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Nr. 19. Chemische Revue uber die Fett- und Harz-Industrie. Seite 8. gefiirbten Fetten zu thun hat, oder, wo der Farbstoff hart- nackig festgehalten wird, und andere Bleichmethoden ver- sagen. Das Gewichtverhiiltnis des Ealiumbichromats zur Schwefelsaure is t durch deren Umsatzgleichung gegeben. 296 Theile Kaliumbichromat entsprechen 392 Theilen Schwefel- siiure von 66O BB. Die Ausfuhrung der Operation geschieht in der Weise, dass man das Oel vorher einer Reinigung von Waaser, Schmutz etc. durch Erwarmen und Absitzenlassen unterzieht. Das reine Fett wird dann in einer groaseren Holzbottich abgeschopft, der mit einem Riihrwerke versehen ist. Bei Oelen empfiehlt es sich, eine der Zimmertemperatur entsprechende Warme beizubehalten, bei Fetten, um 6-7O C. uber den Schmelzpunkt zu erwiirmen. Das Kaliumbichromat lost man in der 3-4fachen Menge heissen Wassers, die Schwefelsaure verdunnt man mit ca. 3 Theilen Wasser, ver- einigt die beiden Flussigkeiten unter Umruhren und setzt dieses Gemisch dem Fette zu. Man beginnt sofort, das Ruhr- werk in Bewegung zu setzen, oder, wenn solches nicht vor- handen ist, mit Krucken die Fettmasse tuchtig durchzuruhren. Das Thermometer zeigt nach 1-2 Minuten eine Temperatur- erhohung urn 8-loo C, die Masse wird nach und nach griinlich, schmutzig, trube und endlich blaulichgrun. Die Dauer der Operation wiihrt 10-16 Minuten. Nun la& man 6-8 Stunden in Ruhe stehen, damit sich die Bleichlauge (aus Chromalaun- losung bestehend) absetzen kann, zieht diese an einem, am Bottich angebrachten Hahn ab und wascht mit heissem Wasser zum Zwecke der vollstiindigen Entfernung von Chrom- salzen und eventuell vorhandener freier Schwefelsaure nach. Eigenthumlich ist die Thatsache, dass die Blsichmirkung eine bessere ist, wenn man an Stelle der Schwefelsaure die aquivalente Salzsaurenmenge rerwendet. Die Reaction verlauft dann wie folgt : K9Cr,07 + 14 HC1 = 2 KCl + Cr,C1, + 7 H,O + 6 CI und 6C1$3H2O=6HCI+30, welcher Saueratoff Lleichend wirkt. Es scheint, als ob dieser indirect durch Chlor erzeugte Saueratoff eine grossere Bleich- kraft besasse, als der direct freiwerdende, denn Kaliumbichro- mat und Schwefelsaure bleichen weniger als Kaliumbichromat und Salzsaure, obgleich in beiden Fallen die gleichen Nengen Sauerstoff frei werden. Zu beachten ist bei dem Bichromatverftthren vor allem dass die Temperatur nie eu Loch sei. \Vie bereits erwzhnt, sol1 sie bei Fetten %lo0 C. iiber dem Schmelzpunkte liegen, bei Oelen der Zimmertemperstur gleich sein. 1st die Tem- peratur hoher, so kann die Bleiohwirkung illusorisch werden, da dann trotz des besten Wasohens nie die nothwendige Emulsion eintritt, sondern die Bleichflussigkeit in Form kleiner Kugelchen im Oele herumsohwimmt. Sol1 aber eine Bleicbung erzielt werden, so mussen diese Kugelchen so klein sein, dass ein Bemerken mit freiem Auge.unmoglich ist, d h., es muss eine vollstandige Emulsion eintreten. Weiters ist darauf zu sehen, dass die Bichromatlasnng und die Siiure vor dem Zugiessen gemischt werden. Gibt man zuerst die Kaliumbichromatlosung zu und hierauf die Siinre, so braucht es oft Stunden, bevor eine Zersetzung des Salzes eintritt. Der Grund hiefur ist darin zu suchen, dass die Bichromatkfigelchen von Fett umhtillt werden nnd der Baure den Angriff verwehren. Das in letzterer Zeit an Stelle des Kaliumgalzes ver- wendete Natriumbichromat leistet genau dieselben Dienste wie ersteres, ist dabei aber betrischtlich billiger und lost sich ausserdem in Wasser leichter. Mit demBichromatverfahren konnen Palmole schlechtester Marke auf ein ,hellgelbK gebleicht werden. Die Menge des angewandten Bichromates richtet sich ganz nach der Farbe des zu Eleichenden Oeles und der vom Endproducte ge- wiinschten Nuance. Sie schwankt von 114-11~%. (Wird fortgesetzt.) Zur Untersuchung des Leuchterdoles, Von Dr. Richard Kissling. Da9 von der .Chemischen Revue Uber die Fett- und Harz-Industrie" [Jahrgang 1895 Nr. 18, p. 4) veraffentlichte Referat meiner den obigen Titel tragenden Arbeit') ist ron dem Referenten mit einer Anmerlrung versehen, die mich ZB folpender Erwideiung veranlasst : Ob das Schiller'eche, Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort" im vor- lieeenden Falle