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45.Jg., Heft 16, 1967 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen 851 Zur Frage einer Wirkung yon Xylit auf die Insulinsekretion des Mensehen K. A. G~s~, H. F6~s~, H. PR6~S und H. M~N~ NIedizinische Poliklinik der Universit~t Miinchen (Direktor: Prof. Dr. W. SE~z) Eingegangen am 29. Juni 1967 0 und 5 rain und zwisehen 5 and 15 rain ist ebenfalts signifikant. Der Anstieg des Serumphosptmts zwisehen 15 und 60 rain sowie zwischen 15 and 120 rain l~t sieh absichern (p < 0,01). Die Seruminsulinwerte zeigten einen leichten Anstieg nach Beendigung der Xylitin/usion. Dieser Anstieg lie] sich jedoch statistisch nicht verifizieren. Die Schwankungen der Serum- insulinwerte lagen im gesamten Beobachtungszeitraum im Bereich der Fehlerbreite der Methodik. Wiederholt wards naehgewieserb dai~ auch andere Sub- stanzen als Glucose -- wie z.B. Gluc~gon [1] -- sine Insulin- aussehiittung aus dem Pankre~s bewirken k6rmen. Kiirzlich wurde yon j~p~nischen Autoren [2, 3] berichtet, d~l~ intrave- nSse Xylitinfusionen bei Hunden zu einem crheblichen Anstieg des immunologiseh bestimmten PIasmainsulins fiihrten. Xylit -- ein lfinfwertiger Zuckeralkohol -- ist yon Interesse in der Di/i, tetik, da er als Rohrzuckerersatz flit Diabetiker geeignet erscheint [4]. AuBerdem wird Xylit fiir Infusions- 16sungen verwendet; besondcrs bewahrt hat er sich als Zusatz zu Aminos~ureinfusionen. Die Untersuchungen der jap~nischen Autoren sollten ha Experiment am Menschen wiederholt werden. Zus~tzlich zum Seruminsulin wurden noch Serumphosphat, Glucose und die freien Fetts~uren bestimmt, um Anhaltspunkte ffir die Stoffweck~elwh'kung des Xylit zu gewinnen. Material und Methods Zelm fl'eiwillige gesunde Versuchspersonen (Du~chschnitts- alter 24 Jahre) wurden mit 0,8 g/kg KSrpergewicht Xylit belastet. Die 40%igen XylitlSsungen wurden innerhalb yon 15 nfin intr~venSs infundiert. Die Venenblutentn~hraen er- folgten vet Infusionsbeginn, unmittelb~r nach der In:fusion sowie 5, 15, 30, 60 sowie 120 rain naeh Ende der Infusion. Die Bestimmung des Xylit wards nach der Methods yon W~s~ and 1~o~o~ [5] durchgeffhrt, Glucose wurde enzy- matisch mit Glucoseoxydase-Peroxydase in der Modifikation nach Hvoo~ [6] n~chgewiesen. Die Analyse der fl'eien Fetts~uren erfolgte nach der Methods yon Dv~co~B:~ [7]; d~s Phospl~t wards nach B~ENB~V~ und C~ [8] und des Serurainsulinimmunologisehnach H~]~s und ICA~D~E[9] bestimmt (jeweils Drei~achwerte). Ergebnisss Die Blutgheosewerte steigen im AnschluB an die Xylitin- fusion kaum merklich an und sinAen nach 30 rain langsam ab. Der Ans~ieg um 5 rag-% nach 15 und 30 rain ist statistisch nicht signifikant, wi~hrend der Blutglucoscspieget 120 rain nach Beendigung der Xylitin~usion signifikant um 14 rag-% erniedrigt ist (t-Test innerhalb p < 0,01). Die freien Fet~s~uren fallen rasch auf 60% des Ausgangswertes ab. Die Differenz zwischen dem Ausgangswert und dem Weft nach 30 rain ist signifik~nt (t-Tes~ innerl~lb p<0,01). Der leiehte Ans~ieg der ~reien Fetts~nren zwischen 30 und 60 rain t~t~t sich st~ti- stisch nicht absichern. Des Serumphosphat reagiert eben~alls au~ die Xylitinfusion sehr rasch, die Phosphatwerte am Ends der Xylitinfusion sind bereits signifikant unter die Ausgangs- werte erniedrigt (p<0,01). Der weitere AbfalI zwischen Diskussion Der yon zwei japanischen Arbeitsgruppen mitgeteilte hohe Anstieg des Seruminsulins bei Itunden nach