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Ausbildungsmesse Siegen: Dual ist einfach genial Seite 4 WIRTSCHAFT REGIONAL SIEGERLAND-OLPE-WITTGENSTEIN 7/2018 http://www.wirtschaft-regional-online.de

WIRTSCHAFT REGIONAL - VdSM€¦ · 2 Impressum Wirtschaft regional ist eine Informa tions schrift der heimischen Wirtschaft und erscheint alle vier Wochen als PDF-Ausgabe des Magazins

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Ausbildungsmesse Siegen:Dual ist einfach genialSeite 4

WIRTSCHAFT REGIONALSIEGERLAND-OLPE-WITTGENSTEIN 7/2018

http://www.wirtschaft-regional-online.de

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I m p r e s s u mWirtschaft regional ist eineInforma tions schrift der heimischenWirtschaft und erscheint alle vierWochen als PDF-Ausgabe desMagazins „Wirtschaft regionalonline“.

Verantwortlich für den Inhalt:

RA Dr. Thorsten Doublet

Spandauer Straße 25

57072 Siegen

Redaktion: Helmut Hofmann M.A.

Julia Förster M.A.

Redaktionsanschrift:

Unternehmerschaft

Siegen-Wittgen stein

Postfach 10 10 62

57010 Siegen

Tel. : (0271) 23 04 30

Fax : (0271) 2 31 69 48

E-mail: [email protected]

Internet: www.arbeitgeberverbaende.de

Auch in diesem Jahr war dieAusbildungsmesse in Siegenwieder gut besucht. UnserTitelbild zeigt zwei Schnell -schrauber am EJOT-Stand.

Inhalt Wir gratulieren45-jähriges: Dipl.-Ing.Jörg DienenthalSeite 3

Achenbach Buschhütten GmbH

& Co. KG, Kreuztal

Kruno Schmidt ..............25 Jahre

Albert Jüngst GmbH,

Bad Berleburg

Reinhard Traut...............40 Jahre

Birkelbach Kondensator -

technik GmbH, Erndtebrück

Thomas Funke ...............25 Jahre

Brauerei Bosch GmbH & Co.

KG, Bad Laasphe

Christel Wied.................25 Jahre

BS Nova Apparatebau GmbH,

Siegen

Alfred Oehm..................40 Jahre

BSW Berleburger

Schaumstoffwerk GmbH,

Bad Berleburg

Dietmar Jäkel.................25 Jahre

E. Waffenschmidt GmbH &

Co. KG, Wenden

Melanie Otto..................25 Jahre

Egon Grosshaus GmbH & Co.

KG, Lennestadt

Wilhelm Mett ................25 Jahre

Eisenbau Krämer GmbH,

Kreuztal

Klaus-Peter Nöcker .......40 Jahre

EMG Automation GmbH,

Wenden

Hermann-Josef Rasche ..25 Jahre

Erich Utsch AG,

Siegen

Andreas Frei ..................25 JahreMaik Wolf .....................25 Jahre

Friedrich Müsse GmbH & Co.

KG, Erndtebrück

Reinhard Lauber ............40 Jahre

INDUKANT Blechbearbeitung

GmbH, Lennestadt

Georg Nöker ..................25 Jahre

Otto Blecher GmbH,

Bad Laasphe

Christoph Olbricht .........25 Jahre

Pollrich GmbH,

Siegen

Hartmut Esser ................40 Jahre

Robert Josef Wolf GmbH &

Co. KG, Wilnsdorf

Antonio Rollo-Hoffmann ............25 Jahre

Schrag Kantprofile GmbH,

Hilchenbach

Uwe Böcking.................25 JahreChristina Böhnert ..........25 JahreLothar Bröse ..................25 Jahre

Siegener Zeitung Vorländer &

Rothmaler GmbH & Co. KG,

Siegen

Klaus-Jürgen Menn .......25 Jahre

SIEGENIA-AUBI KG,

Wilnsdorf

Heino Müller .................25 Jahre

Sinner Stahl- und

Industriebauten GmbH,

Kreuztal

Tanja Binar ....................10 Jahre

SMS group GmbH,

Hilchenbach

Thomas Bicsan ..............25 JahreErich Clemens ...............25 JahreLeonhard Danner ...........25 JahreKlaus Lazzaro................25 JahreMarkus Wagener ...........25 Jahre

Tracto-Technik GmbH & Co.

KG, Lennestadt

Stefan Hermes ...............25 Jahre

UMO Elektrotechnische

Großhandelsgesellschaft Utsch

GmbH, Siegen

Bianca Bartling..............25 Jahre

Waldemar Runkel feiert beider SIEGENIA-AUBI KG inWilns dorf sein 40-jähriges Ar -beitsjubiläum. Er begann alsTransporteur in der Montage.Später arbeitete er im zentralenTransport der Primärfertigungund in der Bereitstellung derLa dung für Verzinker.

Tilo Jost feiert bei derSIEGENIA-AUBI KG inWilns dorf sein 35-jährigesAr beitsju bi läum. Er begann alsMonteur im Bereich Lüf tungs -technik. Später wechselte er inden Be reich Schreinerei/Messe bau und ist dort heuteTeamleiter.

Weber Maschinentechnik

GmbH, Bad Laasphe

Hartmut Völkel..............40 Jahre

Vorländer GmbH & Co. KG,

Siegen

Andreas Böcking ...........40 Jahre

In einem feierlichen Festaktbei der MENNEKES Elektro-technik Sachsen GmbH wurdeWalter Mennekes aus Kirch-hundem mit der Ehrenbürger-würde der Gemeinde Sehmatal(Sachsen) ausgezeichnet.

Die 1935 als Handwerksbe-trieb gegründete MennekesElektrotechnik GmbH & Co.KG mit Hauptsitz im Sauerlandbeschäftigt heute weltweit über1.000 Mitarbeiter, davon zweiDrittel in Deutschland. Bereitsvor mehr als 25 Jahren fiel dieEntscheidung, im Erzgebirgeeine Niederlassung zu gründen.Aktuell arbeiten bei der in Neu-dorf ansässigen MennekesElektrotechnik Sachsen GmbH,ehemals Technoplast, rund 130Mitarbeiter.

