2
Zur Abwehr gegen den Aufsatz von Dr, Schuster: ,Ueber die Ausscheidung des Quecksilbers wghrend und nsch Quecksilberkuren" roll Dr. L. v. Vajda und Dr. H. Paschkis. In der im letzten Hefte dieses Archivs ersehienenen Arbeit ,,tiber die Ausseheidung des Quecksitbers vet und nach Queek- silberkuren" hat Herr Dr. Schuster die Ergebnisse unserer Queck- silberuntersuchungen, we]che wir in der Schrift ,,fiber den Einfiuss des Quecksilbers etc.., l),, niedergelegt hatten, theilweise ange- zweifelt, theilweise als irrthfimlich bezeichnet. Er grtiudet seine Zweifel einerseits auf die Unverl~sslichkeit einer der angewandten Methoden, anderersei~s auf yon ihm selbst erreichte Resultaf~e. Was die Unverl~ssliehkeit der 5![ethode betrifft, so ghuben wir nach der Erwiderung, welche dem Autor yon seiteu I)rof. Ludwig's zu Theft geworden ist, kein Wor~ mehr dartiber ver- ]ieren zu mtissen. Wir h•tten uns auch gewiss mi~ dieser realen, aussehliesslieh die Ausftihrung der Methode betreffenden Riehtig- stelhng begntigt, wenn der Autor nich~ auch in anderer Bezie- hung Anlass zu ernstliehen Recriminationen gegeben hatte. Er kritisirt namlich die A~'beit und beurtheilt deren Resultute, ohne die erste such nur gelesen zu haben. Dass dieser Vorwurf Herrn Dr. Schuster mit Recht h'ifft, geht schon darius hervor, class der Aut(~r p. 52 sagt, ,vo~l beiden Autoren Yajda and Paschkis wurde die Ludwig'sehe Nethode nnd demnach Zinkstaub zur Amatgamirung des zu suchenden Quecksitbers benfitz~", wahrend wir p. 93 unserer Sehrift ausdrticklich nnd wiederhol~ betonen, dass die ersteren 93 Palle nach der Sehneider'schen resp. nuch der yon Ludwig modifieirten Schneider'sehen Methode untersueht wur- den. Da nun diese letztere Methode auf der Yerwendung des elektri- schen Stromes, nieht abet des Zinkstaubes, zur Ausseheidung des ~) Usher den Einfluss des Quecksilbers anf den Syphilisprocess v. Dr. L. v. Vsjd~ u. Dr. H. Paschkis. Wien, Br~uraiiller 1S80. Vierte~jshsesschrift f. DermatoL s. Syph. 1882. ~0

Zur Abwehr gegen den Aufsatz von Dr. Schuster: „Ueber die Ausscheidung des Quecksilbers während und nach Quecksilberkuren“

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Abwehr gegen den Aufsatz von Dr. Schuster: „Ueber die Ausscheidung des Quecksilbers während und nach Quecksilberkuren“

Zur Abwehr gegen den Aufsatz von Dr, Schuster: ,Ueber die Ausscheidung des Quecksilbers wghrend

und ns ch Quecksilberkuren" roll

Dr. L. v. Vajda und Dr. H. Paschkis.

In der im letzten Hefte dieses Archivs ersehienenen Arbeit ,,tiber die Ausseheidung des Quecksitbers vet und nach Queek- silberkuren" hat Herr Dr. Schus te r die Ergebnisse unserer Queck- silberuntersuchungen, we]che wir in der Schrift ,,fiber den Einfiuss des Quecksilbers e t c . . , l),, niedergelegt hatten, theilweise ange- zweifelt, theilweise als irrthfimlich bezeichnet. Er grtiudet seine Zweifel einerseits auf die Unverl~sslichkeit einer der angewandten Methoden, anderersei~s auf yon ihm selbst erreichte Resultaf~e.

