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ZAHNÄRZTLICHER KINDERPASSZAHNÄRZTLICHER KINDERPASS
Kinderpass 2007.qxd 28.03.2007 13:11 Uhr Seite 1
Liebe Eltern,gesunde Zähne sind kein Zufall! Bereits in den ersten Lebensjahren werden die Weichen in Richtung Zahn- und Mundgesundheit gestellt. Überzeugend ist es der Zahnärzteschaft gelungen, wissenschaftlich nachzuweisen, wie Karies und Zahnfleischerkrankungen entstehen und vor allem, wiesie durch systematische Vorsorge vermieden werdenkönnen.Durch Früherkennung von Zahnfehlstellungen sind aufwändige Behandlungen oft vermeidbar.UnsergemeinsamesZielistes,dieMundgesundheitIhres Kindes zu fördern. Dieser zahnärztliche Kinder pass hilftunsdabei.ErgibtIhnenwichtigeInformationenund dokumentiertdiezahnärztlichenUntersuchungen.KariesentstehtalsFolgeeinerStörungdesökologischenGleichgewichts an der Zahnoberfläche. Die schädigenden Bakterien werden mit dem Speichel auf dasKleinkind übertragen. Eine zuckerhaltige Ernährung fördert die Kariesbildung. Deshalb sind bereits in der Schwangerschaft zwei zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungensinnvoll.Um bereits frühzeitig den Ausbruch der Erkrankungbei Ihrem Kind zu vermeiden, haben wir parallel zuden kinderärztlichen Untersuchungen für Ihr Kindzahnärztliche Untersuchungen (UZ1-UZ6) vorgesehen.
Ihre Zahnärztin/Ihr Zahnarzt in Schleswig-HolsteinHerausgeber: Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Referat Prävention Westring 496 • 24106 Kiel • Tel. 0431 / 26 09 26-70 • Fax 26 09 26-15© Zahnärztekammer Schleswig-Holstein 2017
Zahnärztlicher Kinderpassfür
Vorname/Name
geboren am
Straße/Nr.
PLZ/Ort
Schöne gesunde Zähne wünscht:
4
Welche neuen Erkenntnisse gibt es zur Kariesvorbeugung mit Fluorid?
Da Fluorid in erster Linie durch direkten Kontakt (lo-kal) mit dem Zahnschmelz karieshemmend wirkt, sind Fluoridierungsmaßnahmen erst ab dem Zahndurch-bruch erforderlich, also ab ca. dem 6. Lebensmonat.Dabei kommen folgende Eigenschaften des Fluorids zum Tragen:
Fluorid beschleunigt die Wiedereinlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz (Remineralisa-tion), die beginnende Karies sogar rückgängig machen kann.
Fluorid verbessert die Säureresistenz des Zahn-schmelzes und verhindert damit das Herauslösen von Mineralien (Demineralisation).
Wie viel Fluorid sollte eine KinderZahnpasta enthalten?
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kie-ferheilkunde empfiehlt eine Kinder-Zahnpasta mit einem Fluoridanteil von 0,05 % (500 ppm). Ab dem 1. Milchzahn beginnt die tägliche Zahnpflege mit einem Hauch von Zahnpasta, ab dem 2. Lebensjahr erfolgt zweimaliges Putzen mit einer erbsengroßen Menge. Um keinen Anreiz zum Herunterschlucken zu geben, vermeiden Sie Zahnpasta mit Frucht- oder Bonbonge-schmack.
5
Fluoridierungsmaßnahmen – Basisprophylaxe
Bei Kindern unter 6 Jahren soll die tägliche Fluorid-Gesamtaufnahme 0,05-0,07 mg F/kg Körpergewicht nicht überschreiten.
