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ALLGEMEINES ZUM YOGA-UNTERRICHT ARBEITSBUCH zur YOGALEHRER-AUSBILDUNG Modul L-01 Seite 1 / 3 © Yoga-Akademie Austria Philosophie und Ziel des Yoga-Unterrichts - Yoga, eine Botschaft, die viele Jahrhunderte überdauert hat – „der Schlüssel zum Leben“ - Die Übungen (Asanas, Pranayamas, Entspannung, Meditation) sind Transportmittel, Katalysatoren für etwas Dahinterliegendes, das gleichzeitig deren Essenz bildet. - Yoga tut einfach gut – auf allen Ebenen des Menschseins. Ziel des Yoga-Kurses: Diese Erfahrung zu vermitteln - Die Kraft des Yoga auf der Alltags- und auf der spirituellen Ebene - Yoga ist 100% Praxis, ebenso wie der Alltag Praxis ist. So überwiegt auch im Yoga- Kurs die praktische Übung, und innerhalb der Übungen die Asana-Praxis. - Dennoch sollte es in jeder Kurseinheit einen kurzen Abschnitt geben, in dem Wissen über Hintergründe und Zusammenhänge vermittelt wird. - Durch individuelles Anpassen an die Bedürfnisse der jeweiligen Personengruppe kann der Integrale Yoga jedem Menschen bestmöglich Unterstützung geben: Kindern, Er- wachsenen und Senioren, Schwangeren, Gesunden und Kranken - Der Unterricht sollte sich nicht am Lehrer („Ich lehre dich, was ich weiß“), sondern am Kursteilnehmer („Ich verwende mein Wissen, um dich zu führen, wie du es brauchst“) orientieren. - Ebenen des Yoga-Unterrichtens: 1. Wissen weitergeben: Techniken lehren (Ziel: Wissen) 2. Zusammenhänge aufzeigen: kurze Vorträge (Ziel: Verstehen) 3. Zu Erfahrungen führen – durch Übungspraxis (Ziel: Erfahren)

YOGALEHRER-AUSBILDUNG ALLGEMEINES ZUM YOGA … allgemein/AB 2014 L.pdf · Siva-Statuen oder Guru-Bilder von einigen Menschen eher negativ aufgenommen werden. - Innere Vorbereitung:

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ALLGEMEINES ZUM YOGA-UNTERRICHT

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-01 Seite 1 / 3

© Yoga-Akademie Austria

Philosophie und Ziel des Yoga-Unterrichts

- Yoga, eine Botschaft, die viele Jahrhunderte überdauert hat – „der Schlüssel zum Leben“

- Die Übungen (Asanas, Pranayamas, Entspannung, Meditation) sind Transportmittel, Katalysatoren für etwas Dahinterliegendes, das gleichzeitig deren Essenz bildet.

- Yoga tut einfach gut – auf allen Ebenen des Menschseins. Ziel des Yoga-Kurses: Diese Erfahrung zu vermitteln

- Die Kraft des Yoga auf der Alltags- und auf der spirituellen Ebene

- Yoga ist 100% Praxis, ebenso wie der Alltag Praxis ist. So überwiegt auch im Yoga-Kurs die praktische Übung, und innerhalb der Übungen die Asana-Praxis.

- Dennoch sollte es in jeder Kurseinheit einen kurzen Abschnitt geben, in dem Wissen über Hintergründe und Zusammenhänge vermittelt wird.

- Durch individuelles Anpassen an die Bedürfnisse der jeweiligen Personengruppe kann der Integrale Yoga jedem Menschen bestmöglich Unterstützung geben: Kindern, Er-wachsenen und Senioren, Schwangeren, Gesunden und Kranken

- Der Unterricht sollte sich nicht am Lehrer („Ich lehre dich, was ich weiß“), sondern am Kursteilnehmer („Ich verwende mein Wissen, um dich zu führen, wie du es brauchst“) orientieren.

- Ebenen des Yoga-Unterrichtens:

1. Wissen weitergeben: Techniken lehren (Ziel: Wissen)

2. Zusammenhänge aufzeigen: kurze Vorträge (Ziel: Verstehen)

3. Zu Erfahrungen führen – durch Übungspraxis (Ziel: Erfahren)

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Modul L-01 Seite 2 / 3

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Veränderungen durch die Yoga-Praxis

Körperlich:

Erhöhte Widerstandskraft gegen Krankheiten

Verbessertes Allgemeinbefinden / Gesundheit

Milderung oder Heilung von chronischen Krankheiten

verbesserte Körperkontrolle und Körperbewusstheit

Verbesserte Beweglichkeit

erhöhte Körperkraft

Straffung des Gewebes / Gewichtsabnahme

Energetisch:

vermehrte Energie und Frische

verbesserter Energiefluss

verbesserte Entspannungsfähigkeit

Fähigkeit, sich bei Bedarf schnell und effektiv mit Energie aufzuladen

Geistig:

Klares und strukturiertes Denken

Steigerung der Konzentrationsfähigkeit

verbessertes Gedächtnis

verbesserte Achtsamkeit und Aufmerksamkeit

Psychisch:

erhöhtes Selbstbewusstsein

verbesserter Umgang mit Stress / Belastungen

Entwickeln der Fähigkeit, loszulassen: es entsteht Gelassenheit

erhöhte Toleranz gegenüber anderen Menschen und belastenden Situationen

erhöhte Stabilität der Stimmung: inneres Gleichgewicht

das Schaffen eines „Ruheraumes“ in der eigenen Mitte und die Fähigkeit, sich zu zentrieren

Verbesserte Ausgeglichenheit und das Gefühl der Harmonie

Sinnhaftigkeit und Erfülltheit des eigenen Lebens

Spirituell:

Das Fühlen, mit dem Ganzen, mit Gott verbunden zu sein

Erfahren und Ausstrahlen von universeller, nicht bedingter Liebe

Entwickeln ganzheitlicher Reinheit

Wecken der Kraft der Intuition, Inspiration und Kreativität

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Modul L-01 Seite 3 / 3

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Der/die Yoga-Lehrer/in

- Der/die Yoga-Lehrer/in Referenzperson und ein Vorbild für die Kursteilnehmer

- Yoga selbst leben, um Yoga authentisch zu lehren: Bedeutung des Sadhana

- Vorsicht vor „Sadhana-Stress“! Yoga stimmig in den eigenen Alltag integrieren

- Vertiefen des Wissens und der Praxis durch Weiterbildungen, Selbststudium und durch die eigene Übungspraxis

- Achte auf das rechte Gleichgewicht von Sadhana einerseits und dem Vertiefen deines Wissens andererseits. Und bleibe vor allem mit Ausdauer dabei!

Wiederholungsfragen

1. Wie kann man den Kursteilnehmern am besten das Wissen über Wirkungen und Wirk-samkeit des Yoga nahe bringen?

2. Weshalb ist die persönliche Yoga-Praxis des Lehrers / der Lehrerin für das Unterrichten von großer Bedeutung?

3. Fasse die Kernbotschaft dieses Moduls in einigen kurzen Aussagen zusammen.

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls und die angeführten Textstelle durchliest. Überlege und notiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

- Du kannst deiner Übungsgruppe bei jeder Yoga-Stunde ein bestimmtes Thema nahe-bringen und so das Halten von kleinen Vorträgen für deine Kurse üben.

- Überlege, welche von den angeführten Wirkungen des Yoga du selbst am deutlichsten wahrgenommen hast. Vielleicht möchtest du deiner Übungsgruppe davon erzählen.

- Überlege, in welcher Weise du nach Abschluss der Ausbildung an der Vertiefung deines Yoga-Bezuges arbeiten möchtest.

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Modul L-01 Seite 4 / 3

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DER KURSAUFBAU

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Modul L-03 Seite 1 / 4

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Die 3 Kursstufen

- Unterteilung für „normale Erwachsenen-Kurse“

- Überblick Anfänger / Mittelstufe / Fortgeschrittenenkurs, grundlegende Charakteristik

- Wie weit ist ein Kennzeichnen des jeweiligen Kurses überhaupt nötig? Anpassen an die Gruppe

- Vertiefen und Wiederholen von Grundwissen und –techniken in höheren Kursen

Stufe 1 – Grundstufe

- „Der Yoga-Weg zu Gesundheit und Entspannung“

- Entwickeln von Körperbewusstsein; erlernen, wie man sich wirbelsäulen- und ge-lenksschonend bewegt, besonders in die und aus den Asanas

- Entwickeln des Atembewusstseins; Bewusstmachen und Vertiefen der Atmung; Kumbhaka erst nach etwa einem halben Jahr Praxis

- Erlernen von Vorübungen und der wichtigsten leichten Haupt-Asanas

- Vermitteln der geistigen Grundlagen des Yoga und allgemeiner geistiger und Ge-sundheitsgesetze

- Fähigkeit zur Entspannung und zum Loslassen verbessern

- Begeisterung für Yoga wecken

- mögliche Unterteilung in einen „Grundkurs-I“ für vollständige Anfänger und einen „Grundkurs-II“ zur Vertiefung und Wiederholung, auch für Neueinsteiger

Stufe 2 – Mittelstufe

- „Der Yoga-Weg zum harmonischen Alltag“

- Nach ein oder zwei Semestern Besuch der Grundstufe

- Wiederholen und Vertiefen der Grundtechniken; die Stellungen werden allmählich et-was länger gehalten

- Arbeiten an der Sitzstellung im Hinblick auf Pranayama und Meditation

- Hinzufügen von mäßig fortgeschrittenen Techniken wie Kopfstand, Pflug, Kamel, Krä-he, Rad

- Kumbhaka, Kapalabhati, nach insgesamt ca 3-4 Semestern Kursbesuch mögliches Ein-führen der Bandhas. Vorsichtiges Verlängern der Kumbhaka-Phasen

- Leichtes und alltagsbezogenes Einführen in die Philosophie des Yoga

- Meditation: Kennenlernen und Anwenden der grundlegenden Techniken. Ziel: Stilles, entspanntes Sitzen für 10-15 Minuten.

- Erlernen und Rezitieren einiger einfacher Mantras und Vermitteln der theoretisch - phi-losophischen Grundlagen der Mantras.

- Der Kurs kann fließend in das Fortgeschrittenen-Niveau übergehen.

DER KURSAUFBAU

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Modul L-03 Seite 2 / 4

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Stufe 3 – Fortgeschrittene

- „Der Yoga-Weg zu spirituellem Wachstum“

- das "Tor zur großen Kraft des Yoga" öffnen; intensiveres Praktizieren

- mögliches Hinzufügen fortgeschrittener Techniken, entsprechend Neigung und Interes-se der Gruppe: Mantras, Kriyas, Mudras, fortgeschrittene Asanas und Pranayamas

- Praktizieren der Asanas mit Affirmationen und Konzentration auf Mantras, Chakras und innere Bilder.

- Vermehrt und längere Meditation

- Studium der klassischen Schriften des Yoga: Patanjali, Bhagavad Gita, Hatha Yoga Pradipika. Fokus auf spirituelle Entwicklung, dennoch immer wieder Verbindung zum Alltag herstellen: Yoga ist nichts vom Leben Getrenntes!

- mögliches Verlängern der Kurseinheit auf 1 ¾ oder 2 Stunden

Überblick

Anfänger-1 Anfänger-2 Mittelstufe Fortgeschrittene

Allgemeines

Anfängerkurs (Auf-baukurs, Einmal-besuch)

Kennenlernen des Yoga, Grundlagen; startet bei "Null"

Leichte Fortsetzung für Anfänger; kann auf Dauer besucht werden (leichter Übungskurs),

für Neu-Einsteiger geeignet

Kurs für Interes-sierte (Aufbau oder Dauerkurs)

Für Neueinsteiger nur bedingt geeig-net (ev. Nachschu-lung)

Dauerkurs für Fort-geschrittene

Asana und

Mudras

viele Vorübungen, Pavan Muktasanas, Rishikesh Reihe

ohne Pflug und Kopfstand

WH Rishikesh Rei-he, Pflug, Bogen, Kamel, leichte Vari-ationen

Kopfstand; Stellun-gen länger halten, Variationen

alle Techniken,

Kaya Mudras

Pranayama

und Bandhas

Vorbereiten des Atemsystems, Sukh Purvak, Anu-loma Viloma, Bhramari, kein Kumbhaka

Leichtes Kumbhaka, Nadi Shodhana,

Kapalabhati

Bandhas, Ujjayi

Nadi Shodhana vertiefen und inten-sivieren

Uddiyana Bandha, Bhastrika

Bahir Kumbhaka

Meditation

Savasana, Yoga Nidra, Phantasie-Reisen

Vorübungen zur Meditation

Meditation – alle Techniken

Meditation – alle Techniken

Philosophie

Einführung in Yoga

Yoga und Gesund-heit

Einführung in Asa-na+ Pranayama

5 Schlüssel des Yoga

WH der 5 Schlüssel

WH der Yoga-Einführung,

Asana-Wirkungen

Yoga im Alltag

Positives Denken

Einführung in die Yoga-Philosophie (4 Wege)

Einführung Patanjali

Astrale Anatomie,

Anwendung im All-tag

Diskussion und Vertiefen der Philo-sophie anhand klas-sischer Schriften: Bhagavad Gita, Patanjali, Hatha Pradipika

DER KURSAUFBAU

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Modul L-03 Seite 3 / 4

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Die Teilnehmer

- Für wen ist Yoga geeignet? Für wen ist Yoga nicht geeignet?

- Durchschnittsalter

- Unterschiede in Beweglichkeit und Körperkontrolle

- Einschränkungen, Krankheiten

- Hinweisen darauf, dass es nicht um Leistung geht

- Die Menschen dort abholen, wo sie sind und auf die Kraft der Yoga-Techniken vertrauen

Dauer der Yoga-Einheit und des Kurses

- Die Yoga-Einheit dauert, je nach Kursniveau und anderen Faktoren, im allgemeinen zwi-schen 75 und 120 Minuten. Ein guter Wert ist 1 ½ oder 1 ¾ Stunden. Kinder- und Seni-orenkurse liegen eher darunter, Fortgeschrittenenkurse darüber.

- Der Yoga-Kurs kann zwischen 10 und 15 Einheiten dauern. Empfehlenswert ist eine Kursdauer von einem Semester (ca. 15 Einheiten).

Aufbau der Yoga-Einheit

Der folgende allgemeine Aufbau einer Yoga-Stunde hat sich am besten bewährt:

a. Die Anfangsentspannung: "Ankommen" in der Yoga-Stunde, Abstreifen des Alltags, zur Ruhe kommen. Ungefähr 5 Minuten.

b. Eröffnung der Yogastunde: Im allgemeinen wird mit einem Mantra eröffnet, das im Ide-alfall gemeinsam von allen Anwesenden rezitiert wird. Danach begrüßen der Teilnehmer und Ablauf und Inhalt der Yoga-Stunde beschreiben.

c. Vortrag: Etwa 5 – 10 Minuten ein bestimmtes, vorbereitetes Thema vortragen.

d. Pranayamas: 10 – 15 Minuten (Anfänger kürzer, Fortgeschrittene länger); Pranayamas können auch nach den Asanas durchgeführt werden.

e. Asanas: sie nehmen den Großteil der Yoga-Stunde ein. Das Grundgerüst des Asana-Übens ist in der Sivananda-Tradition die Rishikesh-Reihe.

f. Endentspannung: besonders wichtig als Abschluss des Asana-Übens. Ca 10 Minuten.

g. Meditation oder Mantra-Rezitation, je nach Neigung der Gruppe und Kurs-Niveau. Man kann auch einen Leitgedanken mitgeben. Dieser Teil kann eventuell auch ausgelassen werden.

h. Abschluss: Schlussmantra und Verabschiedung

Als Grundlage / Vorschlag für den Kursinhalt kann der "Kursbegleiter" für die jeweilige Kurs-art herangezogen werden (Modul L-81).

DER KURSAUFBAU

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Modul L-03 Seite 4 / 4

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Wiederholungsfragen

1. Für wen ist Yoga geeignet? Für wen ist Yoga nicht geeignet?

2. Welche Ziele setzt du dir

a) für einen Anfängerkurs?

b) für einen Fortgeschrittenenkurs?

c) für eine Übungsstunde

3. Aus welchen Elementen besteht eine Yoga-Unterrichts- / Übungseinheit für

a. Anfänger?

b. Fortgeschrittene?

In welcher Reihenfolge und wie lange sind die einzelnen Elemente?

4. Wie baust du die erste Stunde eines Anfängerkurses auf?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls durchliest.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen.

- Erstelle einen Kursbegleiter bzw. modifiziere den in L-81 beschriebenen Kursbegleiter für deinen eigenen Kurs. Überlege und notiere Fragen, die dabei auftauchen. Du kannst diese Fragen bei der nächsten Ausbildungseinheit in der Gruppe stellen / disku-tieren.

DIE UNTERRICHTSPRAXIS

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Modul L-05 Seite 1 / 2

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Vorbereitung auf den Unterricht

- Bedeutung der Vorbereitung

- Planen der Unterrichtseinheit: Kursbegleiter, Schwerpunkte, Themen, Anschließen an vorangegangene Kurseinheit, Organisatorisches

- Äußere Vorbereitung:

a. Aufräumen, wenn notwendig

b. Lüften und heizen, wenn notwendig (ev. eigenen Heizlüfter mitnehmen)

c. Beleuchtung regulieren; eventuell eine eigene Leuchte mitnehmen.

d. Je nach Neigung mit Räucherstäbchen, Kerzen, Blumen oder anderen dekorativen Ge-genständen eine schöne Atmosphäre schaffen. Achte hierbei darauf, dass Krishna- oder Siva-Statuen oder Guru-Bilder von einigen Menschen eher negativ aufgenommen werden.

- Innere Vorbereitung: Bedeutung für die Kursqualität

a - Kursbegleiter durchsehen und ergänzen

b - Asanas oder Pranayamas

c - Meditation, Gebet und Mantra als Einstimmung

Allgemeine Unterrichtshinweise

- Sitzordnung

- Kreis oder Reihen?

- Lehrer-Platz: Steckdosen, Lichtschalter in der Nähe

- Musik in der Yoga-Stunde?

- möglich bei Asanas und Entspannung

- eher nein bei den anderen Abschnitten

- Unterrichtskleidung: helle Farben bevorzugen

- Anrede der Teilnehmer

- Wir (eher vermeiden): "Wir heben unser rechtes Bein mit dem Einatmen hoch..."

- Ich (suggestiv): "Ich fühle mich leicht und frei..."

- Du (suggestiv): „Du bist entspannt und fühlst, wie deine Körperteile nach unten sinken.“

- Ihr (zumeist bevorzugte Anrede): "Atmet jetzt langsam und ruhig einigemale durch und schließt die Augen"

- allgemein / neutral: "Beine schließen, den unteren Rücken in den Boden drücken und langsam die Beine anheben"

- Unterrichtsstil und Intensität an die Teilnehmer und die Situation anpassen

- Nicht zu viel sprechen – Stille geben, um ein Spüren zu erlauben. Nicht zu viel Infor-mation geben, die dann nicht verarbeitet werden kann

DIE UNTERRICHTSPRAXIS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-05 Seite 2 / 2

© Yoga-Akademie Austria

- rechte Wortwahl:

- "Versuche zu entspannen" --> "Erlaube es dir, zu entspannen"

- „Lasse deinen Körper fallen.“ --> „Lasse deine Körperteile in den Boden sinken“

- „Wir entspannen kurz ...“ --> „Gönne dir eine Entspannung“

- "Mit dieser Anfangsentspannung tanken wir Kraft für die folgende Stunde" --> "Mit dieser Anfangsentspannung kannst du den Alltag zurücklassen und ganz für dich selbst da sein..."

