbarinverwenden. Vielleicht hätte ich damit sogar bessere Chancen bei der Partnervermittlung.Was passiert aber, wenn die Interessenten mit der Realitätkonfrontiert werden und ich vor ihnen sitze?Ungeachtet dessen, wer tatsächlich hübscher ist, wird bei meinem Gegenüberdie erste Enttäuschung entstehen. Denn der erste Eindruck anhand des Bildesdeckt sich nicht mit der Erfahrung beim zweiten Hinsehen.Das ist ein grober Fehler. Durch diese Täuschung habe ich meine Authentizitätgefährdet und meinen Vertrauensbonus verspielt. Es wird sehr schwierigwerden, neues Vertrauen aufzubauen, denn für den ersten Eindruck gibt eskeine zweite Chance.In Unternehmen ist das nicht anders. Den ersten Eindruck, den ein Kunde oderMitarbeiter von einem Unternehmen bekommt, prägt die weitere Geschäftsbeziehung.So ist das freundliche Gesicht des Mitarbeiters am Empfang genausoein Aushängeschild für das Unternehmen, wie die Werbematerialien am Messestand.Alles Sichtbare drückt den Geist des Unternehmens aus und verrätdem aufmerksamen Beobachter, mit wem er es zu tun hat. Jede weitere Abweichungvom ersten Eindruck führt unmittelbar zur Enttäuschung.

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Das Gesicht eines Unternehmens ist nicht beliebig. Zugegebenermaßen entstehtbei manchen Unternehmen der Eindruck, die Identität werde von denGrafikern oder Mediengestaltern bestimmt. Sie geben mit ihrem Logo oderSlogan dem Unternehmen ein neues Gesicht. Oftmals gilt: Ein guter SloganLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 37muss witzig sein, frech, kreativ und lässig. Ob die Botschaft deckungsgleichist mit der Realität, scheint niemand zu hinterfragen. Mein Opa brachte eseinmal auf den Punkt, als er den Werbeslogan einer Firma wie folgt kommentierte:„So an saudommr Schbruch, der au nedd bessr wird, wenn man’ laufendwiddrhold.” (aus dem Schwäbischen übersetzt: Ein saudummer Spruch wirdauch bei häufiger Wiederholung nicht besser.)Das Gesicht eines Unternehmens sollte der Inhaber selbst bestimmen. Energetischbetrachtet ist er es im Wesentlichen, der dem Unternehmen seineLebenskraft, seine Persönlichkeit, seine personality verleiht. Die Ursprungsabsichtdes Unternehmers gibt bei der Unternehmensgründung den Kurs fürden unternehmerischen Weg vor.Die Absicht ist die zweithöchste Frequenz der höheren geistigen Fähigkeitendes Menschen. Diese Frequenz ist Ausdruck des menschlichen Wesens undzugleich dessen „Schicksalskraft”. Mit Kraft seiner Absicht bestimmt der Unternehmerdie Unternehmensentwicklung.Von Anfang an, also bereits bei der Unternehmensgründung, materialisiertsich dessen energetische Ausstrahlung. Sie drückt sich in allem aus, was derUnternehmer hervorbringt: Logo, Geschäftsausstattung, Produkte, etc.. DerHerzschlag des Unternehmers pulsiert und wird zudem zum Motor des Unternehmens.Seine Lebenskraft geht in Resonanz mit der Unternehmensmitte,dessen Ausstrahlung nach außen wirkt.Die Ausstrahlung des Logos sollte deshalb mit der Ausstrahlung des Unternehmersidentisch sein. Erinnern wir uns an die Kontaktanzeige: Mit welchemErscheinungsbild möchte ich auf mich aufmerksam machen? Es ist sinnvoll,das passende Bild und passende Logo zu wählen, um die richtige Zielgruppeanzusprechen. Und - was viele Unternehmen häufig missachten: Das Logosollte auch immer wieder mal überarbeitet und aufgefrischt werden. So wiemein Foto eben auch: Mit einem Foto von vor einigen Jahren werde ich einerseitsüberraschen, kann andererseits beim persönlichen Kontakt nur enttäuschen.Meine Authentizität sinkt gegen Null.Das UnternehmenDer Volksmund spricht oft das aus, was uns im Wesentlichen noch unbewusstist. Sätze wie „er hält seinen Kopf dafür hin” oder „er ist das Gesicht des Unternehmens”beschreiben den direkten Zusammenhang zwischen dem Funktionsträgerim Unternehmen und dem Menschen, der seinen „Geist”, seinePersönlichkeit auf das Unternehmen überträgt.Um den Zusammenhang besser zu verstehen, betrachten wir das Energiefelddes Unternehmers, die Aura des Menschen: Das oberste Frequenzband in dermenschlichen Aura nennen wir Persönlichkeit, oder auch Wesensschwingung.Das unterste Frequenzband nennen wir Vitalität. Wir haben also zwei Frequenzbänder:eine geistige Kraft - auch Yang-Kraft genannt - und eine materielleKraft, die Yin-Kraft. Dort wo sich beide Frequenzbänder überschneiden,also in der Schnittmenge, entsteht eine neue Mitte: Das Herz ist die pulsierendeMitte, die Energieversorgung des Organismus.WIE LÄSST SICH DIESES MODELL AUF UNTERNEHMEN ÜBERTRAGEN?Die gute Nachricht vorweg: Wir müssen nichts tun, um die Energieverhältnissedes Menschen auf Unternehmen zu übertragen. Es geschieht von allein. DiePersönlichkeit des Unternehmers wirkt als oberste Frequenz im Unternehmen.Wir nennen sie Identität. Ebenso wirkt sich die Vitalität des Unternehmers aufAbbildung 6: IdentitätPersönlichkeit IdentitätVitalität Geld- und WarenflussLebendigkeitDie Lebendigkeit des Unternehmers wird zum Motor im UnternehmenLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 39den Geld- und Warenfluss im Unternehmen aus. Ich möchte es an einemBeispiel verdeutlichen: Der Name des Unternehmers, dessen Haltung, dessen

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Vision und Absicht ist identitätsstiftend. Spätestens dann, wenn ein Unternehmerunsympathisch wirkt, lässt sich am „schlechten Ruf” des Unternehmensdie Verwandtschaft zum Identitätsstifter erkennen.Auch beim Geld- und Warenfluss ist der Einfluss des Unternehmers ablesbar.Bricht sich der Unternehmer ein Bein, ist die Beweglichkeit des Unternehmensgestört. Würde man zeitgleich ein Blick in die Betriebsbücher werfen, erkenntman auch in der Warenlieferung bzw. bei Zahlungseingängen und -ausgängenStörungen.Der stärkste Einfluss des Lebenskraftfeldes von Unternehmern auf ihre Unternehmenlässt sich im Zentrum erkennen. Störungen, die das Unternehmenim Kern berühren, sind meist ausgelöst durch Herzstörungen des Unternehmers.Unregelmäßigkeiten in der Versorgungszentrale des Menschen, also Problemeam Herzen, zeigen sich immer auch als Versorgungsthematik im Unternehmenselbst. Dort nimmt man sie nur nicht entsprechend wahr, bzw. vermutet dieUrsache an einer anderen Stelle.Die Wissenschaftler unter Ihnen mögen laut aufschreien. Ich höre Ihren Rufnach empirischen Beweisen. Ich sage es Ihnen gleich: Mir liegt keine wissenschaftlicheStudie vor, die das oben beschriebene Phänomen belegt. Dennochmöchte ich Ihnen meine Erkenntnisse über die energetischen Zusammenhängezwischen Unternehmern und deren Unternehmen nicht vorenthalten, die sichallein aus meinem Erfahrungsschatz als Unternehmensberaterin speisen. SeitJahren beobachte ich diese Phänomene bei meinen Kunden. Über viele Jahrehinweg suchten sie nach Patentrezepten für symptomatische Schwierigkeitenin ihren Betrieben. Erst als sie die Ursache erkannten, waren sie in der Lage,ihre Probleme selbst zu lösen.Beim STEAUF-Spiel reflektieren die Spieler ihre eigene Identität und machensich bewusst, womit und mit wem sie sich identifizieren.40 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenDie Entstehung eines lebendigen Organismus lässt sich beispielhaft an unserereigenen Existenzgründung erklären. Die Verschmelzung der weiblichen Eizellemit der männlichen Samenzelle nennen wir Zeugung.Aus dieser ersten Stammzelle entsteht ein lebendiger Organismus. Der neueMensch ist demnach eine integrative Lösung. Zwei polare Kräfte verschmelzenmiteinander und bilden eine neue Mitte: Das Herz.1+1=3. Das ist die Gleichung der Natur, die so manchen Mathematiker zumVerzweifeln bringt. Das Wachstum der Natur ist nicht unbedingt rational logisch,dafür lebendig. Wo die Natur für Integration sorgt, entsteht neues Leben.Anders ausgedrückt: Alles „Neue” in der Welt ist das Ergebnis einer Integration.Aus dem ewig Gleichen kann nichts Neues entstehen. In der Natur ist das Zusammenwirkenzweier polarer Kräfte Grundvoraussetzung für Energieerhöhungund lebendiges Wachstum.Einige Menschen zucken vielleicht bei dieser Beschreibung jetzt schon zusammen.Sie lesen „energetisch” und „materiell” und befürchten, im Bereich derEsoterik gelandet zu sein. Keine Bange: Selbst Albert Einstein, der als Ausnahmephysikerbekannt ist und dessen wissenschaftliche Arbeit 1922 mit einemNobelpreis ausgezeichnet wurde, erforschte das Verhältnis von Energie undMaterie. In seiner bekannten Formel E = mc 2, also: Energie = Masse x Lichtgeschwindigkeitim Quadrat, beschrieb er genau diesen Sachverhalt.WAS BEDEUTET DAS FÜR LEBENDIGE UNTERNEHMEN?Wenn wir materielle Zustände verstehen wollen - unsere Wirtschaftswelt istdoch stark materiell geprägt - dann kommen wir nicht umhin, uns auch energetischeZusammenhänge zu erschließen. Energie ist immer eine Vorstufevon materiellen Zuständen. Alles ist immer in Veränderung. Dinge materialisierensich, lösen sich wieder auf und materialisieren sich wieder neu. DieserSterbe- und Werdeprozess ist uns vertraut.EXKURSIhre Notizenzum Thema

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Identität:Genau diesem Zusammenhang begegnen wir, wenn wir über die Identitäteines Unternehmens nachdenken. Wir haben einen geistigen Anteil, (z. B.Unternehmensname, Logo und Unternehmer, etc.) und einen materiellenAnteil (z. B. Geld- und Warenfl uss, Produkte, etc.). Das Unternehmen kann nichtexistieren, wenn einer der beiden Aspekte vernachlässigt wird. Aus der Verschmelzungder beiden Anteile entsteht eine Mitte, das Herz.Diese integrative Lösung nennen wir Lebendigkeit.42 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS UNTERNEHMEN2.2 ERFOLGErfolg ist kein Zufall und doch fällt er uns zu, nämlich immer dann, wennProzesse in einer bestimmten natürlichen Reihenfolge ablaufen.Erfolg erfolgt!Stelle ich persönlich fest, „ich habe keinen Erfolg“, muss ich mich fragen, wieich mein Handeln verändern kann, damit am Ende Resultate erfolgen.Immer wieder stelle ich im Coaching fest, dass viele meiner Klienten gar nichtwissen, was Erfolg für sie bedeutet. Auf meine Fragen antworten sie beispielsweise:„Erfolg heißt für mich, mehr Geld.” Beim genaueren Überprüfen stelltsich heraus: Geld ist KEINE Materialisation. Erst wenn ich eine Packung Milchdafür kaufe und in der Hand halte, hat sich meine Kraft tatsächlich materialisiert.Erfolg hat somit etwas mit Materialisierung zu tun, dem Ergebnis, wenn sichEnergie verdichtet und zur „begreifbaren” Substanz wird.Erfolg erfolgt immer dann, wenn unsere Arbeitskraft zum Wirken kommt undwir greifbare Ergebnisse in den Händen halten (vgl. Kapitel 3.5 Kraft-Form-Dynamik-Materialisation)Führungskräfte, denen es gelingt, ihren Fokus auf die wesentlichen Punkte zulegen, werden Mehr-Wert schaff en. In der Natur ist nicht genau defi niert, wieder Mehrwert aussieht. Ist es mehr Gewinn? Mehr Freude, mehr Mitarbeiter,mehr Glück? Doch eines ist immer gleich: Am Ende des Tages kommt MEHRraus.Beim STEAUF-Spiel refl ektieren die Spieler diese Prozesse. Sie fi nden heraus,was verändert werden muss, um zukünftige Projekte erfolgreich zu Ende zuführen. Den Spielern wird der Unterschied bewusst, zwischen einer echtenMaterialisation und einem scheinbaren Erfolg. Dieses Bewusstsein ist im wahrstenSinne des Wortes Gold wert.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 43Ihre Notizenzum ThemaErfolg:2.3 LIEFERUNGUnternehmen, die etwas „umsetzen“ möchten, brauchen etwas, was sie ihrenKunden im Tausch anbieten können: eine Lieferung.Als Unternehmer muss ich mir jederzeit darüber im Klaren sein, was ich zubieten habe und geben kann. Es kann nur etwas sein, was ich bereits besitzeund wovon ich so viel habe, dass mir bei dessen Abgabe selbst kein Mangelentsteht. Das ist meine Lieferung. Im Tausch dafür bekomme ich etwas vonmeinen Kunden zurück, zum Beispiel Unterstützung, Geld, andere Ware, etc..Meine Lieferungen können Produkte sein. Genauso gut könnten es auchDienstleistungen sein. Ich liefere nicht nur an meine Kunden, sondern auchan meine Mitarbeiter.44 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenDas braucht nicht immer ein Gesamtpaket zu sein. Es ist genauso gut möglich,in kleinen Päckchen und Einheiten zu liefern.Nehmen wir an, jemand möchte seine Erfahrung an andere weitergeben undbietet sie im Tausch für Geld an. Das kommt täglich vor, davon lebt das Beratungsgeschäft.Für Berater, Therapeuten und Coaches ist es unmöglich, ihre Erfahung vollständigauf jemand anderen zu übertragen. Vielmehr wird deren breiter Erfahrungsschatzin kleine, gut verdauliche Häppchen aufgeteilt. In welcher Dosis

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ihre Lieferung für andere nützlich ist, das gilt es herauszufinden. Das klingt soeinfach, doch genau das ist die schwierigste Aufgabe.WAS GENAU WIRD GELIEFERT?Ich liefere Produkte und Dienstleistungen an meine Kunden, jedoch auch anmeine Mitarbeiter. Immer wieder stelle ich im Coaching fest, dass es vielenmeiner Klienten schwer fällt, ihre Lieferung genau zu benennen, vor allemdann, wenn sie Dienstleistungen anbieten. Da haben es produzierende Gewerbewesentlich leichter. Sie haben handfeste Produkte und erstellen für die Lieferungeinen Lieferschein. Dienstleistern fehlt oft der materielle Zusammenhangfür das, was sie tun. Für ihre Produkte gibt es kein offensichtliches Lager, keineWarenbuchung, keine Verpackung, keine Verladung oder Lieferung.Was genau liefert denn beispielsweise ein Berater, ein Therapeut, ein Coach?In den meisten Fällen bekomme ich darauf die Antwort: „Ich liefere mein Wissen,meine Erfahrung.” Kann das sein? Würden sie genau das liefern, wäre esdanach weg. Zwölf Kilo Wissen aus dem Regal würden aus dem Warensystemausgebucht, verpackt und verladen werden. Die Spedition bringt es zum Kunden.In unserem Lager bleibt eine (Wissens-)Lücke zurück.Gut, dass es in Wirklichkeit nicht so ist, auch wenn ich in meinen Coachingshäufig von genau diesem Szenario höre. Das ist kein Vorwurf an meine Klienten.Vielmehr zeigt es, wie weit wir im beruflichen Alltag von der Realität entLebendigeUnternehmen spielen - STEAUF 45fernt sind. Das unbewusste Jonglieren mit Fachbegriffen wird dann zum Problem,wenn die Kassen leer bleiben. Die Frage drängt sich auf: Was schreibeich auf meine Rechnungen, wenn mir meine Lieferung unbekannt ist? Wasalso genau liefert ein Unternehmer, der im Dienstleistungssegment tätig ist?Was ist weg, wenn er es an seine Kunden weiter gibt?Die Antwort ist eigentlich sehr einfach: Der Unternehmer verkauft seine Zeit.Die Zeit, die der Unternehmer mit dem Kunden verbringt, bzw. für ihn arbeitet,kann er nicht anderweitig nutzen. Die Zeit ist verbraucht. Den Zeiteinsatzgleicht der Kunde aus, indem er den Unternehmer dafür bezahlt.Oder der Unternehmer schafft ein Produkt, wo sein Wissen und seine Erfahrungmaterialisiert ist. Zum Beispiel habe ich das STEAUF-Spiel entwickelt und diesesBuch geschrieben. In diesen „handfesten Produkten” habe ich mein Wissenmaterialisiert. Ich kann sie verkaufen, aus dem Lager ausbuchen, verpacken,verladen, versenden - und danach sind sie weg. Mein Wissen als lebendigeUnternehmerin jedoch bleibt mir erhalten und steht auch noch den Kundenzur Verfügung, die mich für Beratungen buchen.WIE WERTVOLL IST EINE LIEFERUNG?Jeder Kunde ist anders. Die Herausforderung besteht darin, das Gesamtpaketso zu verpacken, dass es für den jeweiligen Kunden passt. Der große Erfahrungsschatzwird somit passgenau auf den Bedarf des Kunden zugeschnitten.Als Beraterin mache ich das nicht anders: Statt meinen Kunden mein gesammeltesWissen zu predigen, nehme ich diesen Teil heraus, der für meine Kundenrelevant ist, d.h. deren Problem löst.Das ist die hohe Kunst in der Beratung. Darin lassen sich durchaus Qualitätsunterschiedeableiten und der Nutzwert einer Beratung wird somit neu definiert:Die Beratung ist WERT-voll, wenn es dem Berater gelingt, innerhalb einerdefinierten Zeit eine passende Lösung für das Kundenproblem zu finden.Dieser Nutzwert bestimmt den Preis und rechtfertigt auch die Preisunterschiede:Ein erfahrener Berater liefert vermutlich schneller die Lösung, als ein Berufsan46STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenEXKURSfänger. Die Beratungsstunde mit dem Senior-Consultant kostet somit mehr,als eine mit dem Assistenten.WERT VON ARBEITARBEIT ALS LIEFERUNGNicht nur Unternehmen liefern Produkte und Dienstleistungen. Auch Mitarbeitersind Lieferanten für ihre Unternehmen: Sie liefern täglich ihre Arbeitskraftund werden dafür entlohnt. Häufig stelle ich fest, dass Menschen den Wert vonArbeit daran bemessen, wieviel Zeit jemand dafür aufgebracht hat, um sie zuerledigen. Dieser Ansatz stammt aus Zeiten der Industrialisierung.Bei Akkordarbeiten wird häufig die Leistung einer Arbeitskraft an denselben

