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Venator & Hanste in

Abbildung Umschlag, 481 Regnum Florae von G. W. Knorr (Detail)

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Venator & Hanstein

Bücher Graphik Autographen

Auktion 148

16. März 2018

Köln

Venator & HansteinBuch- und Graphikauktionen

Cäcilienstraße 48 · D-50667 Köln · Germany · Tel. +49-221-2575419Fax 2575526 · www.venator-hanstein.de

Auktion 149 17. März 2018

Moderne und zeitgenössische Graphik

Moderne illustrierte Bücher

Roy Lichtenstein. Shipboard Girl. 1965

Venator & Hanste in

Bücher Graphik Autographen

Auktion 148

16. März 2018

Köln

Venator & Hanstein KGBuch- und Graphikauktionen

Cäcilienstraße 48 (Haus Lempertz)

50667 Köln (Germany)

Tel +49-221-257 54 19

Fax +49-221-257 55 26

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HR Köln A 3690

USt-IdNr DE 122649294

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Kreissparkasse Köln

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BIC: PBNKDEFF

Vertretungen durch das Kunsthaus Lempertz

6, Rue du Grand Cerf

B-1000 Bruxelles

Tel +32-2-5 14 05 86

Fax +32-2-5 11 48 24

Poststr. 22

10178 Berlin

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St.-Anna-Platz 3

80538 München

Tel +49-89-98 10 77 67

Fax +49-89-21 01 96 95

VORBESICHTIGUNGPREVIEW

Im Kunsthaus Lempertz März 2018

Neumarkt 3 Freitag 9. 10.00–17.30 Uhr

Köln Samstag 10. 10.00–16.00 Uhr

Sonntag 11. 11.00–15.00 Uhr

Montag 12. bis Donnerstag 15. 10.00–17.30 Uhr

VERSTEIGERUNGSALE

Freitag 16. März 2018 10.00 Uhr Nr. 1-310

14.00 Uhr Nr. 311-771

WICHTIGE AUKTIONSHINWEISE

Zustand: Der individuelle Zustand der Auktionsstücke ist allgemein bei den Schätzpreisen berücksichtigt. Alte Besitz eintragungen, Inventarnummern, Exlibris, Besitz-stempel, Fehlen von Schließbändern u.ä. sind oft nicht besonders angegeben. Alterserscheinungen und Beson-derheiten sind möglichst erwähnt. Die Umwelteinflüsse auf das Papier gelten als bekannt und sind nur bei stärke-ren Auswirkungen vermerkt.Konvolute, Sammlungen und Beigaben sowie Zeitschrif- ten und umfangreiche Reihenwerke werden – als nicht kollationiert – ohne Rückgaberecht angeboten.Die Formatangaben bei den Büchern beziehen sich auf die Größe des Buchblocks (in cm).

Katalogabbildungen: Die Abbildungen im Katalog entspre-chen nicht der Originalgröße der reproduzierten Objekte. Beachten Sie bitte Größenangaben im Katalogtext.

Art Loss Register: Venator & Hanstein ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Kata-log, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mindestens € 2500,- haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Re-gisters individuell abgeglichen.

Note for English speaking clients: English descriptions of each important item included in this catalogue are avail-able upon request.

Unseren Katalog mit vielen zusätzlichen Abbildungen finden Sie auch im Internet unter:www.venator-hanstein.de

KATALOGREDAKTION

Franz-Josef Fasse

[email protected]

Tel. +49-221-92 57 29 39

Tel. +49-221-257 54 19

Graphik

Joachim Haber

[email protected]

Tel. +49-221-257 54 19

Bücher, Manuskripte, Autographen

Jennifer Niemann

[email protected]

Tel. +49-221-257 54 19

Graphik

Katharina Obermaier

[email protected]

Tel. +49-221-257 54 19

Bücher

Dr. Jennifer Schlecking

[email protected]

Tel. +49-221-92 57 29 79

Tel. +49-221-257 54 19

Graphik

Photographie

Saša Fuis Photographie, Köln

Druck

Kopp Druck und Medienservice, Köln

Katalogpreis

148/149 jeweils € 15,-

INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel I. Topographie Ansichtenwerke Reiseliteratur Geographie 1 - 48

II. Städte- und Landschaftsansichten Landkarten Ausland 49 - 83

III. Städte- und Landschaftsansichten Landkarten Deutschland 84 - 103

IV. Dekorative Graphik 104 - 114

V. Geschichte Kulturgeschichte Varia 115 - 310

VI. Alte Meister Druckgraphik 311 - 413

VII. Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts Druckgraphik 414 - 467

VIII. Naturwissenschaften Medizin Technik 468 - 505

IX. Alte Drucke 15. und 16. Jahrhundert 506 - 531

X. Manuskripte Autographen 532 - 541

XI. Kunstliteratur Buch- und Schriftwesen Literaturwissenschaft 542 - 571

XII. Deutsche und fremdsprachige Literatur 17. bis 19. Jahrhundert 572 - 748

XIII. Literatur und illustrierte Bücher bis 1945 749 - 771

Am Schluss des Kataloges: Eigentümer-, Abkürzungs- und Literaturverzeichnis sowie Personen- und Sachregister

1. Das Auktionshaus Venator & Hanstein KG (im Nachfolgenden V & H) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 BGB als Kom-missionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Venator & Hanstein behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Kata-logangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Die Angaben beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschen-den Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustands-berichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der je-weils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Sachen sind gebraucht. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Venator & Hanstein verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufhe-ben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, sei-ne Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet V & H dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus ver-pflichtet sich V & H für die Dauer von zwei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der vollständigen Kommission, wenn der Ge-genstand in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Im Übrigen ist eine Haftung wegen Mängeln ausgeschlossen.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus wel-chem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern V & H nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesent-liche Pflichten verletzt hat; im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten: Der Saalbieter erhält gegen Vorlage seines Licht-bildausweises eine Bieternummer. V & H behält sich die Zulassung zur Auktion vor. Ist der Bieter V & H nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktu-ellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen V & H zur ordnungsge-mäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Der Gegen-stand ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeich-nung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt der Kurztitel. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b – d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von V & H nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von V & H wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt. Gebote unter 2/3 des Schätzpreises werden im Interesse der Einlieferer nicht berücksichtigt.

7. Durchführung der Auktion. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach drei-maligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtüm-lich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den

Zuschlag bestehen (§ 2 Ziffer 4 VerstVO). Gebote werden von V & H nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig da-von, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.

8. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vor-behalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages bzw. entsprechender Information unter den angegebenen Kontaktdaten bei Schriftgeboten von dem Vorbehaltszuschlag zurück-tritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagpreis wird ein Aufgeld von 23% zuzüglich 19% Umsatzsteuer, gerechnet nur auf das Aufgeld, erhoben (Differenzbe-steuerung). Für alle Katalogpositionen die mit * gekennzeichnet sind, wird ein Aufgeld von 23% erhoben (Regelbesteuerung); auf diesen Nettorechnungspreis (Zuschlag + Aufgeld) wird die gesetzliche Um-satzsteuer von 19% hinzugerechnet. Ausgenommen sind gedruck-te Bücher zu einem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7%. Von der Mehrwertsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der MwSt.-Identifikations-Nr. – auch an Unternehmen in EU- Mitgliedstaaten. Nehmen Auktionsteil-nehmer ersteigerte Gegenstände selber in Drittländer mit, wird ihnen die MwSt. erstattet, sobald V & H der Ausfuhr- und Abnehmernach-weis vorliegen. Für Originalkunstwerke und Photographien, die nach dem 1. Januar 1900 entstanden sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrHG anfallenden Folgerechts eine Umlage für das Folgerecht von 1,9% erhoben. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Persönlich an der Auktion teilnehmende Ersteigerer haben den End-preis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren An-schluss an die Auktion an V & H zu zahlen. Die Zahlung auswärtiger Ersteher, die schriftlich geboten haben oder vertreten worden sind, gilt unbeschadet sofortiger Fälligkeit bei Eingang binnen 10 Tagen nach Rechnungsdatum noch nicht als verspätet. Der Antrag auf Umschrei-bung einer Rechnung auf einen anderen Kunden als den Bieter muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. V & H behält sich die Durchführung der Umschreibung vor.

11. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% auf den Brutto-preis je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Einlösungsspesen zu Lasten des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. V & H kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufver-trages oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung ver-langen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Verstei-gerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließ-lich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteher sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. V & H haftet für verkaufte Gegenstände nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung er-folgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. V & H ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einla-gern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch V & H werden 1 % des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten p.a. berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator Karl-Heinz Knupfer, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN

1. The auction house Venator & Hanstein KG (henceforth referred to as V&H), conducts public auctions in terms of § 383 paragraph 3 sentence of the Civil Code as commissioning agent on behalf of the accounts of sub mitters, who remain anonymous. With regard to its auctioneering terms and conditions drawn up in other languages, the German version remains the official one.

2. The auctioneer reserves the right to divide or combine any catalogue lots or, if it has special reason to do so, to offer any lot for sale in an order different from that given in the catalogue or to withdraw any lot from the sale.

3. All lots put up for sale may be viewed and inspected prior to the auction. The catalogue specifications and related specifications appearing on the internet, which have both been compiled in good conscience, do not form part of the contractually agreed to conditions. These specifications have been derived from the status of the information available at the time of compiling the catalogue. They do not serve as a guarantee in legal terms and their purpose is purely in the information they provide. The same applies to any reports on an item’s condition or any other information, either in oral or written form. Certificates or certifications from artists, their estates or experts relevant to each case only form a contractual part of the agreement if they are specifically mentioned in the catalogue text. The state of the item is generally not mentioned in the catalogue. Likewise missing specifications do not constitute an agree-ment on quality. All items are used goods.

4. In the event of variances from the catalogue descriptions, which result in negation or substantial diminution of value or suitability, and which are reported with due justification within one year after handover, V&H nevertheless undertakes to pursue its rights against the seller through the courts; in the event of a successful claim against the seller, V&H will reimburse the buyer only the total purchase price paid. German is the official language for the catalogue text. Over and above this, V&H undertakes to reimburse its commission within a given period of two years after the date of the sale if the object in question proves not to be authentic. Liability of V&H for faults or defects is otherwise ex-cluded.

5. Claims for compensation as the result of a fault or defect in the object auctioned or damage to it or its loss, regardless of the legal grounds, or as the result of variances from the catalogue description or statements made elsewhere are excluded unless V&H acted with wilful intent or gross negligence; in other regards, point 4 applies.

6. Submission of bids: The floor bidder receives a bidding number on presentation of a photo ID. V&H reserves the right to grant entry to the auction. If the bidder is not known to V&H, registration must take place 24 hours before the auction is due to begin in writing on presenta-tion of a current bank reference. Bids in absentia: Bids can also be sub-mitted either in writing, telephonically or via the internet. The placing of bids in absentia must reach V&H 24 hours before the auction to ensure the proper processing thereof. The item must be mentioned in the bid placed, together with ticket number and item description. In the event of ambiguities, the listed item description becomes applicable. The place-ment of a bid must be signed by the applicant. The regulations regarding revocations and the right to return the goods in the case of long distance agreements (§ 312b – d of the Civil Code) do not apply. Telephonic bids: Establishing and maintaining a connection cannot be vouched for. In submitting a bid placement, the bidder declares that he agrees to the recording of the bidding process. Bids via the internet: They will only be accepted by V&H if the bidder registered himself on the internet website beforehand. V&H will treat such bids in the same way as bids in writing. The objects are sold for at least two thirds of the estimate prices.

7. Carrying out the auction. The hammer will come down when no higher bids are submitted after three calls for a bid. In extenuating circum-stances, the auctioneer reserves the right to bring down the hammer or he can refuse to accept a bid. If several individuals make the same bid at the same time, and after the third call, no higher bid ensues, then the ticket becomes the deciding factor. The auctioneer can retract his acceptance of the bid and auction the item once more if a higher bid that was submitted on time, was erroneously overlooked and immediately queried by the bidder, or if any doubts regarding its acceptance arise (§ 2 point 4 VerstVO). Bids are only played to an absolute maximum by V&H if this is deemed necessary to outbid another bid. The auctio-neer can bid on behalf of the submitter up to the agreed limit, without

revealing this and irrespective of whether other bids are submitted. Even if bids have been placed and the hammer has not come down, the auctioneer is only liable to the bidder in the event of premeditation or gross negligence.

8. Once a lot has been knocked down, the successful bidder is obliged to buy it. If a bid is accepted conditionally, the bidder is bound by its bid until four weeks after the auction unless he immediately withdraws from the conditionally accepted bid. From the fall of the hammer, possession and risk pass directly to the buyer, while ownership passes to the buyer only after full payment has been received.

9. The buyer shall pay a premium of 23%. This premium is subject to 19% VAT (margin scheme). All lots marked with an asterisk (*) are charged a premium of 23% on the hammer price; onto this (hammer price and premium) the statutory VAT of 19% will be added – except printed books 7% – (normal VAT arrangements). Invoices may be is-sued for buyers who are entitled to a Pre-Tax Deduction for art and decorative art for all lots according to the existing »Regelbesteuerung« (normal VAT arrangements). These buyers must identify themselves when receiving their bidding paddle. Exports to third (i.e. non-EU) countries will be exempt from VAT, and so will be exports made by companies from other EU member states if they state their VAT iden-tification number. For original works of art and photography created after January 1, 1900, 1,9% of the hammer price is rated subject to the resale right.

10. Successful bidders attending the auction in person shall forthwith upon the purchase pay to V&H the final price (hammer price plus premium and VAT) in Euro. Payments by foreign buyers who have bid in writing or by proxy shall also be due forthwith upon the purchase, but will not be deemed to have been delayed if received within ten days of the invoice date.

11. In the case of payment default, V&H will charge interest on the out-standing amount at a rate of 1 % of the gross price per month or part month. If payment is made in a foreign currency, any exchange rate losses and bank charges will be borne by the buyer. The same applies to cheques, which will be recognised as payment only after unconditional confirmation of the credit has been received from the bank. If the buyer defaults in payment, V&H may at its discretion insist on performance of the purchase contract or, after allowing a period of grace, claim damages for non-performance. In the latter case, V&H may determine the amount of the damages by putting the lot or lots up for auction again, in which case the defaulting buyer will bear the amount of any reduction in the proceeds compared with the earlier auction, plus the cost of resale, including the premium.

12. Buyers must take charge of their purchases immediately after the auction. Once a lot has been sold, the auctioneer is liable only for wilful intent or gross negligence. Lots will not, however, be surrendered to buyers until full payment has been received or, in the case of payment by cheque, unconditional confirmation of the credit is received from the bank. Without exception, shipment will be at the expense and risk of the buyer. Purchases which are not collected within four weeks after the auction may be stored and insured by V&H on behalf of the buyer and at its expense in the premises of a freight agent. If V&H stores such items itself, it will charge 1 % of the hammer price for insurance and storage costs.

13. As far as this can be agreed, the place of performance and jurisdiction is Cologne. German law applies; the provisions of the United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods, CISG are not applicable. Should any provision herein be wholly or partially in-effective, this will not affect the validity of the remaining provisions.

Henrik Hanstein, publicly appointed and sworn auctioneer Karl-Heinz Knupfer, publicly appointed and sworn auctioneer

CONDITIONS OF SALE

9

507 Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen

10

502 Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied

11

481 G. W. Knorr

481 G. W. Knorr

12

537 G. Casanova

13

538 C. Darwin

14

51 Manuskriptkarte von L. F. Marsigli und J. Ch. Müller

15

52 Manuskriptkarte von Sámuel Mikoviny

16

49 Manuskriptkarte von Leandro Anguissola

17

Horn. 2 Bde. London: G. Virtue o. J. und Leipzig, Wien und Berlin: J. Taylor (1636-1638). 25,8 x 21 cm. Mit 2 gest. Titel mit Vignetten, 1 gef. Karte und 118 gest. Tafeln von T. Allom und W. H. Bartlett. 6 Bll., 202 SS. + 3 Bll., 163 SS. HLdr. mit Rt., Blind- und Goldprägung.