- Vorbereitung oder intuitives Führen: Die rechte Balance finden

- Didaktische Elemente

a) beim Unterrichten einer neuen Asana: Vorzeigen, Erklären, ...

b) beim Üben von Asanas: Bilder, Vorstellung, Mantras ...

c) in der geführten Meditation: Stimme, geistige Bilder ...

d) im Vortrag: Gleichnisse, Erlebnisse, Zusammenfassung ...

- Es recht gemacht für jedermann.... ist eine Kunst die keiner kann!

- Yoga-Unterricht: DIE Gelegenheit für Karma Yoga

- Gelegentliche Teilnehmer-Runden und Fragebogen

Wiederholungsfragen

1. Was kannst du tun, um die richtige Atmosphäre für eine Yoga-Stunde zu schaffen?

2. Wie bereitest du dich auf deinen Yoga-Unterricht vor?

3. Welche didaktischen Elemente setzt du (Auswahl)

a) beim Unterrichten einer neuen Asana ein?

b) beim Üben von Asanas ein?

c) in der geführten Meditation ein?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls durchliest.

- Erstelle eine Zusammenfassung des Vortrages.

- Beantworte die Wiederholungsfragen.

- Mache dir im eigenen Unterricht Notizen zu den hier besprochenen Aspekten des Un-terrichts und diskutiere sie ggf. in der Ausbildungsgruppe.

DER PRÜFUNGSKURS

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YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-06 Seite 1 / 2

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Die Praxisprüfung

- Im letzten Drittel der Ausbildung findet die Praxisprüfung statt. Dabei hat jeweils ein/e Teilnehmer/in eine gesamte Yoga-Einheit zu leiten. Die Prüfungseinheit dauert 90 Mi-nuten.

- Die Abnahme der Prüfung erfolgt im allgemeinen durch die Ausbildungsleitung; das Prüfungsergebnis wird unmittelbar nach der Prüfung im Rahmen eines Feedback-Gespräches mitgeteilt.

- Die Übungseinheit beinhaltet folgende Elemente:

a. Eröffnung (Mantra) und Begrüßung

b. Einstimmen bzw. Anfangsentspannung

c. Ggf. kurzer Vortrag

d. Pranayamas

e. Asanas und End-Entspannung

f. Abschluss (Mantra) und Verabschiedung.

Prüfungskriterien

Das Bestehen der praktischen Abschlussprüfung wird neben einem positiven Gesamt-/Allgemeineindruck von den folgenden Faktoren abhängen:

a. Technisch korrektes Ansagen / Führen der Asanas

b. Erkennen von Fehlern bei Teilnehmern und angemessenes Korrigieren

c. Achtsamer und sorgfältiger Aufbau von neuen / unbekannten Übungen

d. Der Übungsgruppe angepasste Dauer und Intensität der Übungen sowie der Entspannungsphasen

e. Durchführen der Ausgleichs- und Gegenstellungen

f. Bei asymmetrischen Übungen beide Seiten gleich lang üben.

g. Zufriedenstellendes Erfüllen der für die Prüfungseinheit vorgegebenen Inhalte.

Die praktische Abschlussprüfung im Konzept 1

- Bei einem Ausbildungslehrgang im Konzept 1 (wöchentliche Ausbildungseinheiten) fin-det ein Anfängerkurs mit externen Teilnehmern statt.

- Die Dauer und der Beginn des Prüfungskurses orientiert sich an der Anzahl der zur Prüfung antretenden Ausbildungsteilnehmer.

- Es ist vorgesehen, dass die Ausbildungsteilnehmer Bekannte, Freunde und Familien-mitglieder einladen, an diesem – kostenlosen – Yoga-Kurs teilzunehmen.

- Der Prüfungskurs wird nach dem Kursbegleiter (Modul L81) aufgebaut; die zur Prüfung antretenden Personen leiten jeweils eine Einheit dieses Anfängerkurses.

- Die/der Teilnehmer/in gibt bis 2 Wochen vor dem Prüfungstermin ein Konzept der zu leitenden Übungsstunde ab, das die Grundgedanken, den Aufbau, die Übungsfolge und den Ablauf der Stunde beschreibt.

Fragen und Ablauf des Prüfungskurses besprechen, insbesondere der ersten 1 – 3 Einheiten

DER PRÜFUNGSKURS

ARBEITSBUCH zur

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Modul L-06 Seite 2 / 2

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Die praktische Abschlussprüfung im Konzept 2 - 4

- Bei den Ausbildungslehrgängen im Konzept 2 - 4 (Wochen- oder Wochenendseminare) wird die Abschlussprüfung innerhalb der Ausbildungsgruppe durchgeführt, indem die zur Prüfung antretende Person eine Übungseinheit leitet.

- Die Übungseinheiten werden unter ein bestimmtes Thema gestellt, das der/die Teil-nehmer/in selbst wählen kann. An diesen Themen orientiert sich die Asana-Praxis, aber auch, soweit möglich, die anderen Elemente der Übungsstunde.

- Themen können sein:

- Chakras

- Affirmationen

- Mantras

- Technische Exaktheit der Übungen

- Wirkungen der Übungen

- Sthiram

- Sukham

- ...

- Die/der Teilnehmer/in gibt bis 2 Wochen vor dem Prüfungstermin ein Konzept der zu leitenden Übungsstunde ab, das die Grundgedanken, den Aufbau, die Übungsfolge und den Ablauf der Stunde beschreibt.

Fragen und Ablauf des Prüfungskurses besprechen

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 1

ASANAS

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Modul L-11 Seite 1 / 5

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Wir werden in diesem Modul die wichtigsten Fragen des Asana-Unterrichtens behandeln. Die technischen Aspekte der Durchführung und die theoretisch-philosophischen Betrachtungen wer-den in den betreffenden U-Modulen bzw. in den Modulen W-10, W-11 und W-12 besprochen.

Allgemeines

1. Führung geben

- Asanas ausreichend genau ansagen.

- Bei komplizierteren Übungen vorzeigen. Davor jedoch klarmachen, dass die Übung - während du sie vorzeigst – nicht mitzumachen ist. Erklären während oder vor / nach dem Vorzeigen?

- klare Führung gibt den Teilnehmern Sicherheit.

2. Der Asana Raum geben

- Gib jeder einzelnen Übung, die du führst, ausreichend Achtsamkeit – einerseits für die technische Exaktheit, andererseits für das achtsam-meditative Erleben

- Gib jeder einzelnen Durchführungsphase der Asana (Modul W-11) Aufmerksamkeit

3. Drei Faktoren beim Asana-Üben

- Entspannung

- Bewusstheit

- Atmung

4. Haltedauer der Asanas

- Sei dir der großen Wirksamkeit der Asanas auf das Nerven- und Drüsensystem bewusst: Menschen, die noch nicht / noch nicht lange Yoga geübt haben, könn-ten noch nicht bereit für die intensiven Tiefenwirkungen einiger Asanas sein.

- Bei Anfängerkursen lasse die Asanas deshalb nur kurz halten, dafür aber ev. 2 oder 3mal durchführen. Bei vielen Asanas ist auch eine dynamische Durchfüh-rung sinnvoll (z.B. Kobra: EA – hochkommen, AA – senken)

- Mache der Gruppe immer wieder bewusst, dass man jederzeit früher aus einer Stellung kommen kann als angesagt wird.

- Um die volle Tiefenwirkung der Asanas zu erzielen, kannst du bei Fortgeschrit-tenen allmählich und vorsichtig die Haltedauer der Asanas erhöhen.

- Die Entspannung sollte als Richtwert bis zu 1/3 der vorangegangenen Stellung dauern.

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 1

ASANAS

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Modul L-11 Seite 2 / 5

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5. Neue Asanas lehren

- Bedeutung und Wirkung der Asana erklären

- Vorzeigen / vorzeigen lassen. Sprechen beim Vorzeigen eher vermeiden, be-sonders bei Asanas wie Schulterstand, Kind, Heuschrecke ... Achte auf den rich-tigen Blickwinkel für die Teilnehmer beim Vorzeigen. Und achte besonders auf ein wirklich korrektes Vorzeigen der Asana!

- Technische Informationen (Anfänger nicht mit zu vielen Details überlasten!)

- Hineingehen und herauskommen erklären und zeigen: EA beim Heben, Öffnen und Rückbeugen, AA beim Senken, Schließen und vorbeugen

- mögliche Fehler vorzeigen und erklären, wie sie zu vermeiden sind

- Verbale Führung / Korrektur

- Physische Korrektur

6. Korrektur und Vertiefung

- Unterscheidung: Korrektur für fehlerhafte Durchführung, Vertiefung für tieferes Erschließen einer korrekt durchgeführten Stellung

- Bei beiden: Teilnehmer nicht überraschen / erschrecken

- individuell zu erspüren: Teilnehmer fragen, ob Berührung / Korrektur / Vertie-fung gewünscht ist oder nicht; kann aus dem meditativen Fluss bringen; für 99 % der Personen ist Berührung kein Problem.

- Bei vielen Stellungen besteht die Gefahr, den Teilnehmer durch Korrektur / Ver-tiefung aus dem Gleichgewicht zu bringen: nur sehr vorsichtig die Berührung lösen!

- Korrektur: Was will ich korrigieren? Wie greife ich dazu am besten an? Zeitfak-tor beachten

- Vertiefung: Abhängig vom Charakter / Leitgedanken einer bestimmten Yoga-Stunde. Achtung auf belastungs-sensible Bereiche (Bandscheiben, Gelenke ...). Bei längerer Unterstützung ist Anpassen der Vertiefung an den Atemrhythmus des Teilnehmers möglich.

7. Meditative Durchführung

Du kannst eine Yoga-Stunde einem bestimmten Thema widmen, an dem sich die Asana-Durchführung, aber auch ein kurzer Vortrag und die End-Entspannung ori-entieren können. Zu diesen Themen können gehören:

- Konzentration auf Chakras

- Affirmationen

- Mantras

- innere Qualitäten der jeweiligen Asanas (Mut, Öffnung, Ausdauer, Flexibilität, Loslassen)

- Wirkungen der Asanas auf der physischen / psychischen / energetischen Ebene

- Sthiram, Stille / Festigkeit

- Sukham, Loslassen, Leichtigkeit, Freude

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 1

ASANAS

ARBEITSBUCH zur

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Modul L-11 Seite 3 / 5

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8. Asanas und integrale Spiritualität

Verbinden der Asana-Durchführung mit der spirituellen Basis des Yoga – durch ...

- Sich selbst im Geist des Yoga befinden

- achtsame Führung

- Hinweise auf die Grundgedanken des Ganzheitlichen Yoga beim Ansagen der Asanas

9. Asanas und der Alltag

- Bewusstmachen, wie die Asanas im allgemeinen sowie die gerade durchgeführ-te Asana dem Teilnehmer in seinem persönlichen Leben von Nutzen sein kann.

- Welche Qualitäten werden durch die betreffende Asana gefordert und geför-dert? Welche Bedeutung hat das Fördern der Eigenschaften auf das Leben der Teilnehmer?

10. Hilfe und Erleichterung bei den Asanas

- Achte darauf, welche Teilnehmer weniger beweglich sind oder bestimmte Ein-schränkungen haben, etwa durch frühere Verletzungen oder Operationen. Über-lege, wie du ihnen die Durchführung der kritischen Asanas erleichtern oder wel-che Alternativen du anbieten kannst:

- Fersensitz / Stellung des Kindes

- Vorwärtsbeuge

- Meditationssitz / Hüftgelenksprobleme

- Umkehrstellung

11. Ausgewogenheit der Übungsstunde

Achte auf Ausgewogenheit der Übungsstunde, außer wenn du einen bestimmten As-pekt der Praxis zum Thema machen / bewusst in den Vordergrund stellen möchtest.

- Anstrengende / fordernde Übungen – Entspannung / entspannende Übungen

- Rückwärtsbeugen – Vorwärtsbeugen

- Übungen für die Beweglichkeit – Übungen für die Kraft

- Meditatives Üben – Neues lernen

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 1

ASANAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-11 Seite 4 / 5

© Yoga-Akademie Austria

C. Häufige Fehler im Asana-Unterricht

a. Asanas werden gemeinsam mit der Gruppe durchgeführt.

- Der Grund, weshalb Asanas nicht gemeinsam mit der Gruppe gemacht werden dürfen, liegt darin, dass der Lehrer dadurch der Gruppe seine lenkende und führende Energie entziehen würde. Insbesondere wirst du, wenn du dich selber, gemeinsam mit der Gruppe, z.B. im Pflug befindest, nicht erkennen können, ob ein Teilnehmer vielleicht gerade dabei ist, seine Wirbelsäule durch gewaltsame und unrichtige Durchführung dauerhaft zu schädigen!

- Asanas dürfen nur in 2 Fällen mit den Teilnehmern gleichzeitig durchgeführt werden: Zum einen, wenn während der Übung Blickkontakt gehalten werden kann, zum anderen, wenn das Hineingehen in die Stellung nur angedeutet wird, etwa beim Drehsitz, beim Dreieck oder in der sitzenden Vorwärtsbeuge.

b. Überbetonung des sthiram oder des sukham

- Zu viel Sthiram: Sehr anstrengende Übungen, zu wenig Pausen

- Zu viel Sukham: Zu viel Fokus auf Entspannung, Loslassen ...

- Der goldene Mittelweg: Balance zwischen forderndem und entspannendem Üben

c. Unexaktes und unklares Ansagen

- Arm oder Hand beugen? Bein oder Fuß strecken?

- „Komme in die Stellung“ ... genügt das? --> Einzelheiten ansagen

- „Einatmen – rechtes Bein heben – ausatmen – senken ..... einatmen – heben“ --> abwechselnd heben re / li oder mehrmals rechts hintereinander?

- Einzelheiten ansagen, die besonders bei Anfängern nicht selbstverständlich sind (Augen geschlossen oder offen, durch die Nase atmen, bei langsamem Surya Namaskar Atmen in den einzelnen Stellungen ...)

d. Sanskritbegriffe ohne Übersetzung

- Im Anfängerkurs Sanskritbegriffe (auch wenn sie in der Ausbildung zur Selbst-verständlichkeit geworden sind, wie Savasana oder Kumbhaka oder Nadi Shod-hana) vermeiden: Die Anfänger haben sich ohnehin viel Neues zu merken!

- Bei Fortgeschrittenen immer deutschen Begriff dazusagen

e. Sprechen beim Sonnengebet-Vorführen

- Vorher oder nachher kurze Erklärungen geben, aber nicht, während du das Su-rya Namaskar vorführst

- Nicht zu viele Informationen auf einmal geben

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 1

ASANAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-11 Seite 5 / 5

© Yoga-Akademie Austria

f. Zu flüchtiger Aufbau des Sonnengebetes

- Zuerst die einzelnen Stellungen zeigen und üben, erst dann die Verbindung die-ser Stellungen zu einer Sequenz

- Schrittweise aufbauen (siehe U-13 „Das Surya Namaskar aufbauen“)

- Viel wiederholen

g. Asanas werden aus dem Sitzen angesagt

- Beim Asana-Ansagen eher stehen als sitzen. Sitzen wirkt / macht passiv. Aus-nahme: Hineingehen in Pascima, Drehsitz andeuten.

- Im Raum bewegen, „präsent sein“, und damit besser bereit sein, Unterstützung zu geben.

Wiederholungsfragen

1. Bechreibe in Stichworten, wie du einer Anfängergruppe die Kriegerstellung lehrst

2. Wie bringst du deiner Kursgruppe den Alltagsbezug der vorwärtsbeugenden Stellung nahe?

3. Wie schaffst du einem Ex-Fußballspieler mit Knieproblemen Erleichterung in der Stel-lung des Kindes?

4. Wie gehst du vor, wenn du bemerkst, dass einige Teilnehmer sich in die Kobra hoch-drücken und dabei die Arme durchstrecken?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls und die angeführten Textstelle durchliest. Überlege und notiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen

- Beobachte dich in deinem Unterricht selbst: Welche der beschriebenen Fehler sind dir schon unterlaufen?

- Diskutiere in der Ausbildungsgruppe fragliche Punkte zum Asana-Unterricht.

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 1

ASANAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-11 Seite 6 / 5

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DIE UNTERRICHTSPRAXIS 2

PRANAYAMAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-12 Seite 1 / 3

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Wir werden in diesem Modul die wichtigsten Fragen des Pranayama-Unterrichtens behandeln. Die technischen Aspekte der Durchführung und die theoretisch-philosophischen Betrachtungen wer-den in den Modulen W-15 und W-16 sowie in den U-Modulen besprochen.

1. Aufbau der Atemschulung (s.a. W-16)

1. Phase: Kontrolle über die Atmung gewinnen:

- Bewusstmachen der Atemräume

- Erlernen der vollen Yoga-Atmung

- allmähliches Verlängern / Vertiefen der Atmung.

2. Phase: Die reinigenden Pranayamas: Die kontrollierte Atmung wird als Grundlage der eigentlichen Pranayama-Arbeit eingesetzt (etwa ab 2. Semester).

- Weitere Verlängerung / Verlangsamung der Atmung.

- Beschleunigung des Atemrhythmus (Kapalabhati)

- Phasen des Luftanhaltens werden eingebaut und vorsichtig und allmählich ver-längert.

- Atmung durch ein einzelnes Nasenloch (Anuloma Viloma, Nadi Shodhana)

3. Phase: Die fortgeschrittenen oder Haupt-Pranayamas (ca nach 2 – 3 Jahren)

- Weiteres Vertiefen der Atmung und insbesondere Verlängern der Kumbhaka-Phase

- Anwenden der Energiesperren, der Bandhas

- Hinzufügen weiterer Techniken wie Ujjayi, Surya Bheda, Bhramari und Bhastrika

- Hinzufügen der Bahir-Kumbhaka-Phase, unterstützt von Uddiyana bzw. Maha Bandha

- Vermehrtes Einsetzen meditativer, imaginativer Elemente und von Mantras

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 2

PRANAYAMAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-12 Seite 2 / 3

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2. Hinweise zum Pranayama-Unterricht

Phasen der Pranayama-Praxis

- Einstimmen

- Die eigentliche Übung

- Nachspüren

Bedeutung und Wirkungen der Techniken erklären

Meditative Durchführung (s.a. U-68)

Basis: Die Sitzstellung

- individuell den Teilnehmern helfen, ihre persönliche Idealposition zu finden

- Bedeutung der Aufrichtung für die Atemkapazität bewusst machen

Teilnehmer beobachten / Feedback einholen

3. Häufige Fehler im Pranayama-Unterricht

- Unregelmäßiges Zählen: Oft wird das Zähltempo im Verlauf der Übung unbewusst er-höht

- Bei Nadi Shodhana-Ansagen nicht selbst die Hand an der Nase halten!

- Bei Nadi Shodhana wird manchmal die Seite nicht angesagt: „Links einatmen, anhal-ten, ausatmen ...“: Immer die Seite dazusagen!