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Faktoren gemessen, wie sie auch für die Produktivität und Auslastung vonMaschinen gelten. Um die Leistungsfähigkeit einer Maschine zu berechnenverwenden die Physiker folgende Formel: P = W/t. Die physikalische Einheit derLeistung ist Watt „W”, das Formelzeichen lautet „P” und steht für Power.„W” steht für Arbeit, bzw. Work und „t” gibt die Zeit an. Die mechanische Leistungdefinieren Physiker somit als Quotient aus Arbeit und Zeit.Die Arbeitsleistung eines Hausmeisters berechnet sich demnach wie folgt:Wieviel Stühle kann ein Mensch in einer Stunde stapeln? Schafft er 100 Stühle(100 W) in 1 Stunde (1 t) liegt seine Leistung bei 100 P. Die Formel dazu heißt:100 W / 1 t = 100 P. Braucht er für die gleiche Anzahl Stühle doppelt soviel Zeit,nämlich 2 Stunden (2 t) lautet die Formel 100 W / 2 t = 50 P. Der Hausmeisterhat somit nur die halbe Leistung gebracht.Doch wie sieht es aus, wenn wir nicht nur die Quantität von Arbeit messenwollen, sondern es auch um die Qualität der Arbeit geht? In diesen Fällen führtdiese Formel in die Irre. Gerade in Bereichen, wo Service und Kundennähe einegroße Rolle spielen, lässt sich der Wert von Arbeit nicht am Faktor Zeit messen.Für ein gutes Kundengespräch braucht es Zeit, um eine nachhaltige Kundenbindungherzustellen. Eine angenehme Atmosphäre, ein gutes Betriebsklima,ein freundliches Wort, Wertschätzung und Vertrauen entstehen im Betriebnicht von allein. Sie sind das Produkt von vielen, kleinen Lieferungen von Mitarbeitern,die nur in einer zeit-druck-freien Umgebung zur Entfaltung kommen.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 47WORTE ALS LIEFERUNGDer Wert von Worten lässt sich gar nicht so einfach definieren, weil er abhängigist von demjenigen, für den die Worte bestimmt sind.In einem persönlichen Gespräch beispielsweise kann ich meine Worte auf dieVerständnisebene meines Gegenübers anpassen: Mit einem Erwachsenenspreche ich anders, als mit einem Kind oder einem Menschen aus einem mirsprachlich und kulturellen fremden Land.In Coachings spreche ich mit Mitarbeitern von Unternehmen anders, als mitFührungskräften, von denen ich aufgrund ihrer Position im Unternehmeneinen größeren Verantwortungsbereich und Überblick erwarten darf.Wie WERT-voll meine Worte für den Einzelnen sind, hängt davon ab, ob es mirgelingt, mich klar und verständlich auszudrücken. Versteht mich mein Gegenüber?Bewirke ich mit meinen Worten etwas bei ihm? Berühre ich ihn mit dem,was ich sage? Das ist die Messlatte, die den Wert meiner Worte bestimmt.Umgekehrt ausgedrückt heißt das: Wenn mich mein Gegenüber nicht verstehenkann, dann liegt es nicht daran, dass er nicht intelligent genug ist. Es zeigtvielmehr, dass ich unfähig bin, mich verständlich zu äußern.Komplexe Zusammenhänge auf eine niedrigschwellige Verständnisebene zubringen, diese Vorgehensweise ist nicht neu. Ich erinnere dabei an MartinLuther, der vor 500 Jahren die Bibel übersetzte. Wie ging er vor? Er übersetztedie Überlieferungen der Heiligen Schrift in eine Sprache, welche „die Magdim Stall” verstehen konnte. Das heißt, er brach das Sprachniveau so weit herunter,dass die Texte für jeden Menschen verständlich waren.Ein weiteres Vorbild lebte viel früher, nämlich vor circa 2000 Jahren. JesusChristus erklärte komplexe Zusammenhänge in Metaphern, also in Form vonGleichnissen. Anhand einfachster Beispiele und Geschichten aus Ackerbau,Fischerei und Viehzucht übermittelte er seine Botschaft. Im Grunde ist diesdas erste uns bekannte Storytelling. Jesus Christus gelang es damit, das großeGottesreich in einfachen Bildern zu erklären.DAS UNTERNEHMENIhre Notizenzum ThemaLieferung:„Ihr werdet sie an ihren Früchten erkennen“, so heißt es schon im Matthäusevangelium.„Ein guter Baum trägt gute Früchte, ein fauler Baum trägt fauleFrüchte.“ Ein Unternehmen, das Früchte verkaufen will, muss auch dafür sorgen,dass Früchte vorhanden sind! Die unternehmerische Absicht mag noch so gutsein - wenn am Ende nichts dabei herauskommt, habe ich nichts, das ichverkaufen kann. Den Kunden wird es nicht ausreichen, wenn im Schaufenster

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zu lesen ist: „Frische Früchte - ab morgen!“ Sie wollen jetzt etwas kaufen undvertrauen darauf, dass es dem Unternehmen gelingt, rechtzeitig zu liefern.Beim STEAUF-Spiel refl ektieren die Spieler ihre eigene Lieferung. Was habensie zu bieten, welche Tauschgeschäfte sind möglich? Wie WERT-voll ist dieeigene Lieferung für andere? Das ist die zentrale Frage, deren Antwort aufeiner Wabenkarte festgehalten wird.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 492.4 KOMMUNIKATIONKommunikation ist aus meiner ganz persönlichen Betrachtungsweise herauseines der bedeutendsten Themenfelder im STEAUF-Spiel. Wenn ich selbst indie Rolle der Spielleitern schlüpfe und einen Coachingprozess mit demSTEAUF-Spiel moderiere, dann richte ich auf das Feld Kommunikation einenstarken Fokus. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass ich während meinesBerufslebens eine große Expertise im Bereich Kommunikation gewinnen konnteals Journalistin, PR-Beraterin, Kommunikationswissenschaftlerin, etc.. Zumanderen, und das ist wohl der Hauptgrund, bin ich der Meinung, dass für diemeisten Probleme in Unternehmen und Teams der Ursprung meist in derKommunikation zu fi nden ist. Viele Missverständnisse führen zu handfestenKonfl ikten, zu personellen, zeitlichen und fi nanziellen Verlusten. Dabei könntensie oftmals so einfach behoben werden, wenn die Verantwortlichen mehrFeingefühl für den richtigen Ton und die richtige Kommunikation hätten.WAS IST DIE „RICHTIGE“ KOMMUNIKATION?In meinen Seminaren zu Konfl iktmanagement und Streitkultur stelle ich seitJahren immer dieselbe Frage: Was ist der Unterschied zwischen Kommunikationund Informationsvermittlung? Den wenigsten Menschen ist bewusst, dasszwischen den beiden überhaupt ein Unterschied besteht. Wie selbstverständlichgehen die meisten Menschen davon aus: Informationsvermittlung istKommunikation. Grundsätzlich ist das nicht verkehrt, doch umgekehrt ist dasnur teilweise richtig: Kommunikation ist nicht ausschließlich Informationsvermittlung,sondern viel, viel mehr!Vom lateinischen Wortursprung „communio“ abgeleitet, bedeutet Kommunikationsinngemäß „Gemeinschaft haben“. Unter diesem Aspekt dient jedesWort, jede Geste und Mimik, kurzum jeder Ausdruck dazu, Gemeinschaft mitanderen aufzubauen und zu pfl egen. Schauen wir uns doch um: Wo in unserempersönlichen Umfeld kommunizieren wir, d.h. wo drücken wir uns so aus,dass Gemeinschaft entsteht?50 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenIm privaten Kreis gelingt uns das noch eher: Selbst über Social-Media-Kanälehalten wir Kontakt mit unseren „Freunden“. Man mag über Facebook & Co.vieles sagen und denken und es gibt sicherlich eine Menge zu kritisieren.Persönlich stelle ich jedoch fest, dass ich über Facebook und WhatsApp wesentlichmehr am Leben meiner auf der Welt verstreuten Freunde Anteil nehmenkann und ich mich mit ihnen verbundener fühle, als es früher der Fall war.Zweifelsfrei klappt unsere Kommunikation über diese Kanäle besser als ohnesie.In der beruflichen Kommunikation hingegen prägt vielmehr Informationsvermittlungunseren Alltag. Obwohl die Kommunikation in Unternehmen immerstärker professionalisiert wird und viel Geld in bessere Kommunikation investiertwird, kommunizieren Unternehmen doch oft am Wesentlichen vorbei.Das fiel selbst meinem Großvater einst auf, als er im Gespräch mit seiner Krankenkasseinternen Irrungen und Verwirrungen ausgesetzt war. Zu einer Mitarbeiterin,welche die Missverständnisse „schön reden“ wollte, sagte er: „Siesollten untereinander weniger kommunizieren, sondern mehr miteinanderschwätza - dann würden Sie vielleicht auch verstehen, was Ihre Kunden vonIhnen wollen.“Schauen wir uns doch um! Wo genau gelingt „communio“?Die Krisen in meinem persönlichen, beruflichen, medialen, gesellschaftlichenUmfeld sind fast ausschließlich allesamt Vertrauenskrisen. In den meisten Fällengeht es darum: Der eine vertraut dem anderen nicht, der andere traut demeinen nicht über den Weg. Chefs fühlen sich von ihren Mitarbeitern nicht

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akzeptiert, Mitarbeitern mangelt es an Wertschätzung und Respekt. Führungskräftebeklagen mangelndes Engagement ihrer Mitarbeiter. Diese wiederumschreien nach Führung. Egal wo ich hinschaue: Überall haben wir Problemein der Kommunikation. „Communio“ gelingt nicht! Die meisten sind als Einzelkämpferunterwegs anstatt Teil eines Kollektivs, bzw. eines Schwarms zu sein.Warum die zwischenmenschliche Kommunikation so häufig schief läuft, habeich eigentlich erst richtig verstanden, als mir Prof. Josef Sawetz erklärte, wiedas menschliche Gehirn funktioniert. In einer Vorlesung über Kommunikationspsychologiebekam Schubladendenken für mich eine tiefere Bedeutung.Alle Impulse, die wir Menschen mit unseren fünf Sinnen aufnehmen, durchlaufeneinen Emotions-Filter bevor sie zu einer rationalen Entscheidung führen.ALLE Impulse!Das heißt umgekehrt: Keine Entscheidung, die wir treff en, ist rein rational.Gefühle beeinfl ussen unser Denken und Handeln.Ur-Instinktflüchtenkämpfentot stellenfortpflanzenDas menschliche Verhalten ist stark von Instinktmustern geprägt,die sich in der Kommunikation wie folgt ausdrücken:Kommunikationausweichen, wegrennenaggressiv sein, streitenunerreichbar sein, ignorierenInformationen streuen, tratschenGROSSHIRN (RATIO)20MIO. JAHREZWISCHENHIRN(EMOTION)80MIO. JAHRESTAMMHIRN(UR-INSTINKT)300MIO. JAHREReiz wird injeweiligerGehirnregionbearbeitetAbbildung 7: neuronale Kommunikation52 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenEXKURS Das menschliche Gehirn ist - ganz vereinfacht ausgedrückt - in drei Bereichegegliedert (vgl. Sawetz, 2015: 331).In das Stammhirn: Das ist ca. 300 Millionen Jahre alt und der älteste Teil in derEvolutionsgeschichte des menschlichen Gehirns.Dort sind alle Urinstinkte gespeichert. Ein Sinnesreiz wie Licht, Lärm etc. aktiviertdie Stammhirnzentrale und prüft: Muss ich kämpfen, flüchten, mich tot stellen,fortpflanzen - oder ist alles gut und ich kann mich wieder entspannen.Je nachdem, zu welchem Urteil das Gehirn in einem Bruchteil einer Sekundekommt, öffnen sich im Stammhirn Schleusen und der Reiz wird an dieser Stelleins Zwischenhirn weitergeleitet (vgl. Sawetz, 2015: 186).Auch wenn die externen Sinnesreize heute kaum noch existenzielle Bedrohungendarstellen (Wer begegnet in seinem Alltag schon einem Säbelzahntiger?),so prägen Urinstinkte die menschliche Kommunikation:Wer flüchtet, weicht in der Kommunikation aus.Wer kämpft, wird aggressiv.Wer sich tot stellt, ist für andere unerreichbar.Kommunikativ pflanzen wir uns fort, indem wir dafür sorgen, dass unsereMeinungen weiter verbreitet werden, z. B. über Gerüchte, Geschwätz, etc..Das Zwischenhirn ist rund 30 Millionen Jahre alt. Dort sitzen die Emotionen,die der Mensch in diesem Sinnzusammenhang gelernt hat, z. B. Wut, Trauer,Angst, Freude, Sorge, Euphorie. Je nachdem an welcher Stelle diese Emotionsitzt, wird die Schleuse in das 10 Millionen Jahre junges Großhirn geöffnet.Der Mensch hat dann erst die Möglichkeit, rational zu entscheiden, was alsNächstes zu tun ist.WIE KOMMUNIZIEREN LEBENDIGE ORGANISMEN?

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Seit vielen Jahre befasse ich mich mit dem großen Themenfeld Kommunikationund erforsche das Wirkungsprinzip von lebendiger Kommunikation.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 53Sender EmpfängerAbbildung 8: Sender-Empfänger-ModellMir ist dabei aufgefallen, dass unser weit verbreitetes Kommunikationsverständnisauf einem Missverständnis beruht. Sämtliche Kommunikationsmodellein der wissenschaftlichen Literatur beschreiben Kommunikation als eine lineareAbfolge von Impulsen. Wie beispielsweise auch das Sender-Empfänger-Modell,das in den 40er-Jahren von den amerikanischen MathematikerkollegenClaude Shannon und Warren Weaver entwickelt wurde. Heute, knapp 80 Jahrespäter, ist es immer noch Grundlage für viele weitere Kommunikationsmodelle,die zwischenzeitlich auf unser komplexeres Kommunikationsverhalten adaptiertwurden.Der grundlegende Fehler, das ist meine ganz persönliche Meinung, liegt darin,dass wir Kommunikation linear beschreiben und begreifen. Das mag in dertechnischen Welt durchaus zutreffend sein. Shannon und Weaver entwickeltendas Sender-Empfänger-Modell für eine Telefongesellschaft, um die Störempfindlichkeitbeim Medium Telefon zu reduzieren. Die Kommunikation vonLebewesen unterscheidet sich jedoch grundlegend von der technischenKommunikation. Statt einer linearen Impulsfolge kommunizieren lebendigeOrganismen multidimensional und in Form von radialer Pulsation. Die Übertragungist nur scheinbar steuerbar und entzieht sich vollkommen der inhaltlichenInformationsübermittlung.Bislang liegt noch kein Kommunikationsmodell vor, das Kommunikation vonlebendigen Organismen eindeutig beschreibt. Daher habe ich mir erlaubt,54 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenEXKURSmeine Erkenntnisse in einem neuen Kommunikationsmodell zusammenzufassen.Das Pulsationsmodell beschreibt die lebendige Kommunikation vonMenschen.Das lebendige Herz pulsiert, energetische Schwingung ist alsPulsation wahrnehmbar.Die blaue Schwingung regt das andere Herz an auch zupulsieren. Es entsteht Kommunikation und Gleichklang.Abbildung 9: Pulsations-Modell IDAS PULSATIONSMODELLWer schon einmal einen Stein ins Wasser geworfen hat, konnte folgendes beobachten:Dort, wo der Stein in die Wasseroberfläche eintauchte, bildete sich einZentrum. Pulsierende Wellen bewegten sich in konzentrischen Kreisen von derMitte nach außen. Ein zweiter Stein, der ins Wasser eintaucht, verhält sich ganzgenau so. Auch von seinem Zentrum bewegen sich Wellenimpulse nach außen.Seine Wellen durchkreuzen zwar die Wellen des anderen Steins, lassen sie jedochungehindert weiter ihre Kreise ziehen. Wiederholt man den Steinwurf, würdedas Zentrum einen weiteren Impuls erfahren und diesen in konzentrischenKreisen weiter nach außen geben. Wie weit die Kreise ziehen und wie lange dieLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 55Pulsation anhält, ist von der Wiederholung und Stärke des Impulses abhängigund davon, ob sie von sogenannten „Wellenbrechern” aufgehalten werden.Die pulsierende Ausstrahlung ist auch in anderen lebendigen Organismen zuerkennen, u. a. im Erdmagnetfeld oder dem Lebenskraftfeld des Menschen.Das Wirkungsprinzip, dass wir beim Steinwurf ins Wasser als Pulsation in konzentrischenKreisen wahrnehmen, ist bei allen lebendigen Organismen wiederzufinden,die dieselbe innere Struktur aufweisen. Das Magnetfeld der Erde:die Ausstrahlung erfolgt über das Toroidfeld. Der geomagnetische Nordpolund Südpol bilden die Dipolarachse. Die Erdenergie überträgt sich überDas blaue Herz pulsiert und berührt die anderen Herzen mitseinem „Blau“.Das grüne Herz lässt sich nicht anregen und pulsiert weiter grün.Das rote Herz lässt sich anregen, nimmt die blaue Pulsation aufund verstärkt sie.Die Intensität der Pulsation und die Klarheit der Farbebestimmen den Ton der Kommunikation.

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Abbildung 10: Pulsations-Modell II56 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenFeldlinien multidimensional nach außen. Würde man das Erdmagnetfeld amÄquator aufschneiden, so wäre dort ein Ringfeld erkennbar, das ebenfalls inkonzentrischen Kreisen von der Mitte nach außen pulsiert. Das Lebenskraftfelddes Menschen - die Aura - ist gemäß derselben Architektur aufgebaut. Auchder menschliche Körper hat ein Toroidfeld und ein Ringfeld, das sich aus zweipolaren Kräften speist. Die Ausstrahlung und Reichweite des Feldes ist abhängigvon der zugrundeliegenden Kraft und wird nur von Blockaden gebrochen,die eine pulsierende Bewegung verhindern.MERKMALE DES PULSATIONSMODELLSIn der lebendigen Kommunikation lassen sich drei Merkmale des Pulsationsmodellswie folgt erkennen:• Der Kommunikator muss klar und eindeutig senden. Wer keine Meinunghat, oder mehrdeutige Impulse ausstrahlt, kann andere nicht erreichenund überzeugen.• Der Kommunikator muss stark ausstrahlen. Sein Impuls braucht die nötigeKraft, um andere am Herz zu berühren. Reize, die im Stammhirn gesetztwerden und unsere Urinstinkte anregen (flüchten, kämpfen, tot stellen,fortpflanzen) bzw. unser Zwischenhirn erreichen und Emotionen hervorrufen,sind besonders stark und effektiv.• Der Kommunikator muss kontinuierlich ausstrahlen. Immer wieder malein bisschen kommunizieren, bringt letztlich nichts. Der Impuls verpufft.Wer dranbleibt und regelmäßig den eigenen Standpunkt vertritt wirdandere überzeugen.Im STEAUF-Spiel überprüfen die Teilnehmer ihr eigenes Kommunikationsverhaltendaraufhin, ob sie in der Lage sind, Beziehungen mit anderen aufzubauenund „communio“, also Gemeinschaft zu pflegen.EXKURSLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 57Ihre Notizenzum ThemaKommunikation:2.5 WERTBei dem Themenfeld „Wert“ geht es um drei verschiedene Werteaspekte: (Selbst-)Wert, Wertekultur und Tauschwert.WELCHEN WERT HAT EIN UNTERNEHMEN FÜR DIE GESELLSCHAFT?Mit dieser Fragestellung befassen sich viele Unternehmen, um herauszufi nden,was ihr USP ist, ihr Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt.Was unterscheidet das Unternehmen X von seinen Mitbewerbern? Was machtX so besonders? Womit sticht X aus der Menge hervor?Im Coaching stelle ich immer wieder fest, dass Unternehmen auf diese Fragekeine eindeutige Antwort haben. Häufi g höre ich allgemeine Floskeln, wie:58 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas Unternehmen„Wir sind kundennah! Wir sind innovativ! Wir haben gute Produkte!” - „Aha!Glauben Sie wirklich, Sie seien das einzige innovative und kundennahe Unternehmenmit guten Produkten?” - „???” Schweigen.Sobald ich anders frage, wird es spannend: „Angenommen Ihr Unternehmenwürde es morgen nicht mehr geben, wem würde es fehlen?“ Noch persönlicherlässt sich fragen: „Warum bist du hier? Wer trauert um dich, wenn du fehlst?”Sobald wir unsere Geschichte vom Ende her denken, werden wir plötzlichaufgefordert, uns aufs Wesentliche zu konzentrieren. Darum geht es!Wie eingangs im Kapitel MENSCH erwähnt, habe ich 18 Monate in einemSeniorenheim gewohnt und in dieser Zeit von vielen Menschen Abschiedgenommen. Für viele war erst in den letzten Stunden der Wert ihres Lebenserkennbar. Hat es sich gelohnt, zu leben? War es ein gutes Leben?Von den Sterbenden habe ich gelernt: Das Ende vor Augen lenkt die Konzentrationaufs Wesentliche - oftmals zu spät.Könnten wir diesen Erkenntnisprozess nicht schon früher vollziehen?WERTEKULTUR IN UNTERNEHMEN

