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Winfried Röser Erklärungsversuche der Welt Stationenlernen Ethik 5./6. Klasse DOWNLOAD Downloadauszug aus dem Originaltitel: Bergedorfer ® Unterrichtsideen Winfried Röser Stationenlernen Ethik 5./6. Klasse 5./6. Klasse Gemeinschaft – Urteile und Vorurteile – Wahrnehmung und Wahrheit Bergedorfer ® Lernstationen

Winfried Röser Erklärungsversuche der Welt

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Bergedorfer® Lernstationen
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I – Theorie: Zum Stationenlernen
Die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen der letzten Jahre gehen Hand in Hand mit einem geänderten Verständnis von Schule und Unter- richt. Nicht mehr die reine Wissensvermittlung, sondern fachliche und fachübergreifende Basis- qualifikation spielen eine zentrale Rolle, welche für die schulische und spätere berufliche Ausbildung von Bedeutung sind und ein lebenslanges an- schlussfähiges Lernen ermöglichen. Ziel ist, neben der Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Schülers, auch die Weltorientierung zu vermitteln, die sich aus der Auseinandersetzung mit zentralen Gegenständen unserer Kultur und Gesellschaft er- gibt und die als Beschluss der Kultusministerkon- ferenz in den Bildungsstandards festgeschrieben und für alle Schulen als allgemeingültig festgelegt wurde.
Im Einklang mit der Entwicklung der Persönlichkeit steht die Individualisierung, die jedem heran- wachsenden Menschen das Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung be- scheinigt. Von der Politik eingeleitete Maßnahmen wie Ganztagsschulen, Abbau des dreigliedrigen Schulsystems, Gesamtschulen, das Hinterfragen des Sitzenbleibens oder die Parole: „Kein Schüler ohne Abschluss!“ belegen die Notwendigkeit einer besonderen unterrichtlichen Umsetzung und För- derung. Nicht mehr der Lehrer als alleiniger Wis- sensvermittler, sondern der lernende, aktive Schü- ler steht im Fokus des täglichen Unterrichts und seiner Methodik.
Als ein vielversprechender Ansatz gilt hier das Ar- beiten an Stationen – auch Stationenlernen ge- nannt. Gleichzeitig soll jedem Unterrichtenden be- wusst sein, dass es die Unterrichtsmethode nicht gibt, sondern dass jeder Unterricht, abgestimmt auf Thema und Zielgruppe, von Methodenvielfalt geprägt sein muss. So ist auch das Lernen an Sta- tionen eine Alternative, aber eine, die sowohl der Individualisierung als auch der Schüler- und Hand- lungsorientierung besonders Rechnung trägt.
Das Lernen an Stationen greift eine spezifische grundlegende Problematik auf und thematisiert so- wohl fachbezogene Kompetenzen wie zugrunde- liegende Wissensbestände in einer für jeden Schü- ler zugänglichen und differenziert aufbereitenden
Art und Weise. Bei dem Aufbau der Stationen wird dabei bewusst auf unterschiedliche Lernvoraus- setzungen, abwechslungsreiche und schülerge- mäße Zugänge und Betrachtungsweisen sowie un- terschiedliche Lern- und Arbeitstempi Rücksicht genommen.
Der Unterrichtsgegenstand wird in Arbeitsstatio- nen dargeboten, die grundsätzlich unabhängig voneinander bearbeitet werden können. Dabei wird zwischen Pflicht- und Zusatzstationen unter- schieden. Während die Pflichtstationen für alle Schüler verbindlich sind, können die Zusatzstatio- nen je nach Interesse und Leistungsvermögen ausgewählt werden. Somit werden der Individuali- tät des Schülers, aber auch der Heterogenität der Lerngruppe Rechung getragen. Mit der Bearbei- tung der Pflichtstationen werden alle signifikanten fachlichen Kompetenzen umgesetzt. Das Aussu- chen der Zusatzstationen beinhaltet eine zusätzli- che individuelle Vertiefung des Themengebietes durch weiterführende bzw. ergänzende Fragestel- lungen.
Die Aufgaben der einzelnen Stationen bieten in der Regel unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Fragestellungen. Das so didaktisch aufbereitete Material impliziert sowohl das Prinzip der Hand- lungsorientierung wie das der Schülerorientie- rung. Handlungsorientierung umschreibt dabei die direkte Auseinandersetzung des Schülers mit dem angebotenen Material und der damit verbundenen Erarbeitung von Wissen und Fertigkeiten durch ei- gene Tätigkeit.
Daher ist es sinnvoll, vor den Aufgaben einer jeden einzelnen Station die zu bearbeitende Thematik anzugeben, um ein zielgerichtetes Arbeiten durch die Schüler zu gewährleisten.
Schülerorientierung umfasst mehr als einen schü- lergemäßen Zugang zum Thema. Es impliziert, dass nicht der Lehrer, sondern der Schüler im Mit- telpunkt der Interaktion steht. Der Lehrer fungiert als Beobachter, Berater, evtl. sogar Helfer, aber besonders als Moderator. Seine Tätigkeit umfasst beim Stationenlernen nicht das kleinschrittige Darbieten des Unterrichtsgegenstandes vor der Klasse. Er schafft vielmehr durch die vorbereiteten Stationen eine Lernatmosphäre, in der die Schüler selbst agieren, sich Gegenstände eigenständig er- arbeiten bzw. üben und vertiefen können.