- Augen werden beim Ansagen geschlossen: Halte die Augen offen, um die Teilnehmer zu beobachten

4. Häufige Fehler beim Pranayama-Üben

- Bei Samaveta Pranayama / Sukh Purvak (z.B. im Rhythmus 8:8) wird z.B. die Einat-mung zu schnell / zu kurz gemacht (z.B. 4 sek) und nicht über die gesamte Dauer (8 sek) ausgedehnt.

- Die Nase wird bei Nadi Shodhana zu fest gehalten

- Die Schultern werden hochgezogen – besonders bei Nadi Shodhana und Jalandhara Bandha

- Anspannen des Gesichtes bei den Kapalabhati-Atemstößen. Am Anfang kann es auch geschehen, dass einzelne TN durch den Mund atmen.

- Zu heftiges Ausatmen nach Kumbhaka (besonders der Beginn des Rechaka)

- Am Anfang kommt es bei Kapalabhati zu einer umgekehrten Atmung, das heißt, es wird der Bauch mit der Ausatmung vorgeschoben statt zurückgezogen – am besten ist es, mit dem Tempo zurückzugehen und mit langsamer Bauchatmung zu beginnen. Tempo nur langsam steigern!

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 2

PRANAYAMAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-12 Seite 3 / 3

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Wiederholungsfragen:

1. Was ist Ziel und Inhalt der ersten Phase der Atemschulung? Welche Übungen werden durchgeführt?

2. Wie lange sollte ein Teilnehmer einen Yoga-Kurs besucht haben, bevor er mit

- Kapalabhati

- Kumbhaka

- Bandhas

beginnen kann?

3. Wie beginnst du den Pranayama-Teil der Yoga-Stunde?

4. Welche meditativen Elemente würdest du in deiner Yoga-Stunde in Pranayama ein-setzen?

5. Was ist die Folge, wenn man beim Pranayama-Üben mit eingesunkenem Oberkör-per sitzt?

6. Wie soll die Ausatmung nach dem Kumbhaka sein?

7. Wie hilfst du einem Teilnehmer, der bei Kapalabhati „umgekehrt atmet“, also den Bauch mit der Einatmung zurückzieht?

8. Weshalb sollte der Yogalehrer beim Ansagen der Pranayamas die Augen nicht ge-schlossen haben?

9. Wie gehst du sicher, bei den Pranayamas einen gleichmäßigen Rhythmus anzusagen?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls durchliest. Überlege und no-tiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen

- Beobachte dich in deinem Unterricht selbst: Welche der beschriebenen Unterrichts-Fehler sind dir schon unterlaufen? Welche der beschriebenen Teilnehmer-Fehler hast du schon beobachtet?

- Diskutiere in der Ausbildungsgruppe fragliche Punkte zum Pranayama-Unterricht.

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 2

PRANAYAMAS

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-12 Seite 4 / 3

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DIE UNTERRICHTSPRAXIS 3

ENTSPANNUNG

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-14 Seite 1 / 4

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A - Allgemeines

- Bedeutung der Fähigkeit zu entspannen

- Bedeutung der Entspannungsphasen im Yoga-Kurs

- Der Entspannungs-Aspekt (sukham) in den Asanas

- Physische und psychische Aspekte der Entspannung

- Die Entspannungsübung: Bedeutung, Ziel und Dauer

- Die Anfangs-Entspannung

- Die Zwischen-Entspannung

- Die End-Entspannung

B – Die End-Entspannung - Praxishinweise

- Hilfsmittel

- Unterlage für Kopf und Knie

- Decke

- Sonstige: Augensäckchen, weitere Hilfsmittel

- Das Umfeld

- Beleuchtung

- Hintergrundmusik

- Störungen (z.B. auch: nicht umhergehen beim Ansagen)

- Einschlafen der Teilnehmer

C - Ansagen der Entspannungsübung

- 3 physiologische Entspannungsgesetze: Ein Muskel kann tief entspannen, wenn er

- eine Minute lang passiv gedehnt wird

- 5 - 8 Sekunden lang angespannt wird

- bewusst gemacht wird

- Schema der Entspannungsübung:

1. Anspannungsphase

2. Body Scan

3. Vertiefen der Entspannung

4. Ruhephase oder Meditation

5. Abschluss

- Betonung, suggestive Führung, Formeln

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 3

ENTSPANNUNG

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-14 Seite 2 / 4

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- Dauer der End-Entspannung

- Häufige Fehler:

- Die Anweisungen werden zu schnell hintereinander gegeben: kurze Pause zum Wirkenlassen

- Einstimmungsphase fehlt oder zu kurz

- Umhergehen beim Ansagen

- Hintergrundmusik zu laut / Anweisungen schwer zu verstehen

- Es wird zu leise gesprochen

D - Textbeispiel

„Du nimmst nun die Yoga-Entspannungsstellung ein: Deine Füße liegen ungefähr einen halben Meter auseinander, deine Hände liegen ebenfalls etwa einen halben Meter seitlich vom Körper. Schließe die Augen und entspanne.

Es folgt jetzt eine kurze Anspannungsphase. Danach kann sich dein Körper besser entspannen.

Spanne die Beine und Füße jetzt kräftig an und hebe die Füße ein kleines Stück vom Boden hoch. Anspannen, anspannen - und loslassen (Anspannungsdauer in jeder Phase: 5 - 8 Sekunden).

Spanne die Armmuskeln kräftig an, mache Fäuste und hebe die Fäuste ein paar Zentimeter hoch vom Boden ab. Anspannen - anspannen - und locker lassen.

Spanne die Bauchmuskeln an, drücke den unteren Rücken in den Boden - anspannen, halten - und loslassen.

Brustkorb nach oben durchwölben, Rückenmuskeln anspannen, halten - und locker lassen.

Spanne die Schultern an, ziehe sie zu den Ohren hoch - anspannen, halten - und loslassen.

Spanne jetzt alle Muskeln im Gesicht an, mache ein ganz runzliges „Zitronengesicht“ - das ganze Gesicht zur Nase zusammenziehen - und entspannen.

Spanne noch einmal den ganzen Körper an, alle Muskeln, drücke den ganzen Körper mit Armen, Fersen und Kopf hoch - alle Muskeln anspannen - und entspannen.

Rolle den Kopf entspannt von einer Seite zur anderen, ein, zwei Mal - und lege ihn wieder in der Mit-te ab.

Räkle und bewege deinen Körper noch ein wenig, sodass jeder Körperteil die optimale Position fin-den kann. Du hast das Gefühl, dass du alle Körperteile nun vollständig entspannen kannst, dass du dich ganz öffnen kannst. Atme drei Mal tief ein und aus ... und lasse die Atmung allmählich ruhiger und entspannter werden.

Ich werde jetzt der Reihe nach die Körperteile nennen, auf die du dich konzentrieren sollst. Lasse die Konzentration entspannt sein und deine Aufmerksamkeit leicht und entspannt von einem Körperteil zum nächsten fließen. Stelle dir bei jedem Körperteil, wenn er genannt wird, vor, dass er von innen her in rötlichem Licht aufleuchtet.

Lasse jetzt deinen linken Fuß aufleuchten - dann das linke Fußgelenk - linker Unterschenkel - Knie - Oberschenkel - und die linke Hüfte.

Nun den rechten Fuß - das rechte Fußgelenk - das rechte Knie - den Oberschenkel - und die Hüfte.

Bleibe entspannt und lasse die Aufmerksamkeit leicht und mühelos weiterfließen. Die linke Hand - die Finger der linken Hand - Handfläche - Handrücken - das linke Handgelenk - der linke Unterarm - der linke Ellenbogen - der Oberarm - die linke Schulter.

Nun die rechte Hand - die Finger der rechten Hand - Handfläche - Handrücken - das rechte Handge-lenk - der rechte Unterarm - der rechte Ellenbogen - der Oberarm - und die rechte Schulter.

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 3

ENTSPANNUNG

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-14 Seite 3 / 4

© Yoga-Akademie Austria

Das Gesäß - die linke Seite - die rechte Seite - das Steißbein - Kreuzbein - der untere Rücken - der mittlere Rücken - der obere Rücken - die Schulterblätter - die Halswirbelsäule...

Bauch - Bauchdecke - die Organe im Bauchraum - das Zwerchfell - Herz - Lunge - die Rippen - Schlüsselbeine...

Hinterkopf - Schädeldecke - Stirn - Augen - Nase - Wangen - Ohren - Mund und Lippen - die Zunge - der Unterkiefer...

Fühle jetzt den ganzen Körper, alle Teile des Körpers, in einer angenehm mattroten Farbe aufleuch-ten. Alle Teile leuchten auf, im Rhythmus deiner Atmung ...

Fühle den Boden unter deinem Körper - fühle, wie dein Körper den Boden berührt - welche Körper-teile berühren den Boden - welche Teile berühren den Boden nicht?

Stelle dir nun vor, wie bei jeder Ausatmung deine Beine in den Boden hineinsinken. Mit jeder Aus-atmung sinken deine Beine tiefer in den Boden hinein - tiefer und tiefer und tiefer...

Lasse mit den nächsten Ausatmungen deine Arme nach unten sinken - fühle, wie deine Arme und Hände nach unten gezogen werden - mit jedem Ausatmen...

Jetzt wird der Kopf ganz schwer - und mit jedem Ausatmen sinkt der Kopf schwerer und schwerer in den Boden hinein.

Schließlich wird dein ganzer Rumpf, vom Becken bis zu den Schultern schwer - und sinkt im Rhyth-mus der Atmung langsam tiefer in den Boden hinein. Ausatmen - sinken; ausatmen - sinken...

Lenke die Aufmerksamkeit nun zu den Augen und fühle, wie die Augen sanft in ihre Höhlen zurück-sinken.

Der Mund entspannt, die Lippen werden ganz weich und die Unterkiefer-Muskeln lösen sich.

Dein ganzer Körper ist nun vollkommen entspannt - visualisiere, wie der ganze Körper mit jeder Ausatmung tiefer und tiefer in die vollkommene Entspannung hineinsinkt....

KURZE STILLEPHASE ODER YOGA-NIDRA

Om - Om - Om

Komme jetzt allmählich aus der Entspannung zurück - fühle den Raum, in dem du dich befindest - fühle deinen Körper und den Boden, auf dem er liegt.

Stelle dir nun vor, mit welchen Bewegungen du dich zur linken Seite drehst - - - beginne nun mit ruhigen Bewegungen, deinen Körper auf die linke Seite zu drehen; halte die Augen dabei noch ge-schlossen.

Stelle dir vor, wie du dich langsam zum Sitzen aufrichtest - - - und dann richte dich mit ruhigen, langsamen Bewegungen zum Sitzen auf, die Augen sind noch immer geschlossen. Du sitzt ganz be-quem, wie es dir angenehm ist.

Atme jetzt tiefer und öffne langsam die Augen.“

Übung

Gegenseitig Entspannungsübung anleiten (jeweils 5 min)

und Feedback geben

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 3

ENTSPANNUNG

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-14 Seite 4 / 4

© Yoga-Akademie Austria

Literatur

YFL 223 - 230

Wiederholungsfragen:

1. Weshalb solltest du beim Ansagen der Entspannungsübung nicht im Raum umherge-hen?

2. Wie gehst du damit um, wenn ein Teilnehmer bei der End-Entspannung einschläft?

3. In welchen Phasen läuft die End-Entspannung ab?

4. Welche Hilfsmittel kannst du in der Entspannungsübung einsetzen? In welchen Situati-onen / Fällen sind welche Hilfsmittel sinnvoll?

5 Wie lange dauert die Anfangs- und wie lange die End-Entspannung?

6. Wie lauten die 3 physiologischen Entspannungsgesetze?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls und die angeführten Textstelle durchliest. Überlege und notiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen

- Beobachte dich in deinem Unterricht selbst: Welche der beschriebenen Unterrichts-Fehler sind dir schon unterlaufen?

- Überlege die unterschiedlichen Zielsetzungen von Anfangs-, Zwischen- und Endent-spannung: Wie weit werden diese Einfluss auf Führung und Dauer der Übung haben?

- Diskutiere in der Ausbildungsgruppe fragliche Punkte zu diesem Thema.

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 4

MEDITATION

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-15 Seite 1 / 2

© Yoga-Akademie Austria

A - Allgemeines - Bedeutung der Meditation im Yoga-Kurs

- Der meditative Aspekt in den Asanas

- Wie wird die Meditation im Yoga-Kurs eingesetzt?

- Die Anfangs-Stillephase im Sitzen

- Meditation in den Asanas und in den Pranayamas

- Die abschließende Meditation

B – Die Meditation - Praxishinweise - Hilfsmittel: Sitzkissen, Polster zum Unterlegen für die Beine, Zen-Bänkchen

- Das Umfeld

- Beleuchtung / Kerze / Räucherstäbchen

- Hintergrundmusik?

- Störungen

- Äußere Faktoren:

- Die Sitzstellung; ggf. individuell helfen

- Augen entspannt schließen

- Hände in Gyana oder Chin Mudra / Bhairava Mudra

- Innere Faktoren: Entspannung, Erwartungslosigkeit, Beharrlichkeit

- Vorbereitung / Einstimmen

- Dauer der Meditation

- Abschluss

C - Ansagen der Meditation 1 - Vorbereitung

- Erklärung, was folgt

- Technik erklären, äußere und innere Hinweise für die Übung

- wie lange wird die Meditation dauern?

2 - Hinführen:

- Einnehmen der Sitzstellung: Beinposition, aufrichten des Oberkörpers

- Den Körper ruhiger werden lassen, entspannen lassen (ev. kann auch hier das Body-Scan Verfahren angewendet werden)

- Die Atmung bewusst machen, die Atmung weich, entspannt und gleichmäßig werden las-sen, ohne einen bestimmten Rhythmus aufzuzwingen. Man kann ein sanftes Ujjayi ent-stehen lassen

3 - Die eigentliche Meditation:

- Lebe die Meditation mit, berichte, was du selber fühlst / erfährst

- Einige Technikvorschläge findest du in YFL, Kapitel 4.4

- Gib zwischen und nach den Anweisungen Freiraum für das Selbst-Empfinden der Teilnehmer

4 - Abschluss: Om oder sanftes Zurückholen

DIE UNTERRICHTSPRAXIS 4

MEDITATION

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-15 Seite 2 / 2

© Yoga-Akademie Austria

Häufige Fehler:

- Einstimmungsphase fehlt oder zu kurz

- Die Anweisungen werden zu schnell hintereinander gegeben: kurze Pause zum Wirkenlassen

Praktische Übung: Ansagen der Meditation

D - Eine Sonderform der Meditation: Der Yoga-Nidra

- Die „Meditation im Liegen“ / Integrieren in Entspannungsübung. Yoga Nidra ist keine Einschlafübung, sondern eine Technik, bei der man entspannt, aber voll wach sein sollte.

- Vorbereitung / Hinführung durch Entspannungstechnik, erst dann den eigentlichen Yo-ga Nidra beginnen – die Gesamtdauer kann dadurch etwas länger werden.

- Techniken: Großteils gleich wie in der Meditation

- Sankalpa: Formelhafter Vorsatz / Affirmation

- Quelle: Satyananda / Buchtipp: „Yoga Nidra“

Aufgaben / Wiederholungsfragen:

1. Auf welche inneren Faktoren weist du deine Gruppe vor der Meditation oder in der Ein-leitung zur Meditation hin?

2. Wie führst du deine Teilnehmer in die Meditation? (Phasen / Abschnitte)

3. Was ist der Yoga Nidra?

4. Was ist ein Sankalpa? Nenne Beispiele

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls und die angeführten Textstelle durchliest. Überlege und notiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen

- Beobachte dich in deinem Unterricht selbst: Welche der beschriebenen Unterrichts-Fehler sind dir schon unterlaufen?

- Diskutiere in der Ausbildungsgruppe fragliche Punkte zu diesem Thema.

YOGA FÜR KINDER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-21 Seite 1 / 3

© Yoga-Akademie Austria

Allgemeines

- Die Kinder bekommen Gelegenheit, mehr Lebendigkeit, aber auch Ruhe und Stille in

sich zu entdecken und zu erleben.

- Kinderyoga ist für unsere Jüngsten ein Wegbereiter, der sie zu körperlicher Gesundheit

und geistiger Ausgeglichenheit führt.

- Durch Yoga haben die Kinder die Möglichkeit, ihren eigenen Körper besser wahrzu-

nehmen. Das bedachte und aufmerksame Spüren in jeder Einheit erhöht die eigene

Körperwahrnehmung.

- Durch die Aufmerksamkeit in der Stunde, ist Yoga natürlich auch ein Konzentrations-

training und die Kinder können mit den Anforderungen (z.B der Schule) ihrer Umge-

bung besser umgehen.

- Zahlreiche Übungen helfen den Kindern Anspannungen abzubauen, manch inneren

Druck zu lösen und so tiefes Entspannen zu ermöglichen.

- Generelle Punkte:z.B. Ist Yoga für alle Kinder geeignet?

Die Kinder-Yoga-Stunde

- Was wollen wir in jeder KY Einheit erreichen? Was unterscheidet KY von Yoga Stunden

der Erwachsenen? Warum ist Yoga speziell für Kinder so wichtig?

- Bedeutung der Kinderyogastunde:

- Durch Yoga haben wir eine Vielfalt von Möglichkeiten, unsere Kinder in einer

gesunden Entwicklung zu unterstützen.

- Jedes Kind beginnt seine eigene Grenze zu spüren. Und respektiert und spürt

somit auch seinen Körper. Körperwahrnehmung beginnt!

- In der heutigen Zeit ist es auch wichtig den Bewegungsmangel auszugleichen -

wir beruhigen damit auch den Geist! (z.B. Aufwärmübungen, um Unruhe und

Spannungen zu lösen)

- Die Kinder lernen Sinne, Gedanken und auch ihre Aufmerksamkeit zu bündeln

und aus innerer Ruhe Kraft zu schöpfen. Körper, Geist und Seele in Einklang

bringen!

- Aufbau einer Yogaeinheit

- Altersgruppen und mögliche Schwerpunkte der einzelnen Gruppen

- Gruppengröße

- Einteilung einer Einheit: Wie lang ist Begrüßung und Spiel? Wie lang der Haupt-

teil?

YOGA FÜR KINDER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-21 Seite 2 / 3

© Yoga-Akademie Austria

- Das richtige Anwenden der unterschiedlichen Elemente

- Mögliche Fehler beim Unterrichten

- Sei flexibel, hol die Kinder dort ab, wo sie sich gerade befinden. Mit einer anfangs „lau-

ten“ Gruppe, ein meditatives Spiel zu machen, wird wahrscheinlich nicht möglich sein,

die Kinder verlieren womöglich den Spaß daran. Flexibilität ist oberstes Gebot☺

- Grundsätzlich dürfen die Kinder alle Stellungen machen, nur achte bei speziellen Asa-

nas auf die Haltedauer.

- Korrigiere Kinder wirklich dann, wenn es notwendig ist, lass ihnen Zeit und Raum, sich

in die Asana einzufühlen. (Übungsname und Körperhaltung gedanklich zu verbinden)

- Wie wecke ich das Interesse bei Kindern?

Mögliche Schwierigkeiten mit Kindern

- Bei Streit oder Diskussion möglichst keine Partei ergreifen. Beobachtung ohne Wertung

mitteilen.

- Klare Regeln in den ersten Einheiten aufstellen und auch immer wieder wiederholen.