Anwendung Gnden kann, entzieht sich meiner Beurtheilung; jedenfalls maclite ich darauf hinweisen, daas ich mich erst nach vieljahriger umfasssnder Erfahrung auf dem Qebiete der Petroleumdestillation zur Con- struction des in Vorschlag gebrachten Apparates entachlossen habe, und dass ich ferner erst nach mehjiihriger praktischer Erprobung des letzteren zu seiner Empfehlong geschritten bio. Wan mich in erster Linie veraiilasst hat, fur die allgemeine Einfiih- rung des von mir construirten Apparates zu plnidiren, ist der Umstand, dass bei Anwendung meines Destil1a;ionsverfahrens der Nachweis kleinerer Ab- weichungen in der Zusammen9etzung der LeuchtSrdGle mit grasserer Sicher- lieit gelingt, ah bei Anwendung der Engler'schen Methode. Ane diesem und nnderen in der bez. Abhrrndlung erarterten GrUnden kommt mein Verfahren dem Ideal einer c o n v e n ti on e 11 en Priifungsmethode naher a18 das yon Engler empfohlene. Nun zu deli Einwanden des Referenten: Was zunachst der Satz be- deuten 8011, ,,eine genauj Dimensionirung des Apparates (sei) zwecklosY, ist unverstandlich, da es sich hier doch ausschliesslich um die Besprechung einer zur Empfeblung eines Untersuchungsverfahrens dienenden VerBffent- lichnng handelt. Ganz uubegreiflich ist aber die Behauptung des Ref., daa Engler'sche Verfnhren, liefere absolute, daa meinige nur ,,conventionelleu Re- snltate, letzteres mi deshalb fur die allgemeine Einfiihrnng ungeeignet. Ab- gesehen davon, da,w man logischer Weise wohl kaom von ,,conventionellen' nnd ,,ab901utenU Resnltaten sprechen kann, was in aller Welt hat denn im vorliegenden Falle die Verschiedenartiglceit der Deatillationsverfahren mit der Absolotheit der Ergebnisse zu schnfh? Engler sucht die Zerlegring des Kohlenwasserstoffgemisches, die ich in natiirlich w e i t v o 11 k o m m e n e r e r Weiae mit Hilfe des vierkugeligen Dephlegmatora erziele, durch die oftmalige Unterbrechung dor Destillation zu erreichen. Kine ,,sb s o l u te' Zerlegung des complicirten Kohlenwasserstoffgemisches, aus dem d:e LeuchterdSle be- stehen, kann bekauntlich nur durch Hnnderte von Destillationen in mit complicirten Dephlegmatoren versehenen Apparaten und durch Trennnngs- methoden rein chemiacher Art herbeigefuhrt werden. Beziiglieh der ,,rela- t i v enu Zerlegung leistet aber meine Methode erheblich mehr ale diejenige Engler's, wie die in meiner Abhandlung mitgetheilten vergleichenden Zahlen erkeunen lassen. Wenn scbliesslich der Ref. vorschlagt, bei Anwendung des Eng1er'- schen Verfahrens statt lOOcc nur 6Occ zu destilliren, so beweist er damit, dass er von den Anforderungen, welche heulzutage nn eine dersrtige Prii- fungsmethode gestellt werden, keine Ahnung besitzt Den von ihm angefiihrten Vortheil, daae man dann in ,,larigstens 30 Minuten fertig" sei, kSnnte er ja noch mehrfach dadnrch potenzieren, dass er nur 25 oder locc in Ar- beit nimmt und so die Destillation in 15 oder 6 Miauten zu Ende fUhrt. Entgegnung anf die vorstehende Abhandlnng. Auf die Ausfiihrungen, welche gegen meine Kritik in Nr. 18 der ,,Che- mischen Revue" gerichtet sind, zu erwidern, sei mir im Folgenden gestattet: Nachdem sich Herr Dr. Kiesling im Wesentlicben dagegen wendet, dass ich die Resultate der von ihm vorgeschlagenen Methode als ,,conventionell", die nach der Eagler'schen Methode erhaltenen als ,,ab.olute" bezeichne, so will ich gerne zugeben, dass die Ausdriicke nicht gut gewahlt sind; bessere vorruschlagen, bin ich jedoch nicht im Stande Das andert aber an cler Sachlage gar nichts. Habe ich den Ausdruck .absolnt" nicht vollig richtig gewahlt, so hat ihn llerr Dr. Kissling jedenfalls in einer ganz unzuliissigen Weise interpretirt. Oder denkt Herr Doctor Kiessling, dass ich erwarte, ein so complicirtes Gemenge wie Erdol konne durch irgend eine analytische Methode in absehbarer Zeit qua n t i t a ti v in seine Individuen zerlegt werden? Fiir so naiv diirfte er mich doch nicht halten! Ich spreche ihm also meinen tiefgefdhlten Dank fiir seine Belehrung fiber Trennung der Kohlenwasserstoffe nach .chemischer' (?) Art aus, finde jedoch, dass sic iiberfliiasig war. Nun will ich deutlicher sein! Die vou Dr. Kissling ausge- arbeiteta Methode liefert nur ,,conventionelleu, die von Engler vorgeschlagene I) Chem-Ztg. 1895