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Derzeit befinden wir uns in einem gesellschaftlichen Wandel. Unternehmenwerden nicht mehr nur nach der Größe ihres Fuhrparks und ihres Umsatzesbewertet, sondern vielmehr auch an ihrem Werteverhalten und ihrer Wertekulturgemessen. Konsumenten wollen von Unternehmen wissen, inwieweitsie mit ihrem Handeln auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.Diese Fragestellung wird in Unternehmen unter dem Fachbereich CorporateSocial Responsibility (CSR) behandelt.Das fordert auch Führungskräfte heraus. Jedem einzelnen Mitarbeiter im Unternehmenmuss zunächst klar sein, welche Werte ihm persönlich in seinemLeben wichtig sind. Erst dann, wenn sich der Einzelne diese Frage beantwortenkann, kann er entscheiden, ob er im richtigen Unternehmen ist, in demeine Wertekultur gelebt wird, die ihm entspricht.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 59EXKURSSpielt der Wert „Menschenwürde“ in meinem Leben eine wichtige Rolle, werdeich nicht in einem Unternehmen arbeiten können und wollen, das andereMenschen ausbeutet, zum Beispiel in Form von Kinderarbeit, Niedriglöhnen,oder Ähnlichem.Ist mir der Wert „Freiheit“ besonders wichtig, werde ich mich in einem Unternehmenengagieren, indem sich Menschen frei entfalten und entwickelndürfen. Eine Führungskraft mit einem großen Freiheitsbedürfnis wird dies auchden eigenen Mitarbeitern ermöglichen und Rahmenbedingungen schaffen,die sie eigenverantwortlich sein lassen. Zum Beispiel frei in der Entscheidung,wann und wo sie arbeiten wollen.Diese Freiheit zeigt sich auch in der Auswahl von Kunden: Projektaufträge, diedurch gesetzliche Vorschriften stark eingeschränkt sind, werden in einem„freiheitsbedürftigen“ Unternehmen weniger Anklang finden, als kreative Projekte,die einen Freigeist fordern.Selbstverständlich braucht Freiheit auch klareAbstimmungen, wenn darüber hinaus geregelte Abläufe sichergestellt werdenmüssen. Doch in vielen Unternehmen ist wesentlich mehr Spielraum möglichals bislang ausgeschöpft wird.Materiell betrachtet ist unser Körper nicht viel wert. Er ist nichts weiter als eineZusammensetzung billigster chemischer Elemente. Von 70 Kilogramm Körpermassesind allein 69 Kilo Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff undKalzium. In nur einem Kilo finden wir die restlichen Elementen des Periodensystems,darunter Gold, Silber und Lithium. Der Materialwert von uns Menschenist demnach gering. Sauerstoff, unseren Hauptbestandteil, gibt es umsonst ausder Luft. Kohle und Wasser sind ebenfalls günstig zu haben, Gold steckt für0,7 Cent, Lithium für 2 Cent in uns. Der menschliche Körper ist also ein Billigprodukt.WAS MACHT DEN MENSCHEN WERTVOLL?Immanuel Kant sagte einst dazu: „Was einen Wert hat, hat auch einen Preis.Der Mensch aber hat keinen Wert, er hat Würde.“ Dem möchte keiner widersprechen.Dennoch, wer sich umschaut wird bemerken: Alles hat einen Preis!60 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDas UnternehmenEXKURSIn einer kapitalistischen Welt wird das Leben eines jeden Menschen in Zahlenbewertet und verrechnet. Wir alle verkaufen unsere Arbeit, unsere Gedanken,unsere Zeit - bekommen jedoch im Tausch dafür unterschiedlich viel Gehalt,Schmerzensgeld oder Versicherungsprämien. Organe werden auf dem Schwarzmarktgehandelt, Menschen auch. Zwar steht im Grundgesetz, dass alle Menschengleich sind. Doch wer nachrechnet, dem wird schnell klar: Das Lebenhat nicht nur einen Preis, sondern viele. Der Wert ändert sich, je nachdem werdarauf blickt: ein Biochemiker, ein Personalmanager, ein Theologe oder Volkswirt.Auch für den deutschen Staat zählen innere Werte wie Liebe, Glück und Zufriedenheitihrer Bürger keinen Cent. Was zählt, ist die Leistung des Einzelnen,die sich in Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen bemessen lässt.Humankapital lautet der Fachbegriff, der 2004 zum Unwort des Jahres gekürtwurde und Menschen ausschließlich zur ökonomisch interessanten Größedegradiert.Die rein ökonomische Bewertung eines menschlichen Lebens mag vielen

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uncharmant erscheinen - mir auch! Um so wichtiger wird es doch, dass wirpersönlich unseren eigenen Wert definieren und uns fragen: Was macht meinLeben wertvoll für mich und andere?DER WERTH DES MENSCHENBereits im Jahre 1883 veröffentlichte Dr. E. Engel, damals Königlicher Ober-Regierungsrath und Direktor des Königlichen Preußischen Statistischen Bureaus,seine „Erkenntnisse zum Kostenwerth des Menschen”. Seine Arbeit beruhtedarauf, speziell für Menschenhandel den Wert des Menschen zu berechnen.Der Mensch war damals die Ware, die verkauft wurde. Engel definierte denWert des Menschen wie folgt: „Im Allgemeinen ist Werth die Bedeutung, diejemand, mit Rücksicht auf einen bestimmten Zweck, einem bestimmten Gegenstandebeilegt. … Der Gesellschaftswerth beruht auf Brauchbarkeit und Bedarf.Ohne Bedarf hat ein auch noch so brauchbarer Gegenstand keinen Werth, undohne Brauchbarkeit wird wohl ein Gegenstand, der also zu nichts nützt, schwerlichein Bedarf und von gesellschaftlichem Werthe sein.”Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 61In anderen Worten ausgedrückt meint Engel einen bis heute gültigen Zusammenhangvon Angebot und Nachfrage. Kann die Nachfrage nicht ausreichendgedeckt werden, werden die raren Produkte wertvoller und somit zu einemhöheren Preis angeboten.Die Leistung von Menschen, die immateriellen Werte, wie zum Beispiel derGesang eines Sängers, berechnet Engel folgendermaßen: „So hat z. B. ein virtuoserSänger, dessen Leistungen ihm hohen Gewinn bringen, zunächst einenbestimmten Kostenwerth, verursacht durch seine Ausbildung.Seine Leistungen, obgleich sie im Moment der Production consumirt werdenmüssen, haben einen hohen Tauschwerth; denn sie können nur gegen Hingabeeines anderen beträchtlichen Werthgegenstandes genossen werden.Auf dem hohen Tauschwerthe dieser Leistungen beruht der hohe Ertragswerthdes betreffenden Sängers; ein Werth, der freilich zeitlich begrenzt ist, weil dieHervorbringung gleich guter Leistungen es ist, wovon der Tauschwerth derselbenabhängig ist. Da, wo der ganze Mensch noch Sachgut ist, haben wenigerseine Leistungen, als vielmehr seine Person einen Tauschwerth, und diese istin Folge dessen ein Tauschgegenstand, mit anderen Worten: eine Waare.”DER RICHTIGE PREISAn der Stelle, wo wir unsere Leistung, unsere Dienste, Gedanken, etc. an andereweitergeben und verkaufen, entsteht ein Geschäft.Wem unsere Leistungen nützlich sind, der ist auch bereit, dafür zu bezahlen.Der Preis wird über den Nutzwert definiert, d.h. über den Wert des Nutzen,den mein Kunde aus meiner Leistung generiert.Zudem spielt jedoch auch der Tauschwert eine Rolle:Wieviel Geld ist die Zeit wert, die ich in jemand anderen investiere?Was heißt das konkret? Welchen Wert hat meine Zeit? Dazu ein Beispiel: Wennich mit einer Freundin zusammen ein Glas Wein trinke und sie mir von ihrenBeziehungsproblemen berichtet, dann höre ich ihr gerne zu, tröste sie, steheDAS UNTERNEHMENIhre Notizenzum ThemaWert:ihr mit Rat und Tat zur Seite. Meine Zeit teile ich mit meiner Freundin - freiwilligund kostenlos.Kommt dieselbe Freundin als Geschäftsführerin eines großen Unternehmenszu mir, um mit mir Konfl ikte mit ihren Mitarbeitern, Kunden, etc. zu besprechenund zu lösen, stelle ich ihr selbstverständlich eine Rechnung. Meine Dienstleistungin Form von Zeit, Erfahrung und Wissen verkaufe ich ihr zum entsprechendenTauschwert. Der Wert meiner Zeit ist nicht willkürlich gewählt, sondernwird dadurch bestimmt, wie viel berechnete Kundenzeit ich aufwenden kann,um meinen Kostenapparat zu decken.Immer wieder stelle ich fest, dass meine Klienten in ähnlichen Situationen ineine Zwickmühle geraten, wenn sie Menschen aus ihrem Bekanntenkreis alsKunden haben. Sie trauen sich nicht, ihnen eine Rechnung zu stellen, ausScham, ihnen würde Eigennutz oder gar Gier unterstellt. Das ist ein Fehler!

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Mein Opa gab mir folgende schwäbische Lebensweisheit mit auf den Weg:„G’schäft isch G’schäft und Schnaps ist Schnaps!”Im STEAUF-Spiel klären die Spieler den eigenen (Selbst-)Wert, Nutzwert undTauschwert. Ihre persönlichen Werte stimmen sie ab mit der Wertekultur inihrem Umfeld.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 632.6 SINNDas Themenfeld „Sinn”, eines der acht Themenfelder, die beim STEAUF-Spieldas Unternehmen betreff en, ist sehr eng verknüpft mit einem persönlichenThemenfeld, nämlich dem Herzenswunsch.Angenommen, mein Herzenswunsch sei es, nach Paris zu fahren und ich wärebereit, andere Menschen mit nach Paris zu nehmen. In diesem Fall könnte ichmeinen Herzenswunsch sinnstiftend auf ein Unternehmen übertragen. MeineEntscheidung wäre: Ich gründe ein Unternehmen mit dem Ziel, Paris zu erreichen.Mit denjenigen Menschen, die dasselbe Ziel wie ich verfolgen, schließeich mich zusammen und gründe eine Zweckgemeinschaft.Übertragen wir dieses Beispiel passenderweise auf ein Busunternehmen. DerInhaber kauft einen Bus. Menschen, die nach Paris wollen, steigen ein. Wichtigdabei ist: Auf dem Bus muss deutlich sichtbar ein Schild angebracht sein, aufdem in großen Lettern PARIS steht. So kann jeder erkennen, wohin die Reisegeht und worauf sich jeder einlässt, wenn er in diesen Bus einsteigt.Selbstverständlich stehen hinter dem Ziel verschiedene Motivationen: Dieeinen wollen den Eiff elturm sehen, die nächsten haben Karten für ein Konzertmit einem französischen Chanson-Sänger. Andere wollen einfach mal wiederFranzösisch sprechen und Croissant essen. Für alle jedoch gilt: Das große Zielist PARIS. Das gemeinsame Wunschziel verbindet alle miteinander. Jeder gibtsein Bestes, um PARIS zu erreichen.Der Sinn der Reise, der Sinn des Unternehmens, ist also Ausdruck eines übergeordnetenWunsches. Alles Handeln ist darauf abgestimmt, den übergeordnetenWunsch zu erfüllen, dieses Ziel zu erreichen.Auf die Frage nach dem Sinn im Unternehmen ist immer wieder zu hören:„Geld verdienen!“ Auf unser Busbeispiel übertragen würde das allerding heißen:„Herumfahren!“ Kann das der Sinn sein?64 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDienstleister leistet Dienst,dient der Schöpfung undstellt sich als Kanal zurVerfügungDer Kunde hat einen Mangel,der von anderem erkannt undgedeckt wird.KundeInspiration lat. inspiratio:Beseelung/Atem/EinhauchenSinnvoll ist das was dieSchöpfung durch ihr Geschöpfzum Ausdruck bringen will.Augenhöhe=wertebewusstKUNDE MIT BEDARF/PROBLEM UND LIEFERANT MITPRODUKT/LÖSUNG ZIEHEN SICH GEGENSEITIG ANAbbildung 11: ProduktwelleBei allen Handlungen und Produkten im Unternehmen ist die Frage nach demSinn von größter Bedeutung. Die Aussicht, ein übergeordnetes Ziel zu erreichenund Herzenswünsche zu erfüllen, gibt die nötige Zugkraft, die Projekte gelingenzu lassen.Nach dem Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry:„Wenn Du ein Schiff bauen willst,dann trommle nicht Männer zusammen,um Holz zu beschaff en, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“Im STEAUF-Spiel erkennen die Spieler ihre eigene Sehnsucht. Sie gilt es für alle

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zu stillen. Ein Unternehmen, das Rahmenbedingungen schaff t, um ein übergeordnetesZiel zu erreichen, arbeitet sinnerfüllend für alle.Ihre Notizenzum T ThemaSinn66 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS UNTERNEHMEN2.7 VISIONDie Kraft der Gedanken wird von vielen Menschen unterschätzt. Mit unserenGedanken und unserer Absicht sind wir in der Lage, die Zukunft zu gestalten.Am Anfang mag es eine Ahnung sein, eine Idee, ein Gedanke, der uns beschäftigt.Irgendwann schreiben wir diesen Gedanken auf, materialisieren eineGehirnströmung auf unserem Blatt Papier. Und immer mehr beeinfl usst dieserGedanke unser Handeln, verändert uns und unser Tun.Es ist durchaus sinnvoll, die eigene Gedankenwelt zu überprüfen, denn mitjedem Gedanken schaff en wir unsere Realität und gestalten unsere Zukunft.Das gilt auch für Unternehmen. Auch dort genügt es nicht, „irgendeine” Visionzu haben wie „Paris” oder „Marktführerschaft”. Darüber hinaus sollte jederMitarbeiter eine klare Vorstellung davon haben, was er in Paris, bzw. als Weltmarktführermachen möchte. Die Vision prägt den Reiseweg, vor allem dengemeinsamen Weg mit Kollegen. Es ist unabdingbar, dass alle Mitarbeiter indieselbe Richtung schauen - ein Punkt, auf den ich gar nicht häufi g genugaufmerksam machen kann. In meiner Berufspraxis beobachte ich oft dasGegenteil. Vielen Führungskräften ist überhaupt nicht bewusst, dass sie ihreZielvorgaben niemals erreichen können, wenn sie es nicht schaff en, die Mitarbeiterin ihrem Projektbus auf ein gemeinsames Ziel zu vereinen. InterneMachtkämpfe und Widerstände sind an der Tagesordnung. Daher mein wiederholterAusruf: Bei der Vision ist es wichtig, dass ALLE in dieselbe Richtungschauen!Die Gestaltung jeder Reise ist von der detaillierten Vorstellung und Planungeines jeden einzelnen abhängig. Wem es genügt, nur das Ortsschild „Paris“ zusehen, wird anders planen, als jemand, der zukünftig in Paris leben möchte.Letzterer wird sich wohl im Vorfeld damit befassen, welche Kultur ihn in Frankreicherwartet oder auch schon mal einen Sprachkurs in Französisch besuchen.Im STEAUF-Spiel planen die Spieler mental ihre Zukunft. Jeder entwickelt eineVision - so konkret, als würde vor seinem geistigen Auge ein Film ablaufen. Jekonkreter Bilder und Vorstellungen dazu sind, desto eher treff en die Spielerrichtige Entscheidungen, um ihren Wunsch zu erfüllen und ihr Ziel zu erreichen.Ihre Notizenzum ThemaVision68 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDAS UNTERNEHMEN2.8 BEZIEHUNGENEin Unternehmen unterhält Beziehungen zu verschiedenen Menschengruppen.Im Spiel geht es für die Spieler darum, zu refl ektieren, mit welchen Menschensie Beziehungen pfl egen. Meist sind das Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten,Geldgeber und das gesellschaftliche Umfeld. Ein harmonisches Miteinandergelingt nur dann, wenn ein Unternehmen mit all seinem Handeln dem Gemeinwohldient. Oder anders ausgedrückt: Das unternehmerische Handeln mussALLEN dienen.WER SIND ALLE?Ein Unternehmen plant den Bau eines neuen Firmengebäudes. Die Entscheidungfür einen Neubau betriff t zum einen die eigenen Mitarbeiter, die sichüber mehr Platz und mehr Möglichkeiten freuen. Zum anderen sind jedochauch die Kunden von den neuen Plänen betroff en. Sie fi nden zukünftig schönereRäume vor, in denen das Unternehmen sie willkommen heißt.Auch die Nachbarn berührt die Zukunftsplanung des Unternehmens: Womöglichversperrt der Neubau deren Aussicht auf den Bodensee. Oder der neueParkplatz beschert ihnen mehr Lärm und Verkehr.Es könnte auch sein, dass die Hausbank ein Wörtchen mitreden möchte. In

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dem Moment, wo ein Neubau mit Hilfe der Hausbank fi nanziert werden soll,möchte der Geldgeber meist konkret wissen, mit welchen Umsatzprognosenzu rechnen ist.Auch das gesellschaftliche Umfeld ist von der Unternehmensentscheidungbetroff en. Vielleicht freut sich die Gemeinde darüber, dass neue Arbeitsplätzeentstehen.Kurzum: Unternehmen stehen mit vielen Beziehungsgruppen in Kontakt undbeeinfl ussen ihr Umfeld.Unternehmen, die verantwortungsbewusst handeln wollen, müssen alle Beziehungsgruppenim Blick haben. Sie sollten erkennen, mit welchen Entschei-Ihre Notizenzum ThemaBeziehungen:dungen sie den Lebensraum ihres Umfelds unmittelbar berühren oder beeinflussen. Dabei ist ein 360°-Rundum-Blick wichtig, um abschätzen zu können,wie, wo und wann das Unternehmen Einfl uss nimmt.Übrigens: Nicht nur Menschen sind von den unternehmerischen Entscheidungenunmittelbar betroff en, sondern auch die Natur, der Lebensraum von Tierenund Pfl anzen. Der Neubau eines Betonklotzes, der das, was vorher Waldund Wiese war, zukünftig in eine graue, versiegelte Fläche verwandelt, richtetgroßen Schaden an. Auch wenn Tiere und Pfl anzen keine Lobby haben undnicht dagegen demonstrieren, verdienen sie unseren Respekt. Ein Unternehmen,das sich gemeinwohlorientiertes Handeln auf die Fahnen schreibt, stehtallen Lebewesen gegenüber in Verantwortung. Es muss auch die Bedürfnisseder Tier- und Pfl anzenwelt achten und diese respektvoll behandeln. Das heißtnicht, dass nicht mehr gebaut werden darf. Vielmehr sollte beim Bau verstärktdarauf geachtet wird, dass die Interessen des Gemeinwohls nicht von Wachstums-und Gewinnabsichten einzelner ausgehebelt werden.Im STEAUF-Spiel wagen die Spieler einen 360°-Rundum-Blick und machensich bewusst, wie groß ihr Wirkungskreis tatsächlich ist und in welcher Beziehungsie zu ihrem Umfeld stehen.70 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 71

Die NaturDer Mensch ist ein lebendiges Wesen.Genauso wie ein Baum, eine Sonnenblume, eine Ameise oder der Gorilla imDschungel ist auch der Mensch ein Geschöpf und damit Teil der Schöpfung.Wo sonst könnte der Mensch verstehen lernen, wie Leben und Lebendigkeitfunktioniert, als von der Natur selbst? Wann könnte der Mensch besser verstehen,ein Teil der Schöpfung zu sein, als dann, wenn er erkennt, das alles EINSist. In allem Lebendigen wirkt dieselbe Kraft, steckt dieselbe Architektur, kommtdas zum Ausdruck, was die Schöpfung darüber hinaus in die Welt bringenmöchte.Im STEAUF-Spiel werden sich die Teilnehmer darüber bewusst, wie die NaturWachstum organisiert und lebendige Organismen gestaltet. Die Spieler refl ektierenüber 13 Themenfeldern, wo in ihrem Leben und ihrem Betrieb Wachstumgefördert oder gehemmt wird.

0372 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDIE NATUR3.1 MATERIALISATION1905 beschrieb der Nobelpreisträger Albert Einstein erstmals das Naturgesetz:Energie = Masse x Lichtgeschwindigkeit im Quadrat. Oder kurz: E=mc2.

