5.11.2008 Klimaherbst TU München 1
Klimawandel in Bayern
Was kommt auf die Donau zu?
Wolfram MauserDepartment für Geographie
Ludwig Maximilians Universität München
5.11.2008 Klimaherbst TU München 2
Inhalt des Vortrags
• Wissenschaftlicher Kontext – regionale Klimafolgenforschung
• Klimawandel in Mitteleuropa – was wissen wir?
• Modellansätze zur Prognose der regionalen Auswirkung des Klimawandels
• Szenarien zur Änderung des Klimas
• Folgen des Klimawandels auf der Oberen Donau
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Klimawandel – die globale Perspektive
IPCC – was kommt auf uns zu? Quelle: IPCC 2007
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IPCC – Klimaänderungen werden regional unterschiedlich sein
Entwicklung des Niederschlages biszum Ende desJahrhunderts
Blau und grün:Niederschlagszunahme
Gelb und rot:Niederschlagsabnahme
Quelle: IPCC 2007
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Globaler Wandel des Wasserkreislaufs - GLOWA
Eine deutsche Forschungsinitiative zum Globalen Wandel
GLOWA-Danube wird gefördert durch:• die Bundesministerin für Bildung und Forschung im Rahmen des
Forschungsschwerpunkts Umwelt im Referat GlobalChange Forschung
• das Land Nordrhein-Westfalen
• den Freistaat Bayern
• das Land Baden-Württemberg
M
S
W
F
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GLOWA - Pilot Projekte (www.glowa.org)
GLOWA Jordan RiverGlobal Change and the Integrative Water ResourcesManagement in Arid Regions
GLOWA-DanubeIntegrative Techniques, Scenarios and Strategies for the Water Cycle in the Danube Watershed
GLOWA-VoltaSustainable Water Use, Chan-ging Land Use, Rainfall Reliability and Water DemandsIn the Volta
GLOWA-ElbeGlobal Change Impact on En-vironment and Society in theElbe Region
IMPETUSAn Integrated Approach to The Efficient Management ofScarce Water Resources inWest Africa
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GLOWA-Danube (www.glowa-danube.de)
Sozialwissenschaften
Meteorologie
Informatik Koordination /Datenmanagement
Wasserwissenschaften
Pflanzenökologie
Koordination: Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung, LMU München
10 Universitäten2 Forschungsinstitute1 Kommission1 Firma= ~ 40 Wissenschaftler
Integrative Techniken, Szenarien und Strategien zum globalen Wandel des Wasserkreislaufs im Einzugsgebiet der oberen Donau
GLOWA-Danube wird gefördert durch:• die Bundesministerin für Bildung und Forschung
• den Freistaat Bayern
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• starke Gradienten in allen natürlichenProzessen und sozio-ökonomischenBelangen,
• große Sensibilität gegenüber der globalenKlimaveränderung,
• 5 Länder, 2 Deutsche Bundesländer, mehr als 2000 kommunaleWasserversorger,
• exzellente natur- und sozialwissen-schaftliche Datenlage,
• intensive Nutzung aller natürlichenRessourcen durch Landwirtschaft und Industrie,
• starkes gegenwärtiges und zukünftigesKonfliktpotential bei der Wassernutzunghinsichtlich:
• Tourismus
• Landwirtschaft
• Bevölkerungsstruktur
• virtuelles Wasser
Einzugsgebiet der oberen Donau:
• Fläche : 77.000 km2
• Bevölkerung : 10.5 Mio.• Höhengradient : 4.000 m
Warum die Obere Donau?
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Forschungs- und Entwicklungsziele von GLOWA-Danube
• Entwicklung des Global Change Entscheidungs-Unterstützungssystems DANUBIA für eine nachhaltiges Einzugsgebietsmanagement unter Global Change Bedingungen
• DANUBIA soll genutzt werden für die:• Simulation der Folgen unterschiedlicher Szenarien zukünftiger Entwicklung
auf die Nachhaltigkeit des Einzugsgebietsmanagements in der Oberen Donau
• Landwirtschaft – Grundwasser – Wasserqualität
• Wasserversorgung und Export von Wasser an Unterlieger (Quantität –Qualität)
• Wassernutzung (Landwirtschaft, Tourismus, Energie,...)
als Funktion von Wandel:• in Klima und Landnutzung,
• in Bevölkerungsstruktur und Wirtschaft,
• .....