Auszug aus ZZQ-Leitlinie FluoridierungsmaßnahmenZahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung im Institut der Deutschen Zahnärzte (www.zzq-koeln.de)
Quelle: GABA GmbH - elmex® Forschung, 79539 Lörrach
Fluoridzahnpastaundfluoridiertes Speisesalz
Bei Kindern unter 6 Jahren soll die tägliche Fluorid-Gesamtaufnahme 0,05-0,07 mg F/kg Körpergewicht nicht überschreiten.
Jahre 0 2 4 6
1 x tägl. 2 x täglich
Fluorid-Kinderzahnpasta (0,05 % / 500 ppm)
regelmäßige Verwendung(Haushalt, Gemeinschaftsverpflegung)
6
Werdende Mutter Beginn der Schwangerschaft
Während Ihrer Schwangerschaft können Sie bereits den Grundstein für die Mundgesundheit Ihres Kindes legen.Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die kariesverursachenden Bakterien erst mit dem Speichel auf das Kleinkind übertragen werden, in der Regel durch die Eltern. Daher ist es wichtig, das Übertragungsrisiko schon bei den Eltern zu reduzieren, denn es gilt: Je mehr Bakterien vorhanden sind, desto höher ist das Ansteckungsrisiko für Ihr Kind.Dies kann in der Zahnarztpraxis – neben der jetzt besonders wichtigen Sanierung Ihrer Zähne – erreicht werden durch: gezielte antimikrobielle Maßnahmen nach Bestimmung des Kariesrisikos Professionelle Zahnreinigungen Ernährungslenkung.Durch die Hormonumstellung ist Ihr Zahnfleisch stärker durchblutet und kann daher eher anschwellen und empfindlich sein. Eine intensive Zahn und Zahnzwischenraumpflege ist jetzt besonders wich tig, um die Entstehung einer bakteriellen Taschenentzündung (Parodontitis) zu vermeiden.
UZ A
7
UZ A Beginn der Schwangerschaft
Datum: __________ Zahnzustand
❏ naturgesund ❏ saniert ❏ Entkalkungen ❏ aktive Karies ❏ fehlende Zähne ❏Zahnersatz
Mundhygiene und Parodontalzustand ❏ weiche Beläge ❏Blutung ❏ Zahnstein ❏Gingivitis ❏ Konkremente ❏Parodontitis
Kariesrisikountersuchung der Mutter
❏ kariesaktives Gebiss mit initial kariösen Läsionen ❏ mikrobiologischer Test empfohlen
Therapeutische Empfehlung
❏ Keimzahlreduzierung ❏Mundhygienetraining ❏ Ernährungsberatung ❏ Professionelle ❏ zahnärztliche Sanierung Zahnreinigung
8
UZ B
Werdende MutterEnde der Schwangerschaft
Sie werden sich schon Gedanken darüber machen, ob Stillen für die Kiefer und Zahnentwicklung Ihres Säuglings wichtig ist.Eindeutig ist Muttermilch die beste Säuglingsnahrung. Der Körperkontakt beruhigt das Kind gleichzeitig.
Durch das Saugen werden Kiefer, Lippen, Zunge und die übrige Kopf- und Halsmuskulatur gekräftigt. Das Stillen strengt Ihr Kind auf natürliche Weise an, es wird müde und schläft zufrieden. Falls Sie nicht stillen, kieferformende Sauger verwenden Saugeröffnung nicht erweitern Saugerflaschen nicht zum Nuckeln geben nur ungesüßte Getränke verwenden. Nun sind es nur noch wenige Wochen bis zur Geburt Ihres Kindes. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Baby alles Gute! Bitte denken Sie daran, dass kariesverursachende Bakterien immer mit dem Speichel, z. B. über den abgeleckten Schnuller, den Löffel beim Ab-schmecken oder auch beim Küssen auf das Baby übertragen werden! Deshalb sollen die Zähne und das Zahnfleisch der Eltern gesund sein.
