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Das komplette Handbuch · Einsteigen + installieren · Einrichten + optimieren · Beschleunigen + schützen Profi-Tricks für jedermann · Wichtige Updates sichern · Mehr WLAN-Power · Apps für jeden Zweck Windows 8 · Update-Manager · Service Center · Fix it Pack · Mini-Windows · Windows Master Toolkit Windows Power Pack 2013 Windows XXL 1/2013 Windows Power Pack 2013 · Update-Manager · Service Center · Mini-Windows · Fix it Pack · Windows Master Toolkit Plus: Direkt startfähiges Notfallsystem 196 SEITEN TIPPS UND TRICKS ZU WINDOWS 8 XXL Sonderheft XXL 1/2013 April/Mai/Juni Deutschland € 12,90 Österreich, Benelux € 14,40 Schweiz sfr 25,80 DVD: WINDOWS POWER PACK 2013

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Das komplette Handbuch· Einsteigen + installieren · Einrichten + optimieren · Beschleunigen + schützen

Profi -Tricks für jedermann· Wichtige Updates sichern· Mehr WLAN-Power· Apps für jeden Zweck

Windows 8

· Update-Manager · Service Center · Fix it Pack · Mini-Windows · Windows Master Toolkit

Windows Power Pack 2013

Windows XXL 1/2013

Windows Power Pack 2013

· Update-Manager· Service Center· Mini-Windows· Fix it Pack· Windows Master Toolkit Plus: Direkt startfähiges

Notfallsystem

196 SEITEN TIPPS UND TRICKS ZU WINDOWS 8

XXLSonderheft XXL 1/2013 April/Mai/Juni

Deutschland € 12,90 Österreich, Benelux € 14,40 Schweiz sfr 25,80DVD: WINDOWS POWER PACK 2013

Titel_PCW SH W8_XXL_fin.indd 1 01.03.13 13:40

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Editorial

WindoWs XXL 1/2013

die PC-WELT-App gibt’s direkt über www.pcwelt.de/phone8app.

PC-WELT mit eigener App für Windows Phone 8

Die neuesten News, Tests, Tipps und Vi-deos zu allen wichtigen Technologie- Themen – die Gratis-App der PC-WELT hält Sie überall auf aktuellstem Stand. Windows Phone gibt es schon lange, aber erst mit Phone 8 fasst das System langsam Fuß im ansonsten weiterhin von Android und iOS do-minierten Mobilmarkt.

Von Anfang an ist die PC-WELT mit einer eige nen App im Windows-Phone-Store vertre-

ten. Die App mit den Bereichen „News“, „Win- dows 8“, „Tests“, „Ratgeber“ und „Videos“ präsentiert die aktuellen Themen von pcwelt.de übersichtlich auf jedem Windows-8-Phone. Außerdem können Sie damit auch Artikel per Fingertipp auf Facebook oder per Mail teilen.

Die PC-WELT-App ist natürlich kostenlos und in deutscher Sprache unter www.pcwelt.de/phone8app oder direkt im Windows-Phone-Store zu haben.

Mit Windows 8 betritt Microsofts Desktop-System den Markt der mobilen Touch-Geräte. Und um zu beweisen, wie ernst der Konzern es damit meint, be-kommen auch wir Notebook- und PC-Nutzer nur noch die gekachelte Touch-Oberfläche präsentiert.

Doch wozu eigentlich? Die Kacheln wirken für die Bedienung mit der Maus überdimensioniert und unpraktisch. Warum bietet das Betriebssystem nicht für jede Geräteklasse die Steuerung für den optima-len und namensgebenden Betrieb an – für Smart-phones und Tablets Multitouch, für Notebooks und PCs hingegen den gewohnten und bewährten Desk-top (mit Startmenü)?

Man hat das Gefühl, bei Windows 8 geht es Micro soft jetzt ums Prinzip. Das Unternehmen will vermutlich den Mief der Jahrzehnte abstreifen – in denen Computer noch große graue Kisten unter den

Schreibtischen waren – und auch so jung, dyna-misch und mobil rüberkommen wie Google, Apple & Co. Ob die Zwangsverkachelung der Bildschirme da weiterhilft, darf sehr bezweifelt werden.

Dabei hätte Microsoft diese System-Maskerade gar nicht nötig, denn Windows 8 ist ein tolles System – auch für Notebooks und PCs. Wer unter die Kacheln schaut, entdeckt ein deutlich verbes-sertes Windows 7 mit mehr Leistung, mehr Sicher-heit und mehr Funktionen.

Also Fenster auf und weg mit den Kacheln!

Christian Löbering,

stellv. Chefredakteur

[email protected]

Runter mit den Kacheln!

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4 WindoWs XXL 1/2013

Inhalt

8 | 100 Prozent Windows 7 und 8Raffinierte Profi-Ratgeber mit exklusiven Tools zu Windows 7 und 8 und Komplett-einstieg in Windows 8 / R

10 | Aus für XP und Windows 7?Nach Erscheinen von Version 8: Wie geht es weiter mit Windows?

12 | Windows 8 und Kompatibilität Hardware-Voraussetzungen und Software-Kompatibilität von Windows 8

16 | Windows 7 gegen Windows 8Der Leistungsvergleich zeigt leichte Vorteile für Windows 8 – nicht nur beim Booten

22 | So funktioniert WindowsBasiswissen zu Komponenten und zur Ar-chitektur aller Windows-NT-Systeme

28 | Steckbrief Windows 8 und RTDas neue PC-System und das Tablet-Sy-stem RT: Das müssen Sie wissen!

32 | Installation und UpgradeEinfache und fortgeschrittene Techniken für den Umstieg auf das neue System

38 | Windows 8 ausprobierenTipps und Infos zur Installation und zum Ein-satz der kostenlosen Testversion

40 | Modern-UI-OberflächeDie ersten Schritte auf dem Startbildschirm und der Kacheloberfläche

42 | Kacheln individualisierenSo richten Sie den Startbildschirm ein und konfigurieren die Standard-Apps

44 | Fenster und TasksDarstellungsoptionen der Modern Apps, Taskwechsel und klassischer Desktop

46 | Der Windows-ExplorerDie Neuerungen des Explorer: Ribbon-Me-nü und verbessertes Dateimanagement

48 | Einstellungen optimierenSchritte der Erstkonfiguration über „PC-Einstellungen“ und Systemsteuerung

50 | DateiversionsverlaufSo setzen Sie die neue Backup-Funktion („File History“) optimal ein

52 | Neue Reparaturoptionen„Refresh“ und „Reset“: die harten Repara-turmaßnahmen für den Notfall

54 | Neue „Speicherplätze“Die Profi-Funktion integriert mehrere Daten-träger in einem virtuellen Laufwerk. Der Workshop zeigt, wie es funktioniert

56 | Internet Explorer 10Neuigkeiten beim Microsoft-Browser und die Bedienung der Modern-Variante

Einstieg Windows 8Windows-Grundlagen

Inhalt

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5WindoWs XXL 1/2013

Inhalt

ServIce

58 | Die Standard-AppsMail, Musik, Skydrive: Umfang und Bedie-nung der wichtigsten vorinstallierten Apps

64 | Apps installierenDer Windows-Store und seine Bedienung: Suchen – Informieren – Installieren

68 | Aktuelle App-EmpfehlungenAusgesuchte Windows-8-Apps, die auf keinem System fehlen sollten

3 Editorial194 Impressum

Die neuen apps

72 | Windows verwaltenDie wichtigsten Verwaltungs-Tools: Ma-nagement-Konsolen und Systemsteuerung

74 | Eingebaute SicherheitBitlocker, Smartscreen und Co.: So nutzen Sie wichtige Sicherheitskomponenten

78 | Netzwerken mit WindowsHeimnetzgruppe und Medienserver: Die wichtigsten Netzfunktionen im Einsatz

82 | Task- und Boot-ManagementMit Taskmanager und Msconfig Prozesse, Software und Boot-Umgebung beherrschen

84 | Suchen & FindenTipps und Infos für den cleveren Einsatz der Suchsyntax und der Indizierung

86 | Registry-Tricks und HacksDie Navigation in der Windows-Zentrale und Beispiele für interessante Hacks

90 | Kommandozeilen-ToolsEinsatzgebiete und praktische Beispiele für alle wichtigen Kommandozeilenprogramme

Systemkomponenten

98 | Warum die Powershell?Plädoyer mit vielen Beispielen für den Ein-satz der Kommando-Shell

102 | Virtualisierung mit Hyper-VGrundlagen-Workshop: So installieren Sie Gastsysteme mit dem Hyper-V-Manager

104 | Pro-Edition für alleTools auf Heft-DVD und Nutzungstipps im Heft: Die besten Programme für ein erwei-tertes Komplettsystem

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6 WindoWs XXL 1/2013

108 | Power-Suite 2013Diese Sammlung auf Heft-DVD entschärft Mängel unter Windows 7 und 8

112 | Reparieren und Daten rettenUltimativer Beitrag über alle internen und externen Reparaturoptionen plus Notfallsy-stem auf Heft-DVD

120 | Zweitsysteme für ProfisErstellen Sie mit Hilfe von PC-WELT Multi-PE mobile Windows-Zweitsysteme

124 | Optimierter ExplorerMit diesen Tipps und Tools auf Heft-DVD passen Sie den Windows-Explorer an – in-klusive Startmenü für Windows 8

128 | Extension Pack 2013Dieses Paket auf Heft-DVD erweitert den Windows-Explorer um wichtige Funktionen

132 | Werksmüll beseitigenEntsorgen Sie unnötige vorinstallierte Soft-ware, und erstellen Sie eine angepasste Setup-DVD für zukünftige Installationen

System-Tuning

136 | Windows-TuningDie wichtigsten Maßnahmen für bessere Leistung und höheren Bedienkomfort

140 | Das Service-CenterAutomatische Systemwartung mit dem Ser-vice-Center der PC-WELT auf Heft-DVD

146 | Das erledigt Windows selbstSo richten Sie zeitgesteuerte Aktionen für Backups und Downloads ein

150 | Das exklusive Fix-it-PackPC-WELT-Fix-it-Pack auf Heft-DVD und Infos zum Microsoft-Fix-it-Center

156 | Die besten Stromspar-TippsSo reduzieren Sie den Stromverbrauch mit der Hilfe von Hardware und Software

158 | Der exklusive Update-ManagerSo sichern Sie alle System-Updates und erstellen Setup-DVDs mit allen Patches

InhalT

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7WindoWs XXL 1/2013

160 | Hardware für Windows 8Übersicht: Tablets, Smartphones und All-in-One-PCs mit dem neuen Betriebssystem

162 | Großer VergleichstestTablets und All-in-one-PCs mit Windows 8 im Vergleich mit Apple & Co.

170 | Microsoft Surface RTDas Surface-Tablet mit Windows RT im ausführlichen Einzeltest

Hardware

174 | Asus Vivo Tab RTDas Asus-Tablet mit Windows RT im aus-führlichen Einzeltest

178 | Samsung Ativ Smart PCTablet-Notebook-Gerät mit vollwertigem Windows 8 im Einzeltest

182 | Smartphone HTC 8XHandhabung, Multimedia, Mobilität und Lei-stung des HTC-Smartphones

184 | Nokia Lumia 820Handhabung, Multimedia, Mobilität und Lei-stung des Nokia-Smartphones

186 | Nokia Lumia 920Das Nokia Spitzenmodell: Handhabung, Multimedia, Mobilität und Leistung

190 | Tipps für Windows RTSo wird das Tablet-Windows besser: Konfi-gurations-Tipps für Geräte mit RT

DVD-HigHligHts

PC-WELT-NotfallsystemDie Heft-DVD ist boot-fähig und startet ein Zweitsystem auf der Basis von Ubuntu. Dieses Zweitsystem ist spezi-alisiert auf die Datenrettung von Win-dows. Es enthält den Virenscanner von Bitdefender und Spezialprogramme zur Wiederherstellung gelöschter Da-teien.

Software und ToolsSie finden auf der Heft-DVD unter an-derem den Full-Installer der Microsoft Live Essentials, die umfangreiche por-table Lupo-Pensuite, das brandaktuelle Libre Office 4.0 sowie exklusive Tools aus der Redaktion.

DVD

aus der Redaktion.

inHaltinHaltaltalt

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WindoWs-GrundlaGen

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Übersicht Übersicht

ab Seite 160. Dort finden Sie nicht nur Tests, sondern auch viele Tipps für besseren Be­dienkomfort unter Windows RT.

Tipps zu allen Windows-KomponentenEin systematischer Teil ab Seite 72 marschiert durch die wichtigsten Systemkomponenten: Hier finden Sie die Grundlagen und zahl­reiche weiterführende Tipps unter anderem zu Systemsteuerung, Management­Konsolen, Benutzerkonten, Bitlocker, Heimnetzgruppe, Medien­Streaming, Registry, Hyper­V­Virtu­alisierung, Indizierung, Task­ und Boot­Ma­nagement und Kommandozeilen­Tools. Der Windows­Explorer fehlt? Nein – den tunen

Geben Sie sich nicht mit 50 oder 70 Prozent Windows zufrieden! Mit diesem Heft haben Sie das Werkzeug in der Hand, das Ihnen jede Tür in diesem komplexen Betriebssystem aufschließt – mit komprimiertem Know-how und starker Software.

F alls Sie in puncto Windows 8 und Win­dows RT bei null starten: Die PC­WELT bringt Sie aus dem Stand auf 100 Pro­

zent – mit allen Fakten, Tests und Tuning­Maßnahmen, die diese beiden Systeme brau­chen. Wer auf der anderen Seite mit Windows 7 ein vertrautes System benutzt und auch da­bei bleiben will, wird staunen, was in diesem Heft alles steckt: Basiswissen, Tipps und ein professioneller Tuning­Block mit über 52 Sei­ten werden auch beim PC­Profi die eine oder andere Windows­Lücke schließen. 100 Pro­zent Windows heißt aber auch, bestehende Windows­Mängel zu schließen: Die Heft­DVD enthält die Software­Essentials für je­den PC.

Windows 8 und Windows rTAuf neuen PCs und Notebooks werden Sie nur noch Windows 8 antreffen. Es ist Zeit, sich mit diesem System auseinanderzusetzen – und sei es nur in der Weise, dass Sie sich hier über Ihr gutes Recht zum Downgrade auf Windows 7 informieren. Wer sich tech­nisch für Windows 8 interessiert oder es be­reits nutzt, erhält einen ausführlichen Kom­pletteinstieg in Windows 8 ab Seite 28, der zum großen Teil auch für das Tablet­System Windows RT gilt. Im Vordergrund stehen die Neuigkeiten der Modern UI und der Modern Apps und die optimalen Methoden des Um­stiegs. Wichtige Ergänzungen speziell zu Windows RT bietet auch der Hardware­Teil

100 %

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Übersicht

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WindoWs-GrundlaGen

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Übersicht

Surface, Samsung Ativ Smart PC oder HTC Windows Phone 8X davon überzeugen, dass Windows 8 (und Windows RT/Phone) aus dem Stand eine gute Figur auf Touchscreens macht. Sie finden hier Vergleichstests und ausführliche Einzeltests. An einigen Ecken fehlt noch der letzte Feinschliff, und der Win-dows-Store lässt immer noch manches wich-tige Tool vermissen. Trotzdem zeichnet sich ab, dass nur einige Software-Updates fehlen, um Windows-Tablets und PCs mit Touch-screen an die Spitzenplätze zu befördern.

und was ist mit Windows XP und Vista?Alle Beschreibungen im Text und in Tabellen beziehen sich ausschließlich auf Windows 7 und 8. Das bedeutet aber nicht, dass die Tipps, Tools und Grundlagen nicht auch un-ter XP und Vista gelten und funktionieren würden. Insbesondere Windows Vista ist nicht nur technisch, sondern auch bei den al-lermeisten Menübeschreibungen mit Win-dows 7 praktisch gleichzusetzen. Tools und Programme auf DVD, soweit inhaltlich sinn-

voll, funktionieren auch unter XP. Auch die meisten Tipps sind sinngemäß für XP gültig, erfordern aber oft deutlich ab-weichende Klickwege.

Hermann Apfelböck

Windows

Boot-fähig auf Heft-dVd: das system ist auf Windows-notfälle spezialisiert, bietet aber ein voll ausgestattetes Ubuntu-Linux mit netz und internet.

Sie ordentlich im nachfolgenden Abschnitt ab Seite 124.

raffinierte ratgeber und exklusive ToolsPerfektionisten, Administratoren und Tüftler kommen ab Seite 108 voll auf ihre Kosten: 100 Prozent Windows, wie versprochen! Hier finden Sie alle Varianten der Systemre-paratur, Tools und Tipps, um den Windows-Explorer zu tunen, Software und Ratgeber, um Windows-Systeme manuell oder vollau-tomatisch zu warten. Zahlreiche Tools auf der Heft-DVD unterstützen Sie dabei: Exklu-sive PC-WELT-Eigenentwicklungen sind un-ter anderem das startfähige Notfallsystem, der Update-Manager zum Erstellen aktuali-sierter Setup-DVDs oder Multi-PE zum Ei-genbau mobiler Windows-Zweitsysteme.

Tests aktueller PCs, Tablets und smartphonesIm Hardware-Teil ab Seite 160 können Sie sich anhand populärer Geräte wie Microsoft

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Windows nach Version 8

Windows XP fährt seine allerletzte Umlaufbahn, Vista gerät zur Margina-lie, und für Windows 7 naht das Verkaufsende. Droht die Windows-8-Monokultur?

S eit einigen Monaten gibt es mit Version 8 ein neues Windows, das viele nicht wollen. Ob das begründet ist, sei hier

dahingestellt. Jedenfalls dreht Windows 8, wie jedes neue Windows, die Lifecycle-Schei-be Microsofts eine große Kerbe weiter. Was passiert nun mit den alten Windows-Versi-onen? Wird nun nicht nur Windows XP, son-dern auch Windows 7 zum Abwrack-System? PC-WELT komprimiert die Fakten.

1 Warum XP-user handeln müssen

Zwölf Jahre hat sich Windows XP behauptet. 2008 hatte es einen weltweiten Marktanteil von etwa 73 Prozent, und noch heute ar-beiten über 35 Prozent aller PCs mit XP. Trotzdem: Am 8. April 2014 ist nach 13 Jah-ren endgültig „Schluss“. Doch was heißt „Schluss“? Die Software funktioniert natür-lich weiter, sie erhält aber keine Sicherheits-Updates mehr. Der Einsatz im Internet ist dann nicht mehr zu verantworten.

Wer auf einem Gerät derzeit noch XP nutzt und dort auch künftig wieder Windows haben will, hat den besten Zeitpunkt für das Upgrade bereits verpasst: Das unglaublich

günstige Einführungs angebot von 30 Euro für das Upgrade von XP Pro/Home (!) auf Windows 8 Pro (!) lief am 31. Januar 2013 aus. 120 Euro verlangt Microsoft für das günstigste digitale Upgrade per Download – und nun auch nur noch auf das Standard-Windows-8.

Den Download finden Sie bei Microsoft unter www.microsoftstore.com. Hier lädt man zunächst den Windows-Upgrade-Assi-stenten herunter, und der absolviert dann fol-gende Schritte: Systemprüfung mit Meldung eventueller Hardware- und Software-Pro-

bleme – Einkaufsformular und Bezahlung per Kreditkarte oder Paypal – Mailbestäti-gung mit darin enthaltenem Produktschlüs-sel – der eigentliche Download – abschlie-ßende Download-Überprüfung. Danach können Sie die Installation starten.

Da XP kein eigenes Werkzeug zum Bren-nen von ISO-Images mitbringt, schiebt der Download die Installationsdateien einfach auf die Festplatte unter „C:\ESD\Windows“. Dazu kommen Links am Desktop und im Startmenü zum bequemen Setup-Start. Be-achten Sie, dass das Upgrade von XP auf

Aus für XP und Windows 7

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Windows nach Version 8

Windows 8 zwar die Benutzerkonten erhält, aber weder Software noch Einstellungen übernimmt. Oft ist daher die Parallelinstalla-tion die bessere Lösung, sofern eine zweite Partition für Windows 8 vorhanden ist.Von XP zu Windows 7: Wer XP durch Windows 7 ersetzen will, könnte auf die Idee kommen, das Downgrade-Recht von Windows 8 auf Windows 7 zu nutzen. Das funktioniert aber nicht, weil die so erwor-bene Windows-8-Lizenz keine OEM-Lizenz ist (siehe Punkt 3). Der günstigste Weg von XP zu Windows 7 geht also über den tradi-tionellen Weg mit einer System-Builder-Ver-sion ab etwa 80 Euro.Ciao XP: Wer das Ableben von Windows XP bedauert, kann sich damit trösten, dass XP in puncto Hardware-Kompatibilität und Sicherheit nicht mehr zeitgemäß ist. Aber na-türlich hat Microsoft auch eigennützige Mo-tive, XP auszumustern: Das erfolgreichste Microsoft-Betriebssystem aller Zeiten wird insgesamt drei Jahre länger mit Updates ge-pflegt, als dies der übliche Lifecycle vorsieht (zehn Jahre).

2 Vista und das support-Paradoxon

Vista kam zu seiner besten Zeit, 2009, also vor Windows 7, gerade mal auf 30 Prozent Marktanteil – für ein Windows ein sehr be-scheidener Wert. Mittlerweile ist der Anteil einstellig – Tendenz fallend. Vista ist ein Up-grade-Kandidat – beim direkten Inplace-Up-grade auf Windows 8 bleiben immerhin die Systemeinstellungen erhalten. Sicherheits-Updates bis 2017: Für Vista-Benutzer, die es bleiben wollen, besteht kein Handlungsbedarf: Der eigentlich 2012 abge-laufene Extended Support, der den Nach-schub der Updates gewährleistet, wurde großzügig für alle Vista-Editionen bis 2017 verlängert.Support-Verlängerung für alle: Vista ist es letztlich zu verdanken, dass Microsoft den Extended Support für Home-Versionen generell auf zehn Jahre verlängerte. Früher galten fünf Jahre für Home, zehn Jahre für Professional und Enterprise. Diese Regel hat Microsoft bei Vista außer Kraft gesetzt und dann gleich generell für alle Nachfol-ger auf zehn Jahre erweitert. Ein Grund da-für war das Paradoxon, dass Vista Home im April 2012 weggestorben wäre, wäh-rend der weit ältere Vorgänger XP ja im-merhin noch bis 2014 läuft.

Windows XP Home und Pro08.04.2014 letzter Patchday mit sicherheits-Updates für XPWindows Vista11.04.2017 letzter Patchday mit sicherheits-Updates für VistaWindows 730.10.2014 letzter Verkaufstag von Windows 7 (noch nicht offiziell)Etwa 2016 downgrade-Recht von Windows 8 auf Windows 7 endet14.01.2020 letzter Patchday mit sicherheits-Uupdates für Windows 7Windows 810.01.2023 letzter Patchday mit sicherheits-Updates für Windows 8

Wichtige Windows-Termine

2 Windows 7 und das downgrade-recht

Mitte 2012 zog Windows 7 an XP vorbei. Inzwischen läuft jeder zweite PC weltweit mit Windows 7. Das System bietet Support bis 2020 und dürfte erste Wahl bleiben für alle, die dem neuen Windows 8 misstrauen. Wenn Sie beim Kauf eines neuen Notebooks oder PCs das vorinstallierte Windows 8 nicht haben wollen, ist das kein Problem: Micro-soft bietet das Downgrade-Recht auf die nächstniedrigere Windows-Version, in die-sem Fall also auf Windows 7.

Das Downgrade-Recht hat aber zwei wichtige Bedingungen: Es gilt erstens nur bei Windows 8 Pro. Kaufen Sie also kein Gerät mit Windows 8 („Standard“), wenn Sie Windows 7 einsetzen wollen. Ferner gilt das Downgrade-Recht nur bei vorinstal-lierten OEM-Lizenzen. Das ist nachvoll-ziehbar – bei Software-Paketen und digi-talen System-Downloads geht Microsoft davon aus, dass der Käufer des Pakets tat-sächlich das will, was drin ist.

Hardware-Hersteller stehen Windows 8 offenbar skeptisch gegenüber und legen ne-ben dem vorinstallierten Windows 8 gleich noch eine Windows-7-DVD bei. Auf vielen aktuellen Lenovo- und HP-Geräten ist sogar umgekehrt ein Windows 7 vorinstalliert und Windows 8 liegt nur zusätzlich bei.

Bei einem neuen PC ohne Windows 7 brauchen Sie nur irgendeine Windows-7-Set-up-DVD oder ein ISO-Image. Damit instal-lieren Sie Windows 7. Da der Produktschlüs-sel dieser DVD meist bereits durch eine frühere Installation verbraucht wurde, instal-lieren Sie zunächst ohne Schlüssel als Testver-sion. Danach aktivieren Sie das Sys tem tele-fonisch: Dazu klicken Sie nach Drücken der Tastenkombination Windows-Pause auf „Windows jetzt aktivieren“ und wählen dort die Option „Automatisches Telefonsystem“. Aufgrund der gültigen Windows-8-Lizenz, die Sie nachweisen können, erhalten Sie vom Microsoft-Mitarbeiter einen Schlüssel, um Windows 7 zu aktivieren.Verfügbarkeit von Windows 7 bis 2016: Offiziell steht das Verkaufsende von Win-dows 7 noch nicht fest. Gemäß Microsofts Lifecycle-Standards müsste der Verkaufs-schluss von Windows 7 aber auf Ende 2014 fallen, nämlich zwei Jahre nach Erscheinen des Nachfolgers (Windows 8). Über das Downgrade-Recht kommen Sie allerdings noch mindestens bis 2016 an ein Windows 7. Das Recht auf die Vorversion gilt grundsätz-lich für den kompletten Verkaufszeitraum eines Systems – und Windows 8 wird mindes-tens bis 2016 verkauft, selbst wenn Micro-soft 2014 ein Windows 9 anbieten sollte.

Thorsten Eggeling

downgrade auf Windows 7: solange Windows 8 verkauft wird, haben Endkunden das Recht auf Windows 7. das gilt aber nur für ein vorinstalliertes (oEM-) Windows 8 Pro und nicht für Upgrade-Lizenzen oder Vollversionen.

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Voraussetzungen und Kompatibilität Voraussetzungen und Kompatibilität

Display / Monitor1024×768fürModernApps/1366x768fürSnappedView

Festplatte 16bis20GB

Die CPU-Funktionen Physical Address Ex-tension (PAE), No Execute Bit (NX) und Streaming SIMD Extensions (SSE2) sind An-forderungen, die auch ältere CPUs erfüllen. Diese Angaben sind aber als absolute Mini-malanforderungen zu lesen und nur als sol-che korrekt. Es sind theoretisch Mindestan-forderungen, die weder für Windows 7 noch für den Nachfolger flotte Arbeitsbedin-gungen schaffen. In der Praxis genügt aber tatsächlich schon ein Dualcore-Prozessor mit 2-GHz-Prozessor für flüssiges Arbeiten mit

WasbrauchtWindows8undwaskannes?Siemüssenwissen,obIhrealteHardwareoderdie,welcheSieneukaufenmöchten,zumBetriebssystempasst.Diefasteben-sowichtigeFrage:WirdWindows8IhrewichtigsteBrot-und-Butter-Softwareunterstützen?

W indows 8 setzt den ökonomischen Weg von Windows 7 fort: Das Sy-stem hat relativ bescheidene An-

sprüche an die Hardware. Außerdem bietet es überragende Kompatibilität zu Hardware-Peripherie aller Couleur und die volle Ab-wärtskompatibilität zur gesamten Windows-Software. Einige kritische Hinweise aber gibt es dennoch – hervorzuheben Secure Boot und Aktivierung.

Das Gesagte gilt für das klassische Desk-top-System Windows 8 „Core“ und Pro. Windows RT für ARM-basierte Tablets spielt eine Liga tiefer, und Tablet-Käufer sollten vorab sehr genau wissen, was ein Windows RT von einem echten, abwärts-kompatiblen Windows unterscheidet.

Windows 8 Limits & Kompatibilität

Hardware-anforderungen von Windows 8Microsoft hat Mindestanforderungen für Windows 8 formuliert, die sich weitestge-hend mit jenen decken, die schon für den Vorgänger galten. Generell ist der Vorgänger ein verlässlicher Maßstab: Wo Windows 7 gut läuft, wird das auch ein Windows 8 tun. Trotz zusätzlicher Modern UI, aktiver Ka-cheln und der Windows-Runtime kommt das System mit folgender Ausstattung klar:CPU-Leistung 1GHzCPU-Funktionen PAE,NXundSSE2RAM 1GB/2GBfür32Bit/

64BitGrafik DirectX-9-kompatible

Grafikkarte(fürAero)

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Voraussetzungen und Kompatibilität

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Voraussetzungen und Kompatibilität

dem System und mit Standardprogrammen wie Browser, Office, Mail, Mediaplayer. Der Speicherbedarf liegt im Bereich des Vorgän-gers Windows 7. Somit sind zwei bis drei GB für die 32-Bit-Architektur, drei bis vier GB für 64 Bit realistische Mindestanforde-rungen. Damit stoßen Windows 7 und 8 mit Büro- und Standardprogrammen sowie den vorinstallierten Apps kaum an die Grenzen.

Der Platz auf der Festplatte muss aller-dings deutlich großzügiger ausfallen, als es die Mindestanforderungen von Microsoft besagen. Mittelfristig muss ausreichend freie Kapazität sein für Software-Installationen, Systemwiederherstellung, Auslagerungsdatei, Ruhezustand, Papierkorb. Zum produktiven Arbeiten empfehlen wir für eine Partition mit Windows 8 etwa 100 GB aufwärts. Bei der Installation prüft Windows 8 Hard- und

Software und benennt dabei mögliche Pro-bleme. Ein Beispiel dafür sind Herstellertrei-ber für die USB-3.0-Schnittstelle. Windows 8 bringt selber einen USB-3.0-Treiber mit, so dass vor einem Upgrade der alte Treiber de-installiert werden sollte. Der neue Treiber ist optimal an Windows 8 angepasst und bietet eine deutlich höhere Transfergeschwindig-keit als die bisherigen Windows-7-Treiber vom Hersteller.

Hardware-limits nach oben

Die von Microsoft genannten Mindestanfor-derungen für Windows sind vielfach genannt und ebenso oft berichtigend kommentiert worden. Dünner gesät sind hingegen verläss-liche Angaben über die Limits, die das Sy-stem der Hardware nach oben setzt. Begin-nen wir beim Speicher:

W8 „Core“/Pro 32 Bit 4GBW8 „Core“ 64 Bit 128GBW8 Pro 64 Bit 512GB

Für 32-Bit-Windows bleibt die logische Adressierungsgrenze von 4 GB; bei der 64-Bit-Architektur ist die Pro-Version für deutlich mehr Speicher konzipiert. Unter-schiede gibt es auch bei der Anzahl der Pro-zessoren: W8 „Core“ 1physischeCPUW8 Pro 2physischeCPUsW8 „Core“/Pro 32 Bit 32CPU-KerneW8 „Core“/Pro 64 Bit 256CPU-Kerne

Nur Windows 8 Professional unterstützt also echte Multiprozessor-Rechner. Bei logischen CPU-Kernen entscheidet die Architektur über die maximale Anzahl.

Hardware-anforderungen von Windows rTWindows RT ist das Windows für ARM-ba-sierte Tablets. Da Windows RT nur mit pas-senden Geräten verkauft wird, müssen Sie sich über das Zusammenspiel von System und Antriebs-Hardware nicht allzu viele Ge-danken machen. Als typische Ausstattung werden Sie eine Dualcore- oder Quadcore-CPU wie Nvidia Tegra 2 oder 3 mit 2 GB Arbeitsspeicher und SSD mit 64 GB vorfin-den. Das ist nach unserer Erfahrung eine Ausstattung, mit der Sie einen flüssigen Start-bildschirm und flott agierende Apps antref-fen werden. Windows RT liegt bei sämtlichen Hardware-Ansprüchen ganz nah bei Win-dows 8, braucht aber weniger Reserven, weil die ganz anspruchsvollen Windows-Pro-gramme auf dieser Plattform fehlen.

Einige Tablets wie das günstigste Micro-soft Surface bieten nur 32 GB auf der SSD.

Verschärfte Aktivierungsregeln

Windows 8 will sofort bei der Installation die Eingabe des Produktschlüssels. Daher können Sie von einer ausgeliehenen Retail-DVD Windows 8 nicht mehr testen – Windows 7 erlaubte noch 30 Tage Testzeit bis zur Aktivierung. Um Windows 8 auszu-probieren, benötigen Sie die Testversion „Windows 8 Enterprise Evaluation“, die Sie unter anderem auf http://technet.microsoft.com/de-de/evalcenter erhalten. Microsoft verschärft auch die Bindung der Lizenz an die Hardware auf neuer OEM-Hardware. Wenn Sie PC oder Notebook mit Windows 8 neu erwerben, ist das Betriebssy-stem voraussichtlich bereits aktiviert. Damit ersparen Sie sich die Online-Aktivierung mit dem Produktschlüssel, aber andererseits

steckt dahinter eine neue Microsoft-Maßnahme gegen Produktpi-raten: Die OEM Activation 3.0 generiert auf dem jeweiligen Gerät einen Produktschlüssel und einen Hardware-abhängigen Hashwert. Diese Aktivierungsdaten trägt es in die UEFI-Firmware ein und ver-stärkt damit die Koppelung der Hardware mit dem Windows-Sy-stem. Dies ist ein wichtiges Motiv, warum Microsoft den Hardware-Herstellern neuere UEFI-Firmware als Zertifizierungsbedingung für Windows 8 vorgibt, denn auf älterem BIOS wäre dieses Vorgehen nicht möglich. Der Schlüssel ist dann nur noch auf diesem Gerät gültig und eine Neuinstallation nur mit Hilfe der OEM-Recovery-Partition oder der mitgelieferten DVD möglich.

neuinstallation oder Upgrade: das Windows-8-setup weist schon mal vorab auf eventuelle inkompatibilitäten hin. systemkri-tische Probleme sind uns hier nie begegnet.

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Voraussetzungen und Kompatibilität Voraussetzungen und Kompatibilität

Das lässt dann nur wenig Platz für eigene Da-ten, den Sie aber durch eine kostengünstige Micro-SD-Karte (circa 15 Euro) erweitern können. Einen Micro-SD-Port bieten alle RT-Tablets. Die typische 64-GB-SSD-Platte, die bei Windows-RT-Tablets am meisten verbaut wird, genügt locker für System, Office-Da-teien, Bilder, Musik, erfordert aber auch be-reits Zurückhaltung beim Speichern von grö-ßeren Multimedia-Daten.

Hardware-Kompatibilität

Es spricht viel dafür, dass nach einer Installa-tion von Windows 8 Ihre gesamte Hardware sofort fehlerfrei funktioniert. Das neue Mi-crosoft-System bringt die meisten Treiber selbst mit und ist abwärtskompatibel zu Her-stellertreibern für Windows 7 und Vista. Au-ßerdem ist es anspruchslos und kommt auch mit älterer Hardware gut klar. Windows 8: Die Basisanforderungen konn-ten Sie bereits an früherer Stelle lesen. Mit allen Geräten, vom Drucker, Scanner, Moni-tor über Mediaplayer, Netzwerkadapter bis Tastatur und Maus sind keine Schwierig-keiten zu erwarten, wenn das Zubehör vorher unter Windows 7 oder Vista ordentlich funk-tionierte. Am Treibermodell hat sich nichts geändert – hier ist Windows 8 zu hundert Prozent abwärtskompatibel. Bei Druckern sollten Sie ohne die Installation von Herstel-lertreibern auskommen, weil Microsoft In-Box-Treiber mit Windows 8 mitliefert, die bei den von uns getesteten Druckern tadellos funktionierten. Auch für USB 3.0-Peripherie bringt das System die Treiber bereits mit.

Auf neueren PCs mit UEFI-Firmware kön-nen Festplatten jenseits von 2,2 TB auch als Boot-Partition verwendet werden. Das 2,2-TB-Limit ist – ebenso wie die Begrenzung auf vier primäre Partitionen – ein Limit des Master Boot Records (MBR), auf den die alte BIOS-Firmware angewiesen ist. UEFI unter-stützt hingegen die neue GUID-Partitionsta-belle mit keinerlei praktischen Limits (16,8 Millionen TB, 128 primäre Partitionen).

Windows RT: Beachten Sie, dass Sie unter Windows RT keine älteren Windows-Treiber installieren können. Weder die Treiber selbst noch die Installations-Routinen sind mit dem Tablet-System kompatibel. USB-Peripherie und Drucker, die hier grundsätzlich mit den generischen In-Box-Treibern angesprochen werden, sollten aber auch ohne Herstellertrei-ber problemlos kooperieren. Kompatibilitäts-Center: Wer Zweifel an der Kompatibilität eher exotischer Hardware hat, kann sicherheitshalber im Kompatibili-täts-Center nachsehen, ob sein Gerät dort aufgeführt und als „Kompatibel“ eingestuft ist. Die Webadresse lautet www.microsoft.com/de-de/windows/compatibility.

Die verschiedenen Logos dieser Service-Seite sind allerdings nicht immer ganz eindeu-tig. Auf der absolut sicheren Seite sind Sie in jedem Fall, wenn die genannte Hardware (oder Software) das blaue Zertifikat „Win-dows 8 Compatible“ anzeigt. Beim bereits schwächeren grünen „Kompatibel“-Häkchen gibt es ebenfalls keine Probleme. Was immer mit gelbem Ausrufezeichen oder selbst mit rotem Kreuz („Nicht kompatibel“) bewertet ist, muss nicht unbedingt gravierende Unver-träglichkeit bedeuten. Die äußerst vage Aus-sage „Status variiert“ spricht praktisch im-mer für prinzipielle Kompatibilität. Ignorieren sollten Sie die „Benutzerbewertungen“ – hier kann jeder mit seinem Microsoft-Konto be-liebig Unsinn eintragen.

software unter Windows 8 und rTSie müssen klar unterscheiden zwischen dem PC-Betriebssystem Windows 8 („Core“ und Pro) einerseits und dem Tablet-System Win-dows RT andererseits. Die allgemeinsten und weitestgehend gültigen Regeln lauten: Windows 8 („Core“ und Pro) ist technisch dieselbe Plattform wie der Vorgänger Win-dows 7. Modern UI, Startbildschirm und Windows-Runtime ändern nichts an der Ba-sis. Folglich bietet Windows 8 die volle Ab-wärtskompatibilität von Software, Spielen und Hardware-Treibern, und damit steht die ganze Armee der Windows-Anwendungen praktisch uneingeschränkt auch unter Win-dows 8 zur Verfügung. Im Unterschied zum Vorgänger Windows 7 unterstützt Windows 8 (Pro) nun zusätzlich auch alle Apps, die für Windows RT programmiert wurden – also alle Modern Apps aus dem Windows-Store. Dafür sorgt die zusätzliche Windows-Run-

nach dem Windows-8-setup der überwiegende normalfall: der Gerätemanager meldet kein einziges Hardware-Problem.

Vergleichbarer RAM-Verbrauch: Windows 8 (links) und Windows RT (rechts) haben identische Anforderungen. Zwei GB rei-chen aber für Windows RT, weil hier die großen software-Brocken fehlen.

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Voraussetzungen und Kompatibilität

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Voraussetzungen und Kompatibilität

time (Win RT). Eine Reihe von Modern Apps ist bereits vorinstalliert. Diese Modern Apps erweitern den bisherigen Windows-Kosmos, ohne aber im Geringsten an der bisherigen Basis zu rütteln.Windows RT, also das Betriebssystem für Tablets mit ARM-CPU, kann hingegen aus-schließlich die Modern Apps, also für Win-dows RT programmierte Apps ausführen. Die klassischen x86/64-Programme der bis-herigen Windows-Welt bleiben hier außen vor. Das ist ein echtes Problem, solange der Windows-Store die Apps für wichtige Aufga-ben noch vermissen lässt. Es bleibt aber selbst dann eine Hürde, wenn Sie im Win-dows-Store die gesuchten Programme vorfin-den: Eine Modern App mit vergleichbarer Funktionalität ist deutlich anders zu bedie-nen als ein gewohntes klassisches Windows-Programm.

Beachten Sie aber, dass es auch – relativ teure – Tablets wie Surface Pro gibt, die nicht mit Windows RT, sondern mit Windows 8 Pro ausgestattet werden und damit den vollen Zugang zur Windows-Software ge-währleisten.

Was nicht unter (und neben) Windows 8 läuftDas bereits genannte „Kompatibilitätscen-ter“ kann Sie auch über Tausende von Pro-grammen informieren. Hier gelten die schon angesprochenen Zweifel an der Bewertung noch mehr. Ein unter Windows 7 laufendes Programm wird auch unter Windows 8 funk-tionieren, selbst wenn das „Kompatibili-tätscenter“ zweifelt oder gar das Gegenteil nahelegt.

Nicht kompatibel ohne Überarbeitung der Hersteller ist derzeit noch einige System-nahe Sicherheits-, Antiviren-, Tuning-, Imaging- und Virtualisierung-Software. Hier sind wie immer aktualisierte Versionen erforderlich. Vereinzelte Bugs bei der Zusammenarbeit mit einem neuen System sind aber auch bei normaler Büro-Software nicht auszuschlie-ßen. Diese werden in der Regel innerhalb kurzer Frist durch Fixes beseitigt. Ganz vor-sichtige Anwender warten gerne das erste Service Pack ab. Ferner müssen Sie mit fol-genden Problemen oder Abstrichen bei der Software-Kompatibilität rechnen:• Auf neuen PCs, Notebooks und Tablets setzt Windows 8 auf den BIOS-Nachfolger UEFI und nutzt dabei die Sicherheitsfunktion Secure Boot, die nur zertifizierte Betriebssy-

steme lädt. Das ist eine Hürde nicht nur für Linux-Systeme, sondern etwa auch für Win-dows 7. Auf PCs und Notebooks lässt sich aber Secure Boot im UEFI-Setup entweder separat abschalten oder die komplette Firm-ware-Basis auf „Legacy Bios“ zurückstellen. Damit fällt die „Secure Boot“-Hürde, und das andere System kann installiert oder, falls schon geschehen, geladen werden. Wirklich elegant ist ein derartiger Parallelbetrieb aller-dings nicht: Ohne UEFI und Secure Boot startet Windows 8 nicht, mit Secure Boot startet das andere System nicht: Es ist also zum Um-Booten immer ein Eingriff in die Firmware notwendig. Aktuell gibt es im Open-Source-Umfeld zwar Ansätze, diesen Umstand zu vereinfachen, aber noch keine letztlich überzeugende Lösung.• Wenn Software-Installationen nicht nur die Nummer der Hauptversion des Betriebssy-stems abfragen (das wäre wie bei Windows

Vista und 7 unverändert die „6“), sondern die komplette Version (das ist „6.2“), kann das Setup daran scheitern. Hier hilft aber die bewährte Maßnahme, die Kompatibili-tätseinstellung („Eigenschaften, Kompatibili-tät“) des Installationsprogramms zu bearbei-ten.• Windows 8 unterstützt keine Desktop-Gadgets mehr.• Hardware-Treiber müssen zertifiziert sein, um die neue Sicherheitsfunktion „Secure Boot“ zu passieren. Diese neue Hürde be-steht allerdings nur auf Geräten mit akti-vierter UEFI-Firmware.• Unter Windows 8 ist standardmäßig das .Net Framework 4.5 installiert. Programme, die eine ältere Version der Laufzeitumgebung fordern, scheitern zunächst. Windows 8 bie-tet aber gegebenenfalls den Download und die Installation des älteren Frameworks an.

Hermann Apfelböck

Kompatibilitäts-Center: Grünes Häkchen und blaue Zertifizierungslogos sind eindeutig. Andere Bewertungen sollten sie nicht abschrecken: Vor allem bei software lohnt der praktische Versuch.

Angebliche sicherheits-funktion: „secure Boot“ in der UEFi-Firmware ist eine är-gerliche Hürde für par-allel installierte systeme und für Live-systeme.

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Windows 8 gegen Windows 7 Windows 8 gegen Windows 7

Windows 8: Große Kacheln, kleine leistung? Äußerlich unterscheidet sich Windows 8 deutlich von seinen Vorgängern. Die Anwen-dungen liegen auf gro ßen, rechteckigen Ka-cheln am Startbildschirm, der das Startmenü ersetzt. Die neuen Apps benötigen einen neu-en Interpreter und eine Programmierschnitt-stelle neben der bestehenden Win-32-API. Geht es Microsoft bei Windows 8 also aus-

schließlich um eine renovierte Oberfläche, die sich auf Touch- oder Stift-gesteuerte Ta-blets portieren lässt? Was der PC- und Note-book-Benutzer durch ein überfrachtetes Hy-bridsystem bezahlen muss?

Angeblich nein: Neben äußeren Ände-rungen verspricht Microsoft diverse Perfor-mance-Verbesserungen, wovon auch der PC-Benutzer profitiert. Wir haben Windows 8 gegen Windows 7 antreten lassen.

Nach der Vista-Schlappe hat Microsoft ordentliche Arbeit geleistet: Mit Version 7 und 8 hat sich Windows wieder den Tugenden der Ökonomie und der Leistung verschrieben. Und nach allem was PC-WELT getestet hat, gibt es nach dem schnellen Windows 7 jetzt ein schnelleres Windows 8.

Möglich, dass wir den Mann noch ver-missen werden: Der inzwischen ver-triebene Steven Sinofsky hat die Mi-

crosoft-Entwickler gequält, aus dem Code von Windows NT für Version 7 und 8 jede unnötige Schleife auszumerzen. Aus dem in-novativen, aber trägen Vista wurde ohne Funktionsverlust wieder ein agiles Betriebs-system. Windows 7 und 8 tragen dieselbe Handschrift: Welches System ist schneller?

8 gewinnt!7 gegen 8

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Windows 8 gegen Windows 7

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Windows 8 gegen Windows 7

ist gar nicht so einfach: Erstens passt sich Windows an und macht sich bei Bedarf klei-ner, breitet sich umgekehrt bei viel Speicher aus. Zweitens sucht sich Windows Arbeit, so-bald es nichts zu tun hat, und fängt mit der Systemwartung oder Indizierung an, was wie-derum Speicher fordert.

Auf einem System mit typischen 4 GB Spei-cher messen wir nach der Benutzeranmel-dung folgende Minimalwerte: 432 MB unter Windows 7 und 365 MB unter Windows 8 – jeweils 32 Bit. Das sind die niedrigsten Mess-werte, im Schnitt fordern beide Systeme auch bei Nicht-Benutzung höhere Werte. Etwas schlanker ist Windows 8 also, aber nicht viel. Trotzdem ist der etwas geringere Verbrauch von Windows 8 durchaus respektabel, weil es sich um das komplexere System handelt. Um den Speicherbedarf zu reduzieren, wurden Kernkomponenten wie der Explorer überar-beitet, ferner einige Systemdienste zusam-mengefasst oder als verzichtbar fallengelas-sen.

Wir zählen unter Windows 7 Pro nach ei-ner Standardinstallation 41 Prozesse und 51 Systemdienste, unter Windows 8 Pro 29 Pro-zesse und 49 Systemdienste.

raM-Verbrauch der anwen-dungenWindows 8 ist nicht nur selbst ein Stück schlanker – es kann auch den RAM-Ver-brauch der traditionellen Desktop-Pro-gramme verringern. So messen wir bei zufäl-lig gewählten Anwendungen folgende Unterschiede beim privaten Arbeitsspeicher (siehe Infografik unten): Das sind zum Teil marginale, zum Teil deutliche Spareffekte. Und obwohl einige Programme ausscheren und unter Windows 8 genau so viel Speicher fordern, darf man insgesamt von einer RAM-Ersparnis bis zu maximal 25 Prozent ausge-hen, im Schnitt etwa 15 Prozent.

Wie kann Windows 8 die Software ande-rer Hersteller optimieren? Die Technik nennt sich „Memory Combining“ und basiert da-rauf, dass praktisch jede Windows-Software Funktionen aus allgemeinen Windows-Bibli-otheken (Dynamic Link Libraries) benutzt. Folglich gibt es im Multitasking bei vielen geladenen Programmen immer Kopien glei-chen Inhalts im Arbeitsspeicher. Der Spei-chermanager von Windows 8 erkennt und beseitigt überflüssige Kopien, stellt aber die Speicherseiten einem Programm sofort wie-

Windows 8 verringert den speicherbedarf von Fremd-software. dabei werden speicherseiten aus allgemeinen systembiblio-theken aus dem privaten Pool der jeweiligen software entfernt.

RAM-Verbrauch Speicherersparnis bei Softwareinfografik

30 28

56

47 48

22

54

80

35

20

41

71

Foxit Reader Thunderbird Firefox Imgburn Gimp VLC

alle Werte in MB Windows 7 Windows 890

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Bild:

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Footprint im RAM Minimalverbrauch bei 4 GB

infografik

Windows 7 Pro (32 Bit)

Betr

iebs

syst

em

0 100 200 300

Megabyte

400

432 MB

365 MB

500

Windows 8 Pro (32 Bit)

Windows 8 ist etwas spar-samer als der Vorgänger. dies sind allerdings Minimal-werte, die beide Versionen auch bei nicht-Benutzung selten anzeigen.

ressourcenverbrauch unter Windows 8Als System jenseits des PCs für magerer aus-gestattete Geräte steht Windows 8 unter Druck. Es soll mit weniger Speicher auskom-men, weniger CPU-Last verursachen, weni-ger Strom verbrauchen. Davon könnte dann auch der PC-Benutzer, mehr noch der Note-book-Besitzer profitieren.

Wir vergleichen zunächst ein frisch instal-liertes Windows 7 Pro mit einem Windows 8 Pro (beide 32 Bit) und stellen die erste Frage: Wie viel Speicher fordert das nackte System nach einer Standardinstallation und mit allen laufenden Standardkomponenten (Dienste, Aufgabenplanung). Den puren Speicherbe-darf eines Windows-Systems zu bestimmen,

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Windows 8 gegen Windows 7 Windows 8 gegen Windows 7

Apps zu nutzen: Die verbrauchen nämlich im Wartestand und Hintergrund tatsächlich null CPU-Ressourcen. Die-se Optimierungen gel-ten allerdings nur für Grafik- und Videodar-stellung, wo sich der Prozessor durch den Grafikchip (GPU) ent-lasten lässt.Übrigens: Ressour-cen-schonende Film-wiedergabe gibt es schon vor Windows 8. Neben dem Windows Media Player und der Video-App durfte auch der VLC Media Player in den CPU-Test: Er fordert nur 18 Prozent CPU-Anteil unter Windows 8, un-ter Windows 7 auch nur 19 Prozent.

In einem weiteren Test auf einem Note-

der zur Verfügung, sobald dies notwendig ist. Die Software bekommt davon nichts mit und muss auch nicht speziell angepasst werden, um hier mitspielen zu können.

spareffekte beim CPu-Ver-brauchAls System für akkubetriebene Geräte will Windows 8 auch Maßstäbe bei der Akkulauf-zeit setzen und die CPU-Auslastung reduzie-ren. Wir untersuchen eine typisch CPU-inten-sive Funktion – das Abspielen eines Videos. Dabei ergeben sich recht deutliche Unter-schiede:

In Windows 7 konsumiert der Windows Media Player während der Filmwiedergabe 56 Prozent der CPU. Unter Windows 8 ist der Player wesentlich Ressourcen-schonender un-terwegs – mit nur noch 34 Prozent CPU-Bela-stung. Die unter Windows 8 als Standardpla-yer bevorzugte Modern-UI-App Video kann dabei nicht zusätzlich punkten: Sie liegt mit 36 Prozent nur etwa gleichauf mit dem altbe-währten Desktop-Programm. Generell ist es aber im Hinblick auf Ressourcen und Akku-laufzeit durchaus von Vorteil, die Modern-UI-

book beginnen wir mit einem Ladezustand von 100 Prozent. Dann lassen wir eine ein-fache Batch los, die den Rechner eine Stunde lang ordentlich beschäftigt. Sie hinterlässt un-ser Testsystem mit folgenden Ladezuständen: Windows 7 fi 74 ProzentWindows 8 fi 79 ProzentGut – auch das ist eine Differenz. Aber sie lässt jenseits von Film und Grafik bei klassischen Büro-Anwendungen keine frappierend län-geren Laufzeiten unter Windows 8 erwarten.

Windows 8 auf der Festplatte

Beim benötigten Festplattenplatz liegen Win-dows 7 und 8 ganz nah beieinander. Das pure Windows-7-System fordert 7,8 GB auf der Festplatte. Windows 8 begnügt sich mit 7,2 GB. Hier ist allerdings wirklich alles wegge-rechnet, was heutige Windows-Systeme noch so alles für ihre Sicherheit oder Schnelligkeit einrichten: Windows.old-Sicherung, Hiberfil.sys, Pagefile.sys, Swapfile.sys, $Recycle.bin, System Volume Information und mehr. Für den Dauerbetrieb auf Desktop oder Note-book sollte wenigstens das Zehnfache des „Footprints“ zur Verfügung stehen, nicht un-ter 80 bis 100 GB.

Windows 8 gewinnt den Multitasking-TestIn unserem Multitasking-Test hatten beide Systeme ordentlich Stress: Im Script-gesteu-

Akkuverbrauch Ladezustand nach Stresstest

infografik

Windows 7 (32 Bit)

Betr

iebs

syst

em

0 20 40 60Prozent

80

74 Prozent

79 Prozent

100

Windows 8 (32 Bit)

Akkuschwund: Beginnend mit vollem Akku sorgt eine Test-Batch eine stunde für CPU-Last. Am Ende bleibt Windows 8 etwas mehr saft, aber nicht entscheidend mehr.

„CPU-Zeit“ im Taskmanager bietet verlässliche Anzeige der CPU-nutzung eines Programms. der hier beobachtete WWA-Host ist der interpreter für alle Modern-Ui-Apps – in diesem Fall der Video-App.

Windows 8 verursacht bei der Filmwiedergabe deutlich weniger CPU-Last. der VLC Player unterbietet das allerdings locker und unabhängig vom Betriebssystem.

CPU-Verbrauch Ressourcen-schonende Filmwiedergabe

infografik0 10 20 30

Prozent40 50 60

Betr

iebs

syst

em

Windows 7 Windows Media Player

Windows Media Player

Modern-UI-Video-App

VLC Player

Windows 8

Windows 8

Windows 7 oder 8

56 Prozent

34 Prozent

36 Prozent

36 Prozent

das pure system: so we-nig Platz brauchen Win-dows 7 und 8 zum Laufen. Für den normalen Betrieb ist aber locker das Zehn-fache einzuplanen.

Footprint auf der Festplatte

infografik

Windows 7 (32 Bit)

Betr

iebs

syst

em

0 5 10Gigabyte

7,8 GB

7,2 GBWindows 8 (32 Bit)

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Windows 8 gegen Windows 7

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Windows 8 gegen Windows 7

ordnet sind, die sogenannte Benutzersit-zung. Die Autostart-Programme fallen ebenfalls unter diese Kategorie. Beim He-runterfahren des Systems meldet Windows zunächst den Benutzer ab und schließt alle laufenden Programme, um dann sämtliche Windows-Dienste zu beenden und Dateien zu schließen. Das wäre der reguläre Prozess des Startens und Beendens.

Darüber hinaus verfügt Windows 7 über zwei weite re Modi, den Ruhezustand und den Stand by-Betrieb. Beim Standby-Betrieb wird der Computer nicht völlig ausgeschal-tet – sämtliche offenen Dateien und Anwen-dungen verbleiben im Arbeitsspeicher, der hierzu auch im Standby-Betrieb nicht ganz ausgeschaltet wird. Ähnlich der Ruhezu-stand-Modus: Beim Herunterfahren wird Windows wie beim Standby-Betrieb nicht wirklich heruntergefahren, der Zustand des Arbeitsspeichers wird auf die Festplatte ge-schrieben. Wenn Sie Ihren Rechner aus dem

erten Test mussten sie zwei Videos abspielen, eine große Datei kopieren, eine gefilterte Dir-Liste ausgeben und nebenbei zahlreiche Pro-gramme starten. Diese Aufgaben löste Win-dows 8 schneller – und zwar überraschend deutlich. Das neuere System lag bei mehreren Testläufen immer ziemlich genau bei 150 Se-kunden, Windows 7 bei 200 Sekunden. Die nebenstehende Grafik zeigt jeweils den Best-wert.

Zur Testweise: Ein praxisnaher Leistungstest wie dieser wird akademischen Ansprüchen eines Testlabors nicht genügen: Auf komplexen Windows-Systeme muss man immer mit verfälschenden System-Events rechnen. Unsere Testanordnung hat aber die wesentlichen Faktoren weggefiltert: Das Netzwerk war aus, interne Wartungs-prozesse vor der Test-Sitzung durchgeführt, und alle externen Programme waren porta-ble Software, die von einer unabhängigen Partition geladen wurden. Getestet wurde immer nach komplettem Neustart. Für die Aussagekraft des Ergebnisses spricht, dass Windows 7 und 8 das Resultat in jeweils drei Testläufen bestätigten. Die Zeitabweichung und damit die Messungenauigkeit lag unter fünf Sekunden.

schneller starten mit Win-dows 8 – wie geht das?Im Vergleich zu seinem Vorgänger soll Win-dows 8 laut Microsoft schneller starten. Tat-sächlich ist der Startvorgang kürzer, wenn zwei völlig neu installierte Systeme – Win-dows 8 und Windows 7 – ins Rennen ge-schickt werden. Das erklärt sich durch die Art und Weise, wie beide Betriebssysteme den Boot-Vorgang durchführen.

Unter Windows 7 verläuft der Boot-Vor-gang so, dass der Rechner nach dem Ein-schalten zunächst seine Komponenten prüft und ein Speichermedium sucht, von dem er booten kann. Die Firmware liest dann den Master Boot Record (MBR) und startet den Bootmanager (Bootmgr.exe). Anschließend führt dieser den Windows Loader aus, der daraufhin das komplette Betriebssystem in den Speicher lädt, die Treiber initialisiert und die Windows-Dienste startet. Alle diese Prozesse finden statt, bevor Sie den Bild-schirm zur Anmeldung mit Ihrem Namen und Passwort sehen – man bezeichnet dies als Systeminitialisierung. Nach Eingabe Ih-rer Anmeldeinformationen lädt Windows die Dateien, die Ihrem Benutzerkonto zuge-

Ruhezustand starten, muss Windows nicht mehr neu booten, die Treiber initialisieren und die Dienste starten, sondern es liest den vorherigen Zustand des Arbeitsspeichers wieder ein und startet somit schneller.

Genau diesen Ruhezustand haben sich die Entwickler bei Microsoft für den nor-malen Startvorgang von Windows 8 zunut-ze gemacht. Hier liest Windows 8 den An-teil der Sys teminitialisierung im Arbeitsspeicher, den es beim letzten Herun-terfahren auf die Festplatte geschrieben hat, wieder in den Arbeitsspeicher ein. Neu ge-laden wird dann nur noch die Benutzersit-zung selbst. Dadurch ist es möglich, Win-dows 8 im Vergleich zum Vorgänger wesentlich schneller zu starten, weil die Sy-steminitialisierung wegfällt. Technisch ge-nau genommen müsste man den Kaltstart von Windows 8 mit dem Start von Win-dows 7 aus dem Ruhezustand oder Stand-by-Modus vergleichen. Im Benutzeralltag

Schneller booten Autostart aufräumen in Windows 7 und 8Mit der Zeit installieren Anwender viele Programme, die automatisch beim Systemstart mitstarten und so die Konto-Anmeldung erheblich ver-zögern. Es lohnt sich, in regelmäßigen Ab-ständen zu überprüfen, welche Programme und Dienste beim Systemstart geladen wer-den. Da zu verwenden Sie unter Windows 8 den Taskmanager und die Registerkarte „Systemstart“ in der Systemkonfiguration „Msconfig.exe“. Sortieren Sie die Ansicht mit einem Klick auf „Herausgeber“ (unter Windows 7: „Hersteller“). Einträge, bei denen als Hersteller „Microsoft Corpora-tion“ steht, sollten unangetastet bleiben. Es empfiehlt sich aber, einen genaueren Blick auf alle anderen Einträge zu werfen

und sich dann die Frage zu stellen: Verwen-de ich das betreffende Programm so häu-fig, dass es beim Start geladen werden sollte? Wenn die Antwort „nein“ lautet, entfernen Sie das Häkchen links neben dem Eintrag.

Auch die Systemdienste können Sie redu-zieren. Das erledigen Sie unter Windows 8 wie Windows 7 mit „Msconfig.exe“ auf der Registerkarte „Dienste“. Ein Klick auf „Alle Microsoft-Dienste ausblenden“ filtert alle wichtigen Windows-Dienste weg. Üb-rig bleiben Dienste, die Software und Trei-ber bei ihrer Installation mitinstalliert ha-ben. Durch Entfernen des Häkchens sorgen Sie dafür, dass der betreffende Dienst beim Systemstart nicht mitgestartet wird.

Multitasking Windows 7 und Windows 8

infografik

Windows 7 Pro (32 Bit)

Betr

iebs

syst

em

0 50 100 150

Sekunden

200

201

149

250

Windows 8 Pro (32 Bit)

im Multitasking-Test schlägt Windows 8 seinen Vorgänger überraschend deutlich: Hier ging es um das starten vieler Pro-gramme, Kopieren großer dateien und gleichzeitiges Abspielen von Videos.

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Windows 8 gegen Windows 7 Windows 8 gegen Windows 7

ist dieser Boot-Trick aber in jedem Fall ein Gewinn für den Benutzer. Es gibt aber auch eine nennenswerte Nebenwirkung: In einer Multi-Boot-Umgebung kann der Schreibzu-griff auf eine Windows-8-Partition im hy-briden Ruhezustand dessen Dateisystem korrumpieren: PC-WELT empfiehlt in sol-cher Umgebung das Abschalten der Fast-Boot-Option in den Energieoptionen von Windows 8.

einzeltests: systemstart, dateiaktionen, shutdownFür diesen ersten Blick auf die Performance-Vorteile von Windows 8 haben wir uns auf die Bereiche „Starten und Herunterfahren“ sowie „Dateioperationen“ beschränkt. Als Testsystem kommt ein aktueller PC mit Intel-Mainboard, Core i7 und 8 GB Arbeitsspei-cher zum Einsatz. Die Installationen liegen beide auf einer Festplatte und werden über das Boot-Menü gestartet. Boot-Vorgang: Windows 8 startet dabei fast 25 Prozent schneller als Windows 7. Die betriebsbereite Oberfläche ist nach dem Log-in sogar in weniger als der Hälfte der Zeit verfügbar: gerade mal drei Sekunden nach Eingabe des Passworts. Allerdings befindet sich dann immer noch eine Art „Bildschirm-schoner“ über der eigentlichen Oberfläche. Wie beim Smartphone müssen Sie diesen nach oben wegschieben. Erst dann sehen Sie die Oberfläche mit den Kacheln. Dateioperationen: Bei den Dateioperati-onen haben wir zuerst einen Ordner mit 12,7 GB Videodateien aus dem Netzwerk auf den Rechner kopiert. Hier muss sich Windows 8 um 7 Sekunden geschlagen geben.

Danach haben wir diesen Ordner mit den Bordmitteln gepackt. Windows 7 braucht hierfür immerhin 14:37 Minuten. Windows 8 schafft das bereits nach 13:19 Minuten. Außerdem haben wir noch einen kleineren Ordner mit 321 MB Daten einmal aus dem

Netzwerk kopiert und dann nochmals auf dem System umkopiert. Zum Kopieren aus dem Netzwerk benötigte Windows 8 nur eine Minute, Windows 7 braucht 15 Sekun-den länger. Das lokale Umkopieren ist bei Windows 7 in gerademal drei Sekunden erle-digt, Windows 8 benötigt fast sieben Sekun-den.ZIP-Archive: Das Einpacken von kompri-mierten ZIP-Archiven ist unter Windows 8 deutlich verbessert. Wir messen eine Be-schleunigung von bis zu 80 Prozent. Die Ge-schwindigkeit beim Auspacken von ZIP-Ar-chiven ist hingegen gegenüber Windows 7 praktisch unverändert.Explorer und Modern UI: Für den Fall, dass Ihnen die fliegenden Blätter und die sich langsam füllenden Bal ken noch nie so richtig

gefallen haben, hat Windows 8 etwas für Sie: Alle gleichzeitigen Kopier-, Lösch- und Ver-schiebe-Aktionen werden in einem Dialog zusammengefasst. Das ist nicht nur über-sichtlicher als bei den Vorgängerversionen: Da Sie hier jeden einzelnen Vorgang gezielt pausieren können, lassen sich Dateioperati-onen besser steuern und der gesamte Zeitauf-wand für alle Aktionen verringern. Shutdown: Beim Herunterfahren ist Win-dows 8 wieder spürbar schneller: Wir mes-sen 9,5 Sekunden gegenüber 12,1 Sekunden bei Windows 7.

Windows 8 im Benchmark-TestWir haben Windows 8 auf einem Ultrabook und einem aktuellen Rechner installiert und überprüft, wie es im Vergleich zu Windows 7 abschneidet. Folgende Benchmarks sollen unter Beweis stellen, ob der Software-Kon-zern gute Arbeit geleistet oder einfach nur leere Versprechun gen gemacht hat:

Mit dem umfangreichen Benchmark PC-Mark 7 lassen wir auf beiden Betriebssyste-men den Modus „PC Mark Suite“ durchlau-fen, der die gängigsten Szenarien in der PC-Nutzung rekonstruiert und die Leistung beziehungsweise die Geschwindigkeit misst. Unter anderem bewertet das Programm die

der Geschwindigkeitsvorteil beim start von Windows 8 gegenüber seinem Vorgänger ergibt sich aus der teilweisen nutzung des Ruhemodus im normalen Boot-Vorgang: die systeminitialisierung bei jedem Boot-Vorgang entfällt.

Startdauer bei Windows Vorteil durch Ruhezustand

infografik

Win

dow

s 7

Win

dow

s 8

POST / Pre-Boot

POST / Pre-Boot

Einstellungen laden

Einstellungen laden

Ruhezustand einlesen

Treiber starten

Anmeldung

Anmeldung

Desktop Ready

Desktop Ready

Systeminitialisierung (Treiber, dienste)

Zeitvergleich Boot-Zeit aus dem Kaltstartinfografik

Windows 8 (64 Bit)

Boot-Zeit aus Kaltstart

Betr

iebs

syst

em

0 10 20 30Sekunden

40

38

56

50 60

Windows 7 (64 Bit)

signifikant sind wieder die Unterschiede in der Boot-Zeit. Windows 7 benötigt aus dem Kaltstart rund 56 sekunden, bis wir auf dem desktop sind. Windows 8 bootet mit circa 38 sekunden wieder einmal schneller als sein Vorgänger.

Einzeltests Windows 7 und Windows 8Windows 7 Windows 8

Systemstart 12,1 s 8,5 s

Benutzeranmeldung 6,8 s 2,8 s

Ordner kopieren (321 MB im Netz) 1:15,1 min 1:00,9 min

Ordner kopieren (321 MB lokal) 3,0 s 6,7 s

Ordner kopieren (12,7 GB, Netz) 19:36,6 min 19:43,5 min

Ordner packen (12,7 GB, lokal) 14:37,7 min 13:19,5 Min

Herunterfahren 12,1 s 9,5 s

nicht nur beim systemstart ist Windows 8 schneller: Weitere wichtige Alltagsaktionen wie die Anmeldung oder den shutdown erledigt das neue system etwas schneller, zum Teil deutlich schneller als sein Vorgänger.

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Windows 8 gegen Windows 7

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Windows 8 gegen Windows 7

Schnelligkeit beim Surfen mit mehreren of-fenen Tabs im Browser, die Wiedergabe von Videos, die Performance in PC-Spielen und das Transkodieren von Musiktiteln. Nach der Messung erhalten wir einen Punktestand, der uns über die Leistungsfähigkeit des Sy-stems informiert.

Außerdem messen wir noch praxisnah ein Computerspiel. Hier fällt die Wahl auf die Rennsimulation Dirt 3, welche über einen ei-genen Benchmark verfügt. In mittleren bis niedrigen Einstellungen lassen wir die Mes-sung durchlaufen und erhalten am Ende die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde. Diese zeigen uns, ob das Spiel in den gewählten Einstellungen flüssig spielbar ist.

Als Testsystem kommt der Toshiba Qos-mio DX730-10K All-in-One zum Einsatz. Der Vorteil ist, dass sich der Rechner auch über das 23 Zoll große Multi-Touch-Display bedienen lässt, was sich aufgrund des neuen Designs von Windows 8 optimal anbietet. Prinzipiell müssen darüber hinaus für die Benchmarks die gleichen Testvorausset-zungen vorhanden sein.

Der Toshiba DX730-10K verfügt über ei-nen Intel-Core-i5-2430M-Prozessor mit 2,4 GHz, vier Gigabyte DDR3-Arbeitsspeicher und einem Terabyte Festplattenkapazität.

Das Ergebnis? PC-Mark 7 beschert Win-dows 8 ein besseres Ergebnis als Windows 7. In Zahlen ausgedrückt, erzielt Windows 7 2313 Punkte, Windows 8 dagegen erreicht 2695 Punkte.

Unter Dirt 3 geben sich die beiden  Be-triebssysteme allerdings nicht viel: Windows 7 leistet 35,21 Bilder pro Sekunde, Windows 8 ist mit durchschnittlichen 35,13 Bildern pro Sekunde minimal langsamer. Unter Win-dows 8 verwenden wir die speziellen Grafik-treiber von Nvidia.

Windows 8 vs. Windows 7 auf einem ultrabookWindows 8 haben wir ebenfalls auf einem aktuellen Ultrabook installiert und getestet. Das HP Folio 13-2000 arbeitet mit einem In-tel Core i5-2467M (1,6 GHz), der Prozessor-Grafik HD Graphics 3000, 4 GB RAM sowie einer 128 GB großen  SSD  von Samsung. Windows 8 erkannte beinahe alle Kompo-nenten des Notebooks: Nach der Installation fehlten lediglich die Treiber für den Karten-leser sowie für Teile des Intel-Chipsatzes. Da-gegen lieferte Windows 8 selbst für den zu-sätzlichen USB-3.0-Controller von Fresco

Logic einen Treiber. Windows 8 startete auf dem HP-Ultrabook genauso schnell wie Win-dows 7: In 22 Sekunden bis zur Oberfläche beziehungsweise zum Desktop. Für das Tem-po ist die SSD im Ultrabook verantwortlich.

Im System-Benchmark PC-Mark 7 schneidet Windows 8 besser ab als Win-dows 7 – überraschend für ein neues Be-triebssystem, dem noch optimierte Hard-ware-Treiber fehlen. Der Vorsprung liegt insgesamt zwar nur bei rund zehn Prozent: Trotzdem macht Windows 8 schon einen ausgereiften Eindruck. Dabei zeigt sich Windows 8 besonders bei Tests schneller, bei denen der Grafikchip oder die SSD ge-fordert sind. Beim PC-Mark 7 ist das vor allem in den Testszenarien „Productivity“ und „Entertainment“ der Fall. Bei hoher Auslastung der CPU, beispielsweise in den Tests „Creativity“ und „Computation“ liegt Windows 7 noch in Führung.

Der 3D Mark Vantage legt ebenfalls eine kleine CPU-Schwäche von Windows 8 nahe

– zumindest auf dem getesteten Ultrabook: Hier ist das aktuelle Betriebssystem im CPU-Test etwa acht Prozent langsamer. Das Ge-samtergebnis und der GPU-Score sind im Gegensatz dazu fast identisch: Die Windows-8-Grafiktreiber für die Intel-Grafik machen einen sehr ausgereiften Eindruck.

Fazit

Insgesamt ist dem neuen System eine zum Teil deutliche, zum Teil nur noch messbare Beschleunigung gegenüber dem Vorgänger zu attestieren. Windows 8 startet schneller und fährt deutlich schneller herunter als Windows 7. Die Multitasking-Leistung ist ebenso beeindruckend wie das sparsame Speicher- und Taskmanagement. Neben den Ergebnissen der unterschiedlichen Bench-mark-Tests entspricht das auch dem subjek-tiven Eindruck in der täglichen Nutzung von Windows 8.

N. Zotow, F. Jubel, P. Kolokythas, T. Rau,

F. Stiemer und H. Apfelböck

Beim Benchmark-Test 3d-Mark hat Windows 8 die nase vorn. Zwar unterscheidet sich die Geschwindigkeit bei Windows 7 und Windows 8 bei der Grafik kaum, doch kann das neue Betriebssystem beim CPU-Test punkten.

Ein Blick in die Einzeltests zeigt, dass Windows 8 und Windows 7 nahe beisammen liegen: Wo Grafik und Festplatte oder ssd gefordert sind, punktet Windows 8, in Tests, in die hohe CPU-Leistung fordern, liegt Windows 7 vorne..

Benchmark-Vergleich 3D-Mark

Windows 7 Gesamtergebnis

Windows 8 Gesamtergebnis

Windows 7 GPU

Windows 8 GPU

Windows 7 CPU

Windows 8 CPU

1532 s

1515 s

1281 s

1224 s

5737 s

5252 s

infografik

Benchmark-Tests im Detail Ergebnisse von PC-Mark 7

Windows 8 Gesamt 3616 s

3245 s

2903 s

2758 s

4651 s

5860 s

2461 s

2357 s

6267 s

7801 s

4380 s

4390 s

Windows 7 Gesamt

Windows 8 Productivity

Windows 7 Productivity

Windows 8 Creativity

Windows 7 Creativity

Windows 8 Entertainment

Windows 7 Entertainment

Windows 8 Computation

Windows 7 Computation

Windows 8 System Storage

Windows 7 System Storage

infografik

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WindoWs-GrundlaGen

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So funktioniert Windows So funktioniert Windowsen So funktioniert Windows

Boot-Manager stellt dann das Boot-Menü bereit und bezieht dafür seine Informationen aus den Boot Configuration Data unter „\Boot\BCD“. Die nachfolgenden Aufgaben besorgt dann das Programm Winload.EXE.

Die Tabelle skizziert nicht nur theoretisch den Boot-Prozess, sondern erlaubt auch die Interpretation möglicher Fehlerquellen und Bremsen: Ein sehr umfangreicher Registry-Schlüssel „System“ kann das Einlesen der „Winload.exe“ aufhalten, sehr große oder

Windows startet. Sie melden sich an. Sie starten Programme, gehen ins Web, speichern Daten. Vieles bietet sich intuitiv an, vieles ist mühsam erlernt. Was unter der Haube wirklich geschieht, wissen die wenigsten. Hier folgt Basiswissen.

D er Erwerb von Grundlagenwissen gilt weder als aufregend noch vergnüglich. Wir hoffen, dieses Vorurteil auf den

folgenden Seiten zu widerlegen. Denn ohne Basiswissen verlieren sich Einzelfakten in einem zusammenhanglosen Nebeneinander und lösen sich wieder in Nichts auf. Systema-tisches Wissen schafft Zusammenhänge und verbindet die Einzelfakten. Wir illustrieren technische Grundlagen von Windows an-hand von Schaubildern und Tabellen. Einige Punkte gelten, wenn auch nicht hundertpro-zentig identisch, für alle modernen Betriebs-systeme.

1 der Windows-start zum log-on

Bis zur Anmeldung des Benutzers hat ein Windows-PC eine ganze Reihe von Aufgaben zu durchlaufen. Die nebenstehende Tabelle zeigt die wesentlichsten Schritte unter Anga-

be der jeweiligen Komponente. Es handelt sich um den Startvorgang von Windows Vi-sta, 7 und 8, der sich vom Vorgänger XP deutlich unterscheidet.

Erste wichtige Hürde ist das Auffinden des Windows-Boot-Managers Bootmgr auf dem primären Boot-Laufwerk. Dieses ist nicht im-mer identisch mit der Windows-Systemparti-tion und befindet sich bei vorinstalliertem OEM-Windows meist in einer versteckten Partition ohne Laufwerkskennung. Der

So funktioniert

Windows

startvorgang in Kürze: die Umstellung auf den Windows-Boot-Manager und den BCd-speicher vollzog Windows mit Vista. das ist nach wie vor status quo.

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So funktioniert Windows

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So funktioniert Windows

fehlerhafte Festplatten die Checkdisk-Phase der „Ntoskrnl.exe“. Nach Updates benötigt das System beim Start länger, weil es Datei-aktionen (Pending Operations) nachzuholen hat. Das Fehlen einer dieser Basiskomponen-ten führt zwangsläufig zum frühen Aus. Sollte ein Windows-System beim Start eine fehlende „HAL.DLL“ (Hardware Abstrac-tion Layer) melden, ist das fast immer irre-führend und sagt vielmehr, dass die Win-dows-Partition nicht gefunden wird.

2 Modulare architektur mit subsystemen

Seit die DOS-Ära mit dem letzten DOS-ba-sierten Windows Millennium (2000) vorbei ist, darf kein Programm mehr direkt mit der Hardware reden – etwa um einen Ausdruck zu starten oder etwas auf den Bildschirm zu schreiben. Alle Windows-Versionen der NT-Linie – also XP, Vista, 7, und 8 – besitzen ei-nen modularen Aufbau. Die unterste Ebene ist der Hardware Abstraction Layer (HAL). Er bildet die Schnittstelle zwischen Hardware und dem eigentlichen Betriebssystem-Kern, der sich um Speicher- und CPU-Zuordnung kümmert. Darüber arbeiten im Kernel-Mode die wesentlichen Systemkomponenten mit dem Speichermanager, Prozessmanager, Dateisystemmanager. Auch hier haben der User und seine Programme aus dem „User Mode“ keinen direkten Zugriff – egal ob Ad-min oder eingeschränkter Benutzer. Darauf bauen dann die einzelnen Subsysteme auf. Das mit Abstand wichtigste ist das Win-32-Subsystem, das alle Windows-Prozesse ver-waltet: Systemanmeldung und grafische Be-

nutzeroberfläche inklusive Fensteraufbau sind Windows-Anwendungen und könnten ohne Win-32-Subsystem nicht laufen. WOW 64 (Windows on Windows) ist ein wichtiges Subsystem auf Windows mit 64 Bit. Es er-laubt Abwärtskompatibilität zur nach wie vor überwiegenden 32-Bit-Software.

Weitere Subsysteme sind die Services für Unix, die Sie bei Bedarf nachrüsten können. Das auch Irix genannte Subsystem ermögli-cht die Ausführung von Unix-Programmen, von denen ein großer Teil dem Installations-

paket bereits beiliegt. Früher gab es auch ein OS/2-Subsystem, allerdings nur für 16-Bit-OS/2-Programme im Textmodus. Ebenso ein Auslaufmodell ist die NT Virtual DOS Ma-chine (Ntvdm), um alte 16-Bit-DOS-Pro-gramme ausführen zu können: Sie ist nur noch auf 32-Bit-Windows verfügbar.

Windows 8 mit seiner neuen Oberfläche, dem Startbildschirm und den Modern Apps verändert den grundlegenden NT-Aufbau nicht wesentlich: Die Windows-Runtime, die für diese neuen Komponenten verantwort-lich ist, basiert weiterhin auf dem traditio-nellen Win-32-Subsystem, bietet hier aller-dings eine völlig neue API (Application Programming Interface).

3 ringstruktur: Kernel und user

Je nachdem, welche Befehle der CPU und welchen Speicherbereich ein Prozess nutzen darf, spricht man von einer Privilegien- oder Sicherheitsstufe, die er innehat. Die CPU muss diese Stufen unterstützen, was bei Intel-Prozessoren schon seit der 386-Generation der Fall ist. Nur die systemeigenen Prozesse (Kernel-Modus) laufen im privilegierten Ring 0, alle Prozesse des Benutzers hingegen im Ring 3 (User-Modus). Die Ringe 1 und 2 lassen weitere hierarchische Schichten zu, die Windows jedoch nicht benutzt. Wichtig wer-

den diese Privilegien-schichten hingegen für Vir-tualisierungs-Software wie etwa VMWare.

Unprivilegierte Prozesse außerhalb Ring 0 laufen ein-geschränkt und haben kei-nen direkten Zugriff auf die Hardware. Den Zugriff auf den Speicherbereich anderer Prozesse verhindert die CPU mittels der Memory Ma-

startvorgang mit den wichtigsten Komponenten: Bis der Willkommen-Bildschirm erscheint, muss Windows alle subsysteme, Treiber und dienste laden.

der kontrollierte Weg vom User-Pro-gramm zur Hardware: Windows-Ma-nager, Kernel und HAL regeln den Zu-griff auf die Hardware wie CPU, Gra-fik, speicher. (Quelle: Ms Technet)

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So funktioniert Windows So funktioniert Windows

nagement Unit (MMU), die für jeden Prozess die physischen Speicheradressen in virtuelle Adressen und dann wieder zurückübersetzt. Die Entscheidung der System-Ent- wickler, welche Subsysteme im privilegierten Ring 0 laufen dürfen, ist immer ein Kompro-miss zwischen Sicherheit und Leistung: Ring 0 mit dem direkten Weg zur Hardware ist im-mer die schnellere, aber riskantere Option. Ein Beispiel: Unter Windows 2000/XP ver-legte Microsoft das Grafiksystem aus Ge-schwindigkeitsgründen in den Ring 0 – mit dem Risiko, dass Bugs in Grafiktreibern das komplette System zum Absturz bringen konnten. In den aktuellen Windows-Versi-onen läuft der Grafiktreiber wieder in Ring 3 und kann damit nicht mehr das Gesamtsy-stem gefährden.

4 die ordnerstruktur von Windows

Die Abbildung zeigt die fundamentalen Ord-ner eines Windows 7 oder 8. Die für den Boot-Vorgang notwendigen Daten müssen nicht auf demselben Laufwerk liegen wie das Windows-System. Die Organisation in die drei Hauptordner „Windows“ (System), „Programme“ (Software) und „Users“ (Be-nutzerkonten) hat im Wesentlichen seit mehr als 15 Jahren Bestand. Die ausführbaren Sy-stemdateien liegen seit eh und je unter „Win-dows\System32“. Neu ist die Tatsache, dass Windows seit Version Vista sprachunabhän-gig ist und die deutschen Ordnerbezeich-nungen nur durch „Localized Strings“ im Explorer erscheinen, während andere Shells die tatsächlichen, englischen Bezeichnungen wiedergeben. Die Rechtestruktur auf NTFS-Datenträger schützt die Benutzerdaten unter

„Users“ vor dem gegenseitigen Zugriff. Be-nutzerkonten mit Administratorrecht können sich aber jederzeit durch Besitzübernahme und Rechteänderung Zugriff auf alle ande-ren, auch auf andere Admin-Konten verschaf-fen. Eingeschränkte Benutzer haben hingegen keine Möglichkeit, Ordner und Dateien ande-rer Konten zu lesen oder zu ändern; sie haben auch keine Schreiberlaubnis unter „Pro-grams“ („Programme“) und „Windows“. Damit sind nur Installationen außerhalb des Standardordners „Programme“ möglich, fer-ner optische Anpassungen der Windows-GUI. Ein Sonderfall ist noch das Konto „Gast“ (so-fern aktiviert), das keine Anmeldung erfor-dert, aber ausschließlich im eigenen Gast-Ordner Schreibrechte besitzt.

64-Bit-Windows trennt 32-Bit-Software und 64-Bit-Programme in die Ordner „Pro-gram Files (x86)“ und „Program Files“. Win-dows 8 versammelt die zusätzlichen Modern Apps unter „Program Files\WindowsApps“. „Recovery“ mit dem Notfallsystem ist mit Admin-Rechten zugänglich, „System Volume

Information“ mit den Wiederherstellungs-punkten des Systemschutzes überhaupt nicht – jedenfalls nicht ohne Rechteänderungen.

5 Wachsende Virtualisie-rung

Jede Windows-Version wird ein Stück kom-fortabler, dabei aber auch komplexer. Dass unter NTFS verborgene Ressourcen nur noch mit Spezial-Tools, symbolische Links unter Windows 7 und 8 nur noch auf Kommando-zeile sichtbar werden, wird dem normalen Anwender kaum je auffallen. Namespace-Objekte wie die Systemsteuerung gehören längst zum GUI-Alltag, und in die Registry umgelenkte INI-Konfigurationsdateien helfen unter der Haube bei Alt-Programmen.

Seit Vista hat Windows nicht nur die indi-rekte Lokalisierung durch MUI-Pakete (Mul-tilingual User Interface) und „Localized Strings“ zu Ende gedacht. Die Benutzerkon-tensteuerung unter Windows Vista, 7, 8 treibt erheblichen Aufwand bei der Virtualisierung von Datei- und Registry-Zugriffen (Virtual

Ringschema des Prozessors: nur was in Ring 0 läuft, kann das system kompromittieren und zum Absturz bringen.

die wichtigsten Windows-ordner: diese Verzeichnisse werden sie auf jeder neueren Windows-Version antreffen. Bei einigen verbietet Windows auch Admins den Zutritt.

Virtuelle dateiobjekte: die Windows-Techniken, dateiobjekte umzuleiten, anders darzustellen und auf virtuelle Laufwerke zu mounten, wachsen von Version zu Version.

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Store). Das dient dazu, alten Programmen, die eigentlich Administratorrechte fordern, die Installation und Ausführung als einge-schränkten Benutzer zu ermöglichen.

Im Vergleich dazu sind die prominenteren „virtuellen Ordner“ der Dateisuche tech-nisch eher marginal und einfach. Von Vista übernommen, haben Windows 7 und 8 diese XML-basierten Scheinordner weiter ausge-baut zu den System-„Bibliotheken“.

6 dateisysteme unter Windows

Das bei der Formatierung einer Festplatte ge-wählte Dateisystem hat großen Einfluss auf Bedienung, Sicherheit und Datenschutz. Nur NTFS bietet den NT-Systemen die Grundlage für Rechteverwaltung, Benutzerquoten und Mount-Optionen. Seit Vista ist Microsoft konsequent und lässt Windows nur noch auf NTFS installieren. Nicht zuletzt, um breite Akzeptanz für NTFS vorzubereiten, wurde FAT32 künstlich auf 32 GB beschränkt.NTFS bietet neben Dateirechten (Access Control List, ACL) transparente EFS-Ver-schlüsselung, Datenkomprimierung, Benut-zer-Kontingente, alternative Datenströme (Streams) und Sparse Files: Hierbei belegen leere Dateien nur so viel Platz wie der Be-reich, der nicht mit Nullen gefüllt ist.

Aus Sicht von NTFS besteht eine Datei nur aus Attributen – auch etwa ihr Inhalt und Name gehören dazu. Kernstück von NTFS ist das (versteckte) Master File Table ($MFT), für die ein Achtel des Festplattenplatzes re-serviert ist und in der alle Dateien und Ver-zeichnisse untergebracht sind. Ab einer Grö-ße des Datei- oder Verzeichnisinhaltes (das kann auch ein alternativer Datenstrom sein) von ungefähr 1500 Byte wird dieser nicht mehr direkt in der MFT hinterlegt, sondern als „Extent“ auf die Festplatte ausgelagert. Je nach Größe einer Datei sind auch mehrere Extents pro Datei notwendig.FAT32 und exFAT: Das einfache FAT32 bie-tet bei weitem nicht den Funktionsumfang von NTFS. Gerade wegen der fehlenden Zu-griffsrechte bleibt aber FAT32 auf trans-portablen Medien oft erste, weil unkompli-zierte Wahl.

Das auf Flash-Speichermedien immer noch verbreitete FAT16 oder VFAT wird allmäh-lich durch exFAT abgelöst. Das einfache Da-teisystem ohne Zugriffsrechte überwindet das 4-GB-Limit von FAT32. Unter Windows ist es für externe Datenträger zu empfehlen,

der Austausch mit anderen Betriebssystemen ist aber oft noch problematisch.

Den großen Umstieg auf Dateisystem ReFS hat Microsoft noch um eine Windows-Version verschoben. ReFS war für Windows 8 geplant, bleibt aber vorerst der Server-Vari-ante vorbehalten.

7 netzwerkschichten des osi-Modells

Die Kommunikation mehrerer Rechner über das Netzwerk erklärt sich am besten anhand des Sieben-Schichten-OSI-Modells (Open Sy-stems Interconnection Reference Model): Dessen Prinzip ist, dass etwa ein Internet-Browser (Anwendungsprogramm, oberste Schicht 7), der im Web ein Dokument auf-ruft, keine Namensauflösung in IP-Adressen vornimmt, sondern sich darauf verlässt, dass das Betriebssystem ihm diese liefert. Die TCP/IP-Konfiguration von Windows wiede-

rum kümmert sich nicht um den richtigen Treiber für die Netzwerkkarte oder gar die Verkabelung, sondern geht davon aus, dass dessen Konfiguration komplett ist. Der Trei-ber wiederum schert sich umgekehrt nicht darum, welches Netzwerkprotokoll der durch ihn betriebene Adapter bedient – TCP/IP ist zwar heutzutage die gebräuchlichste, aber nicht die einzige Option.

Die Unterteilung in sieben Schichten zieht Windows allerdings nicht konsequent mit durch, sondern fasst mehrere zusammen, so dass am Ende vier übrigbleiben: Auf der Hardware respektive dem Treiber für den Netzwerk- oder Einwahl-Adapter setzt das Netzwerkprotokoll auf, etwa IPv4 und IPv6. Darauf beruhend übernehmen die Protokolle UDP und TCP den Transport der Daten – eine Unterscheidung, die der Benutzer nicht treffen muss, sondern die transparent vom System geregelt wird.

An der Spitze der Pyramide sitzen die Protokolle, mittels derer die Anwendungen kom-munizieren, etwa HTTP und HTTPS für den Browser oder SMTP, POP3 und IMAP für das Mailprogramm. Daraus ergibt sich für den praktischen Alltag eine Orientierung, wo Sie was finden, um netzwerk-technisch etwas zu konfigurie-ren: Die Einstellungen der Pro-

nTFs als systemstandard: Aktuelle Windows-Versionen setzen nTFs auf der systempartition voraus. Auf UsB-datenträger kommt auch exFAT oder FAT32 in Betracht.

sieben osi-schichten: das osi-Modell weist jeder netzwerkkomponente einen Platz mit definierten Aufgaben zu.

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So funktioniert Windows So funktioniert WindowsInternet r at G e b e r

tokolle, also etwa HTTP-Proxy-Einstellungen, POP3-Server und ähnliches, legen Sie im je-weiligen Programm fest, etwa im Browser oder Mail-Client. Die IP-Konfiguration hin-gegen ist Windows-Sache und wird in dessen Netzwerkeinstellungen verwaltet. Microsoft hilft bei dieser Differenzierung leider nicht konsequent mit: So finden Sie etwa die Ein-stellungen für den Internet Explorer auch in der Systemsteuerung, obwohl sie nicht für das System, sondern eben nur für den Inter-net Explorer gelten.

8 die registry als Konfigu-rationszentrale

Hardware, Kernel, Treiber, Dienste, Netz-werk, GUI, Shell, Programme, Dateitypen – die Registry ist der zentrale Kleister, der alles zusammenhält. Hier steht das nebensäch-lichste Kontextmenü für einen Dateityp ebenso wie der Pfad zum fundamentalen Sy-stemdienst. Immerhin lässt sich vereinfacht zusammenfassen, dass die wirklich kritischen Schlüssel praktisch allesamt unter „Hkey_Local_Machine\System“ liegen und damit in der Binärdatei „\Windows\System32\Config\System“. Fehler im wesentlich umfang-reicheren Software-Zweig sind lästig, brin-gen aber das System nicht zum Erliegen.

Trotzdem: Das Konzept, alles und jedes bequem per API in die zentrale Registry zu kippen, hat auch Nachteile. Die Fehlersuche ist mühsam bis aussichtslos, wenn sich die Informationen auf diverse Registry-Stellen verteilen. Punktuelle Reparaturen setzen im-mer eine funktionierende Windows-API vor-aus oder den Zugriff über ein Zweitsystem.

9 Prozesse, Programme und threads

Ein Prozess – oder gleichbedeutend ein „Task“ – ist ein Programm, das gegenwärtig abläuft. Sein Code wird dazu in den Arbeits-speicher geladen und von der CPU abgear-beitet. Ein Prozess wird entweder per System-aufruf oder vom User durch den Start einer ausführbaren Datei erzeugt. Mittels eines Sy-stemaufrufs führt ein Prozess Aufgaben aus, für er die eigentlich gar nicht genug Privile-gien besitzt, etwa das Schreiben auf Festplat-te. Dazu teilt er dem Kernel per API mit, was er tun möchte, und gibt die Kontrolle an den Windows-Kernel ab. Der Kernel schaut in den PCB (Process Control Block) und führt die Anfrage entweder aus oder lehnt sie ab. Der ursprüngliche Prozess wird dabei so lan-

ge unterbrochen (Zustand: „Blocked“), bis die Anfrage komplett bearbeitet ist. Nach dem Systemaufruf gibt der Kernel die CPU wieder an den Prozess im Benutzer-Modus zurück und führt den Programmcode an der Stelle fort (Zustand: „Active“), an der er zu-vor unterbrochen wurde.

Wer jemals einen Festplattenschaden er-lebt, kann den Vorgang mit eigenen Augen verfolgen: Solange der Kernel einen Schreib-vorgang nicht abschließen kann, reagiert die Anwendung auf nichts und friert komplett ein (Blocked). Sie taut erst wieder auf, wenn der notwendige Event eintritt – sei es, dass die Festplatte noch einmal zur Reaktion überredet werden konnte oder dass eine sau-ber programmierte Fehlerbehandlung das Problem abfängt.

Prozesse beenden sich nach kompletter Abarbeitung entweder selbst oder werden von außen – durch den Taskmanager oder den Shutdown – terminiert. Fehler wie uner-laubte Speicherzugriffe führen ebenfalls zum zwangsweisen Ende.

10 Gui und shell: der Windows-explorer

Der Windows-Explorer ist nicht mit der Windows-GUI (Graphical User Interface) gleichzusetzen, auch wenn er wesentliche Komponenten der grafischen Oberfläche be-reitstellt: die Taskleiste mit Start-Menü, die Ordnerfenster mit Such-, Filter- und Sortier-funktionen, die zugleich als Maus-opti-mierter Dateimanager arbeiten, nicht zuletzt auch einen Drag-&-Drop-fähigen Desktop, der vielen Anwendern als zentrale Dateiabla-ge dient. Unter Windows 8 sorgt der Explo-rer zusätzlich für den neuen Startbildschirm und die Modern UI.

Damit prägt der Windows-Explorer ent-scheidend die Optik und Bedienung, ist aber trotzdem nur eine im Prinzip austauschbare Software. Hardware, Netzwerk, Dateisystem funktionieren auch ohne ihn, und auch einige entscheidende GUI-Elemente sind, wie die Tabelle zeigt, unabhängig vom Explorer ver-fügbar. Das technisch mögliche Ersetzen des Explorers ist aber trotz gewisser Überfrach-

die Registrierdatenbank: das Konzept, systeminformationen zu fundamentalen Treibern und diensten am selben ort unterzu-bringen wie software-Marginalien, hat Vor- und nachteile.

Programme und Tasks: die Tabelle nennt die wichtigsten Begriffe rund um die Programmausfüh-rung. diese gelten für jedes Betriebssystem.

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So funktioniert Windows

tung, Intransparenz und Leistungsmängeln bei simplen Datei-Aktionen kaum verbreitet: Microsoft hat die Windows-User sehr erfolg-reich auf den Explorer konditioniert, und al-ternative grafische Shells oder gar Kommandozeilen-Shells spielen unter Win-dows keine nennenswerte Rolle.

11Benutzerkonten und fehlende rechte

Alle NT-Windows-Systeme sind Mehrbenut-zersysteme. Das bedeutet nicht nur, dass die Benutzerdateien getrennt und gegenseitig ab-gesichert sind, sondern vor allem, dass unter-schiedliche Rechte für zwei Kontentypen bestehen: die uneingeschränkten Administra-torkonten und die eingeschränkten Benutzer-konten. Im Gegensatz zum Administrator ist normalen Benutzern die Installation von Software und Treibern ebenso untersagt wie der Schreibzugriff auf Systemordner oder die Registrierungsdatenbank. Die einge-schränkten Rechte des normalen Benutzer-kontos bieten zuverlässigen Schutz gegen Sy-stemveränderungen: Wo der Benutzer nichts darf, kann er auch nichts kaputtmachen. Und weil ein eingeschränkter Windows-Explorer seine limitierten Rechte an alle durch ihn ge-starteten Programme weitervererbt, kann auch ein Virus wenig ausrichten. Konse-quente PC-Arbeit mit eingeschränkten Kon-ten hat sich aber unter Windows nie durchge-setzt. Viele Benutzer kommen vom alten DOS-basierten Windows und wollen und kennen nur die vollen Zugriffsrechte. Haupt-problem sind aber nicht die Windows-Benut-zer, sondern Abertausende von alten Win-dows-Programmen, die einfach unlimitierte Administratorrechte voraussetzen. Die Win-dows-Explorer-Option „Ausführen als“ kann solche Kompatibilitätsprobleme nicht befriedigend kompensieren.

Anders als bei Linux-Systemen hat sich die freiwillige Arbeit im eingeschränkten Konto unter Windows nicht durchgesetzt. Schuld daran ist nicht Windows selbst, sondern die dort mangelnde Abwärtskompatibilität zu „alter“ Software und zu „alten“ Usern.

12 die Benutzerkonten-steuerung uaC

Die Benutzerkontensteuerung (User Account Control, UAC) wird oft missverstanden als Nerv-Mechanismus für Admin-Konten. Tat-sächlich macht sie Administratorkonten si-cherer und Benutzerkonten bequemer. In

einem Administratorkonto ist die wesent-liche Zentrale, der Windows-Explorer, auf Benutzerrechte herabgesetzt. Da der Explorer alle weiteren Programme startet, haben auch diese nur Benutzerrechte. Deshalb muss ein Programm, das vollen Zugriff braucht, auch im Administratorkonto erst auf volle Rechte angehoben werden. Die Erlaubnis gibt der Admin durch Bestätigen der entsprechenden Anfrage der Benutzerkontensteuerung.

Das ist die eine Seite. Hauptaufgabe der Benutzerkontensteuerung ist es, dem einge-schränkten Benutzer punktuell Admin-Rech-te einzuräumen und damit die Systembenut-zung in diesem sicheren Kontext zu erleichtern. Im eingeschränkten Konto müs-sen Sie nicht mehr wissen, welche Programme oder Datei-Aktionen höhere Rechte erfor-dern und daher mit „Ausführen als“ angeho-ben werden müssen. Vielmehr erkennt die Benutzerkontensteuerung dies und fordert gegebenenfalls das Kennwort eines Admini-stratorkontos an. Die UAC beherrscht außer-

dem die Virtualisierung von Ordnern und Registrierungsdatenbank-Schlüsseln, um Programme mit eingeschränkten Benutzer-rechten fehlerfrei ausführen zu können: Ein Programm, das nur eine Konfigurationsdatei im Programme-Ordner schreiben will, muss dazu nicht mit Administratorrechten laufen. Stattdessen wird die Datei in den Profilord-ner „%userprofile%\AppData\Local\Virtual Store“ umgelenkt, Zugriffe auf die Registrie-rungsdatenbank landen unter „Hkey_Cur-rent_User\Software\Classes\VirtualStore“. Sobald das Programm mit eingeschränkten Rechten im Programme-Ordner seine dort nicht vorhandenen Daten sucht, fängt die UAC den Konflikt ab und reicht die Daten aus dem „VirtualStore“ weiter. Diese Virtua-lisierung leistet eine stille Modernisierung al-ter Software, die ohne Not auf Ordner wie „Windows“ oder „Programme“ zugreifen oder in den Registry-Schlüssel „Hkey_Lo-cal_Machine“ schreiben will.

Hermann Apfelböck / Andreas Kroschel

Windows-shell: der Explorer ist nicht Win-dows und nicht einmal die alleinverantwort-liche oberfläche. Viele Funktionen sind shell-unabhängig.

die zwei Wege zur UAC-Abfrage („Möchten sie zulas-sen …?“): Ein Pro-gramm wird vom User mit der option „Als Administrator“ gestar-tet, oder das Pro-gramm-Manifest for-dert Admin-Rechte.

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EinstiEg WindoWs 8

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Windows 8 an PC und Tablet Windows 8 an PC und Tablet

Am Tablet-PC mit Windows RT für ARM-Architektur ist die Lage nicht ganz so ein-deutig positiv: Lesen Sie hier die fundamen-talen Fakten zu Windows 8 und RT. Workshops zum Einstieg in die interes-santesten neuen Windows-8-Funktionen fol-gen im Anschluss an diesen Artikel. Nähere Details zu Tablet-PCs mit Windows RT finden Sie im Hardware-Teil am Ende dieses Hefts ab Seite 160.

Wenn Sie sich über Windows 8 bisher ausschließlich über die Medien informiert haben, sind Sie wahrscheinlich irritiert: Ist das noch ein „normales“ Windows oder ein PC-untaugliches Touchscreen-System?

So manche Windows-8-Schelte der letz-ten Monate war reine Polemik. Richtig ist, dass es sich bei Windows 8 um ein

hybrides System handelt: Auf der einen Seite steht praktisch unverändert die komplette klassische Windows-7-Oberfläche, auf der anderen Seite mit der Modern UI der bunte Kachelteppich mit den neuen „Apps“. Klar geht daher ein Riss durch das System. Aber der optische Bruch und die unterschied-

Steckbrief Windows 8 und RT

lichen Bedienelemente behindern nicht die produktive Arbeit mit dem System. Jeden-falls nicht am klassischen PC und Notebook. Und hier gewinnen Sie gegenüber Windows 7 nicht nur die Windows-Runtime mit den neuen Apps aus dem Windows-Store hinzu, sondern eine stattliche Menge an neuen Sy-stemkomponenten und Systemoptimie-rungen. Am PC gilt daher: Mehr Windows gab es noch nie.

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Windows 8 an PC und Tablet

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EinstiEg WindoWs 8

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Windows 8 an PC und Tablet

Windows 8 auf PCs und notebooksWindows 8 – egal ob Standard-, Pro- oder Enterprise-Edition – ist das Windows für In-tel- und AMD-Rechner, also für alle 32- und 64-Bit-PCs und Notebooks. Es bietet die vollständige Abwärtskompatibilität zur be-währten Windows-Software einschließlich der Treiber-Software für Hardware. Zusätz-lich eröffnet Windows 8 mit der eingebauten Windows-Runtime die komplette Welt der Modern Apps im Windows-Store, einige wichtige wie Mail oder Skydrive bringt Win-dows 8 bereits vorinstalliert mit. Mehr Windows: Aus Sicht des PC- und Notebook-Benutzers ist Windows 8 daher ein erweitertes Windows 7. Neben den Seg-nungen der modernen Apps, die manche Be-nutzer vielleicht eher kritisch sehen, bietet Windows 8 auch sonst diverse technische Neuerungen: Das System startet deutlich schneller, das Speichermanagement ist effizi-enter und sparsamer, der Explorer ist überar-beitet und bietet unter anderem natives La-den von ISO- oder VHD-Dateien, eine neue Backup-Funktion speichert Bearbeitungsver-sionen von Dateien, mit „Reset“ und „Re-fresh“ erweitert Windows seine Reparatur-funktionen, die Skydrive-Cloud und soziale Netze sind standardmäßig in Windows 8 in-tegriert. Das sind nur einige prominentere Beispiele für neue Komponenten; die Tabelle auf dieser Seite benennt alle wesentlichen neuen Windows-8-Features.

Modern UI und klassischer Desktop ne-beneinander: An einige Neuheiten bei der Bedienung muss sich jeder Benutzer von Windows 8 erst einmal gewöhnen. Die Um-stellung ist aber weit harmloser, als manche kritische Meldung glauben macht: Es ist kein so gravierender Unterschied, ob Sie nun un-ter Windows 7 auf den Startbutton klicken und sich im Startmenü das gewünschte Pro-gramm suchen oder unter Windows 8 mit der Win-Taste zum Startbildschirm wechseln und das gewünschte Programm dort ankli-cken.

Wer sich mit den Elementen der Modern UI absolut nicht anfreunden kann, etwa mit der Charms-Leiste oder den sensiblen Bild-schirmecken, wird diese relativ leicht los. Dann bleibt im Wesentlichen nur ein klas-sisches Desktop-Windows mit gelegentlichen Ausflügen zum unvermeidlichen Startbild-schirm und zu den „PC-Einstellungen“.

die zwei PC-Editionen von Windows 8Für PCs und Notebooks gibt es nur zwei Endkunden-Editionen von Windows 8 – das Windows 8 „Standard“ oder „Core“ sowie ein Windows 8 Pro. Die Unterschiede sind ähnlich wie zwischen früheren „Home“- und „Pro“-Editionen:Windows 8 „Core“ fehlen im Vergleich zur Pro-Edition die Bitlocker-Laufwerksver-schlüsselung, die EFS-Verschlüsselung, der Remote Server, die Hyper-V-Virtualisierungs-software, ferner Domänenbeitritt und Grup-penrichtlinien.

