ERFAHRUNGSBERICHTE Auslandsaufenthalte Alliant International University San Diego, August bis Dezember 2019
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Nina Sophie Göbel, Master Umwelt- und Betriebswirtschaft
San Diego, auch America´s finest city genannt, war sofort meine erste Wahl für ein Auslandssemester. Die USA hatten mich schon immer fasziniert. Als ich das erste Mal von der Möglichkeit eines Auslandsstudiums hörte, stand für mich fest, dass ich diese Chance ergreifen wollte. Und obwohl Studien in Europa in der Regel mehr gefördert werden und ich von den hohen Studiengebühren in den USA gehört hatte, stand mein Entschluss sofort fest, alles zu versuchen, um im sonnigen Kalifornien, wo andere Menschen Urlaub machen, einen Studienplatz zu erhalten. Natürlich hatte ich enorme Bedenken wegen der hohen Kosten, doch wurde uns versichert, dass es ausreichend Fördermöglichkeiten geben würde. Weiterhin könnten die belegten Kurse sowie ein Abschlussbericht mit Präsentation eins zu eins angerechnet werden, ohne dass zusätzliche Leistungen erbracht werden mussten. Somit würde ich
durch die Zeit im Ausland nicht einmal Studienzeit verlieren. Natürlich hatte ich großen Respekt vor diesem Abenteuer, noch nie war ich so lang so weit von zu Hause weg gewesen. Doch als ich hörte, dass zwei meiner Kommilitoninnen ebenfalls in San Diego studieren wollten und ich mit einer von ihnen zu planen begann, eine gemeinsame Wohnung zu suchen, nahm ich meinen Mut zusammen und begann mit dem Bewerbungsverfahren. Die Vorbereitungsphase war lang und manchmal nervenaufreibend. Auch während der Reise verlief nicht immer alles reibungslos. Die vorliegende Arbeit stellt einen Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters dar, wobei zunächst auf die Vorbereitungsphase, danach auf die Ankunft und das Einleben in San Diego eingegangen wird. Nach einer Vorstellung der Alliant University werden die besuchten Vorlesungen und belegten Module näher erläutert. Anschließend erfolgen eine Kostenaufstellung sowie eine Darstellung meiner persönlichen Erfahrungen.
In San Diego ein Auslandssemester zu machen, bedeutet nicht einfach an einer anderen Universität zu studieren, sondern eine komplett neue Kultur kennenzulernen, internationale Kontakte zu knüpfen, im besten Fall Freunde fürs Leben zu finden und vor allen Dingen an neuen Herausforderungen zu wachsen und sich selbst besser kennen zu lernen und weiter zu entwickeln. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich das Leben in Kalifornien von dem Leben, das man aus Deutschland gewohnt ist. Dies beginnt bereits bei der positiven, offenen und lockeren Lebenseinstellung der Kalifornier, dem rasanten Straßenverkehr, aber auch den enormen Studien- sowie Lebenshaltungskosten. Rückblickend betrachtet kann ich aber guten Gewissens sagen, dass meine Erfahrungen, Eindrücke und meine persönliche Entwicklung all die Mühen absolut wert waren und die negativen Erfahrungen wie Heimweh und dergleichen definitiv überwiegt haben.
Vorbereitung und Organisation Die Vorbereitungen für das Auslandssemester begannen bereits im Vorjahr. Zunächst musste eine Interessensbekundung hierfür beim Auslandsamt eingereicht werden. Diese sollte bis Ende Dezember des Vorjahres eingegangen sein, da sie auch für die Bewerbung für das PROMOS-Stipendium der Hochschule Trier gefordert wird. Nach leider erfolglosen Bewerbungen für das Fulbright-Reise-Stipendium sowie für das Deutschland-Stipendium in Ermangelung genügend sozialen Engagements wurde mir das nach erbrachten Leistungen vergebene PROMOS-Stipendium zugesichert. Dieses wird vom DAAD gestellt und hochschulintern vergeben. Die Bewerbung erforderte ein Motivationsschreiben
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mit kurzer Schilderung meines Vorhabens sowie ein Gutachten eines meiner Professoren und hatte
seinen Bewerbungsschluss im Januar. Da nur das PROMOS-Stipendium als finanzielle Unterstützung aber nicht ausreichte, bewarb ich mich parallel hierzu für Auslands-BAföG sowie für ein zinsloses Darlehen durch den Verein der Freunde der Hochschule. Nachdem der Dekan meines Fachbereichs ein gutes Wort für mich eingelegt hatte, wurde mir der Kredit ohne Probleme gewährt. Die Beantragung des Auslands-BAföG gestaltete sich etwas schwieriger. Da unter anderem die Studiengebühren erst zu Beginn des jeweiligen Terms gezahlt wurden und ich somit die Nachweise hierüber erst während meiner Zeit in San Diego erhielt, musste ich noch einige Telefonate und E-Mails vor Ort mit dem BAföG-Amt in Hamburg abwickeln. Doch aufgrund der glücklichen Fügung einer Änderung des Förderungssatzes im ersten Monat meines Auslandssemesters konnte ich von mehr Zuschüssen profitieren als erwartet. Gemeinsam mit meinem Ersparten und einer kleinen Spende meiner Mutter konnte ich also eine nahezu unbeschwerte Zeit genießen und mir sogar ein paar Kurztrips leisten.