Literaturempfehlungen:

- Der kleine Yogi „ Menschenkinderverlag“ ISBN 3- 89516-077-6

- Kinder entspannen mit Yoga ISBN 978-3-8346-0291-6

- Yoga und Bewegungsspiele für Kinder ISBN 978-3-466-30693-0

- Hokus Pokus Asana Petra Proßowsky ISBN 3-591-08450-6

- Der innere Raum Maureen Garth ISBN 3-591-08403-4

YOGA FÜR KINDER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-21 Seite 3 / 3

© Yoga-Akademie Austria

Wiederholungsfragen

1. Beschreibe einen möglichen Aufbau einer Kinderyoga-Stunde

2. Wie gehst du mit „schwierigen Kindern um“?

3. Welche Gruppengröße ist für Kinder-Yoga empfehlenswert?

4. Weshalb ist Yoga so wichtig für Kinder?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls durchliest. Überlege und no-tiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen.

- Fasse deine Mitschriften des Vortrages zusammen.

- Führe eine Kinderyoga-Stunde mit den eigenen Kindern oder mit Kindern von Freun-den durch

YOGA FÜR KINDER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-21 Seite 4 / 3

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YOGA FÜR SCHWANGERE

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-22 Seite 1 / 3

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1. Wohlfühlen während der Schwangerschaft

- Schwangerschaft ist keine Krankheit und doch sind Schwangere gesetzlich geschützt (Arzt/Ärztin, Hebamme, Physiotherapeutin)

- Stärkung des eigenen Körpergefühls

- Hohlkreuzhaltung vermeiden

- Streckbewegungen sind erlaubt, jedoch aus dem aufrechten Rücken heraus, d.h. das Becken befindet sich in der Mitte

- Übungen, bei denen Bauchmuskeln gebraucht werden, vermeiden

- Wenn überhaupt, dann nur kurz in den Stellungen verweilen lassen, eher dynamische Bewegungen durchführen

- Verbindung von Yoga und den Erfahrungen aus der Feldenkrais-Pädagogik (auf die Bewegung des Atems aufmerksam machen: Brustkorb, Rücken, Becken, Schultern, Kopf)

- Risikoschwangerschaft und Yoga für Schwangere - vom behandelnden Arzt, Ärztin ab-klären lassen

- Hebammen sind hervorragende Begleiterinnen für Schwangere - Liste von frei prakti-zierenden Hebammen erstellen, bzw. Kontakt mit einer Hebamme vor Ort knüpfen

2. Vorbereitung auf die Geburt

- Vermittlung von Urvertrauen – „Mein Körper kann gebären und ich lasse ihn gebären!“

- Geburt ist ein einziges Lassen: Geschehenlassen, Wehen kommen lassen, Schmerz zu-lassen und das Baby loslassen – Tanz und freies sich Bewegen

- offene Körperhaltungen - Schneidersitz, Schmetterling, Hocke

- frei bewegliches Becken – Beckenschaukel, Beckenkreisen, Bauchtanz

- Umgang mit Angst

- wesentliche Dinge, die auf die Geburt vorbereiten – ausreichende Erholung vor der Geburt (8 Wochen Mutterschutz), Geburt ist wie das Erklimmen eines hohen Bergers, ausgewogene vitalstoffreiche Ernährung (Zucker und Auszugsmehle vermeiden), viel Bewegung an der frischen Luft

3. Die Gebärende

- Geburt und Frauenkraft

- Sich mit den Wehen verbünden – die Wehen bringen das Kind, sie kommen nicht um weh zu tun

- die Kraft liegt im Ausatmen – Ausatmen heißt loslassen, heißt freigeben

- Erleichterungsatemzüge (Yoga-Vollatmung)

- das Kraftmantra „JA“

- Tönen bzw. Töne zulassen

YOGA FÜR SCHWANGERE

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-22 Seite 2 / 3

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- Verbindung Mund/Gesicht und Muttermund/Beckenboden – ist der Mund zu, so ist auch der Muttermund zu und die Geburt wird um vieles schmerzhafter

- Pferdeatmung

- sich mit dem Ausatmen bewusst öffnen, weich und weit werden

4. Aufbau einer Einheit (Dauer etwa 90 min)

- „Wie geht’s Runde“ – Befindlichkeiten abklären, Informationsaustausch unter den Teil-nehmerinnen

- freies „Sich Bewegen“ als Training fürs Geschehen lassen

- Stand und Standfestigkeit – im Hier und Jetzt sein, Durchhaltevermögen, durch die Geburt durchgehen wollen, sich bewusst dem Geburtsgeschehen öffnen

- Atem und Atembewegung spüren, tiefe Erleichterungsatemzüge und mit dem Ausat-men das Kraftmantra „JA“ innerlich mit fließen lassen

- Beckenschaukel – Atembewegung im Rücken und im Becken erspüren lassen

- Erdungsübung zum Tanken von Urvertrauen

- „der Baum“ und seine Botschaften - Wachstum geschehen lassen, sich voll Vertrauen, wie eine Knospe im Frühling, dem neuen Leben öffnen und die reife Frucht loslassen

- Hocke als Übung der Gebärenden – Annehmen und Freigeben

- Schmetterlingssitz als Geschehenlassübung, nichts erzwingen, mit jedem Einatmen annehmen, mit jedem Ausatmen loslassen, weich und weit werden

- Erspüren vom Beckenboden, anspannen/loslassen, Zusammenhang zwischen Mund/Gesicht und Muttermund/Beckenboden bewusst machen, Gesicht bewusst ent-spannen

- „der Drehsitz“ und seine Botschaften - Vergangenes vergangen sein lassen und im Hier und Jetzt ankommen, überholte Glaubenssätzen rund um die Geburt loslassen

- „der Drehsitz“ als Wehensimulation: Spannungen aufspüren, die der Drehsitz nicht braucht und loslassen; Aufmerksamkeit im Gesicht lassen, Gesicht entspannen und damit den Beckenboden entspannen – Pferdeatmung, tiefe phh-Atemzüge, es sich über den Atem bewusst leichter machen

- Katze

- Kamel in einer langsamen, dynamischen Variante - Becken bleibt in der Mitte, die Deh-nung geschieht nur im Schultergürtel

- Lotusblüte und das Tönen von „AOUM“ als OM-Mantra – „Om, so sei es und alles darf sein!“

- Beckenschaukel im Liegen

- Beinhebeübung und Rückenübungen im Liegen

- Entspannung - über die Atembewegung zum Baby spüren und ihm seine ganze Auf-merksamkeit schenken

YOGA FÜR SCHWANGERE

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-22 Seite 3 / 3

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Wiederholungsfragen

1. Welchen Schwerpunkt bzw. welche Schwerpunkte möchtest du in deinen Kursen mit Schwangeren setzten?

2. Darfst du „Risikoschwangere“ in die Gruppe aufnehmen?

3. Worauf ist bei Kursen für Schwangere besonders zu achten?

4. Welche Tipps kannst du deinen Teilnehmerinnen geben?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls durchliest. Überlege und no-tiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Beantworte die Wiederholungsfragen.

- Fasse deine Mitschriften des Vortrages zusammen.

Weiterführende Literatur

Traude Trieb; Lust aufs Gebären

Ingeborg Stadelmann; Die Hebammensprechstunde

Gerlinde M. Wilberg, Karlo Hujber; Natürliche Geburtsvorbereitung und Geburtshilfe

Sheila Kitzinger; Schwangerschaft und Geburt

Frederick Leboyer, Adriane Elbrecht; Weg des Lichts, Yoga für Schwangere

Fortbildungsmöglichkeit bei Erika Pichler (Lehrhebamme): www.noreia-essenz.com

YOGA FÜR SCHWANGERE

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-22 Seite 4 / 3

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DIE ORGANISATION VON YOGA-KURSEN

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-41 Seite 1 / 4

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In diesem Modul wollen wir all jene Aspekte des Yoga-Kurses betrachten, die über den reinen Inhalt des Unterrichtens hinausgehen. Die meisten dieser Elemente beziehen sich auf Kurse in eigens dafür angemieteten Räumen mit der entsprechenden Werbung und sind für (bereits ge-plante und organisierte) Veranstaltungen in bestehenden Yoga-Zentren nicht relevant.

A. Das Kurs-Lokal

- Bedeutung des Kurs-Lokals für den Erfolg und Dauerhaftigkeit eines Yoga-Kurses

- Wie finde ich einen passenden Raum? Gemeindeamt, Stadtamt, „Schlüsselpersonen“ (die viele Menschen und Möglichkeiten kennen)

- Welche Räume kommen in Frage? Kindergarten-Turnsaal, Kultursaal, Pfarrsaal, Be-sprechungsraum; Achtung bei Turnsälen

- Lage / Erreichbarkeit / Parkplätze

- Umkleide-Möglichkeit, WC? Mögliche Störungen?

- Größe: Richtwert: minimal 4 m² je Person

- Boden: Material, Sauberkeit, keine Schuhe im Übungsraum!

- Heizung: wie wird die Heizung gesteuert? Eigenes Mini-Heizgerät mitnehmen!

- Beleuchtung: regelbar? Decken- oder indirekte Beleuchtung? Eigene Lampe mitnehmen!

- Zutritt: Eigener Schlüssel oder sperrt Teilnehmer auf? Oder ist der Raum offen?

- Kosten

- Kleine Gemeinden: 0 – 10 € je Einheit (90 min)

- in Städten: 15 – 25 € je Einheit (90 min)

- manchmal auch: relative Kosten (z.B. je Person oder 10% vom Ertrag)

- Tipp: Checkliste machen!

B. Die Kurswerbung

- 3 Qualitäts-Levels bei der Werbung:

- Minimal-Aufwand: Bei 1 – 3 Kursen im eigenen Wohnbereich. Mundpropaganda, einfache / selbst gedruckte Flugblätter, Gemeindenachrichten

- Semi-Professionell: Bei 2 – 6 Kursen und im weiteren Umfeld. 4c-Folder, Plakate und Flugblätter, ansprechend gestaltet, über Druckerei. Ev. eine kleine Website. Ideale Lö-sung, so lange Yoga Nebenberuf bleibt

- Profi-Werbung: Wenn Yoga zum Hauptberuf wird, sollten Werbe-Graphiker und Web-Designer mitarbeiten. Drucksorten nur über Druckerei! Professionelle Website. Große Auflagen von Folder, Plakaten etc. Werbeplanung. CI / CD wird hier wichtiger: Logo, Name, Auftreten, Slogan, Kern-Aussage ...

- Werbebudget: 5 % bis 20 % (bei Start-Up) des Umsatzes, Durchschnitt: 10 %

- Mundpropaganda für Werbung, Saalsuche, ...

- Gemeindenachrichten: oft kostenlos; Achtung auf Zeitpunkt des Erscheinens.

DIE ORGANISATION VON YOGA-KURSEN

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-41 Seite 2 / 4

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- Bezirksnachrichten: teuer, Achtung auf Zielgruppe / Zielgebiet. Wichtig: Die Über-schrift und ein Bild („eye-catcher“)

- Plakate

- Größe: A4 oder A3

- Farbe: färbiges Papier oder Farbdruck, kein s/w-Plakat!

- Wichtigste Elemente: Was? Weshalb (persönlicher Nutzen)? Wann, wo, wer? Kontaktdaten

- Design: Eigenentwurf oder Werbegraphiker? Viel Bild, Eindruck, Stimmung, wenig Text. Das Grundlayout kann / soll später wieder verwendet werden

- Abriß

- Eigen-Druck oder Druckerei?

- Distribution: Wo aufhängen? Anzahl? 3-5 Stk je 1000 Einwohner; Wann? etwa 2 – 3 Wo-chen vor Beginn des Kurses

- Flugblätter

- Vorteil: Zielgebiet ist (PLZ) genau adressierbar. Nachteil: Werbeflut.

- Kosten: Entwurf + Druck + Post

- Weitere Faktoren: ähnlich wie Plakat, ausgenommen Größe: A4

- Mögliche Kombination mit Plakataushang: gleiches Layout / Wiedererkennungswert

- Folder / Broschüren

- wann sinnvoll? Der Folder als Visitenkarte

- Stückzahl? Kosten: Richtwert: € 150,- für 2000 Stück. Papierstärke beachten: 80 – 250g

- Zeitlos und allgemein – warum?

- Gestaltung: Viel Stimmung, minimaler Text. Wichtige Infos leicht zu finden. Für hohe Qua-lität / stückzahl: Werbegraphiker

- Druckerei oder selber drucken?

- Verteilung

- Druckereien

www.digitaldruck.at,

www.flyeralarm.at;

www.global-print.com;

www.at-primus.at

Groß-Druckereien können deutlich günstiger sein als der Copy-Shop ums Eck. Daten-Anlieferung in pdf, bei abfallendem Druck mit Beschnittrand (2 – 3 mm).

DIE ORGANISATION VON YOGA-KURSEN

ARBEITSBUCH zur

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Modul L-41 Seite 3 / 4

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- Newsletter, „Yoga-Brief“

- Kundendatenbank anlegen: MS Access oder eigens programmierte Datenbank?

- Inhalt des Newsletters: Interessantes aus der Welt des Yoga, Praxis-Tipps, Kurs-Programm, Berichte

- Frequenz, Umfang

- Homepage

- Wann sinnvoll? Aufwand für Aufbau / Wartung, Kosten

- Struktur / Gestaltung: Einfach, klar, ruhig

- Auffindbarkeit: SEO, Suchmaschinen-Ranking

- Werbung im Internet: Adwords, Portale, Links

- Rechtzeitig beginnen!

- Das Timing der Werbung

- Rechtzeitig planen: Der Werbeplan

- Vorlaufzeiten realistisch planen, Verzögerungen einrechnen – aber auch nicht zu früh Pla-kate aufhängen!

C. Zeit-Aspekte

- Abend-Kurse oder Tages-Kurse?

- Untertags: Kinder, Senioren, Schwangere

- Saisonale Schwankungen im Kursbesuch. Yoga im Sommer?

- Dauer des Kurses: Jahreskurs, Semesterkurs, Dauerkurs

- Dauer der Kurseinheiten: von 45 min für Kinder bis zu 2 Stunden für Fortgeschrittene. Pünktlichkeit bei Beginn und beim Abschluss

D. Die Kursgruppe

- Gruppengröße; Verhältnis Gesamtteilnehmer-Anzahl zu Anzahl der Anwesenden

- Wo ist die Obergrenze der Gruppengröße?

- Mischgruppen und Spät- / Quereinsteiger: Nachschulungen, Wiederholung

- Persönliche Beziehung zu den Teilnehmern

DIE ORGANISATION VON YOGA-KURSEN

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Modul L-41 Seite 4 / 4

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E. Finanzielle Aspekte

- Kann man vom Yoga-Unterricht als Hauptberuf leben? Auf Dauer?

- Der Kursbeitrag: Semesterkurs oder „Streifenkarte“

- Das Preisniveau: 10 - 15 Euro je Einheit; Ermäßigungen, Späteinsteiger

- Kurskosten: Werbung, Miete, Anreise, Hilfsmaterial

F. Unterricht in Yoga-Zentren

- Fixhonorar je Einheit: 15 – 40 Euro

- Relatives Honorar: 40 – 60 % der Einnahmen

G. Andere Faktoren

- Was tun im Krankheitsfall? Absagen oder Vertretung?

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls und die angeführten Textstelle durchliest. Überlege und notiere Fragen, die dabei auftauchen und die deine eigene Si-tuation betreffen.

- Fasse deine Mitschriften vom Vortrag / von den praktischen Übungen zusammen.

SELBSTÄNDIG MIT YOGA

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YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-43 Seite 1 / 4

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Es ist allgemein sehr zu empfehlen, vor dem Selbständigmachen mit einem Steuer- oder Unternehmensberater zu sprechen, da viele Elemente von der individuellen Situation ab-hängig sind. Detaillierte Steuer-Infos findest du im nachfolgenden Modul L-44.

Wir werden im folgenden unterscheiden zwischen Personen, die ausschließlich im Beruf „Yoga“ tätig sind, und solchen, die Yoga-Unterricht nebenberuflich geben.

1. „Yoga-Unternehmer“ als Hauptberuf

a - Unternehmensgründung

- Die Unternehmensgründung erfolgt im allgemeinen formlos (Einzelunter-nehmen); wenn du eine Gesellschaft oder einen Verein gründen möchtest, gibt es dafür bestimmte Auflagen und Vorgehensweisen, über die dich dein Steuer- / Unternehmensberater gern informiert (Zur Unternehmensform siehe auch Punkt 3 dieses Moduls).

- Für deine unternehmerische Tätigkeit ist kein Gewerbeschein und keine Kammer-Mitgliedschaft erforderlich, da Yoga-Unterricht zu den freien Beru-fen gehört.

- Um dir über alle Einzelheiten deines Betriebes klar zu werden, ist es unbe-dingt zu empfehlen, ein Unternehmenskonzept zu erstellen, das die fol-genden Themen behandelt und realistisch einschätzt:

- - Unternehmensname und -gegenstand: Wie wird der Betrieb heißen und was wird genau angeboten (Kurse, Seminare, Vermietung, Beherbergung ...)?

- - Wer sind deine Kunden? Gibt es eine dauerhafte Nachfrage nach deinem Ange-bot? Marktanalyse

- - Wie wird deine Werbung aussehen? Internet, Facebook? Direct Mail? Zeitungs-Werbung, Flyer, Mit welchen Argumenten bewirbst du dein Angebot?

- - Wirst du allein alle Aktivitäten bestreiten oder werden dir Mitarbeiter, Kooperati-onspartner, Aushilfskräfte zur Verfügung stehen? Beachte die Kosten und Ne-benkosten dafür

- - Wichtig ist der Finanzplan, der für die ersten beiden Jahre alle Einnahmen und Ausgaben möglichst realistisch darstellt und, in Verbindung mit deinen finanziel-len Reserven, eine Beurteilung ermöglicht, ob du das Geschäft in der Anfangs-phase selbst finanzieren kannst oder ob du Fremdkapital aufnehmen musst. Be-rücksichtige auch die Initialkosten für Logo, Artwork, Aufbau einer Website, Be-ratungskosten, Entwurf, Druck und Verteilung von Werbematerial. Welche Preise / Preisstaffeln / Nachlässe wird es geben?

SELBSTÄNDIG MIT YOGA

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Modul L-43 Seite 2 / 4

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b – Finanzamt / Einkommenssteuer

- Zu Beginn deiner selbständigen Tätigkeit ist die Meldung an das Finanz-amt erforderlich(Formular "Verf15");

http://formulare.bmf.gv.at/service/formulare/inter-Steuern/pdfs/9999/Verf15.pdf

- Wer vorher in einem Unternehmen angestellt war, hat bereits eine Steuer-nummer. Mache gemeinsam mit deinem Steuerberater eine Meldung an das Finanzamt, dass du jetzt selbständig arbeitest: Art der Tätigkeit, Um-satzplanung, Gewinnschätzung.

- Du musst – unabhängig von der Höhe des Gewinns - jährlich eine Einkom-menssteuer-Erklärung machen. Ab einem JahresGEWINN von € 11.000,- ist Einkommenssteuer zu zahlen (Details siehe L-44); das Finanzamt schickt ¼-jährlich eine Teilzahlungs-Vorschreibung (im 1. Jahr anhand deiner Ein-kommens-Schätzung, danach leitet sich der Betrag von deinem tatsächli-chen Einkommen im Vorjahr ab.