1 Einleitung: Stationenlernen, was ist das?
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2 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Um sicherzustellen, dass alle grundlegenden Pflichtthemen bearbeitet und verinnerlicht sind, wird am Ende jeder Stationseinheit eine wiederho- lende Übungsform angeboten, sei es in Form ei- nes Rätsels, in das Kernbegriffe zuzuordnen sind oder als Wiederholungsstation, bei der Wissen und Kenntnisse der vorherigen Stationen Grundlage der Beantwortung sind. Dies bedeutet für den Schüler die konkrete Möglichkeit einer umfassen- den Kontrolle und ein hoffentlich positives Rück- meldegefühl.
Der Ansatz der Individualisierung des Stationenler- nens lässt sich in bestimmten Fragestellungen durchaus mit dem Anspruch auf soziales Lernen kombinieren. Ein als Partnerstation ausgewiese- ner Lernschritt bedeutet, dass eine Station – ge- mäß der freien Entscheidung der Schüler – zusam- men mit einem Partner bearbeitet werden kann. Dabei sollen sich die zusammenarbeitenden Schü- ler selbst finden und gemeinsam über die verlang- ten Fragen, Lösungswege oder Aufgaben beraten, um so zu einer möglichst einvernehmlichen Lö- sung zu gelangen. Dies stärkt sowohl die sachliche Kommunikation über ein Thema, als auch die Aus- einandersetzung mit der Meinung oder den Ansich- ten eines anderen. Dabei wird bereits beim Bear- beiten einer Partnerstation soziales Verhalten, ein Kernpunkt jedes Ethikunterrichts, praktiziert.
2. Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Ethik in den Klassenstufen 5/6
Stationenlernen im Ethikunterricht führt in ethi- sche, religionskundliche und philosophische Fra- gestellungen der Klassen 5–10 ein. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu seiner Gesellschaft und seiner Umwelt mit der Zielsetzung, ein gutes, gelingendes Leben auf der Basis allgemein akzeptierter Handlungsnormen (wie z. B. die Achtung der Menschenrechte) zu füh- ren. Grundlage hierzu sind die Erkenntnis und Be- wertung der Pluralität von Wertvorstellungen und Lebensformen und deren Vergleich, um so letztlich zu einer begründeten und reflektierten Entschei- dung zu gelangen.
Ethikunterricht in der Schule baut auf folgenden Postulaten auf:
eine weltanschauliche Neutralität, aber mit der Zielrichtung: Erziehung zur Menschlichkeit, De- mokratie und Freiheit;
Toleranz und Achtung anderer Überzeugungen und Wertvorstellungen;
Verantwortung für den Erhalt von Natur und Umwelt;
Ablehnung gewaltsamer Konfliktlösungsstrate- gien;
menschliches Handeln in alltäglichen oder exis- tenziellen Formen unter dem Aspekt des gelin- genden Lebens sowie der moralischen Basis- normen;
Orientierung für das eigene selbstbestimmte und verantwortliche Leben und dessen Positio- nierung.
Unter der Prämisse der Auseinandersetzung mit grundlegenden ethischen Fragen und Problemen des persönlichen Lebens, des menschlichen Zu- sammenlebens sowie die begründete Bewertung unterschiedlicher Wert- und Sinnangebote soll der Ethikunterricht folgende zentrale Grundkompeten- zen vermitteln:
Kompetenzbereich Wahrnehmung und Deu- tung, d. h. ethische Probleme sehen, beschrei- ben und unterschiedliche Interessen deuten;
Kompetenzbereich Perspektiven überneh- men, d. h. andere Lebens- und Verhaltensmus- ter verstehen und bewerten;
Kompetenzbereich Argumentieren und Urtei- len, begrifflich erschließen, gewichten und im Hinblick auf die Folgen bewerten;
Kompetenzbereich Kommunizieren, d. h. ei- gene Überzeugungen und Standpunkte zum Ausdruck bringen;
Kompetenzbereich sich orientieren, d. h. ei- gene Wertmaßstäbe entwickeln;
Kompetenzbereich Handeln, d. h. die Umset- zung des als richtig eingesehenen Verhaltens.
2 Besonderheiten des Stationenlernens im Fach Ethik in den Klassenstufen 5/6
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II – Praxis: Materialbeiträge
1. Gemeinschaft – Inhalt: Bedeutung von Ge- meinschaften, gemeinschafts-förderndes Ver- halten, Familie und Schule als Gemeinschafts- beispiele, der Mensch als ein auf Gemeinschaft angelegtes Wesen
2. Mythische und religiöse Erklärungsversu- che zur Welt – Inhalt: verschiedene Welterklä- rungsversuche, die Welt im Wandel, Weltbild der Antike, heutiges Universum
3. Von und mit der Natur leben – Inhalt: Natur als lebensbestimmendes Element, Natur als Kunst- werk, Natur und ihr Zerstörungspotenzial, Um- weltbedrohung, Naturschutz
4. Urteile und Vorurteile – Inhalt: bewertende Ur- teile, Urteile und ihre Wirkung, Vorurteile als Konfliktpotenzial, Ursachen für Vorurteile, Vor- urteile abbauen und überwinden
5. Judentum – Inhalt: der Gaube der Juden, Thora, Schabbat, Bar-Mizwa, jüdische Festtage, Symbole und Zeichen, Stationen im Leben ei- nes Juden
6. Wahrnehmung und Wahrheit – Inhalt: Wahr- nehmungen sind verschieden und gefärbt, Re- dewendungen über die Wahrheit, Thema Wahr- heit und Unwahrheit, Wahrheit, das höchste Gut
Jeder Themenkomplex ist dabei in verschiedene Teilaspekte aufgeschlüsselt, deren Bearbeitungs- reihenfolge dem Schüler freigestellt wird. Den Ge- samtüberblick bietet der Laufzettel mit den Ein- zelthemen, den Pflicht- und Zusatzstationen sowie der Rubrik Bemerkung. Hier kann der Schüler alle bearbeiteten Stationen abhaken. Die Pflichtstati- onen sind mit Zahlen, die Zusatzstationen mit
Großbuchstaben ausgewiesen. Eine mögliche Wiederholungsstation schließt das Thema ab. Jeder Schüler hat so jederzeit den Gesamtüber- blick über seine Arbeit.
