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Referate der ffinften Friihjahrstagung 301 3. Auch in vitro (Methode nach Jv~OAs u. BALL) war die lipolytische ACTH-Wirkung am epididymalen Fettgewebe yon reserpiaisierten Tieren auver/~ndert. 4. Die lipolytische Wirkung des Noradrenalins laBt sieh besonders leicht dutch das fl-Sympathieolytieum Nethalide verhindern (W~sTE~- ~A~ U. STOCK). Um in vitro die lipolytisehe Wirkung yon Noradrenalhl (0,1#g/ml) um 500/0 zu hemmen (EDs0), wurde yon Netha]ide eine Konzentration yon 2.10-555 benStigt; erst 40fach hShere Konzen- tration (8 10 -4 M) hemmten die etwa gteichstarke Wirktmg von ACTI~ (4 mE/ml) um 50 ~ Auch diese Versuche sprechen gegen die Annahme, da~ die ACTH-Wirkung durch endogenes Noradrenalin vermittelt wird. 5. Vorbehandlung yon Ratten mit Trijodthyronin (7 3 mg/kg) po- tenzierte m vivo und iu vitro nieht nur die lipolytisehe Wirkung des Noradrenalins, sondern aueh diejenige des ACTI-I. Der Meehanismus dieser Wirkung wird diskutiert. Literatur EDMo~so~, J. H., and H. M. GOODMAn:Effect of reserpine on fatty acid mobili. zation. Proc. Soc. exp. Biol. (N. Y.) 110, 761 (1962). JVNGAS,R. L., and E. G. BALL: Studies on the metabolism of adipose tissue. XII. The effects of insulin and epinephrine on free fatty acids arid glycerol produclbion in the presence and absence of glucose. Biochemistry 2, 383 (1963). PAOLETT~, 1~., ~:~. L. SMITH,R. P. MAICKEL, and B. B. BRODIE: Identification and physiological role of norepinephrine in adipose tissue. Biochem. biophys. Res. Commun. 5, 424 (1961). RUD~AN, D. : The adipokinetie action of polypeptide and amine hormorms upon the adipose tissue of various animal species. J. Lipid Res. 4, 119 (1963). W~STE~MA~, E., u. K. STOCK: Untersuehungen fiber die Bedeutung des Sym- pathicus fiir die Mobilisierung ffeier Fetts~uren. Naunyn-Sehmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 245, 102 (1963). Prof. Dr. E ~ : WEST~RMANN, Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6 Frankfurt a. M., Ludwig Rehn-Str. 14 Zur stoffwechselsteigernden Wirkung yon Isoproterenol und Meta- proterenol und ihrer Beeinflussung durch Diehlorisoproterenol und Reser- pin. Yon O. STRUBI~LT (Erlangen) Der Einflul~ yon Isoproterenol, Metaproterenol und Diehloriso- proterenol auf Sauerstoffverbraueh, respiratorisehen Quotienten und Herzfrequenz wurde an narkotisierten Ratten vergleichend untersueht. Alle drei Substanzen bewirken eiae dosisabh/~ngige Steigerung des Sauerstoffverbrauchs, eine vorfibergehende ErhShung des respiratori- schen Quotienten sowie eine Steigerung der Herzfrequenz. In der St/~rke ihrer kalorigenen Wirkung verhalten sieh Isoproterenol, Metaproterenol und Dichlorisoproterenol wie 20:3:1. Die kalorigene Wirkungsst/irke

Zur stoffwechselsteigernden Wirkung von Isoproterenol und Metaproterenol und ihrer Beeinflussung durch Dichlorisoproterenol und Reserpin

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Page 1: Zur stoffwechselsteigernden Wirkung von Isoproterenol und Metaproterenol und ihrer Beeinflussung durch Dichlorisoproterenol und Reserpin

Referate der ffinften Friihjahrstagung 301

3. Auch in vitro (Methode nach Jv~OAs u. BALL) war die lipolytische ACTH-Wirkung am epididymalen Fettgewebe yon reserpiaisierten Tieren auver/~ndert.

4. Die lipolytische Wirkung des Noradrenalins laBt sieh besonders leicht dutch das fl-Sympathieolytieum Nethalide verhindern (W~sTE~- ~ A ~ U. STOCK). Um in vitro die lipolytisehe Wirkung yon Noradrenalhl (0,1#g/ml) um 500/0 zu hemmen (EDs0), wurde yon Netha]ide eine Konzentrat ion yon 2 .10 -555 benStigt; erst 40fach hShere Konzen- t ra t ion (8 �9 10 -4 M) hemmten die etwa gteichstarke Wirktmg von ACTI~ (4 mE/ml) um 50 ~ Auch diese Versuche sprechen gegen die Annahme, da~ die ACTH-Wirkung durch endogenes Noradrenalin vermittel t wird.

5. Vorbehandlung yon Rat ten mit Trijodthyronin (7 �9 3 mg/kg) po- tenzierte m vivo und iu vitro nieht nur die lipolytisehe Wirkung des Noradrenalins, sondern aueh diejenige des ACTI-I. Der Meehanismus dieser Wirkung wird diskutiert.

Literatur EDMo~so~, J. H., and H. M. GOODMAn: Effect of reserpine on fatty acid mobili.

zation. Proc. Soc. exp. Biol. (N. Y.) 110, 761 (1962). JVNGAS, R. L., and E. G. BALL: Studies on the metabolism of adipose tissue. XII.