(Rücken verblaßt, Gelenke aufgeplatzt. Innenge-lenke l. angebrochen, l. gebräunt und wenig staub- bzw. fingerfleckig).

Andres 425. – Deutsche Ausgabe des ursprünglich in Heften erschienenen Tafelwerkes. Mit Ansichten von Edinburgh, Ab-botsford, Dunbar Castle, Hawthornden, Stirling Castle, Ayr, Perth, Inverness, Loch Ness, Oban, Glasgow, St. Andrews u.a.

400,–

3 Benicken, Friedr. Wilh.: Historischer Hand-Atlas zur Versinnlichung der Allgemeinen Geschichte aller Völker und Staaten. Nebst Zeitrechnungstafeln über die alte, mittlere, neuere, und neueste Geschichte. Weimar: Landes Industrie-Comptoir 1824. 62 x 37 cm.

*1 Anson, George: Reise um die Welt, welche er ... in den Jahren 1740-44 verrichtet hat, ... von Richard Waltern, ... aus dem Englischen in das Deutsche übersetzt. Leipzig und Göttingen: Vandenhoek 1749. 24 x 20 cm. Mit 33 (v. 34) num. Tafeln. XLIV SS., 382 SS., 14 Bll. Ldr. mit Rt. und Filetenvergoldung.

(Berieben und bestoßen. Gelenk angebrochen. Bib-liotheksnr. auf Rücken. Mit Bibliotheks- und Aus-sonderungsstempel auf Titelbl. und Tafeln, die teils durchschlagen. Titel am Rand gebräunt, sonst nur minimal gebrauchsfleckig. Es fehlt eine Karte Taf. 33).

Sabin 1640. Cox I, S.49. – Bei der unglücklichen Expedition gingen sieben Schiffe um das Kap Hoorn und an der Küste Chiles verloren und so waren von ursprünglich 900 Mann, die England verlassen hatten, mehr als 600 verschollen.

300,–

*2 Beattie, William: Schottland in Bildern, nach der Na-tur gezeichnet. Aus dem Engl. übers. von Joh. v.

I . TOPOGRAPHIE · ANSICHTENWERKE REISELITERATUR · GEOGRAPHIE

4 P. Bertius

18

Doppelblattgr. lithogr. Titel und 24 doppelblattgr. kolor. lithogr. Karten (num. I-VII, VII A/B – XII A/B, XIII A/B/Carton, XIV A/B, XV A/B) mit zahlr. Inset-karten. HLdr.

(Sehr stark berieben mit Bezugsdefekten an R. und Deckeln). Die im Titel genannten Zeitrechnungstafeln sind hier nicht beigebunden. – Sehr seltener Weimarer Geschichtsatlas.

270,–

4 Bertius, Petrus: Commentariorum rerum Germanica-rum libri tres. Primus est Germaniae veteris. Secun-dus, Germania posterioris ... cum principum genea-logijs. Tertius est præcipuarum Germaniæ urbium cum earum iconismis et descriptionibus. Amster-dam: Joh. Janßonius 1616. 18,2 x 24,3 cm. Mit illustr. Kupfertitel, 1 ganzs. Wappenkupfer (Reichsadler), 26 Kupferkarten (20 ganzs., 6 kl.Teilkarten aus der Peutinger-Karte) und 101 ganzseitigen Ansichten-kupfern. 6 Bll., 732 SS., 1 Bl. (ohne 1 w. Bl. am Schluss). Pgt. mit hs. Rt.

(Bezug fleckig und etwas geknittert, Rt. erneuert, vorderes Rückengelenk angerissen; Vorsätze erneu-ert. Titel und Vorstücke mit leichten Randmängeln. Im Liber primus, am unteren Rand und am Schluss teils leicht wasserrandig, stellenw. leicht alters- oder gebrauchsfleckig).Bachmann S. 15. Fauser S. XXVIII. – Erste Ausgabe des be-kannten Geschichts- und Ansichtenwerks mit Darstellungen nahezu aller bedeutenden Städte des alten deutschen Reichs-gebiets sowie einiger des angrenzenden Europas. – Dabei: Straßburg, Augsburg, Basel, Bonn Bremen, Kassel, Kiel, Köln, 5 P. Bertius

6 J. Chiquet

19

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

(Im Ganzen starke Gebrauchs- und Alterssspuren: Einband fleckig, mit leichten Schnittspuren und Wurmlöchern. Titel unten etwas beschnitten und aufgezogen, alle Tafeln mit Wurmgängen am äuße-ren und geringer am unteren w. Rand. Fingerspuren und stellenw. gering wasserrandig). Phillips IV, 4279. – Mit Weltkarte, 5 Erdteilkarten und Karten der europäischen Länder. – Die Karte von Nordamerika zeigt Kalifornien als Insel; auf der Weltkarte in zwei Hemisphären sind Australien und Neuseeland unvollständig abgebildet und Australien ist mit Neuguinea verbunden.

1200,–

*7 [Chlingensberg, Max von, Hrsg.]: Das Königreich Bayern in seinen alterthümlichen, geschichtlichen, artistischen und malerischen Schönheiten, enthal-tend ... die interessantesten Gegenden, Städte, Kir-chen, Klöster, Burgen ... mit begleitendem Texte. 3 Bde. München: Franz 1843-1854. 24 x 15,5 cm. Mit 180 Stahlstichtafeln. 1 Bl., 484 SS.; 2 Bll., 480 SS.; 2 Bll., 490 SS. HLdr. mit Rs., zus. in Pp.-Schuber.

(Schuber etwas berieben. Rücken von Bd. I mit Feuchtigkeitsflecken und fleckigem bzw. beschab-tem Vorderdeckel, die beiden anderen Bände mäßig berieben; innen etwas stockfleckig). Andres 152. – Ursprünglich in sechzig Heften zu jeweils 3 Stahlstichen erschienenes Ansichtenwerk, ab 1840 veröffent-licht und ab 1843 wie vorliegend in Einzelbänden erschienen. Die Stahlstichtafeln mit Einzel- und Gesamtansichten aller be-kannten Orte Bayerns, darunter Altötting, Ansbach, Andechs, Augsburg u. Umgebung, Bamberg, Bayreuth, Berchtesgaden,

Dresden, Emden, Flensburg, Frankfurt a. M., Frankfurt/Oder, Görlitz, Kopenhagen, Hamburg, Würzburg, Jena, Lübeck, Lüneburg, Magdeburg, Marburg, Mainz, München, Münster, Neuß, Nürnberg, Osnabrück, Passau, Prag, Regensburg, Riga, Königsberg, Rostock, Salzburg, Schleswig, Stade, Dortmund, Trier, Tübingen, Wien, Wismar, Worms, Breslau u.v.a.

Abbildung Seite 17 2100,–

5 – Bertius, Petrus: Commentariorum rerum Germani-carum libri tres. Primus, de Germania veteri, secun-dus, a Carolo Magno deinceps, tertius de urbibus. 3 Tle. in 1 Bd. Amsterdam: W. Blaeu 1634-35. 13,5 x 7,7 cm. Mit 17 doppelblattgr. Kupferkarten. 1 Bl., 297 SS., 1 nn. S.; 269 SS., 1 Bl., 2 w. Bll.; 326 SS., 1 Bl. Pgt. mit hs. Rt.

(Vorderdeckel fleckig, Rt. erneuert. Teilw. leicht wasserrandig).

Graesse I, 351. STCN 171558707 + 171558499 + 171558367. – Seltene Duodezausgabe.

500,–

6 Chiquet, Jacques: Le nouveau et curieux atlas geo-graphique et historique, ou le divertissement des empereurs, roys, et princes tant dans la guerre que dans la paix. Paris: Chereau [1719] 31,2 x 26,3 cm. Mit illustr. Kupfertitel, 3 Kupfertafeln und gest. Him-melskarte (alle unkolor.), 23 Karten mit Grenzkolo-rit, 27 gest. Textbll. mit Erläuterungen und 4 gest. Textbll. mit historisch-geograph. Übersicht. Schlich-ter Lederband.

7 M. v. Chlingensberg

20

Bourse, Sorbonne, Hôtel des Invalides, Hôtel de Ville, Palais de Justice, Notre Dame, Madeleine, St. Sulpice sowie die Ka-thedralen von Reims, Rouen, Chartres, Straßburg u. Schlösser von Versailles, St. Cloud u. Vincennes.

200,–

10 Dapper, Olfert: Naukeurige Beschryving der Ei-landen, in de Archipel der Middelantsche Zee, …, Cyprus, Rhodes, Kandien, Samos, Scio, Negroponte, Lemnos, Paros, Delos, Patmos, en andere, in groten getale ... Amsterdam: Wolfgangh u.a. 1688. 38,2 x 34,5 cm. Mit gest. Frontispiz, 6 Kupferkarten (5 dop-pelblattgr., 1 gefalt.), 26 Kupfertafeln (12 doppel-blattgr.) und 47 Textkupfern. 3 Bll., 24 SS., S. 17-92, S. 1-84, S. 33-152, S. 145-150., S. 143-200, S. 153-320, S. 1-40, 2 Bll. Dunkelbraunes Ldr. mit Rt., Rv. und D.- und Stehkantenvergoldung.

(Defekt am Kopf des Rückens, vord. Rückengelenk unten angerissen, berieben. Innen nahezu flecken-freies, breitrandiges Exemplar). Graesse II, 335. Kat. Nederl. Historisch Scheepvaart Mus. I, S. 193. – Erste Ausgabe. – Ausführliche landeskundliche Be-schreibung der griechischen Inseln, u.a. auch Kreta, Rhodos, Zypern. Die Kupfertafeln mit Karten, Plänen, Ansichten und Münzen, die Textkupfer mit Karten und Plänen, Ansichten, Pflanzen- und Tierdarstellungen, Trachten.

2400,–

11 Deroy, [Isidore Laurent]: Les Rives de la Loire des-sinées d’après nature. Paris: Ch. Motte 1836. 25 x 33,4 cm. Mit lithogr. Titelbl., 1 lithogr. Karte und 49

Deggendorf, Eichstätt, Füssen, Bad Kreuth, Landsberg, Mün-chen, Nürnberg, Passau, Regensburg, Reichenhall, Schongau, Straubing, Wasserburg, Würzburg u.a.

1000,–

*8 Costello, Dudley: Piedmont and Italy, from the Alps to the Tiber, illustrated in a series of views. 2 Bde. in 1. London: J. S. Virtue (1859-1861). 27,2 x 21,5 cm. Mit 2 gest. Titeln mit Vign., 6 gest. Portr., 6 (4 farb lith.) doppelblattgr. Ktn. u. 124 Stahlstichans. 2 Bll., 148 SS.; 1 Bl., 146 SS. Illustr. Ln. mit Gold- und Blindprägung.

(Kanten l. berieben. Erstes Porträt und Titel feucht-fleckig, sonst nur vereinzelt l. stockfleckig). Andres 648. – Mit Ansichten von Genf, Turin, Genua, Lugano, Mailand, Neapel, Bologna, Pisa, Siena, Perugia, Rom u.a.

600,–

9 Couché, François Louis: Soixante vues des plus be-aux palais, monuments et églises de Paris, cathédra-les et chateaux de la France.(Paris): Binet o. J. (ca. 1830). 13,2 x 19,2 cm. Mit gest. Titel, gest. Plan u. 61 Kupfertafeln von F. L. Couché nach Coulon u.a. HLdr. mit reicher Rv. und goldgepr. Deckeltitel.

(Berieben und bestoßen, Rücken mit kl. Wurmver-letzung. Vordergelenk angebrochen, geleimt. Titel und Plan in den Rändern etwas stärker stockfleckig, übrige Ansichten etwas weniger betroffen).Vgl. Th./B. VII, 566. – Der schöne gest. Titel mit 8 kleinen Abb. von Pariser Bauwerken, die übrigen Kupfer zeigen u.a. Louvre, Tuilerien, Arc de Triomphe, Palais Royal, Opéra,

8 D. Costello

21

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

11 I. L. Deroy

10 O. Dapper

22

[...] darstellet. Frankfurt a. M.: Stoks Erben und Schil-ling 1744. 18 x 10,4 cm. Mit gest. Front., 3 gefalt. Kupferkarten und 14 teils gefalt. Kupfertafeln. Titel in Rot und Schwarz. 4 Bll., 941 (recte 917) SS., 13 Bll. Pp. mit hs. Rs.

(Stärkere Bereibungen. Innengelenke l. angebro-chen, etwas altersfleckig). Holzm./Boh. I, 2424. VD18 14382237 (verz. nur 12 Tafeln).

300,–

14 Eckert, Georg Maria: Nürnberger Studien in Photo-graphien. [Daraus 22 Abzüge. Heidelberg: Basser-mann’sche Verlagshandlung 1871 – 75]. 31 x 40 cm (21 x 27 cm Bildausschnitt). 22 Fotos in Albumin-abzügen auf festen umrahmten Unterlagenkarton mit Bildunterschriften montiert. Lose in Ln.-Flügel-mappe.

(Mappe mit Alters- und Gebrauchsspuren. Fotos und Ränder des Kartons t. feucht- bzw. fingerfleckig. Leicht gewellt). Heidtmann 17372. Nürnberger Künstlerlexikon 319. – Eckert (1828-1901) studierte an der Akademie in Düsseldorf und in München Malerei. Ab 1867 widmete er sich zunehmend der Photographie und arbeitete u.a. für König Ludwig II., Olga von Württemberg und für die Großherzöge von Hessen und Baden. Vorliegendes Werk erschien in 4 Teilen mit insgesamt 187 Tafeln. Hier vorhanden aus Teil I Tafeln 3, 6, 7, 8, 12, 21; aus Teil II die Tafeln 9 und 12; aus Teil III die Tafeln 3, 20, 30, 38, 49 und 67 sowie aus Teil IV die Tafeln 5, 14, 16, 21,

lithogr. Tafeln von Ch. Motte nach Deroy. HLdr. mit Rt. und Rv.

(Berieben und bestoßen, gebrauchsfleckig. Innen t. etwas bis stärker stockfleckig, l. gebräunt).

Th./B. IX, 99. – Hübsches Ansichtenwerk mit Darstellungen der Gegenden entlang der Loire, mit dekorativem Titelblatt.

600,–

12 Deroy, [Isidore Laurent]: Les rives de la Seine. Des-sinés d’après nature. Paris: Ch. Motte 1831. 24,2 x 34 cm. Mit lithogr. Titel, 1 lithogr. Karte, lithogr. Front. und 36 lithogr. Tafeln von Charles Motte nach I. Deroy. Bordeauxrotes Ldr. mit Rv. und blind- und goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln.

(Etwas berieben und bestoßen. Innen teils stark feucht- und altersfleckig).

Th./B. IX, 99. – Seltenes Ansichtenwerk des Pariser Litho-graphen und Aquarellmalers Deroy (1797-1886), bekannt für Architektur- und Landschaftsaquarelle. – Mit Ansichten von Le Havre, Harfleur, Honfleur, Tancarville, Caudebec, La Bouille, Rouen, Elbeuf, Vernon, Mantes, Meulan, Triel, Paris (Tuileries, Pont-neuf, Louvre), Bercy, Melun, Nogent usw.

400,–

13 Dielhelm, Johann Hermann: Denkwürdiger und nütz-licher Rheinischer Antiquarius, welcher die wichtigs-ten und angenehmsten geograph- histor- und poli-tischen Merkwürdigkeiten des ganzen Rheinstroms

13 J. H. Dielhelm

23

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

versorgte er die schwedische Akademie der Wissenschaften mit Aufsätzen und Essays über China, die zum Teil als Anhang in zeitgenössischen Werken veröffentlicht wurden („Osbecks Reise nach Ostindien“, „Toreen’s Reisen“1765). Vorliegendes Werk beinhaltet u.a. Beobachtungen von Sitten, Gebräuchen und Handelsgepflogenheiten von Whampoa (dem heutigen Pazhou) und Canton (=Guangzhou) sowie einer Beschrei-bung der Insel Hainan während seines Aufenthaltes 1742. Die schwedische Originalausgabe enthielt 5 Kupfertafeln, auf die in der Übersetzung aus Kostengründen verzichtet wurde.

