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Tabelle 1 22 - I\ 40gBelastg 22- Falten vor Behandlung Praparat Auge Stirn Mund Flache Hohe Flache Hohe Flache Hohe 409 Belastg Falten nach Behandlung Auge Stirn Mund Flache Hohe Flache Hohe Flache Hohe _ ~ _ - H 1 3.00 0.42 0.84 0.58 1.31 0.34 H2 2.71 1.20 0.98 0.48 9.90 1.6 03 5.22 1.0 1.54 0.96 6.78 2.1 04 2.10 0.74 2.68 1.40 7.21 2.8 P5 4.25 0.95 1.91 0.27 2.30 0.42 PG 6.12 1.35 3.39 0.62 3.27 0.65 H = hormonhaltig 0 = organextrakthaltig P = Placebo 2.76 0.43 0.79 0.52 1.30 0.32 2.7 1.21 0.99 0.47 9.00 1.42 3.39 0.8 1.60 0.91 3.31 1.4 2.62 0.5 2.60 1.30 7.00 2.53 4.10 0.94 1.96 0.26 2.33 0.42 6.20 1.40 3.68 0.59 3.20 0.65 (Abb. 4), dai3 Hohe und Ausdehnung der Falten durch- aus nicht konstant bleiben, sondern vielmehr einem standigen Wechsel unterliegen, der von mannigfaltigen Faktoren (Schlafdauer, Arbeitszeit, SOn~enbeStrahlung usw.) abzuhangen scheint. Die Feststellung einer Falten- vergrol3erung konnte bei unseren Versuchspersonen zu- meist dann getroffen werden, wenn die Behandlung kurz- fristig unterbrocben wurde und in diesen Zeitpunkt die Vergleichsmessung fiel. verantwortlich gemacht werden. Dai3 die verwandten Kosmetika selbst keine falten- beseitigende Wirkung besitZen, haben wir durch unsere vergleichenden Untersuchungen deutlich gemacht. Die Tatsache aber, daa es zu einer passageren Faitenvermin- derung kommen kann, ist nicht geklart, wenngleich es scheint, als miii3te hierfiir in groi3em Mai3e das mecha- nische Moment - das Einmassieren der Produkte - Zur Frage der Faltenbeseitigung alternder Haut * Von Dr. H. Tronnier Wiss. Abteilung der Fa. Dr. K. Thomae GmbH., Biberach a. d. Riss Erganzend zu den Ausfiihrungen von Herrn Dr. med. G. Weber sol1 auf einige Punkte, insbesondere auf das Problem der Objektivierung von sog. ,,Verjiingungs- wirkungen" an der menschlichen Haut eingegangen werden. Das zusammen mit Wagener publizierte Verfahren der Messung der Frequenzleitfahigkeit der Haut ge- stattet zwar, gewisse Veranderungen der Haut durch Messung ihrer Resonanzfrequenz zu erfassen, aber es wurde bereits an- laalich des dies- jahrigen Kongresses der Deutschen Ge- sellschaft fiir Asthe- tische Medizin in Bochum darauf hin- gewiesen, dai3 die- ses Verfahren auch nur eine Hilfsme- thode darstellt und keine direkte Mes- sung z. B. der Faltentiefe erlaubt. Abb. 1 stellt das jetzt von uns ver- wendete Frequenz- leitfahigkeitsgerat dar, Abb. 2 die mit diesem Gerat auf- Abb. 1. Gerat zur Messung der genommenen K ~ ~ - Frequenzleitfahigkeit ven. Wahrend auf '* Diskussionsbemerkung zum Vortrag von Priv.-Doz. Dr. med. G. Weber, gehalten auf der DGF-Vortragstagung in Koln am 30. Oktober 1958. H. Tronnier u. H. H. Wagener, Dermatologica 104, 135 [1952]. Parfiimerie und Kosmetik 39, 57, 507 [1958]. FETTE . SEIFEN * ANSTRICHMITTEL 61 Jahrgang Nr. 1 19% der linken Seite des Bildes vor und nach der Behand- lung mit der Grundlage keine Veranderung der Reso- nanzfrequenz der Haut festzustellen ist, zeigt die rechte Seite eine Verminderung der Resonanzfrequenz der Haut nach der Behandlung mit entsprechenden in die Salbengrundlage eingearbeiteten Wirkstoffen. Wie in dem erwahnten Vortrag, der die verschiedenen direkten und indirekten Methoden zur Objektivierung eines faltenbeseitigenden Effektes kosmetischer Zuberei- tungen zum Thema hatte, betont worden war, sind alle optischen Verfahren zur Messung der Hautfalten und ihrer Hnderung deshalb nicht brauchbar, weil es in der Praxis unmoglich ist, Beleuchtung, fotografisches Gerat und Haut immer wieder in die gleichen Winkel zuein- ander zu bringen. Alle anderen vorgeschlagenen Ver-

