35
1 Zentrum für Psychosoziale Medizin Vorlesung Medizin-Soziologie Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Sozialstrukturelle Determinanten des Determinanten des Lebenslaufs Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005 28.10.2005

Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

1Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Vorlesung Medizin-SoziologieVorlesung Medizin-Soziologie

Sozialstrukturelle Determinanten Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufsdes Lebenslaufs

Prof. Dr. Olaf v.d. KnesebeckProf. Dr. Olaf v.d. Knesebeck

28.10.200528.10.2005

Page 2: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

2Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

„Wenn Du arm bist, musst Du früher sterben.“

Gilt das auch heute noch?

Page 3: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

3Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

1. Was ist soziale Ungleichheit?

2. Soziale Ungleichheit in Deutschland

3. Soziale Ungleichheit und Gesundheit(11.11.2005)

GliederungGliederung

Page 4: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

4Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Verortung im Gegenstandskatalog

„Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie“

1.2.5 Soziologische Modelle von Gesundheit und Krankheit

1.4.10 Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs

Page 5: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

5Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

durch “naturgegebene” Merkmale (z.B. aufgrund der genetischen Ausstattung)

oder individuell erworbene Merkmale (z.B. bestimmte Fertigkeiten).

Soziale Ungleichheit bedeutet, dass Menschen aufgrund ihrer Stellung im gesellschaftlichen

Beziehungsgefüge von begehrten materiellen und/oder immateriellen Gütern regelmäßig mehr oder weniger erhalten als andere.

1. Was ist soziale Ungleichheit?

Der Begriff der ‘individuellen Ungleichheit’ hingegen bezieht sich auf Differenzierungen

Page 6: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

6Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Soziale Ungleichheit ist eine Erscheinung, die in allen bekannten Gesellschaften zu beobachten ist und bestimmte gesellschaftliche Funktionen erfüllt.

1. Was ist soziale Ungleichheit?

Ziele der Beschäftigung mit sozialer Ungleichheit sind u.a.

die Identifikation der Merkmale, die soziale Ungleichheit zum Ausdruck bringen,

die Erforschung der Folgen sozialer Ungleichheit für Gesellschaft und Individuum (hier vor allem Gesundheit, Krankheit, Lebenserwartung).

Page 7: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

7Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Sozialer Status: Personen nehmen einen bestimmten, gesellschaftlich

bewerteten Ort ein, über den sie an zentralen gesellschaftlichen Verteilungsprozessen teilnehmen.

Sozialer Status wird „zugeschrieben“ (vererbt) in traditionellen Gesellschaften oder „erworben“ in modernen Gesellschaften

beschreibende (nicht unmittelbar sichtbare) Kennzeichen eines sozialen Ranges: Statusmerkmale (z.B. Bildung, Beruf, Einkommen)

präsentierte (unmittelbar sichtbare) Kennzeichen eines sozialen Ranges: Statussymbole (z.B. Kleidung, Wohnungsausstattung)

1. Was ist soziale Ungleichheit?

Page 8: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

8Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Konzepte sozialer Differenzierung:

Stände

Klassen

Schichten

1. Was ist soziale Ungleichheit?

Page 9: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

9Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Stände gesellschaftliche Stellung

wurde in vorindustriellen Gesellschaften durch familiäre Herkunft festgelegt

zentral: Zuweisung von Rechten, Pflichten, Lebensweisen durch Recht, Gesetz, nicht hinterfragbare Tradition

Page 10: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

10Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Klassen allgemein: gesellschaftliche Gruppe, deren Angehörige sich durch

ein Statusmerkmal von Angehörigen einer anderen Gruppe unterscheiden (dichotomer Gesellschaftsaufbau)

bei Karl Marx: in industrialisierten Gesellschaften entscheidet die Verfügungsgewalt über Produktionsmittel über

- Klassenzugehörigkeit, - Position im politischen

Herrschaftsgefüge,- objektive Lebens-

bedingungen - und subjektives

Bewusstsein („das Sein bestimmt das Bewusstsein“).

zentral: ökonomisch orientiert, Bezug zu Herrschaft

Page 11: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

11Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Soziale Schichten:Bevölkerungsgruppen, deren Angehörige sich hinsichtlich prägnanter sozio-ökonomischer Merkmale

in einer vergleichbaren Lage befinden, die auf einem Kontinuum von „oben“ und „unten“

(vertikal) innerhalb des Gesellschaftsaufbaus verortet werden kann,

und die ähnliche Lebenschancen und -risiken aufweisen(hier vor allem Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken).