Für Privatanwender vielleicht wichtiger ist die ärgerliche Tatsache, dass sie mit der Stan-dard-Edition kein Media Center Pack erwer-ben können (9,99 Euro). Dieses enthält Au-dio- und Video-Codecs und ist unter anderem notwendig, um DVD-Filme wiedergeben zu können. Von der Standard-Edition kommen

Windows 8 und RT Neue Funktionen und Optimierungen

Die nachfolgend genannten neuen Features und Optimierungen gelten für alle Windows-8-Editionen – also für Windows 8 „Standard“, Windows 8 Pro und Windows RT auf ARM-basierten Tablets. Einzige Ausnahme: In Windows RT fehlt die Systemsteuerung-Komponente „Speicherplätze“.

Bild-, PIN- und Kennwort-Logon neue Anmeldungoptionen

Boot-Beschleunigung Fast Boot durch hybriden Ruhezustand

Boot-Sicherheit secure Boot auf UEFi-Firmware

Breitband-Optimierung Kontrolle getakteter Verbindungen

Connected Standby stromspartechnik für Ultrabooks

Dateiversionsverlauf (File History) Auto-Backup mit Versionierung

Explorer-Optimierungen Ribbon-Menü, verbessertes dateimanagement

Family Safety Kontenbeschränkungen für Kinder

Grafischer Boot-Manager Mausfreundlicher systemstart

In-Box-Druckertreiber drucken ohne Treiberinstallation

Internet Explorer 10 neueste Browser-Version mit „do not track“

ISO-Unterstützung iso-Bereitstellung als Laufwerk

Microsoft-Online-Konto systemanmeldung und online-Anmeldung verknüpft

Modern UI Apps Kalender, Kontakte, Mail, Musik, People, skydrive, Video, Reader

Modern UI Shell startbildschirm, Charms, Fensterverwaltung

Multimonitor-Support optimierte Taskleiste und neue Hintergrundoptionen

Powershell 3.0 verbesserte und schnellere Kommando-shell

Push Notification aktive App-Kacheln mit geringem Ressourcenverbrauch

Reset & Refresh neue Reparaturoptionen

Semantic Zoom standard-Zoom-Funktion der Modern Ui

Skydrive-Integration skydrive-App plus skydrive als speicherort

Smartscreen-Filter erweitert auf alle downloads (früher nur für iE)

Speicherplätze Zusammenfassen physischer Laufwerke

Speicher- und Task-Management Memory Combining, GPU-Auslagerung, Task-suspending

Synchronisierung Windows-Einstellungen via Cloud vereinheitlichen

Taskmanager neue optik und Gruppierung, Autostart-Kontrolle

VHD-Unterstützung VHd-Bereitstellung als Laufwerk

Virenschutz vollständiger AV-schutz durch erweiterten defender

Windows-Store Zugang zu kostenlosen und kostenpflichtigen Modern Apps

Codecs nur für Windows 8 Pro: in der Pro-Edition lässt sich das Media Center Pack nachin-stallieren. Besitzer der stan-dard-Edition müssen erst auf Pro upgraden und werden dop-pelt abkassiert.

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Windows 8 an PC und Tablet Windows 8 an PC und Tablet

Sie erst durch ein vorheriges Upgrade auf die Pro-Edition zum Media Center Pack. Windows 8 Pro entspricht im Funktionsum-fang eher der bisherigen Professional-Edition als Ultimate. Mit dem Bitlocker, dem Domä-nenbeitritt, der EFS-Verschlüsselung und dem Remote-Desktop-Server kann es auch allen wesentlichen Anforderungen im professio-nellen Umfeld genügen. Weitere ergänzende Komponenten im Vergleich zur Standard-Edition sind der Hyper-V-Virtualisierungs-Client, die Management-Konsole für Grup-penrichtlinien in der Windows-Domäne sowie die Möglichkeit, VHDs (Virtual Hard Disks) nicht nur zu laden, sondern davon auch zu booten.

Wenn Sie das kostenpflichtige Windows 8 Media Center Pack nachinstallieren (9,99 €), erhält Windows 8 Pro die notwendigen Codecs, um DVDs abspielen zu können.

Windows Rt am tablet-PC

Im Unterschied zu allen Vorgängern läuft eine Windows-8-Variante auch auf Tablet-PCs mit ARM-Architektur. Diese Variante – Windows RT – ist ausschließlich als vorinstalliertes OEM-System auf der jeweiligen Hardware verfügbar. Die Umstellung, die der PC- und Notebook-Nutzer unter Windows 8 mitma-chen muss oder darf, ist im Wesentlichen die-sem Tablet-tauglichen Windows RT geschul-det. Denn Microsoft will mit Windows 8/RT dieselbe Benutzerführung für jede Hardware anbieten. Windows RT für mobile Geräte ba-siert auf demselben Systemkern wie Windows 8 für PCs und Notebooks. Allerdings fehlt Windows RT eine Reihe von Komponenten.

Die wichtigste Einschränkung: Windows RT besitzt keine Win-32-API. Auf Windows-RT-Tablets können Sie daher klassische Win-dows-Software weder installieren noch aus-führen. Diese Einschränkung ist gravierend, solange der Windows-Store keine vergleich-baren Modern Apps bereitstellt. Aktuell kann es ein ernstes Kaufhindernis sein, wenn ein Tablet-PC mit Windows RT nur den vorin-stallierten Internet Explorer 10 als Browser anbieten kann. Auch bei Dateimanagern oder im Multimedia-Bereich fehlt im Windows Store bislang die Qualitäts-Software an RT-Apps.

Die fehlende Win-32-API betrifft natürlich auch Treiber-Software. Da USB-Geräte aber

generisch erkannt und Netzwerkdrucker durch Windows-eigene In-Box-Treiber ange-sprochen werden, sind die wichtigsten Nut-zer-Anliegen auch ohne Treiber abgedeckt.Mischsystem mit klassischem Desktop: Windows RT ist wie Windows 8 bedientech-nisch ein Zwitter mit Modern UI und klas-sischem Desktop. Das hat den einen Vorteil, dass der erfahrene Windows-Nutzer seine ge-wohnte Oberfläche vorfindet. Andererseits sind Desktop, Taskleiste, Explorer und Systemsteuerung am Touchscreen nur mit großer Mühe zu bedienen. Microsoft sollte dem Anwender in den kommenden Versionen von Windows RT den Weg zum Desktop zu-nehmend ersparen. Aktuell sind viele der klassischen Komponenten technisch unent-behrlich, etwa die Systemsteuerung oder auch der Explorer als Dateimanager. Und der Desktop und seine Programme sind, abgese-hen von Ausnahmen wie dem vorinstallierten Office 13 RT, nicht durch Fingergesten zoom-bar. Als Notbehelf gibt es nur die altbekannte Windows-Bildschirmlupe, die unter Windows RT leicht angepasst wurde. Anders als in der Modern UI steht am Desktop auch die Bild-schirmtastatur nicht automatisch bei Fuß, sobald man ein Eingabefeld oder einen Text-editor öffnet – sie muss jeweils manuell ge-startet werden.Weitere fehlende Komponenten: Im Ver-gleich zum PC-System Windows 8 Pro lässt Windows RT erwartungsgemäß die Virtuali-sierungs-Software Hyper-V, den Domänen-beitritt, die EFS-Dateiverschlüsselung, die

Win RT und die PC-Editionen Die UnterschiedeWindows 8 Windows 8 Pro Windows RT

PCs und Notebooks mit Intel/AMD Tablets mit ARM-CPU

Windows-7-Inplace-Upgrade von Home von Pro/Ultimate nein

Bitlocker-Verschlüsselung nein ja nein

Domänenbeitritt nein ja nein

EFS-Verschlüsselung nein ja nein

Gruppenrichtlinien nein ja nein

Hyper-V-Client nein ja nein

Geräteverschlüsselung nein nein ja

Media Center Pack nein ja nein

Server-Rolle (Freigaben) ja ja nein

Office 13 RT nein nein ja

Remote-Server nein ja nein

Speicherplätze ja ja nein

VHD-Boot nein ja nein

X86/64-Windows-Programme ja ja nein

der Windows-desktop aud einem Tablet-PC: sensible Finger und gute Augen sind hier gefragt. Wenn sie die Bildschirmtastur brauchen, ist nur noch der halbe Bildschirm sichtbar. Man wird daher, was immer möglich, in der Kacheloberfläche erledigen.

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Windows 8 an PC und Tablet

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Windows 8 an PC und Tablet

Gruppenrichtlinien und den Remote Server. Im Vergleich zum Windows 8 „Standard“ fehlen außerdem die „Speicherplätze“ (Sto-rage Spaces) und die Server-Komponente im Windows-Netzwerk – ein RT-Tablet kann also keine Daten im Netz freigeben.

doppel-Ui: gut für PCs, schwächen am tabletDas Problem von Windows 8/RT ist nicht die zusätzliche Modern UI am PC oder Note-book, sondern vielmehr der klassische Win-dows-Desktop am Tablet. Dort findet der Windows-Anwender zwar seine komplette gewohnte Umgebung, aber am Touchscreen ohne präzise Mauseingabe ist produktives

Arbeiten schmerzlich eingeschränkt. Abhilfe schaffen Hardware-Lösungen etwa mit Stift-eingabe und Tastatur. Noch besser wären

künftige überzeugende Apps im Store, die den Weg zum Desktop überflüssig machen.

Hermann Apfelböck

Windows 8 plus Modern Apps

Damit Windows 8 auf klassischen PCs und Notebooks die Modern UI und die Modern Apps nutzen kann, musste neben dem Windows-Explorer eine zweite Oberfläche und eine zweite Programmierschnittstelle her: Die Windows-Runtime (Win RT) ist als zweite Benutzeroberfläche und Laufzeitumgebung für Modern Apps eingebaut. Modern-UI-Apps müssen diese neue API (Application Programming Interface) benutzen, künftige klas-sische Windows-Programme können ebenfalls die Win RT verwen-den. Win RT soll daher die bisherige Win-32-API zunehmend ablö-sen. Die Windows-Runtime ist sprachunabhängig und kann unter anderem mit Visual Basic, C, C++, C#, Javascript angesprochen werden. Modern Apps auf Basis der Windows-Runtime laufen in einer abgesicherten Sandbox mit vorab definierten Rechten und sind damit theoretisch sicherer als jede herkömmliche x86/x64-Software der Win-32-API.

Als Ladeprogramm und Interpreter für alle Modern Apps (Win-dows Web Applications) arbeitet das neue Dienstprogramm WWA-

Host.exe. Jede laufende App erfordert ihre eigene Instanz des WWA-Host. Der WWA-Host befindet sich im Standardpfad „%windir%\System32“, die Apps unter „%programfiles%\Win-dowsApps“. Die Fähigkeiten des WWA-Host-Interpreters decken sich zum Teil mit jenen eines HTML-5-kompatiblen Web-Browsers wie Chrome, Firefox oder Internet Explorer 10. Aber der WWA-Host benutzt darüber hinaus zusätzliche Bibliotheken und Fähig-keiten der Windows-Runtime.

Das Umschalten von der Modern UI zum klassischen Explorer und umgekehrt erfolgt am PC mit einfachen Hotkeys wie der Win-Taste. Der klassische Desktop erlaubt auch das Einblenden von Sei-tenleisten wie der Charms-Leiste sowie Meldungen der Modern UI. Um den optischen Bruch zu verringern, sind am Desktop die 3D- und Glaseffekte der Vorgänger auf ein Minimum reduziert: Von Aero sind nur noch Spurenelemente übrig – der Windows-8-Desk-top ist puristisch und wirkt deutlich schmuckloser, aber auch sach-licher als bei den Vorgängern Windows 7 und Vista.

der interpreter für die Modern Apps: Für jede der neuen Apps läuft eine instanz des Windows Web Application Hosts (WWA-Host). dies wird in der Ansicht „details“ des Taskmanagers ersichtlich.

Tablets mit Windows RT: seit Markteinführung von Win-

dows 8 gibt es eine Reihe von Tablets mit Windows

RT. das abgebildete surface stammt von

Microsoft selbst. (Quelle: Microsoft)

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Installation und UpgradeEinstiEg WindoWs 8

Es gibt aber auch gute Gründe, den Status quo zu erhalten: Technisch bedeutet das dann Parallelinstallation, Upgrade älterer Windows-Versionen oder andere Varianten der Datenübernahme. Je nach bestehendem System und Anspruch auf Kontinuität kann es hier kompliziert werden. Wir beginnen hier mit den einfachen Fällen.

Basiseinstellungen im vorinstallierten systemAuf neuen PCs und Tablets ist Windows 8 bereits vorinstalliert. Das entspricht tech-nisch dem Status einer Installation vor der ersten Benutzeranmeldung. Hier fordert Sie Windows 8 auf, ein paar Einstellungen zu treffen. Die ersten Entscheidungen gelten der Hintergrundfarbe für den Startbildschirm und der Modern-UI-Meldungen, ferner dem Namen des PCs. Weitere Schritte können Sie mit den „Express-Einstellungen“ abkürzen, da sich alle Einstellungen auch später ändern lassen. Nur folgende Schritte sind wichtig: Benutzerkonto einrichten: Eine wichtige Neuheit ist die Frage nach der Art der An-

Es gibt einige Spielarten, wie ein Windows 8 auf Ihr Gerät kommt. Im einfachsten Fall haben Sie nicht viel mehr zu tun als ein Benutzerkonto einzurichten. Dieser Beitrag beginnt einfach und erklärt dann kompliziertere Konstellationen.

W enn Sie Komplikationen aus dem Weg gehen wollen, beginnen Sie mit Windows 8 komplett neu. Dann

sind Installation und Basiskonfiguration ein

Vorbereitungen Daten kopieren und Treiber bereithaltenEgal ob Neuinstallation, Parallelinstal-lation oder Upgrade: Sehen Sie vorab ge-nau hin, ob die Zielpartition unersetzliche Daten enthält. Bei der Neuinstallation und der Parallelinstallation ist das zwingend, denn die Zielpartition wird vom Setup for-matiert. Beim Upgrade bleiben Benutzerda-

ten zwar erhalten, aber eine Sicherung kann auch hier nicht schaden. Trotz der exzel-lenten Treiberausstattung des Windows-8-Setups ist es vorteilhaft, die Treiber-CD des PCs oder Notebooks an der Hand zu ha-ben. Im Idealfall halten Sie auch gleich die Software parat, die es zu installieren gilt.

Spiel, das sich jeder PC-Nutzer zutrauen kann. Das Setup erkennt alte und neue Hard-ware und bringt in den allermeisten Fällen auch passende Treiber mit.

Installation & Upgrade

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Installation und Upgrade

meldung. Sie können sich wie bisher mit einem lokalen Konto anmelden („Ohne Mi-crosoft-Konto anmelden“) oder aber ein Microsoft-Konto verwenden. Letzteres bietet handfeste Vorteile, weil Sie dann mit der Windows-Anmeldung zugleich bei Skydrive, Hotmail, Zune oder im Windows-Store an-gemeldet sind. Die nützliche Windows-8-Synchronisierung diverser System- und Explorer-Einstellungen („Einstellungen syn-chronisieren“) setzt ebenfalls die Anmeldung mit Microsoft-Konto voraus.

Verwenden Sie also entweder das bereits bestehende Microsoft-Konto, oder legen Sie über den Windows-Assistenten ein neues Konto an. System aktualisieren: Auch wenn Sie ein nagelneues Gerät vor sich haben oder das Sy-stem eben installiert haben – das Windows 8 ist schon nicht mehr ganz taufrisch. Starten Sie deshalb mit Win-I und „PC-Einstellungen ändern, Windows Update“ die Option „Jetzt nach Updates suchen“.

Vorrätige Updates sollten Sie danach in-stallieren.

Windows 8 neu und solo installierenEine Solo-Neuinstallation von Windows 8 ist unkompliziert und bietet weitere Vorteile: Es kommen keine Altlasten vom vorherigen Be-triebssystem mit, und es gibt kein schnelleres Windows als ein frisch installiertes. Frisch und als alleiniges System installieren können Sie auf unterschiedliche Art:1. Variante: Sie laden in einem älteren Win-dows die Windows-8-DVD oder ein Win-dows-8-ISO-Image (mit Virtual Clone Drive, auf Heft-DVD), starten das Setup und wäh-len dann bei der Frage „Wo möchten Sie Windows installieren?“ als Ziellaufwerk die Partition, auf der Ihr bisheriges System liegt. 2. Variante: Sie legen die Installations-DVD

in das Laufwerk und booten den PC damit. Wenn das nicht automatisch funktioniert, müssen Sie die Startreihenfolge im BIOS än-dern. Häufig wird standardmäßig von der Festplatte gestartet und das DVD-Laufwerk nicht angesprochen. Drücken Sie also wäh-rend des Startvorgangs die auf dem Bild-schirm angezeigte Taste (meist Entf, Esc, F2 oder F10). Im BIOS suchen Sie dann das Menü „Boot“ (oder ähnlich lautend). Dort setzen Sie „CD-ROM-Drive“ über die auf dem Bildschirm angezeigten Tasten an die er-ste Stelle. Der PC bootet nun die Setup-DVD, und Sie wählen dann bei der Frage „Wo möchten Sie Windows installieren“ als Ziellaufwerk die Partition, auf der Ihr bishe-riges System liegt.

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Windows-Anmeldung: nach dem setup wählen sie zwischen der Anmeldung über ein Micro-soft-Konto und einem lokalen Konto. das Microsoft-Konto hat einige Vorteile.

„Wo möchten sie Windows installieren?“ die wesentlichste Aktion bei einer sauberen neuinstallation ist die Angabe der Ziel-partition.

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Installation und Upgrade Installation und Upgrade

Diese zweite Variante funktioniert auch, wenn der Rechner bislang überhaupt kein Sy-stem enthält.

Der sonstige Ablauf und die Fragestel-lungen beim Setup sind sehr einfach: Sie müs-sen lediglich deutsche Spracheinstellungen fordern und den Produktschlüssel eingeben. Die Eingabe dieses Schlüssels lässt sich unter Windows 8 nicht mehr auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Achtung: Das Windows-8-Setup formatiert die gewählte Zielpartition neu. Folglich ge-hen dort alle Daten verloren. Wichtige Daten müssten Sie also vorher sichern.

Windows 8 parallel neben Windows 7Auch die Parallelinstallation von Windows 8 neben Windows 7 (oder auch XP, Vista) ist unkompliziert und bietet dieselben Vorteile wie die Solo-Installation: Es kommen keine Altlasten vom vorherigen Betriebssystem mit, und Sie erhalten ein schnelles, schlankes Win-dows 8.

Da jedes System seine eigene Partition be-nötigt, brauchen Sie für die Parallelinstallati-on eine zweite Festplatte oder zweite Partiti-on mit genügend Platz (wie empfehlen 100 GB aufwärts).

Beim Windows-8-Setup wählen Sie dann bei der Frage „Wo möchten Sie Windows in-stallieren?“ als Ziellaufwerk diese Partition oder Festplatte. Beachten Sie dabei genau Größe und Namenslabel des Laufwerks, um nicht Ihr bisheriges System zu überschrei-ben. Sie haben kein zweites, freies Laufwerk für Windows 8? Auch kein Problem: Das können Sie unter Windows 7 (oder Vista)

auch ad hoc einrichten: Dazu rufen Sie nach Win-R im „Ausführen“-Dialog mit diskmg-mt.msc die Datenträgerverwaltung auf. Nach Rechtsklick auf Ihr Windows-Laufwerk er-scheint die Option „Volume verkleinern“. In das einzige editierbare Feld („Zu verklei-nernder Speicherplatz in MB“) tragen Sie die Wunschgröße der künftigen Partition an. An-geboten wird die maximal mögliche Größe, die Sie nicht akzeptieren müssen. Dadurch entsteht eine neue leere Partition, die zunächst als „Nicht zugeordnet“ erscheint. Nach Rechtsklick erstellen Sie ein „Neues einfaches Volume“ und weisen ihm nach einigen „Weiter“-Klicks einen Laufwerkbuchstaben zu. Zum Schluss unter „Partition formatie-ren“ verwenden Sie NTFS als Dateisystem, geben aber vor allem eine eindeutige Volume-bezeichnung wie „Win8“ ein – das erleichtert beim Setup die Antwort auf „Wo möchten Sie Windows installieren?“.

Nach der Installation erscheint beim Rech-nerstart nun immer der Windows-Boot-Ma-nager. Hier wählen Sie aus, ob Sie das ältere System oder Windows 8 starten möchten.

Andere Installationsreihenfolge: Anders als bei den Vorgängerversionen ist bei Win-dows 8 auch die nachträgliche Installation von Windows 7 möglich. Sie können also ein vorhandenes Windows 8 durch eine Parallel-installation von Windows 7 ergänzen. Auch hier erscheint danach der Windows-Boot-Manager zur SystemauswahlKleiner Nachteil der Parallelinstallation: Das schnelle Booten von Windows 8 („Fast Boot“) funktioniert nur, wenn das zuletzt be-nutzte System Windows 8 war. War zuletzt das ältere System am Start, verwirft Windows 8 den hybriden Ruhezustand und macht eine vollständige Systeminitialisierung.Achtung: Das Windows-8-Setup formatiert die gewählte Zielpartition neu. Folglich ge-hen dort alle Daten verloren. Wichtige Daten müssten Sie also vorher sichern.

inplace-Upgrade auf Windows 8Ein „Inplace-Upgrade“ ersetzt das bisherige Windows durch Windows 8. Je nach Vorver-sion kann Windows 8 dabei unterschiedlich

Windows-8-Upgrade-Assistant

Wenn Sie das Windows-8-Setup aus einem laufenden System starten, lädt es standardmäßig erst mal den „Windows-8-Upgrade-Assistant“. Der zeigt eventuelle Probleme an, die Windows 8 bei einem In-place-Upgrade erwartet. Bei gemeldeter Software besteht nicht viel Grund zur Sor-ge: In der Regel kann Windows 8 die Soft-ware nur nicht direkt übernehmen, spätere

manuelle Nachinstallationen funktionieren hingegen sehr wohl.

Den „Windows 8 Upgrade Assistant“ er-halten Sie auch als kleines unabhängiges Programm unter http://windows.microsoft.com/de-AT/windows-8/upgrade-to-win-dows-8.

Damit testen Sie die Upgrade-Probleme vorab ohne Windows-8-DVD.

Partition für Parallelinstallation: Wenn keine Partition für Windows 8 vorhanden ist, verklei-nern sie das Laufwerk der Vorgängerversion.

ohne Produktschlüssel geht gar nichts: der bisher übliche Testzeitraum von 30 Tagen fällt bei Windows 8 flach. ohne den Key lässt sich das system nicht installieren.

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Installation und Upgrade

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Installation und Upgrade

viel übernehmen – bis hin zur kompletten Software-Ausstattung. Beachten Sie, dass wir nachfolgend mit „Upgrade“ immer das tech-nische „Inplace-Upgrade“ meinen, nicht die lizenzrechtliche Upgrade-Berechtigung. Li-zenzrechtlich ist Windows 8 nämlich sehr großzügig: Selbst als Besitzer einer alten Win-dows-XP-Home-Lizenz sind Sie zum preis-günstigeren Upgrade auf Windows 8 berech-tigt. Das technische Upgrade ist standardmäßig nicht zwischen unterschied-lichen Architekturen möglich. Ein Windows 7 mit 32 Bit lässt sich also nicht direkt auf ein Windows 8 mit 64 Bit aktualisieren. Auch die Systemsprache muss identisch sein.Upgrade von Windows 7: Besitzer von Windows 7 steigen recht komfortabel auf Windows 8 um. Beim Upgrade bleiben alle Benutzerkonten inklusive Daten, die Sy-stemeinstellungen und alle installierten Pro-gramme erhalten. Aus technischen Gründen gibt es aber einen Unterschied zwischen Win-dows 8 und Windows 8 Pro: Auf die Stan-dard-Edition funktioniert das Inplace-Up-grade von Windows 7 Home, zu Windows 8 Pro kann hingegen jedes Windows 7 umge-wandelt werden.Upgrade von Windows Vista: Hier über-nimmt Windows 8 die Windows-Einstel-lungen von Vista und alle Daten aus den Be-nutzerkonten. Software muss neu installiert werden.Upgrade von Windows XP: Von Windows XP bleiben nur die persönlichen Daten aus den Benutzerkonten. Das neue System muss neu konfiguriert, ferner die komplette Soft-ware neu installiert werden.

das inplace-Upgrade: so geht’sWir beschreiben nachfolgend das Inplace-Upgrade von Windows 7 auf 8. Bevor Sie mit dem Upgrade auf Windows 8 beginnen, sollten Sie das Windows-System vorbereiten. Aufräumen: Löschen Sie nicht benötigten Datenmüll auf Festplatte. Denn bei der Up-grade-Installation werden unerwünschte Da-

teien ebenso übernommen wie nicht mehr benötigte Programme und möglicherweise auch Fehler in den Einstellungen.

Bei der Fehlerbeseitigung und beim Auf-räumen hilft zum Beispiel die Freeware Ccleaner (auf Heft-DVD). Im linken Fenster-bereich legen Sie unterhalb der Register „Windows“ und „Anwendungen“ fest, was gesäubert werden soll. Lassen Sie das Pro-gramm dann mit einem Klick auf „Analysie-ren” unter anderem nach temporären sowie nicht mehr benötigten Sicherungs- und Log-Dateien, nach Browser-Cache-Files sowie Verlaufsdateien suchen. Entfernen Sie die Treffer im Anschluss, indem Sie die Schaltflä-che „Starte CCleaner“ drücken. Software und Treiber aktualisieren: Brin-gen Sie vor dem Umstieg Ihre Software auf den neuesten Stand. Dabei kann Ihnen der Secunia Online Software Inspector helfen (www.pcwelt.de/qm3o). Laden Sie die Web-seite, und entfernen Sie das Häkchen vor „Nur unsichere Programme anzeigen“; die Option „Tiefgreifende Systemprüfung ein-schalten“ ist sehr genau, durchsucht aber

auch sehr genau Ordnerinhalte, die Sie Secu-nia vielleicht nicht unbedingt offenlegen wol-len. Als Ergebnis erhalten Sie eine Liste der auf Ihrem Rechner installierten Programme. Sollte ein Programm nicht mehr aktuell sein, sehen Sie einen entsprechenden Hinweis so-wie einen Link mit weiteren Informationen.Die Installation: Legen Sie in dem Win-dows-7-System, das Sie ersetzen wollen, die Setup-DVD von Windows 8 ein. Bei akti-viertem Autostart startet der Installationsas-sistent.

Im ersten Schritt laden Sie verfügbare Ak-tualisierungen aus dem Internet herunter und fahren mit der Installation fort. Geben Sie dann den Produktschlüssel ein. Nach „Weiter“ und Akzeptieren der Lizenzbedin-gungen kommt der wesentliche Schritt: Sie dürfen entscheiden, was Sie von Windows 7 zu Windows 8 übernehmen wollen. Ein kom-plettes Inplace-Upgrade erzielen Sie mit der Option „Windows-Einstellungen, persön-liche Dateien und Apps behalten“. Fahren Sie dann mit einem Klick auf „Weiter“ fort. An-schließend wird die Installationsbereitschaft geprüft. Drücken Sie „Aktualisieren“, um mit der Einrichtung von Windows 8 zu star-ten.

Der PC startet während der Installation einige Male neu. Da hier zahlreiche Datei- und Registry-Informationen analysiert und integriert werden, dauert das Upgrade we-sentlich länger als eine „saubere“ Neuinstal-lation.

Inplace-Upgrade auf W8 Diese Inhalte werden übernommenBestehendes System Windows 8

Windows XP SP3 Benutzerprofile mit persönlichen daten

Windows Vista SP1 Benutzerprofile mit persönlichen daten, Windows-Einstellungen

Windows 7 Home Benutzerprofile mit persönlichen daten, Windows-Einstellungen, software

Windows 7 Pro/Ultimate nur auf W8 Pro: Benutzerprofile mit persönlichen daten, Windows-Einstellungen, software

das inplace-Upgrade auf Windows 8 ist nur von Windows 7 aus zu empfehlen: der Windows-8-Upgrade-Assistant warnt zwar auch hier vor einigen Verlusten, die lassen sich aber durch spätere nachinstallation beheben.

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Installation und Upgrade Installation und UpgradeInternet R at g E b E R

naue Kenntnisse der jeweiligen Speicherorte erforderlich. Wenn Sie Mozilla Firefox ver-wenden, sollten Sie beispielsweise das Ver-zeichnis „Anwendungsdaten\Mozilla\Fire-fox“ aus dem Benutzerprofil in die Sicherung mit einbeziehen. Die Daten von Open Office liegen unter „Anwendungsdaten\OpenOf-fice.org“. Bei diesen Programmen ist die Da-tenübernahme relativ einfach, weil keine wichtigen Dateien an anderen Orten gespei-chert sind. Es ist jedoch nicht empfehlens-wert, kurzerhand alle Elemente unter „Do-kumente und Einstellungen“ auszuwählen. Denn die hier abgelegten Windows-Einstel-

Windows Easy transfer statt UpgradeVon älteren Windows-Systemen übernimmt Windows 8 zum Teil nur den Inhalt der Be-nutzerkonten. Dort – und auch, wenn Sie ein saubere Neuinstallation bevorzugen, können Sie Daten und Einstellungen selbst sichern und nach der Windows-8-Installation wie-derherstellen. Verwenden Sie dafür Windows Easy Transfer von der Heft-DVD oder von jeder Win7/8-Installations-DVD. Das Pro-gramm liegt im Verzeichnis „\support\mig-wiz“ und heißt „Migsetup.exe“. Windows Easy Transfer sichert Benutzerdaten und Pro-grammeinstellungen, allerdings nicht die Programme selbst.Sicherungsziel wählen: Klicken Sie nach dem Start von Windows Easy Transfer auf „Weiter“. Danach wählen Sie das Speicher-medium aus, beispielsweise „Eine externe Festplatte oder einen USB-Speicherstick“. Diese Option wählen Sie auch dann, wenn Sie auf eine Netzwerkfreigabe speichern möchten. Die Option „Ein Netzwerk“ ist für die direkte Übertragung der Daten über das Netzwerk von einem PC mit Windows XP/Vista/7 auf einen Windows-8-PC gedacht.Quelldaten auswählen: Klicken Sie im nächsten Schritt auf „Dies ist der alte PC“. Nach einer Prüfung der zu übertragenden Elemente sehen Sie eine Übersicht mit dem erforderlichen Speicherplatz auf dem Ziellaufwerk. Mit „Anpassen ➞ Erweitert“ können Sie weitere Dateien und Ordner in die Sicherung aufnehmen. Dazu sind aber ge-

lungen können beim neuen Betriebssystem zu Fehlfunktionen führen.Importieren der Container-Datei: Easy Transfer speichert alle gewählten Elemente in eine einzige Sammeldatei mit der Erweite-rung .mig. Nachdem Sie Windows 8 auf ei-nen anderen oder denselben Rechner instal-liert haben, genügt ein Doppelklick auf die Sicherungsdatei zum Import der Daten. Da-nach sollten Sie die „Liste von Programmen anzeigen, die möglicherweise auf dem neuen PC installiert werden sollten“ kontrollieren. Auf der Registerkarte „App-Bericht“ sehen Sie die Software, deren Einstellungen vom

Windows auf dem Stick installieren

Windows 8 lässt sich komplett auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte installieren. Damit haben Sie die Möglichkeit, Ihr persönliches System an jedem PC der Welt anzustecken, zu starten und zu nutzen. Mit einer USB-2.0.-Schnitt-stelle werden Sie aber wenig Freude an dem mobilen System haben: Laufwerk und Rechner sollten USB 3.0 unterstützen, der NTFS-formatierte USB-Datenträger minde-stens 32 GB Platz bieten.

Dann benötigen Sie die Installations-DVD oder die ISO-Datei von Windows 8, ferner ein laufendes Windows 8: Hier star-ten Sie eine Eingabeaufforderung (cmd.exe) mit Administratorrechten. Dort geben Sie folgende zwei Befehlszeilen ein:

dism /Apply-Image /

ImageFile:<DVD>\sources\

install.wim /

ApplyDir:<USB>:\ /Index:1> /

CheckIntegrity /Verify

bcdboot.exe <USB>:\windows /s

S: /f ALL

Bald ist ein frisch installiertes Windows 8 auf Ihrem USB-Laufwerk. Um davon star-ten zu können, muss nur die Startreihenfol-ge im PC-BIOS so eingestellt sein, dass die-ser primär von USB startet. Statt dem Stellvertreter <USB> verwenden Sie den tat-sächlichen Laufwerkbuchstaben des USB-Datenträgers. Auch das DVD-Laufwerk mit dem Windows-Image „Install.wim“ müs-sen Sie selbst finden und passend eintragen.

inplace-Upgrade ausgehend von Windows 7: Beim Upgrade bietet Windows 8 die komplette datenübernahme eines bisherigen Windows 7 an.

Windows Easy Transfer zum Übertragen von Benutzerdaten und einigen Einstellungen: das Microsoft-Tool befindet sich auf jeder setup-dVd im ordner „support“.

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Installation und Upgrade

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Installation und Upgrade

alten Rechner übernommen wurden. Wenn hinter einem Programm nicht „Bereits instal-liert“ steht, müssen Sie es neu installieren.

Zusätzliche Umzugsopti-onen mit PC-Welt-toolWährend Windows Easy Transfer für den Privatanwender konzipiert ist, gibt für Un-ternehmen das User State Migration Tool (USMT). Das kann wesentlich mehr Soft-ware-Einstellungen übertragen. Allerdings handelt es sich um ein Kommandozeilen Tool für Administratoren, die viele Computer auf Windows 8 upgraden müssen.

USMT transportiert nicht nur persönliche Einstellungen, sondern auch die Daten von Programmen aus „%appdata%“ und der Registry. Die Programme selbst kopiert aber auch USMT nicht. Diese müssen in jedem Fall neu installiert werden. USMT berück-sichtigt außerdem nicht alle Programme, je-doch immerhin wichtige wie Office 2003 bis 2010, Windows Live, Skype, Google Picasa, Firefox oder Photoshop. Die Informationen darüber liest USMT aus einer XML Datei, die der Benutzer selbst erweitern kann. Das setzt jedoch genaue Kenntnisse der erforderlichen Daten voraus: Der Aufwand lohnt sich im privaten Umfeld meistens nicht.

Im Vergleich zu Windows Easy Transfer bietet USMT allerdings so viele Vorteile, dass wir es mit einer bequem bedienbaren Ober-fläche versehen haben. Das PC -WELT Win-dows Upgrade Center 2013 (auf Heft DVD)

Windows 8 installieren: Booten Sie den Rechner mit der Windows -8-Setup-DVD, und wählen Sie bei der Installationsart „Be-nutzerdefiniert (erweitert)“. Einige Dialoge weiter nehmen Sie als Installationslaufwerk die Partition, auf dem Ihr altes System einge-richtet war. Eine Meldung informiert Sie da-rüber, dass die Dateien der früheren Win-dows-Version in den Ordner „Windows.old“ gesichert werden. Bestätigen Sie dies mit „OK“. Nach der Installation legen Sie im neuen System die gleichen Benutzerkonten an, die bereits vorher vorhanden waren.Upgrade aus „Windows.old“: Nun starten Sie das PC-WELT Windows Upgrade Center 2013 erneut und gehen auf die Registerkarte „2. Upgrade durchführen“. Falls das Tool den richtigen Pfad zum Ordner „Windows.old“ nicht automatisch ermittelt, klicken Sie auf „Durchsuchen“, um ihn manuell anzuge-ben. Klicken Sie auf „Upgrade starten“. Das Tool verschiebt, falls nötig, zunächst die al-ten Profil- und Benutzerordner in das Ver-zeichnis „Windows.old“. Dann führt USMT mit „Scanstate.exe“ eine Inventur von „Win-dows.old“ durch. Im nächsten Schritt setzt USMT via „Loadstate.exe“ Hardlinks zu den ermittelten Dateien in die entspre-chenden Ordner des neuen Systems.

Im letzten Schritt fragt das Programm noch, ob auch die Benutzerprofile umgezo-gen werden sollen. Wenn Sie das bejahen, werden zusätzlich Dateien und Einstellungen übertragen. Das bedeutet aber in der Regel einige Nachbearbeitung – unter anderem der NTFS-Rechte.

Thorsten Eggeling / Christoph Hoffmann /

Hermann Apfelböck

ermöglicht den Umzug der Daten von Win-dows XP oder Vista auf Windows 7 oder 8 mit wenigen Mausklicks.Vorbereitung: Entpacken Sie PC-WELT Windows Upgrade Center 2013 in ein belie-biges Verzeichnis. Installieren Sie dann das .Net Framework 3.5 und 4.0 aus dem Unter-verzeichnis „Tools“. Darüber hinaus benöti-gen Sie noch das User State Migration Tool aus dem Windows Assessment and Deploy-ment Kit (ADK) für Windows 8. Klicken Sie im PC-WELT Windows Upgrade Center 2013 auf „Herunterladen“. Der Pfad zum Download -Ordner steht anschließend in dem Eingabefeld links neben der Schaltflä-che. Stecken Sie einen USB Stick an den PC.

software aus dem ordner „Windows.old“: Bei einer sauberen neuinstallation von Windows 8 landen die dateien des Vorgän-ger-systems in diesem ordner. das Upgrade Center kann diese mit Hardlinks in das neue system einbinden.

das PC-WELT Windows Up-grade Center 2013 verein-facht den Umstieg von XP oder Vista auf Windows 8, weil es mehr daten und Ein-stellungen überträgt als Win-dows Easy Transfer.

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Windows 8 ausprobieren Windows 8 ausprobieren

Die im Evaluierungs-Center zum Down-load freigegebenen Betriebssysteme finden Sie unter http://technet.microsoft.com/de-de/evalcenter/. Hier ist an erster Stelle „Win-dows 8 Enterprise Evaluation“ aufgelistet. Sobald Sie den Link anklicken, müssen Sie sich mit den Daten Ihres Microsoft-Kontos für den Download registrieren. Weitere Da-ten als diejenigen, die bereits durch das Kon-to bekannt sind (Name, Mailadresse), wer-

Trau, schau, wem? Viele PC-Benutzer scheuen ein neues System, das sie nicht gründlich kennengelernt haben. Den 30-Tage-Testzeitraum ohne Eingabe des Produktschlüssels hat Windows 8 abgeschafft.

B is zur Windows-Version 7 konnte man das Betriebssystem von jeder Setup-DVD oder einem ISO-Image erst mal

ohne Produktschlüssel installieren und 30 Tage ausprobieren. Diese Kulanzfrist entfällt bei Windows 8. Schlüsseleingabe und damit die Aktivierung des Systems ist hier sofort beim Setup notwendig. Trotzdem gibt es offi-zielle und inoffizielle Wege, um Windows 8 erst mal ausgiebig zu testen.

Windows 8 ausprobieren

Windows 8 Enterprise als testversion für 90 tageMicrosoft bietet voraussichtlich bis 31. De-zember 2013 eine kostenlose 90-Tage-Versi-on der Enterprise-Edition an. Dieses Angebot richtet sich zwar primär an Entwickler, die einzige Voraussetzung für den Download ist aber nur ein Microsoft-Konto. Das erhalten Sie, sofern Sie noch keines besitzen, kostenlos unter https://login.live.com.

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Windows 8 ausprobieren

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Windows 8 ausprobieren

den dabei nicht verlangt. Beachten Sie beim Download die Möglichkeit, eine deutsche Version zu wählen. Der Download der ISO-Datei umfasst circa 3 GB.

Die anschließende Installation unterschei-det sich von der einer normalen Edition nur darin, dass die Eingabe des Produktschlüssels entfällt. Das installierte System zeigt am Desktop den Hinweis auf die 90-Tage-Evalu-ierungsversion.

Nach Ablauf der 90 Tage fährt das System stündlich herunter und ist damit nicht mehr benutzbar.

Alternative Editionskonfigu-rationsdatei (Ei.cfg)Es gibt eine zweite Methode, wie Sie Win-dows 8 ohne Produktschlüssel testen kön-nen. Diese ist etwas komplizierter und nur dann zu empfehlen, wenn Sie etwa • die Windows-8-Setup-Dateien eines nor-

malen Windows 8 bereits vorliegen haben • den 3-GB-Download der Evaluierungsver-

sion scheuen• kein Microsoft-Konto haben (wollen) oder

die Download-Registrierung vermeiden möchten.

Bei dieser Methode muss eine Datei mit dem Namen „ei.cfg“ im Verzeichnis „\sources“ des Installationsmediums erstellt werden. Es handelt sich um eine einfache Textdatei mit folgendem Inhalt:

[EditionID]

Professional

[Channel]

Retail

[VL]

0

Statt „Professional“ können Sie in der zwei-ten Zeile auch die Standard-Edition „Core“ eintragen. Da Sie weder auf einer Setup-DVD noch in ein ISO-Image eine Textdatei direkt einfügen können, müssen Sie zunächst den kompletten Inhalt in einen Ordner auf der Festplatte kopieren. Hier fügen Sie die „ei.cfg“ ein und starten dann aus dem lau-fenden Windows die „setup.exe“. Alternativ können Sie aus dem kompletten Ordner eine

neue boot-fähige Setup-DVD erstellen – etwa mit Imgburn (auf Heft-DVD). Die Menü-punkte in Imgburn zur DVD lauten „Image-datei aus Dateien/Ordnern erstellen“ und an-schließend „Imagedatei auf Disc schreiben“.

Windows 8 ausprobieren und später „upgraden“Die 90-Tage-Enterprise-Lizenz ist ausschließ-lich als Testversion gedacht. Es ist daher laut Microsoft nicht möglich, die während des Testzeitraums getätigten Einstellungen und Installationen direkt in ein später erworbenes Windows 8 oder Windows 8 Pro zu überneh-men. Das kostenpflichtige Microsoft Develo-per Network äußert sich hier noch klarer als das allgemein zugängliche Evaluierungs-Center: „The evaluation edition will expire and cannot be upgraded.“ Ein Inplace-Up-grade mit direkter Übernahme der Einstel-lungen ist hier klipp und klar ausgeschlossen.

Tatsächlich lässt sich das Setup von Win-dows 8 oder Windows 8 Pro nicht aus der laufenden Testversion starten. Der einzige Grund ist aber nur ein Registry-Eintrag, den das Setup abfragt: Unter „Hkey_Local_Ma-chine\Software\Microsoft\Windows NT\Cur rentVersion“ trägt Windows seine „Edition-ID“ und den „ProductName“ ein, beides Einträge vom Typ REG_SZ („Zeichenfol-ge“). Die Enterprise-Testversion zeigt für die „EditionID“ den Wert „EnterpriseEval“ und für den „ProductName“ den Wert „Win-dows 8 Enterprise Evaluation“. Wenn Sie di-ese Werte nach Doppelklick einfach durch „Core“ (EditionID) und „Windows 8“ (Pro-ductname) ersetzen, sieht das Setup eines Windows 8 oder Windows 8 Pro kein Hin-dernis mehr und macht ein Inplace-Upgrade.

Hermann Apfelböck

Windows 8 Enterprise als Testver-sion: immerhin 90 Tage können sie das system kostenlos testen.

download der Testversion: das Microsoft-Evaluierungs-Center führt zur amerikanischen Hauptseite, die aber auch die deutsch-sprachige Variante anbietet.

Hier hinterlegt Windows seine identität: nach manueller Änderung der Einträge „Editionid“ und „Productname“ gelingt das „Upgrade“ der Enterprise-Testversion.

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Startbildschirm und Modern UI

Der Startbildschirm ist die wichtige Zentrale der neuen System-Shell. Aber keine Bange, den Desktop gibt’s weiterhin.

Modern-UI-Shell Start, Charms und Panels

Von Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Neues Startmenü erkunden

Apps und Programme starten

Was Sie als normaler Anwender nach der Anmeldung an einem Win-dows-8-Gerät als „Startbildschirm“ erleben, ist mehr als nur ein neues Startmenü. Es ist eine neue System-Shell. Offensichtlichste Neuerung in Windows 8 ist die völlig veränderte Oberfläche – Modern UI. Statt Startmenü und Desktop-Icons gibt es jetzt einen Startbildschirm mit interaktiven Kacheln, um Programme oder Apps zu starten. Diese Oberfläche sollte nach dem Willen von Microsoft einheitlich sein, egal ob Sie ein Tablet mit Touchscreen oder einen PC mit Maus bedienen. Daher starten auch PC und Notebooks auf diese neue Systemshell, obwohl die klassische Explorer-Shell mit Desktop-Icons und Taskleiste praktisch unverändert weiterbesteht. Mit der Desktop-Kachel oder der Tastenkombination Win-D geht es unter Windows 8 jederzeit zu-rück zum klassischen Windows-Desktop. Nur das Tablet-System Windows RT besitzt nur die eine, neue Shell. Die Modern Shell benutzt neben dem mehrere standardisierte Panels – das Task-Panel, das Panel „Einstellungen“ und die „Charms“.

Der Startbildschirm von Windows ist dynamisch und zeigt auf den App-Kacheln wechselnde aktive und persönliche Inhalte; er ist in vielerlei Hinsicht zu individualisieren und zu kategorisieren. Per Mausklick auf eine Kachel öffnen Sie die dazugehörige Anwendung, etwa ein Programm – neuer-dings auch in Windows als App bezeichnet. Ältere Pro-gramme, die nicht als neue Windows-App verfügbar sind, lassen sich auch weiterhin nutzen. Zum Ausführen verwen-den Sie die Suchfunktion: Geben Sie auf der Startseite ein-fach den Namen eines Programms ein und schon wird das Suchergebnis angezeigt. Das funktioniert übrigens auch mit einer Datei oder einer Windows-Einstellung.

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Startbildschirm und Modern UI

Diverse nützliche Tools sind in der Charms-Leiste unterge-bracht, die nur auf Anforderung eingeblendet wird. Trotz Start-seite müssen Sie nicht auf den klassischen Windows-Desktop verzichten, der in Windows 8 allerdings kein Startmenü mehr enthält, wie üblich aber Verknüpfungen zu Dateien und Apps aufnimmt. Auch die Taskleiste mit den häufig genutzten Pro-grammen und Einstellungen ist noch vorhanden. Die Charms-Leiste öffnet sich nach Win-C oder Wischen von rechts. Sie bietet kontextsensitive Funktionen wie „Suchen“, „Teilen“, „Geräte“ und „Einstellungen“, die von jeder App über soge-nannte „Contracts“ genutzt werden können. So braucht die einzelne App kein eigenes Such- oder Konfigurationsmenü. Mit „Teilen“ oder „Geräte“ schi-cken Sie die Inhalte der aktiven App an Personen oder Hardware (Drucker, Player, TV). Die Charms-Leiste ist auch vom Desktop aus zugänglich und für den Wechsel vom Desktop zur Startseite und zurück gibt es ein paar praktische Tastenkombinationen.

Charms-Leiste verwenden

Zu den Einstellungen

Das Panel „Einstellungen“ öffnet sich nach Win-I am rechten Rand. Es zeigt immer die Einstellungsoptionen für die gerade aktive Modern App oder für den klassischen Desktop. Im unteren Bereich der Leiste erscheinen einige konstante Standards wie Lautstärkeregler oder Netzverbindung – vergleichbar dem Systray-Bereich am Desktop. Drücken Sie „Ein/Aus“: Jetzt können Sie den PC in den Ruhemo-dus versetzen, Herunter-fahren und neu starten. Klicken Sie unten rechts auf „PC-Einstellungen ändern“, um detailliertere Änderungen am System vorzunehmen. Sie gelan-gen dann zur neuen Sys-temsteuerung.

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Das steckt hinter dem neuen Bedienkonzept

Modern Apps sind touch-optimiert und bieten allesamt weni-ge Bedienelemente. Aber sie kommunizieren untereinander und können Inhalte direkt an andere Apps weitergeben. Dazu zählen etwa Texte, Bilder und Musik. Zum Vergleich: Der bisherige Vorgang ist Datei- und Programm-orientiert – Sie wählen ein Bild als Dateiobjekt, starten ein Mailprogramm, packen die Datei in den Anhang und senden an eine Person. Die neue Shell ist aktionsorien-tiert: Sie öffnen in der „Fotos“-App das „Teilen“-Charm, was auto-

matisch die „Kontakte“-App öffnet, wo Sie den Empfänger suchen, um es mit der „Mail“- oder „Nachrichten“-App zu verschicken. Die Aktion wirkt bruchlos – für langjährige PC-Benutzer ist sie dennoch mehr als gewöhnungsbedürftig. Meldungsfenster der Modern Shell ersetzen auch auf der Desktop-Oberfläche bisherige Dialogfenster oder Taskleisteninfos. Das kann sich um angeschlossene USB-Da-tenträger handeln oder eine Smartscreen-Warnung. Praktisch alle Systemmeldungen erscheinen in der neuen Optik.

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Startmenü anpassen

Egal, ob Windows-Neueinsteiger oder Umsteiger von älteren Versionen: Die Kachel-Oberfläche von Windows 8 ist gewöhnungsbedürftig. Passen Sie die Inhalte doch einfach an Ihre Vorlieben an.

Kacheln individualisierenVon Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Standard-Apps konfigurieren

Live-Kacheln deaktivieren

Um Leben in die Standard-Kacheln „Kontakte“, „Kalender“, „Mail“, „Nachrichten“, „Wetter“, „Foto“ und „Musik“ zu bringen, klicken Sie diese nacheinander an und folgen den Anweisungen. Dabei verbinden Sie die Apps mit den entsprechenden Diens-ten wie Facebook, Google, Kontakte, Kalender, Bing und Co. oder importieren Mediendateien aus Ihrem lokalen Datenbestand. Der Clou dabei ist, dass einige der Kacheln aktu-elle Informati-onen direkt an-zeigen – etwa das Wetter, aktu-elle Termine oder Börsenkurse.

Live-Kacheln zu deaktivieren oder zu entfernen ist nützlich, wenn Sie Ihren Startbildschirm anpassen oder das Durcheinander ordnen möchten, das sich im Laufe der Zeit aufbauen wird. Um Kacheln zu entfernen, gehen Sie auf den Startbildschirm und klicken mit der rechten Maustaste auf eine Kachel, die Sie verändern möchten oder ziehen Sie sie mit dem Finger nach unten. Klicken oder tippen Sie auf „Live-Kachel ausschalten“ unten am Bildschirm, um sie zu einer Stan-dard-Kachel mit statischem Icon zurück zu wandeln. Damit erhalten Sie keine weiteren Aktualisierungen und Benachrichtigungen auf den Kacheln und entziehen dem System nicht unnütz Ressourcen.

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Startmenü anpassen

Kacheln entfernen und hinzufügen

Um für mehr Übersicht zu sorgen, können Sie eine nicht benötigte Kachel auch entfernen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Kachel und wählen Sie „Von Start lösen“ unten am Bildschirm­rand. Sie können auch auf mehrere Kacheln mit der rechten Maustas­te klicken und diese in einem Rutsch entfernen. Drücken Sie dazu die Strg­Taste und die rechte Maustaste, um die einzelnen Kacheln nach­einander zu markieren.

Umgekehrt können Sie Kacheln auch leicht hinzufügen: Mit einem Rechtsklick auf den unteren Fensterbereich blenden Sie das Bearbeitungsmenü ein. Klicken Sie auf „Alle Apps“ und in der nun ange­zeigten Liste mit der rechten Maustaste auf die gewünschte App beziehungswei­se auf ein Programm. In der Menüleiste unten drücken Sie auf „An Start anheften“. Bei herkömmlichen Programmen, also keine Win­dows­8­Apps, erscheinen in der Menüleiste zusätzliche Einträge, etwa „Als Administrator ausführen“.

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Neue Apps anordnen

Wenn Sie eine neue App installieren, wird meist au­tomatisch eine neue Kachel auf dem Startbildschirm angelegt. Wenn Ihnen das zu unübersichtlich wird, entfernen Sie eine Kachel wie in Schritt 3 beschrie­ben. Oder Sie ordnen die Kachel nach Ihren Vor­stellungen an. Dazu klicken Sie eine Kachel mit ge­drückter linker Maustaste an oder tippen mit dem Finger länger darauf. Ziehen Sie die Kachel an eine andere Position und lassen sie dann los.

4 Kacheln vergrößern und verkleinern

Die Kacheln bedecken den Startbildschirm. Ist er voll, werden die neu hinzu­kommenden Kacheln nach rechts weiter aufgefüllt. Das hat den Nachteil, dass Sie scrollen müssen um eine Kachel zu erreichen. Damit Sie mehr Kacheln auf eine Bildschirmseite bekommen, können Sie die Größe der meisten Kacheln halbieren – aus dem Rechteck wird ein Quadrat. Klicken Sie eine Kachel mit der rechten Maustaste an oder ziehen Sie sie mit dem Finger nach unten. Drücken Sie in der Menüleiste auf „Kleiner“. Umgekehrt lassen sich kleine Ka­cheln auch vergrößern.

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Fenster und Tasks

Modern Apps kennen keinen skalierbaren Fenstermodus, sondern erscheinen grundsätzlich im Vollbild. Immerhin lassen sich zwei Apps nebeneinander darstellen. Diese Anordnung ist so standardi-siert, dass das größere Fenster drei Viertel des Bildschirms ein-nimmt (Filled View), das kleinere ein Viertel (Snapped View). Die Darstellung erreichen Sie durch Ziehen einer App (Wischen von links oder Ziehen aus der oberen Bildschirmecke) in den Bildschirm. Um das Einrasten der App links oder rechts zu erleichtern, ver-schiebt sich beim Ziehen der Inhalt des bisherigen Bildschirms,

dass ein intuitives Ando-cken erfolgen kann. Auf Monitoren unter 1366 x 768 Pixel verweigert Win-dows 8 Snapped View. Ein inzwischen bekannt gewor-dener Registry-Eingriff (HKey_Current_User\Soft ware\Microsoft\Windows\Cur ren tVers ion\ Immer siveShell\AppPositioner mit DWord “AlwaysEnableLSS napping=1”) sollte das Li-mit umgehen können.

Die Darstellungsoptionen und die Fensterverwaltung der neuen Modern Shell unterscheiden sich fundamental von den skalierbaren Fenstern, wie wir sie seit Jahrzehnten gewohnt sind.

Modern-UI-Shell Fenster und Tasks

Von Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Full, Filled und Snapped Modern UI und Desktop

Modern Apps und Programmwechsel

Am PC ist das Umschalten von der Modern UI zum klassischen Desktop mit Taskleiste und Icons jederzeit und flüssig mit der Ta-stenkombination Win-D oder auch mit Win-Tab möglich. Primäre System-Shell, die beide Oberflächen parallel anbietet, ist nach wie vor der Windows-Explorer.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das aktive Programm zu wechseln. Am PC zeigt das bekannte Alt-Tab alle laufenden Programm – Desktop- und Modern Apps (die Taskleiste kann hingegen nur die Desk-top-Programme anbieten). Der Taskwechsler für Modern App gehorcht auf den Hotkey Win-Tab (oder Rein- und Zurück-Wischen von links). Hier erscheinen ausschließlich die aktiven Modern Apps. Wi-schen von links (Touchscreen) oder Ziehen aus der linken oberen Bildschirmecke (PC) holt die zuletzt genutzte aktive Modern App in den Vordergrund.

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Fenster und Tasks

Modern Apps konfigurieren

Modern Apps und Speicherort

Modern Apps und Bedien-Controls Modern Apps beenden

Wenn Sie eine App wie den Remotedesktop zum ersten Mal starten, wirkt deren Übersichtlichkeit geradezu spartanisch. Eini-ge Apps wie eben auch der Remotedesktop bieten aber sehr wohl differenzierte Einstellungen: Es empfiehlt sich immer, die Charms einzublenden (durch Wischen von rechts oder Klick in eine der rechten Ecken) und dann die „Einstellungen“ zu öffnen. Am PC führt Sie der Hotkey Win-I direkt zu den „Einstellungen“. Diese beziehen sich immer auf die aktive App.

Die neuen Apps versammeln sich allesamt unter „%program files%\WindowsApps“. Windows 8 verweigert den Zutritt zu diesem Ordner und den Programmordnern eine Ebene tiefer, die typischerweise eine Start-HTML, Manifest-Dateien und in wei-teren Unterordnern die Ressourcen enthalten. Mit einem Kom-mandozeilenprogramm wie etwa der Eingabeaufforderung mit Administrator-Rechten ist der Zutritt aber jederzeit möglich.

Die meist spartanischen Optionen der Modern Apps erscheinen durch Wischen von oben oder unten, am PC nach Rechtsklick. Typischerweise erscheint dann unten eine Leiste mit den verfügbaren Optionen. Einige komplexere Apps wie der Internet Explorer 10 bieten ein zweites Panel am oberen Bildschirmrand.

Entgegen früheren Meldungen lassen sich die neuen Win-dows-Apps sehr wohl schließen. Wie Desktop-Programme auch können Sie aktive Apps mit der altbekannten Tasten-kombination Alt-F4 beenden. Eine weitere Option ist auf Touchscreens das Wischen vom oberen zum unteren Bild-schirmrand. Am PC gehen Sie mit der Maus an den oberen Rand, bis der Mauszeiger zum Handsymbol wird, und zie-hen das Fenster nach ganz unten. Windows 8 bestätigt die erfolgreiche Aktion durch eine Animation, bei der sich das App-Fenster stark verkleinert.

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Windows-Explorer

Für die Dateiverwaltung hat auch Windows 8 weiterhin den Explorer an Bord. Er zeigt sich im neuen Design und stellt einige neue Funktionen bereit.

Der Windows-ExplorerVon Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Schnelleinstieg in die Funktionen

Dem Windows-Explorer, oder kurz Explorer, hat Microsoft bei Win-dows 8 ein Menüband spendiert, ganz ähnlich wie die aktuellen Office-Anwendungen. Das ist ja auch durchaus sinnvoll, manche Funktion ist so recht einfach zugänglich. Den Explorer starten Sie weiterhin mit Win-E – sowohl vom neuen Startmenü aus, als auch auf dem Windows-Desktop.

Über die Befehle im Menü „Datei“ greifen Sie auf die am häu-figsten genutzten Ordner zu, öffnen ein neues Explorer-Fenster, löschen die Liste der zuletzt verwendeten Ele-mente oder den Adressleistenverlauf und ru-fen die Eingabeaufforderung auf. Auf der Re-gisterkarte „Start“ finden sich die wohl am häufigsten benötigten Aktionen Ausschnei-den, Kopieren und Einfügen, Organisieren und Löschen. Außerdem gibt es Funktionen, um etwa neue Verzeichnisse und Bibliotheken an-zulegen sowie Dateien und Ordner auswählen und öffnen. Auf der Registerkarte „Freigeben“ sind Funktionen untergebracht, mit deren Hilfe Sie Dateien per Mail an Freunde und Kollegen versenden, auf CD, DVD und Blu-ray brennen und für andere Nutzer im Netzwerk freigeben. Die Registerkarte „Ansicht“ ist selbsterklärend – hier können Sie etwa Dateien nach ver-schiedenen Kriterien sortieren sowie die Ord-ner- und Suchoptionen einstellen.

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Späte Einsicht und immer noch Funktionsdefizite

Seit 17 Jahren dient der Explorer als Standard-Dateimanager unter Windows. Inzwischen räumt Microsoft ein, dass der bisherige Explorer für viele Aufgaben gar nicht geeignet war – etwa für das gleichzeitige Ausführen mehrerer Kopiervorgänge. Microsoft zeigt volles Verständnis für alle Power-User, die seit Jah-ren auf Alternativen wie Total Commander, Teracopy oder Kom-mandozeilenprogramme zurückgreifen. Das soll aber unter Win-dows 8 anders werden: Alles, was mit Kopieren, Löschen, Verschieben, Umbenennen und ZIP-Archiven zu tun hat, wurde ver-bessert. Der Explorer erledigt seine Kernaufgaben als Dateimanager schneller, kontrollierbarer und übersichtlicher.

Die Entscheidungsdialoge bei Dateinamenskonflikten sind über-sichtlicher als unter Windows 7 und Vista. Außerdem fasst der Ex-plorer jetzt alle laufenden Aktionen in einem gemeinsamen Dialog zusammen. Dabei ist es möglich, einzelne Vorgänge zu pausieren oder abzubrechen. Bis Windows 7 war nur der Abbruch vorgesehen. Unsere Tests ergaben ferner, dass Dateiaktionen wie Kopieren, Lö-schen, Verschieben etwa 10 Prozent schneller ablaufen als beim Vor-gänger Windows 7. Negativ: Weiterhin gibt es keine voreinstellbare Fehlertoleranz. Bei Rechte- oder Zugriffsproblemen sowie Namens-konflikten zieht der Explorer weiterhin die Notbremse und fragt den Benutzer um Rat.

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Windows-Explorer

Menüband abschalten

Dateien auf CD oder DVD brennen

Die Menübänder neuerer Windows-Programme – die Ribbons – sind bekanntermaßen nicht jedermanns Sa-che. Auch beim Explorer lässt sich dies ausblenden beziehungsweise reduzieren. Dies geschieht, wie bei den aktuellen Anwendungen von Office 2010/2013 auch, über den Umschaltpfeil rechts oben oder über die Tastenkombination Strg-F1. Eine dauerhafte Einstellung sorgt dafür, dass der Explorer künftig immer mit dem redu-ziertem Menüband startet.

Windows 8 bringt eine einfache Brennfunktion mit, die sich im Explo-rer nutzen lässt. Wählen Sie die Da-teien und Verzeichnisse aus, die et-wa auf einer CD landen sollen. Legen Sie eine beschreibbare CD in das Brenner-Laufwerk ein. Klicken Sie auf die Registerkarte „Freigeben“ und danach auf das Symbol „Auf Da-tenträger brennen“. Im folgenden Fenster wählen Sie eine der beiden Optionen: „Wie ein USB-Speicher-stick“ oder „Mit einem CD/DVD-Pla-yer“. Klicken Sie auf „Weiter“. Bei der ersten Option formatiert Windows die CD/DVD und sichert die Dateien darauf. So gesicherte Dateien lassen sich bearbeiten und auf dem Daten-träger löschen. Die zweite Option sollten Sie für Musikdateien verwen-den, um Audio-CDs zu brennen.

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PC-Einstellungen vs. Systemsteuerung

Nach der Installation und dem ersten Kennenlernen der neuen Bedienoberfläche möchten Sie eventuell einige Einstellungen von Windows 8 anpassen.

Einstellungen optimierenVon Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Einstellungen aufrufen

Designeinstellungen anpassen

Eine eher unglückliche Entscheidung der Windows-Entwickler ist die Aufteilung in die klassische Systemsteue-rung und eine zusätzliche Modern App. Um sich die Konfigurationsmöglichkeiten von Windows 8 näher anzuse-hen, wechseln Sie via Start-Bildschirm zum „Desktop“. Blenden Sie hier mit Klick in eine rechte Bildschirmecke oder mit Win-I das Charms-Menü ein und wählen Sie dort die Option „Einstellungen“. Nun sehen Sie im oberen Bereich der Leiste die klassische „Systemsteuerung“, rechts unten aber einen weiteren Eintrag „PC-Einstel-lungen ändern“. Die beiden Konfigurationsstellen sind leider keineswegs funktionsgleich – sie haben nur geringe Schnittmengen und sind beide am PC unentbehrlich.

Werfen Sie zunächst einen Blick auf die neue App „PC-Einstellungen ändern“. In der linken Leiste des Fensters sind die Kategorien aufgelis-tet. Ein Klick auf einen Eintrag öffnet im rechten Fensterbereich die jeweils relevanten Einstellungen, die angepasst werden können. Im Bereich „Anpassen“ ist es möglich, das Bild des Sperrbildschirms, die Farbe des Startbildschirms und das Profilfoto zu ändern. Praktisch ist, dass Sie über „Durchsuchen fi Dateien fi Fotos“ neben lokalen Da-teien auch Bilder auswählen können, die Sie bei Facebook, Skydrive oder Flickr im Internet gelagert haben.

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Kurzbefehle für die Systemsteuerung

Nachfolgend haben wir einige Kurzbefehle zusammengestellt, mit denen Sie gängige Funktionen in der Systemsteuerung direkt ansteuern können. Um die Kurzbefehle zu nutzen, einfach Win-R und den entsprechenden Befehl eingeben.

Kurzbefehl Systemsteuerungselement

control desktop Anpassung (Anzeige)

control userpasswords Benutzerkonten/Änderungen durchführen

control desk.cpl Bildschirmauflösung ändern

control powercfg.cpl Energieoptionen ändern

control appwiz.cpl Programm deinstallieren oder ändern

control netconnections netzwerkverbindungen

control netsetup.cpl netzwerk einrichten

Kurzbefehl Systemsteuerungselement

control wuaucpl.cpl Windows Update

control admintools Verwaltung

control sysdm.cpl systemeigenschaften

control hdwwiz.cpl Geräte-Manager

control folders ordneroptionen

control wscui.cpl Wartungscenter

control printers Geräte und drucker

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PC-Einstellungen vs. Systemsteuerung

Allgemeines ändern

Benutzereinstellungen

Spannende Optionen bietet der Bereich „Allge-mein“. Neben den üblichen Einstellungen von Uhrzeit, Rechtschreibung und Sprache lassen sich hier auch die Systemeinstellungen pauschal zurücksetzen. Die Funktion lautet „PC ohne Aus-wirkungen auf die Dateien auffrischen“. Ein Klick auf „Erste Schritte fi Weiter fi Aktualisieren“, schon startet der PC neu und die Auffrischung beginnt. Der ganze Vorgang dauert rund 30 Mi-nuten. Danach werden alle Apps neu installiert sowie automatisch konfiguriert, und Ihre Benut-zerdateien sind weiterhin vorhanden. Das Re-staurieren der Apps setzt allerdings voraus, dass Sie Ihre PC-Einstellungen synchronisieren. Die normale Desktop-Software, die Sie installiert haben, ist aber in jedem Fall weg. Das Auffrischen des Systems ist daher zumindest auf der PC-Version von Windows 8 mit Vorsicht zu genießen. Unter „Einstellungen synchronisieren“ lässt sich auswählen, welche System- und App-Einstellungen über den Microsoft-Server synchronisiert werden sollen. Hier ist standardmäßig alles aktiv.

Im Bereich „Benutzer“ lassen sich eine Reihe von Optionen für die Nutzer des Windows-Rechners einstellen. Je nach dem, für welche Anmeldung Sie sich bei der Installation von Windows 8 entschieden haben – lokales Konto oder Microsoft-Konto – können Sie das jeweils andere auch nachträglich auswählen. Bei der „Anmeldeoptionen“ kann zwischen einem Pass-wort, einen PIN-Code und einem Bildcode ge-wechselt werden. Außerdem lassen sich im un-teren Bereich weitere lokale Konten für andere Nutzer hinzufügen.

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File History

Die neue Sicherungskomponente von Windows 8 übernimmt das regelmäßige Backup von Dateien. Neben guten Funktionen gibt es auch irritierende Stolperfal-len, die Sie kennen sollten.

DateiversionsverlaufVon Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Einschalten in der Systemsteuerung

Einstellungen anpassen

Die neue Backup-Funktion von Windows 8 erscheint als „Dateiversions-verlauf“ in der Systemsteuerung. Zunächst ist es notwendig, einen exter-nen Datenträger zu bestimmen („Laufwerk auswählen“). Das Systemlauf-werk oder eine Partition auf dem Systemlaufwerk wird nicht angeboten. Sie bekommen eine zweite interne Festplat-te oder externe USB-Festplatten angezeigt, Netzwerkfreigaben können Sie manuell an-steuern („Netzwerkadresse hinzufügen“). Nachdem das Sicherungsgerät bestimmt ist, klicken Sie im Hauptdialog einfach auf „Einschalten“, und schon läuft die Siche-rung mit den Standardeinstellungen.

Die Standards lassen sich unter „Erweiterte Einstellungen“ individuell verfeinern: Auf einem Home-PC kann ein Siche-rungsintervall von drei oder sechs Stunden reichen (Stan-dard ist stündlich). Auch bei der „Aufbewahrung gespei-cherter Versionen“ sollten einige Monate reichen (Standard ist „Für immer“). Wann der „Dateiversionsver-lauf“ zuschlägt, ist klar: Der Intervall beträgt eine Stunde oder das, was Sie unter „Erweiterte Einstellungen“ einge-tragen haben. Welche Daten die Funktion überwacht, steht leider nirgends: Hier rechnet Microsoft mit der Ak-zeptanz der System-Bibliotheken. Genau diese werden berücksichtigt, ferner noch die Kontakte, Favoriten und Daten vom Desktop des Benutzerkontos. Gegebenenfalls kommen noch die Skydrive-Daten hinzu.

Was und wie viel der „Dateiversionsverlauf“ dann tatsächlich kopiert, hängt davon ab, wie viel sich seit der letzten Sicherung geändert hat. Er sichert nur neue oder geänderte Dateien. Wo die Kopien landen, ist transparent: Die gesicherten Dateien fin-den Sie in in der Ordnerstruktur unter „\FileHistory“ auf dem gewählten Datenträger. Die angelegten Unterordner entspre-chen der Struktur der Originalordner. Wie die Dateien abgelegt wer-den, ist einfach: Jede Dateiversion wird als vollständige Datei gesi-

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chert und erhält zur Unterscheidung zu den anderen Versionen derselben Datei einen einfachen Zeitstempel im Dateinamen.

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File History

Daten wiederherstellen

Backup-Datenträger gemeinsam nutzen

Platzprobleme beseitigen

Wie kommen Sie an eine frühere Version? Auch dazu verwenden Sie den „Dateiversionsverlauf“ in der Systemsteuerung und klicken auf „Persönliche Daten wiederherstellen“. Nun können Sie in Ihren Sicherungen, deren Zeitstempel klar angezeigt werden, bequem blättern und Dateiversionen nach einem Klick auf „Wiederherstellen“ (in den Origi-nalordner) oder auf „Wiederherstellen in“ einen Ordner Ihrer Wahl kopieren.

Ein Highlight ist die gemeinsame Nutzung eines Backup-Datenträgers: Da PCs und vor allem Notebooks nicht immer ein USB-Laufwerk angeschlossen haben, können alle Ge-räte sehr einfach ein gemeinsames Backup-Laufwerk ver-wenden. Voraussetzung ist eine bestehende Heimnetzgrup-pe. Dann bejahen Sie beim Anlegen des „Datei versions- verlauf“ die Frage, ob Sie dieses Laufwerk im Heimnetz empfehlen möchten. Dies führt zu einer automatischen Frei-gabe, und alle Heimnetzmitglieder erhalten das Laufwerk im „Dateiversionsverlauf“ angeboten.

Die Art der Speicherung ist transparent und einfach, aber eventuell zu simpel: Wenn große Dateien wie Datenbanken nach jeder winzigen Änderung voll-ständig und im Laufe der Monate hun-dertfach als Varianten kopiert werden, ist der Platzbedarf immens. Unter „Er-weiterte Einstellungen“ gibt es den Link „Versionen bereinigen“, der die zu erwartenden Platzprobleme schon mal ankündigt: Hier lassen sich sehr alte Dateiversionen löschen.

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Nachteile der Dateisicherung

Die neue Backup-Funktion geht davon aus, dass Sie Ihre Benutzerdaten in den Windows-Bibliotheken speichern. Wo das nicht der Fall ist, ist die Sicherung sinnlos. Den Zusammenhang werden nicht alle Windows-8-Nutzer verstehen, andere Anwender wollen ihre Arbeitsordner bewusst nicht in die Win-dows-Bibliotheken integrieren.

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Neue Reparaturoptionen

Das „Refresh“ oder „PC auffrischen“ be-deutet eine Reparatur-Installation. Windows 8 überschreibt System-relevante Dateien durch die originalen der Setup-Dateien und berücksichtigt ferner die Dateien eines frü-hen Wiederherstellungspunktes. Alle Benut-zerdateien, also Dokumente, Musik, Bilder, bleiben in jedem Fall unbehelligt und voll-ständig erhalten. Trotzdem handelt es sich um eine relativ zeitaufwendige und zugleich radikale Systemreparatur. Sie ist nur bei wirklich gravierenden Problemen zu empfeh-len. Sämtliche klassischen Windows-Pro-gramme werden beseitigt. Die Modern Apps aus dem Windows-Store werden reinstalliert, sofern der Windows-Benutzer die Synchroni-sierung aktiviert hatte. Abhängig vom Um-fang der Synchronisierung („PC-Einstel-

Windows ist stabiler denn je, trotzdem feilt Microsoft weiter an den Reparatur-möglichkeiten. Windows 8 legt hier noch einmal nach, und Sie sollten dieses Handwerkszeug kennen, auch wenn der Ernstfall selten eintritt.

S chon seit Vista installiert jedes Win-dows-Setup eigentlich zwei Windows-Systeme: Das normale Betriebssystem

für den Benutzeralltag und ein zweites Not-fallsystem Win RE (Windows Recovery En-vironment), das sich im Ordner „Recovery“ der Boot-Partition befindet. Unter Windows 8 hat Microsoft nun nicht nur die Oberfläche dieses Zweitsystems aufgehübscht, sondern funktional um neue Optionen erweitert.

neues „Refresh“ und „Reset“Wie von Windows 7 gewohnt gelangt man beim Rechnerstart nach absolviertem BIOS mit der Taste F8 zu den Reparatur-Optionen. Der oberste Menü-Eintrag „Computer repa-rieren“ lädt das Zweitsystem, und der Menü-

Verbesserte Reparaturoptionen

Eintrag „Problembehandlung“ führt Sie dann zu den Reparaturoptionen. Der freund-liche Anstrich mit grafischer Bedienung sollte nicht darüber täuschen, dass es hier ans Ein-gemachte geht.

Im Zweitsystem Win RE lauten die Opti-onen „PC auffrischen“ sowie „Originalein-stellungen wiederherstellen“. Wenn das nor-male Windows 8 noch funktioniert, erreichen Sie exakt dieselben Optionen auch nach Win-I und „PC-Einstellungen ändern“ und dort unter „PC-Einstellungen“ im Punkt „Allgemein“.

Die beiden Optionen lauten hier etwas ab-weichend „PC ohne Auswirkungen auf die Dateien auffrischen“ und „Alles entfernen und Windows neu installieren“. Dahinter stecken aber die selben Funktionen.

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Neue Reparaturoptionen

lungen fi Einstellungen synchronisieren“) kann die „Refresh“-Reparatur auch diverse Windows-Einstellungen restaurieren wie etwa Desktop-Gestaltung, Browser-Daten des Internet Explorer und gespeicherte Kenn-wörter.

Das „Reset“ oder „Originaleinstellung wiederherstellen“ ist die härtere der neuen Reparatur-Optionen. Es setzt Windows 8 durch eine Neuinstallation auf den origi-nalen Zustand zurück. Sämtliche Benutzer-dateien, Einstellungen und Software-Installa-tionen gehen dabei verloren. Windows 8 nennt in der modernen Systemsteuerung („PC-Einstellungen“) das „Reset“ als die ge-eignete Maßnahme vor dem Verkauf des PCs einschließlich System.

Wiederherstellungsdaten­träger erstellenDas Windows Recovery Environment (Win RE) ist auf Festplatte installiert. Gut. Was aber, wenn nicht nur Windows streikt, son-dern auch der Boot-Manager und folglich

kein Start des Notfallsystems möglich ist? Um Win RE mit seinen genannten Optionen für jeden erdenklichen Pannenfall bereitzu-halten, sollten Sie das Zweitsystem Win RE zusätzlich auf einen USB-Stick installieren. Dies ist besonders dann zu empfehlen, wenn Ihr Gerät kein DVD-Laufwerk enthält oder keine Setup-DVD von Windows 8 vorliegt. Hier kann dann ein sogenannter Systemwie-derherstellungsdatenträger helfen – also ein USB-Stick mit Win RE.

Diesen einzurichten ist einfach und kostet nur wenige Minuten: 1. Stecken Sie zunächst einen leeren USB-

Stick ein oder einen, dessen Daten Sie nicht mehr benötigen. Win RE benötigt nur knapp 200 MB, daher genügt ein Stick mit geringer Kapazität.

2. Gehen Sie in der klassischen Systemsteue-rung zum Eintrag „Wiederherstellung“. Dort finden Sie als obersten Link „Wieder-herstellungslaufwerk erstellen“. Klicken Sie im Assistenten auf „Weiter“ bis zur Auswahl des Laufwerks. Stellen Sie sicher,

dass Sie hier das richtige anklicken, weil der Dialog auch Festplatten anzeigt. Nach dem Klick auf „Weiter“ erledigt Windows den Rest automatisch.

3. Der bootfähige USB-Stick mit Win RE bie-tet die gleichen Reparaturoptionen wie das F8-Notfallsystem oder das einer Win-dows-8-Installations-DVD und garantiert einen zusätzlichen und unabhängigen Ret-tungsanker.

sanftere Rettungsoptionen

„Refresh“ und „Reset“ sind harte Maßnah-men mit Datenverlust. Das Notfallsystem Win RE hält sanftere Optionen parat, die er-ste Wahl bleiben sollten. Wenn Sie nach F8 mit „Computer reparieren“ das Notfallsy-stem starten, finden Sie unter „Problembe-handlung“ die Option „Erweiterte Opti-onen“. Hier können Sie mit dem obersten Punkt „System wiederherstellen“ einen früheren Wiederherstellungspunkt zurück-spielen. Das ist, sofern dies das Problem löst, ein schneller und minimaler Eingriff und da-mit erste Wahl. Als zweiten Punkt sehen Sie die „Systemimage-Wiederherstellung“. Diese Aktion ist umfangreich, aber weniger ver-lustbehaftet als „Refresh“ und „Reset“ – so-fern ein relativ aktuelles Windows-Image vorliegt.

Diese Sicherungsmöglichkeit finden Sie in der Windows-8-Systemsteuerung unter „Windows 7-Dateiwiederherstellung“ und hier unter dem Link „Systemabbild erstel-len“.

Hermann Apfelböck

sanftere Reparaturoption: Win RE kann auch ein gesichertes systemabbild zurückspielen. Voraussetzung ist eine relativ aktuelle systemsicherung.

Zusatzversicherung: Ein boot-fähiger datenträger mit Win RE ist schnell erstellt und bietet auch dann ein Rettungssystem, wenn das standard-Win-RE auf der Festplatte versagt.

die „Refresh“-info stimmt nicht ganz: Beim „Auffri-schen“ bleiben auch einige systemeinstellungen erhal-ten, sofern der Benutzer die Cloud-synchronisierung ak-tiviert hatte.

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Speicherplätze

Mit den Storage Spaces hält eine Server-Technik nun auch Einzug in ein Betriebs-system für Endanwender. Mehrere physische Laufwerke lassen sich damit zu einem logischen Laufwerk zusammenfassen.

Storage Spaces – Neue Speicherplätze

Erstellen und Nutzen eines Speicherplatzes

Drücken Sie Win-X und öff-nen Sie die Systemsteue-rung. Sie finden die Funkti-on „Speicherplätze“ unter „System und Sicherheit“. Wenn Sie hier auf „Neuen Pool und Speicherplatz er-stellen“ klicken, werden im nächsten Fenster alle Lauf-werke angezeigt, die theo-retisch für einen neuen Space in Betracht kommen. In Frage kommen grund-sätzlich nur komplette phy-sische Festplatten – keine USB-Sticks, keine Partitionen, keinesfalls das Systemlauf-werk. Taugliche Festplatten zeigt das Fenster „Speicher-pool erstellen“ an. In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass zwei zusätzliche Festplatten zur Verfügung ste-hen. Markieren Sie die beiden angezeigten Datenträger und drücken Sie den Button „Pool erstellen“. Beim Initiali-sieren eines neuen Pools erhalten die Datenträger eine spezielle Formatierung – dabei gehen alle bisherigen Da-ten verloren. Sie sollten also Daten von der Festplatte un-bedingt auf eine andere Festplatte sichern, auf DVD bren-nen oder auf einen Cloud-Speicher auslagern.

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Von Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Das sind die neuen SpeicherplätzeDie Einführung der „Speicherplätze“ für Home-Desktops ist eine der größeren technischen Neuerungen in Windows 8. Ein solcher Speicherplatz fasst beliebig viele physische Festplatten unter einem virtuellen Laufwerk zusammen. Es handelt sich um ei-nen Raid-ähnlichen Verbund (Redundant Array of Independent Disks) mit vergleichbaren Sicherheitsaspekten, aber größerer Flexi-

bilität: Die Festplatten dürfen beliebige Kapazität haben und an be-liebiger Schnittstelle hängen, etwa USB und SATA. Das eröffnet eine Reihe interessanter Möglichkeiten, um größere Datenmengen für eine bessere Verwaltung auf nur einem Laufwerk zu sichern. Aber Vorsicht: Ein derartiger Plattenverbund ist nicht abwärtskompati-bel und nur unter Windows 8 ansprechbar.

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Speicherplätze

Einstellungen für Speicherplätze treffen

Speicherplatz nutzen, erweitern und reparieren

Nach der Formatie-rung der Festplatten geht es an die we-sentlichen Eigen-schaften des „Spei-cherplatzes“: Name und Laufwerksbuch-stabe sind frei wähl-bar. Wichtig ist die Entscheidung über die Fehlertoleranz („Resilienz“). Bei un-serem Beispiel mit den zwei Festplatten ist die Option „Zwei-Wege-Spiegelung“ voreingestellt. Sie sorgt für automatische Redundanz ähnlich Raid 1. Beim Ausfall einer Plat-te ist jede Datei auf dem zweiten Datenträger verfügbar. Möchten Sie hingegen keine Redun-danz, sondern ein Datenarchiv um weitere Kapazität erweitern, dann ist die Einstellung „Ein-fach (keine Resilienz)“ Ihre Wahl. Die Option „Drei-Wege-Spiegelung“ und „Parität“ wird im Desktop-Umfeld die Ausnahme bleiben: Mindestens fünf Platten halten drei Kopien pro Da-tei vor. „Parität“ arbeitet auf mindestens drei Platten mit PAR-Dateien. Das sind platzspa-rende Wiederherstellungsinfos. Eine der drei Platten darf ausfallen – ohne Datenverlust.

Sie können die Resilienz nachträglich nicht ändern, aber die Größe eines Speicherplatzes den Laufwerksbuchstaben und den Namen. Im unteren Bereich legen Sie fest, wie groß der Speicherplatz im Pool sein darf. Sie können auch mehr Speicherplatz zuweisen, als der Pool zur Verfügung hat. Sobald der Platz ausgeht, können Sie eine weitere Platte integrieren.

Die angelegten Storage Spaces verhalten sich aus Sicht des Win-dows-Nutzers wie ein normales Laufwerk. Der Speicherplatz steht im Explorer sowie in allen Anwendungen unter dem gewählten Lauf-werksbuchstaben zur Verfügung. Die Laufwerke können partitioniert und formatiert werden. Sie können wie gewohnt Dateien auf das Laufwerk kopieren sowie Daten aus Apps und Programmen heraus speichern. Fällt eine der beiden Festplatten im Verbund aus. Können Sie trotzdem ohne Datenverlust weiterar-beiten. Sie erhalten jedoch im Wartungs-center von Windows einen entspre-chenden Hinweis auf das defekte Laufwerk. Tauschen Sie die Festplatte aus, wird der Festplatten-Pool automa-tisch neu aufgebaut. Sie bekommen da-bei nichts mit. Ebenso ist es übrigens möglich, eine Festplatte zu entfernen und beispielsweise gegen ein Modell mit grö-ßerer Kapazität auszutauschen.

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Szenarien für Home-Speicherplätze

Ein neuer Speicherplatz ist mit dem Assistenten leicht erstellt. Das Ver-walten von solchen Spaces erfordert aber durchaus eine Planung. Im Desktop-Um-feld sind folgende Beispiel-Szenarien plausibel – allesamt für Benutzerdateien wie Filme, Musik, Bilder, Dokumente:• Sie möchten automatische Redundanz, also Sicherungskopien aller Daten, ohne dies manuell erledigen zu müssen. Hier wäre ein Speicherplatz aus mindestens zwei Datenträgern beispielsweise an der USB-Schnittstelle geeignet. Beim Einrich-ten verwenden Sie die Option „Zwei-Wege-Spiegelung“.• Eine Festplatte mit Benutzerdaten wird langsam voll: Sie möchten diese nicht er-setzen, sondern den Platz durch eine wei-tere Platte erweitern. Die Benutzung im Explorer oder in sonstiger Software soll sich aber dadurch nicht ändern. Hier wäre ein „Speicherplatz“ ohne Resilienz die Lösung. Allerdings müssen die Daten der bislang genutzten Platte vor der Spei-cherplatz-Erstellung auf eine neutrale Platte kopiert werden.

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Internet Explorer 10

Unter Windows 8 kommt der Internet Explorer 10 als Hybrid-Zwitter – also in der herkömmlichen Desktop-Variante und auch als Modern App. Windows RT erhält nur diese zweite Variante.

Internet Explorer 10Von Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Modern IE10 starten

Windows 8 stellt auf der Startseite eine Kachel zum Starten von Internet Explorer 10 bereit. Ohne Benutzereingriff gilt zunächst auch am PC die Modern App als Standard. Ist der Internet Explo-rer 10 geöffnet, sehen Sie eine leere weiße Seite und die Adressleiste am unteren Bildrand. Geben Sie nun eine Webadresse ein und drücken Sie die Eingabetaste. Bei der Adresseingabe kann man in den meisten Fällen darauf verzichten, das http:// oder www voranzustellen. Die Eingabe von pc-welt.de funktioniert auch.

Diese sehr puristische Variante des Internet Ex-plorers startet im Vollbild und zeigt nur die Web-seite. Auf die permanente Anzei-ge von Leisten und Menüs haben die Microsoft-Entwickler verzich-tet. Erst ein Rechtsklick am PC oder Wischbewegungen am obe-ren und unteren Bildschirmrand am Touchscreen blenden das Tab-Panel oben und das Adress-Panel unten ein.

Sind im Internet Explorer meh-rere Webseiten geöffnet, dann zeigen Sie auf den linken bezie-hungsweise rechten Rand und klicken Sie auf den Pfeil, um zu den anderen geöffneten Websei-ten zu blättern.

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Die wichtigsten Neuheiten des IE10

In Benchmarks erreicht der IE10 ausgezeichnete Ergebnisse. Zum Schutz von Nutzerdaten aktiviert der IE10 standardmä-ßig die Do-Not-Track-Funktion. Diese schickt den DNT-Header an Webseiten, um zu verbieten, dass diese Daten über Ihr Surfverhal-ten sammeln. Ob sich die Webseiten daran halten, ist allerdings nicht verbindlich geregelt. Ein CSS-Modul sorgt für selektiv ange-

passte Webseitendarstellung je nach Displaygröße, die Web File API für höhere Sicherheit beim Zugriff auf lokale Daten. Weitere Sicher-heitsfunktionen sind ferner die HTML-Sandbox (wenn die Site-Ent-wickler mitspielen), Enhanced Protected Mode (EPM) und Enhan-ced Memory Protection, das die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Buffer-Overflow-Attacken verringert.

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Internet Explorer 10

Favoriten anlegen und öffnen

Ohne Spuren surfen

Desktop IE10

Der Internet Explorer 10 merkt sich, welche Seiten Sie besucht ha-ben und welche davon besonders oft. Wird der IE10 gestartet, lässt sich eine der meistbesuchten Seiten mit nur einer Klick öffnen. Wenn Sie nicht möchten, dass eine bestimmte Seite als Vorschlag erscheint, klicken Sie auf das X-Icon rechts oben, und sie ver-schwindet. In der Modern UI-Version von IE10 für den Touchscreen können Sie die Liste der meistbesuchten Seiten sehen, wenn Sie von der Unterkante des Monitors nach oben wischen.

Um Favoriten anzuzeigen, müssen Sie erst in der Tab-Leiste mit dem Plus-Symbol einen neuen Tab anfordern. Dadurch blendet sich unten automatisch die Leiste „Häufig verwendet“ und „Favoriten“ ein („Websiteschnellzugriff“-Panel). Neue Favoriten erstellen Sie mit dem Pin-Nadel-Symbol und der Option „Zu Favoriten hinzufügen“. Alternativ lassen sich in den klei-nen Dialog auch Lieblings-Web-seiten als Kachel auf der Win-dows-Startseite einfügen.

Nicht jeder möchte, dass beispielsweise Drittanbieterseiten oder Betrei-ber von Abzocker-Webseiten sowie gefährlichen Phishing-Seiten die eigene Internetaktivität nachverfolgen können. Ebenso können Sie ver-hindern, dass andere Personen Ihren Browser- oder Suchverlauf anse-hen können. Mit dem InPrivate-Browsen des Internet Explorers wird vermieden, dass Ihr Browserverlauf, temporäre Internetdateien, Formu-lardaten, Cookies sowie Benutzernamen und Kennwörter gespeichert werden. Unterhalb der Liste mit Ihren meistbesuchten Seiten finden Sie die Option „In-Private-Browsen“,. Auf einem Touchscreen wischen Sie von der Oberkante des Bildschirms nach unten und tippen auf die Schaltfäche „(…)“.Wenn Sie nun eine Website besuchen, erscheint diese nicht im Webseitenverlauf, und es werden keine Cookies in Ihrem System gespeichert.

Der klassische IE-Browser unterscheidet sich äußerlich kaum vom Vorgän-ger, bietet aber die genannten Verbesserungen inklusive Beschleunigung. Der einzige Grund, die Modern App auch am PC vorzuziehen, sind Sicher-heitsaspekte. Der Desktop-IE muss kompatibel bleiben zu älteren Add-ons und bietet damit nicht den gleichen Sicherheitsstandard. Einige Schutzme-chanismen wie EPM sind aus dem genannten Grund nur beim Modern IE10 Standard, beim Desktop-Browser nur optional.

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Die neuen Apps

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Die Standard-Apps Die Standard-Apps

ren Mailprogrammen: Sie wählen die Option „Anderes Konto“ und geben zunächst vor, welches Übertragungsprotokoll verwendet wird – POP, IMAP, seltener EAS. POP sollte immer unterstützt werden. Die entspre-chende Information erfahren Sie im Zwei-felsfall beim Mail-Provider. Im nächsten Bildschirm geben Sie Adresse und Kennwort ein, bevor Sie auf „Mehr Details anzeigen“ klicken. Hier können Sie weitere wichtige Zugangsdaten wie Posteingangs- und Aus-gangsserver sowie Authentifizierungs-Details angeben. Auch diese finden Sie auf der Web-site Ihres Mailanbieters. Einstellungen für Mailkonten: Jedes Kon-to können Sie nach Win-I im Panel „Einstel-lungen“ über „Konten“ individuell anpas-sen. Die wichtigsten Optionen betreffen das

Microsoft verknappt das Zubehör in Win-dows 8: Schließlich soll sich der Win-dows-Nutzer schnell an den Windows-Store gewöhnen. Aber die Basis-Ausstattung für Kommunikation und Multimedia ist von Haus aus dabei.

D ie Windows-Zukunft gehört den Mo-dern Apps. Benutzerdateien wie Bilder, Musik oder Videos verknüpft Win-

dows 8 schon mal standardmäßig mit der Modern App, selbst wenn noch eine klas-sische Alternative wie der Windows Media Player an Bord ist. Der folgende Schnell-durchgang durch die wichtigsten Apps er-klärt Funktionen und Bedienung.

Mail-App: Lesen – schreiben – antwortenDie einfache Mail-App von Windows 8 ruft elektronische Post und zeigt neue Mails in der animierten Kachel auf dem Startbild-schirm. Das Programm kann mehrere Kon-ten verwalten und genügt für private Einsatz-zwecke. Unzureichend für den professionellen

Vorinstallierte Standard-Apps

Einsatz ist unter anderem die Suchfunktion über das „Suchen“-Charm.Konten einrichten: Wenn Sie sich mit Ih-rem Microsoft-Konto bei Windows anmel-den, dürften Sie nach Anklicken der Mail-App (im ersten Kachelblock oben links) bereits die Mails Ihres Hotmail-Kontos se-hen.

In allen anderen Fällen müssen Sie zu-nächst einmal ein Konto einrichten. Mit Win-I blenden Sie das Panel „Einstellungen“ ein und finden dort die Option „Konten“ und Konto hinzufügen“. Hier gibt es einige vordefinierte Anbieter wie „Hotmail“, „Google“, „Yahoo“ mit besonders einfacher Konteneinrichtung. Das Einrichten eines Kontos bei einem nicht vordefinierten Anbie-ter verläuft im Prinzip genauso wie bei ande-

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Die Standard-Apps

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die neuen Apps

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Die Standard-Apps

Intervall für das Abrufen von Nachrichten („Neue Mail herunterladen“) und den Zeit-raum der zu ladenden Mails (zwischen „3 Tagen“ und „Immer“ für alle auf dem Server vorhandenen Nachrichten). Im Bereich „Zu synchronisierender Inhalt“ legen Sie fest, ob neben Mails auch Kontakte und Kalender-einträge abgeglichen werden sollen, die Sie dann über die entsprechenden Windows-8-Apps einsehen und bearbeiten können. Der Schalter „Externe Bilder automatisch herun-terladen“ kann auf Wunsch das Herunterla-den von Bilddateien verhindern.

Mails lesen und schreiben: Nach erfolg-reicher Kontenanmeldung lädt die Mail-App die Nachrichten der letzten zwei Wochen he-runter und stellt sie im „Posteingang“ dar. Klicken Sie eine Nachricht in der zentralen Liste an, wird sie im rechten Vorschaubereich dargestellt. Anhänge werden im Kopf der Nachricht angezeigt und lassen sich mit „Herunterladen“ abrufen und auf der loka-len Festplatte „Speichern“ sowie mit „Öff-nen“ anzeigen.

Im Vorschaubereich rechts oben sehen Sie drei eingekreiste Symbole. Mit dem Pluszei-chen erstellen Sie eine neue Mailnachricht, das Briefsymbol mit dem Pfeil dient zum Be-antworten einer Nachricht und der Papier-korb zum Löschen einer Mail.

Nach einem Klick auf das Plus- oder Brief-symbol erscheint der Nachrichteneditor auf dem Bildschirm. Hier geben Sie im linken Bildschirmbereich unter „An“ den Empfän-ger und unter „Cc“ weitere Rezipienten ein. Im rechten Bereich geben Sie einen „Betreff“ und den Nachrichtentext ein. Ein Rechts-klick lässt eine Optionsleiste an den unteren Bildrand erscheinen. Hier können Sie die Nachricht als Entwurf speichern, Anlagen hinzufügen, die Schriftart und -farbe frei an-passen und sogar vordefinierte Emoticons einfügen. Zum Senden der fertigen Mail kli-cken Sie oben rechts auf das Brief-Icon.

Kontakte-App: einrichten und synchronisierenDie Windows-8-Apps Kontakte bietet gute Synchronisation mit den Kontaktdaten aus Google, Facebook & Co. Wir erläutern in aller Kürze, wie Sie Kontakte einrichten und verwalten.

Kontakte synchronisieren und bearbei-ten: Die Kontakte-App ist zunächst leer, doch Sie können bestehende Kontakte aus verschiedenen Konten problemlos importie-ren. Dazu öffnen Sie in der Charms-Leiste die „Einstellungen“ und wählen „Konten“. Per „Konto hinzufügen“ greifen Sie nun Ihre be-stehenden Konten ab: Nutzen Sie den Ein-trag „Google“, wenn Sie über ein entspre-chend synchronisiertes Android-Smartphone verfügen, oder auch „Microsoft“, wenn Sie Ihre Kontaktdaten auf einem Windows-Phone mit dem Microsoft-Server synchroni-siert haben. Nach kurzer Wartezeit füllt sich der vormals leere Bildschirm mit allen Kon-takten aus den angegebenen Quellen.

Um manuell einen Kontakt anzulegen, öff-nen Sie per Rechtsklick die App-Leiste und wählen ganz rechts das Plus-Symbol („Neuer Kontakt“). Nun erscheint eine übersichtliche Eingabemaske mit den wichtigsten Daten-feldern wie Name, Adresse und Telefonnum-mer. Bei Bedarf erweitern Sie diese Felder durch einen Klick auf die Rubriken mit dem Pluszeichen beliebig um „E-Mail“, „Web-site“ und „Weitere Informationen“. Sobald alle Eingaben getätigt sind, verlassen Sie den Dialog mit einem Klick auf „Speichern“ rechts unten. Anschließend findet sich der neue Kontakt im entsprechenden Buchsta-benregister. Tipp: Eine alphabetische Registerübersicht erhalten Sie durch Klick auf das kleine Mi-nus-Symbol unten rechts. Diesen „Semantic Zoom“ gibt es in verschiedenen Apps mit je angepasster Wirkung.Facebook und Twitter einbinden: Sie können auch Ihre Freundeslisten aus Face-book, Twitter und Linkedin importieren. Un-ter „Konto hinzufügen“ wählen Sie beispiels-weise die Option „Facebook“ aus. Im nachfolgenden Dialog klicken Sie auf „Ver-binden“, woraufhin Sie in einen Log-in-Bild-schirm gelangen. Sobald Sie Ihre Anmelde-daten für Facebook eingegeben und mit „Anmelden“ bestätigt haben, müssen Sie nur noch den Zugriff der Microsoft-App auf Ihr Facebook-Konto zulassen, und schon erfolgt die Kontaktaufnahme zu Facebook. Nach einer kurzen Wartezeit erscheint das Face-book-Symbol am oberen rechten Bildrand, und die bestehenden Kontakte werden syn-chronisiert. Außerdem werden von nun an Neuigkeiten und Unterhaltungen innerhalb des Social Network unterhalb Ihres Profil-bilds angezeigt.

Kontenkonfiguration in der Mail-App: die Einstellungen finden sie nach Win-i in der Einstellungsleiste unter „Konten“.

Ab zum startbildschirm: Praktisch jedes Unterelement lässt sich als Extra-Kachel zum „start“ befördern – hier der Posteingang eines bestimmten Mailkontos.

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Die neuen Apps

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Die Standard-Apps Die Standard-Apps

Profilbild einfügen oder ändern: Ohne Profilbild zeigt die Kontakte-App ein lang-weiliges Standard-Piktogramm. Um diesen Umstand zu ändern, klicken Sie in der Kon-takte-App auf das große Symbol über „Ich“ und wählen im nachfolgenden Bildschirm „Profil anzeigen“. Hier klicken Sie auf das Piktogramm oder das bereits vorhandene Bild und wählen „Durchsuchen“. Nachdem Sie eine Bilddatei ausgewählt haben, können Sie diese frei verschieben, so dass sich der ge-wünschte Ausschnitt innerhalb des zentralen Rahmens befindet. Mit „Speichern“ legen Sie das neue Profilbild fest.

Kalender-App für alle Termine Die Kalender-App von Windows 8 synchroni-siert die Kalender von Google, Hotmail und Outlook. Die Bedienung ist einfach.Termine verwalten: Um manuell einen Ter-min einzutragen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den entsprechenden Tag und

geben die Termindaten in die Eingabemaske ein. Um den Termin zu sichern, klicken Sie oben rechts auf das Diskettensymbol. Bei je-dem Termin besteht die Möglichkeit, über „Mehr anzeigen“ ein Wiederholungsintervall („Häufigkeit“) und eine frühzeitige „Erinne-rung“ bis zu ein Woche vorher einzurichten. Anschließend erscheint der neue Termin in der Kalenderübersicht. In der App-Leiste können Sie diese zwischen den Darstellungs-modi Tag, Woche oder Monat umschalten.

Sie können Termine im Eingabefenster ganz oben auf ein bestimmtes Konto be-schränken und entsprechend einfärben las-sen. In den Optionen – Win-I und „Einstel-lungen fi Optionen“ – können Sie für jedes Konto eine individuelle Darstellungsfarbe wählen. Wie die Kontakte werden auch die Termine mit dem entsprechenden Online-Konto synchronisiert. Das bedeutet, dass ein auf dem PC neu eingetragener Termin auch am entsprechend verknüpften Smartphone angezeigt wird und umgekehrt.

skydrive-App und skydrive-ClientMit einem Microsoft-Konto erhalten Sie ko-stenlosen Skydrive-Speicher – maximal 7 GB.

Dieser Speicher wird unter Windows 8 zu einem zentralen Speicherort für Fotos, Doku-mente und sogar für Apps.Dateien auf Skydrive: Beim erstmaligen Start der Skydrive-App ist der Cloud-Speicher noch leer. Haben Sie allerdings bereits vorher Skydrive genutzt, sehen Sie Ihre Inhalte. Die wenigen Funktionen, die Sie für die Nutzung und Verwaltung der Online-Dateien brau-chen, sind im besten Sinne intuitiv. Nach einem Rechtsklick erscheinen die Optionen „Neuer Ordner“, „Hochladen“, bei mar-kiertem Dateiobjekt ferner „Herunterladen“ und „Löschen“. Um neue Dateien in Skydrive zu übertragen, wählen Sie „Hochladen“ und wechseln zu den gewünschten Dateien. Mar-kieren Sie die Dateien einzeln oder gesamt über den entsprechenden Link. Ein Klick auf „Dem Skydrive hinzufügen“ startet den Da-teitransfer.

Zum Download markieren Sie in der App die gewünschten Daten – damit öffnet sich automatisch die Menüleiste am unteren Bild-rand. Klicken Sie auf „Herunterladen“, und wählen Sie danach das lokale Zielverzeichnis.Inhalte in Ordnern organisieren: Für mehr Übersicht sollten Sie Ordner auf dem Sky-drive anlegen. Klicken Sie dazu mit der rech-ten Maustaste in der Skydrive-App auf den unteren Bildrand, um die Menüleiste zu öff-nen. Drücken Sie „Neuer Ordner“, geben Sie dem neuen Verzeichnis einen Namen und kli-cken Sie auf „Ordner erstellen“. Der neue Ordner taucht sofort mit einer blauen Kachel auf. Innerhalb der Ordner lassen sich übri-gens auch wieder Unterordner anlegen.Skydrive-Client am Desktop: Den zusätz-lichen Skydrive-Client sollten Sie sich am PC in jedem Fall zusätzlich installieren, auch

synchronisieren statt manuell eintragen: Bereits gespeicherte Kontaktlisten etwa bei Google integrieren sie automatisch da-durch, dass sie dieses Konto mit der Kontakte-App verbinden.

dateiaktionen am sky-drive: Mit eingeblende-ter Funktionsleiste und markiertem Element zeigt die App wesent-liche optionen wie „Lö-schen“ oder „Verschie-ben“.

Kontakte-App in der Regis-teransicht: die alphabe-tische Übersicht ist für große Kontaktsammlungen unentbehrlich, weil die App außer „Favoriten“ keine Gruppierungen vorsieht.

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Die Standard-Apps

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die neuen Apps

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Die Standard-Apps

wenn Sie die Skydrive-App nutzen (Download unter http://skydrive.live.com). Der ist Bestandteil der Windows-Essentials, findet sich aber auch im Windows-Store un-ter „Produktivität“. Das Pro-gramm richtet einen frei wählbaren Synchronisie-rungs-Ordner am lokalen PC ein – mit di-versen Vorteilen. Alle in den Skydrive-Ord-ner kopierten Dateien werden automatisch zum Microsoft-Server kopiert. Vorausset-zung ist die Option „Dateien auf diesem PC sollen auch auf anderen Geräten verfügbar sein“. Klicken Sie nach der Installation des Programms mit der rechten Maustaste auf das Wolken-Symbol in der Taskleiste (Systray), und wählen Sie „Einstellungen“, um diese Option zu aktivieren. Sie gilt nur für den Skydrive-Ordner.

Foto-App für Bilder am pC und im Web Die Foto-App von Windows 8 vereint all Ihre Bilder an einem Ort – egal, ob diese auf der Festplatte, im Speicher eines externen Geräts oder im Internet liegen.Foto-App und Bildbibliothek: Nachdem Sie die Foto-App zum ersten Mal geöffnet haben, ist nur der Bereich „Bildbibliothek“ mit Inhalten gefüllt, während für die anderen Bereiche „SkyDrive Fotos“, „Facebook Fo-tos“ und „Flickr Fotos“ eine Anmeldung er-forderlich ist. Die „Bildbibliothek“ der App nutzt und durchsucht die Bilddateien in der gleichnamigen Windows-Bibliothek. Sobald neue Bilder oder Ordner in den entspre-chenden Ordnern auftauchen, werden diese automatisch hinzugefügt. Bilder betrachten und bearbeiten: So-bald Sie eine Vorschaukachel in der Bildbibli-othek anklicken, erscheint der Inhalt des ent-sprechenden Ordners als Filmstreifen, durch den Sie mit den Pfeiltasten, dem Mausrad, der unteren Scroll-Leiste oder per Wischbe-

wegung navigieren können. Wollen Sie ein Bild genauer betrachten, klicken Sie es ein-fach an, um das Vollbild zu aktivieren. In die-ser Darstellungsvariante können Sie mit Hil-fe der Pfeilsymbole am rechten respektive linken Bildrand durch die Dateien blättern, ohne den Vollbildmodus verlassen zu müs-sen. Die Option „Diashow“ präsentiert alle Bilder in einem Zeitabstand von fünf Sekun-den automatisch im Vollbildmodus.