Schlaglicht

AusbildungsmesseSiegen: Dual ist einfachgenialSeite 4

Der Diesel ist kein „Killer“Seite 6

Felix G. Hensel bleibtIHK-PräsidentSeite 7

„Ende gut - alles gut“ -Auch mit HandicapSeite 8

Bäumer-Azubis bauenfahrbare BühneSeite 10

Europass für 20 WINGs-TeilnehmerSeite 11

Mit dem Azubi-BusRichtung AusbildungSeite 12

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45-Jähriges: Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal

Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal

„Der amerikanische Prä-sident hat mit der Ein-

führung von Schutzzöllen aufStahl und Aluminium daswahr ge macht, was er bereitsim Wahlkampf angekündigthatte. Als Reaktion darauf hatdie Europäische Union zum 1.Juli ihrerseits Zölle auf be -stimmte Produkte aus denUSA be schlossen. Das istsicherlich nicht das, was wiruns unter einem freien Welt-handel vorstellen, aber es isteine notwendige Reaktion aufdie einseitige Handelspolitikder US-Administration.“ Fürdie Un ternehmen in Siegen-Wittgenstein bedeute dieseEntwicklung nichts Gutes,davon ist Dipl.-Ing. Jörg Die-nenthal überzeugt. Und erweiß, wo von er spricht. Im -merhin war er selber lange ge -nug als erfolgreicher Unter-nehmer in der Welt unterwegs.

Vor nunmehr 45 Jahren, am1. Juni 1973, trat er in das el -terliche Unternehmen, dieDango & Dienenthal Maschi-nenbau GmbH, in Siegen ein.Zuvor hatte er nach dem Abi -tur und der Ausbildung zumReserveoffizier ein Ma schi-nenbaustudium an der Uni-versität Hannover erfolgreichabsolviert. Es folgten mehre-re Jahre im Ausland, zuerst inEngland, dann in den USA.1979 wurde er Ge schäftsführerdes 1865 von den zwei Fami-lien Dango und Dienenthalgegründeten und gleichbe-rechtigt geführten Un terneh-mens. Inzwischen hat mit Rai-ner Dango und Arno Dienen-thal die nächste Familienge-neration die Verantwortungübernommen.

Ebenfalls in den siebzigerJahren begann auch das ehren-

amtliche Engagement vonJörg Dienenthal, der neben sei-nem Dienstjubiläum in diesemJahr auch seinen 75. Geburts-tag feiern konnte. So war erbei den „Jungen Führungskräf -ten der Siegerländer Wirt-schaft“ (JFS) aktiv, der Vor-gän gerorganisation der heuti-gen Wirtschaftsjunioren Süd-

westfalen. Eine Zeit lang über-nahm er deren Vorsitz, eben-so wie im BJU. Über vieleJahre engagierte er sich auchim Beirat des VdSM Verbandder Siegerländer Metallindu-striellen e.V., bevor er 2005den Vorsitz des Verbandesüber nahm. In dieser Funktionsetzt er sich seither für die Un -ternehmen in Siegen-Wittgen -stein ein. „Gerade die kleinenund mittleren Unternehmen,die ja für unsere Region sotypisch sind, sind das ei gent-liche Herz unserer Wirtschaft.Ihre Interessen und Be langezu vertreten und nach Außenzu tragen, ist deshalb einesmeiner Hauptanliegen.“

Umso mehr kritisiert JörgDienenthal die derzeitige Han-dels- und Wirtschaftspolitikdes amerikanischen Präsiden-ten, der damit den freien Welt-handel quasi abschafft. „Derfreie Handel auf den interna-tionalen Märkten hat über vie-le Jahre und Jahrzehnte fürWohlstand und wirtschaftlicheEntwicklung gesorgt. DiesesPrinzip einseitig aufzugebenist aus meiner Sicht ein schwe-rer Fehler. Bereits 2002 hatder damalige US-PräsidentGeorge W. Bush versucht, mitStrafzöllen auf Stahl den ma -roden amerikanischen Stahl-sektor zu schützen. Die Welt-handelsorganisation erklärtediese Maßnahme eineinhalb

Jahre später für unzulässig.Gerade der internationaleWettbewerb, dem sich unsereUnternehmen tagtäglich stel-len, macht uns doch stark undwettbewerbsfähig. Deutsch-land ist nicht zuletzt auch des-halb eine der führenden Ex -portnationen in der Welt. Wirzwingen doch niemanden,auch nicht die USA, unsereMaschinen und Anlagen zukaufen. Es ist die gute Quali-

tät unserer Produkte und dasKnow-How unserer Beschäf-tigten, die ‘Made in Germany’nach wie vor zu einer weltweitbegehrten Marke machen.Daran sollte Donald Trumparbeiten und nicht an der Ein-schränkung des Warenver-kehrs.“

Nach Ansicht von Jörg Die-nenthal würden die Schutz-zölle auf Stahl- und Alumini-umimporte in die USA denohnehin durch immense Über-kapazitäten belasteten Marktweiter aufheizen. Es gebe indiesem Bereich bereits erheb-liche Probleme. China alsgrößter Stahlproduzent der

Welt werde versuchen, seineProdukte auf dem europäi-schen Markt zu verkaufen.Das dürfte die Stahlpreise wei-ter in den Keller drücken unddie Investitionsbereitschaft derstahlproduzierenden Unter-nehmen noch weiter verrin-gern. „Darunter leiden vorallem die stahlnahen Maschi-nen- und Anlagenbauer imSiegerland.“

„Die US-Administrationglaubt, durch Protektionismusund Handelsbeschränkungen

die inländische Wirtschaft unddie damit verbundenen Ar -beitsplätze zu stärken und zusichern. Ich denke, genau dasGegenteil wird eintreten. Der-lei Maßnahmen haben nochkeinem Land einen dauerhaf-ten ökonomischen Nutzengebracht.“ Es ist vielmehr derWettbewerb, der zur Weiter-netwicklung einer Volkswirt-schaft und zu neuen Innova-tionen führt, davon ist JörgDienenthal überzeugt. Daranwürden auch die Maßnahmender jetzigen US-Administrati-on nichts ändern.

Erfolgreicher Unternehmer

Vorsitzenderdes VdSM

Kritik an US-Regierung

Protektionismusder falsche Weg

Wirtschaft regional ist diedruckfähige PDF-Ausgabevon Wirtschaft regionalonline. Auf unserer Websitewww.wirtschaft-regional-online.de finden Sie nochmehr interessante Berichteund Reportagen aus unse-rer Wirtschaftsregion. EinBesuch lohnt sich. Für dieschnelle Information bietenwir Ihnen auch unsere AppWirtschaft regional an. Siefinden Sie bei Google Playund im Apple App Store.