Nachdem das Finanzielle also weitestgehend geklärt war, startete ich die Bewerbung für der Alliant International University in deren Online-Portal. Hier wurden mir Lionel Remesha und Vivian Sun als Kontakte vermittelt, die mich per E-Mail-Verkehr bei der Einschreibung unterstützten. Folgende Unterlagen mussten eingereicht werden: Neben einem vollständig ausgefüllten Bewerbungsbogen (Application Form A) sollte ein Lebenslauf in englischer Sprache (Resume) erstellt werden. Aufgrund der Partnerschaft der Alliant University mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld erhielten wir einen Code der Hochschule Trier, durch den die Bewerbungskosten entfielen und die Studiengebühren reduziert wurden. Weiterhin wurde ein vollständig ausgefüllter Finanzierungsnachweis für die Beantragung des Visums gefordert. Hier sollte auf meinem Bankkonto oder dem eines Verwandten eine Pauschalsumme nachgewiesen werden, die alle erforderlichen Kosten eines Auslandssemester durchschnittlich decken sollte (Studiengebühren, Lebenshaltungskosten, Miete etc.), ohne dass der amerikanische Staat für mich
aufkommen müsste. Dies war erforderlich für die Ausstellung des Visums und musste in englischer Sprache als beglaubigter Kontoauszug, zusammen mit einem Original der Bankbestätigung (Certification by bank official) vorliegen. Des Weiteren eingereicht werden sollten beglaubigte Kopien der Zeugnisse bzw. Notenausdrücke der Hochschule Trier in englischer Ausfertigung (Voraussetzung: 75 ECTS-Punkte mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 im Bachelor), eine Kopie des Reisepasses inkl. Foto und
der Nachweis eines Englisch-Zertifikats. Hier gibt es verschiedene in Frage kommende Zertifikate. Durch mein abgeschlossenes Bachelor-Studium am Campus hatte ich genügend gute Leistungen in den Englisch-Seminaren W2/W3 erbracht, sodass mir ohne Probleme ein Zertifikat vom Campus ausgestellt werden konnte. Zu guter Letzt musste eine gültige Krankenversicherung nachgewiesen werden, die die Anforderungen der Alliant abdeckte. Hierfür habe ich mithilfe der Kriterien Angebote verschiedener Versicherungen eingeholt und schließlich eine Auslandskrankenversicherung bei einem Anbieter abgeschlossen, bei dem ich bereits mit einer anderen Versicherung gemeldet war und mit dem ich gute
Erfahrungen gemacht hatte. Dieser Punkt war besonders wichtig, da die medizinischen Kosten in den USA äußerst teuer werden können und so deren teure Krankenversicherungen umgangen werden können. Wichtig hierbei war, darauf zu achten, dass der gesamte Reisezeitraum abgedeckt war, da viele Versicherungen preiswerte Verträge anbieten, die aber nur für einen bestimmten Zeitraum gelten. Ich habe mich schließlich für eine Kombination eines fixen Preises für einen festgelegten Zeitraum plus einer zeitraumabhängigen Zahlung pro Tag für den Rest der Reisezeit entschieden. Parallel zur Einschreibung an der Alliant musste das Visum beantragt werden. Dies erforderte viel Zeit, Geduld und auch bereits Geld. Denn um das Visum überhaupt erst beantragen zu können, musste zunächst eine Sevis Fee gezahlt werden. Sobald diese Zahlung eingegangen war, erfolgte eine inoffizielle
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Immatrikulation der Alliant. Nach der Zusendung diverser Dokumente durch die Universität konnte ein
Termin für ein Visagespräch in der amerikanischen Botschaft in Frankfurt vereinbart werden. Im Zuge dieses Gesprächs wurden in englischer Sprache noch einmal das Vorhaben sowie diverse Details zu Wohnung und Studium vor Ort erfragt. Im Anschluss daran wurde das Visum im Reisepass eingetragen und dieser per Post zurückgeschickt. Schließlich stand noch die Frage der Unterkunft vor Ort offen. Dies gestaltete sich nicht leicht, da Wohnungen in San Diego generell sehr teurer sind und ich bevorzugt nach etwas in Strandnähe suchte. Nach einiger Recherche auf Craigslist, der gängigen Online-Plattform in den USA zum Austausch von Wohnungsinseraten oder anderen Objekte sowie Überlegungen, zunächst ein AirBnB oder ein Hostel zu suchen, eröffnete sich eine andere Möglichkeit. Die Kommilitonin, mit der ich plante, zusammenzuziehen, konnte den Kontakt zu einer Bekannten ihrer amerikanischen Verwandten
