Diagnose Brustkrebs: Was tun? Ratgeber für Patientinnen und deren Angehörige
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Dr. med. Cédric A. George
Facharzt FMH für Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie
Zentrum für Brustkrebschirurgie
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Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 2
Brustkrebs: die Fakten
• Häufigste Krebserkrankung bei der Frau
• Jährlich ca. 4‘000 Neuerkrankungen in der Schweiz
• Jede 9. Frau ist betroffen
• Erstbehandlung ist wegweisend
• Brustkrebs ist meistens heilbar, wenn frühzeitig erkannt und richtig behandelt
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 3
Diagnose Brustkrebs: wie weiter?
• Brustkrebs ist kein Notfall
• Überstürzen Sie nichts
• Treffen Sie keine vorschnellen Entscheidungen
• Sie haben Zeit!
• Informieren Sie sich gründlich
• Holen Sie sich mehrere Meinungen ein
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 4
Zusammenbruch
Panik
Angst
Verunsicherung
Verzweiflung
Depression
Normale Reaktion und
verständliche Gefühle
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 5
Sie haben ein Recht auf Information
Sie haben Zeit – Ihr Arzt auch
Sie haben ein Recht auf Mitsprache
Es geht darum, Ihnen die Angst zu nehmen.
Sie müssen Vertrauen haben
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 6
Die richtige Behandlung
• Ist so schonend wie möglich – aber so radikal
wie nötig
• Beachtet auch die körperliche Integrität
• Wird von einem Spezialistenteam durchgeführt:
ein plastischer Chirurg muss zwingend im
Kernteam jedes Brustzentrums sein
• Die Meinung des plastischen Chirurgen vor der
ersten Operation erspart nicht selten unnötige
Umwege und Operationen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 7
Brusterhaltung oder Brustentfernung?
• Oberste Maxime: vollständige Entfernung des Tumors
• Dazu ist heute aber nicht mehr die Abnahme der gesamten Brust
erforderlich!
• 80 Prozent der Patientinnen können brusterhaltend operiert
werden
• Bei 20 Prozent der Patientinnen ist die Entfernung der Brust
notwendig
• Lymphknoten müssen dank der Sentinel-Technik nicht mehr
automatisch entfernt werden
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 8
Brusterhaltung: Ablauf
• Grosszügige operative Entfernung des bösartigen Tumors mit
einem Randsaum aus gesundem Gewebe
• Mikroskopische Kontrolle des Wächterlymphknotens während
der Operation
• Örtliche Bestrahlung (Radiotherapie) während oder nach der
Operation
• Rückfallquote: bei ca. 15 Prozent kann der Tumor örtlichen
wieder auftreten
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 9
Brustentfernung: wann nötig?
• Bei Wiederauftreten des Krebsleidens nach
erfolgter brusterhaltender Therapie
• Bei grossem Primärtumor
• Bei aggressiv wachsendem Tumor
• Bei sehr grosser oder sehr kleiner Brust
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 10
Brustentfernung: was nachher?
• 2 Möglichkeiten:
• Sofortrekonstruktion: gleichzeitige
Brustentfernung und -rekonstruktion
• Sekundäre Rekonstruktion: Wiederaufbau
nach bereits erfolgter Brustentfernung;
auch mehrere Jahre später noch möglich
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 11
Sofortrekonstruktion: Vorteile
• Erwiesenermassen keine onkologischen oder
prognostischen Nachteile
• Weniger Operationen erforderlich
• Verursacht weniger Kosten
• Körperliche Integrität kann bewahrt werden
• Psychologische Vorteile
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 12
Rekonstruktionstechniken
• Mit Expander/Implantat
• Mit Implantat mit Gewebematrix
• Mit Rückenmuskel und Implantat
• Mit Eigengewebe vom Bauch (DIEP)
• Mit Eigengewebe vom Gesäss (S-GAP / I-GAP)
• Mit Eigengewebe vom Oberschenkel (TMG)
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 13
Expander/Implantat
Diese wenig belastende Rekonstruktionsmethode
beinhaltet die Dehnung der nach der Brustentfernung
verbliebenen Weichteile (Muskel und Haut) mittels eines
auffüllbaren Ballons (Expander). Dieser wird sukzessive
aufgefüllt und nach drei bis sechs Monaten durch ein
definitives, meist etwas kleineres Silikonimplantat
ersetzt. Als letzter Schritt erfolgt die Wiederherstellung
der Brustwarze und des Warzenhofes aus
körpereigenem Gewebe.