Wirtschaft im Web

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Dual ist einfach genialAusbildungsmesse Siegen

Zum ersten Mal wurde auch die Galerie der Siegerlandhalle in die Ausbildungsmesse einbezogen.

Ausbildung, Studium, Kar-riere – die Besucher der

Ausbildungsmesse Siegenkonnten sich wieder auf um -fassende Informationen freu-en. Mehr als 100 Unterneh-men und Institutionen betei-ligten sich in diesem Jahr miteigenen bzw. gemeinschaftli-chen Ausstellungsständen. DieMesse fand vom 20. bis 21.Juni im großen Saal, im Foy-er und erstmalig auf der Gale-rie der Siegerlandhalle statt.Sie war an beiden Tagen von13 bis 18 Uhr geöffnet. Neuwaren auch zwei Gemein-schaftsstände, die das Hand-werk und der Förderverein für

Speditions- und Logistikbe-triebe in Südwestfalen undAltenkirchen e. V. (FSL) be -treuten.

Neben den heimischen Un -ternehmen gehörten zu denAusstellern unter anderem vierBerufskollegs, drei überbe-

triebliche Lehrwerkstätten,sechs Handwerksinnungen,die Universität Siegen, dieFOM Hochschule, die Agen-tur für Arbeit Siegen, dieKreishandwerkerschaft, dieHandwerkskammer Südwest-

falen, der DGB, die IG-Metall,ver.di, die Arbeitgeberverbän -de Siegen-Wittgenstein, derDEHOGA Westfalen, Karrie-re Südwestfalen, die Bauwirt-schaft Südwestfalen sowie dieIndustrie- und Handelskam-mer Siegen (IHK). Außerdembefanden sich vor der Sieger-landhalle der Bau-Bus derBauwirtschaft Südwestfalen,das Metall- und Elektromobilder Arbeitgeberverbände,Fahr zeuge des FSL und derAktionsstand des Verbandesfür Garten- und Landschafts-bau. Auch die Dachdeckerin-nung und die Innung fürMetalltechnik Westfalen-Süd

machten hier umfangreicheAngebote.

„Die Beteiligung der Aus-steller war bemerkenswert.Egal, ob aus Industrie, Handeloder dem Handwerk – eswaren alle Ausbildungsgängevertreten“, so IHK-Geschäfts-führer Klaus Fenster. „Die jun-gen Menschen konnten sichhier ein umfassendes Bild vonden hervorragenden Berufs-und Karriereperspektiven inunserer Region machen.“

Zielgruppe der Messe warendie Schülerinnen und Schülerder Jahrgangsstufen 9 bis 13und deren Eltern. FrankSchmidt, Vorsitzender der

BemerkenswerteBeteiligung

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Geschäftsführung der Agen-tur für Arbeit Siegen, betont,wie wichtig die Eltern als ersteBeraterinnen und Berater fürihre Kinder sind. Doch damitEltern und Kinder über das-selbe Berufsbild sprechen,empfahl auch er einen gemein-samen Messerundgang: „Vie-le Berufe haben sich in denvergangen Jahren stark verän-dert und die beruflichen Mög-lichkeiten sind sehr unter-schiedlich geworden.“

Auch für Abiturienten lohn-te der Besuch der Ausbil-dungsmesse: Universität Sie-gen und IHK stellten zum Bei-spiel mit „DUAL GENIAL“einen gemeinsam konzipier-ten Studiengang vor. Dieserkombiniert die duale Ausbil-dung zum Industriemechani-ker mit dem Bachelor-Studi-um Maschinenbau. Die Bau-wirtschaft Südwestfalen infor-mierte über den dualen Studi-engang Bauingenieurwesenfür gewerbliche Bauberufe

und Bauzeichner. Infos zu dendualen Studiengängen gab esan den entsprechenden Stän-den.

Aus Sicht der Veranstalter-gemeinschaft war es wichtig,den Abiturienten aufzuzeigen,dass es neben dem klassischenGang an die Universität auchandere lohnenswerte Optionen

Neben Informationen gab es auch viele Aktionen für die Besucher, wie hier beim Handwerk.

für den Start ins Berufslebengibt. So erweise sich etwa dieduale Ausbildung als absolutgleichwertige – und zudemstrategisch kluge – Möglich-keit, die eigene Karriere zu be -ginnen. Daher sollte auch dieMesse in Siegen dazu dienen,das Konzept der dualen Aus-bildung verstärkt in den Fokus

zu rücken. Die Veranstaltergemein-

schaft der Ausbildungsmessebesteht aus folgenden Akteu-ren: IHK Siegen, Agentur fürArbeit Siegen, AWZ Bau,Wirtschaftsjunioren Südwest-falen, KreishandwerkerschaftWestfalen-Süd, DGB-Kreis-verband Siegen-Wittgenstein,Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, Handwerks-kammer Südwestfalen undSchulaufsicht für den KreisSiegen-Wittgenstein. AlleBeteiligten freuten sich, dassdie gemeinschaftliche Initiati-ve wieder ein breites Echo beiden in Siegen-Wittgensteinansässigen Unternehmen aus-gelöst hat. Die ausgezeichne-te Resonanz zeige, dass sichdie heimischen Unternehmenauf die demografischen Her-ausforderungen einstellten.Vor diesem Hintergrund wer-de immer klarer, dass ein ganzzentrales Interesse der Firmendarin bestehe, auch in Zukunftgeeignete Auszubildende zufinden. Umso wichtiger sei es,junge Menschen gezielt überdie Chancen des beruflichenEinstiegs und der Karrierepla-nung zu informieren.

Die Jugendlichen und Erwachsenen konnten sich an den Ständen der Unternehmen undInstitutionen über deren Ausbildungsangebote informieren.

Besuch lohnte sich

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Der Diesel ist kein „Killer“

IHK-Präsident Felix G. Hensel (links) und IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener (rechts)diskutierten mit dem renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Dieter Köhler über dieDieselproblematik und das Thema Feinstaubbelastung.