Xylitinfusion konnte am Menschen nicht bestEtigt werden. W~hrend die japanischen Autoren iibereir~timmend sine ErhShung des Seruminsulins um 150--200 [~E/ml nach 0,4 g Xylit pro kg K6rpergewicht festgestellt herren, lieI~ sich bei unseren Ver- snchen der Seruminsnlinspiegel durch eine Bel~stung mit der doppelten Menge nicht beeinflussen. Der geringe Anstieg zu Beginn des Bcobachtungszeitraums bei unseren Untersuchun- gen liegt im Bereich der Fehlerbreite, w~hrend demgegeniiber der Anstieg in den Tierversuchen zu allen Zeitpunkten signi- fikant war. Von Kvztr-rA u. Mitarb. [2] war der Seruminsulin- anstieg naeh Xylit mit dem Sernmins~flinanstieg nach Glucose- betastung mit der gleichen Menge Glucose vergtiehen worden. D~bei hatten die Autoren wesenttich hShere Werte nach Xylit als nach Glucose festgestellt. Die Differenzen zwischen beiden Belastungen waren signifikant. Die ~mtersehiedlichen Ergebnisse sind nicht zu erkl~en. Ob sic allein auf d~s untersehiedliche Untersuchungsgut zuriickgefiihrt werden kSnnen, bteibt abzuwarten, ist aber nach allen bisherigen Effah_rungen eher unwahrscheinlich. Schwer zu erkl~ren ist au]3erdem des unterschiedliehe Verhalten der Blutglucosewerte nach den Xylitinfusionen. W~hrend HI~ATA u. Mitarb. [3] einen signifikanten Blut- glucoseabfall dutch Xylitinfnsion erzeugen konnten, fanden KvzvY~ [2] sowie M~m¢~ u. !~itarb. [10] einen teichten, voriibergehenden Anstieg der BlutgIucosewerte. Diesen leich- ten Glucoseanstieg konnten wir in der vortiegenden Arbeit best~tigen. AuSerdem stellten wit einen signifikanten Blut- glucoseabfaU 2 Std nach Beendigtmg der Infusion lest. ¥~A~TA u. Mit~rb. [11] beobadh~eten sin leichtes Ab- sinken der freien Fetts~uren 90 rain nach Beendigung der Xylitinfusionen (30 g pro Person). Bei unseren Untersuchungen ergab sick sin wesentlich st~rkeres Absinken der ~reien ~ett- s~uren bereits kurz nach Beendigung der Xylitinfusion. Nach 30 rain betrug der Gehalt des Serums an /xeien Fetts~uren nur noeh 60% des Ausgangswertes. Ein ~hnliches Verhalten der ffeien Fetts~nren naeh Xylitinfusion wurde yon Mii~L~ u. Miturb. kiirzlich ~uch im Tierexperiment naehgewiesen [12]. Des Verhalten der flreien Fetts~uren kann mit der vorwiegen- den Verwertung des Xylits in der Leber erkl~rt werden. Durch die Ver~nderungen des Redoxpotenti~ls ist sine gesteigerte Glycerin- und ATP-Synthese zu erwarten [13]. Dadurch kSnnte sine beschleunigte Veresterung der freien Fetts~uren in der Leber stattfinden. Des Serumphosphat sinkt zu einem Minimum nach 15 rain ~b; bereits w~hrend der Infusion ~llt der Serumphosphat- spiegel ~b. Dieses Verhalten nach Xylitinfusionen ~hnelt dem Tabelle. Der Einflufl yon Xylitin]usionen (0,8 g/kg KSr2ergewicht) au/ Blutglucose, freie Fetts~uren, Serumlohoslohat and Serum- insuli~ bei zehn ]reiwilligen gesunden Versuchspersonen. Mittelwsrte t Standardabweichung x ~ -n- Xylit (mg- %) Glucose (rag- %) Freie Fett- s~uren (royal/l) Serumphos- phat (rag- %) Seruminsulin (~E/ml) Niiehtern 78 ! 0,41 ! 3,66 51 1 15 7,1 0,21 0,34 Infusions- ende Zeitpunk$ der Bestimmung 5 rain I 15 rain nach Infusionsende 167,4 ! 21,2 78 i 5,7 0,40! 0,16 2,86~ 0,54 54 i 14 0,36"~ 0,t6 2,50_-[: 0,79 63 i 18 130 rain 160 rain t120 rain 114,7 4- 18,4 83 1 7,6 0,32! 0,125 2,19t 0,87 48 i 11 75,7 ! 17,7 84 ± 15,8 0,23i 0,12 2,351 0,52 52 ± 9 36,3 ~: 17,3 76 ± 13,1 0,221 0,12 2,63i 0,41 52 ! 10 1t,8 :~ 7,7 64 ~ 6,3 0,23 :k 0,13 3,32 :]: 0,77 39 1 9 60*