Zur Frage der Faltenbeseitigung alternder Haut

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Page 1: Zur Frage der Faltenbeseitigung alternder Haut

Tabelle 1

22 - I\ 40gBelastg 22-

Falten vor Behandlung Praparat Auge Stirn Mund

Flache Hohe Flache Hohe Flache Hohe

409 Belastg

Falten nach Behandlung Auge Stirn Mund

Flache Hohe Flache Hohe Flache Hohe

_ ~ _ -

H 1 3.00 0.42 0.84 0.58 1.31 0.34 H2 2.71 1.20 0.98 0.48 9.90 1.6 0 3 5.22 1.0 1.54 0.96 6.78 2.1 0 4 2.10 0.74 2.68 1.40 7.21 2.8 P5 4.25 0.95 1.91 0.27 2.30 0.42 PG 6.12 1.35 3.39 0.62 3.27 0.65

H = hormonhaltig 0 = organextrakthaltig P = Placebo

2.76 0.43 0.79 0.52 1.30 0.32 2.7 1.21 0.99 0.47 9.00 1.42 3.39 0.8 1.60 0.91 3.31 1.4 2.62 0.5 2.60 1.30 7.00 2.53 4.10 0.94 1.96 0.26 2.33 0.42 6.20 1.40 3.68 0.59 3.20 0.65

(Abb. 4), dai3 Hohe und Ausdehnung der Falten durch- aus nicht konstant bleiben, sondern vielmehr einem standigen Wechsel unterliegen, der von mannigfaltigen Faktoren (Schlafdauer, Arbeitszeit, SOn~enbeStrahlung usw.) abzuhangen scheint. Die Feststellung einer Falten- vergrol3erung konnte bei unseren Versuchspersonen zu- meist dann getroffen werden, wenn die Behandlung kurz- fristig unterbrocben wurde und in diesen Zeitpunkt die Vergleichsmessung fiel. verantwortlich gemacht werden.

Dai3 die verwandten Kosmetika selbst keine falten- beseitigende Wirkung besitZen, haben wir durch unsere vergleichenden Untersuchungen deutlich gemacht. Die Tatsache aber, daa es zu einer passageren Faitenvermin- derung kommen kann, ist nicht geklart, wenngleich es scheint, als miii3te hierfiir in groi3em Mai3e das mecha- nische Moment - das Einmassieren der Produkte -

Zur Frage der Faltenbeseitigung alternder Haut * V o n Dr. H . T r o n n i e r

W i s s . Abteilung der Fa. Dr. K. Thomae GmbH., Biberach a. d . Riss

Erganzend zu den Ausfiihrungen von Herrn Dr. med. G. Weber sol1 auf einige Punkte, insbesondere auf das Problem der Objektivierung von sog. ,,Verjiingungs- wirkungen" an der menschlichen Haut eingegangen werden.

Das zusammen mit Wagener publizierte Verfahren der Messung der Frequenzleitfahigkeit der Haut ge- stattet zwar, gewisse Veranderungen der Haut durch Messung ihrer Resonanzfrequenz zu erfassen, aber es

wurde bereits an- laalich des dies- jahrigen Kongresses der Deutschen Ge- sellschaft fiir Asthe- tische Medizin in Bochum darauf hin- gewiesen, dai3 die- ses Verfahren auch nur eine Hilfsme- thode darstellt und keine direkte Mes- sung z. B. der Faltentiefe erlaubt. Abb. 1 stellt das jetzt von uns ver- wendete Frequenz- leitfahigkeitsgerat

dar, Abb. 2 die mit diesem Gerat auf-

Abb. 1. Gerat zur Messung der genommenen K ~ ~ - Frequenzleitfahigkeit ven. Wahrend auf

'* Diskussionsbemerkung zum Vortrag von Priv.-Doz. Dr. med. G. Weber, gehalten auf der DGF-Vortragstagung in Koln am 30. Oktober 1958. H. Tronnier u. H. H. Wagener, Dermatologica 104, 135 [1952]. Parfiimerie und Kosmetik 39, 57, 507 [1958].