400,–

*16 [Essen, A. v.]: Fragmente aus dem Tagebuche eines Fremden mehrenteils während dessen Aufenthalt in einigen königlich-dänischen Staaten gesammlet. Kopenhagen: Brummer 1800. 15 x 10 cm. 3 Bll., 467 SS. Mit gefalt. Kupfertafel. Pp. m. Rs.

(Unbedeutende Altersspuren; Titel verso gestem-pelt).

Engelmann 403. – Mit Berichten über Föhr, Sylt, Dagebüll, Tondern u.a. sowie Bemerkungen über Trachten, Vergleich der friesischen Sprache mit der deutschen, Reise nach Glücks-burg, Reisegesellschaft im Dagebüller Fährkrug usw.

400,–

22, 28, 39 und 41. – Mit Außen- und Innenansichten u.a. vom A. Dürer Haus, Insel Schütt, Henkersteg, Fleischbrücke, Frau-enthorstraße, Burg, Schöner Brunnen, Pickert’sches Haus u.v.m.

Dazu: 28 weitere Fotos d. Zeit aus Italien, Halbinsel Krim usw. (1 v. Bacharach).

600,–

15 Ekeberg, Carl Gustav: Ostindische Reise in den Jah-ren 1770 und 1771. In drey Briefen an den Secre-tair der Königl. Schwedischen Academie der Wis-senschaften beschrieben. Aus dem Schwedischen übersetzt. (Hrsg. v. Joh. Bernouilli). Nebst einem Anhange geographischer, naturhistorischer und wis-senswerther Nachrichten Schina und die Schinesi-sche Tarterey betreffend. Aus dem Französischen übersetzt. Dresden und Leipzig: G. I. Breitkopf 1785. 20 x 11,8 cm. 4 Bll., 271 SS. Pp. mit hs. Rs.

(Bezugsverletzungen an Rücken und auf den Deckeln. Etwas gebrauchs- und altersfleckig).

Vgl. Löwendahl 569. – Reiseberichte des schwedischen Kapi-täns Ekeberg (1760-1784), einem Mitglied der schwedischen Ost-Indien Kompanie und Freund Linné’s. Bereits Jahre zuvor

14 G. M. Eckert

24

18 Fer, Nicolas de: Introduction à la géographie. Avec une description historique sur touttes les parties de la terre. Seconde édition. Paris: Selbstvlg. 1717. 18,8 x 11,9 cm. Mit 2 Kupfertiteln, 1 gefalt. Kupfertafel und 5 gefalt. Kupferkarten. 197 SS., 4 Bll. (durchgehend gestochen, mit einigen Vign.). Ldr. mit Rs. und Rv.

(Etwas berieben und gebrauchsfleckig, Ecken besto-ßen, Rücken im Kopfbereich mit Wurmschaden, Ge-lenke stellenweise aufgeplatzt. die Faltkarten t. mit kl. Einriss, letzen 2 Bll. und fliegender Vorsatz mit kl. Eckbeschädigung. Wenig feuchtfleckig).Phillips 561. – Zweite Ausgabe, die gegenüber der ersten um Längen- und Breitengrade erweitert wurde. Enthält 1 Weltkar-te mit Darstellung in 2 Hemisphären, 4 Erdteilkarten sowie eine Tafel mit einer Darstellung von Globen und Armillar-sphäre. Die unterschiedlichen Titelkupfer datiert mit 1716 und 1717.

500,–

*19 Forster, Johann Reinhold: Bemerkungen über Ge-genstände der physischen Erdbeschreibung, Na-turgeschichte und sittlichen Philosophie auf seiner

17 Euler, Leonhard: Atlas geographicus omnes orbis terrarum regiones in XLI tabulis exhibens ... ad usum potissimum scholarum et institutionem juven-tutis editus – Atlas geographique representant en XLI cartes toutes les regions de la terre ... Berlin: Michaelis 1753. 35,8 x 22,2 cm. Mit 37 (st. 39) dop-pelblattgr. kolor. Kupferkarten (2 gefalt. aus jew. 2 Platten zusammengesetzt). XII SS. Titel u. Vorwort (parallel latein./französ.). Mod. Ldr. mit Rs., Rücken- u. Deckelverg.

(Innen schlechtes Exemplar. Ohne die beiden Kar-ten „Tabula geograph. Magnae Britanniae“ u. „Ang-liae et Walliae“. Die Karten oft mit starken alten Ge-brauchsspuren, wie Blei- u. Farbstiftbeschriftungen u. -Ergänzungen auf Karten- und Rückseiten, zum größten Teil angeschmutzt, stellenw. feuchtfleckig. Eine Karte mit teils alt ergänztem Ausschnitt im w. Rand).

Phillips III, 343 f. (zählt die beiden zusammengesetzten gefalt. Europaraten als 4 Karten).

2500,–

17 L. Euler

25

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

performed in the years 1852, 1853, and 1854 under the command of Commodore M. C. Perry, United States Navy, ... compiled from the original notes and journals. 3 Bde. (Vol. III unter dem Titel: United Sta-tes Japan Expedition. Observations on the zodiacal light ... made chiefly on board of the U. S. Steam-Fri-gate Mississippi ... by George Jones). Washington: Nicholson 1856. 29 x 22,3 cm. Mit 115 (st. 116) Litho-tafeln (93 mit Plattenton, 17 koloriert), 9 (5 gefalt.) lithogr. Karten auf Tafeln und 16 Diagrammtafeln, 3 (2 gefalt.) farbigen Lithotafeln sowie 14 SS. Faksimi-le; Bd. III mit 352 ganzs. Hz.-Himmelkarten. XVII, 1 nn. S., 537 SS + 4 Bll., 414 SS., 2 Bll. Bd. I in späterem Kalbsldr., Bd. II in zeitgenöss. HLdr. mit verg. Rt., Bd. III in zeitgenöss. Ldr. mit 2 Rs.

(Bezug von Bd. III stark berieben, R. mit Einris-sen; sonst mäßig berieben. Bd. I stellenw. leicht gebräunt, wenige kl. Randmängel. Bd. II ohne Ta-fel 4 Ornithology; durchgehend gebrauchsfleckig, teils mäßig gebräunt, das Tafelkolorit stellenw. ver-wischt, wenige kl. Randmängel).

Cordier 513. Wenckstern 620. Henze IV, 82. – Commodore Perry „führte auf Befehl der U.S.-Regierung 1852-54 ein Ge-

Reise um die Welt gesammlet. Uebersetzt und mit Anmerkungen vermehrt von dessen Sohn und Rei-segefährten Georg Forster. Berlin: Haude und Spe-ner 1783. 20 x 11,5 cm. Mit 1 mehrf. gefalt. Karte (von 2) und 1 Falttabelle der Südseesprachen. VI, 20 SS.,1 Bl., 560 SS. HLdr. mit 2 Rs. und reicher Rv.

(Etwas berieben, Deckel stärker. Teils stockfleckig, Tabelle geknittert. Ohne die Karte der südlichen Halbkugel).Goed. VI, 247. Sabin 25132. Griep/Luber I 445. Henze II S. 266. – Erste deutsche Ausgabe, zugleich Neubearbeitung der ‚Observations made during a Voyage round the World’ (1778) durch Georg Forster, der neben zahlreichen Anmerkungen das 5. Hauptstück allein verfasste. An dieser zweiten Weltum-seglung Cooks nahmen beide Forsters teil. „Mit seinen ‚Obser-vations’ gehört er zu den gültigen Anregern der Geographie des 18. Jh., der den wissenschaftlichen Vergleich am frühesten geübt hat“ (Henze).

400,–

20 Gardnor, John: Views taken on and near the river Rhine, at Aix la Chapelle, and on the River Maese. London: Walter, Dickenson & Wilkinson o.J. [1791]. 19,4 x 16,2 cm. Mit gest. Titel und 32 Aquatintatafeln nach J. Gardnor von Richard und John Gardnor. 156 SS., 1 Bl. Marmoriertes Kalbsldr. mit Rs., Rv., verg. Deckelbordüre und Stehkantenvergoldung.

(Rücken unter Verwendung des alten Bezuges res-tauriert, Deckel etwas berieben; Innengelenke res-tauriert. Schwach gebräunt oder stockfleckig).Schmitt 78. – Der sogenannte „kleine Gardnor“ mit den ver-kleinerten Kopien der 1788 erschienenen Prachtausgabe. Die erste und wichtigste Ansichtenfolge der beginnenden Rhein-romantik. Der Verfasser, Reverend und Gelegenheitskünstler, unternahm 1787 zusammen mit seinem ebenfalls künstlerisch ambitionierten Neffen Richard eine Reise in die Schweiz. Während der Rückreise auf dem Rhein skizzierte Gardnor sei-ne Reiseeindrücke höchst individuell, indem er das Rheintal als bedrohlich, bizarr und düster charakterisierte (vgl. Schmid S. XV f.). – Mit Ansichten von Mannheim, Köln, Rheineck, Ehrenbreitstein, Braubach etc.

300,–

*21 Hahn-Hahn, Ida Gräfin v.: Erinnerungen aus und an Frankreich. 2 Bde. Berlin: Duncker 1842. 18 x 11,5 cm. Titel, 236 SS.; Titel, 290 SS., 2 Bll. Anzeigen. OrBro-schur, unbeschnitten.

(Umschläge etwas fleckig und mit Signaturschild-chen. Bibliotheksstempel, sonst wenig Altersspu-ren). Pataky I 304. – Erste Ausgabe der unterhaltsamen Schilderun-gen der reisenden Gräfin.

200,–

22 Hawks, Francis L.: Narrative of the expedition of an American squadron to the China Seas and Japan,

18 N. de Fer

26

gest. Front. und 12 Kupfertafeln. 3 Bll., 295 SS. Pgt. mit Rt.

(Etwas angestaubt. Innen wenig altersfleckig, Ge-lenk vorne l. angebrochen).

Erste Ausgabe. – Enthält vor allem den Bericht der 1669-70 unternommenen Spanienreise (s. S. 1-164) sowie eine Reise von Madrid nach Lissabon (s. S. 165-197). Die Kupfer zeigen Ansichten von Aranjuez, Segovia, Bucht von Cadiz und Stier-kampfszenen. Die Tafel zum Abschnitt über Deutschland zeigt im Vordergrund den Bergbau von Clausthal.

300,–

25 Mathieux, Johann Paul: Malerische Beschreibung des großen Schienenweges von Köln bis Berlin. Köln: Selbstverlag 1848. 17 x 10,3 cm. Mit 3 (2 grenzko-lor.) lithogr. Faltkarten. OrKarton.

Dazu: Malerische Beschreibung der Eisenbahn zwischen Köln und Aachen ... nebst einem Führer durch Aachen und Köln. Ebda: 1841. Mit einer litho-gr. Faltkarte. OrUmschlag.

(Erster Einband etwas berieben und gebrauchs-fleckig. Innen l. gebräunt bzw. fleckig. Zweiter Um-schlag gebrauchsfleckig, Bindung gelockert, innen etwas feuchtfleckig).

300,–

*26 Meiners, Christoph: Briefe über die Schweiz. 2. verm. und verb. Aufl. 4 Bände. Berlin: Spener 1788-

schwader nach Japan, um eine Wiedereröffnung der seit zwei Jahrhunderten fremden Nationen verschlossenen Häfen die-ses Landes zu bewirken. Er erreichte dies durch Abschluss des Vertrages von Kanagawa (31. März 1854), der die beiden Hä-fen Shimoda (auf Süd-Honshu) und Hakodate (auf Süd-Hok-kaido) den Amerikanern überließ“ (Henze IV, S. 80).

1500,–

*23 [Hennings, August v.]: Reise eines englischen Geist-lichen durch Schweden. In Briefen an Lord Th-rl-w (d.i. Edward Thurlow) in Lausanne. Berlin: Friedrich Maurer 1784. 17,4 x 10 cm. Titel, 130 SS. Karton.

(R. m. Fehlstelle, Deckel fleckig. Teils etwas alters-fleckig).

Engelmann 912 (ohne Verfasser). Nicht bei Holzm./Boh. – „Im Jahre 1778 bereiste Hennings im Auftrage der dänischen Regierung Jütland und Schweden. Seine Berichte über den Zustand und die Förderung von Landwirtschaft, in Schweden, über das Getane, in Jütland über das, was noch zu tun wäre, fanden hohe Anerkennung“ (Ritschl S. 31). Hier bewährten sich Hennings’ gute Beobachtungsgabe und sein Blick für die Wirklichkeit. Neben dem Bericht an die Regierung verfasste Hennings anonym diesen persönlichen Reisebericht, der erst einige Jahre später in Berlin veröffentlicht wurde.

200,–

*24 M[artin, Barnadin]: Voyages faits en divers temps en Espagne, en Portugal, en Allemagne, en France, et ailleurs. Amsterdam: Gallet 1699. 15,2 x 9,7 cm. Mit

22 F. L. Hawks

27

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

Vornembsten Stätte und Plätze des Franckenlandes. Ebda. 1648-1656 (Anhang). Mit allegor. Kupfertitel, gest. Wappenvign., 1 gefalt. Kupferkarte und 42 t. doppelblattgr. und gefalt. Kupfertafeln. 2 Bll., SS. 3-78, 5 Bll.; [Anhang:] Mit 1 doppelblattgr. Kupfer-tafel. 56 SS, 4 Bll. – Späteres Ldr. auf 6 Bünden mit goldgepr. Deckelvign.

(Bezug stärker berieben. Fliegende marmorierte Vor-satzbll. fehlen. Etwas gebrauchs- und altersfleckig; es fehlt ein Vogelschauplan von Überlingen).

(1) Wüthrich IV, 13. – Zweite Ausgabe mit dem Titelkup-fer der ersten Ausgabe. Mit großen Ansichten von Augs-burg, Baden-Baden, Biberach, Bregenz, Konstanz, Schwä-bisch-Gmünd, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hechingen mit dem Schloss Hohenzollern, Kempten, Leipheim, Lindau am Bodensee, Memmingen, Nördlingen, Pforzheim, Ravensburg, Tübingen, Feldkirch (Österreich), Ulm, Wangen im Allgäu u.a. – Es fehlt die Tafel mit dem Vogelschauplan von Überlingen. Einige Kupfer aus fremden Werken zusätzlich miteingebun-den, z.B. Augsburg, Wimpfen, Lindau, Memmingen, Fürth aus „Theatrum Europaeum“, dem „Österreichischen Lorbeer-krantz“ u.a., von Danckerts u.a. – Die Tafel mit den beiden Ansichten von Isny im Allgäu doppelt vorhanden.

(2) Wüthrich IV, 39 und 40 (Anhang). – Erste Ausgabe. Mit großen Ansichten von Bamberg, Coburg, Eichstätt, Forch-heim, Kitzingen, Mergentheim, Nürnberg, Rothenburg o. d. T., Schweinfurt, Wertheim, Würzburg.

5000,–

1790. 15,5 x 9,6 cm. Mit 4 gest. Titeln mit Vignetten, 11 gest. Ansichten im Text und 2 gefalt. Kupferta-feln. HLdr. mit 2 Rs. und Rv.

(Band 1 etwas berieben und Rückenschild mit Fehl-stelle. Innenspiegel mit Leihbibliotheksordnung, 3 Titel und einige Textblätter mit nicht störendem Stempel der Bibliothek des Gewerbe-Vereins Haini-chen. Unterschiedlich stockfleckig).

Engelmann S. 925; Lonchamp 1970. – Der Göttinger Philo-soph und Historiker Meiners (1747-1810) hatte die ersten bei-den Bände nach den neuen Erfahrungen einer zweiten Reise überarbeitet und verbessert, ehe er die beiden anfangs nicht geplanten Bände 3 und 4 mit dieser Ausgabe folgen ließ.

