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Uber Bau und Einrichtung einer Isotopenabteilung fiir Haustiere 233
Literatur
1. DREIHELLER, H., und E. H. GRAU: Atompraxis 2, (2), Februar 1956. - 2. DUHM, B.: Thera- peutische Berichte 28, 207 (1956). - 3. SCHWIEGK, H.: Kunstliche radioaktive Isotope in Phy- siologie, Diagnostik und Therapie, Springer 1953. Anm.: Fur die wirtschafiliche Hilfe beim Aufbau der Isotopenabteilung sei der American Research Corporation, New York, dem Bundesininisterium fur Atomfragen und der Deutschen Forschungsgemeinschafi gedankt. Unser Dank gilt ferner den Forschungsstftten der American Atomic Energy Commission in Oak Ridge/Tennessee/USA (Proff. Comar, Hansard und Mur- phry), ,dem College of Agriculture der Universitat Californien, Davis (Cal.), (Prof. Kleiber und sein Tracer-Team-Work). dem Atomic Energy Research Establishment, Harwell, Bcrks. (England) sowie dem Bayer-Forschungslaboratorium, Wuppertal-Elberfeld (Dr. Duhm) fur vielfache wertvolle Anregungen.
AUS detn Insritut fiir Tierphysiologie und Tierernahrung der Universitat Gottingen
Zurn Wachstum bei Muttermilch und Muttermilchersatz
(Nach Untersuchungen an Ferkeln uber N-, Ca-, P-Umsatz und Gewichtsentwicklung)
Vorlaufige Mitteilung
Von W. LENKEIT und H. H. FREESE
I n einer fruheren Arbeit des Gottinger Tnstituts (GUTTE u. RACHAU, 1956) wurde durch Bilanzversuche a n 26 Ferkeln vom 4. Lebenstage festgestellt, dafl die aufgenommene Milchmenge von 200 g bis 1300 g pro Ferkel und T a g variiert, dafl der minimale Wachstumsbedarf fur Saugferkel bei 3 g Milch-N (= etwa 400 g Milch) liegt und daf3 bei voller Sattigung der Ferkel mit 1000 bis 1300 g Milch bzw. mit 9 bis 1 1 g Milch-N ein Ansatz von 6,5 bis 7,7 g N pro Ferkel und T a g in allen Altersstufen vom 4. bis 28. T a g erreicht wurde. Der N-Ansatz war in allen Altersklassen linear der N-Auf- nahme.
Ein orientierender Versuch a n 4 Ferkeln mit geringsten Muttermilchmengen und mit der Beifutterung von -Trockenmagerniilch und Kuhmilch zeigte bei einem gegen- uber der Milch engeren Verhaltnis der Eiweiflenergie zur Gesamtenergie einen hoheren Ansatz. Auch durch andere Versuche (1, 5, 6) war die Vermutung gegeben, dafl trotz der maximal moglichen Volumenaufnahme an Muttermilch (1000 bis 1300 g) d’ ie zu- gefuhrte Eiweiflmenge jedoch der jeweiligen Ansatzfahigkeit nicht entspricht, die Fett- menge dagegen ca. 60 bis 80 g betragt; als der begrenzende Faktor ist der hohe Fett- gehalt der Sauenmilch anzusehen. Das Verhaltnis der Protein- zur Gesamtenergie liegt in der Sauenmilch bei 1:4.
I n weiteren mehreren Versuchsreihen mit Stoffwechseluntersuchungen a n saugenden Ferkeln wurde 1956 bis 1958 mit Muttermilchersatz bei engerem Verhaltnis Protein- energie:Gesamtenergie (1 :3) der N-Ansatz wie auch der Ca/P-Ansatz gepruft bei Ver- gleich mit der Muttermilchnahrung.
244 W. Lenkeit und H . H . Freese
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Insgesamt wurden 10 Wurfe mit Milch-Ersatz aufgezogen und davon jeweils 4 bis 6 Ferkel im Stofiwechselversuch geprufk (1956/57) (2). Daneben wurden 6 Wiirfe im Futterungsversuch zur Prufung der Brauchbarkeit verschiedener Milch-Ersatz-Mischun- gen aufgezogen. Es kamen mehrere Rationen, meistens auf Magermilchpulver-Hafer- flocken-Basis zur Verwendung. Die Mischungen wurden z. T. als Milch angeruhrt, z. T. auch trocken gegeben. Die Trockenfutterung erwies sich dabei zwar als arbeit- sparend, die Ferkel nahmen aber in den ersten Tagen zu wenig auf. Die Fettaufnahme betrug ca. 14 bis 20 g, als optimales Proteinenergie/Gesamtenergieverhaltnis wurde 1:3,2 gefunden. Alle Mischungen wurden niit Vitaminen und davon einige mit Anti- biotika angereichert, woruber an anderer Stelle berichtet wird. Die Hohe der Mineral- stoffgabe wurde in den Milchersatz-Rationen variiert. Auf die gegebene Bedeutung der zugefuhrten Zucker (Laktose, Maltose) in Beziehung zur Fettzufuhr kann hier noch nicht eingegangen werden.