Ein Rechtsklick auf ein Foto bringt am un-teren Bildrand ein kleines Kontextmenü zum Vorschein. Hier finden Sie Funktionen zum „Löschen“, zum „Drehen“ in 90-Grad-Schritten und zum „Zuschneiden“.

Tipp: Im Bereich „Zuschneiden“ können Sie per „Seitenverhältnis“ eine Reihe von Standard-Fotoformaten auswählen; zum Bei-spiel „9 x 13“ oder „10 x 15“. Interessant sind auch die vorgegebenen Formate für „App-Kacheln“ und „App-Hintergrund“. Kachel- und Hintergrundbilder festle-gen: Sowohl das Hintergrundbild der geöff-

neten Foto-App als auch deren Kachel im Startbildschirm können Sie mit einem eige-nen Foto versehen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Bild und wählen im Kontextmenü die Option „Festlegen als“. Im nun erscheinenden Aus-wahlmenü legen Sie fest, ob das Foto den „Sperrbildschirm“ von Windows 8, die „App-Kachel“ der Foto-App oder den „App-Hintergrund“ zieren soll. Wenn Sie ein Foto als App-Kachel bestimmen, wird die dyna-mische Inhaltsanzeige mit wechselnden Bil-dern deaktiviert.Auf Online-Bilder zugreifen: Die leeren Kacheln für Skydrive, Facebook und Flickr füllen Sie mit Leben, indem Sie diese ankli-cken und sich bei diesen Diensten anmelden. Im Fall von Facebook funktioniert dies wie folgt: Klicken Sie die Kachel „Facebook Fo-tos“ an, und bestätigen Sie gegebenenfalls Ihre Mailadresse. Im Fenster „Alle Fotos an einem Ort“ klicken Sie auf den Button „Ver-binden“. Dann tragen Sie die Daten Ihres Facebook-Kontos in die dafür vorgesehenen Felder ein und bestätigen, dass Windows 8 auf die Facebook-Inhalte zugreifen darf.

Nach kurzer Wartezeit ist die Kontaktauf-nahme mit Facebook erfolgt und die entspre-chende Kachel in der Foto-App zeigt wech-selnde Miniaturen Ihrer auf Facebook vorhandenen Bilder an. Ein Klick auf die Facebook-Kachel öffnet den bereits von der Bildbibliothek bekannten Navigationsbild-schirm mit Ordnerkacheln und Filmstreifen.

Das Einbinden von „SkyDrive“ und „Flickr“ verläuft analog. Bildimport von Geräten: Ein Rechtsklick im Hauptbildschirm der Foto-App lässt am rechten unteren Bildrand das Symbol „Im-portieren“ erscheinen. Damit integrieren Sie die Bilder von Memory Sticks, Wechselfest-platten, Digitalkameras oder Smartphones.

Sobald Sie das ge-wünschte Gerät aus-gewählt haben, füllt sich der Bildschirm

skydrive-Client als klassische desktop-software: Für PCs und notebooks ist dieses zusätzliche sync-Programm un-bedingt zu empfehlen.

Bearbeitungsfunktionen in der Foto-App: das Programm ist Viewer und integriert on-line-Konten – vorbildlich. Handfeste Bearbeitungsfunk-tionen sind hingegen rar.

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Die Standard-Apps Die Standard-AppsInternet R At g e b e R

mit Thumbnails der enthaltenen Bilder. Stan-dardmäßig sind alle Dateien ausgewählt, Sie können jedoch auch die Auswahl aufheben und die gewünschten Bilddateien mit einem Häkchen selektieren. In das Eingabefeld un-ten tragen Sie den gewünschten Ordner ein und starten die Datenübernahme mit einem Klick auf „Importieren“.

Musik-App als player und shopDie Musik-App dient als Player, ordnet Ihre digitale Musiksammlung und ist zugleich Shop und virtueller Plattenladen.Lokale Musik abspielen: Die Musik-App orientiert sich wie alle Modern Apps an den Windows-Bibliotheken: Wenn sich Ihre Mu-siksammlung dort befindet, zeigt sich die Musik-App schon beim ersten Öffnen ge-füllt. Falls nicht, können Sie die Musikbiblio-thek dies im Windows-Explorer entspre-chend einrichten. Jedes Album, jeder Track aus der Musikbibliothek wird mit weiterfüh-renden Informationen, Plattencovers und Künstlerbildern aus dem Internet angerei-chert. Bei neu importierten Songs kann es je nach Internetverbindung eine Weile dauern, bis Cover und Titel korrekt angezeigt wer-den. Zum Anhören genügt ein Klick auf die Kachel, gefolgt von „Wiedergeben“ neben dem gewünschten Songtitel. Wahlweise lässt sich auch das gesamte „Album wiederge-ben“.

Um individuelle Wiedergabelisten zu er-stellen, klicken Sie unter „Meine Musik“ links auf „Wiedergabelisten“, gefolgt von „Neue Wiedergabeliste starten“. Im nachfol-genden Dialog verleihen Sie der Liste einen Namen. Nun können Sie per Rechtsklick auf den Listennamen Ihre Alben oder die „Ge-samte Musik“ durchsuchen. Mit Rechtsklick auf den gewünschten Titel fügen Sie das Stück der Wiedergabeliste hinzu. Anschlie-ßend können Sie über den Startbildschirm per „Wiedergabelisten oder über das Menü „Wiedergabelisten“ unter „meine Musik“ auf die Liste und die da-rin gespeicherten Songs zugreifen.

Musik entdecken mit Smart DJ: Ein inte-ressantes Feature der Musik-App, zumindest bei Mainstream-Geschmack, ist der „Smart DJ“. Der durchstöbert Microsofts Online-Datenbank nach Künstlern, die über einen ähnlichen Musikstil verfügen. Dazu klicken Sie im Bereich „aktuelle Wiedergabe“ auf „Neuer Smart DJ“ und geben den Namen eines Lieblingsinterpreten ein. Nach einem Klick auf das Pfeilsymbol rechts oben dauert es einige wenige Sekunden, bis der Smart DJ die Auswahl getroffen hat und der erste Song ertönt. In der App-Leiste ganz unten rechts wechseln Sie mit „Weiter“ zum nächsten Song, den Ihnen der DJ vorschlägt. Wenn Ihr Interpret in der Datenbank vorhanden ist, trifft der DJ erstaunlich oft ins Schwarze – so entdecken Sie neue Interpreten, die Ihren Musikgeschmack treffen.Musik aus dem Xbox-Store: Klicken Sie eine Feature-Kachel unter „gesamte Musik“ oder „Top-Musik“ an, können Sie kostenlos einige Songs des entsprechenden Interpreten hören. Über „Künstler erkunden“ finden Sie eine Biografie und eine Auswahl von Alben. Auch hier können Sie einzelne Titel kostenlos streamen oder das Album kaufen – dafür be-nötigen Sie ein Microsoft-Konto und eine Kreditkarte.Xbox Music Pass: Wenn Sie in der Musik-App mit Win-I die „Einstellungen“ einblen-den, finden Sie unter „Konto“ den „Xbox Music Pass“. Es handelt sich um ein interes-santes Abo-Modell, bei dem Sie nicht pro Song oder Album zahlen, sondern 9,99 Euro im Monat oder 99,90 Euro im Jahr. Dafür erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf das Microsoft-Angebot mit rund 30 Millio-nen Titeln. Mehr Infos erhalten Sie unter www.xbox.com/de-DE/music/music-pass.

Video-App als player und VideothekGanz ähnlich der Musik-App verbindet die Video-App die Abspiel-Software für Filme mit dem Xbox-Filme-Marktplatz von Micro-

soft. Die App unterstützt allerdings nur weni-ge Videoformate wie AVI, WMV und DivX. Ein zusätzlicher Universal-Player wie der VLC Media Player ist unter Windows 8 Pflicht (auf Heft-DVD).Lokale Videos abspielen: Voraussetzung für die Anzeige Ihrer Videodateien unter „meine Videos“ ist wie bei allen Apps, dass Sie Ihre Videos in die Windows-Bibliothek aufgenommen haben. Um ein Video aus dem Netzwerk oder von einer externen Festplatte nur einmal zu streamen, hilft ein Rechtsklick in der App und „Datei öffnen“ im Funktions-Panel am unteren Bildschirmrand.

Sobald Sie ein Video ausgewählt haben, wird es von der App im Vollbildmodus dar-gestellt. Per Klick oder Wischbewegung er-scheint am unteren Bildrand die Zeitleiste.

Durch Verschieben des Kreises mit dem kleinen Pfeil spulen Sie vor oder zurück. Im Zentrum des Filmfensters erscheint dann eine große Pause/Play-Taste, mit der Sie die Wiedergabe anhalten und per erneutem Klick wiederaufnehmen können. Ein Links-klick lässt die App-Leiste mit weiteren Steuer elementen (Kapitel vor/zurück, Pause) sowie dem Button „Wiedergeben auf“ er-scheinen. Mit dieser Funktion können Sie die Wiedergabe auf ein anderes Gerät, zum Bei-spiel einen Smart-TV, Tablet-PC oder auf eine Xbox 360 umleiten.DVDs und Blu-rays: Beim Einlegen einer DVD oder einer Blu-ray tut sich leider gar nichts – die erforderlichen Codecs bietet erst das zusätzliche Media Center Pack für knapp 10 Euro. Dies wiederum setzt die Pro-Edition von Windows 8 voraus. Bestellung und In-stallation verlaufen über die Systemsteue-rung mit dem Applet „Features zu Windows 8 hinzufügen“. Weitere Infos erhalten Sie un-ter http://windows.microsoft.com/de-de/windows-8/feature-packs. Videos ausleihen oder kaufen: Die Ab-schnitte „Im Rampenlicht“, „Filme-Markt-

smart dJs: Wenn der eigene Mu-sikgeschmack nicht zu exzen-trisch ist, kann Microsoft über die Musik-App passende interpreten vorschlagen.

der „Music-Pass“ in der Musik-App: Microsoft bietet ein günstiges Flat-Abo für knapp 10 Euro pro Monat.

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Die Standard-Apps

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die neuen Apps

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Die Standard-Apps

platz“ und „Fernseh-Marktplatz“ führen auf Microsofts Xbox-Video-Dienste. Hier kön-nen Sie Blockbuster, Filmklassiker oder TV-Serien per Mausklick oder Fingerzeig auslei-hen oder dauerhaft kaufen.

Karten-App: Gut – aber nicht GoogleDie Karten-App bietet im Vollbild und mit der typischen App-Bedienung das Kartenma-terial und den Ansichtsfunktionen wie im Browser unter www.bing.com/maps. Das Er-gebnis ist gut, reicht aber nicht an Google Maps heran. Standort festlegen: Nach dem ersten Pro-grammstart fragt Sie die App, ob sie Ihren Aufenthaltsort abfragen darf. Zuverlässig funktioniert das nur mit Windows-Phones oder Tablets mit GPS-Sensor. Bei PCs und Notebooks wird über die IP-Adresse Ihres Internetzugangs der ungefähre Standort an-hand des nächsten Netzknotens ermittelt. Um den Standort manuell anzupassen, zie-hen Sie die schwarz umrandete Raute bei ge-drückt gehaltener Maustaste über Ihren tat-sächlichen Aufenthaltsort. Ansichtsoptionen: Nach Rechtsklick er-scheint unten das Funktionspanel, und hier können Sie über „Kartenart“ zwischen „Stadtplanansicht“ und „Luftaufnahme“ wechseln. Die Zoom-Elemente sind je nach Einstellung (Win-I und „Optionen“) immer sichtbar, auf dem PC funktioniert aber auch das Mausrad. Als zusätzlichen Service bietet die App im Funktions-Panel eine „Verkehrs-info“, ferner eine Routenplanung und eine Ortssuche. Ortsmarken und Suche: Um einen Ort auf der Karte zu markieren, öffnen Sie per Rechtsklick die Funktionsleiste und ziehen das Symbol „Ortsmarke hinzufügen“ an die gewünschte Stelle auf der Landkarte. Per Rechtsklick auf die Ortsmarke erscheinen je

nach Zoom Adresse, Ortsname, Bundesland oder Land sowie ein Button zur Aktivierung der Wegbeschreibung und zum Entfernen des Markers. Wenn Sie nun auf das Symbol „Su-chen“ in der App-Leiste gehen, wird die Ortsmarke automatisch als Zielbereich der Suchanfrage übernommen. Im Feld „Ort oder Geschäft suchen“ können Sie nun zum Beispiel „Restaurant“ eingeben und erhalten daraufhin die Standorte aller Gaststätten in der Umgebung, markiert durch blaue Kreise auf der Karte.

spiele in der gleichnamigen AppWindows 8 liefert keine Spiele mehr mit. Aber Sie erhalten jede Menge kostenloser wie kostenpflichtiger Spiele über die Xbox-Spiele-App, alternativ auch direkt im Win-dows-Store. Die Spiele-App ist insbesondere für passionierte Gamer relevant, die ein Xbox-Profil bereits verwenden oder sich eines einrichten möchten.Spiele-App und Xbox-Anmeldung: Die App bringt Sie direkt zu Xbox Games, der

plattformübergreifenden Entertainment-Plattform von Microsoft. Hier finden Sie so-wohl Spiele für die Xbox-Konsole als auch für Windows. Als Mitglied bei Xbox haben Sie Zugriff auf Profile, Avatare, die eigene Spielaktivität und vieles mehr. Die Anmel-dung lohnt sich daher für ambitionierte Spie-ler auf jeden Fall. Nach dem ersten Aufrufen der Spiele-App oder nach einem erfolgten Update werden Sie darum gebeten, ein Xbox-Profil anzulegen. Überprüfen Sie die ange-zeigten Daten und bestätigen Sie mit einem Klick auf „Ich bin einverstanden“. Nach kur-zer Wartezeit gelangen Sie zum Willkom-mensbildschirm, der Ihnen ein automatisch generiertes „Gamertag“ präsentiert – dabei handelt es sich um Ihre Kennung innerhalb des Entertainment-Netzwerks. Herunterladen und spielen: „Im Ram-penlicht“ sehen Sie aktuelle und beliebte Spiele zum Herunterladen – viele davon ko-stenlos. Indem Sie nach rechts scrollen, ge-langen Sie zu den beiden Marktplatz-Fen-stern für Windows- und Xbox-360-Spiele. Ein Klick auf die Titelzeile „Windows Spiele-Marktplatz“ führt Sie zum entsprechenden Untermenü, wo Sie in „neuen Veröffentli-chungen“ schmökern oder in „Genres“ su-chen können. Indem Sie ein Vorschaubild anklicken, können Sie mit „Spiel erkunden“ mehr über den ausgewählten Titel erfahren oder per „Spielen“ zum Windows Store wechseln, um die entsprechende App herun-terzuladen. Sobald der Download vollendet ist, finden Sie das frisch installierte Spiel am Startbildschirm – standardmäßig zunächst als letzte Kachel ganz rechts.

B. Reiter, C. Hoffmann, H. Apfelböck

Video-App mit Limits: Windows 8 bringt nur wenige Codecs mit. da bleibt nur der nachkauf des „Media Center Packs“ oder – an PC und notebook – die installation eines VLC Media Players.

Bing-Karten-App: Karten und Funktionen sind gut, aber nicht besser als Google Maps. Wer am PC die freie Wahl hat, wird sich eher für den Browser und die Google Maps entscheiden.

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die neuen Apps

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Die Apps im Windows-Store

Der Windows-Store ist in Windows 8 fest integriert. Hier lassen sich neue Pro-gramme suchen, installieren und aktualisieren. Lesen Sie, wie Sie den Store er-weitern und die App-Verwaltung handhaben.

Apps installierenVon Hermann Apfelböck und Christoph Hoffmann

Store öffnen und Apps suchen

Der Weg zu neuen Windows-Apps führt über die Kachel „Store“. Der Store zeigt derzeit 20 Kategorien, beginnend mit dem „Blickpunkt“ für Neuerscheinungen. Über „Spiele“, „Soziales Netzwerk“, „Unterhaltungs-medien“, „Foto“, „Musik und Video“ geht es erst am Ende zu den interes-santesten Gruppen „Produktivität“, „Tools“ und „Büro“. Die Kategorien sind leider nicht alphabetisch sortiert, aber mit Fingerwischen oder mit dem Mausrad verschaffen Sie sich schnell einen Überblick. Die meisten Kategorien bieten eine Kachel mit der prak-tischen Vorsortierung „Top – kostenlos“. Wenn Sie auf einen Kategorientitel klicken, erschei-nen die enthaltenen Apps in bunten Kacheln – und erst mal reichlich unsortiert. Dies lässt sich aber durch Dropdown-Filter ändern und etwa „Nach Bewertung sortieren“. Die Filter sind brauchbar, aber nicht überall logisch: So bietet Ihnen der Store etwa einen ersten Filter „Kostenlos“ an, dessen Ergebnis Sie dann weiter „Nach Preis sortieren“ dürfen. Hier lässt sich noch Manches optimieren, aber die Be-dienung und die Reaktionszeit sind insgesamt ausgezeichnet. Die Unterscheidung zwischen klassischem Windows-Programm und Win-dows-App ist immer durch den Standardzu-satz „Desktop-App“ bei den klassischen Pro-grammen gewährleistet.

Eine eigene Suchfunktion hat der Store nicht, stattdessen verwenden Sie die Win-dows-Suche mit Win-F, klicken auf „Store“ und geben im Suchfeld den App-Namen oder eine bestimmte Eigenschaft ein. Präzise ist die Suche aber nur dann, wenn Sie den Namen kennen.

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Windows 8 Apps und Desktop-AppsDie neuen Modern Apps machen eine Unterscheidung not-wendig: Microsoft spricht von Desktop-Apps, wenn es um klassische Programme wie Word oder Photoshop geht. Bis-lang genügte in der Windows-Welt der Begriff „Programme“, um die maschinenlesbare Abschrift definierter Befehlsfolgen zu um-schreiben. Es gab nämlich für Windows nur Maschinen mit x86/

x64-Architektur auf Intel/AMD-CPUs. Mit Windows RT für ARM-CPUs und der Windows Runtime, die als zweite API auch auf Intel/AMD bereit stehen, wird‘s komplizierter: Programme, die für die Windows Runtime-API geschrieben sind, heißen Modern Apps oder einfach nur Apps. Programme, die für die Win32-API geschrieben sind, nennt Microsoft – etwa im Windows-Store – Desktop-Apps.

dows-Suche mit Win-F, klicken auf „Store“ und geben im Suchfeld den App-Namen

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die neuen Apps

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Die Apps im Windows-Store

App-Angebot erweitern

Datenblatt lesen

Bisher ist das App-Angebot noch recht mager. Das liegt auch daran, dass nur deutschsprachige Apps angezeigt werden. Wenn Sie das ändern wollen, suchen Sie in der Systemsteuerung nach „Sprache hinzufügen“ und öffnen Sie den entsprechenden Dialog. Geben Sie in das Suchfeld oben rechts „Englisch“ ein und tippen Sie auf den Treffer in der Liste. Im folgenden Fenster scrollen Sie bis zu „Englisch (United States)“ und kli-cken doppelt auf den Eintrag. Die zusätzliche Spra-che wird eingerichtet und taucht in den Einstellungen auf. Verlassen Sie den Desktop und wechseln Sie zurück zum Windows-Store. Hier erscheinen nun auch englischsprachige Angebote und die Suche lie-fert mehr Treffer. Hinweis: Microsoft nutzt aber über Windows 8 wei-tere Möglichkeiten, den Online-Store als selbstver-ständliche Komponente zu integrieren: Bei der Suche ist der Store einer der aufgeführten Standardplätze. Nach erfolgreicher Installation neuer Apps aus dem Store erscheint grundsätzlich eine kleine Modern-UI-Meldung am klas-sischen Desktop. Trifft der Windows-Explorer auf einen nicht registrierten Dateityp, folgt umgehend ein Modern-UI-Dialog, der den Benutzer auffor-dert, „Im Store nach einer App [zu] suchen“. Das ist gut gemeint, verspricht aber vermutlich zu viel: Die passende Anwendung für irgendwelche exo-tischen Dateitypen werden Sie im Store weder jetzt noch später finden.

Die Apps im Windows-Store präsentieren sich in ähnlich einfacher, aber farbenfroher 2D-Kacheloptik wie die die Apps auf dem Start-bildschirm. Beim Klick auf eine kleine App-Kachel erscheint das Datenblatt im Vollbild – immer mit Screenshot, Beschreibung, Fea-tures, Preis, Herausgeber, Altersfreigabe, Downloadgröße, Netz-werkrechte der App und mehr. Die Links „Details“ und „Rezensionen“ können den Eindruck vervollstän-digen. Die Informationen des Windows-Store unter-scheiden sich nicht grund-sätzlich von den Stores bei Google und Apple, sind aber insgesamt ein Stück umfangreicher und ver-trauensbildender. Wer sich die Zeit nimmt, alle Infos zu lesen, installiert oder kauft garantiert nicht die Katze im Sack.

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die neuen Apps

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Die Apps im Windows-Store

Fehlendes Zubehör aus dem Store laden

Die wahrscheinlich überzeugendste Maßnahme, den Windows-8-Nutzer ganz schnell an den Store zu gewöhnen, läuft aber ganz anders: Microsoft lässt in Windows 8 einfach einige beliebte Komponenten weg, die sich der User dann im Store umgehend wieder holen kann. Windows 8 fehlen unter anderem die kompletten Spiele der Vorgänger. Die finden sich – vorerst – kostenlos im Store: Mit Pinball, Minesweeper, Mahjong, Hearts sind alte Klassiker im Angebot, die aber jetzt allesamt im Modern-UI-Look auftreten und zum Teil deutlich attraktiver ausfallen als die früheren Desk-top-Versionen. Unter den bei Redaktionsschluss vorliegenden Spielen sind noch Air Soccer, Cut The Rope und Dark Arcana besonders herauszuheben – allesamt Spiele von anderen Herstellern.

Als Windows-nahes Zubehör bietet Microsoft unter anderem die Modern-App-Variante für den Remote-desktop, die Desktop-App für den Online-Speicher Skydrive oder das objektorientierte Notizbuch One No-te MX mit brandneuem Radial-Menü im Modern Style.

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App kaufen und bezahlen

Wenn die ausgewählte App kostenlos angeboten wird, klicken Sie ein-fach auf die Schaltfläche „Installieren“, der Rest erfolgt dann automa-tisch. Bei kostenpflichtigen Apps sehen Sie unter dem Preis eine „Kaufen“-Schaltfläche. Wenn zusätzlich der Button „Testen“ angezeigt wird, können Sie eine voll funktionsfähige Version der App für einen be-stimmten Zeitraum installieren und unverbindlich ausprobieren. So kön-nen Sie eine App ohne Risiko kennen lernen, bevor Sie Ihr Geld dafür ausgeben. Sofern Sie nicht bereits eine Kreditkarte mit Ihrem Microsoft-Konto verknüpft haben (für Benutzer von Xbox Live erfolgt dies automa-tisch), müssen Sie Ihre Zahlungsinformationen angeben. Eine Aufforde-rung dazu erscheint automatisch, wenn Sie erstmals eine App kaufen. Bezahlen können Sie mit Kreditkarte und per PayPal. Sobald eine App installiert ist, erscheint ihre Kachel auf dem Windows-Startbildschirm. Jede von Microsoft gekaufte Modern App kann übrigens auf bis zu fünf weiteren PCs oder Tablets installiert werden, sofern Sie sich auf allen Geräten mit dem-selben Microsoft-Konto anmelden. Nachteil: Unter einem Benutzerkonto bezahlte und instal-lierte Apps lassen sich nicht für andere Benutzerkonten auf dem gleichen PCs installieren.

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Desktop-Apps Installation nur über einen UmwegIm Windows-Store werden auch jetzt Desktop-Apps an-gezeigt. Direkt installieren lassen sich die jeweiligen Programme aber nicht. Auf den Detailseiten findet sich ein Hinweis, dass man doch die Webseite des Anbieters besuchen möchte. Ein Klick auf den grünfarbigen Link führt Sie dorthin. Wie unter XP und Windows 7 laden und installieren Sie die Software. Falls Sie Programme von CD/DVD, USB-Stick oder Festplatte installieren möchten, so rufen Sie mit Win-E den Explorer auf und führen das Installationsprogramm aus. Festplatte installieren möchten, so rufen Sie mit Win-E den Explorer auf und führen das Installationsprogramm aus. Festplatte installieren möchten, so rufen Sie mit Win-E den Explorer auf und führen das Installationsprogramm aus.

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die neuen Apps

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Die Apps im Windows-Store

Apps deinstallieren

Apps aktualisieren

Um eine App wieder loszuwerden, gehen Sie zum Startbildschirm, klicken die Kachel rechts an und wählen „Deinstallieren“. Da-nach drücken Sie zur Bestätigung erneut auf die „Deinstallieren“-Schaltfläche. Wenn Sie ein Microsoft-Konto verwenden, erhalten Sie im Store nach Rechtsklick und Klick auf „Ihre Apps“ am oberen Bildschirmrand jederzeit einen Überblick über alle installierten Apps. Die App-Liste lässt sich sogar nach Geräten filtern. Ebenso zeigt Win-F und ein Klick auf „Apps“ in der Leiste am rechten Bildrand eine Übersicht der installierten Apps. Klicken Sie mit der rech-ten Maustaste auf einen Eintrag, erscheint links unten ebenfalle der „Deinstallieren“-Link. Bei einem Touchscreen geht auch das per Geste. Dazu muss man mit dem Finger nach unten über die Kachel der jeweiligen App wischen.

Einer der Vorteile des Windows-Store mit seinen Apps gegenüber der bisherigen Software-Installation und -Verwaltung ist die Handhabung der Updates. Sie müssen sich bei Windows-8-Apps nicht mehr selbst auf die Suche nach neuen Versionen begeben. Ist ein Update für eine installierte App verfügbar, werden Sie darüber infor-miert und können die aktualisierte App einspielen. Die Aktualisierung betrifft übrigens auch die vom Start weg installierten Windows-Komponenten. Ein Klick auf „Details“ am unteren Bildrand liefert Informationen, die der App-Entwickler für das Update bereit stellt. Im Idealfall sind hier die Änderungen und Neuerungen aufgeführt. Ein Klick auf „Installieren“ und das Update wird eingespielt. Ein Fortschrittsbalken informiert über die Ladetätigkeit.

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Windows-Store – das steckt dahinterNachdem bis Mitte des Jahres 2012 nur von Modern Apps im Windows-Store die Rede war, hat Microsoft den Store auch für klassische Desktop-Programme geöffnet. Software-Her-steller können im Store kostenlose Produkte, zeitbeschränkte oder funktionsreduzierte Demo-Versionen sowie kostenpflichtige Pro-gramme anbieten. Bei Bezahl-Software verlangt Microsoft 30 Pro-zent Provision, ab einem gewissen Umsatz 20 Prozent. Damit ist Microsoft für die Software-Hersteller günstiger als etwa der Apple Store. Bei Erfolg von Windows 8 kann Microsoft zudem mit einem gigantischen Markt locken. Der Store ist aber nur mit Windows 8 und der dort enthaltenen Startkachel bedienbar.

Die Preise für kostenpflichtige Software hat Microsoft von mindes tens 1,19 bis maximal 999,99 Euro nach unten und oben li-mitiert. Jede im Store bereitgestellte Software muss von Microsoft

zertifiziert werden und dabei bestimmte Anforderungen erfüllen. Das ist für Hersteller sicher eine gewisse Hürde, garantiert anderer-seits dem Endkunden eine Mindestqualität. Dazu gehören nicht nur technische und grafische Kriterien, sondern auch eine Datenschutz-richtlinie sowie ein dosierter Anteil von Werbung, die aber grund-sätzlich erlaubt ist.

Hinzu kommen noch ethische Richtlinien, insbesondere zu Ju-gendschutz, die zum Teil aber durchaus Interpretationsspielraum der Entwickler erlauben: Was bedeutet etwa „keine übermäßigen oder unnötigen Obszönitäten“ genau?

Weitere Pflichten einer App sind eine Altersfreigabe von „3+“ bis „16+“ (jugendgefährdender Inhalt ab 18 ist nicht erlaubt) und die Bewertungsmöglichkeit durch die Nutzer, um ein Kontrolle durch die Community zu garantieren.

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Die neuen Apps

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Die besten Apps Die besten Apps

Mit Windows 8 führt Microsoft Apps ein. Dank einheitlichem Bedienkonzept kommt man auf Anhieb mit den Apps zurecht. Die folgenden Empfeh-lungen sollten auf kei-nem Rechner fehlen.

D ie Nutzer von Windows 8 haben es be-sonders einfach, an neue Programme, die sogenannten Apps, zu kommen:

Der Windows-Store ist in Windows 8 fest in-tegriert. Hier lassen sich Apps etwa nach Name oder Stichworten suchen, mit wenigen Klicks installieren und bei Verfügbarkeit auf neue Versionen aktualisieren.

Ein reichhaltiges Angebot ist innerhalb der verschiedenen Kategorien vorhanden – Tag für Tag kommen neue Apps hinzu. Wird eine App kostenlos angeboten, klicken Sie auf die Schaltfläche „Installieren“, der Rest erfolgt dann automatisch. Bei kos-

AusgesuchteWindows-8-Apps

tenpflichtigen Apps sehen Sie unter dem Preis eine „Kaufen“-Schaltfläche. Wenn zusätzlich der Button „Testen“ angezeigt wird, können Sie eine voll funktions fähige Version der App für einen bestimmten Zeitraum ausprobie-ren.

Sofern Sie nicht bereits eine Kreditkarte mit Ihrem Microsoft-Konto verknüpft ha-ben, sind noch Ihre Zah lungs informationen nötig. Eine Aufforderung dazu erscheint, wenn Sie erstmals eine App kaufen. Bezahlen können Sie außerdem per Paypal. Sobald eine App installiert ist, erscheint deren Ka-chel auf dem Windows-Startbildschirm.

Mit dem Wikipedia-Browser holen sie sich die inhalte des freien online-Lexikons auf die Windows-8-oberfläche. die startseite zeigt die von der Community als exzellent bewerteten Artikel sowie Beiträge, die vor Kurzem aktualisiert wurden. Über die suchfunktion von Windows 8 finden sie weitere inhalte. die Wikipedia-App zeigt die Arti-kel in einem lesefreundlichen spaltenformat an. Per Maus-rad oder Fingergeste scrollt man nach rechts durch den Artikel. Eingebundene Bilder öffnen sich nach einem Klick darauf in einem eigenen Bereich zur Ansicht. Wie von der Browser-Variante gewohnt, geht’s über die blau gefärbten Links zu verknüpften Wikipedia-Artikel. Lesenswerte und interessante Artikel lassen sich mit dem Teilen-Knopf an Freunde und Kollegen schicken.

■ Internet: www.pcwelt.de/znhy, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: x86, x64, ARM

Die Wörterbücher von Pons helfen beim schnellen nach-schlagen unbekannter Wörter in 18 sprachen, darunter Chinesisch, Englisch, Französisch, Griechisch, italienisch, Lateinisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, slowenisch, spanisch, niederländisch, schwedisch, dänisch und Tür-kisch. in der App wählen sie lediglich Quell- und Zielsprache und geben das zu übersetzende Wort ein, wobei eine Vor-schlagsliste und die automatische Vervollständigung hilft. danach erhalten sie eine Übersicht mit den Übersetzungen und können sie vorlesen lassen — bei Englisch sogar in der britischen und amerikanischen Aussprache. nach einer ko-stenfreien Anmeldung beim Pons-dienst nutzen sie einen Vokabeltrainer mit verschiedenen Lernmodi für nachhal-tigen Lernerfolg.

■ Internet: www.pcwelt.de/67i3, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: x86, x64, ARM

Die App verzichtet auf Schnörkel und bietet genau das, was man von einer einfach zu nutzenden, funktionalen Auf-gabenliste erwartet. nach dem start der To-do-Liste tippen sie in das Eingabefeld die Aufgabe mit einer möglichst kurzen, aber dennoch aussagekräf tigen Bezeichnung ein und drücken rechts daneben den Button „Hinzufügen“. die so aufgenommenen Aufgaben erscheinen in einer Listenan-sicht. in der App-Kachel auf der Metro-oberfläche von Win-dows sind diese Aufgaben übrigens auch zu sehen. damit sie nichts versäumen, steht in der größeren Ansicht der Kachel zusätzlich eine große Zahl für die summe der uner-ledigten Aufgaben. Vor erledigte Aufgaben setzen sie in der Listenansicht ein Häkchen, der Eintrag wird dann durchge-strichen und entfernt.

■ Internet: www.pcwelt.de/gcab, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: x86, x64, ARM

WikipediAGreifen Sie mit der Gratis-App auf den Wikipedia- Bestand von über 20 Millionen Artikeln zu.

pONS WörterbuchÜber 30 Wörterbücher in 13 verschiedenen Sprachen stehen Ihnen per App online zur Verfügung.

tO-dO-LiSteHalten Sie Ihre Aufgaben in einer App fest, so dass Sie nichts Wichtiges mehr vergessen.

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Die besten Apps

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die neuen Apps

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Die besten Apps

Neueste Infos über IT-Themen aus der PC-WELT-Redak-tion bringt unsere kostenlose App auf Windows-8-Geräte – und zwar an Tablet-, notebook- oder desktop-PC. die An-wendung enthält die Themen news, Windows 8, Tests, Ratgeber und downloads. Egal, ob Touch- oder Mausbedie-nung: durch scrollen nach rechts blättern sie durch die Kategorien der App. Wenn sie innerhalb einer Unterkatego-rie nach rechts scrollen, springen sie bequem zu einer wei-teren Meldung. durch Anklicken beziehungsweise Anklicken des gewünschten Beitrags rufen sie ihn auf. Über die rechte spalte dürfen sie beliebige Artikel aus der App mit ihren Freunden teilen oder die App nach einem stichwort durch-suchen. die App zeigt die neuesten infos auf der Kachel als Überschrift an.

■ Internet: www.pcwelt.de/1tmq, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Online-Shopping ist angesagter denn je. Keine über-füllten Einkaufsstraßen und Geschäfte, keine genervten Verkäufer, kein Taschenschleppen: der Einkauf im internet erspart viele Wege und erschließt auch auf dem platten Land ein großstädtisches Warenangebot. Beim Preisever-gleichen hilft billiger.de. Auf der startseite der App sehen sie einige Top-Angebote. Über die beiden Buttons auf der linken seite starten sie eine Produktsuche und stöbern in-nerhalb der Kategorien. Über verschiedene Filterfunktionen grenzen sie die Treffer gezielt ein, beispielsweise nach Her-steller. Zu den angezeigten informationen auf der detailsei-te eines Produkts zählen der aktuell güns tigste Preis sowie Händler, Bewertungen, Preisentwicklung und Testberichte, falls verfügbar.

■ Internet: www.pcwelt.de/ym86, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Rund um die Uhr online einkaufen – das ist mit der Amazon-App ganz bequem möglich. dabei ist der Einkauf nicht auf den deutschen shop beschränkt, sie können bei sämtlichen Amazon-Websites weltweit einkaufen. Haben sie sich mit ihrem Amazon-nutzer namen und dem dazuge-hörigen Passwort in der App angemeldet, erhalten sie Zu-griff auf ihren Einkaufs wagen, ihren Wunschzettel, die hin-terlegten Zahlungsarten und die 1-Klick-Einstellungen. Verwenden sie die Amazon-App, um nach bestimmten Pro-dukten zu suchen oder in den Empfehlungen zu stöbern. Wie von der Amazon-Webseite gewohnt, legen sie Waren in ihren Einkaufswagen und gehen danach zum Bezahlen an die Kasse. Gut: sämtliche Einkäufe, die sie bei Amazon täti-gen, laufen über sicherheitsserver.

■ Internet: www.pcwelt.de/fw7c, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Spiegel-Leser wissen mehr — und als nutzer der App sogar einen Tag vor den Lesern der gedruckten Ausgabe. Käufer von Einzelheften beziehungsweise Abonnenten der kostenpflichtigen digitalversion können bereits am sonntag ab 8:00 Uhr die jeweils aktuellste spiegel-Ausgabe laden und anschließend im original-Layout lesen. Eine internetverbindung ist dann nicht mehr notwendig, sodass man alle bereits geladenen Ausgaben zum Beispiel in der Bahn, im Flugzeug oder im Urlaub auf dem Tablet le-sen kann. Jedes Heft bleibt übrigens so lange gespeichert, bis es vom Käufer auf seinem Endgerät gelöscht wird. Zu-sätzlich zur Print-Ausgabe gibt’s in der App weitere inhalte und Videos, exklusiv produzierte Grafiken und 360-Grad-Panoramafotos.

■ Internet: www.pcwelt.de/ickt, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Den Zugriff auf das eigene Ebay-Konto erlaubt diese übersichtlich und optisch anspruchsvoll gehaltene App. nach der Anmeldung mit Ebay-name und Kennwort kann man per stichwortsuche nach aktiven Auktionen fahnden, interessante „WoW!“-Angebote einsehen, beobachtete Arti-kel anzeigen, mitbieten und gekaufte Artikel bewerten. Ge-speicherte suchan fragen werden mit wenigen Klicks geän-dert. Außerdem lassen sich eigene Auktionen und sofortkäufe mit Bildern und Texten einstellen. Prima Extra: Mit der Ebay-App verpassen sie nie wieder ein Angebot, denn sie werden sofort informiert, falls sie überboten wer-den oder wenn eine Auktion endet. Richten sie Benachrich-tigungen ein, um jederzeit über ihre Kaufs- und Verkaufsak-tivitäten auf dem Laufenden zu sein.

■ Internet: www.pcwelt.de/pbka, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Neben den aktuellen Nachrichten und service-informationen von Focus online zeigt die App auch Videoclips. Gut gelungen ist den Entwicklern die Benutzer-führung: Einzelne Ressorts lassen sich als Kachel auf den startbildschirm pinnen. die Live-Kachel zeigt dabei mi-nutenaktuelle nachrichten an. Jeden Tag kommen rund 100 neue Artikel aus der Focus-online-Redaktion, die dann nach Ressorts unterteilt in der App verfügbar sind. dazu ist ein umfangreiches Foto- und Videoarchiv verfügbar. die App ist übrigens auf desktop-PC und Tablet gleichermaßen kom-fortabel. sie ist mit Maus und Finger bedienbar, die Micro-soft-Gestensteuerung wird unterstützt. die Windows-Funk-tionen zum suchen und Teilen von inhalten in Facebook und Twitter sind vollständig verfügbar.

■ Internet: www.pcwelt.de/om5l, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

PC-WELTDie App liefert Windows-8-Nutzern News, Tests und Ratgeber auf Ihren Windows-Rechner.

biLLigEr.dEAktuelle Preisinformationen von Produkten einholen und Angebote im Internet vergleichen.

AmAzonIm weltweit größten Internet-Kaufhaus shoppen, Preise vergleichen und Kundenmeinungen lesen.

dEr SPiEgELDeutschlands größtes Nachrichtenmagazin als Digitalausgabe auf Ihrem Windows-8-Gerät.

EbAyBei Ebay lassen sich gute Schnäppchen machen. Die App für Windows 8 kann Ihnen dabei helfen.

FoCUS onLinEDie App zeigt das Online-Nachrichtenangebot von Focus viel übersichtlicher als die Website.

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Die neuen Apps

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Die besten Apps Die besten Apps

Im Gegensatz zur recht flippigen Werbung ist die Zalan-do-App eher schlicht, aber dennoch ansprechend gehalten. im aktuellen Katalog werden Frauen, Männer und Kinder fündig. innerhalb der einzelnen Kategorien wie schuhe, Be-kleidung, sport, Accessoires und Beauty gibt’s wiederum zahlreiche Unterabteilungen, sodass man gezielt nach seinen Wünschen stöbern kann. die Produkte werden auf einer Übersichtsseite mit name, Bild und (Aktions-)Preis ange-zeigt. Auf den jeweiligen detailseiten erhält man dann wei-tere informationen, beispielsweise Größen- und Verfügbar-keitsangaben, eine ausführliche Produktbeschreibung, Kundenbewertungen sowie zusätzliche Bilder aus mehreren Perspektiven. der Kauf läuft so ab, wie man es von der Za-lando-Webseite kennt.

■ Internet: www.pcwelt.de/x05b, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Den Überblick über die Sonderangebote von Aldi, Lidl, Real, netto, Edeka, Tchibo, Mediamarkt, saturn, Conrad, Gra-vis, douglas, Rossmann, obi, Hagebau, Burger King, Mcdonald’s und mehr als 300 weitere Anbieter liefert diese Gratis-App für Windows 8. dazu wird der standort des PCs ermittelt. Gelingt das nicht, ist die Postleitzahl einzugeben. Auf der ersten seite zeigt die App dann die aktuellen Pro-spekte in eingängigen Rubriken an. interessiert man sich für einen Prospekt, kann er zur Ansicht geöffnet werden. Wie in den Papierausgaben lässt sich nach rechts und links in den Angeboten blättern. Außerdem gibt’s ein Zoom. die App lie-fert die Öffnungszeiten und Adressen der Märkte mit Entfer-nungsangaben vom aktuellen standort aus und zeigt sie so-gar in einer Karte an.

■ Internet: www.pcwelt.de/bxek, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

ZalandoZalando ist ein Online-Versandhändler für Mode und Schuhe. Die App erleichtert das Einkaufen.

Mein ProsPektAktuelle Prospekte von Discountern, Drogerie-, Bau- und Elektronikmärkten frei Haus.

Ein Muss für jeden Fußballfan, aber auch für Anhänger vieler anderer sportarten ist die Kicker-App für Windows 8. sie liefert nachrichten, Ergebnisse, Tabellen für verschie-dene nationale und internationale Ligen und Wettbewerbe. Außerdem stellt die Kicker-App aktuelle Transfer-news und Videoclips bereit. die Artikel sind sehr lesefreundlich in einem Zweispalten-Layout gesetzt. schade, für die einge-bundenen Fotos gibt’s keine größere Ansicht. innerhalb einer Rubrik blättert man nach rechts und links zu weiteren Arti-keln. Besonders gut gelungen ist der Live-Ticker, der zu laufenden spielen informiert und dabei neben Toren auch Auswechslungen und Verwarnungen anzeigt. Auf dem Win-dows-startbildschirm unterstützt die App die Live-Funktion und zeigt schlagzeilen in der Kachel an.

■ Internet: www.pcwelt.de/6xh1, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

kickerAktuelle Infos, ausführliche Live-Berichte, Hintergründe, Analysen und mehr für Sportfans.

Wer seine Fotos unter Windows 8 bearbeiten möchte, der braucht keine teure Profi-software von der sorte Adobe Photoshop. die englischsprachige Windows-8-App Fhoto-room bringt die wichtigsten Funktionen und Effekte unter einer überaus einfach zu nutzenden oberfläche mit. ist ein Foto in den Arbeitsbereich geladen, wenden sie etwa Farb-filter an, rotieren und spiegeln das Motiv, bringen Rahmen zur Anwendung und nutzen die Funktionen zum schärfen sowie zur Kontrast- und Helligkeitsanpassung. Alle Aktionen sehen sie in einer Echtzeitvorschau. Erst wenn sie bestäti-gen, wird die jeweilige Aktion tatsächlich zur Anwendung gebracht. die Bedienung der App macht mit Finger und Maus gleichermaßen viel spaß, da sich in kurzer Zeit tolle Ergebnisse erzielen lassen.

■ Internet: www.pcwelt.de/vh5i, Preis: gratis, Sprache: englisch, Prozessor: X86, x64, ARM

Das Musikmachen soll mit der App quasi so einfach wie Musikhören sein. Mit Music Maker Jam kann man mit pro-fessionell produzierten Loops und Musikstilen im Handum-drehen eigene songs erstellen. Vier kostenlose Musikstile (dubstep, Rock, Jazz und TechHouse) werden mitgeliefert; viele weitere stile können direkt in der App nachgekauft werden, um damit zu jammen, etwa Reggae, Berlin Minimal, Bossa nova, Ambient, Hip-Hop, Reggaeton und deep House. der nutzer braucht kein Vorwissen in der Musikproduktion und muss nicht einmal ein instrument beherrschen. Es ist ausreichend, ein Musikfan zu sein, denn die Bedienung der App ist extrem einfach und intuitiv. Alle verwendeten Klänge werden automatisch synchron abgespielt, damit man immer im Beat bleibt.

■ Internet: www.pcwelt.de/aor0, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Mit Ölfarbe und allen zum Malen benötigten Utensilien arbeiten und dabei seiner Kreativität freien Lauf lassen – das bietet diese App. die äußerst wirklichkeitsgetreue Ölmalerei funktioniert so, als würde man richtige Ölfarbe auf eine Lein-wand bringen, nur etwas einfacher und sauberer. sie können mit einem neuen Bild auf einer leeren Leinwand beginnen oder ein Foto importieren. Verwischen und mischen sie die Farben, um das Foto so in ein Ölgemälde zu verwandeln. Wählen sie aus unterschiedlichen Pinseln, und verändern sie die Pinselgröße nach Belieben. die Farben lassen sich belie-big zusammensetzen und verteilen, bis man genau die ge-wünschte nuance erhält. Witziger Effekt: Ein Klick auf die Gebläseschaltfläche trocknet die gesamte Farbe auf der Leinwand.

■ Internet: www.pcwelt.de/787x, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

FhotorooMÜber eine einfach zu nutzende Oberfläche bietet die App rund 80 Bildbearbeitungsfunktionen.

Music Maker JaMAus professionell produzierten Loops und Styles gelingen im Nu eigene Lieblingstracks.

Fresh PaintEine durchaus amüsante und wirklichkeits getreue Malanwendung für die ganze Familie.

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Die besten Apps

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die neuen Apps

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Die besten Apps

Ein mehr als abgedrehtes Spiel. die Zutaten: ein flie-gendes Maschinengewehr, einarmige Banditen und Vögel, die Geldscheine statt Federn haben. die story ist neben-sächlich. die spielfigur namens Barry bricht in ein Labor ein und stiehlt einen Raketenrucksack, dessen Flugkraft nicht aus einem Triebwerk gewonnen wird, sondern aus dem Rückstoß eines mächtigen Maschinengewehrs besteht. Technisch ist das spiel kein Überflieger, kommt aber mit charmanter Präsentation und flotter Musik ganz leicht und beschwingt daher. die 2d-Grafik saust pfeilschnell vorbei und erinnert an die gute, alte Zeit in den spielhallen der 90er Jahre. nach der Anmeldung am Xbox-Konto tritt man gegen Freunde an und kämpft um die höchste Punktzahl. Zudem schaltet man seine Erfolge frei.

■ Internet: www.pcwelt.de/h93x, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Das klassische Kombinationsspiel von Microsoft wurde in der App-Variante mit schönen Bildern, intuitiver steue-rung und allen Funktionen, die man als Fan von Mahjong erwarten darf, aktualisiert. die App bietet drei unterschied-liche designs mit sehenswerten Kulissen und Kacheln sowie drei schwierigkeitsgrade, ideal für Anfänger und erfahrene spieler. dank der dynamischen Rückgängig-Funktion lassen sich spielzüge verwerfen, sodass man nicht wieder von vor-ne beginnen muss. die Mahjong-App unterstützt die steue-rung per Touchscreen sowie via Maus und Tastatur. nach der Anmeldung mit einem Xbox-Konto kann man sich mit Freunden beim Mahjong-duell messen, Punktzahlen an die Bestenlisten übertragen und seine persönlichen spielstati-stiken überprüfen.

■ Internet: www.pcwelt.de/c0qg, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Solitaire ist das meistgespielte PC-Spiel. Als App bie-tet die Mic rosoft solitaire Collection spielespaß mit fünf verschiedenen Kartenspielen: Klondike ist der zeitlose Klas-siker, den die meisten einfach nur solitaire nennen. Bei Freecell ist etwas mehr strategisches Vorgehen gefragt als bei Klondike, denn Freecell belohnt spieler, die mehrere spielzüge vorausdenken. Bei spider müssen acht Karten-spalten mit möglichst wenigen spielzügen abgeräumt wer-den. Um Punkte zu erhalten, wählt man bei Tripeaks Karten mit dem nächsthöheren oder -niedrigeren Wert. Ziel bei Pyramid ist es, Kartenpaare zu bilden, die die summe 13 ergeben, und eine Pyramide zu erklimmen. die Microsoft solitaire Collection bietet vier designs und eine Xbox-Anbin-dung zum gemeinsamen spielen mit Freunden.

■ Internet: www.pcwelt.de/fheg, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Genau wissen, wo ein Ort liegt – diese Kenntnis verlangt die Geodart-App von ihren spielern. dabei wirft man einfach einen dart-Pfeil an die stelle auf der deutschlandkarte, wo man den gesuchten ort vermutet. Es stehen drei schwierig-keitsgrade zur Auswahl, in denen man seine Kenntnisse mit anderen spielern messen kann. Je nach schwierigkeitsgrad werden mehr oder weniger bekannte städte und sogar dör-fer abgefragt. Pro Runde hat man zehn Versuche, möglichst viele Punkte auf die gestellten Fragen zu ergattern. Ziel ist es, die Position des gefragten deutschen ortes möglichst genau zu treffen. Je schneller und je näher man der tat-sächlichen Position des ortes kommt, umso mehr Punkte gibt es. das spiel sorgt für gute Laune und vermittelt zu-sätzliches Wissen.

■ Internet: www.pcwelt.de/yhp0, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Flipper-Simulationen machen Spaß und vertreiben Lan-geweile. in der kostenlose Variante ist als einziger Flipper-Automat der Mars spielbar. Weitere Tische können für je-weils 2,99 dollar hinzugekauft werden. Bislang im Angebot sind die Flipper-Freunden bekannten sorcerer’s Lair, Epic Quest, Earth defense, Excalibur, secrets of the deep, Bio-lab, Pasha, Rome, spider-Man, iron Man, Wolverine, Fantas-tic Four, Captain America, Thor, The infinity Gauntlet, World War Hulk, Fear itself und Marvel’s The Avengers — weitere sollen folgen. Pinball FX2 bietet bunte Effekte und eine ge-lungene soundkulisse. die Flipperarme werden mit den steuerungstasten bedient. Besitzer von Xbox-Konten kön-nen die spielstände online abspeichern und mit Freunden vergleichen.

■ Internet: www.pcwelt.de/andz, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Bei über 60 000 Kanälen und zwei Millionen on-demand-Programmen findet sicher jeder etwas für seinen persön-lichen Musikgeschmack. sortiert sind die sender nach Ru-briken wie Musik, nachrichten, sport, Talksendungen, orte, sprachen und Podcasts. Tune-in besticht nicht nur durch seine umfangreiche senderliste, sondern auch durch die ausgefeilte Programmfunktionen. Fahnden lässt sich nach lokalen sendern über GPs- oder Wi-Fi-ortungstechnik. Wer mag, kann gezielt nach stichworten, orten, favorisierten Heimsendern oder auch nach Künstlern und songtiteln su-chen, um herauszufinden, welcher Radiosender gerade die passenden Musikstücke spielt. oft gehörte sender lassen sich übrigens für den schnellzugriff an das Windows-start-menü anheften.

■ Internet: www.pcwelt.de/kkjb, Preis: gratis, Sprache: deutsch, Prozessor: X86, x64, ARM

Jetpack JoyrideBegleiten Sie den liebenswerten Helden Barry Steakfries auf seinem Weg ins Abenteuer.

Microsoft MahJongDas alte chinesische Spiel für vier Personen in der digitalen Umsetzung für Windows 8.

Microsoft solitaireSolitaire ist seit mehr als 20 Jahren ein Teil von Windows und nun auch als App zu haben.

geodartStellen Sie mit dieser App Ihr geografisches Wissen für Deutschland unter Beweis.

pinball fX2Das gut gemachte Flipper-Game bringt viel Action und Spaß auf das Windows-8-Gerät.

tune-in radioZugang zu einer riesigen Auswahl nationaler und internationaler Radiosender bietet Tune-in.

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SyStemkomponenten

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Konfigurationszentralen Konfigurationszentralen

ändern, und Punkte wie „Geräte-Manager“ oder „Verwaltung“ führen aus der System-steuerung direkt zu Verwaltungskonsolen. Die Verwaltungskonsolen basieren auf der Microsoft-Management-Console (Mmc.exe). Es handelt sich um die etwa 20 Dateien mit der Erweiterung MSC im System32-Ord-ner. Diese bestehen lediglich aus XML-Text, den die MMC interpretiert und dann die ge-forderten Systemobjekte in sein Fenster lädt. Die MMC ist technisch sehr offen und kann alle möglichen Objekte, Links, Ordner und ActiveX-Komponenten integrieren. Das se-hen Sie etwa an der „Computerverwaltung“ (Compmgmt.msc), die alles Mögliche zusam-mensammelt, was auch noch als Spezialkon-sole vorliegt: die „Aufgabenplanung“ (Task-

„Was ist wo?“ ist kei-ne Anfängerfrage bei der Windows-Konfigu-ration. Auch erfahrene Benutzer stellen sie immer wieder, zumin-dest in der Form „Das war doch hier?“ Die-ser Beitrag schafft die Frage nicht aus der Welt, hilft Ihnen aber bei der Suche.

A n zwei Konfigurationszentralen kommt kein Windows-Benutzer vorbei: Die eine ist die ständig wuchernde System-

steuerung. Fast noch wichtiger ist die zweite, die Microsoft-Management-Console (MMC), die viele Windows-Anwender nur in Form vorgegebener Verwaltungskonsolen kennen – etwa als „Computerverwaltung“. Wer die-se beiden Zentralen im Griff hat, beherrscht das System. Hier erfahren Sie Grundsätz-liches zur Bedienung von Systemsteuerung und Management-Konsolen.

komponenten und Aufga-benverteilungDie Systemsteuerung präsentiert unter einer Haube alle Applets mit der Endung CPL aus

Windows steuern und verwalten

dem System32-Verzeichnis und außerdem eine Reihe weitere Systemprogramme, die per Namespace über die Registry eingebun-den werden. Theoretisch kann die offene Sy-stemsteuerung auf diesem zweiten Weg belie-big erweitert werden (siehe dazu auch den PC-WELT-Windows-Master, S. 124). Die Mehrzahl der angebotenen Einstellungsopti-onen ist nicht systemkritisch: Die System-steuerung ist in erster Linie der Ort für Be-nutzeranpassungen. Von einer konsequenten Trennung von harmlosen Benutzeranpas-sungen in der Systemsteuerung und system-kritischen Eingriffen mit Verwaltungskonso-len ist aber keine Rede: Unter „Benutzerkonten“ oder „Windows-Fire-wall“ können Sie systemweite Einstellungen

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Konfigurationszentralen

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SyStemkomponenten

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Konfigurationszentralen

schd.msc), die „Dienste-Konsole“ (Services.msc) und einige mehr.

tipps zur Bedienung der SystemsteuerungMit circa 50 Standardeinträgen ist die Sy-stemsteuerung so umfangreich, dass Micro-soft gliedernde Kategorien eingeführt hat. Die Anzeige „Kategorie“ ist die Standardan-sicht, die alphabetische Ansicht „Große Sym-bole“ oder „Kleine Symbole“ ist aber auch noch so eben überschaubar. Aber die beste Möglichkeit, auch abgelegene Unterfunkti-onen der Systemsteuerung schnell aufzufin-

den, ist das Suchfeld rechts oben. Wenn Sie hier etwa „kenn“ eingeben, filtert der Explo-rer alle Funktionen, die mit Kennwörtern zusammenhängen. Wenn Sie den Eingabefil-ter auf ein „e“ minimieren, erhalten Sie sehr viele Unterfunktionen, mit dem Filter „e OR n“ praktisch alle. Das entspricht dann wei-testgehend dem sogenannten „God Mode“, der nicht mehr ist als eine ungefilterte Sy-stemsteuerung mit allen Unterfunktionen.

Für den direkten Aufruf oft benötigter Op-tionen gibt es diverse Varianten: Sie können die Systemsteuerung an die Taskleiste anhef-ten und dann wichtige Unterpunkte aus der Adressleiste des Explorers auf das Tasklei-sten-Icon ziehen und damit „anheften“. Jeder Hauptpunkt der Systemsteuerung lässt sich aber auch durch ein Kommando der „Con-trol.exe“ ansteuern. „Control“ allein startet die Systemsteuerung, mit dem Parameter

control.exe /name Microsoft.

[Name]

startet gezielt ein Unterpunkt. Die Liste der sogenannten „Canonical Names“ finden Sie auf der Microsoft-Seite http://goo.gl/pBxRN. So starten Sie etwa den Punkt „Standardpro-gramme“, indem Sie statt [Name] „Default-Programs“ einsetzen.

tipps zur Bedienung der mmCGerätemanager für die Hardware-Verwal-tung, Datenträgerverwaltung für Festplatten, Dienste-Konsole für die Hintergrundpro-zesse sind unentbehrliche Verwaltungswerk-zeuge. Die sollten Sie wie die Systemsteue-rung immer griffbereit halten. Unter Windows 7 lässt sich die „Systemverwal-tung“ im Startmenü platzieren.

Nach Rechtsklick im Startmenü und „Ei-genschaften fi Anpassen“ finden Sie ziemlich

weit unten die „Systemverwaltung“, die Sie hier in das Startmenü integrieren können.Unter Windows 8 kommen Sie über „Sy-stemsteuerung fi Verwaltung“ an die MMC-Konsolen. Wenn Ihnen das zu umständlich wird, sollten Sie den Ordner „\ProgramData\Microsoft\Windows\Start Menu\Programs\Administrative Tools“ aufsuchen, auf das Explorer-Symbol in der Taskleiste ziehen und damit „anheften“. Damit sind die Verwal-tungsprogramme hier immer per Rechtsklick verfügbar.MMC im Autorenmodus: Wenn Sie eine MMC-Konsole wie die „Computerverwal-tung“ starten, befinden Sie sich im Benutzer-modus, der keine Änderung an der Konsole erlaubt. Aber Umfang und Aussehen der MSC-Konsolen lassen sich komfortabel an-passen. Sie müssen nur die gewünschte Kon-sole mit dem Parameter „/a“ im Autorenmo-dus öffnen. Die Computerverwaltung heißt „Compmgmt.msc“, das darstellende Pro-gramm MMC.exe – also:

mmc.exe /a compmgmt.msc

Geben Sie diesen Befehl auf Kommandozeile oder im „Ausführen“-Dialog ein. Nun, im Autorennmodus, dürfen Sie über „Datei fi Snap-In hinzufügen/entfernen“ Änderungen vornehmen. Klicken Sie unter „Ausgewählte Snap-Ins“ doppelt auf „Computerverwal-tung“, und aktivieren Sie die Option „Nur die ausgewählten verfügbaren Erweite-rungen...“. Hier wählen ab, was Sie erfah-rungsgemäß nicht benötigen. Umgekehrt können Sie andere Komponenten einfügen. Um den Systemstandard nicht zu ändern, speichern Sie die Konsole mit „Datei, Spei-chern unter“ etwa als „Meine.msc“. Unter diesem Namen erreichen Sie ab sofort Ihre angepasste Verwaltung.

Hermann Apfelböck

Computerverwaltung im „Autorenmodus“: den Be-arbeitungsmodus erken-nen sie sofort am geän-derten Menü „datei“.

Alles anzeigen: nach einer möglichst ungenauen sucheinga-be erscheinen über 200 Funktionen.

Verwaltung im startmenü: Unter Windows 7 ist der schnelle Zugriff auf MsC-Konsolen einfach.

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SyStemkomponenten

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Sicherheit für Windows Sicherheit für Windows

Laufwerke verschlüsseln mit BitlockerDer Bitlocker von Microsoft bietet sichere Verschlüsselung von Datenpartitionen, USB-Medien oder auch des Systemlaufwerks. Auf Windows-8-Tablets ist das Systemlaufwerk standardmäßig Bitlocker-verschlüsselt. Auf PC-Systemen ist Bitlocker nur in höherwer-tigen Editionen enthalten (Windows 7 Ulti-mate, Windows 8 Pro).Davor schützt Bitlocker: Der Zugriff auf Bitlocker-Laufwerke erfolgt entweder auto-matisch bei der Windows-Anmeldung oder nach Eingabe des Kennworts. Damit schließt Bitlocker eine Sicherheitslücke, die beim Ver-lust des Gerätes (Notebook, Tablet) und beim Einbruch über ein Zweitsystem ent-steht: Die Daten unverschlüsselter Lauf-werke sind für jedes Windows- oder Linux-System ohne Kenntnis von Konten und Kennwörtern zugänglich. Bitlocker-Lauf-werke kann das Zweitsystem nicht lesen.

Windows 7 und 8 enthalten ein Arsenal von Sicherheitsfunktionen gegen Angriffe von außen und innen. Hier lesen Sie, was die wichtigsten Kom-ponenten leisten und wie Sie diese kompetent nutzen.

W indows hat Sicherheitsfunktionen bitter nötig: Es ist aufgrund seiner Verbreitung das bevorzugte An-

griffsziel für Internetbanditen und Daten-schnüffler. Mit gutem Grund baut Microsoft daher die Sicherheit von Version zu Version weiter aus. Dieser Beitrag zeigt den aktuellen Stand von Windows 7 und 8 mit den wich-tigsten Regeln für den praktischen Einsatz. Nicht berücksichtigt sind hier die umfang-reichen Wiederherstellungsoptionen für den Pannenfall: Lesen Sie hierzu die ausführ-lichen Beiträge ab Seite 112 und Seite 120.

Secure Boot mit UeFI-Firm-wareAuf neueren PCs, Notebooks und Tablets mit Windows 8 und UEFI-Firmware greift ein neuer Schutzmechanismus: Voraussetzung ist neuere UEFI-Firmware (Unified Extensible Firmware Interface) mit TPM-Chip (Trusted Platform Module). Secure Boot sichert den

Sicherheit für Windows

Boot-Prozess ab und startet nur noch zertifi-zierte, im TPM-Chip hinterlegte Systeme.Davor schützt Secure Boot: Die Funktion verhindert das Laden schädlicher Boot-Loa-der, die sich vor dem Windows-Start aktivie-ren, dann Windows starten und unter Win-dows unerkannt den Rechner kontrollieren. Solche elaborierte Schad-Software (Rootkits, Bootkits) zielt in der Regel nicht gegen den individuellen Rechner, sondern auf den Auf-bau einer Bot-Armee. Ein Schutz gegen sol-che Malware ist eine dringende Aufgabe, al-lerdings verhindert Secure Boot auch normale Betriebssysteme.Tipps für den Einsatz: Sie müssen nur aktiv eingreifen, wenn Secure Boot den Start eines Systems verhindert, das Sie laden wollen. Auf PCs und Notebooks lässt das Setup der UEFI-Firmware das Abschalten der Sicher-heitsfunktion zu – meistens auf der Register-karte „Security“. Auf Tablet-PCs mit Win-dows 8 ist das nicht möglich.

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Sicherheit für Windows

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Sicherheit für Windows

Tipps für den Einsatz: Alle Funktionen der L a u f w e r k s v e r-schlüsselung sind über die Kontext-menüs der Laufwerke bequem erreichbar: „Bitlocker aktivieren“, „Laufwerk entsper-ren“, „Bitlocker verwalten“. Für das Ver-schlüsseln einer Datenpartition, die nicht das Betriebssystem enthält, gibt es keine Ein-schränkungen. Bitlocker verschlüsselt NTFS, FAT32, FAT16 oder exFAT. Für das Ver-schlüsseln der Systempartition ist hingegen ein TPM-Chip notwendig (Trusted Platform Module) und eine zweite Partition auf dersel-ben Festplatte. Dies lässt sich über die Daten-trägerverwaltung durch Verkleinern der Sy-stempartition erreichen.

Bitlocker ist eine reine Partitionsverschlüs-selung. Um kleine Datenmengen zu ver-schlüsseln, gibt es zwei Möglichkeiten: das angesprochene Verkleinern einer Festplatte und Verschlüsseln der entstandenen kleinen Partition oder der Weg über eine VHD-Datei (Virtual Hard Disk). Eine VHD der ge-wünschten Größe erstellen Sie in der Daten-trägerverwaltung („Aktion fi Virtuelle Fest-platte erstellen“). Ist diese initialisiert, formatiert und als Laufwerk geladen, akzep-tiert sie Bitlocker wie eine Partition.

Security essentials als BasisschutzUnter Windows 7 ist der Defender noch als Antispyware spezialisiert, in Windows 8 ar-beitet die Schutz-Software als vollwertiges Antiviren-Programm. Damit hat Microsoft die Security Essentials, die Sie für Windows 7 als kostenlosen Download erhalten (www.microsoft.com/de-de/download), unverän-dert in Windows 8 eingebaut. Davor schützen die Security Essentials: Die Anti-Malware bietet einen Echtzeit-

schutz gegen Viren, Trojaner und Spyware, der das Laden solcher Schädlinge blockiert. Sie können dann entscheiden, ob Sie das Pro-gramm zulassen, löschen oder in Quarantäne aufbewahren wollen. Neben dem Echtzeit-schutz gibt es in regelmäßigen Abständen ei-nen Scan der Systemdateien „(Schnell“), den Sie auch auf alle Dateien ausweiten können („Vollständig“). Die Security Essentials oder der Defender in Windows 8 erhalten regel-mäßig neue Virensignaturen. Kostenpflichti-ge Antiviren-Programme bieten etwas besse-re Aktualität und höhere Erkennungsraten, zeigen aber meist auch höheren Ressourcen-verbrauch und aufdringlicheres Verhalten.Tipps für den Einsatz: Der Echtzeit-Viren-wächter kostet wie jede andere AV-Software Zeit und Ressourcen. Spürbar wird das, wenn er größere Programmsammlungen und ZIP-Archive durchsuchen muss. Manche Bremse können Fortgeschrittene nach Aufruf des „Windows Defender“ (MSASCui.exe) auf der Registerkarte „Einstellungen“ manu-

ell lösen: Unter „Ausgeschlossene Dateien und Speicherorte“ definieren Sie Pfade, die der Defender ignorieren darf, und unter „Er-weitert“ lassen sich Archivdateien von der Überwachung ausnehmen. Vergessen Sie nicht den abschließenden Klick auf „Ände-rungen speichern“.

Wenn Sie eine alternative AV-Software in-stallieren, sollten Sie den Defender (oder die Security Essentials) abschalten. Nachhaltig erledigen Sie das unter Windows 8 nach Auf-ruf der Dienstekonsole „services.msc“, in-dem Sie den „Windows Defender-Dienst“ erst „Beenden“ und dann neben „Starttyp“ auf „Deaktiviert“ setzen. Unter Windows 7 mit installierten Security Essentials heißt der Dienst „Microsoft Antimalware Service“.

Der eingebaute Smart-screen-FilterDer Smartscreen-Schutz soll Surfen und Downloads sicherer machen. Windows-Sy-steme bieten Smartscreen schon länger, aber erst mit Windows 8 geht Microsoft dazu über, auch Browser jenseits des eigenen Inter-net Explorer zu unterstützen.Davor schützt Smartscreen: Unter Win-dows 7 greift Smartscreen nur beim Internet Explorer. Sie erhalten eine Warnung, wenn Microsoft die besuchte Webseite als betrüge-rische Phishing-Seite bekannt ist („unsichere Webseite“). Sie erhalten ebenfalls eine War-nung, wenn ein Download keine Herstellersi-gnatur besitzt und die automatische Abfrage beim Microsoft-Server einen Schädling ver-muten lässt. Wenn Microsoft nichts über die Datei weiß, erscheint eine allgemeine War-nung, dass der Download unbekannt und theoretisch gefährlich sei. In Windows 8 funktioniert die Download-Kontrolle unab-hängig vom Browser. Phishing-Seiten meldet

Weitere Sicherheitsfunktionen im TelegrammWindows Update: Sicherheits-Updates sind unentbehrlich. Unter „Systemsteue-rung fi Windows-Update“ muss die auto-matische Installation der Updates einge-stellt sein.Wartungscenter: Unter „Systemsteuerung fi Wartungscenter“ finden Sie eine zentrale Anlaufstelle für wichtige Sicherheitskom-ponenten. Family Safety: Mit dieser Funktion kön-nen Sie Zeitbeschränkungen, Software- und

Webrichtlinien für Standardbenutzer vor-geben. Das Modul ist Standard in der Win-dows-8-Systemsteuerung, unter Windows 7 kann es als Bestandteil der Windows Live Essentials auf Wunsch nachinstalliert wer-den.Policies (Verbote): Die Windows-Regis-try erlaubt Hunderte vordefinierter Richtli-nien. Als dafür spezialisierte Zentralen ste-hen „Secpol.msc“ und in Pro-Editionen „Gpedit.msc“ zur Verfügung.

Bitlocker für kleine daten-mengen: die datenträger-verschlüsselung akzeptiert und verarbeitet virtuelle Festplatten genauso wie echte Partitionen.

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Sicherheit für Windows Sicherheit für Windows

Smartscreen aber auch hier nur beim Einsatz des Internet Explorer.Tipps für den Einsatz: Smartscreen warnt, aber verbietet nicht: Sie können sich über die Warnung hinwegsetzen. Über „Weitere Infor-mationen fi Trotzdem ausführen“ starten Sie die Webseite oder den Download. Erfahrene Windows-Nutzer können Smartscreen ent-schärfen oder ganz abschalten. Die Optionen finden sich unter „Systemsteuerung fi War-tungscenter fi Windows SmartScreen-Ein-stellungen ändern“.

Das Internet-Zonenmodell

Das Systemsteuerungs-Applet „Internetopti-onen“ enthält ein differenziertes Zonenmo-dell für den Zugang ins Internet. Die meisten PC-Benutzer dürfte die Registerkarte „Sicher-heit“ deutlich überfordern. Noch entschei-dender ist aber, dass dieser Dialog „Eigen-schaften von Internet“ nicht ist, was er vorgibt: Alle Einstellungen gelten nämlich nur beim Einsatz des Internet Explorer.Davor schützen die Internetoptionen: Die Registerkarte „Sicherheit“ erlaubt unter-

schiedliche Sicherheitsregeln für vier verschie-dene Webzonen: für nicht näher definierte Webseiten („Internet“), für das lokale Intra-net, für vertrauenswürdige und einge-schränkte Sites. Das Zonenmodell kann potenziell gefährliche Script- und ActiveX-Komponenten gezielt in jenen Internet-Zonen abschalten, wo sie zu erwarten sind, und dort erlauben, wo keine Gefahr droht. Tipps für den Einsatz: Firefox- oder Chrome-Nutzer können die „Internetopti-onen“ ignorieren. Als Benutzer des Internet Explorer 9 oder 10 sollten Sie sicherstellen, dass für die Zone „Internet“ die Standardstu-fe „Mittel bis hoch“ eingestellt ist. Alle ande-ren Stufen sind im privaten Umfeld meistens nicht definiert.

Wenn Sie auf einer wichtigen Internetseite mit der Sicherheitsstufe „Mittel bis hoch“ Probleme haben, gehen Sie im Internet Explo-rer auf „Internetoptionen fi Sicherheit fi Vertrauenswürdige Sites fi Sites“. Die Adres-se der aktuellen Seite steht bereits im Einga-befeld. Beginnt diese mit „https://“, klicken Sie auf „Hinzufügen“ und „Schließen“. An-

dernfalls deaktivieren Sie vorher die Option „Für Sites dieser Zone ist eine Serverüberprü-fung (https:) erforderlich“. Für die Zone „Vertrauenswürdige Sites“ gibt es kaum Ver-bote; somit ist auszuschließen, dass Sicher-heitseinstellungen die korrekte Darstellung behindern.

Die Windows-Firewall

Paketfilter wie die Windows-Firewall sind eine empfehlenswerte Ergänzung zum DSL-Router, der seinerseits einen Basisschutz bie-tet. Die Windows-Firewall wurde mit Win-dows XP eingeführt und gilt seit Windows 7 als ausgereift.Davor schützt die Firewall: Die Firewall blockt standardmäßig alle Zugriffsversuche aus dem Internet und lässt nur Daten passie-ren, die der PC zuvor tatsächlich angefordert hat. Alles andere – und damit auch Angriffs-versuche aus dem Web – weist die Firewall ab. Tipps für den Einsatz: Eine Meldung „Die Windows-Firewall hat [...] blockiert“ sollten Sie immer ernst nehmen. Nur wenn Sie das im Meldungsfenster angezeigte Programm selbst aufgerufen haben, können Sie mit „Zugriff zulassen“ die Blockade aufheben. Damit neh-men Sie das Programm dauerhaft in die Liste der zugelassenen Programme auf. Genau die-se Liste sollten Sie dann auch gelegentlich kontrollieren, um sicher zu sein, dass dort nur erwünschte Einträge stehen. Die Liste finden Sie unter „Systemsteuerung fi Windows Fire-wall fi Programm/App über die Windows-Firewall kommunizieren lassen“.

Benutzerkonten und Benut-zerkontensteuerungWindows fordert immer die Anmeldung an einem eingerichteten Konto. Ob Sie diese An-meldung mit einem Online-Konto verbinden (Windows 8), ob Sie das Konto ungeschützt durch automatische Anmeldung betreten, ob Sie ein Konto mit Administratorrechten oder eingeschränkten Rechten nutzen – das ist se-kundär. Entscheidend ist, dass Sie mit der Konto-Anmeldung immer eine definierte Rol-le mit definierten Rechten einnehmen. Ein zweites Konto startet übrigens immer mit – das System selbst.Davor schützen Benutzerkonten: Das sind die wichtigsten Schutzfunktionen und ihre Grenzen: • Zugangsschutz: Personen ohne Konto und Kennwort können sich nicht anmelden

smartscreen: der Filter warnt vor downloads unbekannter und nicht signierter Pro-gramme. Er warnt aber auch bei harmloser software, die er nicht kennt.

Zonenmodell mit unterschiedlichen sicherheitsregeln: den meisten Benutzern ist dieses Modell nicht bewusst. Es greift auch nur beim Einsatz des internet Explorer.

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Sicherheit für Windows

auf Pro-Versionen die Konsole „Lusrmgr.msc“ („Lokale Benutzer“) und den Dialog „control userpasswords2“.

ntFS-Rechte und eFS-Ver-schlüsselungWindows fordert seit Version Vista auf seiner Systempartition das Dateisystem NTFS. Es ist Voraussetzung für die Dateirechte der Be-nutzerkonten und des Systems selbst.Davor schützen NTFS-Rechte: Die Zu-griffssteuerungsliste (ACL) des Dateisystems ist technische Basis dafür, dass (Standard-) Benutzer nicht auf die Dateien anderer Kon-ten zugreifen können. Auch Konten vom Typ „Administrator“ dürfen längst nicht al-les: So verbieten es die Standard-NTFS-Rechte auch einem Admin-Konto, in System ordnern Dateien zu verändern. Ein zusätzliche Option ist die in NTFS einge-baute EFS-Verschlüsselung (Encrypting File

und somit Windows nicht benutzen. Der Zu-griff auf Festplatte und Dateien ist aber durch Zweitsysteme möglich.• Datenschutz: Die Benutzerdaten der Kon-ten sind automatisch durch NTFS-Rechte gegeneinander abgeschirmt. Dadurch kön-nen mehrere Personen mit einem System ar-beiten, ohne Zugriff auf die Dateien der an-deren Konten zu haben. Das gilt aber nur für „Standardbenutzer“. Der zweite Kontotyp „Administrator“ hat zwar zunächst auch keine Rechte auf Fremddateien, kann sich die Zugriffsrechte aber jederzeit verschaffen.• Systemschutz: Die Benutzerrolle und der Kontotyp („Administrator“ oder „Stan-dard“) schützen das System vor digitalen Schädlingen und vor Fehlbedienung. Selbst ein Administratorkonto hat unter Windows 7 und 8 aufgrund der Benutzerkontensteue-rung zunächst nur eingeschränkte Rechte und damit automatisch auch alle aus dem Konto gestartete Programme. Tipps für den Einsatz: Aufgrund der Be-nutzerkontensteuerung, die Administrator-konten automatisch herunterstuft, sind Kon-ten dieses Typs unter Windows 7 und 8 relativ sicher. Daher genügt auf einem von einer Person genutzten Windows im Prinzip das bei der Installation erstellte Administra-torkonto. Allerdings müssen Sie die Abfragen der Benutzerkontensteuerung („Möchten Sie zulassen…“) stets ernst nehmen: Diese sollten sich immer und eindeutig auf das Pro-gramm beziehen, das Sie selbst gerade zu starten versuchen. Ein „Ja“ bedeutet immer, dass Sie sich von einem sicheren Benutzer-kontext in den Admin-Status hochstufen, der theoretisch alles darf.

Für andere PC-Benutzer oder für erhöhte Sicherheit für sich selbst, legen Sie unter „Sy-stemsteuerung fi Benutzerkonten“ neue Konten vom Typ „Standardbenutzer“ an. Wenn Sie als eingeschränkter Standardbe-nutzer Aktionen auslösen, die Administrator-rechte erfordern, erscheint ebenfalls ein Dia-log der Benutzerkontensteuerung: Hier ist es aber nicht mit einem „Ja“-Klick getan, son-dern Sie müssen das Kennwort eines Admini-stratorkontos eingeben. Standardbenutzer, die kein Admin-Kennwort kennen, kommen nicht über diese Hürde.

Der Systemsteuerungspunkt „Benutzer-konten“ genügt zum Einrichten und Entfer-nen von Konten. Für Aktionen wie das Deak-tivieren von Konten oder für automatische Anmeldung ohne Kennwort verwenden Sie

System), die allerdings nur in Windows-Pro-Editionen freigeschaltet ist: Derart verschlüsselte Dateien und Ordner können im eigenen Konto normal genutzt wer-den, sind aber für andere Windows-Konten und auch beim „Einbruch“ über ein Zweitsystem un-lesbar.

Tipps für den Einsatz: In einem Konto vom Typ „Administrator“ können Sie grundsätz-lich alle NTFS-Rechte neu setzen. Das ge-schieht bei Ordnern wie Dateien nach Rechtsklick über „Eigenschaften fi Sicher-heit“. Notwendig ist die Aktion vor allem bei Multi-Boot-Systemen und auf externen USB-Festplatten, die auf mehreren PCs genutzt werden. Wenn Sie im genannten Dialog über „Bearbeiten“ keinen Vollzugriff für Ihr Kon-to einstellen können, hilft es, über „Erwei-tert“ den Besitzer zu „Ändern“ und die Ver-erbung der Rechte zu deaktivieren. Der komplizierte Unterdialog hat unter Windows 8 mit der Schaltfläche „Vererbung deaktivie-ren“ Klarheit gewonnen.

Die EFS-Dateiverschlüsselung nutzen Sie ebenfalls über die „Eigenschaften“ von Da-teiobjekten: Hier finden Sie unter „Erwei-tert“ die Option „Inhalt verschlüsseln“.

Hermann Apfelböck

standardbenutzer beim Versuch, die Firewall-Einstellungen zu öffnen: oh-ne das Kennwort eines der beiden aufgeführten Administratoren geht es hier nicht weiter.

nTFs-Rechte schützen Benut-zer- und system-dateien (oben). Ein Administrator-konto kann aller-dings jede Be-rechtigung manu-ell ändern (unten).

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Heimnetzwerk und Internet Heimnetzwerk und Internet

ser Adresse – typisch etwa 192.168.1.240 –können Sie aber dem Router überlassen. Der macht das automatisch, sofern in der Router-Konfiguration die Option „DHCP-Server“ aktiv ist. Jedes Windows-Gerät braucht einen Netzwerkadapter, entweder eine(n) Ethernet-Netzwerkkarte/Chip für verkabelte Verbin-dung oder einen Funkadapter für WLAN. Bei Notebooks ist beides Standard, bei PCs fehlt oft ein WLAN-Adapter, den Sie in Form eines USB-WLAN-Sticks nachrüsten können. Im Zweifel kontrollieren Sie im Windows-Gerätemanager (devmgmt.msc) unter „Netz-werkadapter“, was Ihr System dort anzeigt, ferner ob alles aktiviert ist und nach Doppel-klick meldet: „Das Gerät funktioniert ein-wandfrei“.

Netzwerken ist ganz einfach? Misstrauen Sie flockigen Ansagen „Klick und alles ist gut“: Netzwerken ist kompliziert, die Mög-lichkeiten allerdings verlockend. Lesen Sie hier, wie Sie die wich-tigsten Windows-Op-tionen nutzen.

N euere Windows-Systeme versammeln die wichtigsten Netzwerkeinstellungen im „Netzwerk- und Freigabecenter“.

Hinzu kommen mit der Heimnetzgruppe eine relativ bequeme Art der Datenfreigabe und mit dem Windows Media Player eine Software mit Server-Qualitäten. Neben die-sen Hauptthemen streifen wir mit Windows-Netzwerkprofilen, IP-Adressen und Funk-netzeinstellungen einige Grundlagen zum Netzwerk, ohne die es einfach nicht geht.

Hardware und Basiskonfigu-rationIn diesem Beitrag geht es ausschließlich um Windows im Netz. Bevor Sie jedoch Win-dows und seine Netzkomponenten einsetzen

Netzwerken mit Windows

können, muss ja eine funktionierende Basis bereits stehen – in aller Kürze: Die Zentral-einheit Router muss funktionieren und für den Internetzugriff mit einem DSL-Modem verbunden sein – eine Basis, die meistens der Provider legt. Für mobiles Funknetz muss im Router ferner „WLAN“ oder „Drahtlos“ ak-tiviert sein – auch dies ist in der Regel Stan-dard. Für die Konfiguration des Funknetzes sind jedoch schon Sie gefragt: Sie benötigen einen Netzwerknamen (SSID), einen Ver-schlüsselungstyp (WPA) und ein Kennwort („Netzwerksicherheitsschlüssel“). Damit melden Sie sich später mit Windows im Funknetz an.

Jedes (Windows-)Gerät im Netz braucht eine eindeutige IP-Adresse. Die Vergabe die-

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Heimnetzwerk und Internet

Windows geht ins netz und InternetBei einer verkabelten Verbindung zum Rou-ter erhält Ihr Rechner beim Start automa-tisch eine IP-Adresse und ist damit sofort im Netz. Dies kann Ihnen ein Klick auf das Netzwerksymbol in der Taskleiste belegen oder der Start Ihres Internet-Browsers.

Wenn Sie auf einem Gerät das Funknetz verwenden, müssen Sie sich ausweisen. Dazu klicken Sie auf das Netzwerksymbol in der Taskleiste, wählen in der Liste der jetzt ange-zeigten Funknetze den Namen Ihres Netzes (SSID) und geben dann das zugehörige Kenn-wort ein. Diese Aktion muss bei jedem Rech-ner (um genau zu sein: bei jedem WLAN-Adapter) nur einmal manuell geschehen, künftig kann es sich beim Start automatisch verbinden, sofern das heimische, namentlich bekannte Netzwerk erreichbar ist.

Ein Windows-Gerät im Netz sollte beim Klick auf „Netzwerk“ im Navigationsbe-reich des Explorers sich selbst (Rechnerna-me) und zumindest den Router anzeigen. Wenn Sie das Router-Icon anklicken, startet der Standard-Browser mit der Konfigurati-onsoberfläche des Routers.

Das richtige netzwerkprofil einstellenOb ein Gerät mit Windows 7 oder 8 im Netz sich wirklich zeigt und gegebenenfalls sogar Freigaben anbieten kann, ist vom Netzwerk-typ abhängig. In der Systemsteuerung finden Sie das wichtige „Netzwerk- und Freigabe-center“. Unter „Aktive Netzwerke anzeigen“ sehen Sie Ihren aktiven Netzwerkadapter und darunter den Netzwerktyp. Im privaten Umfeld sollte hier „Heimnetzwerk“ (Win-

dows 7) oder „Privates Netzwerk“ (Win-dows 8) stehen. Nur mit diesem Netzwerk-profil erlaubt Windows Netzwerkfreigaben und die Verwendung der Heimnetzgruppe.

Ein allererstes Netzwerkprofil erstellt Win-dows bei der Installation. Wenn Sie (oder der OEM-Hersteller) dort fälschlich ein „Öffent-liches Netzwerk“ eingestellt haben, sollten Sie dies korrigieren:Unter Windows 7 klicken Sie im „Netz-werk- und Freigabecenter“ einfach auf den

Link „Öffentliches Netzwerk“ unterhalb Ihres Netzwerkadapters. Im nachfolgenden Fenster wählen Sie „Heimnetzwerk“. Damit ist das Profil umgestellt. Unter Windows 8 erfordert das Umstellen des Netzwerkprofils einige Klimmzüge. Bei WLAN-Adaptern klicken Sie auf das Netz-werksymbol in der Taskleiste und dann rechts auf Ihr Funknetz. Werfen Sie es nach Rechtsklick mit „Dieses Netzwerk nicht mehr verwenden“ aus der Systemkonfigura-tion. Danach verbinden Sie sich neu mit Ih-rem Netz, wobei Sie wieder das Kennwort eingeben müssen. Jetzt erscheint die ge-wünschte Abfrage, ob es sich um ein öffent-liches oder privates Netz handelt, und Sie können sich für das private Heimnetz ent-scheiden und damit Ihre falsche Festlegung korrigieren.

Bei verkabelter Verbindung erfordert die Umstellung den Gang in die Registry: Die Netzwerkprofile stehen unter „Hkey_Local_Machine\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\NetworkList\Profiles\ <Nummer>“.

Wenn Sie Ihr aktuelles Profil dort orten können, setzen Sie den DWord-Eintrag „Ca-tegory“ auf „1“ – der Wert für ein privates

Profil. Andernfalls hilft nur Löschen al-ler Profile, Neustart und dann die Wahl des richtigen Netz-werktyps.

Vergessen Sie die Arbeitsgruppe!Es ist ein unausrottbares Gerücht, dass die sogenannte „Arbeitsgruppe“ bei Netzwerkfreigaben eine wesentliche Rolle spielt. Die „Arbeitsgruppe“ er-scheint unter den „Systemeigenschaften“, die Sie am schnellsten mit Win-Pause errei-

chen. Mit „Einstellungen ändern“ lässt sich der Name der Arbeitsgruppe definieren. Das ist aber völlig unnötig: Dieser Name hat keinerlei technische und authentifizie-rende Funktion, allenfalls organisato-rischen Wert in einem größeren Betrieb.

Am Windows-Rechner muss mindestens ein netzwerkadapter verbaut sein und funktionieren. Wenn sie zwischen Funk und Kabel wählen können, entscheiden Komfortaspekte.

Auswahl des netzwerk-typs: diese Entscheidung ist wichtig für die sicher-heitsvorgaben. nur ein pri-vates Heimnetzwerk er-laubt Komfortfunktionen wie die Heimnetzgruppe.

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Heimnetzwerk und Internet Heimnetzwerk und Internet

So funktioniert die Heim-netzgruppeWindows 7 und 8 bieten die „Heimnetzgrup-pe“, die den Austausch von Dateien innerhalb privater Netze vereinfacht. Windows 8 bietet Zugriff auf die Heimnetzgruppe sowohl in der Modern UI unter „PC-Einstellungen fi Heimnetzgruppe“ und in der klassischen Sy-stemsteuerung am Desktop. Im Folgenden beschreiben wir aus zwei Gründen nur den klassischen Weg über die Systemsteuerung: Erstens gilt der auch für Windows 7, zweitens hat die Modern UI nicht alle Optionen im Re-pertoire. Heimnetzgruppe erstellen: Wenn das pri-vate Netzwerkprofil aktiv ist (siehe oben), ist eine neue Heimnetzgruppe schnell erstellt. Verwenden Sie im „Netzwerk- und Freigabe-center“ den Link „Heimnetzgruppe“ und dort „Heimnetzgruppe erstellen“. Im darauf folgenden Abfragefenster entscheiden Sie, welche Daten des aktuell genutzten Geräts Sie

freigeben möchten. Das lässt sich aber jeder-zeit später korrigieren. Danach erscheint ein zehnstelliges Kennwort für den Zutritt in die Heimnetzgruppe. Notieren müssen Sie das nicht zwingend, denn es ist über „Systemsteu-erung fi Heimnetzgruppe“ jederzeit zugäng-lich. Zutritt zur Heimnetzgruppe: Um auf einem anderen PC in eine bestehende Gruppe einzu-treten, gehen Sie im „Netzwerk- und Freiga-becenter“ auf „Heimnetzgruppe“. Windows meldet sofort oder nach kurzer Suche die be-stehende Gruppe und bietet „Jetzt beitreten“. Auch hier ist über die eigenen Freigaben zu entscheiden. Nach Eingabe des Kennworts gehört der Rechner zur Gruppe.Datenaustausch: Die freigegebenen Da-teien der zugehörigen Rechner finden Sie im Navigationsbereich des Windows-Explorer unter „Heimnetzgruppe“. Die eingetragenen PCs zeigen dann wieder die typischen Biblio-theksnamen wie „Musik“ und „Bilder“. Es

ist aber nach Einrichten der Gruppe jederzeit möglich, weitere beliebige Ordner über Rechtsklick und „Freigeben für“ zugänglich zu machen. Dabei können Sie zwischen Lese- und Schreibzugriff unterscheiden.

Vor- und nachteile der HeimnetzgruppeVorteile: Technisch ist die Heimnetzgruppe zwar kein grundsätzlicher Fortschritt, aber sie vereinfacht den Datenaustausch im pri-vaten Netz deutlich. Das Hauptproblem bei konventionellen Freigaben auf Kontoebene war immer der komplizierte Zusammenhang zwischen den Netzfreigaben und den lokalen Rechten: Einem Netzteilnehmer, der keine lo-kalen NTFS-Rechte besitzt, hilft eine Freiga-be gar nichts. Das heißt: Der Netzzugriff muss mit Kontodaten erfolgen, die auf dem entfernten Rechner die notwendigen Rechte sichern.

Für Netzwerklaien ist die Heimnetzgruppe ein Segen, denn sie verlangt keine Kenntnisse über lokale NTFS-Rechte. Mit dem Erstellen einer Gruppe entstehen automatisch ein neues Standardkonto „HomeGroupUser$“ und die Benutzergruppe „HomeUsers“. Win-dows kümmert sich bei Freigaben automa-tisch darum, dass die betroffenen Dateien die nötigen NTFS-Rechte erhalten.Nachteile: Die Heimnetzgruppe verstehen nur Windows 7 und 8. Ältere Windows-PCs, Apple- und Linux-Rechner sind auf konventi-onelle Freigaben auf Benutzerebene angewie-sen.

Mit den primär angebotenen Freigabeob-jekten wie „Bilder“, „Dokumente“ meint Windows 7 und 8 die Systembibliotheken in-klusive aller enthaltenen Ordner. Für viele Windows-Benutzer bleibt vermutlich unklar, was er da eigentlich freigibt.

Freigaben für andere Be-triebssystemeFür ältere Windows-Systeme oder für Linux bieten Windows-7- oder Windows-8-Rechner weiterhin die klassische Freigabe auf Be-nutzer ebene, problemlos auch neben einer bestehenden Heimnetzgruppe: Nach Rechts-klick auf einen Ordner und „Eigenschaften fi Freigabe fi Erweiterte Freigabe“ erscheint der alte Freigabedialog. Hier müssen Sie nach „Diesen Ordner freigeben“ einen Namen für das Netzwerk vergeben und dann die „Be-rechtigungen“ definieren. Beachten Sie hier, dass die Freigabe für „Jeder“ nur alle defi-

Neue IP-Adresse und konstante IP-Adresse Bei Netzwerkproblemen hilft oft die Neuanmeldung im Netzwerk (nicht am System). Dabei erhält das Gerät eine neue IP-Adresse und damit eine frische Identität. Am Windows-PC klicken Sie auf das Netz-werksymbol in der Taskleiste, wählen „Netzwerk- und Freigabecenter öffnen“ und dann „Adaptereinstellungen ändern“. Nach Doppelklick auf Ihre aktuelle Netz-werk-Hardware (eventuell sind mehrere Adapter in der Liste) wählen Sie „Deakti-vieren“. Ein weiterer Doppelklick schaltet die Hardware wieder ein. Was für Win-dows-PCs gilt, gilt auch für sonstige Geräte wie Repeater und Router. Bei diesen Kom-

ponenten heißt es einfach: Strom aus – kurz warten – und wieder einschalten.Konstante IP-Adresse: Bei Windows-PCs, die eine feste Rolle im Netzwerk spie-len (Medien-Server), ist eine feste IP zuver-lässiger. Die richten Sie über „Netzwerk- und Freigabecenter fi Adaptereinstellungen än-dern“ nach Rechtsklick auf den Adapter unter „Eigenschaften“ ein. Nach Doppel-klick auf „Internetprotokoll Version 4“ tra-gen Sie eine IP-Adresse ein, etwa die, die der Befehl „ipconfig“ auf der Kommandozeile aktuell meldet. „Subnetzmaske“ ist 255.255.255.0, Standard-Gateway und DNS-Server die IP-Adresse Ihres Routers.

Einstellungen der Heimnetzgruppe: in der systemsteuerung ist die Konfiguration jeder-zeit einsehbar und kor-rigierbar. Auch das Kennwort notiert Win-dows für sie.

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Heimnetzwerk und Internet

nierten Konten des Rechners meint. Beim LAN-Zugriff müssen also Name und Pass-wort eines Kontos eingegeben werden.

Streaming mit dem Win-dows media playerWer auf einem PC im Netzwerk eine große Audio-/Video-/Bilder-Sammlung besitzt, möchte diese im Heimnetz am besten auf al-len Geräten nutzen. Die Heimnetzfreigabe oder Freigabe auf Kontoebene ist die eine Option, die für Medien komfortablere Alter-native ist ein Streaming-Server: Hier sind die Medien im Netz nicht als Dateiobjekt ver-fügbar, sondern nur als Stream abspielbar. Um Benutzerrechte müssen Sie sich hier nicht kümmern, und für schicke medientypische Kategorien sorgt der Server (Interpret, Al-bum etc.). Als Medien-Server brauchen Sie unter Windows 7 und 8 nur den Windows Media Player 12 – keine externe Software, keine Heimnetzgruppe, keine sonstige Frei-gaben. Es muss sich nur um ein privates Netzwerk handeln (siehe oben). 1. Starten Sie den Windows Media Player und klicken Sie auf „Streamen fi Automa-tische Wiedergabe der Medien durch Geräte zulassen“. Kleiner Exkurs: Mit der weiteren Option „Streamen fi Remotesteuerung des Players zulassen“ können Sie außerdem den umge-kehrten Weg erlauben, nämlich dass ein ent-fernter Rechner Videos und Musik an diesen PC zum Abspielen schickt (Push). Diese Op-tion können Sie auch auf Windows-PCs akti-vieren, die zwar keine Medien-Server sind, aber gute Wiedergabe-Hardware besitzen. Alle Geräte, an die Sie Musik schicken kön-

nen, erscheinen im Windows Media Player und im Windows-Explorer, wenn Sie „Wie-dergeben auf“ wählen. 2. Nun teilen Sie dem Windows Media Pla-yer mit, welche Medien er im Netz anbieten soll: Standardmäßig sind das die Audio-, Vi-deo- und Bilddateien aus den Windows-Bi-bliotheken. Über „Organisieren fi Biblio-theken verwalten fi Musik“ (oder „Videos“) können Sie direkt über den Media Player Ordner hinzufügen oder herausnehmen. Be-achten Sie, dass Sie damit die Windows-Bibli-otheken verändern und dass umgekehrt Än-derungen der Windows-Bibliotheken über den Explorer die Medienbibliothek des Pla-yers verändern.3. Danach brauchen Sie Geduld: Das Schrei-ben der Medienbibliothek mit allen Meta-daten kann dauern. Zugriffsversuche von

anderen Geräten vor Abschluss der Medien-bibliothek sind ergebnislos. Nach unserer Erfahrung sollten Sie dem PC, der als Medi-en-Server dient, eine feste IP zuweisen (siehe Kasten „Neue IP-Adresse und konstante IP-Adresse“). Starten Sie nach der gesamten Ak-tion den PC neu.4. Der Medien-Server sollte nun auf allen Ge-räten sichtbar sein: in einem Windows Media Player unter „Andere Medienbibliotheken“, in der Musik-App von Windows 8 unter „Computer“, auf einem Smart-TV oder Smartphone bei der Quellenauswahl als „Windows Media Server“. Die Geräte im LAN können dann Medien auswählen und abspielen. Auf dem Server muss der Win-dows Media Player nicht laufen – das Strea-men besorgt ein Hintergrunddienst.

Hermann Apfelböck

Zugriff auf FTP-Server

Unter Windows 7 und 8 ist ein FTP-Programm nicht mehr zwingend notwendig. Auch der Explorer beherrscht den Zugriff auf FTP-Server. In Windows 8 navigieren Sie mit dem Explo-rer auf „Computer“ und klicken im Ribbon-Menü auf „Com-puter fi Netzwerkadresse hinzufügen“. In Windows 7 gehen Sie analog auf „Computer“ und blenden mit Alt-D das Datei-menü ein. Hier finden Sie „Netzwerkadresse hinzufügen“.

Der Rest ist bei beiden Systemen identisch: Nach „Weiter fi Netzwerkadresse auswählen fi Weiter“ geben Sie die FTP-Adresse ein. Diese beginnt immer mit „ftp://“ oder „ftps://“. Alles Nachfolgende können Sie Ihrem bisherigen FTP-Pro-gramm entnehmen oder vom Betreiber des Servers erfahren. Nach „Weiter“ tragen Sie noch Ihren Benutzernamen für den FTP-Server ein und klicken „Weiter“ und „Fertig stellen“. Der

FTP-Server ist nun unter „Computer“ eingetragen. Beim ersten Zu-griff können Sie festlegen, ob sich Windows das Zugangskennwort

merken darf.

FTP-Zugriff ohne FTP-software: der Explorer kann FTP-server direkt unter „Computer“ ein-binden.

streaming-server für Medien: die Mediensammlung, die sie im gesamten netzwerk bereitstellen möchten, definieren sie am server-PC direkt im Windows Media Player. ohne diese Aktion übernimmt der Player einfach die Windows-Bibliotheken.

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Task- und Boot-Management Task- und Boot-Management

standardmäßig auf der Registerkarte „Pro-zesse“ (Windows 7) oder „Details“ (Win-dows 8) anbietet, sind nämlich nur eine knappe Auswahl. Wenn Sie einen Spalten-kopf wie „Name“ rechts anklicken, erhalten Sie die Option „Spalten auswählen“. Die bie-tet dann weitere und zum Teil fundamentale Taskeigenschaften wie etwa „Befehlszeile“ oder „CPU-Zeit“.

taskmanager unter Win-dows 7 und 8Der neue Taskmanager von Windows 8 hat viel Lob und Aufmerksamkeit erhalten. Neu sind aber nur die Optik und die Logik der Registerkarten. Damit fällt er insgesamt übersichtlicher und komfortabler aus. Tech-nisch kann er nicht grundlegend mehr. In der Standardansicht zeigt der Taskmanager nur eine Namensliste der vom Benutzer gestar-teten Prozesse. Erst der Klick auf „Mehr De-

Im Windows-Alltag ist es nicht notwendig, dauernd laufende Pro-zesse zu kontrollieren, selbststartende Soft-ware zu zähmen oder die Boot-Umgebung zu ändern. Manchmal aber doch – und dann dringend. Die nötigen Werkzeuge sind an Bord.

W indows bringt taugliche Tools mit, um im Fall des Falles ein hängendes Programm gewaltsam zu beenden,

eine automatisch startende Software aus dem Autostart zu nehmen oder die Boot-Reihen-folge umzustellen. Lesen Sie hier, wie Sie mit dem Taskmanager und der „Systemkonfigu-ration“ (Msconfig) Systemprobleme in den Griff bekommen.

taskmanager: killer und InfozentraleDer Taskmanager („Taskmgr.exe“) hat eine exponierte Stellung unter Windows: So lange das System nicht mausetot ist, kommen Sie mit Strg-Shift-Esc oder Strg-Alt-Entf immer an dieses Programm. Das ist vor allem wich-tig, wenn in einem abgestürzten Windows-Explorer alle normalen Wege des Programm-starts scheitern: Dann laden Sie mit diesen Tastenkombination den Taskmanager, mar-

Task- und Boot-Management

kieren in der Prozessliste den „Windows-Explorer“ (oder „explorer.exe“) oder den Prozess, den Sie für die Probleme verant-wortlich machen, und wählen nach Rechts-klick „Task beenden“. Noch härter ist nach Rechtsklick die Option „Prozessstruktur be-enden“, falls „Task beenden“ nicht zum Er-folg führt. Nach dem gewaltsamen Ende des Tasks kann der Taskmanager das gewünsch-te Programm sofort wieder neu starten; dazu verwenden Sie „Datei fi Neuen Task ausfüh-ren“ und geben etwa explorer.exe ein.

Neben dieser Hauptaufgabe als Killer und Nothilfe-Shell bietet das Windows-Tool un-zählige Informationen. Die dienen nicht nur der Systemüberwachung hinsichtlich CPU- und Speicherverbrauch oder Netzwerk-durchsatz. Sie helfen Ihnen zum Beispiel auch, um schnell den Programmaufruf und Ordnerpfad eines laufenden Programms he-rauszufinden: Die Info-Spalten, die das Tool

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Task- und Boot-Management

tails“ führt dann zur eigentlichen Profi-An-sicht der Registerkarte „Prozesse“. Sie bietet eine neue Gruppierung in „Apps“, „Hinter-grundprozesse“ und „Windows-Prozesse“. Dies erleichtert die Risikoabschätzung beim Beenden von Tasks: Insbesondere das Ab-schießen von Windows-Prozessen kann die Stabilität des gesamten Systems gefährden.

Eine „Heat Map“ färbt die Prozesse bei hoher Aktivität zunehmend dunkler – und dies jeweils differenziert für die einzelnen Ka-tegorien (CPU, RAM, Festplatte, Netzwerk). Man erkennt also ohne Spaltensortierung so-fort, welcher Prozess auf welcher Hardware-Ressource gerade aktiv ist. Die Registerkarte „Leistung“ legt alles zusammen, was der alte Taskmanager bisher unter „Leistung“ und „Netzwerk“ grafisch anzeigen konnte. Hin-zu kommen unter anderem noch die Fest-platten- und Bluetooth-Leistung.

Wenn Sie unter Windows 8 die klassische Ansicht „Prozesse“ der Windows-Vorgänger mit ihren zahlreichen optionalen Info-Spal-ten bevorzugen, dann gehen Sie zur Register-karte „Details“.

Selbststartende Software zähmenUm automatisch startende Software zu kon-trollieren oder abzuschalten, hilft unter Win-dows 8 die Registerkarte „Autostart“ des Taskmanagers. Unter Windows 7 finden Sie diese Option in der „Systemkonfiguration“ (Msconfig.exe) auf der Registerkarte „Sy-stemstart“. Funktional sind die Unterschiede gering: Windows 8 beurteilt zusätzlich die Bremswirkung der einzelnen Programm-starts als „Startauswirkungen“ und bietet eine Websuche zu den Tasks an.

Um einen Autostart zu unterbinden, kli-cken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen dann „Deaktivieren“ aus. In Msconfig unter Windows 7 entfernen Sie das Häkchen vor dem Tasknamen.

mit msconfig den System-start steuernDie „Systemkonfiguration“ (Msconfig.exe) ist ein nützliches Hilfsprogramm für die wichtigsten Einstellungen des Systemstarts. Die Optionen befinden sich auf der Register-karte „Start“: Bei einer Multi-Boot-Konfigu-ration können Sie hier „Als Standard“ das System festlegen, das ohne Eingriff automa-tisch laden soll, und wie lange die Wartezeit ausfallen soll („Timeout“). Msconfig kann

auch einen Boot-Eintrag „Löschen“ und da-mit ein deinstalliertes Windows aus dem Boot-Manager nehmen. Darüber hinaus gibt es für jedes Windows-System einige Proto-koll- und Debug-Optionen.

Msconfig hilft aber auch bei Startproble-men aufgrund fehlerhafter Systemdienste und Software. Dazu wählen Sie auf der Regi-sterkarte „Allgemein“ die Option „Benutzer-definierter Systemstart“ und deaktivieren darunter alle Optionen außer „Systemdienste laden“. Danach aktivieren Sie auf der Regi-sterkarte „Dienste“ die Option „Alle Micro-soft-Dienste ausblenden“.

Übrig bleiben Systemdienste anderer Her-steller, die Sie jetzt testweise insgesamt oder – bei bestimmtem Verdacht – einzeln ab-schalten. Durch mehrmalige Neustarts fin-den Sie auf diese Weise die Problemursache heraus und deaktivieren den Dienst dauer-haft.