aufbauen, bei der wir vorerst, für eine verhältnismäßig geringe Miete, unterkommen könnten. Sie wohnte im südlichen Teil San Diegos, direkt an der mexikanischen Grenze zu Tijuana. Dort angekommen, wollten wir dann weiter überlegen, ob wir dort bleiben oder eine Wohnung suchen wollten. Als das Organisatorische so weit geklärt war, begann ich, meine Koffer zu packen und machte mich Ende August auf den Weg in die USA. Einleben in San Diego Bevor es nach San Diego ging, verbrachten meine Kommilitonin und ich noch drei Tage in Miami in Florida. Bereits im Vorfeld hatten wir überlegt, ein paar Tage vor Semesterbeginn loszufliegen und noch
etwas von der Ostküste bzw. vom Süden der USA zu sehen und waren uns nach dem Vergleich verschiedener Flugrouten schnell einig, dass wir Miami noch erkunden wollten. Hier besonders in Erinnerung geblieben ist mir das unglaublich feucht-heiße Klima. Es herrschten extreme Temperaturunterschiede zwischen der Luft im Freien und der total unterkühlten Klimaanlagenluft in jedem Geschäft, Restaurant oder Verkehrsmittel, weshalb ich mir ein langfristiges Leben in Florida nicht
vorstellen könnte. Als wir dann drei Tage später in Kalifornien landeten, war das Klima schon eher nach meinem Geschmack, ebenfalls warm bis heiß, hatte aber etwas trockenere Luft und mehr Wind. An unseren ersten Tagen in San Diego versuchten wir, uns zurechtzufinden. Dabei half uns unsere Gastfamilie enorm weiter. Indem sie uns die verschiedenen Viertel der Stadt zeigten und stets gute Tipps und Ratschläge parat hatten, fühlten wir uns schnell wohl und konnten uns gut einleben.
Zunächst machten wir uns auf die Suche nach einem Auto. Für uns stand fest, dass wir gemeinsam eines mieten oder kaufen wollten und uns nicht nur auf das wenig ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz verlassen wollten. Ein Student des Campus, der ebenfalls einmal in San Diego studiert hatte, nannte uns einen Kontakt, der uns bei der Auto- Wohnungssuche unterstützen würde. Dieser hilft gern Studenten und Touristen mit Tipps und Ratschlägen weiter. Er nannte uns schließlich die Autovermietung Dirt Cheap Rental Car. Diese sei die günstigste und zuverlässigste in San Diego. Wir ließen uns dort beraten und mieteten ein Auto für vier Monate. Durch die geteilten Kosten und einen kleinen Preisrabatt aufgrund des langen Mietzeitraums war der Preis, den wir zahlten, für die Ausstattung des Autos und die Versicherungsleistungen der Vermietung, äußerst angemessen. Für weitere, über San Diego
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hinausgehende Trips zahlten wir einen Aufpreis, hatten aber volle Versicherungsleistungen. Bereits in
Deutschland hatten wir beide einen internationalen Führerschein beantragt, da wir im Vorhinein gelesen hatten, dass in Kalifornien in der Regel zwar ein deutscher Führerschein akzeptiert wurde, der ADAC aber Ausnahmen in verschiedenen Gebieten rund um San Diego vermelden konnte, in denen nur der nationale Schein nicht ausreichte. Somit führten wir den internationalen Führerschein immer mit uns, mussten ihn aber nie zeigen. Nach einem kleinen, fremdverschuldeten Unfall, in den ich verwickelt wurde, zeigte sich die Autovermietung sehr kulant. Weiterhin erhielt meine Kommilitonin, nachdem ich abgereist und unser Vertrag ausgelaufen war, einen weiteren Rabatt für eine zweiwöchige Verlängerung der Miete und konnte das gleiche Auto dafür behalten. Parallel zur Nutzung des Mietautos nutzen wir außerdem öffentliche Verkehrsmittel wie Uber, Busse, die Metro und E-Scooter. Uber ist ein amerikanisches Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in San Francisco,
das per mobile App weltweit Online-Vermittlungsdienste zur Personenbeförderung anbietet. Je nach Entfernung und Tageszeit werden verschiedene Fahrer in der Nähe, die benötigten Kilometer sowie der Fahrpreis angezeigt und man kann sich mit den Fahrern verbinden, eine Fahrt buchen und hinterher per Paypal bezahlen. Die Busse und Metros fahren auf verschiedenen Routen quer durch San Diego. Das Verkehrsnetz ist nicht mit dem in Deutschland vergleichbar und nicht sehr gut ausgebaut. Meist setzte sich der Weg an ein Ziel aus verschiedenen Fahrten per Uber, Bus oder Metro zusammen. Eine schöne, aber leider verhältnismäßig teure Abwechslung boten die verschiedenen E-Scooter-Dienste. Hier lud ich die App Lime herunter und konnte somit durch Entsperrung und Abbuchung per Kreditkarte Scooter des Unternehmens Lime in ganz San Diego nutzen. Mit unserem neuen Auto und unserer Kontaktperson gingen wir dann schließlich eine Woche lang auf Wohnungssuche. Gemeinsam suchten wir auf Craigslist, führten Telefonate, trafen Bekannte unseres