F E T T E . S E I F E N * A N S T R I C H M I T T E L 61 Jah rgang Nr. 1 19%

der linken Seite des Bildes vor und nach der Behand- lung mit der Grundlage keine Veranderung der Reso- nanzfrequenz der Haut festzustellen ist, zeigt die rechte Seite eine Verminderung der Resonanzfrequenz der Haut nach der Behandlung mit entsprechenden in die Salbengrundlage eingearbeiteten Wirkstoffen.

Wie in dem erwahnten Vortrag, der die verschiedenen direkten und indirekten Methoden zur Objektivierung eines faltenbeseitigenden Effektes kosmetischer Zuberei- tungen zum Thema hatte, betont worden war, sind alle optischen Verfahren zur Messung der Hautfalten und ihrer Hnderung deshalb nicht brauchbar, weil es in der Praxis unmoglich ist, Beleuchtung, fotografisches Gerat und Haut immer wieder in die gleichen Winkel zuein- ander zu bringen. Alle anderen vorgeschlagenen Ver-

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Abb. 3. Gerat zur Messung und Registrierung von Falten

Abb. 4. Reliefkurve der Haut

fahren bedingen je- do& immer einen Kontakt mit der Haut und damit auch eine geringe Verformung der Hautoberflache. Dies ist auch der Nach- teil des von uns angegebenen Ver- fahrens zur direk- ten Messung und Registrierung der Falten. Hierbei wird namlich ein Stift mit einem ganz ge- ringen Auflage- gewicht iiber die Haut gefiihrt, wo- bei deren OberflZ- chen-Relief geschrie- ben wird.

Das Auflagegewicht des Stiftes auf die Haut betragt ca. 0.1 g und das des gesamten MeBkopfes etwa 5 g bei einer Auflageflache von 2 cm2. Mit Hilfe dieser Methode war es moglich, verschiedene Praparate und deren Grundlagen zu priifen und tatsachlich eine Wirkung bestimmter Stoffe zu ermitteln. Vorher durchgefiihrte Untersuchungen mit einer Reihe von verschiedenen Me- thoden, insbesondere auch unter Verwendung verschie- dener Abdruck-Massen hatten deshalb zu keinem brauch- baren Ergebnis gefiihrt, weil sich keine reproduzier- baren Werte erzielen liei3en. Hierbei war festgestellt worden, dai3 zu feste Abdruck-Massen, die zwar keine langen Trocknungszeiten mehr benotigten, nicht voll- standig in die Tiefen der Falten eindringen, wahrend zu fliissige Abdruck-Massen wahrend des Trocknens auf der Haut aui3er erheblichen subjektiven Beschwerden bis zu Verbrennungen, starkere Deformationen des Hautreliefs und eine deutliche Austrocknung der Haut zur Folge hatten. Aus diesem Grunde haben wir diese Verfahren verlassen, zumal uns die Irritation der Haut und die Veranderung ihrer Oberflache durch ein solches Abdruck- Verfahren ncch schwerwiegender und unkontrollierbarer zu sein schien als bei gleichmafliger, durch das Auflagegewicht Jo

definierter Abtastung mit dem Stift. Dai3 sich mit dem letzt- genannten Verfahren tatsachlich brauchbare f i Werte ergeben, ist Y

aus der nachfolgen- ' den Tab. 1 zu erse- hen, wo sich fur die GrundIage praktisch L c

keine Anderung der

nach der Behandlung ergab. Der groi3te Wirkstoffzusatz dagegen 1ai3t eine erhebliche (A) bzw. angedeutete (B) Abnahme der Faltentiefe erkennen.

Abb. 5 .