Die Schlagzeilen zuröffentlichen Diesel-Dis-

kussion machen schwindelig:„38.000 Tote durch steigendeDiesel-Abgase“ oder „Welt-weit drei Millionen Todesfäl-le durch Feinstaub in derAußenluft“ heißt es da. Aberist der Diesel tatsächlich ein„Killer“? Die Antwort vonProf. Dr. Dieter Köhler ist ein-deutig: „Nein!“ Gebannt ver-folgten die Mitglieder derfrisch gewählten Vollver-sammlung im Bernhard-Weiss-Saal der IHK Siegenden Vortrag des renommier-ten Wissenschaftlers und ehe-maligen Präsidenten der Deut-schen Gesellschaft für Pneu-mologie (Lungenheilkunde)und des Verbandes Pneumo-logischer Kliniken.

Tatsächlich haben die Fein-staubemissionen der jüngerenVergangenheit keinen einzi-gen Todesfall verursacht, legtsich Prof. Köhler fest. Dieaktuellen Mengen in derAußenluft seien nahezu ohneBedeutung für die Gesundheit.

„Zigarettenrauch hat millio-nenfach mehr Feinstaub als dieLuft an Hauptverkehrsstraßen!Selbst passives Rauchen istdeutlich gefährlicher.“ DieUntersuchungsergebnisse, mitdenen beispielsweise die Welt-gesundheitsorganisation WHOden Zusammenhang zwischenFeinstaubbelastung undgesundheitlicher Gefährdung

herstellt, ließen die gezogenenSchlussfolgerungen nicht zu.Vielmehr wiesen solche Stu-dien gravierende Fehler auf:Typischerweise würdenBevölkerungsgruppen, die anviel befahrenen Straßen woh-nen, mit solchen in ländlichenBereichen oder mit ruhigerenZonen verglichen. Die gemes-senen Unterschiede seien zwarda, jedoch minimal und letzt-lich in einer Größenordnung,die schon von kleinsten Stör-faktoren, also alternativenUrsachen, massiv beeinflusst

werde. Mit hoher Wahr-scheinlichkeit seien unter-schiedliche Lebensgewohn-heiten und Gesundheitszu-stände der Menschen gemes-sen worden – nicht mehr.

Die grundsätzliche Kritikvon Prof. Köhler: Es würdenhäufig zwei Entwicklungen ineine kausale Beziehunggesetzt, die sich zwar im sel-ben Maß veränderten, aller-dings ohne dass der Zusam-menhang tatsächlich bewiesenwürde. So sei bekannt, dassdie Zahl der Störche abnehme,wo auch die Zahl der Neuge-borenen abnimmt. Bringendeshalb Störche die Kinder?Ein anderes Beispiel sei dieEntwicklung der durch-schnittlichen Lebenserwartungin Deutschland: „Sie entwik-kelt sich exakt wie die Zahlder zugelassenen Fahrzeuge inDeutschland. Trotzdem wür-den wir niemals blind demSchluss folgen, dass wir nurmehr Autos bräuchten, umälter zu werden. Bei den Fein-staub- und Dieselstudien

machen wir allerdings genaudas!“

Geradezu abenteuerlich sei-en die Behauptungen desUmweltbundesamtes zurStickoxidbelastung. Jedes Jahrsoll es laut dieser Behörde zu6000 „vorzeitigen Todesfäl-len“ durch Stickoxide kom-men. Auch diese Studie hin-terfrage viele Störfaktorennicht bzw. sei gar nicht in derLage, 1000-fach höhere Stör-faktoren wie Zigarettenrau-chen zu eliminieren, da hierbereits kleinste Unterschiedezwischen den Gruppen dieMessgröße (hier Stickoxide)übersteigen, so Prof. Köhler.Wie abwegig die Erkenntnis-

se tatsächlich seien, zeigeerneut ein Vergleich mit demRauchen. „Die NO2-Mengeliegt im Rauch einer Zigaret-te bei rund 300.000 Mikro-gramm pro Kubikmeter.Nimmt man ein Atemvolumenbeim Rauchen einer Zigarettevon zehn Litern an, atmet derRaucher 30.000 Mikrogrammpro Kubikmeter Luft ein.Nach wenigen Tagen hätte erdie gleiche Dosis erreicht wieein Nichtraucher, der einLeben lang die Grenzdosisvon 40 Mikrogramm NO2 proKubikmeter Luft einatmenwürde. Bei einer Schachtel amTag müssten demnach nacheinigen Monaten alle Raucheralleine durch das NO2 ster-ben!“ Dies geschehe jedochnachweislich nicht.

Die Darstellung rief unterden Mitgliedern der Vollver-sammlung Erstaunen hervor.„Angesichts der Bedeutungdieses Themas und unzähligerArbeitsplätze, um die es amEnde geht, ist es geradezu

Raucher lebengefährlicher

AbenteuerlicheBehauptungen

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Felix G. Hensel bleibt IHK-Präsident

fatal, dass Politik und Öffent-lichkeit auf Grundlage derar-tiger ,Fake-Studien‘ und damitfalscher Tatsachen diskutie-ren“, unterstrich etwa Dr.Theodor Gräbener (Dr. Theo-dor Gräbener GmbH).

Die Gründe für solche ver-breiteten Falschannahmensieht Prof. Köhler in einerEigendynamik in den For-schergruppen: Nach einergewissen Zeit, in der eine kri-tische Diskussion ausbleibe,werde vieles als gegeben hin-genommen. Zudem seiendurch über 100 Mio. Euroöffentliche Fördermittel (meistEU) Infrastrukturen geschaf-fen worden, sie sich irgend-wann selbst erhielten.

Hinzu komme, dass Medien

die Diskussionen emotionalaufheizten. „Wir erleben, wiein anderen gesellschaftlichenBereichen auch, eine Ideolo-gisierung der Wissenschaft“,zog Prof. Köhler ein nach-denkliches Fazit. IHK-Vize-präsident Axel E. Bartensprach sich aus der Sicht desIngenieurs dafür aus, das Pro-zedere für die Festlegung der

Grenzwerte kritisch zu hinter-fragen, auch und gerade wennes aus Brüssel kommt. AuchIHK-Präsident Felix G. Hen-sel zeigte kein Verständnis fürdie scheinbare Willkür, mit dermanche Grenzwerte festgelegt

Grenzwerte kritischhinterfragen

worden seien: „Bis heute hatmir niemand schlüssig erklä-ren können, weshalb der Stick-oxidgrenzwert auf der Straßebei 40 Mikrogramm proKubikmeter, an manchenArbeitsplätzen aber bei 950Mikrogramm liegt (in derSchweiz sogar noch bei 6000Mikrogramm), obwohl mandort viel mehr Zeit verbringt!Worin zudem der ökologischeMehrwert liegt, wenn der Ver-kehr angesichts eines Diesel-fahrverbotes wie in Hamburgkilometerlange Umwege fah-ren muss und dabei mehrKraftstoff verbraucht, dürftesich nur einer sehr begrenztenZahl an Fachleuten erschlie-ßen“, so Felix G. Henselabschließend.