500,–

27 Merian. – [Zeiller, Martin]: Topographia Sueviae das ist Beschreib- und aigentliche Abcontrafeitung der fürnembste(n) Stätt und Plätz in Ober und Nider Schwaben, Hertzogthum Würtenberg Marggraff-schafft Baden, und andern zu dem ... Schwabischen Craiße gehörigen Landtschafften und Orten. Frank-furt am Main: M. Merian (1655). 32 x 20 cm. Mit allegor. Kupfertitel, 3 doppelblattgr. Kupferkarten und 58 (v. 59) teils doppelblattgr. und gefalt. Kup-fertafeln. 3 Bll., 232 SS., 7 Bll.

Beigebunden ders.: Topographia Franconiae. Das ist Beschreibung Und Eygentliche Contrafactur der

27 M. Zeiller

28

35 Ansichten und Plänen. 192 SS., 8 Bll. Pgt. mit Rv. (Im Außenrand etwas wasserrandig; leicht alters-

fleckig oder gebräunt. Einige kleine teils gebräunte Randunterlegungen).

Wüthrich 51. (Dieses Exemplar ohne das häufig fehlende Blatt ‘Bericht an den Buchbinder’).- Erste Ausgabe. – Mit Ansichten von Breslau, Glatz, Karlsbad, Liegnitz, Pilsen, Prag, Schweid-nitz u.a.

2600,–

29 – Merian. – (Zeiller, Martin): Topographia Germani-ae Inferioris. daß ist Beschreibung und Abbildung der vornehmsten Stätten Vöstungen und Öhrter ... in den XVII Niederländischen Provintien liegend. ... Frankfurt a. M.: Caspar Merian [um 1700]. 34,4 x 20 cm. Mit illustr. Kupfertitel und 119 teils doppel-blgr. oder gefalt. Kupfertafeln mit 169 Darstellungen (darunter 11 Karten) (ohne die Gesamtkarte der Nie-derlande). SS. 5-283 (ohne SS. 1-4 mit Kupferverz.).

[ders.:] Topographia Westphaliae. Das ist: Beschrei-bung der vornehmbsten, und bekantisten Stätte, und Plätz, im Hochlöbl: Westphälischen Craiße. [Frank-furt a. M.: M. Merians Erben, um 1680]. Mit illustr. Kupfertitel und 51 teils doppelblgr. oder gefalt. Kup-fertafeln mit 86 Darstellungen (1 Karte). SS. 3-94, 2 Bll. (wie häufig ohne 1 Bl. Kupferverz. am Schluss). – Pgt. mit hs. Rt.

(Text teilw. schwach wasserrandig. Besonders im 1. Teil die Tafeln oft schwach im Druck).

Wüthrich IV, 70 und 38. – Die 4. Ausgabe der Topographie der Niederlande und die 2. Ausgabe der Topographie des Westfälischen Kreises. Mit großen Ansichten von Amsterdam, Antwerpen, Gent, Leiden, Löwen, Mecheln, Rotterdam, u.a. / Aachen, Emden, Emmerich, Lüttich, Cambray, Spa, Utrecht u.a.

4000,–

30 Meyer, Adolph Bernhard u. Richard Parkinson (Hrsg.): Album von Papúa-Typen. Neu Guinea und Bismarck Archipel. Dresden: Stengel und Markert 1894. 31,2 x 23,8 cm. Mit 54 Lichtdrucktafeln mit ca. 600 Abbil-dungen. 14 SS., 1 Bl. Lose in OrHLn.-Mappe

28 – Merian. – (Zeiller, Martin): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae das ist, Beschreibung und eigent-liche Abbildung der Vornehmsten, und bekandtisten Stätte, und Plätze, in dem Königreich Boheim und einverleibten Landern, Mähren, und Schlesien. Frank-furt a. M.: Matth. Merian 1650. 31,8 x 20 cm. Mit illustr. Kupfertitel, 3 Kupferkarten und 34 Kupfertafeln mit

28 M. Zeiller

29 M. Zeiller

29

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

(Mappe mit stärkeren Gebrauchsspuren. Begleittext gebräunt und feuchtfleckig, geheftet und mit dort mit Tesafilm überzogen. Tafeln t. feucht- und al-tersfleckig). Meyer (1840-1911) gründete 1875 die ethnographische Abtei-lung im Naturhistorischen Museum zu Dresden. Schwerpunkt war die Erforschung des Urzustandes der Menschheitsentwick-lung an Hand von materiellen Zeugnissen. Parkinson (1844-1909) war dänischer Herkunft und Kolonist in der Südsee.

1000,–

31 Pardoe, J.: Ansichten des Bosphorus und Constanti-nopel’s. Mit Bildern nach der Natur gezeichnet von W. H. Bartlett. Der englische Text deutsch bearbeitet von Joh. v. Horn. London: G. Virtue und Hamburg: B. S. Berendsohn [um 1839]. 27 x 21 cm. Mit gest. Front., gest. Titel, 78 Stahlstichtaf. und 1 gest. Karte nach Zeichnungen v. Bartlett. IV, 162 SS. Ln. mit Gold- und Blindpr., Goldschnitt.

(Berieben und bestoßen, Deckel gebrauchsfleckig. Ränder wenig gebräunt). Andres 905. – Erste deutsche Übersetzung des 1838 erschiene-nen englischen Werkes.

200,–

32 Paris. – Principales vues de Paris et de ses environs. Paris: Rittner und Goupil; London: Tilt 1832. Mit gest. Titel und 59 Aquatinta-Tafeln, von Martens nach Schmidt, Gilio und Chapuy. HLdr. mit Deckelschild.

(Berieben und bestoßen. Vereinzelt feuchtfleckig). Wurde mit unterschiedlicher Tafelanzahl angeboten.

600,–

30 A. B. Meyer u. R. Parkinson

32 Paris

30

Graesse V, 518. Getty Research Library 84-B7667. – Seltenes, schönes Ansichtenwerk mit einem kunsthistorisch-histori-schem Text des venezianischen Regierungssekretärs und Mit-gliedes des Ateneo Veneto Antonio Quadri. Die detaillierten Ansichten stammen von dem venezianischen Stecher Dionisio Moretti (1790-1834). Als weiteres Produkt der Zusammenar-beit erschien bereits 1828 das Werk „Il Canal grande di Vene-zia“.

1000,–

35 Rademaker, Abraham: Hollands Arcadia, of de ver-maarde Rivier den Amstel / L’Arcadie Hollandoi-se, ou la fameuse Rivière de l’Amstel. Amsterdam: L. Schenk 1730. 40,5 x 25,5 cm. 10 Bll.. Mit 50 Kup-fertafeln mit je 2 halbseitigen Ansichten.

Angebunden ders.: Spiegel van Amsterdams zomer-vreugd op de dorpen. Amsterdam: L. Schenk o. J. (ca. 1730). Mit 10 Kupfertafeln mit je 2 halbseitigen Ansichten. 4 Bll. / ders.: Hollands Tempe verhérely-kt, vertoond in dertig uitmuntende gezigten. Ebda. o. J. (1728). Mit 15 Kupfertafeln mit je 2 Ansichten. 7 Bll. – Ldr. auf 7 Bünden mit reicher Rv. und gold-gepr. Deckelvign. und Bordüren.

(Etwas berieben und bestoßen. Vereinzelt kl. Rand-verletzungen, wenig fleckig, Vorsätze l. leimschattig). STCN 184612659; 184612179; 184612438. – Ornamentstichkat. Berlin 2246. – Teile 3, 4 und 5 einer insgesamt achtteiligen Folge von Rademakers Werken, die 1807 unter dem Haupttitel „Hollandsche Arkadia“ zusammengefasst wurden. Dekoratives Ansichtenwerk mit holländischen Stadtbauten und Landsitzen,

33 Pugin, [Auguste Charles]: Paris and its environs, dis-played in a series of two hundred picturesque views from original drawings. London: Jennings 1831. 27,3 x 21 cm. Mit 2 gest. Titeln und 101 Kupfertafeln mit je 2 Ansichten mit begleitendem Textblatt. 2 ty-pogr. Titel, 2 typogr. Tafelverz., 2 Bll. hs. Tafelverz. HLdr. mit Rt. und Rv., Goldschnitt.

(Berieben, Deckel gebrauchsfleckig. Innen t. feucht- und altersfleckig). Andres 560. Brunet IV, 961. Lowndes III, 2007. – Schönes Ansichtenwerk, von dem bedeutenden britischen Architekten Pugin (1802-52) herausgegeben, mit topographischen und historischen Beschreibungen von L.-T. Ventouillac in Englisch und Französisch und den Stahlstichen unter der Leitung von C. Heath.

200,–

34 Quadri, Antonio: La Piazza di San Marco in Vene-zia considerata come monumento d’arte e storia. Venedig: Tipografia di Commerzio 1831. Mit kolor. Kupfertitel und 16 kolor. Kupfertafeln mit Ansich-ten, Grund- und Aufrissen von und nach Dionisio Moretti. 2 Bll., 33 SS., 1 Bl. OrHLdr. mit Rt. und Rv., der Vorderdeckel mit Titel und gest. Darstellung ei-nes Dogen, Hinterdeckel mit gest. Darstellung einer Bronzeskulptur aus der Quadriga von San Marco.

(Die Deckel berieben und etwas angeschmutzt. Eine der Tafeln mit kl. unterlegten Randeinriss. Stellenw. leicht stockfleckig).

34 A. Quadri

31

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

mit Figurenstaffagen im Vordergrund und niederländisch/französischen Bildunterschriften. Allen drei Teilen vorge-bunden sind Beschreibungen der abgebildeten Gebäude in Versform von G. Tysens.

1800,–

36 Das Rheinthal von Bingen bis zum Lurley. La vallée du Rhin de Bingen jusqu’à Lurley. Faltperspektive. o. O. u. J. [um 1840]. 17 x 12 cm., Tiefe ausgezogen ca. 80 cm. Zieharmonikaartig ausziehbar in 9 Ebe-nen: Deckel mit ovaler Sichtöffnung und 8 [7 aus-geschnittene] Kulissenebenen mit Rheinansichten in kolor. Lithographie. Die Deckel mit aufgezogener Lithogr. bzw. Buntpapier bezogen. In OrSchuber mit aufgezog. lithogr. Titel.

(Schuber stark abgegriffen, auf der Rückseite kl. mod. Exlibris und hs. Widmung. Die Deckel der Faltperspektive berieben).

Füsslin u.a., Der Guckkasten. S. 109, Nr. 43. – Seltene Faltpers-pektive. Im Vordergrund Bingen mit der Rheinbrücke, auf der letzten Ebene die Rheinkurve mit dem Loreleyfelsen.

600,–

37 Roberts, David (Illustr.): The Holy Land, Syria, Idu-mea, Arabia, Egypt, & Nubia. After lithographs by Louis Haghe from drawings made on the spot by David Roberts. With historical descriptiions by Ge-orge Croly. 6 in 3 Bdn. London: Day & Son 1855-56. 28,1 x 20,3 cm. Mit lithogr. Porträt, 247 Lithotafeln nach D. Roberts mit Plattenton (einige mit zusätzl. Handkolorit), inkl. Frontispize und illustr. Titel, und

35 A. Rademaker

36 Das Rheinthal von Bingen bis zum Lurley

32

2 gest. Karten. Dunkelblaues HLdr. mit Rt. und Rv. (Einbände mit stärkeren Bezugsverletzungen. Innen

nur stellenw. leicht stockfleckig).

Erste Quartausgabe des berühmten Ansichtenwerks, dessen erste Ausgabe mit Tafeln im Folioformat erschien. – Gay 25. Röhricht 1983.2.

1900,–

38 Roscoe, Thomas: Views of cities and scenery in Italy, France and Switzerland. 3 Bde. London: Fischer, Son & Co., o. J. [1836-38]. 27,8 x 21,5 cm. Mit 3 gest. il-lustr. Titeln und 132 (45; 45; 42) Stahlstichtafeln von S. Prout und J. D. Harding mit je 1 Blatt Beschrei-bung. Jeweils typogr. Titel und 1 Bl. Tafelverzeich-nis. Blindgepr. HLdr. mit reicher Rv. und goldgepr. Deckelvignette.

(Berieben und bestoßen, Stellenweise etwas feucht- oder altersfleckig).

Andres 90. – Die Ansichten überwiegend aus Italien. Der Text in Englisch und Französisch.

500,–

39 Schenk, Petrus: Le Flambeau de la guerre allumée au Rhin; representée en 36 nouvelles cartes geo-graphiques, dans les quelles en voit le Rhin depuis Bon jusqu’à Basle et les autres places aux environs.

37 D. Roberts

39 P. Schenk

33

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

Originalausgabe der schönen Ansichtenfolge. Erschien in 5 Lieferungen zu 4 Ansichten.

1800,–

41 [Schreiber, Aloys]: Mahlerische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf. 3 Teile in 1 Bd. Frankfurt a. M.: Wilmans 1806. 21,5 x 13 cm. Mit 32 gest. An-sichten nach Chr. Gg. Schütz und Kraus, gest. von Chr. Aug. Günther und J. B. Hoessel (ohne gefalt. Rheinlaufkarte). XVIII (S. [III]-XVIII Subskribenten-verz.), 87 SS.; 1 Bl., IV (Forts. Subskribentenverz.), 86 SS.; 2 Bll. (zweites Bl. Forts. Subskribentenverz.), 118 SS., 1 Bl. Druckfehler. HLdr. mit Rt. und Rv.

(Deckelkanten berieben). Schmitt 230.

270,–

*42 Seidl, Johann Gabriel: Wanderungen durch Tyrol und Steyermark. 2 Bde. in 1. Leipzig: Wigand o. J. [1840-42]. 24 x 15,5 cm. Mit zus. 60 Stahlstichtafeln nach L. Mayer. 303; 235 SS. HLdr. mit goldgepr. Rt.

(Berieben und bestoßen. Stärker gebräunt und al-tersfleckig).Das malerische und romantische Deutschland, Bd. VII. – En-gelmann 417. Andres 691. Nebehay/Wagner III, 695. – Mit Ansichten von Graz, Mariazell, Gröbming, Herberstein, Bad

Amsterdam: P. Schenk 1735. 18,5 x 10,2 cm. Dop-pelblgr. kolor. illustr. Kupfertitel, 2 doppelblgr. ko-lor. gest. Texttafeln mit Nebentitel u. Vorwort par-allel ndl./französ., 36 kolor. Kupferkarten (1 gefalt. Übersichtskarte, 35 doppelblgr. Karten num. 1-35). Mod. flex. Ldr.

(Die äußeren Deckelkanten verkürzt und Bezug ge-löst). Koeman III, Sche 10. STCN 413967190. – Erste Ausgabe dieses seltenen, hübschen Atlasses, dessen dekorative Karten zusam-mengesetzt eine große Rheinlaufkarte ergeben.

900,–

40 Scheuren, Caspar: Das Nahe-Thal. Von dem Ur-sprunge der Nahe bis zu ihrer Mündung in den Rhein. Nach der Natur aufgenommen. Auf Stein ge-zeichnet von A. Borum und A. Brandmayer. Köln: Gebr. Kehr & Niessen [1834]. 33,5 x 47,5 cm. Mit illustr. lithogr. Titel von D. Levy und 20 lithogr. Ansichten nach Scheuren auf aufgewalztem China. (Ohne 1 lithogr. Widmungsbl.). Rotes Ln. mit Blind- u. Goldpressung.

(Einband mit leichten Altersspuren. Tafeln vorwie-gend außerhalb des Bildes stärker stockfleckig). Vgl. Köhne 372 (Titel u. 12[!] Lithos, 1835. Reiniger 55 (dat. 1834). Schrifttum z. rhein. Kunst 1657 (o.J.). – Äußerst seltene

40 C. Scheuren

34

tigsten Aufschlüsse über Siam unmittelbar vor dem Eintreffen E. Kaempfers brachten. T’s Schriften sind zudem eine reiche Quelle für die damalige Kenntnis der Kapregion, wo beidemal [...] Station gemacht wurde ...“ (Henze V, 277). – Hier der Be-richt über die erste der beiden Reisen.

