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GrundlagenwissenVerkehrsunfallprävention
(Wirkpotenzial, Wirkungsrichtung, Wirkungsvoraussetzungen, Wirkungssteigerung und Maßnahmenspektrum)
Polizeidirektor Ludwig Laub, HfPol
Grundlagenwissen
Verkehrsunfallpräventiondurch Information und Aufklärung
(Wirkpotenzial, Wirkmodell, Wirkungsvoraussetzungen, Wirkungssteigerung und Maßnahmenspektrum)
Polizeidirektor Ludwig Laub, HfPolBW
Öffent- lich- arbeitkeits-
2
L a g e b i l d - - - Z i e l v o r g a b e
Enforcement
Education
Engineering
Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei
Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
1. Wirkpotenzial
33Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
1. Wirkpotenzial
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BeispielGurtanlegequote
Gurtpflicht PKW
1.1.74 Ausrüstungspflicht für Neufahrzeuge vorne1.1.76Gurtanlegepflicht vorne 1.8.84Verwarnung bei Nichtangurten vorne1.7.86Verwarnung bei Nichtangurten hinten
„Die bisherige Entwicklung der Tragequote von Schutzhelmennach Einführung der Schutzhelmtragepflicht in § 21a Abs. 2 StVO hat die Auffassung bestätigt, dass durch Aufklärung und Appell an die Vernunft der Kraftradbenutzer allein keine nachhaltige Erhöhung der Schutzhelmtragequote erreicht werden kann.“
Amtl. Begr. zu § 21a StVO VkBl. Heft 14/1980 S. 520
„Die bisherige Entwicklung der Tragequote von Schutzhelmennach Einführung der Schutzhelmtragepflicht in § 21a Abs. 2 StVO hat die Auffassung bestätigt, dass durch Aufklärung und Appell an die Vernunft der Kraftradbenutzer allein keine nachhaltige Erhöhung der Schutzhelmtragequote erreicht werden kann.“
Amtl. Begr. zu § 21a StVO VkBl. Heft 14/1980 S. 520
4Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
1. Wirkpotenzial
I n f o r m a t i o n und A u f k l ä r u n g
Unfallrückgänge
Image-Gewinn
Keine Wirkung
Abschreckung
Einstellungsveränderung
Wissensvermittlung
Verhaltens-änderung
?
5Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung 5
2. Wirkmodell
VE RF
Lagebild
Präventions-thema
Zielgruppen-identifikation
Zielgruppen-zugang
- Unfalllage- Interventionen
- Forschung
77Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3. Wirkungsvoraussetzungen
Präventionsthema
Verkehrsunfallanalyse
Hauptunfall-/Haupttodesursache:• Geschwindigkeit• Gurt• Alkohol Drogen • Lkw-Unfälle
88Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3. Wirkungsvoraussetzungen
Zielgruppenidentifikation
• Beruf / Bildung• Freizeitverhalten• Soziale Schichtung• …
AlterVerkehrsbeteiligung
Gesamtmenge derUnfallbeteiligten
Zielgruppe
99Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3. Wirkungsvoraussetzungen
Wie? Wo? Wann?
Mittel und Methoden• Personale / mediale Ansprache• Verstoßbezogen / anlassunabhängig• Postdeliktisch / prädeliktisch• Spezialkräfte / jeder Polizist• Präventionsaktion / täglicher Dienst• Aktive / passive Einbindung
Wirkungsvoraussetzung• Interesse wecken (Türöffner/ eyecatcher…)• Klare Botschaften (KISS-Formel= keep it short and simple)• Orts,- Zeit-, Themen- und
Zielgruppenbezug• Glaubwürdigkeit
Zuhörer will zuhören
Zielgruppenzugang ?
1010Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3. Wirkungsvoraussetzungen
Interesse wecken
(Knall-Effekt)
Zielgruppenzugang ?