Immobilienmaklerfreundes und besichtigten verschiedene Wohnungen. Schließlich, nach etwa zwei Wochen, fanden wir die Anlage Vantaggio Suites, eine Mischung aus Hotel und Jugendherberge, die verschiedene Arten und Größen von Zimmern in verschiedenen Bereichen der Stadt anbot. Wir entschieden uns für eine Wohnung mit zwei Einzelzimmern plus Badezimmer und geteiltem Wohnraum in Golden Hills, einem verhältnismäßig angesehenerem Viertel San Diegos, circa 50 Gehminuten vom
Hafen und 5 Gehminuten vom Balboa-Park entfernt, einer großen Parkanlage ähnlich des Central-Parks in New-York. Unsere Anlage war durch einen Zaun und ein Eingangstor abgesichert, sodass nur Bewohner mit Schlüssel Zugang hatten. Neben einer in San Diego üblichen Kaution in Höhe einer Monatsmiete zahlten wir einen relativ hohen, jedoch in unseren Augen gerechtfertigten Preis für die vier Monate. Die Kaution erhielten wir im Februar 2020 ohne Probleme in voller Höhe zurück. Da ich wusste, dass in Amerika viele Abwicklungen über Kreditkarte laufen, habe ich im Vorhinein bei meiner Bank eine Kreditkarte angefordert, mit der ich kostenfrei im Ausland bezahlen konnte. Somit
brauchte ich mir vor Ort kein neues Bankkonto zu eröffnen. Ebenfalls vor Antritt des Auslandssemesters habe ich mich darum gekümmert, erreichbar und mobil zu sein. Noch in Deutschland habe ich eine amerikanische Handykarte über das Unternehmen Simly bestellt, die mir zugesendet und einen Tag vor Einreise in die USA automatisch aktiviert wurde. Hier konnte ich zwischen verschiedenen Tarifen und Leistungen wählen, die zum Monatsende problemlos verlängert oder geändert werden konnten. Vor dem Abflug erhielt ich meine US-Rufnummer per Mail und hatte somit direkt nach der Landung gutes und schnelles LTE AT&T Netz, das gängige Standard-Netz in den USA. Alliant International University
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Die Alliant International University San Diego ist eine kleine Universität mit weiteren Standorten in San Francisco, Los Angeles, Irvine, Sacramento und Fresno sowie im internationalen Raum in Mexiko, Kenia und Japan. Ein Semester an der Alliant setzte sich aus zwei 8-Wochen-Blöcken zusammen, in denen jeweils zwei Kurse belegt werden mussten. An zwei Tagen in der Woche fanden Abendveranstaltungen von 18:00 bis 22:30 Uhr abends statt, in denen der Vorlesungsstoff vermittelt und Gruppenarbeiten erledigt wurden. Der Großteil der Aufgaben und Leistungen wurde außerhalb der Universität, zu Hause in Selbststudium oder Gruppenarbeiten erbracht. Vor Beginn der Vorlesungen gab es eine Einführungswoche, die meine Kommilitonin und ich leider verpassten, weil wir zu dem Zeitpunkt, als wir davon erfuhren, bereits den Miami-Aufenthalt gebucht hatten. Unser Ansprechpartner Lionel Remesha kam uns aber entgegen und richtete ein kleines Info-Gespräch am Freitag vor Vorlesungsstart für uns beide ein, in dem er uns die wichtigsten Informationen zu Park- und Studentenausweil sowie die
Belegung von Kursen noch einmal erklärte. Die Größe der Kurse variierte stark, da je nach Modul verschiedene berufstätige Studenten und manchmal auch Bachelor- und Master-Studierende gemeinsam in einer Vorlesung saßen. Insgesamt waren drei meiner vier Kurse mit ca. 10 Studenten relativ klein, was positiv zum Lernklima beigetragen hat. Da die Alliant eine international ausgerichtete Universität ist, waren neben uns deutschen Studenten noch viele andere Kulturen und Nationen vertreten, wie zum Beispiel Philippinen, Chinesen und Syrer. Tatsächlich waren die gebürtigen Amerikaner in der Unterzahl. Da Englisch also für fast jeden eine Fremdsprache war, hat die Kommunikation sehr gut funktioniert, da jeder