• Simulation unterschiedlicher Handlungsoptionen im Rahmen des nachhaltigen Einzugsgebietsmanagements sowie Auswirkung sich änderndern administrativen Rahmenbedingungen (z.B. EU Wasserrahmenrichtlinie)
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Warum das Global Change DSS DANUBIA?
• wenn sich zukünftige Rahmenbedingungen rapide ändern und trotzdem das Ziel der nachhaltigen Nutzung der Ökosystemleistungen (Wasser, Luft, Boden, Biodiversität) erreicht werden soll, sind klassische Planunggsansätze überfordert und Management gefragt.
• Wasser-Manager, die in diesem umfassenden Sinn Ökosystemleistungen unter sich verändernden Randbedingungen managen, brauchen Simulatoren um komplexe Entscheidungen zu trainieren.
5.11.2008 Klimaherbst TU München 11
Allgemeiner Ansatz des DSS DANUBIA in GLOWA-Danube:
Global Climate ChangeGlobal Climate ChangeGlobaler Klimawandel
Regional Development
Regional Development
Regional-Entwicklung
Stakeholder DialogueStakeholder Dialog
AdaptationAdaptationSzenarien der zukünftigen
Éntwicklung
KLIMAANTRIEB:MM5/ REMO/ Klimagenerator
Zweck: Nutzung eines voll gekoppelten Modellsystems (Nature, Menschen, Ingenieurmassnahmen) um eine Palette von Szenarien zu analysieren und um Nachhaltige Adaptationsstrategien an den Klimawandel an der Donau zu entwickeln
PROMET: Hydrologie, Schnee, Plan-zenphysiologe, Hydraulik,….
AKTEURE: Framer, Haushalte,Touristen, Wasserversorger,..
5.11.2008 Klimaherbst TU München 12
Klimawandel in Zentraleuropa - was sagt das IPCC?DJFJJADJFJJA
Wahrscheinlichste Veränderungen 1990-2090 aus einem Ensemble globaler Modelle, SRES-A1B-scenario (IPCC, 2007)
5.11.2008 Klimaherbst TU München 13
Was sagt IPCC zu den warscheinlichsten Änderungen des Klimas?
• Mediterranes Klima wird sich nach Norden ausdehnen! • Mittelmeerregion trocknet weiter aus• Norden Europas wird feuchter (ausser im Sommer)
Was bedeutet das für die Übergangsregionen (Obere Donau und ca. 30% der EU)?
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JJA
Die Obere Donau – an der Klimagrenze
vv
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• Die natürlichen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung in Bayern werden sich ändern:
– Wasser– Landwirtschaftliche Produktion– Natürliche Ökosysteme und Biodiversität
• Die demographischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungenfür die weitere Entwicklung in Bayern werden sich ändern:
– Bevölkerungsstruktur– Wirtschaftsstruktur– Infrastruktur
Klimawandel in Bayern – Betroffene Bereiche
Fragen:
• Wie wird Bayern in 10, 30, 50, 100 Jahren aussehen?
• Was sollten wir über die Auswirkungen des Klimawandels in Bayern und unsere Möglichkeiten uns anzupassen wissen?
• Was sollten wir über die Auswirkungen des Klimawandels ausserhalbvon Bayern wissen?
• Wie können wir uns am besten an den Klimawandel anpassen?
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1950 1970 1990 2010 2030 2050 2070 2090
Jahr
esm
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tem
pera
tur [
oC
]
Klimawandel Oberen Donau – was hat schon stattgefunden?