Jeder Teilaspekt besteht aus einem Aufgaben- und einem zugehörigen Materialblatt. Das Aufgaben- blatt formuliert zunächst das Thema der Station als Zielorientierung und mehrere differenziert gestal- tete Aufgaben zur intensiven Arbeit mit ethischen, religiösen oder gesellschaftlichen Phänomenen des Alltags und der Kultur.
Das zugehörige Materialblatt stellt die themati- schen Grundinformationen in unterschiedlicher methodischer Aufbereitung (wie z. B. Sachtext, Ta- gebucheintrag, Gespräch, Zeitungsartikel, Bild, Karikatur ...) zur Verfügung, orientiert an den schü- lergemäßen Zugängen der Jahrgangsstufe 5/6.
Die vorgegebenen Informationen bearbeiten die Schüler selbstständig, gesteuert durch die Impulse des Aufgabenblattes. Der Lehrer fungiert hier als Moderator, der die entsprechenden Materialien be- reithält und als Helfer bei Problemen oder Ver- ständnisfragen jedem Schüler persönlich zur Ver- fügung steht.
In den Partnerstationen bearbeitet ein Schüler- paar, das sich selbst gefunden hat, vor allem in kommunikativer Weise die Aufträge und versucht, zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Zur Bearbeitung des Materials benötigen die Schü- ler zur schriftlichen Fixierung eine Ethikmappe bzw. ein Ethikheft.
Zu jedem Themenkomplex gibt es eine Wiederho- lungs- bzw. Zusammenführungsstation. Hierbei geht es um Wissenskontrolle, z. B. in Form eines Rätsels mit Einordnung von wesentlichen Begrif- fen und deren Erklärung oder es geht um Frage- stellungen, bei denen erarbeitetes Wissen der vor- ausgegangenen Stationen verknüpft werden muss.
II – Praxis: Materialbeiträge
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Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
Zu allen Zeiten haben sich Menschen die Frage gestellt, woher kommt die Erde und wie funktioniert das komplexe Gebilde des Universums? Erklä- rungs- und Deutungsversuche unterschiedlicher Kulturen zeigen dabei je nach Zeitalter starke Übereinstimmungen. Wissenschaftler und Philoso- phen haben Antworten gegeben, die das jeweilige Weltbild der entsprechenden Epoche widerspie- gelten.
So sah das Weltbild der Antike als Mittelpunkt des Weltalls die Erde, die von Säulen getragen und von Wasser umgeben, den Lauf der Gestirne be- stimmt. Für deren Entstehung machte man Götter bzw. Gott verantwortlich, der den Menschen mit der Betreuung der Erde beauftragte. Mit Beginn der Neuzeit setzte sich allmählich, bedingt durch die Erkenntnisse und Berechnungen von Koperni- kus, Galilei oder Kepler, das Wissen über die Un- endlichkeit des Universums und die Bedeutung der Sonne durch, um die sich die Planeten unseres Sonnensystems kreisend bewegen. In der heuti- gen Zeit erlauben Teleskope, Satelliten oder De- tektoren immer detailliertere Einsichten über die Größe und die Entstehung des Universums. Allge- mein anerkannt ist nach heutiger wissenschaftli- cher Erkenntnis die Urknalltheorie, die davon aus- geht, dass eine unvorstellbare Energiekonzentra- tion zur Explosion führte, Materie zerstreute und damit die bis heute andauernde Ausdehnung des Universums begann.
Die Stationenreihe „Mythische und religiöse Erklä- rungsversuche zur Welt“ versucht Antworten zu geben, auf die auch für Heranwachsende funda- mentale Fragestellung nach Universum, Erde und Leben.
In Station 1 wird das Wissen der Schüler über unser Universum zusammengetragen, erweitert und systematisiert.
Mit Station 2 beginnt der Rückblick auf die An- fänge und die Entstehung der Erde.
Station 3 beschäftigt sich mit der Frage, Woher kommt die Welt?, mit ersten Hinweisen auf My- then und Naturwissenschaft.
Antworten bieten die Stationen 4 und 5, die rückgreifend und exemplarisch die Schöpfungs- geschichte aus dem Verständnis der damaligen lebenden Menschen zeigen, sowohl aus der Sicht der Babylonier, als auch die biblische Schöpfungsgeschichte, die den meisten Schü- lern bekannt sein dürfte.
Station 6 fasst die antiken Schöpfungsberichte zusammen zu einem Weltbild, das für Denken und Handeln der Menschen verbindlich war.
Die heutige Sicht der Wissenschaft legt Station 7 dar, in der die Urknalltheorie erläutert und Ausblicke auf die Zukunft gegeben werden.
In 3 Zusatzstationen werden die Erkenntnisse und Einsichten der Arbeitsstationen erweitert und ver- tieft. In Zusatz A wird der germanische Schöp- fungsbericht als weiteres Beispiel für ein antikes Volk dargestellt. Zusatz B vergleicht antike Schöp- fungsberichte und sucht deren Gemeinsamkeiten. Zusatz C schließlich zeigt den Wandel in der Sicht- weise über die Position der Erde und des Univer- sums an 4 exemplarischen Beispielen.