500,–

*44 Talbot, Eduard Allen: Reise in Canada und einem Theile der vereinigten Staaten von Nord-Amerika, im Jahre 1823. Nach dem Englischen. Wien: Kaulfuß und Krammer 1825. 20,8 x 13,7 cm. 140 SS. Mod. Pp.

(Titel etwas stockfleckig, sonst geringe Altersspu-ren). Howes T 9 (nur engl. Ausgabe). Sabin 94230. Engelmann 201. Sonderdruck aus dem Ethnographischen Archiv. Über eine unglückliche Bärenjagd, Insekten, Garten- und Feldfrüchte, kanadisches Volksleben, Kriminalfälle in Kanada, Zustand der Indianer usw.

200,–

45 Tombleson, William: Views of the Rhine, edited by W. G. Fearnside (deutsche Ausgabe). London: Black & Armstrong [1832]. 22,5 x 14 cm. Mit gest. Titel, 68 gest. Tafeln und 1 mehrf. gefalt. Rheinlauf-Panora-makarte. 190 SS., 1 Bl. Ln. mit Rt., Blind- und Gold-prägung.

Dazu ders.: Upper Rhine (deutsche Ausgabe). Lon-don: Black & Armstrong [1832]. 24,3 x 15,1 cm. Mit gest. Titel, 69 gest. Taf. u. 1 mehrf. gefalt. gest. Rheinlaufkarte. VIII SS., 181 SS., 1 nn. S., 1 Bl. Ln. mit Rt., Blind- und Goldprägung.

(Einbände etwas verblasst und berieben; Gelenke fragil. Etwas angestaubt und t. l. gebräunt mit weni-gen Stockflecken). Schmitt 267.

200,–

46 Les trains de plaisir. Le touriste en chemin de fer. Ligne de Paris à Versailles. o. O., Dr. u. J. [ca. 1850]. 15 x 23 cm. Mit kolor. Titellithographie, 20 kolor. getönten lithogr. Tafeln und 1 kolor. lithogr. Karte von Becquet-frères. 1 Bl. Titel. Blindgepr. Ln. mit goldgepr. Deckeltitel.

(Berieben und etwas bestoßen. Stockfleckig). 350,–

47 Victoria, Kronprinzessin von Schweden: Vom Nil. Tagebuchblätter während des Aufenthalts in Egyp-ten im Winter 1890/91. Als Manuscript gedruckt. Karlsruhe: Braun 1892. 30 x 23,5 cm. Mit 1 farb. gefalt. Karte, 35 fotogr. Tafeln und zahlr. Textabbil-dungen. 2 Bll., 163 SS., 1 nn. S. Farbig illustr. OrLn. Buntpapiervorsätze.

(Leichte Bereibungen, etwas angestaubt. Ränder l. stockfleckig bzw. t. etwas gebräunt).

Gleichenberg, Riegersburg, Admont, Murau, Achensee, Inns-bruck, Stubaital, Klausen sowie zahlr. Schlössern der Umge-bung von Meran, Bozen u.a.

300,–

*43 Tachard, Guy, S.J.: Voyage de Siam des Peres Jesui-tes, envoyés par le Roy, aux Indes & à la Chine. Avec leurs observations astronomiques, & leurs remar-ques de physique, de géographie, d’hydrographie, & d’histoire. Suivant la copie de Paris. Amsterdam: P. Mortier 1687. 15,1 x 9,2 cm. Mit gest. Frontispiz, gest. Kopfvignette und 30 (19 doppelblgr.) Kupfer-tafeln. 5 Bll., 227 SS. (r.358, ab S. 265 falsch pag.), 6 Bll.

Angebunden: (Choisy. l’abbé de): Journal ou suite de voyage de Siam. En forme de lettres familiaires fait en M.DC.LXXXV. et M.DC.LXXXVI. Par. Mr. L. D. C. Suivant la copie de Paris. Ebda. 1687. 2 Bll., 377 SS., 1 nn. S., 1 Bl. – Pgt.

(Hinterdeckel etwas verzogen. Titelbl. zum Haupt-teil mit Ausriss am unteren Rand, wenige doppel-blgr. Kupfer mit teils leicht gebräunten Reparaturen im Falz. Im Ganzen leichte Gebrauchsspuren).De Backer/Sommervogel VII, 1802 u. 1803. Barbier/B. IV, 1079 u. II, 1038 (dat. irrig mit 1688). – Der Jesuitenpater Guy Tachard „nahm teil an den beiden auf Befehl Ludwigs XIV. ausgesandten Siam-Expeditionen (1685-86 u. 1687-88) über die er Berichte verfasste, die neben den Relationen der Expe-ditionsführer (A. de Chaumont u. S. de la Loubère) die wich-

47 Victoria, Kronprinzessin von Schweden

35

I. TOPOGRAPHIE · REISELITERATUR

Kainbacher 489. – Viktoria von Baden, spätere Königin von Schweden entdeckte während einer Erholungsreise in Ägyp-ten ihr Interesse für ägyptische Altertümer. Eine umfangreiche Sammlung ihrer Ausgrabungen befindet sich heute im Muse-um des Gustavianum in Uppsala. – Mit Widmung Victorias auf dem fliegenden Vorsatz verso, Karlsruhe 1902.

1500,–

48 Wheler, George: Voyage de Dalmatie, de Grece, et du Levant. 2 Bde. Antwerpen: D. Hortemels 1689. 15,5 x 9,3 cm. Mit 1 gefalt. Kupferkarte, 88 Kupfer-tafeln und 5 (4 gefalt.) typogr. Inschriftentafeln (ohne Frontispiz). 7 Bll., 301 SS., 1 w. Bl. + S. (305)-607, 1 w. Bl., 4 Bll. Braunes Kalbsldr. mit Rt., Rv. und Stehkantenverg.

(Berieben, kl. Defekte an Rücken, Gelenken und Kanten. Die Titel mit altem Besitzeintrag. Der ers-te Band durchgehend, der zweite stellenw. etwas wurmstichig. Stellenw. altersfleckig). Die erste französische Ausgabe von Whelers Bericht über sei-ne Reise durch Süd- und Südosteuropa nach Griechenland und Kleinasien, die er zusammen mit dem französischen Arzt Jacob Spon in den Jahren 1675/76 unternommen hatte. Spon hatte seinen Reisebericht bereits 1678 publiziert. – Behandelt werden hauptsächlich Dalmatien, Griechenland und Anatoli-en. Die Kupfer zeigen Karten, Altertümer, Münzen, Pflanzen und Tiere. Die vorliegende französische Ausgabe erschien gleichzeitig in Amsterdam und Antwerpen.

600,–

48 G. Wheler

43 G. Tachard S.J.

37

neben Luigi Ferdinando Marsigli (1658-1730), Johann Christoph Müller (1673-1721) und Johann Jacob von Marinoni (1676-1755) zu den renommierten Militärkartographen der Zeit, die mit der Erstellung exakter Karten und Pläne im großen Maßstab vertraut waren. Dazu gehörten handgezeichnete Fortifikations-, Kriegs-dokumentations- und Schlachtenkarten, die streng geheim wa-ren und von denen jeweils eine Kopie an den Hofkriegsrat, der zentralen Militärbehörde in Wien, abzuliefern war.

Genau in diesem Kontext steht Anguissolas Aufnahme der südungarischen Stadt Szigetvár mit seiner unmittelbaren Um-gebung. Sie ist mit dem 13. Februar 1689 datiert und wird in Wien im Kriegsarchiv (ehemals Hofkriegsrat), einer Abteilung des Österreichischen Staatsarchivs, aufbewahrt. Die im großen Maßstab angefertigte Manuskriptkarte zeigt den „Abriss von der Stadt und Festung Sigeth …“. Ein spektakuläre Aussage findet sich neben einer der Signaturen in der Kartenlegende, welche auf den Sterbeort eines der bedeutendsten Herrscher der Welt-geschichte verweist: Orth wo der Türckhische Kaysßer Solima-nus ist gestorben. Mit Solimanus ist kein geringerer als Sultan Süleyman der Prächtige gemeint, der das Osmanische Reich auf den Höhepunkt seiner Macht und Kultur führte. 1566 kam es bei Szigetvár während des Zweiten Österreichischen Türken-krieges (1566-1568) zu einer verlustreichen Belagerung und Schlacht zwischen den angreifenden und siegreichen Türken unter Süleyman und den ungarischen Verteidigern unter Nikola Šubic Zrinski. Geschwächt durch das Alter und die Strapazen der kriegerischen Auseinandersetzungen verstarb der 72-jährige Süleyman der Prächtige in seinem Zelt vor der Stadt. Der ein-balsamierte Leichnam des Sultans kam nach Istanbul. Sein Herz

Manuskriptkarten.

49 – Szigetvár/Ungarn. – Statt und Schloß Sigeth/ samt der gantze Situation und bloquada// So aus befehl des Herrn General feld=marschall=Leu=/ tenant Grafen von Daun, etc: etc: mit aller fleiß/ nach dar Maßstab abgemeßen und in grundt gelegt/ worden durch Le-andro Anguissola Kaÿl: Haubt=/ mann, und bestelter under Ingenieur in der Kaÿl:/ Residenz Stadt Wienn. Anno 1689. Manuskriptkarte von Leandro Anguissola, 1689. Feder und Aquarell auf Bütten (WZ Schlange mit Krone, re. u. li. Buchstaben F u. L).

Kartenrahmen 47x72,6-73,5 cm, Kartenfeld ca. 46,2 x 71,7-72,5 cm, Blattgröße ca. 50,6 x 76,4-77,2 cm. Maßstab ca. 1:20.000.Die im Jahr 1689 erstellte Manuskriptkarte stammt aus der Zeit des Großen Türkenkrieges (1683-1699), der mit der zweiten Belagerung Wiens begann. Nachdem die kaiserlichen Heere die Türken geschlagen hatten, drangen sie in den folgenden Jahren bis tief nach Ungarn und in den Balkan vor. 1686 wird Ofen (Buda), der heutige Stadtteil Budapests genommen. Unter dem Oberbefehl des Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736) errangen die Kaiserlichen 1697 in der Schlacht bei Zenta am Unterlauf der Theiß den entscheidenden Sieg, der den Weg zum Friedensvertrag von Karlowitz (1699) freimachte. Darauf stieg die Habsburger Monarchie zum europäischen Großreich auf.

Der aus dem oberitalienischen Piacenza stammende Urheber der Manuskriptkarte, Leandro Anguissola (1653-1720), gehörte

I I . LANDKARTEN · STADTANSICHTEN AUSLAND

49

38

50 – Kroatien, Bosnien. CHARTA GENERALIS/ Limitum ciß-Danubialium ab Ostijß/ Tibißci triplum Confi-nium ußque in/ Monte Medvidia Glavitza se exten-/ dens, et ad distinctionem et Transloca-/ tionem Gene-ralatuum, tam in Slavonia,/ quam in Croatia inservi-ens. Anonyme Manuskriptkarte, vor 1703. Feder und Aquarell auf kräftigem Bütten.

34,2-56,6 x 56,3 x 56,6 cm (Kartenrahmen), 34,1-34,9 x 56,2-56,4 cm (Kartenfeld). 39,9-40,6 x 62,6 x 63,1 cm (Blattgröße). Maßstab ca. 1:820.000.Erster Abschnitt des 1699 nach dem Friedensvertrag von Karlo-witz vereinbarten Grenzverlaufs.

Der Autor der handgezeichneten Karte ist unbekannt. Themati-siert wird die politische Situation mit dem neuen Grenzverlauf nach dem Friedensvertrag von Karlowitz, der am 26. Januar 1699 den österreichischen Sieg über die Türken besiegelte. Darin war die habsburgische Herrschaft über Ungarn (außer Temeswar), Siebenbürgen und große Teile Slawoniens und Kroatiens bestä-tigt worden. Außerdem verloren die Türken Podolien an Polen, einen Großteil des Peloponnes und Teile Dalmatiens an Vene-dig. Österreich dagegen stieg zur europäischen Großmacht auf.

Die handgezeichnete Karte ist nach Südsüdosten ausgerichtet, was in etwa die südöstliche Machtausdehnung der Österreicher nachzeichnet. So mündet die Save (SAVUS FLUVIUS) bei Bel-grad (Bellgrad) von rechts (Westen) nach links (Osten) in die Donau (DANUBIUS FLU.). Ein Küstenstreifen der Adria (MARIS ADRIATICI PARS) ist im Westen in der rechten Blatthälfte aus-zumachen. Der Donaulauf ist südlich von Belgrad bis nördlich über die Mündung der Drau (DRAVUS FLUVIUS) dargestellt, die in ihrem Lauf bis nördlich von Warasdin (Warazin) abge-bildet ist. Die mehrheitlich zur Donau und weniger zur Adria entwässernden Flüsse sind deutlich hervorgehoben, ebenso die Siedlungen. Die Gebirgszüge sind in Maulwurfshügelmanier wiedergegeben. In der Mitte des Blattes ist das im Nordwesten des heutigen Bosnien und Herzegowina gelegene Banja Luka (Banialuka) am Vrbas (VERBAS FLU.), einem rechten Neben-fluss der Save, kartiert.

und seine Eingeweide verblieben in der Umgebung von Sziget-vár und wurden einem Gefäß, der Legende nach gar einem gol-denen, beigegeben und begraben. Darüber errichtete man eine Türbe (Mausoleum), die Ausgangspunkt für eine osmanische Siedlung namens Turbék war und Ende des 17. Jahrhunderts von den Habsburgern zerstört wurde.

Mit akribischer Feldforschung und interdisziplinärer Methodik haben sich ungarische Wissenschaftler 2012 nochmals auf die Suche nach der Begräbnisstätte des größten aller osmanischen Sultane begeben. Norbert Pap von der Universität Pécz leitete das von der Türkei und dann auch von Ungarn geförderte Pro-jekt. Das Forscherteam wertete sämtliche verfügbare Schrift- und Kartenquellen aus, darunter auch neu entdeckte Dokumente. Unterstützt durch ein Geographisches Informationssystem war man in der Lage, die Landschaft des späten 17. Jahrhunderts zu simulieren. Archäologische Funde und geophysikalische Unter-suchungen rundeten die detaillierten Untersuchungen ab. Re-sultat: Die Lokalisierung des Grabmals konnte gegenüber früher bekannten Quellen neu präsentiert werden, als man Ende 2015 auf die Grundmauern der kleinen Stadt stieß.

Als geradezu sensationeller Fund taucht jetzt die vorliegende zweite, fast identische Karte auf, deren Urheberschaft ebenfalls auf Anguissola zurückgeht. Gegenüber dem Exemplar aus dem Kriegsarchiv enthält sie eine Maßstabsskala in Wiener Klaftern und greift weiter nach Osten und Süden aus. Aber das bisher Außergewöhnliche und Aufsehenerregende dabei ist, dass die-se Karte neben dem Sterbeort (Orth wo der Türkische Kayser Solimani gestorben) noch eine davon östlich gelegene Begräb-nisstätte beinhaltet (Turbek Eine kleine Stadt, wo des Solimani seine Ingeweit sind begraben worden.). Dieser Ort deckt sich erstaunlicherweise weitestgehend mit dem der erst kürzlich zu-tage geförderten Mauerreste.

Man darf jetzt spekulieren, welche Motive Leandro Anguissola mit den beiden Kartenvarianten verfolgte.

Ränder und Faltung alt unterlegt. Eine kleine ergänzte Fehlstelle im w. Rand. Leichte Knitterspuren. Insgesamt nur unbedeutende Altersspuren.