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1950 1970 1990 2010 2030 2050 2070 2090
Jahr
esm
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tem
pera
tur [
oC
]
IPCC-A1Bglobal
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1950 1970 1990 2010 2030 2050 2070 2090
Jahr
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tem
pera
tur [
oC
]
IPCC-A1Bglobal
IPCC-A1Bregional
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1950 1970 1990 2010 2030 2050 2070 2090
Jahr
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tem
pera
tur [
oC
]
IPCC-A1Bglobal
IPCC-A1Bregional
IPCC-A1Bregional*1.4
Vorausgesagte Temperaturänderung 1990 -2090: IPCC-A1B global: 2.9 oCIPCC-A1B regional: 3.3 oCIPCC-A1B regional*1.4: 5.1 oC
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Klimawandel Obere Donau – was hat schon stattgefunden?
Sommertemperatur
Wintertemperatur
Zeitraum: 1960 - 2006
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Klimawandel Obere Donau – was hat schon stattgefunden?
Sommerniederschlag
Winterniederschlag
Zeitraum: 1960 - 2006
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Klimawandel in Bayern – absehbare Effekte
Verschiebung der Vegetationszonen:
• Der Platz wird enger für existierende Arten
• Möglichkeiten sich genetisch auszutauschen werden weniger
• Neue Arten kommen dazu
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Klimawandel in Bayern – absehbare Effekte
Verschiebung der Risiken:
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Was ist zu darüber hinaus tun?
• prognosefähige (physikalisch basierte, parametrisierte, nicht kalibrierte) Modelle der natürlichen Prozesse und ihrer Wechselwirkungen entwickeln:
– Witterung und Klima– Wasser (Abflußbildung, Grundwasser, Gerinne, Qualität)
– Schnee und Eis
– Pflanzenwachstum und Nährstoffdynamik
• prognosefähige (multi-akteur-basierte) Modelle der gesellschaftlichen Prozesse sowie der Entscheidungen der gesellschaftlichen Gruppen entwickeln:
– Landwirtschaft und Landnutzung – Demographie und Migration
– Wirtschaft
– Tourismus
• Gekoppelte Modellierung – der Wechselwirkungen und der – Auswirkungen von Handlungsoptionen auf das natürliche System und auf den
Menschen
• Nur mit disziplinübergreifender Integration von Wissen zu erreichen
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Integrationskonzept bei der Entwicklung der Modellkomponenten von DANUBIA
• im Zentrum des Projektes stehen Schnittstellen zwischen den Disziplinen,
• es basiert auf einem proxel-Konzept (process pixel) für die räumlicheDarstellung aller disziplinärer Prozesse,
• es implementiert die disziplinären Komponenten von DANUBIA als Objekte,
• es verwendet die Unified Modelling Language (UML), um Schnittstellen zuformulieren,
• es implementiert alle Komponenten in Java,
• es verwendet web-Techniken zur parallelen Ausführung derModellberechnungen über das www (mit der Java- basierten Remote Method Invocation RMI),
…und dies gilt für alle Partner im Projekt
5.11.2008 Klimaherbst TU München 23
Modell-Architektur natürliche Prozesse
Meteorologische TreiberStationsdaten oder Regionale Klimamodelle (REMO, MM5, CLM)
LandoberflächeEnergie- und Massenbilanz
Wasserflüssein der ungesättigten Bodenzone
4-Schicht vertikale und laterale Fließkomponenten
Vegetation
Abfluss-Bildung
aus lateralen Fluss-Komponenten:Direktabfluss,Interflow und Basisabfluss
RoutingGerinne
und Seen
SpeicherÜber-
leitungen
Schneeund Eis
Waterflüsse in der gesättigten ZoneFeld von Linearspeichern oder MODFLOW
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Modelle helfen bei der Untersuchung der Zukunft
0
50
100
150
200
250
300
350
400
0 50 100 150 200 250 300 350 400
West-East
Nor
th-S
outh
Seen
Überleitungen
Speicher
Stubai
Kaprun
Gepatsch Ziller
Donau - Rhein
AchenseeForggensee
Sylvenstein
Achleiten/Donau
Hofkirchen/Donau
Plattling/Isar
Oberaudorf/InnWeilheim/Ammer
Heitzenhofen/Naab
Laufen/Salzach
Pegel
Dillingen/Donau
Regionale Umweltmodelle ergänzen die globalen Klimamodelle bei derBeantwortung der Frage, welche Klimafolgen regional zu erwarten sind
5.11.2008 Klimaherbst TU München 25
Hydrologisches Modell PROMET an der Oberen Donau
• physikalisch• nicht kalibriert• alle Prozesse enthalten
5.11.2008 Klimaherbst TU München 26
Kopplung der Modellkomponenten
1. März 2000 bis 15. Mai 20002.5 Monate gekoppelte stündliche Simulation von:
• Niederschlag (Computer 1)• Schneewasser-Äquivalent (Computer 2)• Lateraler Abfluß im Boden (interflow, Computer 3)
im Netz
Obere Donau – 1 km Auflösung
5.11.2008 Klimaherbst TU München 27
Modelle müssen die Vergangenheit richtig beschreiben!
