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Skulpturen und Objektkunst
School-Scout.de
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2019
II/PL/16
Plastik
Skulpturen und Objektkunst –
Gestalten mit ungewöhnlichen Materialien
Kathrin Stolzenburg
Kunst aus Kerzen und Seife? Klingt unmöglich. Ist es aber nicht. In der vorliegenden Unterrichtsein-
heit gestalten die Schülerinnen und Schüler mit diesen außergewöhnlichen Materialien und lernen
deren Möglichkeiten und Grenzen kennen. Sie beschäftigen sich im ersten Teil der Einheit mit Bei-
spielen aus der Kunstgeschichte, erstellen nach eigenen Entwürfen kleine Skulpturen aus Stab- und
Stumpenkerzen und fertigen aus Kernseife Handskulpturen.
Im zweiten Teil verschaffen sich die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über die Vielfalt der
Objektkunst und kreieren selbst aus Alltagsgegenständen originelle Objekte. Die Fragen „Was ist
Kunst?“ und „Was unterscheidet Kunst und Kitsch?“ runden die Unterrichtseinheit ab.
KOMPETENZPROFIL
Klassenstufe: 11–13
Dauer: ca. 25 Unterrichtsstunden (Schwerpunktbildung möglich)
Kompetenzen: Graische, malerische, plastische und bautechnische Verfahren
kennen und anwenden; kunstgeschichtliche Epochen und Künstler
kennen; Fachwissen erwerben und anwenden; Kunstwerke ana-
lysieren können; Präsentationstechniken kennen und anwenden;
Gestaltungsprozesse und -ergebnisse relektieren können
Thematische Bereiche: Dreidimensionale Kunstwerke; Werkbetrachtung; dreidimen-
sionales Gestalten mit Wachs, Seife und Alltagsgegenständen
Medien: Bilder, Texte, Arbeitsblätter, Gestaltungsaufgaben
Zusatzmaterialien: Farbfolien
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Fachliche Hintergrundinformationen
Die Skulptur – Begriff und Materialien
„Skulptur ist die Kunst der Buckel und Höhlungen, die Kunst, die Formen im Spiel von Licht und
Schatten darzustellen.“ Auguste Rodin (Bildhauer, 1840–1917)
Mit dem Begriff „Skulptur“ verbindet man ein dreidimensionales Kunstwerk. Es ist das Werk eines
Bildhauers, das durch ein subtraktives Verfahren, d. h. durch Abarbeiten von Material, entstan-
den ist. Traditionelle Materialien der Skulptur sind Stein und Holz. Die kleine Skulptur „Venus von
Willendorf“ aus Kalkstein (entstanden ca. 20.000 v. Chr.) gehört sicher zu den ältesten Skulpturen
der Menschheitsgeschichte. In den frühen Hochkulturen wie Ägypten nutzte man das Material für
Standiguren und Reliefs. In der griechischen und römischen Antike wurde sehr häuig Marmor
verwendet, etwa für bekannte Kunstwerke wie die „Venus von Milo“ um 150 v. Chr. Wir kennen die
klassischen Kunstwerke als edel und von zurückhaltender Farbigkeit. Doch neueste Forschungen
ergeben ein anderes Bild: Vermutlich waren die Skulpturen der griechischen und römischen Antike
sehr bunt bemalt. Eine intensive Farbgestaltung war aber auf jeden Fall für mittelalterliche Holz-
skulpturen, insbesondere Madonnen- und Pietadarstellungen, durchaus üblich.
Vor allem in der Gotik fanden unzählige Skulpturen in der Bauplastik ihren Einsatz an Kirchen und
Kathedralen. Die Figuren, meist aus Stein, waren fest in das Bauwerk integriert und hatten teilweise
auch eine tragende Funktion.
Eine Besonderheit stellt das Material Alabaster, eine Gipsart, dar. Schon die Etrusker sollen es
verwendet haben, es gibt auch ägyptische Kunstwerke aus Alabaster. Das Material ist nicht so edel
wie Marmor, indet aber bis in die Gegenwart immer wieder Anwendung.
Die Objektkunst – unbegrenzte Materialvielfalt
Was die Materialauswahl angeht, kennt die Objektkunst keine Grenzen. Ob industrielle Massenwa-
re, oder Naturmaterialien, ob Alltagsgegenstände oder Abfall – alles kann Verwendung inden. Die
Grundidee dabei: Wenn man ihn neu arrangiert, kombiniert oder umgestaltet, ihm eine neue Be-
deutung verleiht, kann jeder Gegenstand zur Kunst werden. Duchamp machte hiermit den Anfang.
Er stellte einfache Alltagsgegenstände aus und erhob sie damit zu Kunstwerken.
Die Objektkunst des 20. Jahrhunderts brachte eine Fülle von neuen Materialien und experimen-
tellen Verfahren hervor. Bei Christo gehen die Hülle und das Verhüllte eine Symbiose ein. Arman
interessierte die Masse immer gleicher Gegenstände, die in ihrer Materialität für die Einzigartigkeit
eines Teils stehen. César presste Autoteile. Niki de Saint-Phalle bemalte Polyesteriguren – um nur
einige zu nennen.