Einige vergleichende Ergebnisse dieser Stoffwechseluntersuchungen und die Ge- wichtszunahmen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
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Tier Nr. I ist ein Saug- ferkel von mittlerem Ge- wicht, seine Milchauf- nahme und Futterverwer- tung entsprachen dem Durchschnitt aller Ferkel. Tier Nr . 11, ebenfalls ein Saugferkel, wurde ail zwei Sauen gesaugt und erhielt so Muttermilch bis zur vollen Sattigung. Fer- kel Nr. 111 ist ein Tier von mittlerem Gewicht und mittlerer Leistung bei Milchersatz-ErnPhrutig. Ferkel Nr. IV, gleichfalls mit Milch-Ersatz agfge- zogen, zahlte zu den Spitzentieren.
Bei der Aufzucht rnit geeigneten Milchersatz- Mischungen konncn die Ferkel mehr N, auch mehr Ca, Mg und P ansetzen als bei reiner Muttermikh- ernahrung, selbst wenii
diese, wie bei Ferkel Nr. 11, bis zur Sattigung erfolgt. Die Gewichtsentwicklung der 7ogeiien Ferkel geht analog den Stoffwechselergebnissen. Die mit Milchersatz aufge-
Ferkel haben maximal 8 -Wochen-Gewichte bis zu 25 kg erreicht, durchschnittlich ein Gewicht von 19,s kg.
Aus der Milch werden N, Ca und P hoch ausgenutzt, bis 9,O g, 3,O und 1,7 g maxi- mal angesetzt bei maximaler Milchaufnahme; entsprechend dem starkeren Anstieg des
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246 W. Lenkeit wad H . H . Freese
Ca-Gehalts in der Milch gegeniiber dem Anstieg des P-Gehaltes im Laufe der Lakta- tion andert sich das Ca/P-Verhaltnis im Ansatz von 1,3:1 in den ersten 10 Tagen zu 1,7:1 in der 5. Woche. Bei der durch Milchersatz-Nahrung nioglichen hoheren Nahr- stoff zufuhr werden nach bisherigen Untersuchungen maximale Ansatzwerte bis 12 g Yj,
bis 4 g Ca und bis 3,O g P gefunden, mit einem Ca/P-Verhaltnis von 1,2:1 in der 2. bis 5. Woche. Ob mit diesen Werten die maximale Ansatzfahigkeit in den untersuchten Perioden erreicht ist, kann noch nicht gesagt werden.
Zusammenfassung
Es wird eine vorllufige Mitteilung gegeben uber Stoff wechseluntersuchungen an sfu- genden Ferkeln bei Zufuhr von Muttermilch und Muttermilch-Ersatz. Nach bisherigen Untersuchungen konnen saugende Ferkel mit geeigneten Milch-Ersatz-Mischungen mehr an N, an Ca, Mg und P ansetzen als bei maximaler Muttermilchnahrung. Als giinstiges Verhaltnis der Protein- zur Gesamtenergie wurde 1 :3 gefunden, gegenuber 1 :4 in der Muttermilch.
Summary
A preliminary publication of metabolism trials with suckling pigs fed with mother- milk and mother-milk-replacer is given.
Corresponding to former investigations suckling pig can better utilize N, Ca, Mg and P from appropiate milch-replacer than from pure mother-milk even in the case of maximum consumption of mother-milk.
Ti1 now the ratio protein: total energy = 1:3 was found to be the best reserve to the ratio 1 :4 in mother-milk.
Literatur
1. CARTON, D. V., u. Mitarb.: J. of Animal Sc. 12, 1 (1953). - 2. FIEGENBAUM, G., Diss. sc. agr. Gottingen 1957. - 3. GUTTE, J . O., u. RACHAU, P.: Z. f . Tierernahrg. u. Futtermir.telkd. 11. 259 (1956). - 4. GUTTE, J. o., FIEGENBAUM, G.: im Druck. - 5. MBLLGAARD, H.: 2. f . Tierernahrg. u. Futterm. 10, 1 (1955); Dtsch. Akad. d. Landw. Berlin. Tagungsber. 8, 232 (1957). - 6. THORBEK, G.: Balance-Experiments with Baby-Pigs artifically reared at the Age of 2-34 Days. Fourt International Congress of Nutrition. Paris 1957.