Abgrenzung zu den Konzepten ‚Stand‘ und ‚Klasse‘: Stand: Normierung der Standeszugehörigkeit und der damit

verbundenen Lebensweise (nicht der Fall bei Schicht) Klasse nach Marx: eindimensional (Verfügungsgewalt über

Produktionsmittel), Fokus auf Erklärung von Herrschaftsverhältnissen und gesellschaftlichen Konflikten (nicht der Fall bei Schicht: eher deskriptive Ausrichtung)

Page 12: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

12Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Page 13: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

13Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Moderne westliche Gesellschaften: keine Standesgesellschaften; Klassenkonzept von Karl Marx nicht sinnvoll anwendbar

(Herrschaftsverhältnisse sind zu einem großen Teil unabhängig von der Verfügungsgewalt über Produktionsmittel)

Soziale Schichten als wesentliches Konzept der Analyse sozialer Ungleichheit

1. Was ist soziale Ungleichheit?

Page 14: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

14Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Zentrale Statusmerkmale in modernen westlichen Gesellschaften nach Auffassung der Schichtungs-forschung:

• Bildung,

• Berufliche Stellung, Berufsprestige,

• Einkommen, Vermögen, Besitz

(‚meritokratische Triade‘)

Page 15: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

15Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Zusammenhänge zwischen den Zusammenhänge zwischen den Hauptdimensionen des sozialen StatusHauptdimensionen des sozialen Status

soziale Herkunfts-

schicht Bildung

Berufs-position

Einkommen

sozialer Status der Eltern

eigener sozialer Status

Page 16: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

16Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Page 17: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

17Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Page 18: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

18Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Kritikpunkte am herkömmlichen Modell sozialer Schichtung zunehmende Statusinkonsistenz (unterschiedliche

Ausprägungen bzgl. der einzelnen Statusmerkmale, z.B. der promovierte Taxifahrer)

einseitige Ausrichtung auf Berufstätigkeit (eingeschränkter Geltungsbereich der Indikatoren)

These: Wachsender Wohlstand und Individualisierung von Lebenslagen führen dazu, dass vertikale soziale Ungleichheiten an Bedeutung verlieren.

1. Was ist soziale Ungleichheit?

Page 19: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

19Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Page 20: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

20Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

2. Soziale Ungleichheit in Deutschland:2. Soziale Ungleichheit in Deutschland:

- Bildung - Bildung - Beruf- Beruf - Einkommen- Einkommen

Page 21: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

21Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse im Schuljahr 2002/2003

Page 22: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

22Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Entwicklung der Gymnasialquote 1950 bis 2000

Page 23: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

23Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

0

10

20

30

40

50

60

Hauptschule/ BerufsschuleGymnasium

obere Dienst-klasse

untere Dienst-klasse

Routine- dienst-

leistungen

Fach-arbeiter

un-/angelernte

Arbeiter

Besuch der Bildungsgänge Haupt-/Berufsschule und Gymnasiumbei 15-Jährigen nach sozialem Status der Eltern (in %)

Soziale Ungleichheit und Bildung: PISA 2000 (Deutschland)

Page 24: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

24Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Lesekompetenz und soziale Herkunft in der PISA-Studie:

Differenz zwischen Kindern aus oberen (25%) und unteren (25%) sozialen Schichten

Soziale Ungleichheit und Bildung (Forts.): PISA 2000 (OECD)

Page 25: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

25Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

alle Gruppen Arbeiter Selbständige Angestellte Beamte1969 10 3 11 15 271980 13 4 21 22 331985 13 4 18 19 331990 22 7 27 28 491995 22 7 25 32 442000 24 7 26 41 53

Studienanfängerquote an Universitäten nach dem Beruf des Vaters (Westdeutschland)

Page 26: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

26Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Die Arbeitslosenquote ist unter Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung etwa dreimal höher als unter allen Qualifizierten, und mehr als siebenmal höher als unter Hoch- und Fachhochschulabsolventen.