Achleiten 1971-2003
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000
1 1001 2001 3001 4001 5001 6001 7001 8001 9001 10001 11001
Tage seit 1.1.1771
Abf
luss
[m³/
sec]
Achleiten modelliert
Achleiten gemessen
Tag seit 1.11.1970
y = 1.03x
R2 = 0.87N = 12053
0
3000
6000
9000
0 3000 6000 9000
measured daily discharge [m³/s]
mod
elle
d da
ily d
isch
arge
[m³/
s]
0.690.630.98Weilheim
0.790.780.99Heitzenhofen
0.800.850.86Laufen
0.470.751.08Plattling
0.800.810.94Oberaudorf
0.720.841.13Dillingen
0.810.871.11Hofkirchen
0.840.871.03Achleiten
Nash-Sutcliff
Coefficient
R²SlopePegelname
5.11.2008 Klimaherbst TU München 28
Wie gut geht die Vergangenheit?
Wasserbilanz Obere Donau, 1971-2000
Niederschlag
1078 mm/a500 2500
Abfluss
597 mm/a100 2400
- =
Evapotranspiration
481 mm/a100 800
Mittl. Abfluss am Pegel Achleiten(76653 km², 1971-2000): + 1.7 %
587 mm/a
PROMET mit meteorologischen Messdaten!!
5.11.2008 Klimaherbst TU München 29
Wie gut geht die Vergangenheit?
y = 1.159x
R2 = 0.68
0
3000
6000
9000
0 3000 6000 9000
measured annual peak discharge [m³/s]
mod
elle
d an
nual
pea
k di
scha
rge
[m³/
s]
y = 0.983x
R2 = 0.66
0
400
800
1200
0 400 800 1200
measured annual low flow [m³/s]
mod
elle
d an
nual
low
flow
[m³/
s]
0
2000
4000
6000
8000
10000
0 20 40 60 80 100
return period [a]
disc
harg
e [m
³/s]
modelled peak
measured peak
modelled low-flow
measured low-flow
PROMET mit meteorologischen Messdaten!!
5.11.2008 Klimaherbst TU München 30
Wie wird sich das zukünftige Klima an der Donau entwickeln?
• Szenario: die Temperatur wird bis 2100 um 5 Grad steigen
• Was ist mit dem Niederschlag?