Zur Frage einer Wirkung von Xylit auf die Insulinsekretion des Menschen

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Page 1: Zur Frage einer Wirkung von Xylit auf die Insulinsekretion des Menschen

45.Jg., Heft 16, 1967 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen 851

Zur Frage einer Wirkung yon Xylit auf die Insulinsekretion des Mensehen

K. A. G~s~, H. F 6 ~ s ~ , H. PR6~S und H. M ~ N ~ NIedizinische Poliklinik der Universit~t Miinchen

(Direktor: Prof. Dr. W. SE~z)

Eingegangen am 29. Juni 1967

0 und 5 rain und zwisehen 5 and 15 rain ist ebenfalts signifikant. Der Anstieg des Serumphosptmts zwisehen 15 und 60 rain sowie zwischen 15 and 120 rain l ~ t sieh absichern (p < 0,01). Die Seruminsulinwerte zeigten einen leichten Anstieg nach Beendigung der Xylitin/usion. Dieser Anstieg lie] sich jedoch statistisch nicht verifizieren. Die Schwankungen der Serum- insulinwerte lagen im gesamten Beobachtungszeitraum im Bereich der Fehlerbreite der Methodik.

Wiederholt wards naehgewieserb dai~ auch andere Sub- stanzen als Glucose - - wie z.B. Gluc~gon [1] - - sine Insulin- aussehiittung aus dem Pankre~s bewirken k6rmen. Kiirzlich wurde yon j~p~nischen Autoren [2, 3] berichtet, d~l~ intrave- nSse Xylitinfusionen bei Hunden zu einem crheblichen Anstieg des immunologiseh bestimmten PIasmainsulins fiihrten. Xylit - - ein lfinfwertiger Zuckeralkohol - - ist yon Interesse in der Di/i, tetik, da er als Rohrzuckerersatz flit Diabetiker geeignet erscheint [4]. AuBerdem wird Xylit fiir Infusions- 16sungen verwendet; besondcrs bewahrt hat er sich als Zusatz zu Aminos~ureinfusionen.

Die Untersuchungen der jap~nischen Autoren sollten ha Experiment am Menschen wiederholt werden. Zus~tzlich zum Seruminsulin wurden noch Serumphosphat, Glucose und die freien Fetts~uren bestimmt, um Anhaltspunkte ffir die Stoffweck~elwh'kung des Xylit zu gewinnen.