Hinweise zur Didaktik und Methodik
Aufbau der Unterrichtseinheit
Die Unterrichtseinheit befasst sich mit dem dreidimensionalen Gestalten, im Wesentlichen mit
Skulpturen und Objektkunst. Diese beiden Bereiche zu kombinieren, ist aber nicht zwingend, viel-
mehr ist es ein Angebot, wenn die Zeit und das Interesse der Schülerinnen und Schüler1 es zulassen.
Die Themen „Skulpturen“ und „Objektkunst“ können durchaus auch getrennt voneinander unter-
richtet werden.
Auch das Thema „Kitsch und Kunst“ müssen Sie nicht – wie hier vorgeschlagen – anschließen.
Erfahrungsgemäß stellen sich viele Schüler aber während der Auseinandersetzung mit der Objekt-
1 Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.
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kunst die Frage „Was ist eigentlich Kunst?“. Eine entsprechende Vertiefung erscheint an dieser Stel-
le daher lohnenswert. In Abgrenzung kann die Beschäftigung mit dem Bereich „Kitsch“ folgen. Die
Unterrichtseinheit bietet also die Möglichkeit der Vertiefung und umfangreicheren Behandlung der
genannten Themen, aber gleichzeitig können Teilbereiche reduziert oder separat behandelt werden.
Das praktische Arbeiten
Ob „Skulptur“, „Objektkunst“, ob „Kunst und Kitsch“, in allen Themenbereichen indet nicht nur
eine theoretische Auseinandersetzung statt, es gibt immer auch Angebote, die zur praktischen Er-
arbeitung führen. Die Arbeit mit ungewöhnlichen Materialien ist dabei das verbindende Element
der Unterrichtseinheit. Diese Arbeit setzt voraus, dass man sich auf etwas Neues einlässt und die
Möglichkeiten und Grenzen der Materialien erforscht. Dazu benötigt man Zeit und Geduld und bei
einigen Gestaltungsaufgaben auch mehrere Anläufe, die man den Schülern gewähren sollte.
Gestalten von Kerzenskulpturen
Es gibt zwar Künstlerwachs und spezielle Werkzeuge, um Wachs zu bearbeiten, Sie können den
Material- und Kostenaufwand aber gering halten, indem Sie auf Alltagsmaterialien zurückgreifen.
Weiße Stabkerzen können Sie in Großpackungen im Handel recht preisgünstig erwerben. Einfache
Küchenmesser sind zum Schnitzen ausreichend. Schaffen Sie sie am besten im Klassensatz an. Als
weitere Werkzeuge eignen sich für Feinarbeiten und zum Bearbeiten der Oberläche Nägel, Schrau-
benzieher, kleine Feilen und andere Schnitz- und Schabwerkzeuge. Auch hier gilt es, auszuprobieren
und zu experimentieren.
Eine Unterlage (Zeitungen, Folie, altes Tischset o. Ä.) zum Schutz der Tische und Auffangen der
Wachsreste ist empfehlenswert. Wenn man die (unfertigen) Kerzenskulpturen aufbewahren möch-
te, benötigt man außerdem Küchenpapier zum Einwickeln und einen Karton zur Lagerung.
Die Qualität von Stumpenkerzen, wie man sie für die zweite Aufgabe benötigt, kann sehr unter-
schiedlich sein. Man sollte darauf achten, dass die Kerzen innen hart und kompakt sind, damit
Wachs abgetragen werden kann. Es gibt auch Kerzen, die innen aus kleinen Stearin- oder Paraf-
in-Kügelchen bestehen. Diese sind zum Bearbeiten ungeeignet, weil sie zerfallen. Es empiehlt sich
daher, dass die Lehrperson die Beschaffenheit der Kerzen im Vorfeld erfragt oder prüft bzw. selbst
geeignete Stumpenkerzen im Klassensatz besorgt.
Gestalten von Seifenskulpturen
Auch für die dritte Gestaltungsaufgabe können Sie Alltagsmaterialien verwenden: weiße, duftneu-
trale Kernseife (mindestens 100 g), die man in Drogerien oder im Internet erwerben kann. Wenn
die Schüler die Seifen selbst besorgen, sollte man sehr genaue Kaufanweisungen geben, da die
Qualitäten und Größen im Handel recht unterschiedlich sind. Die übrigen benötigten Materialien
und Werkzeuge entsprechen denen zur Gestaltung von Kerzenskulpturen.