Bildung und Arbeitslosigkeit

Page 27: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

27Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen

Page 28: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

28Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

1950 2003

Arbeiter 48,8 29,4

Angestellte 16,5 52,3

Beamte 4,1 6,5

Selbständige 15,6 10,6

Mithelfende Angehörige

14,9 1,2

Erwerbstätige nach Stellung im Beruf Erwerbstätige nach Stellung im Beruf im früheren Bundesgebiet (%)im früheren Bundesgebiet (%)

Page 29: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

29Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Einkommensverteilung im April 2002: Monatliches Haushaltsnettoeinkommen in Euro

Page 30: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

30Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Schichtspezifische Einkommensunterschiede 2000

170

146

127

109105

9286 85

7773

115

162

130

99105

9589

96

79

63

50

70

90

110

130

150

170

190

1

West Ost

Durchschnitt = 100

Selbst. ab 10 Mitarb.

Freie Berufe

Höhere Dienst-leister

Selbst. bis 9 Mitarb.

mittlereDienst-leister

Arbeiter-elite

Fach-arbeiter

Ausführ-ende Dienstl.

Un-,Ange-lernte

Landwirte

Page 31: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

31Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

1. Fünftel 2. Fünftel 3. Fünftel 4. Fünftel 5. Fünftel

1962

West

39,1 21,4 16,7 13,4 9,4

1998

West

36,5 22,5 17,6 13,9 9,5

1998

Ost

33,0 22,2 18,4 15,2 11,2

Die Anteile der Bevölkerungsfünftel am Gesamteinkommen (%)

Page 32: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

32Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Relative Einkommensarmut 1962-1998 in %

10,6

7,1 6,5 6,57,7

8,810,1

10,9

3,14,4

16 1616,9 17,1

19,6 20

9,3

11,9

0

5

10

15

20

25

1962 1969 1973 1978 1983 1988 1993 1998 1993 1998

50% Grenze 60% Grenze

OstWest

Page 33: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

33Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Armutsraten in Prozent nach der 50 %-Grenze (Nettoäquivalenzeinkommen)

31

28

27

22

16

14

9

7

5

4

3

2

Einelternfamilien

Familien mit mind. 3 Kindern

Arbeitslose

Migranten

junge Menschen (bis 20 Jahre)

ohne Hauptschulabschluss

Wohnbevölkerung insgesamt

deutsche Wohnbevölkerung

ältere Menschen (über 65 Jahre)

Paarhaushalte ohne Kinder

Vollzeiterwerbstätige

Hochschulabschluss (FH, Uni)

Schutz vor Armut

Durchschnitt

Risikogruppen

Page 34: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

34Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Klassenzugehörigkeit und Mortalität auf der Titanic (%)

3

20

67

49

63

87

0

20

40

60

80

100

Frauen Kinder Männer

1. Klasse3. Klasse

Ausblick auf 3.: Soziale Ungleichheit und GesundheitAusblick auf 3.: Soziale Ungleichheit und Gesundheit

Page 35: Zentrum für Psychosoziale Medizin 1 Vorlesung Medizin-Soziologie Sozialstrukturelle Determinanten des Lebenslaufs Prof. Dr. Olaf v.d. Knesebeck 28.10.2005

35Z

entr

um f

ür P

sych

oso

zia

le M

ediz

in

Nächste Vorlesungstermine:Nächste Vorlesungstermine:

04.11.05 Gespräch und Anamnese (Trojan)

11.11.05. Soziologische Modelle der Krankheits- entstehung (Fortsetzung der heutigen Vorlesung)