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IX. BE ILI E R I< U N G E N

&bar den vorgeblichen Magnetismus des Nickels, v o n

R I C H A R D C H E N E V I X , Efq., F. R. S., in London. *)

D i e Ejgenfchaften des Magnetismus und der PoIa- Titat, die man lange dem o f e n ausfchlie~slich eigen glaubte, {chienen, den Verfilchen neudrcr Naturfor- icher gernat, auch dem Nickel uad dern Kobnlt zu- zukomrnen. B e r g m a n n in feiner Abhanctlung fiber den Kickel .lohliekt Ieine IClage, dars es i l i m a ich t habe gelingen wollen, diefes Metall fo vcn d l e m Eilen zu befreien, dafs der Magnet es nicht m e h r zijge, mit der Frage, ob auch wohl Magne- tismus nicbt dern D;icl;ei io gut als Clem Eifen ur- Epriinglich eigen fey; untt ctiele Meinung hdben feit- dem die meiften NaitlI-forfcher als die wahre aufge- nommen. **) In Italien h a t man lelbft, wie man

*) Zufammengezo,oen aus N i c h 01 Co n 's . ~ o u r w . nf nnt. phiIo1; etc., Vol. 5 , p. 2 8 7 , N o v . 1g01. Die- Ter Aufatz ift.friiher gelchrieben, als der Brief in den Annnlcrz, X,. 500. Kobalt hatte c h en e v i x, wie er ausrlriiclrlich anfiihrt, nocli n ich t heban- delt, zweifdte aber nicht, dals er dur-ch dieIe1he Behandlungsart ganz reinen Kobalt erlialten wiir- de, den der Magnet nicht zoge. Vergl. Annalerz, X, 501. d. H.

.-) Vergl. Annalrn, IV, I 6. F o u x c r o y erklarte Iich indeSs hftirnmt gegen diefe Meinung, und he- bauptete, cs klinne lreine lo gar fchwierige A r k i t Seyn, reinen Nickel und Kobalt darzultellen, wie man nach Bergmann's Bemuhungen glauben follte. d. H.

t 37t I mi& verGchert, uGhrend der letztverflof'snen fiinf Jahre, Magnetoadeln ahs Nickel und Kobalt filr Schiffsbouffolen verfertigt, \veil fie weniger von d e r Loft, als die RIagnetnadeln aus Stahl, leiden; u n d die franzolirchen Cherniker Gnd , wie ich weils, der Meinung, dds folche Magnetnadeln tlaflelhe als die aus Stall1 leiiten. Ich wohnte im Somrner 179s in de r &ole des mines einigen Veriuchen bei, w o V a u - q u e l i n , urn zu zeigen, dais einige magnetifche Stiicke Kickel und ICobalt gznzlich rein von Eileen feyen, diefe in einer Saure auflorte, und Gallapfel- Tinctur , odcr liquides blaufaures Iiali hinzutro- pfe!te,obh dais die lnindelteFarl;enanderung durcli dide Keagentien, fur welche EiIen fo hcichft empfind- Iich ift, bewirkt wurde. Man fchlofs claraus, fie ieyen ganzlich rein von Eifen, und folglich fey Mag- netismus eine urfprllngliche Eigenlchaft auch des Ni- ckels und des Kobalts; ein Satz, von dem I U C ~ ich ieitdem vbllig iiberzeugt war , bis ich vor kurzem durch Zufall eioes andern belehrt wurde.

Ich wollte aus einer iauren Aufliilung eines un- reinen Nickeloxyds reinen IYicke&durch Ammoniak niederfchlagen, filtrirte iogleich nach dem ZuCetzes, und liefs dann ' die ammoniak'alifche Auflijfupg eini- g e T q e laog in einer wohl verfchlofsnen Plafche itehn. Sie behielt ihre Farbe unverandert; nur bib dete Gch ein iblaulicher Niederfchlag, den ich durch ein neues Filtriren ahfonderte, worauE ich die hell durchgegangne ammoniakalifche Auff6fung ab- damp&. Das il'ickeloxyd, welches niederfiel, lo wie das Amnioniak Gch verfliichtigte, wurde ge- wafchen, getrocknet, mit einem fchicklichen Flulfc i n einen hcffifchen Tiegel gethan, und diefer in ei- n e Efre gektzt, die einen fehr hohen Hitzegrad giebt. Das Refultat dieles Prozeffes war ein auf den Mag- neten vollig unwirkfamer Nickelkijaig, den man ei-

ner hIagnetnacle1, die a u f Rork i n F.C'af[er, oder auf C)uecklilher - fc l iwamm, rniiglichrt nahe bringen k o n n t e , ohne dafs e r die Kadel im tnindefteo 30-

zag. Auch zcigte ein wenig von diefem Nickel in einer Siiure aufgeldIt, keirie Spur yon EiTen.