9
Datum: __________ Zahnzustand
❏ naturgesund ❏ saniert ❏ Entkalkungen ❏ aktive Karies ❏ fehlende Zähne ❏Zahnersatz
Mundhygiene und Parodontalzustand ❏ weiche Beläge ❏Blutung ❏ Zahnstein ❏Gingivitis ❏ Konkremente ❏Parodontitis
Kariesrisikountersuchung der Mutter
❏ kariesaktives Gebiss mit initial kariösen Läsionen ❏ mikrobiologischer Test empfohlen
Therapeutische Empfehlung
❏ Keimzahlreduzierung ❏Mundhygienetraining ❏ Ernährungsberatung ❏ Professionelle ❏ zahnärztliche Sanierung Zahnreinigung
UZ B Ende der Schwangerschaft
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UZ 1a
Untersuchung von Mutter und Kind
Ab dem sechsten Lebensmonat brechen die erstenMilchzähne in der Mitte des Unterkiefers durch. Dies ist der richtige Zeitpunkt für die erste zahnärztliche Vor-sorgeuntersuchung.Von nun an ist eine Ansteckung mit kariesauslösenden Bakterien nicht mehr rückgängig zu machen! Informie-ren Sie auch andere Bezugspersonen darüber, dass Karies erst entstehen kann, wenn Bakterien in die Mundhöhle übertragen wurden und nach dem Genuss von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln Säure produzieren, die die Zahnsubstanz anlöst. Vom ersten Milchzahn an beginnen Sie mit der Zahnpflege. Zunächst in der Durchbruchsperiode mit einer kleinen weichen Kinderzahnbürste und einer höchs-tens erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta mit ei-nem Fluoridgehalt von 0,05 % oder 500 ppm einmal täglich. Drücken Sie die Zahnpasta in das Borstenfeld, um das Verschlucken weitestgehend zu verhindern.Wenn Sie ein Vorbild sind, beginnt Ihr Kind aufgrund seines Nachahmungstriebes im Alter von 1 – 1 1/2 Jah-ren selbst nach einer eigenen Zahnbürste zu verlan-gen. Wichtig ist, dass Sie bis in das Schulalter, min-destens vor dem Schlafengehen, möglichst aber nach jeder Mahlzeit, die Zähne Ihres Kindes nachsäubern.
11
Durchbruch des 1. Milchzahnes
Datum: __________ im ______ Lebensmonat
Nahrungsaufnahme
❏ Stillen ❏ Saugerflasche ❏ Löffel (Brei)
Lutschgewohnheiten
❏ keine ❏ Daumen/Finger ❏ Beruhigungssauger
Fluoridanamnese
❏ von Geburt an kombinierte Rachitis-Karies- Prophylaxe
❏ fluoridhaltige Kinderzahnpasta
Zahnpflege
❏ ja ❏ nein
Kariesrisikountersuchung der Mutter (Nur, wenn in UZA oder UZB nicht erfolgt)
❏ kariesaktives Gebiss mit initial kariösen Läsionen❏ mikrobiologischer Test empfohlen
UZ 1a 6. – 9. Monat
1212
UZ 1b
Früherkennungsuntersuchung
Die Ernährung Ihres Kindes in dieser Lebensphase ist für die Zahngesundheit besonders wichtig. Saugerflaschen aus Kunststoff mit gesüßten Geträn-ken, die längere Zeit die Zähne umspülen, sind der größte Feind für Kinderzähne.Viele Fruchtsäfte enthalten neben zahnschädlichem Fruchtzucker Säuren, die ebenfalls die Zähne angrei-fen können. Dies führt zu einer Ausdünnung des an-sonsten sehr widerstandsfähigen Zahnschmelzes.