Material und Methods Zelm fl'eiwillige gesunde Versuchspersonen (Du~chschnitts-

alter 24 Jahre) wurden mit 0,8 g/kg KSrpergewicht Xylit belastet. Die 40%igen XylitlSsungen wurden innerhalb yon 15 nfin intr~venSs infundiert. Die Venenblutentn~hraen er- folgten vet Infusionsbeginn, unmittelb~r nach der In:fusion sowie 5, 15, 30, 60 sowie 120 rain naeh Ende der Infusion.

Die Bestimmung des Xylit wards nach der Methods yon W~s~ and 1 ~ o ~ o ~ [5] durchgeffhrt, Glucose wurde enzy- matisch mit Glucoseoxydase-Peroxydase in der Modifikation nach H v o o ~ [6] n~chgewiesen. Die Analyse der fl'eien Fetts~uren erfolgte nach der Methods yon Dv~co~B:~ [7]; d~s Phospl~t wards nach B~ENB~V~ und C ~ [8] und des Serurainsulin immunologiseh nach H~]~s und ICA~D~E [9] bestimmt (jeweils Drei~achwerte).

Ergebnisss Die Blutgheosewerte steigen im AnschluB an die Xylitin-

fusion kaum merklich an und sinAen nach 30 rain langsam ab. Der Ans~ieg um 5 rag-% nach 15 und 30 rain ist statistisch nicht signifikant, wi~hrend der Blutglucoscspieget 120 rain nach Beendigung der Xylitin~usion signifikant um 14 rag-% erniedrigt ist (t-Test innerhalb p < 0,01). Die freien Fet~s~uren fallen rasch auf 60% des Ausgangswertes ab. Die Differenz zwischen dem Ausgangswert und dem Weft nach 30 rain ist signifik~nt (t-Tes~ innerl~lb p<0,01). Der leiehte Ans~ieg der ~reien Fetts~nren zwischen 30 und 60 rain t~t~t sich st~ti- stisch nicht absichern. Des Serumphosphat reagiert eben~alls au~ die Xylitinfusion sehr rasch, die Phosphatwerte am Ends der Xylitinfusion sind bereits signifikant unter die Ausgangs- werte erniedrigt (p<0,01). Der weitere AbfalI zwischen

Diskussion Der yon zwei japanischen Arbeitsgruppen mitgeteilte hohe

Anstieg des Seruminsulins bei Itunden nach Xylitinfusion konnte am Menschen nicht bestEtigt werden. W~hrend die japanischen Autoren iibereir~timmend sine ErhShung des Seruminsulins um 150--200 [~E/ml nach 0,4 g Xylit pro kg K6rpergewicht festgestellt herren, lieI~ sich bei unseren Ver- snchen der Seruminsnlinspiegel durch eine Bel~stung mit der doppelten Menge nicht beeinflussen. Der geringe Anstieg zu Beginn des Bcobachtungszeitraums bei unseren Untersuchun- gen liegt im Bereich der Fehlerbreite, w~hrend demgegeniiber der Anstieg in den Tierversuchen zu allen Zeitpunkten signi- fikant war. Von Kvztr-rA u. Mitarb. [2] war der Seruminsulin- anstieg naeh Xylit mit dem Sernmins~flinanstieg nach Glucose- betastung mit der gleichen Menge Glucose vergtiehen worden. D~bei hatten die Autoren wesenttich hShere Werte nach Xylit als nach Glucose festgestellt. Die Differenzen zwischen beiden Belastungen waren signifikant.

Die ~mtersehiedlichen Ergebnisse sind nicht zu erkl~en. Ob sic allein auf d~s untersehiedliche Untersuchungsgut zuriickgefiihrt werden kSnnen, bteibt abzuwarten, ist aber nach allen bisherigen Effah_rungen eher unwahrscheinlich.