Der editor für die Boot-kon-figurationsdatenMsconfig ist beim Zugriff auf die Boot-Um-gebung auf die populärsten Änderungswün-sche beschränkt. Das Spezialwerkzeug hier-für heißt Bcdedit (Editor für Boot Configuration Data) und ist ein Kommando-zeilenprogramm, das Sie in einer Eingabeauf-forderung mit Administratorrechten verwen-den können. Am praktischsten ist es, mit Bcdedit nur das unbedingt Notwendige und den Rest mit Msconfig zu erledigen. So er-stellt etwa folgender Befehl

bcdedit /copy {current} /d

"Win8-Debug"

einen zweiten Eintrag für das aktuell lau-fende System im Boot-Manager. Weitere Op-tionen stellen Sie dann mit dem bequemeren Msconfig ein.

Hermann Apfelböck

Windows-8-Taskmanager mit weiteren spalten: noch mehr infos gibt es auf der Registerkarte „details“. die entspricht der Registerkarte „Prozesse“ älterer Versionen.

Hilfsprogramm Mscon-fig bei startproblemen: das Tool kann dienste abschalten und be-herrscht fundamentale Eingriffe in die Boot-Umgebung.

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Windows-Suche und Index Windows-Suche und Index

Diese Suche arbeitet nämlich unabhängig vom Index, ist aber natürlich schneller, wenn sie auf den Index zurückgreifen kann.

Suchsyntax und virtuelle FilterDie Windows-Suche interpretiert wie Google zwei oder mehrere Wörter automatisch als UND-Verknüpfung. Um einen Begriff bei der Suche auszuschließen, verwenden Sie – eben-falls wie bei Google – ein vorangestelltes Mi-nuszeichen. Mit diesen einfachen Mitteln kommen die meisten Anwender schon ziem-lich weit. Die Möglichkeiten reichen freilich – und wieder wie bei Google – weit über die-se intuitive einfache Syntax hinaus: Die Win-dows-Suche unterstützt neben „AND“, „OR“, „NOT“ (Großschreibung!) und Klammergruppierung zahlreiche Eigen-

Suche und Indizierung von Benutzerdaten gehört unter Windows zum Standard. Damit finden Sie Ihre Dateien nicht nur aufgrund des Namens, sondern auch über deren In-halt. Lesen Sie hier, wo und was Windows 7 und 8 suchen.

D ie Windows-Suche hat alles, was Sie für das schnelle Auffinden von lokalen Da-teien und Inhalten brauchen: Eine je

nach Bedarf simple oder hochkomplexe Ab-fragesyntax, einen Indexdienst zur Beschleu-nigung der Suche und Inhaltsfilter für alle wesentlichen Dateitypen. Die richtige Nut-zung ist aber gar nicht so einfach und immer wieder Anlass zur Verwirrung. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps und Infos.

kompliziert: Die verschie-denen SuchfelderEs gibt drei Orte, wo Sie Suchabfragen star-ten können:1. Das Suchfeld im Windows-7-Startmenü dient standardmäßig (ohne Konfigurati-onseingriff) der Programmsuche, um genau zu sein, der Suche nach Programmen, die sich

Suchen & finden unter Windows

als Links im Startmenü befinden. Die Ent-sprechung unter Windows 8 ist die Suche am Startbildschirm durch einfaches Eintippen. Dabei sucht Windows 8 automatisch „Apps“, was Sie durch Anklicken einer ande-ren Quelle ändern können („Dateien“, „Ein-stellungen“, „Skydrive“, „Store“).2. Die allgemeine Suche nach Win-F arbeitet identisch unter Windows 7 und 8, auch wenn sich die Optik deutlich unterscheidet: Diese Suche bezieht sich auf alle Dateien, die im Index aufgenommen wurden (siehe unten). Ist der Index leer, findet diese Suchoption de-finitiv nichts.3. Das Suchfeld im Explorer-Fenster (rechts oben) ist eine zuverlässige Möglichkeit, um im aktuellen Ordner zu suchen, egal ob Sie sich in einem Datenordner oder einem Shell-Ordner wie der Systemsteuerung befinden.

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Windows-Suche und Index

schaften wie „name:“, „ordnername:“, „er-weiterung:“, „datum:“ und „größe:“. Durch den Doppelpunkt erkennt Windows, dass Sie eine Eigenschaft abfragen wollen. Das Ex-plorer-Suchfeld färbt die Eigenschaft sofort blau, wenn es diese als unterstützte Eigen-schaft erkennt.

Um an einem komplexerem Beispiel zu te-sten, was mit dieser Syntax möglich ist, sollten Sie im Ordner „\Windows\System32“ folgende Abfrage in das Suchfeld rechts oben eingeben:

(erweiterung:(cpl OR msc) OR

name:systemprop*.exe)

ordnername:system32

Sie erhalten als Ergebnis alle Systemsteue-rung-Applets, alle Verwaltungskonsolen so-wie einige Systemzentralen. Solche kompli-zierten Filter können Sie mit „Suche speichern“ dauerhaft ablegen.

Index-Dienst und System-steuerungs-AppletDie Suche im Startmenü und im Suchfeld des Explorers funktioniert auch ohne Indizie-rung. Aber alles was im Index steht, macht die Suche wesentlich schneller. Windows muss dann nicht mehr die Dateien durchsu-chen, sondern nur noch den bereits nach Schlagwörtern organisierten Index. Umge-kehrt ist es aber kontraproduktiv, den Index mit unnötigem Ballast aufzublähen: Dadurch wird die Suche wieder langsamer, und die Festplatten kommen nicht mehr zur Ruhe. Windows-Dienst Wsearch: Verantwort-lich für die Indizierung ist der Systemdienst „Windows Search“ (interner Kurzname „Wsearch“). Es gibt Benutzer, die die Indizie-rung komplett abschalten möchten. Dies ist in der Dienstekonsole „services.msc“ nach Doppelklick dieses Dienstes problemlos möglich: Nach „Beenden“ schalten Sie den Dienst über „Starttyp“ auf „Deaktiviert“ und bestätigen mit „OK“.Indizierungsoptionen: Ein aktiver Index-dienst durchsucht standardmäßig alle Da-teien in den „Bibliotheken“. Was Sie in die Bliotheken aufnehmen, landet automatisch auch im Index. Das ist der von Microsoft vorgesehene Standard.

Wenn Sie diese Bibliotheken nicht für Ihre Benutzerdateien verwenden, können Sie die Indizierung aber auch auf anderem Weg auf Ihre Daten lenken: Kontrolle und Anpassung der indizierten Pfade bieten die „Indizie-

rungsoptionen“ der Systemsteuerung. Mit der Schaltfläche „Ändern“ erhalten Sie eine gute Übersicht der aktuell indizierten Ordner, können dort per Häkchen unnötige heraus-nehmen und umgekehrt andere neu aufneh-men. Möglich sind hier lokale Ordner auf al-len internen Festplatten und USB-Festplatten.

Netzwerk-Pfade und USB-Sticks bietet der Anpassungsdialog nicht an. Bei USB-Fest-platten im Index müssen Sie über die Daten-trägerverwaltung dafür sorgen, dass diese immer denselben Laufwerksbuchstaben ver-wenden.

Seltene, aber mögliche FehlerquellenSie haben die Suche aktiviert und sind sicher, dass sie etwas liefern müsste – doch Sie ha-ben keinen Erfolg? Dateien mit den Eigen-schaften Hidden („Versteckt“) und System werden nicht indiziert – und damit nicht ge-funden. Vielleicht hat der Ordner, der diese Dateien enthält, diese beiden Attribute? Sol-che Dateien berücksichtigt der Index nicht. Entfernen Sie gegebenenfalls die störenden Attribute. Das System-Attribut bekommen

Sie nur auf der Kommandozeile „Cmd.exe„ und dem Befehl

attrib -s <Datei | Ordner>

weg.EFS-Verschlüsselung: Die Indexsuche von Windows 7 und 8 ignoriert verschlüsselte Dateien standardmäßig. Über die Option „Systemsteuerung fi Indizierungsoptionen fi Erweitert fi Verschlüsselte Dateien indi-zieren“ können Sie die Aufnahme in den In-dex erzwingen.Dateitypen: Eventuell wird ein für Sie rele-vanter Dateityp nicht oder nur mit seinen Dateiattributen (Name, Datum) indiziert? Diese mögliche Fehlerquelle können Sie un-ter „Indizierungsoptionen fi Erweitert fi Dateitypen“ überprüfen. Wenn die fragliche Erweiterung nicht auftaucht, können Sie sie im Eingabefeld manuell hinzufügen.

Wird ein Dateityp nur nach den Dateiei-genschaften durchsucht, erzwingen Sie über die Option „Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren“, dass auch der Inhalt durchsucht wird.

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„Apps“, „Einstellungen“ und „dateien“ bei der suche im Windows-8-startbildschirm: Hier werden aufgrund des aktuellen Fil-ters nur drei Ergebnisse angezeigt, ein Klick auf „dateien“ bringt 234 Ergebnisse.

Mit cleverer Filtersyntax der Windows-suche virtuelle ordner einrichten: dieser suchfilter bietet – einmal gespeichert und in den „Favoriten“ abgelegt – jederzeit Zugriff auf alle wichtigen Konfigurationszentralen.

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Registry-Hacks Registry-Hacks

Windows insgesamt haben Änderungen am eigenen Konto, also unter dem Hauptschlüs-sel „Hkey_Current_User“ (HKCU). Dies ist der geeignete Ort für erste Experimente.

navigations-tricks für die RegistryDie Registry ist tief verschachtelt, das Navi-gieren zu bestimmten Schlüsseln entspre-chend mühsam. Es gibt aber Hilfsmittel, die den Zugang zu vereinfachen: Favoriten: Regedit hat ein Menü „Favo-riten“. Wenn Sie feststellen, dass Sie wichtige Schlüssel wie „Hkey_Local_Machine\Soft-ware\Microsoft\Windows\CurrentVersion“ immer wieder aufsuchen, lohnt sich ein Ein-trag in die „Favoriten“ mit „Zu Favoriten hinzufügen“. Bei der Namensvergabe be-währt sich die Unterscheidung in „HKLM-…“ und „HKCU-…“, um gleichnamige Schlüssel der Hauptzweige auseinanderzu-halten. Zweite Instanz: Regedit können Sie belie-big oft starten, indem Sie den Editor mit

Die Registry ist der Kleister, der den Da-tenhaufen von System, Software, Benutzer-konten und Hardware verbindet. Anfänger werden diese Win-dows-Zentrale eher meiden, allzu viel Respekt ist jedoch übertrieben.

D ie Registry zeigt dem startenden Sy-stem, wo die Festplatten liegen. In der Registry ist hinterlegt, ob die Log-on-

Daten korrekt sind und was der Desktop des Benutzers anzeigen soll. Sie lenkt die geklickte Benutzerdatei an das richtige Programm oder hindert den Benutzer angesichts einer Richtli-nie, eine bestimmte Einstellung zu ändern. Mit ihrer Masse fundamentaler wie neben-sächlicher Einträge ist diese Datenbank Fundgrube und Spielplatz für kreative Opti-mierungen. Lesen Sie hier die wichtigsten Umgangsregeln und eine Auswahl interes-santer Anpassungen, welche auf der Win-dows-Oberfläche so nicht vorgesehen sind.

Registry-Dateien und Regis-try-ZugriffWenn Sie den für die Registry zuständigen Standardeditor Regedit starten, wirkt die Re-gistry wie eine geschlossene Einheit, ähnlich einem hierarchischen Dateisystem. Tatsäch-lich handelt sich um eine Ansammlung von Einzeldateien, deren Inhalt an unterschied-

Registry-Tricks und Hacks

lichen Stellen eingehängt wird – so etwa die Benutzereinstellungen aus der Datei „Ntuser.dat“ unter dem Schlüssel „Hkey_Current_User“. Das einheitliche Bild, das Regedit ver-mittelt, ist eine Abstraktion und benutzer-freundliche Vereinfachung. Neben Regedit gibt es zahllose universale oder spezialisierte Registry-Editoren. So sind etwa die Konsolen Gpedit.msc und Secpol.msc auf Systemver-bote spezialisiert, das PC-WELT-Tool Win-dows-Master-2012 (auf Heft-DVD) konzen-triert sich auf das Kontextmenü unter „Hkey_Classes_Root“, während das Kom-mandozeilen-Tool Reg.exe neben Regedit als weiterer Universal-Editor arbeiten kann. (Un-)kritische Schlüssel: Der Haupt-schlüssel „Hkey_Local_Machine“ (HKLM) gilt Konto-übergreifend für das gesamte Sy-stem. Die wirklich kritischen Orte befinden sich im Unterschlüssel „Hkey_Local_Machi-ne\System“. Der Unterschlüssel „Hkey_Lo-cal_Machine\Software“ ist nicht System-kri-tisch, kann aber nach Fehlern erheblichen Ärger verursachen. Keine Auswirkungen auf

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Registry-Hacks

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Registry-Hacks

regedit /m laden. Das hilft sehr, um Werte von einer Stelle zu kopieren und an anderer einzufügen.Sprung-Tools: Meistens hat man den Schlüsselpfad vorab vorliegen, muss sich aber trotzdem Ebene für Ebene an Ort und Stelle klicken. Hier helfen externe Tools wie Regjump (www.sysinternals.com), die nach „regjump <Schlüssel>“ in Regedit automa-tisch an die richtige Stelle navigieren. Regjump benötigt eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Den Schlüsselpfad bringen Sie mit Rechtsklick und „Einfügen“ bequem in die Kommandozeile.

Class-IDs der Registry nut-zenWindows nutzt zahlreiche spezielle Ordner- und Dateiobjekte mit einer verbindlichen Class-ID unter „Hkey_Classes_Root\ CLSID“, deren Eigenschaften eine bestimmte Systembibliothek bereitstellt. So manches dieser Objekte kann den Windows-Alltag vereinfachen, hier einige Beispiele:Class-ID „Computer“: Wenn der Explorer beim Klick auf das Symbol der Taskleiste statt der „Bibliotheken“ (Standard) die Lauf-werke des Rechners anzeigen soll, gehen Sie so vor: Klicken Sie rechts auf das Taskleisten-symbol, dann nochmal rechts auf „Explo-rer“. Im Dialog „Eigenschaften fi Verknüp-fung“ erweitern Sie neben „Ziel“ den bisherigen Eintrag „explorer.exe“ um die Class-ID „::{20D04FE0-3AEA-1069-A2D8-08002B30309D}“.Class-ID des „God-Mode“: Die PC-WELT hatte vor Jahren erstmals auf eine Class-ID

hingewiesen, die später leicht überzogen als „God-Mode“ Karriere machte. Es handelt sich um eine Gesamtschau („All Tasks“) der Systemsteuerung, die Sie ganz einfach da-durch erreichen, dass Sie einen Ordner belie-bigen Namens und der Class-ID als Erweite-rung anlegen – etwa „Alles.{ED7BA470- 8E54-465E-825C-99712043E01C}“.Class-ID „Applications“: Windows 8 zeigt in der Registry ein neues Objekt „Applica-tions“ unter „Hkey_Classes_Root\CLSID\{4234d49b-0245-4df3-b780-3893943456 e1}“. Diese liefert eine Komplettübersicht über alle vorhandenen Programme und Apps. Auch hier genügt ein Ordner beliebigen Na-mens und der Class-ID als Erweiterung.

Limits des Registry-exports

Regedit kann mit „Datei fi Exportieren“ ei-nen markierten Schlüssel einschließlich aller

Unterschlüssel und Werte in eine REG-Datei sichern. Das ist eine gute, aber keine absolut zuverlässige Rückversicherung vor manuel-len Änderungen oder Installationen.

Der Re-Import durch Doppelklick auf die gesicherte REG-Datei setzt die Registry even-tuell nicht komplett auf den alten Zustand der Sicherungsdatei zurück: Der Import schreibt Schlüssel und Werte zurück, die in der aktuellen Registry fehlen. Der Import er-setzt ferner geänderte Werte mit den alten Werten. Aber er löscht nichts! In der Zwi-schenzeit neu hinzugekommene Schlüssel und Werte bleiben also bestehen. Bei gravie-renden Problemen helfen nur eine manuelle Löschorgie in Regedit und – erst danach – der Import der Sicherungsdatei. Registry und Wiederherstellungspunkt: Wenn Sie einen Registry-Status absolut zu-verlässig sichern wollen, hilft ein manueller Wiederherstellungspunkt („Systemsteuerung fi Computerschutz fi Erstellen“), den Sie später wieder zurückspielen.

Die Legende vom „Registry aufräumen“Die Registrierdatenbank fordert bei einem Windows, das bereits einige Zeit läuft, locker 40 bis 100 MB im Speicher. Daher ist die Le-gende nicht auszumerzen, das Aufräumen könne das System beschleunigen. Tools wie CCleaner gehen dabei hilfreich zur Hand.

CCleaner (auf Heft-DVD) ist nützlich, um Festplattenplatz zurückzugewinnen, aber das Säubern der Registry können Sie sich mit CCleaner oder ähnlichen Tools sparen: Quantitativ ist die Aktion vergleichbar mit der Maßnahme, in einem 1000-Seiten-Text einige doppelte Leerzeichen zu entfernen.

Kleine Auswahl von Editoren für die Registrierdatenbank: Regedit ist nur der populärste Universal-Editor. Jede script-sprache, jede Kommando-shell, zahllose Tools lesen und schreiben in der Registry.

Einsatz einer Class-id: die Registry verrät interessante ordnerobjekte, die sich gewinnbringend in den Benutzeralltag einbau-en lassen. die abgebildete Class-id liefert unter Windows 8 das komplette software-inventar.

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Registry-Hacks Registry-Hacks

Qualitativ ist das Säubern noch nutz-loser, denn die Regis-try-Dateien werden nach Löschaktionen nicht kleiner: Es bleiben Löcher zurück – der Umfang der Dateien bleibt ebenso unverän-dert wie die Ladezeit. Im laufenden Betrieb ist eine große oder sehr große Registry keine Bremse: Beim gezielten Zugriff einer Software auf ihre eigenen Schlüssel spielt die Menge der sonstigen Daten keine Rolle. Eine sehr große Registry kostet nur beim Systemstart die eine oder andere Sekunde mehr.Sonderfall Shell-Erweiterungen: Eine wichtige Ausnahme gibt es, die aber mit dem Umfang der Registry nicht das Geringste zu tun hat: Wenn der Explorer seine Kontextme-nüs nur noch mit zähen Denkpausen auf-klappt, ist eine fehlerhafte Shell-Erweiterung die Ursache. In solchen Fällen verweist das

Kontextmenü in der Registry auf eine de-fekte, nicht mehr vorhandene oder auf ein Netzlaufwerk zeigende Erweiterung, die der Explorer jedes Mal vergeblich sucht. Hier hilft das spezialisierte Shellexview oder auch Autoruns mit der Registerkarte „Explorer“ (beide auf Heft-DVD). Sie können Einträge einfach deaktivieren oder nach Rechtsklick löschen („Delete“). Als solche Explorer-Bremsen stehen nur Komponenten unter Ver-dacht, die nicht von Microsoft stammen.

profi-tipp: pfadvariablen nutzenDie Registry unterstützt für einfache Textin-formationen drei Typen – Zeichenfolgen, er-

weiterbare Zeichenfolgen und mehrteilige Zeichenfolgen. Wenn Sie mit Regedit einen neuen Schlüssel eintragen, erscheint im rech-ten Wertefenster automatisch der Eintrag „(Standard)“ in Form einer „Zeichenfolge“. Daher scheint es unmöglich, an dieser Stelle eine erweiterbare oder mehrteilige Zeichen-folge einzutragen. Dies ist zum Beispiel nütz-lich, um einen Programmaufruf mit Pfadvari-able einzutragen (etwa „%programfiles%\...“).

Mit Regedit lässt sich der Zeichenfolgen-Typ für „(Standard) nicht beliebig ändern, wohl aber mit Programmierwerkzeugen oder dem Kommandozeilenprogramm Reg.exe. Dieses Tool nutzen Sie in einer Eingabeauf-forderung mit der Option „Als Administrator ausführen“. Folgender Befehl

reg add HKCR\Directory\Shell\

TotalCommander\command /ve /t

reg_expand_sz /d ""

erstellt ein neues Kontextmenü „Irfanview“ für Verzeichnisse („Directory“) und definiert den „(Standard)“-Eintrag als erweiterbare Zeichenfolge („Reg_Expand_SZ“). Einmal vorhanden, lässt sich der Wert anschließend in Regedit beliebig befüllen.

Die Registry von außen reparierenWindows startet nicht mehr. Sie wissen aber genau, dass Sie das eben durch einen be-stimmten fehlerhaften Registry-Eintrag ver-schuldet haben. In diesem Fall können Sie die Registry mit einem Zweitsystem von außen reparieren.

Drücken Sie beim PC-Start F8, und wählen Sie „Computer reparieren“. Über die „Einga-beaufforderung“ starten Sie mit der Eingabe regedit den Registry-Editor, der zunächst die Registry des Zweitsystems darstellt. Klicken Sie hier auf „Hkey_Local_Machine“ – nur hier lässt sich die Fremd-Registry importie-ren. Dann gehen Sie auf „Datei, Struktur la-den“ und navigieren zum Ordner „\Win-dows\System32\config“ des defekten Systems. Bei gravierenden Problemen kommt nur die Registry-Datei „system“ in Betracht, die Sie nun „Öffnen“.

Regedit fordert Sie jetzt auf, einen Namen zu vergeben. Den können Sie beliebig wählen, und die importierte Datei erscheint nun unter „Hkey_Local_Machine\[Name]“. Nach der Reparatur schreiben Sie die Datei „system“ mit „Datei, Struktur entfernen“ wieder auf die Festplatte.

sicherer als der Registry-Export: Ein Wiederherstel-lungspunkt restauriert ge-gebenenfalls den früheren Zustand – und löscht dabei auch neu hinzugekom-menen Werte.

die Legende vom Aufräumen: Wenn es ihnen spaß macht, die Registry zu säubern, können sie einschlägige Tools verwenden. der Effekt ist aber definitiv – null.

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Registry-Hacks

ordneransichten radikal aufräumenNach monatelanger Windows-Nutzung mit unterschiedlichen, manuell eingestellten Ordneransichten herrscht Chaos. Sie können über „Ordneroptionen fi Ansicht fi Für Ordner übernehmen“ zwar die Mustervorla-gen für diverse Ordnertypen neu definieren, aber die manuell eingestellten Ansichten ste-hen in der Registry und ignorieren die Vorla-gen.

Wenn Sie die Ordneransichten nachhaltig aufräumen wollen, löschen Sie folgende Schlüssel komplett:

HKCU\Software\Classes\Local

Settings\Software\Microsoft\

Windows\Shell\Bags

HKCU\Software\Classes\Local

Settings\Software\Microsoft\

Windows\Shell\BagMRU

HKCU\Software\Microsoft\

Windows\CurrentVersion\

Explorer\Streams\Defaults

Nach Beseitigung der (dominierenden) indi-viduellen Ansichtsoptionen können sich die Standardvorlagen wieder durchsetzen.

Die Windows-8-ecken de-sensibilisierenAuf PCs und Notebooks sind die Charms-Leiste rechts und die Apps-Leiste oft nicht erwünscht. Die erscheinen aber ständig, wenn der Nutzer zufällig mit der Maus die Bildschirmecken streift. Dagegen hilft nur ein Registry-Eingriff:

Mit den DWord-Einträgen „DisableTL-Corner“ und „DisableCharmsHint“ im Re-gistry-Schlüssel „HKCU\Software\Micro-soft\Windows\CurrentVersionImmersive Shell\EdgeUI“ lässt sich die Reaktion weitge-hend beheben. Nach einer Neuanmeldung ist das Taskpanel für die Modern Apps am lin-ken Rand ganz abgeschaltet; das Charms-Panel erscheint nur noch, wenn Sie die Maus

explizit von einer der rechten Ecken am Rand entlangfahren – versehentliches Akti-vieren ist damit praktisch ausgeschlossen.

Den Windows-Store verbietenIn Firmennetzen und auf privaten PCs mit mehreren Benutzern ist Installieren von Apps aus dem Windows-Store oft nicht erwünscht. Windows 8 bietet für das Verbot des Win-dows-Store eine spezielle Registry-Policy.

Das Verbot lässt sich systemweit oder auch nur für ein Benutzerkonto einrichten. Der passende Registry-Schlüssel für das aktive Benutzerkonto lautet „HKCU\Software\Poli-cies\Microsoft\WindowsStore“. Der Schlüs-sel „WindowsStore“ fehlt zunächst, fügen Sie ihn nach Rechtsklick und „Neu, Schlüs-sel“ hinzu.

Im rechten Wertefenster tragen Sie dann nach Rechtsklick und „Neu, DWORD-Wert (32-Bit)“ den Eintrag „RemoveWindows-Store“ hinzu und geben ihm nach Doppel-klick den Wert „1“. Systemweit lässt sich der Store unter „Hkey_Local_System\Software\

Policies\Microsoft\WindowsStore“ ganz analog verbieten.

Verschlüsseln im kontext

Wenn Sie ein Windows Pro mit EFS-Ver-schlüsselung besitzen, können Sie die die Op-tionen „Verschlüsseln“ und „Entschlüsseln“ direkt in das Kontextmenü einbauen:

Der einschlägige Registry-Schlüssel lautet „HKLM\Software\Microsoft\Windows\Cur-rentVersion\Explorer\Advanced“. Legen Sie hier den neuen DWORD-Eintrag „Encrypti-onContextMenu“ an, und geben Sie ihm Wert „1“.

Windows-Shell ändern

Wer eine flexible Systemoberfläche für ein besonderes Merkmal von Linux-Systemen hält, kennt Windows nicht wirklich: Auch das Microsoft-System kann den Explorer durch eine beliebige andere Systemshell er-setzen: Im Schlüssel „HKLM\Software\ Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon“ steht als Standard-„Shell“ die „explorer.exe“. Sie können den Eintrag „ex-plorer.exe“ durch ein Programm Ihrer Wahl mit kompletter Pfadangabe ersetzen. Mög-lich ist eine Textverarbeitung ebenso wie ein Browser. Aber Vorsicht: Wenn dieses Pro-gramm nicht in der Lage ist, weitere Soft-ware zu starten, sind Sie darin gefangen. Was in jedem Fall weiter funktioniert, sind die Ta-stenkombinationen Strg-Alt-Entf und Strg-Shift-Esc. Damit kommen Sie an den Task-manager und können das System ordnungsgemäß beenden.

Hermann Apfelböck

Erweiterbarer „(standard)“-Wert: Um den Typ des standard-Eintrags von „Reg_sZ“ auf “Reg_Expand_sZ“ zu ändern, müs-sen sie die Registry erst mit einem externen Programm editieren.

Windows akzeptiert jedes andere Programm als system-shell: Eine andere shell als der Explorer in der Registry ist eine der einfachsten Methoden, die PC-Benutzung einzuschränken.

Windows-store abschalten: Eine Verbots-regel kappt den Zugang zum Windows-store und verhindert damit unkontrol-liertes installieren von Apps.

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Tools auf der Kommandozeile Tools auf der Kommandozeile

die Datei- und Ordner-Eigenschaften im Ex-plorer zu erreichen – unter „Eigenschaften fi Allgemein fi Erweitert“.

Aber ähnlich wie bei Cipher ist es effizi-enter, gut komprimierbare Formate mit Compact zu bearbeiten:

compact /c /i /s:c:\users *.

bmp *.doc? *.xls? *.rtf *.

txt *.htm?

Dieses Beispiel bearbeitet den gesamten Ord-ner „C:\Users“.

Convert: Umwandung des DateisystemsConvert ist unentbehrlich, wenn Sie eine FAT-formatierte Partition zu NTFS umwan-deln wollen. Die Datenträgerverwaltung be-herrscht diese Aufgabe nicht. Nach

convert <Laufwerk>: /FS:NTFS

/V

startet die Konvertierung entweder im lau-fenden Betrieb oder wird für den nächsten

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Fotol

ia.co

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Jede Windows-Version hält im Systemordner „System32“ eine Palette kleinerer, aber zum Teil unentbehrlicher Tools bereit. Dieser Überblick bietet Kurzcharakterisierungen mit praktischen Tipps zum Einsatz.

D as Startmenü in Windows 7 oder der Startbildschirm in Windows 8 präsen-tieren Links zur installierten Software

und zu den meistgenutzten Systemprogram-men. Kleinere Tools fallen zum Teil aus Platz-gründen durch das Sieb, außerdem gibt es Programme, die sich technisch für den di-rekten Start unter Windows nicht eignen. Warum diese kleinen Systemhelfer dennoch einen genaueren Blick lohnen, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Die Abfolge ist alpha-betisch, die Netzwerk-Tools erhalten einen eigenen Abschnitt am Ende.

Cipher: Zielgenaue DateiverschlüsselungCipher ist das Kommandozeilen-Tool für die NTFS-eigene Datei- und Ordnerverschlüsse-lung. Diese EFS-Verschlüsselung (Encrypted File System) ist bei höherwertigen Pro-Editi-onen über die Datei- und Ordner-Eigen-schaften bequem im Explorer zu erreichen – unter „Eigenschaften fi Allgemein fi Erweitert“. Trotzdem agieren Sie in manchen

Fällen viel effizienter und gezielter mit Cipher auf der Kommandozeile:

cipher /e *.xlsx

cipher /d *.xlsx

Der erste Befehl verschlüsselt alle Excel-Da-teien im aktuellen Ordner, der zweite ent-schlüsselt sie wieder. Der zusätzliche Schalter „/S:“ gefolgt von einem Pfad kann das Ganze auf Unterverzeichnisse ausweiten:

cipher /s:. /e *.xlsx

Statt einem Pfad steht hier im Beispiel nur der Punkt – das Zeichen für den aktuellen Ordner. Bei der Home-Edition von Windows 7 und der Standard-Edition von Windows 8 ist Cipher auf das Entschlüsseln mit „/D“ re-duziert.

Compact: Zielgenaue DateikomprimierungCompact ist das Kommandozeilen-Tool für die NTFS-eigene Datei- und Ordnerkompri-mierung. Die NTFS-Komprimierung ist über

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Wichtige Tools:Kommandozeilen

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Tools auf der Kommandozeile

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Tools auf der Kommandozeile

Neustart geplant (natives „Autoconv.exe“ vor dem Windows-Start). Statt „<Lauf-werk>“ geben Sie den korrekten Buchstaben des Laufwerks an.

Dism: Angepasstes Windows-SetupDism lädt den Inhalt von WIM-Dateien (Windows Images) in ein beliebiges, leeres Verzeichnis und schreibt Änderungen danach wieder in das Windows-Image zurück. Das „Deployment Image Servicing and Manage-ment Tool“ ist damit das Standardwerkzeug für angepasste OEM- oder Firmen-Setups von Windows 7 oder Windows 8 sowie für angepasste Notfallsysteme (WinPE).

Dism gehört unter Windows 7 und Win-dows 8 zum Standard-Repertoire. Es muss in einem Kommando-Interpreter wie Cmd auf-gerufen werden und arbeitet dort nur mit Administratorrechten. Die beiden wich-tigsten Befehle sind „/Mount“ und „/Un-mount“:

dism /Mount-Wim /Wimfile:D:\

sources\install.wim /index:1

/Mountdir:C:\Win8

dism /Unmount-Wim /

Mountdir:C:\Win8 /commit

Der erste Befehl lädt das erste Image („In-dex:1“) aus der WIM-Datei (unter „D:\Sour-ces“) in das Verzeichnis „C:\Win8“. Der Vor-gang kann je nach Quell-Laufwerk einige Zeit dauern, danach steht der Inhalt des Images im Ordner „C:\Win8“ zur Bearbei-tung bereit. Nach den gewünschten Ände-rungen schreibt der zweite Befehl das kom-plette geänderte Image auf die Quelle zurück. Die Quelle – in diesem Beispiel „D:\sources\install.wim“ – muss dazu beschreibbar sein (also keine DVD).

Diskpart: platten-manage-ment und partitionierungDiskpart leistet auf der Kommandozeile mit Administratorrechten etwa das, was auch die bequemere Datenträgerverwaltung im Re-

pertoire hat: Partitionieren, Partitionen ver-größern, Zuweisen von Laufwerksbuchsta-ben oder Mounten von virtuellen Harddisks (VHD). Diskpart ist aber nur erfahrenen Windows-Nutzern zu empfehlen. Ein “select disk“ oder “select partition“ mit der falschen Kennziffer kann je nach Folgebefehl irrepa-rable Schäden anrichten. In besonderen Fäl-len müssen Sie jedoch auf Diskpart zurück-greifen, weil die Datenträgerverwaltung dafür nicht ausreicht. Um einen Datenträger komplett zu säubern, hilft folgende Befehls-folge:

list disk

select disk [n]

clean all

Ein weiterer Vorteil des Kommandozeilen-Tools ist seine Script-Fähigkeit. Mit

diskpart /s datei.txt

kann eine komplette Befehlsfolge in der „Da-tei.txt“ an das Programm übergeben werden, das dann alle enthaltenen Kommandos Zeile für Zeile abarbeitet.

Diskpart ist auch in der Lage, versteckte OEM-Wiederherstellungspartitionen anzule-gen oder zu einer normalen Partition umzu-wandeln. Dazu ist es notwendig, das Volume mit select partition [n] mit der richtigen Kennziffer auszuwählen. Danach macht der Befehl

set id=12

die Partition zu einer versteckten OEM-Par-tition, während

Grundsätzliches zur Kommandozeile

Bei den hier beschriebenen Windows-Programmen handelt es sich um Kommandozeilen-Tools. Das bedeutet, dass sie keine eigene grafische Oberfläche nutzen, sondern ihre Ausgabe in ein Konsolenfenster erledigen. Typischerweise ist das die vorher gestar-tete „Eingabeaufforderung“ Cmd.exe. Zwingend ist das aber nicht: Jeder andere Kommando-Interpreter wie etwa die Windows-Po-wershell (siehe Seite 98), die Cygwin Bash oder 4NT und dessen kostenloser Ableger TCC/LE (Download unter http://jpsoft.com) eignen sich ebenso. Alle diese Eingabe-Terminals verwenden unter Windows das Konsolenfenster Conhost.exe, und nur darauf kommt es an bei Tools wie Diskpart, Robocopy oder Ping.

Wenn Sie ein Kommandozeilen-Tool nicht auf Cmd & Co. star-ten, sondern mit dem Windows-Explorer per Doppelklick oder im „Ausführen“-Dialog, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Die Tools laden zwar von sich aus das notwendige Konsolenfen-ster – das blinkt aber nur kurz auf und schließt sich sofort wieder.

Viele Benutzer interpretieren dies fälschlich so, dass das Programm entweder defekt oder unbrauchbar sei. Tatsächlich hat das Tool aber seine Arbeit schon erledigt und schließt daher das Konsolenfenster wieder. 2. Programme wie etwa Diskpart oder Netsh starten das notwen-dige Konsolenfenster permanent. Im Prinzip können Sie damit ar-beiten, das Erscheinungsbild mit Schriftart, Größe und Farben ist aber eher düster.Für die meisten Kommandozeilen-Tools müssen Sie also vorher eine „Eingabeaufforderung“ starten, um damit arbeiten zu können. Bei allen weiteren, die das Konsolenfenster permanent laden, ist es von Vorteil, sie alle aus der „Eingabeaufforderung“ oder einer anderen bevorzugten Shell zu starten. Wenn ein Programm wie Diskpart Ad-ministratorrechte erfordert, dann starten Sie Ihre „Eingabeaufforde-rung“ mit Administratorrechten: Alles was Sie dann von dort aufru-fen, erhält dann automatisch erhöhte Rechte.

Explorer-option und Com-pact: das Kommandozeilen-Programm erlaubt die ziel-sichere Auswahl von datei-formaten, wo sich nTFs-Komprimierung lohnt.

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Tools auf der Kommandozeile Tools auf der Kommandozeile

set id=1

die Partition wieder sichtbar macht.

FC: File Compare für exakten DateivergleichFC ist das einzige Windows-Bordmittel, mit dem Sie zwei Dateien exakt vergleichen kön-nen. Bei Binär-Dateien oder ISO-Images reicht ein Größenvergleich nicht aus, um die Identität sicherzustellen. Nach

fc /b Ordner\Datei1 Ordner\

Datei2

sollte das Hilfsprogramm „Keine Unter-schiede gefunden“ melden. Nur dann sind die Dateien identisch.

Forfiles: Dateibearbeitung für Batch-BastlerForfiles erlaubt mit knappen einzeiligen Kommandos umfangreiche Datei-Aktionen. Typischerweise sammelt Forfiles Dateien ein und übergibt diese an einen Cmd-Befehl oder ein anderes Kommandozeilenprogramm, wo-bei es diverse Variablen weitergibt. Das nach-folgende Beispiel nutzt Schalter „/S“ für re-kursive Suche, Schalter „/M“ für die Dateimaske, Schalter „/C“ für den Pro-grammaufruf – hier die Cmd:

forfiles /s /m *.* /c "cmd.exe

/c if @isdir==FALSE if @

fsize==0 del @path"

Das Kommando löscht (del) alle Dateien (/m *.*) in sämtlichen Unterordnern (/s), deren Dateigröße 0 Byte hat. Noch ein nützliches Beispiel:

forfiles /s /d -01.01.2005 /c

"cmd /c echo @fdate -- @path"

Hier liefert Forfiles alle Dateien, die vor 2005 entstanden sind oder damals zuletzt ge-ändert wurden. Das Tool nutzt insgesamt neun Variablen wie @isdir und @path, mit denen Sie sich mit „forfiles /?“ vor der Benut-zung vertraut machen sollten.

Fsutil: tool für Interna im ntFS-DateisystemFsutil beherrscht eine Reihe von Manipulati-onen am NTFS-Dateisystem, die an der gra-fischen Oberfläche nicht zugänglich sind. Ein Beispiel ist das Einrichten von Hardlink-Ko-pien auf demselben NTFS-Laufwerk:

fsutil hardlink create normal.

dotm \Tools\normal.dotm

Das erstellt eine Datei, die lediglich auf eine andere verweist, ähnlich wie eine Verknüp-fung auf dem Desktop. Das ist praktisch, wenn eine Konfigurationsdatei in mehreren Ordnern vertreten sein soll.

fsutil fsinfo ntfsinfo c:

liefert unter anderem die Clustergröße einer Partition. Das nächste Beispiel

fsutil behavior set DisableEn

cryption 1

setzt die EFS-Verschlüsselung außer Gefecht:

powercfg: energieoptionen einstellenPowercfg kann alles, was die Systemsteue-rung unter den „Energieoptionen“ anbietet und darüber hinaus noch deutlich mehr. Es benötigt für Änderungen an den Energiespar-plänen eine Kommando-Shell mit Admini-stratorrechten, so auch für diesen Befehl:

powercfg -hibernate off

Das deaktiviert (oder aktiviert mit „on“) den Ruhezustand und die Hiberfil.sys, also die Ruhezustandsdatei im Root-Verzeichnis der Windows-Partition. Eine opulente Geräteliste produziert Powercfg, wenn Sie sich alle Kom-ponenten inklusive ihrer ACPI-Fähigkeiten auflisten lassen:

powercfg -devicequery all_

devices_verbose

Eine Batchdatei mit einigen Powercfg-Zeilen kann im Handumdrehen die gewünschten Standardeinstellungen auf mehreren PCs ein-richten – etwa:

powercfg -change

-disk-timeout-ac 10

powercfg -change

-disk-timeout-dc 5

powercfg -change

-monitor-timeout-ac 8

powercfg -change -monitor-

Exakte Zugriffsstatistiken auf nTFs-Partitionen: Fsutil dient primär zur Analyse, kann aber auch einige nTFs-interna aktiv um-stellen. das Tool erfordert grundsätzlich Administratorrechte.

diskpart zum Anlegen bootfähiger UsB-sticks: nur nach die-ser Behandlung booten UsB-sticks zuverlässig.

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Tools auf der Kommandozeile

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Tools auf der Kommandozeile

timeout-dc 3

AC steht jeweils für Netzbetrieb, DC für Ak-kubetrieb; danach folgt die Minutendauer, wann das Gerät abgeschaltet werden soll.

Robocopy: So geht kopieren!Robocopy ist erste Wahl bei größeren Back-ups und Kopierjobs und ist schneller, um-fangreicher und fehlertoleranter als sein Vor-gänger Xcopy sowie viele vergleichbare Kopierprogramme.

Zahlreiche Options-Parameter sorgen für Lösungsmöglichkeiten in allen Lebenslagen, so etwa Exclude-Optionen wie „/XD Video“, um bestimmte Ordner auszuschließen, oder Warteoptionen bei Zugriffsfehlern wie „/W:10 /R:3“, das nach zehn Sekunden den nächsten von insgesamt drei Versuchen star-tet. Ein typischer, kompletter Auftrag für Ro-bocopy sieht dann etwa so aus:

robocopy e:\Archiv \\nas\

Volume_1\Archiv /MIR /XD Temp*

/XJD /W:5 /R:1

Das heißt ungefähr: Kopiere alles von „E:\Archiv“ auf den Netzwerkpfad „\\nas\“, was dort bislang fehlt, lösche dort alles Überzäh-lige (/MIR), schließe Ordnernamen mit „Temp“ ebenso aus wie eventuelle Ordner-Junctions und mach’ bei Fehlern nicht lang rum.

Für einen einmal bewährten Robocopy-Job lohnt sich in jedem Fall eine kleine Batchdatei (mit der Erweiterung „.bat“ oder „.cmd“), um die komplexen Zeilen nicht ma-nuell eingeben zu müssen. Wer sich mit den Kommandoparametern nicht anfreunden kann, kann Microsofts englischsprachige Robocopy-GUI verwenden (Download http://technet.microsoft.com/en-us/magazi ne/2006.11.utilityspotlight.aspx). Hier gibt’s für alle Robocopy-Optionen Kästchen zum Anklicken – das ist mausfreundlich, aber nicht unbedingt unkomplizierter.

Rundll32: Windows-Funkti-onen startenRundll32 kann einige dafür präparierte Win-dows-Funktionen aus DLL-Bibliotheken direkt aufrufen. Es handelt sich streng ge-nommen nicht um ein Kommandozeilenpro-gramm, wird aber überwiegend dort genutzt. Sie können Rundll32-Kommandos aber auch als Ziel einer Verknüpfung anlegen.Die allgemeine Syntax lautet:

rundll32 [Bibliothek].dll,

[Funktion] [Parameter1] […]

Bei [Funktionsname] muss Groß- und Klein-schreibung genau befolgt werden. Einige in-teressante Beispiele:

rundll32.exe powrprof.dll,

SetSuspendState

Dies löst entweder „Energie sparen“ aus oder den Ruhezustand, je nachdem, ob der Ruhezustand aktiviert ist oder nicht.

Mit Rundll32 können Sie alle CPL-Sy-stemsteuerungsapplets gezielt gleich mit der gewünschten Registerkarte aufrufen:

rundll32 shell32.dll,Control_

RunDLL intl.cpl,,2

Das Beispiel lädt die Regionseinstellungen der „Intl.cpl“ mit der dritten Registerkarte (die Zählung beginnt bei 0). Weitere Beispiele finden Sie in der Tabelle auf der nächsten Sei-te. Dabei verzichten wir auf Rundll32-Auf-rufe, die zwar funktionieren, aber einfacher zu realisieren sind – etwa durch den direkten Aufruf der CPL-Datei.

Schtasks: tool der AufgabenplanungSchtasks ist das Kommandozeilen-Pendant zur „Aufgabenplanung“. Es erlaubt das Auf-listen, Erstellen, Löschen und Ändern aller Tasks der Aufgabenplanung. Der Befehl „schtasks“ genügt für eine Kurzzusammen-fassung, ganz ausführlich ist das Ergebnis nach:

schtasks /query /v /fo list

Mit

schtasks /delete /tn

\Microsoft\Windows\Chkdsk\

ProactiveScan

löschen Sie einen geplanten Task. Das Bei-

Der wesentliche Vorteil der Kommandozeile

Mit einigen Befehlen von Kommando-zeilen-Tools kommen Sie an System-Funktionen, die Microsoft bewusst von der grafischen Oberfläche fernhält. Das ist aber nur ein sekundäres Motiv, um diese Tools einzusetzen.

Der wichtigste Vorteil liegt darin, dass Sie ein für Sie wichtiges Kommando dauerhaft ablegen und dann mit Doppelklick oder auch vollautomatisch über den Autostart

laden können. Das funktioniert sehr ein-fach: Sie öffnen einen Texteditor wie Note-pad und kopieren eine einmal bewährte Zeile einfach von Ihrer Eingabeaufforde-rung in den Editor. Sobald Sie die Datei mit der Endung „.cmd“ oder „.bat“ speichern, wird aus der Textdatei eine sogenannte Batchdatei, die beim Doppelklick in die Cmd.exe geladen und automatisch ausge-führt wird.

oberfläche für Robocopy: Microsofts kostenlose „Robocopy GUi“ soll die Bedienung vereinfachen. die optionen sind klickfreundlich 1:1 abgebildet, aber nicht wirklich einfacher.

Microsoft-Browser per script säubern: Einige Rundll32-Kommandos erlauben diffe-renzierte Löschen in den Ver-laufs- und Cache-daten des internet Explorer.

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Tools auf der Kommandozeile Tools auf der KommandozeileInternet R at g e b e R

spiel zeigt, dass der komplette Pfadname an-gegeben werden muss. Der Pfad kann sowohl in der grafischen Konsole wie mit Schtasks leicht ermittelt werden. Löschungen, Neuein-träge und Änderungen erfordern Administra-torrechte auf der Kommandozeile.

Ein beliebter Trick, bestimmte Programme wie Regedit ohne die Rückfrage der Benut-zerkontensteuerung zu starten, besteht darin, eine Pseudo-Aufgabe „Regedit“ in der Auf-gabenplanung anzulegen und diese dann mit einem Link direkt zu starten. Der Link hat dann das Ziel:

schtasks.exe /run

/tn "Regedit"

Beachten Sie, dass der Name nach „/TN“ (Taskname) exakt mit dem erstellten Aufga-bennamen in der Aufgabenplanung überein-stimmen muss. Der Trick funktioniert des-halb, weil die Tasks der Aufgabenplanung immer Administratorrechte beanspruchen und deshalb keine Benutzerkontensteuerung anschlägt.

taskkill: prozesse gezielt beendenTaskkill ist nützlich, um ein bestimmtes Pro-gramm gewaltsam zu beenden. Ein typischer Kandidat ist der Windows-Explorer, der sich nicht auf normalem Weg schließen lässt. Wenn Sie mit „taskkill /im explorer.exe“ den

Windows-Explorer beenden wollen, er-scheint stattdessen ein Dialog „Windows he-runterfahren“ mit den verschiedenen Shut-down-Varianten. Zum Schließen des Explorers brauchen Sie den zusätzlichen Schalter „/f“ (für „Force“)

taskkill /f /im explorer.exe

in dieser Schalterabfolge.

Winsat: Systembewertung und testsWinsat ist Basis für den Windows-Leistungs-index, also die Benotung, die Sie nach Win- Pause angezeigt bekommen. Das Komman-dozeilen-Tool zeigt nach „winsat -?“, welche Hardware-Komponenten es analysieren kann (cpu, d3d, disk, media, mem).

Ein praktischer Einsatzzweck sind Schreib- und Lese-Benchmarks für USB-Sticks und Festplatten:

winsat disk -write -ran

-ransize 524288 -drive F

winsat disk -read -ran

-ransize 524288 -drive F

Damit erhalten Sie eine objektive Bewertung etwa darüber, welcher der verfügbaren USB-Sticks am schnellsten ist und sich zum Bei-spiel am besten für ein boot-fähiges System eignet.

Wmic: WmI-abfragen auf kommandozeileWmic – die WMI-Console – bietet Zugriff auf alle Klassen der Windows Management Instrumentation (WMI). Sie ist eine einfache Alternative zu Script-Methoden oder zum

Interessante Aufrufe mit Rundll32

die Befehle funktionieren unter Windows 7 und 8. stellen sie allen Kommandos ein „rundll32“ und ein Leerzeichen voran.

Aufruf Funktion

advapi32.dll,ProcessIdleTasks systemwartungstasks auslösen

inetcpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 1 iE-Verlauf löschen

inetcpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 16 iE-Formulardaten löschen

inetcpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 2 iE-Cookies löschen

inetcpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 255 iE-Benutzerdaten löschen

inetcpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 32 iE-Passwörter löschen

inetcpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 8 iE-Verlauf und Cache löschen

inetcpl.cpl,ResetIEtoDefaults iE auf Werkszustand zurücksetzen

keymgr.dll,KRShowKeyMgr Authentifizierungsmanager starten

keymgr.dll,PRShowSaveWizardExW Assistent für vergessene Kennwörter

msrating.dll,RatingSetupUI inhaltsratgeber

oobefldr.dll,ShowWelcomeCenter Willkommencenter

printui.dll,PrintUIEntry druckerkonfiguration (Hilfeseite)

Aufruf Funktion

shdocvw.dll,DoOrganizeFavDlg iE-Favoritenverwaltung

shell32.dll,Control_RunDLL systemsteuerung fi Hauptseite

shell32.dll,Control_RunDLL hotplug.dll Hardware sicher entfernen (UsB)

shell32.dll,OpenAs_RunDLL .xxx dialog „Öffnen mit“

shell32.dll,Options_RunDLL,0 ordneroptionen

shell32.dll,Options_RunDLL,1 Taskleiste

shell32.dll,Options_RunDLL,4 systray-symbole einstellen

shell32.dll,SHHelpShortcuts_RunDLL,Connect netzlaufwerk verbinden

shwebsvc.dll,AddNetPlaceRunDll netzwerkadressse hinzufügen

user32,UpdatePerUserSystemParameters Benutzereinstellungen aktualisieren

user32.dll,LockWorkStation sperrt die sitzung wie Win-L

van.dll,RunVAN drahtlosnetzwerke anzeigen

Leistungsbewertung: das Winsat-Tool hat einen langsamen UsB-stick schnell entlarvt. damt finden sie den schnellsten da-tenträger für portable software und boot-fähige systeme.

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Tools auf der Kommandozeile

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SyStemkomponenten

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Tools auf der Kommandozeile

Powershell-Cmdlet „Get-WmiObject“. Um die vordefinierten Klassen aufzulisten, geben Sie nach dem Start des Tools wmic /? ein. Eine einfache Abfrage starten Sie dann mit wmic [klasse] get *, also etwa

wmic service get *

Übersichtlicher wird die Ausgabe, wenn Sie diese auf die gewünschten Eigenschaften ein-grenzen:

wmic service get name,status,

startmode,started

Das Tool kennt umfangreiche Filter- und Formatierungsoptionen. Trotzdem ist das Cmdlet „Get-WmiObject“ der Windows Po-wershell im Allgemeinen die bessere Wahl.

Xcopy: Brauchbares kopier-toolXcopy hat seit der Einführung von Roboco-py technisch eigentlich ausgedient. Micro-soft liefert es in Windows 7 und 8 weiter mit, weil es in Millionen alter Batch-Dateien Einsatz findet und außerdem vielen Win-dows-Nutzern vertraut ist. Für die meisten Sicherungsaktionen hat sich die Schalter-kombination „/kreisch“ bewährt, für das Aktualisieren einer bereits bestehenden Si-cherung „/dkreisch“:

xcopy c:\tools \\server\

volume_1\Tools /dkreisch

Diese Kopieraktion würde den Bestand auf dem Server um die neueren und die aktuali-sierten Daten erweitern.

Jede Menge Netzwerk-ToolsIm Laufe der Windows-Versionen haben sich diverse Netzwerk-Tools für das lokale LAN und das Internet angesammelt, die zum Teil Ähnliches oder gar Gleiches erledigen. Lesen Sie hier eine Kurzcharakterisierung dieser Tools, um entscheiden zu können: Was nimmt man wofür?

Arp: LAn-tool für das Address Resolution protocolARP – Address Resolution Protocol – ist das Vermittlungsprotokoll zwischen variablen IP-Adressen und den eindeutigen physika-lischen MAC-Adressen. Das speichert IP-Adressen und die zugehörigen MAC-Adres-sen in einer Tabelle. Das Tool Arp zeigt nach „arp -a“ die derzeitige Tabelle an, und das folgende Kommando

arp -s [IP-Adresse] [MAC-

Adresse]

erzwingt einen statischen Eintrag. Dies wird von manchen Sicherheitsexperten empfoh-len, doch gibt es im Heimnetz keinen Grund, einzugreifen und Arp überhaupt zu benutzen.

Ftp: Web-tool für Ftp-ServerFtp.exe ist für den interaktiven Zugriff auf FTP-Server überflüssig, weil viel zu umständ-lich: Da gibt es komfortablere Möglichkeiten wie Filezilla (auf Heft-DVD). Microsoft schleppt das alte Tool dennoch mit bis in die neuesten Windows-Versionen, weil es nach wie vor unzählige Batch-Dateien gibt, die auf der Script-Fähigkeit von Ftp.exe basieren:

ftp -s:%temp%\ftp.txt

Der Befehl startet das FTP-Tool und lädt mit dem Schalter „-s:“ alle erforderlichen Befehle (etwa „open“ mit Username und Kennwort, „put“, „get“, „cd“…) aus einer Textdatei. Wer automatische Downloads von FTP-Ser-vern benötigt, sollte aber besser das wesent-lich bessere Kommandozeilen-Programm Wget verwenden (auf Heft-DVD).

Getmac: Info-tool für die LAn-konfigurationDas kleine Programm Getmac liefert schnell die eindeutige(n) physikalische(n) MAC-Adresse(n) des oder der im PC vorhandenen LAN-Adapter – am besten mit „getmac -v“, das auch Adapternamen anzeigt. MAC-Adressen werden manchmal als Sicherheits-maßnahme für die MAC-Filterung im Rou-ter genutzt. Getmac ist aber entbehrlich, weil etwa Ipconfig die MAC-Adresse ebenfalls er-mittelt (siehe unten).

WMi-Console Wmic: der Zugriff auf die Windows Management instrumentation mit der WMiC-Konsole ist etwas mühsam, die HTML-Ausgabe kann sich aber am Ende durchaus sehen lassen.

Automatische Up- und down-loads: das Tool FTP ist anti-quiert, tut aber in Batch-dateien immer noch seine Ar-beit – rechts im Bild die Batchdatei, links die Ausfüh-rung nach doppelklick.

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SyStemkomponenten

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Tools auf der Kommandozeile Tools auf der Kommandozeile

Ipconfig: Info-tool für LAn-konfigurationDer Befehl „ipconfig /all“ ist eines der be-liebtesten Info-Kommandos für Administra-toren. Es liefert für alle LAN-Adapter die IP-Adresse des Geräts, die IP-Adresse des Gateways, die MAC-Adresse, den Adapter-namen, die DHCP-Konfiguration. Ipconfig kann ferner – bei IP-Konflikten – die IP-Adresse trennen oder eine neue IP-Adresse (vom DHCP-Server) anfordern

ipconfig /release

ipconfig /renew

oder den lokalen Cache für die Domain-Na-men (DNS-Cache) löschen:

ipconfig /flushdns

Letzteres ist etwa sinnvoll, wenn aktuell für eine Internet-Site eine Domain-Umleitung eingerichtet wurde.

net: tool für LAn und BenutzerverwaltungNet ist mit zahlreichen Haupt-und Unter-schaltern ein wichtiges Tool mit einem brei-ten Funktionsumfang. Trotz des Programm-namens sind echte Netzwerkbefehle nur eine Untermenge von Net, mehr als die Hälfte des Befehlsumfangs zielt auf die User-Verwal-tung des lokalen Rechners. So weist etwa folgender Befehl dem Standardkonto „Admi-nistrator“ ein neues Kennwort zu:

net user administrator

secreT-123

Weitere Hauptbefehle neben „net user…“, die zur User-Verwaltung dienen, lauten „net accounts…“, „net group…“ und „net local-group…“. Net kann damit auf Home- und Core-Editionen von Windows 7 und 8 Funk-tionen der fehlenden Verwaltungskonsole „Lokale Benutzer und Gruppen“ kompensie-ren; ein Beispiel sehen Sie in der obenstehen-den Abbildung.

Die wichtigsten der eigentlichen Netz-werkbefehle lauten „net share…“ für Ord-nerfreigaben, „net use…“ zum Verbinden von Netzfreigaben und „net view…“ zur An-zeige der aktiven Netzwerkserver.

netsh: netzwerk- konfigurations-ShellNetsh ist ein umfangreiches Analyse- und Konfigurationswerkzeug für alle Netzwerk-protokolle, IP-, Firewall- und Remote-Ein-

stellungen. Es ist ein Admin-Tool, das sich zur Script-gesteuerten Konfiguration von Ar-beitsrechnern in einem größeren Netzwerk eignet. Es gibt aber auch einfachere Netsh-Kommandos, die auch normalen Windows-Anwendern weiterhelfen:

netsh.exe interface ip dump

>dump.txt

Damit speichern Sie die TCP/IP-Konfigurati-on des aktuellen Rechners in eine Textdatei, die Sie mit „netsh -f dump.txt“ später wieder einlesen können.

Ein irreparabel verkonfigurierte Windows-Firewall setzen Sie mit

netsh firewall reset

komplett auf Werkszustand zurück. Auch eine verhagelte TCP/IP-Konfiguration lässt sich mit

netsh interface ip reset

komplett zurücksetzen.

netstat: Web- und LAn-VerbindungsanalyseNetstat analysiert abhängig von den angege-benen Parametern summarisch oder detail-liert alle Netzwerkverbindungen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass der Rechner uner-wünschte Internetverbindungen herstellt, kommen Sie an diesem Analysewerkzeug nicht vorbei. Die auch für unerfahrene User empfehlenswerte Schalterkombination

netstat -b

zeigt zu den aktiven Verbindungen auch den Prozessnamen, also etwa den Browser-Na-men. Folgende Schalterkombination

netstat -abo

bietet die informa-tivste Ausgabe. Mit einer Intervallangabe nach der gewünsch-

Hintergrundinfos zu Websei-ten suchen: nslookup liefert mit die umfangreichsten Aussagen über domain-na-men oder iP-nummern.

Benutzerkonto ein und ausschalten: Besitzer von Pro-Versionen verwenden die grafische Management-Konsole (Lusrmgr). Auf Home-Versionen hilft ein „net“-Befehl auf der Kommandozeile.

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Tools auf der Kommandozeile

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SyStemkomponenten

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Tools auf der Kommandozeile

ten Parameterkombination – etwa „netstat –b 20“ – wiederholen Sie das Protokoll im abgegebenen Sekundenintervall. Die meisten Netstat-Abfragen erfordern Administrator-rechte.

nslookup: Webserver- und DnS-AnalyseDas aus der Unix-Welt übernommene Nsloo-kup – Name Server Lookup – liefert die um-fangreichsten Informationen über Websites: Name Server, Mailserver, Hosting und mehr. Das Programm zeigt seine Fähigkeiten erst im interaktiven Modus, nach Aufruf von „nslookup“ und nachfolgender Anfrage „help“ oder „?“ erhalten Sie Informationen über die diversen Befehle und Optionen. Eine bewährte Vorgehensweise ist folgende Kom-bination:

set type=all

microsoft.com

Damit erhalten Sie filterlos alle Infos zur an-gegebenen Site. Die Abfrage lässt sich durch „type=“ einschränken („type=mx“ auf Mail-server, „type=ns“ auf die Domain Name Ser-vers, „type=a“ auf IP-Adressen. Nslookup ist unzugänglich und schlecht dokumentiert, aber zuverlässiger als manche Alternativen.

openfiles: LAn-tool für netzfreigabenOpenfiles ist für Normalanwender entbehr-lich, weil die Konsole für Netzfreigaben (Fs-mgmt.msc) dieselben Funktionen bequemer anbietet. Auf der Kommandozeile leistet „net file“ ähnliches. Openfiles zeigt nach „open-files /query“ die aktuell geöffneten Dateien auf den Netzwerkfreigaben des lokalen Rechners. Das Tool kann dies auch auf ande-ren Netzwerkrechnern analysieren, sofern dort Administratorrechte bestehen. Nach

openfiles /local on

und einem Neustart des PCs kann das Pro-gramm auch die Dateien anzeigen, die lokal am PC vom System und User geöffnet sind.

pathping: Web-tool zur RoutenverfolgungPathping entspricht weitgehend Tracert und liefert alle Vermittlungsseiten mit Name und IP bis zur angegebenen Ziel-Site – etwa:

pathping wikipedia.de

Pathping analysiert etwas genauer als Tra-cert, indem es verlorene Pakete auf dem Ver-mittlungsweg anzeigt. Die Analyse kann hel-fen, Leistungseinbrüche oder Zugriffsprob- leme bei einer bestimmten Webseite zu erklären.

ping: Web- und LAn-tool zur erreichbarkeitskontrollePing mit nachfolgender Angabe eines Geräts im internen LAN oder einer Website im ex-ternen WAN zeigt umgehend, ob Rechner oder Site online und verfügbar ist. Ping ist ferner nützlich, um aus dem Rechnernamen im LAN oder aus dem Domain-Namen im Web die zugehörige IP zu ermitteln:

ping google.de

ping notebook

Bei Zugriffsproblemen im LAN hilft es oft, statt des Servernamens die so ermittelte IP zu verwenden. Umgekehrt kann der zusätzliche Schalter „-a“

ping -a 192.168.1.1

aus einer bekannten IP den Rechnernamen ermitteln (Reverse DNS):

telnet: Remote-Steuerung auf kommandozeileTelnet entspricht dem Remotedesktop – ohne Desktop. Zur erfolgreichen Verwendung ist auf Benutzerseite der Telnet-Client notwen-dig. Auf neueren Windows-Systemen wird dieser nicht mehr standardmäßig installiert, das kann aber über die Windows-System-steuerung („Programme und Funktionen“, „Windows-Funktionen“) nachgeholt wer-den. Auf dem Remote-Gerät muss der Telnet-Serverlaufen. Telnet sieht keinerlei Verschlüs-selung vor und ist weitgehend antiquiert,

weil PC-Systeme grafische Lösungen anbie-ten, Router- oder NAS-Geräte heute bequem über eine Konfigurationsseite im Web-Browser bedient werden.

tracert: Web-tool zur RoutenverfolgungTracert entspricht weitgehend dem Tool Pa-thping. Es liefert mit Angabe der gewünsch-ten Internetadresse alle Vermittlungsseiten mit Name und IP (oder nur die IP mit „tra-cert -d…“) bis zur angegebenen Ziel-Site – etwa:

tracert wikipedia.de

Diese Analyse kann helfen, Leistungseinbrü-che oder Zugriffsprobleme bei einer be-stimmten Webseite zu erklären. Sie kann the-oretisch in Zusammenarbeit mit dem Router-Protokoll auch helfen, Betrugsver-suche zu entlarven.

Waitfor: Signale aus dem lokalen netzMit dem kleinen Tool Waitfor schicken Sie Signalwörter an einen Rechner im Netz oder warten auf ein solches Signal. Der Sendevor-gang sieht wie folgt aus:

waitfor /s rechnername /si

StartGame

Der Empfänger-PC wartet dann mit „waitfor StartGame“ auf das vereinbarte Signal. Das Tool kann für einfache Fernsteuerungs-zwecke oder als Signalgeber für LAN-Parties dienen. Da es auf der Cmd-Kommandozeile keinen brauchbaren Sleep-Befehl zum War-ten gibt, wird es in Batchdateien auch gerne lokal verwendet: „waitfor pcwdummy /t 60“ wartet einfach 60 Sekunden.

Hermann Apfelböck

Mit Tracert das Router-Protokoll analysieren: der Router zeigt nur iP-nummern. Tracert hilft ihnen herauszufinden, welche in-ternetseiten sich mit ihrem netz verbinden wollen.

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SyStemkomponenten

WindoWs XXL 1/2013

Die Powershell

dern nebenbei auch noch deutlich schneller als die Ausgabeverarbeitung der textbasier-ten CMD-Shell.

Das entscheidende Alleinstellungsmerk-mal der Powershell heißt: Objektorientie-rung im Verbund mit Pipelines, die mit dem Zeichen „|“ realisiert werden. Pipelines gibt es auch bei textbasierten Kommandointer-pretern, aber die Filter-Pipes wie „Sort“ oder „Find“ in der CMD-Eingabeaufforderung liefern einfach nur Text; die Pipes in der Po-wershell transportieren hingegen das ge-samte Objekt inklusive aller Eigenschaften und Methoden.

Der Befehl oben listet also alle Dateien auf, sortiert diese nach der Extension, und da-nach können Sie mit „select“ jede Eigen-schaft abrufen, die Sie sehen wollen. Ein er-weitertes select length,extension,fullname

Die Powershell ist mittlerweile fester Bestandteil von Windows geworden. Selbst auf Windows RT gehört sie zum Standardinventar. So richtig etabliert hat sie sich aber ge-gen die alte CMD- Eingabeaufforderung bislang nicht.

W er unter Windows niemals die Not-wendigkeit sieht, eine Kommando-zeile zu starten, kann diesen Beitrag

überspringen: Der richtet sich an Windows-Nutzer, die mindestens gelegentlich die Maus gegen den Eingabe-Prompt eines Befehlsin-terpreters eintauschen. Warum es nicht mehr unbedingt die CMD sein muss, zeigen wir Ihnen an einigen Beispielen, die für sich spre-chen. Aktueller Stand der Powershell ist Ver-sion 3.0 unter Windows 8 und RT, unter Windows 7 läuft die ältere Version 2.0

powershell versus textba-sierte ShellsAngenommen, Sie möchten sich die Dateien eines großen Ordners nach den Dateierweite-rungen sortieren lassen, aber die Liste sollte die kompletten Pfadnamen anzeigen. Irgend-

Warum die Powershell?

wie ist diese Aufgabe mit der CMD unter Windows oder einem Unix-Terminal schon machbar: Man muss die richtigen Komman-dos kennen und deren Textauswurf geschickt filtern und sortieren. Auf dem Bild sehen Sie eine Batch-Datei, die diese Aufgabe leistet. Eventuell geht das auch noch effizienter – aber wirklich einfach auf keinen Fall. Sie müssen in jedem Fall einen neue Funktion in Form einer Batch-Datei basteln und dann da-für sorgen, dass diese im Systempfad erreich-bar ist.

Verblüffend einfach erledigen sich solche Aufgabenstellungen mit der Powershell unter Windows 7 und 8:

dir -recurse | sort extension

| select fullname

Das ist nicht nur vergleichsweise simpel, son-

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SyStemkomponenten

WindoWs XXL 1/2013

Die Powershell

zeigt dann neben den Pfadnamen auch noch Dateilängen und Erweiterungen.

Ein weiteres Beispiel zeigt den Unterschied zwischen der Textausgabe klassischer Shells und der objektorientierten Powershell:

$a=get-process

Das Kommando schreibt die laufenden Pro-zesse in die Variable „$a“ (Variablen, gleich welchen Typs, werden mit „$“ gekennzeich-net). Nachfolgendes

$a

zeigt dann die Prozessliste mit acht wesent-lichen Eigenschaften an. Diese Repräsentati-on ist aber nur freundliche Kurzzusammen-fassung der Shell. Die Variable „$a“ enthält in Wahrheit deutlich mehr:

$a | select *

Jetzt zeigt die Variable zu jedem Prozess nicht mehr nur acht, sondern über 60 Eigen-schaften. Um herauszufinden, welche Eigen-schaften und Methoden für ein Objekt insge-samt vorliegen und welche davon Sie interessieren, gibt es einen systematischen Weg:

dir c:\| get-member

„dir“ (eigentlich „get-childitem“) liefert in diesem Fall Datei-Objekte. Deshalb erscheint

eine umfangreiche Liste der Eigenschaften und Methoden für Dateien und Ordner, so etwa „Delete“, „Attributes“, „Length“ oder „CreationTime“. Über „get-member“ ermit-telte Eigenschaften helfen dann, die Ausgabe oder eine Objektvariable genau auf das in-haltlich Gewünschte einzugrenzen:

dir c: -recurse -include

*.xls? | where {$_.creation-

time -gt "01.01.2013"} |

select lastaccesstime,

length,fullname

Der „Dir“-Befehl filtert Excel-Dateien, der „Where“-Filter lässt davon nur die jüngst ge-nutzten Dateien übrig, und „Select“ reduziert dann die angezeigten Objekteigenschaften.

Die neue „eingabeaufforde-rung“ kann mehrAlles, was Sie üblicherweise in der CMD-Eingabeaufforderung machen, kann die Po-wershell mindestens auch: Sie startet prak-tisch alles, womit man sie füttert: Ausführbare Dateien wie .exe, .cmd, .msc, .vbs lädt die Po-wershell ebenso wie Benutzerdateien wie etwa .docx, .jpg, .xls, .pdf, wobei sie diese direkt zum passenden Programm schickt. Natürlich können Sie innerhalb der Power-shell auch alle Kommandozeilen-Tools ver-wenden etwa Robocopy, Fsutil, Taskkill oder auch die Eingabeaufforderung CMD. Übrigens: Steht ein Dateiname in Anfüh-rungszeichen, muss „&“ vorangestellt wer-den, um den Befehlszeilenmodus zu erzwin-gen.

Bei der Bedienung gibt es starke Ähnlich-keiten mit der gewohnten Kommandozeile cmd.exe: Das Editieren der Zeilen geschieht auf dem Prompt auf vergleichbare Weise. Das gilt für die automatische Pfad- und Da-tei-Namenserweiterung mit der Tabulator-Taste ebenso wie für die History-Funktion, bei der Sie mit Cursor-Taste die letzten Be-fehle zurückholen. Zahlreiche Aliases für die umständlichen Cmdlets orientieren sich an alten CMD-Kommandos („dir“, „del“, „cls“, „ren“, „md“, „type“ …).

Wenn Sie schnell etwas rechnen müssen, geben Sie am Prompt einfach den Term ein:

455*0.19+455

Die Powershell holt ferner mit dem internen Befehl Get-WmiObject (Abkürzung „gwmi“) umweglos alle Informationen aus der WMI (Windows Management Instru-mentation). So liest etwa (gwmi Win32_OperatingSystem).LastBootUpTime die Ei-genschaft des letzten Systemstarts aus der WMI-Klasse Win32_OperatingSystem. Bes-

Powershell und textba­sierte Eingabeaufforde­rung: Eine knappe und nachvollziehbare Power­shell­Pipeline erledigt das, was in der „Cmd.exe“ eine komplexe Batch­datei erfordert.

die unglaubliche Vermehrung der Eigenschaften: Erst ein „select *“, also die Auswahl aller Eigenschaften zeigt den vollen Um­fang der objekte – hier der Prozess „Winword“.

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SyStemkomponenten

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Die Powershell Die Powershell

ser lesbar wird die Zeitangabe durch eine Konvertierung:

$b=GWMI Win32_OperatingSystem

$b.ConvertToDateTime($b.Last-

BootUpTime)

Nebenbei steuert die Powershell auch COM-Anwendungen wie den Internet Explorer oder Office-Programme. Diese Möglichkeiten erfordern fast immer eine kleine Funktion oder ein Script. Als Befehlsfolge am Prompt sieht das wie folgt aus:

$ie = new-object -ComObject

"internetexplorer.applica

tion"

$ie.navigate("www.google.de")

$ie.visible=1

Die Windows-Registry ist standardmäßig als Laufwerk in die Powershell gemountet. Wenn Sie sich alle virtuellen Laufwerke mit

get-psdrive

auflisten, finden Sie auch „HKCU“ und „HKLM“, also die Hauptschlüssel der Regis-try. Auf diese können Sie mit „cd“ oder „dir“ wie auf das Dateisystem zugreifen:

cd hklm:\software\classes\

exefile

dir

„cd“ und „dir“ sind Aliases für die eigent-lichen Cmdlets „set-location“ und “„get-chil-ditem“. Das Beispiel zeigt, dass die Shell in der Registry, in Funktionen und Variablen ebenso wie in Datei-Ordnern spazierengeht. Ändern, Löschen, Eintragen ist natürlich mit den passenden Cmdlets ebenso möglich. Der folgende Befehl

get-itemproperty "hkcu:\Soft

ware\Microsoft\Windows\Cur

rentVersion\Explorer\Shell

Folders"

zeigt die Windows-Standardordner des aktu-ellen Benutzers aus dem betreffenden Regis-try-Schlüssel.

powershell und pS1-Scripts

Die Überlegenheit der Powershell gegenüber der cmd.exe ist deutlich. Trotzdem fällt vielen der Umstieg schwer, die sich jahrelang an die Eigenheiten der Eingabeaufforderung ge-wöhnt hat. Einige Aliases, die diesem Um-stand Rechnung tragen, gibt Microsoft der Powershell bereits mit – so etwa das erwähnte „dir“ für „get-childitem“ oder „del“ für „re-move-item“. Den Vorrat der Alias-Befehlsab-kürzungen können Sie aber jederzeit erwei-tern: Eigene Aliases sind mit Befehlen wie

new-alias n notepad.exe

schnell angelegt (um mit „n“ den Editor zu starten). Der Wert solcher Aliases ist aber be-grenzt, da sie nur als Kommando-Abkürzung taugen und keinerlei Argumente zulassen. Weit leistungsfähiger sind Funktionen:

function n {notepad.exe $args}

Jetzt kann auf dem Prompt der Dateiname gleich mitgegeben werden. „$Args“ ist eine Standardvariable, die sämtliche oder einzelne Argumente weitergibt. Da der Powershell-Prompt eine Eingabe wie „3.14 * 6.34“ oder „0x2A1“ (Hex-Zahl) direkt als Rechenauf-gabe interpretiert und löst, können Sie mit etwas Code auch komplexere Aufgaben um-setzen:

function Tage {((get-

date("$args"))-(get-date)).

days}

Die Eingabe „tage 22.10.2009“ gibt dann die Anzahl der Tage bis zum eingegebenen Da-tum zurück. PS1-Scripts anlegen: Der in einer Funkti-on abgelegte Code gilt nur so lange, bis die Shell geschlossen wird. Daher stellt sich auch für sporadische Benutzer der Powershell sehr schnell die Frage, wie sich komplexere Funk-tionen, Befehle oder Aliases dauerhaft spei-chern lassen. Ähnlich wie CMD benutzt die Powershell einfache Textdateien als Script-Format, die Sie mit jedem Texteditor wie Notepad erstellen können. Entscheidend ist dabei die Endung „.ps1“.

Ein Sonderfall ist das Script „Profile.ps1“, das die Shell beim Start automatisch einliest – der ideale Ort für persönliche Funktionen, Variablen und Aliases. Der Standardpfad der aktuellen Version 3.0 ist „%windir%\Sy-stem32\WindowsPowerShell\v1.0“. Eine hier abgelegte „Profile.ps1“ lädt die Powershell beim Start in jedem Fall. Besser und sauberer ist es aber, die „Profile.ps1“ im Benutzerprofil abzulegen. Der korrekte Ordner dafür ist „%userprofile%\Documents\WindowsPo-werShell“. Als einfachste Anpassungen könnten Sie kleine Navigationshilfen in die neu angelegte „Profile.ps1“ einbauen – etwa um mit „d“ zum Desktop zu wechseln:

Function d {push-location

"${env:userprofile}\Desk-

top"}

Ebenso nützlich kann eine einfache Funktion sein, die das aktuelle Verzeichnis als Explorer-Fenster startet:

Meldungen der Power­shell: die Fehlerinformati­onen sind aussagekräftig und hilfreich, verwenden jedoch gruselige Farb­codes. dies lässt sich aber umstellen.

die Powershell startet al­les: Programme, die nicht im systempfad liegen, findet das Cmdlet „start­Process“ oder abgekürzt „start“.

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Die Powershell

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SyStemkomponenten

WindoWs XXL 1/2013

Die Powershell

Function ex {explorer.exe

$(get-location).path}

Scripts freischalten: Nach ersten Anpas-sungen der „Profile.ps1“ erleben Sie beim Start der Powershell erst mal eine enttäu-schende Bremse. Wenn Sie die Powershell vorher nie genutzt haben, ist jede Script-Aus-führung erst einmal verboten. Sie müssen erst dieses Verbot aufheben. Starten Sie dazu die Powershell über das Startmenü von Win-dows 7 oder 8 mit „Als Admin[istrator] aus-führen“. Sie benötigen Adminrechte, um mit

Set-ExecutionPolicy

unrestricted

den nötigen Eintrag in der Windows-Regis-try machen zu dürfen. Danach sind alle PS1-Scripts sofort erlaubt und lauffähig.

Weitere Beispiele und tipps

Es ist entscheidend, Pipelines der Powershell in der richtigen Abfolge anzusetzen. Wenn Sie mit folgendem Befehl

dir –recurse *.xlsx | select

fullname | where {$_.Creati

onTime -gt "12.12.2012"}

versuchen, die jüngeren Excel-Dateien aufzu-listen, erhalten Sie kein Ergebnis. Sie haben nämlich mit „Select“ die vielen Eigenschaften von Dateiobjekten auf eine einzige reduziert – „Fullname“ (Pfad plus Name). Die nach-folgende Suche nach dem Erstelldatum („CreationTime“) ist somit sinnlos, weil das Objekt diese Eigenschaft nicht mehr enthält. Eine Umstellung führt zum erwarteten Er-gebnis:

dir –recurse *.xlsx | where

{$_.CreationTime -gt

"12.12.2012"} | select full

name

Die umfangreichen Script-Möglichkeiten, um Objektvariablen weiter zu bearbeiten, können wir hier kaum andeuten. Sie entspre-chen in vielen Belangen der Syntax von Unix-Shells, sind aber auch für jeden WSH-oder Batch-Erfahrenen durchaus zugänglich – an „If“, „For“, „Foreach“, „While“ oder „Switch“ in der einen oder anderen Form kommt keine Sprache vorbei. Den simpelsten Einstieg für erste PS1-Scripts bieten Filter, die den Datenstrom der Pipeline entweder wei-terfließen lassen oder nicht. Die einzelne In-stanz wird in jedem Filter (auch in „Where“ oder „Foreach“) mit der globalen Variable

„$_“ bezeichnet. Darf das Objekt oder eine Eigenschaft desselben „durch“, schreibt man einfach „$_“. Ein ganz einfaches Beispiel:

Filter Dirs {if ($_.parent)

{$_}}

Dieser Filter lässt nur Ordner durch, weil Dateien die Eigenschaft „Parent“ fehlt.

dir –recurse | Dirs | select

fullname

Der „Dir“-Befehl mit dem vorher definierten Dirs-Filter listet dann folglich nur noch die Ordner auf. Für einfache Text- oder HTML-Dateien bietet die Powershell eine schnelle Textsuche. Dabei können Sie sich mit „Se-lect“ die Fundstellen, die Trefferdateien und bei Bedarf weitere Eigenschaften ausgeben lassen:

dir -recurse *.txt | Select-

String -SimpleMatch "Vene-

dig" | select path,line |

format-list

Eine seit Version 2.0 eingeführte attraktive Ausgabe-Variante ist „Out-Gridview“. Die Objektdaten werden grafisch dargestellt und lassen sich filtern und sortieren:

get-scheduledtask | select

taskname,taskpath,state,

description | out-gridview

Eine weitere große Hilfe wurde mit Version 3.0 eingeführt: Mit „Show-Commands“ er-halten Sie eine Übersicht über alle internen Befehle, die sich auch nach Modulen filtern lassen, etwa nach „NetAdapter“ oder „Bit-Locker“. Denselben Service bietet standard-mäßig das „Windows Powershell ISE“ (Inte-grated Scripting Environment). Dieses Tool ist aber für gelegentliches, interaktives Ver-

wenden der Po-wershell nicht not-wendig.

Hermann

Apfelböck

Ganz ohne scripts geht’s nicht: daher sollten sie das unsinnige script-Verbot der Powershell mit „set-executionpolicy unre-stricted“ abstellen. das gelingt nur mit Admin-Rechten.

Alle Cmdlets: in Version 3.0 liefert der Hilfsbefehl „show-commands“ eine Übersicht zu allen Powershell-Kommandos.

Powershell isE mit intelli-sense: Für script-Profis ist das isE (integrated scripting Environment) recht nützlich. Für den in-teraktiven Gebrauch reicht die normale shell.

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SyStemkomponenten

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Virtuelle Systeme Virtuelle Systeme

allerdings nur Bedienung und Oberfläche be-reitstellt und auf neu installierten Diensten basiert.

Virtuellen netzwerkadapter einrichtenBevor Sie jetzt sofort virtuelle Computer starten oder installieren, sollten Sie als aller-ersten Schritt mindestens einen virtuellen Switch anlegen – also eine virtuelle Netz-werkschnittstelle für die Gastsysteme. Der betreffende Punkt findet sich rechts unter „Aktionen“ und nennt sich „Manager für virtuelle Switches“. Wählen Sie unter „Neuer virtueller Switch“ die Voreinstellung „Exter-nes Netzwerk“: Diese offenste Variante ist notwendig, wenn die Gastsysteme eine Ver-bindung nach außen herstellen, also etwa auch ins Internet gehen sollen.

Für Windows 8 hat sich Microsoft zu einer schmack-haften Systembeila-ge entschlossen. Hyper-V ist eine exzellente Virtuali-sierungs-Software, Windows-7-Nutzer sind aber mit Virtual Box oder Vmware Player kaum im Nachteil.

E rstmals liefert Windows 8 mit Hyper-V eine Virtualisierungs-Software gleich mit. Hyper-V gibt es allerdings nur in

der Windows-8-Professional-Edition. Die Software erlaubt das Anlegen, Ändern und Starten virtueller Gastsysteme unter Win-dows 8. Dabei bevorzugt Hyper-V Windows-Gastsysteme, unterstützt aber auch namhafte Linux-Distributionen. Windows-8-Nutzer erhalten hier eine Kurzanleitung für Hyper-V. Windows-7-Nutzer verweisen wir auf die gleichwertigen Alternativen Virtual Box 4.2.6 und Vmware Player 5.0.1 – beide auf Heft-DVD.

Voraussetzungen und Instal-lationHyper-V erfordert die 64-Bit-Variante von Windows 8 Pro, weil es AMD/Intel-Virtuali-

Virtuelle Systeme unter Hyper-V

sierungsfunktionen für x64-Prozessoren nutzt. Wenn Sie Windows 8 auf einem älteren 64-Bit-Rechner installiert haben, können Sie mit „systeminfo“ vorab prüfen, ob die CPU den Anforderungen entspricht: Am Schluss der Anzeige sollten Sie neben „Anforde-rungen für Hyper-V“ viermal ein „Ja“ sehen. Der PC sollte außerdem mit mindestens vier GB RAM bestückt sein.

Hyper-V ist standardmäßig abgeschaltet und muss über „Systemsteuerung fi Pro-gramme und Features fi Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“ erst mal nachinstalliert werden. Klicken Sie in dieser Liste auf „Hyper-V“, und bestätigen Sie mit „OK“. Nach dem nächsten Windows-Start finden Sie den Hyper-V-Manager am Start-bildschirm. Es handelt sich dabei um die Management-Konsole „Virtmgmt.msc“, die

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Virtuelle Systeme

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SyStemkomponenten

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Virtuelle Systeme

ein virtuelles System konfi-gurierenMarkieren Sie in der linken Spalte unter „Hy-per-V-Manager“ den Namen des aktuellen Rechners. Nun erstellen Sie rechts in der Spal-te „Aktionen“ mit „Neu fi Virtueller Com-puter“ ein neues virtuelles System. Dabei hilft Ihnen einen Schritt-für-Schritt-Assistent. Sie können aber alle hier getroffenen Einstel-lungen später noch korrigieren: 1. Unter „Name und Pfad eingeben“ genügt ein sprechender Name – etwa „Ubuntu 12.10“. 2. Unter „Speicher zuweisen“ geben Sie eine angemessene RAM-Kapazität an, etwa 2 GB für aktuelle Windows-Systeme.3. Unter „Netzwerk konfigurieren“ korrigie-ren Sie die Vorgabe „Nicht verbunden“ auf den vorher eingerichteten virtuellen Switch. 4. Unter „Virtuelle Festplatte verbinden“ gibt es eine Anzahl von Optionen. Wir be-schreiben hier den insbesondere bei der Erst-benutzung von Hyper-V wahrscheinlichsten Fall: Da noch keine virtuelle Festplatte (Vir-tual Hard Disk mit der Erweiterung VHD) für Hyper-V vorhanden ist, werden Sie in diesem Dialog die erste Option verwenden wollen – „Virtuelle Festplatte erstellen“. Alle Angaben zu Name, Pfad und Größe können Sie unverändert übernehmen. 5. Klicken Sie dann auf den Unterpunkt „In-stallationsoptionen“, und aktivieren Sie dort die Option „Betriebssystem von startfähiger CD/DVD-ROM installieren“. Hier gibt es eine weitere Fallunterscheidung, je nachdem, ob das zu installierende System von einer echten DVD installiert wird oder von einem ISO-Image. Letzteres ist inzwischen sowohl bei Windows-Installationen wie bei Linux-Systemen deutlich verbreiteter. Geben Sie, sofern die Installation von ISO erfolgt, den kompletten Pfadnamen des ISO-Images an. Die Schaltfläche „Durchsuchen“ vereinfacht Ihnen die Eingabe. Das war dann auch schon der letzte und komplizierteste Schritt: Sie können die Konfiguration des virtuellen Systems jetzt mit „Fertig stellen“ abschließen. Eventuelles Fein-Tuning der virtuellen Systeme ist jeder-zeit nach Rechtsklick über die „Einstel-lungen“ möglich.

Virtuelle Systeme starten und nutzenUm das konfigurierte System zu starten und gegebenenfalls zu installieren, klicken Sie un-

ter „Virtuelle Computer“ mit der rechten Maustaste auf das System und wählen erst „Verbinden“ und nach erneutem Rechtsklick die Option „Starten“. Schon kann’s losgehen – das Gastsystem startet in einem Fenster am Windows-8-Desktop. In diesem Fenster be-dienen oder installieren Sie es wie gewohnt und können es mit seiner eigenen Oberfläche auch wieder beenden.

Zum Steuern von außen hilft das Hyper-V-Fenstermenü „Aktion“: Hier finden Sie ne-ben „Ausschalten“, „Herunterfahren“ und „Neu starten“ auch noch „Anhalten“ und „Snapshot“. Beim „Anhalten“ werden dem

Gastsystem sämtliche CPU-Ressourcen ent-zogen – sie friert im aktuellen Zustand ein und gibt dadurch dem Windows-8-Hostsy-stem die volle Rechen-Power. Der Speicherin-halt des Gastsystems bleibt aber erhalten, und das virtuelle System läuft nach dem „Fortsetzen“ sofort weiter.

Die Aktion „Snapshot“ ist das Mittel der Wahl, um ohne Risiko Experimente mit Soft-ware oder Konfigurationsänderungen anzu-stellen. Sollte das Experiment schiefgehen, kehren Sie mit „Zurücksetzen“ auf den zu-letzt gespeicherten Snapshot zurück.

Hermann Apfelböck

Konfiguration und Vorgaben der virtuellen Festplatte: das ist der einzige kompliziertere schritt beim Anlegen eines neuen Gastsystems im Assistenten des Hyper-V-Managers.

Hyper-V-Manager mit verständlichen statusmeldungen: Auch weniger erfahrene Windows-Benutzer sollten mit der naturge-mäß komplexen Virtualisierungs-software klarkommen.

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EinstiEg & UmstiEgsystEmkomponEntEn

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Pro-Edition für alle

Truecrypt 7.1a kann Bitlocker vollwertig ersetzen. Wahlweise nutzen Sie Truecrypt di-rekt oder etwas komfortabler im Paket von PC-WELT-Perfectcrypt (beides auf Heft-DVD). Wir beschreiben in aller Kürze die normale Bedienung von Truecrypt zum Ein-richten von verschlüsselten Containern:

Entpacken Sie Truecrypt einfach (überall) dort, wo Sie ihn benötigen (PC, USB-Stick). Dazu verwenden Sie nach Aufruf des „True-Crypt Setup 7.1“ die Option „Extract“. Zum Erstellen eines Containers starten Sie „True-crypt Format“, klicken auf „Volumen ➞ Neues Volumen erstellen“ und übernehmen

Kein neues Windows ist komplett: Nach der Installation oder dem Erwerb eines vorin-stallierten Systems sind immer Defizite zu beseitigen. Nicht nur beim Standard-Win-dows 8, sondern auch bei der Pro-Edition.

I n diesem Artikel arbeiten wir mit Ihnen die fehlenden Komponenten ab und kom-plettieren Windows 8. Wir beginnen mit

den Funktionen, die Windows 8 „Standard“ gegenüber der Pro-Edition fehlen. Danach ergänzen wir den Umfang von Windows 8 allgemein. Dabei geht es ausschließlich um

Erweiterte Pro-Edition für alle

systemnahe Funktionen oder unentbehrliche Software. Alle der hier genannten und emp-fohlenen Programme finden Sie auf der Heft-DVD.

truecrypt für Bitlocker

Die Laufwerksverschlüsselung Bitlocker ist komfortabel. Damit sichern Sie lokale und mobile Festplatten gegen unberechtigte Zu-griffe. Rechtsklick auf ein Laufwerk und „Bitlocker aktivieren“ genügt, um den Vor-gang zu starten. Wie schon bei den Vorgän-gerversionen bleibt das Programm aber der Pro-Edition vorbehalten.

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EinstiEg & UmstiEgsystEmkomponEntEn

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Pro-Edition für alle

die voreingestellte Option „Eine verschlüs-selte Containerdatei erstellen“. Nach „Wei-ter“ akzeptieren Sie im nächsten Dialog die Voreinstellung „Standard Truecrypt-Volu-men“ mit „Weiter“ und wählen danach den Speicherordner und einen frei gewählten Na-men für die Container-Datei.

Gut zu überlegen ist die „Volumen-Grö-ße“ der Datei, weil sich diese nachträglich nicht mehr ändern lässt. Schätzen Sie die Menge der zu verschlüsselnden Daten groß-zügig und planen Sie Platz für weitere Daten. Danach geben Sie im Folgedialog ein mög-lichst sicheres Kennwort ein und klicken im Abschlussdialog auf „Formatieren“. Forma-tiert wird nur der Truecrypt-Container.

Zum Laden von Containern starten Sie Truecrypt.exe. Dort klicken Sie auf „Datei“ und navigieren zur gewünschten Container-Datei. Nach Klick auf „Einbinden“ fordert Truecrypt das Kennwort und lädt dann den Inhalt als neues Laufwerk unter Windows (mit dem Laufwerksbuchstaben, der im obe-ren Dialogbereich markiert ist). Dieses Lauf-werk nutzen Sie ganz normal. Um den Con-tainer zu entladen, verwenden Sie im Programmfenster die Schaltflächen „Tren-nen“ oder „Alle trennen“.

EFs-Verschlüsselung kompensierenDie EFS-Verschlüsselung (Encrypting File System) ist eine weitere Sicherheitskompo-nente, die der Pro-Edition vorbehalten bleibt. Die NTFS-eigene Dateiverschlüsselung (un-ter „Eigenschaften ➞ Erweitert“ jedes Datei-objekts) entschlüsselt die Dateien nur für den Kontoinhaber – und zwar automatisch. Für jeden Boot-Einbrecher oder Festplattendieb bleiben die EFS-geschützten Dateien unles-bar.

Der Packer 7-Zip oder erneut der Spezia-list Truecrypt (auf Heft-DVD) bieten nicht denselben Komfort, aber vergleichbare Si-cherheit und den Vorteil der Mobilität. Denn Achtung: Der EFS-Schutz geht automatisch verloren, sobald eine Datei die lokale Fest-platte verlässt – als Mail oder Cloud-Upload.

7-Zip zeigt nach dem Markieren eines Da-teiobjekts (Datei oder Ordner) und dem But-ton „Hinzufügen“ die Option „Verschlüsse-lung“. Nach zweimaliger Eingabe des gewünschten Kennworts erhalten Sie ein ge-sichertes Archiv. Als „Verfahren“ überneh-men Sie am besten das voreingestellte „AES-256“. Dies bietet die höchste Sicherheit.

Wenn Sie als Format ZIP und dabei das vor-eingestellte Verschlüsselungsverfahren „Zip-Crypto“ verwenden, kann dieses Archiv auf jedem Windows ab XP ohne zusätzliche Hilfsmittel entpackt werden – die Kenntnis des Kennworts vorausgesetzt. Die in Win-dows integrierten ZIP-Ordner unterstützen nämlich Verschlüsselung, ohne diese aller-dings selbst anzubieten.

Eine weitere Alternative ist die kleine eng-lischsprachige Freeware Boxcryptor 1.3.2 (PC-WELT-Download unter http://goo.gl/c1kcZ). Es bietet sichere AS-Verschlüsselung inklusive unkenntlicher Dateinamen. Die Be-dienung erfolgt per Drag & Drop vom Ex-plorer in das Boxcryptor-Fenster zum Ver-schlüsseln, aus dem Programmfenster zum Windows-Explorer zum Entschlüsseln.

Die Domänen-Anmeldung

Gruppenrichtlinien, Applocker und der Bei-tritt zur Windows-Domäne – das alles ist nur in Windows 8 Pro enthalten. In großen Fir-mennetzen sind dies unentbehrliche und sich ergänzende Funktionen, weil nur so die

Richtlinien für die Mitarbeiter zentral ge-steuert werden können. Diese Funktionen sind nicht nachrüstbar. Aber auf die Firmen-server kommen Sie auch ohne Domänen-Anmeldung und Richtlinien – wenn es der Administrator erlaubt. Es reicht, bei der Ser-veranmeldung den Domänennamen vor den Usernamen zu stellen – also etwa „Domä-nenname\Mustermann“. Wenn dieser „Mu-stermann“ auf dem Server ein Konto und ein Kennwort hat, kommt er auch mit Windows 8 „Standard“ an seine Daten.

teamviewer statt RemotedesktopDer Remotedesktop dient dazu, einen PC aus der Ferne – LAN oder Internet – zu nutzen. Für diese Aufgabe genügt der Remotedesk-top-Client, wie er in der Standard-Edition enthalten ist. Für den zu steuernden PC ist aber der Remote-Server notwendig, und den gibt es nur unter Windows 8 Pro. Ein zusätz-liches technisches Problem: Um Remote-Ser-ver und Client via Internet zu nutzen, müssen Sie die Firewall konfigurieren.

Windows-8-Software-EssentialsProgramm Beschreibung Verfügbar auf Internet

7-Zip 9.20 Packer mit Verschlüsselung C dVd www.7-zip.org

CD Burner XP 4.5.0 Brenn-Programme C dVd http://cdburnerxp.de

Everything 1.2.1 dateisuche C dVd www.voidtools.com

Filezilla 3.5.3 FTP-Übertragung C dVd www.filezilla-project.org

Imgburn 2.5.7.0 iso-Brennprogramm C dVd www.imgburn.de

Libre Office 3.6.1 office-suite C dVd www.libreoffice.org

Lupo Pensuite 2012-04 Portable Tool-sammlung C dVd www.lupopensuite.com

PC-WELT-Rettungs-DVD Boot-fähiges notfallsystem C dVd www.pcwelt.de

Skydrive-App Lokaler sync-ordner – https://apps.live.com/skydrive

Teamviewer 7.0 PC-Fernzugriff/steuerung C dVd www.teamviewer.com

Truecrypt 7.1a Verschlüsselungsprogramm C dVd www.truecrypt.org

VLC 2.0.3 Universaler Mediaplayer C dVd www.videolan.org

DVD

Bitlocker ist bequemer – nach einmaliger Einrichtung bleibt die Microsoft-Verschlüsselung dezent im Hintergrund. Bei True-crypt müssen sie mit der software hantieren, aber die ist frei verfügbar und ebenso sicher.

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EinstiEg & UmstiEgsystEmkomponEntEn

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Pro-Edition für alle

Teamviewer 7.0 auf Heft-DVD macht es Ihnen leichter: Durch ei-nen speziellen Server, bei dem sich Client und Server automatisch anmelden, müssen Sie sich keine Gedanken um IP-Adressen und Firewall-Freigaben machen. Nach dem Pro-grammstart meldet sich Teamviewer beim Anbieter und erhält eine Identifikationsnum-mer. Außerdem generiert das Programm eine Kennwort-PIN, die nur für eine Sitzung gültig ist. Auf dem anderen Rechner muss dann ebenfalls Teamviewer gestartet und die Iden-tifikationsnummer und PIN des ersten PCs eingegeben werden. Diese Daten können Sie telefonisch oder per Mail austauschen. Da-nach genügt ein Klick auf die Schaltfläche „Mit Partner verbinden“, und Sie erhalten den Desktop des Fern-Rechners angezeigt.

Da es Teamviewer auch für Mac-OS X, Li-nux und Android gibt, können Sie einen Win-dows-8-Rechner mit laufendem Teamviewer von jeder Plattform aus nutzen und steuern.

Alternativen für Hyper-V

Die Virtualisierungs-Software Hyper-V ist nur in der Pro-Edition enthalten. Hyper-V lädt Windows-Systeme sowie einige Linux-Distributionen als Gastsysteme unter Win-dows 8 (64 Bit). Ein vorgefertigtes System wie der „XP-Mode“ ist aber bisher nicht in Sicht.

Mit VM-Ware Player, Virtual Box und Buf-ferzone Pro gibt es gleich mehrere adäquate Alternativen (alle auf Heft-DVD). Bufferzone Pro ist technisch anders einzuordnen, weil es kein komplettes System virtualisiert, sondern nur einzelne Programme isoliert. Dies ist aber etwa für Programmtests oder Browser-Ver-suche genau ausreichend. Das Einrichten vir-tueller Systeme in VM-Ware Player und Vir-tual Box ist ähnlich. Wir beschreiben den Vorgang in aller Kürze für den VM-Ware Pla-yer: Nach „Create a New Virtual Machine“ hilft Ihnen ein Assistent durch die Einrichtung des virtuellen PCs. Wenn Sie gleich das Instal-lationsmedium auswählen, etwa mit einer Windows-Setup-DVD oder der ISO-Datei ei-ner Linux-Distribution, dann bietet der Pla-yer meist eine automatische Installation an. Sie müssen dann nur noch angeben, wie groß die virtuelle Festplatte werden soll und wo die VMDK-Datei gespeichert wird.

Fertige und dem Player bekannte Gastsy-steme zeigt dieser beim Start im linken Fenster – ein Doppelklick genügt zum Start. Zu neu-en, etwa aus dem Web geladenen Images, kön-nen Sie mit „Open a Virtual Machine“ navi-gieren und in den VM-Ware Player integrieren.

media-Center-Funktion nachrüsten Der VLC (auf Heft-DVD) ist seit Versionsge-nerationen dem Windows Media Player vor-zuziehen. Unter Windows 8 gibt es nun aber noch einen Grund mehr, den Open-Source-Player zu installieren: Microsoft hat sich die Codecs für Film-DVDs gespart und bietet de-ren Wiedergabe nur noch gegen Aufpreis von knapp 10 Euro an (Media Center Pack). Die-se Option gilt zudem nur für Windows 8 Pro: Ausgehend von der Standard-Edition müssten Sie erst upgraden auf Pro und dann die Er-weiterung nachkaufen. Da fällt die Entschei-dung für den VLC nicht schwer.

Windows Essentials nach-installierenDer komplette Umfang der früheren Live-Es-sentials (jetzt Windows-Essentials) sowie der Security-Essentials ist in Windows 8 bereits enthalten, allerdings überwiegend als Mo-dern Apps (Mail, Foto, Nachrichten). Wer die Desktop-Varianten vorzieht, kann die Win-dows Essentials 2012 in Auswahl nachinstal-lieren (auf Heft-DVD). Family Safety wird nicht mehr angeboten, weil es bereits am Desktop integriert ist. Es verbleiben Messen-ger, Mail, Fotogalerie und Writer, ferner die Skydrive-Desktop-App (siehe unten).

skydrive mit erweiterten optionenDen Skydrive-Client sollten Sie sich in jedem Fall installieren, auch wenn Sie die Modern App nutzen. Der ist Bestandteil der oben ge-nannten Windows-Essentials, findet sich aber auch im Store unter „Produktivität“. Das Programm richtet einen frei wählbaren Syn-chronisierungs-Ordner am lokalen PC ein – mit entscheidenden Vorteilen. Alle im Sky-drive-Ordner abgelegten Dateien werden automatisch zum Microsoft-Server kopiert. Voraussetzung ist die Option „Dateien auf diesem PC sollen auch auf anderen Geräten verfügbar sein“. Klicken Sie nach der Installa-tion des Programms mit der rechten Maus-taste auf das Wolken-Symbol in der Taskleiste (Systray), und wählen Sie „Einstellungen“, um diese Option zu aktivieren. Sie gilt nur für den Skydrive-Ordner.

klassische suite Libre office

Eine Büro-Suite braucht jeder. Daher liefert Microsoft in Windows RT ein Office 2013 gleich mit – hier gäbe es nämlich keine Alter-

Virtualisierungs-Alterna-tiven: Auf Hyper-V der Pro-Edition sind sie ab-solut nicht angewiesen, der abgebildete VM- Ware-Player oder auch Virtual Box bieten Ver-gleichbares.

Fernzugriff mit dem Teamviewer: Hier steuert ein Windows 7 ein Win-dows 8 (standard). damit überwinden sie das Man-ko der standard-Edition, die keinen Remote-server an Bord hat.

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EinstiEg & UmstiEgsystEmkomponEntEn

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Pro-Edition für alle

nativen. Am PC ist die Office-Lage entspann-ter: Die beste Alternative ist Libre Office 3.6.1 (auf Heft-DVD). Wir empfehlen die Sui-te wegen der Kompatibilität mit allen Micro-soft-Formaten und den – gegenüber Open Office – verbesserten Ladezeiten.

Libre Office enthält neben Textverarbei-tung, Kalkulation, Präsentation und Daten-bank eine Grafikbearbeitung, einen Formedi-tor und ergänzende Tools. Die Suite bedienen Sie mit einem klassischen Menü, das den äl-teren MS-Office-Versionen bis 2003 folgt. Kein Ribbon – das ist für viele ein Killer-Ar-gument, zumal alle Menü-Elemente individu-ell anpassbar sind.

Brennen mit CD Burner Xp und imgburnFür das Brennen von CDs, DVD, Blu-ray-Disks liefert Windows auch in Version 8 nur eine Minimalausstattung mit. Immerhin er-hält der Explorer nun die Funktion „Daten-trägerabbild brennen“ für ISO-Images. Für gelegentliches Brennen empfehlen wir die Freeware Imgburn 2.5.7 und CD Burner XP 4.5.0 (beide auf Heft-DVD). Diesen kleinen Programme erledigen alle wesentlichen Brennaktionen. CD Burner XP brennt unge-

achtet seines Namens nicht nur CDs, sondern auch DVDs und Blu-rays, und läuft auch auf den aktuellen Windows-Versionen. Imgburn beherrscht nicht nur das Brennen von Images, es kann auch ISO-Images anlegen und Images von optischen Datenträgern erstellen.

Lupo-suite als startmenü

Windows 8 hat kein Startmenü. Dadurch er-halten Programmstarter wie die Classic Shell (http://classicshell.sourceforge.net) oder Launcher von portablen Suiten wie Portable Apps (http://portableapps.com) oder Lupo Pensuite (www.lupopensuite.com) eine neue Funktion: Sie können auf Festplatte entpackt als attraktiver Startmenü-Ersatz dienen.

Am besten geeignet ist hierfür die Lupo Pensuite (auf Heft-DVD), weil Sie hier belie-bige lokale Windows-Programme einbauen können. Zudem erhalten Sie eine umfang-reiche Tool-Sammlung, die Sie mit portablen Versionen bereits genannter Software ver-sorgt (VLC, Truecrypt). Weitere wie etwa das oben genannten Libre Office Portable oder den Teamviewer Portable rüsten Sie mühelos nach. Unentbehrliche Kandidaten sind ferner das Such-Tool Everything und das FTP-Pro-gramm Filezilla (beide auf Heft-DVD).

In das Menü bauen Sie zusätzliche Soft-ware – egal ob portabel oder nicht – am ein-fachsten ein, indem Sie das „ASuite“-Editier-Fenster (Schaltfläche rechts oben) öffnen und eine Programmdatei aus dem Explorer-Fen-ster an die gewünschte Stelle ziehen.

pC-WELt-Rettungs-DVD

Windows hat seit Vista ein Zweitsystem an Bord (Win RE), das unter Windows 8 weiter verbessert wurde: Im Boot-Manager können Sie über „Problembehandlung, Erweiterte Optionen“ typische Notfallsituationen behe-ben oder zu einem früheren Wiederherstel-lungspunkt zurückkehren. Win RE (Recove-ry Environment) ist die primäre Anlaufstelle, wenn Ihr System krankt. Aber es ist auf die Windows-Reparatur ausgelegt, nicht auf all-gemeine Notfälle wie Virenbefall, gelöschte Daten oder ein vergessenes Passwort.