Sie machen es richtig, wenn Sie: Saugerflaschen nicht zur Beruhigung und als
ständige Begleiter geben ab dem 12. Monat Getränke nur noch in Be-
cher oder Tasse anbieten kohlensäurereduziertes Mineralwasser,
Leitungswasser oder ungesüßten Tee zu trinken geben
13
Datum: __________
Nahrungsaufnahme
❏ Stillen ❏ Saugerflasche ❏ Löffel (Brei)
Lutschgewohnheiten
❏ keine ❏ Daumen/Finger ❏ Beruhigungssauger
Fluoridanamnese
❏ von Geburt an kombinierte Rachitis-Karies- Prophylaxe
❏ fluoridhaltige Kinderzahnpasta
Zahnpflege
❏ ja ❏ nein
Kariesrisikountersuchung
❏ Beläge auf den oberen Schneidezähnen❏ Entmineralisierungen❏ Nahrungsaufnahme durch Saugerflaschen
UZ 1b 15. – 18. Monat
14
UZ 2a
Früherkennungsuntersuchung
Im Alter von zwei Jahren sind fast alle Milchzähne durchgebrochen. In der zahnärztlichen Vorsorge-untersuchung wird festgestellt, ob dies altersentspre-chend erfolgt ist und sich Zeichen für ein erhöhtes Er-krankungsrisiko finden.Sie können einiges dafür tun, dass Ihr Kind den Besuch in der Zahnarztpraxis positiv erlebt. Nehmen Sie Ihr Kind zu Ihren regelmäßigen Kontrolluntersuchungen mit, dann lernt es die aktiven Personen und Tätigkeiten kennen.Wichtig ist, dass Sie bei Ihrem Kind Begriffe wie Angst, Schmerzen, Spritze oder Bohrer vermeiden und niemals mit dem Gang zum Zahnarzt drohen!
Ihr Kind wird dann lernen, den Praxisbesuch neben anderen alltäglichen Dingen, wie z. B. Einkaufen, ein-zuordnen.Ab dem 2. Lebensjahr erfolgt zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridierter Kinderzahnpasta. Die Merkmale der jetzt verwendeten Kinderzahnbürste sind: kompakter Griff kleiner, abgerundeter Borstenkopf planes Borstenfeld, 2 – 3 Büschelreihen breit
und 3 – 5 Büschelreihen lang Kunststoffborsten mit abgerundeten Enden alternativ elektrische Kinderzahnbürste
15
Datum: __________
Milchgebiss
Befund
❏ naturgesund ❏ Lutschgewohnheiten❏ Entkalkungen ❏ weiche Beläge❏ aktive Karies ❏ Gingivitis❏ saniert ❏fehlende Zähne
Kariesrisikountersuchung
❏ Beläge auf den ❏Entmineralisierungen oberen Schneide- ❏Nahrungsaufnahme durch zähnen Saugerflaschen
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 0
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
51 615253
54
626364
Oberkiefer55
85Unterkiefer
8483
65
75
7473
82 7281 71
UZ 2a 2 Jahre
16
Früherkennungsuntersuchung
Mit dem Alter von 2 1/2 Jahren ist das Milchgebiss in der Regel vollständig, d. h. es besteht aus 20 Zähnen, aufgeteilt in Schneide-, Eck- und Backenzähne.Neben den Aufgaben des Abbeißens und Zerkleinerns der Nahrung sowie der Sprachbildung haben die Milch-zähne eine wichtige Platzhalterfunktion für das blei-bende Gebiss.Zusätzlichen Schutz bringt den Zähnen eine indivi duell dosierte Kariesprophylaxe mit Fluoriden, die die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren macht.Fluoride sind Spurenelemente, die für Knochen und Zähne notwendig sind. Fluoride sind von Natur aus im Wasser und in Nahrungsmitteln enthalten. Sinnvoll ergänzt werden sie durch: Fluoridzahnpasta Fluoridiertes Speisesalz zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen ggf. Lutschen von Fluoridtabletten bei hohem KariesrisikoÜber die richtige Fluoridanwendung für Ihr Kind berät Sie Ihre Zahnarztpraxis.