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Bis heute begleitet seine spezielle Relativitätstheorie die Karriere vieler Schüler.Sie gilt nach wie vor unter Naturwissenschaftlern als bahnbrechendeErkenntnis.WAS BEDEUTET E=mc2 ?Albert Einstein ist bekannt als Ausnahmewissenschaftler. Bis heute ist die Genialitätdes vor 100 Jahren lebenden Physikers unbestritten. Vor allem hat sichEinstein nie davon abbringen lassen, Energie und Materie im unmittelbarenZusammenhang darzustellen. Genau das drückt seine berühmte Formel aus.Vereinfacht gesagt beschreibt die Formel folgendes: Wenn ich Materie, zumBeispiel einen Stuhl, in einem Aff entempo, nämlich in potenzierter Lichtgeschwindigkeit,durch das Universum jage, wird die Materie zu Energie. DerStuhl löst sich auf.Im STEAUF-Spiel befassen wir uns mit dem Themenfeld „Materialisation“, damitUnternehmer verstehen lernen, wie Materialisationsprozesse funktionieren.Am Fallbeispiel von Albert Einstein wird die Frage beantwortet: „Wie schnellmuss Energie bewegt werden, um Kraft freizusetzen?“Wir leben in einer materialistisch geprägten Welt. Dennoch ist Materie auchim Unternehmenskontext nicht mit Geld gleichzusetzen. Vielmehr bedeutetes, die hohe Kunst zu beherrschen, Energie so auf den Punkt zu verdichten,dass sie begreifbare Substanz und im wörtlichen Sinne erfassbar wird.Unternehmer können aus Materialisationsprozessen lernen. Zum Beispiel, wieeine Idee zu einer konkreten Handlung oder einem Produkt verwandelt werdenkann. Wer das Materialisieren beherrscht, kann Produkte wesentlich schnellerund energieeffi zienter entstehen lassen.Ihre Notizenzum ThemaMaterialisation:Beim Themenfeld Materialisation geht es auch darum, den Unterschied zwischenEnergie und Materie zu erkennen. Gerade in punkto Geld- und Warenfluss wird dieser kleine, aber feine Unterschied für Unternehmen schnell zurExistenzfrage.Am Beispiel eines Kundenauftrags wird es deutlich: Allein die Absichtserklärungdes Kunden, dem Unternehmen einen Auftrag zu erteilen, ist KEINE Materialisation.Die Unterschrift unter dem Vertrag besiegelt die Idee, gemeinsameinen Weg zu gehen - mehr nicht! Noch gibt es keinen Zugewinn für dasUnternehmen. Genau genommen ist selbst die Überweisung des Rechnungsbetragesauf das Bankkonto oder die Barzahlung noch keine Materialisationim eigentlichen Sinne. Wie das Wort schon sagt: Der Geldschein hat nur scheinbareinen Wert. Erst wenn jemand anderer bereit ist, dafür eine Packung Milcheinzutauschen, habe ich tatsächlich etwas in der Hand.Diesen Prozess in seinen einzelnen Schritten nachzuvollziehen ist für Unternehmensinnvoll. Im STEAUF-Spiel erkennen die Spieler, worauf sie konkretachten müssen, wenn sie wachsen und ihr Vermögen vermehren wollen. Mitder Erkenntnis fürs Wesentliche erfolgt Erfolg.74 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Natur3.2 MITTE UND GRENZENAlle Ereignisse, sowohl zeitliche als auch räumliche, lassen sich über bestimmteMerkmale definieren und folgen denselben Gesetzmäßigkeiten. Für alle Ereignissegilt: Sie haben eine Mitte und damit auch Grenzen.Betrachten wir das Ereignis „Leben“, unser ganz persönliches Leben. Es gibteinen Startpunkt, unsere Geburt. Und es gibt einen Endpunkt, unseren Tod.Den Zeitraum dazwischen nennen wir Leben. Auch unser Leben hat eine Mitte.Diesen Mittelpunkt, auch Höhepunkt genannt, kennen wir natürlich nicht, weiluns der Endpunkt unbekannt ist.Bei einem anderen Ereignis, zum Beispiel einem Seminar, gibt es ebenfallseinen Startpunkt, z. B. 9 Uhr. Und wir können einen Endpunkt definieren: DasSeminar endet um 17 Uhr. Irgendwo dazwischen ist die Mitte unseres Seminars,in diesem Fall wäre 13 Uhr die Mitte des Ereignisses.Auch räumliche Ereignisse weisen diese Charakteristik auf. Der Raum startetan einer Stelle und endet an einer anderen Stelle. Irgendwo dazwischen liegt

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die räumliche Mitte, der Mittelpunkt.Eine Mitte gibt es nur dann, wenn es klare Grenzen gibt. Bei einem Kreis ist derMittelpunkt klar: Es ist die Kreismitte. Bei einem verwinkelten Raum lässt sichdie Mitte geometrisch genau ausloten.Übertragen wir die natürliche Gesetzmäßigkeit auf Menschen und Unternehmen,lässt sich daraus eine Menge ableiten: Wenn in meinem Leben, in meinerFamilie, in meinem Unternehmen Grenzen fehlen, gibt es keine Mitte. Somitfehlt ein fester Ort, an dem sich meine Kraft sammelt und für mich spürbarwird.Manchmal verschieben sich jedoch meine Grenzen, z. B. weil ich mich räumlichvergrößere. Somit verschiebt sich auch meine Mitte. Oder weil ich michgegenüber anderen stärker abgrenze, vielleicht schneller „Nein!” sage undweniger Fremdbestimmung dulde. Dann bleibe ich in meiner Kraft.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 75Bei einem meiner Kunden konnte ich die Auswirkungen eines fehlenden Lebensmittelpunktessehr gut beobachten: Er lebte am Wochenende mit seiner Familiean dem einen Ort und arbeitete unter der Woche an einem anderen Ort,ca. 300 km von zuhause entfernt. Er pendelte zwischen zwei Orten, zweiFreundeskreisen, zwei Leben. Das ging lange Zeit gut, war natürlich mit doppeltenKosten verbunden für Wohnung etc.. Irgendwann fühlte er sich immermehr zerrissen. Ihm war klar geworden, dass er nirgendwo „so richtig” zuhauseist und Kraft tankt. Ein Großteil seiner Lebenskraft blieb auf der Strecke.Bestenfalls würde sich der Mann dauerhaft für einen Ort entscheiden. Dochdamit müsste er seinen Arbeitsplatz aufgeben! Er entschied sich für eine andereLösung: Er zog dorthin, wo sich seine Kraft in all den Jahren sammelte, nämlichin einen Ort zwischen Arbeitsplatz und Wohnort. Einige Wochen lebte er dort,musste somit jeden Tag zur Arbeit länger fahren, fühlte sich aber viel freier alszuvor.Kurze Zeit später passierte das Unglaubliche. Sein Arbeitgeber bat ihn, die Leitungfür einen Standort zu übernehmen, der neu aufgebaut werden sollte, undzwar am selben Ort, in dem seine neue „Arbeits-”Wohnung liegt! Das Angebotnahm er an.Sein Leben und das Leben seiner Familie hat sich fortan sehr verändert. Er kannjetzt auch werktags immer wieder zuhause sein und am Familienleben teilnehmen.Wenn nötig auch zu Besprechungen in die Zentrale seiner Firmafahren. Er ist glücklich mit seiner neuen Mitte.Wie ist ihm das gelungen? Was hat sich energetisch verändert?In all den Jahren versorgte mein Kunde zwei Zentren in seinem Leben. Er fühltesich im wahrsten Sinne des Wortes „zerrissen”, seine Kraft verteilte sich auf zweiMitten. An jedem Ort stand ihm nur die halbe Kraft zur Verfügung. Mit seinemEntschluss, sich auf eine Mitte zu konzentrieren (frz.: concentrer = „in einemMittelpunkt vereinigt”), schaffte er sich einen festen Platz in seinem Leben.EXKURS76 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturWO IST DIE MITTE?In der Natur können wir beobachten: Energie sammelt sich immer in der Mitte.Auf der Erde leben wir in einem 4-dimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum. Wirsind also im 4D-Modus unterwegs. Unsere Ereignisse definieren wir anhandvon vier Raum- und Zeitkoordinaten. Diese sind Länge, Breite, Höhe/Tiefe unddie Zeit.Unsere Lebendigkeit und damit unser Wachstum unterliegt zwei polaren Kräften:der kosmischen Energie und der Erdenergie oder auch Yin und Yanggenannt. Damit der Mittelpunkt eindeutig definiert werden kann, braucht esdiese zwei Kontrapunkte, die sich gegenüberstehen und direkt aufeinanderwirken. Es kommt zur Krafterhöhung in der Mitte.Die Mitte von uns Menschen ist da, wo die beiden polaren Kräfte bei unsererZeugung zusammentrafen. Das ist zum einen die männliche Kraft über dasSperma des Vaters. Zum anderen die weibliche Kraft, welche die Mutter alsEizelle zur Verfügung gestellt hat. Über die Verschmelzung dieser beiden polaren

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Kräfte entsteht etwas Neues: das vitale Feld. Diese integrative Lösung, dasEnergiefeld der zusammenwirkenden polaren Kräfte, nennen wir Lebendigkeit.Unser Herz ist die Mitte dieses Feldes und damit auch Kraftquelle des neuenLebens.Von dort aus, von der Mitte des Herzens, pulsiert unsere Kraft in alle Richtungennach außen. Ein starkes Herz hat eine größere Ausstrahlung als ein schwachesHerz. Wem es gelingt, Impulse von Herzen zu senden, nutzt die eigeneKraftquelle als Impulsverstärker. Das ist kein esoterisches Geschwätz, das istPhysik!WO SIND GRENZEN?In meinen Coaching-Sitzungen bin ich vielen Menschen begegnet, die inihrem Leben schon viel geleistet haben und darüber hinaus gesegnet warenLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 77mit unglaublichen Talenten und Potentialen. Das Problem war nur: Ich alsaussenstehende Person erkannte das. Sie selbst hatten davon keine Ahnung!In ihrer Vorstellung verlief ihr Leben so oder ähnlich: „Ich schaffe, schufte …komme nicht weiter … und am Ende gehe ich leer aus.”Sehr viele Menschen denken so. Es kann gut sein, dass sie diese Erfahrung dasein oder andere Mal gemacht haben - doch bei weitem nicht immer! Dennochsind sie fest davon überzeugt, „ihr Leben nicht gewuppt zu kriegen”, weil ihnendie sichtbaren Erfolge in der Hand fehlen.Diese Menschen kennen meist ihre Grenzen nicht. Sie verausgaben sich. Danachsind sie erschöpft, sehnen sich nach Umständen, in denen sie empfangendürfen und für ihre Ausgaben und Dienste belohnt werden. Oftmals werdenihre Grenzen auch von anderen missachtet. Sie fühlen sich ausgebeutet, überrannt,klagen über mangelnde Wertschätzung. Bei all den Gedankenspielchenund Glaubenssätzen vergessen sie jedoch eines: Der Einzige, der das ändernkann, sind sie selbst!All diese Menschen hätten genügend Kraft, um ihr Leben zu meistern. Siehaben jedoch alle vergessen oder verlernt, Grenzen zu setzen.Wo sind meine Grenzen? Die Grenzen meiner Belastbarkeit, meiner Toleranz,meiner Großzügigkeit, meiner Ressourcen, meiner Zeit, etc.? Wer darauf dieAntwort kennt, der weiß seine Grenzen zu setzen, gegenüber sich selbst undgegenüber anderen! Dann erleben sich diese Menschen in ihrer Mitte undihrer Kraft. Sie erfahren darüber Stabilität in ihrem Leben und in ihren Entscheidungen.MITTE UND GRENZEN IN UNTERNEHMENDamit sich die Kraft aller Mitarbeiter eines Unternehmens bündeln kann, brauchtes eine gemeinsame Mitte: ein klar definiertes Ziel, einen übergeordnetenSinn, der sich für alle erfüllen soll. Nur dann, wenn alle Mitarbeiter in dieselbeRichtung schauen und gehen, lassen sich große Ziele mit vereinter Kraft erreichen(vgl. Kapitel 2.7 Vision).DIE NATURIhre Notizenzum ThemaMitte und GrenzenZudem müssen Führungskräfte für ihre Mitarbeiter klare Rahmenbedingungenschaff en, innerhalb derer sie sich bewegen können. Das geschieht zum Beispielbei der Regelung von Arbeitszeit: Wann beginnt die Arbeit, wann endet sie?Oder auch bei der Defi nition eines Projektrahmens: Ein Projekt dauert beispielsweisezehn Tage. Wer es versäumt, diesen Rahmen zu stecken, verhindert,dass sich Mitarbeiter innerhalb der gesetzten Grenzen stabil und sicher bewegenkönnen. Dann ist die Arbeit wie ein Bild ohne Rahmen und kann vonniemandem richtig eingeordnet und begriff en werden.Das Prinzip von Mitte und Grenzen ist ein Grundgesetz, dem sich alle lebendigenOrganismen in ihrem Wachstum unterordnen - auch Unternehmen.Wird dieser Grundsatz missachtet, erleben wir unklare Zustände und Grenzüberschreitungen.Im STEAUF-Spiel refl ektieren die Spieler ihr eigenes Umfeld, defi nieren ihreMitte und stecken klare Grenzen. Wo sich Probleme mit Mitten oder Grenzenim eigenen Umfeld zeigen, drohen Kraftverlust und instabile Zustände alsfolgenschwere Konsequenz. Diese Anzeichen gilt es zu entdecken und im

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Kern zu lösen.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 793.3 QUELLEIn der Natur gibt es viele verschiedene Quell-Ereignisse: ob es ein Geysir ist,der aus der Tiefe nach oben schießt oder eine Wasserquelle, die aus der Erdesprudelt und ihr Umfeld mit Wasser versorgt.WAS IST EINE QUELLE?Der Unterschied zwischen einem Wasserloch und einer Quelle besteht darin,dass die Versorgungsqualität der Quelle unendlich ist. Das heißt: Ich kann nochso viel Wasser aus einer Quelle abschöpfen - sie wird nie versiegen! Es gibtimmer Nachschub und der ist in Fülle vorhanden.Bei uns Menschen ist das ähnlich. Wir kommen auf die Welt und verbindenuns bei der Geburt mit dem Atemsystem. Unser erster Atemzug ist ein „Einatmen“.Das Vakuum in unserer Lunge sorgt dafür, dass zu Beginn die Luft erstmalseinströmt, dann wieder ausströmt, bis zum Schluss. Unser letzter Atemzugist ein „Ausatmen“.WAS VERSORGT UNS MIT KRAFT?Der menschliche Atem ist nicht zu verwechseln mit „schnaufen“. Der „Atem“ist der Anschluss des Menschen an ein großes, ganzheitliches, uns umgebendesAtem-System - an das Leben selbst!Stellen wir uns vor: Unser Leben ist eine große, unerschöpfl iche Quelle. Es gibtimmer genügend Atem. Der Vorrat ist niemals aufgebraucht, der Atemraumniemals erschöpft.Das „Atmen” scheint uns oft selbstverständlich zu sein. Diese Art der Versorgungist uns so vertraut, dass wir uns der „Quelle des Lebens” nicht mehr bewusstsind. Wer schon einmal Atemnot hatte, denkt anders darüber und weiß „Atem”wieder zu schätzen.Dennoch erleiden viele Menschen in ihrem Alltag einen Mangel: „Mir fehlt hieretwas, davon habe ich nicht genug, ich bin der/die/das Ärmste und mein Glas80 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Naturwar schon immer halb-leer.“ Bei näherer Betrachtung mangelt es uns meistan nichts: Wir leben! Jedoch haben wir vergessen, dass wir per se über unserenAtem an die große Quelle angeschlossen sind, die uns jederzeit mit Lebenskraftversorgt. Jeder Zweifel daran, bringt uns in Schwierigkeiten und kostetKraft. Das verbirgt sich übrigens auch hinter dem religiös konnotierten Begriffder Sünde: Das Herausfallen aus der göttlichen Gesetzesordnung. Zweiflerkappen den Anschluss an die natürliche Versorgung und nehmen sich ausdem Lebensfluss. Ein gefährliches Spiel, denn wer sich aus den unendlichwellenförmigePulsationQuellpunktunendlich Kraft vorhandenDie Kraft bringt sich durch den Quellpunkt zum Ausdruck undergießt sich in alle Richtungen.Eine Quelle sprudelt und schöpft aus dem Unendlichen.Der Quellimpuls ist immer vom Zentrum multidimensionalnach außen gerichtet.Die entstehende Pulsation verbreitet sich von innen nach außenin konzentrischen Kreisen. Abbildung 12: QuelleLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 81EXKURSvielen Möglichkeiten, die das Leben bietet, nur die düsteren, schlechten Szenarienheraus pickt und daran festhält, manövriert sich Kraft seiner Gedankenin eine Sackgasse. Die Konsequenzen sind spürbar und sichtbar: Spätestensbeim Blick aufs Bankkonto lässt sich erkennen, dass auch die finanzielle Versorgungausbleibt.Deshalb möchte ich an dieser Stelle einmal mehr ins Bewusstsein rufen: Vertrauenist die Währung von morgen!ATEMFLUSS = GELDFLUSSUnser Atem steht in Resonanz mit unserem Geldfluss. So wie der Mensch atmet,so gestaltet er auch sein Vermögen. Ein Mensch, der mehr einatmet, achtetbeim Geldfluss vor allem auf die Einnahmen: Was bekomme ich? Ein Mensch,

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der mehr ausatmet, konzentriert sich eher auf die Verteilung des Geldes: Wasgebe ich anderen? Ein Mensch, der vergisst, zwischen einatmen und ausatmeneine Pause zu machen, versäumt es, seine Zellen mit Kraft zu versorgen. SeinMangel wird sichtbar: „Ich nehme Geld ein, gebe Geld aus - bei mir bleibt jedochnichts hängen!” Warum konzentrieren sich Menschen im Alltag auf den Geldfluss,statt darauf, mittels ihrer Kraft Sinnvolles zu materialisieren und zu schaffen?In unserem Atemsystem sind alle Prozesse gleichwertig. Einatmen - Sauerstoffaustausch- Ausatmen erfolgen zu gleichen Teilen. Wer zuviel einatmet, hyperventiliert.Wer zuviel ausatmet und das Einatmen vergisst, bekommt Atemnot. DenAtem absichtslos zirkulieren lassen, also „sich be-atmen lassen” - das ist diehohe Kunst des Über-Lebens.SIND UNTERNEHMEN AUCH QUELLEN?Woran kann ein Unternehmen erkennen, ob es eine Quelle ist? Zum einendaran, ob es sich aus Quellen speist. Welche Mitarbeiter sind Quellen, welcheeher Senken? Diese Frage muss sich jeder Mitarbeiter stellen: Bin ich Quelle?Erkenne ich die Fülle in mir? Gebe ich mich vollständig für die gemeinsameIdee ein? Ist mir bewusst, dass meine Kraft und mein Zutun mein Unternehmenam Leben erhält?82 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDIE NATUROder sehe ich nur den Mangel in mir? Glaube ich, nicht genügend vom Kuchenzu bekommen und halte daher mein Engagement zurück und auf Sparfl amme?Gedanken um den strategischen Kräfteeinsatz und Fragen wie „Wem gebeich was, bei wem halte ich mich eher zurück?”, deuten meist darauf hin, dassin dem Moment keine Quelle am Werk ist. Senken im Unternehmen kostenKraft und verhindern das Vorankommen. Viele Strategen schneiden sich oftmalsvon ihrer eigenen Quellkraft ab und blockieren damit ihre Entwicklung. DieAngst, nicht genug zu haben und mit den vorhandenen Ressourcen haushaltenzu müssen, wirkt auf sie zurück. Wer die Angst nährt und ihr das Feldüberlässt, wird nicht zugleich in der Fülle schwimmen können.LETZTLICH GEHT ES DARUM, ZU ERKENNEN: WO BIN ICH QUELLE?Menschen, die keine Quellen sind, weil sie u. a. Existenzängste und Verlustängsteplagen, sollten sich wieder an ihre innere Kraft anschließen. Anders wird esihnen nicht gelingen, für andere Quelle zu sein. Als Unternehmer kann ichnicht für meine Mitarbeiter sorgen, wenn mir die Fülle an Kraft nicht zur Verfügungsteht - weil ich mich davon selbst abgeschnitten habe.Das ist so leicht gesagt, das ist mir durchaus bewusst. Nichtsdestotrotz ist dasder einzige Weg, der zur Erfüllung führt. Wer auf diesem Weg begleitet werdenmöchte, kann sich gern bei STEAUF melden. Wir bieten dafür die passendenSeminare an, um SICH-SELBST-BEWUSST zu werden.Im STEAUF-Spiel geht es darum, dass die Spieler ihren eigenen Quellcharaktererkennen. Unternehmen, die als Quellen aufgebaut sind, tragen zur Versorgungaller bei und dienen somit dem Gemeinwohl.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 833.4 SCHWARMDie meisten Unternehmen und Organisationen sind hierarchisch aufgebaut.Ihre innere Struktur wird in einem Organigramm dargestellt, einem Diagramm,das den Organisationsaufbau schematisch abbildet.Das ist oft eine Pyramidenstruktur: Die Führungskräfte sind oben in der Spitzeplatziert, weitere Mitarbeiter - je nach Stellung - gliedern sich weiter unten ein.Hierarchische Stufen der Mitarbeiter, deren Zuständigkeiten und Informationsfluss werden stark vereinfacht auf einem Plan dargestellt.Das Organigramm wurde für das Militär entwickelt und zur strategischenKampff ührung genutzt. Befehlshaber konnten über diese hierarchische Struktureine große Anzahl an Menschen bzw. Soldaten und Befehlsempfängernschnell informieren, steuern und kontrollieren. Der Informationsfl uss war Top-Down: Was der Anführer befahl wurde linear nach unten weitergegeben.Dialog war nicht vorgesehen. Es herrschte das klare Prinzip von Befehl undGehorsam.Ihre Notizenzum Thema