Was die Unverl~ssliehkeit der 5![ethode betrifft, so ghuben wir nach der Erwiderung, welche dem Autor yon seiteu I)rof. Ludwig ' s zu Theft geworden ist, kein Wor~ mehr dartiber ver- ]ieren zu mtissen. Wir h•tten uns auch gewiss mi~ dieser realen, aussehliesslieh die Ausftihrung der Methode betreffenden Riehtig- stelhng begntigt, wenn der Autor nich~ auch in anderer Bezie- hung Anlass zu ernstliehen Recriminationen gegeben hatte. Er kritisirt namlich die A~'beit und beurtheilt deren Resultute, ohne die erste such nur gelesen zu haben. Dass dieser Vorwurf Herrn Dr. Schus t e r mit Recht h'ifft, geht schon darius hervor, class der Aut(~r p. 52 sagt, ,vo~l beiden Autoren Yajda and Paschk i s wurde die Ludwig'sehe Nethode nnd demnach Zinkstaub zur Amatgamirung des zu suchenden Quecksitbers benfitz~", wahrend wir p. 93 unserer Sehrift ausdrticklich nnd wiederhol~ betonen, dass die ersteren 93 Palle nach der Sehneider'schen resp. nuch der yon Ludwig modifieirten Schneider'sehen Methode untersueht wur- den. Da nun diese letztere Methode auf der Yerwendung des elektri- schen Stromes, nieht abet des Zinkstaubes, zur Ausseheidung des

~) Usher den Einfluss des Quecksilbers anf den Syphilisprocess v. Dr. L. v. Vsjd~ u. Dr. H. Paschkis. Wien, Br~uraiiller 1S80.

Vierte~jshsesschrift f. DermatoL s. Syph. 1882. ~ 0

Page 2: Zur Abwehr gegen den Aufsatz von Dr. Schuster: „Ueber die Ausscheidung des Quecksilbers während und nach Quecksilberkuren“

306 T s j d a m~d P a s c h k i s. Usher die Ausscbeidu~g des Qt~ccksilbers.

Quoeksilbers beruht, so erseheinen nicht nnr der obige Aussprueh des Autors, sondorn alle weiteren Schlussfolgerungen desselben aus der Luft gegriffen.

H~tte derselbe unsere Arbei~ gelesen, so mtisste er sich vor allem doch fragen, welcho t~alle e~gen~lieh nach der ihm uner- lasslich erscheinenden Ludwig'sehen Methode untersuchfi worden seien. Dann h~tte Dr. Schus te r sehon aus dot Betraehtung der e r s ten 93 Falle ersehen kSnnen, dass auch deft, we der elek- trische Strom s~att des verdachtigen Zinkstaubes die Abscheidung des Quecksilbers besorgte, eine nachtragliche Ausscheidung bis 4 ~fonate und dartiber nach der Eiaverleibung des Quecksilbers constatirt werden konnte (solche Falle sind 3, 6, 17, 20, 107, 109).

Ohne uns auf wei~ere Details hier einlassen zu wollen, habeu wir r%ksichUieh der weiteren Einwendungon des Autors nut FoI- gendes zu bemerken: Es war uns sohr wohl bekannt, dass das Queeksilber auch auf anderen Wegen, als durch den Harn aus dem K~rper zur Ausscheidung gelange und wir hs.ben dieser Anschauung an vielen Stellen nnserer cifirten Abhandhmg de-at= lichen Ausdruek gegeben.

Aus diesem Grunde glanbten wir you tier Untersuchung dot Faces absehen zu k6nnen um so mehr, als wir ja in dem Auf- treten des Quecksilbers im Harn ein gentigendes Kriterium f~r dessen Ausseheidung oder Remanenz vor uns hatten.

Wenn Herr Dr. Schus te r welters behanptet, dass er nach 6 ~ionaten kein Quecksilber im Harn und den Faces gefunden habe, so mug dies fi~r seine wenigen (6) Fitlle seine Richtigkeit haben, wenn er abet den Auspruch wagt: ,,Eine jahrelange Remanenz des Quecksilbers im Organismus ist demnach unwahrseheinlich", go geben wir ibm zu bedenken, dasses durchaus nicht angeht, auc.h nur gegen einen einzigen positiven Fall selbst tausende yon nega- Liven ins ~'eld zu f'~hren.

Zum Sclflusse wollen wit beziiglieh tier Ludwig'schen A'Ie- rhode, deren Anwendung wit die Resultate unserer Arbeiten zum grossenTheile zu danken haben, Herrn Dr. Schus ter nur fragen, wie er, da immer derselbe Zinkstaub bei den iibrigen 103 Fallen in Verwendung gekommen ist, die h~ufigen negativen Resultate zu erklgren in der Lage ist.