~ 3 s Cpecilifctie Gewicht rlielw ganz reinen Ni- ckels, (lurch eine lehr empfintlliche Wage hehimlnt, belrug bei Go'' Falw. 7,380G. G I I y t o i i beftiinm- t e das ipecifiklie Gewiclit dieres hletolles auf 7,807, u n d t i e r g i n a n n gar a u f :I; ein Beweis, bars es durch UeitniCchung von Eii'en dichter wird. Den Schm el zsra t l cleffeel brn k o I I 11 re i ch i rJ Errna ngeJ u n g eines Pyrorueters nicht beftiinmen. An Uehnbar- kei t tibertrifft e r den Zink. Er ift r o n betrichtli- cher Hhrte und von kijrnigeni r i t r t l unebnem Bruche. Von Farbe if t er fehr t)leicki ro th , wie eiriige Ver- fe tzungen von Silber u n t l Kripfer. Prof. I' i c t e t hat einige Stuckchen dieles Nickels m i t nach .Paris genotncneri, urn d i e fi,anzij(iCchen Chemiker von cfeiii Irrlhittiie zu G;,c!rKiihren, vvorin lie bis jelzt wegen ties hlagnetisiirtrs Nickels ftanden.

Ich folgere a u s allern cliefen, dafs tler h13gnetis- mus ein weit empiiuLIlicheres hlittel i l t , die Gegen- w a r t einer geririgeri h l m g a regulinil'chen Eifeens zu entcleckeii, als das blaufaureKali, urn in einer fau- ren Auf l i j iung das D a f q n v o n Eifenoxytl anzuzei- gen. Uiegeringlte Alenge rnetallilcheir Eifeiis a n tfer Oberfliche eines liiirpei-s wirkt a u f den Nagneten, ungehindert von der u!irigen jXlLtfft?, inl-lefs dlele bei chemilcl~e~i Wirkungen alterdings entgegen wirkt, SU erhalt ein Stack ICupfrr: das a u f ejnem Atnbofe gehLminert wird, ma~ichniahl das Vermijgen, anf die hlagnetnadel zu wirken, obgleich das EiTen, das an der OherAHche delfelben l i tz t , wohl kaum ein 3lilliontel dkr gaazen MefCe betrHgt, und fchwer-

c 373 3 Iich durch chemilche Reagentien zu entclecken feyn mocbte. *)

Bei dieler Behandlung des Nirkeloxyds durrh Amrnoniak, find, fo vie1 ich bemerkt habe, welter keine VorGchtsregela , als fo l~enc le l1;j!ljig: I , 13.1 alle Eifenoxytfe, t l as rothe aileiii ;iLSgPnommen, 111

Arnmoniak mehr oder niinder auflc,slich fid, !o rnufs alles Eifen durch Einwirkung tler SalpeterG it- re zu dem Maximum van Oxydation gehracht wer- den , bevor man die k'illung unil WiederauflBliing durch Rtnmoniak vornirnint. 2. Uas Arnmofiialc mnrs vollkommen kaiiItikh leeyn j denn kohlcnlau- red lijlt das rothe Eifenoxyd auf. 3. Karin man vor tlein Abrlampfea erft etwas Nickel Gch niederfchla- grn Idfen, den man clurchs F'jltriren lcheidet, tla- mit, wiire ja noch Eifen dabei , fich dieles niit ab- fcheide.

X. E r k l i i r u n g D E S O R M E ' S U N D C L E H E N I ' S g e g e n d e n AuJfatz d e r AmfLerdnmer C h e -

rnikdr i i ber d a s v o r g e b l i c h e k o h l i g - Jtzure Gas, (S. 186.) *3

, , D i e ~ e r Auffeta eothllt Verfuche, die uns nj&t beweifend fcheineo. Die Amlterdamsr Chemiker

*) Wohl"m6glich daher , dafs, hstte C o u 1 o m h Teine nadelfoImigen Kdrper mit eifernen WerIc. zeugen bereitet, diereo auf ihren Magnetisrnus werentlichen Einfluls gehsbt haben kiinnte.

d. If. **) Annoles de Chimie , t . 42, p. 1 5 1 , am Schlurfe ei-

nos weitlaufigen AuPfatzes fiber die Kohle, der , Iainmt andern dabin gelisrigen, in einem der fol- genden Hefte benutzt werden Toll. d € I .