45.000,–

50

39

II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

12. August 1703 zu vervollständigende Grenzfestlegung bei Novi Grad (Novi) zwischen Österreichern und Türken.

Die südlichen Gebiete oberhalb der roten Grenzlinie gehören zum Osmanischen Reich und die nördlichen unterhalb dersel-ben Linie zur Habsburger Monarchie. Die Linienführung beginnt im südlichsten Punkt am Terminus A quo bei Kimpolung (Cam-polongo) bei etwa 25,8 Grad östlich von Greenwich und circa 47,5 Grad nördlicher Breite und endet am nördlichsten Punkt knapp 60 Kilometer vor der Adriaküste am Terminus AD quem südlich von Bihac (Bihacz) bei einer geographischen Länge von etwa 15,9 Grad Ost und einer geographische Breite von mehr als 44,5 Grad Nord. Den östlichsten Punkt erreicht die Grenzli-nie bei Gyimes (Gemes) bei über 26,1 Grad östlicher Länge, den westlichsten Punkt bei Slunj (Slun) bei etwa 15,6 Grad Ost. Das entspricht einer West-Ost-Erstreckung von etwa 810 Kilometern.

Auffallend sind die 13 mit einem Kreuz gekrönten Säulen ent-lang der Grenze zwischen dem Borgo-Pass (Burgos) und Dobra. Die mit Flammen gekennzeichneten neun Siedlungen weisen auf laut Vertrag noch zu schleifende Festungen hin, die aus-nahmslos auf der türkischen Seite des Grenzgebietes markiert sind. Der Großteil der dargestellten Donau (Danubius, fl.) zieht sich als grünes Band durch die vom Osmanischen Reich be-anspruchten Landesteile (Moldawien, Walachei, das Temescher Banat, Serbien mit Belgrad, Bosnien). Transsilvanien (Sieben-bürgen) mit Kronstadt (Cronstat) und Hermannstadt (Herman-stat), das südungarische Szeged (Segedin), Slawonien und der Süden Kroatiens sind auf der Habsburger Seite auszumachen. Die topographische Wiedergabe konzentriert sich ausschließ-lich auf das Grenzgebiet, wo das Relief mittels Maulwurfshügeln wiedergegeben wird. Die Karte dürfte ausschließlich für dienst-liche Zwecke vorgesehen worden sein.

Der bekannte ungarische Kartenhistoriker Dr. András Deák wies die Karte dem bedeutenden österreichischen Kartographen Jo-hann Christoph Müller (1673-1721) zu. Müller war in seiner Ge-burtsstadt Nürnberg bei dem Astronomen und Kupferstecher Georg Christoph Eimmart (1638-1705) tätig, bevor er von 1696 bis 1703 Mitarbeiter von Luigi Ferdinando Marsigli (1658-1730) in österreichische Dienste trat. Marsigli war als Militäringenieur

Der neue Grenzverlauf beginnt nördlich von Belgrad am linken Donauufer gegenüber Slankamen (Zlankamen) auf Höhe der Mündung der Temesch (TIBISCUS F.). Sie verläuft über Land (rote Linien mit schwarzen Punkten) und orientiert sich an den Flüssen (hellrot koloriert). Die Grenze reicht bis zum Triplex Confinium (TRIPLUM CONFINIU) vor der Adriaküste, wo die Republik Venedig, die Habsburger Monarchie und das Osmani-sche Reich aneinandergrenzen.

Bei Novi Grad (Novi), das bei zweifacher Bezeichnung an der Mündung der Sana (SANA FLU.) in die Una (UNNA FLU.) stra-tegisch markant hervorsticht, ist die Grenzziehung noch nicht abgeschlossen. Grund: Erst am 12. August 1703 konnten die un-terschiedlichen Gebietsansprüche geregelt werden. Demzufolge ist die Karte vor diesem Datum erstellt worden. Die imposante Karte unterlag der Geheimhaltung und war vermutlich für eine hochstehende Person des Militärs oder des Hofkriegsrates an-gefertigt worden.

Im w. Rand – besonders im Unterrand – etwas fleckig. Insge-samt kaum Altersspuren.

7500,–

51 – Kroatien – Siebenbürgen. MAPPA / LINEÆ LIMITA-NEÆ,/ Utriusq. Imperii, Cæsarei et Ottomanici,/ juxta Instrumentum Pacis, statutum in Conventu Carlovi-zensi:/ Facta ad usum Instructionum pro Executione Pacis, tam cum Turcis,/ quam Moldavis, Valachis et Venetis. Manuskriptkarte von Luigi Ferdinando Mar-sigli und Johann Christoph Müller, 1703. Feder und Aquarell auf Papier, auf Leinen aufgezogen. 59,3-59,5 x 105,5-106,1 cm (Kartenrahmen), 59,2-59,4 x 105,3-105,9 cm (Kartenfeld), 64,5-65 x 111-112 cm (Blatt-größe). Maßstab 1:1.133.000.Die großformatige, nach Süden ausgerichtete Manuskriptkar-te markiert den nach dem Friedensvertrag von Karlowitz am 26. Januar 1699 festgelegten Grenzverlauf und die noch am

51

40

Maßstabsleiste, rechts oben eine schmuckvolle Kom-passrose mit nach oben gerichtetem Nordpfeil.In der letzten Zeile der Widmung zeichnet Sámuel Mikoviny (S. Mikoviny Architect. et; 1700-1750) als Kartenautor. Bis 1725 bezeichnete er sich als Mathematicus, ab 1726 als Architectus et Mathematicus und ab 5. Dezember 1726 Komitatsingenieur. Am 28. September 1735 wurde er Kaiserlich-Königlich Bergstädti-scher Geometer. – Aloys Thomas Raimund von Harrach (1669-1742) hatte seit 1728 die Stellung eines niederösterreichischen Landesobristen inne und avancierte außerdem zum Vizekönig von Neapel, wo er sich von 1728 bis 1733 aufhielt. Es liegt nahe, dass die Karte um 1726 entstanden ist, da auf der Schrifttafel nach Architect. et hinter dem Baumstumpf Mathematicus folgen müsste. Die eindrucksvolle Kartusche zeigt Diana als Schwei-nehirtin.

Das imposante Kartenblatt zeigt im Norden den mittleren Teil des Plattensees (LACVS BALATON germ. Blatten See). Im Süd-westen reicht die Darstellung bis zu einem Abschnitt der Drau (Dravus fl.), die als rechter Nebenfluss der Donau das Blatt in südöstlicher Richtung verlässt. Südlich des Plattensees fallen die den See speisenden Fließgewässer auf. Zahlreiche Siedlungen sind punktuell oder als bildhafte Aufriss-Signaturen wiederge-geben. Bei den rot abgegrenzten Flächen handelt es sich ver-mutlich um Besitzungen Harrachs. Über der Kartusche fällt der von einem Fluss umgebende Festungsgrundriss von Kaposvár

und Gesandter beim Friedensvertrag von Karlowitz (1699) betei-ligt und wurde nach Friedensschluss als Leiter der kaiserlichen Kommission mit der genauen Grenzfestlegung beauftragt. Mit ihm nahm Müller von 1699 bis 1700 die neue österreichisch ungarisch-türkische Grenze im Maßstab von circa 1:37.000 auf. Die hier vorliegende Karte dürfte allein auf Müller zurückgehen, war doch Marsigli während des Spanischen Erbfolgekrieges 1703 nach Breisach beordert worden.

Sorgfältig restauriert. Kleine Fehlstellen im Falz und im w. Rand sorgfältig ergänzt. Alt auf Leinen aufgezogen.

40.000,–

52 – Ungarn, Komitat Somogy. Manuskriptkarte von Sámuel Mikoviny, um 1726. Feder und Aquarell auf Papier. 93,1-93,5 x 62,2-62,5 cm (Kartenrahmen), 90,9-91,3 x 60-60,3 cm (Kartenfeld), 95,2 x 64,4 cm (Blattgröße). Maßstab ca. 1:148.000.

Ohne Titel. Widmung an den kaiserlichen Rat Alois Thomas Raimund von Harrach: EXCELLENTISSIMO COMITI/ ALOYSIO THOMAE RAIMVNDO/ ab HARACH/ Augustiss. Imp. CAROLI VI. a sanctiorib[us] Consiliis, Domino suo gratiosissimo/ D.D.D./ S. Mikoviny Archi-tect. et. Rechts unten Schrifttafel mit Widmung und

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II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

Kartenbild von Ingolstadt (Ingolstat) im Nordwesten und Ca-tania mit dem qualmenden Ätna (Aethna M) im Südwesten bis Zarizyn (Zarizin, ab 1925 Stalingrad, ab 1961 Wolgograd) an der Wolga (Rha hodie Wolga fl.) im Nordosten und Mingrelien (MINGRELIA) am Kaukasus (CAUCASUS M.) im Südosten. Sogar der nordwestliche Zipfel Persiens (PERSIÆ / PARS) ist berück-sichtigt. Fast der komplette Donaulauf ist bis in die große Delta-mündung ins Schwarze Meer (MARE NIGRUM.) abgebildet. Von Sizilien (SICILIA) ist der Osten, von der Ägäis der Norden (MARE DI TRACIA) aufgenommen. Vollständig sind die Adria (GOLFO DI VENETIA) und

das Schwarze Meer dargestellt. Die Reliefwiedergabe erscheint in der damals üblichen Maulwurfshügelmanier.

Der nach dem Großen Türkenkrieg (1683-1699) abgeschlossene Friedensvertrag von Karlowitz mit dem verhandelten 25-jähri-gen Bestandsschutz war vom Osmanischen Reich aufgekündigt worden. Nach einer Erholungsphase fühlte man sich stark ge-nug, die verlorenen Territorien zurückzugewinnen. So kam es zum Sechsten Österreichischen Türkenkrieg (1714-1718). Aus Bündnispflicht stand Kaiser Karl VI. den Österreichern bei. Ent-gangene Gebietsgewinne nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1713/14) motivierten den Herrscher des Heiligen Römi-schen Reiches zusätzlich, Österreich beizustehen. Auch Rom unterstützte die beiden christlichen Mächte. Einer der größten Feldherrn der Geschichte, Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736), half auch bei dieser Auseinandersetzung zwischen der Habsburger Monarchie und dem Osmanischen Reich, nachdem er bereits mit seinem Sieg bei der Schlacht von Zenta (1697) am Unterlauf der Theiß entscheidend den Weg für den Karlowitzer Friedensvertrag ebnete. So gelang es ihm 1717 bei deutlich un-terlegener Truppenzahl, den Türken Belgrad zu nehmen. Nach erfolgreichen Kämpfen kam es 1718 zum Frieden von Passaro-witz, welcher der Donaumonarchie weiteren territorialen Zu-wachs einbrachte. Zu diesem Zeitpunkt erreichte das österrei-chische Habsburg seine größte Expansion und festigte damit seine hegemoniale Stellung im Südosten Europas.

Die nach 1718 neu geregelten Machtsphären sind im Karten-bild aktuell festgehalten und veranschaulichen die politischen Zustände bis zum 1736 einsetzenden Russisch-Österreichischen Türkenkrieg, der 1739 mit dem Frieden von Belgrad endet. Da-bei verlor man fast alle in Passarowitz zugesprochenen Gebiets-

(KAPOSVÁRA) auf. Weiter südlich links neben der Kartusche sticht das befestigte Szigetvár (SZIGETVÁRA) hervor, dessen Na-mensbezeichnung „Inselburg“ bedeutet, ein Ort mit historischer Brisanz. Denn hier vor Szigetvár starb bei der Belagerung wäh-rend des Zweiten Österreichischen Türkenkrieges (1566-1568) Sultan Süleyman der Prächtige.

Bei dem Autor der imposanten Karte handelt es sich um einen äußerst renommierten Kartenmacher. So erstellte Mikoviny auf der Grundlage astronomischer Messungen, Triangulationen und Feldaufnahmen zahlreiche Komitatskarten. Des Weiteren stam-men Bergbaupläne, Stadtpläne, Landteilungs- und Wasserregu-lierungskarten von ihm. 1725 war er als Ingenieur des Komitats Preßburg tätig. In seinem Haus in der Langen Gasse richtete er eine Sternwarte ein. Mit ihm begann auch die Ausbildung der Komitatsgeometer, zunächst im Ausland und später in Preßburg. In Schemnitz, der ältesten Bergstadt der Slowakei, hielt er an der dort gegründeten Bergschule lange Zeit jeweils im Winter-semester Lehrveranstaltungen ab. 1749 erfuhr er durch die Be-rufung zum Direktor und Architekten des geplanten königlichen Schlosses in Buda eine besondere Anerkennung. Jan Purdina (1958) verzeichnete in seiner Monographie über 100 Karten des für die Erneuerung der Kartographie Ungarns bahnbrechenden Mikoviny.

Sorgfältig restauriert. Schönes Exemplar ohne sichtbare Mängel.

35.000,–

53 – Grenzverlauf zwischen dem Osmanischen Reich und den europäischen Staaten. Manuskriptkarte, zwischen 1718 und 1739. Anonym, ohne Titel. Feder und Aqua-rell auf kräftigem Bütten. Ca. 44,2 x 91,6 cm (Karten-rahmen), ca. 43,7 x 91,2 cm (Kartenfeld), ca. 47,5 x 94,8 cm (Blattgröße). Maßstab ca. 1:3.600.000.Manuskriptkarte aus der Zeit zwischen dem Frieden von Passa-rowitz (1718) und dem Frieden von Belgrad (1739).

Die Karte wird von einem Gradnetz durchzogen. Die geogra-phischen Breiten- und Längengrade lassen sich innerhalb des Kartenfeldes im Abstand von 5 Grad ablesen. Als Nullmeridi-an für die Längengrade wird Ferro (El Hierro), die westlichste Kanareninsel, gedient haben. Geographisch erstreckt sich das

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dem Nebenmeer des Schwarzen Meeres. Im Südwesten fällt das große Donaudelta auf.

Wichtige militärisch kriegerische Merkmale sind der unteren Blatthälfte im Randbereich der Nogaischen Steppe (NAG AIT-ARTARI) und weiter nordwärts davon zu entnehmen, so ein Schlachtensymbol mit der Jahreszahl 1709 (Zweiter Nordischer Krieg) bei Poltawa (Pultawa). Kamieniza (Kamienizalton) am Unterlauf des Dnjepr und Taganrog (Taganrok) im Nordos-ten des Asowschen Meeres werden als dem Frieden von Pruth (1711; Vierter Russischer Türkenkrieg) geschuldete, ruinierte Festungen bezeichnet. Eine Fortifikationslinie nördlich des Orel (Orel: R:), einem linken Nebenfluss des Djnepr, reicht nach Os-ten bis in das Gebiet des Donez (Donetz R:). Nach dem Frie-den von Belgrad (1739) wird diese zugunsten der Russen nach Süden verlegt, die auch Asow (ASSOFF) zurückgewinnen, das aber entfestigt werden muss. An der Festungslinie nahe des Dn-jepr ist der Hinweis auf einen ersten Sammelplatz der Armee angebracht, weiter südlich wird auf den Hauptsammelplatz der ganzen Armee verwiesen. Berücksichtigt sind auch Angaben zu Volks- und Stammesgruppen.

Bildhafte Signaturen für Ortschaften und Grundrissdarstellungen für befestigte Städte sind rot, die Flussläufe und das Asowsche Meer grün koloriert. Das Schwarze Meer dagegen ist nur im erweiterten Küstenbereich gefärbt. Bei wenigen Ortssignaturen fehlen die Namensbezeichnungen. Die Reliefwiedergabe ist dürftig und nur auf der Krim und im Südosten in Maulwurfs-hügelmanier wiedergegeben.

Die Aufnahme weist etliche Ungenauigkeiten und damit ins-gesamt einen Entwurfscharakter auf, was beispielsweise auch an der Moskwa festzustellen ist, deren Lauf direkt in die Oka (Occa: R.) überzugehen scheint, obwohl sie als deren Neben-fluss bei Kolomna in diese mündet.

Im w. Rand teilw. Fehlstellen. Einrisse und eine kl. Fehlstelle im Falz.