Rücksicht nahm und geduldig war. Kleinere Grammatikfehler oder Wortfindungsschwierigkeiten waren nie ein Problem und wurden nicht negativ bei der Notenvergabe berücksichtigt. Insgesamt erschien mir die Alliant trotz ihrer kleinen Größe als eine gut etablierte und beliebte Universität mit stets freundlichen, hilfsbereiten und in jeder Hinsicht bemühten Mitarbeitern. Unterm Strich empfand ich das Studieren an der Alliant als sehr positiv. Personen, mit denen ich an der Alliant zu tun hatte, waren, insbesondere vor Antritt des Auslandssemesters, Vivian Sun (International Admission Counselor), vor und während des Semesters Lionel Remesha (International Student Service) und vor Ort bei organisatorischen Fragen Erica Augustin (Student Advisor). Vivian Sun hat uns durch den gesamten Bewerbungs- und Einschreibungsprozess begleitet und war, abgesehen von einigen anfänglichen Missverständnissen, sehr hilfsbereit und freundlich. Lionel Remesha kannte ich bereits von einem Master-Kurs im Vorjahr. Genauso freundlich, respektvoll, engagiert und hilfsbereit, wie ich ihn dort kennengelernt hatte, verhielt er sich auch während meines Auslandssemesters. Mit seiner ruhigen und herzlichen Art stand er uns bei kleineren und größeren Problemen mit Rat und Tat zur Seite, wie dem anfänglich nicht gewährten Rabatt der Studiengebühren. Er zeigte sich immer bemüht, interessiert und gab mir damit oftmals ein positives und beruhigendes Gefühl. Privat in den sozialen Medien oder per Mail erkundigte er sich oft nach unserem Wohlergehen, unseren Plänen und Erlebnissen und erinnerte uns an durch die Alliant organisierte Events mit anderen Studenten. So ermöglichte er mir zum Beispiel eine Freikarte für den San Diego Zoo, ohne die mir der Eintritt definitiv zu teuer gewesen wäre, und konnte mir sogar kurzfristig noch eine Karte für meine Begleitung besorgen. Er nahm sich stets Zeit für uns und hat uns Deutsche sogar zum Essen eingeladen. Erica Augustin war unsere Ansprechpartnerin für Organisatorisches, was Kurswahl, Vorlesungsablauf und bürokratische Vorgänge betraf. Ihre Informationen waren immer sehr hilfreich, ihre Art freundlich und engagiert.
Persönlicher Erfahrungsbericht
Als ich das erste Mal von der Möglichkeit eines Auslandssemester hörte, wusste ich direkt,
dass ich diese Chance ergreifen wollte. Als ich die verschiedenen Länder miteinander
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verglich, wusste ich, trotz hoher Kosten, dass es San Diego
werden sollte. Die USA
hatten mich immer schon fasziniert und gerade die warmen
Südstaaten schon immer gereizt.
Mit diesem Auslandssemester konnte ich gleich mehrere Ziele
erreichen, wie mein
Englisch zu verbessern, im Studium weiterzukommen, neue
Kulturen, Länder und Menschen
kennenzulernen und dabei noch an einem Ort leben zu dürfen, an
dem andere Urlaub
machten.
Obwohl die hohen Kosten, gerade die Studiengebühren in den
USA, mich zu Beginn etwas
abschreckten, war ich entschlossen, diesen Plan durchzuziehen,
koste es, was es
wolle. Also begann ich im Winter 2018 mit den Vorbereitungen,
wie Bewerbungen für
die Alliant und die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu
schreiben. Nachdem ich weder
das Fulbright-Reisestipendium noch das Deutschland-Stipendium
bekam, da ich nicht genügend
soziales Engagement aufweisen konnte, wurde mein Euphorie
wieder etwas gebremst.
Doch mein Entschluss stand fest, und so bewarb ich mich für
PROMOS, für Auslands-
BAföG und für den Kredit der Freunde der Hochschule, und hatte
bei all diesen
Erfolg. Also fuhr ich mit den Vorbereitungen fort, beantragte das Visum, schrieb mich an
der Alliant ein, kümmerte mich um diverse Versicherungen, eine Kreditkarte sowie einen
Handyvertrag. Ich plante mit meiner Kommilitonin, eine gemeinsame Wohnung zu suchen.
Das taten wir auf craigslist, AirBnB und über private Anbieter, bis wir über Verwandte
meiner Kommilitonin an eine Bekannte der Familie herankamen, die sich als Gasmutter
anbot. Dann konnte es losgehen.
Auf dem Weg nach San Diego legte ich mit meiner Kommilitonin noch einen Zwischenstopp
in Miami, Florida ein, wo wir drei Tage verbrachten.
Danach ging es weiter nach Kalifornien, in „America´s finest city“.