Zur Untersuchung des Leuchterdöles

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Page 1: Zur Untersuchung des Leuchterdöles

Nr. 19. Chemische Revue uber die Fett- und Harz-Industrie. Seite 8.

gefiirbten Fetten zu thun hat, oder, wo der Farbstoff hart- nackig festgehalten wird, und andere Bleichmethoden ver- sagen.

Das Gewichtverhiiltnis des Ealiumbichromats zur Schwefelsaure is t durch deren Umsatzgleichung gegeben. 296 Theile Kaliumbichromat entsprechen 392 Theilen Schwefel- siiure von 66O BB. Die Ausfuhrung der Operation geschieht in der Weise, dass man das Oel vorher einer Reinigung von Waaser, Schmutz etc. durch Erwarmen und Absitzenlassen unterzieht. Das reine Fett wird dann in einer groaseren Holzbottich abgeschopft, der mit einem Riihrwerke versehen ist. Bei Oelen empfiehlt es sich, eine der Zimmertemperatur entsprechende Warme beizubehalten, bei Fetten, um 6-7O C. uber den Schmelzpunkt zu erwiirmen. Das Kaliumbichromat lost man in der 3-4fachen Menge heissen Wassers, die Schwefelsaure verdunnt man mit ca. 3 Theilen Wasser, ver- einigt die beiden Flussigkeiten unter Umruhren und setzt dieses Gemisch dem Fette zu. Man beginnt sofort, das Ruhr- werk in Bewegung zu setzen, oder, wenn solches nicht vor- handen ist, mit Krucken die Fettmasse tuchtig durchzuruhren. Das Thermometer zeigt nach 1-2 Minuten eine Temperatur- erhohung urn 8-loo C, die Masse wird nach und nach griinlich, schmutzig, trube und endlich blaulichgrun. Die Dauer der Operation wiihrt 10-16 Minuten. Nun la& man 6-8 Stunden in Ruhe stehen, damit sich die Bleichlauge (aus Chromalaun- losung bestehend) absetzen kann, zieht diese an einem, am Bottich angebrachten Hahn ab und wascht mit heissem Wasser zum Zwecke der vollstiindigen Entfernung von Chrom- salzen und eventuell vorhandener freier Schwefelsaure nach.