Als Bündelung des Stationenlernens ist abschlie- ßend ein Rätsel vorgesehen, bei dem Kernbegriffe aus den Grundstationen einzutragen und als Lö- sungswort Urknalltheorie zu entwickeln ist.
Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
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Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
Station 1: Menschen erforschen das Weltall
Station 2: War die Erde immer so?
Station 3: Woher kommt die Welt?
Station 4: Der babylonische Schöpfungsbericht
Station 5: Der biblische Schöpfungsbericht
Kommentare:
Schöpfungsmythen
Laufzettel zum Stationenlernen für das Thema:
Mythische und religiöse Erklärungsversuche zur Welt
Station 6: Das Weltbild der Antike
Station 7: Das heutige Universum
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Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
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Menschen erforschen das Weltall
Was weißt du über das Universum? Hier erfährst du erste Fakten und Hinweise.
1. Widerlege oder bestätige die Aussage von Peter.
2. Woher stammt unser Wissen über Erde und Universum? Kennst du unser Sonnensystem? Trage deren Planeten in eine Skizze ein. Wie beantwortest du die Frage nach dem Leben im Weltall?
3. Welch Informationen über das Universum entnimmst du den Texten? Notiere Stichworte.
4. Kennst du Filme oder Spiele zum Thema „fremde Galaxien“ und Außerirdische? Notiere die Titel.
Station 2 Aufgabe
Die heutige Erde hat sich über Millionen Jahre entwickelt.
1. Versetze dich in die Situation von Fin und beantworte für ihn die gestellten Aufgaben für sein Rückblickfernrohr.
2. Denk dir selbst mindestens eine für dich interessante Zeit aus, befrage das Rückblickrohr und notiere die Antwort.
3. Zeichne in einer Bildfolge:
Die Geburt der Erde
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Die Erde der Zukunft
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Woher kommt die Welt?
Die Frage nach dem Ursprung der Erde beschäftigte Menschen schon immer.
1. Welche Frage beschäftigt Nele an diesem Tag? Welche Antworten erhält sie dazu? Schreibe die Stichwörter in ein Schaubild und ergänze diese mit deiner Antwort.
2. Bereite eine kurze Umfrage zum Thema vor.
3. Wie haben die Menschen früher die Frage nach der Entstehung der Erde beantwortet?
4. Welche Aussagen spielen heute eine entscheidende Rolle? Lässt sich die Frage überhaupt beantworten?
Station 4 Aufgabe
Der babylonische Schöpfungsbericht
So stellten sich die Babylonier die Entstehung der Erde vor.
1. Trage den babylonischen Schöpfungsbericht mit Stichworten in ein Verlaufsschema ein.
2. Zeichne die entscheidende Szene zur Entstehung der Erde.
3. Wie wird in dem babylonischen Mythos der Urzustand gesehen?
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bylonie
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Der bekannteste Schöpfungsbericht stammt aus der Bibel.
1. Fasse die 7 Schöpfungstage jeweils in einem kleinen Inhaltsbrief zusammen. Zeichne die Welt im Ursprung sowie die Welt am 7. Tag.
2. Was ist das Besondere am 7. Tag? Siehst du hier eine Verbindung zu heute?
3. Auf wen geht die gesamte Schöpfung zurück? Wie wird Gott in dem Text geschildert?
4. Erläutere die Stellung des Menschen in der Schöpfung. Was bedeutet in dem Zusammenhang „herrschen“?
Station 6 Aufgabe
Der antike Schöpfungsbericht lässt sich in einem Schaubild zusammenfassen.
1. Unterstreiche in dem erläuternden Text zum Weltbild der Antike die Kernbegriffe.
2. Übertrage die Skizze des antiken Weltbildes in dein Heft und beschrifte diese mit den Kernbegriffen.
3. Wer ist nach diesem Weltbild der Mittelpunkt des Universums?
4. Wie kamen die Menschen der damaligen Zeit zu dieser Vorstellung?
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1. Was besagt die heute allgemein anerkannte Urknalltheorie?
2. Notiere in Stichworten die Schritte vom Urknall bis zur Erde und zeichne zu jedem Schritt eine kleine Skizze.
3. Erläutere den Satz: Das Universum bewegt sich in rasender Geschwindigkeit.
4. Die Mythen vor der Entstehung des Universums sind durch die Erkenntnisse der Wissenschaft widerlegt worden. Soll man deshalb auf die Mythen verzichten?
Zusatzstation A Aufgabe
Der germanische Schöpfungsbericht
So stellten sich die Germanen die Entstehung der Erde vor.
1. Unterstreiche in dem germanischen Schöpfungsbericht die Kernaussagen.
2. Notiere in fünf Schritte die Entstehung der Erde.
3. Beschreibe, wie aus dem Körper des Ymir die Erde wurde.
4. Wie ist nach dem germanischen Mythos die Welt entstanden?
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Welche Gemeinsamkeiten haben Schöpfungsmythen, was trennt sie?
1. Erstelle zu jedem der fünf Mythen eine große Karteikarte mit der jeweiligen Kernaussage. Fertige dazu eine Skizze an.
2. Welche Aussage haben alle Schöpfungsmythen gemeinsam?
3. Warum waren solche Mythen für die Menschen der damaligen Zeit so wichtig?
4. Warum begrenzen die Irokesen ihre Schöpfungsgeschichte auf Nordamerika? Stelle Vermutungen an und begründe diese.
Zusatzstation C Aufgabe
Weltbilder im Wandel
Erkenntnisse über die Welt unterliegen einem ständigen Wandel.