Der Diesel ist kein „Killer“

Im Bild (v.l.n.r.) das neu gewählte Präsidium mit Jost Schneider, Christian F. Kocherscheidt, IHK-Hauptgeschäftsführer KlausGräbener, Axel E. Barten, Felix G. Hensel und Walter Viegener.

Vor vier Jahren wurdeFelix G. Hensel zum Prä-

sidenten der Industrie- undHandelskammer (IHK) Siegengewählt. In ihrer konstituie-renden Sitzung betrauten dieMitglieder der IHK-Vollver-

sammlung nun den persönlichhaftenden Gesellschafter derGustav Hensel GmbH & Co.KG aus Lennestadt einstim-mig für weitere zwei Jahre mitdiesem Amt. Hensel danktefür den großen Vertrauensbe-

weis und versprach, sich wei-terhin engagiert für die Belan-ge der heimischen Wirtschafteinzusetzen.

Neu wirkt zukünftig imIHK-Präsidium Walter Vie-gener mit, der geschäftsfüh-

rende Gesellschafter derAttendorner Viega HoldingGmbH Co. KG. Er wurde zumIHK-Vizepräsidenten gewähltund tritt die Nachfolge vonRupprecht Kemper (KemperGmbH & Co. KG, Olpe) an,

der nach zehn Jahren nichtmehr für eine weitere Amts-zeit im Präsidium zur Verfü-gung stand.

Neben Walter Viegenerwählte die Vollversammlungmit Axel E. Barten (Achen-bach Buschhütten GmbH &Co. KG, Kreuztal), ChristianF. Kocherscheidt (EJOTGmbH & Co. KG, Bad Berle-burg) sowie Jost Schneider(Walter Schneider GmbH &Co. KG, Siegen) drei weitereVizepräsidenten in das IHK-Präsidium. Dem Finanzprü-fungsausschuss der IHKgehören zu künftig nebenRupprecht Kemper (Vorsitz)mit Dr. Theodor Gräbener,Harald Peter, Jost Schneider,Jörg Müller und Jens Brink-mann weitere fünf Unterneh-mer an.

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„Ende gut - alles gut“ - Auch mit Handicap

Im Bild (von links nach rechts): Andreas Lang (Personalleiter EJOT), Manuel Cabeo(Niederlassungsleiter START NRW GmbH), Fabian B. , Ralph Peya (FachbereichsleiterIntegrationsfachdienst), Jörg Hase (Qualifizierungsdisponent STAR NRW GmbH) .

„Ende gut – alles gut!“ Solautet oftmals die

Schlussformel vieler glückli-cher Geschichten. Im Fall desWittgensteiners Fabian B.wäre sie aber viel zu kurz ge -griffen. Denn was 2014 mitdem unverhofften Einstieg ineine Ausbildung zum Indu-striemechaniker beim Witt-gensteiner UnternehmenEJOT begann, endet nicht nurmit der erfolgreich bei derIHK abgelegten Gesellenprü-fung. Vielmehr beginnt nunein neues Kapitel im Lebendes jungen Mannes. Aus dem

engagierten und motiviertenAuszubildenden ist ein über-glücklicher Facharbeiter ge -worden. Vor kurzem erhielt erseinen ersten Arbeitsvertragvon seinem Wunsch unterneh-men: der Firma EJOT in BadBerleburg. „Darauf habe ichhingearbeitet“, bekennt der 23-Jährige freimütig.

Soweit gleicht die Ge schich-te von Fabian B. der von vie-len weiteren jungen Männernund Frauen aus dem Kreis Sie-gen-Wittgenstein. Der Unter-schied: der junge Wittgenstei-ner Industriemechaniker hatein Handicap. Deswegen blie-ben zunächst seine Bemühun-gen, auf eigene Faust eineLehrstelle zu bekommen, ohneden ge wünschten Erfolg. ImHerbst 2014 stellte sich Fabi-an B. bei Manuel Cabeo, Nie-derlassungsleiter von STARTNRW in Siegen vor. Eine wei-chenstellende Begegnung.Denn seit 2005 engagiert sichSTART NRW mit dem Pro-jekt „Partnerschaftliche Aus-bildung“ für Jugendliche undjunge Erwachsene mit Ein-stiegsschwierigkeiten wie

rationsbetrieben können Aus-bildungs- und Praktikums-plätze in mehr als 60 Berufender Branchen Industrie, Han-del und Handwerk angebotenwerden. Einen davon erhieltFabian B.. Begleitet wurde dergesamte Prozess vom Integra-tionsfachdienst für die Krei-se Siegen-Wittgenstein/Olpe,der sich in beiden Kreisen fürdie Ausbildung und Beschäf-tigung von Menschen mit Be -hinderung engagiert. „Geradebei Ausbildungssuchenden isteine Erkrankung oder Schwer-behinderung oft eine Ein-stiegs hürde“, erläutert RalphPeya, Leiter des Integrations-fachdienstes Siegen-Wittgen-stein/Olpe. „Arbeitgeber sind

ten wir Arbeitgeber undArbeitnehmer objektiv undstehen auch nach der Einstel-lung immer als Ansprechpart-ner zur Verfügung“, so Peyaweiter.