(10 MO-Einheiten = 0.01 mm) vor und Akanthose-Test an Meerschweinchen

Erwahnenswert ist in diesem Zusammenhang weiter- hin no&, dai3 eine Akanthose3 allein, wie Abb. 5 zeigt, keinen faltenbeeinflussenden Eff ekt erkennen 115t.

In dieser Versuchsreihe war bewui3t eine Grundlage fiir die Wirkstoffe ausgewahlt worden, die eine starkere Akanthose an der Meerschweinchen-Haut auslost. Die mechanische Reizung allein erzeugt keine Akanthose (links), die Grundlage jedoch eine Zunahme der Epi- dermis-Dicke auf das Doppelte (Mitte), der Zusatz des Wirkstoffes verstarkt die Akanthose nicht (rechts).

Tabelle 1

Faltentieje vor und nach Behandlung rnit Gewebsextrakten

Behandlung Behandlung Diff erenz in p in p in p

Grundlage 49.8 50.4 + 0.6 Extrakt A 60.9 47.3 - 13.6 Extrakt B 45.3 41.8 - 3.5

vor der nach der

Bei dieser Grund- lage, wie aus der VO-

rigen Tab. 1 zu sehen ist, war jedoch trotz der akanthogenen Eigen- schaften keine Wir- kung auf die Falten- tiefe zu beobachten. Der Wirkstoff-Zusatz zu dieser Grundlage, der dann eine deut- liche Verringerung der Faltentiefe zur Folge hatte, bewirkte aber keine zusatzliche Akan- those. Als weitere Hilfs- methode erscheint uns dann noch die Elasti- zitatsmessung der Haut,

Abb. 6. modifiziert nach Schude, Gerat zur Elastizitatsmessung Kirk und Kvoyning 4,

Auf die Auswertung der Kurven (Abb. 7) sol1 hier nicht naher eingegangen werden, es sei nur auf den deutlichen Unterschied zwischen den mit Grundlage und den mit Wirkstoff en behandelten Hautpartien hingewie- sen. Das Prinzip der Methode besteht in einer Messung der Verformung der Haut durch Auflage eines Gewich- tes und deren Ausgleich nach Abnahme der Belastung.

Es mui3 jedoch nochmals betont werden, dai3 alle indi- rekten Verfahren nur Hilfsmethoden sein konnen, die aus den verschiedensten Griinden unzuverlassige Ergeb- nisse liefern. Auf diese Fehlermoglichkeiten bei Anwen- dung von solchen indirekten Methoden zur Bestimmung des faltenbeseitigenden Eff ektes irgendwelcher Mai3nah- men oder Wirkstoffe wurde ausfiihrlich vor einigen Ta- gen anlai3lich eines Symposions iiber Gewebsextrakte der SociBtB f ranpise de Comz~tologie hingewiesen.

geeignet.

3 H.-J. Heite, Dermatologische Wochenschrift 62, 1 [ 19581. E. Kirk u. S. A . Koorning, J. Gerontol. 4, 273 [1949]. H. Tronnier u. E. Allinger, Parfiimerie u. Kosmet. 40, 25 [ 19591.

F E T T E . S E I F E N . A N . 5 T R I C I - I M I T T E L b l J ah rynnq PJr 1 1959 38

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tischer Praparate heranzuziehen und gleichzeitig in- direkte Hilfsmethoden im Rahmen einer angestrebten Aufklarung des Wirkungsmechanismus solcher Praparate zusatzlich zur Anwendung zu bringen. Es ist hierbei jedoch wichtig, kritisch und methodisch sorgfaltig an diese Fragen heranzugehen, um wirklich reproduzierbare, vergleichbare und schliei3lich verwertbare Ergebnisse zu crhalten, wobei nicht zuletzt auch das Behandlungs- und MeBschema von Bedeutung sind. Uns hat sich hierfur das in Abb. 8 skizzierte Vorgehen deshalb besonders

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Abb. 8. Behandlungs- und MeGschema

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bewahrt, weil es ausreichende Kontrollen und MeSwerte unter weitgehendem Ausschlud der Schwankungen, die der Zyklus bedingen konnte, gewahrleistet. Gerade weil kosmetische Praparate, insbesondere solche rnit einem sog. ,,Verjiingungseffekt" auf die Haut heute noch recht unterschiedlich beurteilt werden, mussen solche metho- dischen Untersuchungen mit besonderer Sorgfalt und Kritik durchgefuhrt werden.