Schwer zu erkl~ren ist au]3erdem des unterschiedliehe Verhalten der Blutglucosewerte nach den Xylitinfusionen. W~hrend HI~ATA u. Mitarb. [3] einen signifikanten Blut- glucoseabfall dutch Xylitinfnsion erzeugen konnten, fanden KvzvY~ [2] sowie M ~ m ¢ ~ u. !~itarb. [10] einen teichten, voriibergehenden Anstieg der BlutgIucosewerte. Diesen leich- ten Glucoseanstieg konnten wir in der vortiegenden Arbeit best~tigen. AuSerdem stellten wit einen signifikanten Blut- glucoseabfaU 2 Std nach Beendigtmg der Infusion lest.

¥ ~ A ~ T A u. Mit~rb. [11] beobadh~eten sin leichtes Ab- sinken der freien Fetts~uren 90 rain nach Beendigung der Xylitinfusionen (30 g pro Person). Bei unseren Untersuchungen ergab sick sin wesentlich st~rkeres Absinken der ~reien ~ett- s~uren bereits kurz nach Beendigung der Xylitinfusion. Nach 30 rain betrug der Gehalt des Serums an /xeien Fetts~uren nur noeh 60% des Ausgangswertes. Ein ~hnliches Verhalten der ffeien Fetts~nren naeh Xylitinfusion wurde yon Mii~L~ u. Miturb. kiirzlich ~uch im Tierexperiment naehgewiesen [12]. Des Verhalten der flreien Fetts~uren kann mit der vorwiegen- den Verwertung des Xylits in der Leber erkl~rt werden. Durch die Ver~nderungen des Redoxpotenti~ls ist sine gesteigerte Glycerin- und ATP-Synthese zu erwarten [13]. Dadurch kSnnte sine beschleunigte Veresterung der freien Fetts~uren in der Leber stattfinden.

Des Serumphosphat sinkt zu einem Minimum nach 15 rain ~b; bereits w~hrend der Infusion ~l l t der Serumphosphat- spiegel ~b. Dieses Verhalten nach Xylitinfusionen ~hnelt dem

Tabelle. Der Einflufl yon Xylitin]usionen (0,8 g/kg KSr2ergewicht) au/ Blutglucose, freie Fetts~uren, Serumlohoslohat and Serum-

insuli~ bei zehn ]reiwilligen gesunden Versuchspersonen. Mittelwsrte t Standardabweichung x ~ -n-

Xylit (mg- %)

Glucose (rag- %)

Freie Fett- s~uren (royal/l) Serumphos- phat (rag- %) Seruminsulin (~E/ml)

Niiehtern

78 !

0,41 !

3,66

51 1 15

7,1

0,21

0,34

Infusions- ende

Zeitpunk$ der Bestimmung

5 rain I 15 rain

nach Infusionsende

167,4 ! 21,2

78 i 5,7

0 ,40 ! 0,16

2,86~ 0,54

54 i 14

0,36"~ 0,t6

2,50_-[: 0,79

63 i 18

130 rain 160 rain t120 rain

114,7 4- 18,4

83 1 7,6

0 ,32! 0,125

2 ,19 t 0,87

48 i 11

75,7 ! 17,7

84 ± 15,8

0 , 2 3 i 0,12

2,351 0,52

52 ± 9

36,3 ~: 17,3

76 ± 13,1

0,221 0,12

2 , 6 3 i 0,41

52 ! 10

1t,8 :~ 7,7

64 ~ 6,3

0,23 :k 0,13

3,32 :]: 0,77

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Page 2: Zur Frage einer Wirkung von Xylit auf die Insulinsekretion des Menschen

852 l~eue SpezlalitEten Klin. Wschr.

Verhalten des Serumphosphats naeh Fructoseinfnsion. Auch Fructose wird bevorzugt in tier Leber umgesetzt. Der Phos- phatabfall naeh Xylit ist insgesamt stiirker als nach ~'ruetose.