UZ 2b
Datum: __________
Milchgebiss
17
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏ weiche Beläge❏ saniert ❏ Gingivitis❏ fehlende Zähne
Kariesrisikountersuchung
❏ Beläge auf den ❏Entmineralisierungen oberen Schneide- ❏Nahrungsaufnahme durch zähnen Saugerflaschen
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 0
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
51 615253
54
626364
Oberkiefer55
85Unterkiefer
8483
65
75
7473
82 7281 71
UZ 2b 2 1/2 Jahre
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Früherkennungsuntersuchung
Im Alter von drei Jahren beginnen Sie, das spielerische Zähneputzen weiter zu entwickeln. Damit keine Zahn-flächen vergessen werden, eignet sich hierfür die KAIZahnputztechnik:
K = Kauflächen A = Außenflächen I = InnenflächenDie kindgerechte Kreiselmethode hat sich für die Pflege der einzelnen Zahnflächen der Milchzähne be-währt.Wenn Sie Ihr Kind immer bei Ihrer eigenen Zahnpflege zusehen lassen, wird es versuchen, Ihnen das Zähneputzen nachzumachen. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind beim Zähneputzen im Spiegel sieht: so kann es seine Putzbewegungen und Ihre Anleitung besser umsetzen.Die Zähne sollen möglichst nach jeder Mahlzeit, insbesondere nach dem Genuss von zuckerhaltigen Süßigkeiten, geputzt werden. Die gründliche Zahnrei-nigung vor dem Schlafengehen ist besonders wichtig. Versuchen Sie, die Nahrungsaufnahme zu steuern und mit dem Putzen zu koppeln: diese Kombination prägt das Verhalten ein Leben lang.
UZ 3a
Datum: __________
Milchgebiss
19
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏ weiche Beläge❏ saniert ❏ Gingivitis❏ fehlende Zähne
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 0
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
51 615253
54
626364
55
85
84
Oberkiefer65
75Unterkiefer
7483 73
82 7281 71
UZ 3a 3 Jahre
20
Früherkennungsuntersuchung
Ihr Kind ist jetzt etwa 3 1/2 Jahre alt und die letzte zahn-ärztliche Untersuchung liegt ein halbes Jahr zurück. Lassen Sie den halbjährlichen Abstand zur Gewohn-heit werden! Ihr Kind gewöhnt sich so an die Atmo-sphäre der Zahnarztpraxis.Das Lutschen an Daumen, Fingern oder Schnuller ist in den ersten beiden Lebensjahren normal. Jetzt wird es Zeit, davon Abstand zu nehmen, da es sonst zu bleibenden Zahnstellungsfehlern, z. B. dem offenen Biss, kommt.Sollte sich Ihr Kind trotz viel Geduld und Lob das Lut-schen oder Nuckeln nicht abgewöhnen, kann die Un-terstützung durch den Zahnarzt oder Kinderarzt hilf-reich sein.Süßigkeiten stehen bei Ihrem Kind hoch im Kurs. Ver-mitteln Sie, dass Zucker am wenigsten schadet, wenn er zu den Hauptmahlzeiten konsumiert und danach die Zähne geputzt werden.Benutzen Sie zur Zahnpflege eine Kinderzahnpasta mit angepasster Fluoridmenge von 0,05 % oder 500 ppm. Um die Fluoridwirkung zu verstärken, sollte der überschüssige Zahnpastaschaum nach dem Putzen ausgespuckt, jedoch nicht mehr ausgespült werden, dies gilt auch für uns Erwachsene!