Fabian B. nutzte seineChan ce, auch sehr zur Freudevon Manuel Cabeo. „Es wur-de uns seitens EJOT die gene-

relle Bereitschaft signalisiert,auch noch weiteren Azubismit Handicap oder anderenVermittlungshemmnissen überdas Projekt die Chance füreine Ausbildung und damiteinen Einstieg auf den Arbeits-

reich und ist dabei sehr flexi-bel einsetzbar: Als Einrichtervon unterschiedlichen Maschi-nen und deren Wartung eben-so wie in der Qualitätskon-trolle und Bedienung derMessinstrumente. „Das zeigtuns, dass Menschen mitBehinderung oder Lernbeein-trächtigung motiviert sind,arbeiten wollen und es auchkönnen,“ betont EJOT-Perso-nalleiter Andreas Lang. Des-halb sei es für EJOT selbst-verständlich, ihnen eine wert-schöpfende Tätigkeit zu er -möglichen und damit aucheine berufliche Perspektive zubieten. „Es gibt vielfältigeArbeitsmöglichkeiten – auchmit Handicap.“

ErfolgreichePrüfung

Fabian B. Mit dem Projektsetzt sich START in ganzNRW gezielt dafür ein, neueAusbildungsplätze zu schaf-fen. Gemeinsam mit Koope-

mit dem Thema Behinderungoft unerfahren und habenAngst mit der Einstellungeinen Fehler zu machen. Umdiese Ängste abzubauen, bera-

markt zu bieten“, so ManuelCabeo. Der 23-Jährige arbei-tet jetzt bei EJOT als Fachar-beiter in einem sehr an -spruchsvollen Produktionsbe-

Chancegenutzt

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Der Verein Handycap nutztdie Spende der DometicGmbH für konkrete Projekte,wie aktuell den Umbau desBadezimmers ei ner hilfsbe-dürftigen Familie. BerndLöher, Geschäftsführer derDometic GmbH in Siegenerläutert den Hintergrund:„Wir freuen uns, dass wir mitunserer Spende diejenigenunterstützen können, denen esnicht so gut geht und so auchunserer sozialen Verantwor-tung für die Region Südwest-falen gerecht werden.“

9

Der Schwung hat etwas nachgelassen

Dometic unterstützt Einrichtungen

Übergabe des Spendenschecks an das Kinderhospiz Balthasar durch Steffen Gross (links)und Annica Bernshausen (rechts) an Lisa-Marie Vetter.

In diesem Jahr wurden vonder Dometic GmbH in Sie-

gen mehrere lokale gemein-nützige Einrichtungen undOrganisationen mit einerSpende bedacht, um so dassoziale Engagement in mög-lichst vielen Bereichen zuunterstützen. Die gesamteSpendensumme in Höhe von7.500 Euro wurde aus diesemGrund aufgeteilt. Neben derDRK Kinderklinik Siegen unddem Kinderhospiz Balthasarin Olpe wurden der SiegenerTafel e.V. und dem Verein

Handycap Siegen jeweils einScheck überreicht.

Mit dem Betrieb von sozia-len und durch überwiegendehrenamtliche Helfer unter-stützten Einrichtungen sindhohe Kosten verbunden, diedurch Spenden oder Mit-gliedsbeiträge gedeckt werdenmüssen. Die Unterstützung derDometic GmbH wird durchdie DRK Kinderklinik, dasKinderhospiz und die Siege-ner Tafel somit zur Aufrecht-erhaltung der gemeinnützigenArbeit verwendet.

Im ersten Quartal 2018konnte die nordrhein-west-

fälische Metall- und Elektro-industrie im Vergleich zumVorjahreszeitraum ein Pro-duktionswachstum von 4,6Prozent verzeichnen. Im Ver-gleich zum Vorquartal sta-gnierte die Produktionslei-stung – auf hohem Niveau.Gründe dafür dürften das mas-sive Streikgeschehen in derMetall- und Elektroindustriesowie die Grippewelle zu Jah-resbeginn sein.

Die Auftragseingänge in derMetall- und Elektroindustriestiegen in den ersten drei Mo -naten 2018 im Vergleich zumVorjahreszeitraum um 2,1Prozent. Im Vergleich zumSchlussquartal 2017 legten die

Aufträge um 1,7 Prozent zuund befinden sich damit aufeinem neuen Höchststand. DasOrdervolumen der inländi-schen Nachfrager (+6,4 Pro-zent zum Vorquartal und +3,8Prozent zum Vorjahr) entwik-kelte sich dabei dynamischerals das der ausländischen Auf-traggeber (-2,3 Prozent zumVorquartal und +0,6 Prozentzum Vorjahr).

Die Entwicklung der Auf-tragslage ist dabei im Bran-chenblick heterogen. Währenddie sonstigen Fahrzeugbaueraufgrund von Großaufträgenund damit einhergehenderhoher Volatilität im Vergleichzum Vorquartal 37,5 Prozentweniger Aufträge verbuchten,legte der Ma schinenbau um4,2 Prozent zu. Im Vergleichzum Vorjahresquartal sank dieAuftragslage der Automobil-bauer um 8,5 Prozent und dersonstigen Fahrzeugbauer um3,4 Prozent. In allen anderen

Branchen stiegen die Auf-tragseingänge binnen Jahres-frist.

Der Gesamtumsatz dernord rhein-westfälischen Me -tall- Elektroindustrie stieg imersten Quartal 2018 im Ver-gleich zum Vorjahresquartalum 3,6 Prozent. Das Inlands-geschäft legte dabei um 6,0Prozent zu, das Auslandsge-schäft um 1,5 Prozent. Insge-

samt wurden zuletzt knapp 53Prozent des Gesamtumsatzesauf ausländischen Märktenerwirtschaftet.

Mit Blick auf die einzelnenBranchen zeigt sich, dass wie-derum die Automobilbauer dieschwächste Entwicklung miteinem Minus von 0,2 Prozenthinnehmen mussten. Grunddafür war ein deutlicher Rück-gang des Auslandsumsatzes

um 4,4 Prozent. Deutlich posi-tiver entwickelte sich hinge-gen der Umsatz im Maschi-nenbau mit einem Plus von 4,3Prozent.

Im Monat März waren inden Betrieben mit mehr als 20Beschäftigten 712.841 Perso-nen tätig. In der Quartalsbe-trachtung konnte die Beschäf-tigung um knapp zwei Prozentbinnen Jahresfrist zulegen.

Auftragseingängelegten zu

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Bäumer-Azubis bauen fahrbare Bühne

Die Zuschauer dürfen ge -spannt sein, was die Frei-

lichtbühne Freudenberg auchin diesem Jahr wieder auf dieBeine stellen wird. Unterstüt-zung haben sich die kreativenKöpfe bei den zwei Ausbil-dern Andreas Bendel (gewerb-licher Ausbildungsleiter) und„Rudi“ Rudolf Jung (Ausbil-dungsleiter Elektrowerkstatt)der Albrecht Bäumer GmbH& Co. KG geholt. Mit einerverfahrbaren, linearen Büh-nenkonstruktion soll das neueBühnenstück der kommendenSpielsaison noch attraktiverwerden. Auf höchstem tech-nischen Niveau kann dann einweiteres Bühnenbild zum Sze-nenwechsel viel einfacher undkomfortabler aufgefahren wer-den.