• Klimagenerator erzeugt synthetische Klimadatenreihen für die Zukunft
6
7
8
9
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1950 1970 1990 2010 2030 2050 2070 2090
Jahr
esm
ittel
tem
pera
tur [
oC
]
IPCC-A1Bglobal
IPCC-A1BregionalIPCC-A1B
regional*1.4
-0.8
-0.6
-0.4
-0.2
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52
Woche
Kor
rela
tions
-Koe
ffiz
ient
-0.8
-0.6
-0.4
-0.2
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52
Woche
Kor
rela
tions
-Koe
ffiz
ient
5.11.2008 Klimaherbst TU München 31
Ensembles
Ziel: Analyse der Variabilität der möglichen Klimafolgen
922
1027
1080
Nieder-schlag
21.7Max. durchschn JJA Temp. 1 Jahr 2036-206012
21.62Max. durchschn JJA Temp. 1 Jahr 2011-203511
20.35Max. durchschn JJA Temp. 5 Jahre 2036-206010
20.15Max. durchschn JJA Temp. 5 Jahre 2011-20359
762 Min. NSsumme 1 Jahr 2036-20608
791Min. NSsumme 1 Jahr 2011-20357
2387Min. NSsumme 3 aufeinanderfolgende Jahre 2036-20606
2517Min. NSsumme 3 aufeinanderfolgende Jahre 2011-20355
3883Min. NSsumme 5 aufeinanderfolgende Jahre 2036-20604
4015Min. NSsumme 5 aufeinanderfolgende Jahre 2011-20353
Mittlerer Niederschlag zwischen 2036-20602
Mittlerer Niederschlag zwischen 2011-20351
Keine Änderung der Lufttemperatur bis 20600
1% JJA-Temp. [oC]
1% NiederSchlag[mm]
StoryReali-sation
5.11.2008 Klimaherbst TU München 32
• Sommertage JJA (Maximaltemperatur > 25 Grad)
Veränderungen bei den Temperaturen
2011-2020 2021-2030 2031-2040 2041-2050
2051-2060
420 85
Tage
5.11.2008 Klimaherbst TU München 33
• Hitzetage JJA (Maximaltemperatur > 30 Grad)
2011-2020 2021-2030 2031-2040 2041-2050
2051-2060
160 32
Tage
Veränderungen bei den Temperaturen
5.11.2008 Klimaherbst TU München 34
• Frosttage DJF (Minimaltemperatur < 0 Grad)
127
2011-2020 2021-2030 2031-2040 2041-2050
2051-2060
640
Tage
Veränderungen bei den Temperaturen
5.11.2008 Klimaherbst TU München 35
• Eistage DJF (Maximaltemperatur < 0 Grad)
2011-2020 2021-2030 2031-2040 2041-2050
2051-2060
500 100
Tage
Veränderungen bei den Temperaturen
5.11.2008 Klimaherbst TU München 36
Ensembles
922
1027
1080
Nieder-schlag
21.7Max. durchschn JJA Temp. 1 Jahr 2036-206012
21.62Max. durchschn JJA Temp. 1 Jahr 2011-203511
20.35Max. durchschn JJA Temp. 5 Jahre 2036-206010
20.15Max. durchschn JJA Temp. 5 Jahre 2011-20359
762 Min. NSsumme 1 Jahr 2036-20608
791Min. NSsumme 1 Jahr 2011-20357
2387Min. NSsumme 3 aufeinanderfolgende Jahre 2036-20606
2517Min. NSsumme 3 aufeinanderfolgende Jahre 2011-20355
3883Min. NSsumme 5 aufeinanderfolgende Jahre 2036-20604
4015Min. NSsumme 5 aufeinanderfolgende Jahre 2011-20353
Mittlerer Niederschlag zwischen 2036-20602
Mittlerer Niederschlag zwischen 2011-20351
Keine Änderung der Lufttemperatur bis 20600
1% JJA-Temp. [oC]
1% NiederSchlag[mm]
StoryReali-sation
Ziel: Analyse der Variabilität der möglichen Klimafolgen
5.11.2008 Klimaherbst TU München 37
Veränderungen beim Wasser
Vorhergesagte Veränderung bei NS nicht dramatisch, aber:• Zunahme im Winter • Abnahme im Sommer
Vorhergesagte Veränderungen beim Abfluss recht beträchtlich:• Regimewechsel von Sommerabfluss (Schnee in den Alpen) auf
Winterabfluss (Regen in den Alpen)
Dez
Nov
Okt
Se
pA
ug
Jul
Jun
Mai
Apr
Mä
rF
ebJa
n
1960er
1980er
2000er
2020er
2040er
0.00
50.00
100.00
150.00
Nie
ders
chla
g [m
m]
Monat
monatlicher Niederschlag
Dez
Nov
Okt
Sep
AugJu
l
Jun
Mai
Apr
Mär
Feb
Jan
1960er
1980er
2000er
2020er
2040er
0.00
500.00
1000.00
1500.00
2000.00
2500.00
Abf
luss
[m³/
s]
Monat
Baseline A1B*1.7, mittelTPhase1_1k7
1960er
1970er
1980er
1990er
2000er
2010er
2020er
2030er
2040er
2050er
monatlicher Abfluss
5.11.2008 Klimaherbst TU München 38