1. Erstelle eine eigene Zusammenfassung: Weltbilder im Wandel, indem du die vier Weltbilder und deren Erklärung sinnvoll zusammenfügst und dabei Platz lässt, um die Antwort der zweiten Frage einzubauen.
2. Stell dir vor, du gehst in die 6. Klasse. Was hättest du über die Entstehung des Universums gelernt?
a) als Schüler in der Antike b) als Schüler zur Zeit des Ptolemäus c) als Schüler zur Zeit des Kopernikus d) als heutiger Schüler
3. Was hättest du noch nicht wissen können?
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Abschließende Bündelung Aufgabe
des Stationenlernens Abschlussrätsel
1. Trage die Antworten des Rätsels in die vorgesehenen Kästchen ein.
2. Notiere das Lösungswort und erkläre es.
12 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Station 1 Material
Menschen erforschen das Weltall
„Kannst du dir vorstellen, dass wir jetzt im Moment fliegen?“, fragt der 11-jährige Moritz seinen Freund Sven. „Unsinn“, entgegnet dieser, „eigentlich stehe ich fest auf dem Boden.“ Peter, der den Dialog mitgehört hat, bemerkt dazu lapidar1: „Na klar, jeder hat recht!“
Unsere Erde ist ein kleiner Planet im riesigen Weltall
Unsere Erde, auf der wir Menschen leben, ist nur ein kleiner Planet in unserem Sonnen- system. Schauen wir in einer klaren Nacht zum Himmel, können wir unzählig viele Sterne entdecken, die leuchten und uns auf unendlich weit entfernte Sonnensysteme aufmerksam machen. Dabei bewegen sich alle Systeme in einer unvorstellbaren Geschwindigkeit.
In den letzten Jahren haben Astronomen viele neue Entdeckungen gemacht und Erkennt- nisse über das Universum gewonnen. Grundlage sind neue technische Errungenschaften wie Weltraumteleskope, Satelliten oder Sonden, die das Weltall in jeder Sekunde beobach- ten, Messungen durchführen und zur Erde übermitteln. Spannend ist dabei die bisher unbeantwortete Frage: Gibt es außer auf der Erde noch irgendwo sonst im Universum Spuren von Leben?
Weitere Nachrichten aus dem All:
M Am 15. Februar 2013 flog ein Asteroid nahe an der Erde vorbei.
M Im Oktober 2012 entdeckten Forscher am Observatorium Genf im Nachbarsonnensystem Alpha Centauri einen neuen Planeten, der so groß wie die Erde ist.
M Im Juni 2011 fanden Astronomen mithilfe eines Röntgenteleskops die bisher ältesten schwar- zen Löcher im Universum.
M Wissenschafter rechnen mit ca. 100 Milliarden Galaxien im Weltall. Bekannte Galaxien sind der Centaurus A, der Andromedanebel und die Antennengalaxie.
M Spiele und Filme, die den Kampf des Menschen mit den Bewohnern ferner Galaxien zum Thema haben, faszinieren viele Menschen.
1 lapidar = kurz und bündig
13 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Station 2 Material
War unsere Erde immer so?
An einem verregneten Nachmittag malt der 12-jährige Fin lustlos auf einem Blatt Papier, als sein Blick auf das Fernrohr fällt, das er zu Weihnachten bekommen hat. Er nimmt es vom Regal, setzt sich vor das geschlossene Fenster und blickt in das Grau. „Wenn vom Himmel nichts zu sehen ist, dann bist du heute mein Rückblickrohr in die Vergangen- heit. Ich frage dich: ‚„Zeige mir, was an Weihnachten letztes Jahr war!“‘
Fin sieht im Geiste den Weihnachtsbaum, die Geschenke und seine Familie. „Zeige mir, was im Sommerurlaub war! Ziege mir, was genau vor vier Jahren war! Zeige mir, wie es zur Ritterzeit war! Zeige mir, wie es in der Steinzeit war! Zeige mir, wie es bei den Dinosauriern war. Zeige mir ...“
Ein Blick in die Erdgeschichte
Im Jahre 2010 Weltbevölkerung ca. 6,8 Milliarden Im Jahre 1990 Weltbevölkerung ca. 5,3 Milliarden Im Jahre 1950 Weltbevölkerung ca. 2,3 Milliarden Im Jahre 1900 Weltbevölkerung ca. 1,6 Milliarden Im Jahre 1800 Weltbevölkerung ca. 970 Millionen Im Jahre 0 Weltbevölkerung ca. 300 Millionen Vor 10 000 Jahren Weltbevölkerung ca. 5–10 Millionen Vor ca. 5 Mio. Jahren tauchten die ersten Menschen auf. Vor ca. 230 Mio. Jahren lebten die Dinosaurier. Vor ca. 400 Mio. Jahren lebten auf der Erde nur Wassertiere. Vor ca. 500 Mio. Jahren wuchsen die ersten Bäume. Vor ca. 3 Milliarden Jahren gab es die ersten Algen. Vor ca. 5 Milliarden Jahren entstand die Erde.
14 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Station 3 Material
Woher kommt die Welt?