- Die ESt-Erklärung muss bis zum 30.6. (elektronisch/Internet) bzw. bis zum 30.4. (Papierform) des Folgejahres eingereicht werden.

c - Sozialversicherung

- Achte auch auf das rechtzeitige Anmelden bei der SVA; das Formular kannst du über das Internet downloaden (sva.or.at ..... Service ... Formula-re / Anträge .... Versicherungserklärung für Freiberufler (neue Selbständige)

Infoblatt:

http://esv-

sva.sozvers.at/mediaDB/642031_Was%20Erwerbgst%c3%a4tige%20melde

n%20m%c3%bcssen.pdf

Anmeldeformular:

http://esv-sva.sozvers.at/mediaDB/MMDB133928_0016.pdf

- Ab ca € 6.500,- Jahresgewinn bist du SV-pflichtig; unterhalb dieses Betra-ges gibt es eine Kleinstunternehmer-Befreiung, dann zahlst du nur € 90,- / Jahr Unfallversicherung. Siehe auch L-44, Seite 14.

- Die Sozialversicherung beträgt ca 25% des Gewinnes und wird von der SVA ¼-jährlich vorgeschrieben. Der Mindestbeitrag je Quartal beträgt in den ers-ten 3 Jahren € 450,-, danach € 650,-.

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Modul L-43 Seite 3 / 4

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2. Selbständig als Nebenberuf

a - Unternehmensgründung

- Die Unternehmensgründung erfolgt im allgemeinen formlos (Einzelunter-nehmen); wenn du eine Gesellschaft oder einen Verein gründen möchtest, gibt es dafür bestimmte Auflagen und Vorgehensweisen, über die dich dein Steuer- / Unternehmensberater gern berät.

- Für deine unternehmerische Tätigkeit ist kein Gewerbeschein und keine Kammer-Mitgliedschaft erforderlich, da Yoga-Unterricht zu den freien Beru-fen gehört.

- Je nach beabsichtigtem Umfang der nebenberuflichen Tätigkeit kann es sinnvoll sein, ein Unternehmenskonzept (siehe Seite 1 dieses Moduls) zu erstellen. Das kann auch interessant sein, wenn du beabsichtigst, zu einem späteren Zeitpunkt vollständig auf dein „Yoga-Unternehmen“ umzusteigen.

b – Finanzamt / Einkommenssteuer

- Ab einem Jahresumsatz von € 730,- ist die Meldung an das Finanzamt mit dem Formular "Verf15" erforderlich;

http://formulare.bmf.gv.at/service/formulare/inter-Steuern/pdfs/9999/Verf15.pdf

- Ab einem JahresEINKOMMEN (Gehalt aus unselbständiger Arbeit + Gewinn aus selbständiger Tätigkeit) von € 11.000,- musst du Einkommenssteuer zahlen; eine Einkommenssteuererklärung für die selbständige Tätigkeit muss ab einem Jahresumsatz von € 730,- gemacht werden. Die Einkom-menssteuer wird aus der Summe der selbständigen und unselbständigen Einkommen ermittelt.

- Die ESt-Erklärung ist bis zum 30.6. (elektronisch/Internet) bzw. bis zum 30.4. (Papierform) des Folgejahres eingereicht werden.

c - Sozialversicherung

- Achte auch auf das rechtzeitige Anmelden bei der SVA; das Formular kannst du über das Internet downloaden (sva.or.at ..... Service ... Formula-re / Anträge .... Versicherungserklärung für Freiberufler (neue Selbständige)

Infoblatt:

http://esv-

sva.sozvers.at/mediaDB/642031_Was%20Erwerbgst%c3%a4tige%20melde

n%20m%c3%bcssen.pdf

Anmeldeformular:

http://esv-sva.sozvers.at/mediaDB/MMDB133928_0016.pdf

- Ab ca € 4.600,- Jahresgewinn bist du SV-pflichtig; unterhalb dieses Betra-ges gibt es eine Kleinstunternehmer-Befreiung, dann zahlst du nur € 90,- / Jahr Unfallversicherung.

- Die Sozialversicherung für selbständige Tätigkeit beträgt ca 25% des Ge-winnes.

SELBSTÄNDIG MIT YOGA

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Modul L-43 Seite 4 / 4

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3. Unternehmensform

Abhängig vom Umfang und der Arbeitsweise deines Betriebes kommen mehrere Unternehmens-formen in Frage:

Einzelunternehmen: Dies ist bei Kleinunternehmen die häufigste Form. Der Einzelunter-nehmer ist Betreiber, Kapitalgeber und allein haftbar.

Kommandit-Gesellschaft / offene Gesellschaft: Wird dann interessant, wenn dein

Einzelunternehmen über € 36.000,- Jahresumsatz macht; dann kann ein Teil der betrieblichen Tätigkeiten über eine KG / OG abgewickelt werden, um eine USt-pflicht zu vermeiden.

Verein: Eine zweite Möglichkeit, bei steigenden Umsätzen der Umsatzsteuer-Pflicht zu

entgehen, ist die Gründung eines gemeinnützigen Vereins. Der Verein darf dann keine Gewinne erwirtschaften, du brauchst zumindest 2 weitere Personen, um den Verein zu gründen. Die rechtliche Grundlage für den Verein wird durch die Vereins-statuten gebildet.

STEUERLICHE ASPEKTE

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YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-44 Seite 1 / 16

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Der Yogalehrer1

im Einkommensteuer-, Umsatzsteuer- und Sozialversicherungsrecht

***

Eine Einführung (Stand: 1. Juni 2011)

Mag. Tanja Grün

Erste „Kontakte“ mit dem Finanzamt Die Tätigkeit als selbständiger Yogalehrer bzw die Betriebseröffnung muss dem zuständigen Fi-nanzamt (das ist idR das Finanzamt, in dessen Bereich sich der Wohnsitz des Yogalehrers befin-det bzw in dessen Bereich sich die feste Yogakursstätte befindet) innerhalb eines Monates mitge-teilt werden. Dafür ist ein vorgegebenes Formular – „Verf 24“ (abrufbar auf der Homepage des BMF unter https://www.bmf.gv.at/service/formulare/_start.htm) – auszufüllen. Die Mitteilungs-pflicht besteht unabhängig davon, ob die Abgabengrenzen überschritten werden und eine tat-sächliche Steuerpflicht entsteht. Ein diesbezügliches Versäumnis wird jedoch nicht sanktioniert.

Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung Die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung besteht ua in folgenden Fällen: • Es werden keine lohnsteuerpflichtigen Einkünfte (zB Einkünfte aus der selbständigen Tä-

tigkeit als Yogalehrer oder auch Einkünfte aus der Vermietung und Verpachtung, Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, etc) bezogen (dh im Einkommen sind keine lohnsteuerpflichti-gen Einkünfte enthalten) und das Einkommen beträgt mehr als EUR 11.000 pro Jahr oder

• Es werden lohnsteuerpflichtige Einkünfte und andere Einkünfte iHv mehr als EUR 730 (zB aus einem Werkvertrag, aus der selbständigen Tätigkeit als Yogalehrer, etc) bezogen und das Einkommen übersteigt EUR 12.000 oder

• Wenn das Finanzamt dazu auffordert.

1 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird stets die männliche Form verwendet. Dies impliziert gleichermaßen auch das weib-liche Geschlecht.

Auf der Homepage des BMF (www.bmf.gv.at) findet man umfas-sende Informationen rund um das Thema Steuern.

zu FinanzOnline…

STEUERLICHE ASPEKTE

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Modul L-44 Seite 2 / 16

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Die Einkommensteuererklärung ist bei elektronischer Übermittlung (https://finanzonline.bmf.gv.at/) bis zum 30. Juni des Folgejahres bzw in Papierform bis zum 30. April (nur wenn die Abgabe auf elektronischem Wege nicht zumutbar ist, zB weil jemand keinen Internetanschuss besitzt) beim Finanzamt einzureichen. FinanzOnline Das FinanzOnline stellt den elektronischen Zugang zum individuellen Steuerakt her. Um dieses zu nutzen, meldet man sich einmalig an (Online-Erstanmeldung oder beim Finanzamt mit-tels dem Formular „FON 1“ [abrufbar auf der Homepage des BMF unter www.bmf.gv.at � Formu-lare] und unter Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises). Nach erfolgreicher Anmeldung erhält man seine persönliche Zugangsberechtigung mittels eines RSa (Rückscheinbrief) übermittelt.

Teil 1: Einkommensteuer Die Tätigkeit als Yogalehrer fällt unter die Einkünfte aus selbständiger Arbeit. Steuerbemes-sungsgrundlage ist der Gewinn aus der Yogalehrertätigkeit, der sich aus den Betriebseinnahmen abzüglich der Betriebsausgaben ermittelt. Zur Ermittlung desselben bietet sich für selbständig tätige Yogalehrer die Möglichkeit der

• Einnahmen-Ausgaben-Rechnung2 oder der • Betriebsausgabenpauschalierung3

an. Achtung: Sämtliche Belege sind mindestens 7 Jahre aufzubewahren!

Möglichkeit 1: Gewinnermittlung mittels einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung

Betriebseinnahmen Zu den Betriebseinnahmen zählen • sämtliche Entgelte, die im Rahmen der Unterrichtstätigkeit als solche eingenommen werden,

sowie • sämtlicher Kosten- und Aufwandsersatz Dritter.

Bsp: Man unterrichtet in einer Yogaschule und erhält von dieser einen Reisekostenersatz. Der Erstattungsbeitrag ist als Einnahme anzusetzen. Dem stehen die tatsächlichen Reiskosten (zur Ermittlung noch später) als Ausgabe gegen-über: + Erstattungsbeitrag – tatsächliche Reisekosten

2 Möglich bis EUR 700.000 Umsatz in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bzw einmalig EUR 1.000.000. 3 Möglich bis EUR 220.000 Umsatz im Vorjahr.

Für die Erstanmeldung zu Finanzonline

STEUERLICHE ASPEKTE

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Modul L-44 Seite 3 / 16

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Betriebsausgaben Betriebsausgaben sind alle Aufwendungen oder Ausgaben, die durch den Betrieb/die Tätigkeit als Yogalehrer veranlasst sind. Eine betriebliche Veranlassung liegt dann vor, wenn die Leistung, für die die Ausgabe erwächst, aus betrieblichen Gründen (im Interesse des konkreten Betriebs/der Tätigkeit als Yogalehrer) erbracht wird. ABC der wichtigsten Betriebsausgaben • Bücher. Siehe Stichwort „Literatur“. • Büromaterial. Papier, Kuverts, Stifte, diverses Schreibmaterial; Druckerpatronen und Toner

(anteilige Kosten, siehe Näheres unter dem Stichwort „Computer“), etc. für die Vorbereitung des Kurses, für die Gestaltung von Handouts, für die Gestaltung von Kursmaterialien, Infor-mationsblätter udgl.

• CD. Aufwendungen für facheinschlägige CD (ÜbungsCD, MeditationsCD, Entspannungsmusik, etc).

• CD-Player. Tragbare CD-Player, Radios, Lautsprecher für MP3-Player udgl, sofern diese na-hezu ausschließlich für den Yogaunterricht verwendet werden (Zweitgeräte im Haushalt haben Indizienwirkung).

• Computer. Gilt auch für Notebooks/Laptops. Der Computer stellt mit dem Bildschirm und der Tastatur ein einheitliches Wirtschaftsgut dar (LStR 340). Drucker, Maus und Scanner sind hin-gegen selbständige Wirtschaftsgüter. Der Computer zählt, sofern die betriebliche Nutzung eindeutig feststeht, zum Betriebsvermögen. Ist ein Computer in den Privaträumlichkeiten des Steuerpflichtigen aufgestellt, sind die betriebliche Notwendigkeit und das Ausmaß der betrieb-lichen Nutzung nachzuweisen/glaubhaft zu machen. Sofern jedoch kein betrieblicher Nachweis erbracht werden kann, ist ein Privatanteil von mindestens 40% (EStR 1512) auszuscheiden. Als (anteilige) PC-Aufwendungen – insoweit der PC bspw für die Erstellung von Ausarbeitun-gen, Kursmaterialien, für die Wartung einer Homepage oder für diverse Recherchen verwen-det wird – sind abzugsfähig: die Abschreibung (Absetzung für Abnutzung [AfA], sofern die An-schaffungskosten des PC über EUR 400 betragen: diese ergibt sich indem die Anschaffungs-kosten auf die Nutzungsdauer des PC verteilt werden; wurde der PC in der 2. Jahreshälfte [nach dem 30.6.] gekauft, muss für dieses Jahr die Abschreibung halbiert werden); Internet; Wartungsaufwendungen; Reparaturen; etc. Bsp: Kauf eines Laptops um € 1.200; Nutzungsdauer 4 Jahre; betrieblicher Anteil: 60% (1) am 1.2.2011 (2) am 1.8.2011 Die Anschaffungskosten müssen auf 4 Jahre verteilt werden. Die Abschreibung beträgt daher € 300 pro Jahr (Halb-jahresAfA: € 150). Von der AfA muss der Privatanteil von 40% (Annahme, dass kein niedrigerer Privatanteil nachgewiesen wird) ausge-schieden werden � 60% sind steuerlich anerkannt.

Variante 1: Kauf am 1.2.2011 Variante 2: Kauf am 1.8.2011

AfA 2011: € 300,- (€ 1.200/4) davon 60%: € 180,- (€ 300*60%) sind Betriebsausgabe

AfA 2011: € 150,- (€1.200/4)/2, weil Anschaffung in 2. Jahres-hälfte); davon 60%: € 90,- sind Betriebsausgabe

AfA 2012: € 300,- davon 60%: € 180,- AfA 2012: € 300,- davon 60%: € 180,-

AfA 2013: € 300,- davon 60%: € 180,- AfA 2013: € 300,- davon 60%: € 180,-

AfA 2014: € 300,- davon 60%: € 180,- AfA 2014: € 300,- davon 60%: € 180,-

AfA 2015: € 150,- davon 60%: € 90,-

Annahme: Der Laptop wird 2011 zudem um € 200,- repariert. Davon sind zusätzlich zur AfA 60% (Höhe des betrieb-lich genutzten Anteils), ds € 120,-, als Betriebsausgaben abzugsfähig.

• Decken. Ankauf von Yogadecken. • Drucker. Anteilige Aufwendungen für den Drucker. Betragen die Anschaffungskosten über

EUR 400 kann lediglich die Abschreibung steuerlich geltend gemacht werden. • Druckkosten. • Duftstoffe. Aufwendungen für Düfte zur „Atmosphäre-Schaffung“ (zB Raumsprays, Räucher-

stäbchen).

STEUERLICHE ASPEKTE

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Modul L-44 Seite 4 / 16

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• DVD. Aufwendungen für facheinschlägige DVD (ÜbungsDVD, etc). • Fahrtkosten. Fahrten eines Selbständigen zwischen Wohnung und Betriebsstätte können

grundsätzlich als Betriebsausgaben geltend gemacht werden (Näheres siehe im Exkurs). • Festnetz. Siehe Stichwort „Telefon“. • Folder. Ausgaben für die Erstellung, den Druck, etc von Foldern. • Fremdleistungen. zB Kosten für die Vertretung durch einen anderen Yogalehrer. • Gurte. Ankauf von Yogagurten. • Haftpflichtversicherung. Versicherungsbeiträge, die zur Absicherung gegen Haftungen aus

Unfällen/Verletzungen von Kursteilnehmern dienen. • Handy. Siehe Stichwort „Telefon“. • Harmonium. Musikinstrumente sind grundsätzlich als Aufwand der privaten Lebensführung

nicht abzugsfähig, es sei denn sie stellen Arbeitsmittel dar (EStR 4737). Aufwendungen für das Harmonium (Ansatz der [anteiligen] Abschreibung wenn die Anschaffungskosten mehr als EUR 400 betragen) sind entsprechend der beruflichen Verwendung abzugsfähig, dh für den Gebrauch im Unterricht bzw die Vorbereitung für den Unterricht, nicht jedoch für das Üben zur Erhaltung/Verbesserung der eigenen Fertigkeit.

• Hilfsmittel. Ankauf von diversen Hilfsmitteln (zB Klötze, Gurte, etc). • Homepage. Ausgaben für die Erstellung und Wartung einer Homepage. • Kerzen. Aufwendungen für Kerzen zur Dekoration oder für Rituale. • Kfz. Siehe Näheres im Exkurs. • Kissen. Ankauf von Meditations- bzw Yogakissen. • Klangschale. • Klötze. Ankauf von Yogaklötzen. • Kopiekosten. zB für Kursmaterialien. • Literatur. Facheinschlägige Literatur (Bücher, Fachzeitschriften) über die Themen Yoga, Me-

ditation, Positives Denken, Entspannungstechniken, Stressmanagement; auch zB über Fel-denkreis, Unterrichtsdidaktik, Qi Gong, Reiki, etc.

• Matten. Ankauf von Yogamatten. • Mouse. Anteilige Aufwendungen für die PC-Mouse. • Meditationsbank. Ankauf von Meditationsbänken. • Meditationsuhr. Ankauf einer Meditationsuhr. • Mietaufwendungen. Anmietung von Räumlichkeiten, in denen der Yogakurs/die Yogastunde

abgehalten wird. • Porti. • Räucherstäbchen. Aufwendungen für Räucherstäbchen. • Reinigungskosten. Aufwendungen für die Reinigung des Unterrichtsraumes. • Reisekosten. Näheres siehe im Exkurs. • Sitzunterlagen. Ankauf von Sitzunterlagen (Meditationskissen). • Sozialversicherungsbeiträge. Siehe dazu noch im Teil zur Sozialversicherung. • Telefon. Festnetz und Handy. Anteilige Aufwendungen für Handyrechnungen, aber auch ali-

quote Grundgebühr und sonstige Gerätekosten sind zu berücksichtigen. • Übungsraum für den Unterricht im Wohnungsverband. Anteilige Kosten nach m²-

Schlüssel (Abschreibung, Betriebskosten, Versicherungen, etc). • Versicherung. Siehe Stichwort „Haftpflichtversicherung“. • Visitenkarten. Ausgaben für die Erstellung, den Druck, etc. von Visitenkarten. • Weiterbildung. Aufwendungen für den Seminarbeitrag, Materialkosten, Kosten für Unterla-

gen und Skripten, Reise- und Fahrtkosten (Näheres siehe im Exkurs). • Werbung. Aufwendungen für Werbetätigkeiten (zB Homepage, Folder, Flyer, etc). • Zeitschriften. Siehe Stichwort „Literatur“. • Zimbel.

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Modul L-44 Seite 5 / 16

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Keine Betriebsausgaben Nicht als Betriebsausgaben abzugsfähig sind: • Fernsehgeräte. Fernsehgeräte gehören grundsätzlich zu den Kosten der privaten Lebensfüh-

rung. • Foto- und Filmgeräte. Gehören grundsätzlich zu den Kosten der privaten Lebensführung. • Geschenke an Schüler. Soweit kein erheblicher Werbeaufwand gegeben ist. Darunter fallen

beispielsweise übliche Geschenke (wie Bücher, Rauchwaren, Blumen, Bonbonnieren, Schreib-utensilien, etc.) zu Geburtstagen, aber auch zu Anlässen wie Weihnachten oder Jahreswech-sel, zu Geburten oder Hochzeiten. Abzugsfähig wären hingegen Geschenke, die mit einem persönlichen Logo versehen sind (Werbecharakter).