In solchen Notfällen booten Sie den PC mit der Heft-DVD: Das Ubuntu-basierte Sy-stem bietet die wichtigsten Notfallpro-gramme direkt am Desktop: Der „Bitdefen-der Scanner“ startet das Antivirenprogramm, „Wiederherstellung von Bild-Dateien“ lädt das Kommandozeilenprogramm Photorec, das gelöschte Dateien (nicht nur Bilder) re-stauriert, „Testdisk“ kann verschollene Parti-tionen wiederbeleben. Eine Verbindung zum Internet und lokalem Netzwerk erhalten Sie automatisch oder nach Eingabe des WLAN-Kennworts. Vergessen Sie nicht, die Heft-DVD nach der Verwendung wieder aus dem Laufwerk zu nehmen, damit wieder Ihr nor-males System bootet.

Hermann Apfelböck

skydrive plus desktop-App: die synchronisie-rung eines lokalen ord-ners vereinfacht den Up-load. sie schieben die da-teien einfach in diesen ordner. dazu müssen die abgebildeten optionen aktiv sein.

das startmenü ist zurück: Mit der flexiblen Lupo Pensuite basteln sie sich ihr eigenes startmenü. Eine Menge nütz-licher Tools sind standardmäßig enthalten.

imgburn und Cd Burner XP: diese beiden leichtgewichtigen Freeware-Programme ersetzen weitestgehend eine Brenn-suite. Cd Burner XP nehmen sie für daten und Multimedia, imgburn für iso-dateien.

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SyStem-tuning

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Unentbehrliche System-Tools

Ein perfektes Betriebs-system für alle wird es vermutlich nie geben. Aber mit den richtigen Einstellun gen, Tipps & Tools können Sie fast alles verbessern oder abstellen, was an Win-dows nervt.

Windows Power-Suite 2013

1 gesperrte Dateien löschen oder verschieben

Sie wollen eine Datei oder einen Ordner im Windows-Explorer löschen oder verschie-ben. Während des Vorgangs erhalten Sie aber eine Meldung darüber, dass die Datei ge-sperrt ist und zur Zeit nicht entfernt werden kann. Immerhin liefert inzwischen Windows 7 bei einigen Fällen in der Meldung Infos da-rüber, mit welchem Programm die Datei ge-rade geöffnet ist. Dann brauchen Sie das je-weilige Programm nur zu beenden und den Vorgang zu wiederholen.

Schwieriger wird es, wenn Sie den Pro-grammnamen nicht erfahren. Dann ist es in der Regel der Windows-Explorer oder eine seiner Erweiterungen, die die Datei gerade blockieren. In manchen Fällen genügt es, den

Explorer über den Taskmanager zu beenden und die Datei über die Kommandozeile zu löschen. Dazu gehen Sie so vor:Schritt 1: Drücken Sie die Tastenkombinati-on Win-R, geben Sie cmd ein und bestätigen Sie mit „OK“. Tippen Sie in das Kommando-zeilenfenster del ein und danach ein Leerzei-chen. Ziehen Sie die Datei, die Sie nicht löschen können, vom Windows-Explorer auf das geöffnete Kommandozeilenfenster. Schließen Sie dann alle Explorer-Fenster.Schritt 2: Drücken Sie die Tastenkombinati-on Strg-Shift-Esc, um den Windows-Taskma-nager zu öffnen. Wechseln Sie auf die Registerkarte „Prozesse“. Suchen Sie in der Spalte „Abbildname“ den Eintrag „Explorer.exe“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, und wählen Sie im Menü „Prozess

W indows ist ein ziemlich komplexes Betriebssystem. Damit es auch für Durchschnittsanwender gut nutzbar

ist, hat sich Microsoft an vielen Stellen be-müht, Systemeinstellungen vor dem Nutzer zu verbergen und die Anzeige von Details auf das Notwendigste zu beschränken. Dem ambitio-nierten Benutzer entgehen dabei allerdings viele wichtige Informationen. Und diese sind im Prinzip unentbehrlich, um Fehler zu entde-cken und das System in den Griff zu bekom-men. Hinzu kommen noch viele kleine Män-gel und Macken, die im Windows-Alltag wirklich nerven können.

Die Power-Suite 2013 nimmt sich der größten Ärgernisse an und bietet Tipps und Tools, mit denen Sie sie beseitigen oder um-gehen können.

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SyStem-tuning

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Unentbehrliche System-Tools

tion Win-E auf, und gehen Sie auf „Ansicht, Symbolleisten, StExBar“. Die neue Symbol-leiste erscheint rechts und lässt sich mit der Maus an die gewünschte Position ziehen.

Rufen Sie den Ordner auf, in dem Sie Da-teien umbenennen wollen, und markieren Sie die fraglichen Verzeichnisse.

Klicken Sie dann in der Stexbar-Leiste auf „Rename“. Hinter „Match“ geben Sie einen Filter für die Dateinamen an. Für einen Ord-ner mit Bildern von einer Digitalkamera bei-spielsweise genügt „DSC_“, wenn die Bilder nach dem Muster „DSC_[Nummer]“ be-nannt sind. Hinter „Replace“ tragen Sie den Basisnamen ein, den die Bilder erhalten sol-len, etwa Urlaub_2012_. Im unteren Bereich des Fensters sehen Sie in der Spalte „re-named“ das zu erwartende Ergebnis. Wenn dieses Ihren Vorstellungen entspricht, klicken Sie auf „Rename“.

Die „Rename“-Funktion von Stexbar be-herrscht reguläre Ausdrücke. Damit ist sie auch für komplexe Operationen gerüstet. Detaillierte Infos zu regulären Ausdrücken finden Sie in der Wikipedia über die Adresse www.pcwelt.de/6zl1.

beenden“. Wiederholen Sie den Vorgang für alle „Explorer.exe“, die in der Liste auftau-chen. Dass damit die Windows-System-Shell beendet ist, erkennen Sie daran, dass nun die Desktop-Icons und die Task leiste verschwun-den sind.Schritt 3: Wechseln Sie zum Kommandozei-lenfenster, und drücken Sie die Enter-Taste. Damit sollte sich die Datei ohne Fehlermel-dung löschen lassen.

Im Task-Manager gehen Sie dann auf „Da-tei ➞ Neuer Task (Ausführen ...)“, geben ex-plorer ein und klicken auf „OK“. Damit star-ten Sie den Explorer neu – und Desktop-Icons und Task leiste sind wieder sichtbar.Entsperren mit Unlocker-Tool: Sollte Ih-nen der Weg über die Kommandozeile zu kompliziert sein, gibt es eine weitere Metho-de. Eine umfassende Lösung bietet das kleine Freeware-Tool Unlocker (auf Heft-DVD): Nachdem Sie es installiert haben, finden Sie im Kontextmenü von Dateien und Ordnern den Eintrag „Unlocker“. Ein Klick darauf – und Sie erhalten die Liste der Programme angezeigt, die auf das Dateiobjekt zugreifen. Wählen Sie einfach aus der Drop-down-Liste „Löschen“, und klicken Sie auf „Alle freige-ben“. Das Tool schließt alle sogenannten Handles, die den Zugriff sperren, und löscht das Objekt.

2 mehrere Dateien kom-fortabel umbenennen

Über den Windows-Explorer lassen sich mehrere Dateien auf einen Schlag umbenen-nen. Dazu markieren Sie die gewünschten Dateien, drücken die Taste F2 und geben eine neue Bezeichnung ein. Besonders intelligent geht der Explorer dabei aber nicht vor. Die Dateien haben danach alle den gleichen Ba-sisnamen und eine fortlaufende Nummer.

Bessere Möglichkeiten bietet das kosten-lose Tool Stexbar (auf Heft-DVD). Nach der Installation schließen Sie alle Explorer- und Internet-Explorer-Fenster. Rufen Sie den Windows-Explorer über die Tastenkombina-

3 Besser kopieren ohne Windows-explorer

Der Windows-Explorer hat als Dateimana-ger seine Schwächen. Er nervt durch ständige und unübersichtliche Rückfragen, wenn Sie Dateien oder Ordner durch neue Inhalte überschreiben wollen. Ein weiterer Mangel: Mehrere Kopieraufgaben verrichtet der Ex-plorer stets gleichzeitig. Vor allem wenn es sich beim Ziel um eine externe USB-Festplat-te oder ein Netzwerklaufwerk handelt, bremst das den Kopiervorgang deutlich aus.

Abhilfe schafft das Open-Source-Pro-gramm Copy Handler (auf Heft-DVD). Es arbeitet mehrere Kopieraufträge der Reihe nach ab und bietet unterschiedliche Optimie-rungen, je nach Quell- oder Ziel-Laufwerk. Nach der Installation konfigurieren Sie Copy Handler über das Icon im Systray. So bietet das Kontextmenü „Optionen“ hinter „Lan-guage“ etwa die Möglichkeit, auf „German (Deutsch)“ umzustellen.

Wenn Copy Handler automatisch nach dem Windows-Start zur Verfügung stehen soll, stellen Sie „Ja“ hinter „CopyHandler beim Systemstart ausführen“ ein.

Programm Beschreibung Geeignet für Verfügbar auf Internet Sprache

Copy Handler Kopier-Tool XP, Vista, 7, (8) C dVd www.copyhandler.com deutsch

PC-WELT-Windows-Tuner-Antinerv-Pack 1.1 Ändert Windows-Einstellungen XP, Vista, 7 C dVd www.pcwelt.de/bbx1 deutsch

Stexbar 1.8.3 Umbenenn-Tool (Explorer-Erweiterung) XP, Vista, 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/na5u Englisch

Autoruns Sysinternals Suite 03.08.2012 Tool-sammlung (enthält Autoruns) XP, Vista, 7, 8 – www.pcwelt.de/nckt Englisch

Unlocker 1.9.1 Entsperrt dateien XP, Vista, 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/k8lf deutsch

Power-Suite 2013 Optimierungs-Tools für WindowsDVD

dateien, die sich nicht löschen oder verschie-ben lassen, sind oft vom Explorer oder einer Explorer-Erweiterung gesperrt. Beenden sie den Explorer, und löschen sie die datei über die Kommandozeile.

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SyStem-tuning

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Unentbehrliche System-Tools

Copy Handler verwenden: Bei der Installa-tion registriert sich Copy Handler automa-tisch als Standardprogramm im Windows-Explorer. Sie können Dateien wie gewohnt per Drag & Drop kopieren oder verschieben. Dabei erscheint ein Fenster rechts unten im Bildschirm. Über die Schaltflächen lassen sich Kopiervorgänge abbrechen oder pausieren.

Wenn Sie bei Drag&Drop-Aktionen die rechte Maustaste verwenden, erscheint ein Menü. Bei einem Klick auf „(CH) Speziell verschieben/kopieren ...“ öffnet sich ein Dia-log, über den Sie zusätzliche Optionen ange-ben können. Mit „Filter“ beschränken Sie die Dateiauswahl auf bestimmte Dateitypen, Dateigrößen oder das Erstellungsdatum.

Über den Menüpunkt „Status anzeigen“ öffnen Sie das Statusfenster von Copy Hand-ler. In der „Aufgabenliste“ sehen Sie alle lau-fenden und bisherigen Kopieraufträge. Eine praktische Funktion beispielsweise für Back-ups: Markieren Sie einen Eintrag, und klicken Sie auf „Neustart“. Dann wird die Aufgabe mit den gleichen Einstellungen wiederholt.Windows 8: Auf das neueste Windows ist das Tool noch nicht angepasst. Der Copy Handler funktioniert bei Drag & Drop, aber die Einträge im Kontextmenü des Explorers bleiben ausgegraut. Unter Windows 8 ist ein zusätzliches Kopier-Tool aber nicht mehr ganz so unentbehrlich als bei den Vorgän-gern: Der Explorer fasst hier immerhin alle Kopieraktionen in einem Dialog zusammen und erlaubt das Pausieren einzelner Aktionen.

4 Ordneransichten Windows-weit festlegen

Windows stellt in der Grundeinstellung Ord-nerinhalte nicht immer auf die gleiche Art dar. Bei Ordnern, die überwiegend Bilder enthal-ten, zeigt der Windows-Explorer die Dateien

in der Miniaturansicht an. Bei Videos wählt er automatisch die Filmvorschau, und für Musik wählt er eine Art Detailansicht, aller-dings nicht mit den Standardeigenschaften wie Größe oder Typ, sondern mit Infos zu In-terpret, Album und Titel, sofern vorhanden.

Wenn Sie diese ständig wechselnden auto-matischen Ordneransichten lästig finden, dann sollten Sie generell auf die Detailansicht umstellen. Das geht am einfachsten über das PC-WELT-Windows-Tuner-Antinerv-Pack (auf Heft-DVD). Das Programm benötigt kei-ne Installation. Entpacken Sie es einfach, und starten Sie PC-WELT-WindowsTuner.exe.

Setzen Sie in der Rubrik „Funktionalität des Windows-Explorers verbessern“ ein Häk-

chen vor „Systemweit Detailansicht als Stan-dard aktivieren“ und „Automatische Erken-nung von Ordnertypen abschalten“. Klicken Sie dann auf „Einstellungen übernehmen“. Auf die Ordnerbibliotheken unter Windows 7, also „Bilder“, „Dokumente“, “Musik“ und Videos“, wirkt sich diese Änderung der Konfiguration allerdings nicht aus. Biblio-theken lassen sich nicht durch ein externes Programm beeinflussen.Windows 8: Auf das neueste Windows ist das Tool noch nicht angepasst und verweigert dort den Start.

5 uneingeschränkten Dateizugriff aktivieren

Alle Dateien, die Sie selbst auf Ihrem PC er-stellen, gehören Ihnen, und Sie haben vollen Zugriff. Anders steht es um Dateien, die unter einem anderen Benutzerkonto erstellt wur-den, etwa wenn Sie Dateien von einem ande-ren PC auf eine externe Festplatten kopieren.Besitz übernehmen und Rechte setzen: Um an die Dateien heranzukommen, müssen Sie zuerst den Besitz übernehmen und dann die Zugriffrechte neu setzen. Das geht zwar unter Windows 7 über die Eigenschaften eines Ordners und die Registerkarte „Sicher-heit“ ist aber relativ aufwendig. Einfacher geht’s mit den Kommandozeilen-Tools Take-own und iCacls. Die nötigen Befehle und Pa-

PC-WELT-Windows-Tuner Quicktipps

Es muss nicht immer kompliziert sein. Manchmal lässt sich ein nervendes Problem mit ein oder zwei Maus-klicks abstellen. Hier finden Sie fünf schnell wirksame Problemlöser des PC-WELT-Windows-Tuners (auf Heft-DVD).Konfiguration übertragen: Sie wollen Ihre gewohnten Windows-Lieblingsein-stellungen auch auf einem anderen PC nutzen? Kopieren Sie den PC-WELT-Win-dows-Tuner auf einen USB-Stick, und kli-cken Sie auf „Konfiguration speichern“. Auf dem anderen PC klicken Sie auf „Konfiguration laden“, auf „Ja“ und dann auf „Einstellungen übernehmen“.Lautsprecher aus: Obwohl Sie in Win-dows alle Systemklänge abgestellt haben, piepst bei einigen Aktionen immer noch der Lautsprecher im PC-Gehäuse. Setzen Sie im PC-WELT-Windows-Tuner ein Häk chen vor „Internen PC-Lautsprecher

deaktivieren“, und übernehmen Sie die Einstellungen. Dann ist Ruhe.Fenster ohne Schütteleffekt: In Win-dows 7 lässt sich ein Fenster mit der Maus schnell hin und her bewegen. Alle anderen Fenster werden dann verkleinert. Wer das abstellen will, setzt im Windows-Tuner ein Häkchen vor „Aero Shake de-aktivieren“.Programme schneller ausführen: Über die Tastenkombination Win-R öffnen Sie den „Ausführen“-Dialog. Darüber kön-nen Sie beispielsweise schnell Programme wie Regedit, Notepad oder CMD starten, ohne im Startmenü suchen zu müssen. Wenn Sie den Dialog lieber per Mausklick öffnen, setzen Sie im PC-WELT-Windows-Tuner ein Häkchen vor „‚Ausführen‘ im Startmenü anzeigen“. Der Eintrag er-scheint nach einem Klick auf das Start-menü in der rechten Leiste.

das kostenlose Tool Un locker zeigt an, welche Programme gerade eine datei blockieren. Versuchen sie zuerst, das Programm zu beenden. Geht das nicht, „befreien“ sie die datei über Unlocker.

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SyStem-tuning

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Unentbehrliche System-Tools

rameter lassen sich über den PC-WELT-Win-dows-Tuner (auf Heft-DVD) in das Kontextmenü des Explorers integrieren. Set-zen Sie in der Rubrik „Funktionalität des Windows-Explorers verbessern“ ein Häk-chen vor „‚Besitz übernehmen‘ für Dateien und Ordner aktivieren“, und klicken Sie auf „Einstellungen übernehmen“. Gehen Sie dann im Explorer auf den Ordner oder die Datei, dessen Zugriffsrechte Sie ändern wollen. Drücken Sie die Shift-Taste, klicken Sie mit der rechten Maustaste, und wählen Sie im Menü „Besitz übernehmen“. Bestäti-gen Sie die Meldung der Benutzerkonten-steuerung. Danach sollten Sie auf alle Da-teien und Ordner zugreifen können.

6 meldungen von Bluescreens anzeigen

Bei Windows gibt es im Wesentlichen zwei Arten von Abstürzen: Ein Programm funkti-oniert nicht mehr und gibt eine Fehlermel-dung aus, oder Windows fällt komplett aus und startet neu. Im zweiten Fall zeigt Win-dows einen Bluescreen (Blue Screen of Death). Windows 7 ist so konfiguriert, dass der Bluescreen nur kurz erscheint. Das macht die Analyse des Fehlers unmöglich. Ein Weg, sich den Bluescreen anzeigen zu lassen, führt über das Windows-Startmenü. Drücken Sie vor dem Windows-Start mehrmals die F8-Taste, und wählen Sie dann im Menü „Auto-matischen Neustart bei Sys temfehler deakti-vieren“. Um die Einstellung dauerhaft zu ändern, drücken Sie die Tastenkombination Win-Pause, klicken auf „Erweiterte Sys-

temeinstellungen“ und gehen auf die Regi-sterkarte „Erweitert“. Klicken Sie unter „Starten und Wiederherstellen“ auf „Einstel-lungen“. Entfernen Sie das Häkchen vor „Au-tomatisch Neustart durchführen“. Schließen Sie die Dialoge per Klick auf „OK“.

Bluescreens deuten praktisch immer auf defekte Hardware, fehlerhafte Treiber oder eine grundlegende Fehlkonfiguration des Sys tems hin. Informationen zu den ange-zeigten Meldungen liefert die englisch-sprachige „Bug Check Code Reference“ von Microsoft (www.pcwelt.de/udfm).

7 unnötige Dienste und Programme abschalten

Wenn Windows nach einiger Zeit nervend langsam startet, liegt das in der Regel an au-tomatisch mit dem System startenden Pro-grammen. Das beste Tool, um Autostarts aufzuspüren, ist Autoruns (http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb963902.aspx). Nachdem Sie es aufgerufen haben, se-hen Sie auf der Registerkarte „Everything“ alles, was beim Windows-Start aufgerufen wird. Die Liste ist ziemlich unübersichtlich. Für jeden Bereich gibt es aber auch eine eige-ne Regis terkarte, zum Beispiel für gängige Programm-Autostarts, Dienste oder Treiber.Autostart von Programmen und Diens­ten ausmisten: Blenden Sie zuerst alle Ein-träge aus, die Windows selbst benötigt: Wäh-len Sie „Options“, und setzen Sie Haken vor den Punkten „Verify Code Signatures“ und „Hide Windows Entries“. Sie können auch alle Microsoft- und Windows-Einträge aus-blenden, indem Sie einen Haken vor „Hide Microsoft and Windows Entries“ setzen.

Entfernen Sie den Haken vor „Include Em-pty Locations“, um leere Autostart-Bereiche auszublenden. Anschließend können Sie die überflüssigen Einträge per Entfernen der Ha-ken deaktivieren. Starten Sie den PC neu.

Falls Sie einen der Einträge später wieder brauchen, setzen Sie einfach in Autoruns wie-der den entsprechenden Haken.

Thorsten Eggeling

Mit dem Windows-Tuner-Antinerv-Pack der PC-WELT können sie zahlreiche systemeinstellungen übersichtlich ändern. sie können damit beispielsweise die detailansicht für alle ordner Windows-weit festlegen.

Überflüssige Autostart-Einträge bremsen den Windows-start deutlich aus. Mit dem kostenlosen Tool Autoruns aus der sys internals suite haben sie Zugriff auf alle Autostart-Prozesse. Hier können sie nicht benötigte Programme deaktivieren.

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112 WindoWs XXL 1/2013

Die ReparaturoptionenSyStemtuning Die Reparaturoptionen

Komponente „Dateiversionsverlauf“ ersetzt (siehe Seite 50). Die ist zwar voll in Ordnung, aber die Lösung unter Windows 7 ist minde-stens ebenbürtig.Benutzerdateien wiederherstellen: Mit den „Vorgängerversionen“ können Sie verlo-rene Benutzerdateien (Text, Musik, Bilder) wiederherstellen oder defekte durch ältere, bessere Dateiversionen ersetzen. Das Zu-rückschreiben funktioniert nach einem Rechtsklick auf Ordner und Dateien mit der Option „Vorgängerversionen wiederherstel-len“. Wenn Sie diese anklicken, erhalten Sie ein Fenster, das die verfügbaren Kopien mit

Windows 7 und 8 sind stabile Systeme. Trotzdem ist es beruhigend zu wissen, dass es bei Pannen ein Arsenal an Reparaturfunktionen gibt. Ein stotterndes Windows ist längst nicht tot – und Ihre Daten schon gar nicht.

E s ist erfreulich, dass die Systemkatastro-phen seltener werden. Andererseits führt das dazu, dass Windows-Nutzern

die Pannen-Kompetenz abhanden kommt. Da wird dann schon bei harmlosen Proble-men schnell formatiert und neu installiert. Falsch: Lesen Sie hier, welche weitreichenden Reparaturen Windows, das Windows-Zweit-system und das Ubuntu-Notfallsystem der PC-WELT beherrschen.

Alle hier genannten Reparaturoptionen gelten für Windows 7 und 8 gleichermaßen. Ein Sonderfall sind lediglich die „Vorgänger-versionen“ von Windows 7. Die nagelneuen

Windows reparieren und

Daten rettenzusätzlichen Reparaturen „Refresh“ und „Reset“ von Windows 8 sind hier nicht mehr aufgeführt (siehe Seite 52).

1 Die „Vorgängerversi-onen“ in Windows 7

Alle Windows-7-Editionen besitzen eine stil-le Backup-Funktion von Benutzerdateien, die Microsoft in Windows 8 wieder abgeschafft hat. Die Funktion arbeitet so dezent im Hin-tergrund, dass viele Windows-Benutzer sie offenbar schlicht übersehen oder vergessen. Deshalb hat Microsoft diese „Vorgängerver-sionen“ unter Windows 8 durch die aktivere

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Die Reparaturoptionen

Datumsangabe auflistet. Nachdem Sie eine Version markiert haben, können Sie diese Vorgängerversion im Explorer anzeigen („Öffnen“), an einen Ort Ihrer Wahl spei-chern („Kopieren“) oder an den ursprüng-lichen Ort zurückspeichern („Wiederherstel-len“).

Komplett gelöschte Dateien oder Ordner können Sie natürlich nicht rechts anklicken. Hier wählen Sie „Vorgängerversionen wie-derherstellen“ für den übergeordneten Ord-ner, klicken bei der gewünschten Version auf „Öffnen“ und ziehen nun Datei oder Ordner aus dem Explorer-Fenster an ein Ziel Ihrer Wahl.

Die Funktion berücksichtigt nur Ände-rungen: Gibt es keine älteren Versionen, dann wurde die Datei offenbar nie geändert. Bei jeder Datei, die Sie mindestens einmal ge-ändert haben und die mindestens einen Wie-derherstellungspunkt erlebt hat (sich also länger als einen Tag auf der Festplatte befin-det), finden Sie eine oder mehrere ältere Ver-sionen. Einstellungen prüfen: Der Umfang der ge-sicherten Daten richtet sich nach den Werten, die unter „Computerschutz“ für die Partiti-onen eingestellt sind. Welche Laufwerke die-sen Schutz erhalten sollen und in welchem Umfang (Plattenplatz), können Sie unter „Sy-stemsteuerung fi System fi Computer-schutz“ selbst bestimmen.

Sollte dort der Schutz für ein Laufwerk ausgeschaltet sein („Aus“), auf dem wichtige Benutzerdateien liegen, markieren Sie es in

der Liste und klicken auf „Konfigurieren“. Im folgenden Fenster wählen Sie die Option „Systemeinstellungen und vorherige Datei-versionen wiederherstellen“. Darunter kön-

nen Sie mit dem Schieberegler einstellen, wie viel Speicherplatz dadurch maximal belegt werden darf. Sicherheitsbewusste können bis zu 20 Prozent investieren. Ist der erteilte Platz nach einiger Zeit belegt, werden auto-matisch die ältesten Sicherungen gelöscht.

2 Datenrettung mit Recuva 1.44

Versehentlich gelöschte Dateien sind vorerst nur logisch gelöscht. Das heißt: Die Dateiat-tribute wurden entfernt, der Datei-Inhalt exi-stiert aber noch. Meist nur noch für kurze Zeit, weil der Plattenplatz für neue Daten freigegeben ist und bald überschrieben wird. Je früher Sie den Verlust bemerken und han-deln, desto größer die Chancen. Wenn die Windows-Funktionen (Papierkorb, Win-dows7: „Vorgängerversionen“, Windows 8: „Dateiversionsverlauf“) nichts mehr herge-ben und keine Sicherung vorliegt, können kostenlose Tools wie Recuva (auf Heft-DVD) oder Photorec (www.cgsecurity.org) mit et-was Glück die verlorenen Dateien wiederher-stellen.

Standardreparaturen und mobile ZweitsystemeAuf den folgenden Seiten finden Sie Informationen und Tipps • zu wesentlichen Wiederherstellungsfunk-

tionen von Windows 7 und 8• zum eingebauten Notfall- und Zweitsy-

stem (Windows PE)• zum Ubuntu-basierten Notfallsystem auf

Heft-DVD. Und um Sie zu unterstützen, ein opulentes Windows-Zweitsystem im Eigenbau einzu-richten, folgt auf diesen Beitrag ein weiterer

Artikel zur redaktionellen Eigenentwick-lung PC-WELT Multi PE. Für durchschnitt-liche Windows-Benutzer mag das nach Overkill aussehen, jedoch haben die vorge-stellten Zweitsysteme ihre je eigene Berech-tigung. Diese geht zum Teil über Reparatur- und Wartungsmotive deutlich hinaus. Ein mobiles Windows- oder Linux-System ga-rantiert Handlungsfähigkeit unabhängig von vorgefundener Hardware, System-Soft-ware und Benutzerrechten.

„Vorherige dateiversionen“ unter Windows 7: in dieser Windows-Ver-sion lohnt sich ein großzügig einge-stellter systemschutz auch auf da-tenpartitionen. 15 bis 20 Prozent der speicherkapazität sind keine Ver-schwendung.

daten retten mit Recuva: nach der Auswahl des Laufwerks klicken sie auf „scan“. die Ergebnisliste können sie danach mit dem Filterfeld eingrenzen.

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Die Reparaturoptionen Die Reparaturoptionen

Installieren Sie Recuva auf einem Lauf-werk, auf dem Sie keine Daten vermissen. Wählen Sie in der Laufwerksliste den Daten-träger, wo Sie die verlorenen Dateien vermu-ten, und klicken Sie dann auf „Scan“. Als Er-gebnis erscheint eine Liste gelöschter Dateien, die Sie mit dem Filterfeld auf die angebotenen Dokumenttypen wie „Audio“ oder „Bilder“ einschränken. Sie können hier aber auch ge-zielt „.rtf“ oder „.png“ eintragen. Setzen Sie Haken vor Dateien, die wiederhergestellt werden sollen. Wiederherstellungsversuche sind aber nur erfolgversprechend, wenn die Datei eine grüne Markierung zeigt. Dann kli-cken Sie unten rechts auf „Wiederherstellen“, wählen ein Ziel auf einem anderen Laufwerk und starten den Rettungsvorgang mit „OK“.

3 Systemreparatur im laufenden System

Bei Software- oder Systemfehlern, die Win-dows nicht am ordnungsgemäßen Start hin-dern, verwenden Sie die eingebaute System-wiederherstellung. Sie finden diese wichtige Funktion unter „Systemsteuerung fi System fi Computerschutz fi Systemwiederherstel-lung“. Windows bietet hier von sich aus den letzten Wiederherstellungspunkt an, Sie kön-nen sich aber auch ältere anzeigen lassen. Mit Markieren des Eintrags und „Weiter“ setzen Sie das System auf diesen früheren Zustand und beseitigen damit akute Probleme, die Sie sich durch eigene Konfigurationsfehler oder eine Software-/Treiber-Installation eingehan-delt haben. Die Maßnahme berücksichtigt Systemordner, den Programme-Ordner sowie die Registry und ist eine zuverlässige Metho-de, um akute Fehler zu beseitigen.Tipp: Stellen Sie unter „Computerschutz“ unbedingt sicher, dass der Schutz mindestens auf der Systempartition aktiv ist – also „Ein“

anzeigt. Sie verbessern die Systemsicherheit zusätzlich, wenn Sie vor systemrelevanten Aktionen manuell einen Wiederherstellungs-punkt anlegen. Dies geschieht unter „System-steuerung fi System fi Computerschutz“ mit der Schaltfläche „Erstellen“.Hintergrund zum Computerschutz: Ein-mal täglich und wenn Updates und Installati-onen dies fordern, macht Windows einen Snapshot geänderter Systemdateien. Win-dows 7 berücksichtigt dabei auch Benutzer-dateien (siehe Punkt 1). Um den Platzbedarf zu minimieren, speichert Windows in diesen Snapshots nur die geänderten Blöcke von Da-teien und Ordnern, die sich seit dem letzten Systemwiederherstellungspunkt ergeben ha-ben. Speicherort ist der versteckte und selbst mit Admin-Rechten unzugängliche Ordner „System Volume Information“ auf jeder Par-tition.

4 erweiterte Startoptionen nach F8

Wenn Windows 7 oder 8 nicht mehr startet, nutzen Sie den „Abgesicherten Modus“ oder „Computer reparieren“ (Standard-Notfallsy-stem). Nach den BIOS-Routinen kommen Sie

beim Systemstart mit der Taste F8 an den Bildschirm „Erweiterte Startoptionen“ mit einem textbasierten Menü, wo Sie mit Cur-sor-Taste die gewünschte Option auswählen.

F8 drücken? Das ist leichter gesagt als ge-tan: Wenn auf Ihrem PC nur ein Windows-System vorhanden ist und folglich kein Boot-Manager-Auswahlmenü erscheint, ist es schwierig, den richtigen Moment für F8 ab-zupassen: Während der BIOS-Initialisie-rungen ist es zu früh, sobald der Windows-Kernel lädt, zu spät. Drücken Sie daher gleich nach dem Einschalten des PC mehrfach F8. Tipp: Wenn Sie einen um zwei Sekunden ver-längerten Systemstart akzeptieren können, hilft ein Trick. Sie erzeugen auf der Komman-dozeile mit Admin-Rechten und den Befehlen

bcdedit /copy {current} /d

"Dummy"

bcdedit /timeout 2

einen zweiten Eintrag im Boot-Manager. So-mit bleiben immer zwei Sekunden, um mit F8 die „Erweiterten Startoptionen“ zu aktivie-ren.

5 erst den „Abgesicherten modus“ versuchen

Mit dem „Abgesicherten Modus“ starten Sie immer noch das Windows-Hauptsystem, al-lerdings mit wenigen Standardtreibern und ohne Software-Autostarts. Äußerlich erken-nen Sie ein abgesichertes Windows sofort an der ungewohnten Bildschirmauflösung. Der Modus ist das ideale Instrument, um Treiber- und Software-Probleme zu beheben, also durch Deinstallation wieder vom System zu schaffen. Wenn Sie sich unschlüssig sind, wel-che Komponenten im Gerätemanager (Hard-ware-Treiber) oder unter Systemsteuerung fi Programme und Features“ (Software) zu ent-fernen sind, können Sie im „Abgesicherten

Windows PE mit 32 Bit und 64 Bit

Beim Einsatz und beim manuellen Ausbau eines Windows-PE-Zweitsy-stems müssen Sie eine Eigenheit des Minisystems einkalkulieren: Anders als ein „großes“ 64-Bit-Windows bringt das 64-Bit-Notfallsystem kein Sub-system für 32-Bit-Software mit. Das heißt, dass Sie hier ausschließlich 64-Bit-Software starten sowie erfolgreich integrieren kön-nen. Wenn Sie 32-Bit-Software aufrufen, erhalten Sie nur eine dürre Fehlermeldung,

die klarste noch auf der Kommandozeile: „Das zum Unterstützen des Abbildtyps er-forderliche Subsystem ist nicht vorhan-den“. Das vorinstallierte Notfallsystem auf der Festplatte oder ein manuell erstellter Reparaturdatenträger hat immer dieselbe Architektur wie das Hauptsystem (siehe Basisinformationen nach Win-Pause). Hal-ten Sie daher eventuelle zusätzliche Tools wie den Total Commander immer in der richtigen Variante bereit.

Reparaturoptionen nach F8: Mit Abstand am wichtigsten sind die Einträge „Computer reparieren“ und „Abgesicherter Modus“. die Abbildung zeigt nur die entscheidenden Punkte. das Menü bietet noch weitere spezielle debug-optionen.

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Die Reparaturoptionen

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Die Reparaturoptionen

Modus“ die Systemwiederherstellung (siehe Punkt 3) starten und darauf vertrauen, dass diese einen jüngst installierten Störenfried zuverlässig beseitigt.

6 „Computer reparieren“: Zweitsystem Win Pe

Auf jeder Windows-Setup-DVD, aber auch auf der Festplatte unter „\Recovery“ befindet sich das Zweitsystem „Windows Recovery Environment“ (Win RE), das ein kaputtes Windows von außen reparieren kann. Win RE basiert auf dem Minisystem Windows PE („Windows Preinstallation Environment“). Um die Begrifflichkeit zu vereinfachen, spre-chen wir generell von Win PE. Sie starten Win PE, indem Sie nach F8 unter „Erweiterte Startoptionen“ den Eintrag „Computer re-parieren“ wählen. Damit lädt Win PE und zeigt Reparaturoptionen. Die Darstellung unterscheidet sich zwischen Windows 7 und 8 erheblich, funktional sind sich die beiden Zweitsysteme aber sehr ähnlich. Startumgebung reparieren: Die „System-startreparatur“ in Win PE von Windows 7 durchsucht die Festplatten nach Windows-Installationen und erneuert dann die Start-umgebung entsprechend. Diese Möglichkeit sollten Sie ausprobieren, wenn das BIOS nach dem Start kein Betriebssystem findet.

Im verschachtelten Win PE von Windows 8 finden Sie diese Systemstartreparatur unter „Problembehandlung fi Erweiterte Opti-onen fi Automatische Reparatur“.Wiederherstellungspunkt zurückschrei-ben: Der nächste Punkt in Win PE von Win-dows 7 lautet „Systemwiederherstellung“. Hier können Sie vom Zweitsystem aus das defekte Hauptsystem auf einen älteren Zu-stand zurücksetzen. Das funktioniert genau-so wie bei Systemwiederherstellung im lau-fenden Hauptsystem, indem Sie den jüngsten Wiederherstellungspunkt oder einen anderen auswählen und auf „Weiter fi Ja“ klicken.

Im Win PE von Windows 8 finden Sie den Punkt unter „Problembehandlung fi Erwei-terte Optionen fi System wiederherstellen“.Gesamtsicherung zurückschreiben: Mit der „Systemabbild-Wiederherstellung“ in Win PE von Windows 7 können Sie ein de-fektes System durch ein früher gesichertes Systemabbild ersetzen. Das setzt voraus, dass Sie über „Systemsteuerung fi Sichern und Wiederherstellen“ (Windows 7) oder „Sy-stemsteuerung fi Windows 7-Dateiwieder-herstellung“ (Windows 8) in jüngerer Ver-

gangenheit die Sicherungsfunktion „Systemabbild erstellen“ ausgeführt haben.

Im Win PE von Windows 8 finden Sie den Punkt unter „Problembehandlung fi Erwei-terte Optionen fi Systemimage-Wiederher-stellung“.Eingabeaufforderung: Dieser Punkt ist in vielen Fällen der wichtigste. Win PE hat zwar keinen grafischen Dateimanager, aber mit der Eingabeaufforderung kommen Sie an alle Ordner und Daten und können sie mit

„Copy“, „Xcopy“ oder „Robocopy“ auf ein anderes Laufwerk transportieren. Außerdem starten Sie über den Prompt beliebige externe Hilfsmittel wie etwa einen Total Commander oder 7-Zip-Packer. Beachten Sie dabei aber die Einschränkungen von 64-Bit-Zweitsyste-men (siehe Kasten „Windows PE mit 32 Bit und 64 Bit“).

Im Win PE von Windows 8 finden Sie den Punkt unter „Problembehandlung fi Erwei-terte Optionen fi Eingabeaufforderung“.

notfallsystem von Windows 7: der einfache dialog bietet Zugang zur systemwiederherstellung und mit der Eingabeaufforde-rung eine startrampe für externe Tools. die systemstartreparatur schreibt eine neue Boot-Umgebung.

notfallsystem von Windows 8 (Montage): Hinter dem schickeren outfit verbergen sich die Funktionen des Vorgängers. Hinzu kommen „Refresh“ („PC auffrischen“) und „Reset“ („originaleinstellung wiederherstellen“).

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Die Reparaturoptionen Die ReparaturoptionenInternet R at g e b e R

7 einen „Systemreparatur-datenträger“ erstellen

Win PE lässt sich problemlos auf externe Da-tenträger kopieren. Das ist ratsam, weil nicht nur Windows, sondern auch das auf Festplat-te vorinstallierte Win PE defekt sein kann. Außerdem können Sie dieses mobile Minisy-stem bequem um zusätzliche Tools erweitern.

In Windows 7 finden Sie in der System-steuerung den Punkt „Sichern und Wieder-herstellen“ und dort „Systemreparaturdaten-träger erstellen“. Unter Windows 8 erscheint diese Option unter „Wiederherstellung fi Wiederherstellungslaufwerk erstellen“. Hier in Windows 8 ist es dann auch vorgesehen, als Medium CD, DVD oder ein USB-Lauf-werk anzusteuern. Workaround für Windows 7: Das ältere Windows 7 bietet für den Systemreparatur-datenträger nur CD und DVD an. Um das Zweitsystem wie unter Windows 8 auf einem beschreibbaren USB-Stick unterzubringen, sind einige Zwischenschritte nötig: 1. Sie kopieren Win PE zunächst wie vorgese-

hen mit dem Systemsteuerungs-Applet auf eine CD.

2. Sie verwenden in Imgburn 2.5.7 (auf Heft-DVD) die Option „Imagedatei von Disc erstellen“, um Win PE nun wieder in ein ISO-Image auf die Festplatte zurückzuho-len.

3. Sie laden das ISO-Image mit Virtual Clone Drive 5.4.5 (auf Heft-DVD) als virtuelles Laufwerk.

4. Nun bearbeiten Sie mit diskpart den einge-legten USB-Stick: Mit list disk erfahren Sie die Kennnummer des Sticks, den Sie dann mit

select disk [Nummer des USB-

Sticks]

auswählen und mit clean komplett säu-bern. Achten Sie dabei unbedingt darauf,

das richtige Laufwerk anzusprechen! Dann richten Sie mit „create partition pri-mary“, wählen diese mit „select partition 1“ und machen Sie mit „active” boot-fä-hig. Mit

format fs=fat32

assign

formatieren Sie mit FAT32 und vergeben einen Laufwerkbuchstaben.

5. Nun kopieren Sie den Inhalt des ISO-Images – nicht die ISO-Datei! – auf den boot-fähigen Stick, den Sie um Tools er-weitern können. Achten Sie dabei auf die passende Architektur – 32 Bit oder 64 Bit.

8 Für bastler: DiSm erwei-tert das notfallsystem

Das „Deployment Image Servicing and Ma-nagement Tool“ Dism.exe gehört unter Win-dows 7 und 8 zum Standardinventar. Dieses Tool lädt den Inhalt von WIM-Dateien (Win-dows Images) in ein beliebiges Verzeichnis und schreibt Änderungen danach wieder in das Windows-Image zurück. Es ist das Stan-dardwerkzeug für angepasste OEM-Setups von Windows 7 oder Windows 8 sowie für angepasste Notfallsysteme (Win PE).

Und damit sind wir beim Thema: Win-PE-Systeme befinden sich immer in einer ein-zigen Datei: „\Sources\Boot.wim“ auf exter-nen Reparaturdatenträgern, \“Recovery\[...]\Winre.wim“ auf der Festplatte. Daher ist es nicht ohne Umweg möglich, das Win PE zu verändern oder zu erweitern. DISM kann das: Es muss auf einer mit Administrator-rechten gestarteten Cmd.exe genutzt werden.

Windows 8 bietet auch UsB-sticks an: Ein „Wiederherstellungslaufwerk“ mit Windows-notfallsystem auf UsB-stick richten sie vollautomatisch unter „systemsteuerung fi Wiederherstellung“ ein.

Erweitertes notfallsystem mit zusätzlichen Werkzeugen: das notfallsystem Win PE bringen sie unter Windows 8 mühelos, un-ter Windows 7 mit etwas Aufwand auf einen UsB-stick.

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Die Reparaturoptionen

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Die Reparaturoptionen

Mit

dism /Mount-Wim /Wimfile:G:\

sources\boot.wim /index:1 /

Mountdir:C:\wim

Der Befehl lädt das erste Image („Index:1“) der WIM-Datei (unter „G:\Sources“) in das Zielverzeichnis „C:\wim“. Das Ziel muss existieren und leer sein. „Index“ muss immer angegeben werden, obwohl die WIM-Da-teien von Win PE nur ein System enthalten (anders als die „Install.wim“ beim Setup).

Der Vorgang kann dann je nach Quell-Laufwerk einige Zeit dauern, danach steht der Inhalt des Images im Verzeichnis „C:\wim“ zur Bearbeitung bereit. Sie können so-wohl den „Programme“-Ordner, noch besser „System32“ mit weiteren Tools bestücken. Achten Sie auch hier wieder auf die passende Architektur der Software – 32 Bit oder 64 Bit. Nützliche Kandidaten sind der Total Commander, ein Hex-Editor oder ein Unde-lete-Werkzeug wie Recuva. Nach den Ände-rungen schreibt folgender Befehl das geän-derte Image in die WIM-Datei zurück:

dism /Unmount-Wim /

Mountdir:C:\wim /commit

Dieser Befehl kann natürlich nur auf be-schreibbaren Medien funktionieren. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch den folgenden Beitrag „Zweitsysteme für Profis“, Seite 120.

9 Die komfortable PC-WeLt-Rettungs-DVD

Die beiliegende Heft-DVD ist boot-fähig und startet ein gut ausgestattetes Zweitsystem auf der Basis eines Ubuntu-Linux. Für Note-books oder Netbooks ohne DVD-Laufwerk

ist das System zusätzlich als ISO-Image auf Heft-DVD, das Sie ohne Mühe auf USB-Stick transferieren. Beachten Sie auch die Hinwei-se im Kasten „Was das PC-WELT-Notfall-System nicht kann“.Das Rettungssystem auf USB-Stick übertragen: Von USB-Stick startet das Not-fallsystem schneller als von DVD. Unbedingt notwendig ist ein Stick vor allem auf Geräten ohne optisches Laufwerk. Formatieren Sie daher mit dem Explorer einen USB-Stick zu-erst mit dem Dateisystem FAT32, und verge-

Für Profis Registry mit Zweitsystem reparieren

Das Zweitsystem hat das Standardwerkzeug Regedit.exe an Bord, das beim Start zunächst die eigene Registry, also die des Zweitsystems anzeigt. Regedit kann aber auch auf die Regis-try des Hauptsystems zugreifen und diese bearbeiten. Dazu markie-ren Sie den Hauptschlüssel „Hkey_Local_Machine“ mit der Maus und wählen „Datei, Struktur laden“. Im daraufhin erscheinenden Dialog können Sie eine Registry-Datei vom Hauptsystem laden. Die Registry-Dateien befinden sich auf der Win-dows-Partition des Hauptsystems unter „\Windows\System32\config“. Hauptkandidat für Reparaturen bei ernsthaften Bootproble-men ist die Datei „SYSTEM“. Wenn Sie eine Registry-Datei in der beschriebenen Weise über „Struktur laden“ einlesen, fragt Sie Rege-dit nach einem Namen. Geben Sie etwa „ZZZ“ ein, dann finden die importierte Datei unter „Hkey_Local_Machine\ZZZ“. Unter „ZZZ“ erscheint dann der importierte Regis-try-Teil des Hauptsystems mit allen Unter-schlüsseln.

Diese können Sie wie gewohnt bearbeiten. Wenn Sie anschließend „Datei, Struktur ent-fernen“ wählen, werden die Reparaturen in die defekte Datei des Hauptsystems zurückge-

schrieben. Diese Methode der Registry-Reparatur ist nur sinnvoll, wenn Sie von vornherein exakt wissen, wo der Fehler liegt, und fer-ner wissen, dass es sich um ein punktuelles Problem handelt, das mit einem manuellen Eingriff zu beseitigen ist.

In der Regel trifft das nur für fehlerhafte Einträge unter „Hkey_Local_Machine\System\MountedDevices“ oder unter „Hkey_Lo-cal_Machine\System\CurrentControlSet“ zu.

Regedit importiert Registry-dateien aus anderen Windows-installationen. damit kann ein Zweitsystem die Registry-Feh-ler des Hauptsystems korrigieren. die Methode hilft auch, um die Benutzer-Registry eines anderen Kontos zu bearbeiten.

Windows-image mit disM bereitstellen: nach dieser Aktion liegen alle dateien des Mini-systems im Zielordner („/mountdir:“)und können mit dem Explorer oder jedem anderen dateimanager bearbeitet werden.

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Die Reparaturoptionen Die Reparaturoptionen

ben Sie dann einen sprechenden Namen. An-schließend gehen Sie auf der Heft-DVD in das Verzeichnis „pcwsoft“ und entpacken „unetbootin-windows-563“ sowie „PC-WELT-Rettungs-DVD“ in einen Ordner Ih-rer Wahl. Dann starten Sie „unetbootin-win-dows-563.exe“ mit Doppelklick. Wählen Sie die Option „Abbild“ und geben Sie über die Schaltfläche „...“ die entpackte ISO-Datei an. Hinter „Laufwerk“ stellen Sie den Buch-staben des USB-Sticks ein. Kontrollieren Sie diese Angabe genau: Das Laufwerk wird nämlich bei der Aktion komplett neu über-schrieben; bei der Auswahl hilft ein vorher vergebenes Namens-Label, aber auch die Größenangabe. Zum Abschluss klicken Sie dann noch auf „OK“. Danach ist das Linux-System boot-fähig auf dem USB-Stick.Netzwerkverbindung konfigurieren: Die meisten PC-Benutzer bauen die Internetver-bindung über ein drahtgebundenes Netz-werk („Ethernet“) und einen DSL-Router oder ein Kabelmodem mit integriertem DHCP-Server auf. In diesem Fall funktio-niert die Konfiguration automatisch.

Wenn das Notfallsystem einen WLAN-Adapter erkennt, erscheint in der Leiste am oberen Bildschirmrand ein Dreieckssymbol. Nach einem Klick sehen Sie die Funknetze in der Umgebung. Für den Zugang in das ge-wünschte WLAN geben Sie den Schlüssel ein und klicken auf „Verbinden“.Nach Viren suchen: Das System bietet mit Bitdefender und AVG-Scanner zwei Viren-

scanner. Den Bitdefender starten Sie per Doppelklick auf das Desktop-Icon. Das Pro-gramm lädt automatisch die aktuellen Viren-signaturen aus dem Internet. Danach klicken Sie auf „Jetzt Scannen“. Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie das Verzeichnis angeben, das Sie untersuchen wollen. Auf der linken Seite des Fensters erscheinen die Partitionen unter Einträgen wie „Dateisystem“ oder den Namen, die Sie unter Windows festgelegt ha-ben. Mit einem Klick wird die jeweilige Par-tition eingebunden, und mit „Öffnen“ scan-nen Sie die gesamte Partition.

Sollte der Virenscanner fündig werden, se-hen Sie eine Liste mit infizierten Dateien. Die empfohlene Behandlung lautet „Umbenen-nen“ und „Problem beheben“. Der Scanner

hängt an jede verdächtige Datei die Endung „.virus“ und den Namen des Schädlings an.

Da es bei der Virenerkennung immer wie-der zu Fehlalarmen kommt, sollten Sie im-mer die zweite Meinung des AVG-Virenscan-ner einholen. Bevor Sie das Programm nutzen können, binden Sie die Partitionen der Fest-platten ein, die Sie untersuchen wollen. Kli-cken Sie in der Leiste auf der linken Seite auf das zweite Icon von oben („Persönlicher Ordner“). Unter „Geräte“ tauchen die Parti-tionen mit einer Größenbezeichnung auf. Klicken Sie die gewünschte Partition an, um sie einzubinden. Daneben erscheint dann ein Symbol, über das Sie die Einbindung bei Be-darf wieder lösen können.

Starten Sie das „Root-Terminal“ über das gleichnamige Desktop-Icon, und geben Sie

avgupdate

ein. Nach dem Download der aktuellen Vi-rensignaturen tippen Sie avgscan /media ein. Unter „/media“ hat das Notfallsystem alle Partitionen eingehängt. Wenn sich die Mel-dungen mit jenen des Bitdefender decken, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Schad-Software. So reagieren Sie auf das Scan-Ergeb-nis: Im günstigsten Fall stellen Sie fest, dass das untersuchte System keine Schädlinge ent-hält. Dann können Sie eventuellen Proble-men mit anderen Reparaturmaßnahmen zu Leibe rücken. Der negative Fall ist hingegen heikel: Eventuell gefundene Schad-Software hat der Scanner zwar umbenannt und damit die Gefahr erst einmal gebannt. Allerdings ist fraglich, ob sich der PC gründlich reinigen lässt. Sicherheitsexperten empfehlen hier grundsätzlich eine Neuinstallation. Wenn Sie

daten ans sichere Ufer retten: Von einem kaputten system Benutzerdaten retten zu müssen, ist hart genug. das Ubuntu- system macht es ihnen immerhin so komfortabel wie möglich.

Vollständiges system mit netzwerk und software: das PC-WELT-notfallsystem ist ein spezialisiertes, aber voll-wertiges Linux Ubuntu mit netzwerk, Browser und standard-software.

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Die Reparaturoptionen

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SyStem-tuning

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Die Reparaturoptionen

sich dafür entscheiden, sollten Sie wichtige Benutzerdateien über das PC-WELT-Notfall-system auf andere Datenträger sichern.Dateien retten: Verbinden Sie den Daten-träger mit dem PC und starten Sie den Datei-manager Nautilus mit dem Ordner-Icon in der Leiste (oben). Mit Rechtsklick auf ein „Gerät“ und „In neuem Fenster öffnen“ öff-nen Sie den Dateimanager ein zweites Mal. Danach navigieren Sie zu den gewünschten Ordnern und kopieren bequem per Drag & Drop. Um auf ein Netzwerklaufwerk zu si-chern, blenden Sie mit Strg-L die Adresszeile ein und tippen smb://Servername ein. „Ser-vername“ ersetzen Sie durch die Bezeichnung oder die IP-Adresse Ihres NAS oder Win-dows-PCs. Geben Sie Benutzername und Passwort ein und klicken auf „Verbinden“. Gelöschte Dateien wiederherstellen: Für die Sicherung der wiederhergestellten Da-teien benötigen Sie eine zweite Partition oder eine externe Festplatte. Binden Sie den Da-tenträger für die Sicherung nach dem Start des Notfallsystems zuerst über Nautilus ein. Dazu klicken Sie unter „Geräte“ auf den ge-wünschten Datenträger. Das Desktop-Icon „Wiederherstellen von Bild-Dateien“ startet Photorec, das ungeachtet seines Namens be-liebige Dateitypen retten kann. Wählen Sie aus der nun erscheinenden Liste der Daten-träger denjenigen aus, von dem Sie Dateien gelöscht haben, und drücken Sie dann Enter. Im nächsten Menü wird der Partitionstyp ab-gefragt, was Sie mit Enter übergehen können.

Wählen Sie dann die Partition, auf der nach gelöschten Dateien gesucht werden soll, und „Whole“, um die gesamte Partition zu durch-suchen. Nach der Auswahl des Zielordners starten Sie die Aktion. Windows-Passwort löschen: Die Ret-tungs-DVD kann Windows-Passwörter lö-schen. Gehen Sie im Dateimanager nach „/Windows/System32/config“ der Windows-Partition. Drücken Sie Strg-L, damit Nautilus den Pfad in der Adressleiste hinter „Ort:“ an-zeigt. Kopieren Sie den Pfad mit Strg-C in die Zwischenablage. Starten Sie dann das „Root-Terminal“ auf dem Desktop, und tippen Sie dort chntpw –u Benutzer, wobei Sie statt

„Benutzer“ Ihren Windows-Anmeldenamen eintragen. Mit Rechtsklick und „Einfügen“ holen Sie jetzt den kopierten Pfad auf die Zeile. Dahinter fügen Sie SAM ein (Registry-Datei). Der Befehl lautet jetzt etwa:

chntpw –u Hans /

media/1234ABCD1234ABCD/Win-

dows/System32/config/SAM

Bestätigen Sie mit Enter. Geben Sie nun „1“ ein, und drücken Sie Enter. Nach weiterer Be-stätigung mit „y“, starten Sie den PC neu und können sich nun mit Ihrem Benutzerna-men ohne Kennwort bei Windows anmelden.

Hermann Apfelböck und Thorsten Eggeling

Was das PC-WELT-Notfall-System nicht kann

Das Ubuntu-basierte System hat seine großen Stärken im Netz- und Webzugriff, in der bequemen Datenrettung, beim Zu-rücksetzen des Windows-Passworts oder bei der Virensuche. Es gibt aber auch Situationen, wo ein Windows PE klare Vorteile besitzt: Windows-Startumgebung reparieren: Eine defekte Windows-Startumgebung kann Ubuntu nicht neu schreiben. Verwenden Sie hierfür im Windows-Zweitsystem die „Systemstartreparatur“ wie in Punkt 6 beschrieben. In Fällen, wo diese nicht zum Erfolg führt, ge-hen Sie in der „Eingabeaufforderung“ von Win PE diese Befehle ein:

bootrec /fixmbr

bootrec /fixboot

bootrec /rebuildbcd

Diese manuelle Methode ist oft zuverlässiger als die Startreparatur des Windows-Notfallsystems.Wiederherstellungspunkte und Systemabbilder: Ubuntu hat nur auf Dateiebene Zugriff auf die System-Snapshots von Windows. Daher ist es zwar möglich, dort manuell zu suchen, aber ein geord-

netes Zurücksetzen auf einen früheren Wiederherstellungspunkt ist nicht möglich. Ähnliches gilt für Systemabbilder und Dateien der Windows-Sicherung. Registry bearbeiten: Das Ubuntu-System bietet mit dem Registry-Editor Chntpw ein Tool auf der Kommandozeile. Für den bequemen Registry-Zugriff ist ein Windows-Zweitsystem die bessere Wahl (siehe Kasten „Für Profis: Registry mit Zweitsystem reparieren“).Warnung 1: Der Schreibzugriff auf Windows-8-Partitionen ist riskant. Standardmäßig ist unter Windows 8 „Fast Boot“ aktiv, das die NTFS-Datei-Handles beim Herunterfahren teilweise nicht schließt. Das Notfallsystem kann hier wie jedes andere schreibende Zweitsystem Schaden anrichten. Lesen und Kopieren ist risikolos.Warnung 2: Das Notfallsystem wurde nicht auf Festplatten in einem Raid-Verbund getestet. Ein Software-Raid (Redundant Array of Independent Disks), wie es sich über das BIOS des PCs, die Windows-Datenträgerverwaltung oder spezielle Raid-Software ein-richten lässt, wird von diesem System nicht unterstützt und sollte dort aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden.

Gelöschte dateien retten: die Ubuntu-notfall-dVd nutzt für diese Aufgabe das bewährte Photorec. Es handelt sich um ein Kommandozeilenprogramm.

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Erweitertes Notfallsystem

Die Reparaturoptionen von Windows 7 und 8 sind ausgereift, aber spartanisch. Sie wer-den auf Standard-Not-fallsystemen wichtige Tools vermissen. PC-WELT Multi-PE baut für Sie ein Zweit-Win-dows, das Sie für alle PC-Notfälle rüstet.

Zweitsysteme für Profis

W enn der PC nicht mehr richtig läuft oder Sie von einem Bekannten um Hilfe gefragt werden, ist ein gut aus-

gestatteter Notfallkoffer unerlässlich. Wie im Beitrag „Windows reparieren“ beschrieben (Seite 112), helfen das vorinstallierte Notfall-system oder eine Installations-DVD. Damit lässt sich dann schon einmal die Boot-Umge-bung reparieren oder die Systemwiederher-stellung aufrufen. Wer im Notfall weitere Werkzeuge benötigt, sollte sich ein eigenes Windows-Notfall-System auf CD oder USB-Stick zusammenstellen.

Mit PC-WELT Multi-PE (auf Heft-DVD und unter www.pcwelt.de/multipe) erstellen Sie Rettungssysteme (Windows PE) auf der Basis von Windows 7 oder Windows 8. Das Tool läuft nur unter Windows 7 und 8. Es kann aber Medien erstellen, mit denen sich

1 Windows Pe: technische grundlagen

„PE“ steht für Preinstallation Environment. Das ist das Windows-Minisystem, das auf Installations-DVDs das Setup des eigent-lichen Systems erledigt und ferner als Zweit-system unter „\Recovery“ auf Festplatte in-stalliert wird und hier die Option „Computer reparieren“ anbietet. In dieser zweiten spezi-alisierten Ausführung erhält Win-PE den Na-men Win-RE (Recovery Environment) – eine unnötige Komplizierung, denn Win-PE und Win-RE sind im Kern dasselbe. Basis für Win-PE ist ein einfaches Abbild der Windows-Systemdateien, das Microsoft ko-stenlos zur Verfügung stellt. Dazu gibt es eine Anzahl von Kommandozeilen-Tools, mit dem sich aus dem Systemabbild ein individu-ell angepasstes Mini-Windows basteln lässt.

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Windows XP, Vista, 7 oder 8 reparieren las-sen. Das boot-fähige Minisystem können Sie auch durch eigene Tools erweitern.

Auf Basis einer Windows-8-DVD und un-serem Tool lässt sich auch Windows 8 To Go erstellen. Das ist ein ein vollständiges Win-dows 8, das von einem USB-Stick oder einer externen Festplatte startet. Wer keine Win-dows-7- oder -8-Installations-DVD besitzt, kann sich bei Microsoft kostenlose Demo-versionen herunterladen, die sich als PE-Sy-stem ohne Einschränkungen nutzen lassen.

PC-WELT Multi-PE entpacken Sie nur von der Heft-DVD auf die Festplatte, am bes-ten über einen möglichst kurzen Pfad ohne Leerzeichen, beispielsweise „C:\MultiPE“.

Das Programm funktioniert nicht, wenn Sie es vom Desktop oder einem anderen Be-nutzerverzeichnis aus starten.

Page 120: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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Erweitertes Notfallsystem

aber auch jede andere Windows-8-Installa-tions-DVD verwenden, und es geht sogar auch ohne vorherige Installation von Win-dows 8 auf dem PC. Eine eigene Windows-8-Lizenz und -Aktivierung ist allerdings erfor-derlich, es sei denn, Sie verwenden die Enterprise-Demoversion für Windows 8. Für ein Notfallsystem reicht diese aus.

2 Die drei Varianten in PC-WeLt multi-Pe

Damit Sie ein Windows-Minisystem so ein-fach wie möglich erstellen können, hat die PC-WELT-Redaktion Multi-PE entwickelt. Damit lässt sich ein PE-System auf der Basis von Windows 7 mit Hilfe von Winbuilder erstellen. Sie haben dabei die Wahl zwischen einer bootfähigen Notfall-CD/DVD oder einem USB-Stick. Außerdem können Sie ein relativ schlichtes Win PE auf der Basis von Windows 8 für eine CD/DVD oder einen Stick erzeugen oder ein vollständiges Win-

Das erfordert je-doch ein längeres Studium der zuge-hörigen Dokumen-tation.

Findige Programmierer stellen daher schon seit Langem Tools zur Verfügung, mit denen sich nicht nur aus dem Basis-PE, sondern aus jeder Windows-Installations-DVD ein Mini-system basteln lässt. Eins davon ist Winbuil-der (http://winbuilder.net). Dabei handelt es sich um ein Tool, das eine eigene Script-Spra-che verwendet und über unterschiedliche Projektdateien Minisysteme für jede Ge-schmacksrichtung zusammenbauen kann.

Zurzeit gibt es aber für Winbuilder noch kein voll funktionsfähiges Projekt, das Win-dows 8 als Quelle verwenden kann. Obwohl der technische Unterbau von Windows 7 und Windows 8 sich kaum unterscheiden, schei-tert es hier an Details. So ist beispielsweise 7-Zip bisher nicht in der Lage, die Windows-Abbilddateien (WIM) ohne Fehler zu entpa-cken. Grundsätzlich mangelt es aber wohl einfach an Erfahrungen mit dem neuen Mi-crosoft-System, sodass sich die Probleme in naher Zukunft beheben lassen dürften.

Letztlich spielt es aber kaum eine Rolle, ob man ein Mini system aus einer Windows-DVD für Vista, 7 oder 8 zusammensetzt. Das Ergebnis ist in allen Fällen ähnlich, und jedes der Notfall systeme lässt sich im Prinzip für die Reparatur oder Diagnose jedes beliebigen Windows-Systems verwenden. Windows 8 zum Mitnehmen: Windows 8 selbst bietet ohnehin neue Möglichkeiten, die ein PE-System schon fast unnötig machen. Denn Windows 8 lässt sich auch auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte in-stallieren und dann an jedem beliebigen PC nutzen (Windows To Go). Der einzige Haken dabei: Man benötigt eigentlich eine Win-dows-8-Enterprise-Installation nebst Lizenz-schlüssel. Mit ein paar Tricks lässt sich dafür

dows 8 auf einen USB-Stick oder eine USB-Festplatte kopieren (Windows To Go). Für Letzteres empfiehlt sich ein USB-Gerät an der USB-3.0-Schnittstelle. Es geht zwar auch mit USB 2.0, die Installations- und Startzeiten verlängern sich dann aber deutlich.Windows 7 PE: Dieses System ist standard-mäßig mit zahlreichen Programmen ausge-stattet, die Sie im Minisystem nutzen können. Dabei sind der kostenlose Virenscanner Avira Free Antivirus 2012, die Shareware Total Commander, die Browser Opera und Firefox sowie PDF-Betrachter und einige Sys tem-Tools. Windows 7 PE bietet Netzwerkzugriff über einen DSL-Router mit DHCP oder WLAN. Die Netzwerktreiber müssen Sie aber selbst besorgen, soweit sie nicht in Win-dows 7 schon von Haus aus verfügbar sind. Windows 7 PE lässt sich auch zu einem Multiboot-System ausbauen. Sie können dann von der CD/DVD oder dem USB-Gerät beispielsweise zusätzlich auch Parted Magic, Trinity Rescue Kit oder Clonezilla booten. Windows 8 PE: PC-WELT Multi-PE erstellt Windows 8 PE auf der Basis von Microsoft PE. Die nötigen Programme sind im Win-dows-ADK enthalten (Assessment and De-ployment Kit). Standardmäßig bietet dieses PE-System nur eine Kommandozeile. PC-WELT Multi-PE stattet es jedoch mit einem Programmstarter und Software wie Firefox, Notepad ++ und einem Dateimanager aus. Der Netzwerkzugriff ist aber nur über einen Router mit DHCP möglich.Windows 8 To Go: Warum ein Minisystem, wenn es auch ein komplettes Windows 8 sein kann? Mit PC-WELT Multi-PE erstellen Sie aus der Demoversion von Windows 8 Enter-prise ein vollständiges Windows 8, das von

einem USB-Stick oder einer exter-nen Festplatte star-tet. Das ist bei-spielsweise dann praktisch, wenn

Windows 8 To Go bietet Microsoft nur für Besitzer der Enterprise-Version an. der Assistent verlangt zu-dem ein UsB-Laufwerk mit mindestens 32 GB Kapazität. Unser Tool un-terliegt nicht dieser Ein-schränkung.

das größte der angebote-nen Zweitsysteme: Win-dows 7 PE startet von UsB-stick oder Cd/dVd. Es lässt sich mit zahl-reichen Tools bestücken und bietet internetzugriff, der bei der suche nach Problem lösungen hilft.

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Erweitertes Notfallsystem

Sie Windows 8 ohne Installation ausprobieren möchten. Nachdem Sie Win-dows 8 To Go gestartet ha-ben, können Sie beliebige Programme installieren.32 oder 64 Bit: Alle vorge-stellten Systeme basieren auf einer Windows-32-Bit-Version. Das liegt zum einen daran, dass Winbuilder 64-Bit-Systeme nur unzureichend unterstützt. 64-Bit-Notfall-systeme bieten aber auch keine Vorteile. Die meisten System-Tools gibt es ohnehin nur in einer 32-Bit-Version, und damit lassen sich alle Systeme reparieren. Die PE-Systeme las-sen sich aber unter Windows 7 und 8 sowohl in der 32-Bit- als auch in der 64-Bit-Version zusammenstellen.

3 Variante 1: Win7-Pe für uSB-Sticks und DVDs

Windows 7 PE ist das umfangreichste System, das Sie mit PC-WELT Multi-PE erstellen kön-nen. Es bietet zahlreiche Tools für die System-diagnose sowie Avira Free Antivirus 2013 und ein Tool, mit dem Sie vergessene Win-dows-Passwörter zurücksetzen können.

Vorbereitungen: Starten Sie PC-WELT Multi-PE und klicken Sie auf „Windows 7 PE erstellen“. Klicken Sie auf „Download“, wenn Sie Windows 7 Enterprise Demo herun-terladen möchten, und danach auf „MD5-Check“. Wenn die Prüfsumme der Datei stimmt, klicken Sie auf „ISO entpacken“. Wenn nicht, müssen Sie die Datei noch ein-mal herunterladen. Oder Sie wählen das Laufwerk mit der eingelegten Windows-7-In-stallations-DVD aus und klicken auf „DVD kopieren“. Wenn Sie die ISO-Datei einer an-deren Windows-7-Version verwenden möch-ten, gehen Sie auf „Einstellungen“, tragen den Pfad zu der ISO-Datei in das erste Eingabe-feld ein, klicken auf „Speichern“ und dann auf „ISO entpacken“. Unabhängig davon, welche Quelle Sie gewählt haben: Nach dem Entpacken liegen die Windows-Installations-dateien im Ordner „\Tools\Windows-Install-Source“. Wichtig sind hier vor allem die Da-

teien „Boot.wim“ und „Install.wim“. In diesen Container-Dateien sind die Start- und Systemdateien untergebracht.Winbuilder konfigurieren: Klicken Sie auf „Winbuilder starten“. Wir haben das Pro-gramm so eingestellt, wie es für die meisten Nutzer sinnvoll sein dürfte. Sie sollten in der Baumansicht auf der linken Seite aber die Einträge unter „Apps“ prüfen. Entfernen Sie das Häkchen vor den Tools, die Sie nicht ver-wenden wollen, oder setzen Sie eines, wenn Sie ein Programm benötigen. Nach einem Klick auf einen Programmeintrag sehen Sie im rechten Bereich des Fensters eine Beschrei-bung und meist auch einige Einstellungen für die Konfiguration. Sie können hier beispiels-weise wählen, ob eine Verknüpfung zum Pro-gramm auf dem Desktop und/oder dem Start-menü erstellt werden soll. Anwendungen, die häufiger aktualisiert werden, bieten dafür meist spezielle Einstellungen. Bei „Avira Free Antivirus 2013“ beispielsweise können Sie wählen, ob Programm und Update bei jedem

Winbuilder-Lauf neu heruntergeladen wer-den sollen. Das ist eigentlich nicht nötig, und Sie können hier, nachdem Sie Windows 7 PE das erste Mal erstellt haben, „Never Down-load Updates“ wählen. Alle bereits herunter-geladenen Dateien speichert Winbuilder für die nächste Sitzung im Verzeichnis „Tools\pcwMultiPE.project\Workbench“.Windows 7 PE erstellen: Wenn alles wie gewünscht eingestellt ist, klicken Sie rechts oben im Winbuilder-Fenster auf „Play“. Je nach Leistung Ihres PCs kann der Build-Vor-gang einige Zeit in Anspruch nehmen. Die fertige ISO-Datei liegt danach im Verzeichnis „Tools\pcwMultiPE.project\ISO“. Wenn Sie eine CD oder DVD daraus brennen möchten, klicken Sie die ISO-Datei mit der rechten Maustaste an und gehen im Kontextmenü auf „Öffnen mit ➞ Windows-Brenner für Daten-trägerabbilder“.Boot-fähigen USB-Stick erstellen: Win-dows 7 PE lässt sich auch von einem USB-Stick starten. Für ein durchschnittliches PE-System reicht ein 1-GB-Stick aus. Der Stick muss mit dem Dateisystem NTFS oder FAT32 formatiert sein. Gehen Sie in Winbuilder auf „Finalize ➞ Create ISO/USB-HDD“. Wählen Sie unter „Build Mode“ den Eintrag „Create USB Flash Disk“. Stellen Sie unter „Format“ den Wert „None“ ein, wenn Sie die Daten auf Ihrem Stick behalten möchten. Rechts oben geben Sie den Laufwerksbuchstaben an. Die anderen Einstellungen können Sie wie vorge-geben belassen. Klicken Sie auf „Save Set-tings“ und dann auf den kleinen grünen Pfeil vor „Create ISO/USB-HDD“ im oberen Be-reich des Fensters.

Nach kurzer Zeit erscheint das Fenster „Grub4Dos Installer 1.1“. Aktivieren Sie die

Winbuilder Probleme und Lösungen

Winbuilder und die zugehörigen Scripte bilden ein relativ komplexes Programmpaket. Trotz intensiver Tests in der Redaktion sind Fehler deshalb nicht ausgeschlossen. Oft liegt die Ursache beim Virenscanner. Winbuilder muss sehr viele Dateien kopieren. Ein Virenscanner kann den Prozess so ausbremsen, dass es zu Fehlfunktionen kommt. Deshalb sollten Sie zumindest den Echtzeitschutz der Anti-viren-Software vorübergehend abschalten.

Eine weitere Fehlerquelle liegt bei Scrip-ten, die Software oder Updates aus dem

Internet herunterladen müssen. Wenn der Download fehlschlägt oder die Software sich grundlegend geändert hat, meldet das jeweilige Script einen Fehler und der Build-Vorgang bricht ab. In diesem Fall sollten Sie überprüfen, ob die Download-Adresse in der Script-Konfiguration noch gültig ist, und sie gegebenenfalls ändern. Wenn das nicht möglich ist, deaktivieren Sie das feh-lerhafte Script. Sie können dann bei http://reboot.pro im Download-Bereich nach Up-dates oder neuen Scripten für den ge-wünschten Zweck suchen.

Windows 7 PE ist das umfangreichste system unserer Auswahl. Windows 8 PE bietet demgegenüber nur ein kleines notfallsystem, und Windows 8 To Go installiert ein transportables Windows 8 auf UsB.

Page 122: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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Erweitertes Notfallsystem

Option „Disk“, und wählen Sie dahinter den Eintrag für den USB-Stick aus. Hier erschei-nen allerdings keine Laufwerksbuchstaben, sondern Bezeichnungen wie „(hd0)“ oder „(hd4)“. Das richtige Laufwerk können Sie an der Kapazitätsangabe dahinter erkennen. Klicken Sie auf „Install“ und dann auf „Quit“. Danach kopiert Winbuilder die Da-teien auf den USB-Stick.

4 Variante 2: Kleines und schnelles Win8-Pe

Für ein Mini-Windows-8 klicken Sie in PC-WELT Multi-PE auf „Windows 8 PE erstel-len“. Hier benötigen Sie die Datei „Winpe.wim“ aus dem Assessment and Deployment Kit (ADK). Klicken Sie auf „ADK installie-ren“, und richten Sie das ADK im vorgege-benen Verzeichnis ein. Der Download des ADK umfasst circa 5 GB.

Wählen Sie die Option „PE-ISO“ für eine PE-CD/DVD oder PE-USB-Stick. Geben Sie dahinter den Laufwerksbuchstaben Ihres USB-Sticks an. Im Verzeichnis „\Tools\win8_pe\templ“ liegen die Programme, die Sie in Windows 8 PE nutzen können, so etwa Fire-fox oder Notepad++. Es handelt sich um por-table Anwendungen, die sich ohne weitere Konfiguration starten lassen. Sie können in dieses Verzeichnis weitere portable Pro-gramme kopieren. Als Startrampe dient „Pstart.exe“ im gleichen Ordner. Zusätzliche Programme binden Sie in Pstart über „Datei, Nach ausführbaren Programmen scannen“

ein. Damit die Programme später unter PE gefunden werden, öffnen Sie danach die Da-tei „Pstart.xml“ in einem Editor und ändern den Pfad hinter „files name=“ auf „X:\Apps“.

Jetzt brauchen Sie nur noch auf „Win 8 PE erstellen“ zu klicken. Es öffnen sich einige Kommandozeilenfenster, in denen Sie die Arbeit der Scripte beobachten können. Die fertige ISO-Datei liegt danach im Verzeichnis „\Tools\win8_pe\ISO“. Während das Script arbeitet, muss der Windows-Explorer been-det werden. Sie haben währenddessen keinen Zugriff auf den Desktop oder das Startmenü. Wenn der Vorgang abgeschlossen ist, startet der Explorer automatisch neu.

5 Variante 3: Windows 8 zum mitnehmen (to go)

Für Windows 8 To Go können Sie die ISO-Datei der Windows 8 Enterprise-Demo ver-wenden. Klicken Sie auf „Download“, um die Datei herunterzuladen, und danach auf „MD5-Check“ und „ISO entpacken“. Oder Sie nehmen ein Windows 8 DVD, wählen das Laufwerk mit der DVD aus und klicken auf „DVD kopieren“. Für Windows 8 To Go be-nötigen Sie ebenfalls das Windows ADK, das Sie über „ADK installieren“ einrichten. Der Download umfasst circa 5 GB.

Klicken Sie auf „USB-Stick vorbereiten“. Damit starten Sie das Tool RMPrepUSB. Stel-len Sie die Optionen ein, die in der Abbildung rot markiert sind. Wählen Sie den USB-Stick im oberen Bereich des Fensters aus. Kontrol-lieren Sie die Einstellung genau, denn das ge-wählte Laufwerk wird neu formatiert. Klicken Sie zum Abschluss auf „6. Stick bereitstellen“.

Kehren Sie zu PC-WELT Multi-PE zurück. Geben Sie unter „Laufwerksbuchstabe USB-Stick“ den Laufwerksbuchstaben ein. Kon-trollieren Sie auch diese Angabe genau, damit die Daten nicht versehentlich auf das falsche Laufwerk geschrieben werden. Danach kli-cken Sie auf „Win 8 To Go erstellen“. Es öff-net sich ein Kommandozeilenfenster, in dem Sie den Fortschritt beobachten können. Ab-hängig von der Geschwindigkeit des Lauf-werks kann das einige Zeit dauern.

Danach booten Sie den PC vom USB-Stick. Der erste Start dauert etwas länger als ge-wöhnlich, weil Windows die Hardware un-tersuchen und Treiber konfigurieren muss.

Thorsten Eggeling

im Bereich „Create iso/UsB-Hdd“ stellen sie in Winbuilder ein, ob sie eine iso-datei für eine Cd/dVd erstellen oder das PE-system auf einen UsB-stick kopieren wollen.

Windows 7 PE Diese Tools sind dabei (Auswahl).Net-Framework Laufzeitumgebung für .net-Programme7-Zip PackprogrammAvira Free Antivirus 2013 Antiviren-softwareFaststone Image Viewer BildbetrachterFirefox WebbrowserFreecommander dateimanagerHijackthis scannt auf schad-software-Infra Recorder Cd/dVd-BrennprogrammInternet Explorer WebbrowserMBRFix MBR bei Bootproblemen reparierenNirsoft-Tools nützliche sammlung von system-ToolsRecuva stellt gelöschte dateien wieder herSalas Password Renew setzt das Windows-Kennwort zurückSpybot Search & Destroy Anti-spyware

Sumatra PDF PdF Betrachter

Total Commander dateimanager (shareware)Universal Extractor Entpacker für diverse dateiformateVLC Universaler Mediaplayer

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Explorer-Tuning Explorer-Tuning

ner an beliebiger Stelle an und nennen ihn etwa „W8“. Dort erstellen Sie Verknüp-fungen mit dem Ziel „shutdown.exe /L“ und dem Namen „Abmelden“, „shutdown.exe /S /T 1“ und dem Namen „Herunterfahren“ sowie „shutdown.exe /hybrid“ mit dem Na-men „Ruhezustand“. Danach klicken Sie mit rechter Maustaste auf die Taskleiste, wählen „Symbolleisten, Neue Symbolleiste“ und na-vigieren zum Ordner „W8“. Die Komplett-Lösung: Mit dem kosten-losen Programm Classic Shell holen Sie sich den Startknopf mit allen bekannten Funkti-onen auf Windows 8 zurück (auf Heft-DVD, Download unter http://classicshell.sourceforge.net). Bei der Installation können Sie al-les abwählen außer „Classic Start Menu“.

Am Explorer führt kein Weg vorbei: Er ist die Windows-Shell, dient als Dateimanager und stellt Desktop-Ordner, Taskleiste und Start-menü (Startbildschirm) bereit. Fast alles, was hier fehlt oder stört, korrigieren Sie ohne großen Aufwand.

D er Windows-Explorer steht seit 15 Jah-ren unter Dauerkritik. Wirklich be-rechtigt ist nur, an seiner Begabung als

fehlertolerante Kopiermaschine zu zweifeln. Absolut berechtigt ist auch ein Kopfschüt-teln, dass dem Explorer unter Windows 8 das klassische Startmenü weggenommen wurde. Doch diese Defizite können Sie ohne Auf-wand beseitigen. Darüber hinaus erweist sich der Explorer als vorbildlich anpassungsfä-hig: Mit den nachfolgenden Tools und Tipps optimieren und individualisieren Sie die Standard-Einstellungen erheblich. Dabei ma-chen wir Sie unter anderem mit dem ele-ganten Anpassungswerkzeug PC-WELT-Windows-Master-2012 vertraut. Wichtige Erweiterungen für den Explorer finden Sie

Optimierter Windows-Explorer

im nachfolgenden „Windows Extension Pack“ ab Seite 128.

ein muss: Das klassische Startmenü für Windows 8Auch wenn Sie sich mit dem neuen Startbild-schirm von Windows 8 problemlos anfreun-den können: Einen Ersatz für das fehlende Startmenü benötigen Sie auf jeden Fall, denn der vorgesehene Weg zu Standardaktionen wie „Abmelden“ oder „Herunterfahren“ über die Charms-Leiste ist einfach zu um-ständlich. Die Mini-Lösung: Wenn es Ihnen nur um die genannten Systemfunktionen geht, lösen Sie das Problem mit einer benutzerdefinierten Symbolleiste: Legen Sie zunächst einen Ord-

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Explorer-Tuning

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Explorer-Tuning

Nachdem Sie das Programm installiert ha-ben, ist der Startknopf an gewohnter Stelle sichtbar.

Klicken Sie zunächst mit der rechten Maustaste auf den Startknopf, und wählen Sie „Einstellungen“. Im folgenden Fenster können Sie auf der Registerkarte „Start Menu Style“ wählen, ob Sie ein klassisches Startmenü oder eines im XP- oder im Win-dows-7-Stil haben möchten. Auf der Regi-sterkarte „Skin“ legen Sie die Gestaltung fest. „Windows Aero“ erinnert an die Vorversion von Windows, aber auch „Metro“ oder „Smoked Glass“ sind ansprechend.

Auf der Registerkarte „Basic Settings“ können Sie differenziert festlegen, welche Klick- und Tastenaktionen welche Funkti-onen abrufen. Standardmäßig öffnet der nor-male Linksklick („Left Click opens“) auf den Knopf das Startmenü und die Win-Taste den Windows-8-Startbildschirm. Dies sollten Sie belassen. Ob Sie nach der Benutzeranmel-dung mit „Skip Metro screen“ am Desktop oder am Startbildschirm landen möchten, können Sie selbst entscheiden – ebenso wie einige weitere Optionen, die den Umfang des angebotenen Startmenüs betreffen.

Wenn Sie im Konfigurationsdialog unten auf „All Settings“ klicken, können Sie das Menü mit unzähligen Optionen noch deut-lich mehr anpassen. Dabei handelt es sich überwiegend um optische Einstellungen, die nichts an der Funktionalität ändern. Ausnah-men sind die Registerkarten „Customize Start Menu“ und „Special Items“, die den Umfang der angebotenen Programme ge-nauer bestimmen.

Der PC-WeLt-Windows-ma-ster 2012Die Explorer-Shell kann über die Registry elegant angepasst werden. Praktisch jede Software nutzt bei der Installation diese Möglichkeit und sorgt via Registry dafür, dass sie danach in den Kontextmenüs des Ex-plorers auftaucht. Auch die Elemente am Desktop, unter „Computer“ oder in der Sy-stemsteuerung sind über die Registry flexibel anpassbar. Auf Heft-DVD finden Sie das ein-zigartige Tool PC-WELT-Windows-Master 2012, mit dem Sie solche Funktionen be-quem hinzufügen und das Aussehen von Windows individualisieren können.Technischer Hintergrund: Ein kleines Bei-spiel eines Kontextmenüs für Ordner soll zei-gen, dass solche Anpassungen technisch an sich relativ einfach sind, aber viel zu aufwen-dig für eine manuelle Bearbeitung mit

Regedit. Der Registry-Hauptschlüssel „Hkey_Classes_Root“ speichert alle Datei-typ-Registrierungen und Kontextmenüs. Um jeden Dateiordner mit einem zusätzlichen Menüpunkt auszustatten, müssen Sie zu-nächst wissen, dass der für Dateiordner zu-ständige Schlüssel „Directory“ heißt. Unter „Hkey_Classes_Root\Directory“ finden Sie den Schlüssel „Shell“. Der versammelt alle Programmaufrufe, die per Doppelklick oder Rechtsklick für „Directory“ bereitstehen. Um ein weiteres Menü einzutragen, müssen Sie nach Rechtsklick auf „Shell“ und „Neu fi Schlüssel“ beispielsweise Irfanview eintra-gen, darunter den weiteren Schlüssel com-mand. Was Sie dann im rechten Wertefenster als Befehl eintragen, wird künftig tatsächlich ausgeführt. Sehr häufig ist hier ein „%1“ an-zutreffen, ein Stellvertreter, der den Pfad des angeklickten Dateiobjekts weitergibt. Zu

Abmelden und shutdown: die wichtigsten startmenü-Funk-tionen kann eine symbolleiste übernehmen.

startmenü und Konfigurationsdialog der „Classic shell“: das Gratisprogramm ersetzt unter Windows 8 das fehlende startme-nü vollwertig und bietet noch zahlreiche zusätzliche Anpassungsoptionen.

die Registry bestimmt das Menü-Angebot der dateiobjekte: Änderungen in der Registry übernimmt der Windows-Explorer so-fort und zeigt sie an. die Hierarchie <objekt>\shell\<Menüeintrag>\Command ist allgemeingültig.

Page 125: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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SyStem-tuning

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Explorer-Tuning Explorer-Tuning

kompliziert? Der PC-WELT-Win-d o w s - M a s t e r 2012 führt Sie viel komfortabler zum Ziel: Es nimmt Ih-nen alle notwen-digen Vorarbeiten ab. Nach dem Entpacken in einen beliebigen Ordner und Aufruf der „pcwWindowsMaster.exe“ sehen Sie zu-nächst die Arbeitsoberfläche des Tools mit den vier Registern „Kontextmenü“, „Arbeits-platz“, „Systemsteuerung“ und „Ordneropti-onen“. Kontextmenü: Diese Registerkarte ist die funktional ergiebigste. Sie bietet Ihnen im Drop-down-Menü oben links eine Auswahl von Objekttypen. Dort können Sie festlegen, welches Kontextmenü Sie bearbeiten wollen, ob von der Arbeitsoberfläche, von Ordnern

allgemein, den „Eigenen Dateien“, der Netz-werkumgebung oder dem Papierkorb. Was Sie unter den Optionen „Alle Dateien“ und „Alle Dateien & Ordner“ eintragen, sehen Sie im Kontextmenü jeder Datei beziehungs-weise jedes Ordners. Unter Windows 7 und 8 können Sie mit einem Eintrag in der Option „Ordner-Hintergrund (Vista, 7)“ Menü-Ein-träge ergänzen, die bei einem Klick mit der rechten Maustaste auf dem Desktop sowie auf den Hintergrund eines Ordnerfensters er-scheinen. Die Reichweite der Registerkarte „Kontextmenü“ geht aber weit über die vor-

definierten Einträge im Drop-down-Menü hinaus. Sie können jeden einzelnen Dateityp bearbeiten. Dazu ein konkretes Beispiel: Sie möchten im Kontextmenü von JPG-Dateien eine zu-sätzliche Option einbauen. Dann wählen Sie zunächst aus der Drop-down-Liste „Dateier-weiterung“ und geben dann im Feld rechts .jpg ein. Danach klicken Sie auf die Schaltflä-che „Validieren“, um zu überprüfen, ob der Dateityp bekannt ist und welche Optionen für ihn bereits vorliegen. Die nun angezeigten, bereits existierenden Registry-Einträge kön-nen Sie anklicken und danach „Ändern“ oder „Entfernen“.

Um eine neue Aktion einzutragen, verwen-den Sie die zwei Eingabefelder ganz unten. Im linken fügen Sie den neuen Eintrag so ein, wie Sie ihn später im Kontextmenü sehen wollen – etwa Irfanview. Rechts davon befindet sich das Feld für die Befehlszeile. Um das Dateiob-jekt, in diesem Beispiel ein JPG-Bild, einem anderen Programm zu übergeben, geben Sie zunächst im Feld mit der Befehlszeile den kompletten Pfad des gewünschten Pro-gramms an, etwa

C:\Programme\verzeichnis

\irfanview.exe %1

„%1“ steht hier für den vom System überge-benen Pfad des PDFs, das Sie später im Ex-plorer anklicken. Alternativ zur eigenen Ein-gabe in das Befehlszeilen-Feld können Sie unter bereits vordefinierten Befehlen und Funktionen wählen, wenn Sie auf das Drop-

Ergiebiger Komfortaus-bau: Unter „Kontext-menü“ erweitern sie die Rechtsklick-opti-onen von ordnern und dateitypen. die „Vorla-gen“ bieten oft ge-fragte Komponenten.

Ordneransicht standardisieren

Wie oft haben Sie im Explorer schon eine unpassende Ord-nerdarstellung manuell angepasst – Detailansicht, Liste, In-halt, große Symbole? Der Explorer von Windows 7 und 8 inter-pretiert den Inhalt von Ordnern selbständig und zeigt die Dateien dann in der Ansicht, die angemessen erscheint. Daher ist nicht mög-lich, eine bestimmte Ansicht einfach systemweit festzulegen. Da es aber für verschiedene Ordnertypen je eigene Ansichtsvorlagen gibt, hilft es dauerhaft, diese Vorlagen einmal individuell anzupassen. Ins-gesamt fünf Vorlagen stellt Win-dows für Benutzerdateien bereit: „Allgemeine Elemente“, „Doku-mente“, „Bilder“, „Musik“, „Vi-deos“. 1. Sehen Sie nach Rechtsklick auf

das Ordnersymbol unter „Ei-genschaften, Anpassen“ nach, für welchen Inhaltstyp Win-

dows den aktuellen Ordner hält. Korrigieren Sie dies gegebenen-falls.

2. Stellen Sie für den Ordner die Ansichtsoptionen nach Wunsch ein. 3. Danach drücken Sie in Windows 7 die Taste Alt, um die Standard-

menüs einzublenden, gehen auf „Extras, Ordneroptionen, An-sicht“ und hier auf den Button „Für Ordner übernehmen“. In Windows 8 finden Sie betreffenden Dialog unter „Ansicht fi Op-tionen“. Damit wird Ihre aktuelle Einstellung zur globalen Vorla-

ge für alle Ordner dieses Typs. Wie-derholen Sie diese drei Schritte für alle Ordnertypen, deren Standard-outfit Ihnen nicht zusagt.

Es gibt fünf Vorlagen für ordneransichten von Be-nutzerdateien. Um die darstellung zu standardisie-ren, müssen sie alle fünf anpassen.

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Explorer-Tuning

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Explorer-Tuning

down-Feld „Vorlagen“ klicken. Setzen Sie neben „Erweiterte Zeichenfolge erzeugen“ ein Häkchen, wenn Sie in der Befehlszeile eine Umgebungsvariable verwenden (etwa „%programfiles%“). Arbeitsplatz: In diesem Register können Sie das Aussehen des Spezialordners anpassen, den Windows XP „Arbeitsplatz“ nannte, Windows 7 und 8 „Computer“. Dort sehen Sie gewöhnlich Ihre Laufwerke, Geräte mit Wechselmedien, Netzwerklaufwerke und an-dere angeschlossene Geräte. Diese Auswahl ergänzen Sie auf dieser Registerkarte um wei-tere Speicherorte und Programme. Dazu tra-gen Sie im PC-WELT-Windows-Master im unteren Bereich unter „Name des neuen Ein-trags“ eine frei wählbare Bezeichnung ein. Darunter können Sie bei „Befehl/Pfad“ einen Ordner, eine Anwendung oder einen Befehl eingeben, der im „Computer“ erscheinen soll. In der untersten Zeile können Sie den neuen Eintrag mit einem passenden Icon ver-sehen.Systemsteuerung: Wie der „Computer“ ist auch die „Systemsteuerung“ ein spezieller Shell-Ordner, der beliebige weitere Elemente anzeigen kann. Die Vorgehensweise auf die-ser Registerkarte entspricht der unter „Ar-beitsplatz“: Sie geben in das Feld „Befehl/Pfad“ den gewünschten Befehl ein und su-chen sich über „Icon wählen“ ein passendes Aussehen. Im Feld „Name des neuen Ein-trags“ empfiehlt es sich hier, dem Namen im-

mer ein „Z_“ voranzustellen, damit die Sy-stemsteuerung Ihre individuellen Einträge am Ende der Liste einsortiert.Ordneroptionen: Diese Registerkarte nutzt die Erweiterbarkeit des Standarddialogs „Sy-stemsteuerung fi Ordneroptionen“. Der dient eigentlich dazu, Ansichtsoptionen und Suchoptionen einzustellen, kann aber im Prinzip als Schaltzentrale für beliebige Regis-try-Einstellungen genutzt werden. Sie kön-nen es anhand einer Vorlage („Einstellungs-Vorlagen“) testen, dass die „Ordneroptionen“ einen mit dem PC-WELT-Windows-Master hinzugefügten Eintrag sofort anzeigen.

explorer-Ribbon in Windows 8 anpassenÜber das „Menüband“ (Ribbon) im Win-dows-8-Explorer kann man geteilter Mei-nung sein. Die Leiste „Schnellzugriff“ ist aber in jeder Hinsicht praktisch und ausbau-fähig. Um mehr Platz zu bieten, muss sie nach Rechtsklick „…unter dem Menü-band… “ angezeigt werden. Danach können

Sie jede beliebige Funktion im Ribbon wiede-rum nach Rechtsklick „Zur Symbolleiste für den Schnellzugriff hinzufügen“. Lohnende Kandidaten sind vor allem einige Optionen unter „Ansicht“. Gehen Sie etwa auf „An-sicht fi Ein-/ausblenden“, klicken Sie die Option „Ausgeblendete Elemente“ rechts an und holen diese mit der genannten Option in den Schnellzugriff.

Von nun an blenden Sie mit einem schnel-len Klick versteckte Systemdateien ein und wieder aus. In Vorgängerversionen war dazu immer das Umstellen der „Ordneroptionen“ notwendig.

Schneller neustart für den Windows-explorerBeim Klick auf aktuell nicht verfügbare Netzwerkverbindungen ist der Windows-Explorer bis in die jüngste Version zickig. Es kann Minuten dauern, bis das Explorer-Fen-ster „ohne Rückmeldung“ den Versuch end-lich aufgibt. Meistens geht es schneller, den ganzen Explorer-Prozess einfach gewaltsam zu beenden. Diese Maßnahme empfiehlt sich auch nach Konfigurationsänderungen, die keine Abmeldung, sondern nur einen Explo-rer-Neustart erfordern.

Sie erledigen den Explorer-Neustart mit einem einzigen Doppelklick. Sie brauchen dazu nur eine Verknüpfung (oder eine Batch-Datei gleichen Inhalts): Nach Rechtsklick am Desktop und „Neu fi Verknüpfung“ geben Sie folgende Zeile als „Speicherort“ ein:

cmd.exe /c taskkill.exe /f /im

explorer.exe && pause &&

explorer.exe

Taskkill beendet den Explorer, der dann nach der Befehlsverkettung „&&“ sofort neu auf-gerufen wird. Das zusätzliche „&& pause“ ist optional: Das erfordert einen Tastendruck in der Eingabeaufforderung und dient dazu, vor dem Restart des Explorers Zeit etwa für Konfigurationsänderungen oder Löschakti-onen zu haben.

Christian Löbering / Hermann Apfelböck

den „Computer“ ausbauen: der Explorer kann unter „Computer“ nicht nur die gewohnten Laufwerke anzeigen. Hier wurden mit dem PC-WELT-Windows-Master drei neue Elemente hinzugefügt.

schnellzugriffsleiste: nehmen sie hier wichtige Ansichtsop-tionen auf, um sie mit einem Klick zu akti-vieren.

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Tools für den Windows-Explorer

Der Windows-Explorer bietet wichtige Alltagsfunktionen, ist aber be-kanntlich nicht perfekt. Die Tools aus diesem Artikel rüsten nützliche Funktionen nach. Wählen Sie gezielt, was Ihren Systemalltag vereinfacht.

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Fotol

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D er Explorer dient in Windows als Da­teimanager und ist für Desktop, Task­leiste und Startmenü zuständig. Auch

Standarddialoge wie „Öffnen“ und „Spei­chern“ in Programmen werden vom Explo­rer und ein paar zusätzlichen Programmbi­bliotheken zur Ver fü gung gestellt.

Das Beste am Windows­Explorer ist, dass er sich erweitern lässt. Das geschieht bei vie­len Installationen, etwa wenn eine Software bestimmte Dateitypen für sich beansprucht. Andere Programme tragen sich im Kontext­menü des Explorers (per Rechtsklick aufruf­bar) von Dateien und Ordnern ein.

Der Artikel stellt neun nützliche Erweite­rungen für den Windows­Explorer sowie al­ternative Programme, die Ihnen bei der täg­lichen Arbeit helfen, ausführlicher vor. Sieben weitere Tools finden Sie in der Tabelle auf der folgenden Seite. Bei den nicht näher beschrie­benen Erweiterungen wie Direct Folders, Image Resizer, Openwith handelt es sich um kleine, aber nützliche Tools, deren Funktion sich durch Name und Kurzbeschreibung er­schließt. Das Ziel der meisten Programme ist, häufig benutzte Funktionen schneller aufzu­rufen und Mängel des Explorers zu beseiti­gen. Alle Tools sind auf der Heft­DVD.

7-Zip: (ent-)Packen mit explorer-integrationDer Explorer von Windows 7 und 8 bietet zwar eine Funktion zum Packen und Entpa­cken von ZIP­Dateien – doch die ist weder schnell noch komfortabel. Besser geht’s mit dem kostenlosen Packprogramm 7­Zip, von dem es eine 32­Bit­ und 64­Bit­Variante gibt

Ob und wie 7­Zip im Windows­Explorer erscheint, können Sie über den „7­Zip File Manager“ selbst festlegen. Rufen Sie das Programm als Administrator auf, und gehen Sie auf „Extras ➞ Optio nen“. Auf der Regi­sterkarte „System“ legen Sie fest, für welche

Windows Extension Pack

2013

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Tools für den Windows-Explorer

Dateitypen 7-Zip zuständig sein soll, bei-spielsweise „7z“, „zip“ und „rar“. Auf der Registerkarte „7-Zip“ setzen Sie ein Häk-chen vor „7-Zip in Kontextmenü integrie-ren“, wenn das 7-Zip-Kontextmenü bei Ord-nern und Dateien erscheinen soll. Ein Häkchen vor „Kontextmenü kaskadieren“ bewirkt, das es nur den platzsparenden Ein-trag „7-Zip“ mit einem Untermenü gibt. Wählen Sie in der Liste darunter die ge-wünschten Menüeinträge aus, und klicken Sie zum Abschluss auf „OK“. Benutzerdefiniertes Kontextmenü: 7-Zip bietet auch ein Kommandozeilenprogramm, das Sie für spezielle Aufgaben einsetzen kön-nen. Es dient hier gleichzeitig als Beispiel da-für, wie Sie Programme über die Registry in das Kontextmenü des Explorers einbauen können. Mit der Befehlszeile "C:\Program Files\7-Zip\7z.

exe" a Dokumente.7z -pGeheim

-mhe "C:\Dokumente"

beispielsweise packen Sie den Inhalt des Ord-ners „C:\Dokumente“ und aller Unterordner in das Archiv „Dokumente.7z“. Der Inhalt wird verschlüsselt und ist danach nur nach Eingabe des Passworts „Geheim“ wieder zu entpacken. Die Option „-mhe“ bewirkt, dass auch die Ordner- und Dateinamen im Archiv verschlüsselt werden. Damit diese Befehlszei-le sich einfach über das Kontextmenü aufru-fen lässt, drücken Sie die Tastenkombination Win-R, geben regedit ein und bestätigen mit „OK“. Gehen Sie im Registrierungs-Editor

auf „Hkey_Classes_Root\Directory\shell“. Legen Sie hier über einen rechten Mausklick den neuen Schlüssel 7-Zip verschl. und da-runter den Schlüssel command an. Klicken Sie im rechten Teilfenster doppelt auf „Stan-dard“, und fügen Sie unter „Wert“ die Zeile "C:\Program Files\7-Zip\7z.exe"

a "%1".7z -pGeheim -mhe "%1"

ein. Sollte 7z.exe in einem anderen Verzeich-nis installiert sein, passen Sie den Pfad ent-sprechend an. „Geheim“ ersetzen Sie durch

die unterschiedlichen 7-Zip-Funktionen rufen sie über das Kontextmenü von dateien und ordner auf. die Kontextmenüeinträ-ge lassen sich über die Einstellungen im 7-Zip File Manager beeinflussen.

ein ausreichend langes und sicheres Pass-wort. „%1“ ist ein Platzhalter und wird vom Explorer jeweils durch den kompletten Pfad des Ordners ersetzt, von dem aus Sie den neuen Kontextmenüeintrag „7-Zip verschl.“ aufrufen.

Dabei wird ein 7z-Archiv im übergeord-neten Verzeichnis erstellt, das den Ordnerna-men mit der Endung „.7z“ trägt. Die Anfüh-rungszeichen um „%1“ sind nötig, damit Leerzeichen im Pfad geschützt und von

Programm Beschreibung Geeignet für Verfügbar auf Internet Sprache7-Zip 9.20 Packprogramm Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/295657 deutschDirect Folders direktzugriff auf ordner Windows 7, 8 C dVd http://codesector.com/directfolders EnglischEverything 1.2.1.371 suchprogramm Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/306469 deutsch1)

Fenrir FS 2.4.6 dateimanager Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/4bzx EnglischFile Menu Tools 6.3 Erweitert das Kontextmenü Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/299623 deutsch1)

File Mind 0.6.6.482 schneller Explorer-Ersatz Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/qdyz EnglischImage Resizer 3 Preview 3 Bilder über Kontextmenü bearbeiten Windows 7 C dVd www.pcwelt.de/692700 EnglischImmersive Explorer 0.3.0 dateimanager Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/geor deutschLink Shell Extension Hardlinks über Kontextmenü setzen Windows 7 C dVd www.pcwelt.de/s0ie EnglischOpenwith (Enhanced) 0.95 Erweiterung für den „Öffnen“-dialog Windows 7 C dVd www.pcwelt.de/1111072 EnglischQttabbar 1.5.0.0 Beta 2 Tabs für den Explorer Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/306337 EnglischShellexview 1.76 deaktiviert shell-Erweiterungen Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/300217 deutsch1)

Stexbar 1.8.3 Explorer-Erweiterung Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/1319758 EnglischTeracopy 2.27 Kopierprogramm Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/u9q6 deutsch1)

Unlocker 1.9.1 Entsperrt dateien Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/293738 deutschVi Start 7 1.6.0.4002 Alternatives startmenü Windows 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/289660 deutsch / Englisch

Erweiterungen für den Windows-ExplorerDVD

1) mit deutschem sprachpaket auf dVd

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Tools für den Windows-Explorer

„7z.exe “nicht als Trenner zum nächsten Pa-rameter interpretiert werden.

Wenn Sie möchten, dass der Kontext-menüeintrag auch bei Dateien erscheint, le-gen Sie die Schlüssel auch unter „Hkey_Classes_Root\*\shell“ an.

Diese Methode genügt natürlich keinen hohen Sicherheitsanforderungen, weil andere Personen das unverschlüsselte Passwort in der Registry leicht auslesen können. Für pri-vat genutzte PCs reicht es jedoch aus und ist vor allem dann nützlich, wenn Sie häufig 7z-Archive mit einem Standard-Passwort verse-hen und per E-Mail verschicken müssen.

File mind: Schneller explorer-ersatz

File Mind ist ein Ersatz für den Explorer, un-ter Windows 7 und 8, der sich durch hohe Geschwindigkeit auszeichnet. Diese wird un-ter anderem dadurch erreicht, dass die Ent-wickler auf die herkömmliche Baumansicht verzichtet haben. Sie müssen nur das ge-wünschte Laufwerk in der Symbolleiste an-klicken und können dann – wie im rechten Fens terbereich des Explorers – durch die Ordner navigieren. Die Stärken des Pro-gramms liegen in den ausgefeilten und schnellen Filterfunktionen. Die Anzeige lässt sich über einen Klick auf „Bild“ oder „.avi“ auf bestimmte Dateitypen beschränken. File Mind zeigt dann alle passenden Dateien im aktuell ausgewählten Ordner und allen Un-terordnern. Über die Eingabezeile hinter „Filter“ können Sie das Ergebnis zusätzlich auf bestimmte Dateinamen eingrenzen.

Fenrir FS: Dateien besser ordnen und finden

Fenrir FS bietet unter Windows 7 und 8 eine innovative Methode, Dateien auf der Fest-

platte zu klassifizieren und zu ordnen. Das Programm weist Dateien automatisch „La-bels“ zu, die es aus dem Dateinamen oder Pfad gewinnt. Sie können aber auch eigene Labels vergeben und damit Dokumente neu ordnen und später filtern. Das Programm bietet mehrere Ansichten, darunter auch eine Vorschau für PDF-Dateien, Bilder oder Audio dateien. Um diese zu aktivieren, kli-cken Sie auf die Schaltfläche rechts oben und wählen „Wide Screen View“.

immersive explorer: Der Kachel-explorer

Immersive Explorer ist ein Explorer-Ersatz für Windows 7 und 8. Das Programm orien-tiert sich am Kacheldesign von Windows 8 und erlaubt den Zugriff auf Ordner ähnlich wie der Windows-Explorer. Es gibt also eine Auswahl für Laufwerke und Ordner wie „Meine Dokumente“ oder „Meine Videos“. Die Kacheln zeigen dabei jeweils eine ani-mierte Vorschau des Inhalts an. Das Pro-gramm ist portabel, benötigt also keine In-stallation. Sie können es ausprobieren, ohne etwas am System zu verändern.