Unsere Gastfamilie holte uns direkt vom Flughafen ab, wofür ich sehr dankbar war. Monika
Jacobs war mit ihrer halb amerikanisch – halb mexikanischen Abstammung unglaublich
herzlich und gastfreundlich. Sie schloss uns direkt in Ihr großes Herz und half uns,
wo sie nur konnte, zeigte uns die Stadt, nahm uns mit auf verschiedene amerikanische
Bases sowie zu einem Baseball-Spiel, fuhr mit uns nach Mexiko zu Weinwanderungen
und vieles mehr.
Ich kann jedem den Kontakt mit einer Gastfamilie nur weiterempfehlen. Allerdings war
das Haus leider etwas klein, sodass wir uns direkt zu Beginn nach einer eigenen Wohnung
umsahen. Als wir diese nach zwei Wochen fanden, konnten wir richtig beginnen, uns
einzuleben. Trotzdem hielten wie den Kontakt zu unserer Gastfamilie, die uns und die
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wir ins Herz geschlossen hatten. Wir besuchten ein Oktoberfest und durften Halloween
und Thanksgiving mit ihnen feiern, was für mich eine unglaubliche Ehre war und für
immer unvergesslich sein wird, da ich hier die typische amerikanische Art, zu feiern, erleben
durfte, wie ich sie vorher nur im Fernsehen gesehen hatte.
Die Stadt San Diego selbst war so besonders, wie die
Erzählungen und Beschreibungen
(„America´s finest city“) versprachen. Jedes einzelne der
vielen verschiedenen Stadtteile
war individuell und besonders. Vom exklusiven Gaslamp-
Quarter mit teuren Geschäften
und Restaurants, über das kleine charmante Little Italy mit
kleinen gemütlichen Läden
und Cafés, bis hin zum romantischen, fast schon
mittelalterlichen Old Town und den verschiedenen
Küstengebieten am Pacific Beach (PB), Ocean Beach (OB) oder am gemütlichen
kleinen Mission Beach, hatte jeder Bezirk seine Besonderheiten und Vorzüge.
Doch der Fokus unserer Reise lag natürlich auf dem Studieren.
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Wir stellten bereits zu Beginn fest, dass die Alliant wohl eine eher kleinere, abgelegenere
Universität war. Trotzdem lernte ich sie lieben. Auch wenn die Organisation und Struktur
teilweise etwas zu Wünschen übrig ließ, waren ausnahmslos alle Mitarbeiter stets bemüht,
uns weiterzuhelfen und einen guten Aufenthalt sowie ein angenehmes Studium zu
ermöglichen. Aufgrund des relativ hohen Arbeitsaufwands verbrachte ich insgesamt sehr
viel Freizeit mit den verschiedenen Aufgaben im Rahmen der Kurse. Doch die Arbeitszeit
wurde stets ausgeglichen, mit Zeit an einem der vielen Strände in der Nähe oder am Pool
eines Kommilitonen, der mit uns in verschiedenen Gruppenarbeiten zusammenarbeitete.
Insgesamt beanspruchte die Uni viel Zeit, was ich aber im Gegenzug zu Landschaft und
Umgebung gern in Kauf nahm.
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Allein schon für den Weg zur Uni lohnte sich die Anschaffung eines Autos. So nah auch
alles beieinander zu liegen schien, so weit waren die Entfernungen dann, wenn man versuchte,
mit öffentlichen Verkehrsmitteln ans Ziel zu gelangen. Wir hatten großes Glück
mit unserem Mietauto und waren sehr zufrieden mit dem Service der Autovermietung.
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Zwischen den beiden Terms unternahm ich außerdem mit zwei Kommilitoninnen einen
Roadtrip an der Westküste entlang Richtung San Francisco. Wir machten uns mit einem
Auto auf den Weg, wechselten uns beim Fahren ab und teilten uns Zimmer und Betten in
verschiedenen kleinen Orten entlang der Küste, bis wir in San Francisco ankamen. Nach
zwei Tagen Aufenthalt ging es von dort in die Nationalparks Yosemite und Sequoia.
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Gegen Ende des zweiten Terms und zum Ende meines gesamten Semesters hin beschloss
ich kurzerhand, mich allen mit dem Auto noch auch einen kleinen Trip zu begeben. Ich
hatte mir fest vorgenommen, den Grand Canyon noch zu sehen. So unternahm ich einen
3-Tages-Trip von San Diego aus durch das Death Valley nach Las Vegas, nach einer
Nacht dort über den Hoover Dam zum Grand Canyon und nach einer Übernachtung in
dessen Nähe über den Joshua Tree National Park zurück nach San Diego. Ich saß jeden
Tag ca. 12 Stunden im Auto und hätte vor meinem Auslandssemester niemals gedacht,
dass ich in der Lage wäre, völlig allein quer durch Amerika zu fahren. Aber ich bin sehr
froh, es getan zu haben und glaube, mir selbst hierdurch etwas näher gekommen zu sein.