• Übungsraum im Wohnungsverband gelegen. Ein nicht für Unterrichtszwecke, sondern für die eigene Übungspraxis eigens im Wohnungsverband eingerichteter Übungsraum, ist für steuerliche Zwecke nicht abzugsfähig.

• Yogabekleidung. Ausgaben für die Yogabekleidung sind der privaten Lebensführung zuzu-ordnen. Ausnahme: Wenn die Kleidung mit einem persönlichen Logo oder Geschäftsnamen versehen ist (hat als solche Werbecharakter und ist daher steuerlich abzugsfähig).

Zufluss-Abfluss-Prinzip Hinsichtlich der zeitlichen Erfassung der Einnahme bzw Ausgabe gilt das sogenannte Zufluss-Abfluss-Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass eine Einnahme bzw Ausgabe dann steuerlich zu erfas-sen ist, wenn sie zu- bzw abgeflossen ist. Maßgeblich ist der Zeitpunkt, wann die Einnahme bzw Ausgabe bar erhalten bzw ausgegeben wurde oder auf das Bankkonto eingegangen bzw vom Bankkonto abgeflossen ist.

Bsp 1: Für das Abhalten einer Einzelstunde erhält man am 14.4. € 50 � die Einnahme iHv € 50 ist am 14.4. zugeflos-sen, dh Betriebseinnahme am 14.4. iHv € 50. Bsp 2: Am 3.12. kauft man ein Fachbuch um € 30 und bezahlt mit der Bankomatkarte � am 3.12. sind € 30 als Aus-gabe anzusetzen.

Eine Ausnahme vom Zufluss-Abfluss-Prinzip bilden regelmäßig wiederkehrende Einnahmen und Ausgaben (zB Sozialversicherungsbeiträge, Löhne, Versicherungen), die zwischen dem 15. De-zember und dem 15. Jänner eingehen bzw ausgegeben werden. Diese Zahlungen sind dem Ka-lenderjahr zuzurechnen, zu dem sie wirtschaftlich gehören.

Bsp: Man bezahlt die Sozialversicherung für den Monat Dezember 2011, am 4. Jänner 2012. Obwohl der Abfluss erst am 4. Jänner 2012 stattfindet, werden die Sozialversicherungsbeiträge als Ausgabe im Jahr 2011 erfasst. Begrün-dung: die Sozialversicherungsbeiträge werden regelmäßig wiederkehrend bezahlt und der Abfluss findet zwischen dem 15. Dezember und dem 15. Jänner statt.

Exkurs: Reisekosten und Fahrtkosten

Ausgaben für ausschließlich beruflich veranlasste Reisen sind als Betriebsausgaben abzugsfä-hig. Zu diesen Ausgaben zählen:

• die Kosten für Mehraufwendungen hinsichtlich der Verpflegung (sog Diäten), • die Kosten für die Übernachtung (sog Nächtigungsgelder) und • die reinen Fahrtkosten (zB für Bahn-, oder Busticket, Taxi, Straßenbahn, U-Bahn, Kilo-

metergeld).

STEUERLICHE ASPEKTE

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Modul L-44 Seite 6 / 16

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Der Begriff der „Reise“: Eine Reise liegt dann vor, wenn man sich • zur Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit (hier: Abhalten von Yogastunden/Yogakursen) • von seinem gewöhnlichen Arbeitsort (maßgeblich ist der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit)

Bsp: Der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit ist bei einem Yogalehrer, der in einem angemieteten Raum seine Yoga-kurse abhält, der Wohnort. Bsp: Der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit ist bei einem Yogalehrer, der einen eigenen Kursraum besitzt, der Ort, an dem sich der Kursraum befindet.

• mindestens 25 km (einfache Fahrtstrecke) entfernt und • die Reisedauer bei Inlandsreisen mehr als 3 Stunden (bei Auslandsreisen mehr als 5

Stunden) beträgt. Nur dann, wenn die Voraussetzungen einer Reise gegeben sind, können als Betriebsausgaben � Kilometergelder (siehe hierzu die Ausführungen zu den „Fahrtkosten“) sowie � Tages- und Nächtigungsgelder geltend gemacht werden. Fahrtkosten: Fahrten eines Selbständigen zwischen Wohnung und Betriebsstätte können grundsätzlich als Be-triebsausgaben geltend gemacht werden. Dazu zählen beispielsweise Fahrten vom Wohnort des Yogalehrers zum Ort, wo die Kurse abgehalten werden. Das steuerlich anerkannte Kilometergeld beträgt, sofern das eigene Kfz verwendet wird, aktuell € 0,42 pro Kilometer. Mit dem Kilometergeld sind sämtliche Aufwendungen für beispielsweise Reparaturen, Parkgebühren, Vignette, Maut, Reifen, Abnutzung des Pkw abgegolten. Fakultativ: Anstatt des Kilometergeldes können im Rahmen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auch die tatsächlichen anteiligen (dh nur in Höhe der beruflichen Nutzung) Aufwendungen (Ab-schreibung4 des Pkw, Service, Treibstoff, Reparaturen, etc.) angesetzt werden. Für die Ermittlung der betrieblichen Nutzung des Pkw ist jedoch das Führen eines lückenlosen (!) Fahrtenbuchs not-wendig. Notwendige Informationen eines Fahrtenbuches:

Name: Fahrzeug: Zeitraum: Reisetag | Reisedauer (von- bis) | Kilometerstand | Ausgangs- und Zielort | Zweck der Reise | gefahrene Kilometer … … … … … … … … … … … … Wird anstatt des Kfz mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, können diese in der Einnah-men-Ausgaben-Rechnung als Ausgaben geltend gemacht werden (zB Zugticket, Busticket, Taxi, U-Bahnticket, etc).

4 Anschaffungskosten des Pkw/8 Jahre, wenn die Anschaffung im 1. Halbjahr (1.1. bis 30.6.) erfolgt; ansonsten Halbjahres-AfA (Anschaffungskosten des Pkw/8 Jahre/2).

STEUERLICHE ASPEKTE

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YOGALEHRER-AUSBILDUNG

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Begrenzter Ansatz der Tagesgelder: Mittelpunkt der Tätigkeit. Erstreckt sich die Dienstverrichtung an einem Einsatzort durchgehend oder wiederkehrend über einen längeren Zeitraum gilt folgendes: • Durchgehende Tätigkeit: Befindet man sich länger als 5 Tage durchgehend am selben Ort

(zB von Montag bis Sonntag in Salzburg) werden von der Finanzverwaltung lediglich Tages-gelder für maximal 5 Tage anerkannt. Bei einem neuerlichen Einsatz am Mittelpunkt der Tä-tigkeit nach Ablauf von 6 Monaten beginnt die Anfangsphase von 5 Tagen neu zu laufen.

• Regelmäßig wiederkehrende Tätigkeit: Kehrt man regelmäßig (mindestens einmal die Woche) an denselben Ort (zB Woche 1 am Montag in Salzburg, Woche 2 am Mittwoch in Salz-burg, etc), werden von der Finanzverwaltung lediglich Tagesgelder für maximal 5 Tage aner-kannt. Bei einem neuerlichen Einsatz am Mittelpunkt der Tätigkeit nach Ablauf von 6 Monaten beginnt die Anfangsphase von 5 Tagen neu zu laufen.

• Wiederkehrende, aber nicht regelmäßige Tätigkeit: Befindet man sich wiederkehrend aber nicht regelmäßig (zB am 3. Jänner in Salzburg, am 5. und 6. Mai in Salzburg, etc) an ei-nem Einsatzort, werden von der Finanzverwaltung Tagesgelder von 15 Tagen pro Kalender-jahr anerkannt.

ad Tagesgelder (Diäten). Inland. Voraussetzung für den Ansatz von Tagesgeldern (Diäten) ist, dass eine Reise (siehe Kriterien oben) vorliegt. Das Tagesgeld dient dazu, den Verpflegungsmehraufwand abzugelten und deckt diesen für das Mittag- und das Abendessen ab. Ein tatsächlicher Ansatz der Ausgaben für das Mittag- bzw Abendessen ist nicht möglich. Wird im Rahmen eines Seminars das Mittag- oder Abendessen vom Veranstalter bezahlt, ist das Tagesgeld um die Hälfte (also um € 13,20) zu kürzen. Im Falle, dass vom Veranstalter sowohl das Mittag- als auch das Abendessen getragen wird, ist der Ansatz von Tagesgeldern nicht möglich. An Tagesgeld steht maximal € 26,40 für 24 Stunden zu: Reise < 3 Stunden Es steht kein Tagesgeld zu.

Reise zwischen 3 und 12 Stun-den

Aliquotes Tagesgeld iHv € 2,20 pro Stunde (26,40/12)

Reise > 12 Stunden Volles Tagesgeld iHv € 26,40 (ab angefangener 12. Stunde)

ad Nächtigungsgelder. Inland. Voraussetzung für den Ansatz von Nächtigungsgeldern ist, dass eine Reise (siehe Kriterien oben) vorliegt. • An Nächtigungsgeldern können grundsätzlich die tatsächlich entstandenen Kosten (Nach-

weis mittels einer Hotelrechnung) steuerlich abgesetzt werden. • Können die tatsächlichen Kosten nicht nachgewiesen werden, kann ein Pauschalbetrag iHv

€ 15,00 (deckt die Nächtigung und das Frühstück ab) pro Nächtigung geltend gemacht wer-den.

Bsp: Weiterbildungsseminar in Graz. Fahrt von Klagenfurt nach Graz mit dem eigenen Pkw (hin und retour 290 km) Kurskosten ohne Verpflegung: € 850,- Aufwendungen für Speis und Trank: € 60,- Nächtigung: € 50 pro Nacht Abfahrt: 11.11. um 6:00 Uhr Ankunft: 13.11. um 17:00 Uhr

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Es liegt eine Reise vor (Kriterien [siehe oben] sind erfüllt).

Kilometergeld € 121,80 (290 * 0,42)

Kurskosten € 850,00

Nächtigung (laut Rechnung des Hotels) € 100,00 (50 * 2)

Tagesgeld (keine tatsächlichen Kosten) € 77,00 (11.11. 6:00 bis 12.11. 6:00 [> 12 h] = 26,40; 12.11. 6:00 bis 13.11. 6:00 [> 12 h] = 26,40; 13.11. 6:00 bis 17:00 [11 h], 11 * 2,2 = 24,20)

Summe Reisekosten, Fahrtkosten = Be-

triebsausgabe

€ 1.148,80

Auslandsreisen Reisekosten für Auslandsreisen sind nur dann abzugsfähig, wenn sie ausschließlich oder nahezu ausschließlich beruflich veranlasst sind (Fortbildungen, Kongresse, Studienreisen). Für Auslandsreisen siehe zu den Fahrtkosten und Nächtigungsgeldern sinngemäß die Ausführun-gen oben, für den Verpflegungsmehraufwand (Diäten) ist der in der Reisegebührenvorschrift (RGV) der Bundesbediensteten für das jeweilige Land vorgesehene Höchstsatz heranzuziehen, der wie folgt aliquotiert wird: Reise < 3 Stunden Es steht kein Tagesgeld zu.

Reise zwischen 3 und 12 Stun-den

Aliquotes Tagesgeld (Höchstsatz/12*Stunden)

Reise > 12 Stunden Volles Tagesgeld iHd Höchstsatzes (ab angefangener 12. Stunde)

Beispielsweise beträgt für Deutschland der aktuelle Tageshöchstsatz € 35,30 und der Nächti-gungshöchstsatz € 27,90.

Beispiel Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (EAR) für das Kalenderjahr 2011:

Aufnahme der Yogalehrertätigkeit (als nebenberufliche Tätigkeit) mit Oktober 2011. EINNAHMEN: 4 10er-Blöcke mit je 10 Teilnehmern à € 90,- € 3.600,00 4 Einzelstunden à € 40,- € 160,00

Summe Einnahmen € 3.760,00

AUSGABEN: Raummiete € 300,00 Weiterbildung (Wert siehe Beispiel oben) € 1.148,80 Fahrtkosten zu Kursen (600 km * 0,42) € 252,00 Fachliteratur € 52,00 Vertretung durch anderen Yogalehrer €

60,00

Hilfsmaterial (Blöcke, Gurte) € 240,00

Summe Ausgaben € 2.052,80

GEWINN (Einnahmen abzüglich Ausgaben) € 1.707,20

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Möglichkeit 2: Gewinnermittlung mittels einer Betriebsausgabenpau-schalierung

Im Rahmen der Durchführung einer Betriebsausgabenpauschalierung können die Betriebsausga-ben anstatt der tatsächlich angefallenen Ausgaben, pauschal in Höhe von 6% der Umsätze (höchstens € 13.200) ermittelt werden. Der Vorteil der Betriebsausgabenpauschalierung gegen-über der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung besteht darin, dass lediglich die Umsätze aufgezeichnet werden müssen.

Beispiel Betriebsausgabenpauschalierung (Annahmen wie im Bsp EAR): EINNAHMEN: 4 10er-Blöcke mit je 10 Teilnehmern à € 90,-

€ 3.600,00

4 Einzelstunden à € 40,- € 160,00

Summe Einnahmen € 3.760,00

AUSGABEN: davon 6% als pauschale Betriebsausgabe (3.760*6%) - € 225,60

GEWINN (Einnahmen abzüglich Ausgaben) € 3.534,40

Zusätzlich zum Betriebsausgabenpauschale können noch die tatsächlichen Ausgaben für • die gesetzliche Sozialversicherung (siehe Teil III) und für • Fremdleistungen (zB Kosten für die Vertretung durch einen anderen Yogalehrer)

angesetzt werden. Fortsetzung des oben angeführten Beispiels:

EINNAHMEN: € 3.760,00

AUSGABEN: davon 6% als pauschale Betriebsausgabe (3.760*6%) - € 225,60 zusätzlich Vertretungsstunde (Fremdleistung) - € 60,00

GEWINN (Einnahmen abzüglich Ausgaben) € 3.474,40

Ob die Gewinnermittlung nach der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung oder nach der Betriebsausga-benpauschalierung von Vorteil ist, ist im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses mittels einer Vorteilhaftigkeitsrechnung festzustellen. ad Bsp: Gewinn mittels Einnahmen-Ausgaben-Rechnung: € 1.707,20 � von Vorteil Gewinn mittels Betriebsausgabenpauschalierung: € 3.474,40

Es besteht jedoch die folgende Einschränkung: Wechselt man einmal aus Gründen der Vorteil-haftigkeit von der Betriebsausgabenpauschalierung in die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, ist eine abermalige Anwendung der Betriebsausgabenpauschalierung erst wieder nach 5 Jahren möglich. In die umgekehrte Richtung (dh Wechsel von der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung in die Betriebsausgabenpauschalierung) gibt es keine zeitlichen Restriktionen. Steuerliche Begünstigung: Gewinnfreibetrag Als steuerliche Begünstigung sieht das Einkommensteuergesetz den sogenannten Gewinnfreibe-trag vor. Dieser kann erstmals ab der Veranlagung für das Kalenderjahr 2010 im Rahmen der Einkünfte aus der Tätigkeit als Yogalehrer geltend gemacht werden. Voraussetzung für die Inan-spruchnahme des Gewinnfreibetrages ist, dass ein Gewinn (gilt nicht in Verlustjahren) aus der

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Tätigkeit als Yogalehrer erzielt wird. Der Gewinnfreibetrag ist zweigliedrig (in den Grundfreibetrag und den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag) aufgebaut. • Grundfreibetrag (GFB) Der Grundfreibetrag beträgt 13% des Gewinnes und steht jedem Steuerpflichtigen für jedes Kalenderjahr einmal bis zu einer Bemessungsgrundlage in Höhe von € 30.000, maximal jedoch in Höhe von € 3.900 (ds 13% von € 30.000), zu.5 Der Grundfreibetrag kann sowohl bei Inanspruch-nahme einer Pauschalierung als auch im Rahmen der Gewinnermittlung mittels Einnahmen-Ausgaben-Rechnung geltend gemacht werden.6 Der Grundfreibetrag wird ohne besondere Gel-tendmachung automatisch in der Einkommensteuerklärung berücksichtigt. Fortsetzung Bsp Einnahmen-Ausgaben-Rechnung für das KJ 2011: In unserem Beispiel wurde ein Gewinn (Betriebseinnahmen abzüglich Betriebsausgaben) in Höhe von € 1.707,20 erzielt. Von diesem wird 13% als Grundfreibetrag in Abzug gebracht. Der Gewinnfreibetrag mindert somit die Bemessungsgrund-lage für die Besteuerung.

Betriebseinnahmen € 3.760,00 abzgl Betriebsausgaben € 2.052,80

Gewinn (vorläufig) € 1.707,20

davon 13% Grundfreibetrag € 221,94

Gewinn nach Abzug des

GFB

1.485,26

Fortsetzung Bsp Betriebsausgabenpauschalierung für das KJ 2011:

Betriebseinnahmen € 3.760,00 abzgl pauschale Betriebsausgaben abzgl Fremdleistung

€ 225,60 € 60,00

Gewinn (vorläufig) € 3.474,40

davon 13% Grundfreibetrag € 451,67

Gewinn nach Abzug des GFB € 3.022,73

Man braucht also um € 221,94 bzw € 451,67 weniger versteuern, da die Steuerbemessungsgrundlag um den Grundfreibe-trag vermindert wird. Variante: Würde der vorläufige Gewinn über € 30.000 betragen (zB € 31.000), können max € 3.900 als Grundfreibetrag in Abzug gebracht werden, sodass die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung € 27.100 ist.

• Investitionsbedingter Gewinnfreibetrag (invGFB) Beträgt der Gewinn über € 30.000 kann (zusätzlich zum Grundfreibetrag) der investitionsbe-dingte Gewinnfreibetrag unter der Voraussetzung, dass im betreffenden Wirtschaftsjahr in be-stimmte Wirtschaftsgüter investiert wurde, geltend gemacht werden. Die Höhe des investitions-bedingten Gewinnfreibetrages (invGFB) ist in dreifacher Weise begrenzt:

o Begrenzung des invGFB mit der Höhe der Anschaffungskosten7 des angeschaffenen Wirtschaftsgutes im laufenden Jahr.

o Begrenzung des invGFB mit max 13% des die Bemessungsgrundlage des zugeordne-ten Grundfreibetrags um € 30.000 übersteigenden Jahresgewinnes, in dem die be-günstigten Investitionen getätigt werden.

o Maximaler Gewinnfreibetrag pro Veranlagungsjahr € 100.000.

5 Werden Einkünfte aus mehreren Betrieben erzielt (zB man hat neben der Tätigkeit als Yogalehrer noch andere betriebliche Einkünfte [Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb, andere Einkünfte aus selbständiger Arbeit]) ist der Grundfreibetrag frei wählbar den Betrieben zuordenbar. Andernfalls erfolgt eine amtswegige Zuordnung im Verhältnis der Gewinne. 6 Auch bei der Gewinnermittlung mittels Betriebsvermögensvergleich („doppelte Buchführung“) kann der Gewinnfreibetrag in Anspruch genommen werden. 7 Auch selbst hergestellte Wirtschaftsgüter fallen in die Begünstigung des invGFB (im Rahmen der Tätigkeit als selbständiger Yogalehrer jedoch wohl kaum relevant).