Als Azubiprojekt angelegt,sind fünf Auszubildende desletzten Lehrjahres mit derMontage und dem Bau dieserBühne betraut worden. Auchder Bau des Steuerungsschran -kes und die Verkabelung liegtin ihren Händen. Ein wirklichambitioniertes Projekt, nachindividuellen Konstruktions-plänen der zwei Ausbilder!„Azubiprojekte sind bei Bäu-mer hoch angesehen und dasnicht ohne Grund. Wir setzenauf den eigenen Nachwuchs.Das Vertrauen in die Azubisist hoch, was sich im Investi-tionsvolumen von 10.000 Eurofür dieses Projekt zeigt.“ soAndreas Bendel, der die Pro-jektleitung übernommen hat.

Zusätzlich zu den drei vor-handenen Drehbühnen, diebereits in der Vergangenheitvon Bäumer konstruiert undgebaut wurden, kommt dieneue Bühne genau zur rechtenZeit. Die alte verfahrbare Büh-ne hatte es schon lange „hin-ter sich“. Sie lief auf Rollenund wurde mechanisch mit

Der Bühnenbau ist als Azubiprojekt angelegt und wird von fünf Auszubildenden ausgeführt.

einem Drahtseil auf die Büh-ne gezogen. Das ruckelte undschwankte so stark, dass dieSchauspieler Mühe hatten, aufder beweglichen Bühne zubleiben und beim Abbremsennicht umzufallen. Die neueKonstruktion für ein Bühnen-bild bietet aufgrund der tech-

nisch sehr anspruchsvollenKonstruktion und Steuerungjede Menge Vorteile – und diekönnen sich sehen lassen.

Die ganze Konstruktion miteiner Bühnenplattform von 4Metern Länge aus Minitec-Aluminiumprofilen, die beson-ders leicht und flexibel sind,lässt hinsichtlich des Sicher-heitsniveaus keine Wünscheoffen. Vier Achsen stabilisie-ren die Konstruktion. Doppel-

spurkranzräder verhindern dasseitliche Abrutschen aus denSchienen und die seitlichenFührungsleisten sorgen dafür,dass die Bühne nicht umkip-pen kann.

Die Bühne muss innerhalbvon zehn Sekunden vor dieZuschauer gefahren werden –eine echte Herausforderungfür die Konstrukteure Bendelund Jung. Die Bühne musslangsam anfahren, dann Tem-po zulegen und zum Schlusssanft ausbremsen. Ein Hohl-wellen-Antriebsmotor mit derAntriebskraft eines guten Mit-telklassewagens macht’s mög-lich. „Durch die frequenzge-regelte Steuerung lassen sichdie verschiedenen Geschwin-digkeiten programmieren. DerBediener drückt nur nocheinen Startknopf für die Vor-wärts- oder Rückwärtsbewe-gung. Der Rest läuft automa-

tisch. Einen Notknopf gibt esnatürlich auch.“ erklärt RudiJung.

Abgesichert wird die Kon-struktion dreifach. Es gibt einesoftwareseitige Positionsab-frage. Ein Sensor, der sich aneiner bestimmten Stelle desSchienensystems befindet,meldet an die Steuerung „jetztbremsen“. Sollte der ausfallen,greift ein mechanischer Not-Endschalter. Zusätzlich ist amSchienenende auch noch einHartanschlag. Sicherheit aufhohem Niveau!

Im nächsten Schritt wird dieFreilichtbühne ein Bühnenbildauf die neue Konstruktion bau-en. Die Zuschauer erwartet einspannendes und buntes Unter-haltungsprogramm und dieAlbrecht Bäumer GmbH &Co. KG spielt – wenn auchun sichtbar- immer eine „tra-gende Rolle“.

AnspruchsvolleKonstruktion

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Europass für 20 WINGs-Teilnehmer

Blickten gemeinsam auf eine spannende Zeit in Großbritannien zurück: 20 Auszubildendeaus ganz Südwestfalen beim Treffen in der IHK Siegen.

Mit dem Union Jack inder Hand haben sich

jetzt 20 Auszubildende ausSüdwestfalen zu einem leb-haften Austausch in der Indu-strie- und HandelskammerSiegen (IHK) getroffen. Sieblickten dort auf ihr Abenteu-er „Leben und Arbeiten“ inGroßbritannien zurück.

Im Herbst 2017 waren dieAuszubildenden mit demIHK-Projekt WINGs („WorkExperience in Great Britain”)für vier Wochen zum Aus-lands praktikum in Portsmouthan der Südküste Englands.Jetzt wurden sie von IHK-

Geschäftsführer Klaus Fensterund der Leiterin der IHK-Ser-vicestelle Mobilität, Dr. Chri-stine Tretow, mit dem Euro-pass Mobilität ausgezeichnet.

Vor der Verleihung standnatürlich die Nachbereitungdes Auslandspraktikums aufder Tagesordnung. Doch dasFazit stand bereits von Anfangan für jeden der 20 Auszubil-denden uneingeschränkt fest:„Nur zu empfehlen, und zwarjedem“, „unbedingt machen“,„eine tolle Erfahrung“, „superChance“ und „ein großes,Danke‘, dass uns diese Erfah-rung über das EU-Förderpro-gramm Erasmus+ ermöglichtwurde“.

Umso lebhafter gestaltetesich dann die Sammlung derHöhe- und Tiefpunkte ihresAuslandsaufenthaltes. In ei -nem englischen Unternehmenzu arbeiten, zählte ganz klarzu den Highlights. Aber auchdie Pub-Besuche nach Feier-abend, die Wochenendausflü-ge nach London und Brightonund der starke Zusammenhaltder Gruppe machten Eindruck.

Unschöne Erfahrungen dage-gen wussten die Teilnehmerkaum und mit einem herzhaf-ten Lachen zu nennen, etwadie ungewohnt niedrigenRaumtemperaturen bei einerGastfamilie, der Verpak-kungswahnsinn in englischenSupermärkten oder die An -strengung eines Arbeitstagesnach einem langen Abend im„Tiger Tiger“.