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Quelle:84 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturIn Unternehmen sind wir allerdings nicht im Krieg. Zumindest ist dies nichtwünschenswert, auch wenn es vielleicht in manchen Unternehmen denAnschein hat. Das Prinzip Befehl und Gehorsam hat ausgedient und funktioniertauch nicht mehr in einer modernen Führungskultur. Mitarbeiter von Unternehmensind mündige Arbeitnehmer. Sie möchten mitbestimmen und Verantwortungübernehmen, egal an welcher Stelle im Organisationsplan sieeingebunden sind. Gerade bei Mitarbeitern aus jüngeren Generationen, dersogenannten Generation Y und Z, zeigt sich ein starkes Bedürfnis zur Mitspracheund Mitgestaltung.FÜHRUNG IN DER PRAXISDennoch gehen viele Unternehmen nach wie vor davon aus, dass es die Vorgesetztenseien, die im Notfall eingreifen und richtungsweisend sind. Das magauch oft der Fall sein, ist vor allem jedoch Ausdruck eines Wunschdenkens. Soist es auch zu erklären, dass Organisationen über die Stelle von Vorgesetztentatsächlich versuchen, Führung zu institutionalisieren. Der Soziologe NiklasLuhmann definierte Führung anders: Führung sei ein „diffuses soziales Geschehen“,das nicht so einfach durchorganisiert werden kann. Hierarchien definierenzwar, wer Einfluss nehmen „könnte“ und „dürfte“. Wer tatsächlich im UnternehmenEinfluss nimmt, lässt sich weder über ein Organigramm noch übereinen sonstigen hierarchischen Status regeln.Wer schon mal in einem Unternehmen gearbeitet hat, weiß: Die Anweisungenvon Führungskräften werden keineswegs immer fraglos anerkannt. Von Fallzu Fall wird neu entschieden, welcher Einfluss sich durchsetzt. Ob jemandführt, wird dadurch erkennbar, dass zumindest einige dem Führungsimpulsdieser Person folgen und Dinge tun, die sie aus eigenem Antrieb nicht gemachthätten. Der Impulsgeber muss nicht der Chef sein. Es kann irgendeine anderePerson sein, deren Impuls stark genug ist, um andere zu mobilisieren.VERKAUFTDROGEN ANFUSSBALLFANSSTUDENTEN_VERBINDUNGHEIMLICHSCHWULEXJAZZMUSIKERKINDER SINDAN DERGLEICHENSCHULEWIRDERPRESSTVONGEHEIMEABSPRACHENMACHTEINFLUSS DES SENIORSMOBBINGSIND ALKOHOLIKERAbbildung 13: Organigramm86 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturFÜHREN LERNEN VON DER NATURKomplexe Organisationsstrukturen begegnen uns auch in der Natur.Dort bilden Tiere häufig Schwärme. Sie handeln und bewegen sich im Kollektiv.Viele stellen sich einen Schwarm als große, homogene Gruppe vor, die eingemeinsames Ziel verfolgt. Doch betrachtet man Schwärme genau, so erkenntman: Schwärme sind heterogene Gruppen und die Einzelnen bei weitem nichtalle gleich.Im Gegensatz zum Rudel gibt es beim Schwarm kein leitendes Individuum.Bei der Beobachtung einer Ameisenkolonie entsteht schnell der Eindruck, dass

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alle zufällig handeln, zumindest nicht in Übereinstimmung mit dem Rest derKolonie. Jeder kümmert sich um sein eigenes Ding und achtet nicht darauf,was die anderen tun. Dennoch ist übergeordnet ein hochgradig koordiniertesund kollektives Verhalten erkennbar. Beispielsweise dann, wenn sie Ameisenstraßenbilden, um Futter zu transportieren. Im großen Kollektiv bilden sich jenach Aufgabe Untergruppen. So gibt es in einer Ameisenkolonie mit rund1.000 Einzeltieren nur circa 10 Ameisen, deren Aufgabe es ist, aufzuräumenund Hindernisse aus dem Weg zu schaffen.Im Schwarm finden sich Individuen zusammen. Sie orientieren sich sehr starkam Verhalten ihrer Schwarmnachbarn. Die perfekte Synchronisierung derBewegung ist phänomenal - für den Beobachter ein ästhetisches Schauspiel,das einem Tanz gleicht. Den Schwarmmitgliedern sichert es das Leben.Schwärme werden in der Natur aus verschiedenen Gründen gebildet. Einerder wichtigsten Faktoren ist der Schutz vor Räubern. Einen Schwarm anzugreifenist wesentlich schwerer als ein einzelnes Tier. Ein weiterer Vorteil kannin der Nahrungssuche entstehen: Schwarmmitglieder informieren sich untereinander,wo Nahrung zu finden ist.Der Schwarm bleibt zusammen, ohne dass es jemanden gäbe, der die Bewegungender Einzelnen koordiniert. Er bildet eine Einheit, die mehr ist, als dieMasse der Individuen und muss permanent handeln. Der Schwarm muss aufLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 87neue Situationen schnell reagieren und schnell entscheiden. Zum Beispiel, ober sich nach links oder rechts bewegen soll. Anders als im Rudel gibt es dabeikein Leittier, dem die Übrigen folgen sollen. Alle Individuen sind gleich.WIE ENTSCHEIDET EIN SCHWARM, DER KEINE FÜHRUNG HAT?Der Schwarm organisiert sich selbst. Da es keine Führer gibt, die eine Entscheidungvorgeben, übernimmt der Schwarm die Entscheidung im Kollektiv.Wie findet diese Entscheidung statt?Wenn man den Schwarm beobachtet, sieht es so aus, als würden alle gleichzeitigdas gleiche tun. Allerdings entscheidet jedes Individuum im Schwarmfür sich. Kein einziges Tier hat den Überblick über das Ganze. Aber aus denEntscheidungen der Einzeltiere heraus resultiert das Verhalten des ganzenSchwarms. Das kollektive Verhalten kann wiederum für den Einzelnen lebenswichtigsein. Bei der Attacke eines Räubers hat ein Schwarmmitglied viel höhereLebenschancen als ein Einzeltier. Zusammenhalt ist entscheidend für denSchwarm und muss auch unter schweren Bedingungen funktionieren.Welche Interaktion und welche Kommunikation ermöglicht diesen unglaublichenZusammenhalt - das ist die zentrale Frage, mit der sich die Schwarmforschungbefasst.Das Forschungsteam um Andrea Cavagna hat herausgefunden: Jeder Vogelbehält eine feste Anzahl von sechs bis sieben benachbarten Vögel gleichzeitigim Blick, egal wo sie sich im einzelnen befinden. Ob der Schwarm dichterist oder ob die Vögel weit voneinander entfernt fliegen: Jeder Vogel hat stetsBlickkontakt mit sechs bis sieben seiner Kollegen und kommuniziert mit ihnen.Aus dem einfachen Verhalten der Einzeltiere entsteht das komplexe Verhaltendes Schwarms. Damit kann er sich immer wieder neuen Situationen anpassenund auch komplizierte Organisationsprobleme lösen.Alle folgen seinem Richtungswechsel.Jeder Vogel im Vogelschwarm hat sieben Nachbarn im Blick.Der Vogel, der am nächsten an der Gefahrenquelle ist,trifft eine Entscheidung für den gesamten Schwarm.Abbildung 14: SchwarmintelligenzLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 89SCHWARMINTELLIGENZ EXKURSUm herauszufinden, wie Entscheidungen getroffen werden, die von allen anderengetragen werden, setzte der Schwarmforscher Jens Krause von der UniversitätLeeds in seinen Experimenten einen Roboter-Fisch ein. Er wurde in einemAquarium mit einem Elektromagneten gesteuert. Obwohl er sich eigenartigverhielt, wurde er nach kurzer Zeit vom restlichen Schwarm als Schwarmmitgliedakzeptiert.Im Normalfall entscheidet sich ein lebender Fisch für einen Richtungswechsel

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und entfernt sich vom Schwarm. Folgen ihm die anderen Fische nicht, so kehrter um und schließt sich seinem Scharm wieder an.Der Roboter-Fisch handelt anders: Er trifft seltsame Entscheidungen und „ziehtsie knallhart durch“, so Jens Krause. Zum Beispiel versucht der Roboter-Fischim Experiment den Schwarm vom Futter wegzulocken und verhält sich dabeiganz konsequent. Ihm gelingt es, den Schwarm zu beeinflussen. AndereSchwarmmitglieder folgen, weil sie davon ausgehen, dass das Individuumwichtige Informationen haben muss. Sein konsequentes Handeln hat einenextrem starken sozialen Einfluss auf den Rest.Sobald der Schwarm eine gewisse Größe erreicht hat, ist die Einflussnahme desEinzelnen nicht mehr gegeben. Es braucht also einen bestimmten Prozentsatzan „Follower“, einen sogenannten sozialen Schwellenwert. So kann aus derEntscheidung eines Individuums eine kollektive Handlung werden. Das isteine Form der Schwarmintelligenz: Eine Intelligenz, die der Einzelne nicht hatund die erst aus dem koordinierten Verhalten der Individuen entsteht.In einer Situation, wo ein Führerfisch eine schlechte Entscheidung für denSchwarm fällt, wird ihm der Schwarm nicht folgen. Am Beispiel des Roboterfischeszeigte sich, dass bei einem Schwarm mit mehr als 20 Fischen, die Mehrheitbei der Futterquelle verharrte. Wenige Fische folgten dem konsequentenRichtungswechsel des Roboters. Ihr Verhalten war für Vereinzelte ein überzeugenderImpuls, sich vom großen Schwarm zu lösen. Als sich jedoch herausstellte,dass sie die Folgschaft in den Hunger führte, kehrte die Mehrzahl zum großenSchwarm und zur Futterquelle zurück. Fortan ließen sie sich vom Roboter nichtmehr in die Irre führen.DIE NATURIhre Notizenzum ThemaSchwarmWIE LÄSST SICH SCHWARMINTELLIGENZ AUF UNTERNEHMEN ÜBERTRAGEN?Unternehmen sind komplexe Systeme, die aus einer heterogenen Gruppe vonIndividuen bestehen. Ähnlich einem Schwarm bilden die einzelnen Mitarbeiterein Kollektiv. Der Unterschied zu einem Schwarm besteht darin, dass ihreHandlungen nicht als kollektives Verhalten aufeinander abgestimmt sind.Während ein Schwarm beispielsweise ein gemeinsames Ziel verfolgt und vondessen Sinn überzeugt ist - Existenzsicherung und Arterhaltung - ist vielenMitarbeitern von Unternehmen der gemeinsame Sinn unbekannt. Darin liegtdas größte Problem. Alle Mitarbeiter müssen den übergeordneten Sinn desUnternehmens kennen, um als Kollektiv zu handeln.Schwarmintelligenz in Unternehmen schaff t Mehrwert und dient dem Gemeinwohl.Im STEAUF-Spiel refl ektieren die Spieler, ihr individuelles Verhalten. Sie orientierensich an ihrem Schwarm, und fi nden heraus, wie kollektives Handeln demGemeinwohl dient.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 913.5 KRAFT-FORM-DYNAMIK-MATERIALISATIONDas Prinzip Kraft, Form, Dynamik, Materialisation lässt sich anhand eines simplenBeispiels erklären.Nehmen wir einen Eimer Wasser. Das Wasser steht für unsere Kraft. Wir möchtenim Garten einen Teich materialisieren. Die große Frage ist: Wie schaff enwir es, das Wasser aus unserem Eimer in den Garten zu transportieren, sodassdaraus ein Teich entstehen kann.Dafür könnten wir uns einen Schlauch zur Hilfe nehmen, den wir am Wassereimerbefestigen. Wir müssten darauf achten, dass der Schlauch lang genugist und bis in den Garten reicht. Damit das Wasser fl ießen kann, darf der Schlauchweder verstopft noch löchrig sein.H 2 OKraft: H2 OForm: SchlauchDynamik: Wasser fließtMaterialisation: TeichTeich

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Abbildung 15: K-F-D-M Mehrwert: H2 OIn dieser Metapher steht also das Wasser für die KRAFT. Mithilfe der passendenFORM, z. B. eines Schlauchs, wird das Wasser befördert. Diese Bewegung nennenwir DYNAMIK. Der Teich ist das Resultat dieses Prozesses, sozusagen dieMATERIALISATION unserer Ursprungskraft.92 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturDas Wasser, das sich als Teich materialisierte, ist nicht mehr dasselbe Wasser,wie zu Beginn in meinem Eimer. Jetzt hat es einen Mehrwert: Im Teichwasserkann ich baden, schwimmen, Seerosen wachsen sehen. Das Wasser hat indieser Materialisation eine neue Qualität erlangt.Was passiert, wenn sich die Kraft verändert und wir Wasser mit Kirschsaftvermischen? Dieses Gemisch kann immer noch durch den Schlauch fließen,doch letztlich fließt in unseren Teich Kirschsaftschorle.Werfe ich jedoch in meinen Wassereimer eine Kirsche, dann wird es schonschwieriger. Die gewählte Form, also der Schlauch, ist nicht dafür geeignet,Kirschen zu transportieren. Wir bekommen im Schlauch einen Stau, eine Verstopfung.Sollte die Kirsche dennoch in dem Prozess in Bewegung gebrachtwerden, haben wir nur eine Wahl: Wir müssen unsere Form verändern, einSchlauch mit größerem Durchmesser muss her!WIE LÄUFT ES IN UNTERNEHMEN?Diese Problematik kennen wir aus Unternehmen. Die Kraft, die in Unternehmenwirkt, ist die Lebens- und Arbeitskraft des Unternehmers. Es ist jedoch auchdie Arbeitskraft der Mitarbeiter. Ein Existenzgründer hat den enormen Vorteil,von Anfang an eine geeignete Form für sein Unternehmen zu finden, um seineKraft uneingeschränkt wirken zu lassen. Damit gelingt es ihm, Ergebnisse zuerzielen, die ihm entsprechen. Viele Unternehmen bekommen erst dann Probleme,wenn sie wachsen und zwei - drei - fünf - und mehr Mitarbeiter haben.Die Probleme entstehen deshalb, weil sie beim Wachstum nicht darauf geachtethaben, die ursprüngliche Form, entsprechend der neuen Arbeitskräfte, zuverändern. Ein Startup-Unternehmen ist von seiner Dynamik komplett andersorganisiert, als ein Unternehmen mit mehr Mitarbeitern. Die neuen Mitarbeiter,die hinzukommen, sind nicht nur Wasser, sondern Kirschsaft, Kirsche, vielleichtauch Stein und Öl. Jedes Mal ist es Aufgabe des Unternehmers, dieIhre Notizenzum ThemaK-F-D-M:Rahmenbedingungen so anzupassen, dass alle Mitarbeiter gemeinsam undkonstruktiv arbeiten können.Wenn die Ergebnisse am Ende nicht stimmen, kennt ein lebendiger Unternehmerdie einzelnen Schritte, die er zurückverfolgen muss. Sobald er die Schwachstelleoder den Fehler entdeckt, wird er ihn korrigieren, denn er weiß: Erfolgerfolgt! Was sich im Teich zeigt, ist nur die Folge dessen, was am Anfang inden Prozess eingegeben und vorangebracht wurde. Oder wie es eine befreundeteProgrammiererin vor kurzem treff end benannte: „Shit in, Shit out!”Im STEAUF-Spiel lernen die Spieler, wie Kraft, Form, Dynamik und Materialisationin Unternehmen wirken. Dieser Erkenntnisprozess hilft dem lebendigenUnternehmer, sein Unternehmen formal und dynamisch richtig aufzubauen,damit die richtigen Ergebnisse am Ende (er)folgen.94 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Natur3.6 PULSDer Begriff „Puls” wird meist im medizinischen Kontext verwendet. Ärzte messenden Puls und kontrollieren den Blutdruck ihrer Patienten. Oder wir verwendenden Begriff „Impuls” und meinen damit den Anstoß, um einen Gegenstandoder auch einen Prozess in Bewegung zu setzen. Auch der Begriff„Pulsation” ist uns vertraut, wenn wir eine periodische, schwankende Bewegungbeschreiben.Doch was hat Puls im Kontext mit lebendigen Unternehmen gemeinsam? Eineganze Menge!WAS HAT PULS MIT UNTERNEHMEN ZU TUN?