Ohne Huhn kein Ei, aber auch ohne Ei kein Huhn. Was war also zuerst da? Nele grübelt über diese altbekannte Frage. Dann überlegt sie weiter. Die Erde ist ein Planet in unserem Sonnensystem, die Sonne ist ein Stern im weiten Universum. Woher kommt denn eigentlich der Weltraum? War er schon immer da oder ist er aus etwas entstanden? Und wenn er entstanden ist, was war denn vorher? Je länger sie überlegte, desto seltsamer kommen ihr die Fragen vor. Sie geht zu ihrer Uroma. „Uroma Hedwig, woher kommt die Welt?“ „Die kommt von Gott“, antwortete Uroma ohne zu überlegen, „das kannst du in der Bibel nach- lesen.“ Nele fragte weiter, immer die gleiche Frage: Woher kommt die Welt? Sie erhielt viele Antworten: „Das weiß man nicht so genau. Man entdeckt immer wieder etwas Neues.“ „Die Welt ist aus dem Nichts entstanden.“ „Die Welt ist ein Miniteil des Universums und hat sich aus dem Urknall entwickelt.“ „Die Welt wurde von Außerirdischen mit Laserkanonen um die Sonne geschossen.“
Nele wird nicht schlau aus Antworten: Wie kann etwas aus Nichts entstehen, immer muss doch etwas vorher da gewesen sein? Es ist zum Verzweifeln.
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Genau wie Nele haben sich Menschen diese Frage immer wieder gestellt: Woher kommt die Welt?
Uralte Erzählungen von der Entstehung der Erde und der Geburt des Menschen aus dem alten Babylon, aus Ägypten, von den Germanen oder auch in Texten der Bibel geben erste Antworten, wie Menschen in der Vergangenheit diese Frage beantwortet haben. Solche Erzählungen nennt man Mythen. „Mythen“ ist der Plural (die Mehrzahl) von dem aus dem Griechischen stammenden Wort „Mythos“. Das bedeutet: Rede, Erzählung, Sage oder Fabel.
Diesen mythischen Erklärungsversuchen steht heute die moderne Naturwissenschaft gegen- über, die mit wissenschaftlichen Methoden die Entstehung des Universums und der Erde zu er- klären versucht. Immer neue Entdeckungen und immer neue Forschungsergebnisse ergänzen und erweitern das Wissen um die Entstehung des Weltalls. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen.
15 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Als der Himmel oben und die Erde unten
noch nicht war, gab es nur das Wasser.
Apsu, den Süßwasserozean und Tiamat,
den Salzwasserozean.
und schufen so in sich die Götter,
die Tiamat alle gebar.
Im Jahre 1875 fanden Wissenschaftler bei Ausgrabungen Keilschrifttäfelchen mit folgendem – vereinfacht wiedergegebenen – Inhalt:
Am Anfang gab es nur den Erzeuger Apsu und die Gebährerin Tiamat. Beide zeugten Kinder, die jungen Götter. Diese vermehrten sich und ihre Nachkommen lehnten sich gegen die alten Götter auf. Es kam zu einem langen, fürchterlichen Kampf mit Drachen, Schlangen, Skor- pionen und Ungeheuern, mit Winden und Orkanen, in dessen Verlauf die Urgötter getötet wurden.
Marduk, der Siegergott, zerteilte den Rumpf der Tiamat, hälftete diesen wie eine Muschel. Aus der einen Hälfte errichtete er ein Gewölbe, die Himmelsdecke, schob einen Riegel davor und postierte Wächter. So war sichergestellt, dass das Wasser über dem Gewölbe nicht heraustreten konnte. Aus dem anderen Teil formte er die Erde.
Er sammelte das Wasser, schuf Wolken und bohrte das Grundwasser an, um Quellen zu erhalten. Dann schuf er das Grün, Pflanzen und Bäume, die Tiere, bestimmte den Jahres- verlauf sowie die Sternbilder. Mithilfe seines Vaters Ea, dem Gott der Weisheit, schuf er die Menschen. Diese sollten den Dienst der Götter übernehmen.
16 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Station 5 Material
Der biblische Schöpfungsbericht
Im Buch Genesis des Alten Testamentes (Gen 1–2,4 a) wird die Entstehungsgeschichte der Erde ausführlich geschildert. Sie lautet in etwa so:
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und alle Tiere, die sich auf dem Land regen.“ (Gen 1, 27–28)
Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Gott sprach: Es werde Licht und es wurde Licht. Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. – 1.Tag
Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide das Wasser unter- halb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. Das Gewölbe nannte er Himmel. – 2. Tag
Gott sammelte das Wasser unterhalb des Himmels und nannte es Meer, das Trockene nannte er Land. Auf dem Land ließ Gott das Grün entstehen, alle Arten von Pflanzen und Bäumen. – 3. Tag
Dann sprach Gott: Am Himmelsgewölbe sollen Lichter stehen, das größere für den Tag, das kleinere für die Nacht, ebenso die Sterne. Sie sollen Zeichen sein für das Bestimmen von Festzeiten, Jahren und Tagen. – 4. Tag
Dann sprach Gott: Das Wasser wimmele von lebendigen Wesen und über dem Land sollen die Vögel fliegen. – 5. Tag
Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, Tiere des Feldes, das Vieh und die Kriechtiere. Gott schuf den Menschen als sein Ebenbild, als Herr- scher über Wasser und Land, über Tieren und Pflanzen. – 6. Tag
Den siebten Tag ruhte Gott aus, nachdem er seine Schöpfung beendet hatte. Er segnete den Tag und erklärte ihn für heilig.
Im Originaltext heißt es zu jedem Tag:
„Und Gott sah, dass es gut war. Und es ward Abend und es ward Morgen: ___ Tag“.
