Transcript
Page 1: Ueber die Zersetzung des Wassers durch blosse Hitze

441

Kieselsaure 38,OO Tlionerde 28,18 Natron 21,4-1 Kalkerde 3,86 Kohlens2ure 6,03 Wasscr 2,46.

Man kann diese Formel auch

schrciben, indem man das Mineral als ein Cancrinit bc- trachtet, in dein genau die Hdfte des Kalkspaths durch holilensaurcs Natron ersetzt wird, unter Aufnahme von ei- iicin Atom Wasser.

Folgende Zusammenstelluiig zeigt das Verhaltnifs der bisher bekannten Silicate, die KohIenskre enthalten : ... ...

~ a ? S i + 2 ~ 1 s i - + ~ a C, Cancrinit.

Naz Si+2;1Si+CaC, Stroganowit ( H e r r m a n n ) . Ca'

NaZ'si + 2 i i +!N" C + g , Cancrin'it von Litchfield. H Ca

Von dem Stroganowit habe ich nie etwas gesehcn; auch Davyn, der wahrscheinlich in diese Reihe gehiirt, habe ich nicht in ' hinrcichend grofser Mengc bekommen konnen, um cine genaue Analysc davon auszufuhren.

XII. Ueber die Zersetzung cles Wussers tEurch blojse Hi'tze; von Hm. G r o v e .

(Aus einern Briefe an Hm. L o u y e t in nriissel. Ann. de clrim. ct de PAYS., T. XIX, p . 253.)

- M e i n e Abhandlung iiber die Zersetzung des Wassers durch Hitze ist noch iiicht veroffentlicht; sobald sie es seyn wird, werde ich Ihnen ein Exemplar iibersenden. Der Ver-

Page 2: Ueber die Zersetzung des Wassers durch blosse Hitze

448

such kaiiii auf nielirfaclie Weise gemacht werdeii , am ein- faclis t en auf folgeiirl c;

Mao scliinelzc vor dein Knallgasgebllse eiiieii diclreii Platindraht, bis sich an seinein Endc cine I(ugc1 von dcr Griifse ciner hleinen Erbsc oder eiiies Pfefferkorns gcbil- det hat. FIieranf bririge inaii destillirtes W-asser ziiin Sic- den und lassc es unter der Luftpuinpe erkalten, uin cs miiglichst voii Luft zu befreicn. Man crwlirine diefs Was- ser bis 93O C., fiille dainit eiiic uiiteri geschlosscnc Riihrc, uiid lrchrc dicse i n eiiicr init deinselbeii luftfreien Wasser gcfiilltcii Platinschalc uin. Mittclst ciiier unter die Schale gestelltcii Weingcistlainpc crhalte inan das Wasser auf obi- ger Tcnipcratur. Hierauf tauchc inan die kleiiie Plntinku- gel i n dru I)oclit cincs K~~allgasgebl~iscs, crhitzc sic bis sic schinclzcii will, und bringc sic i i ~ i i i rasch niitcr die Riihrc. Sogleich cntwickelt sich ciii perinnnentcs Gas uiid stcigt in tlic lxiilirc. Es ist cin Geinenge voii Saucrstoff und Was- scrstoff, iiebst elwas nhosphiirischer Luft oder Stickgas aus deiii Wasscr. Fig. 9, Taf. XI, stellt die Platiiikugcl in na- turliclrcr Grafse dnr , so wie ilire Gebrauchsweise.

Lcitct man fcriicr Wasscrdampf durch cin cngcs rcclit gliiheiid~s Platiurohr, S O crlillt man ciiicii Stroiii voii Kiiall- gas. Dassclbe erfolgt, weliii inan die Platiiikugcl durch ci- 11 c 11 elcl, 1 ris ch en S troin weirs gluh en d in acli t. Das n a t u rliclie Osiniiiin - Tridiruu, wclchcs im Platiiierz vorkoinnit, wirk t fast wie das I’latin selbst, und ebcii so wirlit, so wcit icli ur- theileii ltaiiii, jcdc iin Wasser unver:indcrliclic Substanz.

Wid eiii Eisciidraht (lurch cine Dattcric in Wasser- damp€ erhitzt, so zcrsetzt sich ein Thcil clavoii, und ent- feriit iiinii das 3616sclicn dcs Gasgcinenges, so kruin ciii an- dcrer ‘rheil dcs Daiupfs zersetzt wcrdeii uiid so fort. Dic- selhen Resultate erhalt inan , wenn man einen elcktrischcii Funlrcii zwischen Plalirispilzeii in Wasserdqmpf iibcrschla- geo liirst. Mittelst eims iieueii, aber einfachen Apparats kaiin ich durch eiiieii Eisendralit, der durch Elektricitiit in Wasscrdainpf zum Gluheii gebracht worden ist, einen Stroin voii T<uallgns hemorbringen.


Recommended