1800,–

gewinne. Die Erstellung der großformatigen Handzeichnung ist in dem Zeitraum zwischen den beiden Verträgen von 1718 und 1739 anzunehmen. Neben dem Grenzverlauf fallen insbesonde-re die vielen befestigten Orte auf. Die Territorien unterscheiden sich durch unterschiedliches Linien- und Flächenkolorit. Dabei wird die Abgrenzung zwischen der Habsburger Monarchie und dem Osmanischen Reich plastisch vor Augen geführt.

Insgesamt etwas gebräunt. Randeinrisse. Leichte Alters- und Ge-brauchsspuren.

2500,–

54 – Ukraine vor 1739. Manuskriptkarte. Anonym, ohne Titel. Feder und Aquarell auf kräftigem Bütten. 102,1-103,8 x ca. 92,2 cm (Kartenrahmen), 101,9-103,6 x ca. 92 cm (Kartenfeld), 105,8-107,4 x ca. 95 (Fehlstel-len)-95,7 x 105,8-107,4 cm (Blattgröße). Maßstab ca. 1:1.400.000.Die von einem unbekannten Kartenmacher erstellte Manuskript-karte hebt das hydrographische Netz besonders hervor. Die vie-len Verästelungen der zahlreichen Flüsse mit dem Norden des Schwarzen Meeres (PONTVS EUXINVS / Hodie / MARE NIGRVM) prägen das Kartenbild, welches nahezu die ganze Ukraine und Teilgebiete seiner Nachbarländer zeigt, ohne die Ländergren-zen anzuzeigen. Die Flusssysteme des Dnjepr (Dniepper: R:) und Don (Donn R:) sind komplett aufgenommen. Der Lauf des Dnjepr sticht klar hervor. Sein Quellgebiet ist auf dem Blatt in der Mitte oben bei Wjasma (Wresma) auszumachen, etwa 200 Kilometer westlich von Moskau (Moscau:). Dem Fluss folgen beispielsweise die Städte Smolensk (Smolensk :), Dubrowna, Orscha (Osscha) und weiter im Süden das befestigte Kiew (Kioff). Im Mündungsbereich erreicht er bei Otschakow (Oza-koff) das Schwarze Meer. Das Quellgebiet des Don ist etwa 150 Kilometer südlich von Moskau gelegen und mündet in das Asowsche Meer (MARE ASSOFFIENSE: / PALUS MEOTIS:),

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II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

Feldmarschall Münnich seine militärischen Operationen startete. Er begann den Marsch auf Asow und begab sich dann nach Zaritschanka (Rendevous der Armée / bey Czaritzinka) nahe am Dnjepr und der roten Befestigungslinie. Hier begann über die grün-gelbe russisch-türkische Grenzlinie der Marsch nach der Krim (Crim). Grün-rote Signaturen und eine Punktlinie markie-ren die russischen Truppenteile und deren Marschrichtung. Die als unüberwindlich geltende Linie von Perekop wurde durch-brochen und die dahinter liegende Festung Or genommen. Beim Vormarsch in die Krim blieb in Bachtschyssaraj (Bakzisa-na ) selbst die Residenz des Khan nicht verschont. Halbmonde in den Ortssignaturen auf der Krim und in Otschakow (Oeza-kow) geben Zeugnis vom Islam. Die vier um die Krim dekora-tiv platzierten Schiffe verweisen auf türkische Häfen. Bergiges Gelände ist in Maulwurfshügelmanier angedeutet.

Die anonyme Handzeichnung geht auf eine Ordre des österrei-chischen Militärs zurück, nach der gemäß einer Instruktion Ende des 17. Jahrhunderts jeder kaiserliche Oberingenieur Karten wie diese anzufertigen in der Lage war. In der Legende rechts unten dürfte es sich um den schwierig zu entschlüsselnden Nachweis des ausführenden Militäringenieurs handeln. Nur Wien (Vien) ist deutlich erkennbar.

Der Manuskriptkarte folgten Kartendrucke, die exakt den geo-graphischen Ausschnitt mit allen inhaltlichen Details wiederge-ben. So stammt eine Karte von Joseph-Nicolas Delisle (1688-1768), Schüler von Jacques Cassini, des Leiters der Pariser Sternwarte. 1725 ging er nach Sankt Petersburg und war bis 1747 als Mitglied der Sankt Petersburger Akademie der Wissen-schaften tätig. Als Mitautor des unter der Leitung von Leonhard Euler (1707-1783) und Johann Gottfried Heinsius (1709-1769) entstandenen „Atlas Rossijskoj“ erschien die Manuskriptkarte in verkleinertem Format und Maßstab 1745 in Sankt Petersburg. Neben der russischen erschien eine lateinische Ausgabe („Atlas Russicus“), wobei die Text- und Titelblätter auch in Deutsch und Französisch geliefert wurden. Bei Matthäus Seutter in Augsburg (1678-1756/57) erschien ein Nachstich der russischen Atlaskar-

55 – General-Carten der Kriegs Operationen am Donn und Dnieper, Ihro Rußisch Ka serl: Ma l: Glorieusen Armée Ao. 1736. Manuskriptkarte. Anonym. Feder und Aquarell. Ca. 69 x 70,8 cm (Kartenrahmen), ca. 56,6 x 70,1 cm (Kartenfeld), 73-73,3 x 77,6-78,1 cm (Blatt größe). Maßstab ca. 1:1.070.000. Die mit zahlreichen und brisanten Informationen versehene, handgezeichnete Militärkarte veranschaulicht die geostrategi-sche Situation zu Beginn des Russisch-Österreichischen Türken-krieges (1736-1739) im Gebiet zwischen dem Don (Donn) mit seinem rechten Nebenfluss Donez (Donetz) und dem Dnjepr (Dnieper Strohm). Als Anerkennung für die Pragmatische Sankti-on war Österreich verpflichtet, dem Zarenreich bei einem Krieg gegen die Türken beizustehen. Russland suchte den Zugang zum Schwarzen Meer und die Kontrolle über den Bosporus und die Dardanellen. Der aus Oldenburg stammende russische Oberkommandierende Burkhard Christoph Graf von Münnich (1683-1767) agierte so erfolgreich, dass er sogar den Einzug der Zarin nach Konstantinopel plante. Dazu kam es nicht, da die Österreicher herbe Verluste gegen die Türken einstecken muss-ten und zum Frieden von Belgrad (1739) gezwungen wurden, dem auch Russland beitritt, das von da an zum Rivalen Öster-reichs auf dem Balkan wird.

Im Fokus des Karteninhalts steht das Kriegsgeschehen vom 16. März bis 20. Juni 1736. Die vielen kartographischen Details und Vermerke im Kartenbild werden anhand von 18 Buchsta-bensignaturen mit weiteren Details ergänzt, die Auskünfte ge-ben über Marschrouten, Kampforte, Festungen und Festungs-linien, Lager, Nachschubwege zu Lande und zu Wasser, Häfen, Magazine, Arsenale, Flüsse und Entfernungen sowie über die Gebiete der Kosaken und Tartaren. Die rote Befestigungslinie (Die Ukrainische Linie) im Norden wird nach 1739 weiter zu-gunsten des Zarenreiches nach Süden verschoben, das auch Asow (ASOFF) zurückgewinnt. Oberhalb von Asow ist auf einer Doninsel die Festung Sankt Anna (St: Anna) auszumachen, wo

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die nördliche Seite des Stroms einen wesentlich höheren Auf-merksamkeitsgrad, was den topographischen Informationsge-halt betrifft. Bei der gegenüberliegenden Flussseite ist lediglich der Ufersaum von Interesse, beeindruckt aber dafür mit seiner Anzahl an Nebenflüssen. So erreicht oberhalb von Piacenza die dem Apennin entspringende Trebbia den Po. Im Norden fällt nur die Adda (Adda Fiume) auf, die aus den Alpen kommend als viertgrößter Fluss Italiens nach ihrem Lauf durch den Comer See oberhalb von Cremona den Po mit seinen auffallend vielen Inseln erreicht.

Hydrographisch interessant sind eingezeichnete Altarme (Il Po Morte) und Sandbänke (Sabbia), zum Beispiel unterhalb von Cremona. Die gesamte Karte verweist auf Grenzlinien und Gebietszugehörigkeiten. So gehört Viadana zum Staat Mantua (Viadana Mantouana, Stato Mantouano) und Brescello zum Staat Modena (Brescello / Modonese, Stato di Modena).

Es liegt nahe, dass die Flusskarte speziell für Zwecke der Ge-fahrenabwehr angefertigt wurde. Denn als Dammuferfluss neigt der Po dazu, sein Bett so zu erhöhen, dass er zwischen selbst aufgeschütteten Dämmen fließt und damit das Niveau der Talsohle übersteigt. So kommt es bei Hochwasserereignissen zum Ausbrechen und zu Laufveränderungen mit großen Über-schwemmungen.

Ob diese Spezialkarte aus dem Umfeld des aus Bologna stam-menden Luigi Ferdinando von Marsigli (1658-1730) stammt oder gar von ihm selbst, kann nicht beantwortet werden.

Teilw. gering fingerfleckig. Insgesamt wenige Altersspuren.

1000,–

te. Die angebotene Handzeichnung dürfte als Originalkarte den wenig später folgenden Drucken vorgelegen haben.

Sorgfältig restauriert. Randeinrisse geschlossen. Einzelne Ein-risse bis ins Bild reichend. Eckfehlstelle ergänzt und minimale Bildfehlstelle nachgezeichnet.

600,–

56 – Italien. Der Lauf des Po von Pavese bis Viadana und Brescello. Manuskriptkarte, 1. Hälfte 18. Jh. Anonyme kolorierte Federzeichnung auf Bütten. Aus drei Blät-tern zusammengesetzt. Zweimal gefalzt. Blattgröße 35x135-136,2 cm. Ohne Maßstab.

Dazu: Die Blätter 2 und 3 (Secondo Foglio / Terzo Foglio) der obigen Karte als Einzelblätter. Manuskript-karte in wenig abweichender Ausführung. Feder auf Bütten, unkoloriert. Blattgröße je 30,9 x 43,5 cm.Ein Ausschnitt des größten Flusses Italiens zeigt den Verlauf des Po (Po Fiume) von der Region Pavese bis nach Viadana links und Brescello rechts des Po, was einer Luftlinie von etwa 110 Kilometern entspricht, wie die Berechnung mit Hilfe einer Refe-renzkarte ergibt. Der grün kolorierte, weit verzweigte Flusslauf ist naturgemäß länger. Pfeile im Fluss deuten auf die Laufrich-tung hin. Piacenza und Cremona heben sich durch ihre Größe mit dem roten Festungsgrundriss von den anderen Siedlungen besonders ab. Das Motiv der Karte liegt vor allem in der exakten Wiedergabe der Laufstrecke des Po begründet. Dabei erfährt

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Wir danken Herrn Dipl.-Ing. Uwe Schwarz für die Katalogisierung der Manuskriptkarten (49-56).

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II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

Etwas gebräunt; weiße Ränder mit geringen Altersspuren.

Abbildung Seite 46 600,–

60 Asien. – Persien. Persici sive Sophorum Regni Typus. Kolorierte Kupferstichkarte aus A. Ortelius, lateini-

sche Ausgabe 1584. Plattengröße 35 x 49,5 cm, Blatt-größe 40,5 x 52,5 cm.Mittelfalz gebräunt und mit wenigen Wurmspuren; insgesamt geringe Altersspuren.

240,–

61 Schwarzes Meer. Pontus Euxinus. Kolorierte Kupferstichkarte von P. Kaerius nach

A. Ortelius, bei J. Janssonius, verso blank 1652-84. Plattengröße 37,5 x 48 cm, Blattgröße 46 x 56,5 cm.Schwache Falzbräunung, geringe Altersspuren.

200,–

62 Europa, Afrika, Asien. – Sammlung von 17 kolorier-ten Holzschnittkarten von Lorenz Fries aus Ptole-maeus-Ausgabe, ca. 1522-1541. Jeweils rückseitig Titel, Text und Holzschnittbordüren bzw. -illustrati-onen. Kartengröße von ca. 24 x 37,5 bis 31 x 47 cm, Blattgröße je ca. 37 x 52 cm.

57 Antike Welt. Geographia Sacra, die biblischen Lan-de, Mittelmeerländer und Nordafrika; mit kleiner Weltkarte in Kartusche.

Kolorierte Kupferstichkarte bei Abraham Ortelius, 1598, lateinische Ausgabe 1601/12. Plattengröße 35,5 x 48 cm, Blattgröße 43 x 53,5 cm.

Gebräunt, feuchtfleckig und etwas angestaubt.

240,–

58 Amerika. – Nordamerika. America septentrionalis, mit figürlicher Kartusche.

Kolorierte Kupferstichkarte bei J. Janssonius, verso blank, um 1641-80. Plattengröße 46,5 x 55 cm, Blatt-größe 53,5 x 62,5 cm. – Burden 245, state 2.

Wenige Altersspuren.

Abbildung Seite 46 750,–

59 – Nordamerika. Virginiae partis australis, et Floridae partis orientalis, interjacentiumque regionum nova descriptio, mit der Ostküste südlich der Chesapeake Bay.

Kolorierte Kupferstichkarte bei J. Janssonius, verso blank, ca. 1636-80. Plattengröße 38,5 x 50 cm, Blatt-größe 53,5 x 62 cm.

62 Asien

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58 Nordamerika

59 Nordamerika

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II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

62 Asien

63 Sizilien, Sardinien, Korsika

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66 – Paris. Guckkastenbilder. – Vue de Notre-Dame pri-se du bord de l’eau / La Place royale à Paris / 66e Vue d’Optique representant La porte St. Antoine ent-rant dans Paris / 68e Vue d’Optique representant La porte St. Denis sortant de Paris.

4 Blatt kolorierte Radierungen bei Daumont und Basset, Paris, um 1780. Blattgröße zwischen 27,5 x 42 bis 34 x 50,5 cm. Insgesamt stärkere Altersspuren, einige Randeinrisse und Fehlstellen, stellenweise hinterlegt. Teils beschnitten, meist in den Rändern angeschmutzt und etwas gebräunt.

240,–

*67 – Versailles. 9 Ansichten (Gesamtansicht, Teilan-sichten der Garten- und Brunnenanlagen sowie des Pumpwerks in Marly).

Vue et Perspective du Château de Versailles / Fon-taine de Latone / Bosquet de la Salle du Bal / L’Isle Royale / Fontaine d’Apollon / La Fontaine de L’Obe-lisque / Bassin de Neptune / L’Arc de Triomphe / Ma-chine de Marly.

9 Blatt kolorierte Kupferstiche aus Gilles Demortain Les Plans, profils, et elevations, des ville, et château de Versailles, avec les bosquets, et fontaines, Paris 1716 (Taf. 5, 14, 15, 17, 19, 22, 26, 27, 38). Plat-tengröße ca. 36 x 60 cm (Gesamtansicht) bzw. ca. 42 – 46 x 56 – 60 cm.Gebräunt und lichtrandig; Kolorit teils etwas verblasst. Teils Schäden.

600,–

68 Großbritannien. – Britische Inseln. Angliae, Scotiae, et Hiberniae, sive Britannicar: Insularum Descriptio.

Kolorierte Kupferstichkarte von Abraham Ortelius, lateinische Ausgabe 1570-75. Plattengröße 34,5 x 50 cm, 39,5 x 55,5 cm.Gebräunt, feucht- und stockfleckig; Falzreparaturen.

400,–

69 Italien. – Venedig. Piazza de S. Marco di Venetia / L’altea parte della Piazza di S. Marco in Venetia, mit reicher Staffage.

2 Blatt Radierungen auf Bütten, um 1700. Platten-größe 21 x 31 cm, Blattgröße 32,5-33 x 39,6 cm. Ränder stockfleckig und mit kleineren Läsuren, etwas ge-bräunt und mit Altersspuren, Mittelfalz. Am oberen Rand punktuell montiert.