The effects of insulin and epinephrine on free fatty acids arid glycerol produclbion in the presence and absence of glucose. Biochemistry 2, 383 (1963).

PAOLETT~, 1~., ~:~. L. SMITH, R. P. MAICKEL, and B. B. BRODIE: Identification and physiological role of norepinephrine in adipose tissue. Biochem. biophys. Res. Commun. 5, 424 (1961).

RUD~AN, D. : The adipokinetie action of polypeptide and amine hormorms upon the adipose tissue of various animal species. J. Lipid Res. 4, 119 (1963).

W~STE~MA~, E., u. K. STOCK: Untersuehungen fiber die Bedeutung des Sym- pathicus fiir die Mobilisierung ffeier Fetts~uren. Naunyn-Sehmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 245, 102 (1963).

Prof. Dr. E ~ : WEST~RMANN, Pharmakologisches Institut der Universit~t, 6 Frankfurt a. M., Ludwig Rehn-Str. 14

Zur stoffwechselsteigernden Wirkung yon Isoproterenol und Meta- proterenol und ihrer Beeinflussung durch Diehlorisoproterenol und Reser- pin. Yon O. STRUBI~LT (Erlangen)

Der Einflul~ yon Isoproterenol, Metaproterenol und Diehloriso- proterenol auf Sauerstoffverbraueh, respiratorisehen Quotienten und Herzfrequenz wurde an narkotisierten Ra t ten vergleichend untersueht. Alle drei Substanzen bewirken eiae dosisabh/~ngige Steigerung des Sauerstoffverbrauchs, eine vorfibergehende ErhShung des respiratori- schen Quotienten sowie eine Steigerung der Herzfrequenz. In der St/~rke ihrer kalorigenen Wirkung verhalten sieh Isoproterenol, Metaproterenol und Dichlorisoproterenol wie 20:3:1. Die kalorigene Wirkungsst/irke

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302 Referate der fiinften Friihjahrstagung

yon Metaproterenol entspricht der des Adrenahn. Die positiv chronotrope Wirkung fiberdauerte in allen Versuehen die StoffweehseIsteigerung, so dab die gesteigerte tterztKtigkeit an der kalorigenen Wirkung nicht wesentlich beteiligt sein kann.

Wegen seiner starken kalorigenen Eigenwirkung konnte der Effekt des Dichlorisoproterenol auf die Stoffwechselwirkungen yon Isoproterenol und Metaproterenol nut irt der relativ geringen Dosis yon 0,5 mg/kg untersucht werden. In dieser Dosiernng hemmt Diehlorisoproterenol die taehykarde Wirkung yon Isoproterenol, w/~hrend es dessen stoffweehsel- steigernde Wirkung unbeei~flul~t l~Bt; es potenziert dagegen die tachy- karde und kalorigene Wirkung des Metaproterenol.

Eine Vorbehandlung mit 3 mg/kg Reserpin 1/~B~ die kalorigenen Wir- kungea von Isoproterenol und Metaproterenol unbeeinfluBt. Beide Sub- stanzen steigern also den Stoffweehsel unabh/hlgig vom Kateeholamin- gehalt des Organismus durch dlrekten Angriff am Receptor,

Dr. O. ST~V~L% Pharmakologisches Ins~itut der Universit~L 852 Erlangen, Universit~tsstr. 22

Abbau und Ausseheidung yon Tritium-markiertem Isoprenalin. Yon G. H]~l{TTI~G (Wien)

Nach i.v. Verabreiehung yon H3-Isoprenalin sehieden Ratten ca. 75 ~ der verabreiehten Radioaktivit/~t innert 24 Std im Itarn aus. Wurde bei narkotisierten Ratten ttarn und Galle gesammelt, konnten 92 ~ der verabrcichten Aktivits wiedergefunden werden; 38 ~ tier ausgesehie- denen Aktivit/~t wurden in der Galle und 62 ~ Harn gefunden. Naeh i.v. Gabe einer gle~chen Dosis Ha-Norepinephrin wurden 14 ~ der aus- gesehiedenen Aktivit~t in der Galle und 86 ~ im Harn gefunden, die total ausgesehiedene Aktivit~t$ betrug bier 68% der verabreiehten Dosis.

Wurde GaHe yon Ratten, welche ttS-Isoprenalin i.v. erhal~en hatten, in das Duodenum yon anderen Ratten eingebracht, sehieden diese Tiere steigende Mengen Radioaktivit~t fiber einen Zeitraum yon 10 Std in Galle und Ham aus.

Injiziertes Ha-Isoprenalin wird, wie andere CA, rasch O-methyliert. Die in 24 Std naeh einer HS-Isoprenalia-Injektion ira Ham ausgeschie- dene AktivitKt gliedert sich wie folgt auf: Freies HS-Isoprenalin 12,9%, Ha-Isoprenalin Glucuronid 22,90/0, freies 3-Methoxy-Ha-Isoprenalin 17,9 ~ nnd 3-Methoxy-HS-Isoprena]in Glueuronid 46,30/0 . Es konnten keine desaminierten Metabolite naehgewiesen werden. Die Galle enthielt ausschlieBlich 3-Methoxy-H3-Isoprenalin-Glueuronid.

Im Gegensatz zu den Befunden mit HS-~orepinephrin, wo nach der Injektion relativ groBe Mengen in Herz, Milz und Nebennieren gebunden