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Lassen Sie uns den Begriff „Puls” auf Unternehmen übertragen. Gerade wennwir über lebendige Unternehmer sprechen, ist es durchaus interessant, dieselbigenauf Herz und Nieren zu prüfen. Wie geht es dem Unternehmen? Istes gesund?Doch worauf achtet ein Business-Doc beim Gesundheitscheck? Zum einenprüft er die Reflexe. Über den gezielten Schlag mit dem Hämmerchen auf dasKnie erkennt er, ob auf einen Impuls überhaupt ein Reflex folgt. Der Business-Docprüft: Kommen Impulse beim Unternehmen an? Erfahren Entscheidungsträger,welche Meinungen, Wünsche, Bedürfnisse Mitarbeiter, Kunden oder Lieferantenan das Unternehmen richten? Mindestens genauso wichtig sind die ausgehendenImpulse: Welche Impulse gibt das Unternehmen an sein Umfeld?Kommen diese Impulse an? Werde sie angenommen, gar weitergegeben?Können sie verstanden werden und stoßen sie auf Resonanz?Als nächstes checkt der Business-Doc den Blutdruck: „Läuft was?”, das ist dieFrage, die er Unternehmern stellt. Bei vielen herrscht hektische Betriebsamkeit.Alle Mitarbeiter rennen, ein Projekt wird nach dem anderen durchgezogen -oftmals auch viele gleichzeitig und parallel. Eine alte Weisheit besagt: Viel hilftnicht immer viel! Der Umsatz allein macht ein Unternehmen nicht unbedingtLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 95stark. Es kommt eben auch auf die Qualität an. Es gilt herauszufinden, welcheBetriebsprozesse das Unternehmen stärken oder gar schwächen. Herrscht imUnternehmen ein starker Druck, der die Mitarbeiter „vermeintlich” antreibt undauf ihnen lastet? Läuft im Betrieb alles rund? Sind Projekte blockiert? Wo bleibensie „hängen” und gehen nicht weiter?Am Ende zeigen die Ergebnisse, ob das Unternehmen wächst.In meinen Coachings habe ich immer wieder festgestellt, dass Menschen Umsatzvon Gewinn nicht zu unterscheiden wissen. Viel Umsatz ist schön, im Betriebläuft was. Doch ob der Mehr-Aufwand letztlich erfolgreich ist, zeigt sich daran,ob am Monatsende etwas übrig bleibt.Projekte, die viel Zeit und Kraft kosten, belasten das Unternehmen und seineMitarbeiter: Mitarbeiter brennen aus, werden krank, das Unternehmen zahltdrauf. In diesen Fällen wäre es besser gewesen, den Auftrag abzulehnen oderzu verschieben.WAS IST PULSATION?In der Natur erleben wir verschiedene Bewegungsformen. Eine Dynamik istdie Pulsation. Voraussetzung für eine pulsierende Bewegung ist die Existenzeiner Kraftquelle. Am Quellpunkt tritt der Kraftstrom hervor und breitet sichin konzentrischen Kreisen aus.Denken Sie bei diesem Beispiel an einen tropfenden Wasserhahn, dessen Tropfenauf die Wasseroberfläche trifft. Der natürliche Kraftfluss entspringt aus derMitte. Dort wo der Tropfen die Wasseroberfläche berührt, breitet sich die Kraftin konzentrischen Kreisen aus. Stößt der wellenförmige Impuls an Grenzen,wird die Bewegung durchbrochen und es kommt zum Rückfluss. Diesen Impuls,von der Mitte nach außen und von den Grenzen nach innen, nehmen wir alspulsierende Bewegung wahr. Das ist Pulsation.Diese Dynamik finden wir auch in der Kommunikation. Eine detaillierte Beschreibungdes Pulsationsmodels finden Sie im Kapitel 2.4 Kommunikation.96 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturHERZRHYTHMUS IN UNTERNEHMENVon Zeit zu Zeit erstellen Mediziner bei ihren Patienten ein Elektrokardiogramm,kurz EKG genannt. Damit stellen sie alle elektrischen Vorgänge im Herzmuskelgrafisch dar. Beim EKG geht es den Medizinern darum, die Summe aller Herzaktivitätenaufzuzeichnen, um gegebenenfalls rhythmische Störungen zu erkennen.Den Rhythmus eines lebendigen Unternehmens zu prüfen, ist genauso wichtig.Von Zeit zu Zeit sollten Unternehmen bei ihrem Business-Doc ein Betriebs-EKG machen, um mögliche Störungen frühzeitig zu erkennen.Wie sieht der Herzrhythmus in Unternehmen aus? Lebendige Organismengestalten ihre Abläufe meist in einem Triple-Impuls. Man könnte auch sagen:Alle Lebewesen tanzen meist im Walzertakt durchs Leben!Das Prinzip von Einatmen, Sauerstoff-Austausch und Ausatmen nennen wir

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Triple-Impuls. Es ist die Grundlage unserer Existenz.Beim Herz-Kreislauf-System beispielsweise haben wir drei verschiedene Phasen.In der ersten Phase geht es um die Aufnahme: Wir atmen ein und nehmenSauerstoff auf. In der zweiten Phase transportieren wir den Sauerstoff durchunser System und tauschen Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid in unseren Zellenaus. Und es gibt die dritte Phase - das Ausatmen - wo Kohlenstoffdioxidunseren Körper verlässt. Dieser Vorgang wiederholt sich - bis zum Lebensende!Der dreifache Impuls unseres Herz-Kreislauf-Systems lässt sich auch auf andereLebensbereiche übertragen, u. a. auf den Geldfluss in Unternehmen. Auchhier gibt es drei Phasen. Die Erste: Unternehmen nehmen Geld ein. Zweitens:Das Geld dient zur Versorgung des eigenen Organismus, zur betrieblichenKostendeckung. Drittens: Unternehmen geben das Geld auch wieder aus: Seies für Neuanschaffungen oder in Form von Investitionen, wie etwa zum Ausbauund zur Erweiterung des Firmenstandortes.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 97Aus dem Herz-Kreislauf-System können wir ablesen, dass die betrieblichenAusgaben in drei gleichen Teilen zu erfolgen haben: für sich selbst, in Neuesund in Andere!Den Triple-Impuls fi nden wir übrigens auch in unserem Ernährungskreislaufwieder. Wir Menschen nehmen Nahrung auf, indem wir essen. Wir verdauendie Nahrung, versorgen unseren Körper mit Nährstoff en. Alles, was wir nichtverwerten können, geben wir wieder ab und scheiden es aus.Einatmen für NeuesVerarbeiten für michAusatmen für andereDer erste Atemzugist ein EINATMEN.Das Vakuum in derLunge saugt Luft an.OrganeHerzLungeDas Vakuum im Herzsaugt Blut an undlässt es zirkulieren!AtemAbbildung 16: Triple Impuls98 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturEXKURS Der Triple-Impuls unseres Herzschlags, also das Diagramm, welches der Arztbeim EKG erstellt, zeigt noch ein anderes Phänomen:Der Herzrhythmus ist in einem organischen Proportionsmaß. Die zeitlichenAbstände zwischen dem ersten und dem zweiten Herzschlag und dem zweitenund dem dritten Schlag betragen exakt 1:1,6.Diejenigen Leser, die sich schon intensiver mit den natürlichen Abläufen undProportionen auseinandersetzt haben, kennen diesen Intervall zum Beispielaus der Musik oder der Architektur als Goldenen Schnitt.Das Proportionsmaß 1:1,6 gilt als natürliche Proportion oder göttliche Ordnung.Interessant ist bei der Impulsfolge die Pause.Man könnte fragen: Wann setzt die Natur eine Pause, um Leben harmonischund stabil zu gestalten?Das goldene Proportionsmaß lässt sich vielfältig auf Unternehmen übertragen.Zum einen in Form von räumlichen Proportionen. Zwischenzeitlich ist bekannt,dass Menschen in Räumen, die im Goldenen Schnitt gestaltet sind, effizienterund harmonischer arbeiten, als in solchen, in denen darauf nicht geachtetwurde.Zum anderen lassen sich in Unternehmen auch zeitliche Proportionennatürlich gestalten: Wie plane ich ein Projekt? In welchen Zeitintervallenbearbeite ich meine Aufgaben? Wann mache ich Pausen?In stark effizienz-optimierten Zeiten gerät oftmals die Bedeutung undWichtigkeit von Pausen in Vergessenheit. Wir streben nach Fortschritt; wollenimmer höher, schneller, weiter vorankommen. Paradoxerweise entfernen wiruns darüber immer mehr vom Wesentlichen - von uns selbst!

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Das Wesentliche passiert in den Zwischenräumen, in den Pausen.Jedes Jahr können wir das in den Jahreszeiten der Natur beobachten. Wir habenFrühling, Sommer, Herbst und Winter. In der Winterpause ist Ruhe angesagt.Die Natur sammelt ihre Kraft, um im Frühjahr wieder neu zu erblühen.Ihre Notizenzum ThemaPuls:Im STEAUF-Spiel befassen sich die Spieler mit den natürlichen Impulsen, dielebendige Unternehmen am Leben erhalten und mit Kraft versorgen.100 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDIE NATUR3.7 UMFELDImmer wieder komme ich auf die zentrale Frage zurück, die mich veranlasste,zu erforschen, wie die Natur managt.WENN DIE NATUR EIN UNTERNEHMEN GRÜNDEN WÜRDE,WIE WÜRDE DAS AUSSEHEN?Stellen wir uns vor, ein Baum steht symbolisch für unser Unternehmen. DerBaum hat die Eigenschaft, verwurzelt zu sein: Er kann also nicht nach Beliebenseinen Standort wechseln. Der Baum ankert somit in seinem entsprechendenUmfeld. Lässt der Baum seine Blätter fallen, hat das Auswirkungen auf dasUmfeld. Düngt der Nachbar den Boden, hat das Auswirkungen auf den Baum.Werden dem Boden Nährstoff e entzogen, die die Bodenqualität gefährden,hat es auch Auswirkungen auf den Baum - in diesem Fall mit zerstörerischemCharakter.Ein Baum ist nie unabhängig von seinem Umfeld, genauso wenig wie einUnternehmen. Wir sind immer Teil eines übergeordneten Systems.Möchte ein Unternehmer zum Beispiel eine Wellnessoase schaff en,sollte ermit seinem Vorhaben möglichst nicht in einer „Dixi-Toilette” starten. Sie bietetdafür nicht die passenden Rahmenbedingungen, die für eine erfolgreicheUmsetzung notwendig sind. Der Unternehmer braucht ein Umfeld, das ihmden richtigen Nährboden bietet, damit seine Idee dort wurzeln und wachsenkann.Umgekehrt trägt der Unternehmer an seinem Standort auch Verantwortungfür seine Umgebung. Baut er beispielsweise ein Haus und entzieht mit seinenBauplänen den Bienen, Igeln und Vögeln den Lebensraum, wirkt das auf ihnzurück. Selbst die Nachbarn sind betroff en, die aufgrund seines Bauprojektesnicht nur Baulärm zu ertragen haben, sondern denen auch die Aussicht verbautwird. Auch sie werden reagieren: Vielleicht grüßen sie fortan nicht mehr, odersie behindern die Bauarbeiten, erwägen juristische Schritte…Es gibt viele Beispiele für Nachbarschaftsstreitereien, die damit begannen, dassdie Idee eines Einzelnen ohne Berücksichtigung der Interessen anderer durchgesetztwurde - letztlich zum Schaden aller.Viel leichter wäre es in diesen Fällen, alle Beteiligten zuvor in den Entscheidungsprozessmit einzubeziehen und bei der Umsetzung der eigenen Zukunftsplänedas Gemeinwohl im Fokus zu haben.Im STEAUF-Spiel beleuchten die Spieler ihr Umfeld und refl ektieren, inwieweitihre Zukunftspläne gemeinwohlorientiert sind.Ihre Notizenzum ThemaUmfeld:102 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Natur3.8 KRISEDer griechische Ursprung des Wortes „Krise“ lautet „krisis“ und bedeutet:„Wendepunkt.“ In der Natur können wir erkennen, dass Krisen zu jedemWachstumsprozess gehören.Beispielsweise dann, wenn wir einen Kirschbaum pflanzen. Zuerst müssen wireine Kirsche essen, bevor wir ihren Kern in die Erde einsäen. In diesem Momentwird uns der Sterbe-und-Werde-Prozess bewusst: Um Neues zu schaffen müssenwir Altes loslassen.Als Krise bezeichnen wir den Übergang von einem materiellen Zustand in eine

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andere Wachstumsphase. Wir lassen Altes los und investieren in die Hoffnungauf etwas Neues. Ob der Baum wächst, mich mit neuen Kirschen versorgt, dasist ungewiss. Doch die Phase zwischen Auflösen des materiellen Kerns undder frei werdenden Energie für neues Wachstum nennen wir Krise.Für viele Menschen sind Krisen negativ besetzt, verbunden mit unangenehmenErinnerungen von Loslassen. Wer Krisen im natürlichen Sinne versteht, wirderkennen, dass sie nur dann auftreten, wenn sich eine Wachstumsdynamikzeigt. Das heißt also: Solange wir Krisen haben, sind wir auf dem richtigen Kursund wachsen. Wer zerstörerisch unterwegs ist, wird auch keine Krisen im natürlichenSinne erleben, sondern nur noch Energieabfall ohne Perspektive aufNeues.Der Baum erlebt diese Krise übrigens auch: Er muss entscheiden, welcher Triebaus dem Kern zur Wurzel und welcher zum Stamm wird.Krisen gehören also zu jedem Veränderungsprozess dazu und sind ganz natürlich.Bei jeder Krise geht es um den Wendepunkt und um die Frage: Wollenwir im Alten stecken bleiben oder uns stattdessen verändern und wachsen?Je schneller wir uns vom Alten verabschieden und das Neue begrüßen, destoschneller gehen wir durch die Krise hindurch.Im STEAUF-Spiel lernen die Spieler, Krisen zu begrüßen.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 1033.9 WACHSTUMIn der Wirtschaft sprechen sehr viele Menschen von Wachstum. Frage ich inVorträgen nach, was die Einzelnen unter Wachstum verstehen, erhalte ich oftmehr Antworten als Menschen im Publikum sitzen. Es scheint keine eindeutigeDefinition davon zu geben, was unter Wachstum zu verstehen ist. In der Finanzbranchespricht man sogar von Negativwachstum, andere verstehen unterWachstum persönliche Entwicklungschancen. Wieder andere sehen unterdem Begriff den immer größer werdenden finanziellen Gewinn. Im Dudenfindet sich unter dem Begriff Wachstum die gemeingermanische Wortwurzeldes Verbs „wahsen”, die „vermehren, zunehmen” bedeutet.Salopp ausgedrückt bedeutet Wachstum ursprünglich also: „Am Ende desTages muss MEHR rauskommen.”Diese Definition von Wachstum bestätigt sich beim Blick in die Natur. SeitJahrmillionen zeigt die Natur, wie Wachstum funktioniert. Jedes Jahr bringtsie erneut eine Fülle an Wachstum hervor, viele Früchte, um die unglaublicheArtenvielfalt zu erhalten. Es überlebt nur das, was nützlich ist und in dieserunendlich großen Symbiose gebraucht wird. (Verwunderlich dabei bleibt,warum wir Menschen immer noch mit von der Partie sind - diese Erkenntnisentzieht sich mir!) Faszinierend ist, dass wir innerhalb eines Wachstumszyklusmehrere Phasen erkennen können, z. B. in den vier Jahreszeiten. Es gibt einePhase der Aktivität, des Aufblühens. Eine Phase der Verteilung und Bestäubung.Eine Phase der Fülle und Ernte. Und es gibt Ruhephasen. Alle vier Phasengehören gleichermaßen zum Wachstumsprozess dazu - aktive und scheinbarpassive Ruhephasen. Würde nur eine Phase fehlen, wäre der Wachstumsprozessunterbrochen.Für mich persönlich ist die Schöpfung die beste Ratgeberin, die uns als Vorbilddient, wenn wir unternehmerisches Wachstum organisieren wollen. Der Naturgelingt es seit Jahrmillionen, lebendige Organismen hervorzubringen, dieExistenz so vieler Arten zu sichern, ressourcenbewusst zu agieren, effizient,DIE NATURgemeinwohlorientiert und nachhaltig zu wachsen. Wieso sollte es dann nichtmöglich sein, unsere Unternehmen nach ihrem Vorbild zu gestalten? Genaudas machen wir. Im STEAUF-Spiel übertragen wir ein erfolgreiches Wachstumskonzeptauf Unternehmen und lernen vom Best-Practice-Partner: DerNatur selbst.Der Wachstumszyklus ist ein immer wiederkehrender Zyklus in der Natur. Ichbeschreibe ihn am Beispiel eines Kirschbaumes:Die Kirsche ist in diesem Fall das Produkt eines vorangegangenen Wachstumsprozesses,nämlich des Kirschbaums. Wenn ich die Kirsche esse, bleibt der Kernübrig.Entwicklung

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KommunikationHandelOrganisationErgebnisInspirationWACHSTUMZERSTÖRUNGAbbildung 17: WachstumszyklusLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 105Stecke ich den Kern in die Erde, gründe ich damit einen neuen Organismus,ein lebendiges Unternehmen. Im entsprechenden Umfeld kann daraus einneuer Baum wachsen.Eines ist klar: Aus einem Kirschkern wächst keine Nordmanntanne. Daraus wirdimmer ein Kirschbaum entstehen, denn alle Erbanlagen, alle Potentiale sindbereits im Kern angelegt.Das Gedicht von Friedrich Rückert beschreibt auf wunderbare Weise denWachstumsprozess bei uns Menschen:Alles ist im Keim enthalten,alles Wachstum ein Entfalten,leises Auseinanderrücken,dass sich einzeln könne schmücken,was zusammen war geschoben.Wie am Stengel stets nach obenBlüt‘ um Blüte rücket weiter,sieh‘ es an und lern‘ es heiter:zu entwickeln, zu entfalten,was im Herzen ist enthalten!Lässt man dem Kern die Zeit, die er zur Reifung braucht, entsteht daraus zunächstein Trieb. Bei guten Umgebungsbedingungen wächst ein Baum, der Blütenträgt.Die Kirschblüte ist der Marktplatz des Kirschbaumes. In dieser Wachstumsphasebetreibt der Baum Marketing. Die weißen Blüten unterscheiden sich vom restlichengrünen Blätterwald und geben sichtbar zu erkennen, wo der Marktgeöffnet ist. Die Duftstoffe, die die Kirschblüte dabei aussendet, erreichen dieLebewesen, die mit dem Kirschbaum ins Geschäft kommen möchten. Bienenwerden angelockt. Sie sammeln ihre Pollen und bestäuben den Baum. Einesogenannte Win-Win Situation für Baum und Biene.EXKURS106 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDIE NATURNach der erfolgreichen Bestäubung starten die internen Verarbeitungsprozessedes Baumes. Die Blütenblätter fallen ab, der bestäubte Stempel reift zur Fruchtheran. Die Kirsche, das Produkt des Baumes, wird geerntet.Ein Wachstumszyklus ist somit abgeschlossen, ein neuer startet sogleich. DieKirschen fallen auf den Boden, der Baum investiert in seine weitere Zukunftund sorgt für Nachwuchs. Er erfüllt damit seine ursprünglichste Aufgabe alsBaum. Er garantiert Fortpfl anzung und Arterhaltung.Dieses Prinzip nennen wir Wachstumszyklus und es geschieht immer genauin dieser Reihenfolge. Die Investition in etwas Neues beinhaltet immer Kernelementeaus Altem. Ob am Ende Ergebnisse sichtbar werden, hängt unteranderem davon ab, ob alle Phasen vollständig durchlaufen wurden. OhneBienen im Sommer, keine Bestäubung. Ergo: Keine Kirschen!Übertragen wir dieses Wachstumsprinzip auf Unternehmen, helfen uns dieseErkenntnisse beim richtigen Aufbau des Betriebes. Wachstum ist immer eineFolge einzelner Schritte. Es muss im passenden Boden etwas investiert werden,z. B. Erfahrung, Geld, Kraft. Die Gründungsidee braucht Zeit zum Reifen. DieBotschaft muss eindeutig nach außen kommuniziert werden. Mit den passendenBeziehungsgruppen werden Win-Win-Geschäfte abgeschlossen. AnfallendeAufträge werden intern bearbeitet und dann, erst dann, kommt es zu handfestenErgebnissen.Ein langer Weg! Für diejenigen, welche die Kraft und Ausdauer haben, ihn

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vollständig zu gehen, ist dieser Weg nicht nur erfolgversprechend, sondernein natürlicher Erfolgsgarant! Wer die Abkürzung sucht, wird enttäuscht werden.Eine neue Idee braucht Zeit zur Reifung. Bienen kommen nämlich nichtzum Kirschkern, sondern ausschließlich zur Kirschblüte!Unternehmen, die organisches Wachstum erzielen wollen, sollten darauf achten,alle Funktionen innerhalb eines Wachstumszyklus zu erfüllen. Bei Projekten,die in dieser Reihenfolge abgewickelt werden, steigt die Energie. DasUnternehmen wächst, bringt Gewinne und Früchte hervor.Ihre Notizenzum ThemaWachstum:Wer versucht auf der Gegenspur voranzukommen wird scheitern. Alle Projekte,die entgegen der natürlichen Wachstumsrichtung ablaufen, kosten Energie,Kraft, Geld.Im STEAUF-Spiel lernen die Spieler das Wachstumsprinzip kennen, welchesden unternehmerischen Erfolg beeinfl usst. Sie planen ihre Projekte nach dennatürlichen Gesetzmäßigkeiten.Erfolg erfolgt - und zwar dann, wenn man alle richtigen Schritte in der richtigenReihenfolge geht.108 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Natur3.10 SOGWIRKUNGIn den Jahren von 1885 bis 1958 lebte ein österreichischer Forstwirt namensViktor Schauberger. Er war viel in den Wäldern unterwegs, hat die Natur beobachtetund darüber hinaus seine Beobachtungen beschrieben. Unter anderemwar Viktor Schauberger von Bachforellen angetan. Er fragte sich, wie es ihnenwohl gelingt, gegen den Strom zu schwimmen. Zunächst glaubte er, dassderen Flossenschlag eine so große Schubkraft erzeugte, die stärker sei als dieentgegenwirkende Strömung. Somit würde es ihnen gelingen, gegen denStrom zur Quelle zu schwimmen, sogar Wasserfälle von bis zu fünf Meter aufwärtszu überwinden.Doch schnell fand Schauberger heraus, dass sich die Forelle nicht über ihrenFlossenschlag fortbewegt. Die Flosse dient der Forelle nur, um die Richtungzu halten. Ähnlich wie beim Segelboot: Die Pinne steuert das Boot.Die Bachforelle hat eine ganz andere Fortbewegungstaktik entwickelt. Überihre Kiemenstellung schafft sie es, sogenannte Levitationskräfte zu erzeugen.Levitationskräfte sind das Gegenstück zur Gravitation: Während die GravitationskraftObjekte nach unten zieht, kompensiert die Levitationskraft die Erdanziehungund bringt Objekte zum Schweben.Damit gelingt es den Bachforellen eine Sogwirkung zu erzeugen. Sie werdenim Flusslauf gegen die Strömung zur Quelle hingezogen.Zwischenzeitlich weiß man, dass sich sämtliche lebendige Organismen aufgrundvon Sogwirkung bewegen und bewegen lassen. Das gilt auch für unserHerz-Kreislauf-System: Unser Herz ist keine „richtige” Pumpe, zumindest nichtausschließlich. Unser Herz ist genauso gut eine Saugglocke. Der Blutstrom inunserem Herz-Kreislauf-System bewegt sich nur zum Teil über Pumpleistungder Muskelkontraktionen. Zum anderen Teil aufgrund von Sogwirkung derausgedehnten Venen und Vorhöfe.Für AndereFür NeuesFür michFür michFür michAbbildung 18: Sogwirkung110 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDIE NATUREXKURSEs gibt vier Herzkammern. Wenn zum Beispiel in der rechten, oberen HerzkammerBlut ist, ist zugleich die rechte untere Herzkammer leer. Dort entstehtein Unterdruck. Er sorgt dafür, dass sich die Herzklappe öff net und das Blutvon der oberen Herzkammer nach unten angesaugt wird. Sobald dies geschehen