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Bsp: Der vorläufige Gewinn (dh vor Berücksichtigung des Grundfreibetrages) beträgt € 31.000. Es wurde im Veranla-gungsjahr ein Laptop um € 1.200 angeschafft, der auf vier Jahre abgeschrieben wird.

Gewinn (vorläufig, Einnahmen – Ausgaben) € 31.000

davon 13% Grundfreibetrag (jedoch max € 3.900)

€ 3.900

invGFB: (€ 31.000 - € 30.000) * 13%8 € 130

Gewinn nach Abzug des GFB und des invGFB € 26.970

Im Gegensatz zum Grundfreibetrag muss der investitionsbedingte Gewinnfreibetrag in der Steu-ererklärung geltend gemacht werden. Voraussetzung für die Geltendmachung des invGFB ist, dass dieser in der Steuererklärung an der dafür vorgesehenen Stelle getrennt in Grundfreibetrag und investitionsbedingter Gewinnfreibetrag ausgewiesen wird. Als begünstigte Wirtschaftsgüter gelten abnutzbare körperliche Anlagegüter (für Yogalehrer: insbesondere Laptops, Computer, sofern diese jedoch überwiegend beruflich [dh für die Tätigkeit als Yogalehrer] genutzt werden und bestimmte Wertpapiere (iSd § 14 Abs 7 Z 4 EStG). Auch die Anschaffung von Gebäuden ist in dem Ausmaß begünstigt, in dem das Gebäude dem Betriebs-vermögen zuzurechnen ist. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass das Anlagegut mindestens auf vier Jahre abgeschrieben wird und die Anschaffungskosten bzw Herstellungskosten über € 400 betragen. Weiters muss das Anlagegut neu erworben worden sein (dh es darf sich nicht um einen gebrauchten Gegenstand handeln). Pkw und Kombi sind nicht begünstigt.9 Achtung: Das Wirtschaftsgut, für das der invGFB in Anspruch genommen wird, muss mindestens 4 Jahr im Betriebsvermögen gehalten werden. Andernfalls kommt es zu einer Nachversteuerung. Steuerberechnung Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer ist das Einkommen, das der Steuerpflichtige in-nerhalb eines Kalenderjahres bezogen hat und berechnet sich nach der folgenden Formel: Einkommen Einkommensteuer in Euro Grenzsteuersatz unter 11.000 Euro 0,00 über 11.000 Euro bis 25.000 Euro

[(Einkommen -11.000)/14.000]*5.110 36,5%

über 25.000 Euro bis 60.000 Euro

{[(Einkommen - 25.000)/35.000]*15.125}+5.110

43,2143%

über 60.000 Euro [(Einkommen - 60.000)*0,5]+20.235 50% Erzielt jemand bloß Einkünfte aus der Tätigkeit als Yogalehrer, kann die Steuer überschlagsmäßig so ermittelt werden, indem man den Gewinn abzüglich Gewinnfreibetrag und abzüglich Sonder-ausgabenpauschale (€ 60) in die oben angeführte Formel einsetzt. Erzielt jemand neben den Einkünften aus der Tätigkeit als Yogalehrer auch Einkünfte aus einem Dienstverhältnis, kann die Steuer auf die Einkünfte aus der Tätigkeit als Yogalehrer (ohne der Berücksichtigung weiterer Abzugsposten) überschlagsmäßig mit Hilfe des Grenzsteuersatzes be-rechnet werden. Relevant ist in Bezug auf die oben angeführte Formel jener Grenzsteuersatz, in dessen Bereich sich das gesamte Einkommen befindet. Dieser wird mit den Einkünften aus der Tätigkeit als Yogalehrer multipliziert. Das untenstehende Beispiel soll dies verdeutlichen:

8 invGFB: des den um € 30.000 übersteigenden Gewinns, multipliziert mit 13% (ds € 130) und max in Höhe der Anschaffungskosten des Laptops. Der Laptop kostete € 1.200, der invGFB beträgt € 130 (die Anschaffungskosten werden nicht überschritten). 9 Ausgenommen sie dienen zu 80% der Personenbeförderung oder es handelt sich um Fahrschul-Kfz (nicht relevant für die Tätig-keit als Yogalehrer).

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Beispiel Steuerberechnung:

Einkünfte aus einem Dienstverhältnis € 25.000 Einkünfte aus der Tätigkeit als Yogalehrer € 4.000 Gesamtbetrag der Einkünfte € 29.000 abzüglich Sonderausgabenpauschale € 60 Einkommen € 28.940 einsetzen in die Formel: {[(28.940 – 25.000) / 35.000] * 15.125} + 5.110 = 6.812,64 abzüglich Absetzbeträge (291 + 54) 345,00 6.467,64 Steuer auf sonstige Bezüge (13. und 14. Gehalt) 215,85 abzüglich Lohnsteuer 4.910,77 Nachforderung Steuer 1.772,72 Im Sinne der Grenzsteuerbetrachtung: 4.000 * 43,2143% (das Einkommen befindet sich zw 25.000 und 60.000) ≈ 1.728

Zusätzlich zum Dienstverhältnis können aus der Tätigkeit als Yogalehrer Einkünfte10 in Höhe von € 730 steuerfrei erzielt werden, da der sogenannte Veranlagungsfreibetrag zur Geltung kommt. Dieser wirkt bei Einkünften aus der Tätigkeit als Yogalehrer über € 1.460 nicht mehr, bei Einkünften zwischen € 730 und € 1.460 wird dieser eingeschliffen. Variante 1 Variante 2 Variante 3

Einkünfte aus einem Dienstverhältnis

€ 20.000 € 20.000 € 20.000

Einkünfte als Yogalehrer € 730 € 1.000 € 2.000

Veranlagungsfreibetrag € 730 € 460 (eingeschliffen) ---

zu versteuern € 20.000 € 20.540 € 22.000

Teil 2: Umsatzsteuer Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes: Selbständig tätige Yogalehrer sind Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes und sind daher verpflichtet, sämtliche Umsätze der Umsatzsteuer (20%) zu unterwerfen (Antrag auf UID-Nummer). Im Gegenzug dafür steht der Vorsteuerabzug zu. Als Vorsteuer wird jene Um-satzsteuer bezeichnet, die dem Unternehmer (Yogalehrer) von seinem Lieferanten in Rechnung gestellt wird. Waren und Dienstleistungen, die man einkauft, werden durch den Vorsteuerabzug quasi um die von den Lieferanten in Rechnung gestellte Umsatzsteuer „verbilligt“. Beispiel: Nettobetrag Umsatzsteuer Bruttobetrag

Umsatz aus einer Ein-zelstunde

40 Euro 8 Euro (20% USt) für den Unternehmer/Yogalehrer: Umsatzsteuer

48 Euro = Umsatz

Kauf eines Yogabuches 30 Euro 3 Euro (10% USt) für den Unternehmer/Yogalehrer: Vorsteuer

33 Euro = Ausgabe

Umsatzsteuer minus Vorsteuer

= Umsatzsteuerzahl-last (Abfuhr ans Fi-nanzamt)

5 Euro

10 Einnahmen abzüglich Ausgaben abzüglich Gewinnfreibetrag.

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Formelle Verpflichtungen: • Führen entsprechender Aufzeichnungen (ua Erfassung sämtlicher Entgelte, § 18 UStG). • Vierteljährliche Abgabe11 bzw Übermittlung der Umsatzsteuervoranmeldung (UVA): Erklären

aller im betreffenden Zeitraum angefallenen Umsätze, Umsatzsteuern und Vorsteuern für die Umsatzsteuerzahllast/-gutschrift.12

• Jährliche Abgabe bzw Übermittlung einer Umsatzsteuerjahreserklärung an das Finanzamt. Kleinunternehmerregelung: Das Umsatzsteuergesetz bietet die Möglichkeit, die sog „Kleinunternehmerregelung“ in An-spruch zu nehmen. Kleinunternehmer sind Unternehmer, deren Umsätze im Veranlagungszeit-raum (= Kalenderjahr) nicht mehr als 30.000 Euro13 betragen. Kleinunternehmer sind von der Umsatzsteuer unecht befreit, dh sie stellen keine Umsatzsteuer in Rechnung, haben aber im Ge-genzug auch keinen Vorsteuerabzug (= wie eine Privatperson). Hinweis: Beachte, dass eine in Rechnung offen ausgewiesene Umsatzsteuer kraft Ausweises in der Rech-nung geschuldet wird, auch bei Anwendung der Kleinunternehmerregelung. Daher: Kein Ausweis der Umsatzsteuer in den Honorarnoten! Auf den Honorarnoten hat sich ein Hinweis auf die unechte Steuerbefreiung (Kleinunternehmer-regelung) gemäß § 6 Abs 1 Z 27 UStG zu befinden. Die Kleinunternehmerregelung ist, wenn sich die Umsätze innerhalb der 30.000 Euro-Umsatzgrenze bewegen und diese nicht überschreiten (außer einmalige Toleranzgrenze innerhalb von 5 Jahren, siehe Fußnote 13), grundsätzlich von Vorteil. Es sei denn man hat vorwiegend Kunden, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind oder man hat in den Anfangsjahren hohe Inves-titionen und „möchte sich die Vorsteuer holen“. Ein Verzicht auf die Kleinunternehmerregelung bindet jedoch 5 Jahre und umfasst die gesamte unternehmerische Tätigkeit. Tipp: Ein Verzicht auf die Inanspruchnahme der Kleinunternehmerregelung14 (Bindung: 5 Jahre) er-scheint dann sinnvoll, wenn ein Vorsteuerüberhang (dh die Ausgaben sind höher als die Umsätze) zustande kommt bzw dann, wenn hauptsächlich vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmer „Schü-ler“ bzw „Kunden“ sind (idR bei Yogalehrern nicht der Fall). Ein Vorteil der Inanspruchnahme der Kleinunternehmerregelung besteht auch darin, dass weder Umsatzsteuervoranmeldungen (vierteljährlich) noch eine Umsatzsteuerjahreserklärung (ab der Veranlagung für das Kalenderjahr 2011) erforderlich ist. Dadurch erspart man sich eine Menge an formalen Verpflichtungen. Das Führen entsprechender Aufzeichnungen ist jedoch notwendig.

11 Vierteljährliche Abgabe bei Umsätzen bis 100.000 Euro. 12 Die Umsatzsteuerzahllast ist bis zum 15. des auf das Kalendervierteljahr zweitfolgenden Monats fällig. Beispielsweise wäre dies für das erste Quartal der 15. Mai. 13 = Nettogrenze. Als Toleranzregelung gilt, dass diese Umsatzgrenze iHv 30.000 Euro einmalig um maximal 15% (ds 4.500 Euro, Nettoumsatz also 34.500 Euro) innerhalb eines Zeitraumes von fünf Kalenderjahren überschritten werden kann. Überschreitet der Unternehmer die Toleranzgrenze in einem Jahr, hat er sämtliche Umsätze dieses Jahres zu versteuern, auch solche, die bereits vorher bewirkt wurden (Nachversteuerung). 14 Formular „U 12“; abrufbar auf der Homepage des BMF unter https://www.bmf.gv.at/service/formulare/_start.htm.

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Teil 3: Sozialversicherung Sozialversicherungsrechtlich fällt man als selbständig tätiger Yogalehrer unter die sog „Neuen Selbständigen“. Neue Selbständige sind selbständig erwerbstätige Personen, die aufgrund einer betrieblichen Tätigkeit steuerrechtlich Einkünfte aus selbständiger Arbeit (oder Einkünfte aus Ge-werbebetrieb) erzielen und mit diesen Einkünften keiner anderen Pflichtversicherung unterliegen. Die Pflichtversicherung des Neuen Selbständigen nach GSVG (Gewerbliches Sozialversicherungs-gesetz) umfasst die Pensions-, Kranken- und Unfallversicherung. Versicherungsmeldung: Die Versicherungspflicht setzt erst ab Überschreiten eines Grenzbetrages (Versicherungsgren-ze) ein.15 Dh die Tätigkeit (als Yogalehrer) hat man als Neuer Selbständiger bei der Sozialversi-cherung der Gewerblichen Wirtschaft (SVA) zu melden, wenn • die Einkünfte aus dieser selbständigen Tätigkeit (hier: Yogalehrer) jährlich € 6.453,36 (Wert

für 2011) übersteigen und keine anderen Einkünfte vorhanden sind oder wenn • der Selbständige auch über andere Einkünfte (zB aus nichtselbständiger Arbeit, dh aus einem

Dienstverhältnis) verfügt und die Einkünfte aus der selbständigen Tätigkeit (dh aus der Tätig-keit als selbständiger Yogalehrer) im Jahr € 4.488,24 (Wert für 2011) übersteigen.

Bsp: Nach dem oben angeführten Beispiel (Beispiel zur Gewinnermittlung) würde im Jahr 2011 keine Versicherungspflicht ent-stehen, da die Einkünfte aus der selbständigen Tätigkeit unter der Grenze von € 4.488,24 (der Yogalehrer hat neben der Tätigkeit als Yogalehrer auch Einkünfte aus einem Dienstverhältnis) sind.

Höhe der Beiträge Der Beitragssatz für das Jahr 2011 beträgt für die • Krankenversicherung (KV) 7,65%, für die • Pensionsversicherung (PV) 17,50% der Beitragsgrundlage16 - (insgesamt: 25,15%) und

für die • Unfallversicherung monatlich € 8,20. Zu Beginn der Tätigkeit als Yogalehrer liegt noch keine Bemessungsgrundlage für die Beitrags-vorschreibung vor bzw wird es noch nicht sicher sein, ob die Versicherungsgrenze überschritten wird oder nicht. Daher wird zu Beginn der Tätigkeit eine Prognose der Einkünfte vorgenommen. Fortsetzung Bsp: Für das Folgejahr 2012 würde, wenn man weiterhin mit Einnahmen in dieser Höhe rechnet und hochgerechnet auf das Jahr, die Versicherungsgrenze überschritten werden. Dies würde eine Versicherungspflicht in der Pensions-, Kranken- und Unfallversicherung nach sich ziehen. Zum Handlungsbedarf siehe Näheres unter der Möglichkeit 2.

Möglichkeit 1: Man erklärt, dass die Einkünfte aus der Tätigkeit als Yogalehrer die Ver-sicherungsgrenze nicht übersteigen, dh es würde keine Versicherungspflicht bestehen und es müssen dann (vorläufig) keine Sozialversicherungsbeiträge entrichten werden. Allerdings besteht dann auch kein Versicherungsschutz in der Kranken- und Unfallversicherung. Im Nachhinein wird von der SVA anhand des Einkommensteuerbescheides überprüft, ob es anhand der tatsächlichen Einkünfte bei der Versicherungsfreiheit bleibt oder ob man die Versicherungsgrenze doch über-schritten hat.

15 Außer es werden auch Einkünfte aus Gewerbebetrieb erzielt, dann besteht keine Versicherungsgrenze. 16 Beitragsgrundlage sind die im Einkommensteuerbescheid des jeweiligen Kalenderjahres ausgewiesenen Einkünfte aus selb-ständiger Arbeit (hier: Einkünfte Yogalehrer) zuzüglich der im Beitragsjahr von der gesetzlichen Sozialversicherung vorgeschrie-benen Kranken-, Pensions- und freiwilligen Arbeitslosenversicherungsbeiträge.

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• Fall a – die Einkünfte sind tatsächlich unter der Versicherungsgrenze

Es wurde „richtig“ geschätzt – kein Handlungsbedarf.

• Fall b – die Einkünfte sind über der Versicherungsgrenze Da die Versicherungsgrenze überschritten wird, kommt es nachträglich zu einer Beitragsvor-schreibung. Zusätzlich fällt noch ein Strafzuschlag iHv 9,3% an, ohne dass ein Leistungsrecht aus der KV oder UV besteht.

Achtung: Kann im Fall der Nichtanmeldung die Pflichtversicherung erst nach Vorliegen des Einkommens-teuerbescheides festgestellt werden, werden die Beiträge rückwirkend vorgeschrieben, wobei ein 9,3%iger Strafzuschlag verrechnet wird. Daher folgender Tipp: Bemerkt man am Jahresende, dass man mit seinen Einkünften die Versicherungsgrenze über-schreitet (Achtung: Einkommensteuerbescheid darf noch nicht vorliegen, dh keine Abgabe der Einkommensteuererklärung an das Finanzamt), lässt man sich durch die „Versicherungserklä-rung“17 gegenüber der SVA in die Pflichtversicherung einbeziehen und vermeidet somit den Straf-zuschlag iHv 9,3%. Möglichkeit 2: Man erklärt, dass die Einkünfte aus der Tätigkeit als Yogalehrer die Ver-sicherungsgrenze überschreiten, dh es würde eine Versicherungspflicht nach sich ziehen, wo-bei die Höhe der Beiträge anhand der Einkünfteschätzung vorgenommen wird. Notwendige Schritte: Man gibt aufgrund der Prognoserechnung (Einkünfteschätzung) eine Versi-cherungserklärung18 gegenüber der SVA ab. In dieser erklärt man, dass man die Versicherungs-grenze überschreiten wird und in die Pflichtversicherung einbezogen werden möchte. Anhand der Prognoserechnung bekommt man die Höhe der Beiträge vorgeschrieben und es besteht ein Leis-tungsanspruch in der UV, KV und PV. • Fall a – die Einkünfte sind tatsächlich über der Versicherungsgrenze

Es wurde „richtig“ geschätzt – kein Handlungsbedarf.

• Fall b – die Einkünfte sind unter der Versicherungsgrenze Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Prognose falsch war, besteht dennoch die Ver-sicherungspflicht und der Versicherungsschutz bleibt in allen Sparten (KV, UV, PV) aufrecht, dh es gibt keine rückwirkende Ausnahmemöglichkeit aus der Versicherung. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass man die Einkommensprognose revidiert und erklärt, dass die Versicherungsgrenze nicht überschritten wird.

Die Einkommensprognose sollte daher möglichst realistisch getroffen werden, um hohe Nachzah-lungen zu vermeiden.

17 Formular abrufbar unter: www.svagw.at � „Formulare und Anträge“ � Download: „Versicherungserklärung für Freiberufler (Neue Selbständige)“. 18 Formular abrufbar unter: www.svagw.at � „Formulare und Anträge“ � Download: „Versicherungserklärung für Freiberufler (Neue Selbständige)“.

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Beitragsvorschreibung: Solange für ein Kalenderjahr noch kein Einkommensteuerbescheid vorliegt, wird eine vorläufige Beitragsgrundlage (aufgrund des drittvorangegangenen Kalenderjahres) errechnet. Sobald der Einkommensteuerbescheid vorliegt, wird die Beitragsgrundlage nachbemessen, wobei es zu einer Beitragsnachbelastung oder einer Gutschrift bzw Erstattung der zu viel entrichteten Beiträge kommt.

DER KURSBEGLEITER

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Der Kursbegleiter

- Ein Programm, ein „Begleiter“ für deinen Unterricht, mit Vorschlägen, Vorgaben, aber auch ...

- Raum für Eintragungen: Notizen (was wurde gemacht), Fragen, Anregungen, Vormer-kungen fürs nächste Mal

- Der KB muss sich an die individuellen Zielsetzungen des Kurses, Bedürfnisse der Teil-nehmer, Art des Kurses und den Stil des Yogalehrers anpassen – es gibt daher nicht einen Kursbegleiter, der für alle passt!