UZ 3b
Datum: __________
Milchgebiss
21
Befund
❏ naturgesund ❏Zahnfehlstellung❏ Entkalkungen ❏offene Mundhaltung❏ aktive Karies ❏ Lutschgewohnheiten❏ saniert ❏ weiche Beläge❏ fehlende Zähne ❏ Gingivitis
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 0
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
51 615253
54
626364
Oberkiefer55
85Unterkiefer
8483
65
75
7473
82 7281 71
UZ 3b 3 1/2 Jahre
22
UZ 4aFrüherkennungsuntersuchung
Sollte Ihr Kind einen Kindergarten besuchen, ist eine weitere Bezugsperson hinzugetreten und übt das Verhalten für später mit ein. Allgemeine Körper- hygiene- und Zahnhygienegewohnheiten werden in dieser Phase entscheidend geprägt.In vielen Kindergärten gehört inzwischen das gemeinsame Zähneputzen nach dem Frühstück ebenso zum Tagesablauf wie das Achten auf zahngesunde Ernährung.Im Kindergarten wird Ihr Kind vom Zahnärztlichen Dienst Ihres Gesundheitsamtes untersucht. Das Gruppenprophylaxeprogramm des Landesausschusses zur Förderung der Jugendzahnpflege (LAJ-SH) sorgt dafür, dass die Prophylaxefachkräfte den Kindern in ihrer gewohnten Umgebung spielerisch die altersge-rechte Mundhygiene beibringen und vieles mehr zum Thema gesunde Zähne. Die Früherkennungsuntersu-chungen ergänzen das Programm durch eine indivi-duelle Betreuung in der Zahnarztpraxis. Viele Kinder-gärten werden von Patenzahnärztinnen und ärzten betreut. Beim Gruppenbesuch wird die zahnärztliche Praxis erkundet und in Rollenspielen darf jeder einmal Zahnärztin oder Zahnarzt sein.Sollte der Kindergarten Ihres Kindes noch nicht betreut werden, wenden Sie sich an Ihre Zahnärztin, Ihren Zahnarzt oder an die Arbeitsgemeinschaft Jugend-zahnpflege. Auch die Zahnärztekammer hilft bei der Vermittlung (Tel.: 0431/26 09 26-70).
Datum: __________
Milchgebiss
23
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏Kreuzbiss❏ saniert ❏weiche Beläge❏ fehlende Zähne ❏ Gingivitis
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 2
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
UZ 4a 4 Jahre
51 615253
54
626364
Oberkiefer55
85Unterkiefer
8483
65
75
7473
82 7281 71
24
Früherkennungsuntersuchung
Viele Kinder sind in diesem Alter in einer Trotzphase, die es nicht einfach macht, die bisher eingeübte Mund-hygiene beizubehalten.
Deshalb ist es besonders wichtig, die halbjährlichen zahnärztlichen Untersuchungen einzuhalten.
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Mine - ral- und Vitaminzufuhr aus naturbelassenen Lebens-mitteln fördert die körperliche Entwicklung Ihres Kin des. Alle mit Zucker gesüßten Speisen und Getränke be-deuten eine Gefahr für die Zähne und die Allgemeingesundheit.
Achten Sie vor allem auf versteckte Zucker in Limo-naden, Fruchtsaftgetränken, Ketchup, Gummibärchen, Kartoffelchips und vielen Süßwaren. Wichtig: Für die Zähne ist nicht die einmalige Menge, sondern die Häufigkeit des Konsums von Süßigkeiten schädlich!
Eine empfehlenswerte Alternative sind Süßwaren, auf deren Verpackung das „Zahnmännchen mit Schirm“ abgebildet ist. Obwohl sie süß schmecken, sind sie zahnfreundlich, weil sie
keinen Zucker enthalten; dennoch sollten sie nur in Maßen genossen werden.