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ist, herrscht in der oberen Kammer ein Unterdruck, der das Blut aus demKreislauf ansaugt. Die obere Herzkammer füllt sich.Nicht der äußere Druck pumpt das Blut in die Adern, sondern ein Sog saugtdas Blut aus dem System an.Bei unserer Atmung ist das ähnlich. Unser erster Atemzug ist ein Einatmen.Das Vakuum in unserer Lunge saugt die Luft aus dem umgebenden Systeman. Unser letzter Atemzug ist ein Ausatmen: Alles, was in uns ist, geben wirwieder ab in das umgebende System.PUMP- UND SAUGKRAFT DES HERZENSMediziner nennen den Vorgang der Einatmung Inspiration (lat.: inspiration =„das Einhauchen, Einatmen”).Wenn sich die Brustmuskulatur und das Zwerchfell zusammenziehen, vergrößertsich das Volumen des Brustkorbes. Dabei entsteht in der Lunge ein Unterdruck:Die Lunge dehnt sich, die Atemluft strömt durch die Atemwege in dieAlveolen der Lunge.Der Blutfl uss in den Arterien wird von der Pumpkraft des Herzens realisiert. BeiVenen ist das jedoch anders. Das venöse Blut wird schubweise von außen wirkendenKräften, also durch Muskelkontraktionen der umliegenden Skelettmuskelnund durch Druckwellen der anliegenden Arterien zum Herz zurücktransportiert.Der Blutfl uss in den großen Venen wird durch Druckschwankungen bei derAtmung erzeugt. D.h. der bei der Einatmung entstehende Unterdruck erweitertdie Venen und saugt das Blut an. In den ebenfalls erweiterten Vorhöfen desHerzens entsteht ein Ansaugdruck. Venenklappen verhindern, dass das Blut indie falsche Richtung fl ießt.Ihre Notizenzum ThemaWachstum:DRUCK UND SOG IN UNTERNEHMENWenn sich alle lebendigen Organismen aufgrund von Sog bewegen undbewegen lassen, wie kann es dann sein, dass Unternehmen versuchen, Menschenmit Druck zum Handeln zu zwingen? Druck von außen entspricht demmenschlichen System nicht, keinem lebendigen System!Wie können wir stattdessen in Unternehmen Sogwirkung erzeugen? WelcherFührungsstil erzeugt ein Vakuum, zieht Menschen an?Kinder machen es uns vor. Wenn etwas so attraktiv ist, dass sie sich angezogenfühlen, sind sie bereit, dorthin zu krabbeln. Sie richten sich auf und lernenschneller zu laufen, wenn sie so das gewünschte Objekt besser erreichen können.Je größer die Attraktion, je begehrter das Objekt, desto mehr sind Kinderbereit, sich zu verändern und zu bewegen. Selbst Hürden halten sie nichtdavon ab, ihre Ziele zu erreichen: Ist ein Computerspiel nur auf Englisch verfügbar,legen manche Kinder ein unglaubliches Lerntempo an den Tag. Siemöchten schnellstmöglich die neue Sprache erlernen, um das nächste Spiellevelzu erreichen.In jedem Erwachsenen lebt das Kind weiter, das Spielen und Lernen möchte.Voraussetzung ist, dass das Neue attraktiv genug ist, damit Menschen ihrebisherige Komfortzone verlassen und sich verändern.Im STEAUF-Spiel lernen die Spieler den Unterschied von Druck und Sog kennen.Sie defi nieren ein attraktives Ziel, das von allen erreicht werden möchte.112 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Natur3.11 LEBENDIGKEITEs gibt viele Unternehmen, die leben, doch nur wenige, die tatsächlich lebendigsind. Worin besteht der Unterschied?Biologisch betrachtet wird das Leben eines Organismus anhand von fünf Merkmalendefiniert. Ob etwas „lebt“ zeigt sich daran, ob es wächst, sich fortpflanzt,sich bewegt, der Stoffwechsel funktioniert und ob es reizbar ist. Das trifft aufviele Unternehmen zu. Unternehmen existieren, weil sie wachsen und größerwerden. Sie pflanzen sich fort, weil sie neue, weitere Unternehmenseinheitengründen. Sie bewegen sich und handeln mit vorhandenen Gütern. Ihr Stoffwechselin Form von Geld- und Warenfluss ist intakt. Und sie sind reizbar: Die

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Nachfrage bestimmt ihr Angebot.WANN IST EIN UNTERNEHMEN LEBENDIG?Das altgriechische Wort „psyché“ bedeutet Atem oder auch Seele. Ursprünglichstand es auch für Lebendigkeit und Lebenskraft. Die wahrnehmbarenPhänomene dafür sind Leidenschaft, Lust, Mut, Herzhaftigkeit und Sinn.Wann ist Arbeit lebendig? Darüber führten bereits zahlreiche Philosopheneinen Diskurs, u. a. Platon, Aristoteles, Marc Aurel, Martin Luther, ImmanuelKant und Karl Marx. Sie scheinen sich darüber einig gewesen zu sein, dass eseinen Unterschied gibt zwischen „Tun“ und „Bewirken“.Arbeit entfaltet dann Wirkung und schafft Mehrwert, wenn die handelndenMenschen mit Herzblut dabei sind und den Sinn ihres Arbeitens erkennen. Sowird die rein materielle Produktionsebene mit Herzblut und intrinsischer Motivationbereichert. Der Erfolg lebendiger Unternehmen liegt also nicht nur aufder Hand, sondern vor allem im Herzen.Lebendigkeit ist der erste Zustand, den wir Menschen im Leben wahrnehmen.Wenn die Eizelle der Mutter und die Samenzelle des Vaters verschmelzen,entsteht etwas Drittes, Neues. Das ist eine integrative Lösung, der Start unseLebendigeUnternehmen spielen - STEAUF 113rer Existenz. Das energetische Feld nennen wir Lebendigkeit. Aus dieser erstenStammzelle entsteht das menschliche Herz, das pulsiert. Durch die Zellteilungentstehen weitere Stammzellen und Funktionszellen.Bei lebendigen Organismen gilt also folgende Formel: 1+1=3. Aus zwei Quellenentsteht eine neue Mitte. Sie ist das Ergebnis von zwei polaren Kräften, dieaufeinander wirken. Als integrative Lösung bringen sie eine dritte, lebendigeQuelle hervor.Ein lebendiges Unternehmen weist diese Charakteristik auf. Es ist eine Quelleund hat eine Mitte. Die Kraft pulsiert multidimensional in alle Richtungen voninnen nach außen.Zwei verschiedene Ereignisse treffen aufeinanderKontrapunktik erzeugt EnergieerhöhungBerührung im Kern führt zu Verschmelzung. Ein lebendigesFeld entsteht. Die Formel der Lebendigkeit lautet: 1 + 1 = 3SamenzelleEizelleEnergieerhöhung ist alsPulsation wahrnehmbarLebendigkeit= integrative LösungenAbbildung 19: Integrative LösungDIE NATURIhre Notizenzum ThemaIntegrative LösungWAS HEISST DAS FÜR EIN UNTERNEHMEN?Eine pulsierende Mitte entsteht in einem Unternehmen dann, wenn beispielsweiseMitarbeiter Dinge tun können, die ihnen am Herzen liegen. Sie strahlenFreude aus und übertragen so ihre Energie auf ihr Umfeld. Je mehr Mitarbeiterals Kraftquellen in einem Unternehmen strahlen, desto größer wird die Strahlkraftdes Unternehmens.Die Kraftquelle des Unternehmens versorgt alle. Jede Zelle strahlt jedoch auchzur Quelle zurück. Die Versorgung aller angeschlossenen Zellen ist somit nachhaltiggegeben. Das ist Lebendigkeit.Dieser Ansatz ist nicht neu. Seit Jahrmillionen organisieren sich Schwärme inder Natur entsprechend. Doch auch in Wirtschaftskreisen fi nden sich zwischenzeitlichneue Modelle, wie beispielsweise, der holakratische Ansatz vonBrian J. Robertson, die das Management von Organisationen in einer volatilenWelt „anders als bisher“ organisieren. In Verbindung zu RobertsonsHolacracy-Theory ist die Zukunftswerkstatt nach dem STEAUF-Prinzip als praktischeAnleitung und Prozessbegleitung im Change-Management zu verstehen.Im STEAUF-Spiel lernen die Spieler, ihre eigene Lebendigkeit anzuregen unddas Unternehmen als Quelle aufzubauen. Je stärker die Pulsation der einzelnenQuellen ist, desto größer ist die Kraft und Lebendigkeit des Unternehmens.

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3.12 ENERGIEWOHER KOMMT DIE ENERGIE, DIE UNS AM LEBEN ERHÄLT?Zunächst müssten wir defi nieren, was wir unter „Energie” überhaupt verstehen.Meinen wir damit zum Beispiel Strom oder Geld? Sprechen wir von einer Idee,im Sinne von Energie als Inspiration? Oder ist mit Energie unsere Lebenskraftoder auch Arbeitskraft gemeint? Könnte man darunter auch „Nahrung” verstehen,die uns versorgt?Das lateinische Wort „Inspiration” bedeutet ursprünglich Einhauchen, Einatmen.In der Medizin bezeichnet man heute noch den Vorgang der Einatmung mitInspiration. Wobei „Atmen” weit mehr ist, als „Luft holen”. Der „Atem“ ist derAnschluss des Menschen an ein großes, ganzheitlich umgebendes Atem-System- an das Leben selbst (vgl. Kapitel 3.3 Quelle). Und wie bereits im KapitelLebendigkeit (vgl. 3.11 Lebendigkeit) erwähnt, stand das altgriechische Wort„psyché“ genauso für Atem als auch für Seele, Lebendigkeit und Lebenskraft.Was den Menschen mit Lebenskraft versorgt, ist die Energie, die aus demumgebenden System zur Verfügung steht: unser Atem.DIE AURAJeden Menschen umgibt ein elektromagnetisches Kraftfeld. Es entsteht aufgrundvon zwei polaren Kräften, die in unserem Universum wirken und auch auf unsMenschen Einfl uss nehmen. Das ist zum einen eine Kraft, die von oben kommt:Wir nennen diesen Energiefl uss auch kosmische Energie oder Yang-Kraft. Zumanderen ist es eine Kraft, die von unten kommt, auch Erdenergie oder Yin-Kraftgenannt. Beide Kräfte treff en im Herzen aufeinander und durchdringen sichin einem Mischverhältnis von 50:50. Dort bildet sich ein lebendiges Feld, dasausstrahlt: die Aura. Sie entsteht bereits bei unserer Zeugung, wenn Eizelle undSamenzelle der Eltern miteinander verschmelzen.Bestenfalls kommen Yin und Yang am Herzen in einem Mischverhältnis von50:50 zusammen. Diesen Zustand nimmt der Mensch als freien Energiefl ussEXKURS116 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie Naturwahr. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Vielmehr zeigt sich die Energieströmungin verschiedenen Abstufungen: mal mehr Yang und weniger Yin,mal umgekehrt.Vergleichen wir den Energiefluss der Aura mit einer Apfelsaftschorle: Auch hierwäre ein Mischverhältnis von 50:50 möglich und wünschenswert. Der unterschiedlicheMix von Apfelsaft und Wasser oder von Yin und Yang ergibt eineunterschiedliche Qualität. Nicht besser oder schlechter - eben anders!Was passiert, wenn uns beim Essen versehentlich etwas ins Glas fällt, was dortnicht hingehört, z. B. ein Blatt von dem Baum. Eines ist klar: es stört, womöglichverändert es den Geschmack und wenn wir es nicht entfernen wird unser Getränktrüb und ungenießbar.Unsere Aura verhält sich ähnlich. Sie ist - wie unser Glas - ein offenes System.Von außen können fremde Einflüsse auf uns wirken und hinterlassen Spurenin unserem Energiefeld. Wenn wir sie nicht bearbeiten, bleiben sie uns erhaltenund „betrüben” uns. Die gute Nachricht ist: Bis zu unserem letzten Atemzugbleibt sie uns immer erhalten, denn sie ist die Grundlage unserer Lebendigkeit.An dieser Stelle führte es zu weit, auf die innere Struktur und Funktion der Auraim Detail einzugehen.Wer sich dazu weitere Informationen wünscht, den lade ich gerne zu einempersönlichen Gespräch in die STEAUF Werkstatt ein (www.steauf.de).Im STEAUF-Spiel finden die Spieler heraus, wann sie in ihrer Kraft sind.Wer seine Kraft spürt, die sich in seinem Leben als Lebensfreude ausdrückt,dessen Energiefluss ist meist frei.Wer ängstlich, schuldig oder ohnmächtig ist, sich Sorgen macht oder verpflichtetfühlt, beschränkt sich in seiner Kraft und blockiert den eigenen Energiefluss.Dies zeigt sich irgendwann im Gesundheitszustand des Menschen.Das ist sowohl in der Aura des einzelnen Menschen als auch im Gruppenfeldin Unternehmen sichtbar. Probleme in Unternehmen können nur dann gelöstEXKURSLebendige Unternehmen spielen - STEAUF 117

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werden, wenn man sie an der Wurzel packt. Blockaden im System hemmenden Betriebsfl uss, stehen Glück und Erfolg im Weg. In Unternehmen kostensie zudem viel Geld. Ein Perspektivwechsel bringt oft die Dinge zum Laufen,die seit Langem im Argen liegen. Albert Einstein hat dies bereits treffl ich formuliert:„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durchdie sie entstanden sind.”WIE KOMMT DIE ENERGIE AUF DIE ERDE?Unsere Lebensenergie kommt vom Himmel, vom Universum. Sie überträgtsich über die Mitte unseres Sonnensystems auf jeden einzelnen Planeten, auchauf die Erde.Kosmische Energie (Yang)Toroidfeld der AuraDer Mensch nimmtüber das Toroidfelddie Energie derErde und desUniversums auf.Erdenergie (Yin)Das Energiefeld des Menschen (Aura) entspricht inseiner Architektur dem Energiefeld des Sonnensystems.Abbildung 20: AuraDIE NATUR EXKURS SONNENSYSTEMUnser Sonnensystem besteht aus zehn verschiedenen Planeten: Die Sonne istin der Mitte. Drum herum ordnen sich neun weitere Planeten an: Merkur, Venus,Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und am weitesten entfernt fi ndenwir Pluto. Auch wenn diese Planeten unglaublich weit von uns entfernt sind,so haben sie trotzdem Einfl uss auf uns.Fotomaterial der NASA zeigt uns die enormen, energetischen Bewegungen derSonne. In sogenannten Konvektionsschleifen schleudert sie Energie und Plasmavon innen nach außen. Sie sehen aus wie kleine Explosionen auf dem großenFeuerball und werden von Wissenschaftlern Sonneneruptionen genannt.Die weiteren neun Planeten, die auf ihrer Laufbahn an der Sonne vorbeiziehen,kommen mit diesen Konvektionsströmungen in Berührung. Auch sie pulsierenvon ihrer Mitte heraus, tragen über Konvektionsschleifen ihr Innerstes nachaußen. An den Berührungspunkten zwischen Sonnenkonvektion und Planetenkonvektionentstehen Reibungskräfte. Die Energien beider Planeten werdenan dieser Stelle ausgetauscht.SonnensystemDas Sonnensystem ist ein Teil der Galaxie Milchstraße mit den zehn Planeten:Sonne = Mittelpunkt, Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, PlutoAbbildung 21: SonnensystemStellen wir uns die Energieübertragung in unserem Sonnensystem mal etwaseinfacher vor: Angenommen, wir gehen durch die Straßen und kommen aneinem Hund vorbei, der gerade ein Bad in der naheliegenden Pfütze genommenhat. Der Hund schüttelt sich - genau vor uns. Wir müssen den Hund nichtleibhaft berühren. Auch so bekommen wir von seinem Fell genügend Wasserund Dreck ab und tragen das fortan mit uns herum.Die Planeten müssen sich genauso wenig in ihrer materiellen Erscheinungberühren. Die Reibungspunkte ihrer Konvektionsschleifen sind ausreichend,um die Energiequalität vom einen auf den anderen Planeten zu übertragen.Die Sonne ist eine enorme Kraftquelle und versorgt alle weiteren Planeten imSonnensystem. Erhöht sich die Energie bei der Sonne, sind auch alle anderenPlaneten betroff en: Auch ihre Energie erhöht sich dann.UmlaufbahnSonnePlanetDie Bewegungsdynamik der Umlaufbahnerzeugt zusätzliche ReibungseffekteAlle Energiequalitäten der Sonne alsMittelpunkt des Sonnensystems übertragensich auf die jeweilige Mitte allerPlaneten im System.Sonnenerruptionen sindKonvektionsströmungen, dieEnergie vom Kern der Sonne