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An meinem letzten Wochenende nahm unsere Gastmutter mich mit nach Los Angeles,
wo ich vorher, trotz der geringen Entfernung, noch nicht gewesen war. Sie zeigte mir
innerhalb von zwei Tagen die wichtigsten Orte und Sehenswürdigkeiten, wie den luxuriösen
Stadtteil Beverly Hills, den Santa Monica Pier und natürlich den Walk of Fame.
Nach diesem Trip war ich bereit, wieder nach Deutschland zurückzukehren.
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Da gerade kurz vor der Weihnachtszeit die Flüge von San Diego aus nach Deutschland
unglaublich teuer waren, habe ich auch hier nach einiger Recherche zwei Flüge finden
können, die erschwinglich waren und mir die Gelegenheit boten, noch drei Tage in New
York zu verbringen.
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Am letzten Abend in San Diego veranstaltete unsere Gastfamilie noch ein Abschiedsessen,
zu dem auch unsere Kommilitonen eingeladen waren, die wir an der Alliant kennengelernt
hatten.
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Ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte und jeden, den ich kennenlernen
durfte und werde die Zeit und diese lieben Menschen niemals vergessen und immer in
positiver Erinnerung behalten.
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Chantal Löwen, Master Umwelt- und Betriebswirtschaft
Als ich bereits 2013 am Infotag des Umwelt-Campus erfahren habe, dass der UCB eine Kooperation mit
einer Universität in San Diego hat, war ich direkt begeistert und habe den Entschluss gefasst dort
während meines Studiums für mindestens ein Semester zu studieren. Mich haben die USA, insbesondere
Kalifornien schon immer interessiert und ich fand die Möglichkeit eines Auslandsstudiums klasse.
Nachdem ich bereits während meines Bachelors ein Jahr in Irland studiert habe, wagte ich im Master den
Schritt nach San Diego.
Die Zeit in den USA war eine wahnsinnig schöne und
prägende Zeit! San Diego ist eine traumhaft schöne
Stadt, die alles zu bieten hat und noch dazu sehr gut
gelegen ist, um ganz Kalifornien, Nevada, Arizona
und Mexiko zu bereisen. Nach einer überaus
stressigen Vorbereitungsphase, ging es am 14.
August 2019 dann endlich von Frankfurt aus nach Las
Vegas. Hier habe ich einige Nächte verbracht, um
mich an die Zeitumstellung zu gewöhnen und die Stadt zu erkunden. Nach einigen, sehr heißen und
eindrucksreichen Tagen in Las Vegas, habe ich mich dann mit einem Mietwagen auf den Weg zum Grand
Canyon gemacht und den Staat Arizona noch ein wenig erkundigt. Meine Hotels habe ich dabei stets
spontan gebucht und so kam es dann, dass ich am 20. August in einem kleinen Hostel in San Diego
gelandet bin. Hier habe ich direkt nach Ankunft nette Leute kennengelernt und mich dazu entschieden
als Colive (Langzeitmieter) einzuziehen. Meine neuen Mitbewohner kamen aus den unterschiedlichsten
Ländern und waren aus ganz verschiedenen Gründen in San Diego, doch eines hatten sie gemeinsam: sie
wollten sich alle eine schöne Zeit in “America's Finest City” machen. Wenig später habe ich dann an dem
Einführungstag der Alliant International University,
durch Zufall einen Bachelorstudenten des UCB
kennengelernt, der wenig später auch zu mir ins
Hostel zog und mit dem ich mir am Anfang einen
Mietwagen geteilt habe. Bereits in den ersten
Tagen habe ich mich gemeinsam mit einem Freund
auf die Suche nach einem Gebrauchtwagen
gemacht, den ich wenig später auf craiglist.com
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gefunden habe. Ein kleiner, blauer VW New Beatle sollte es sein, in den ich mich direkt verliebt habe.
Nachdem das Auto auf mich angemeldet und die Versicherung abgeschlossen war, traf ich dann auf zwei
weitere Masterstudentinnen des UCB, mit denen ich im Laufe des Semesters viel gereist bin. Da wir
lediglich an zwei Abenden in der Woche Unterricht und auch öfter mal durch Feiertage frei hatten, bin
ich gemeinsam mit meinen zwei Kommilitonen aus Deutschland, sehr viel gereist.
So sind wir auf dem berühmten Highway Nr.1, entlang der
Küste, mit zahlreichen Übernachtungen und
Zwischenstopps nach San Francisco gefahren und haben
auf dem Rückweg durchs Inland einige Nationalparks
besichtigt. Außerdem waren wir in Las Vegas, haben Los
Angeles mehrfach besucht, zum Feiern und für Sightseeing
und waren auf zahlreichen
Veranstaltungen in San
Diego, unter anderem auf einem Oktoberfest mit deutscher Musik. An
einem Wochenende bin ich gemeinsam mit einem Freund mit einer Fähre
auf die Santa Catalina Island, in der Nähe von Long Beach, gefahren. Diese
ist sehr romantisch und überaus empfehlenswert. Sie eignet sich super
zum Wandern und es gibt sehr schöne Strände und gute Restaurants auf
der Insel. Darüberhinaus liegt die mexikanische Grenze direkt an San
Diego, weshalb sich ein Kurztrip nach Tijuana und in das Weingebiet Baja
California definitiv lohnt!