Die einfache Implantatrekonstruktion kann sowohl dann
durchgeführt werden, wenn Brustentfernung und -
wiederaufbau in der gleichen Operation erfolgen, als
auch im Fall einer vorgängigen Brustentfernung, sofern
noch keine Radiotherapie stattgefunden hat.
Das Wichtigste in Kürze:
- OP-Dauer: ca. 1 – 2 Std.
- Narkose: Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: 2 – 3 Nächte
- Nachbehandlung: Spezial-BH für 4 Wochen
- Erholung: nach 3 – 4 Wochen
- Sport: Nach 6 – 8 Wochen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 14
Implantat mit Gewebematrix
Bei einer Primärrekonstruktion kommt die sog.
Gewebematrix zum Einsatz. Es handelt sich dabei um
ein relativ neues Verfahren, das dazu dient, das
Weichteilgewebe zu stärken. In gewissen Fällen kann
hier auf die Vordehnung mittels Expander verzichtet und
das definitive Implantat, kombiniert mit einer
Gewebematrix, direkt eingesetzt werden.
Dabei wird die Matrix einerseits an der Brustmuskulatur
fixiert und anderseits an der Brustunterfalte. So kann in
einem einseitigen Verfahren eine Implantatrekonstruk-
tion mit sehr guten ästhetischen Resultaten erzielt
werden. Erste Studien zeigen auch, dass mit diesem
Verfahren das Risiko einer Kapselfibrose signifikant
reduziert werden kann.
Das Wichtigste in Kürze:
- OP-Dauer: ca. 2 – 3 Std.
- Narkose: Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: 2 – 3 Nächte
- Nachbehandlung: Spezial-BH für 4 Wochen
- Erholung: nach 3 – 4 Wochen
- Sport: Nach 6 – 8 Wochen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 15
Rückenmuskel mit Implantat
Bei dieser Rekonstruktionstechnik wird ein
durchblutetes Gewebeteil (flächiger Muskel mit
Hautinseln) aus dem Rücken in die Brustregion
transferiert, indem es zuerst von der Unterlage abgelöst
und dann von hinten nach vorne gedreht wird. Mit dem
Gewebe wird die neue Brust rekonstruiert. Je nach
Grösse der gesunden Brust muss zusätzlich ein
Implantat eingesetzt werden, um das gleiche Volumen
wie auf der Gegenseite zu erreichen.
Die Rekonstruktion mit Rückenmuskel (Latissimus dorsi
Lappenplastik) wird angewendet, wenn die Weichteile in
der Brustregion sehr spärlich vorhanden sind oder
bereits eine Bestrahlung durchgeführt wurde.
Das Wichtigste in Kürze:
- OP-Dauer: ca. 3 –4 Std.
- Narkose: Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: 4 –5 Nächte
- Nachbehandlung: Spezial-BH für 4 Wochen
- Erholung: nach 5 – 6 Wochen
- Sport: Nach 6 – 8 Wochen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 16
Eigengewebe vom Bauch (DIEP)
Der DIEP-Lappen hat sich zum Standardverfahren in der
Brustrekonstruktion mit Eigengewebe entwickelt. Es ist
eine Weiterentwicklung des konventionellen TRAM
Lappens. Bei dieser Methode wird lediglich das
Unterbauchfettgewebe mit der Haut zur Brustregion
verlagert. Die Gefaesse des Lappens werden mittels
mikrochirurgischer Technik an die Gefaesse der
Brustwand angeschlossen.
Im Gegensatz zum TRAM-Lappen besitzt der DIEP-
Lappen also keine Bauchmuskelanteile. Dadurch bleibt die
Bauchwand in ihrer Gesamtheit intakt, und es besteht auch
keine Gefahr der Ausbildung von Bauchwandhernien.
DIEP, S-GAP und I-GAP sind Bezeichnungen für sog.
Perforatorlappen: Gewebeblöcke, welche von der
Hebestelle entnommen werden ohne der Mitnahme von
Muskelgewebe, sog. freie Lappen. Bei einem
Perforatorlappen folgt der Chirurg nur den zur
Körperoberfläche ziehenden Gefässen.
Das Wichtigste in Kürze:
- OP-Dauer: ca. 4 –5 Std.
- Narkose: Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: 5 – 6 Nächte
- Nachbehandlung: Spezial-BH für 4 Wochen
- Erholung: nach 5 – 6 Wochen
- Sport: Nach 6 – 8 Wochen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 17
Eigengewebe vom Gesäss (S-GAP / I-GAP)
Im oberen Bereich des Gesässes, kann der S-GAP
entnommen werden. S-GAP steht für „superior gluteal
artery perforator“. Man unterscheidet einen "oberen"
(superior) und einen "unteren" (inferior) GAP-Lappen.