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nach außen bewegen undwieder zurück.Die Energieübertragung derErde erfolgt ebenfalls überKonvektionsströmungen.Abbildung 22: Konvektionsströmung120 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDIE NATURWIE KOMMT ES BEI DER SONNE ZUR ENERGIEERHÖHUNG?Betritt die Sonne einen anderen Sektor der Galaxie „Milchstraße”, wird sie mitneuen Energiequalitäten konfrontiert.Dies geschah unter anderem im Jahre 1993, 1998 und 2000. Die Auswirkungendieser Ereignisse wurden detailliert als „10er-Taktung” von meinem LehrerRainer Strücker aus Hennef beschrieben.Nähere Informationen und Hintergründe können Sie dort erfahren.WAS BEDEUTET DAS FÜR DEN MENSCHEN?Kommen wir nochmals zurück auf unser Beispiel mit dem sich schüttelndenHund. Den Schmutz des Hundes trage ich auf meiner Kleidung mit nach Hause.Sobald ich mich aufs Sofa setze, ist auch das Sofa verschmutzt. Plötzlich binnicht nur ich von „der neuen Energiequalität” betroff en, sondern die ganzeFamilie.Wir können das Beispiel unendlich weiterspinnen. Wichtig dabei ist Folgendes:Die Energie aus unserem umgebenden System hat IMMER Einfl uss auf unserunmittelbares Leben.Doch gibt es nicht nur die Sonne. Auch die anderen Planeten übertragen inKonvektionsströmungen ihre Energiequalität auf die Erde und letztlich aufunser Alltagsleben. Stellen Sie sich vor, Sie spazieren durch die Stadt und begegnenneun unterschiedlichen, schmutzigen Hunden. Große Freude!Im STEAUF-Spiel lernen die Spieler Grundlagen der energetischen Arbeit kennen.Sie lernen übergeordnete Zusammenhänge zu verstehen und auf ihrAlltagsleben übertragen. Die sichtbar gewordenen Probleme werden an derWurzel gepackt und gelöst.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 121Ihre Notizenzum ThemaEnergie3.13 RESONANZIn unserem Universum sucht jedes Elementarteilchen sein Gegenteil. Die beidenpolaren Kräfte ziehen sich gegenseitig an, gehen demnach miteinanderin Resonanz. Wie bei einem Magneten: Nordpol und Südpol ziehen sich anund verbinden sich. Oder bei Mann und Frau: Aus ihrem harmonischen Wechselspielentsteht eine dritte, neue Quelle: ein Kind.In Unternehmen treten die Produkte mit den Bedürfnissen der Kunden inResonanz. Ein Geschäft entsteht dann, wenn ein Produkt den Bedarf des Kundendeckt und dessen Mangel erfüllt.Die Natur hat es wunderbar geregelt, dass im Normalfall Teil und Gegenteilzusammen fi nden. In meiner Arbeit stelle ich jedoch immer wieder fest, dassUnternehmen dieses Naturgesetz zu umgehen versuchen - mit großem Erfolg!Die menschliche Absicht steht den natürlichen Verbindungen häufi g im Weg.122 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenDie NaturKunden und Unternehmen bzw. Produkte finden nicht mehr zusammen. Auswüchsevon Product Placement, POS-Aktionen, Cross-Selling-Angeboten undmehr zeugen von der Absicht, Menschen von etwas zu begeistern, das sie vonsich aus nicht kaufen würden.Dabei wäre die natürliche Lösung so einfach: Ein gutes Produkt, das authentischpräsentiert wird, zieht den Käufer an, der bereits danach sucht.Ein altes deutsches Sprichwort sagt: „Wie man in den Wald hinein ruft, so halltes wieder zurück!“ Meine Ausstrahlung, mein Handeln, meine Persönlichkeitbestimmen, was mir im Leben begegnet, bzw. was ich anziehe.Das Wort „Person” setzt sich im übrigen aus den Worten per (= hindurch) undsonum (=Ton) zusammen und bedeutet demnach: hindurch tönen. Unserpersönliches Auftreten in der Welt ist somit immer von der Frage geprägt:

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„Was klingt durch mich hindurch?“ Genau mit dieser Schwingung gehe ichmit der Welt in Resonanz und ziehe immer das an, was zu mir passt.Wer also unzufrieden ist mit den Schicksalsschlägen in seinem Leben, brauchtnicht mit dem Leben an sich zu hadern. Vielmehr gilt es persönlich zu hinterfragen:„Was strahle ich aus, um dieses Leben anzuziehen?“ In dieser Erkenntnisliegen Lösung und Heilung zugleich.RESONANZEN IN DER MUSIKBei Resonanz geht es im Wesentlichen immer um ein Wechselspiel zwischenzwei Energieformen: Die potentielle Energie gleicht der einer gespannten Feder.Die kinetische Energie stammt aus der Bewegung. Spannung und Bewegungsind die gegensätzlichen Kräfte, die in der Musik notwendigerweise aufeinanderwirken. Ohne Wechselspiel zwischen diesen beiden Kräften wäre nix zuhören.Rund 80 Resonanzen bringt eine gute Geige in ihrem Spielbereich hervor.In der Klangfarbe zeigt sich die Ambivalenz zwischen Wärme und Brillanz. DerGeigenbauer Martin Schleske beschreibt es wie folgt: „Die Wärme ist nichtdumpf, die Brillanz nicht scharf, denn Wärme und Brillanz sind in jedem Toneine hörbare Beziehung. Sie bilden klanglich einen harmonischen Gegensatz.“EXKURSAuch das menschliche Leben wird vom Wechselspiel zweier polarer Kräftebestimmt, Spannung und Bewegung, Geben und Nehmen, Hoff en und Handeln,... Die harmonischen Gegensätze gleichen der potentiellen und kinetischenEnergie einer Resonanz. Wie wir diese Gegensätze „zum Klingen bringen“bestimmt die Klangfarbe in unserem Leben, unsere Persönlichkeit.Ein gewaltiges Resonanzpaar liegt im Hören und Tun. Wie es für Resonanzpaaretypisch ist, bringt das Eine das Andere hervor. Wer nur HÖRT und das TUNvernachlässigt, steckt in der Falle des Intellektualismus. Das Einzige, was fürdiese Menschen zählt, ist die theoretische Lehre. Sie begreifen die Welt in derTheorie. In ihrem Leben wollen sie davon praktisch nichts umsetzen.Umgekehrt: Wer nur TUT und auf HÖREN verzichtet, hängt im Pragmatismusfest. Wer nicht nach dem Sinn des Handeln fragt, wird Dinge zwar abarbeiten,versäumt jedoch, Aufgaben zu erfüllen.Beide Geisteshaltungen verhindern Lebendigkeit, weil sie das jeweils andereausschließen. Ein lebendiges Leben braucht das harmonische Wechselspielder Widersprüche. Wie bei einer Pfl anze müssen manche Ideen erst gesätwerden, um später zu reifen und Früchte zu bringen.Im STEAUF-Spiel werden sich die Spieler ihrer „Klangfarbe“ bewusst, womit siemit anderen in Resonanz treten. Sie erkennen die Widersprüche in ihrem Lebenund gestalten daraus ein lebendiges Wechselspiel.Ihre Notizenzum ThemaResonanz:124 STEAUF - Lebendige Unternehmen spielenSPIELCOACH

SpielcoachDas Buch zu lesen ist die eine Sache.Mit der Lektüre dieses Buches werden Sie bereits jetzt schon gewisse Zusammenhängeerkennen.Ich wünsche mir, dass Sie für sich hilfreiche Erkenntnisse daraus ziehen. Vielleichtwerden Sie in Zukunft andere Entscheidungen in Ihrem Leben treff en, indemSie sich an der Lebendigkeit der Natur orientieren.Darüber würde ich mich sehr freuen. Teilen Sie mit mir Ihre Erfahrungen. Ichfreue mich über Ihr Feedback an: [email protected] Spiel zu spielen ist die andere Sache.Das STEAUF-Spiel-Set ist nicht käufl ich zu erwerben.Dieses Spiel kann nur zusammen mit einem lizenzierten Spielcoach gespieltwerden.Die Hintergründe dafür möchte ich ihnen nicht verheimlichen.Das STEAUF-Spiel ist ein energetisches Produkt und nach system-energetischenund neuro-wissenschafl ichen Lernkriterien aufgebaut. Es entfaltet seine Wirkung

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während der Spielphasen. Der Spieler erlebt, begreift und durchdringtdie 26 Themenfelder im Spiel und überträgt sie auf sein Leben, seinen Beruf,sein Unternehmen oder Projekt.Das Refl ektieren gewohnter Verhaltensmuster geschieht in einem lebendigenLernprozess, der das Alltagsleben des Spielers verändern kann.Das Spiel ist also nicht nur ein Spiel, es ist ein tiefgründiger, nachhaltiger Entwicklungsprozess,der von einem professionellen Spielcoach begleitet werdenmuss.Lebendige Unternehmen spielen - STEAUF 125Wer ist STEAUF-Spielcoach?Seit 2016 bilde ich Spielcoaches aus. Sie bilden den STEAUF Schwarm. ImEinzelnen werden sie Schwärmer genannt, denn sie schwärmen aus undschwärmen für ihre Sache.Alle Schwärmer haben das STEAUF-Spiel selbst gespielt und somit ihre eigeneLernerfahrung mit dem Spiel gemacht. Darüber hinaus lernten sie weitereenergetische und materielle Zusammenhänge und Wirkungsweisen kennen,die im Zusammenhang mit einer professionellen Begleitung als Spielcoachstehen.Alle STEAUF Schwärmer sind geprüfte Lizenzpartner und arbeiten selbständigals Trainer, Berater, Coach, Lehrer oder Therapeut. In ihren eigenen Betriebenwenden sie das STEAUF-Prinzip an.Gemeinsam mit anderen Schwärmern arbeiten sie in Kooperation. Konkurrenzdenkenhaben sie längst abgelegt.Ein großer Vorteil des STEAUF Schwarms ist: Viele erfahrene Trainer kooperierenzusammen. Sie alle bringen praktische Berufserfahrung in den Schwarmmit ein. Die bunte Vielfalt an Einzelkompetenzen der Spielcoaches schaffenfür die Spieler einen großen Mehrwert. Jeder Spieler findet seinen passendenCoach, der Experte auf seinem Gebiet ist. Zum anderen sind große STEAUFProjekte u. a. im Bereich Organisationsentwicklung gemeinsam realisierbar.Wie werde ich STEAUF-Spielcoach?Wenn Sie Interesse daran haben, STEAUF-Spielcoach zu werden und denSTEAUF Schwarm mit Ihrer Methodenkompetenz zu bereichern, dann nehmenSie mit uns Kontakt auf. Gern vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin, um IhreFragen zu beantworten.Da ich immer wieder gefragt werde: „Hast du nicht Angst, dass dir deine Ideenoder dein Spiel geklaut werden?“, möchte ich an dieser Stelle eine Antwortgeben. „Nein, ich habe keine Angst.“Über viele Jahre hinweg habe ich das Wachstumsprinzip der Natur studiert,beobachtet und auf lebendige Unternehmen übertragen.Dieses Buch ist mein Versuch, mein lebendiges Wissen weiterzugeben. Dabeiauch nur das, was ich selbst in meiner Arbeit nach dem Vorbild der Naturerfahren und verstanden habe.Mein Anteil in diesem Buch ist somit die Transferleistung.Mit dem STEAUF-Spiel beschreibe ich entlang eines roten Fadens einen Weg,wie lebendige Unternehmen, Gemeinden, Familien, Schulen etc. nach demVorbild der Natur gestaltet werden können.Darüber hinaus erkläre ich anhand von Beispielen, wie Wachstum in der Naturfunktioniert. Komplexe Zusammenhänge möchte ich verständlich und nachvollziehbarerklären.Mit diesem Buch möchte ich die Leser ermutigen, anzupacken und Neues zuschaffen.Jeder kann Unternehmer sein. Jeder kann erfolgreich sein. Jeder kann sich mitseinen Talenten und Potentialen verwirklichen.Mehr noch: Jeder Mensch ist dazu berufen, Quelle zu sein!Die wesentlichen Quellen meines Wissens sind:Die Schöpfung selbstMeine Tochter SophiaRainer Strücker, Energetische Konzepte, HennefIngrid Rümmele, Dornbirn

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Quelle des lebendigen WissensBuch: Schleske, Martin (2010): Der Klang. Vom unerhörten Sinn des Lebens.Kösel-Verlag. München.Buch: Hüther, G./Quarch, C. (2016): Rettet das Spiel. Hanser-Verlag.München.Buch: Wohlleben, Peter (2015): Das geheime Leben der Bäume. Ludwig-Buchverlag.Kiel.Buch: Felber, Christian (2018): Die Gemeinwohl-Ökonomie. Deuticke. Wien.Buch: Die Bibel. Nach der U ̈bersetzung Martin Luthers. Bibeltext in der revidiertenFassung von 1984, Stuttgart 1985.Buch: Sawetz, Josef (2015): Kommunikation und Marketingpsychologie. Grundlagenkommunikativer und persuasiver Prozesse aus Psychologie, Neurowissenschaften,Evolutionsbiologie, Systemtheorie und Semiotik. Wien.Gespräche und Erfahrungen mit Menschen, Freunden, Kollegen und Kundenaus meinem Umfeld.INSPIRATION ODER DIEBSTAHLEs scheint zwischenzeitlich eine weit verbreitete Gewohnheit zu sein, vonanderen Menschen „Ideen abzukupfern” und den Ideenklau als „Inspiration”zu verteidigen. Wer das tut, schadet sich selbst: Wer sich mit fremden Federnschmückt, stellt sich unweigerlich in ein schlechtes Licht.Ich wünsche mir für Sie, dass Sie Ihren eigenen Weg gehen, sich inspirierenlassen und Neues schaffen.Die Urheberrechte für den genetischen Code der Natur liegen bei der Schöpfung.Die Nutzungsrechte für die Transferleistung in diesem Buch gebe ichIhnen unter einer Voraussetzung frei: Bitte nennen Sie STEAUF.de | StefanieAufleger als Quelle! Sollten Sie Metapher, Textauszüge oder Bilder benutzen,die aus meinem Buch oder aus einem meiner Vorträge stammen, möchte ichSie daran erinnern und bitten, jedem anderen die Quelle Ihrer Inspiration zunennen und zugänglich zu machen. Auch das ist ein Wachstumsprinzip derNatur: Keinem soll der Zugang zur Quelle verwehrt bleiben.

NACHKLANGUrsprünglich habe ich das STEAUF-Spiel für mich und meinenBetrieb entwickelt.Seit der Gründung meines Unternehmens suchte ich nach einemsinnvollen Weg, meine Selbstständigkeit so zu organisieren, dass mirdie Arbeit leicht von der Hand geht. Ich wollte mich in meinemBetrieb nicht abschuften müssen und monatlich ums Überlebenkämpfen. Nein, das war keine Option. Dennoch gebe ich zu, diesePhasen zu kennen und durchlebt zu haben.Mein Leben hat sich grundlegend verändert, als ich Rainer Strücker,meinem energetischen Lehrer aus Hennef begegnet bin.Er lehrte mich, mein eigenes Leben verantwortlich in die Hand zunehmen und so zu leben, wie es mir entspricht. Es gab viele Baustellen,an denen ich gearbeitet habe. Viele Jahre waren begleitetvon Sorgen, Ängsten und Tränen, von denen ich mich befreien konnte.Jeder Moment hat sich gelohnt. Heute bin ich von Altlasten befreit(er).Seither bin ich auf der Suche, mein lebendiges Wissen zugleichauf Unternehmensführung zu übertragen.Natürlich wollte ich auch so arbeiten, wie es mir entspricht. Als icherkannte, wie der Energiefluss des Menschen dem Energiefluss vonUnternehmen gleicht, war ich nicht mehr aufzuhalten. Fortan forschteich weiter, wie sich die energetischen Erkenntnisse ganz praktischin der Unternehmensführung anwenden lassen.Das STEAUF-Spiel ist das Ergebnis meiner Forschung. Es ist einroter Faden für Führungskräfte und sorgt in Betrieben für nachhaltigesWachstum.Das Buch möchte ich mit einer kleinen Anekdote von meiner Begegnungmit Rainer Strücker abrunden:

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Eines Abends, es war an einem Treffen der Energetischen Beraterin Köln, fragte Rainer in die Kollegenrunde: „Wann stößt die Kuhihre Kälber zurück und lässt sie nicht mehr trinken?“ Wir allekonnten oder wollten nicht verstehen, was er uns damit sagen wollte.Die Antwort: „Wenn die Kälber groß genug sind, wird sie die Mamanicht mehr nähren. Sie müssen jetzt selbst zur Kuh werden!“Dies war einer der letzten Momente, wo ich ihn sah. Kurz daraufhat er sich von dieser Welt verabschiedet, eine Woche bevor meineTochter zur Welt kam - und ich somit selbst zur Kuh wurdeBeim Abschiednehmen bedankte ich mich bei ihm: Für sein großesVorbild und für all das, was ich von ihm lernen durfte. Er schautemir tief in die Augen, noch heute spüre ich seinen durchdringenden,klaren Blick. Dann sagte er: „Danke mir nicht mit Worten. Mach‘was d’raus!“Die Geschichte von damals begleitet mich bis heute. Erst mit denJahren erkannte ich den damit verbundenen Auftrag. All die wunderbarenEinblicke hinter die Kulissen der Weltbühne wurden mirgeschenkt, um daraus Etwas zu machen. Meine Aufgabe ist es,laut und deutlich zu sprechen und meine Erfahrungen und meinlebendiges Wissen weiterzugeben.Mit dem STEAUF-Spiel baue ich den Weg, um lebendige Unternehmenzu gestalten.Lieber Rainer, ich hab‘ was d’raus gemacht! Voila!Danke.Quelle des lebendigen WissensWORKSHOPS UND VORTRAGE

STEAUF SPIELJETZTKENNENLERNENSPIEL COACHING

Lassen Sie sich fairfuhrenUnsere Angbote für Sie:Anmeldung und weitere Infos unter:www.STEAUF.deVORTRAG

SO MANAGT DIE NATUR

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Vorträgevon Stefanie Aufl egerQuelle des lebendigen WissensTEAMENTWICKLUNGWorkshopsunter anderem zu Themen wie:

ZOFF IM STALL V OM F Ü H R E N

V O N O C H S E N ,K Ü H E N U N D K Ä L B E R NWORKSHOPAnmeldung und weitere Infos unter:www.STEAUF.deRETREAT I KLAUSUR

HÜTTENTAGE A U S Z E I T,

I N S P I R AT I O N ,S T R AT E G I E MI TD EM S T E A U F S P I E L

Coachingszur Klärung, Refl ektion und strategischen PlanungQUELLE DES LEBENDIGEN WISSENSZUKUNFTSWERKSTATTWERTESINNVISIONWURZELNKRISESOGERFOLGGRENZEWACHSTUMMOTIVATIONLEBENDIGE UNTERNEHMEN LERNEN VON DER NATURZUKUNFTSWERKSTATTNACH DEM STEAUF_PRINZIPWenn die Natur ein Unternehmen gründen würde,wie würde das aussehen?AUSZUBILDENDEMANAGEMENTPASSIONCAMPPASSIONMEETSlebendige Auszubildende verschiedener SCHOOLUnternehmen kommen zusammen undlernen von der NaturSchulprojekt: lebendigeSchüler lernen von der NaturSTEAUFUNTERNEHMERSPIELMITARBEITENDEERFOLGESICHTBARMACHENSTIMMUNGS_BAROMETERZUKUNFTSTAG ICOACHINGTHEMEN_WORKSHOP

Page 54: €¦ · Web viewwerden Mineralien und Wasser aus dem Boden in den Stamm gesaugt. Übertragen auf uns Menschen heißt das: Wer oder was versorgt mich? Gibt es in meinem unmittelbaren

WACHSTUMSKONZEPTSTRATEGIEPLANZUKUNFTSTAG IIVORGESPRÄCHPOTENTIAL_ANALYSE3 verschiedene Beziehungsgruppeninterne und externe KommunikationLebendige Unternehmen gestaltennach dem STEAUF-PrinzipZukunftswerkstatt, Veränderungsprozessnach dem STEAUF-PrinzipSchwärmer: Kooperation mit STEAUF-LizenzpartnerSTEAUF-PASSION-CAMP: Auszubildendeverschiedener Unternehmen lernen lebendigeUnternehmen gestalten nach dem STEAUF-PrinzipPASSION MEETS SCHOOL: Schülerverschiedener Schulen lernen lebendigePotentialentwicklung nach dem STEAUF-PrinzipUnternehmen senden ihre Auszubildendeins STEAUF-PASSION-CAMP und bekommenlebendige Mitarbeiter zurückMEHRWERT: hohe Motivation, Identi_kationAUSSENWIRKUNG: „Das ist ein lebendiges

Lebendige UnternehmenLEBENDIGE SCHULEN LERNEN VON DER NATUR

PASSION MEETS SCHOOLPassionWeekProjektwocheKOLLEGIUMSCHAFTLEITUNGZukunftswerkstattim Rahmen einesKongressesLeitbild &Genetischer Codeder SchulePädagogischer TagWorkshop &Mentoren-Programm--> Vertreter aller beteiligten --> Lehrer werden zu Lern-Coaches ausgebildet. Sielernen, wie sie das Schulspiel in ihren Unterricht einbauenkönnen und nachhaltig die Lebendigkeit an Schulen p_egen.

ZUKUNFTSWERKSTATT LEBENDIGE SCHULENACH DEM STEAUF_PRINZIP--> Die Schulleitung entwickelt ein Strategiepapierund de_niert anhand eines Genetischen Codes / Leitbilddie Vision, Werte und Meilensteine für die Zukunft der Schule.--> Die Lehrer lernen in einemWorkshop das STEAUF-Spielund Grundprinzipien vonLebendiger Schule kennenund arbeiten aktiv an Bausteinendes genetischen Codes mit.--> Schüler der 5., 8. und 11. Klassenspielen 1 Woche lang dasSTEAUF-Spiel zur persönlichenPotentialentfaltung undStärkung derKlassengemeinschaft.

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