Eigenthumlich ist die Thatsache, dass die Blsichmirkung eine bessere ist, wenn man an Stelle der Schwefelsaure die aquivalente Salzsaurenmenge rerwendet. Die Reaction verlauft dann wie folgt :

K9Cr,07 + 14 HC1 = 2 KCl + Cr,C1, + 7 H,O + 6 CI und

6 C 1 $ 3 H 2 O = 6 H C I + 3 0 ,

welcher Saueratoff Lleichend wirkt. Es scheint, als ob dieser indirect durch Chlor erzeugte Saueratoff eine grossere Bleich- kraft besasse, als der direct freiwerdende, denn Kaliumbichro- mat und Schwefelsaure bleichen weniger als Kaliumbichromat und Salzsaure, obgleich in beiden Fallen die gleichen Nengen Sauerstoff frei werden.

Zu beachten ist bei dem Bichromatverftthren vor allem dass die Temperatur nie eu Loch sei. \Vie bereits erwzhnt, sol1 sie bei Fetten %lo0 C. iiber dem Schmelzpunkte liegen, bei Oelen der Zimmertemperstur gleich sein. 1st die Tem- peratur hoher, so kann die Bleiohwirkung illusorisch werden, da dann trotz des besten Wasohens nie die nothwendige Emulsion eintritt, sondern die Bleichflussigkeit in Form kleiner Kugelchen im Oele herumsohwimmt. Sol1 aber eine Bleicbung erzielt werden, so mussen diese Kugelchen so klein sein, dass ein Bemerken mit freiem Auge.unmoglich ist, d h., es muss eine vollstandige Emulsion eintreten. Weiters ist darauf zu sehen, dass die Bichromatlasnng und die Siiure vor dem Zugiessen gemischt werden. Gibt man zuerst die Kaliumbichromatlosung zu und hierauf die Siinre, so braucht es oft Stunden, bevor eine Zersetzung des Salzes eintritt. Der Grund hiefur ist darin zu suchen, dass die Bichromatkfigelchen von Fett umhtillt werden nnd der Baure den Angriff verwehren.

Das in letzterer Zeit an Stelle des Kaliumgalzes ver- wendete N a t r i u m b i c h r o m a t leistet genau dieselben Dienste wie ersteres, ist dabei aber betrischtlich billiger und lost sich ausserdem in Wasser leichter.

Mit demBichromatverfahren konnen Palmole schlechtester Marke auf ein ,hellgelbK gebleicht werden. Die Menge des angewandten Bichromates richtet sich ganz nach der Farbe des zu Eleichenden Oeles und der vom Endproducte ge- wiinschten Nuance. Sie schwankt von 114-11~%.

(Wird fortgesetzt.)

Zur Untersuchung des Leuchterdoles, Von Dr. Richard Kissling.

Da9 von der .Chemischen Revue Uber die Fett- und Harz-Industrie" [Jahrgang 1895 Nr. 18, p. 4) veraffentlichte Referat meiner den obigen Titel tragenden Arbeit') ist ron dem Referenten mit einer Anmerlrung versehen, die mich ZB folpender Erwideiung veranlasst :

Ob das Schiller'eche, Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort" im vor- lieeenden Falle Anwendung Gnden kann, entzieht sich meiner Beurtheilung; jedenfalls maclite ich darauf hinweisen, daas ich mich erst nach vieljahriger umfasssnder Erfahrung auf dem Qebiete der Petroleumdestillation zur Con- struction des in Vorschlag gebrachten Apparates entachlossen habe, und dass ich ferner erst nach mehjiihriger praktischer Erprobung des letzteren zu seiner Empfehlong geschritten bio.

Wan mich in erster Linie veraiilasst hat, fur die allgemeine Einfiih- rung des von mir construirten Apparates zu plnidiren, ist der Umstand, dass bei Anwendung meines Destil1a;ionsverfahrens der Nachweis kleinerer Ab- weichungen in der Zusammen9etzung der LeuchtSrdGle mit grasserer Sicher- lieit gelingt, a h bei Anwendung der Engler'schen Methode. Ane diesem und nnderen in der bez. Abhrrndlung erarterten GrUnden kommt mein Verfahren dem Ideal einer c o n v e n t i o n e 11 e n Priifungsmethode naher a18 das yon Engler empfohlene.