Vi Start: Startmenü für Windows 8

Vi Start eignet sich vor allem für Nutzer von Windows 8. Das Programm zeigt ein Start-menü an, das dem von Windows 7 gleicht. Es gibt also ein Suchfeld, über das sich Pro-gramme schnell aufspüren und starten las-sen. Unter „Alle Programme“ sehen Sie wie gewohnt die installierten Programme, und das Hauptfenster des Startmenüs füllt sich nach und nach mit den zuletzt benutzten An-wendungen. Die Menüpunkte tragen deut-sche Beschriftungen, das Kontextmenü ist dagegen englischsprachig.

everything: Dateien blitzschnell findenFür die Dateisuche unter Windows 7 und 8 ist das Such-Tool Everything unentbehrlich.Everything sucht blitzschnell nach Dateiattri-buten, also vor allem Datei- und Pfadnamen (nicht nach Datei-Inhalten). Das Tool nutzt die Master File Table (MFT) von NTFS-Fest-platten als Datei-Index, arbeitet also ohne eigenen Suchindex und ist deshalb immer aktuell und pfeil-schnell.

Nach dem ersten Aufruf muss Everything zuerst die Festplatten erfassen. Das kann ab-hängig von der Anzahl der Dateien eine kur-ze Zeit dauern. Danach überwacht Every-thing, so lange das Tool läuft, Änderungen im Dateisystem in Echtzeit. Geben Sie einen oder mehrere beliebige Teile eines Datei- oder Ordnernamens in das Suchfeld ein. Sie erhalten augenblicklich eine Ergebnisliste, die Sie durch zusätzliche Eingaben filtern können. Ausführliche Hinweise zur Suchsyn-tax bietet eine englischsprachige Hilfe (Taste F1 drücken). Für die meisten Zwecke reicht es, einen oder mehrere Namensteile einzuge-ben: Wie bei allen Suchmaschinen und Desk-top-Suchen üblich ist auch bei Everything „UND“ der Standardoperator. Das Pro-gramm lässt sich auch im Windows-Explorer über den Kontextmenüeintrag „Search Eve-rything“ eines Ordners aufrufen, um die Su-che gleich auf diesen zu beschränken.

File menu tools: nützliche Datei-Werkzeuge

Der Windows-Explorer bietet nur unzurei-chende Funktionen, um Dateien nach einem bestimmten Muster umzubenennen, zu lö-schen oder um Ordnerinhalte abzugleichen. Die File Menu Tools bieten hier eine nütz-liche Ergänzung unter Windows 7 und 8.

Im Setup-Programm wählen Sie zuerst „English“ und klicken auf „Aceptar“. Nach Abschluss der Installation entpacken Sie das deutsche Sprachpaket von der Heft-DVD/CD in den Ordner „Lang“ des Installations-verzeichnisses, etwa nach „C:\Program Files\Lopesoft\Filemenu Tools\lang“. Starten Sie das Programm, und wählen Sie „Options ➞ Language ➞ German“. Im Folgenden sehen Sie eine umfangreiche Liste an neuen Datei- und Ordnerfunktionen, die Sie später be-quem im Windows-Explorer erreichen.

Wenn Sie etwa mehrere Dateien umbenen-nen möchten, markieren Sie diese im Explo-

die schnelle Explorer-Alter-native File Mind glänzt vor allem durch seine Filter-funktionen. Über die schalt-flächen auf der rechten sei-te begrenzen sie die An-sicht auf bestimmte datei-typen.

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Tools für den Windows-Explorer

rer, klicken die Markierung mit der rechten Maustaste an, und wählen „FileMenu Tools ➞ Erweitertes Umbenennen“. Im folgenden Fenster können Sie festlegen, nach welchem Muster die gewählten Dateien umbenannt werden sollen.

Stexbar: extra-Schalt-flächen für den explorer

Stexbar eignet sich für alle Windows-Versi-onen und bietet schnellen Zugriff auf wich-tige Funktionen über eine zusätzliche

Symbolleiste im Windows-Explorer und über Einträge im Explorer-Kontextmenü. So gibt es etwa eine Schalt-fläche, über die sich mit einem Mausklick neue Ord-ner erstellen lassen. In Win-dows 8 gibt es zwar stan-dardmäßig eine solche Option, aber dazu muss man erst das Ribbon-Menü-band aufklappen. Die Stex-bar-Symbolleiste lässt sich zudem mit benutzerdefi-nierten Befehlen bestücken. Sie bietet nützliche Funkti-onen zum Um benennen mehrerer Dateien nach

komplexen Regeln und Schaltflächen, über die sich der gerade markierte Dateiname oder Pfad in die Zwischenablage kopieren lässt. Nach der Installation des Programms schließen Sie alle Explorer- und Internet-Ex-plorer-Fenster. Rufen Sie dann den Windows-Explorer mit Win-E auf, und gehen Sie auf „Ansicht, Symbolleisten, StExBar“. Die neue Symbolleiste erscheint am rechten Rand und lässt sich mit der Maus an die gewünschte Position ziehen. Die Einstellung „Ansicht, Symbolleisten, Symbolleisten fixieren“ darf

dabei nicht aktiv sein. In Windows 8 blenden Sie die Symbolleiste über „Ansicht ➞ Opti-onen ➞ StexBar“ ein.

teracopy: Dateien besser und schneller kopieren

Der Windows-Explorer als Dateimanager beherrscht ausgerechnet eine Disziplin nur unzureichend: Das Kopieren oder Verschie-ben von Dateien. Obwohl Microsoft diese Funktion in den unterschiedlichen Windows-Versionen bis zum aktuellen Windows 8 ständig verändert und verbessert hat, genügt sie immer noch nicht den Ansprüchen von vielen Nutzern. Abhilfe schafft das für pri-vate Nutzer kostenlose Tool Teracopy. Seine wichtigste Funktion: Teracopy kann Dateien und Ordner aus verschiedenen Quellen nach-einander kopieren. Sie können beispielsweise nacheinander den Kopiervorgang für unter-schiedliche Ordner von der Festplatte auf ei-nen USB-Stick oder eine externe Festplatte einleiten. Teracopy wartet jeweils, bis der vorherige Kopierauftrag abgearbeitet ist, und fährt dann mit dem Nächsten fort.

Wenn Sie die Dateien gleichzeitig über den Windows-Explorer kopieren, würde der Vor-gang deutlich länger dauern, weil die Köpfe der Festplatten dabei ständig hin und her fah ren müssten. Teracopy bietet außerdem die Möglichkeit, Kopiervorgänge zu pausie-ren und warnt rechtzeitig, wenn nicht genug Platz auf dem Zieldatenträger vorhanden ist.

Teracopy integriert sich automatisch in den Windows-Explorer. Sie können mit dem Programm wie gewohnt per Drag & Drop oder mit den Tastenkombinationen Strg-C/Strg-V kopieren. Thorsten Eggeling

Explorer-Fehler vermeiden und beseitigen

Wählen Sie gezielt Erweiterungen, die Ihren Windows-Alltag vereinfachen – aber nicht mehr. Shell-Extensions, die sich als unnötig erweisen, sollten Sie in der Systemsteuerung wieder dein-stallieren. Erweiterungen können Fehler enthalten, die den Win-dows-Explorer ausbremsen oder zum Absturz bringen. Der Explo-rer quittiert dann bei bestimmten Aktionen einfach kommentarlos seinen Dienst. Auch wenn sich das Explorer-Kontextmenü nur zö-gerlich öffnet, ist dafür meist eine Shell-Erweiterung verantwortlich. Hier hilft Shellexview weiter: Entpacken Sie das Programm von der Heft-DVD, und kopieren Sie für eine deutschsprachige Oberfläche die Datei „shexview_lng.ini“ (auf Heft-DVD) in das Programmver-zeichnis. Verwenden Sie je nach Betriebssystem die 32- oder 64-Bit-Version. Das Tool analysiert alle registrierten Shell-Erweiterungen und listet sie im Hauptdialog auf. Nun müssen Sie herausfinden, bei

welchen der Einträge es sich um Erweiterungen handelt, die nach Rechtsklick auf ein Dateiobjekt im Kontextmenü erscheinen. Kri-tisch sind nur Menüpunkte, die nicht zum Standardumfang von Windows gehören. Deaktivieren Sie zur besseren Übersicht unter „Ansicht ➞ Spalten einrichten“ alle Spalten außer „Erweiterungs-bezeichnung“, „Deaktiviert“, „Typ“ und „Microsoft“. Sortieren Sie die Liste nach „Typ“. Dann blättern Sie hinunter zum Block „Kon-textmenü“. In der Spalte daneben sehen Sie, welche Erweiterungen von Microsoft stammen und welche nicht. Markieren Sie den ober-sten Kontextmenüeintrag, der nicht von Microsoft stammt. Drü-cken Sie die F7-Taste, um ihn zu deaktivieren, und bestätigen Sie mit „Ja“. Danach testen Sie die Funktion des Windows-Explorers. Sollte der Fehler immer noch auftreten, deaktivieren Sie in Shellex-view den nächsten Eintrag in der Liste, bis das Problem beseitigt ist.

File Menu Tools bietet zahlreiche nützliche Werkzeuge bei der Arbeit mit dateien. deaktivieren sie in der Konfiguration die für sie unwich-tigen Einträge, um für mehr Über-sicht zu sorgen.

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Software aufräumen

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com

den meisten PCs keine vollwertige Installa-tions-DVD beiliegt, ist das nur mit Tricks möglich. Wie’s geht, lesen Sie ebenfalls in die-sem Artikel.

1 PC prüfen und Software entfernen

Das kostenlose englischsprachige Programm Slimcomputer für Windows 7, 8 und auch ältere Windows-Versionen (auf der Heft-DVD/CD) untersucht die auf dem PC instal-lierte Software und liefert Informationen über die Hersteller und den Zweck der Pro-gramme. Außerdem zeigt Slimcomputer Ein-

D as neue Notebook oder der neue PC hat einen superschnellen Prozessor und einen riesigen Arbeitsspeicher.

Doch davon ist oft wenig zu merken: Beim ersten Start quält sich das Gerät sichtbar, bis endlich die Windows-Oberfläche erscheint. Denn viele neue Computer werden mit ange-zogener Handbremse ausgeliefert. Schuld sind die zahlreichen Software-Beigaben in Form von Testversionen und Werbeprogram-men, die kaum einer jemals benutzt.

Die Deinstallation der unerwünschten Speicherplatz- und Leistungsfresser über die Systemsteuerung von Windows gelingt aber nicht immer ohne Rückstände und Neben-wirkungen. Außerdem muss man entschei-den, was für den Betrieb des Computers tat-

sächlich wichtig ist. Das ist nicht immer ganz einfach, denn eine aussagekräftige Beschrei-bung der Zubehörprogramme gibt es in der Regel nicht.

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Werbe-müll auf dem neuen Notebook oder PC los-zuwerden: Auf der Heft-DVD/CD finden Sie das Programm Slimcomputer. Damit entfer-nen Sie unerwünschte Software, Werbe-Sym-bolleisten und Verknüpfungen zu Testversi-onen von Ihrem Computer. PC-WELT erklärt, wie Sie dieses Programm zur Säube-rung einsetzen. Danach können Sie noch mit anderen Programmen, die Sie ebenfalls auf der Heft-DVD/CD finden, die verbleibenden Reste entfernen. Die andere Möglichkeit ist eine saubere Windows-Neuinstallation. Da

Viele neue PCs können ihre Leistungsfähigkeit gar nicht ausspielen, da sie von nutzlosen Software-Beigaben gebremst werden. PC-WELT zeigt, wie Sie diesen Ballast loswerden.

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as neue Notebook oder der neue PC hat einen superschnellen Prozessor und einen riesigen Arbeitsspeicher.

sächlich wichtig ist. Das ist nicht immer ganz einfach, denn eine aussagekräftige Beschrei-bung der Zubehörprogramme gibt es in der

Viele neue PCs können ihre Leistungsfähigkeit gar nicht ausspielen, da sie von nutzlosen

Werksmüll auf neuen PCs beseitigen

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Software aufräumen

schätzungen an, ob ein Programm erforder-lich, optional oder potenziell unerwünscht ist. Diese Infos sind allerdings nur als Vorschläge zu bewerten. Von sich aus deinstalliert das Programm nichts. Sie können also selbst ent-scheiden, was Sie entfernen möchten. Schritt 1: Wenn Sie Slimcomputer nach der Installation das erste Mal starten, werden Sie nach der gewünschten Arbeitsweise gefragt. Es ist empfehlenswert, hier „Agressive“ ein-zustellen. Slimcomputer findet dann mehr unerwünschte Programme. Klicken Sie dann auf „Continue“.Schritt 2: Auf der Startseite von Slimcompu-ter sind standardmäßig alle Optionen akti-viert. Für ein optimales Suchergebnis sollten Sie diese Einstellungen beibehalten. Klicken Sie dann auf „Run Scan“.Schritt 3: Nach Abschluss der Analyse sehen Sie in der Rubrik „Main“ das Ergebnis. Auf der Registerkarte „Applications“ erscheint die Liste der gefundenen Programme. In der Spalte „Community Rating“ sehen Sie die zugehörigen Bewertungen. Geht der Balken eher in den roten Bereich, sehen viele Nutzer das Programm als unerwünscht an. Der grü-ne Bereich signalisiert „Optional“ – das Pro-gramm wurde also in vielen Bewertungen als eher nützlich eingestuft.

Über die Schaltfläche „More Info“ erhal-ten Sie jeweils genauere Informationen zur Bewertung und zu der Funktion eines Pro-gramms. Nach einem Klick auf die Schaltflä-che „View More Info“ öffnet Slimcomputer die Bewertungsseite im Internet-Browser. Schritt 4: Nachdem Sie sich Ihre Meinung gebildet haben, entfernen Sie die Häkchen vor den Programmen, die Sie behalten möch-ten. Wechseln Sie dann nacheinander auf die Registerkarten „Toolbars“, „Startup Items“ und „Shortcuts“, prüfen Sie wieder die Ein-träge und entfernen Sie die Häkchen vor den Einträgen, die nicht gelöscht werden sollen.

Klicken Sie anschließend auf „Remove“. Da-nach starten nacheinander die Deinstallati-onsprogramme der ausgewählten Pro-gramme. Folgen Sie deren Anweisungen auf dem Bildschirm.

2 Autostart-Programme und Dienste entfernen

Nachdem Sie die unerwünschten Programme entfernt haben, prüfen Sie mit Slimcomputer, welche Programme von Windows automa-tisch gestartet werden und ob überflüssige Dienste aktiviert sind. Dazu rufen Sie die Aufräum-Software erneut auf und führen die Analyse noch einmal durch, wie in Kapitel 1, Schritt 2 beschrieben. Schritt 1: Gehen Sie in der Navigationsleiste auf der linken Seite auf „Optimizer“ und dann auf die Registerkarte „Startup“. Dort sind alle Programme aufgeführt, die Win-dows automatisch startet. In der Spalte „Community Rating“ sehen Sie die Einschät-zungen anderer PC-Benutzer. Für einen schnellen Windows-Start sollten Sie alle un-nötigen Autostart-Einträge entfernen. Setzen Sie Häkchen vor die jeweiligen Programmna-men, und klicken Sie auf „Remove selected“.

Schritt 2: Auf der Registerkarte „Services“ können Sie überflüssige Windows-Dienste abschalten. Das Tool Slimcomputer zeigt dort nur Dienste an, die sich gefahrlos deak-tivieren lassen. Entfernen Sie die Häkchen vor den Diensten, deren Status Sie nicht än-dern wollen, und klicken Sie auf „Super-Charged“. Schritt 3: Klicken Sie in der Navigation auf der linken Seite auf „Uninstaller“. Hier bietet Ihnen Slimcomputer die Möglichkeit, alle in-stallierten Programme zu prüfen. In der Liste erscheinen auch Software, die in Kapitel 1, Schritt 3 nicht angezeigt wurde, weil viele Be-nutzer sie als nützlich ansehen. Wenn Sie ein Programm trotzdem entfernen möchten, wählen Sie es per Mausklick aus und klicken dann auf „Uninstall“.

3 Zusätzliche Aufräum-programme verwenden

Beim Deinstallieren ist Slimcomputer auf die Uninstall-Routinen der einzelnen Programme angewiesen. Besonders die Testversionen von Sicherheitspaketen und Antiviren-Software lassen oft Rückstände auf der Festplatte. Un-ter Umständen können diese sogar zu Proble-

Programm Beschreibung Verfügbar auf Internet7-Zip 9.20 2) Packprogramm C dVd www.7-zip.org App-Remover 3.0 1) Entfernt sicherheits-software C dVd www.appremover.comCCleaner 3.25 Aufräumprogramm C dVd www.piriform.comPC-WELT Patchloader 2.2.4 2) Lädt Windows-dVd-Abbilder aus dem internet C dVd www.pcwelt.de/ef8rRT Seven Lite 2.6.0 2) Erstellt individuelle Windows-installations-dVds C dVd www.rt7lite.comSlimcomputer 1.3 1) Aufräumprogramm C dVd http://slimcomputer.com/Soluto 1.3.1104.0 Beta 1) Windows-Tuning-Programm C dVd www.soluto.comSysinternals Suite 1) system-Tool-sammlung mit Autoruns – www.sysinternals.com

Programme für einen aufgeräumten und schnellen PCDVD

1) englischsprachig 2) 32- und 64-Bit-Version verfügbar. Alle Programme sind kostenlos und eignen sich für Windows Vista und 7.

nachdem sie in slimcom-puter auf „Run scan“ ge-klickt haben, gehen sie auf „Main“ und „Applica-tions“. dann erscheint die Liste der gefundenen Pro-gramme mit den Bewer-tungen.

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Software aufräumen

men bei der Installation anderer Programme führen.Antivirus-Programme: Für das saubere Entfernen von Antiviren-Software bieten die Hersteller in der Regel eigene kostenlose Spe-zialprogramme im Internet an. Deinstallieren Sie das Antiviren-Programm zuerst über Slim-computer. Laden Sie dann das passende De-installationsprogramm über www.pcwelt.de/45mh. Für die weitere Prüfung und Reini-gung des Betriebssystems können Sie das Tool App-Remover verwenden (auf der Heft-DVD/CD). Autostart-Einträge: Slimcomputer findet zwar viele Autostart-Einträge, aber nicht alle. Der Spezialist für diese Aufgabe ist das kos-tenlose Microsoft-Programm Autoruns aus der Sysinternals Suite. Nachdem dem Pro-grammstart wählen Sie „Options“ und akti-vieren die Punkte „Verify Code Signatures“ und „Hide Windows Entries“. Autoruns blendet daraufhin Einträge aus, die Windows selbst benötigt.

Auf der Registerkarte „Everything“ sehen Sie dann die gefundenen Autostart-Einträge. Um einzelne abzuschalten, entfernen Sie ein-fach per Maus die Markierung davor.

Windows-Startverhalten untersuchen und verbessern: Ob tatsächlich alles besei-tigt ist, was den Windows-Start bremst, er-mitteln Sie am besten mit dem kostenlosen Programm Soluto (auf der Heft-DVD/CD). Soluto misst, wie lange jedes automatisch aufgerufene Programm zum Starten tatsäch-lich braucht. So können Sie die größten Zeit-fresser gezielt abschalten.Restmüll beseitigen: Die Überbleibsel der bisherigen Aufräumaktionen beseitigen Sie abschließend am besten mit Ccleaner (auf der Heft-DVD/CD). Das Gratis-Programm löscht unter anderem nicht mehr benötigte tempo-räre Dateien und veraltete Verknüpfungen.

4 Windows-installations-DVD erstellen

Die meisten PCs und Notebooks werden mit einer Wiederherstellungs-Partition ausgelie-fert. Über sie lässt sich der Computer wieder in den Originalzustand zurücksetzen. Wenn Sie die Wiederherstellungs-Funktion nutzen, gelangt allerdings die mit Slimcomputer ent-fernte Software wieder auf den PC. Da eine vollwertige Windows-Installations-DVD in der Regel fehlt, ist eine Neuinstallation ohne

unnötigen Ballast nicht möglich. Es gibt je-doch Wege, auch in diesem Fall zu einer fri-schen Windows-Installation zu kommen. Die nachfolgende Anleitung gilt nur für Windows 7. Für Windows 8 ist aktuell weder der Patchloader noch der Nachfolger von RT Se-ven Lite verfügbar.Schritt 1: Installieren Sie den PC-WELT Patchloader von der Heft-DVD/CD. Gehen Sie im Programm auf die Registerkarte „Win-dows 7 Installations-DVD laden“, wählen Sie in der Spalte „Abbild“ die von Ihnen erwor-bene Windows-7-Variante aus, beispielsweise „Windows 7 Home Premium (64-Bit)“, und klicken Sie auf „Download starten“. Schritt 2: Installieren Sie das Programm RT Seven Lite (auf der Heft-DVD/CD). Wählen Sie nach dem Start zunächst hinter „Change UI Language“ den Eintrag „Ger-man“ aus. Klicken Sie dann auf „Suchen“ und „Select ISO file“, und geben Sie den Speicherort der ISO-Datei an, die Sie in Schritt 1 geladen haben. Über die Schaltfläche „Pfad zum“ wählen Sie ein vorhandenes Verzeichnis, in dem RT Seven Lite die Installationsdateien ablegen soll, und über die Schaltfläche „Neuen Ordner erstellen“ können Sie ein neues Ver-zeichnis dafür anlegen, etwa „C: Windows-Installation“. Bestätigen Sie die Aktion da-nach mit „OK“. Nach einiger Zeit öffnet sich dann ein Fenster, in dem Sie die ge-wünschte Windows-7-Version auswählen, beispielsweise „Windows 7 Homepremi-um“, und mit „OK“ bestätigen. Warten Sie dann ab, bis RT Seven Lite die Dateien für die Windows-DVD vorbereitet hat.Schritt 3: Laden Sie von der Internetseite des Herstellers Ihres PCs oder Notebooks alle Programme und Treiber, die für den Betrieb des Gerätes nötig sind. Gehen Sie dann in das Verzeichnis, das Sie in Schritt 2 als Zielver-zeichnis für die Installationsdateien angege-ben haben. In ihm sehen Sie die Ordnerstruk-

Autoruns von sysinter-nals: Für einen besseren Überblick sorgt der Filter „Hide Microsoft and Win-dows Entries“. den sollten sie unter „options“ akti-vieren.

Der Check vor dem Aufräumen

Vorbereitung: Bevor Sie Slimcomputer einsetzen, sollten Sie die vom PC-Hersteller vorinstallierte Software kurz ausprobieren. Nur so können Sie herausfinden, ob es sich um für Sie nützliche Vollversionen oder um eingeschränkte Testversionen handelt. Wenn Sie eine Lizenz für ein Antiviren-Programm von Ihrem vor-herigen PC besitzen, brauchen Sie beispielsweise keine zeitlich beschränkte Testversion eines Konkurrenzprodukts. Slimcompu-ter kann aber Test- nicht von Vollversionen unterscheiden. Es stuft

daher auch solche Programme als nützlich ein, die nur für kurze Zeit im Testmodus lau-fen und die Sie ei-gentlich nicht be-nötigen.

Kurzes Video zu slimcomputer

1. Internetadresse: www.pcwelt.de/zkw0

2. QR-Code für Smart-phones / Tablets ➞

Weitere Infos

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Software aufräumen

tur der Windows-7-Installations-DVD. Erstellen Sie einen neuen Ordner, etwa na-mens „Software“, und entpacken Sie die aus dem Internet geladenen Dateien in ihn. Dafür können Sie beispielsweise das kostenlose Packprogramm 7-Zip (auf der Heft-DVD/CD) verwenden. Schritt 4: Im Verzeichnis mit den Windows-Installationsdateien gehen Sie in den Ordner „Sources“. Öffnen Sie die dort gespeicherte Datei „ei.cfg“ in einem Textprogramm, etwa dem Windows-Editor Notepad. Ersetzen Sie unter „[Channel]“ das Wort „Retail“ durch „OEM“, und speichern Sie die Datei wieder. Schritt 5: Wechseln Sie zu RT Seven Lite, und klicken Sie in auf der linken Seite des Fensters auf „Aufgabe“. Setzen Sie per Mausklick ein Häkchen vor „Bootbares ISO“. Klicken Sie dann auf die Schaltfläche „Bootfähiges ISO“. Unter „Modus“ wählen Sie „Direct Burn“ und unter „Gerät“ Ihren DVD-Brenner. Legen Sie dann einen DVD-Rohling ein, und klicken Sie auf „Direkt“.

Sie können die Windows-7-Installations-dateien auch auf einen USB-Stick kopieren. Stellen Sie dazu unter „Modus“ die Option „Bootbares USB-Medium“ ein. Wählen Sie dann den USB-Stick unter „Gerät“ aus. RT

Seven Lite muss den USB-Stick neu formatie-ren. Dabei gehen alle Daten verloren. Wenn Sie diese benötigen, legen Sie vorher eine Si-cherung an. Mit einem Klick auf „Boot-bares“ starten Sie den Kopiervorgang.

5 Windows 7 neu installieren

Starten Sie Ihren Computer von der neu er-stellen Windows-7-Installations-DVD oder

dem USB-Stick. Wenn das Fenster „Windows installieren“ erscheint, klicken Sie auf „Wei-ter“ und dann auf „Jetzt installieren“. Ak-zeptieren Sie die Lizenzbedingungen, und wählen Sie als Installations-Methode „Be-nutzerdefiniert (erweitert)“. Mit dieser Opti-on wählen Sie dann die Partition aus, auf der Sie das System neu installieren möchten. Ge-ben Sie hier dieselbe Partition oder das das-selbe Laufwerk an, auf dem das „alte“ Win-dows installiert ist.

Sollten hier keine Partitionen zu sehen sein, ist ein spezieller Treiber für den Zugriff auf die Festplatte nötig. Nach einem Klick auf „Treiber laden“ können Sie diesen aus-wählen. Sie finden ihn in dem Verzeichnis, in das Sie in Kapitel 4, Schritt 3 die Treiber vom PC-Hersteller kopiert haben.

Folgen Sie dann den weiteren Anwei-sungen des Windows-Installations-Pro-gramms. Wenn Sie nach dem Produktschlüs-sel gefragt werden, müssen Sie den Schlüssel eintragen, den Sie in der Regel auf einem Aufkleber an der Unterseite des Notebooks oder am Gehäuse des PCs finden.

Thorsten Eggeling

Mit RT seven Lite können sie ei-ne startfähige Windows-7-instal-lations-dVd erstellen. dazu wäh-len sie unter „Modus“ den Ein-trag „direct Burn“.

Legen sie einen dVd-Rohling in den Brenner, und wählen sie unter „Gerät“ ihren dVd-Brenner aus. nach einem Mausklick auf „direkt“ kopiert RT seven Lite die Windows-7-installations-da-teien auf eine dVd.

Bei der Windows-7-installation klicken sie auf „Benutzerdefiniert (erweitert)“. danach wählen sie als Zielpartition das Lauf-werk aus, auf der das „alte“ Windows 7 installiert ist.

Weitere Funktionen von RT Seven Lite

Mit RT Seven Lite können Sie nicht nur eine Windows-7-Installa-tions-DVD zusammenbauen. Im Programm lassen sich auch vorab viele Windows-Optionen vorkonfigurieren. Sie können beispielswei-se die gewünschte Darstellung und die Ordneroptionen des Win-dows-Explorer schon festlegen. RT Seven Lite beherrscht auch die direkte Integration von Treibern und anderer Software sowie eine vollautomatische Windows-Installation. Windows-Updates und Service-Packs lassen sich in die DVD einbauen. Eine ausführliche

Anleitung zu RT Seven Lite finden Sie auf www.pcwelt.de/45nn.Ein „Eight Lite“ für Windows 8 ist derzeit noch nicht verfügbar.

Video-Anleitung zu RT Seven Lite

1. Internetadresse: www.pcwelt.de/bxwy

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So wird Windows schneller und komfortabler

A uch wenn Tuning-Pakete Ihnen etwas anderes einreden wollen: Windows- Tuning hat enge Grenzen. Deshalb wer-

den wir Sie hier nicht auffordern, die Regis-try zu säubern – das wäre Zeitverschwendung. Unsere Tipps konzentrieren sich auf wirklich nachhaltige Maßnahmen, die entweder die Leistung oder den Komfort verbessern. Alle Tipps sind beschrieben für Windows 7 und 8, gelten jedoch größtenteils auch für die Vor-gänger Vista und XP.

1 Das beschleunigt den Windows-7-Startvorgang

Windows 8 bootet bekanntlich sehr schnell, weil es den Systemzustand auf der Festplatte speichert und diesen beim Start einliest: Da-mit spart es sich zahlreiche Initialisierungs-vorgänge. Den Trick können Sie auch unter Windows 7 anwenden. Sie können die fol-

genden Maßnahmen alternativ oder kombi-niert einsetzen.Ruhezustand nutzen: Wenn Sie anstatt „Herunterfahren“ den „Ruhezustand“ ver-wenden, startet Windows 7 annähernd dop-pelt so schnell – und lädt nebenbei noch Ihre Sitzungsdaten mit.

Den Ruhezustand können Sie mit Rechts-klick auf das Startmenü und „Eigenschaften“ zur „Standardaktion für Beenden“ definie-ren. Dann erscheint er als Standard im Start-menü. Falls der Ruhezustand auf Ihrem Sy-stem technisch deaktiviert ist, suchen Sie cmd.exe im Suchfeld des Startmenüs und starten diese nach einem Rechtsklick mit der Option „Als Administrator ausführen“. Auf der Kommandozeile geben Sie dann

powercfg -h on

ein und bestätigen mit der Eingabetaste.

Dienste aufräumen: Zahlreiche Win-dows-Dienste starten standardmäßig, längst nicht alle sind auf jedem Rechner notwendig. Die Dienste lassen sich in der Dienstekonsole einsehen, konfigurieren und abschalten. Ge-ben Sie nach Win-R den Befehl Services.msc ein. Nach Doppelklick auf einen Dienst lässt sich dieser mit der Schaltfläche „Beenden“ erst mal stoppen und dann unter „Starttyp“ dauerhaft auf „Deaktiviert“ setzen. Sie müs-sen hier allerdings wissen, was Sie tun: Wäh-rend eine „Windows Search“, ein Heimnetz-gruppen-Dienst oder auch ein Media Center Extender optionale Komponenten bedienen, erfüllen andere Dienste zentrale und unver-zichtbare Aufgaben.Alte Treiber entfernen: Windows lädt Treiber für längst nicht mehr genutzte Hard-ware unverdrossen mit. Welche das sind, er-fahren Sie nach einer kleinen Vorbereitung:

Windows 7 und 8 sind flotte und komfortable Systeme. Ausgeliefert werden sie allerdings weder mit Sitzpolstern noch mit Rückspiegel, dafür oft mit einem OEM-Anhänger voller Schwerlast.

Windows tunen

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So wird Windows schneller und komfortabler

Öffnen Sie mit Win-Pause und „Erweiterte Systemeinstellungen“ die „Umgebungsvaria-blen“. Unter „Systemvariablen“ erstellen Sie mit der Schaltfläche „Neu“ die Variable de-vmgr_show_nonpre sent_devices und geben ihr den Wert 1. Wenn Sie jetzt den Geräte-Manager starten und mit „Ansicht fi Ausge-blendete Geräte anzeigen“ fortfahren, er-scheinen zahlreiche deaktivierte (blassere) Einträge.

Aber Achtung: Sie dürfen nicht einfach alle diese Einträge entsorgen, denn viele inaktive Treiber versorgen mobile Geräte wie MP3-Player, Kamera, WLAN-Stick oder USB-Fest-platte, die Sie früher oder später wieder an-schließen werden. Nur bei Komponenten, die Sie sicher nicht mehr brauchen, klicken Sie rechts und wählen „Deinstallieren“. Booten mit zwei CPUs: Windows be-gnügt sich beim Booten mit einer CPU, auch wenn ein Mehrkernprozessor vorliegt. Das lässt sich mit einem Windows-eigenen Tool ändern: Geben Sie dazu msconfig im Such-feld des Startmenüs ein, starten Sie daraufhin das Programm und wählen Sie die Register-karte „Start“. Unter „Erweiterte Optionen“ finden Sie den Eintrag „Prozessoranzahl“. Wenn Sie diese Option aktivieren, können Sie im Drop-down-Feld die „2“ oder „4“ wählen – je nach CPU.

2 Wie Sie Software und Autostarter ausmisten

Bis Windows nach der Anmeldung die Selbst-starter abgearbeitet hat, ist oft eine Gedulds-probe. Ausmisten ist hier fast Pflicht, gerade auch bei Rechnern frisch vom Ladentisch. Autostarts aufräumen: Während das sys-temeigene Msconfig unter „Systemstart“ im-merhin das Offensichtlichste auflistet, ist Autoruns 11.34 der Alleskönner in puncto Software- und Komponentenstarts. Nach dem Start des Programms sollten Sie sich auf

zwei Registerkarten konzentrieren: einerseits „Logon“ und ande rerseits „Scheduled Tasks“. Unter „Logon“ ist praktisch alles entbehrlich, was nicht über den Registry-Zweig „Windows NT“ geladen wird. Aller-dings sollten Sie Update-Dienste aus Sicher-heitsgründen gelten lassen (etwa AV-Software, Adobe-Flash, Google und Java).

Die „Scheduled Tasks“, die Sie – unüber-sichtlicher – auch in der Windows-Aufgaben-planung durchforsten können, zeigen zahl-reiche Wartungsvorgänge. Wo immer Sie sicher sind, dass Sie eine Komponente nicht

nutzen, etwa das Windows Media Center oder die Offline-Dateien, entfernen Sie das Häkchen. Mit einem Rechtsklick und „De-lete“ Einträge zu löschen, ist nur dann rat-sam, wenn Sie sich absolut sicher sind.Shell-Erweiterungen aufräumen: Wenn der Explorer seine Kontextmenüs le-diglich noch mit Denkpausen aufklappt, ist eine defekte Shell-Erweiterung die Ursache. Hier hilft das spezialisierte Shellexview (auf Heft-DVD) oder erneut Autoruns – mit der Registerkarte „Explorer“. Sie können Einträ-ge einfach deaktivieren oder nach einem

Rechtsklick löschen („Dele-te“). Als Explorer-Bremsen ste-hen in erster Linie Komponen-ten unter Verdacht, die nicht von Microsoft stammen. Software reduzieren: Kon-trollieren Sie periodisch unter „Systemsteuerung fi Pro-gramme und Funktionen“, ob unnötige Software installiert ist. Zögern Sie nicht, diese mit „Deinstallieren/ändern“ zu entsorgen. Bei kleineren Tools,

Entfernen unnötiger Treiber: der Gerätemanager gibt die nicht aktiven Komponenten erst dann preis, wenn sie vor-her eine spezielle Umgebungs-variable setzen.

systemkonfiguration Msconfig: standardmäßig bootet Win-dows mit einer CPU, auch wenn ein Multikernpro-zessor vorliegt. das lässt sich hier ändern.

Tools für ein besseres WindowsProgramm Beschreibung Geeignet für Verfügbar auf Internet SpracheAutoruns 11.3 startanalyse / Konfiguration 7, 8 – sysinternals.com EnglischCCleaner 3.25 säuberungs-software 7, 8 C dVd Plus piriform.com deutschImgburn 2.5.7.0 iso-Tool / Brennprogramm 7, 8 C dVd Plus imgburn.com deutschMultidesk Desktop 1.1 Vierfach-desktop 7, 8 C dVd Plus pcwelt.de deutschPCWelt-Elevate 1.0 Explorer ohne UAC 7, 8 C dVd Plus pcwelt.de –Shellexview 1.76 Explorer-Erweiterungen 7, 8 C dVd Plus nirsoft.net deutschTotal Commander 8.01 dateimanager 7, 8 C dVd Plus ghisler.com deutschVirtual Clone Drive 5.4.5.0 iso-Mount-Treiber 7 C dVd Plus slysoft.com deutsch

DVD

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So wird Windows schneller und komfortabler

die keine Benutzerdateien verarbeiten, grei-fen Sie, falls möglich, zu einer portablen Va-riante.

3 So hat die Festplatte weniger zu tun

Bei Festplatten mit Terabyte-Kapazität ist das Putzen einiger temporärer Dateien reine Kosmetik. Es gibt jedoch clevere Möglich-keiten, um schnell ganz viel Platz zu schaffen und die Festplatte dauerhaft zu entlasten.ISO- und Zip-Archive: Große, abge-schlossene Projekte, Backups, Fotosamm-lungen, deren Bestand sich nicht mehr än-dert, sollten Sie in einer Datei zusammen - fassen. Das danken Ihnen die Festplatte, der Windows-Explorer und jeder Kopier- und Synchronisierungsjob durch drastisch verrin-gerten Verwaltungsaufwand.

Am komfortabelsten sind ISO-Images. Da-mit sparen Sie zwar keinen Platz, aber der Zugriff ist bequem. Sie brauchen dazu ein Tool wie Imgburn (auf Heft-DVD) und unter Windows 7 Virtual Clone Drive zum Moun-ten der ISO-Dateien (auf Heft-DVD). Win-dows 8 kann ISO-Dateien mit dem Win-dows-Explorer bereitstellen.

Wählen Sie in Imgburn die Option „Image-datei aus Dateien/Ordnern erstellen“. Ziehen Sie den Quellordner vom Explorer ins Fens-ter „Quelle“. Unter „Ziel“ tragen Sie den kompletten Pfadnamen der ISO-Datei ein, schon geht’s mit der breiten Schaltfläche un-ten los. Das ISO laden Sie nun mit Virtual Clone Drive. Ist alles korrekt, können Sie die Quelldateien löschen.Schnell viel Platz schaffen: Plattenplatz im hohen zweistelligen GB-Bereich gewinnen Sie durch folgende Aktionen: In Windows 7 und 8 lässt sich der Platz für den Windows-

Systemschutz unter „Systemsteuerung fi Sy-stem fi Computerschutz“ reduzieren. Nach dem Markieren einer Partition klicken Sie auf „Konfigurieren“ und ziehen den Schiebe-regler auf die gewünschte Speicherplatzbele-gung. Die Aktion wirkt sofort. Sie können den Schutz auch ganz deaktivieren – auf Kos-ten der Sys temsicherheit.

Tools wie etwa CCleaner (auf Heft-DVD) ergänzen die Plattensäuberung. Hier liegt aber der Fokus auf der Beseitigung von Be-nutzerspuren: Der gewonnene Platz erreicht allenfalls dreistellige MB-Werte.

4 nutzen Sie den Win-dows-explorer optimal

Der Windows-Explorer bietet hundert Stell-schrauben, an denen Sie drehen dürfen, die

vier nachfolgenden Tipps konzentrieren sich auf einige wesentliche.Darstellungseffekte anpassen: In Win-dows 7 konfigurieren Sie die visuellen Ef-fekte und somit Optik und Leistung unter „Systemsteuerung fi System fi Erweiterte Systemeinstellungen“. Die „Einstellungen“ unter „Leistung“ führen Sie zur Registerkar-te „Visuelle Effekte“. Durch probeweises Abschalten einzelner Optionen und „Über-nehmen“ finden Sie einen akzeptablen Kom-promiss zwischen Optik und Leistung.Explorer mit Admin-Rechten: In Win-dows 7 und 8 lassen sich alle Programme nach Rechtsklick und der Option „Als Adminis trator ausführen“ mit Admin-Rech-ten laden – nur der Explorer nicht. Aber das können Sie ändern: Mit PC-Welt-Elevate (auf Heft-DVD) laden Sie die Windows-Shell als Admin. Beachten Sie, dass Sie sich abmelden müssen, um wieder zu einem Explorer zu-rückzukehren, der von der Benutzerkonten-steuerung kontrolliert wird. Umfangreiche Kopien: Verwenden Sie für größere Kopiervorgänge Programme wie den Total Commander (auf Heft-DVD). Wer die Eingabeaufforderung nicht scheut, kommt auch mit Kommandozeilen-Tools wie Xcopy klar: xcopy /kreischyd [Ordner1] [Ordner2] kopiert fehlertolerant den kompletten Ord-ner1. Wenn der Ordner2 bereits existiert, werden nur neue Dateien hinzugefügt. Die wichtigsten Schalter in der Kombination „/kreischyd“ sind „/s“, der alle Unterver-

Wichtiger Filter in Autoruns: An den Windows-eigenen Komponenten liegt es meistens nicht, wenn der Explorer lahmt. Mit diesem Filter zeigt Autoruns nur noch die Fremdkomponenten an.

Windows-systemschutz: Hier lassen sich schnell mal 20 GB zurückgewinnen, falls es auf einer Festplatte eng werden sollte. Ziehen sie einfach den schieberegler deutlich nach links und bestätigen sie die Aktion mit „oK“.

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So wird Windows schneller und komfortabler

zeichnisse berücksichtigt, und „/d“, der dafür sorgt, dass nur neue und geänderte Daten ko-piert werden.Ordneransichten optimieren: Windows 7 und 8 benutzen Standardvorlagen für ver-schiedene Ordnertypen („Allgemeine Ele-mente“, „Dokumente“, „Bilder“, „Musik“, „Videos“). Die Standarddarstellung lässt sich individuell anpassen: Sehen Sie nach Rechts-klick auf dem jeweiligen Ordnersymbol un-ter „Eigenschaften fi Anpassen“ nach, für welchen Ordnertyp Windows den aktuellen Ordner hält. Korrigieren Sie dies gegebenen-falls.

Dann richten Sie die Darstellung für diesen Ordner nach Wunsch ein (etwa Detailan-sicht, Spalten, Spaltenbreiten). Danach drü-cken Sie in Windows 7 die Taste Alt, um das Explorer-Menü zu aktivieren, und klicken auf „Extras fi Ordneroptionen fi Ansicht fi Für Ordner übernehmen“. In Windows 8 verwenden Sie „Ansicht fi

Optionen fi Ansicht fi Für Ordner überneh-men“. Damit haben Sie eine neue, allgemein-gültige Standardvorlage für diesen Ordner-typ erstellt.

5 Wie Sie die taskleiste zur Zentrale ausbauen

Die Taskleiste ist in erster Linie ein Pro-gramm-Manager. Mit wenigen Schritten er-weitern Sie sie zur umfassenden Zentrale.Adresse: Die Symbolleiste „Adresse“ ge-hört in jede Taskleiste – als schnelle Kom-mandozeile, als Zwischendepot für Textschnipsel. Unter Windows 7 und 8 akti-vieren Sie sie nach Rechtsklick mit „Symbol-leisten fi Adresse“. Benutzerdefinierte Symbolleiste: Er-stellen Sie in einem neuen Ordner Verknüp-fungen zu wichtigen System- oder Datenord-nern. Daraufhin klicken Sie mit der rech ten Maustaste auf die Taskleiste, wählen „Sym-bolleisten fi Neue Symbolleiste“ und navi-gieren zum Ordner mit den Links.

Unter Windows 7 und 8 können Sie die Leiste noch attraktiver gestalten, indem die Ordnersymbole ihren Inhalt automatisch ausklappen. Mit normalen Links ist das nicht zu erreichen, aber mit symbolischen Links. Die lassen sich mit einer Eingabeaufforde-rung mit Admin-Rechten erstellen. Geben Sie dazu im Suchfeld des Startmenüs cmd.exe ein und starten Sie diese nach Rechtsklick mit der Option „Als Administrator ausführen“. Gehen Sie mit pushd [Ordner] in den Ordner

Ihrer Symbolleisten-Links. Dort erstellen Sie nach dem Beispiel „Tools“ mit

mklink /d Tools "c:\Program

Files\Tools"

alle gewünschten symbolischen Links. Achtung: Löschen Sie solche Links nur per Explorer! „Del“ in der cmd.exe löscht nicht den Link, sondern den Ordnerinhalt!

6 So optimieren Siemonitor und Desktop

Nutzen Sie das Display optimal. Nichts ist lästiger, als ständig Windows-Fenster hinter Windows-Fenstern zu suchen.Auflösung und Frequenz: Kontrollieren Sie unter „Systemsteuerung fi Anzeige fi Auflösung anpassen“ Ihre Monitoreinstel-lungen. Flachbildschirme sind nur scharf, wenn sie mit der höchsten, nativen Auflö-sung arbeiten. Der Grafiktreiber erkennt die-se in der Regel (aber nicht immer) und zeigt sie unter Windows als „empfohlen“ an. Un-ter „Erweiterte Einstellungen fi Monitor“ muss die „Bildschirmaktualisierungsrate“ unbedingt auf den höchstmöglichen Wert ge-setzt sein. DPI-Einstellung ändern: Wenn die na-tive Auflösung die Objekte für Sie zu klein

darstellt, können Sie das mit einem benutzerdefinierten DPI-Wert (Dots per Inch) ausglei-chen. Die Option finden Sie unter „Systemsteuerung fi An-

zeige“. Wählen Sie einen der drei Vorgabe-werte oder klicken Sie auf „Benutzerdefi-nierte Textgröße...“. Cleartype aktivieren: Der Dialog „Sys-temsteuerung fi Anzeige“ bietet noch die Option „ClearType-Text anpassen“. Aktivie-ren Sie das auf jedem Flachbildschirm. Taskleiste auf 16:9-Display: Auf den heute üblichen 16:9-Monitoren ist der Stan-dardplatz der Taskleiste kontraproduktiv: Er verknappt am unteren Bildrand die Seitenhö-he für Webseiten, Bilder und Texte zusätzlich. Also weg damit – und mit der Maus hoch-kant an den rechten Bildrand gezogen!Virtuelle Desktops: Desktop-Manager können den Platz auf dem Bildschirm ver-vielfachen. Das Motto „Viel hilft viel“ ist hier aber fehl am Platz – ein zweiter Desktop genügt in der Regel, allenfalls vier Desktops lassen sich sinnvoll verwalten. Daher ist alte, ausgereifte Multidesk hier nach wie vor die erste Wahl (auf Heft-DVD). Laden Sie das Tool am besten über eine Verknüpfung im Autostart-Ordner des Startmenüs. Mit Hilfe eines Klicks auf das Systray-Icon wechseln Sie zum gewünschten Desktop. Nach Rechts-klick und „Einstellungen“ können Sie darü-ber hinaus eigene Hotkeys für die vier virtu-ellen Bildschirme festlegen. Alex Wilde

dPi-Einstellung: die native Auflösung des Flachbildschirms können sie bei Bedarf durch einen höheren dPi ausgleichen – dann werden die Elemente entsprechend größer.

Mehr Taskleiste mit Adressfeld und XXL-symbolleiste: die Taskleiste wird zusätz-lich zur Kommandozeile und zur naviga-tionszentrale.

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SyStem-tuning

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Windows-Wartung

W er mag schon aufräumen? Aber wenn es erledigt ist, war es doch das Beste. Was in der realen Welt gilt, ist

auch für die digitale ein Muss. So schaffen Sie Platz auf der Festplatte, verbessern die Si-cherheit und beschleunigen das System. Das ist aber nicht alles, denn Windows, Software und Treiber müssen regelmäßig aktualisiert und die eigenen Dateien gesichert werden. Das klingt nach einer ganzen Menge Arbeit. Wir nehmen Ihnen diesen Aufwand mit un-serer Heft-DVD ab – dort finden Sie das PC-

Mehr Systemleistung muss man nicht unbe-dingt kaufen. Eine regelmäßige Wartung setzt oftmals längst verloren geglaubte Res sourcen wieder frei. Das Windows Service-Center von PC-WELT auf der Heft-DVD kann solche Arbeiten am System größtenteils vollautoma-tisch für Sie übernehmen.

Das Windows Service-Center

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Windows-Wartung

Fällen wirklich sauber. So bleiben bei Dein-stallationen häufig Dateien übrig, im norma-len Betrieb werden temporäre Dateien ange-legt und nicht mehr gelöscht oder alte Sicherungskopien vergessen zu entfernen. Um Ihr System gründlich zu reinigen, bietet das Service-Center die Funktion „Überflüssi-ge Daten löschen“. Sie entfernt in der Stan-dardeinstellung temporäre Dateien, die von Windows und Software hinterlassen werden, Cookies, löscht den Browserverlauf, Hotfix-Deinstallationsdateien und vieles mehr. Da diese Reinigung bei der 1-Klick-Optimie-rung später automatisch durchgeführt wird, sollten Sie sie zuvor einmal so einstellen, dass genau das entfernt wird, was gelöscht wer-den soll. Klicken Sie dazu auf „Ccleaner ein-stellen ➞ Analysieren“. Daraufhin prüft das Programm anhand der Standardeinstellung, welche Dateien bei einer Reinigung gelöscht würden. Klicken Sie in der Ergebnisliste auf die einzelnen Einträge, um die Dateiliste dazu zu sehen. Damit bestimmte Einzel-dateien nicht gelöscht werden, klicken Sie sie

mit der rechten Maus taste an, und wählen „Als Ausnahme hinzufügen“. Um ganze Rubriken auszuklammern oder hinzuzufü-gen, entfernen oder setzen Sie den Haken da-vor auf den Registerkarten „Windows“ und „Anwendungen“.Tipp: Wiederherstellungspunkte brauchen viel Speicherplatz, und jeden Tag kommt ein neuer hinzu. Eigentlich brauchen Sie im Falle eines Falles aber immer nur den aktuellsten. Sie klicken also auf „Ccleaner einstellen ➞ Extras ➞ Systemwiederherstellung“, markie-ren bei gedrückter Strg-Taste alle Wiederher-stellungspunkte, die gelöscht werden sollen, und klicken auf „Entfernen“.Jeden Monat: Autostart aussortieren. Wenn Windows beim Starten ewig braucht, bis Sie es benutzen können, dann liegt das meist daran, dass viele Programme automa-tisch gestartet werden. Um in den Autostart-Rampen von Windows aufzuräumen, kli-cken Sie auf „Autostart aussortieren ➞ Autostart“. Daraufhin analysiert Ccleaner die verschiedenen Startrampen und zeigt alle

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1-Klick-Wartung

Damit eine regelmäßige Systemwar-tung Ihnen nicht die Zeit raubt, kann das PC-WELT-Service-Center für Win-dows (auf Heft-DVD) viele Wartungs-aufgaben ganz automatisch erledigen. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie die verschiedenen Aufgaben zunächst einmal an Ihre Bedürfnisse angepasst haben, wie wir es in diesem Beitrag beschrieben haben.Automatische Wartung: Klicken Sie im Service-Center auf „1-Klick-Wartung“. Nun erscheint eine Liste mit allen automa-tisch ausführbaren Wartungsaufgaben. Set-zen Sie einen Haken vor diejenigen, die Sie

brauchen, und entfernen Sie die Haken vor den anderen. Das Programm merkt sich Ihre Einstellung. Klicken Sie dann auf „Starten“, um die gewählten Wartungsar-beiten durchzuführen.Wartung planen: Auch an eine regelmä-ßige 1-Klick-Wartung muss erst gedacht werden. Wenn Sie sie jedoch konkret festle-gen, dann passiert sie ganz automatisch. Dazu klicken Sie auf „Planen“, wählen dann das gewünschte Intervall und die Uhr-zeit aus, geben den Benutzernamen und das Kennwort eines Benutzers mit Administra-torrechten ein, und klicken auf „Planen“.

Übrigens: Über einen Klick auf „Aufgabenplaner“ im Planungsfenster öffnen Sie den Windows-Aufgabenpla-ner. Hier können Sie den Task „PC-WELT-Service-Center“ abändern oder löschen.

im exklusiven service-Center der PC-WELT finden sie die richtigen Tools für jede Wartungsaufgabe. Besonders praktisch ist dabei die „1-Klick-War-tung“, die ihr Windows-system voll-automatisch wieder in schuss bringt.

WELT-Service-Center für Windows XP, Vista, 7 und 8 im schicken Metro-Design.

PC aufräumen

Die wichtigste Wartungsaufgabe bei Win-dows-PCs ist das Entschlacken des Systems. Alle dafür nötigen Funktionen finden Sie im PC-WELT-Service-Center nach einem Klick auf „PC aufräumen“.Jeden Monat: Überflüssige Daten lö-schen. Windows selbst und auch die darauf installierte Software arbeitet in den seltensten

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Windows-Wartung

enthaltenen Einträge an. Die wichtigste Regi-sterkarte ist „Windows“. Klicken Sie hier doppelt auf alle Einträge, bei denen Sie sich sicher sind, dass Sie sie nicht im Autostart brauchen. In der ersten Spalte jedes abge-wählten Eintrags steht nun „Nein“. Dann starten Sie den PC neu, um zu testen, ob alles funktioniert (und Windows schneller startet). Möchten Sie einzelne Autostarts wieder akti-vieren, öffnen Sie erneut die Autostart-Ober-fläche des Ccleaner und doppelklicken auf die deaktivierten Einträge.

Übrigens: Auf der Registerkarte „Internet Explorer“ können Sie Browser-Erweiterun-gen (Active-X-Elemente) abschalten. Unter „Scheduled Tasks“ misten Sie die geplanten Aufgaben aus, unter „Context Menu“ entfer-nen Sie Funktionen aus dem Menü, das er-scheint, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner klicken.Alle sechs Monate: Platzfresser entsor-gen. Auf Festplatten mit mehreren Terabyte passen jede Menge Dateien. Irgendwann ist sie aber trotzdem voll. Die Daten sammeln sich über Monate und Jahre an und fließen in die unterschiedlichsten Ordner. Es ist unmög-lich zu wissen, welche besonders großen Da-teien den ganzen Platz belegt haben. Mit dem Programm Win Dir Stat finden Sie die größ-

ten Datenmonster und löschen überflüssige. Klicken Sie dazu auf „Platzfresser finden“. In Win Dir Stat markieren Sie dann alle Lauf-

werke, die untersucht werden sollen, und kli-cken auf „OK“. Die Analyse kann mehrere Minuten dauern. Danach sehen Sie für jedes Laufwerk einen Bereich, gefüllt mit bunten Quadraten. Jedes Quadrat steht für eine Da-tei. Je größer das Quadrat, desto größer ist die Datei. Die Farbe des Feldes informiert über den Dateityp. Klicken Sie ein Quadrat an. Die Datei wird in der Baumstruktur mar-kiert, und Sie können sie mit der Taste Entf in den Papierkorb legen oder mit der Tasten-kombination Shift-Entf endgültig löschen.Alle sechs Monate: Software deinstallie-ren. Nicht benötige Software kostet unnötig Speicherplatz und Rechenleistung, wenn sie läuft. Deinstallieren Sie sie – aber richtig. Nach einem Klick auf „Software deinstallie-ren“ startet Revo Uninstall und zeigt alle in-stallierte Software an. Markieren Sie das Pro-gramm, das entfernt werden soll, und klicken dann auf „Uninstall“. Der Clou dabei ist, dass Revo nicht nur das normale Deinstalla-tionsprogramm ausführt, sondern danach auch noch das Dateisystem und die Win-dows-Registry nach Überresten durchsucht und diese entfernt. „Moderat“ ist hierfür die richtige Einstellung.Jeden Monat: Laufwerke defragmentie-ren. Durch die (De-)Installation von Soft-ware oder das Kopieren und Löschen von

Benutzerspuren per Tiefenscan tilgen Alle sechs Monate

Mehr als nur Datenmüll entfernen kann das Tool Privazer: Es entfernt auch verborgene Benutzerspuren vom Rechner. Klicken Sie dazu auf „Benutzer-spuren entfernen per Tiefenscan“, wählen Sie „Laufen Sie Privazer ohne Installation“ (sic), und klicken Sie auf „Nächste ➞ Ich stimme ➞ Nächste ➞ OK“. Im folgenden Fenster wählen Sie den Datenträger, der

untersucht werden soll. Hier können neben internen/externen Festplatten auch USB-Sticks, SD-Karten und Netzwerkspeicher analysiert werden. Danach klicken Sie auf „OK ➞ Scannen“. Da es sich um einen Tie-fenscan handelt, der unter anderem auch den gesamten freien Speicher und das Mas-ter File Table (MFT) untersucht, kann er mehrere Minuten dauern. Nach Abschluss

der Analyse können Sie sich auch hier die einzelnen gefun-denen Spuren anzeigen las-sen. Per Klick auf „Reinigen“ räumen Sie alles auf. Das kann beim ersten Mal ein bis zwei Stunden dauern.

Mit dem unglaublich effizienten Auf-spür-Tool Privazer aus dem PC-WELT- service-Center finden sie wirklich alle Benutzerspuren in ihrem system und können sie entfernen.

Was auf den ersten Blick verwirrend wirkt, ist das äußerst praktische Tool Win dir stat. damit spüren sie ganz einfach große dateien auf, die in irgendwelchen Unterordnern vergraben sind und dort vergessen wurden.

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Windows-Wartung

Dateien entstehen Speicherlücken auf der Festplatte. Kommt eine neue Software oder Datei hinzu, werden diese Lücken gestopft. Alles, was nicht hineinpasst, wird an eine andere Stelle geschrieben (fragmentiert). Da-durch dauert der Schreib- und Lesezugriff länger, als wenn alles zusammenhängend auf der Festplatte vorliegt. Indem Sie Ihre Fest-platten defragmentieren, führen Sie die ein-zelnen Fragmente zu einem Stück zusammen. Klicken Sie auf „Laufwerke Defragmentie-ren“, um alle Laufwerke aufzuräumen. Achtung: SSDs dürfen nicht defragmentiert werden. Mangels Schreib-Lese-Kopf ist die Zugriffsgeschwindigkeit unabhängig von der Fragmentierung der Daten. Außerdem ver-trägt jede Speicherzelle nur eine begrenzte Zahl von Schreibzugriffen. Somit würde eine Defragmentierung das Ableben des Daten-trägers nur beschleunigen.Alle zwölf Monate: Leeren Speicher-platz sicher überschreiben/löschen. Wenn Sie Dateien auf Ihrem PC löschen, ver-bleiben sie trotzdem auf der Festplatte. Was Windows mit „löschen“ meint, ist lediglich, dass die Dateinamen und -Adressen nicht mehr im Master File Table (MFT) der Partiti-on stehen und Windows sie somit nicht mehr finden kann. Mit entsprechenden Program-men können sie aber wiederhergestellt wer-den. Um die Dateien wirklich sicher zu lö-schen, entfernen Sie im Windows Service-Center zunächst die Haken vor den Laufwerken, deren freier Speicherplatz nicht sicher gelöscht werden soll, und klicken dann auf „Leeren Speicherplatz sicher überschrei-ben/löschen“. Daraufhin startet das Micro-soft-Programm Sdelete und überschreibt den gesamten freien Speicherplatz mit Nullen. Bei der hohen Speicherdichte von Festplatten heute ist das ausreichend. Denn auch mit

einem Magnetkraftmikroskop können nicht mehr die Urzustände der einzelnen Bits an den Rändern der Spuren ermittelt werden.Achtung: Bei SSDs kann nicht garantiert werden, dass keine reparable Datei mehr üb-rig bleibt. Die Hersteller behalten sich etwa vor, zusätzliche Speicherbereiche nur zeitwei-se zu adressieren, um dem Verschleiß entge-genzuwirken. Auf diesem unerreichbaren Bereich können aber auch noch normal ge-löschte Daten von Ihnen sein.

PC aktualisieren

Nachdem heute im Prinzip alle PCs immer mit dem Internet verbunden sein können, liegt jede Information nur wenige Klicks ent-fernt. Das birgt aber auch ein Risiko, denn Sicherheitslücken in Windows und Software können so leichter ausgenutzt werden. Aktu-alisieren Sie deshalb regelmäßig Windows, Software und Treiber. Alle Tools dafür finden Sie im Service-Center nach einem Klick auf „PC aktualisieren“.

Jeden Monat: Windows-Update-Archiv anlegen. Wenn Sie Ihr Windows neu instal-lieren müssen, dann ist die DVD, von der Sie es installieren, meist auf einem veralteten Stand. Seither wurden etwa Sicherheits-Up-dates veröffentlicht, die Sie nach dem Win-dows-Setup herunterladen und installieren müssen. Das Problem ist aber, dass Ihr Sys-tem während der dafür nötigen Verbindung mit dem Internet noch nicht geschützt ist und Schädlinge somit ohne Ihr Zutun die Sicher-heitslücken ausnutzen können. Besser ist, Sie legen schon vor der Neuinstallation ein Off-line-Update-Archiv an, dass Sie dann später ohne Internet installieren können.

Klicken Sie auf „Windows-Updates laden/speichern/installieren“, um den Windows-Update-Manager zu starten (das Tool funk-tioniert nicht unter Windows 8). Klicken Sie auf „Updates suchen“. Beim ersten Aufruf geben Sie das Zielverzeichnis für die Updates an. Danach lädt das Programm einige Hilfs-Tools und ermittelt alle wichtigen Updates für Ihr Windows und die installierte Micro-soft-Software. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie bereits installiert sind oder nicht. Dann klicken Sie auf „Updates laden“. Beim ersten Download wird auch das aktuelle Service Pack heruntergeladen.Updates offline installieren: Im Falle ei-ner Neuinstallation klicken Sie im Windows-Update-Manager auf „Updates installieren“. Dann wird (falls nötig) das aktuelle Service Pack installiert und der PC neu gestartet. Nach einem erneuten Klick auf dieselbe Schaltfläche werden dann alle weiteren nöti-gen Updates in einem Rutsch installiert und der PC neu gestartet.Alle drei Monate: Treiber aktuali sieren. Auch bei den Gerätetreibern sollten Sie hin

und wieder mal nachsehen, ob es nicht neue Versionen mit Bugfixes oder gar neue Funktionen gibt. Am einfachsten geht das mit dem Tool Slimdrivers.

Mit neuen Versionen von Treibern werden Fehler be-hoben und oft auch neue Funktionen eingebaut. das Programm slimdrivers im PC-WELT-service-Center findet die neuesten Treiber für ihre Geräte.

der Windows-Update- Manager aus dem service-Center lädt die setup-da-teien aller wichtigen Win-dows-Updates herunter.

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Windows-Wartung

Um es zu starten, klicken Sie auf „Treiber-Updates installieren ➞ Start Scan“. Darauf-hin untersucht das Programm Ihre Treiber und prüft in der eigenen Online-Datenbank, ob neue Versio nen vorliegen. Klicken Sie in der Ergebnisliste auf „Download starten“, um den neuen Treiber herunterzuladen und zu installieren.

Übrigens: Bevor neue Treiber installiert werden, legt das Tool eine Sicherung der bis-herigen an. So können Sie später im Falle von Problemen über die Schaltfläche „Restore“ den Urzustand wiederherstellen.

PC sichern

Datensicherung ist ähnlich unbeliebt wie Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt. Trotz-dem ist sie eigentlich die wirksamste Präven-tion gegen Datenverlust. Besonders einfach geht es mit dem PC-WELT-Service-Center. Nach einem Klick auf „PC sichern“, finden Sie alle dafür nötigen Funktionen vereint.Wiederherstellungspunkt anlegen und zurückschreiben: Ein Systemwiederherstel-lungspunkt ist eine Momentaufnahme des Zustands Ihres Windows-Systems und der installierten Software. Wenn Windows oder ein Programm einmal Probleme bereitet, können Sie den zuvor noch funktionierenden Status wiederherstellen. Windows legt zwar mindestens einmal am Tag selbst einen Wie-deherstellungspunkt an, Sie können das aber auch selbst anstoßen, indem Sie auf „Wieder-herstellungspunkt anlegen“ klicken.

Um den gesicherten Systemzustand im Problemfall wiederherzustellen, klicken Sie auf „Wiederherstellungspunkt zurückschrei-ben“ und folgen dem Assistenten.Jeden Monat: Registry sichern. Die Win-dows-Registry ist die zentrale Datenbank al-ler Einstellungen Ihres Systems und der da-rauf installierten Software. Wenn sie defekt ist, funktioniert häufig nichts mehr. Sichern Sie Ihre Registry deshalb regelmäßig. Ein Klick auf „Registry sichern“ startet eine au-tomatische Sicherung mit dem Programm Erunt. Die gesicherte Registry wird im Unter-ordner „\Tools\Erunt“ des Service-Centers gespeichert. Eine so gesicherte Registry kön-nen Sie per Klick auf „Registry wiederher-stellen“ wieder einlesen. Wenn Sie das Ser-vice-Center deinstallieren, sind allerdings auch die Registry-Backups weg. Image-Backup anlegen: Wenn Sie nicht nur Ihre eigenen Dateien, sondern den ge-samten Inhalt Ihrer Festplatte sichern möch-

ten, dann klicken Sie auf „Image-Backup durchführen“. Beim ersten Mal wird das englischsprachige Sicherungs-Tool Macrium Reflect installiert. Wenn Sie später erneut auf die Schaltfläche klicken, startet das Tool.

Im Hauptfenster markieren Sie die Fest-platte, die Sie komplett (oder einzelne Parti-tionen davon) sichern oder auf einen anderen Datenträger kopieren möchten. Zum Sichern klicken Sie dann auf „Image this disk...“, zum Kopieren „Clone this Disk“.

Im folgenden Fenster setzen Sie einen Ha-ken an der Festplatte oder der Partition, die übertragen werden soll. Im Falle der Image-Sicherung wählen Sie im Bereich „De-stination“ ein Backup-Ziel und klicken auf „Next ➞ Finish“, um das Backup zu starten.Im Falle einer 1-zu-1-Kopie klicken Sie unten auf „Select a disk to clone to...“, wählen eine der übrigen Festplatten aus und folgen dem

Software aktualisieren Einmal im Monat

Nicht nur Windows selbst muss regel-mäßig aktualisiert werden, auch die installierte Software. Mit Update Yeti (Vollversion auf Heft-DVD) behalten Sie alle Software-Updates im Blick.Zunächst installieren Sie das Programm, füllen am Ende das Formular aus, und kli-cken auf „Freischaltcode kostenlos anfor-dern“. Der Code wird Ihnen dann per Mail zugeschickt. Geben Sie ihn weiter unten im Installationsfenster ein, falls er nicht auto-matisch eingetragen ist, und klicken Sie dann auf „Jetzt kostenlos freischalten“.

Sowie das Programm fertig installiert ist, können Sie es auch im Service-Center der PC-WELT über einen Klick auf „Updates

für installierte Software finden“ öffnen. Nachdem Sie das Programm gestartet ha-ben, untersucht es den Inhalt Ihrer Festplat-ten nach Programmen und prüft in der eige-nen Online-Datenbank, ob Updates dazu vorhanden sind. Klicken Sie nach Abschluss der Analyse auf „Updates ansehen“. Da-raufhin erhalten Sie eine Liste mit allen Pro-grammen, für die Updates gefunden wur-den. Klicken Sie auf „Es gibt ein Update“, um auf die Webseite des Eintrags zu kom-men. Entweder können Sie hier die neue Version direkt herunterladen, oder Sie wer-den nochmals über Google auf die Herstel-lerseite weitergeleitet. Dort können Sie dann die aktuelle Version beziehen.

Alte software erhöht die Angriffsfläche für Malware auf ihrem system. Mit Update Yeti (Vollversion auf Heft-dVd) be halten sie alle software-Updates im Blick. Einmal installiert, können sie sie über das service-Center starten.Alte software erhöht die Angriffsfläche für Malware auf ihrem system. Mit Update Yeti (Vollversion auf Heft-dVd)

Assistenten. Achtung: Der gesamte Inhalt der Zielpartition wird dabei gelöscht.

Hardware checken

Natürlich lässt sich ein Hardware-Problem oder -Defekt nicht per Software lösen. Aber Sie können die Gesundheit Ihrer Komponen-ten im Blick behalten und so drohende Pro-bleme früh erkennen und abwenden. Alle Programme, die Sie dafür brauchen, finden Sie im Service-Center der PC-WELT über einen Klick auf „System Tools“.Bei Bedarf: Hardware analysieren. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr System läuft insta-bil, kann das daran liegen, dass eine der Komponenten in Ihrem PC zu heiß wird. Um das herauszufinden, klicken Sie auf „Hard-ware analysieren“. Daraufhin startet das Analyseprogramm Speccy. Es liest detaillierte Infos zu CPU, RAM, Hauptplatine, Grafik-

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Windows-Wartung

karte, Festplatte, Netzwerk und mehr aus. Darunter befinden sich auch die Werte der entsprechenden Temperaturfühler sowie eine Einschätzung der Temperatur. So lange hier alles im grünen Bereich liegt, ist alles ok. An-dernfalls müssen Sie bei der überhitzten Komponente für mehr Kühlung sorgen.Jede Woche: Festplatten prüfen. Fest-platten sind die entscheidenden Komponen-ten in Ihrem PC, denn darauf liegen Ihre Da-ten. Wenn die Festplatte kaputt geht, sind automatisch auch Ihre Daten weg. Checken Sie deshalb in regelmäßigen Abständen die

SMART-Werte (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) der Festplatten. Dabei handelt es sich um ein Überwachungs-system, das in jeder Festplatte und SSD ver-baut ist, und dessen Werte eine Aussage über den Zustand des Datenträgers ermöglichen. Klicken Sie auf „Festplatten prüfen“, um HDD Scan zu starten.

Wählen Sie unter „Select Drive“ die Fest-platte aus, die geprüft werden soll, und kli-cken Sie dann auf „S.M.A.R.T.“. Erscheinen im Ergebnisfenster nur grüne Punkte, dann ist alles gut. Spätestens, wenn bei einem der

Messwerte ein Warnschild angezeigt wird, sollten Sie Ihre Daten auf einen anderen Da-tenträger sichern.Bei Bedarf: Systemlast überwachen. Windows selbst liefert natürlich einen eige-nen Task-Manager mit, den Sie über die Ta-stenkombination Strg-Shift-Esc aufrufen können. Das Bordmittel zeigt allerdings nur sehr rudimentär an, welcher Prozess gerade wieviel CPU-Last verursacht oder Arbeits-speicher belegt. Deutlich informativer ist da ein Programm wie Process Hacker. Sie kön-nen es über einen Klick auf „Systemleistung überwachen“ starten und sehen sofort, dass es sich nicht um eine flache Prozessliste han-delt. Vielmehr sehen Sie durch die Baum-struktur sofort die Abhängigkeiten zwischen den Prozessen. Die Farben sagen etwas über die Prozessart aus – hellblau für Dienste, braun für geplante Aufgaben, grün für Ma-naged Code (.Net), dunkelblau für System-prozesse und gelb für normale Prozesse. In der Spalte „CPU“ sehen Sie die aktuelle Pro-zessorlast, unter „I/O“ die Lese-/Schreibrate einzelner Prozesse auf die Datenträger und unter „Private Bytes“ den belegten Arbeits-speicher. Über einen Rechtsklick auf den Spaltenkopf und „Choose Columns“ kön-nen Sie noch unzählige weitere Infospalten einblenden.

Christian Löbering

Eigene Dateien sichern Jede Woche

Wahrscheinlich die unbeliebteste, aber sicherlich die wichtigste War-tungsaufgabe ist die Sicherung der eigenen Dateien. Windows, Programme, Musik und Filme können wieder besorgt werden, wenn die Festplatte ausfällt. Die Fotos der Kinder, die eigenen Dokumente oder andere selbst erstellte Dateien nicht.

Um ein Backup anzulegen, klicken Sie zunächst auf „Backup konfigurieren und starten“. Daraufhin erscheint das Backup-Tool Toucan. Auf der Registerkarte „Back-up“ wählen Sie in der linken Spalte den Ordner, den Sie sichern möchten. Dann kli-cken Sie auf das grüne „+“ in der Mitte, um den Ordner in die rechte Spalte zu übertra-gen. Klicken Sie im Bereich „Backup Ort“ auf „...“, und wählen Sie einen Zielordner für die Sicherung – etwa eine externe Fest-platte oder ein Netzlaufwerk. Vergessen Sie nicht den abschließenden Backslash „\“ am

Ende des Pfades, sonst klappt die Sicherung nicht. Danach wählen Sie unter „Typ“ die Op-tion „differenziell“. Zuletzt klicken Sie oben auf das Diskettensymbol, geben dem Backup-Job einen Namen und speichern ihn. Mit einem Klick auf „Run“ starten Sie die Siche-rung. Beim ersten Mal werden alle Dateien gesichert, deshalb kann das Backup lange dau-ern. Bei allen weiteren Sicherungen werden nur noch die neuen oder veränderten Dateien

das Programm Toucan aus dem PC-WELT-ser-vice-Center sichert nach einer Erstkonfiguration vollautomatisch ihre wichtigsten dateien.

Mit speccy aus dem ser-vice-Center bekommen sie detaillierte informationen zu den einzelnen verbauten Hardware-Komponenten. so erkennen sie sofort, ob eine Komponente überhitzt.

gespeichert. Das geht dann deutlich schneller.

Automatisches Backup: Wenn Sie den Backup-Job in Toucan gespeichert haben, können Sie ihn im Service-Center unter „PC sichern“ auswählen und die Siche-rung mit einem Klick auf „Eigene Dateien sichern“ anstoßen. Unser Tool merkt sich außerdem den ausgewählten Job, so dass Sie die Sicherung Ihrer Dateien auch auto-matisch über die „1-Klick-Wartung“ erle-digen lassen können.

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PC zeitgesteuert wecken: Wenn das BIOS keine Aufweckfunktion anbietet oder Sie den PC sowieso nicht herunterfahren, sondern in den Standby- oder Ruhezustand versetzen, dann können Sie ihn mit dem englischspra-chigen Programm Wakeup on Standby (WOSB, auf der Heft-DVD/CD) zeitgesteuert aufwachen lassen. Entpacken Sie das Pro-grammarchiv in einen beliebigen Ordner, in dem es bleiben kann. Dann starten Sie die enthaltene Datei „Wosb.exe“. Im Hauptfen-ster des Programms können Sie nun unter „(1)“ Datum und Uhrzeit für das Aufwachen des PCs angeben. Falls er an mehreren Tagen aktiv werden soll, entfernen Sie den Haken vor dem Datum und geben nur eine Uhrzeit ein. Zusätzlich können Sie hier auch noch ei-nen Haken vor „Repair Network“ setzen, falls Sie feststellen, dass nach dem Aufwe-cken keine Internetverbindung verfügbar ist. Unter „(4)“ setzen Sie dann noch Haken vor den Tagen, an denen der PC zur angegebenen

Es gibt eine Menge wichtiger Systemauf-gaben, die Sie immer wieder per Hand anstoßen. Alternativ können Sie Ihr

Windows so einstellen, dass diese Routi-neaufgaben automatisch erledigt werden. Das hat den großen Vorteil, dass die Aufga-ben dann abgearbeitet werden, wenn Sie sich anderen Dingen widmen. Hier erfahren Sie anhand ganz konkreter Beispiele, wie Sie das einstellen. Die dafür nötigen Programme fin-den Sie auf der Heft-DVD/CD.

1 PC für Routinearbeiten automatisch starten

Wenn Windows eine bestimmte Aufgabe von allein während Ihrer Abwesenheit erledigen soll, dann müssen Sie zunächst dafür sorgen, dass der PC in dieser Zeit läuft und seine Aufgaben abarbeiten kann.PC zeitgesteuert starten: Wenn Sie Ihren PC herunterfahren, kann er zeitgesteuert nur über eine entsprechende Funktion im BIOS

gestartet werden, da die Firmware als PC-Basis system die einzige Kom ponente ist, die in diesem Zustand noch mit Strom versorgt wird. Um herauszufinden, ob das BIOS über eine entsprechende Startfunktion verfügt, ru-fen Sie es beim Starten des PCs über die ange-zeigte Tas te auf (meist Esc, F2, F10, F11). Da es eine Reihe unterschiedlicher BIOS-Versi-onen gibt, kann PC-WELT Ihnen nicht de-tailliert beschreiben, ob und an welcher Stelle Sie die Energie-Optionen finden. Normaler-weise sind sie etwa in der Rubrik „Stromver-sorgung“, „Power Management“, „Energie-verwaltung“ oder „Erweitert“ untergebracht. Darin gibt es dann eine Option „Startzeit-punkt im Bios“ oder ähnlich, bei der Sie Tage und Uhrzeiten für den automatischen Start eintragen können. Gegebenenfalls finden Sie hier auch die Aufwachoptionen für das abge-schaltete Gerät oder für spezielle Energie-sparzustände. Wählen Sie Tag und Zeit für den automatischen Start aus.

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Das macht Windows automatisch

Was Ihnen Windows abnehmen kannDaten sichern und herunterladen, PC aufräumen und aktualisieren: Solche Routineaufgaben am PC kosten wertvolle Zeit und Leistung. Das Meiste davon kann Windows allein erledigen, ohne Ihre Arbeit zu stören.

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Das macht Windows automatisch

Uhrzeit geweckt werden soll. Dann klicken Sie auf „Start“, um das Programm zu aktivie-ren.

Der Entwickler von WOSB hat Windows 8 bislang nicht offiziell in die unterstützten Sy-steme aufgenommen. PC-WELT hatte das Tool aber ohne Probleme auch unter Win-dows 8 laufen.Automatisch bei Windows anmelden: Für automatische Routineaufgaben benöti-gen Sie die Anmeldung an einem Benutzer-konto. Sie können Windows so einstellen, dass der Benutzer beim Windows-Start auto-matisch angemeldet wird. Öffnen Sie dazu mit der Tastenkombination Win-R den „Ausführen“-Dialog, und geben Sie dort den Befehl control userpasswords2 ein. Nun markieren Sie in der Benutzer liste Ihr Konto, entfernen den Haken vor „Benutzer müssen Benutzernamen und Kennwort eingeben“ und klicken auf „OK“. Auto-Log-on absichern: Je nach Umfeld kann diese automatische Anmeldung ein Si-cherheitsrisiko darstellen. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Verwenden Sie dazu das Programm archiv Auto Logon & Lock. Das Tool sperrt unmittelbar nach dem Auto-Log-on das Konto. Kopieren Sie aus dem Pro-grammarchiv die beiden Dateien „Lock.exe“ und „LockCMD.exe“ in das Windows-Ver-zeichnis (meist „C:\Windows“). Dann rufen Sie die Datei „lockcmd.reg“ per Doppelklick auf, um die Einstellungen in die Registrie-rungsdatenbank zu importieren.

Starten Sie Ihren PC neu. Die Anmeldung entfällt, aber Sie brauchen Ihr Kennwort, um die gesperrte Sitzung freizugeben. Wenn Sie das Programm deinstallieren möchten, lö-schen Sie die beiden Dateien „Lock.exe“ und „LockCMD.exe“ aus dem Windows-Ver-zeichnis und rufen die Datei „uninstall_lock-cmd.reg“ per Doppelklick auf.

PC automatisch herunterfahren: Mit dem englischsprachigen Programm Toff (auf der Heft-DVD/CD) können Sie dafür sorgen, dass Ihr PC zu einer bestimmten Uhrzeit, nach einer gewissen Zeit ohne Benutzerein-griff oder nach einer Zeit ohne Netzwerkver-kehr automatisch heruntergefahren oder in einen Energiesparzustand versetzt wird.

Entpacken Sie dazu das Programmarchiv von der Heft-DVD/CD in einen Ordner, in dem es bleiben kann. Anschließend starten Sie die Datei „Toff.exe“. In der Ausklappliste ganz oben wählen Sie den Energiespar-zustand aus, in den Ihr Rechner unter den nachfolgend beschriebenen Bedingungen versetzt werden soll.

Wenn Sie den PC zu einem konkreten Zeit-punkt schlafen legen wollen, setzen Sie einen Haken vor „At preset time“, geben die Uhr-zeit an sowie das Datum oder setzen einen Haken vor „Every Day“, wenn sich der PC jeden Tag zur gewählten Zeit abschalten soll.

Soll sich das System nach einer bestimmten Zeit der Nichtbenutzung abschalten, dann setzen Sie einen Haken vor „Mouse & key-

board inactivity period“ und geben darunter die Stunden, Minuten und Sekunden der Wartezeit ein. Wenn sich der PC nach der ge-wählten Zeit immer ausschalten soll, setzen Sie außerdem einen Haken vor „Each time“.

Falls Sie den PC nach einer gewissen Zeit ohne Netzwerkverkehr schlafen legen möch-ten, setzen Sie einen Haken vor „Network inactivity period“, geben darunter ebenfalls die gewünschte Wartezeit ein und setzen ge-gebenenfalls einen Haken vor „Each time“. Zuletzt setzen Sie noch einen Haken vor „Minimize to tray when set“ und klicken auf „SET“, um das Programm zu aktivieren.

2 Sicherungen zeit-gesteuert durchführen

Eine der lästigsten, aber wichtigsten Routi-neaufgaben am PC ist die regelmäßige Siche-rung (Backup). Das schützt vor Datenverlust und sorgt dafür, dass ein kaputtes Windows repariert werden kann. Es gibt zwei Formen von Sicherung: Das Image-Backup sichert den kompletten Inhalt einer Partition oder Festplatte und ist geeignet, Windows und die

Diese Programme nehmen Ihnen Arbeit abName Beschreibung Geeignet für Verfügbar auf DownloadAuslogics Disk Defrag 3.6 defragmentiert Festplatten Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd www.auslogics.com/en/software/disk-defragAuto Logon & Lock 1.0 1) Meldet nutzer an und sperrt den PC Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd http://torch.earth-616.com/auto-logon-lockCCleaner 3.26 Räumt Windows auf Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd www.piriform.com/ccleanerDrop It 4.6 sortiert dateien nach ihren Regeln Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd http://dropit.sourceforge.netJdownloader 0.9.581 Lädt dateien herunter Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd http://jdownloader.org/download/indexParagon Backup & Recovery 2012 Free sichert Laufwerke Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd www.paragon-software.com/de/home/br-free/Pure Sync 3.7 synchronisiert ordner Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd www.jumpingbytes.com/Toff 2.5.6 1) Fährt den PC zeitgesteuert herunter Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd www.pcwelt.de/295291Wakeup on Standby 1.7.19 1) Weckt den PC zeitgesteuert auf Windows XP, Vista, 7, 8 C dVd http://dennisbabkin.com/wosb/

1) Englischsprachig

DVD

Hier tragen sie ein, an welchen Wochentagen die oben angegebenen Aktionen wiederholt werden sollen.

im Programm Wakeup on standby stellen sie ein, wann der PC auto-matisch geweckt werden soll (Punkt 1).

Falls die dauer der Rou-tineaufgaben abschätz-bar ist, geben sie hier an, nach welcher Zeit der PC wieder in den Energie-sparzustand geschickt werden soll.

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Das macht Windows automatisch

installierten Programme zu sichern. Das Da-tei-Backup legt eine Kopie wichtiger Dateien an. Diese Sicherung eignet sich für Ihre Doku-mente, Bilder, Musik und Videos. Setzen Sie jeweils den Sicherungszeitpunkt so, dass der PC dann auch läuft (siehe Punkt 1).Image-Backup: Mit Paragon Backup & Re-covery 2012 Free (auf Heft-DVD/CD) planen Sie Komplett-Backups etwa Ihrer Systempar-tition. Starten Sie den Installationsassistenten des Programms und folgen ihm bis zum Fen-ster „Registrierung“. Dort klicken Sie auf „Kostenlose Seriennummer anfordern“, fül-len das folgende Formular aus und klicken auf „Bestätigen“. Aus der nun eintreffenden Registrierungsmail kopieren Sie Schlüssel und Seriennummer in die entsprechenden Felder. Dann folgen Sie dem Assistenten bis zum Schluss und starten das Programm.

Im Hauptfenster klicken Sie auf „Siche-rungsassistent“. Im folgenden Fenster klicken Sie auf „Weiter“ und erreichen dann das Aus-wahlfenster für die zu sichernden Laufwerke. Setzen Sie hier Haken vor den Laufwerken, die gesichert werden sollen. Dann klicken Sie auf „Weiter fi Weiter“. Nun müssen Sie ei-nen Zielpfad für Ihre Sicherung wählen. Über einen Klick auf den kleinen PC ganz rechts in der Zeile „Speicherort des Archivs“ können Sie auch eine Netzfreigabe von einem ande-ren PC als Laufwerk einhängen und als Siche-rungsziel auswählen.

Im folgenden Fenster können Sie eine kurze Beschreibung der Sicherung eingeben, wählen dann darunter „Sicherung planen und im Ka-lender eintragen“ und klicken auf „Weiter“. Jetzt legen Sie die Sicherungszeitpunkte fest. Wählen Sie etwa „Wöchentlich“, geben ein Datum und eine Uhrzeit für die erstmalige Durchführung der Sicherung an und wählen darunter den gewünschten Wochentag. Da-nach klicken Sie auf „Weiter“. Sie erhalten

eine Übersicht mit Ihren Einstellungen. Nach Klicks auf „Weiter fi Beenden“ aktivieren Sie die geplante Sicherung.

Daten-Backup: Hierfür nutzen Sie am be-sten das Programm Pure Sync. Verwenden Sie den Eintrag „Neues Backup“ und die Syn-chronisationsart „Backup“, gegebenfalls auch „Spiegeln“, wenn auf dem Sicherungs-ziel überzählige Dateien gelöscht werden sol-len. Dann setzen Sie Haken vor den Ordnern, die Sie sichern möchten, und klicken auf „Weiter“. Im nächsten Fenster wählen Sie den Zielordner auf einer anderen Festplatte oder einem verbundenen Netzlaufwerk und klicken auf „Weiter“. Im folgenden Fenster legen Sie den Zeitplan für die Sicherung fest. Setzen Sie dazu einen Haken vor „Nach Zeit-plan“, und wählen Sie die Backup-Intervalle aus.

3 Windows regelmäßig aufräumen

Ein weiterer Routine-Job ist die Entrümpe-lung des Systems. Der CCleaner (auf Heft-DVD/CD) erledigt das nach wenigen Klicks. CCleaner konfigurieren: Auf der Register-karte „Windows“ können Sie die Einstel-

lungen in der Regel belassen. Öffnen Sie dann die Registerkarte „Anwendungen“, und set-zen Sie Haken vor den Programmen, deren Rückstände Sie entsorgen möchten. Nach-dem Sie Ihre Auswahl getroffen haben, klicken Sie auf „Analysieren“ und warten den Vorgang ab. Prüfen Sie die Ergebnisliste nach dieser ers ten Analyse genau, um sicher-zugehen, dass nicht zu viel gelöscht wird. Sie können dazu auch auf einzelne Einträge dop-pelklicken, um sich die zum Löschen einge-planten Dateien anzeigen zu lassen.

Wenn Sie eine einzelne Datei finden, die nicht gelöscht werden soll, dann klicken Sie sie mit der rechten Maustaste an und wählen „Füge zur Ausnahme-Liste hinzu“. Um einen Bereich auszuklammern, entfernen Sie den Haken vor dem Eintrag. Automatisch entrümpeln: Um das System etwa bei jedem Windows-Start auszumisten, klicken Sie in CCleaner auf „Einstellungen fi Einstellungen“ und setzen einen Haken vor „Automatisches Reinigen beim Bootvor-gang“. Schließen Sie dann das Programm.

Um den PC nun zeitgesteuert zu entrüm-peln, nutzen Sie die Windows-Aufgabenpla-nung. Die erreichen Sie am einfachsten nach Rechtsklick auf das Desktop-Icon „Compu-ter“ mit der Menüoption „Verwalten“. Sie erscheint dann in der „Computerverwaltung“ als erster Eintrag unter „System“. Klicken Sie auf „Aufgabenplanung“ und dann auf das Menü „Aktion fi Einfache Aufgabe erstel-len“. Hier vergeben Sie einen Namen wie „Reinigung“, einen zeitlichen Trigger wie etwa „Wöchentlich“ und als „Aktion“ tragen Sie den vollen Pfad zur „Ccleaner.exe“ ein. In der Zeile „Argumente hinzufügen (optional)“ tragen den Parameter /AUTO ein.

Auf der Registerkarte „Bedingungen“ set-zen Sie zur Sicherheit einen Haken vor „Com-

puter zum Ausführen der Aufgabe reaktivie-ren“. Dann klicken Sie auf „OK“, um die Ein-stellungen zu sichern.

nach der Festplattenanalyse mit CCleaner können sie hier überprüfen, ob etwas Wichtiges dabei ist, was nicht gelöscht werden soll (Punkt 3).

Wenn sie mit Para-gon Backup & Reco-very 2012 Free ein regelmäßiges image-Backup planen, stel-len sie über den Assi-stenten ein, wann und in welchem intervall sicherungen durch-geführt werden sollen (Punkt 2).

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Das macht Windows automatisch

4 neue Dateien automatisch einsortieren

Viele Windows-Nutzer laden Dateien auf den Windows-Desktop herunter. Mit der Zeit sammeln sich unterschiedliche Dateity-pen an, und es wird unübersichtlich. Höchste Zeit, die Dateien in ihre angestammten Ord-ner einzusortieren. Drop It (auf der Heft-DVD/CD) kann das automatisch.Drop It nutzen: Nach der Installation von der Heft-DVD/CD erscheint am Desktop ein blaues Symbol mit weißem Pfeil. Verschieben Sie es an eine Stelle, an der es nicht stört.

Klicken Sie dann mit der rechten Mausta-ste darauf, und wählen Sie im dann aufklap-penden Menü „Optionen“. Setzen Sie einen Haken vor „Starte DropIt beim System-start“, und klicken Sie auf „OK“.

Klicken Sie nun erneut mit der rechten Maustaste auf das Symbol und wählen Sie „Muster“. Hier geben Sie Regeln vor, nach denen Dateien einsortiert werden. Wenn Sie etwa alle Bilder in den Bilderordner („C:\Users\Benutzername\Picture“) verschieben möchten, dann klicken Sie auf „Neu“, geben unter „Name“ Bilder ein und unter Regeln *.jpg;*.png;*.gif;*.bmp;*.tiff;*.tif. Als Akti-on belassen Sie „Verschieben“, klicken dane-ben auf das Ordnersymbol, wählen Ihren Bilderordner (nicht die Bibliothek) und kli-cken auf „OK fi Speichern“.

Sie müssen die Dateien nicht zwangsläufig nach Endung sortieren. Kommt etwa in be-stimmten Dateien immer der Begriff „Test“ vor, dann geben Sie als Muster einfach *Test* ein. Bei Teilen von Ordnernamen setzen Sie zwei Stern chen (etwa **Test**). Über das Trichtersymbol rechts können Sie etwa Da-teien nach Größen oder Zeitdaten filtern.

Wenn die Regeln stehen, markieren Sie einfach alle Dateien, die Sie gerne einsortie-ren möchten, und ziehen sie auf das Drop-It-Symbol – der Rest passiert vollautomatisch.

5 Dateien zeitgesteuert herunterladen

Große Downloads oder mehrteilige Archive von Share-Hostern wie Rapidshare erledigen Sie am besten in Abwesenheit. Der Down-load beansprucht den Großteil der Bandbrei-te und bremst alle übrigen Internet aktivitäten. Mit dem Jdownloader (auf der Heft-DVD/CD) planen Sie Downloads zeitgesteuert und gehen Beschränkungen und Wartezeiten von Share-Hostern aus dem Weg.

Jdownloader nutzen: Installieren Sie Jdownloader von der Heft-DVD/CD mit Standardeinstellungen. Beim ersten Start werden Sie aufgefordert, die Oberflächen-sprache und ein Download-Verzeichnis aus-zuwählen. Danach öffnen Sie die Register-karte „Linksammler“, klicken auf „Adresse(n) hinzufügen“ und kopieren hier-her die Direkt-Links zu Downloads aus der Adresszeile des Browsers. Alternativ können Sie auch die Adresse der Seite hineinkopie-ren, von der aus der Download gestartet wer-den kann. Das Programm analysiert die Seite und listet alle verfügbaren Downloads auf. Es genügt dann, alle Einträge bis auf den ge-wünschten bei gedrückter Strg-Taste zu mar-kieren und mit der Taste Entf zu löschen. Bei Sharehostern oder der Dateisuchmaschine www.filestube.com hat Jdownloader einen speziellen Automatismus eingebaut, der da-für sorgt, dass Sie die Adresse zu einem Download im Browser mit Strg und C kopie-ren können: Jdownloader analysiert die Adresse und trägt den gewünschten Down-load in die Liste ein. Die gesammelten Down-loads im „Linksammler“ übernehmen Sie mit „Weiter“ auf die Regis terkarte „Down-load“ und starten dann den Download. Mit der Stop-Schaltfläche unterbrechen Sie den

Download, wenn Sie die Dateien später zeit-gesteuert herunterladen wollen.Zeitgesteuert herunterladen: Setzen Sie unter „Erweiterungen fi Addon manager“, einen Haken vor „Zeitplaner“ und bestäti-gen Sie mit „OK“. Daraufhin öffnet sich eine neue Registerkarte, auf der Sie über ei-nen Klick auf „+“ die Downloads zeitlich planen können. Wählen Sie darunter „Ein-malig“ oder ein Intervall, und geben Sie Da-tum und Uhrzeit für den Download an. Zum Abschluss klicken Sie auf das „+“ neben „Start Downloads“ sowie auf „Speichern“. Anschließend können Sie Jdownloader über die Schaltfläche „X“ in den Infobereich rechts unten auf der Task leiste minimieren.

Falls Ihr PC für Wartungsaufgaben auto-matisch startet (siehe Punkt 1), dann müssen Sie dafür sorgen, dass auch der Jdownloader automatisch startet. Klicken Sie dazu die Da-tei „Jdownloader.exe“ mit der rechten Maustaste an, halten Sie die Taste, und zie-hen Sie die Datei auf den Startknopf (Vista, 7) und auf „Alle Programme fi Autostart“. Wählen Sie dann „Verknüpfung hier erstel-len“. Unter Windows 8 muss die Verknüp-fung in den Ordner „%AppData%\ Microsoft\Windows\Start Menu\Programs\Startup“. Christian Löbering

im Programm drop it können sie dateiregeln definieren. so sorgen sie dafür, dass jedes Archiv, das sie auf den Pfeil unten ziehen, automatisch in einem bestimmten ordner ent-packt wird (Punkt 4).

Wenn sie im „Link-sammler“ von Jdownloa-der eine internetadresse einfügen, durchsucht das Programm die seite nach downloads. Lö-schen sie über „Remo-ve“, was sie nicht brau-chen (Punkt 5).

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Windows-Fix-it-Pack

Was wäre eine Welt ohne Computer? Mühsam! Was wäre eine Welt ohne Computerprobleme? Sehr viel leichter! Das exklu-sive Fix-it-Pack mit Tools von Microsoft und PC-WELT löst Com pu ter-probleme per Mausklick.

Das exklusive Fix-it-Pack

Foto:

© P

olyloo

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E gal, ob der Computer für den Einzelnen ein unerlässliches Werkzeug oder eine Spaßmaschine ist: Entscheidend bleibt,

dass das gute Stück auch funktioniert. Tut es das nicht, müssen Sie sich erst einmal damit beschäftigen – und nicht mit dem, was Sie eigentlich tun wollten. Ärgerlich!

Leider gehören Computer-Probleme noch immer zum Alltag von nahezu jedem Benut-zer. Damit Sie nicht Stunden im Internet zu-bringen müssen, um eine Lösung zu finden, bieten wir Ihnen auf Heft-DVD das exklusive PC-WELT-Fix-it-Pack an, das den Großteil der Probleme, die bei Windows-PCs auftre-ten, mit wenigen Klicks lösen kann. Die darin enthaltenen Tools helfen dem lahmenden PC wieder auf die Beine. Um die Werkzeuge zu nutzen, installieren Sie sie von der Heft-DVD.

1 Windows per Klick reparieren

Das Basis-Reparatur-Set liefert Microsoft selbst mit seinem Fix it Center. Es bietet auto-matisierte Problembehandlungen für Ihren Computer. Dabei können Sie unter 36 Kate-gorien wählen. Von der Behandlung der Pro-bleme bei freigegebenen Ordnern bis hin zur Einrichtung eines Arbeitsplatzes über Direct-Access ist alles dabei. Microsoft Fix it Center öffnen: Microsofts Online-Center finden Sie unter http://fixitcen-ter.support.microsoft.com/Portal. Es meldet sich derzeit noch als Betaversion, was aber nur daran liegt, dass das Fix it Center quan-titativ noch längst nicht am Ziel ist. Ansatz und Anspruch des Portals ist es, genau defi-nierte Computer-Probleme durch passgenaue

kleine Tools automatisch zu lösen. Oft han-delt es sich um kleine Registry-Änderungen oder Dateimanipulationen, welche die Konfi-gurationsfehler des Benutzers automatisch beseitigen.Achtung Windows-8-Nutzer: Beachten Sie, dass Windows 8 noch nicht ausdrücklich unterstützt wird. Viele Fix-its für Windows Vista oder 7 sollten zwar auch unter Win-dows 8 funktionieren, aber der Einsatz unter der neuesten Version ist bislang nicht offiziell und daher Ihr eigenes Risiko.

Statt das Microsoft-Problemlösungs-Cen-ter im Browser zu starten, können Sie auch das PC-WELT-Fix-it-Pack verwenden: Kli-cken Sie dazu im PC-WELT-Fix-it-Pack auf „Windows-, Software- und PC-Probleme lö-sen“. Im nächsten Fenster wählen Sie „Mi-

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Windows-Fix-it-Pack

auch ohne schwerwiegende PC-Probleme interessant. Über „Programmkompatibili-tät“ können Sie etwa die Ausführungspara-meter für ältere Software, die unter einer Windows-Vorversion klaglos gelaufen ist, für den Betrieb in der aktuellen Umgebung optimieren. Noch mehr Ein-Klick-Lösungen: Bei der Suche nach Problemlösungen stellen wir Ih-nen neben dem Microsoft Fix it Center auch unsere eigene Lösungs-Tools zur Verfügung. Sie finden hier vierzig schnelle Tools und Pat-ches zusammengestellt. Diese adressieren Themen, die das Microsoft Fix it Center bis-lang nicht oder anders behandelt. In der Li-ste finden Sie Problembeschreibungen für

Windows XP, Vista oder Windows 7 und eine Schaltfläche, mit der Sie das zugehörige Programm auf rufen können. Sollte es für Ihr Betriebssystem nicht verfügbar sein, ist die Schaltfläche grau unterlegt. Die Anwen-dung der Patches ist so einfach wie bei den Microsoft-Fix-its: Sie brauchen lediglich die Installationsroutine zu starten, alles andere macht das Tool von selbst.

Schnelle Systemsicherung noch vor der Reparatur

Vor der ersten Reparatur empfehlen wir Ihnen, einen Systemwiederherstel-lungspunkt anzulegen, da die Tools des Fix-it-Packs in das Betriebssystem eingreifen. Bei Bedarf können Sie damit den Zustand davor wiederherstellen. Kli-cken Sie zum Sichern im PC-WELT-Fix-it-Pack auf „Windows-, Software- und PC-Probleme lösen“, danach neben „Vista, 7: Wenn Sie vor Installationen oder Systemän-derungen die Absicherung durch einen Wie-derherstellungspunkt benötigen, hilft dieses Fix-it“ auf „Lösung“ und folgen dem Assis-tenten. Der Systemwiederherstellungspunkt ist damit gesetzt.

Sicherung wiederherstellen: Ist doch et-was anders verlaufen als geplant? Kein Pro-blem: Setzen Sie Ihr System einfach auf den letzten Wiederherstellungspunkt zurück. Wählen Sie dazu den Punkt „Vista, 7: Wenn nach Installationen oder Systemände-rungen Probleme auftreten, setzt dieses Fix-it Ihr System zurück auf den letzten Wie-derherstellungspunkt“, und folgen Sie den Anweisungen. Auf die Frage, ob Sie den Vorgang „Restore Computer“ ausführen wollen, geben Sie „Ja“ ein und bestätigen mit der Enter-Taste. Nun werden alle seit dem letzten Wiederherstellungspunkt un-ternommenen Änderungen zurückgesetzt.

Gehen sie auf nummer sicher: setzen sie vor Veränderungen ihres systems einen aktuellen Wiederherstellungspunkt.

Das Fix-it-Pack

Mit dem PC-WELT-Fix-it-Pack haben Sie Zugriff auf das Microsoft Fix it Center und eine Samm-lung von Lösungs-Tools der PC-WELT. Letzteres umfasst vierzig Programme für die verschiedenen Probleme unter Win-dows XP, Vista und 7. Außerdem finden Sie nützliche Tools zur Anzeige der Netzwerk-teilnehmer, zur Lösung von Netzwerkpro-blemen, der Aktualisierung veralteter Trei-ber, der Erkennung bislang unbekannter Komponenten im System und der Gesund-heitsüberwachung Ihres PCs. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, laufende Pro-zesse und Autostarts zu kontrollieren, Soft-ware sicher zu deinstallieren und Ihre Laufwerke zu defragmentieren.

crosoft Fix it Center starten“. Bei erstmaliger Verwendung muss das Fix it Center instal-liert werden. Nach der Installation bestätigen Sie, dass das Microsoft Fix it Center einge-richtet und personalisiert werden soll. Da-raufhin sammelt das Programm die Systeminforma tionen Ihres Rechners und fragt Sie, welche der Problembehandlungen Sie installieren wollen. Nicht benötige Punkte – etwa die „Problembehandlung für Win-dows Phone 7 und Zune“, falls Sie kein iOS- oder Android-Smartphone nutzen – wählen Sie ab, indem Sie den Haken auf der rechten Seite der entsprechenden Zeile entfernen.

Wenn Sie mit der Auswahl fertig sind, kli-cken Sie auf „Weiter“. Im nächsten Schritt können Sie ein Konto im Microsoft Fix it Center erstellen. Microsoft-Konto einrichten: Falls Sie be-reits über eine Windows-Live-ID verfügen, geben Sie ID und Kennwort in den entspre-chenden Feldern ein. Ist dies nicht der Fall, klicken Sie auf „Registrieren“ und richten sich in den folgenden Fenstern eine Live-ID ein. Fix it Center nutzen: Nachdem Sie das Fix it Center gestartet haben, können Sie unter verschiedenen Themenbereichen wählen. Durch die Verwendung von Lösungsassis-tenten lassen sich viele Probleme mit einem Mausklick eingrenzen. Der Assistent lädt, sofern notwendig, neue Treiber und Fehler-bereinigungen aus dem Internet und instal-liert sie. Durch die vorhergehende Analyse Ihres Rechners schlägt Ihnen Microsoft nur die für Ihren individuellen Fall relevanten Lösungen vor. Über einen Klick auf den kleinen Pfeil in der Spalte „Details“ erfah-ren Sie mehr zur jeweiligen Lösung. Ein Klick auf „Ausführen“ daneben startet den Lösungsassistenten. Manche Punkte sind

das Fix it Center von Micro­soft bietet eine assistenten­gesteuerte Behebung von Hardware­Problemen.

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Windows-Fix-it-Pack

Das Wartungscenter: Eines der be-kanntesten Windows-Bordmittel ist das War-tungscenter. Es gehört zur Systemsteuerung von Windows Vista und 7 und gibt Ihnen ei-nen Überblick über den aktuellen Status Ihres Betriebssystems. Es informiert Sie au-ßerdem, wenn Sie beispielsweise noch keine Sicherung durchgeführt haben. Sie erreichen das Wartungscenter unter anderem durch den Klick auf die Schaltfläche „Windows Wartungscenter starten“ im PC-WELT-Fix-it-Pack.

2 netzwerkprobleme schnell lösen

Schwierigkeiten mit dem Netzwerk gehören zu den besonders nervenden Problemen, da der PC in diesem Fall keine Verbindung mit dem Internet herstellt – und Sie dort auch nicht nach Lösungen suchen können. WLAN-Adapter prüfen: Falls Ihr WLAN nicht funktioniert, überprüfen Sie zunächst, ob Ihr WLAN-Modul eingeschaltet ist. Viele Notebooks besitzen dafür einen speziellen Schalter am Gehäuse, oder es lässt sich über

eine Tastenkombination aktivieren. Außer-dem müssen Sie natürlich den am Router ver-gebenen WPA(2)-Schlüssel beim ersten Ver-bindungsversuch korrekt in Windows eingegeben haben. Treiber neu installieren: Wenn das Pro-blem weiterhin besteht oder Sie eine defekte kabelgebundene Verbindung haben, entfer-nen Sie den bestehenden Netzwerktreiber aus dem Gerätemanager unter „Netzwerk-adapter“, und installieren Sie ihn vom mitge-lieferten Originalmedium des Herstellers neu.

Verbindung zum Router testen und reparieren

Wenn die Internetverbindung nicht klappt, liegt das entweder an der Ver-bindung vom PC zum Router oder an der Internetanbindung des Routers. Prüfen Sie deshalb, ob Sie Zugriff auf Ihren Router bekommen. Dazu drücken Sie die Tastenkombination Win-R, geben den Be-fehl cmd ein und drücken die Enter-Taste.