(Aha-Effekt)Einfache
Verhaltensregeln
1111Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3. Wirkungsvoraussetzungen
Konfrontierende Stilmittel
Form der Ansprache
Zusatznutzen
Kommunikationsgewohnheiten
Interesse wecken
TrauerBetroffenheit
Neugier
Vernunft
2. Grundlagenwissen Präventionsarbeit
Sorge
Angst
Werteappell
1212Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
Gelassen läuft´s
Verständliche Verhaltensregel
Interesse wecken
1313Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3. Wirkungsvoraussetzungen
Wirksamkeitssteigerung
Generell• Verbundstrategischer Ansatz• Integrativer Ansatz• Lebenslanges Lernen• Sehen ist besser als hören - selbst erleben ist besser als sehen
Speziell
Zielgruppenspezifische Forschungserkenntnisse
1414Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
4. Wirkungssteigerung
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Vorbildwirkung Polizei;Verstoßbezogene Aufklärung; Nachdenkzettel; …
RadfahrausbildungPuppenbühne Schulbesuche; ….
Verkehrsunterricht;Mahnschreiben, Gelbe Karte; ….
Crash Kurs, Schutzengel; YoungDrivers Xperience; .. ….
5. Maßnahmenspektrum
„ … sinnvoller und effizienter,
Verkehrsunfälle erst gar nicht entstehen
zu lassen, als deren Folgen
später mit großem Aufwand
beheben zu müssen.“
16Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
Leitlinien Polizeiliche Prävention in Baden-Württemberg
10.10.2008
17Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
18Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
19Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
20Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
21Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
3E
Konsequentes Einschreitenim täglichen Dienst
Unfallgeschehen
Ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e i t
Strategie und Taktikvarianten
„Ein substanzieller Sicherheitsnutzen könnte erreicht werden, wenn Straßennutzer die geltenden Verkehrsregeln beachteten.Das European Transport Safety Council schätzt dass ca. 50 % aller Unfällen dadurch verhindert werden könnten „Wiss.Beirat beim BMVBS, Empfehlungen zum VSP 2010, ZfV 4/2010, S. 171, (188)
3E
2323Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
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kann ich nicht beurteilen
nein
ja
7. Hat der Kontakt ihres Kindes im Rahmen der Verkehrserziehungsarbeit zu einem Abbau von Berührungsängsten und zu einem zwangloserem Umgang mit der Polizei geführt ?
2. Wirkungsrichtung
2424Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
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kann ich nicht beurteilen
nein
ja
7. Haben Sie den Eindruck, dass sich diese Verkehrserziehung positiv (im Sinne von bessere Beachtung der Verkehrs- und Verhaltensvorschriften) auf das Verkehrsverhalten ihres Kindes ausgewirkt hat?
2. Wirkungsrichtung
Wirkmodell
2525Thementag Verkehrsunfallprävention am 30.4.2013 an der HfPolBWTeilbeitrag: Grundlagenwissen Verkehrsunfallprävention durch Information und Aufklärung
„Reine Informations- und Sensibilisierungskampagnen haben bewiesen, dass siesehr wirksam sind, wenn sie begleitende Maßnahmen zum Gesetzesvollzug darstellen.Ebenso kann das Interesse an Fragen der Verkehrssicherheit geweckt und die Akzeptanzder Öffentlichkeit für Verkehrssicherheitsmaßnahmen verbessert werden.“ WHO World Report on Road Traffic Injury Prevention, 2004
„Verkehrssicherheitskampagnen, die nicht in ein umfassendes Verkehrsicherheitskonzept eingebunden sind, sind eher als „öffentlichkeitswirksames Instrument symbolischerVerkehrssicherheitspolitik zu sehen.“Thomas Weidmann, Bundesrechnungshof, zum Evaluationsergebnis der Aktion „Gelassen läuft ´s“
Plakate
§ 48 StVO VerkehrsunterrichtWer Verkehrsvorschriften nicht beachtet, ist auf Vorladung der Straßenverkehrs-behörde oder der von ihr beauftragten Beamten verpflichtet, an einem Unterricht
über das Verhalten im Straßenverkehr teilzunehmen
ETSC Mai 1999
Police enforcement strategies to reduce traffic casualties in Europe
Zi. 8:The role of police enforcement in road safety strategies
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Grundlagenwissen
Verkehrsunfallpräventiondurch Information und Aufklärung
(Wirkpotenzial, Wirkungsrichtung, Wirkungsvoraussetzungen, Wirkungssteigerung und Maßnahmenspektrum)
Polizeidirektor Ludwig Laub, HfPolBW