Ensemble change of low-flow at the Upper Danube
0
200
400
600
800
1000
1200
1970 1990 2010 2030 2050
disc
harg
e [m
³/s]
Measured pastmodelled past
Realisation 3Realisation 4Realisation 5Realisation 6Realisation 7
Realisation 8Realisation 9Realisation 10Realisation 11
Realisation 12
No further climate changeRealisation 1Realisation 2
0
200
400
600
800
1000
1200
1970 1990 2010 2030 2050
disc
harg
e [m
³/s]
0
200
400
600
800
1000
1200
1970 1990 2010 2030 2050
disc
harg
e [m
³/s]
Measured pastmodelled past
Realisation 3Realisation 4Realisation 5Realisation 6Realisation 7
Realisation 8Realisation 9Realisation 10Realisation 11
Realisation 12
No further climate changeRealisation 1Realisation 2
Measured pastMeasured pastmodelled pastmodelled past
Realisation 3Realisation 3Realisation 4Realisation 4Realisation 5Realisation 5Realisation 6Realisation 6Realisation 7Realisation 7
Realisation 8Realisation 8Realisation 9Realisation 9Realisation 10Realisation 10Realisation 11Realisation 11
Realisation 12Realisation 12
No further climate changeNo further climate changeRealisation 1Realisation 1Realisation 2Realisation 2
0-Hypothesemodelliert
gemessen
Ensemble Unsicherheit
5.11.2008 Klimaherbst TU München 39
Ensembles
922
1027
1080
Nieder-schlag
21.7Max. durchschn JJA Temp. 1 Jahr 2036-206012
21.62Max. durchschn JJA Temp. 1 Jahr 2011-203511
20.35Max. durchschn JJA Temp. 5 Jahre 2036-206010
20.15Max. durchschn JJA Temp. 5 Jahre 2011-20359
762 Min. NSsumme 1 Jahr 2036-20608
791Min. NSsumme 1 Jahr 2011-20357
2387Min. NSsumme 3 aufeinanderfolgende Jahre 2036-20606
2517Min. NSsumme 3 aufeinanderfolgende Jahre 2011-20355
3883Min. NSsumme 5 aufeinanderfolgende Jahre 2036-20604
4015Min. NSsumme 5 aufeinanderfolgende Jahre 2011-20353
Mittlerer Niederschlag zwischen 2036-20602
Mittlerer Niederschlag zwischen 2011-20351
Keine Änderung der Lufttemperatur bis 20600
1% JJA-Temp. [oC]
1% NiederSchlag[mm]
StoryReali-sation
Ziel: Analyse der Variabilität der möglichen Klimafolgen
5.11.2008 Klimaherbst TU München 40
5 trockene Jahre Ensemble Mitglied und Gepatsch-Stausse in den Alpen
0
50
100
150
200
250
300
350
400
0 50 100 150 200 250 300 350 400
West-East
Nor
th-S
outh
Lakes
Water Tranfers
Reservoirs
Stubai
Kaprun
Gepatsch Ziller
Danube Rhine Transfer
AchenseeForggensee
Sylvenstein
0
50
100
150
200
250
300
350
400
0 50 100 150 200 250 300 350 400
West-East
Nor
th-S
outh
Lakes
Water Tranfers
Reservoirs
0
50
100
150
200
250
300
350
400
0 50 100 150 200 250 300 350 400
West-East
Nor
th-S
outh
Lakes
Water Tranfers
Reservoirs
0
50
100
150
200
250
300
350
400
0 50 100 150 200 250 300 350 400
West-East
Nor
th-S
outh
Lakes
Water Tranfers
Reservoirs
Stubai
Kaprun
Gepatsch Ziller
Danube Rhine Transfer
AchenseeForggensee
Sylvenstein0.0E+00
2.0E+07
4.0E+07
6.0E+07
8.0E+07
1.0E+08
1.2E+08
1.4E+08
Sto
rage
[m³]
2012 206020352020 2045
5.11.2008 Klimaherbst TU München 41
Veränderungen beim Schnee
1960-1969 1970-1979 1980-1989 1990-1999 2000-2006
2010-2019 2020-2029 2030-2039 2040-2049 2050-2059
3501750
z.B. Tage mit mehr als 50 mm Schneewasser
d.h. heutige Schneeverhältnisse in 700 m sind in Zukunft in 1400 m Höhe
5.11.2008 Klimaherbst TU München 42
Veränderung bei der Vegetation
GrünlandAckerlandSiedlungenWaldFelsNaturGletscherWasser
Landnutzung
Landnutzungsanteile
5.11.2008 Klimaherbst TU München 43
Veränderung bei der Vegegation
Nadelbäume Maiaustrieb [Tag im Jahr]
Maiaustrieb VergangenheitMaiaustrieb Szenario Jahr
Laubbäume Länge der Vegetationsperiode [Tage]
JahrVergangenheitSzenario
Verlängerung der Vegetationsperiode: wann sind zwei Ernten möglich?