Im sich öffnenden Kommandozeilenfens-ter geben Sie den Befehl ipconfig ein. In der Ergebnisliste sehen Sie zu jedem Ihrer Netz-werkadapter die aktuelle IP-Adresse, die Subnetzmaske und die IP des Standard-Gateways, mit dem Sie verbunden sind. Nun geben Sie ping und die IP des Standard-Gateways ein, um zu testen, ob Ihr Router antwortet. Die Fritzbox etwa hat standard-mäßig die IP-Adresse 192.168.178.1 (oder http://fritz.box). Hier würde der Befehl also ping 192.168.178.1 lauten. Wenn Ihr Rou-

ter antwortet, dann ist er zumindest erreich-bar. Wenn nicht, geben Sie ipconfig /release ein und drücken die Enter-Taste, um Ihre IP-Adresse freizugeben, anschließend ipconfig /renew und Enter, um eine neue vom DHCP-Server Ihres Routers zu beziehen. Danach probieren Sie den Ping erneut. DHCP-Dienst neu starten: Klappt die Verbindung nicht, dann überprüfen Sie, ob der DHCP-Dienst in Ihrem Windows läuft. Dazu drücken Sie die Tastenkombination Win-R und geben services.msc in das „Ausführen“-Feld ein, gefolgt von Enter. In der Liste suchen Sie den Dienst „DHCP-Client“ und prüfen, ob in der Spalte „Sta-tus“ der Wert „Gestartet“ steht. Falls nicht, klicken Sie den Dienst doppelt an, wählen als Starttyp „Automatisch“ und klicken auf „Starten ➞ OK“. Nun probieren Sie aus, ob Sie über die Eingabe der oben ermittelten

IP-Adresse des Standard-Gateways in die Adresszeile Ihres Browsers die Konfigurati-onsoberfläche Ihres Routers öffnen können.Verbindung ins Internet reparieren: Wenn die Verbindung zu Ihrem Router steht, Sie aber trotzdem nicht ins Internet kommen, dann liegt das wahrscheinlich an der Konfiguration Ihres Routers (oder an Ihrem Internet-Provider). Setzen Sie deshalb zunächst Ihren Router auf Werkseinstellung zurück. Bei der Fritzbox gehen Sie dazu auf die Oberfläche http://fritz.box und wählen dort „System ➞ Zurücksetzen ➞ Werksein-stellungen ➞ Werkseinstellungen laden“. Danach stellen Sie gegebenenfalls die WLAN-Verbindung zum Router wieder her und konfigurieren ihn anhand der Installa-tionsanleitung Ihres Providers. Wenn auch danach kein Netz verfügbar ist, melden Sie sich bei Ihrem Provider.

das PC-WELT-Fix-it-Pack bietet ihnen passende dienstprogramme für die häufigsten PC-Probleme, die über die Lösungsbereiche der Microsoft-Bordmittel hinausgehen.

sie können das Wartungscenter, eines der Bordmittel von Windows 7, auch bequem vom Hauptmenü des PC-WELT-Fix-it-Packs (auf Heft-dVd) aufrufen.

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Windows-Fix-it-Pack

Den Gerätemanager erreichen Sie über die Tastenkombination Win-Pause und dann „(Hardware) ➞ Geräte-Manager“.Verbindung reparieren lassen: Sollte das nicht helfen, starten Sie das PC-WELT-Fix-it-Pack und wählen „Netzwerkprobleme lö-sen“. Daraufhin öffnet sich bei Windows Vi-sta und 7 das Wartungscenter. Klicken Sie hier ganz unten auf „Problembehandlung“, und wählen Sie „Netzwerk und Internet ➞ Netzwerk adapter“. Daraufhin versucht Win-dows das Problem selbst zu erkennen und zu lösen. Wenn das nicht klappt, probieren Sie die Netzwerkeinstellungen (Winsock) manu-ell zurückzusetzen. Dazu klicken Sie auf das Windows-Symbol, geben cmd in das Such-feld ein, klicken den ersten Suchtreffer mit der rechten Maustaste an und wählen „Als Administrator ausführen“. Im sich öffnenden Kommandozeilenfenster geben Sie den Be-fehl netsh winsock reset ein, drücken auf Enter und starten den PC neu. Übrigens: Bei Winsock handelt es sich um eine Standard-Funktionssammlung für den Zugriff auf Netzkomponenten. Bei Windows XP startet stattdessen das Programm Winsock XP Fix. Über einen Klick auf „Fix“ werden auch hier die Winsock-Einstellungen zurückgesetzt. Hilft das bei Ihrer WLAN-Verbindung nicht, dann klicken Sie im PC-WELT-Fix-it-Pack auf „Windows-, Software- und PC-Probleme lösen“ und dann neben dem Text „Windows XP: Sie haben Ihre WLAN-Verbindung kon-figuriert. Nach jedem Neustart ist die Verbin-dung aber wieder weg“ auf die Schaltfläche „Lösung“ und folgen dem Assistenten.TCP/IP-Einstellungen: Sollte das auch nicht helfen, dann lassen Sie Ihre TCP/IP-

Einstellungen zurücksetzen. Dazu klicken Sie bei Windows XP, Vista oder 7 im PC-WELT-Fix-it-Pack auf „Lösung“ neben „XP, Vista, 7: Sie können keine Internetverbindung mehr herstellen und haben bereits andere Problem-behandlungen erfolglos ausprobiert“, und folgen dem Assistenten.

3 Bluescreen & Co.: Hardware-Defekte heilen

Die legendären blauen Bildschirme („Blue-screens“) treten meistens bei Hardware- oder Treiberproblemen auf. Ihre Häufigkeit hat seit Windows Vista und 7 abgenommen, da Microsoft bei seinen neueren Betriebssystem-Versionen sein Treibermodell grundlegend

geändert hat. Ganz vor Abstürzen gefeit sind die Treiber dennoch nicht. Einen Überblick über die Probleme mit Windows Vista und 7 sehen Sie im Wartungscenter. In den meisten Fällen aktualisiert es alte Treiber oder korri-giert die Einstellungen des Systems. Doch hat Windows leider nicht immer die passende Lösung für ein Problem parat. Mit dem PC-WELT-Fix-it-Pack auf der Heft-DVD können Sie die Ursachen für Systemfehler frühzeitig erkennen und lösen.Festplattendefekte früh erkennen: Der „Worst Case“ für die eigenen Daten sind de-fekte Festplatten. Meist kommt das Ende eines Laufwerks überraschend, so dass Siche-rungskopien der Daten die letzte Hoffnung

So heiß darf es werden

Oft wird der Einfluss der Temperatur auf den Betrieb des Rechners unter-schätzt. Besonders bei starker Belastung durch Übertaktung, bei Verunreinigung der Lüftungsschlitze durch Staub oder bei zu geringen Abständen zu Möbeln kann es zu einer Überhitzung kommen. Wie warm es in Ihrem Rechner ist, können Sie mit dem

Wie warm ist es ihrem Rechner? speccy informiert sie auf einen Blick über den status ihrer Hardware.

1) integrierter sensor 2) externer Temperaturfühler

Temperatur-CheckEmpfehlung GefahrCPU 1) 60 °C 70 °CFestplatte 2) 40 °C 50 °CGrafikkarte 1) 60 °C 90 °CGehäuse 2) 35 °C 50 °CHauptplatine 1) 50 °C 70 °CSpeicher 2) 60 °C 70 °C

Tool Speccy einfach nachvollziehen. Im Hauptmenü unserer Fix-it-Sammlung fin-den Sie den Punkt „Hardware-Ausstattung auslesen“. Damit starten Sie das Tool, das Ihnen über Temperaturangaben hinaus auch sonstige Informationen zum lau-fenden Betrieb der Komponenten Ihres Rechners gibt.

Wie geht es der Festplatte? Mit speedfan können sie die Analysefunktionen ihrer Laufwerke nutzen.

Winsock Fix repariert per Klick auf diese schaltfläche die netzwerkeinstellungen.

Wenn sie im PC-WELT-Fix-it-Pack auf diese schaltfläche klicken, öffnet sich bei Win-dows Vista und 7 das War-tungscenter. Bei Windows XP startet das spezial-Tool Winsock Fix.

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sind. Aber ist es nicht doch möglich, schad-hafte Laufwerke rechtzeitig zu erkennen? Natürlich sind ungewöhnliche Geräusche, ein „Jaulen“ oder Klackern keine guten Indi-zien. Doch können Sie schon davor sicher-stellen, eventuelle Fehler nicht zu übersehen. Meistens kündigen sie sich bereits im Vorfeld an. So sind gelegentlich auftretende Fehler-meldungen, dass das System nicht mehr auf das Laufwerk zugreifen kann, oder mysteri-öse Systemabstürze ein Warnsignal.Festplattengesundheit überwachen: Dazu starten Sie im Fix-it-Pack-Hauptmenü den Punkt „Gesundheit der Hardware über-wachen“. Im Register „S.M.A.R.T.“ wählen Sie neben „Hard Disk“ die fragliche Fest-platte aus. Nun bekommen Sie den Status ihrer Leistungswerte angezeigt. Es handelt sich dabei um eine Funktion, über die die Festplatte ihre vom Hersteller festgelegten Leistungsindikatoren an den PC übertragen kann. Dieser kann dann einen Problemfall an den Benutzer melden. Obwohl es keinen ver-bindlichen Standard gibt und das Auslesen der S.M.A.R.T.-Werte nicht immer fehlerfrei klappt (etwa bei Raid-Systemen), handelt es sich um eine Funktion, die in nahezu allen herkömmlichen Festplatten und in den mei-sten SSDs (Solid State Disk) enthalten ist.

Wenn in der ersten Spalte des Tools überall „ok“ steht, ist alles in Ordnung. Falls irgend-wo „warning“ angezeigt wird, bedeutet das, dass dieser Wert stark abweicht. Dann sollten Sie Ihre Daten möglichst umgehend auf ein anderes physikalisches Laufwerk sichern.

Übrigens: Speedfan bietet Ihnen sowohl einen kurzen als auch einen intensiven Test Ihrer Festplatte sowie eine Online-Analyse. Letztere kommentiert die Betriebswerte und erklärt den Status Ihrer Laufwerke in eng-lischer Sprache. Treiber aktualisieren: In Windows gibt es – außer den üblichen Patches von Microsoft – wohl nichts so Veränderliches wie die Trei-ber. Wenn Sie das automatische Windows-Update aktiviert haben, lädt Windows die von Microsoft zertifizierten Standard treiber größtenteils von alleine. Häufig wird der pas-sende Treiber für neue oder etwas exotische Geräte über diesen Kanal allerdings nicht verteilt. Mit Slim Drivers aus dem PC-WELT-Fix-it-Pack können Sie veraltete Treiber aus-findig machen und aktualisieren. Die Instal-lationsroutine des Programms erzeugt ein Icon auf Ihrem Desktop. Starten Sie das Tool, indem Sie auf das Icon klicken.

Zunächst empfehlen wir Ihnen, das Sys-tem auf veraltete Treiber zu scannen. Slim Drivers zeigt Ihnen daraufhin veraltete Trei-ber auf. Diese können Sie direkt aus der An-wendung aktualisieren. Die anschließende Frage „Do you want to create a restore be-fore continuing?“ beantworten Sie am besten mit „Yes“: Dann können Sie auf den alten Treiber zurückgreifen, falls der neue nicht funktioniert. Um die Systemressourcen wäh-rend des regulären Betriebs von Windows zu schonen, lässt sich im Optionsmenü die auto-matische Ausführung von Slim Drivers beim Start unterbinden. Unbekannte Geräte identifizieren: Wenn Sie ein neues Gerät an Ihren Rechner an-schließen, erkennt Windows das und sucht automatisch entweder in seiner lokalen Da-tenbank oder im Internet nach dem pas-senden Treiber. Dabei hilft eine individuelle

Kennung, die PCI-ID („Peripheral Compo-nent Interconnect ID“), bei der richtigen Zu-ordnung. Manchmal liegen Windows keine Daten zur PCI-ID eines der Geräte vor, und es erkennt somit auch nicht, um was es sich dabei handelt. Das Tool Driver Identifier im PC-WELT-Fix-it-Pack nimmt Ihnen diese Ar-beit ab und sorgt für den passenden An-schluss. Nach Betätigung der Scan-Schalt-fläche überprüft Driver Identifier Ihr System und öffnet eine Webseite, auf der alle Ihre Geräte verzeichnet sind. Findet das Tool ein neues Gerät, bietet es Ihnen einen Download-Link zum Treiber-Update.

4 PC-Bremsen finden und lösen

Manchmal ist an Ihrem PC nichts wirklich defekt, und trotzdem laufen die Programme unrund. Windows startet langsam und läuft allgemein nur träge. In diesem Fall sollten Sie sich ein Bild davon machen, was alles bei Ih-nen im Hintergrund läuft. Ob Sie überflüssi-ge oder gefährliche Software entfernen oder unnötige Autostarts deaktivieren wollen – das alles ist mit dem PC-WELT-Fix-it-Pack kein Problem mehr.Sicherheits-Check: Klicken Sie im PC-WELT-Fix-it-Pack auf „Laufende Prozesse und Autostarts überwachen“, um den wir-kungsvollen Taskmanager System-Explorer zu starten. Auf der Registerkarte „Prozesse“ sehen Sie alles, was derzeit auf Ihrem PC

läuft. Klicken Sie auf „Sicherheitsun-tersuchung“, um diese Prozesse bei einer Online-

Mit dem effizienten Task-manager system Explo-rer können sie unter an-derem einen schnellen sicherheits-Check aller laufenden Prozesse durchführen. so erfahren sie per Klick, ob gerade ein schädling ihren Rechner missbraucht.

der Rechner, das unbekannte Wesen: driver identifier ermit-telt unbekannte Komponenten und bietet Treiber dazu an.

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Windows-Fix-it-Pack

„+ ➞ Autostarts“, um die Registerkarte „Au-tostarts“ zum System-Explorer hinzuzufü-gen. Hier suchen Sie nun nach den ermit-telten Programmen oder geben einen der Namen in das Suchfeld ein. Wenn Sie einen Eintrag gefunden haben, entfernen Sie den Haken davor, um zu verhindern, dass das Programm mit Windows startet.Software deinstallieren: Ressourcenscho-nender und besser ist es, überflüssige Soft-ware komplett zu entfernen. Dazu klicken Sie im PC-WELT-Fix-it-Pack auf „Software deinstallieren“. Es startet der Revo Uninstal-ler. Suchen Sie nach der Software, die Sie ent-fernen möchten, markieren Sie den Eintrag, und klicken Sie auf „Uninstall“.

Im folgenden Fenster belassen Sie die Ein-stellung auf „Moderat“. So sorgen Sie dafür, dass Revo nach der regulären Deinstallation verwaiste Programm-Rückstände von der Festplatte und aus der Registry entfernt.

Nikolai Zotow und Christian Löbering

beitsspeicher belegen. Dazu klicken Sie im System Explorer unter der Registerkarte „Prozesse“ auf den Spaltentitel „CPU“. Da-raufhin wird die Liste absteigend nach aktu-eller CPU-Nutzung sortiert. Sticht hier ein Programm mit mehr als 40 oder 50 Prozent heraus, ist das wahrscheinlich die Ursache für Ihr träges System. Ihr Windows kann aber auch dadurch behindert werden, dass wenige Programme große Bereiche Ihres Ar-beitsspeichers belegen. Klicken Sie deshalb auf den Spaltentitel „Speicherbelegung“ und sehen Sie nach, ob einzelne Programme, die Sie aktuell nicht nutzen möchten, 40 Prozent oder mehr Ihres Arbeitsspeicher belegen. Wenn Sie einen Ressourcenfresser gefunden haben, können Sie dessen Eintrag markieren und den Prozess mit der Taste Entf beenden. Autostart ausmisten: Wichtig ist, auch die Ursache dafür zu beseitigen, dass die Pro-gramme überhaupt liefen (wenn Sie sie nicht selbst gestartet haben). Klicken Sie dazu auf

Schädlingsdatenbank prüfen zu lassen. Wenn beim Check keine Malware gefunden wurde, sind zumindest die aktuell sichtbaren der lau-fenden Prozesse sauber. Detaillierte Ergeb-nisse der Überprüfung können Sie in der Spalte „Sicherheit“ abrufen.

Sollte das Tool Malware entdeckt haben, müssen Sie sie zumindest mit ebenfalls im PC-WELT-Fix-it-Pack enthaltenen Revo Un-installer entfernen. In der Regel genügt das aber nicht: Lassen Sie Ihr System danach im-mer gründlich mit einem sekundären Live-System prüfen. Dafür können Sie die beilie-gende Heft-DVD verwenden, die das boot-fähige PC-WELT-Notfallsytem mit dem Virenscanner Bitdefner enthält. Falls wieder ein Schädling auftaucht, sollten Sie Ihr Win-dows schnellstmöglich vollständig neu auf-setzen.Ressourcenfresser finden: Überprüfen Sie auch, welche Prozesse auf Ihrem PC be-sonders viel CPU-Leistung fordern oder Ar-

Appbooster Mehr Leistung durch intelligente Nutzungsprofile

PCs mit einem Windows-System sind ein Multifunktionswerkzeug. Doch nicht alle seine Funktionen und Pro-gramme werden gleichzeitig benötigt. Trotzdem startet der PC oft alles, was ir-gendwann gebraucht werden könnte, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Doch das be-lastet die Hardware-Ressourcen völlig un-nötig. Mit dem App booster Pro 2.0 (auf Heft-DVD, Download unter www.mobile-concepts.de) können Sie Nutzungsprofile anlegen und sie per Klick an- und abschal-ten. So läuft etwa nur das Nötigste, was Sie für ein Spiel brauchen, andererseits brem-sen Sie keine Multimedia-Prozesse, wenn Sie arbeiten, und keine Updates oder Back-ups, wenn Sie einen Film ansehen.Profil anlegen: Nach der Installation des Appbooster legen Sie im Hauptfenster ein Nutzungsprofil fest. Geben Sie dazu unter „Profil umbenennen“ zum Beispiel Privat ein, um ein Profil für private Nutzung anzu-legen (etwa zum Spielen oder Surfen). Dann klicken Sie auf „Speichern“. Klicken Sie auf „Bearbeiten“, um alle Programme und Funktionen auszuwählen, die bei der Akti-vierung dieses Profils abgeschaltet werden sollen. Auf der Registerkarte „Geräteunter-stützung“ finden Sie Einträge zu gängigen Diensten und Hilfsprogrammen. Setzen Sie

hier Haken vor allen Einträgen, die Sie nicht brauchen, wenn Sie den Computer privat nutzen. Auf der Registerkarte „Windows Funktionen“ setzen Sie ebenfalls Haken vor den Standardfunktionen, die Sie privat nicht brauchen.

Auf der Registerkarte „Anwendungen“ wählen Sie die Programme, die bei Aktivie-rung des Profils beendet werden sollen. Die ausgewählten Programme können Sie, falls Sie sie dann doch brauchen, natürlich von Hand wieder starten. Auf der letzten Regis-terkarte „Erweitert“ haben Sie die Möglich-keit, dass der Windows-Explorer geschlos-sen und das Energieschema auf „Maximale

Leistung“ gesetzt wird. Außerdem können Sie weitere Programme von Hand eintragen, die abgeschaltet werden sollen. Wenn Sie mit allem fertig sind, klicken Sie auf „Wei-ter“.

Im folgenden Fenster können Sie ein Pro-gramm festlegen, das beim Aktivieren des Profils automatisch gestartet werden soll (etwa ein Spiel). Alternativ können Sie dieses Programm auch im unteren Feld ein-tragen – so sorgen Sie dafür, dass Ihr pri-vates Profil aktiviert wird, sobald Sie das Programm (oder Spiel) starten. Zuletzt kli-cken Sie auf „Speichern“ und gelangen auf den Hauptbildschirm zurück.

Mit Appbooster 2.0 legen sie mit wenigen Klicks Pro-file für verschiedene nutzungs szenarien ihres Rechners an. so sorgen sie dafür, dass für die ge-wünschten Aufgaben immer genug Rechenleistung vor-handen ist.

DVD

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Energieoptionen für Windows und Hardware

F ür Webhoster wie beispielsweise Strato ist Stromsparen längst Pflicht: Bei Tau-senden von laufenden Servern wird der

Stromverbrauch zum wirtschaftlichen Fak-tor. Privathaushalten ist häufig nicht klar, welche Kosten PC, Notebook, Router & Co. verursachen und dass sich der Verbrauch leicht verringern lässt.

1 Rechnen Sie selbst: Watt und euro

Die üblichen Watt-Angaben für elektronische Geräte sind für normale Verbraucher nichts-sagend. Was hilft die Info, dass ein Notebook 40 bis 60, ein Netbook etwa 20, ein Büro-PC 140, ein 32-Zoll-TV 50 und ein WLAN-Router oder NAS-Gerät etwa 15 Watt ver-brauchen? Wenn Sie wissen wollen, für wel-chen Jahresverbrauch diese Werte stehen, hilft die folgende Formel: [Watt-Angabe]/

1000*24*365*0,25. Hier ist ein Kilowatt-Preis von 25 Cent angenommen. Ein perma-nent laufender Büro-PC mit 140 Watt pro Stunde kommt im Jahr auf 306,60 Euro.

2 Zeitschaltuhren und Steckerleisten

Kompromissloses Abschalten hilft bekannt-lich. Allerdings sollte der Komfort dadurch nicht leiden und jedes Gerät bei Bedarf schnell nutzbar sein. Überlegen Sie den Ein-satz folgender Hilfsmittel:Steckerleiste mit Schalter: Damit tren-nen Sie mit einem Knopfdruck alle ange-schlossenen Geräte vom Netz. Auch Router und Modem müssen nachts nicht durchlau-fen – es sei denn, das Telefonfestnetz hängt am Modem und ist nachts unentbehrlich. PCs und NAS-Geräte müssen vorher herun-tergefahren werden!

Zeitschaltuhr: Einfache Zeitschaltuhren in Form von Zwischensteckern kosten nur 4 bis 10 Euro, Steckerleisten mit Zeitschalt-uhr zwischen 10 und 80 Euro. Für PCs, Notebooks, NAS-Speicher sowie externe Festplatten sind starre Zeitschaltungen al-lerdings meistens zu unflexibel: Wenn Sie ausnahmsweise länger als gewohnt arbeiten und die Uhr den Strom abdreht, ist Daten-verlust vorprogrammiert.Master-Slave-Leiste: Solche Steckdo-senleisten ab 15 Euro schalten automatisch alle Geräte an den Slave-Anschlüssen ab, sobald am Master-Anschluss kein Strom mehr fließt – also etwa der PC abgeschaltet wird. Die geringe Restspannung bei ACPI-Sparmodi (Advanced Configuration and Power Interface) wie „Energie sparen“ oder „Standby“ schaltet die angeschlossenen Slave-Geräte ebenfalls ab.

Stromsparen hilft gleich dreimal und ist damit ein Sport, der eigentlich jeden motivieren sollte: Das Notebook läuft länger. Die Stromrechnung wird niedriger. Und die Umwelt dankt es, wenn alle mitmachen.

2 Fritzbox-Oberfläche über das internet erreichen

Die besten Stromspar-Tipps Bi

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SyStem-tuning

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Energieoptionen für Windows und Hardware

3 energieverwaltung auf PC, notebook, Router

Moderne Hardware und Betriebssysteme halten vielseitige Sparmodi parat, die den Verbrauch des ganzen Systems oder einzelner Komponenten senken.Windows und insbesondere die aktuelle Version 7 bietet auf PCs und Notebooks mit ACPI-Standard differenzierte Spareinstel-lungen. Klicken Sie in der Systemsteuerung auf „Energieoptionen“ und beim aktiven En-ergiesparplan auf „Energiesparplaneinstel-lungen ändern“.

Je kürzer Sie die Zeitintervalle definieren, desto schneller greifen Helligkeitsanpassung oder Bildschirmausschaltung. Unter „Erwei-terte Einstellungen“ schalten Sie Festplatten nach wenigen Minuten aus. Unter „System-steuerung fi Anpassung fi Bildschirmscho-ner“ sollten Sie „Leer“ (also Schwarz) wäh-len und am Notebook eine sehr kurze Wartezeit einstellen.Router und NAS haben automatische Op-tionen, die den Stromverbrauch reduzieren. NAS-Geräte schalten nach einer definierten Idle-Zeit die Festplatten per „Energieverwal-tung“ aus, die Fritzbox hat eine Nachtschal-tung („Einstellungen fi Erweiterte Einstel-lungen fi System fi Nachtschaltung“), mit der Sie für die eingegebene Zeitspanne das WLAN (Hauptverbraucher) abschalten.

4 manueller energiesparmodus

Vor einer Pause oder vor Meetings schalten Sie das Arbeitsgerät am besten in einen Ener-giesparzustand. Je einfacher das geht, desto nachhaltiger ist der Gewöhnungseffekt.

Die komfortabelste Maßnahme unter Windows Vista und 7 ist das „Energie spa-ren“. Dabei wird der Inhalt der aktuellen Sit-zung in den Speicher geschrieben, die kom-plette Hardware abgeschaltet und nur noch der Arbeitsspeicher mit Strom versorgt. Der Verbrauch sinkt auf zwei bis drei Watt. Per Tastendruck ist die Sitzung mit allen Pro-grammen nach Sekunden wieder verfügbar.

Notebook- und einige PC-Tastaturen ha-ben eine Sleep-Mode-Taste mit Mondsym-bol. Fehlt Ihnen diese, sollten Sie den Sleep Mode prominent im Startmenü eintragen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Startknopf, wählen „Eigenschaften“ und die Registerkarte „Startmenü“. Hier tra-gen Sie neben „Standardak tion für Beenden“ die Option „Energie sparen“ ein.

5 Stromspar-tipps für PC-Hardware

Wenn Sie Kaufentscheidungen energiebe-wusst treffen wollen, gibt es einige Grundre-geln für die Wahl der Hardware.Multifunktionsgeräte sind naturgemäß sparsamer als Einzelgeräte: So verbraucht eine Drucker-Scanner-Kopierer-Fax-Kom bi-na tion deutlich weniger Strom als zwei oder drei Einzelgeräte. Ein gutes Smartphone er-setzt Handy, Kamera und MP3-Player.Monitore und TV-Geräte verbrauchen umso mehr Strom, je größer die Bildfläche ausfällt. Ein 32-Zoll-LCD-TV-Gerät benö-tigt etwa 40 Watt, eines mit 40 Zoll bereits das Doppelte. Röhrenmonitore sind auszu-musternde Stromfresser. Ein weiterer ent-scheidender Faktor ist die Helligkeit: Bei In-aktivität sollte sich der Bildschirm deshalb möglichst schnell verdunkeln – das können Sie am Notebook über die Windows-Ener-gieoptionen steuern. PC-Komponenten: Am sparsamsten ar-beitet eine Hauptplatine mit allen wesentli-chen Komponenten: Grafikchip, WLAN, LAN, USB, Sound. 2,5-Zoll-Festplatten sind sparsamer als 3,5-Zoll-Platten. Platten mit großer Kapazität sind sparsamer als mehrere kleine. Beim Netzteil sparen Sie kaum Strom, wenn Sie eines mit geringer Ausgangsleistung wählen.

Eine Nennleistung von 600 Watt bedeutet nämlich keineswegs 600 Watt im Mittel, son-dern nur den absoluten Spitzenwert.

6 grenzwertiges Öko-tuning

Eine Reihe weiterer Sparmaßnahmen ist technisch möglich, aber nur bedingt zu emp-fehlen. Sie sind marginal oder gehen auf Kos-ten von Stabilität oder Bedienkomfort.Betriebssystem-Optik: Das Abschalten visueller Effekte reduziert den Stromver-brauch. Aber es ist heute einem Windows-Anwender kaum noch zuzumuten, etwa das Aero-Design zu deaktivieren. Komponenten-Tuning: Der Verbrauch ei-niger PC-Komponenten lässt sich im Geräte-Manager („Systemsteuerung fi Geräte-Ma-nager“) genauer steuern. Sie finden zum Bei - spiel bei Komponenten wie dem LAN- Adapter unter „Energieverwaltung“ die Option, dass der „Computer ... das Gerät ausschalten“ darf, bei WLAN-Adaptern sind häufig „Mindeststromverbrauch“ und „Aus-gangsleistung“ einstellbar. Undervolting: Undervolting mit externen Programmen wie beispielsweise der englisch-sprachigen Freeware Rightmark CPU Clock

Utility ist riskant. Durch diese Tuning-Maßnahme sinkt die Stromspannung bei un-veränderter Prozessor-leistung. Unter Volllast sind Software- wie auch Sys temabstürze allerdings nicht auszu-schließen.

Alex Wilde

Master-slave-steckdose: solche Leisten schalten alle Geräte an den slave-dosen ab, wenn das Gerät (PC) der roten Master-dose herun-tergefahren wird.

Energieoptionen nutzen: Mit seinen differenzierten Einstellungen ist Windows 7 aktuell das ökologischste Betriebssystem.

Quell

e: Co

nrad

.de

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SyStem-tuning

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Der Update-Manager Der Update-Manager

elle Hotfixes und Patches zu finden. In den meisten Fällen benötigen Sie diese zusätz-lichen Optionen nicht.

Klicken Sie zunächst auf „Updates su-chen“. Bei erster Nutzung des Tools werden Sie jetzt aufgefordert, einen Zielordner für Ihr Update-Archiv zu wählen. Hier ist unbe-dingt ein unabhängiger Datenträger außer-halb der Systempartition zu empfehlen. Ist dies erledigt, erhalten Sie eine Liste aller Up-dates für Ihr Betriebssystem, soweit diese im bisherigen Update-Archiv noch nicht vorlie-gen – beim allerersten Aufruf folglich alle seit Erscheinen der Windows-Version. Mit der Schaltfläche „Updates laden“ holen Sie dann die Patches auf Ihr lokales Archiv. Ihr Up-

Wer beruflich mit Win-dows-Installationen zu tun hat, kennt das Pro-blem veralteter Setup-DVDs: Das neu instal-lierte System muss erst Hunderte von Updates nachladen. Das ist erstens lästig, zweitens ein Sicher-heitsrisiko. Gut, dass es ein Tool gibt ...

D ie PC-WELT pflegt und aktualisiert seit Jahren ein Software-Unikat: Der Win-dows-Update-Manager (oder Patch-

loader) • legt ein Archiv aller Updates und Service

Packs für das betreffende Windows an • installiert die gesammelten Updates in ein

neu installiertes System• baut automatisch ein Setup-Medium, das

bereits alle Updates enthält. Die jüngste Version 2.3.0 unterstützt jetzt auch Windows 8 und damit alle Windows-Versionen seit XP. Der Windows-Update-Manager ist das Tool der Wahl für Admins und Software-Tester, aber auch für sicher-heitsbewusste Privatanwender, die bei einer

Setup-Medien mit allen Updates

Neuinstallation nicht mit einem löchrigen System ins Internet gehen wollen. Das Pro-gramm finden Sie auf Heft-DVD als 32- und 64-Bit-Version: Verwenden Sie die Architek-tur, die Ihr System nach der Tastenkombina-tion Win-Pause anzeigt.

Lokales update-Archiv anlegenNach Installation und Aufruf des Windows-Update-Managers startet das Tool mit der Registerkarte „Sicherheits-Updates finden, laden, installieren…“. Hier finden Sie alle wesentlichen Funktionen. Die beiden übrigen Registerkarten helfen, ein fehlendes Setup-ISO von Microsoft nachzuladen sowie spezi-

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Der Update-Manager

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SyStem-tuning

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Der Update-Manager

date-Archiv ist nun tagesaktuell und enthält die installierbaren EXE- und CAB-Dateien aller Updates (für das betreffende System). Sie können „Updates suchen“ und Updates laden“ gelegentlich wiederholen, um das Ar-chiv zu aktualisieren. Dabei werden nur die neu hinzugekommenen Updates herunterge-laden.

neuinstallationen ohne Web patchenEin aktuelles Update-Archiv in Zusammen-arbeit mit dem Windows-Update-Manager der PC-WELT ist bereits eine gute Basis für schnelle und sichere Neuinstallationen. Mit der Schaltfläche „Updates installieren“ holen Sie alle archivierten Patches ohne Internetzu-griff in ein frisch installiertes Windows. In diesem Fall müssen Sie nur das kleine PC-WELT-Tool am neuen System installieren und ihm dann den Archivordner mitteilen. Am einfachsten geht das gleich nach dem Start in der ersten Registerkarte „Sicherheits-Updates...“ über „Optionen fi Zielverzeich-nis für die Updates“.

Aktualisiertes Setup-medi-um bauenFür Profis und Admins lohnt es sich, noch einen Schritt weiter zu gehen: Der Windows-Update-Manager unterstützt Sie auch beim Zusammenstellen eines Installationsmedi-ums mit dem aktuellen Patch-Level. Voraus-setzung dafür ist natürlich zunächst eine ori-ginale Windows-Setup-DVD oder ein ISO-Image der Setup-DVD. Ein ISO-Image erhalten Sie notfalls auch direkt über den Windows-Update-Manager auf der Register-karte „Windows 7, 8 Installations-DVD la-den“.

Ein ISO-Image müssen Sie zunächst als Laufwerk laden: In Windows 8 geschieht dies einfach per Doppelklick, in Windows 7 benötigen Sie das Hilfsmittel Virtual Clone Drive (auf Heft-DVD). Sobald das Image als Laufwerk im Windows-Explorer erscheint, können Sie – wie folgt – genauso fortfahren wie mit einer originalen Setup-DVD.

Verwenden Sie im Windows-Update-Ma-nager die Schaltfläche „Setup-DVD anle-gen“. Jetzt will das Tool die Laufwerksken-nung der Setup-DVD beziehungsweise des gemounteten ISO-Images. Findet es an der angegebenen Stelle die „Install.wim“ des Windows-Setup, kopiert es erst die Original-dateien und integriert danach Service Packs

und Updates vom Update-Archiv in die Set-up-Dateien. Der Vorgang kann bei älteren Windows-Versionen mehrere Stunden dau-ern, beim neuen Windows 8 derzeit nur we-nige Minuten. Danach sind alle Patches ein-gebaut.

Das Ergebnis liegt dann in Ihrem Update-Archiv unter „CDFiles“ als Datensammlung vor. Unter Windows 8 reicht das bereits: Mit den Dateien unter „CDFiles“ können Sie problemlos einen Setup-USB-Stick bauen. In diesem Fall beantworten Sie den anschlie-ßenden Dialog „Patches einbinden“ mit „Nein“. Mit „Ja“ erhalten Sie nun zusätz-lich ein ISO-Image unter „ISO“, mit dem sie eine boot-fähige DVD brennen können. Die-se Option unterstützt das Tool direkt, für den boot-fähigen Stick ist geringe Handarbeit er-forderlich (siehe letzten Punkt).

Windows-Setup auf DVD oder uSB-StickSobald der Windows-Update-Manager das ISO-Image gebaut hat, erscheint automatisch die Frage, ob Sie das Abbild gleich brennen möchten. Klicken Sie auf „Ja“, so startet das Programm Imgburn und erledigt die Aufga-be.

Alternativ zur DVD können Sie auch einen Setup-USB-Stick anlegen. Besonders einfach geht das unter Windows 8: Hier präparieren Sie einen boot-fähigen USB-Stick zunächst über „Systemsteuerung fi Wiederherstellung fi Wiederherstellungslaufwerk erstellen“. Auf dieses minimale Notfallsystem des Sticks kopieren Sie dann einfach sämtliche Daten des Ordners „CDFiles“ aus dem Update-Ar-chiv. Windows 7 bietet keine USB-Sticks für das Notfallsystem an. Installieren Sie hier das

Microsoft-Programm „Windows7-USB-DVD-Tool“ (www.pcwelt.de/win2usb).

Nach dem Start des Programms klicken Sie im ersten Fenster auf „Browse“, öffnen dann in Ihrem Update-Archiv das Unterver-zeichnis „ISO“ und wählen die Datei „Win-slip.iso“. Danach klicken Sie auf „Next“. Im nächsten Fenster klicken Sie auf „USB de-vice“, wählen Ihren USB-Stick aus und kli-cken auf „Begin copying“.

Christian Löbering / Hermann Apfelböck

Windows-Update-Ma-nager: das Tool kann das um Updates erwei-terte setup gleich als iso-image ablegen und danach boot-fähig auf dVd brennen.

Update-Archiv: die Updates liegen auf oberster Ebene, set-up-dateien und image in Unterordnern.

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Hardware

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Neue Geräte und Tablets Neue Geräte und Tablets

ner ein Tablet mit einem vollwertigen Win-dows 8. Alle drei Tablets sind Hybrid- oder Smart-PCs (oder auch „Convertibles“), die sich mit optionalen, andockbaren Tastaturen in ein Ultrabook oder Netbook verwandeln.

In der Geräteklasse der Smartphones er-halten Sie Testberichte zum HTC-Gerät Win-phone 8X sowie zum Nokia Lumia 820 und Nokias aktuellen Spitzenmodell Lumia 920. Bei den All-in-One-PCs beweisen neben dem Dell XPS One 27 gleich mehrere Geräte mit Windows 8, dass sie mit einem Apple iMac mehr als mithalten können.

Neben den getesteten, in ihrer Bauweise eher klassischen Geräten, gibt es mittlerweile

Microsoft hat Windows umgekrempelt, damit es auf allen Geräten läuft und dieselbe Oberfläche anbietet. Nun entscheidet der Erfolg der Ta-blets und Smartphones darüber, ob sich dieser Schritt gelohnt hat.

M it Windows 8, Windows RT, Win-dows Phone 8 und deren Touch-screen-freundlicher Modern UI will

Microsoft auf Tablets und Smartphones Fuß fassen. Neben Surface von Microsoft selbst erschienen zum Start von Windows 8 zahl-reiche passende Geräte. Die nachfolgenden Beiträge geben Ihnen einen Überblick, wo die Windows-basierte Hardware im Moment steht. Soviel vorab: Windows 8, Windows RT und Windows Phone 8 können überall aus dem Stand mithalten, erzielen aber längst nicht überall Top-Bewertungen. Dafür muss Microsoft noch ein wenig am System feilen und den Windows-Store attraktiver befüllen.

Hardware für Windows 8

Jede Menge neuer Hardware mit windowsWindows 8 (RT, Phone) mit seiner Kachel-oberfläche gibt es seit Markteinführung auf Smartphones, auf Tablets mit RT und Win-dows 8, auf All-in-One-PCs mit Touchscreen und auf Hybrid-Formen zwischen Netbook/Notebook und Tablet. Für die wichtigsten Geräteklassen finden Sie auf den folgenden Seiten Einzeltests und Vergleichstests. So neh-men wir stellvertretend für die Geräteklasse der Tablets das Microsoft-Surface mit Win-dows RT unter die Lupe, ferner das Asus Vivo Tab, ebenfalls mit Windows RT. Mit dem Samsung Ativ Smart PC finden Sie fer-

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Neue Geräte und Tablets

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Hardware

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Neue Geräte und Tablets

eine Reihe innovativer Konzepte, die eben-falls einen Blick lohnen: So montiert etwa das Dells Ultrabook XPS Duo 12 seinen Touchscreen in einem Drehrahmen. So lässt sich der Bildschirm mit einem Dreh auf die Tastatur klappen: Das Ultrabook wird zum Tablet und umgekehrt. Die aktuellen Stra-ßenpreise beginnen bei circa 1120 Euro.

Das Asus Taichi besitzt gleich zwei Dis-plays – eines innen für den Notebook-Be-trieb, einen Touchscreen außen für den Ein-satz als Tablet. Die Anzeige lässt sich klonen und somit für ein kleines Publikum nach vor-ne präsentieren. Die edle Kombination aus Notebook und Tablet kostet je nach Ausstat-tung circa 1300 bis 1600 Euro.

windows am Touchscreen: Vor- und NachteileDie Bedienung der neuen Kacheloberfläche mit Startbildschirm, Charms-Leiste und Funktionsleisten ist Microsoft auf Anhieb gut gelungen. Andererseits ist jeder Weg zum klassischen Desktop am Touchscreen mühe-voll: Man braucht gute Augen und schlanke Finger. Aktuell ist aber der Desktop unter Windows 8 wie unter Windows RT keines-wegs entbehrlich, weil die Apps auf der touch-freundlichen Modern UI noch längst nicht alle Aufgaben abdecken. Weder der Windows-Explorer, noch weniger System-steuerung oder Management-Konsolen sind durch Modern Apps befriedigend zu erset-zen. Mindestens fürs Dateimanagement und für wichtige Windows-Anpassungen sollte der Windows-Store baldmöglichst überzeu-gende Apps nachliefern.

Aber natürlich kann auch die Hardware hel-fen: Für die zielsicherere Touch-Bedienungen legen Hersteller wie Sony, Samsung oder Asus einigen ihrer Geräte einen zusätzlichen Stift bei. Ein Tablet mit andockbarer Tastatur und zusätzlichem Stift ist etwa das Sony Vaio Duo 11 für etwa 1100 Euro. Auch die Bild-schirmtastatur eignet sich nur für gelegent-

liche Eingaben, aber nicht für produktives Arbeiten. Für leicht andockbare und wieder abnehmbare Tastaturen gibt es daher diverse Varianten, Microsofts Surface nutzt dafür starke Magnetanschlüsse mit solidem Ein-rastgeräusch.

Trotz der etwas mühsamen Bedienung hat aber der klassische Windows-Desktop neben der Modern UI seinen unbestrittenen Wert: Es ist eben Windows – also genau die Benut-zeroberfläche, die der Anwender seit Jahren kennt. Hier sind nicht nur Verwaltungskon-solen, Systemsteuerung und Registry an Ort und Stelle, auch Scripts, Batches und Power-shell-Kommandos funktionieren unter Win-dows 8 und Windows RT wie gewohnt. Das kann für manchen Kaufinteressenten zum wichtigen Kriterium werden, sich für Hard-ware mit Windows 8 oder RT zu entscheiden und gegen Android oder iOS.

Hermann Apfelböck

Eine Kernfrage: Windows RT oder doch Windows 8?

Bei der Vielfalt der Windows-basierten Hardware stellt sich nicht nur Frage nach dem passenden Gerät und seiner Ausstattung mit CPU, Speicher und Display. Es tritt eine wichtige Entscheidung hinzu, welche die Software und das Betriebssystem be-trifft: Reicht ein günstigeres Gerät mit Windows RT auf ARM-CPU, oder muss es doch ein Windows 8 auf Intel/AMD-Architektur sein? Die Frage stellt sich heute dringender als in ein, zwei Jahren: Bislang lässt Microsofts Windows-Store nämlich noch viele wichtige Apps vermissen. Mit Windows 8 auf Intel/AMD-Architektur sind Sie auf den Windows-Store nicht angewiesen – hier bedienen Sie sich im riesigen Angebot der klassischen Windows-Software. Unter Windows RT, das keine x86/x64-Windows-Software ausführen kann, müs-sen Sie hingegen akzeptieren, was Microsoft vorinstalliert und was der Store bietet. Derzeit gibt es noch keinen alternativen Browser, keinen überzeugenden „Modern Explorer“, kei-nen universalen Mediaplayer, keinen guten FTP-Client. Wer sicher gehen will, wählt daher auch beim Tablet ein Windows 8 auf Intel-Architektur und stromsparender Atom-CPU.

das Asus Taichi hat seine eigene Lö-sung mit einem doppeldisplay:

Aufgeklappt ist es ein Ultrabook, zuge-

klappt ein Tablet mit Touchscreen.

(Quelle: Asus)

Hybride notebooks lassen sich zusammenklappen und werden zum Tablet: Beim dell XPs duo 12 ist der Bildschirm deshalb beweglich im Rah-men aufgehängt. (Quelle: dell)

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Windows-8-Geräte

W indows 8 hat zwei Gesichter: Die neue Benutzeroberfläche mit den großen, sich aktualisierenden Ka-

cheln ist ideal für die Bedienung mit dem Fin-ger. Dahinter gibt es aber weiterhin die ge-wohnte Desktop-Umgebung, durch die Sie am besten mit Tastatur und Maus steuern. Diese zwei Gesichter spiegeln sich in den aktuellen Windows-8-Geräten dieses Tests wieder: All-in-One-PCs lassen sich per Fingerwisch über den Bildschirm bedienen, bringen aber wie klassische PCs Maus und Tastatur sowie ver-gleichbare Rechenkraft mit. Und Tablets wer-den über eine ansteckbare oder aufklappbare Tastatur zu vollwertigen Notebooks, mit de-nen sich produktiv arbeiten lässt.

TabletsSchneller und flüssiger als das iPad lässt sich nach wie vor kein Tablet bedienen. Aber die Windows-Tablets sind nahe dran – so lange Sie sich in der Kachel-Oberfläche befinden. Dann blättern Sie durch Fotosammlungen fast so flüssig wie auf dem iPad. Auch der

dows-Programme nur sehr umständlich bedienen. Außerdem liefert sein Atom-Pro-zessor nur eine Rechenleistung auf Netbook-Niveau – an Arbeiten oder Spielen wie auf einem Notebook ist also nicht zu denken.

Auf den Windows-Tablets lassen sich un-terschiedliche Nutzer bequem einrichten und verwalten. Das kann vor allem für Familien und Unternehmen ein Argument für die Win-dows-Tablets sein, denn das iPad und das Kindle Fire HD lassen sich über die Funkti-onen „Einschränkungen“ und „Kindersiche-rung“ nur ansatzweise von mehreren Per-sonen nutzen.

ausstattung: win-Tablets sind fast NotebooksBei den Schnittstellen sind die Windows-Ta-blets einem Notebook näher als einem Ta-blet: Am USB-Anschluss des Surface und des Ativ Smart PC können Sie problemlos Digi-talkamera, Festplatte oder Drucker anschlie-ßen – das gilt für Windows-8- und RT-Ta-blets gleichermaßen. Das haben sie den iOS- und Android-Tablet im Testfeld voraus.

Browser reagiert beim Web-Surfen ähnlich geschmeidig. Gleiches gilt für den Start und das schnelles Aufwachen: Windows 8 steht iOS da in nichts nach.

Zweimal ein neues windows: rT und win 8Die beiden Windows-RT-Tablets von Asus und Microsoft bringen eine Tastatur mit: Damit können Sie besser mit dem Tablet ar-beiten, zum Beispiel an Texten, Tabellen und Präsentationen. Das klappt mit dem vorin-stallierten Office 2013 auch ganz gut.

Allerdings fehlt Windows RT die große Auswahl an Apps und Software, die Apple fürs iPad oder genauso Windows für Note-books bietet: Denn normale Windows-Pro-gramme lassen sich auf den RT-Tablets nicht installieren, sondern nur Apps aus dem Win-dows App Store. Die komplette Windows-Welt steht dagegen dem Samsung Ativ Smart PC offen. Sein Pro-blem: Er kostet mit Anstecktastatur rund 800 Euro – und mit dem tastaturlosen Mo-dell unseres Tests lassen sich fast alle Win-

Mit Windows 8 ändert sich die Bedienung von Rechnern fundamental: Besonders All-in-One-PCs und Tablets profitieren von der neuen Kachel-Oberfläche. Unser Test klärt, ob sie dadurch an der Konkurrenz von Apple und Android vorbeiziehen.

Tablets & All-in-One-PCs

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Windows-8-Geräte

all-in-One-PCsEin All-in-One mit berührungsempfind-lichem Display ist definitiv ein Lifestyle- Gerät, das sich nicht in den herkömmlichen Computerkategorien behaupten muss. Viel-mehr bieten die Rechner ein bisschen was von allem und wollen den Anwender unter-halten. Aufgrund des schlanken Formats und der geringen Betriebslautstärke finden die Touch-PCs hauptsächlich auf Schreibtischen Platz, die für jeden sichtbar aufgestellt sind. Denn dank der kabellosen Eingabegeräte und den fehlenden Netz- oder Monitor-steckern ist Schluss mit unschönem Kabelsa-lat. Aber auch im Gewerbe oder in der Indus-trie sind All-in-Ones weit verbreitet, beispielsweise als interaktives Info-Terminal für Besucher und Kunden. Allerdings sind alle Displays der PCs im Vergleichstest nur mittelmäßig entspiegelt und setzen somit ei-

Außerdem lässt sich der interne Speicher per Micro-SD-Karte erweitern – auch das geht bei iPad 4 und Kindle Fire HD nicht. Mehr Speicher haben die Windows-Tablets aller-dings auch nötig: Denn Windows 8 und RT nehmen deutlich mehr Raum ein als Android oder iOS – Windows 8 auf dem Samsung Ar-tiv Smart PC beispielsweise rund 16 GB. Des-halb gibt es Windows-Tablets auch nur mit einem Mindestspeicher von 32 GB, was sie teurer macht.

Bei der Akkulaufzeit liegt das iPad 4 vor-ne, doch auch die Windows-Tablets von Samsung und Microsoft erreichen gute Er-gebnisse. Die Bildschirme aller Testgeräte sind top – selbst beim günstigen Amazon-Tablet. Der Vorteil des iPad liegt in der scharfen und farbstarken Darstellung des Retina-Displays.

Tablets im Test – Fazit: win 8 noch nicht gut genugMit einem Windows-8-Tablet sind Sie flexib-ler als mit iPad oder Android. Die Geräte funktionieren mit Touch-Oberfläche und Desktop-Modus sowohl als Tablet wie auch als Notebook, aber nicht so gut wie die Spezia-listen. Das iPad 4 ist immer noch das beste Tablet. Und mit Windows-Tablets arbeiten Sie nicht so produktiv wie mit Notebooks: Dazu fehlt entweder die Leistung wie beim Samsung Ativ Smart PC oder die Software wie bei den beiden RT-Tablets. Das Kindle Fire HD emp-fiehlt sich als Zweit- oder Familiengerät: Als Arbeitsgerät ist es fehlbesetzt.

Die beiden Testsieger im Überblick

nen Platz voraus, der nicht unter starker Son-neneinstrahlung steht – sonst wird es un-durchsichtig bei der Bedienung.

Touch-Bedienung: Fluch oder Segen?Mit Windows 8 optimiert Microsoft die Be-nutzeroberfläche für das Bedienen mit den Fingern – besonders auf Tablets und Smart-phones funktioniert das Konzept besonders gut. Kritische Stimmen gibt es eher, wenn es um den produktiven Einsatz am PC geht: Das „Touchen“ ist unproduktiv und strengt eher an, als dass es die Eingaben erleichtert.

Deshalb liefern die Hersteller die All-in-Ones grundsätzlich mit kabelloser Tastatur und Maus aus, um die beiden Bedienkon-zepte eher zu ergänzen, anstatt nur auf eine Bedien-Art zu setzen. Aber dank Windows 8 haben Sie jederzeit die Möglichkeit, die alt-hergebrachten Eingabemethoden links liegen

Tablet-PCs Apple iPad 4

Bei allen wichti gen Tablet-Kriterien, so bei spielsweise bei der Displayqualität, der Akkulaufzeit und der flüssigen Bedienung, liegt das iPad 4 vorne.

all-in-One-PCs Dell XPS One 27 Touch

Hier sorgen die Caching-SSD, das scharfe Dis-play und die Performance für den Test-Sieg!

Test-

Sieger

Die beiden Testsieger im Überblick

Test-

Sieger

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Windows-8-Geräte

zu lassen und nur noch mit den Fingern zu arbeiten. Bis auf den iMac lassen sich alle Pa-nels bis zu einem gewissen Grad neigen, um so etwas ergonomischer zu tippen.

Aber dank Windows 8 haben Sie jederzeit die Möglichkeit, die althergebrachten Einga-bemethoden links liegen zu lassen und nur noch mit den Fingern zu arbeiten. Bis auf den iMac lassen sich alle Panels bis zu einem ge-wissen Grad neigen, um so etwas ergono-mischer zu tippen. Am komfortabelsten er-weist sich im Test der XPS One 27 von Dell, weil sich das Display am stärksten neigen lässt (oben im Bild).

In der Praxis erweist sich die Touchsteue-rung bei allen Geräten als flüssig und ein-wandfrei – sofern Ihnen alle Wischgesten bekannt sind. Die Displays reagieren flott auf Eingaben, und dank der größeren Bedienele-mente müssen Sie nicht allzu akkurat tippen, um den richtigen Punkt zu erwischen.

Fehlendes Mediacenter unter windows 8Zum Standardlieferumfang zählt mittlerwei-le auch eine Fernbedienung, um Mediencen-ter gemütlich von der Couch aus fernzusteu-ern. Doch hier gibt es bei Windows 8 ein Problem: Das Windows Media Center ist

nicht mehr Bestandteil des Betriebssystems, sondern lässt sich für rund 10 Euro lediglich nachrüsten. Hier haben die Hersteller mitge-dacht und installieren entweder hauseigene Anwendungen oder Lösungen von Drittan-bietern vor, wie zum Beispiel Arcsoft TV 5.0. Damit lässt sich der All-in-One in einen ech-ten Smart-TV verwandeln; die Signale erhal-ten die Geräte über den integrierten Kabel- oder Antennenanschluss. Die Ausnahmen bilden hier allerdings die All-in-Ones von Dell und Apple, da sie nicht über den ent-sprechenden Anschluss verfügen.

Volle Leistung im alltag: Vielseitige rechenpowerFür die Top-Modelle verbauen die Hersteller potente CPUs und ordentlich Arbeitsspei-cher, um geschmeidiges Scrollen und App-Wechsel zu ermöglichen. Für das Surfen oder für Office-Arbeiten reicht die Leistung defini-tiv aus, Gaming ist nur in reduzierten Details

möglich. Beim XPS One 27 setzt Dell zusätz-lich noch auf eine Caching-SSD: Die Bootzei-ten verkürzen sich merklich, Anwendungen startet der PC schneller als seine Mitbewer-ber. Der iMac brilliert dagegen mit der besten Spiele-Leistung dank der verbauten AMD-Grafikkarte.

Multimedial dank üppiger ausstattungFast alle Geräte im Test sind mit einem TV-Tuner und einer Fernbedienung ausgestattet, um aus dem All-in-One einen echten Smart-TV zu machen. Der Sony Vaio L beherrscht sogar die Wiedergabe in 3D und beschreibt zusätzlich noch Blu-rays. Zum Standard sollten USB 3.0, Gigabit-Ethernet sowie WLAN und eine große Festplatte gehören. Der Samsung Serie 5 und der iMac bilden hier mit nur 1 TB das Schlusslicht, während die anderen Geräte mit rund 2 TB bereits die doppelte Kapazität an Bord haben.

Tablets So testet die PC-WELT

Bedienung: Nur ein Tablet, das sich flüs-sig bedienen lässt, ist wirklich ein gutes Ta-blet. Deshalb testet die PC-WELT, wie schnell ein Tablet Eingaben und Finger-gesten umsetzt. Dazu prüfen wir, wie schnell Apps starten. Außerdem bewerten wir das Verhalten des Tablets beim Blättern durch die Start-Screens sowie durch Foto-alben. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Verhalten des Web-Browsers: Dazu prüfen wir, wie schnell sich Webseiten ver-schieben und vergrößern lassen. Da das Verhalten des Tablets stark von der Art der Webseite abhängt, wählen wir für diesen Test zum einen Webseiten mit wenig gro-ßen Bildern und Kastenelementen (etwa Wikipedia, Facebook). Zum anderen tes-ten wir Webseiten mit vielen Elemen ten, Bildern und Videokästen (wie Kicker.de, Spiegel.de), um zu ermessen, wie flüssig das Tablet auf Eingaben reagiert.Mobilität: Die Akkulaufzeit des Tablets messen wir in zwei Tests: Zum einen spie-len wir ein 720p-Video (H.264) bei 75 Pro-zent Lautstärke und maximaler Helligkeit ab. Alle verfügbaren Funkmodule sind dabei aktiviert. Der zweite Test simuliert das Websurfen per WLAN. Dabei läuft ein Java-Script ab, dass alle 10 Sekunden eine neue Webseite aufruft. Die Helligkeit ist

auf 200 cd/qm festgelegt. Wir messen dabei die Zeit, bis sich das Tablet von selbst abschaltet.Bildschirm: Beim Display messen wir Helligkeit und Kontrast mit dem Messgerät Photospektrometer Eye-One Pro in einem speziellen Dunkelraum. Die eigenentwi-ckelte Software Howfast Display 2 wertet die Messergebnisse aus. Geschwindigkeit: Das Browser-Tempo messen wir mit dem Test Sunspider, die Grafikleistung prüfen wir mit der App GL-Benchmark. Bei Android-Tablets testen wir die Systemleistung außerdem mit dem Smartbench 2011.

Die WLAN-Datenrate messen wir mit-tels der FTP-Übertragung einer 700 MB großen Datei von einem Notebook ans Ta-blet über einen 11n-Router in einer fest-gelegten Testumgebung. Die Datenübertra-gung vom Notebook ans Tablet testen wir mittels des Transfers eines Verzeichnisses mit insgesamt 500 MB per USB, das unter-schiedlich große Dateien enthält. Wir stop-pen dabei die Zeit vom Start bis zur voll-ständigen Beendigung der Übertragung.

Mit verschiedenen Testdateien prüfen wir außerdem, welche Medienformate das Tablet abspielen kann. Dabei nutzen wir immer die vorinstallierten Media-Apps.

der dell XPs one 27 verfügt über den größten neigungs­winkel im Test, um ergonomischer „wischen“ zu können.d dell XPs one 27 verfügt über den größten neigungs­

das fehlende Mediencenter kompensieren Hersteller oft mit eigenen Lösungen oder Tools von drittanbietern.

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Windows-8-Geräte

All-in-One-PCs So testet die PC-WELT

55 Zoll All-in-One Infocus Mondopad

Die kompakten Touch-Computer durchlaufen ihren eigenen Testpar-cours. Hierbei legen wir folgende Wer-tungskategorien zugrunde: Geschwindig-keit, Ausstattung, Bildschirm und Stromverbrauch / Betriebsgeräusch sowie Service. Die Geschwindigkeit beurteilen wir mit etablierten Tools wie PC Mark 7, der die sogenannte Overall-Performance misst und den typischen PC-Alltag simu-liert. Je höher am Ende die Punktzahl, de-sto leis tungsfähiger ist der All-in-One. Die Spiele-Leistung messen wir mit dem Ex-treme-Modus von 3D Mark 11 – alle Tests lassen wir in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) durchlaufen. Insbesondere aufwendige Di-rectX-11-Grafiken fordern die maximale Leis tung der Grafikkarte und des Prozes-sors. Bei der Ausstattung kommt es darauf an, wie viele verschiedene Schnittstellen vorhanden sind und wie gut es um den Lie-

Wenn Ihnen 27 Zoll Bilddiagonale nicht genug sind, dann wäre viel-leicht das Mondopad von Infocus etwas für Sie. Die Diagonale misst un-glaubliche 55 Zoll, also rund 140 Zentime-ter. Und dennoch handelt es sich bei dem riesigen Bildschirm um einen touch-emp-findlichen All-in-One-PC. Die Rechenlogik und Komponenten verbergen sich in einem handlichen Modul, das in einem Schacht an der Rückseite des Geräts Platz findet.

Im Gegensatz zu aktuellen All-in-Ones verwendet das Mondopad einen optischen Touchscreen: Kameras im Rahmen neh-men die Berührungspunkte auf und leiten sie blitzschnell ans System weiter. Ausge-stattet mit einer Soundbar und Webcam sowie der nötigen Peripherie und einem Eingabestift zielt das gewaltige Touchpad

ferumfang bestellt ist. Je mehr Software und Peripherie beiliegt, desto höher werten wir die Kategorie. Zusätzlich beeinflussen optische Laufwerke, Festplattengröße und Arbeitsspeicher die Zwischennote. Wichtig ist bei den Touch-PCs auch der Bildschirm, den wir nach Diagonale, Aufl ösung und Touchscreen bewerten. Die Helligkeit und der Kontrast des Displays sind ebenfalls ge-wichtige Kriterien bei der Notenvergabe.

Nachdem wir noch den Stromverbrauch und die Betriebslautstärke unter Last und im Desktop-Betrieb getestet haben, bezie-hen wir noch die Service-Note mit ein und erhalten unsere finale Test-Note, die sich aus den Zwischennoten unter Berücksichti-gung der jeweiligen prozentualen Gewich-tung errechnet. Das Preis-Leistungs-Urteil ergibt sich aus dem Faktor von Note und der unverbindlichen Preisempfehlung nach Herstellerangaben.

ganz klar auf Business-Kunden. Denn als digitales Whiteboard und für Videokonfe-renzen bietet sich das Mondopad optimal an. Der Preis ist allerdings nicht ganz ohne: Infocus veranschlagt rund 6000 Euro.

Beim Mondopad von infocus handelt es sich um einen berührungsempfindlichen All-in-one-PC mit einer Bild-schirmdiagonale von 55 Zoll (140 Zentimetern).

Beim Mondopad von infocus handelt es sich um einen

Das wesentliche Ausstat-tungsmerkmal eines All-in-

One-PCs ist natürlich der Bild-schirm: Je heller und

kontraststärker er ist, desto kna-ckiger und natürlicher wirken die Inhalte.

Den besten Kontrast bietet der Asus ENT2701, vor allem in Filmen erleben Sie dadurch ordentliche Schwarzwerte. Das Dis-play des iMacs ist dafür das hellste: So sehen Sie auch bei Sonneneinstrahlung, was auf dem Desktop passiert. Mittlerweile kommt die kapazitive Touchscreen-Technik zum Ein-satz, die wir vom Smartphone her kennen. Multitouch-Eingaben mit bis zu zehn Fingern sind nun auch möglich. So darf die ganze Fa-milie zusammen ein Bild malen oder auch Brettspiele in digitaler Form spielen.

durchweg gute ergonomie-werte bei den all-in-OnesAlle getesteten Geräte bleiben selbst unter Volllast unter einem Sone, womit sie kaum hörbar sind. Der Touch-PC von Sony nähert sich aber schon gefährlich nah dieser Grenze mit 0,9 Sone. Dass es auch anders geht, be-weist der Dell-Rechner, der mit 0,4 Sone un-ter Last leise vor sich hin säuselt. Optimal für einen ruhigen Arbeitsplatz, an dem kreative Köpfe und Workaholics mit voller Konzen-tration arbeiten können. Prinzipiell verbrau-chen die All-in-Ones weniger Strom als ver-gleichbare Desktop-PCs, Samsung schneidet am besten ab mit einem niedrigen Maximal-Verbrauch von 73 Watt unter Volllast. Doch besonders der Verbrauch im Standby kann Geräte als wahre Stromfresser enttarnen. Der Sony Vaio L ist hier das Negativbeispiel mit einem Verbrauch von zügellosen 10 Watt.

all-in-One-PCs: das Fazit zu den Touch-ComputernDie neue Generation der All-in-One-PCs setzt auf potente Rechenleistung, um sekun-denschnell Filme oder Musik zu transcodie-ren oder Blu-rays ohne Pause vorzuspulen. Dank Top-Ergebnissen durch die Caching-SSD und knackscharfer Displayauflösung erzielt der Dell XPS One 27 den ersten Platz. Der zweite Platz geht an den fast gleich aus-gestatteten Asus ENT2701, der zusätzlich

Komfortabler standard beim Liefer umfang: eine Fern bedienung.

noch mit einem externen Subwoofer daher kommt. Wer also Wert auf Design, Allround-Leistung und intuitive Bedienung setzt, der kann bei den aktuellen Windows-8-Geräten zugreifen! Der Apple iMac sitzt zwischen den Stühlen: Wir rechnen ihm hoch an, dass er sich abseits seines nativen Betriebssystems MacOS im Test beweisen musste. Allerdings

fehlt ihm der Touchscreen, was die anvisierte Zielgruppe aber nicht stören dürfte. Denn vor allem Nutzer aus der Kreativbranche wissen das gute Display und die hohe Auflö-sung zu schätzen. Denn die doch recht unge-naue Bedienung via Touch ist im Produktiv-Einsatz eher nicht gefragt.

Thomas Rau, Friedrich Stiemer

Das wesentliche Ausstattungsmerkmal eines All-in-

One-PCs ist natürlich der Bildschirm: Je heller und

kontraststärker er ist, desto kna

Komfortabler beim LieferFern

Page 165: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

166

Hardware

WindoWs XXL 1/2013

Windows-8-Geräte

Testergebnisse im Überblick: 5 Tablet-PCs

Windows-8-Geräte

Test-

Sieger

Testergebnisse 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. PlatzProdukt Apple

iPad 4 64 GB WiFiSamsung Ativ Smart PC

Microsoft Surface mit Windows RT

Asus Vivo Tab RT TF600T

Amazon Kindle Fire HD

Prozessor Apple A6X (1,4 GHz) intel Atom Z2760 (1,8 GHz) nvidia Tegra 3 T30 (1,3 GHz) nvidia Tegra 3 (1,3 GHz) Texas instruments oMAP 4460 (1,2 GHz)

Maße (L x B x H) 23,9 x 18,6 x 0,93 Zentimeter 30,7 x 18,9 x 1,01 Zentimeter 27,5 x 17,2 x 0,95 Zentimeter 26,2 x 17,1 x 0,87 Zentimeter 19,3 x 13,7 x 1,0 ZentimeterBetriebssystem ios 6.0.1 Windows 8 (32 bit) Windows RT Windows RT angepasstes Android 4.0.3

Gewichtung note note note note noteBedienung (25 %)Bildschirm / Bildschirmtastatur / Bedienung über Mehrfingergesten / Bildschirmtechnik

23% sehr angenehm / angenehm / ja / kapazitiv

1,23 angenehm / angenehm / ja / kapazitiv

1,51 sehr angenehm / ordentlich / ja / kapazitiv

1,59 sehr angenehm / angenehm / ja / kapazitiv

1,51 ordentlich / angenehm / ja / kapazitiv

2,15

sprachsteuerung 2% ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 nein 6,00Bedienung Summe 25% Zwischennote 1,21 Zwischennote 1,47 Zwischennote 1,54 Zwischennote 1,47 Zwischennote 2,46Mobilität (20 %) Akkulaufzeit: internetzugriff per WLAn / Video abspielen 15% 9:20 / 8:23 stunden 1,85 8:03 / 7:03 stunden 2,47 7:51 / 6:20 stunden 2,16 6:55 / 4:18 stunden 3,44 7:34 / 7:38 stunden 2,41Gewicht (mit Akku) / Gewicht netzteil 5% 644 / 92 Gramm 3,06 744 / 273 Gramm 3,22 682 / 137 Gramm 3,14 538 / 86 Gramm 2,15 391 / 80 Gramm 1,23Mobilität Summe 20% Zwischennote 2,15 Zwischennote 2,66 Zwischennote 2,40 Zwischennote 3,12 Zwischennote 2,11Bildschirm (20 %)diagonale / Auflösung / Punktedichte 5% 9,7 Zoll (24,6 Zentimeter)

/ 2048 x 1536 Bildpunkte / 264 dpi

1,00 11,6 Zoll (29,7 Zentimeter) / 1366 x 768 Bildpunkte / 135 dpi

4,00 10,6 Zoll (27,0 Zentimeter) / 1366 x 768 Bildpunkte / 148 dpi

3,00 10,1 Zoll (25,7 Zentimeter) / 1366 x 768 Bildpunkte / 155 dpi

3,00 7,0 Zoll (17,8 Zentimeter) / 1280 x 800 Bildpunkte / 216 dpi

2,00

Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung 15% 329 cd/m² / 893:1 / gering 2,58 346 cd/m² / 1006:1 / gering

2,46 335 cd/m² / 1197:1 / gering

2,54 372 cd/m² / 1161:1 / gering

2,26 372 cd/m² / 848:1 / gering

2,26

Bildschirm Summe 20% Zwischennote 2,19 Zwischennote 2,84 Zwischennote 2,65 Zwischennote 2,45 Zwischennote 2,20Ausstattung (17 %)eingebauter / zusätzlicher speicherplatz (Art) 3% 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 16 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert3,00

Wireless-LAn / Bluetooth / Mobilfunk / GPs 5% 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / nein

3,50 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / nein

3,50 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / nein

3,50 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / ja

2,79 802.11n / 3.0 / nicht vorhanden / nein

3,50

Anschlüsse 3% dockinganschluss, Audioausgang, Mikrofon; 2 Kameras (hinten: 2592 x 1936 Pixel, vorne: 1280 x 960 Pixel)

3,19 UsB (Host), HdMi (Micro), Audioausgang, 2 Mikrofone, Kartenleser (Micro-sd), Tastatur- anschluss, nFC; 2 Kameras (hinten: 3264 x 2448, vorne: 1280 x 720)

1,63 UsB (Host), AV, Kartenleser (Micro-sd), Audioausgang, 2 Mikrofone, Tastaturanschluss, nFC; 2 Kameras (hinten: 1280 x 800, vorne: 1280 x 800)

1,63 HdMi (Micro), Audioausgang, Mikrofon, Kartenleser (Micro-sd), dockinganschluss, nFC; 2 Kameras (hinten: 3280 x 2460, hinten: 1920 x 1080 Pixel)

1,94 UsB (Micro), HdMi (Micro), Audioausgang, Mikrofon; Kamera (vorne: 1280 x 800)

2,88

software: installierte Programme / zusätzliche Programme erhältlich

5% wenig / sehr viel 2,20 viel / sehr viel 1,40 einiges / wenig 3,60 viel / wenig 3,20 sehr wenig / einiges 3,80

Lieferumfang 1% UsB-Kabel, netzteil 3,00 netzteil 4,00 netzteil, Touch Cover 4,00 netzteil, UsB-Kabel, docking-Tastatur

3,00 UsB-Kabel 5,00

Ausstattung Summe 17% Zwischennote 2,77 Zwischennote 2,32 Zwischennote 2,96 Zwischennote 2,63 Zwischennote 3,42Geschwindigkeit und Multimedia (15 %)Browser: Geschwindigkeit / smartbench 2011 / GL-Benchmark / mittlere Ladezeit für Webseiten

5% 958,4 Millisekunden / - / 186 Bilder/sekunde / 3,46 sekunden

1,40 711,7 Millisekunden / - / - / 4,15 sekunden

2,19 999,8 Millisekunden / - / - / 5,21 sekunden

2,84 1012,5 Millisekunden / - / - / 4,70 sekunden

2,75 1793,3 Millisekunden / - / 29 Bilder/sekunde / 4,98 sekunden

3,46

WLAn-Geschwindigkeit 3% 48,7 MBit/s 2,25 28,0 MBit/s 3,85 38,9 MBit/s 3,01 12,0 MBit/s 5,08 58,3 MBit/s 1,52startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus

2% 24 / 1 sekunden 2,19 15 / 1 sekunden 2,01 25 / 1 sekunden 2,21 25 / 1 sekunden 2,21 30 / 1 sekunden 2,26

dateien auf Gerät übertragen (700 MB) 1% 72 sekunden 2,68 131 sekunden 4,18 155 sekunden 4,47 157 sekunden 4,49 94 sekunden 3,46abspielbare Video- / Audio- / Fotoformate 2% 3GP, MoV, MP4 / AAC,

MP3, WAV / BMP, GiF, JPG, PnG, TiF

2,67 3GP, AsF, AVi, MKV, MoV, MP4, Ts, VoB, WMV / AAC, MP3, WAV, WMA / BMP, GiF, JPG, PnG, iTF

1,47 3GP, AsF, AVi, MP4, MoV, Ts, WMV / AAC, MP3, WAV, WMA / BMP, GiF, JPG, PnG, TiFF

1,83 3GP, AsF, AVi, MoV, MP4, WMV / AAC, MP3, WAV, WMA / BMP, GiF, JPG, PnG, TiF

1,83 3GP, MP4 / AAC, FLAC, MP3, oGG, WAV / BMP, GiF, JPG, PnG

2,88

Hd-Videos auf TV/Monitor 2% flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00Geschwindigkeit Summe 15% Zwischennote 1,88 Zwischennote 2,37 Zwischennote 2,52 Zwischennote 2,90 Zwischennote 2,51Service (3 %)Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PdF 1% ja / ja / nein / nein 3,50 ja / ja / nein / nein 3,50 ja / ja / nein / nein 3,50 ja / ja / nein / nein 3,50 ja / nein / nein / nein 4,75Garantiedauer 1% 12 Monate 3,50 24 Monate 1,00 24 Monate 1,00 24 Monate 1,00 12 Monate 3,50service-Hotline / deutsch / Wochenenddienst / Erreichbarkeit / durchgehend / per E-Mail erreichbar

1% 0800/6645451 / ja / ja / 12 stunden / ja / ja

1,51 01805/7267864 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58 01805/672255 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58 01805/010920 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58 0800/5890067 / ja / nein / 12 stunden / ja / ja

2,50

internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar

- www.apple.de / ja / ja / nein / ja

www.samsung.de / ja / ja / nein / ja

- www.microsoft.de / ja / ja / ja / nein

- www.asus.de / ja / ja / nein / ja

- www.amazon.de / ja / ja / nein / ja

-

Service Summe 3% Zwischennote 2,84 Zwischennote 2,36 Zwischennote 2,36 Zwischennote 2,36 Zwischennote 3,58Aufwertung/Abwertung iTunes notwendig +0,05 Stifteingabe -0,10 Touch-Cover -0,15 Docking-Tastatur -0,20 –Testnote 100% gut 2,06 gut 2,19 gut 2,20 gut 2,24 befriedigend 2,54Preisurteil noch preiswert noch preiswert noch preiswert noch preiswert sehr günstigPreis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) 699 Euro 699 Euro 679 Euro 729 Euro 199 Euro

Page 166: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

167

Hardware

WindoWs XXL 1/2013

Windows-8-Geräte

1.Platz

Apple iPad 4 64 GB das iPad 4 ist Modellpflege auf höchstem niveau: Wie beim Vorgän-ger überzeugen der hochauflösende Bildschirm, die sehr flüssige Bedienung, das

stabile und elegante Gehäuse sowie die überdurchschnittliche Akkulaufzeit. sein wesentlicher Vorteil: Es ist noch schneller. das äußert sich beispielsweise in kurzen Ladezeiten für Webseiten. Auch für gra-fisch aufwendige spiele und Bild-Apps ist

es gut gerüstet. Wie immer bei Apple: das iPad 4 bietet neben dem Kopfhörer-ausgang nur eine Anschlussmöglichkeit – den neuen Lightning-Connector. Apple legt lediglich ein UsB-Kabel bei, mit dem sie das iPad mit einem PC verbinden können und das in das beigelegte netzteil passt. sehr hohe Auflösung

flüssige Bedienung hohe 3d-Leistungwenig Anschlüsse iTunes notwendig

++

––

+

Testnote gut 2,06

Preisurteil noch preiswert

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 699 Euro

2.Platz

Samsung Ativ Smart PC das Windows-8-Tablet reagiert schnell und lässt sich flüssig bedie-nen, so lange sie sich in der Kachel-oberfläche befinden. im desktop-Modus

wäre eine Tastatur hilfreich – die kostet 100 Euro Aufpreis. Mit dem beigelegten stift treffen sie die winzigen Windows-icons besser als mit dem Finger. der große Vorteil: normale Windows-software lässt sich auf dem Ativ installieren – aber nicht

jede arbeitet flüssig, denn die Rechenleistung des Tablets liegt nur auf netbook-niveau: Effektreiche spiele-Apps laufen eher zäh. immerhin bietet es viele Peri-pherieanschlüsse. Auch der Rest der Hardware passt: der große Bildschirm ist hell, zeigt allerdings etwas matte Farben und ist deutlich unschärfer als das iPad. viele Anschlüsse

flüssige Bedienung per Finger Eingabe per stift möglich großer Bildschirmrecht schwer

+++

+

Testnote gut 2,19

Preisurteil noch preiswert

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 699 Euro

3.Platz

Microsoft Surface das teuerste Modell des surface mit 64 GB bringt eine Touch-Cover-Tastatur mit: Für kurze Texte ist die flache Folientastatur praktisch, wenn sie

sich an die fehlende druckrückmeldung gewöhnt haben. Auch das vorinstallierte office 2013 lässt sich damit gut bedienen – für den Finger sind die Menüs zu klein. Praktisch: Auf der Rückseite besitzt das Microsoft-Tablet einen klappbaren stand-

fuß, dessen neigungswinkel sich nicht verstellen lässt. das surface reagiert sehr geschmeidig auf Fingereingaben, an seine UsB-Buchse können sie wie bei einem notebook Peripheriegeräte anschließen. dem surface fehlen aber Apps: Auf dem Tablet können sie nur Programme aus dem Windows store installieren.flüssige Bedienung

viele Anschlüsse Touch-Cover spielt viele dateiformate abWenig software

++

+

Testnote gut 2,20

Preisurteil noch preiswert

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 679 Euro

4.Platz

Asus VivoTab RT das Tablet ist mit 538 Gramm ein echtes Leichtgewicht und mit 8,7 Millimeter Bauhöhe sehr flach. Allerdings fällt seine Akkulaufzeit nur mäßig aus.

sie wischen ohne merkliche Verzögerung über die Kachel-oberfläche. Ähnlich zügig arbeiten die meisten Apps: die Programme starten innerhalb von drei bis sechs sekunden. Besonders bequem ist die Ein-gabe über die docking-Tastatur. der nei-

gungswinkel des Tablets lässt sich verändern, wenn es in der Tastatur sitzt. in der docking-Tastatur steckt ein Akku, der die Laufzeit um drei bis vier stunden ver-längert. Allerdings wiegt das gedockte Tablet knapp 1100 Gramm. Wie das surface kämpft auch das RT-Tablet von Asus mit dem mageren Apps-Angebot. flüssige Bedienung

geringes Gewicht docking-Tastaturmäßige Akkulaufzeit wenig software

++––

+

Testnote gut 2,24

Preisurteil noch preiswert

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 729 Euro

5.Platz

Amazon Kindle Fire HD das Amazon-Tablet ist das günstigste, kleinste und leichteste im Test. deswegen fällt seine Ausstattung mit 16 GB speicher, nur einer Kamera und

fehlendem Kartenleser spartanisch aus. Ansonsten müssen sie wenig Kompro-misse machen: der Bildschirm ist hell und scharf, das WLAn sehr schnell, die Akku-laufzeit kann überzeugen. die Amazon- eigene Bedienoberfläche ist vor allem auf

das Einkaufserlebnis bei Amazon optimiert – zum Beispiel blendet das Tablet Kaufempfehlungen ein. Zwar läuft Android auf dem Tablet, Apps können sie aber nur aus dem Amazon App store installieren. Per Kindersicherung können sie Apps mit einem Passwort sperren oder die WLAn-nutzung verbieten. schnelles WLAn

heller Bildschirm Kindersicherungkein Kartenleser wenig speicher

++

––

+

Testnote befriedigend 2,54

Preisurteil sehr günstig

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 199 Euro

Test-Sieger

Preis-Leistungs-

Sieger

Preis-Leistungs-Sieger

Testergebnisse 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. PlatzProdukt Apple

iPad 4 64 GB WiFiSamsung Ativ Smart PC

Microsoft Surface mit Windows RT

Asus Vivo Tab RT TF600T

Amazon Kindle Fire HD

Prozessor Apple A6X (1,4 GHz) intel Atom Z2760 (1,8 GHz) nvidia Tegra 3 T30 (1,3 GHz) nvidia Tegra 3 (1,3 GHz) Texas instruments oMAP 4460 (1,2 GHz)

Maße (L x B x H) 23,9 x 18,6 x 0,93 Zentimeter 30,7 x 18,9 x 1,01 Zentimeter 27,5 x 17,2 x 0,95 Zentimeter 26,2 x 17,1 x 0,87 Zentimeter 19,3 x 13,7 x 1,0 ZentimeterBetriebssystem ios 6.0.1 Windows 8 (32 bit) Windows RT Windows RT angepasstes Android 4.0.3

Gewichtung note note note note noteBedienung (25 %)Bildschirm / Bildschirmtastatur / Bedienung über Mehrfingergesten / Bildschirmtechnik

23% sehr angenehm / angenehm / ja / kapazitiv

1,23 angenehm / angenehm / ja / kapazitiv

1,51 sehr angenehm / ordentlich / ja / kapazitiv

1,59 sehr angenehm / angenehm / ja / kapazitiv

1,51 ordentlich / angenehm / ja / kapazitiv

2,15

sprachsteuerung 2% ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 nein 6,00Bedienung Summe 25% Zwischennote 1,21 Zwischennote 1,47 Zwischennote 1,54 Zwischennote 1,47 Zwischennote 2,46Mobilität (20 %) Akkulaufzeit: internetzugriff per WLAn / Video abspielen 15% 9:20 / 8:23 stunden 1,85 8:03 / 7:03 stunden 2,47 7:51 / 6:20 stunden 2,16 6:55 / 4:18 stunden 3,44 7:34 / 7:38 stunden 2,41Gewicht (mit Akku) / Gewicht netzteil 5% 644 / 92 Gramm 3,06 744 / 273 Gramm 3,22 682 / 137 Gramm 3,14 538 / 86 Gramm 2,15 391 / 80 Gramm 1,23Mobilität Summe 20% Zwischennote 2,15 Zwischennote 2,66 Zwischennote 2,40 Zwischennote 3,12 Zwischennote 2,11Bildschirm (20 %)diagonale / Auflösung / Punktedichte 5% 9,7 Zoll (24,6 Zentimeter)

/ 2048 x 1536 Bildpunkte / 264 dpi

1,00 11,6 Zoll (29,7 Zentimeter) / 1366 x 768 Bildpunkte / 135 dpi

4,00 10,6 Zoll (27,0 Zentimeter) / 1366 x 768 Bildpunkte / 148 dpi

3,00 10,1 Zoll (25,7 Zentimeter) / 1366 x 768 Bildpunkte / 155 dpi

3,00 7,0 Zoll (17,8 Zentimeter) / 1280 x 800 Bildpunkte / 216 dpi

2,00

Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung 15% 329 cd/m² / 893:1 / gering 2,58 346 cd/m² / 1006:1 / gering

2,46 335 cd/m² / 1197:1 / gering

2,54 372 cd/m² / 1161:1 / gering

2,26 372 cd/m² / 848:1 / gering

2,26

Bildschirm Summe 20% Zwischennote 2,19 Zwischennote 2,84 Zwischennote 2,65 Zwischennote 2,45 Zwischennote 2,20Ausstattung (17 %)eingebauter / zusätzlicher speicherplatz (Art) 3% 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 64 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert2,00 16 GB (Flash) / keiner

mitgeliefert3,00

Wireless-LAn / Bluetooth / Mobilfunk / GPs 5% 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / nein

3,50 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / nein

3,50 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / nein

3,50 802.11n / 4.0 / nicht vorhanden / ja

2,79 802.11n / 3.0 / nicht vorhanden / nein

3,50

Anschlüsse 3% dockinganschluss, Audioausgang, Mikrofon; 2 Kameras (hinten: 2592 x 1936 Pixel, vorne: 1280 x 960 Pixel)

3,19 UsB (Host), HdMi (Micro), Audioausgang, 2 Mikrofone, Kartenleser (Micro-sd), Tastatur- anschluss, nFC; 2 Kameras (hinten: 3264 x 2448, vorne: 1280 x 720)

1,63 UsB (Host), AV, Kartenleser (Micro-sd), Audioausgang, 2 Mikrofone, Tastaturanschluss, nFC; 2 Kameras (hinten: 1280 x 800, vorne: 1280 x 800)

1,63 HdMi (Micro), Audioausgang, Mikrofon, Kartenleser (Micro-sd), dockinganschluss, nFC; 2 Kameras (hinten: 3280 x 2460, hinten: 1920 x 1080 Pixel)

1,94 UsB (Micro), HdMi (Micro), Audioausgang, Mikrofon; Kamera (vorne: 1280 x 800)

2,88

software: installierte Programme / zusätzliche Programme erhältlich

5% wenig / sehr viel 2,20 viel / sehr viel 1,40 einiges / wenig 3,60 viel / wenig 3,20 sehr wenig / einiges 3,80

Lieferumfang 1% UsB-Kabel, netzteil 3,00 netzteil 4,00 netzteil, Touch Cover 4,00 netzteil, UsB-Kabel, docking-Tastatur

3,00 UsB-Kabel 5,00

Ausstattung Summe 17% Zwischennote 2,77 Zwischennote 2,32 Zwischennote 2,96 Zwischennote 2,63 Zwischennote 3,42Geschwindigkeit und Multimedia (15 %)Browser: Geschwindigkeit / smartbench 2011 / GL-Benchmark / mittlere Ladezeit für Webseiten

5% 958,4 Millisekunden / - / 186 Bilder/sekunde / 3,46 sekunden

1,40 711,7 Millisekunden / - / - / 4,15 sekunden

2,19 999,8 Millisekunden / - / - / 5,21 sekunden

2,84 1012,5 Millisekunden / - / - / 4,70 sekunden

2,75 1793,3 Millisekunden / - / 29 Bilder/sekunde / 4,98 sekunden

3,46

WLAn-Geschwindigkeit 3% 48,7 MBit/s 2,25 28,0 MBit/s 3,85 38,9 MBit/s 3,01 12,0 MBit/s 5,08 58,3 MBit/s 1,52startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus

2% 24 / 1 sekunden 2,19 15 / 1 sekunden 2,01 25 / 1 sekunden 2,21 25 / 1 sekunden 2,21 30 / 1 sekunden 2,26

dateien auf Gerät übertragen (700 MB) 1% 72 sekunden 2,68 131 sekunden 4,18 155 sekunden 4,47 157 sekunden 4,49 94 sekunden 3,46abspielbare Video- / Audio- / Fotoformate 2% 3GP, MoV, MP4 / AAC,

MP3, WAV / BMP, GiF, JPG, PnG, TiF

2,67 3GP, AsF, AVi, MKV, MoV, MP4, Ts, VoB, WMV / AAC, MP3, WAV, WMA / BMP, GiF, JPG, PnG, iTF

1,47 3GP, AsF, AVi, MP4, MoV, Ts, WMV / AAC, MP3, WAV, WMA / BMP, GiF, JPG, PnG, TiFF

1,83 3GP, AsF, AVi, MoV, MP4, WMV / AAC, MP3, WAV, WMA / BMP, GiF, JPG, PnG, TiF

1,83 3GP, MP4 / AAC, FLAC, MP3, oGG, WAV / BMP, GiF, JPG, PnG

2,88

Hd-Videos auf TV/Monitor 2% flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00 flüssig / flüssig 1,00Geschwindigkeit Summe 15% Zwischennote 1,88 Zwischennote 2,37 Zwischennote 2,52 Zwischennote 2,90 Zwischennote 2,51Service (3 %)Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PdF 1% ja / ja / nein / nein 3,50 ja / ja / nein / nein 3,50 ja / ja / nein / nein 3,50 ja / ja / nein / nein 3,50 ja / nein / nein / nein 4,75Garantiedauer 1% 12 Monate 3,50 24 Monate 1,00 24 Monate 1,00 24 Monate 1,00 12 Monate 3,50service-Hotline / deutsch / Wochenenddienst / Erreichbarkeit / durchgehend / per E-Mail erreichbar

1% 0800/6645451 / ja / ja / 12 stunden / ja / ja

1,51 01805/7267864 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58 01805/672255 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58 01805/010920 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58 0800/5890067 / ja / nein / 12 stunden / ja / ja

2,50

internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar

- www.apple.de / ja / ja / nein / ja

www.samsung.de / ja / ja / nein / ja

- www.microsoft.de / ja / ja / ja / nein

- www.asus.de / ja / ja / nein / ja

- www.amazon.de / ja / ja / nein / ja

-

Service Summe 3% Zwischennote 2,84 Zwischennote 2,36 Zwischennote 2,36 Zwischennote 2,36 Zwischennote 3,58Aufwertung/Abwertung iTunes notwendig +0,05 Stifteingabe -0,10 Touch-Cover -0,15 Docking-Tastatur -0,20 –Testnote 100% gut 2,06 gut 2,19 gut 2,20 gut 2,24 befriedigend 2,54Preisurteil noch preiswert noch preiswert noch preiswert noch preiswert sehr günstigPreis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) 699 Euro 699 Euro 679 Euro 729 Euro 199 Euro

+

Page 167: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

168

Hardware

WindoWs XXL 1/2013

Windows-8-Geräte

Testergebnisse 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. PlatzProdukt Dell XPS One 27

TouchAsus ET2701INIT Sony Vaio L

SVL2412Z1EApple iMac 27 Samsung Serie 5

500A2DProzessor: Hersteller und Bezeichnung (Takt nominell) intel i7-3770s (3,10 GHz) intel i7-3770s (3,10 GHz) intel i7-3630QM (2,40 GHz) intel i7-2600 (3,40 GHz) intel i3-3220T (2,80 GHz)Bios-Version / Grafikkartentreiber dell A08 / Forceware 305.46

(9.18.13.546)American Megatrends 0304 / Forceware 306.97 (9.18.13.697)

nicht auslesbar / Forceware 306.04 (9.18.13.604)

iM121.88Z.0047.B0A.1104221555 / Catalyst 12.10 (9.2.0.0)

nicht auslesbar / Forceware 305.46 (9.18.13.546)

Gewichtung note note note note noteGeschwindigkeit (30 %)Geschwindigkeit bei Büro- und Multimedia-Programmen 12% 4929 Punkte 1,04 3582 Punkte 2,40 551 Punkte 5,45 0 Punkte 6,00 2385 Punkte 3,60Geschwindigkeit bei 3d-spielen 10% 651 Punkte 3,48 607 Punkte 3,79 598 Punkte 3,86 988 Punkte 1,05 351 Punkte 5,63Geschwindigkeit Prozessor: ein Kern / alle Kerne 8% 1,56 / 6,97 Punkte 1,51 1,61 / 6,91 Punkte 1,40 1,42 / 6,42 Punkte 2,19 1,50 / 6,78 Punkte 1,78 1,16 / 2,79 Punkte 4,66Geschwindigkeit� Summe 30% Zwischennote 2,11 Zwischennote 2,75 Zwischennote 4,16 Zwischennote 3,18 Zwischennote 4,63Ausstattung (35 %)Arbeitsspeicher: nutzbar / eingebaut 9% 7890 / 8192 MB 1,09 8192 / 8192 MB 1,00 8192 / 8192 MB 1,00 4096 / 4096 MB 3,50 7890 / 8192 MB 1,09Festplatte: nennkapazität / verfügbar 7% 2000 / 1862 GB 1,01 2000 / 1862 GB 1,01 2000 / 1779 GB 1,12 1000 / 982 GB 3,44 1000 / 931 GB 3,51optisches Laufwerk 3% Bd-RoM/dVd-Brenner

(HL-dT-sT dVdRWBd CA40n)

3,00 Bd-RoM/dVd-Brenner (slimtype Bd E ds6E2sH)

3,00 Blu-ray-Brenner (Matshita Bd-MLT UJ265)

1,00 dVd-Brenner (optiarc Ad-5680H)

4,00 dVd-Brenner (Matshita dVd-RAM UJ8d1)

4,00

Anschlüsse 7% 5x UsB 3.0, 1x Ethernet, 2x HdMi, 1x s/P-dif in, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,56 2x UsB 2.0, 2x UsB 3.0, 1x esATA/UsB-Kombi, 1x Ethernet, 1x HdMi, 1x VGA, 1x Line-in, 1x Line-out, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,25 3x UsB 2.0, 2x UsB 3.0, 1x Firewire, 1x Ethernet, 2x HdMi, 1x Line-in, 1x Line-out, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

1,94 4x UsB 2.0, 1x Firewire, 1x Ethernet, 2x Thunder-bolt, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,88 3x UsB 2.0, 2x UsB 3.0, 1x Ethernet, 2x HdMi, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,88

speicherkartenleser 1% ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00netzwerk: Kabel (Typ) / WLAn (standard) 3% Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PdF 1% ja / ja / nein / ja 2,25 ja / ja / nein / ja 2,25 ja / ja / nein / ja 2,25 ja / ja / ja / ja 1,00 nein / ja / nein / ja 3,50Lieferumfang 4% 32 GB Caching-ssd

(integriert), drahtlose Tastatur & Maus, Cyberlink Media suite Essentials, My dell

1,00 drahtlose Tastatur & Maus, Fernbedienung, externer subwoofer, Microsoft office 2010 starter, Trend Micro Titanium internet security, Ai suite 2, Fingertaps instruments, Arcsoft TV 5.0, Lifeframe 3, Asus Vibe Fun Center

1,00 drahtlose Tastatur & Maus, Fernbedienung, Microsoft office starter 2010, McAfee Antivirus Trial, McAfee online Backup Trial, VAio Care, Vaio Gate, Media Gallery, Playmemories Home, Family Paint

2,00 drahtlose Tastatur & (Multitouch-) Maus

3,00 drahtlose Tastatur & Maus, Fernbedienung, Microsoft office 2010 starter, norton internet security, s-Player, s-Gallery, Music Hub, Arcsoft TV 5.0, Family story, Jamie olivers Recipes, Plants vs. Zombies

2,00

Ausstattung� Summe 35% Zwischennote 1,55 Zwischennote 1,46 Zwischennote 1,42 Zwischennote 2,99 Zwischennote 2,34Bildschirm (20 %)Auflösung 3% 2560 x 1440 Bildpunkte 1,00 1920 x 1080 Bildpunkte 2,00 1920 x 1080 Bildpunkte 2,00 2560 x 1440 Bildpunkte 1,00 1920 x 1080 Bildpunkte 2,00displaydiagonale 3% 27 Zoll / 68,58 Zentimeter 1,00 27 Zoll / 68,58 Zentimeter 1,00 24 Zoll / 60,96 Zentimeter 1,56 27 Zoll / 68,58 Zentimeter 1,00 21,5 Zoll / 54,61

Zentimeter1,74

Touchscreen 5% ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 nein 6,00 ja 1,00Entspiegelung 3% mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00Helligkeit Zentrum 3% 245,90 cd/qm 1,33 225,28 cd/qm 1,41 256,96 cd/qm 1,29 334,73 cd/qm 1,00 186,01 cd/qm 1,56Kontrast 3% 1129:1 3,30 2939:1 1,00 600:1 3,97 745:1 3,79 911:1 3,57Bildschirm� Summe 20% Zwischennote 1,69 Zwischennote 1,51 Zwischennote 2,02 Zwischennote 2,97 Zwischennote 2,03Stromverbrauch / Betriebsgeräusch (10 %)stromverbrauch: Ruhe / Last / Bereitschaftsmodus / Aus 6% 76 / 107 / 0,6 / 0,4 Watt 4,05 80 / 101 / 3,4 / 2,1 Watt 4,52 60 / 108 / 10,0 / 8,9 Watt 4,53 95 / 141 / 1,8 / 1,5 Watt 4,83 44 / 73 / 2,2 / 0,8 Watt 2,92Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last 4% 0,2 / 0,4 sone 1,00 0,3 / 0,5 sone 1,00 0,2 / 0,9 sone 1,83 0,2 / 0,8 sone 1,83 0,3 / 0,7 sone 1,83Stromverbrauch�/�Betriebsgeräusch� Summe 10% Zwischennote 2,83 Zwischennote 3,11 Zwischennote 3,45 Zwischennote 3,63 Zwischennote 2,49Service (5 %)Garantiedauer 3% 12 Monate 4,33 24 Monate 2,67 24 Monate 2,67 12 Monate 4,33 24 Monate 2,67service-Hotline / deutsch / Wochenenddienst / Erreichbarkeit / durchgehend / per E-Mail erreichbar

1% 069/97927230 / ja / ja / 12 stunden / ja / ja

1,50 01805/010920 / ja / nein / 9 stunden / ja / ja

2,63 01805/776776 / ja / nein / 10 stunden / ja / nein

3,58 01805/009433 / ja / ja / 12 stunden / ja / ja

1,52 01805/121213 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58

internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar

1% www.dell.de / ja / ja / ja / nein

2,25 www.asus.de / ja / ja / ja / ja

1,00 www.sony.de / ja / ja / ja / ja

1,00 www.apple.de / ja / ja / ja / ja

1,00 www.samsung.de / ja / ja / ja / nein

2,25

Service� Summe 5% Zwischennote 3,35 Zwischennote 2,33 Zwischennote 2,52 Zwischennote 3,10 Zwischennote 2,57Aufwertung/Abwertung – – – Aufwertung�mangels�

echter�Benotung�der�Geschwindigkeit�bei�Büro-�und�Multimedia-Programmen

-0,40 –

Testnote 100% gut 1,96 gut 2,07 befriedigend 2,57 befriedigend 2,73 befriedigend 2,98Preisurteil preiswert preiswert teuer zu�teuer günstigPreis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) 1749�Euro 1749�Euro 1999�Euro 2485�Euro 999�Euro

Testergebnisse�im�Überblick:��5�All-in-One-PCs

3. Platz 4. Platz

Test-

Sieger

Page 168: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

169

Hardware

WindoWs XXL 1/2013

Windows-8-Geräte

Testergebnisse 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. PlatzProdukt Dell XPS One 27

TouchAsus ET2701INIT Sony Vaio L

SVL2412Z1EApple iMac 27 Samsung Serie 5

500A2DProzessor: Hersteller und Bezeichnung (Takt nominell) intel i7-3770s (3,10 GHz) intel i7-3770s (3,10 GHz) intel i7-3630QM (2,40 GHz) intel i7-2600 (3,40 GHz) intel i3-3220T (2,80 GHz)Bios-Version / Grafikkartentreiber dell A08 / Forceware 305.46

(9.18.13.546)American Megatrends 0304 / Forceware 306.97 (9.18.13.697)

nicht auslesbar / Forceware 306.04 (9.18.13.604)

iM121.88Z.0047.B0A.1104221555 / Catalyst 12.10 (9.2.0.0)

nicht auslesbar / Forceware 305.46 (9.18.13.546)

Gewichtung note note note note noteGeschwindigkeit (30 %)Geschwindigkeit bei Büro- und Multimedia-Programmen 12% 4929 Punkte 1,04 3582 Punkte 2,40 551 Punkte 5,45 0 Punkte 6,00 2385 Punkte 3,60Geschwindigkeit bei 3d-spielen 10% 651 Punkte 3,48 607 Punkte 3,79 598 Punkte 3,86 988 Punkte 1,05 351 Punkte 5,63Geschwindigkeit Prozessor: ein Kern / alle Kerne 8% 1,56 / 6,97 Punkte 1,51 1,61 / 6,91 Punkte 1,40 1,42 / 6,42 Punkte 2,19 1,50 / 6,78 Punkte 1,78 1,16 / 2,79 Punkte 4,66Geschwindigkeit� Summe 30% Zwischennote 2,11 Zwischennote 2,75 Zwischennote 4,16 Zwischennote 3,18 Zwischennote 4,63Ausstattung (35 %)Arbeitsspeicher: nutzbar / eingebaut 9% 7890 / 8192 MB 1,09 8192 / 8192 MB 1,00 8192 / 8192 MB 1,00 4096 / 4096 MB 3,50 7890 / 8192 MB 1,09Festplatte: nennkapazität / verfügbar 7% 2000 / 1862 GB 1,01 2000 / 1862 GB 1,01 2000 / 1779 GB 1,12 1000 / 982 GB 3,44 1000 / 931 GB 3,51optisches Laufwerk 3% Bd-RoM/dVd-Brenner

(HL-dT-sT dVdRWBd CA40n)

3,00 Bd-RoM/dVd-Brenner (slimtype Bd E ds6E2sH)

3,00 Blu-ray-Brenner (Matshita Bd-MLT UJ265)

1,00 dVd-Brenner (optiarc Ad-5680H)

4,00 dVd-Brenner (Matshita dVd-RAM UJ8d1)

4,00

Anschlüsse 7% 5x UsB 3.0, 1x Ethernet, 2x HdMi, 1x s/P-dif in, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,56 2x UsB 2.0, 2x UsB 3.0, 1x esATA/UsB-Kombi, 1x Ethernet, 1x HdMi, 1x VGA, 1x Line-in, 1x Line-out, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,25 3x UsB 2.0, 2x UsB 3.0, 1x Firewire, 1x Ethernet, 2x HdMi, 1x Line-in, 1x Line-out, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

1,94 4x UsB 2.0, 1x Firewire, 1x Ethernet, 2x Thunder-bolt, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,88 3x UsB 2.0, 2x UsB 3.0, 1x Ethernet, 2x HdMi, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon

2,88

speicherkartenleser 1% ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00netzwerk: Kabel (Typ) / WLAn (standard) 3% Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00 Gigabit Ethernet / 802.11n 1,00Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PdF 1% ja / ja / nein / ja 2,25 ja / ja / nein / ja 2,25 ja / ja / nein / ja 2,25 ja / ja / ja / ja 1,00 nein / ja / nein / ja 3,50Lieferumfang 4% 32 GB Caching-ssd

(integriert), drahtlose Tastatur & Maus, Cyberlink Media suite Essentials, My dell

1,00 drahtlose Tastatur & Maus, Fernbedienung, externer subwoofer, Microsoft office 2010 starter, Trend Micro Titanium internet security, Ai suite 2, Fingertaps instruments, Arcsoft TV 5.0, Lifeframe 3, Asus Vibe Fun Center

1,00 drahtlose Tastatur & Maus, Fernbedienung, Microsoft office starter 2010, McAfee Antivirus Trial, McAfee online Backup Trial, VAio Care, Vaio Gate, Media Gallery, Playmemories Home, Family Paint

2,00 drahtlose Tastatur & (Multitouch-) Maus

3,00 drahtlose Tastatur & Maus, Fernbedienung, Microsoft office 2010 starter, norton internet security, s-Player, s-Gallery, Music Hub, Arcsoft TV 5.0, Family story, Jamie olivers Recipes, Plants vs. Zombies

2,00

Ausstattung� Summe 35% Zwischennote 1,55 Zwischennote 1,46 Zwischennote 1,42 Zwischennote 2,99 Zwischennote 2,34Bildschirm (20 %)Auflösung 3% 2560 x 1440 Bildpunkte 1,00 1920 x 1080 Bildpunkte 2,00 1920 x 1080 Bildpunkte 2,00 2560 x 1440 Bildpunkte 1,00 1920 x 1080 Bildpunkte 2,00displaydiagonale 3% 27 Zoll / 68,58 Zentimeter 1,00 27 Zoll / 68,58 Zentimeter 1,00 24 Zoll / 60,96 Zentimeter 1,56 27 Zoll / 68,58 Zentimeter 1,00 21,5 Zoll / 54,61

Zentimeter1,74

Touchscreen 5% ja 1,00 ja 1,00 ja 1,00 nein 6,00 ja 1,00Entspiegelung 3% mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00 mittelmäßig 3,00Helligkeit Zentrum 3% 245,90 cd/qm 1,33 225,28 cd/qm 1,41 256,96 cd/qm 1,29 334,73 cd/qm 1,00 186,01 cd/qm 1,56Kontrast 3% 1129:1 3,30 2939:1 1,00 600:1 3,97 745:1 3,79 911:1 3,57Bildschirm� Summe 20% Zwischennote 1,69 Zwischennote 1,51 Zwischennote 2,02 Zwischennote 2,97 Zwischennote 2,03Stromverbrauch / Betriebsgeräusch (10 %)stromverbrauch: Ruhe / Last / Bereitschaftsmodus / Aus 6% 76 / 107 / 0,6 / 0,4 Watt 4,05 80 / 101 / 3,4 / 2,1 Watt 4,52 60 / 108 / 10,0 / 8,9 Watt 4,53 95 / 141 / 1,8 / 1,5 Watt 4,83 44 / 73 / 2,2 / 0,8 Watt 2,92Betriebsgeräusch: geringe / hohe Last 4% 0,2 / 0,4 sone 1,00 0,3 / 0,5 sone 1,00 0,2 / 0,9 sone 1,83 0,2 / 0,8 sone 1,83 0,3 / 0,7 sone 1,83Stromverbrauch�/�Betriebsgeräusch� Summe 10% Zwischennote 2,83 Zwischennote 3,11 Zwischennote 3,45 Zwischennote 3,63 Zwischennote 2,49Service (5 %)Garantiedauer 3% 12 Monate 4,33 24 Monate 2,67 24 Monate 2,67 12 Monate 4,33 24 Monate 2,67service-Hotline / deutsch / Wochenenddienst / Erreichbarkeit / durchgehend / per E-Mail erreichbar

1% 069/97927230 / ja / ja / 12 stunden / ja / ja

1,50 01805/010920 / ja / nein / 9 stunden / ja / ja

2,63 01805/776776 / ja / nein / 10 stunden / ja / nein

3,58 01805/009433 / ja / ja / 12 stunden / ja / ja

1,52 01805/121213 / ja / nein / 10 stunden / ja / ja

2,58

internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar

1% www.dell.de / ja / ja / ja / nein

2,25 www.asus.de / ja / ja / ja / ja

1,00 www.sony.de / ja / ja / ja / ja

1,00 www.apple.de / ja / ja / ja / ja

1,00 www.samsung.de / ja / ja / ja / nein

2,25

Service� Summe 5% Zwischennote 3,35 Zwischennote 2,33 Zwischennote 2,52 Zwischennote 3,10 Zwischennote 2,57Aufwertung/Abwertung – – – Aufwertung�mangels�

echter�Benotung�der�Geschwindigkeit�bei�Büro-�und�Multimedia-Programmen

-0,40 –

Testnote 100% gut 1,96 gut 2,07 befriedigend 2,57 befriedigend 2,73 befriedigend 2,98Preisurteil preiswert preiswert teuer zu�teuer günstigPreis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) 1749�Euro 1749�Euro 1999�Euro 2485�Euro 999�Euro

5. Platz

1.Platz

Dell�XPS�One�27 der 27-Zöller setzt sich mit seiner Top-Performance zu Recht auf die höchste stufe des siegertreppchens. Vor allem die Caching-ssd ist der Grund

für den reaktionsschnellen Betrieb: An-wendungen starten flott, und auch sonst gönnt sich der PC keine langen denk-pausen. der All-in-one fährt auch schnell hoch und herunter und ist somit rasch einsatzbereit. der Touch-Bildschirm zählt

zu den kontraststärksten im Testfeld, die scharfe Auflösung beläuft sich auf 2560 x 1440 Pixel. das kapazitive display lässt sich mit maximal zehn Fingern gleich-zeitig bedienen. Allerdings fehlt eine Fernbedienung im Lieferumfang, und die Entspiegelung des displays ist nur mittelmäßig. Top-Leistung

32 GB Puffer-ssd hohe Auflösunghoher stromverbrauch unter Last mittelmäßige Entspiegelung

++

––

+

Testnote gut� 1,96

Preisurteil preiswert

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 1749�Euro

2.Platz

Asus�ET2701INIT� die Ausstattung des Modells von Asus deckt sich fast mit dem Test-sieger, nur fehlt die Caching-ssd – was sich prompt in der Geschwindigkeits-

Wertung bemerkbar macht. dafür punktet der All-in-one mit dem besten Kontrast im Testfeld! Außerdem liefert der Hersteller noch einen externen subwoofer mit, der für wuchtige Bässe sorgt. die vorinstal-lierten Apps unterhalten die ganze Familie,

und eine Alternative zum kostenpflichtigen Mediacenter von Microsoft befindet sich ebenfalls auf der großzügig bemessenen Festplatte. Allerdings gönnt sich der Rechner im desktop-Betrieb mit 80 Watt zu viel strom. Und bei sonnenein-strahlung stört der mittelmäßig entspiegelte Bildschirm.Top-Kontrast

gute Leistung externer subwoofer hoher stromverbrauch mittelmäßige Entspiegelung

++

––

+

Testnote gut� 2,07

Preisurteil preiswert

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 1749�Euro

3.Platz

Sony�Vaio�L�SVL2412Z1E� der neue Vaio L ist ein richtiger Multimedia-PC: Er ist als einziger mit einem Blu-ray-Brenner ausgestattet und bietet von UsB 3.0 über HdMi bis

Firewire auch noch die Möglichkeit, in-halte in 3d wiederzugeben. das display ist allerdings das kontrastärmste im Test, die Helligkeit kann hingegen wieder punkten. Bei der vorinstallierten software gibt es mit sicherheit für jeden etwas, wobei der

Fokus natürlich auf Multimedia liegt. der stromverbrauch ist generell etwas zu hoch, vor allem im standby (Windows-Einstellung „Energie sparen“) – da sind es verschwenderische 10 Watt! des Weiteren messen wir mit 0,9 sone die höchste Betriebslautstärke unter Last, was aber noch verschmerzbar ist.Blu-ray-Brenner

Wiedergabe von 3d-inhaltenzu laut unter Last kontrastarmes display hoher stromverbrauch

+

––

+

Testnote befriedigend� 2,57

Preisurteil teuer

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 1999�Euro

4.Platz

Apple�iMac�27� Auch wenn der Betrieb unter Windows 8 überhaupt nicht vorgesehen ist, macht der All-in-one von Apple eine gute Figur – auch die installation via

Bootcamp ist sehr simpel. das Gerät darf sich sogar mit der besten spiele-Leistung und dem hellsten Bildschirm im Ver-gleichstest brüsten. Auch die Auflösung übertrifft Full-Hd und stellt inhalte knack-scharf dar. Mit den Anschlüssen schaut es

dagegen etwas mau aus, dafür verfügt der PC als einziger über zwei flotte Thunderbolt-Buchsen. Allerdings müssen sie auf einen Touchscreen verzichten, und der stromverbrauch ist nicht nur unter Last zu hoch. Auch die Betriebslaut-stärke ist mit 0,8 sone im Vergleich mit dem Testfeld recht hörbar.Top-spiele-Leistung

sehr heller Bildschirm zweimal Thunderboltsehr hoher stromverbrauch laut unter Last

++––

+

Testnote befriedigend� 2,73

Preisurteil zu�teuer

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 2485�Euro

5.Platz

Samsung�Series�5�500A2D samsung stellt den kleinsten All-in-one im Test, sowohl beim Pro-zessor als auch bei der Bildschirmdiagonale. die allgemeine Performance muss

sich nicht verstecken, nur bei spielen ist der Rechner definitiv überfordert. der Bildschirm weist darüber hinaus die ge-ringste Helligkeit im Vergleich zu den an-deren Geräten auf. samsung-User dürfen sich aber über die vielen vorinstallierten

und bereits bekannten Apps wie dem s-Player oder der s-Gallery freuen. die Umwelt-Werte gefallen mit zurückhaltenden Verbrauchszahlen: Unter Volllast messen wir lediglich 73 Watt. Aufgrund der gezeigten Leistung und dem güns-tigen Preis küren wir den Touch-PC zum Preis-Leistungs-sieger.geringer stromverbrauch

vorinstallierte samsung-Apps günstiger Preisschwache Prozessorleistung geringe displayhelligkeit

++

––

+

Testnote befriedigend� 2,98

Preisurteil günstig

Preis (unverb. Preisempfehlung des Herstellers) 999�Euro

Test-Sieger Preis-Leistungs-

Sieger

Preis-Leistungs-Sieger

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Microsoft Surface RT

tion aber dennoch. Surface-Geräte bieten ein Vollmagnesium-Gehäuse und eine Bild-schirmgröße von 10,6 Zoll (16:9) bei einem Gewicht von 680 Gramm oder circa 900 Gramm bei der Pro-Variante.Surface Standard: Das Surface Standard hat einen Einstiegspreis von 479 Euro (www.microsoft.com/surface). Es enthält einen ARM-Prozessor Nvidia Tegra 3, zwei GB RAM und einen SSD-Speicher mit 32 GB und läuft mit Windows RT. Für diesen Preis gibt es allerdings kein Touchcover oder Type-cover. Für ein Surface Standard mit größerer 64-GB-SSD plus Touchcover verlangt Micro-

Microsoft hält Tablets wegen der feh-lenden Tastatur für den produktiven Einsatz ungeeignet. Wer Texte und

Bilder bearbeiten will, muss tatsächlich mit einigen Unzulänglichkeiten leben. Die auf wenige Funktionen reduzierten Apps eignen sich vor allem zum Surfen, für den Konsum von Medien-Inhalten, für die Teilhabe an so-zialen Netzwerken oder für kleine Notizen. Wer mehr als schickes Design und finger-taugliche Apps erwartet und mit ernsthafter Büro-Software arbeiten will, fand bisher kein passendes Gerät. Diese Lücke soll Surface füllen.