UZ 4b
Datum: __________
Milchgebiss
25
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏Kreuzbiss❏ saniert ❏weiche Beläge❏ fehlende Zähne ❏ Gingivitis
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 4
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
51 615253
54
626364
Oberkiefer55
85Unterkiefer
8483
65
75
7473
82 7281 71
UZ 4b 4 1/2 Jahre
26
FrüherkennungsuntersuchungIn diesem Alter kommen wichtige Untersuchungen zur Zahn und Kieferstellung hinzu. Durch kieferorthopä-dische Frühbehandlung kann das weitere Kieferwachs-tum positiv beeinflusst werden. Die Milchzähne sind jetzt einige Jahre in Funktion. Die Zahnzwischenräume der Milchbackenzähne verdienen jetzt besondere Beachtung, hier erkennbare Verände-rungen sprechen für ein erhöhtes Kariesrisiko. Nur durch systematische Zahnpflege wird der Zahnbe-lag (Plaque) mit den Bakterien wirksam entfernt. Die Zahnbürste erreicht aber nur 60 % der Zahnflächen! Zur Reinigung der Zahnzwischenräume eignen sich Zahnseide und sehr feine Zahnzwischenraumbürsten. Lassen Sie sich die Anwendung in Ihrer Zahnarztpraxis zeigen. In der zahnärztlichen Praxis wurden bisher durch Kariesbakterien verursachte Schäden durch Aus-bohren und Legen einer Füllung repariert. In der modernen Zahnheilkunde kann man heute mittels spezifischer Untersuchungen, ergänzt durch mikrobiologische Testverfahren, das Kariesrisiko einschät-zen. Daraus ergeben sich neue Behandlungsansätze, die die Erkrankung vor dem Ausbruch bekämpfen. Hierzu ist eine intensive Mitarbeit des Einzelnen not-wendig, denn neben Therapien mit bakterienreduzierenden Medikamenten und professionellen Zahnreinigungen ist eine Verhaltensänderung erforderlich. Nur eine regelmäßige risikoorientierte Prophylaxe ist erfolgreich.
UZ 5a
Datum: __________
Milchgebiss
27
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏Kreuzbiss❏ saniert ❏Progenie❏ fehlende Zähne ❏ ausgeprägte Front -❏weiche Beläge zahnstufe❏Gingivitis ❏Sprachfehler
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 4
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
51 615253
54
626364
Oberkiefer55
85Unterkiefer
8483
65
75
7473
82 7281 71
UZ 5a 5 Jahre
28
UZ 5b
Beginnender Zahnwechsel
Häufig unbemerkt bricht hinter den Milchbackenzäh-nen der Sechsjahrmolar, der erste bleibende Backen-zahn durch. Er ist in seiner langen Durchbruchsphase besonders gefährdet, da die Zahnbürste ihn hinter den Milchzähnen nicht erreicht. Hier hilft es, die Zahnbürste quer anzusetzen. Lassen Sie sich bei der jetzt wichti-gen Kontrolluntersuchung in der Praxis beraten.
Langsam fühlt Ihr Kind, dass die Milchzähne in der Front lockerer werden. Jetzt setzt der Zahnwechsel ein; die noch im Kiefer liegenden bleibenden Zähne bauen die Milchzahnwurzeln ab.
Der Zahnwechsel geht mit der Entwicklungsstufe vom Kindergarten- zum Schulkind einher. In diesem Lebens-alter müssen die für die Mundgesundheit ungünstigen Verhaltensweisen abgestellt sein!
Trotz zunehmender Selbstständigkeit Ihres Kindes bedarf das tägliche Zähneputzen Ihrer geduldigen Unterstützung. Die Putztechnik wird erst im späten Grundschulalter so gut durchgeführt, dass Sie nur noch auf die Regelmäßig- und Gründlichkeit achten müssen.