Wie beim DIEP-Lappen handelt es sich um einen
Peforatorlappen, welcher frei verpflanzt wird, also um
einen freien Lappen.
Es gibt mehrere Gründe, sich für einen S-GAP zu
entscheiden. Viele Patientinnen haben am Unterbauch
bereits bestehende ausgedehnte Narben oder zuwenig
Unterbauchfett, so dass der DIEP-Lappen nicht sinnvoll
resp. nicht möglich ist. Viele Patientinnen möchten auch
keine Narben am Rücken und entscheiden sich deshalb
gegen eine Rekonstruktion mit Rückenmuskel. Wieder
andere möchten auf keinen Fall eine künstliche Brust
mit Implantaten. In all diesen Fällen ist eine
Rekonstruktion mit Eigengewebe vom Gesäss eine sehr
gute Alternative.
Das Wichtigste in Kürze:
- OP-Dauer: ca. 5 –6 Std.
- Narkose: Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: 4 – 5 Nächte
- Nachbehandlung: Spezial-BH für 4 Wochen
- Erholung: nach 4 – 5 Wochen
- Sport: Nach 6 – 8 Wochen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 18
Eigengewebe vom Oberschenkel (TMG)
Die wohl aktuellste Entwicklung in der Eigengewebs-
rekonstruktion stellt der TMG-Lappen, auch TUG-Lappen
genannt, dar. Ein Gewebe, bestehend aus Haut- und
Fettgewebe, wird zusammen mit dem Grazilis-Muskel aus
der Innenseite des Oberschenkels entnommen. Dabei wird
das längliche Gewebestück in einem Konus gedreht und
daraus eine Brustform nachgebildet. Das Fettgewebe ist
feiner strukturiert als beim S-GAP und sehr gut formbar.
TMG steht fuer „transverser myokutaner Grazilis-Lappen“.
Beim TMG-Lappen handelt es sich ebenfalls um einen
mikrochirurgischen Lappen.
Die Gründe zur Entnahme dieses Lappens sind dieselben
wie für den S-GAP oder I-GAP. Kommt hinzu, dass in
gewissen Fällen nicht ausreichend Gewebe im Po-Bereich
vorhanden oder eine Narbe an dieser Stelle nicht
erwünscht ist. Die Narbe liegt versteckt in der natürlichen
Beugefalte des Oberschenkels innenseitig, mit Ausläufern
in die Infraglutealfalte.
Das Wichtigste in Kürze:
- OP-Dauer: ca. 4 –5 Std.
- Narkose: Vollnarkose
- Klinikaufenthalt: 4 – 5 Nächte
- Nachbehandlung: Spezial-BH für 4 Wochen
- Erholung: nach 4 – 5 Wochen
- Sport: Nach 6 – 8 Wochen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 19
Brustwiederaufbau: Wer übernimmt die Kosten?
• Die Brustrekonstruktion wird von der
Versicherung grundsätzlich als Pflichtleistung
anerkannt
• Die Kosten werden entsprechend der
Versicherungsdeckung übernommen
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 20
Was ist wichtig?
• Sich Zeit nehmen
• Ruhe bewahren
• Sich gut informieren
• Beurteilung und Zweitmeinung bei einem onko-plastischen
Chirurgen
• Spezialisten wählen, zu denen man das grösste Vertrauen hat
• Behandlungsentscheid erst dann fällen, wenn alle Fakten und
Bedürfnisse klar sind
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 21
Es geht um Lebensqualität
1. Keine unnötigen diagnostischen und
therapeutische Schritte
2. Erstbehandlung ist wegweisend
3. Körperliche Integrität bewahren
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 22
Eine rekonstruierte Brust ist ein Ersatz für die natürliche Brust
Es ist eine wichtige Alternative für Frauen, die das wünschen
Es hat keinen negativen Einfluss auf den Heilungsverlauf
Fazit
Dr. med. Cédric A. George, 29. Juni 2012 23
Dr. George und sein Team sind für Sie da:
Telefon: +41 44 388 14 14
Fax: +41 44 388 14 15
www.pyramide.ch / www.brustkrebschirurgie.ch
Ratgeber kostenlos runterladen:
http://blog.pyramide.ch/brustkrebschirurgie/?p=647
Weitere Informationen/Fragen?
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