5.11.2008 Klimaherbst TU München 44
Veränderung bei der Vegetation
Vegetations-Verdunstung> 80 mm weniger
40 bis 80 mm weniger
0 bis 40 mm weniger
keine Vegetation
0 bis 40 mm mehr
40 bis 80 mm mehr
80 bis 100 mm mehr
> 100 mm mehr
Verdunstung: im Norden weniger – im Süden mehr
5.11.2008 Klimaherbst TU München 45
Veränderung bei der Vegetation
Wasserstresstage
VergangenheitZukunft
Bodenfeuchtereduzierung führt zu mehr Wasserstress für die PflanzenAlternativen:
• Reduzierung des Ertrags oder• Bewässerung
Warum?
5.11.2008 Klimaherbst TU München 46
Veränderung bei der Vegetation
Biomasseproduktion> 4 Tonnen mehr
bis 4 Tonnen mehr
bis 3 Tonnen mehr
bis 2 Tonnen mehr
bis 1 Tonne mehr
gleich
bis 5 Tonnen weniger
> 5 Tonnen weniger
keine Änderung
< 7 Tage mehr
7-14 Tage mehr
14-21 Tage mehr
21-30 Tage mehr
30-50 Tage mehr
50-70 Tage mehr
> 70 Tage mehr
Trockenstresstage
Fazit: fast überall zukünftig mehr Ertrag, entlang der DonauErtragseinbussen wegen Trockenstress
5.11.2008 Klimaherbst TU München 47
Klimawandel an der Donau - Zusammenfassung
• der Klimawandel an der Donau wird uns dem Mittelmeer näher bringen:– Mehr Regen im Winter– Weniger Regen im Sommer– Weniger Schnee, weniger Forst
• der Klimawandel wird sich in verschiedenen Bereichen spürbar auswirken:– Wasserwirtschaft und Wasserkraft– Landwirtschaft und Bioenergie– Tourismus
• die Auswirkungen sind nicht katastrophal, es kann aber sehr teuer werden, wenn wir die Folgen systematisch untersuchen und die besten Lösungenfinden für z.B.:
– Investitionen in Kraftwerke und Energieversorgung,– Investitionen in Wasserspeicher– Investitionen in Bewässerung– Investitionen in Touristische Infrastruktur– evtl. Investitionen in den Hochwasserschutz
5.11.2008 Klimaherbst TU München 48
Was ist zu tun?
• Umdenken! Die Zukunft ist nicht statisch!– Wie sehen Entscheidungen über die zukünftige Infrastruktur aus,
wenn man berücksichtigt, dass sich die natürlichenRahmenbedingungen laufend ändern?
– Wie trifft man am besten Entscheidungen über die zukünftigeInfrastruktur, wenn man weiß, wie sich die gesellschaftlichenRandbedingungen laufend ändern?
– Wie berücksichtigt man die Unsicherheiten im Wissen über die Zukunft bei den Entscheidungen?
– Wie bestimmt man die Nachhaltigkeit der verschiedenenHandlungsoptionen?
– Wie wägt man Nachhaltigkeit ab gegenüber den Interessen derheutigen Generation?
– Wieviel darf es kosten, um gegenüber anderen Weltregionenkonkurrenzfähig zu bleiben?