Eintragungsbereiche

- Allgemeines zum Kurs: Kurslevel, Ort, Zeitraum

- Termin

- Anzahl Anwesende

- Asanas: welche Asanas neu unterrichten, welche wiederholen? Schwerpunkte, unter welchem Thema soll das Asana-Üben stehen (z.B. Öffnung, Kraft, Sukham, Atmung, Ahimsa, Santosha, Mantra, Affirmation ...)? Sind Hilfsmittel erforderlich?

- Pranayamas: welche Pranayamas werden geübt, wie viele Runden / welches Tempo? Werden neue Techniken gelehrt oder bekannte Techniken wiederholt?

- Entspannung / Meditation: welches Thema? Wie lange? Sind bestimmte Hilfsmittel er-forderlich?

- Organisation: Kursbeiträge, Verteilen von Handouts, Bestellte Bücher oder Gurte zum Ausgeben...

Arbeiten mit dem Kursbegleiter

- Entwurf des gesamten Kurses: Aufbau / Anpassen des Basis-Kursbegleiters für einen konkreten Kurs

- Vorbereiten der einzelnen Kurseinheit: Am Tag des Kurses oder am Vortag: Ideen, Er-gänzungen und innere Vorbereitung anhand des Kursbegleiters

- Notizen / Vormerkungen: Während des Kurses und nach dem Kurs eintragen, was durchgenommen wurde, Ideen für die nächsten Kurseinheiten, Wünsche und Bestel-lungen der Teilnehmer.

Muster / Basis für einen Kursbegleiter

- Ein Beispiel eines Yoga-Grundkurses: 12 Kurseinheiten zu je 90 min.

- Übertragen der Grundgedanken auf einen Fortgeschrittenenkurs oder einen Kurs mit einem bestimmten Spezialthema oder für eine Teilnehmergruppe mit bestimmten Be-dürfnissen ...

DER KURSBEGLEITER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-81 Seite 2 / 5

© Yoga-Akademie Austria

GRUNDKURS 1 2 3

Datum / Anz. TN

A. EINSTIMMUNG / ERÖFFNUNG

5 min

Begrüßung

Anfangsentspannung

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra vor-stellen und üben

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

B. VORTRAG 10 min

ALLGEMEINES

- Sich selbst vorstellen

- Ziel des Kurses

- Ablauf der Kurseinheit

- TN-Runde: gesundheitl. Einschränkungen?

- Hinweise zu den Asanas

EINFÜHRUNG IN YO-GA (1)

- Begriff, Ursprung, Alter

- Ganzheitlicher Ansatz / integraler Yoga

- Einklang mit der Natur

- Bedeutung für den Alltag

EINFÜHRUNG IN YO-GA (2)

- unterschiedliche Tech-niken für die verschie-denen Ebenen Körper, Geist, Seele

- Wirkungen des Yoga-Übens

C. PRANAYAMA 5 – 10 min

- Vorübungen im Liegen

- Bewusstmachen der Atemräume

- Vorübungen im Liegen und ev. im Sitzen (mit Armbewegung)

- Bewusstmachen der Atemräume

- Vorübungen im Liegen und ev. im Sitzen (mit Armbewegung)

- Gleichmäßiger Atem (5:5)

D. ASANA 55 – 60 min

- Lockerungsübungen HWS, LWS, Extremitäten

- Bewusstmachen von Be-cken und LWS

- Gleichgewichtsstellung

- Leichte Kraftübungen (Bauch- und Rückenmus-keln)

Tagesthema:

Entspannungsstellungen

- Lockerungsübungen HWS, LWS, Extremitä-ten

- Bewusstmachen von Becken und LWS

- Vorübung Sonnen-gebet (1-2-3-2-1; 3-4-3)

- Leichte Kraftübungen (Bauch- und Rücken-muskeln)

Tagesthema:

Standstellungen: Dreieck, Baum

- Lockerungsübungen HWS, LWS, Extremitä-ten

- Vorübung Sonnen-gebet (WH, 1-2-3-2-1; 1-2-3-4-3-2-1; 1-2-3-4-3-4-3-2-1), ev. an-dere Karana

- Leichte Kraftübungen (Bauch- und Rücken-muskeln)

Tagesthema:

WH Standstellungen: Dreieck, Baum, neu: Krieger

E. ENTSPANNUNG 10 min

End-Entspannung / Body Scan

End-Entspannung / Body Scan und Vertiefung

End-Entspannung / Body Scan und Vertiefung

F. ABSCHLUSS

Verabschiedung

Schlussmantra vorstel-len und üben (ev. gleich wie Anfangs-mantra)

Verabschiedung

Schlussmantra

Verabschiedung

DER KURSBEGLEITER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-81 Seite 3 / 5

© Yoga-Akademie Austria

GRUNDKURS 4 5 6

Datum / Anz. TN

A. EINSTIMMUNG / ERÖFFNUNG

5 min

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

B. VORTRAG 10 min

ASANA (1) - Konzept der Asanas

- Still gehalten

- entspannt

- meditativer Aspekt

- Unterschied zu Sport / Gymnastik

- welche Asanas gibt es?

ASANA (2) - Wirkun-gen

- auf Bauchorgane

- auf Hormondrüsen

- sonst körperlich: Be-weglichkeit, Kraft

- Körperkontrolle, Gleich-gewicht

- auf Astralkörper

- auf Geist / Psyche

ASANA (3) - Praxis

- das persönliche Maß finden

- 5 Durchführungsphasen

- Entspannung, Acht-samkeit, Atmung

- Hinweise zur Übungs-praxis: Regelmäßigkeit, Dauer, Zeit, Kleidung, Vorbereitung ...

- Welche Übungen / Übungsfolge

C. PRANAYAMA 5 – 10 min

Ab hier im Sitzen:

- Einstimmen mit Arm-bewegung

- Gleichmäßiger Atem (6:6)

- Bhramari

- Einstimmen mit Arm-bewegung

- Gleichmäßiger Atem (6:6)

- Om-Singen

- Einstimmen mit Arm-bewegung

- Gleichmäßiger Atem (6:6)

- Entspannungsatem (4:8)

D. ASANA 55 – 60 min

- Lockerungsübungen

- Vorübung Sonnenge-bet (Wiederholungen; 8-9-8-9), ev. andere Karana

- Leichte Kraftübungen (Bauch- und Rücken-muskeln)

Tagesthema:

Standstellungen: Drei-eck, Baum, Krieger, Vorbeuge

- vorbereitende / leichte Vorwärts- und Rück-wärtsbeuger, Hund

- Lockerungsübungen

- Vorübung Sonnenge-bet und kleines Son-nengebet (1-2-3-4-8-9-10-11-12) üben

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen (Bauch- und Rücken-muskeln)

Tagesthema:

Vorwärts- und Rück-wärtsbeuger: Kobra, Hund

- Lockerungsübungen

- Kleines Sonnengebet üben

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen (Bauch- und Rücken-muskeln)

Tagesthema:

Vorwärts- und Rück-wärtsbeuger: sanfte Pascimottanasana, WH Kobra

E. ENTSPANNUNG 10 min

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

F. ABSCHLUSS

Schlussmantra

Verabschiedung

Schlussmantra

Verabschiedung

Schlussmantra

Verabschiedung

DER KURSBEGLEITER

ARBEITSBUCH zur

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GRUNDKURS 7 8 9

Datum / Anz. TN

A. EINSTIMMUNG / ERÖFFNUNG

5 min

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

B. VORTRAG 10 min

PRANAYAMA (1)

- Nasenatmung

- langsamer / tiefer at-men

- frische Luft / Prana, Gefahren des Rauchens

- Bauchatmung / Volle Yoga-Atmung erklären; Grund für VYA, Wirkun-gen

PRANAYAMA (2)

- Was ist Prana? Bedeu-tung im Yoga

- Atem als Bindeglied zwischen Körper und Geist

- Pranayama als Prana-verändernde Übung

- Faktoren im Pr: Ver-langsamen, beschleuni-gen, anhalten, wech-selweises Atmen

- Ida und Pingala

- Test: welche Nadi ist aktiv?

ERNÄHRUNG (1)

- Bedeutung der Ernäh-rung für den Geist

- Faktoren der Ernäh-rung: was, wie, wann, wieviel

- Langsamer essen

- Weniger essen / Fasten

- Verdauungsfunktion und die Bedeutung des Agni

- Übungen zur Agni-Stärkung

C. PRANAYAMA 5 – 10 min

- Gleichmäßiger Atem (7:7)

- Entspannungsatem (5:10)

- Bhramari

Gleichmäßiger Atem (7:7)

Vorbereitung Anuloma Viloma (7:7)

Anuloma Viloma (7:7)

Entspannungsatem (5:10)

D. ASANA 55 – 60 min

- Lockerungsübungen

- Kleines Sonnengebet

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen

- Sanfte Vor- und Rückwärtsbeuger, ev. dynamisch

Tagesthema:

Schulterstand Vorberei-tung / Viparita Karani

- Lockerungsübungen

- Kleines Sonnengebet

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen

- Sanfte Vor- und Rückwärtsbeuger, ev. dynamisch

Tagesthema:

Schulterstand / Viparita Karani WH, NEU: Fisch

- Lockerungsübungen

- Übergang zur Stan-dardform des Surya Namaskar

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen

- Sanfte Vor- und Rückwärtsbeuger

Tagesthema:

Vorbereitung Drehsitz

E. ENTSPANNUNG 10 min

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

F. ABSCHLUSS

Schlussmantra

Verabschiedung

Schlussmantra

Verabschiedung

Schlussmantra

Verabschiedung

DER KURSBEGLEITER

ARBEITSBUCH zur

YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-81 Seite 5 / 5

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GRUNDKURS 10 11 12

Datum / Anz. TN

A. EINSTIMMUNG / ERÖFFNUNG

5 min

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

Begrüßung

Anfangsentspannung

Eröffnungsmantra

B. VORTRAG 10 min

ERNÄHRUNG (2) - Die 3 Gunas in der Ernährung

- Wirkungen, Eigenschaf-ten

- Nahrungsmittel je Gu-na - ev.: Vegetarismus - ev.: Ernährung im Ay-urveda

ENTSPANNUNG - Bedeutung der Ent-spannung für Gesund-heit, Leistungsfähigkeit und Spiritualität - Auswirkungen übermä-ßiger Spannung - Wurzeln der Spannung - Lösungen

MEDITATION

- Was ist Meditation? Bedeutung der Medita-tion

- Entfaltung des vollen geistigen Potentials

- Rolle der Konzentration

- Gleichnis vom See

- Übungshinweise: Zeit, Dauer, Ungestörtheit, Regelmäßigkeit

- Sitzstellungen

- Überblick Techniken

C. PRANAYAMA 5 – 10 min

Anuloma Viloma (6:10)

Bhramari / Om-Singen

Anuloma Viloma (6:10)

3-Phasen-Atmung (5:5:5)

Anuloma Viloma (6:12)

3-Phasen-Atmung (5:5:5)

D. ASANA 55 – 60 min

Jedes Mal Wieder-holung der neuen Stellungen vom letzten Mal!

- Lockerungsübungen

- Surya Namaskar: WH, üben

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen

- (leichter) Schulter-stand und Fisch

- Sanfte Vor- und Rückwärtsbeuger

Tagesthema: Drehsitz

- Lockerungsübungen

- Surya Namaskar

- Auswahl Standstel-lungen

- Leichte Kraftübungen

- (leichter) Schulter-stand und Fisch

- Sanfte Vor- und Rückwärtsbeuger

Tagesthema: Sitzstel-lungen

Stille Übungsstunde mit Fokus auf meditati-ves Üben der gelernten Haupt-Asanas

E. ENTSPANNUNG 10 min

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

End-Entspannung / Body Scan, Phantasiereise

F. ABSCHLUSS / ORGANISATION

Schlussmantra

Verabschiedung

Schlussmantra

Verabschiedung

ev. Schluss-/Feedbackrunde

Schlussmantra

Verabschiedung

DER KURSBEGLEITER

ARBEITSBUCH zur

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Modul L-81 Seite 6 / 5

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ÜBUNGSSTUNDE OHNE VORKENNTNISSE

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Modul L-82 Seite 1 / 1

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Allgemeines

- Anwendungsbereich: „Yoga zum Kennenlernen“ in Thermenhotels, Gesundheits-zentren, Fitness-Clubs ...

- Zielsetzung: Die Grundidee, das „Feeling von Yoga“ vermitteln; „Lust auf Mehr“ machen. Vermitteln, dass Yoga rundum gut tut.

- Vorbereitung / Einstimmen

- Teilnehmer haben unterschiedliche oder keine Vorkenntnisse: Einfache Übungen, die kein großes technisches Können erfordern und dennoch wirksam sind.

- Dazusagen, wozu die Übungen gut sind

Beispiel einer Übungsstunde ohne Vorkenntnisse

1. Eröffnung / Begrüßung: Statt Eröffnungsmantra: Erklären, wie die Übungsstunde ablaufen wird, Zielsetzung und ggf. Abklären von gesundheitlichen Einschränkungen oder individuellen Wünschen. Es ist auch eine kurze Einführung in Yoga möglich (5 min).

2. Anfangsentspannung

3. Leichte Atemübungen, am besten verbunden mit Armbewegungen im Liegen, Sitzen oder Stehen; als 2. Übung wäre Bhramari geeignet.

4. Asanas

a – Lockerungs- und Vorübungen (achte darauf, dass diese einfachen Übungen nicht „lang-weilig“ werden), am besten Selbstmassage, Drehen und Seitbeugen im Stehen, Becken-kreisen und ähnliche

b – Karanas / Vinyasa: leichte Flows / Verbindungen einfacher Asanas im Atemfluss

c – Standstellungen: Krieger, Baum, Standwaage

d – Umkehrstellungen: je nach Gruppe leichter Schulterstand oder Beine an der Wand hoch-legen

e – Sanfte Vor- und Rückwärtsbeuger, ev. auch dynamisch

f – Leichter Drehsitz oder Drehung im Liegen

5. End-Entspannung mit Body Scan und Phantasiereise

6. Verabschiedung; nach Möglichkeit noch nach der Übungsstunde für Fragen dableiben

Wie kannst du maximalen Nutzen aus diesem Modul ziehen?

- Bereite dich vor, indem du die Stichworte dieses Moduls durchliest. Überlege und no-tiere Fragen, die dabei auftauchen.

- Fasse deine Mitschriften des Vortrages zusammen.

- Führe nach Möglichkeit eine Übungsstunde / Kennenlernstunde mit einer Testgruppe durch und diskutiere deine Beobachtungen und Erfahrungen in der Ausbildungsgruppe.

ÜBUNGSSTUNDE OHNE VORKENNTNISSE

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YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-82 Seite 2 / 1

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ETHIK-CODE FÜR YOGA-LEHRER/INNEN

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YOGALEHRER-AUSBILDUNG

Modul L-95 Seite 1 / 2

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Abgeleitet von den Yamas des Patanjali und angelehnt an den Ethik-Code des Österreichischen Yogalehrer-Berufsverbandes wurde durch die Yoga-Akademie Austria der folgende Ethik-Code für Yoga-Lehrer/innen beschrieben, der im Yoga-Unterricht ebenso wie im Alltag als Richtschnur des Handelns dienen kann.

Vorwort

Yoga-Lehrer wollen die Lebenslehren des Yoga zum gesundheitlichen und geistigen Nutzen des Menschen weiten Bevölkerungskreisen zugänglich machen. Sie fühlen sich den großen Traditionen der Lebens- und Weisheitslehre des Yoga verbunden und sind bestrebt, dem abendländisch geprägten Menschen den Sinn der verschiedenen Übungswege des Yoga zu erschließen und ihre Ausübung zu vermitteln.

Code

1. Yogalehrer respektieren die Rechte, die Würde und den Wert jedes menschlichen We-sens und deren letztliche Selbstbestimmung. Insbesondere wird jeder Mensch im Kon-text des Yoga gleichbehandelt, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht, ethnischer Herkunft oder politischer Überzeugung.

2. Yogalehrer missbrauchen nicht die Autorität, die sich aus ihrer Position als Lehrer er-gibt. Sie achten darauf, dass keine Abhängigkeiten entstehen und enthalten sich jeder psychischen, körperlichen, sozialen und materiellen Ausnutzung.

3. Yogalehrer sind sich ihrer beruflichen Verantwortung gegenüber ihren Schülern be-wusst. Ihre Beziehung zu den Schülern ist beruflicher Natur und sie anerkennen und halten sich an diesbezügliche Grenzen.

4. Yoga-Lehrer kümmern sich in erster Linie um Wohlbefinden, Gesundheit und Entwick-lung jedes Schülers und berücksichtigen deren Grenzen und Motive für den Unter-richtsbesuch. Sie zwingen oder drängen niemanden, bestimmte Übungen durchzufüh-ren. Der Übende muss immer die Freiheit haben, eine Übung nicht zu machen oder sie vorzeitig zu beenden, ohne sich rechtfertigen zu müssen.

5. Yogalehrer respektieren ihre Grenzen und vermitteln nur jene Bereiche des Yoga, die sie studiert haben bzw. für die eine Lehrbefugnis vorliegt und die sie selbst üben. Teil-nehmer werden, wenn es für sie als sinnvoll und nützlich erkannt wird, an andere Leh-rer oder Fachleute in psychologischen, medizinischen oder spirituellen Belangen ver-wiesen.

6. Ein wesentliches Element in der Vermittlung von Yoga ist die Förderung von Unabhän-gigkeit. Den Schülern sollte vermittelt werden, wie sie alleine üben können, und für ih-re Entwicklung und Selbstbestimmung selbst Verantwortung zu übernehmen.

7. Yoga-Lehrer erhalten im Verlauf der gemeinsamen Arbeit häufig persönliche Informati-onen über die Lernenden. Diese sind streng vertraulich zu behandeln. Sollte aus Sicht des Yoga-Lehrers die Weitergabe von Informationen an Dritte wichtig sein, bedarf die-se der vorherigen ausdrücklichen Zustimmung des Übenden.

ETHIK-CODE FÜR YOGA-LEHRER/INNEN

ARBEITSBUCH zur

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Modul L-95 Seite 2 / 2

© Yoga-Akademie Austria

8. Yoga-Lehrer beachten in ihrer Arbeit die allgemeinen gesellschaftlichen Umgangsfor-men (z.B. in Bezug auf Körperkontakt, Partnerübungen) und die ethischen Grundprin-zipien des Yoga, insbesondere die Yamas.

9. Yoga-Lehrer sind sich selbst, den Kollegen und den Lernenden gegenüber verantwort-lich, auf ihr eigenes Potential zu achten, und - wenn ihre persönlichen Ressourcen er-schöpft sind, sich Hilfe zu holen und / oder sich - vorübergehend oder dauernd - vom Unterrichten zurückzuziehen.

10. Yoga-Lehrer sorgen regelmäßig für ihre fachliche Weiterbildung und persönliche Ent-wicklung.

11. Yoga-Lehrer respektieren andere Yoga-Stile und Herangehensweisen an Yoga. Sie er-klären ihren Ansatz und Lehrstil im Yoga nicht als den einzig gültigen zur Erlangung von Erkenntnis und Befreiung.