Zur Erschaffung des Menschen wird geschrieben:
17 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Station 6 Material
Das Weltbild der Antike
Die Erde ist eine flache Scheibe mit Bergen, Wüsten, Seen und fruchtbarem Land, die auf dem Wasser, der Urflut schwimmt. Sie wird durch die Säulen der Erde stabilisiert, die tief in die unteren Wasser hineinreichen. Aus den unteren Wassern steigen Kanäle auf und liefern so die Süßwas- serquellen für Flüsse und Seen. In der Tiefe des trockenen Landes liegt die Unterwelt, das Reich der Toten.
An den Rändern der Erde stehen die Säulen des Himmels, feste Stützen, die das Firmament hal- ten. Das Firmament umwölbt als feste Halbkugel die Erde. Oberhalb des Firmamentes ist eben- falls Wasser, der Himmelsozean. Durch ins Firmament eingelassene Schleusen kann so bei Be- darf Regen abgelassen werden.
Ebenso sind Sonne, Mond und Sterne am Firmament befestigt. Am Tag bewegt sich die Sonne, in der Nacht laufen die Sterne und der Mond auf festen vorgeschriebenen Bahnen um die Erde.
18 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Vor Milliarden von Jahren war das Universum sehr klein. Vor ca. 14 Milliarden Jahren kam es zu einer gigantischen Energiekonzentration. Die Temperatur betrug Trillionen von Grad. Die Energie explodierte, die Materie wurde zerstreut und begann in unvorstellbarer Geschwin- digkeit auseinanderzutreiben. Ganz langsam verringerte sich die Geschwindigkeit, die Materie kühlte ab.
1987 wurde im Universum ein neuer Stern entdeckt. Man rechnete zurück, dass er vor ca. 170 000 Jahren explodierte sein musste. So lange braucht das Licht der Explosion um die Erde zu erreichen.
Aus einer riesigen Staub- wolke entstand durch Zu- sammenballung der Staub- teilchen unser Sonnen- system, genau wie unzählige andere Sonnensysteme (Galaxien). Durch die Anziehungskraft begannen die Planeten um die Sonne auf ellipsenför- migen Bahnen zu kreisen.
Die Ausdehnung dauert im- mer noch an. Wissenschafter stellen fest, dass sich andere Sonnensysteme des Univer- sums immer weiter von uns entfernen.
Die Erde war ein glü- hender Feuerball ohne feste Oberfläche. Nach vielen Millionen Jahren kühlte die Erde ab, so- dass eine feste Kruste entstehen konnte. Es dauerte weitere Millionen Jahre, bis die ersten le- benden Zellen auf der Erde entstanden.
Station 7 Material
Das heutige Universum
Die am häufigsten genannte Theorie zur Entstehung des Universums ist der Urknall.
19 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Zusatzstation A Material
Der germanische Schöpfungsbericht
Die alten Germanen stellten sich die Entstehung der Erde wie folgt vor:
Am Anfang gab es das Nichts, noch keine Erde und keinen Himmel, keine Sonne, die schien, und keinen leuchtenden Mond, keinen einzigen Stern, weder Baum noch Berg, weder Sand noch Meer, weder kühle Wellen noch Gras. Da war nur ein Nichts, ein gähnender Abgrund.
Dieses Nichts nannte man Ginnungagap und stellte es sich als ungeheure tiefe Schlucht in voll- kommener Windstille vor.
Im Süden dieser Schlucht entstand Muspellsheim, ein Reich, in dem Feuer, Hitze und Glut herrschte. Im Norden der Schlucht entstand Niflheim, in dem es nur Nebel, Kälte und Eis gab. Mit- ten in Niflheim gab es eine Quelle, aus der 12 Flüsse entsprangen. Sie überfluteten ganz Niflheim und deckten es mit Eisschichten zu. Diese drangen langsam bis zur Schlucht Ginnungagap vor. Dort, wo Feuerfunken aus Muspellsheim auf das Eis von Niflheim trafen, schmolz das Eis und wurde zu Tropfen.
Aus einem solchen Tropfen entstand ein Wesen, das wuchs und wuchs und zum Urriesen Ymir wurde. Genauso geschah es mit Audhumla, der Urkuh, aus deren Euter ständig Milch floss, die Ymir zur Nahrung diente.
Als Ymir in einen langen und tiefen Schlaf fiel, entwickelten sich aus dem Schlafenden weitere Riesenwesen. Später wurde Ymir nach einem Streit erschlagen. Aus seinem Körper entstand die Welt:
M aus seinem Blut wurden die Weltmeere,
M aus seinem Fleisch die Erde,
M aus dem Schädel das Himmelsgewölbe,
M aus seinem Gehirn die Wolken,
M aus seinen Knochen die Berge,
M aus Zähnen und Knochensplittern Steine und Felsen,
M aus den Haaren Bäume und Gras.
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Ägypten: Aus dem ursprünglichem Wasser stieg ein Hügel auf, auf dem Gott Atum thronte. Dieser erschuf weitere Götter. Der Gott der Erde, Geb, und die Göttin des Himmels, Nut, waren zunächst ver- eint. Der Gott der Luft, Schu, trennte sie. Geb erstarrte als Erde und Nut um- spannte mit ihrem Körper das Himmels- gewölbe.
Bibel: Gott erschuf die Erde in 6 Tagen aus dem Nichts und setzte dabei wie ein Baumeister die Einzel- teile zusammen.
Hindus: Brahma, aus einer Lotus- blüte geboren, schuf die Erde. Vishnu sorgt dafür, dass alles auf der Erde weitergeht. Der dritte Gott, Shiva, zer- stört alle 4 Milliarden Jahre das Universum durch Was- ser und Feuer. Danach be- ginnt der Zyklus aufs Neue.