Tipps für künftige Teilneh-mer am IHK-Projekt WINGs

nehmer der Herbstgruppeeinen großen Erfahrungs-schatz, neue Kontakte undFreundschaften gewonnensowie eine enorme Persön-lichkeitsentwicklung durch-laufen. Mit dem EuropassMobilität werden die erwor-benen beruflichen, organisa-torischen, sozialen sowieSprach- und IT-Kenntnissezertifiziert. Christine Tretowbetonte: „Der Europass Mobi-lität ist eine europaweit aner-

chern Sie sich einen Wettbe-werbsvorteil für Ihren weite-ren Berufsweg!“ Klaus Fen-ster ergänzte: „Uns ist es sehrwichtig, die Mobilität vonJugendlichen zu fördern –gerade in einer immer stärkervernetzten Wirtschaft.“

Die nächste Gruppenent-sendung von Auszubildendenins Auslandspraktikum nachPortsmouth findet übrigensvom 14. Oktober bis zum 10.November 2018 statt. Hierfür

hatten die Auszubildendenauch parat: „Einfach machen,die vielzitierte ,German Angst’zu Hause lassen und offen seinfür Neues“ sowie „keineAngst vor Fehlern, einfachEnglisch sprechen und duwirst staunen, wie schnell duanfängst, sogar in Englisch zudenken oder zu träumen“.

Mit der Teilnahme anWINGs haben die 20 Teil-

kannte Auslandsqualifikationin der beruflichen Bildung, dieweit über die Ausführungen

eines Zeugnisses hinausgehtund inzwischen bei Personal-entscheidern eine feste Größeihrer Auswahlkriterien ist. Mitdem Europass Mobilität si -

gibt es noch freie Plätze. Aus-zubildende und Unternehmenkönnen sich noch bis zum 12.Juli bewerben. Kontakt undInfos unter www.ihk-sie-gen.de, Seiten-ID: 1165. An -sprechpartnerin in der IHKSiegen ist Dr. Christine Tre-tow, Tel.: 0271 3302-306, E-Mail: [email protected].

Vier Wochenin England

Mobilität wirdgefördert

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Mit dem Azubi-Bus Richtung Ausbildung

Die Auszubildenden der SIEGENIA GRUPPE und die Jugendspieler der Sportfreunde Siegen vor dem neuen Bus.

Im vergangenen Monat fanddie Einweihungsfahrt des

neuen Linienbusses der WernGroup durch die Auszubilden -den der SIEGENIA GRUPPEstatt. Der Bus, der ganz imZeichen der Ausbildung beider SIEGENIA GRUPPE ge -staltet und daneben auch mitdem Logo des Kooperations-partners Sportfreunde Siegenversehen ist, holte zur Jung-fernfahrt die Auszubildendenauf dem Betriebsgelände inWilnsdorf-Niederdielfen abund brachte sie zum Leim-bachstadion, der Spielstätte derSportfreunde Siegen. Dortwurden die Jugendlichen inBegleitung von SebastianDaub, Leiter Technische Aus-bildung, von den Sportfreun-den in Empfang genommen.

Neben Roland Schöler, Vor-sitzender der Sportfreunde Sie-gen und Karl-Georg Hermann,Vorstand Jugend, nahmen sichauch die Nachwuchsspieleraus der U19 und U17 Mann-schaft vor ihrem Training Zeit

für ein lockeres Come-Toget-her. Im Anschluss konnten dieAuszubildenden bei einer Sta-dionführung hinter die Kulis-sen schauen.

Die Idee mit einem eigensgestalteten Linienbus gemein-sam für die Ausbildung zuwerben, geht auf ein mehrjäh-riges gemeinsames Engage-ment für die Jugend zurück.Beide Unternehmen eint derFokus auf die Ausbildung undden Nachwuchs. Die SIEGE-NIA GRUPPE, die seit 2007über ein eigenes Ausbildungs -zentrum verfügt und mit demGütesiegel „AusgezeichneterAusbildungsbetrieb“ prämiertist, engagiert sich in besonde-rem Maße für die Ausbildungmit dem Ziel, eigene Fach-kräfte auszubilden und lang-fristig an das Unternehmen zubinden.

Eine ähnliche Philosophieverfolgen auch die Sport-freunde Siegen, die in derRegion Südwestfalen zu denTop-Ausbildungsvereinen ge -

hören. Der Fußballverein bil-det ebenfalls junge Menschenaus, die langfristig in dieSeniorenmannschaften inte-griert werden sollen. Im Rah-men ihres neuen Konzepts„School & Play“ haben es sichdie Sportfreunde überdies zumZiel gesetzt, die Entwicklungjunger Menschen mit der Ver-einbarkeit von fußballspezifi-scher, schulischer sowie beruf-licher Ausbildung in den Vor-dergrund zu stellen, ein Kon-zept, das bei JugendsponsorSIEGENIA ebenfalls auf Be -geisterung stößt.

Der Linienbus ist bereitstäglich im Verkehrsnetz derWern Group unterwegs. MitEinsatz des Busses möchte dieSIEGENIA GRUPPE in derRegion für ihren Ausbildungs -betrieb werben und das Inter-esse junger Menschen an einerqualifizierten Ausbildung, ver-bunden mit einer langfristigenZukunft im Unternehmen,wecken.

„Wir alle wünschten uns dieRoute 57 lieber gestern als mor-gen!“ Christian F. Kocher-scheidt, Vorsitzender des Ver-eins Route 57, zeigt Verständ-nis für die Ungeduld der Stra-ßenbefürworter, wie sie zuletztin der politischen Debatte imErndtebrücker Bauausschussdeutlich geworden sei. Es dau-ere alles „furchtbar“ lange.Aber klar sei: die Ortsumge-hungskette komme! Und esgeschehe bereits einiges. „DieSüdumgehung Kreuztal gehtvoraussichtlich in zwei, dreiJahren konkret in Bau, der tech-nisch sehr anspruchsvolle Aus-bau auf der Kronprinzeneicheschreitet stetig voran und fürden Ausbau des Abschnittszwischen Lützel und Erndte-brück mit alternierender Über-holspur und Kurvenbegradi-gungen wird es wohl schon imkommenden Jahr den Planfest-stellungsbeschluss geben.“

Schlaglicht