Gestalten von Objekten
Die Aufgaben zur Objektgestaltung sowie die Umgestaltung eines Kitschobjektes erfordern kein be-
sonderes Materialangebot. Die Schüler suchen in ihrem Umfeld selbst nach geeigneten Materialien,
bei deren Auswahl ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
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Auf einen Blick
1.–4. Stunde
Thema: Analyse dreidimensionaler Kunstwerke
M 1 (F/Af) Von antik bis abstrakt / Betrachtung dreidimensionaler Kunstwerke
M 2 (Tx/Af) Gut zu wissen – Informationsblatt … / Erarbeitung und Anwendung
formaler Leitlinien für die Analyse dreidimensionaler Kunstwerke
M 3 (Bd/Ab) Wenn sich die Form der Funktion unterordnet / Analyse von Säulen-
iguren der Kathedrale Notre Dame de Chartres
Benötigt: £ M 1 mit OHP oder PC/Beamer
£ M 1 nochmals als Kopie im Klassensatz
£ M 2 im Klassensatz
£ M 3 im Klassensatz
5.–8. Stunde
Thema: Skulpturen aus Stabkerzen
M 4 (Af) Von der Kerze zur Säulenigur / Schnitzen einer Figur aus einer Stabkerze,
anschließende Relexion
Benötigt: £ M 4 im Klassensatz oder auf Folie kopiert und OHP
£ Skizzenpapier für Entwürfe (DIN-A4-Format)
£ 2–3 weiße Stabkerzen pro Schüler
£ 1 Küchenmesser pro Schüler
£ Nägel, Schraubenzieher, kleine Feilen und anderes Schnitz- und Schab-
werkzeug
£ Unterlage (Zeitungen, Folie, altes Tischset o. Ä.)
£ evtl. Küchenpapier zum Einwickeln und Karton zur Lagerung der
(unfertigen) Kerzenskulpturen
9.–12. Stunde
Thema: Skulpturen aus Stumpenkerzen
M 5 (Af) Innen und außen, Hülle und Kern / Schnitzen einer selbst entworfenen
Skulptur aus einer Stumpenkerze, anschließende Relexion und Präsentation
Benötigt: £ M 5 im Klassensatz oder auf Folie kopiert und OHP
£ Papier für Mindmaps (DIN-A3-Format)
£ Skizzenpapier für Entwürfe (DIN-A4-Format)
£ 1 weiße Stumpenkerze pro Schüler (Durchmesser mind. ca. 8 cm,
Höhe ca. 15 cm), zusätzlich einige Kerzen in Reserve
£ 1 Küchenmesser pro Schüler
£ Nägel, Schraubenzieher, kleine Feilen und anderes Schnitz- und Schab-
werkzeug
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£ Unterlage (Zeitungen, Folie, altes Tischset o. Ä.)
£ evtl. Küchenpapier zum Einwickeln und Karton zur Lagerung der
(unfertigen) Kerzenskulpturen
13.–16. Stunde
Thema: Skulpturen aus Seife
M 6 (Af) Sie haben es in der Hand / Erstellen einer Bleistiftzeichnung und Schnit-
zen einer Handskulptur aus einem Seifenstück
Benötigt: £ M 6 im Klassensatz oder auf Folie kopiert und OHP
£ Zeichenpapier (DIN-A4-Format)
£ Bleistifte
£ 2 Stück duftneutrale Kernseife (mind. 100 g) pro Schüler
£ 1 Küchenmesser pro Schüler
£ Nägel, Schraubenzieher, kleine Feilen und anderes Schnitz- und Schab-
werkzeug
£ Unterlage (Zeitungen, Folie, altes Tischset o. Ä.)
£ evtl. Küchenpapier zum Einwickeln und Karton zur Lagerung der
(unfertigen) Seifenskulpturen
17.–20. Stunde (zuzüglich Arbeitszeit zu Hause)
Thema: Objektkunst in Theorie und Praxis
M 7 (Tx/Af) Objektkunst – Formen, Verfahren, Vertreter / Betrachtung von Werk-
beispielen, Zuordnung von Verfahren und Künstlern
M 8 (F/Af) Brunnen, Boxen, Burger – Werkbeispiele / Betrachtung von Werkbei-
spielen, Zuordnung von Verfahren und Künstlern
M 9 (Af) Neu gedacht, neu gemacht / Umgestaltung eines Alltagsgegenstands,
anschließende Relexion und Präsentation
M 10 (Af) Objektkunst – gekonnt präsentiert / Erstellen einer Präsentation
(Lernplakat oder PowerPoint-Präsentation) zu Kunstwerken, Verfahren
oder Künstlern
Benötigt: £ M 8 mit OHP oder PC/Beamer
£ M 7 im Klassensatz
£ M 9 im Klassensatz
£ M 10 im Klassensatz
£ Alltagsgegenstände, Werkzeuge und Materialien je nach Gestaltungsidee
und Verfahren
£ Kamera/Smartphone zur Dokumentation des Gestaltungsprozesses
£ ggf. Farbkarton oder festes Papier (DIN-A2-Format) sowie dicke Filzstifte
für Lernplakate
£ ggf. PC für das Erstellen einer PowerPoint-Präsentation
£ PC mit Internetanschluss für die Recherche, ggf. Drucker
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