Nun zu deli Einwanden des Referenten: Was zunachst der Satz be- deuten 8011, ,,eine genauj Dimensionirung des Apparates (sei) zwecklosY, ist unverstandlich, da es sich hier doch ausschliesslich um die Besprechung einer zur Empfeblung eines Untersuchungsverfahrens dienenden VerBffent- lichnng handelt. Ganz uubegreiflich ist aber die Behauptung des Ref., daa Engler'sche Verfnhren, liefere absolute, daa meinige nur ,,conventionelleu Re- snltate, letzteres m i deshalb fur die allgemeine Einfiihrnng ungeeignet. Ab- gesehen davon, da,w man logischer Weise wohl kaom von ,,conventionellen' nnd ,,ab901utenU Resnltaten sprechen kann, was in aller Welt hat denn im vorliegenden Falle die Verschiedenartiglceit der Deatillationsverfahren mit der Absolotheit der Ergebnisse zu s c h n f h ? Engler sucht die Zerlegring des Kohlenwasserstoffgemisches, die ich in natiirlich w e i t v o 11 k o m m e n e r e r Weiae mit Hilfe des vierkugeligen Dephlegmatora erziele, durch die oftmalige Unterbrechung dor Destillation zu erreichen. Kine ,,sb s o l u te ' Zerlegung des complicirten Kohlenwasserstoffgemisches, aus dem d:e LeuchterdSle be- stehen, kann bekauntlich nur durch Hnnderte von Destillationen in mit complicirten Dephlegmatoren versehenen Apparaten und durch Trennnngs- methoden rein chemiacher Art herbeigefuhrt werden. Beziiglieh der ,,rela- t i v e n u Zerlegung leistet aber meine Methode erheblich mehr ale diejenige Engler's, wie die in meiner Abhandlung mitgetheilten vergleichenden Zahlen erkeunen lassen.

Wenn scbliesslich der Ref. vorschlagt, bei Anwendung des Eng1er'- schen Verfahrens statt lOOcc nur 6Occ zu destilliren, so beweist er damit, dass er von den Anforderungen, welche heulzutage nn eine dersrtige Prii- fungsmethode gestellt werden, keine Ahnung besitzt Den von ihm angefiihrten Vortheil, daae man dann in , , l a r ig s t ens 30 M i n u t e n f e r t i g " sei, kSnnte er ja noch mehrfach dadnrch potenzieren, dass er nur 25 oder locc in Ar- beit nimmt und so die Destillation in 15 oder 6 Miauten zu Ende fUhrt.

Entgegnung anf die vorstehende Abhandlnng. Auf die Ausfiihrungen, welche gegen meine Kritik in Nr. 18 der ,,Che-

mischen Revue" gerichtet sind, zu erwidern, sei mir im Folgenden gestattet: Nachdem sich Herr Dr. Kiesling im Wesentlicben dagegen wendet, dass ich die Resultate der von ihm vorgeschlagenen Methode als ,,conventionell", die nach der Eagler'schen Methode erhaltenen als ,,ab.olute" bezeichne, so will ich gerne zugeben, dass die Ausdriicke nicht gut gewahlt sind; bessere vorruschlagen, bin ich jedoch nicht im Stande Das andert aber an cler Sachlage gar nichts. Habe ich den Ausdruck .absolnt" nicht vollig richtig gewahlt, so hat ihn llerr Dr. Kissling jedenfalls in einer ganz unzuliissigen Weise interpretirt. Oder denkt Herr Doctor Kiessling, dass ich erwarte, ein so complicirtes Gemenge wie Erdol konne durch irgend eine analytische Methode in absehbarer Zeit q u a n t i t a t i v in seine Individuen zerlegt werden? Fiir so naiv diirfte er mich doch nicht halten! Ich spreche ihm also meinen tiefgefdhlten Dank fiir seine Belehrung fiber Trennung der Kohlenwasserstoffe nach .chemischer' (?) Art aus, finde jedoch, dass sic iiberfliiasig war. Nun will ich deutlicher sein! Die vou Dr. Kissling ausge- arbeiteta Methode liefert nur ,,conventionelleu, die von Engler vorgeschlagene

I) Chem-Ztg. 1895