Surface Standard und Surface ProDas Tastatur-Cover ist nicht das einzige, was die Surface-Varianten unter anderem einem iPad 4 voraushaben: Auf der Rückseite be-sitzt das Microsoft Surface einen ausklapp-baren Standfuß. Damit steht es nicht nur stabiler, zum Beispiel beim Filmeschauen, auch das Tippen auf der magnetisch ange-dockten Tastatur wird einfacher. Allerdings lässt sich der Neigungswinkel des Standfußes nicht verstellen. Das ist kein großer Nachteil, weil der Blickwinkel des Displays sehr groß-zügig ist – bequemer wäre eine Variationsop-

Microsoft Surface RT

Mit Windows 8 und Windows RT wird Microsofts Betriebs- system auch auf Tablets sinnvoll nutzbar. Microsoft will sich nicht auf ganz auf andere Hersteller verlassen und bietet mit Surface ein eigenes Hybrid- Gerät zwischen Ultrabook und Tablet an.

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Microsoft Surface RT

soft stattliche 679 Euro, damit freilich immer noch 20 Euro weniger als ein iPad 4 mit die-ser Speichergröße kostet.

Das andockbare Touchcover (Einzelpreis 120 Euro) ist eine Folientastatur, die zugleich als Abdeckung für das Tablet dienen kann. Noch deutlich besseren Tipp-Komfort bietet das andockbare Typecover (Einzelpreis 130 Euro). Das Typecover gibt es allerdings nur in Schwarz, das Touchcover in fünf mehr oder weniger schicken Farben (Schwarz, Weiß, Blau, Rot und Pink). Surface Pro: Neben dem Surface Standard mit Windows RT gibt es außerdem noch die Pro-Variante. Die entscheidenden Unter-schiede: Surface Pro enthält einen·Intel-Core-i5-Prozessor und 4 GB RAM, wahlweise 64 GB oder 128 GB auf der Festplatte. Als Be-triebssystem arbeitet Windows 8 Pro, das volle Kompatibilität zur x86/64-Windows-Software bietet. Das Surface Pro mit einem Touchcover kostet deutlich über 800 Euro, mit der 128-GB-SSD circa 900 Euro.Das Testgerät: Wir testen hier ein Surface Standard mit Windows RT, ARM-Prozessor, zwei GB RAM und 64 GB-Flash-Speicher. Das Tablet landet beim PC-WELT-Ver-gleichstest mit fünf Tablets im Mittelfeld auf Platz 3 nach dem iPad 4 und dem Samsung Ativ Smart PC (siehe Seite 162). In diesem Vergleichstest finden Sie auch die genauen Testergebnisse.

das Surface-Tablet reagiert flink – meistensAuf dem breiten Rand des 10,6 Zoll großen Bildschirms befindet sich unten ein Win-dows-Symbol, das als Sensortaste wie der Home-Button des iPad funktioniert und Sie jederzeit auf den Startbildschirm der Modern UI zurückbringt. Ansonsten steuern Sie das Surface abgesehen von der Lautstärkewippe links und dem Einschaltknopf oben am Ge-häuse mit dem Finger – und das geht extrem flüssig. Beim Wischen durch den Startbild-schirm sehen Sie kein Ruckeln, gleiches gilt fürs Blättern durch Fotoalben. Auch der Browser reagiert geschmeidig beim Scrollen und Zoomen, so dass am Surface schon ein wenig iPad-Feeling aufkommt.

Zwar benötigen die meisten Apps rund drei bis fünf Sekunden zum Starten. Bei vie-len dauert es sogar noch länger. Allerdings aktualisieren Apps wie Wetter, Sport, Finan-zen dabei ihren Inhalt, so dass die Startzeit auch vom Tempo der Online-Verbindung ab-

Microsoft Surface und Surface Pro

* 20 / 30 Euro Aufpreis für farbiges Touchcover / Typecover** die deutschen Preise für surface Pro waren bei Redaktionsschluss noch nicht offiziell (899 und 999 Us-dollar ohne Tastatur).

Surface Surface Pro

Hersteller Microsoft Microsoft

Internetadresse www.microsoft.com/surface www.microsoft.com/surface

Vertrieb nur online nur online

Technische Hotline 018 05/67 22 55 018 05/67 22 55

Garantie 24 Monate 24 Monate

Ausstattung

Maße in cm 27,5 x 17,2 x 0,93 27,5 x 17,3 x 1,34

Gewicht 680 g 900 g

Bildschirmgröße 10,6 Zoll (1366 x 768 max. Auflösung) 10,6 Zoll (1920 x 1080 max Auflösung)

Bildschirm-Multitouch 5-Punkt-Multi-Touch 10-Punkt-Multi-Touch

Prozessor nvidia Tegra 3 T30 (1,3 GHz) intel Core i5

Arbeitsspeicher 2 GB 4 GB

Flashspeicher 32 oder 64 GB 64 oder 128 GB

Kamera 2 2

Mikrofon 2 1

Stifteingabe nein ja (stift enthalten)

USB-Anschluss 1 x UsB 2.0 1 x UsB 3.0

Weitere Anschlüsse microsdXC, Headset, Mini-display, Touchcover microsdXC, Headset, Mini-display, Touchcover

Betriebssystem Windows RT Windows 8 Pro

Software Windows-standards und office 2013 RT Windows-standards

Preise

Preise 479 Euro (32 GB, ohne Tastatur) 579 Euro (32 GB / schwarzes Touchcover*) 679 Euro (64 GB / schwarzes Touchcover*)

ca. 685 Euro** (64 GB, ohne Tastatur) ca. 785 Euro** (64 GB / schwarzes Touchcover*) ca. 760 Euro** (128 GB, ohne Tastatur) ca. 860 Euro** (128 GB, schwarzes Touchcover*)

Tablet und notebook in einem: das surface-Tablet mit ausgeklapptem standfuß und dem Touchcover wirkt wie ein notebook.

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hängt. Der Lagesensor macht das Bild erst schmaler und dreht es anschließend – das sieht ungelenk aus und keinesfalls so ge-schmeidig wie auf dem iPad 4. Ansonsten be-merken Sie aber beim Surface und dem Nvi-dia-Prozessor Tegra 3 fast nie ein Tempo-Problem: Das Windows-RT-Tablet re-agiert im Gegenteil flüssiger als viele Android-Tablets mit demselben Prozessor.

Schnell im web

Im Browser-Test mit dem Sunspider-Bench-mark prüfen wir, wie schnell das Tablet Ja-vascript-Befehle verarbeiten kann, wie sie auf komplexen Webseiten typischerweise einge-setzt werden. Dabei zeigt sich das Surface fast so schnell wie das iPad 4. Etwas langsamer als das iPad, aber immer noch ordentlich,

schneidet es bei der durchschnittlichen Lade-zeit von Webseiten und bei der WLAN-Da-tenrate ab.

wo das Surface bremst

Einige nervige Tempo-Bremsen fallen uns im Test aber trotzdem auf: Zum Beispiel zeigt Word 2013 Buchstaben beim schnellen Tip-pen mit großer Verzögerung an – teilweise baut sich der Satz erst auf dem Bildschirm auf, wenn er fertig getippt ist. Auch bei ande-ren Apps, zum Beispiel der Mail-App, wieder-holt sich dieses Phänomen. Da hilft es auch nichts, die Rechtschreibprüfung zu deaktivie-ren – Surface kommt nicht hinterher.

Office 2013 ist in der Version „Home and Student“ als Preview-Edition vorinstalliert. Die endgültige Version bekommen Sie über

Windows-Update geliefert, sobald die Soft-ware final ist. Die Office-App lässt sich nur mit Tastatur und Touchpad bequem bedienen – für den Finger sind die Menüs zu klein.

Ähnliches gilt für viele Menüs im Desktop-Modus, den Windows RT ebenfalls mit-bringt: Im Windows-Explorer oder in der Sy-stemeinstellung mit den Menüs und Drop-Down-Feldern kommen Sie mit der Fingerbedienung nicht weit.

die Tastatur macht das Tablet zum NetbookDie Investition in die Touchcover-Tastatur (120 Euro) ist dringend anzuraten: Sie macht aus dem Tablet nicht unbedingt ein Note-book, aber wenigstens ein Netbook. Denn für kurze Texte erweist sich die flache Folienta-statur als überraschend praktisch, wenn Sie sich an den fehlenden Tastenhub und die feh-lende Druckrückmeldung gewöhnt haben –Tastatureingaben quittiert das Surface durch einen Ton. Klappen Sie das Cover auf die Ta-blet-Rückseite, sind die Tasten deaktiviert: Versehentliche Eingaben sind damit ausge-schlossen.

Wenn Sie viel auf dem Surface schreiben wollen, sollten Sie zum Typecover greifen: Es kostet 130 Euro. Damit wird das Surface zwar dicker (15,2 Millimeter gegenüber 12,8 Millimeter mit dem Touch Cover), aber kaum schwerer (897 zu 882 Gramm). Der Hub der mechanischen Tastatur ist nicht üppig, aber Sie spüren eine klare Rückmeldung.

Der Tastaturboden bietet eine ausreichende Stabilität, um auch mit dem Tablet auf den Knien einigermaßen schnell und sicher zu schreiben. Eine Notebook-Tastatur können Sie mit dem Type Cover aber nicht ersetzen, weil Sie auf den Chiclet-Designs aktueller Laptop-Tastaturen beim schnellen Schreiben weniger häufig die falsche Taste treffen. Beim Surface liegen die Tastenkappen ohne Ab-stand nebeneinander, und Fehltipper im Zehn-Finger-System sind dann keine Selten-heit.

Wie das iPad mit dem Smart Cover geht das Surface in Standby, wenn das Cover ge-schlossen ist, und wacht beim Öffnen wieder auf. Außerdem bietet es Spezialtasten für die Charms Bar der Modern UI. Insgesamt ist die Andock-Tastatur ein deutlicher Vorteil gegen-über einer Bildschirmtastatur – nicht nur, weil sie bequemer ist, sondern weil der ganze Bild-schirm sichtbar bleibt und nicht teilweise von der Onscreen-Tastatur verdeckt wird.

schicke Touch-Tastatur in verschiedenen Farbtönen: das andockbare Touchcover gibt es in den Farben schwarz, Weiß, Blau, Rot und Pink für 120 Euro.

Ausklappbarer standfuß: der Fuß ist eine einfache, aber praktische Lösung. der neigungswinkel lässt sich aller-dings nicht verstellen.

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Viele anschlüsse – fast wie ein NotebookEin Vorteil gegenüber anderen Tablets und insbesondere dem iPad sind die vielen An-schlüsse des Surface-Tablets: An seine USB-2.0-Buchse in Standardgröße können Sie wie bei einem Notebook Peripheriegeräte wie Drucker, Kamera oder eine externe Festplatte anschließen. Den internen Speicher erweitern Sie durch eine Micro-SD-Karte: Der Karten-leser befindet sich hinter dem Standfuß. Er ist relativ schlecht zu erreichen, wenn das Tablet gerade an der Steckdose hängt. Über einen Micro-AV-Ausgang können Sie das Surface mit einem zusätzlichen Adapter an einen VGA- oder einen HDMI-Monitor anschlie-ßen. Diese Adapter sind wie das Surface selbst nur über den Online-Shop von Micro-soft verfügbar und kosten jeweils 40 Euro (www.microsoft.com/Surface). Vorne und hinten hat das Surface jeweils eine Kamera mit 1280 mal 800 Bildpunkten und 720-Vi-deoauflösung. Sie bieten aber nur wenige Einstellmöglichkeiten und machen nur bei guten Lichtverhältnissen ordentliche Auf-nahmen, ansonsten sind die Fotos stark ver-rauscht.

Großer Bildschirm mit ordentlicher darstellungAuf dem 10,6-Zoll-Display zeigt das Surface 1366 x 768 Bildpunkte: Es besitzt anders als die meisten Android-Tablets ein Seitenver-hältnis von 16:9. Seine Punktedichte ent-spricht mit 148 ppi fast den 149 ppi, die ein 10-Zoll-Android-Tablet wie das Samsung Galaxy Note 10.1 mit 1280 x 800 Pixeln bie-tet: An die Bildschärfe eines Retina-iPads kommt das Surface nicht heran. Helligkeit und Kontrast sind ordentlich, aber nicht so überragend, dass Sie auch unter freiem Him-mel problemlos mit dem Surface arbeiten können. Die Darstellung ist sehr blickwinkel-stabil, Farben erscheinen neutral, allerdings nicht besonders kräftig.

Mobilität: Nicht ganz so gut wie beim iPadOhne Cover wiegt das Surface 682 Gramm und ist damit rund 40 Gramm schwerer als das iPad. Außerdem ist es nicht ganz so aus-dauernd: Seine Akkulaufzeit von rund acht Stunden bei der Videowiedergabe und über sechs Stunden beim WLAN-Surfen ist aber ordentlich: Die meisten Android-Tablets mit Tegra 3 schneiden ähnlich ab.

Noch fehlen apps im windows-StoreDie Bedienung ist flüssig, der Bildschirm or-dentlich, die Akkulaufzeit gut: Doch für ein wirklich gutes Tablet fehlt dem Surface noch etwas Entscheidendes – viele Apps. Zwar be-teuert Microsoft andauernd, dass die Anzahl der Programme im Windows-Store rasant wächst. Verglichen mit Apple und Android ist das Angebot aber immer noch sehr mager: Apps für Facebook, Dropbox und Google+ oder Maps fehlen beispielsweise. Und das ist wichtig, denn auf dem Surface Standard las-sen sich wie auf jedem RT-Tablet nur Pro-gramme aus dem Windows-Store installieren. Da das Betriebssystem auf der ARM-Platt-form läuft, können Sie keine normalen Win-dows-Programme installieren: Der Explorer zeigt sie zwar an, beim Installationsversuch bekommen Sie aber eine Fehlermeldung.

Flash und Multimedia

Einen Flash-Player gibt es nicht im Windows-Store. Er ist allerdings im Internet Explorer integriert, so dass Sie Flash-Inhalte aus dem Internet abspielen können – theoretisch. Denn Flash spielt das Surface nur von Seiten ab, die auf einer Kompatibilitätsliste von Mi-crosoft stehen. Laut Microsoft gilt das nur, wenn Sie die Seiten im Internet Explorer der Modern UI aufrufen. Im Test funktionierte aber auch kaum eine Flash-Seite mit der Desktop-Version des Internet Explorer – we-der Seiten für Browser-Games noch Strea-ming-Seiten.

Besser sieht es bei Multimedia-Inhalten aus: Mit dem Surface können Sie auf die Dienste Xbox Music und Xbox Video zu-

greifen: In den entsprechenden Shops kaufen Sie Musik und Filme beziehungsweise leihen Filme aus. Die Stereo-Lautsprecher reichen dafür aus: Sie klingen zwar nicht übermäßig kräftig, machen für Tablet-Verhältnisse aber ordentlich Dampf und verzerren auch bei ho-her Lautstärke nicht.

Fazit

Als Tablet ist das Microsoft Surface kaum schlechter als das iPad und mindestens ge-nauso gut wie Top-Android-Tablets. Aber eben auch nicht besser. Und da es für das RT-Tablet bislang viel weniger Apps gibt als für iPad und Android, steht das Surface insge-samt schlechter da. Ein Tablet kann es daher nicht ersetzen und trotz seiner Tastatur und den vielen Anschlüssen auch kein mobiles Notebook. Und als Netbook-Nachfolger ist das Surface zu teuer. Eine bessere Alternative sind wohl Windows-Tablets mit Intel Atom: Sie sind fast so sparsam, leicht und dünn wie das Surface, können aber die gewohnte Win-dows-Software ausführen und mit einer An-steck-Tastatur Tablet- und Notebook-Funk-tionen besser verbinden.

Thomas Rau/ha

die gängigsten Farben der Touchcover: Wer zum neutralen schwarz tendiert, sollte sich für das Typecover mit höherem Tipp-Komfort entscheiden.

Gut versteckt: der Micro-sd-Kartenleser befindet sich hinter dem standfuß.

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Asus Vivo Tab

droid und iOS sind da wesentlich genüg-samer. Tablets mit Windows RT und nur 32 GB bieten oft zu geringe Reserven für per-sönliche Multimedia-Daten.

Ebenfalls Standard auf den Vivo Tab sind die ARM-CPU Nvidia Tegra 3 und 2 GB Ar-beitsspeicher – beides wie bei Microsofts Surface-Tablet. Wählen kann der Kunde zwi-schen Modellen mit und ohne Tastatur-Dock sowie mit zusätzlichem 3G-Netz. Für die Modelle mit 3G zahlen Sie jeweils 100 Euro

Windows und Tablets – das passte bislang nicht zusammen. Mit Windows 8 und RT soll das anders werden. Das Asus Vivo Tab RT ist neben Microsofts Surface eines der ersten Tablets mit Windows RT.

W indows RT soll Microsofts Waffe im Kampf gegen Android und Apple werden: Ein schlankes Betriebssy-

stem auf Basis der sparsamen ARM-Archi-tektur, das auf leichten und flachen Tablets läuft. Eines der allerersten Geräte mit Win-dows RT ist das Asus Vivo Tab RT. Das Ta-blet mit 10,1 Zoll großem Bildschirm ist mit 538 Gramm ein echtes Leichtgewicht und mit 8,7 Millimetern Bauhöhe sehr flach: Op-tisch und haptisch kann es neben Top-Tablets

Asus Vivo Tab RT TF600T

wie dem Apple iPad oder einem Samsung Galaxy Note 10.1 auf jeden Fall schon mal überzeugen.

ausstattung des asus- TabletsAsus bietet das Vivo Tab standardmäßig mit 64 GB Flash-Speicher an. Der relativ große SSD-Speicher mit 64 GB ist fast notwendig, denn Windows RT genehmigt sich inklusive aller vorinstallierten Apps rund 15 GB. An-

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Asus Vivo Tab

mehr. Die offiziellen Preise beginnen bei 599 Euro. Dafür gibt es in jedem Fall eine relativ üppige Software-Ausstattung mit Office RT, Asus Web Storage, Asus Camera und wei-teren Programmen.

Unser Testgerät mit 64 GB SSD-Platte und dem Tastatur-Dock kostet 729 Euro. Damit ist das Asus Vivo Tab RT 100 Euro günstiger als ein vergleichbar ausgestattetes iPad und 80 Euro günstiger als die vergleichbare Vari-ante von Microsoft Surface.

Bedienung: So schnell war windows noch nieBeim Asus Vivo Tab RT überzeugt sofort die flüssige Bedienung: Sie wischen ohne merk-liche Verzögerung über die Kachel-Oberflä-che. Auch der Browser reagiert blitzschnell beim Scrollen und Blättern – das fühlt sich an wie beim iPad und flüssiger als bei den mei-sten Android-Tablets. Nur beim Zoomen macht sich ein kurzes Nachschärfen der Buchstaben bemerkbar.

Ähnlich zügig arbeiten die meisten Apps: Die Programme starten innerhalb von drei bis sechs Sekunden – sehr viele holen sich beim Start aktuelle Internet-Infos, was den Start je nach Online-Verbindung etwas ver-zögert. Beim erneuten Aufrufen sind die Apps in Sekundenbruchteilen verfügbar – so-fern Sie sie nicht vorher geschlossen haben. Sie bewegen sich sehr schnell selbst durch umfangreiche PDFs, und auch beim Abspie-len und Vorspulen von Full-HD-Videos zeigt das Asus Vivo Tab keine Aussetzer. Selbst opulentere Programme wie Office 2013 blei-ben beweglich: Nur bei sehr großen Excel-Tabellen und umfangreichen Dokumenten reagiert das Asus Vivo Tab zäh.

Schnelle-Bildschirm-Tasta-tur und docking-TastaturDie Bildschirm-Tastatur kann überzeugen: Sie reagiert schnell und zeigt Umlaute auf der ersten Hauptseite an, nur für Sonderzeichen und Ziffern müssen Sie die Seite wechseln. Die Tastatur-Anzeige lässt sich splitten: Da-mit können Sie sie mit den Daumen bedie-nen. Die Tasten fallen aber sehr klein aus, der Ziffernblock wird in der Bildschirmmitte platziert. Wird die Tastatur eingeblendet, schiebt Windows RT Eingabefelder wie „Weiter“ nach oben. Allerdings wird nicht immer die gesamte Seite kleiner skaliert: Die Bildschirm-Tastatur verdeckt dann Zeilen. Die Bildschirm-Tastatur bietet auch einen

Modus für handschriftliche Eingaben, die sie erstaunlich fehlerfrei interpretiert.

Besonders bequem ist natürlich die Einga-be über die Docking-Tastatur. Der Neigungs-winkel des Tablets lässt sich verändern, wenn es in der Tastatur sitzt. Der Druckpunkt der Tasten ist angenehm deutlich – und mit der Tastatur funktionieren natürlich auch Tasta-tur-Shortcuts zum Beispiel für Kopieren und Einfügen problemlos in Apps wie Office 2013. Spezielle Tasten für Windows 8 gibt es aber nicht. Die Docking-Tastatur leistet vor allem auf der klassischen Desktop-Oberflä-

che unentbehrliche Dienste. Denn selbst das angeblich für Touchscreens angepasste Office 2013 RT lässt sich nur unbequem per Finger bedienen. Die kleinen Menü-Einträge der Office-Programme treffen Sie besser mit dem Mauszeiger.

Um in der neuen Windows-Oberfläche an-genehm zu navigieren, ist das Touchpad al-lerdings zu klein und zu glatt. Die Docking-Tastatur hat neben ihrer Hauptfunktion auch noch einen vollwertigen USB-An-schluss. Am Tablet selbst können Sie USB-Geräte nur über einen kleinen Zwischenste-

Asus Vivo Tab RT TF600TAsus Vivo Tab RT TF600T

Hersteller Asus

Internetadresse von Asus www.asus.de/Tablet

Technische Hotline 018 05/01 09 20

Garantie 24 Monate

Ausstattung

Maße in cm 26,3 x 17,1 x 0,83

Gewicht 538 g

Bildschirmgröße 10,6 Zoll (1366 x 768 max. Auflösung)

Bildschirm-Multitouch 5-Punkt-Multi-Touch

Prozessor nvidia Tegra 3 T30 (1,3 GHz)

Arbeitsspeicher 2 GB

SSD-Speicher 64 GB

Kamera 2

Mikrofon 1

USB-Anschluss 1 x UsB 2.0 (Zwischenstecker)

Weitere Anschlüsse microsdXC, microHdMi, Headset

Betriebssystem Windows RT

Software Windows-standards, office 2013 RT, Asus Camera, Asus Web-storage

Preise

Preise (Januar 2013) ca. 599 Euro (ohne Tastatudock)

ca. 729 Euro (mit Tastaturdock)

ca. 829 Euro (mit Tastaturdock und 3G)

die Rückseite des Vivo Tab RT: das Tablet ist schmal, leicht und schick, geizt aber mit Anschlüssen.

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Asus Vivo Tab

cker (USB-Dongle) am allgemeinen Docking-Anschluss anschließen – der dient auch zum Aufladen des Geräts und zum An-schließen der Tastatur. Der wichtige, un-scheinbare USB-Zwischenstecker gehört zwar zum mitgelieferten Standardzubehör, ist aber ein prädestinierter Kandidat fürs Verges-sen, Verlieren oder Verlegen.

Um das Asus-Tablet aus seiner Docking-Tastatur zu entfernen, müssen Sie einen klei-nen Riegel links am Tablet nach unten schie-ben. Gleichzeitig müssen Sie mit der anderen Hand die Tastatur festhalten: Die Aktion ist etwas hakelig und funktioniert auch nicht be-sonders leichtgängig.

was mit windows rT geht ...

Vieles bei Windows RT funktioniert, wie Sie es von Windows gewohnt sind: Wenn Sie Pe-ripherie wie einen USB-Stick oder eine Fest-platte anschließen, können Sie deren Inhalte im Explorer anzeigen. Ein Drucker, den Sie

mit dem USB-Anschluss der Docking-Tasta-tur verbinden, wird sofort erkannt. Zip-Da-teien lassen sich über den Explorer entpa-cken. Und auch Office-Dokumente vom PC lassen sich problemlos mit dem RT Office auf dem Vivo Tab öffnen. Schließlich können Sie auf dem Vivo Tab wie von Windows gewohnt auch mehrere Benutzer einrichten und ver-walten.

Es gibt aber auch vieles, was bei RT anders ist als bei einem normalen Windows: Zum Beispiel funktionieren übliche Windows-Pro-gramme natürlich nicht auf RT – das Vivo Tab quittiert einen Installationsversuch folge-richtig mit einer Fehlermeldung und verweist für passende Anwendungen auf den Store von Microsoft. Der ist aber immer noch ziemlich leer: Zwar gibt es einige interessante Apps wie den Kindle-Reader von Amazon oder Wi-kipedia. Wichtige Anbieter wie Facebook, Dropbox oder Spotify suchen Sie aber ver-geblich. Damit verliert RT viel von dem Reiz,

den das klassische Windows ausmacht – das schier unerschöpfliche Angebot an Tools für jeden Zweck. Besonders deutlich wird dieses Manko beim Abspielen von Video- oder Mu-sikformaten, die Windows nicht unterstützt: Unter Windows installieren Sie einfach den passenden Codec und dann funktioniert es. Bei RT werden Sie in diesem Fall auf die pas-senden Apps verwiesen – und die gibt es (noch) nicht. Das gilt beispielsweise auch für Flash-Inhalte, die das Vivo Tab nicht abspie-len kann.

Auch das Austauschen von Dateien macht das Vivo Tab RT leider unnötig kompliziert: Anders als Android-Tablets taucht es nicht als Massenspeicher oder Multimedia-Gerät im Explorer auf, wenn Sie es an einen PC an-schließen. Sie müssen also den Umweg über das Netzwerk, über einen USB-Stick oder eine Micro-SD-Karte gehen – oder Cloud-Spei-cher nutzen.

ausstattung: HdMI und zwei KamerasUm einen externen Monitor anzuschließen, besitzt das Asus-Tablet einen Micro-HDMI-Ausgang. Außerdem hat das Asus Vivo Tab zwei Kameras. Die rückwärtige Kamera bie-tet eine Auflösung von 8 Megapixeln. Für Tablet-Verhältnisse löst sie verhältnismäßig schnell aus.

Die Bilder sind scharf und relativ rausch-arm, Farben wirken aber kalt. Videos nehmen beide Kameras in Full-HD auf. Die Sound-qualität der beiden Lautsprecher ist für Ta-blet-Verhältnisse in Ordnung, die Steuerung der Lautstärke über die Taste am Gerät erfor-dert hingegen sehr viel Gespür. Der Benutzer ist besser beraten, die Lautstärke in der jewei-ligen Software zu steuern.

Bildschirm: Helles display im 16:9-FormatDas Asus Vivo Tab zeigt auf seinem 10,1-Zoll-Bildschirm eine etwas höhere Auflösung und damit eine minimal höhere Punktdichte als die meisten Android-Tablets. Aber es bringt vor allem ein Seitenverhältnis von 16:9 mit, wodurch in den meisten Videos die schmalen Balken oben und unten entfallen, die auf An-droid-Tablets sichtbar sind.

die Tastatur ist nicht stan-dard: das Tablet wird mit und ohne die docking-Tastatur an-geboten. die Preisdifferenz beträgt etwa 130 Euro.

die Tastatur besitzt einen vollwertigen UsB-Anschluss. Am Gerät selbst benötigen sie einen (beiliegenden) Zwischenstecker für den Anschluss von UsB-Geräten.

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Asus Vivo Tab

Und außerdem funktioniert die gleichzei-tige Anzeige zweier Apps unter Windows 8 (Snap View) erst aber einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.

Der Bildschirm strahlt sehr hell und lässt sich daher auch draußen gut ablesen – außer wenn Sie direkt im Sonnenlicht stehen. Far-ben verlieren auf dem IPS-Panel nur ganz leicht an Sättigung, wenn Sie nicht aus dem idealen Blickwinkel aufs Display schauen. Allerdings zeigt das Vivo Tab auch sehr kräf-tige Farben, die besonders bei Hauttönen übertrieben satt ausfallen. Andererseits gera-ten dunkle Bereiche schnell ins undifferen-ziert Schwarze.

Geschwindigkeit: Schneller Browser, lahmes wLaNDas Asus Vivo Tab bringt auch komplexe Webseiten schnell auf den Bildschirm: Das belegt der Browser-Test Sunspider. Fürs ange-nehme Surf-Erlebnisse sorgt der Internet Ex-plorer, denn Android-Tablets mit demselben Prozessor schneiden im Sunspider schlechter ab. Nur die mäßigen WLAN-Datenraten ent-täuschen im Test.

Mobilität: der große SchwachpunktEine eher mäßige Akkulaufzeit verhagelt dem Asus Vivo Tab RT eine deutlich bessere Platzierung in unserem Tablet-Vergleichstest: Nur knapp sieben Stunden bei der Videowie-dergabe und rund 4,5 Stunden beim WLAN-Surfen sind für ein Top-Tablet zu wenig – da kann es noch so leicht und flach sein. Wäh-rend das Asus-Tablet in den meisten Tests nahe ans iPad und die besten Android-Ta-blets herankommt, fällt es bei der Ausdauer ins Mittelfeld zurück.

Die Docking-Tastatur bringt einen Akku mit: Die Laufzeit verlängert sich dadurch um vier beziehungsweise drei Stunden. Aller-dings wiegt das gedockte Tablet dann knapp 1100 Gramm und ist dann also schon fast so schwer wie ein Ultrabook.

asus Vivo Tab rT im Test: FazitDas Asus Vivo Tab RT sorgt für ein ganz neues Windows-Gefühl: So flüssig ließ sich ein Microsoft-Betriebssystem noch nie auf einem Tablet bedienen. Auch sonst macht das RT-Tablet einen guten Eindruck: Die Aus-stattung stimmt, die Bildschirmqualität eben-so. Die optionale, aber empfehlenswerte Do-cking-Tastatur sorgt dafür, dass Sie Windows 8 auch im klassischen Desktop-Modus sehr bequem bedienen können.

Die mäßige Akkulaufzeit beim Internet-Surfen verhindert aber, dass sich das Vivo Tab im Vergleich mit einem iPad 4 oder auch einem Samsung Galaxy Note 10.1 behaup-

ten kann. Auch die Systembasis mit Windows RT ist aktuell eher noch ein Wettbewerbs-nachteil: Das App-Angebot muss sich noch verbessern, wenn sich Windows 8 und Win-dows RT als ernsthafte Konkurrenz für die besten Apple- und Android-Tablets etablie-ren wollen. Dass die SSD-Festplatte unter Windows RT standardmäßig Bitlocker-ver-schlüsselt ist und damit hohe Sicherheit bei Diebstahl bietet, kann diese Nachteile nicht kompensieren: Das Tablet landet beim PC-WELT-Vergleichstest mit fünf Tablets nur auf Platz 4 (siehe Seite 162). In diesem Ver-gleichstest finden Sie auch die genauen Test-ergebnisse.

Thomas Rau/ha

das schicksal aller Windows-RT-Geräte: die klassischen x86/64-Windows-Programme sind auf diesem Betriebssystem nicht ausführbar. daher ist ein besser gefüllter Windows-store mit RT-Apps dringendes desiderat.

die standard-Hardware des Asus-Tablets: neben dem flotten Quad-Core-Prozessor und zwei GB Arbeitsspeicher ist eine 64-GB-ssd standard im Asus Vivo Tab – eine angemessene Größe für Windows RT.

Hybrid-Gerät: Mit zugeklappter docking-Tastatur gleicht das Asus-Tablet einem Ultrabook.

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Samsung Ativ Smart PC Samsung Ativ Smart PC

mit Intel-Atom-Prozessor, zwei GB Arbeits-speicher und einem 64-GB-Flashspeicher ist ebenfalls bei allen drei Geräten identisch. Auf allen Varianten läuft die Standard-Edition von Windows 8. Die Tastatur bietet den zu-sätzlichen Komfort zweier weiterer USB-An-schlüsse. Für absolut Kompromisslose gibt es ferner noch einen Ativ Smart PC Pro mit In-tel Core i5, vier GB RAM, 128 GB SSD und Windows 8 Pro für circa 1400 Euro.

Wenn schon Windows 8 – dann richtig: Das verspricht das 11,6-Zoll-Ta-blet Samsung Ativ Smart PC. Denn hier laufen auch normale Windows-Programme. Das Gerät ist ein gutes Tablet, aber kein Notebook-Ersatz.

A uf dem Tablet-PC von Samsung mit 11,6-Zoll-Bildschirm läuft ein richtiges Windows 8. Statt des ARM-basierten

Windows RT wie auf dem Microsoft-Tablet Surface oder dem Asus Vivo Tab arbeitet hier eine 32-Bit-Version von Windows 8 mit einem Intel-Atom-Prozessor. Folglich ist das Gerät mit allen klassischen Windows-Pro-grammen kompatibel und nicht auf die Apps aus dem Windows-Store angewiesen.

Ativ Smart PC im Test

das Testgerät und seine VariantenSamsung bietet den Ativ Smart PC in drei Va-rianten an: Als pures Tablet ohne Tastatur für circa 700 Euro, inklusive Tastatur für circa 800 Euro, schließlich noch das Gerät mit Ta-statur und 3G-Netz für etwa 900 Euro. WLAN und Bluetooth gehören wie bei jedem aktuellen Gerät zur selbstverständlichen Standardausstattung. Die sonstige Hardware

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Samsung Ativ Smart PC

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Samsung Ativ Smart PC

Für unseren Test diente das Einstiegsmo-dell für 700 Euro, das abgesehen vom 3G-Netz die Leistungswerte der Ativ-Smart-Rei-he repräsentiert. Dem Einstiegsmodell fehlt zwar auch die Tastatur, doch in der Win-dows-8-Kacheloberfläche stört das nicht weiter: Hier lässt sich das Tablet schnell und flüssig mit dem Finger bedienen. Auch der Browser reagiert umgehend auf Fingergesten. Apps starten in rund zwei Sekunden. Nur der Lagesensor lässt sich mit dem Drehen des Bild inhalts etwas zu viel Zeit.

Bedienung: Stift statt TastaturWie auf allen vergleichbaren Geräten vermis-sen Sie Maus und Tastatur sofort, wenn Sie von der Modern UI von Windows 8 auf den klassischen Windows-Desktop wechseln: Die Bedienung ist mühsam, weil Sie mit dem Fin-ger Probleme haben, kleine Icons zu treffen oder Schieberegler zu verstellen. Gut daher, dass Samsung einen Stift beiliegt: Damit wer-den Sie in der Desktop-Oberfläche deutlich treffsicherer. Etwas nervig an diesem Zube-hör: Der Stift lässt sich nur mit relativ hohem Kraftaufwand aus seinem Einschub rechts unten im Gehäuse herausziehen.

Spezielle Samsung-apps für den StiftWie auf dem Smartphone Galaxy Note oder dem Tablet Galaxy Note 10.1 hat Samsung spezielle Stift-Apps auf dem Windows-8-Ta-blet vorinstalliert. Mit S-Note machen Sie beispielsweise handschriftliche Notizen oder Zeichnungen. Allerdings ist die Erkennungs-rate des Stifts bescheiden: Nur wenn Sie sehr deutlich schreiben, können Sie die umgewan-delten Texte ohne Nachbearbeiten verwen-den.

Neben dem S-Player, einer Multimedia-App für Fotos, Musik und Videos sowie S-Gallery, einer Fotosammlung, in der sich Aufnahmen nach Datum oder Personen auf dem Bild sortieren lassen, gibt es die App Fa-mily Story: Hier können Sie eine Gruppe gründen, mit der Sie Fotos, Memos oder Ter-mine teilen – auch über das Internet und ver-schiedene Geräte-plattformen hinweg: Die Daten liegen im Cloud-Speicher, auf den Sie über bestimmte Tablets, Smartphones oder Fernseher aus dem Hause Samsung zugreifen können. Eingeladene Mitglieder bekommen eine vierstellige Identifikationsnummer per SMS geschickt, über die sie sich authentifizie-

ren. Außerdem brauchen alle Mitglieder ein Samsung-Konto, um die App nutzen zu kön-nen.

Schnell als Tablet – lahm als NotebookAls Tablet arbeitet der Samsung Ativ Smart PC schnell: Das belegt der Browser-Test Sun-spider, in dem das Windows-Tablet selbst das iPad 4 schlägt. Auch HD-Videos bereiten dem Smart PC keine Probleme. Als Note-book-Ersatz macht das Tablet aber keine so gute Figur, denn seine Rechenleistung liegt höchstens auf Netbook-Niveau. Das kann nicht wirklich überraschen, denn er arbeitet mit einem Intel-Atom-Prozessor.

Der Z2760 schlägt die aktuelle Netbook-Variante Atom N2600 nur dank seiner hö-heren Taktrate von 1,8 GHz im CPU-Test Cinebench. Dank Flash-Speicher und zwei GB RAM reagiert der Ativ Smart PC in vie-len Situationen gefühlt etwas flinker als ein Netbook.

Sie merken dennoch häufig, dass Sie mit einem untermotorisierten Rechner unter-

wegs sind: Nach dem Vorspulen von Videos dauert es teilweise einige Sekunden, bis der Film wieder einsetzt. Ist das Tablet schon mit einer Aufgabe beschäftigt, braucht es für eine weitere sehr lange – so zum Beispiel, wenn Sie die Installation von mehreren Program-men gleichzeitig starten.

Auch der Leistungstest mit PC Mark 7 be-legt, dass das Samsung-Tablet nur auf Net-book-Niveau arbeitet: Im Lightweight-Test

Ativ Smart PC Ativ Smart PC Pro

Hersteller samsung samsung

Internetadresse www.samsung.de www.samsung.de

Technische Hotline 018 05/726 78 64 01805/7267864

Garantie 24 Monate 24 Monate

Ausstattung

Maße in cm 30,7 x 18,9 x 1,01 34,6 x 18,4 x 12,9

Gewicht 744 g (mit Tastatur 1480 g) 890 g (mit Tastatur 1600 g)

Bildschirmgröße 11,6 Zoll (1366 x 768 max. Auflösung) 11,6 Zoll 1920 x 1080 max. Auflösung)

Bildschirm-Multitouch 5-Punkt-Multi-Touch 10-Punkt-Multi-Touch

Prozessor intel Atom Z2760 (1,8 GHz) intel Core i5

Arbeitsspeicher 2 GB 4 GB

SSD-Speicher 64 GB 128 GB

Kamera 2 2

Mikrofon 2 1

USB 1 x UsB 2.0 1 x UsB 3.0

Weitere Anschlüsse microsdXC, microHdMi, Headset microsdXC, microHdMi, Headset

Betriebssystem Windows 8 (32 Bit) Windows 8 Pro (64 Bit)

Software Windows-8-standards, samsung Allshare / Chat on / s-Player / s-Gallery

Windows-8-Pro-standards, samsung Allshare / Chaton / s-Player / s-Gallery

Preise

ca. 700 (ohne Tastatur und ohne 3G-netz) ca. 1400 Euro (Tastatur, 3G standardmäßig)

ca. 800 (mit Tastatur)

ca. 900 (mit Tastatur und 3G-netz)

Samsung Ativ Smart PC

Präziser mit stifteingabe: der stift ist vor allem auf dem klassischen desktop willkommen. das Herausziehen aus dem Einschub erfordert etwas Kraftaufwand.

Page 179: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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Samsung Ativ Smart PC Samsung Ativ Smart PC

liegt es nur hauchdünn vor Netbooks mit dem Atom N2600. Verglichen mit einem Core-i3-Notebook ist das Windows-Tablet nur halb so schnell.

der atom-Prozessor bringt wenig GrafikkraftDa die Grafikeinheit des Atom Z2760 nur DX9 unterstützt, ist an aktuelle Spiele nicht zu denken. Doch auch einfachere Apps wie Angry Birds Start Wars oder Reckless Racing Ultimate fühlen sich zäh an oder ruckeln sichtbar, wenn viele Gegner unterwegs sind. Dabei sind diese Spiele grafisch nicht wirk-lich aufwendig. Flash immerhin funktioniert problemlos: Die moderne Variante des Inter-net Explorer geht allerdings nur auf Seiten, die auf Microsofts Kompatibilitätsliste ste-

hen; der Internet Explorer im Desktop-Mo-dus hat diese Beschränkung nicht. Allerdings funktionierte im Test die ZDF-Mediathek gar nicht, die der ARD ließ sich immerhin über ein Plug-in im Windows Media Player abspielen.

Produktiv arbeiten auf dem ativ Smart PCMit gebremster Leistung arbeitet das Sam-sung-Tablet auch bei Produktiv-Anwen-

dungen wie Office 2010. Das Office-Paket können Sie unter Windows 8 übrigens nur als Testversion herunterladen, eine Starter-Vari-ante wie unter Windows 7 gibt es nicht mehr. Da Sie als Download nur die übliche Variante bekommen und keine wenigstens halbwegs Touch-angepasste Version wie Office 2013 unter Windows RT, schmerzt die fehlende Ta-statur um so mehr. Insgesamt lässt sich Office aber auf dem Samsung-Tablet gut bedienen: Das Öffnen von großen Dateien dauert et-was, ebenso die Folienvorschau in Power-point. Das Blättern oder Zoomen der Folien ruckelt dann aber schon wieder störend. Und Sie werden das Gefühl nicht los, dass derar-tige Aktionen auch auf einem Tablet eigent-lich schneller gehen müssten.

Weitere Eigenheiten sind nicht dem Gerät anzulasten, sondern dem Betriebssystem Win-dows 8: Wenn Sie tippen wollen, verdeckt die Bildschirm-Tastatur das halbe Display. Und im klassischen Desktop-Modus erscheint die Bildschirm-Tastatur bei Eingabefeldern oder Texteditoren leider nicht automatisch: An-ders als in der Modern UI müssen Sie diese also immer erst über das Tastatur-Icon in der Taskleiste aufrufen und danach wieder manu-ell schließen. In vielen Fällen erweist sich die altebekannte Onscreen-Tastatur aus dem Windows-Zubehör als bessere Lösung als die neue Windows-8-Tastatur.

Selbst der Split-Screen-Modus, mit dem auch unter der modernen Windows-Oberflä-che das Nebeneinander zweier Task-Fenster möglich ist, erweist sich in der Praxis als nicht optimal: Die Anwendung im schmaleren Fen-ster ist meist zu klein, um mit ihr arbeiten zu können. Der Wechsel zwischen zwei Tasks ist also immer mit dem Verschieben des Trenn-balkens verbunden.

Bildschirm: Groß und hohe auflösungDer Bildschirm des Ativ Smart PC bietet eine große Diagonale und eine hohe Auflösung: In Kombination gibt das aber keine hohe Punktedichte, sie entspricht der des älteren iPad 2. Dadurch wirken Menüschriften etwas pixelig, was zum Beispiel in der Charms-Bar

Windows 8 statt RT: der samsung Ativ smart PC bietet ein vollwertiges Windows, das alle klassischen

Windows-Programm unterstützt.

Rückseite des samsung des Ativ smart PC: das Gehäuse besteht aus Kunststoff und ist etwas glatt.

schlank ist schick: Mit 10,1 Millimeter Bauhöhe ist das samsung-Ativ-smart-Tablet mit vollwertigem Windows 8 nur gering-fügig dicker als seine Android-Brüder vom selben Hersteller.

Page 180: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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Samsung Ativ Smart PC

auf dem Ativ Smart PC die komplette klas-sische Windows-Software installieren, aber die meisten Programme sind weder auf die Fingerbedienung noch auf die magere Re-chenleistung des Atom-Prozessors abge-stimmt.

Erst mit einer Tastatur und einem stär-keren Prozessor könnte der Samsung Ativ Smart PC tatsächlich Tablet und Netbook überflüssig machen. Beides bietet nur der Ativ Smart PC Pro, für den Sie dann aller-dings mehr als den doppelten Preis des Ein-stiegsmodells bezahlen.

Beim PC-WELT-Vergleichstest mit fünf Ta-blets kann das Einsteigermodell des Ativ Smart PC dennoch einen guten zweiten Platz nach dem iPad 4 und noch vor Microsofts Surface erzielen (siehe Seite 162). In diesem Vergleichstest finden Sie auch die genauen Testergebnisse.

Thomas Rau/ha

von Windows 8 auffällt. Die Helligkeit ist gut, der Kontrast ebenfalls. Allerdings ist das Display nicht so blickwinkelstabil, wie man es bei aktuellen Tablets gewohnt ist: Farben verblassen etwas bei seitlicher Draufsicht und selbst bei idealem Blickwinkel würde man sie sich kräftiger wünschen. Zudem stö-ren die Reflexionen auf der spiegelnden Bild-schirmoberfläche.

Mobilität: Kein Leichtge-wichtDas Samsung-Tablet ist auch ohne Tastatur verhältnismäßig schwer, und durch sein Dis-play auch größer als die meisten Tablets. Sei-ne Akkulaufzeit geht in Ordnung, Spitzen-Tablets schaffen aber durchaus eine bis zwei Stunden mehr bei der Videowiedergabe oder dem WLAN-Surfen.

Immerhin kann in dieser Disziplin der sparsame Atom-Prozessor glänzen. Außer-dem benötigt das Samsung-Tablet wegen sei-ner geringen Abwärme keinen Lüfter und erwärmt sich im Betrieb auch kaum. Das be-deutet flüsterleisen Betrieb. In diesem Punkt ist es einem echten Tablet wieder deutlich nä-her als einem Net- oder Notebook.

ausstattung: anschluss-freundlich wie ein NetbookDie Ähnlichkeit zum Netbook wird bei den Anschlüssen wieder größer: Anders als bei den meisten Tablets können Sie an die USB-Buchse des Ativ Smart PC ohne Probleme eine externe Festplatte, eine Kamera oder einen Drucker anschließen. Die meisten Peri-pheriegeräte werden wie bei Windows ge-wohnt automatisch erkannt. Per Micro- HDMI können Sie einen externen Monitor anschließen, und der Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern. Das wird auch bei 64 GB Speicher unter Umständen not-wendig, denn Windows 8 macht sich breiter als Android oder iOS.

Um mehr Platz zu schaffen, hat Samsung daher schon mal vorab die Recovery-Partiti-on verkleinert: Wenn Sie Windows 8 damit erneut installieren, fehlen danach allerdings die Samsung-Tools: Damit sind rund 40 GB auf dem Tablet für eigene Benutzerdateien verfügbar.

Samsung-Apps und Treiber können Sie über ein installiertes Tool nachladen. Im Test funktionierte das nicht, der entsprechende Server war nicht erreichbar: Inzwischen ist dieses Problem laut Samsung gelöst. Außer-

dem besitzt das Samsung-Tablet zwei Kame-ras. Die rückwärtige Kamera nimmt mit 8 Megapixel auf und löst schnell aus. Es dauert aber kurz, bis das Bild gespeichert wird und eine weitere Aufnahme möglich ist – auch hier werden Sie durch den Atom-Prozessor gebremst.

Samsung ativ Smart PC: das FazitDer Samsung Ativ Smart PC will eine Mi-schung aus Tablet und Netbook sein, aber die Summe ergibt weniger als die Teile. Als Tablet überzeugt er mit flüssiger Bedienung, gutem Bildschirm und ordentlicher Akku-laufzeit. Das bieten aber auch viele andere Tablets, selbst günstigere, zum Beispiel das Samsung Galaxy Tab 2 10.1 und natürlich das iPad 4.

Für das echte Netbook-Gefühl fehlt dem Einsteigermodell die Tastatur. Zwar lässt sich

100 Euro Aufpreis für Tastatur: damit ähnelt das Tablet einem note-book, ohne aber annä-hernd dessen Leistung zu erreichen.

die Bildschirmtastatur von Windows 8 beansprucht auf Tablets den halben Bildschirm. Auf dem desktop ist die alte Windows-Variante (hier im Bild) die etwas bessere Lösung.

Page 181: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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Smartphone HTC 8X Smartphone HTC 8X

Neues Betriebssystem: windows Phone 8Dank aufgebohrtem Kachelkonzept können Sie bei Windwos Phone 8 die Kacheln in drei Größen auf dem Bildschirm ablegen. Die kleinste Kachelgröße erlaubt es, deutlich mehr Anwendungen im sichtbaren Bereich des Startscreens abzulegen. Denn das ist ein bekannter Nachteil des Windows-Systems: Es legt alle Apps auf den Startbildschirm. Wenn Sie viele Apps nutzen, müssen Sie lange scrollen, bis Sie die Anwendung gefunden ha-ben. Ein einfacher Wisch nach links wie bei Android, der den Blick auf ein gutes Dutzend Apps auf einmal freigibt, hilft da nicht weiter.

Auch auf Widgets müssen Sie bei Windows Phone 8 verzichten. Allerdings bietet Win-dows Phone nun interaktive Apps, die Ihnen

Quell

e: ©

HTC

HTC kann nicht nur Android, sondern bie-tet auch Smartphones mit Windows Phone 8: Das Premium-Modell heisst HTC Windows Phone 8X. Was dieses Smartphone besser kann als die Android-Konkurrenz, verrät dieser Test.

D as HTC 8X ist eine Freude für Augen und Hände: Es kommt neben dem konservativen Schwarz noch in drei

knalligen Farben. Die Rückseite aus Polycar-bonat ist mit einer Soft-Touch-Schicht gum-miert, damit das Smartphone nicht aus der Hand rutscht. Die Oberfläche bringt aber ei-nen Nachteil mit sich: Fingerabdrücke sind auf der Rückseite recht schnell dauerhaft zu sehen. Wer nicht auf ein Cover à la Pom-mestüte steht, sollte eine Hülle über das Smartphone stülpen.

Handhabung und display

Das 4,3 Zoll große Display des HTC Win-dows Phone 8X bietet einen weiten Einblick-winkel und ausgezeichnete Bildschärfe. Mit der HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixeln

HTC Windows Phone 8X im Test

sehen Filme, Webseiten und Fotos top aus. Die Farben überzeugen weniger: Wer Samsungs AMOLED-Display mit tiefen Schwarz und sehr kräftigen Farben gewohnt ist, wird die Farben auf dem Super-LCD2-Bildschirm etwas blass finden. Und bei Sonne muss man etwas mehr Spiegelung in Kauf nehmen.

An der Oberseite des Smartphones wird eine Micro-SIM-Karte eingeschoben – ähnlich wie beim iPhone. Das dazu nötige Stechwerk-zeug liefert HTC mit. Einen Steckplatz für eine Micro-SD-Karte gibt es dagegen nicht. Wer mehr Speicher braucht, kann auf Micro-softs Skydrive-Cloud ausweichen. Dorthin lassen sich Musik, Videos und Dokumente auslagern und zwischen dem HTC 8X und anderen Windows-Geräten synchronisieren.

Page 182: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

Smartphone HTC 8X

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Smartphone HTC 8X

beispielsweise die letzte eingegangene Mail, das Wetter oder andere Informationen direkt aus dem Netz anzeigen. Das funktioniert üb-rigens auch beim Sperrbildschirm: Sie kön-nen sich dort Ihre Termine, Mails oder das Wetter anzeigen lassen.

Kinderecke für Mitbenutzer

Wenn Sie den Sperrbildschirm nach links wegschieben, kommen Sie in die Kinderecke – sofern Sie diese Funktion eingerichtet ha-ben. Der Nachwuchs kann hier auf vorher festgelegte Funktionen (Spiele, Musik, Vi-deos, Anwendungen) zugreifen, ohne aus Versehen teuer zu telefonieren oder im Inter-net zu surfen.Die Einrichtung ist einfach: Sie legen ein Passwort für den Zugriff auf das Smartphone fest. Anschließend definieren Sie, was Ihr Kind in der Kinderecke darf. Schalten Sie das Smartphone ein, gelangt der Nachwuchs mit einem Wisch nach links in die Kinderecke.

Auf dem HTC 8X kann das Kind neben Spielen zum Beispiel die Kamera und die Fo-toverbesserung von HTC nutzen. Knack-punkt: Über die „Fotoverbesserung“ bekom-men Sohn und Tochter Zugriff auf alle Fotos. Nicht jugendfreie Bilder sollten Sie mit Ihrem Smartphone daher nicht fotografieren.

Ebenfalls als familienfreundlich erweisen sich die „Räume“, die man in den Kontakten anlegen kann. Hier können Sie chatten und Kalender, Fotos oder Notizen teilen. Sie kön-nen noch weitere Räume anlegen, zum Bei-spiel für Freunde. Das funktioniert allerdings nur zwischen Windows-Phones.

NFC – Near Field CommunicationDank NFC können Windows-Phones zum Austausch von Bildern, Musik, Videos, Visi-tenkarten und Dokumenten verwendet wer-den. Für Fans von bargeldlosem Bezahlen bietet das HTC 8X die „Brieftasche“. Die speichert Bonuskarten, Gutscheine, Kredit-karten und Mitgliedsausweise im Smart-phone. Sie müssen dazu Ihre Kreditkarten-daten eingeben und abspeichern. Wollen Sie an der Kasse bezahlen, nutzen Sie ihr Smart-phone für die Transaktion. Die Daten wer-den per NFC-Technik übertragen.

Internet und GeschwindigkeitMit dem Internet Explorer 10 ist Surfen deutlich schneller geworden. Der Browser-

Benchmark bestätigt das eindrücklich: Erstmals wurden weniger als 1000 Millisekunden Reaktionszeit gemes-sen. Leider passt der Browser die Web-seite beim Zoomen nicht automatisch auf die gezoomte Größe an, so dass Sie die Seite beim Lesen hin- und her schieben müssen – da sollte Microsoft nachbessern. Auch sonst lässt Sie das HTC 8X nicht warten: Der Dual-Core-Prozessor, ein Snapdragon S4 mit 1,5 GHz, holte im Benchmark 229 Punkte. Damit reiht er sich vorn ein und ist spieletauglich.

Mobilität: durchschnitt-licher akkuDas HTC-Gehäuse besteht aus einem Stück. Der Akku ist fest verbaut und nicht wechselbar. Mit 1800 mAh hat HTC auch nicht die größtmögliche Kapazität verbaut. Dennoch kommen Sie bei durchschnittlicher Nutzung auf bis zu zwei Tage, bevor Sie nachladen müssen. Im Test Dauer-Surfen schaffte das HTC 8X rund 6 Stunden und 35 Minuten. Damit liegt das Smartphone im Durchschnitt – bei einem Gewicht von nur 130 Gramm.

Multimedia: Kamera mit SchwächenDie 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitzlicht kann aus dem Schlafmo-dus direkt über die mechanische Kamerata-ste gestartet werden und ist nach etwa einer Sekunde einsatzbereit. Sie macht Fotos mit natürlichen Farben und spielt ihre Stärke bei wenig Licht aus. Eine f2.0-Blende sorgt da-für, dass die Bilder wenig Bildrauschen auf-weisen. Die Schärfe könnte aber höher sein.

Anders als bei Android-Smartphones von HTC bietet die Kamera im 8X keine Schnell-schussfunktion, keine Makroaufnahmen und keine Motivprogramme oder Panorama-funktion. Immerhin gibt es eine Gesichtser-kennung. Weitere Kamerafunktionen müssen Sie sich unter dem Stichwort „Linsen“ selbst herunterladen. Videos werden mit 1080p und Stereosound aufgezeichnet. Wenn Sie zu schnell schwenken, ist das Bild unscharf, weil der Autofokus eine gewisse Zeit benötigt, um erneut scharfzustellen.

Die Frontkamera kommt bei Skype und Videotelefonaten zum Einsatz. Sie bietet eine Auflösung von 2,1 Megapixeln und besitzt eine f2.0-Blende und eine Weitwinkellinse.

Fazit: auf augenhöhe mit android-Konkurrenten Das HTC Windows Phone 8X liegt gut in der Hand und arbeitet dank Dualcore-Prozessor mit 1,5 GHz sehr flott. Auf dem 4,3 Zoll großen Display sind alle Inhalte gut lesbar. Die Bedienung von Windows Phone 8 ist ein-fach: Der Startbildschirm bringt Sie zu allen Lieblings-Apps.

Der Knackpunkt ist die Kamera: Ver-glichen mit den Funktionen, die ein Android-Smartphone mit 8-Megapxiel-Kamera bietet, müssen Sie beim Windows Phone 8X by HTC Abstriche machen. Dafür bekommen Sie Funktionen wie eine kostenlose Offline-Navigation, die mobile Brieftasche, die Kin-derecke oder Microsoft Office. Das suchen Sie bei anderen Smartphone-Systemen zum Teil vergeblich.

Die genauen Testergebnisse finden Sie in der Tabelle auf Seite 188.

Yvonne Göpfert

satte Gehäusefarben: das HTC Windows Phone 8X gibt es neben kon-servativem schwarz in knalligem Blau, Gelb und Rot.

schnelles und flüs-siges Windows Phone 8: das Be-triebssystem im HTC 8X hat noch kleinere defizite im Bedien-konzept, überzeugt aber bei der Lei-stung.

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HTC

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HTC

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Smartphone Nokia Lumia 820 Smartphone Nokia Lumia 820

Karte. Das Entfernen dieser Rückseite ist mit Fummelei verbunden. Am besten schalten Sie das Gerät zuvor ab, denn beim Öffnen fällt der Akku heraus. Nun gehen Sie mit Ihrem Fingernagel am oberen rechten Eck zwischen Schale und Display. Dann drücken Sie die Abdeckung nach hinten, so dass ein kleiner Spalt entsteht. Das gleiche Spiel setzen Sie auf der linken Seite fort – klingt leichter, als es wirklich ist.

Internet und Geschwindig-keit: Gute PerformanceHerzstück des Lumia 820 ist die Dual-Core-CPU Snapdragon S4, die auch im großen Bruder verbaut ist, sowie der RAM-Speicher mit 1 GB Kapazität. Sie leisten gute Arbeit:

Das Nokia Lumia 820 ist der kleine Bruder des Highend-Smart-phones Lumia 920 mit fast identischer Hardware. Nur im Detail zeigen sich Schwächen. Welche das sind und was andererseits an die-sem Windows-Smart-phone überzeugt, lesen Sie hier.

D as Lumia 820 ist kleiner, leichter, aber trotzdem so leistungsstark wie das Pre-mium-Modell Lumia 920. Es nimmt

die Rolle des kleinen Bruders ein und gehört demnach in die Mittelklasse der Smart-phones. Dafür ist dann der Preis von fast 500 Euro laut UVP allerdings nicht ganz ohne.

Handhabung und display: dick und rutschigDer Bildschirm zeigt bei seiner Größe von 4,3 Zoll in der Bilddiagonalen nur 480 x 800 Pixel an. Daraus errechnen wir eine geringe Pixeldichte von 217 ppi, da zeigt sich das Lu-mia 920 mit 332 ppi deutlich besser. Die Schärfe ist daher unterdurchschnittlich, Schriften auf Webseiten sind zum Teil pixelig

Nokia Lumia 820 im Test

und matschig. Immerhin ist das Display auf-grund der verwendeten Technik Clearblack-Amoled sehr blickwinkelstark. Die darge-stellten Farben sind satt – und Schwarz ist eindeutig Schwarz. Weiß wirkt dagegen eher als Grau, was vor allem bei größeren Weiß-flächen unangenehm auffällt.

Das Gehäuse knarzt hier und da, auch ist die Oberfläche des Kunststoffgehäuses sehr glatt und rutschig. Wie das Lumia 920 wirkt das Gerät insgesamt etwas klobig.

Weil keine Öffnungshilfe zu sehen ist, wirkt das Gehäuse auf den ersten Blick wie ein typisches Unibody, tatsächlich ist die Rückseite aber abnehmbar. Darunter verber-gen sich der wechselbare Akku sowie je ein Slot für die Micro-SD- und die Micro-SIM-

Quelle: © HTC

Page 184: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

Smartphone Nokia Lumia 820

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Smartphone Nokia Lumia 820

Im Alltag fallen keine Verzögerungen oder störende Ruckler auf. Der Touchscreen rea-giert einwandfrei und sehr präzise.

Der in Windows Phone 8 integrierte Stan-dard-Browser ist der Internet Explorer 10, und der überzeugt mit hoher Geschwindig-keit. Im Benchmark-Test Sunspider braucht der IE 10 gerade einmal 921,1 Millisekunden für die vorgegeben Javascript-Aufgaben. In der Praxis bestätigt sich die Benchmark-The-orie, denn selbst komplexe Seiten sind im WLAN-Netz innerhalb von Sekunden gela-den. Außerhalb vom heimischen WLAN sind Sie via LTE unterwegs, sofern Sie einen pas-senden Tarif besitzen. Das Lumia 820 unter-stützt dazu alle in Deutschland genutzten Frequenzbänder, damit Sie freie Netzwahl haben. Navigieren und Zoomen auf Websei-ten klappt in der Regel ohne Probleme. Nur beim Herauszoomen braucht die Seite gerne zwei Sekunden, bis sie wieder vollständig nachgeladen hat. In der Zwischenzeit sehen Sie weiße Flächen statt des gewünschten In-halts.

Mobilität: Schwer mit durch-schnittlichem akkuDas Lumia 820 ist kein leichtes Smartphone; es wiegt mit 160 Gramm genau so viel wie das Lumia 900. Auch die Akkulaufzeit ist al-lemal Durchschnitt: Im Test Dauer-Surfen geht dem Stromspender mit 1650 mAh Lei-stung nach 5:52 Stunden die Puste aus. Das Lumia 820 ist damit in bester Gesellschaft, denn das Lumia 920 kommt mit vier Minu-ten weniger auf eine ähnliche Zeit.

Sie können das Nokia-Smartphone klas-sisch via Kabel aufladen. Hinzu kommt die Möglichkeit des kabellosen Aufladens via In-duktion, dazu verfügt es über den QI-Stan-dard. Das einzige Manko: Im Lieferumfang ist kein entsprechendes Ladegerät enthalten: Das müssen Sie sich bei Bedarf also zusätz-lich anschaffen.

Software und System: wP8 plus Nokia-diensteNokia belässt es nicht einfach bei Windows Phone 8, sondern integriert noch die eigenen Dienste im System. Diese machen die Nokia-Geräte neben der recht guten Hardware erst richtig interessant: Besonders erwähnens-wert sind die Nokia-Karten mit Sprachnavi-gation. Über die Anwendungen laden Sie sich ganzes Kartenmaterial kostenfrei herunter, um diese auch für eine Offline-Navigation zu

nutzen. Das ist praktisch im Ausland, um Datenkosten und Roaming-Gebühren zu sparen. Die Deutschland-Karte mit allen Re-gionen ist etwa 600 MB groß. Im Test funk-tioniert die Führung einwandfrei, zudem findet das Smartphone schnell ein GPS-Si-gnal.

Nokia Care legt Ihnen ein paar Tipps und Tricks zu dem Gerät nahe und klärt die häu-figsten Fragen. Mit der weiteren App Nokia Musik haben Sie Zugang zu unzähligen Mu-siktiteln, die Sie sofort herunterladen kön-nen. Darüber hinaus zeigt Nokia Musik ak-tuelle Konzerte mit Zeit, Ort und Entfernung zum aktuellen Standort an.

Das System und die zusätzliche Software nehmen bereits knapp drei GB des insgesamt acht GB großen Speichers ein. Immerhin lässt sich dieser Speicher mit einer Micro-SD-Kar-te um zusätzliche 64 GB aufrüsten.

Multimedia: Videos sind besser als FotosDie rückseitige Kamera knipst Fotos mit bis zu acht Megapixeln. Nokias Pureview-Tech-nik kommt hier nicht zum Einsatz, und so kann die Qualität nicht hundertprozentig überzeugen: Unsere Testfotos bieten zwar gute Farben, allerdings fällt die Schärfe zu den Rändern deutlich ab – dort tritt dann auch schnell Bildrauschen auf. Zudem taucht bei Innenaufnahmen unter künstlichem Licht ein Grünstich auf. Das Bildrauschen wird noch auffälliger bei schwachen Lichtverhält-nissen. Dafür sollten man unbedingt den LED-Blitz verwenden, der den Effekt etwas ausgleichen kann. Besser sind dagegen die Videos mit dem Camcorder. Die Full-HD-

Aufnahmen mit 1920 x 1080 Pixeln zeigen gute Farben, sind scharf und weisen keine Ruckler bei der Wiedergabe auf. Bei schnel-len Schwenks zieht das Bild allerdings nach. Zudem werden dunkle Objekte noch dunk-ler dargestellt, als sie sowieso schon sind –und Details verschwinden.

Fazit des Nokia Lumia 820: Nur MittelklasseDas Lumia 820 ist ein solides Mittelklasse-Gerät mit einer guten Hardware-Ausstat-tung, die so auch in einem Oberklasse-Smart-phone vorkommen könnte – dazu gehört beispielsweise LTE. Kleine Details wie die ge-ringe Auflösung des Displays, das rutschige Gehäuse und die nur durchschnittliche Ak-kulaufzeit trüben den Eindruck. Dafür über-zeugen wiederum die hohe Performance und das Software-Angebot, das Nokia auf dem Windows-Handy zusätzlich anbietet.

Die genauen Test-ergebnisse finden Sie in der Tabelle auf Seite 188.

Dennis Steimels

Windows Phone 8 mit ver-schiedenen Farbdesigns: Unser Testgerät ist rot, da-her hat nokia ein rotes de-sign voreingestellt (links). das lässt sich aber pro-blemlos ändern (rechts).

Wechselbarer Akku: Unter der Rückseite verbergen sich der wechselbare Akku sowie je ein slot für die Micro-sd- und die Micro-siM-Karte.

Page 185: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

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Smartphone Nokia Lumia 920 Smartphone Nokia Lumia 920

Wie bereits angedeutet, ist das Gehäuse des Lumia 920 ziemlich klobig. Der Kunst-stoff-Unibody ist aber gut verarbeitet und die Haptik geht voll in Ordnung. Die Bedienung mit einer Hand beziehungsweise mit einem Daumen gelingt nur auf den unteren zwei Dritteln des Touchscreens. Für die oberen Be-dienelemente müssen Sie umgreifen oder Ihre zweite Hand einsetzen. Störend ist das hohe Gewicht des Smartphones von satten 185 Gramm.

Man mag sich daran gewöhnen, aber selbst das fast gleich schwere Samsung Gala-xy Note 2 kommt uns leichter vor, da sich

Bildn

achw

eis: ©

Nokia

Nokias aktuelles Spitzenmodell Lumia 920 mit Windows Phone 8 bietet eine Kamera mit Pureview und optischem Bildstabilisator. Was das Smartphone sonst noch alles kann, zeigt dieser Test.

N okia setzt auf das neue Betriebssystem Windows Phone 8 und fügt noch ein paar eigene Dienste hinzu. Die Kamera

erhält einen optischen Bildstabilisator – und fertig ist das aktuelle Top-Gerät Lumia 920. Das Gerät kann leistungsmäßig überzeugen, doch längst nicht alles ist perfekt.

Handhabung und display: Schwer, aber scharfEin unauffälliger Begleiter ist das Handy ga-rantiert nicht, denn mit dem Nokia Lumia 920 halten Sie einen ziemlichen Brocken in der Hand. Mit den Außenmaßen von 130,3 x

Nokia Lumia 920 im Test

70,8 x 10,7 Millimetern besitzt es viel Ge-häuse, aber vergleichsweise wenig Bildschirm. Denn es kommt nur ein 4,5 Zoll großes Dis-play zum Einsatz. Das Samsung Galaxy S3 beispielsweise ist ähnlich hoch und sogar noch etwas schmaler, das Display ist mit 4,8 Zoll aber trotzdem deutlich größer. Die Auf-lösung von 768 x 1280 Pixeln bei der Abmes-sung ist dafür sehr hoch, denn wir errechnen eine Punktdichte von 331,72 ppi – ein Wert, den auch das Apple iPhone 5 nicht erreicht. Damit zeigt das Display Inhalte gestochen scharf und detailreich an, selbst Schriften und Rundungen der Icons sind sehr fein.

Page 186: Windows 8 XXL 01_2013.pdf

Smartphone Nokia Lumia 920

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Smartphone Nokia Lumia 920

das Gewicht besser auf der großen Fläche verteilt.

Internet und Geschwindig-keit: Schneller Ie 10Windows Phone 8 unterstützt nun auch Mehrkernprozessoren. Daher arbeitet im Nokia Lumia 920 die auf 1,5 GHz getaktete Dualcore-CPU Snapdragon S4 von Qual-comm. Hardware und Software harmonie-ren hervorragend miteinander, was sich in der Gesamtleistung positiv niederschlägt. Der Benutzer wird von keinen Rucklern und Wartezeiten ausgebremst. Beim Öffnen der einzelnen Apps sollen Animationen von Win-dows Phone 8 die kurzen Wartezeiten sub-jektiv verkürzen.

Der in Windows Phone 7 integrierte Browser war noch träge, doch dieses Manko hat Microsoft mit der aktuellen Version 8 nachhaltig beseitigt: Der Internet Explorer 10 in WP8 überzeugt mit hoher Leistung. Im Browser-Test mit dem Sunspider erledigt der IE 10 die vorgegebenen Javascript-Aufgaben in 910,5 Millisekunden. Damit gehört er zu den schnellsten Browsern und lässt alle An-droid-Systeme hinter sich. Die Ladezeiten von Webseiten sind mit etwa vier Sekunden via WLAN-N und über LTE absolute Spitze. Auch das Navigieren klappt flüssig und schnell. Beim Herauszoomen muss die Seite allerdings kurz nachladen, bevor sie wieder komplett angezeigt wird.

Mobilität: Nur durchschnitt

Für die Stromzufuhr ist der 2000-mAh-Akku zuständig. Im Test Dauer-Surfen versorgt er das Nokia Lumia 920 mit 5 Stunden und 48 Minuten durchschnittlich lange mit Strom. Dass es besser geht, beweist etwa das Sam-sung Galaxy Note 2, das im Test fast 10 Stunden durchhielt. Das hohe Gewicht ha-ben wir bereits weiter oben bemängelt: Mit 185 Gramm gehört das finnische Gerät zu den schwersten Smartphones.

Software und System: wP8 plus Nokia-diensteDas WP8-Flaggschiff hat natürlich die No-kia-eigenen Dienste an Bord: Hervorzuheben sind die Nokia Karten mit Sprachnavigation. Über die Anwendung laden Sie sich auch ganzes Kartenmaterial herunter, um dieses – etwa später im Ausland – offline zu nutzen. Die Deutschland-Karte mit allen Regionen ist etwa 580 MB groß. Die Navigation funk-

tioniert ausgesprochen gut, und das Lumia 920 findet sehr schnell ein GPS-Signal. Nokia Care legt Ihnen ein paar Tipps und Tricks zu dem Gerät nahe und klärt die häufigsten Fra-gen. Mit der App Nokia Musik haben Sie Zugang zu unzähligen Musiktiteln, die Sie auch zugleich herunterladen können. Zudem zeigt Nokia Musik aktuelle Konzerte mit Zeit, Ort und Entfernung in der Nähe an.

Der interne Speicher unseres Testgeräts be-läuft sich auf 32 GB, wovon 27 GB zur freien Verfügung stehen. Der Speicher ist nicht er-weiterbar – es gibt lediglich einen Steckplatz für die Micro-SIM.

Multimedia: Kamera mit optischem BildstabilisatorMit dem 16:9-Bildsensor der Hauptkamera des Nokia Lumia 920 knipsen Sie Fotos mit einer Auflösung von sieben Megapixeln im 16:9-Format und mit acht Megapixeln im 4:3-Verhältnis. Erstmals ist ein optischer Bildstabilisator verbaut, der Verwacklungen bei Foto- und Videoaufnahmen ausgleicht. Darüber hinaus gelingen durch den großen Sensor und die f/2.0-Blende bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen. Denn die Ka-mera erlaubt dank des optischen Bildstabili-sators längere Belichtungszeiten, wodurch mehr Licht eingefangen wird. Auch bei Ta-geslicht ist Bildqualität ausgesprochen gut: Schärfe und Farbtreue bei geringem Bildrau-schen stimmen. Einziger Kritikpunkt: Dun-kle Bereiche und Motive werden auf Fotos noch etwas dunkler dargestellt, dadurch wir-ken diese nicht mehr so detailreich.

In der Kamera-Anwendung bietet die Schaltfläche „Foto-Apps“ Zugang zu spezi-ellen Kamera-Apps. Die Zusatzprogramme Smart Shoot, Panorama und Cinemagramm stammen von Nokia. Mit Smart Shoot neh-men Sie fünf Fotos hintereinander auf, da-raufhin wählen Sie das beste aus. Das Beson-dere: Die App erkennt bei Porträt- und Gruppenaufnahmen die Gesichter der einzel-nen Personen. Jetzt können Sie für jedes Ge-sicht individuell aus den zuvor fünf geschos-senen Bildern die beste Aufnahme wählen, das Programm kombiniert dann die einzelne Wahl zu einem fertigen Bild.

Die Panoramafunktion führt automatisch mehrere Bilder zu einem zusammen, und Ci-negramm erstellt eine GIF-Datei, die Sie selbst bearbeiten und bestimmen können, was animiert wird. Die Videofunktion der Kamera filmt in Full-HD mit 30 Bildern pro

Sekunde. Auch bei den Filmaufnahmen hilft der optische Bildstabilisator einwandfrei, denn selbst kleine Verwackler durch zit-ternde Hände gleicht er aus. Die Videos ge-lingen scharf, naturgetreu und rauscharm.

Fazit: Flotter Brocken mit windows Phone 8Keine Frage, Hardware und Software har-monieren miteinander, was sich durch gute Leistung auszahlt. Das Display überzeugt mit Schärfe, Reaktionsfreudigkeit und Empfind-lichkeit. In das System von Windows Phone 8 integriert Nokia attraktive eigene Dienste, die nicht nur Nokia-Fans ansprechen wer-den. Die Kamera begeistert mit toller Bild- und Videoqualität selbst bei schlechteren Lichtverhältnissen, nur sehr dunkle Bereiche hellt die Kamera nicht auf. Eindeutige auf der Negativ-Seite stehen das hohe Gewicht und das klobige Gehäuse.

Die genauen Testergebnisse finden Sie in der Tabelle auf nächsten Seite.

Dennis Steimels

nokia Lumia 920: das Gehäu-se wirkt sehr klobig und ist zu-dem vergleichs-weise schwer.

Extra-Bonbon: nokia spendiert

dem Lumia 920 einen optischen

Bildstabilisator – eine Premiere im gesamten

smartphone-segment.

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Hardware

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Smartphone Nokia Lumia 920

Testergebnisse

Produkt HTC Windows Phone 8X

Nokia Lumia 820

Nokia Lumia 920

Hersteller HTC Nokia Nokia

internetadresse www.htc.com/de/ www.nokia.de www.nokia.de

Preis (unverbindliche Preisempfehlung) 549 Euro 499 Euro 649 Euro

Technische Hotline 06 92/22 273 34 018 05/01 018 05/01

Garantie 24 Monate 24 Monate 24 Monate

Technische Daten (25%) Note: 2,94 Note: 1,93 Note: 2,73

Größe (L x B x H in Millimeter) 132 x 66 x 10 Millimeter 124 x 69 x 10 Millimeter 130 x 71 x 11 Millimeter

Formfaktor Barren Monoblock Monoblock

Betriebssystem Windows Phone 8 Windows Phone 8 Windows Phone 8

Prozessor (Takt) Qualcomm s4 dualcore (1.5 GHz) Qualcomm snapdragon s4 (1.5 GHz. dualcore)

Qualcomm snapdragon s4 (1.5 GHz. dualcore)

GsM / UMTs / HsdPA / HsUPA / LTE Quadband / ja / 14,4 MBit/s / 5,76 MBit/s/ nein

100 MBit/s / 14,4 MBit/s / 5,76 MBit/s / ja

Quadband / ja / 14,4 MBit/s / 5,76 MBit/s/ ja

Bluetooth / WLAn / GPs 3.0 / 802.11n / ja 3.0 / 802.11n / ja / ja 3.0 / 802.11n / ja

UsB / Klinkenstecker / Radio Micro / ja / ja Micro / ja (per MHL-Adapter) / ja Micro / ja / nein

interner speicher / speichererweiterung / speicherkarte im Lieferumfang

16 000 (1GB RAM) MB / nicht vorhanden / nein

8000 MB / Micro-sd / nein 32 000 MB / nicht vorhanden / nein

Lieferumfang netzteil, UsB-Kabel, Beats Audio Kopfhörer

Lade-Adapter, UsB-Kabel, stereo-Headset

Lade-Adapter, UsB-Kabel, stereo-Headset

Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PdF ja / ja / nein / ja ja / ja / ja / ja ja / ja / ja / ja

installierte software / verfügbare Apps 65 von 100 Punkten / 4 = wenige 60 von 100 Punkten / 3 = einige 60 von 100 Punkten / 4 = wenige

Handhabung und Bildschirm (25%) Note: 2,22 Note: 2,50 Note: 1,86

Verarbeitungsqualität 2 = hoch 2 = hoch 1 = sehr hoch

Menüführung 1 = sehr einfach 1 = sehr einfach 1 = sehr einfach

Akku wechselbar nein ja nein

Bedienung Touchscreen / Touchscreen-Technik 1 / kapazitiv 1 / kapazitiv 1 / kapazitiv

Bildschirm: Technik / diagonale / Größe / Auflösung / Punktedichte LCd / 10,9 Zentimeter (4,3 Zoll) / 720 x 1280 Pixel / 342 ppi

Clearblack-Amoled / 10,9 Zentimeter (4,3 Zoll) / 480 x 800 Pixel / 217 ppi

iPs-LCd / 11,4 Zentimeter (4,5 Zoll) / 768 x 1280 Pixel / 332 ppi

Bildschirm-Qualität: Kontrast / Helligkeit 616:1 / 322 cd/m² 9475:1 / 298 cd/m² 885:1 / 415 cd/m²

Internet & Geschwindigkeit (20%) Note: 1,91 Note: 2,32 Note: 2,00

Browser: Geschwindigkeit / Flash unterstützt 909 Punkte / nein 921 Punkte / ja 911 Punkte / nein

Geschwindigkeit: startzeit / datenübertragung / Tempo-Messung (smartbench)

00:39 Minuten / 01:07 Minuten / 228 Punkte

00:39 Minuten / 01:27 Minuten / 254 Punkte

00:36 Minuten / 01:07 Minuten / 235 Punkte

Mobilität (15%) Note: 2,93 Note: 3,46 Note: 3,62

Akkulaufzeit 06:35 stunden 05:52 stunden 05:48 stunden

Gewicht 130 Gramm 160 Gramm 185 Gramm

Multimedia (10%) Note: 1,77 Note: 2,86 Note: 2,05

Kamera: Auflösung / Bildqualität / Autofokus / Touch-Fokus / Makro / Motivprogramme / Bildstabilisator / optischer Zoom / digitaler Zoom / mechanischer Auslöser / LEd-Licht

3264 x 2448 Bildpunkte / 1 / ja / ja / nein / nein / ja / nein / ja / ja / ja

3264 x 2448 Bildpunkte / 2 / ja / ja / ja / ja / ja / / nein / ja / ja

3264 x 2448 Bildpunkte / 2 / ja / ja / ja / ja / ja / nein / ja / ja / ja

Video: Auflösung / Bild- und Tonqualität / Bildstabilisator / Aufnahme stereoton

1920 x 1080 Bildpunkte / gut / ja / ja 1920 x 1080 Bildpunkte / gut / ja / ja 1920 x 1080 Bildpunkte / gut / ja / ja

Videoformate / Audioformate /dLnA H.263, H.264, mp4, wmv / aac, m4a, mp3, wav, asf, wma / ja

H.263, H.264, mp4, wmv / aac+, amr, eaac+,mp3, wav, wma / ja

H.263, H.264, mpg4, wmv / aav, aac+, amr, eaac+, mp3, wav, wma / ja

Service (5%) Note: 1,10 Note: 1,28 Note: 1,33

Testnote gut (2,34) befriedigend (2,52) gut (2,36)

Preis-Leistung noch preiswert noch preiswert noch preiswert

Smartphones mit Windows Phone 8

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Hardware

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Tablet-Windows optimieren Tablet-Windows optimieren

produktive Büro-, Bildbearbeitungs- oder DTP-Software. Wer klassische Windows-Software auf einem Tablet benötigt, muss zu einem Gerät wie Microsoft Surface Pro mit vollwertigem Windows 8 greifen. Dort gelten dann freilich dieselben Einschränkungen beim Display und der Bedienung.

die teure Tastatur braucht nicht jederDie Tastatur kostet bei Tablets wie dem Mi-crosoft Surface oder dem Asus Vivo Tab zu-

Tablets mit Windows 8 und RT zeigen, dass Tablets auch ohne Apfel schick sein können. Crux ist die noch unfertige Modern UI, die den Be-nutzer zur Old UI schickt: Am Desktop sind die schlanksten Finger dick.

W indows-RT-Tablets sind ideale Ge-räte zum Lesen, Surfen, Twittern, Skypen, Shoppen, ferner für Multi-

media-Konsum und einfache Spiele. Mit dem Anspruch eines alltagstauglichen Produktiv-geräts überfordern Sie das Gerät. Aber mit den folgenden Konfigurationstipps und Apps wird aus Ihrem Surface oder Asus Vivo Tab deutlich mehr als ein Wohlstands-Gadget für die Ledercouch. Windows RT lässt sich an vielen Ecken tunen, und an einigen ist es dringend nötig.

So wird Windows RT

besserLimits eines windows-rT-TabletsEin Tablet mit Windows RT ist aus mehreren Gründen kein Notebook-Ersatz: Das Display ist zu klein und die Bedienung selbst mit Ta-statur und externer Maus nicht mit der auf Notebooks oder gar Desktop-PCs vergleich-bar. RAM-Speicher und Festplatte setzen kla-re Grenzen für Software, Multitasking und Datenvolumen. Außerdem unterstützt Win-dows RT abgesehen vom vorinstallierten Of-fice 2013 und dem Microsoft-Browser kaum

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Tablet-Windows optimieren

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Hardware

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Tablet-Windows optimieren

sätzliche 100 bis 130 Euro. Dafür bekom-men Sie eine optisch und technisch genau angepasste Tastatur mit speziellem Anschluss an das Tablet.

Je nach Anspruch an das Tablet können Sie sich diese Investition aber sparen: Jede belie-bige USB-Tastatur, die Sie noch in einer Schublade haben, tut es für gelegentliche Ar-beiten und zum Konfigurieren des Windows-Tablets auch.

Unbedingt zu empfehlen ist die passende Tastatur allerdings dann, wenn Sie mit dem Gerät viel unterwegs sind und damit schrei-ben, mailen und Daten übermitteln.

Konfiguration mit externer TastaturFür die Erstkonfiguration werden Sie persön-liche Ordner erstellen, Verknüpfungen anle-gen und in der Systemsteuerung sowie den PC-Einstellungen diverse Anpassungen vor-nehmen wollen. Schließen Sie aus folgenden Gründen zumindest für das Einrichten des Geräts eine externe Tastatur an. 1. Die Bildschirmtastatur fordert die Hälfte des Displays und behindert dadurch die Übersicht. 2. Die Bildschirmtastatur erscheint nur auf der Modern UI automatisch, sobald Sie ein Eingabefeld bearbeiten. Auf dem Desktop müssen Sie diese immer explizit starten. 3. Die Bildschirmtastatur ist zum Schreiben ganz komfortabel, aber umständlich für Ak-tionen wie Kopieren und Einfügen. Für Son-derzeichen wie Backslash oder Doppelpunkt, wie sie beim Einstellen von Pfadangaben

ständig anfallen, müssen Sie außerdem stän-dig den Eingabemodus mit „&123“ wech-seln.

Bildschirmtastatur immer griffbereitWer keine externe Tastatur angeschlossen hat, braucht die Bildschirmtastatur stets griffbereit. In der Modern UI erscheint sie au-tomatisch, und am Desktop gibt es für die Taskleiste eine spezielle Symbolleiste:

Aktivieren Sie durch Drücken auf die Task leiste das Kontextmenü, und wählen Sie dort „Symbolleisten fi Bildschirmtastatur“. Über das kleine Icon starten Sie dann jeder-zeit die Tastatur.

Beachten Sie, dass Windows RT und 8 ne-ben dieser neuen „Tabtip.exe“ auch noch das alte Windows-Zubehör „Osk.exe“ mitbrin-gen (On Screen Keyboard). Das ist in vielen Fällen die bessere Alternative, weil es Win-dows-Tasten, Funktionstasten und Spezialta-sten wie „Druck“ oder „Esc“ mitbringt.

externe USB-Speicher nutzenFür USB-Sticks und externe USB-Festplatten bietet Windows RT volle Unterstützung in-klusive Stromversorgung. Das heißt, dass –wie von Windows gewöhnt – NTFS-, FAT32- und exFAT-formatierte Datenträger erkannt und genutzt werden können. Der USB-An-schluss sorgt außerdem für ausreichende Stromversorgung – eine Tatsache, die bei Apple- und Android-Tablets nicht selbstver-ständlich ist. Damit sparen Sie sich die Mit-nahme eines lästigen USB-Hubs mit eigener Stromversorgung. Allerdings müssen Sie bei angeschlossenen USB-Geräten mit deutlich geringerer Akkulaufzeit rechnen.

automatisches Bildschirm-drehen verhindernWie auf Smartphones oder iPads kann das automatische Drehen des Displays um 90 oder 180 Grad auch auf Windows-8- und Windows-RT-Tablets nerven. Eine Abschalt-

Windows RT als „Server“

Mit einem RT-Tablet haben Sie keine Einschränkungen beim Zugriff auf Netzwerkfreigaben. Alle Windows- oder Samba-Frei-gaben stehen zur Verfügung. Die Verwendung der neueren Heim-netzgruppe ist ebenfalls vorgesehen, aber es funktioniert auch der Zugriff auf Kontenebene.

Andererseits darf das Tablet keine Daten im Netz freigeben. Dazu heißt es in den PC-Einstellungen unter „Heimnetzgruppe“ nur knapp, „mit dieser Windows-Edition können keine Inhalte mit der Heimnetzgruppe geteilt werden“, und nur der Zugriff auf andere PCs sei möglich.

Ein Blick mit der Dienste-Konsole „Services.msc“ in die lau-fenden Dienste zeigt, dass der maßgebliche „Server“-Dienst durch-aus vorhanden und nur deaktiviert ist. Wenn Sie diesen doppelt anklicken, neben „Starttyp“ „Automatisch“ einstellen und dies „Übernehmen“, dann können Sie den „Server“-Dienst sofort „Star-ten“. Und danach verwenden Sie am einfachsten die Konsole „Frei-

gegebene Ordner“(„fsmgmt.msc“). Unter „Freigaben“ und „Neue Freigabe“ geben Sie, wie von jedem Windows gewohnt, Ordner oder Laufwerke im lokalen Netz frei.

sanft abgeklemmte server-Komponente: Ein ganz einfacher Eingriff ermöglicht Windows RT die datenfreigabe im netzwerk.

Zwei Bildschirmtastaturen: die alte Zubehörvariante (oben) ist auch an Bord. sie ist die bessere Wahl, wenn sie Funktionstasten („Fnkt“) oder „Esc“, „druck“ etc. brauchen.

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Hardware

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Tablet-Windows optimieren Tablet-Windows optimieren

option ist auf Windows RT zwar vorhanden, aber alles andere als offensichtlich: Schieben Sie die Charms-Leiste aus dem rechten Dis-play-Rand, und wählen Sie „Einstellungen“. Wenn Sie auf „Bildschirm“ klicken, sehen Sie oberhalb der Helligkeitsskala ein kleines Bild-schirmsymbol mit einem gebogenen Pfeil. Der soll das automatische Bildschirmdrehen sym-bolisieren. Mit einem Fingertipp auf dieses Symbol ist der Automatismus deaktiviert.

automatische Helligkeitsan-passung abschaltenAuch dieser Automatismus kann nerven: Windows-RT-Tablets passen die Helligkeit des Displays an die äußeren Lichtverhältnisse an. Das soll den Stromverbrauch verringern und dem Benutzer immer ein gut lesbares Display bieten. Das klappt bei Tageslicht ganz gut, bei Nacht und künstlichem Licht eher nicht. Wenn Sie mit der wechselnden Display-Helligkeit nicht zufrieden sind, sollten Sie die Funktion abschalten: Dazu öffnen Sie über die Charms-Leiste „Einstellungen fi PC-Ein-stellungen ändern fi Allgemein“. Hier finden Sie etwas weiter unten die Option „Bild-schirmhelligkeit automatisch anpassen“, die Sie auf „Aus“ setzen.

den Lautsprecherklang optimierenVon winzigen Tablet-Lautsprechern werden Sie nicht das ganz große Klangvolumen er-warten. Trotzdem kommt mit etwas Nachhil-fe mehr Druck auf die Ohren:1. In der klassischen Systemsteuerung unter „Sound“ klicken auf der Registerkarte „Wie-

dergabe“ auf „Lautsprecher“. Unter „Eigen-schaften“ finden Sie auf der weiteren Regi-sterkarte „Erweiterungen“ die Optionen der „Bassverstärkung“ und des „Lautstärkeaus-gleichs“. 2. Noch deutlich mehr erreichen Sie mit einem Player, der einen Equalizer anbietet. Die Musik-App hat nichts dergleichen und der klassische Windows Media Player wurde nicht nach Windows RT kompiliert. Auf der Suche im Windows-Store nach einem Player mit Equalizer wird man aber inzwischen fün-dig: Der Mediamonkey hat alles, was Sie von einem Musik- und Videoplayer erwarten – unter anderem auch einen Equalizer zur Bass- und Höhenverstärkung. Der Player ist ko-stenlos, hat aber eine abgeschaltete, kostenpflichtige Sync-Funktion.

den desktop besser bedien-bar machenSo angenehm die Bedienung der Kachelober-fläche sein mag, umso mühsamer ist der Gang

zum Desktop auf Windows-Tablets. Die win-zigen Schaltflächen sind ohne präzise Maus kaum zu treffen. Das Ändern der nativen Auf-lösung von 1366 x 768 ist nicht zu empfeh-len, aber eine ganze Reihe kleinerer Maßnah-men verbessert die Navigation wesentlich:1. Unter „Systemsteuerung fi Anzeige fi Die Größe aller Elemente ändern“ können Sie Menüeinträge und Schriften durch Anheben des DPI-Werts vergrößern (Dots per inch). Der auf Tablets mögliche Maximalwert von „125%“ ist aber fast schon überdimensio-niert für das kleine Display. Probieren Sie ei-nen Zwischenwert wie 115 Prozent.2. Erstaunlich hilfreich sind die kleinen An-passungen im selben Dialog unter „Nur die Textgröße ändern“. Besonders „Menüs“, „Titelleisten“ und „Palettentitel“ verdienen größere Schriftgrößen als voreingestellt.3. Im Windows-Explorer verbieten sich viele PC-Gewohnheiten: Der Navigationsbereich und die Ansichtsoptionen „Details“ und „Li-ste“ sind praktisch unbenutzbar. Als finger-

Mediamonkey mit Equali-zer: der kostenlose Player von Ventis Media bringt mehr druck auf die Laut-sprecher.

den desktop fingertauglich machen: Mit einer Palette technischer, optischer und organisatorischer Anpassungen werden desktop und Windows-Explorer deutlich Touch-komfortabler.

Automatisches Bildschirmdrehen: die Funktion lässt sich an dieser stelle deaktivieren.

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Tablet-Windows optimieren

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Tablet-Windows optimieren

freundlich und dabei übersichtlich erweist sich die Ansicht „Inhalt“ – insbesondere nach den Schritten 1 und 2. Am besten setzen Sie diese Ansicht zum Standard via „Ansicht fi Optionen fi Ansicht fi Für Ordner über-nehmen“. 4. Denken Sie daran, dass auch am Desktop einige Programme das-Zoomen mit zwei Fin-gern beherrschen: Die Office-13-Komponten können das stufenlos, der Explorer reagiert immerhin mit dem Wechsel der Ansichtsopti-on.5. Versetzen Sie die Taskleiste am besten an den rechten Rand (via „Eigenschaften fi Po-sition der Taskleiste“) und verwenden Sie sie nur für absolut notwendige Desktop-Pro-gramme. Auch der Desktop-Hintergrund ist auf dem kleinen Display kein geeigneter Startplatz: Es ist unter Windows RT ungleich einfacher und bedienungsfreundlicher, den Startbildschirm als Startrampe auszubauen.

alternative datei-Manager für die Modern UIMit den Desktop-Tipps oben wird der Ex-plorer bedienbar – mit diversen Vorteilen, die er gegenüber anderen Dateimanagern bietet. Trotzdem lohnt sich die Umschau im Win-dows-Store nach Alternativen auf der Ka-chel oberfläche. Aktuell sind folgende Datei-manager zu empfehlen: My Explorer von Guillermo Rueda: Der funktionale Dateimanager arbeitet überwie-gend mit Favoriten, die sich der Benutzer selbst einrichtet. Was fehlt, ist ein eingebauter Skydrive-Zugriff.

Files & Folder von Boo Studio ist mittler-weile nicht mehr kostenlos (4,99 Euro): Der attraktive Manager bietet eine gute Vor-schau, Skydrive-Zugriff, ist aber etwas lang-sam.Metro Commander“von Boo Studio ist ko-stenlos, lässt sich aber einzelne Features häppchenweise bezahlen (1,69 Euro pro Stück). Ein paar Euro ist der zweispaltig or-ganisierte Manager mit Drag & Drop, Sky-drive-Zugriff und Favoritenleiste aber alle-mal wert.

desktop-Kosmetik für Bild-BastlerWindows 8 und RT haben zwei Oberflächen. Deren Bedienkonzept können Sie nicht ver-einheitlichen, die Optik aber recht ganz leicht:1. Verkleinern Sie am Startbildschirm die Gruppen mit zwei Fingern oder Klick auf das kleine Minus ganz unten rechts. Dann foto-grafieren Sie den Bildschirm mit der Taste Druck. 2. Fügen Sie das Bild über „Einfügen“ oder Strg-V in eine beliebige Bildbearbeitung wie etwa Windows Paint ein. Danach kopieren Sie nach Wunsch den farbigen Hintergrund über die verkleinerten Gruppen, um diese zu überdecken. Das Resultat speichern Sie im JPG-Format und verwenden es via „System-steuerung fi Anpassung“ als Desktop-Hin-tergrund.

Baustelle Internet explorer

Unter Windows RT gibt es momentan nur einen Browser – den Internet Explorer. Da-mit kann man zwar flott surfen, aber die Fa-voriten-Verwaltung der RT-Variante ist un-tauglich, und die Desktop-Variante hat die bekannten Bedienprobleme. Ein praktikabler Lösungsvorschlag:

1. Exportieren Sie die Lesezeichen Ihres Lieb-lings-Browsers – in Chrome etwa über Rechtsklick auf ein Lesezeichen und dann „Lesezeichen-Manager fi Organisieren fi Lesezeichen…exportieren“, in Firefox über Strg-Umschalt-B fi Importieren und Sichern fi Lesezeichen…exportieren“. 2. Sie kopieren die HTML-Datei auf das Ta-blet und öffnen es mit Doppelklick im Inter-net Explorer. Danach tippen Sie recht unten auf das Stecknadel-Symbol und wählen „An Start anheften“. 3. Starten Sie den Browser künftig über die neue Kachel im Startbildschirm und damit mit Ihrer Bookmark-Datei.

Wenn Sie eine eigene Webseite haben, kön-nen Sie die Bookmark-Datei dort lagern.

Plattenplatz und recovery-PartitionDie Festplattenkapazität auf RT-Tablets reicht typischerweise von 32 GB bis 128 GB. Da 16 GB allein Windows RT fordert und weitere 4 GB eine Recovery-Partition weg-nimmt, sind die kleineren Platten schnell voll.

Die Idee, wenigstens die 4 GB der Recove-ry-Partition zurückzugewinnen, indem man sie auf einen USB-Stick verlagert, ist theore-tisch möglich, aber für den geringen Ertrag viel zu aufwendig: Diese Partition muss erst mit Diskpart und „SetID“ und „Assign“ zu-gänglich gemacht werden. Danach kann über „Systemsteuerung fi Wiederherstellung fi Wiederherstellungslaufwerk erstellen“ ein bootfähiges USB-Medium mit Notfallsystem erstellt und dieses dann mit den Daten der Recovery-Partition aufgefüllt werden. Viel Aufwand für vier GB: Eine Micro-SD dieser Größe kostet fünf Euro – und der USB-Stick wäre auch nicht umsonst.

Hermann Apfelböck

Modern Explorer: My Explorer ist ein guter kostenloser da-teimanager für die Kacheloberfläche.

dateimanager im bewährtem Zwei-Fenster-Modus: Metro Commander ist derzeit die beste Explorer-Alternative. das Produkt ist kostenlos, die Werbe-Einblendungen können weggekauft werden.

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Impressum

WindoWs XXL 1/2013

Digitale Anzeigenannahme – Datentransfer: Zentrale E-Mail-Adresse: [email protected]: www.idgverlag.de/dispocenterDigitale Anzeigenannahme – Ansprechpartner: Andreas Frenzel (-239), E-Mail: [email protected], Walter Kainz (-258), E-Mail: [email protected]

Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste 30 (1.1.2013).

Bankverbindungen: Deutsche Bank AG, Konto 666 22 66, BLZ 700 700 10; Postbank München, Konto 220 977-800, BLZ 700 100 80Anschrift für Anzeigen: siehe VerlagErfüllungsort, Gerichtsstand: MünchenIGS Anzeigenverkaufsleitung für ausländische Publikationen: Tina Ölschläger (-116)Verlagsrepräsentanten für Anzeigen Europa: Shane Hannam, 29/31 Kingston Road, GB-Staines, Midd-lesex TW 18 4LH, Tel.: 0044-1-784210210. USA East: Michael Mullaney, 3 Speen Street, Framingham, MA 01701, Tel.: 001-2037522044. Taiwan: Cian Chu, 5F, 58 Minchuan E Road, Sec. 3, Taipei 104 Taiwan, R.O.C., Tel.: 00886-225036226. Japan: Tomoko Fujikawa, 3-4-5 Hongo Bunkyo-Ku, Tokyo 113-0033, Japan, Tel.: 0081-358004851

VertriebAuflagenkoordination: Melanie Arzberger (-738)Vertriebsmarketing: Manuela Eue (-156) Vertrieb Handelsauflage: MZV GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim Tel. 089/31906-0, Fax 089/31906-113 E-Mail: [email protected], Internet: www.mzv.de

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