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Ich habe mich sehr schnell in San Diego verliebt und bin mir sicher, dass man während der vier Monate
jeden einzelnen Tag etwas Neues in dieser aufregenden Stadt erleben und
entdecken kann. Da ich direkt am Balboa Park und somit sehr zentral
gewohnt habe, waren das Meer, die Uni und viele Attraktionen binnen
weniger Autominuten für mich erreichbar. Es gab überall so viel zu
besichtigen und zu erleben, dass ich kaum einen Tag zu Hause verbracht
habe. An keinem einzigen Tag kam Langeweile auf!
Leider war das Semester viel zu schnell vorbei
und so stand ich schon kurz vor Weihnachten
am Flughafen in San Diego, um mich von meinen
Freunden zu verabschieden und von dort aus nach New York zu fliegen. Hier habe ich noch vier Tage
verbracht, bevor ich mich dann endgültig (mit kurzem Zwischenstopp in London für ein Guinness) auf
den Heimweg nach Deutschland begeben habe.
Alles in Allem war die Zeit in San Diego eine der schönsten Zeiten meines Lebens, in denen ich sehr viele
schöne neue Städte und Landschaften erkunden konnte und Freundschaften fürs Leben geschlossen
habe. Ich möchte diese Zeit nicht mehr missen und werde noch sehr lange glücklich daran zurück denken.
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Laura Fischer, Master Umwelt- und Betriebswirtschaft
Mein Auslandssemester in San Diego war für mich eine der schönsten Erfahrungen, die ich bisher
gemacht habe.
Wie bei jedem längeren Auslandsaufenthalt war auch hier das Einleben und Gewöhnen an die neue
Umgebung etwas anstrengend. Jedoch war die Gastfamilie Jacobs, die mir von Anfang bis Ende mit Rat
und Tat zur Seite stand, eine riesen Hilfe. Obwohl man sich zu Beginn fremd war, hab ich mich schon nach
kurzer Zeit wie Zuhause gefühlt. Gemeinsam mit der Gastfamilie und meinen Kommilitonen haben wir
zahlreiche Ausflüge unternommen, zum Beispiel nach Mexiko ins Valle de Guadalupe für eine Weintour,
nach Tijuana oder nach Puerto Nuevo zum Hummeressen. Durch die Gastfamilie und ihre große
Verwandtschaft konnte ich zudem die mexikanische und amerikanische Kultur kennen und lieben lernen.
Highlight waren hierbei der „Tag der Toten“ (spanisch: „Dia de los Muertos“), einem der heiligsten
Feiertage der mexikanischen Kultur und das amerikanische Thanksgiving Fest, welches im großen
Familien- und Freundeskreis traditionell gefeiert wurde.
Ich habe interessante Studienerfahrungen machen, meine Sprachkenntnisse verbessern und
Freundschaften zu Kommilitoninnen aus der ganzen Welt schließen können, die wahrscheinlich ein
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Leben lang anhalten werden und auch hierfür bin ich mehr als dankbar. Des Öfteren haben wir uns nach
den späten Vorlesungen getroffen und gemeinsam den Abend ausklingen lassen.
Weitere unvergessliche Erfahrungen waren die
Reiseerlebnisse, welche ich in diesen fünf Monaten erleben
durfte. Hierbei fuhr ich beim Road Trip von San Diego nach San
Francisco die Küstenstraße hinauf und lernte die schönen
Städtchen an der Pazifikküste, Solvang, Santa Barbara oder
Carmel at the See, kennen. Des weiteren hat mich die
atemberaubende Natur der Nationalparks Yosemite, Sequoia,
Joshua Tree und der Mojave Wüste begeistert. Weitere Reisen
führten mich mit Besuch aus Deutschland nach Las Vegas, zum
Besuchen meiner Familie nach Cape Coral in Florida, sowie
nach Toronto, wo ich gemeinsam mit einer dort lebenden Freundin über Silvester nach New York reiste.
Außerdem schaute ich mir auf dem „Rückweg“ von New York nach San Diego noch Washington D.C. und
Chicago an.
All diese Erfahrungen, die Menschen und Kulturen, die ich in
so kurzer Zeit kennen und lieben lernen durfte machen dieses
Auslandssemester für mich allumfassend perfekt.
Dementsprechend schwer fiel mir der Abschied, als ich mich
Mitte Januar (ich habe den Aufenthalt um einige Wochen
verlängert, um noch zu
reisen) auf den Weg
zurück nach Deutschland machte, fest davon überzeugt, dass ich,
sobald die Möglichkeit besteht, zurückkehren werde.