29
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏Kreuzbiss❏ saniert ❏Progenie❏ fehlende Zähne ❏ ausgeprägte Front- ❏weiche Beläge zahnstufe❏ Gingivitis ❏Sprachfehler ❏ Lippen-Zungenbändchen verkürzt
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 5
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Kinderzahnpasta❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
Datum: __________
Wechselgebiss
UZ 5b 5 1/2 Jahre
11 2151 611252
5354
2262
6364
55
16
46
85
8483
65
26
36
75
7473
8242 32
7281 7141 31
Oberkiefer
Unterkiefer
30
UZ 6
Untersuchung Frühes Wechselgebiss
Mit dem Einschulungsalter fallen die Milchschneide-zähne aus und neue größere Frontzähne stellen sich ein. Ab jetzt sollte Ihr Kind eine Erwachsenenzahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 0,1 bis 0,15 % oder 1000 bis 1500 ppm verwenden. Bei der jetzt anstehenden zahnärztlichen Untersu-chung wird der Zahnwechsel kontrolliert: Sie und Ihr Kind bekommen wichtige Informationen zur Gesunderhaltung der Zähne. Im Rahmen der Individualprophylaxe erhält Ihr Kind ein altersentsprechendes Mundhygienetraining. Darüber hinaus kann durch gezieltes Auftragen von Fluoridlacken die Zahnsubstanz geschützt werden.Insbesondere die bleibenden Backenzähne sollten durch eine „Versiegelung“ ihrer Kaufläche geschützt werden. Da nur die Zahnoberfläche geschützt werden kann, ist die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide wichtig. Wenn Ihr Kind auch im Schulalter die halbjährlichen Abstände zur zahnärztlichen Vorsorge in der Zahnarztpraxis beibehält, haben wir gemeinsam viel für die Zahngesundheit getan. Auch für Erwachsene gibt es im Programm „Prophylaxe ein Leben lang“ in der Zahnarztpraxis wirksame Maßnahmen, die Zahngesundheit zu verbessern. Fra-gen Sie Ihren Zahnarzt / Ihre Zahnärztin. Informieren Sie sich.
31
Befund
❏ naturgesund ❏offene Mundhaltung❏ Entkalkungen ❏ Lutschgewohnheiten❏ aktive Karies ❏Kreuzbiss❏ saniert ❏Progenie❏ fehlende Zähne ❏ ausgeprägte Front- ❏weiche Beläge zahnstufe❏ Gingivitis ❏Sprachfehler ❏ Lippen-Zungenbändchen verkürzt❏ Vorstellung beim Kieferorthopäden empfohlen
Kariesrisikountersuchung
❏ hohes Kariesrisiko dmf-t > 5 DMF-T > 0
Kariesprophylaxe mit Fluoriden
❏ fluoridiertes Speisesalz❏ fluoridierte Erwachsenenzahnpasta
(1000 – 1500 ppm Fluorid)❏ zahnärztliche Fluoridierungsmaßnahmen
Datum: __________
Wechselgebiss
UZ 6 6 Jahre
11 2151 611252
5354
2262
6364
55
16
46
85
8483
65
26
36
75
7473
8242 32
7281 7141 31
Oberkiefer
Unterkiefer
Terminplanung für die zahnärztliche VorsorgeuntersuchungDie zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen tragen die Bezeichnung UZ 1 bis UZ 6. Sie sollten genau wie die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen stets in dem von den Zahnmedizinern vorgeschlagenen Zeitraum wahrgenommen werden, und zwar:
Durch diese regelmäßigen Kontrollen sichern Sie Ihrem Kind ein Leben mit gesunden Zähnen.
UZA Schwangerschaft Beginn
nimreTgnuhcusretnU
B Schwangerschaft Ende
a 6.-9. Monat
b 15.-18. Monat
a 2 Jahre
b 2 1/2 Jahre
a 3 Jahre
b 3 1/2 Jahre
a 4 Jahre
b 4 1/2 Jahre
a 5 Jahre
b 5 1/2 Jahre
6 Jahre
UZ 1
UZ 2
UZ 3
UZ 4
UZ 5
UZ 6
FU 2
FU 3
Eine Einrichtung der ZahnärztekammerSchleswig-Holstein und der Kassenzahn-ärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.
ZahnhotlinePatientenberatungsstelle der schleswig-holsteinischen Zahnärzte
Westring 498 • 24106 KielTel. 04 31/ 26 09 26 26 • Fax 04 31/ 26 09 26 15E-Mail [email protected]
FU 1
Zahn
ärzt
liche
Früh
erke
nnun
gsun
ters
uchu
ng2 z
usätz
liche
zahn
ärztl
iche
Früh
erke
nnun
gsun
ter-
such
unge
n bei
besti
mmten
Kr
anke
nkas
sen