Abb. I . Messung der Verformung der Haut 0

Zur Frage der Faltenbeseitigung alternder Haut '' Von Dr. med. H . H . W a g e n e r , Basel

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Beziiglich der Interpretation der Frequenzleitfahig- keitsmessung erscheinen einige Erlauterungen erforder- lich.

Es ist ausgefiihrt worden, diese Methodik sei unge- eignet, eine hautverjungende oder faltenbeseitigende Wirkung nachzuweisen. Hierzu ist zu bemerken, dai3 weder von H . Tronnier noch von mir diese Methode jemals zur Messung von Falten angegeben worden ist. Die mit unserer Methodik nachweisbaren Eigenschaften der Haut sind im einzelnen nicht genau zu definieren, durften aber in Beziehung zu Flussigkeitsgehalt, Turgor und wahrscheinlich auch zu Elastizitat stehen. Das We- sentliche der Methodik mochte ich kurz zusammenfassen:

Von einem Frequenzgenerator werden sinusformige Schwingungen veranderlicher Frequenz auf ein elektro- magnetisches System gegeben, dessen schwingender Stift die Haut anregt. Ein ebensolches elektromagnetisches System nimmt in einem definierten Abstand die mecha- nischen Schwingungen von der Haut ab, wandelt sie wieder in elektrische um und leitet sie einem Verstarker zu, wo sie der Intensitat nach auf einem Instrument ab- gelesen werden konnen. Beide Stifte konnen mit unter- schiedlichem Auflagegewicht - wir wahlten meist 20 g bzw. 40 g - auf die Haut aufgesetzt werden.

Vergleicht man nun in groBeren Versuchsreihen die Frequenzleitfahigkeitskurven alterer und jiingerer Pa- tienten und tragt in einem Koordinatensystem auf der

* Diskussionsbemerkung zum Vortrag von Priv.-Doz. Dr. med. G. Weber, Mainz, anlai3lich der DGF-Tagung in Koln, Oktober 1958.

FETTE . S E I F E N . A N S T R I C f l M I T T E L fi; Jahrganq Nr 1 1950

- vor -- nach der Behandlung

, I 1 1 1 1 ,

Ordinate den Ausschlag des Anzeige-Instrumentes in Volt und auf der Abszisse die MeBfrequenz in Hertz auf, so ergibt sich, dai3 die Frequenzleitfahigkeitskurven der jungeren Patienten in ihrem Gipfel nach links, d. h. zu den niedrigen Frequenzen hin, verschoben sind. Eine Linksverschiebung haben wir - bei weiteren Unter- suchungen - u. a. auch in der Graviditat festgestellt, wahrend eine Rechtsverschiebung bei infiltrativen Pro- zessen, Lichenifikationen, bei der Sklerodermie und bei der Altersatrophie der Haut deutlich wird. Wir unter- suchen z. Z. die Frage, wieweit die Veranderungen der Frequenzleitfahigkeit mai3geblich durch den Wassergehalt der Haut bedingt sind.

In Reihenversuchen wurde ferner der EinfluB einer kosmetischen Creme auf die Frequenzleitfahigkeit ge- priift. Die Creme wurde drei Wochen lang an verschie- denen Korperstellen, so z. B. an der Stirn und am Unter- arm, eingerieben. Die korrespondierende Stelle der an- deren Korperhalfte wurde jeweils leer gemessen. Es ergab sich nun, dai3 nach einer etwa dreiwochigen An- wendung der Creme im behandelten Hautbereich eine deutliche Linksverschiebung der Frequenzleitfahigkeits- kurve nachzuweisen war, wobei auffalligerweise die jun- geren Versuchspersonen in starkerem MaBe reagierten als die alteren Menschen.

AbschlieBend kann gesagt werden, dai3 wir nach An- wendung eines Hautpflegemittels auf Basis einer 011 Wasser-Emulsion eine Verschiebung der Frequenzleit- fahigkeit in Richtung der fur eine jugendliche Haut typischen Verhaltnisse nachweisen konnten.

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