Irokesen: Als vor fernen Tagen die Him- melsgötter einen riesigen Baum aus ihrer schwimmenden Insel rissen, entstand ein Loch mit einem großen Wolkenmeer, in das eine schwangere Frau ge- schickt wurde. Eine Schildkröte war bereit, Schlamm aus der Tiefe zu tragen, auf dem die Frau leben konnte. Diese Erde wuchs und wurde größer, bis sie die Ausmaße des nordame- rikanischen Kontinents er- reichte.
Zusatzstation B Material
Wir vergleichen antike Schöpfungsmythen
Babylonier: Die Erde wurde nach dem Kampf zwischen Marduk und Tiamat erschaffen. Der sieg- reiche Marduk zerteilte den Körper der besiegten Tiamat in zwei Hälften und errichtete mit der oberen Hälfte den Himmelsbogen, mit der unteren die Erde.
21 Winfried Röser: Erklärungsversuche der Welt © Persen Verlag
Zusatzstation C Material
Weltbilder im Wandel
Kopernikus entdeckte: Die Sonne ist das Zentrum des Planetensystems; die Planeten umkreisen diese. Die Erde ist bloß Mittelpunkt der Mondbahn und das Zentrum
der Erdschwere. Die Erde dreht sich um sich selbst, daher auch die scheinbare Bewegung der Fixsterne.
Das Teleskop Hubble entdeckte Galaxien jenseits der Milchstraße. Messungen ergeben, dass sich die Gala- xien alle voneinander wegbewegen. Je weiter diese von der Erde entfernt sind, desto höher ist ihre Ge- schwindigkeit. Dabei findet man auch Gebiete, in denen neue Sterne entstehen und Planeten, die um entfernte Sterne kreisen.
Im Altertum glaubte man, das Universum sei ein ku- gelförmiges Gebilde mit überschaubaren Dimensionen.
Die Erde schwimmt als Scheibe auf der Urflut. Die sichtbaren Planeten umkreisen sie dabei.
Im geozentrischen Weltbild von Ptolemäus bil- det die Erde den Mittelpunkt des Universums. Um die Erde bewegen sich auf Bahnen der Mond und die Sonne sowie fünf weitere Pla- neten. Das Universum wird begrenzt durch die äußerste Sphäre von Fixsternen.
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Abschließende Bündelung Material
des Stationenlernens Abschlussrätsel
1. Gottes Tätigkeit am 7. Tag 2. babylonischer Gott 3. liefert nach antikem Weltbild das Süßwasser 4. Buch im Alten Testament 5. bekannte Galaxie im Universum 6. kreisen um die Sonne 7. mehrere Sonnensysteme 8. sagenähnliche Erzählungen 9. schuf im biblischen Schöpfungsbericht Gott am 1. Tag 10. Gottes letzte Schöpfung 11. umgab die Erde nach antiker Meinung 12. Anfangsstadium der Ede 13. Vorstellung von der Erde in der Antike 14. anderer Name für Galaxie
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Nr. 4
Filme und Spiele: alle Filme und Spiele der „Star Wars“-Reihe; Sternenheere – Rollenspiel in der Galaxie der Zukunft: Kampf der Galaxien; Battle Plane – Kampf um Terra 219 – Raumschiff Orion
Station 5 Lösung
Der biblische Schöpfungsbericht
Nr. 3
Einzig Gott ist der Schöpfer; Gott hat menschliche Züge; er agiert wie ein Zauberer, der über alles Macht besitzt.
Nr. 4 Mensch = Ebenbild Gottes; „herrschen“ bedeutet nicht „beherrschen“, sondern verantwortlich handeln zum Schutz allen Lebens.
Gott cht besitz
iblische
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2 M A R D U K
3 K A N A E L E
4 G E N E S I S
5 A N D R O M E D A N E B E L
6 P L A N E T E N
7 G A L A X I E N
8 M Y T H E N
9 L I C H T
10 M E N S C H
11 H I M M E L S O Z E A N
12 F E U E R B A L L
13 S C H E I B E
14 S O N N E N S Y S T E M
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Literatur Kerry M. Olitzky, Ronald H. Isacs: Kleines 1 x1 jüdischen Lebens. Berlin 2001 Walter Rothschild: 99 Fragen zum Judentum. Gütersloh 2001 Paul Spiegel: Was ist koscher? Jüdischer Gaube – jüdisches Leben. München 2003 (5. Auflage) David Self: Jugendhandbuch Weltreligionen. Giessen 1977 Die Bibel von A–Z. Das aktuelle Lexikon zur Bibel, hrsg. von Prof. Dr. Matthias Stubhann, Erlangen o. J. Die Entstehung unserer Welt. Time Life Bücher, Junges Wissen. Bertelsmann Lexikon. Gütersloh/München 1992 Rainer Erlinger: Moral. Wie man richtig gut lebt? Frankfurt 2011 Abenteuer Ethik 1 für die Jahrgangsstufe 5/6. Ausgabe Thüringen. Bamberg 2012 Ich bin gefragt. Ethik 5/6, hrsg. von Ursula Wilke. Berlin 1997
Bild- und Textquellen S. 15 Gott erschuf die Welt, Julius Schnorr von Carolsfeld (1794–1872), gemeinfrei. http://commons.wikimedia.
org/wiki/File:Schnorr_von_Carolsfeld_Bibel_in_Bildern_1860_004.png?uselang=de S. 19 Audhumla, gemeinfrei. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Manuscript_Audhumla.jpg
Literatur- und Quellenverzeichnis
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Illustrationen: Mele Brink (Cover), Nataly Meenen Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth
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