Zusammen/assung. Bei zehn freiwilligen Versuchspersonen wurde das Verhalten yon Seruminsulin, Glucose, freien Fett.- s~uren und Serumphosphat naeh Xylitinfusion mit 0,8 g/kg KSrpergewicht untersucht. Das leichte Ansteigen des Serum- insulins direkt naeh Beendigung der Infusion ist statistisch nicht abznsichern; der tierexperimentelt yon anderen Autoren erhobene Befund, dal~ Xylit die Insulinsekretion steigert, konnte demnaeh nicht best~tigt werden. Die Blutglucosewerte werden arrf~nglich kaum beeinfluf~t und liegen erst am Ende des Beobachtnngszeitraumes (120 rain naeh Beendigung tier Xylitinfusion) signifikant unterMlb der Werte vor Infusions- beginn. Serumphosphat und freie ~Fettsi~uren fallen nach Xylitinjektion rasch ab.

Summary. The behaviour of serum insulin, glucose, free fatty acids and phosphate was studied in ten volunteers after infusion of 0,8 g/kg body weight of xylitol. A slight increase in serum insulin immediately after termination of the infusion was not statistically significant. Therefore, the findings of other authors in animals, namely that xylitol elicits an increase in insulin secretion, were not confirmed. The blood glucose level was at first hardly influenced and onIy at the end of the observation period (120 rain after termination of the xylitol infusion) were the levels significantly lower than the original values. Serum phosphate and free fatty acids were considerably reduced after the xylitoI infusion.

Literatur. U ] KETTEtCEI¢, H., A. M. E~s~T~xu% and R. H. U . w ~ : Effect upon insulin secretion of physiologic doses of glucagon administered via the portal vein. Diabetes 16, 283 (1967). - - [2] Kuzvy~, T., Y. KA~qAZAW_a, and K. KOSAKA: .Plasma Insulin response to in~ravenously administered xylitoI

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t)riv.-Doz. Dr. H. M w ~ T Chefarzt dcr III . ivied. Abt., Stiidt. Krankenhaus 8000 Miinchen 23, KSlner Platz 1

N E U E S P E Z I A L I T A T E N Die Angaben fiber Zusammensetzung usw. entstammen Mitteilungen der l:fersteller oder der Faehliteratur. Nur solche 13r/iparate werden bier aufgefii~'t, deren Deklaration - - auch quanti tat iv - -ausre iehend erscheint. Zusammengestellt yon

M. KI~sE, Miinchen, und W. SC~ffSSLE~, Berlin

Ablaeton. I Circle enth~lt in 1 mI 61iger LSsung 5 mg Oestradiolbenzoat, 8 mg Oestradiolvalerat, 20 mg ~thinyl- nortestosteronaeetat and 180 mg TestosteronSnanthat (Ab- stifle.n). Itersteller: Sehering, 1 Berlin 65.

XthoxysMerol ,Kreussler". Die Injektionsl6sung enthi~lt 0,5, 1,0, 2,0 bzw. 3,0g Hydroxypolyi~thoxydodecan, 5 ml Alkohol absol., Aq. bides~, ad 100 ml (Varicen). Herstetler: Xreussler & Co., 6202 Wiesbaden-Biebrich, Postfach 9105.

Aludrox-Lae Tabletten. 1 Table~te enthi~lt 140 mg kolloida- les Alumininmhydroxid, 195 mg basisches Magnesinmearbonat, 140mg Magnesium~risilikat, 50 mg Wismutaluminat und 350 mg fettfreies Milchpulver (Gastritis, Uleus ventrieuli et duodeni), ttersteller: C. F. Asehe & Co., Hamburg-Altona 1, Fisehersallce 57--59.

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Ildamen-Digoxin. 1 Tablette enthi~lt 12 mg L-3-Methoxy- co - ( 1- hydroxy - 1 -phenyl -isopropyl- amino)-propiophenon - HCI und 0,25 bzw. 0,125 mg Digoxin (Kerzinsuffizienz). Hersteller: Chemiewerk Homburg, l~rankfurt a.M. 1, Posffach 3944.