240,–

70 – Venedig. Guckkastenbilder. – Vue de la Place ou l’on tient les Foires (2) / Vue du grand Arsenal / 8e Vue optique, représentant l’Eglise de St. Théodore et l’Entrée du grand Canal de Venise.

4 Blatt kolorierte Radierungen bei Huquier, Dau-mont und Basset, Paris, um 1750-1800. Plattengröße

Vorhanden: Europa Tab. I, II, III, VI, VII (Großbri-tannien u. Irland, Spanien u. Portugal, Frankreich, Italien, Sizilien u. Sardinien).

Afrika Tab. II, III, IIII, (Nordafrikanische Küste, Libyen u. Ägypten, Nordafrika)

Asien Tab. II, III, V, VII – XII (Südrussische Steppe [Sarmatien], Kaukasus u. Armenien, Persien, Baktri-en, Skythien, Gedrosien [Pakistan], Indien, Hinterin-dien [Bangladesch], Sri Lanka) Alle Karten etwas beschnitten und mit Rand- bzw. Eckschä-den, die Darstellungen davon wenig betroffen; insgesamt al-tersfleckig und mit Feuchtigkeitsspuren; gering gebräunt; Ko-lorit später und teils etwas verwaschen. – Sehr selten.

Abbildung Seite 45 und 47 2400,–

63 Europa. – Frankreich. Tabu. Moder. Gallie / Italien. Tabula Nova Italiae / Sizilien, Sardinien, Korsika. Tabu. Moder. Sicili. & Sardi. / Großbritannien, Ir-land. Tabu. Moder. Anglie & Hiber. / Spanien, Portu-gal. Tabu. Nova Hispaniae. / Oberrhein. Tabu. Nova Provin. Rheni.

6 Blatt kolorierte Holzschnitte von Lorenz Fries aus Ptolemaeus-Ausgabe, hrsg. von M. Sevetus, bei Trechsel, Lyon 1535. Die Titel jeweils auf Bandero-le über den Karten, verso blank. Kartengröße ca. 26,5-30 x 33-43 cm; Blattgröße je ca. 36,5 x 52 cm.Alle Karten beschnitten und mit Rand- bzw. Eckschäden, die Darstellungen davon wenig betroffen; insgesamt altersfleckig und mit Feuchtigkeitsspuren; gering gebräunt; Kolorit später und teils etwas verwaschen. – Sehr selten.

Abbildung Seite 47 1200,–

64 – Wien / Berlin. A General View of the City of Vienna / Les Anciennes Gabellos de Cesar a Vienne / The Palace of the King of Prussia in Berlin.

3 Blatt kolorierte Radierungen des 18. Jahrhunderts, Guckkastenbilder, bei J. Boydell, London, 1757, Daumont, Paris, und John Bowles & Son, London. Plattengröße von ca. 25 x 42,5 bis 29 x 43,5 cm.Altersspuren und kleinere Schäden.

200,–

65 Frankreich. – Auvergne. Le Duche de Auvergne / Bourgogne. Gouvernement General du Duché de Bourgogne, Comté de Bresse ... / Provence. Comté et Gouvernement de Provence.

3 Kupferstichkarten bei J. Janssonius, Ausgabe mit deutschem Text 1644-58. Plattengröße 38,5 – 43 x 49,5 – 54,5 cm, Blattgröße je 50 x 59 cm.Wenig gebräunt und teils schwach feuchtfleckig.

300,–

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II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

Kolorierte Kupferstichkarte von Nicholas Ten-Have, bei Frederick de Wit, um 1690. Plattengröße 46,5 x 53,5 cm, Blattgröße 50,5 x 58,5 cm.

Gebräunt, feucht- und stockfleckig; Falz- und Randeinrisse sowie Randdefekte.

200,–

74 Österreich. – Salzburg / Wien. – Schloss Mirabell. Gantzer Prospect des Hoch=Fürstl. Gebäudes zu Mirabell in Saltzburg ... (2 verschiedene Ansichten) / Schloss Kaiserebersdorf. Prospect ... Lust= und Jagt=Schloß Ebersdorff ohnweit Wien.

3 Blatt Kupferstiche von J. A. Corvinus bzw. G.D. Heumann nach Franz Anton Danreiter bzw. Salo-mon Kleiner. Plattengröße je ca. 23-25 x 33,5-34 cm; Blattgröße je 28 x 43 cm.

Weiße Ränder angestaubt und mit Altersspuren.

200,–

75 Polen. – Polen. La Pologne ... Tabula Regni Poloniae Ducatus Lithuaniae &c. / Schlesien. Sups. et Inferio-ris Ducatus Silesiae ...

2 kolorierte bzw. grenzkolorierte Kupferstichkarten von G. de L’Isle, bei J. Covens & C. Mortier, um 1730 bzw. bei J. Covens & C. Mortier, 1741. Plattengröße 49,5 x 61 bzw. 50,5 x 56,5 cm, Blattgröße 52,5 x 61 bzw. 54,5 x 58 cm.

ca. 27,5 x 40 cm, Blattgröße 26,5 x 41 bis 34,2 x 50,5 cm. Unterschiedliche Altersspuren, Knicke, feuchtfleckig und an-geschmutzt, kleinere Einrisse, obere Ränder mit Montagespu-ren. 2 Blatt beschnitten und aufgezogen.

400,–

71 – Italien u. dalmatinische Küste. Tabula Europae V, Rhaetia et Vindelica, Noricum, etc. / Sizilien und Sar-dinien. Tabula Europae VII.Sardinia et Sicilia.

2 kolorierte Holzschnittkarten aus Seb. Münster, la-teinische Ausgabe, um 1542. Bildgröße je ca. 26 x 34 cm, Blattgröße je ca. 28 x 38 cm.Stärkere Altersspuren und -schäden.

200,–

72 Niederlande. – Holland. Hollandia Comitatus, in kleiner Teilkarte die westfriesischen Inseln.

Kolorierte Kupferstichkarte bei W. Blaeu, französi-sche Ausgabe 1643-50. Plattengröße 39 x 52,5 cm, Blattgröße 44,5 x 58 cm.Mittelfalz geknittert und mit repariertem Einriss unten; Ränder feuchtfleckig.

200,–

73 – Overijssel / Drenthe. Transisalania Provincia vul-go Over-Yssel, das Gebiet um Coevorden, Zwolle und Zutphen bis zum IJsselmeer.

70 Venedig

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79 Russland. Tabula Russiae, mit Trachtenfigurinen so-wie Plan von Moskau und Ansicht von Archangelsk.

Kolorierte Kupferstichkarte von Hessel Gerritzs., bei W. Blaeu, französische Ausgabe 1643-50. Platten-größe 43 x 54,7 cm, Blattgröße 48,5 x 59 cm.

Etwas gebräunt; reparierte Einrisse am Falz oben und unten; weiße Ränder etwas altersfleckig und mit kleineren Läsuren.

240,–

*80 Schweiz. – Zürich. Zurich, Ansicht vom Zürichsee aus, mit Dampfer.

Kolorierte Aquatintaradierung auf Velin von Ruff nach Labhardt, bei H. Appenzeller, Zürich. Platten-größe 45,5 x 56,7 cm, Blattgröße 49 x 62 cm.

In Passepartout montiert, im Ausschnitt etwas gebräunt und lichtrandig sowie wenig stockfleckig; restauriert; Loch im obe-ren linken Himmel geschlossen und unauffällig retuschiert. – Wohl späterer Druck.

Abbildung Seite 52 300,–

81 Tschechien. – Böhmen. Bohemia, in den Randbor-düren 7 Stadtansichten und 10 Trachtendarstellun-gen.

Kolorierte Kupferstichkarte von John Speed, 1626, bei G. Humble. Plattengröße 41,5 x 52,5 cm.

Karte Polen seitlich bis an die Einfassung beschnitten; Ränder teils mit Knick- und Knitterspuren sowie Läsuren; etwas ange-staubt und wenig altersfleckig.

240,–

76 – Ostpreußen. Prussia Accurate Descripta. Kolorierte Kupferstichkarte von Kaspar Henneber-

ger, bei J. Janssonius, französische Ausgabe 1639-49. Plattengröße 38 x 49 cm, Blattgröße 48 x 54,5 cm.

Gering gebräunt, Altersspuren an den weißen Rändern.

240,–

77 – Klodzko (Glatz). Comitatus Glatz, mit Glatz als zentralem Ort.

Kolorierte Kupferstichkarte von Jonas Scultetus, bei Henricus Hondius, französische Ausgabe 1639-49. Plattengröße 38,5 x 46,5 cm, Blattgröße 48 x 55,5 cm.

Geringe Altersspuren.

200,–

78 Rumänien. – Transsylvanien / Siebenbürgen. Transil-vania, mit Hermannstadt als zentralem Ort.

Kolorierte Kupferstichkarte von Abraham Orteli-us, lateinische Ausgabe 1570-71. Plattengröße 31 x 43,5 cm, Blattgröße 39,5 x 56 cm.

Etwas gebräunt; weiße Ränder etwas feucht- und altersfleckig.

300,–

78 Rumänien

51

II. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · AUSLAND

79 Russland

81 Tschechien

52

83 – Znaim (Znojmo). Znaymum vulgo Znaym, Moravi-ae Civitatis Primaria, Gesamtansicht über die Thaya mit Personenstaffage.

Kolorierte Radierung aus dem Städtebuch von Braun-Hogenberg, 1617/18. Plattengröße 32 x 50 cm, Blattgröße 39,5 x 52 cm.Weiße Ränder teils etwas altersfleckig; Mittelfalz teils etwas gebräunt.

200,–

Unterer Plattenrand etwas knapp beschnitten und unten in der Mitte ergänzt und retuschiert; wenig altersfleckig.

300,–

82 – Mähren. Moravia Marchionatus, mit Brünn und Olmütz als zentrale Orte.

Kolorierte Kupferstichkarte bei W. Blaeu, niederlän-dische Ausgabe, 1642-43. Plattengröße 38,5 x 49,5 cm, 45 x 55 cm.Gering gebräunt; leichte Altersspuren an den weißen Rändern.

240,–

80 Zürich

53

bzw. 39 x 52,5 cm, Blattgröße 45 x 56,5 bzw. 50,5 x 60,5 cm.Gebräunt, feucht- und altersfleckig; ein Blatt mit Falzverlet-zungen.

360,–

87 – Potsdam. Grotte in den Königl. Garten Sans-Souci. Kupferstich auf Bütten von Andreas Ludwig Krüger,

aus der Folge Abbildung der schönsten Gegenden und Gebäude, sowohl in als außerhalb Potsdams, 1779-82. Plattengröße 26,2 x 43,8 cm (Blattgröße 28 x 45 cm). Verso umlaufend Montageband. Etwas lichtrandig und ge-bräunt, stellenweise stockfleckig, obere rechte Ecke mit Ziffer versehen.

200,–

88 Mecklenburg. Ducatus Meklenburgici Tabula Gene-ralis..., mit der Ostseeküste von Fehmarn bis Rügen.

Kolorierte Kupferstichkarte von Johann Baptist Homann, um 1720. Plattengröße 49,5 x 58,5 cm, Blattgröße 52 x 60 cm.Randmängel repariert bzw. ergänzt; etwas gebräunt, alters- und feuchtfleckig; 2 kleine Braunflecken im Bild.

200,–

89 – Rostock / Wismar. Rostochium Urbs Vandalica Anseatica et Megapolitana / Wiismaria, 2 Gesamt-ansichten mit Personenstaffage.

84 Baden. – Karlsruhe. Feuille II.de du Plan de Carols-ruhe ... Plan von der Menagerie, welches Ihro Hoch-fürstlich Durchleucht Herr Carl Marggraf von Ba-den-Durlach pp. in dero Lustgarten gebauet haben, Plan der Menagerie im Karlsruher Schloss, mit Auf-rissen und Querschnitten.

Kolorierter Kupferstichplan bei Homann Erben, um 1730. Plattengröße 57,5 x 50,5 cm, Blattgröße 73 x 56 cm. Randmängel, linker Rand komplett ergänzt. Gebräunt sowie etwas schmutz- und feuchtfleckig. Verso Montagespuren.

200,–

85 Bayern. – Freising. Frisinga. Gesamtansicht von Nor-den mit dem Domberg im Mittelpunkt.

Kupferstich von Gottfried Stain nach Jean Claude Sarron, 1724. Plattengröße 45,5 x 89,5 cm, Blattgrö-ße 48,4 x 92-92,5 cm. Linker Rand unregelmäßig beschnitten, mehrere Knickfalten, Falz verstärkt, wenige, unauffällige Stockflecken.

900,–

86 Brandenburg / Vorpommern. Marca Brandenbur-gensis & Pomerania / Marchionatus Brandenburgici partes duae, Ruppin Comitatus & Prignis Regiun-cula.

2 kolorierte Kupferstichkarten von Gerhard Merca-tor, lateinische Ausgabe 1611-12, bzw. bei J. Blaeu, französische Ausgabe 1663 ff. Plattengröße 36 x 47,5

I I I . LANDKARTEN · STADTANSICHTEN DEUTSCHLAND

85 Freising

54

Kolorierte Kupferstichkarte von Gerard van Keulen, Amsterdam, um 1720. Plattengröße 50,8 x 89 cm, Blattgröße 54 x 92 cm.

Papierfehlstellen am oberen Mittelfalz, Ränder etwas gebräunt, mit Altersspuren und kleineren Defekten, einige horizontale Knickfalten.

300,–

91 Niedersachsen. Saxonia Inferior, das Gebiet zwi-schen Lübeck und Minden.

Kolorierte Kupferstichkarte bei J. Janssonius, verso blank, um 1680. Plattengröße 37,5 x 45,5 cm, Blatt-größe 42,5 x 49,5 cm.

2 Blatt Radierungen aus dem Theatrum exhibens ... von Johannes Janssonius. 1657, nach Braun-Ho-genberg. Plattengröße 35,5 x 49 bzw. 38 x 50,5 cm, Blattgröße 45-46,5 x 57 cm.

Etwas feucht- und altersfleckig; kleinere Rand- und Falzver-letzungen.

240,–

90 – Wismar. – Nieuwe Afteekening van de haven en stad Wismar, met desselfs inkoomende zee gaaten .... Seekarte mit Inset-Plan, Ansicht und Umgebungs-karte mit der Belagerung während des Großen Nor-dischen Kriegs 1715/16 .

90 Wismar

94 Köln

55

III. STADTANSICHTEN UND LANDKARTEN · DEUTSCHLAND

gänzten Bauplane (Ansicht vollendet von Süden). Stahlstich auf aufgewalztem China, bei Carl Mayer,

Nürnberg, um 1850. Abbildungsgröße 44,5 x 51 cm, Blattgröße 62 x 82 cm.Randbereich mit Altersspuren, einige Einrisse und kleine-re Fehlstellen, etwas angeschmutzt und stockfleckig, Abbil-dungsteil nur leicht betroffen.

250,–

96 – Mönchengladbach. Haus Horst. Horst, Ansicht aus der Vogelperspektive mit einem Teil von Gladbach und den anrückenden kurkölnischen Truppen.

Radierung aus den Hogenberg’schen Geschichts-blättern, 1585. Plattengröße 20,7 x 28 cm, Blattgröße 24,5 x 32 cm.Reparierter Einriss bis ins Bild; Altersspuren an den weißen Rändern.

Beilage: Eigentliche Abbildung dero von Hertzog Bernhardt gemachter Schantzen, und wie dieslb. von Ihrer Exc.: Frey-herr von Werth den 12. Septemb: Ao. 1637 angefallen und besturmet ... Radierung. 24,5 x 30 cm. (Aufgezogen, stärkere Altersspuren).

200,–

97 Rheinland-Pfalz. – Koblenz und Ehrenbreitstein. Coblenz und Ehrenbreitstein am Rheine. – Panora-ma-Ansicht mit der Festung, dem gegenüberliegen-den Schloss sowie Weinbergen und Staffage im Vor-dergrund.

Kreidelithographie auf Velin von Georg Osterwald. München. 1826. Bildgröße 39 x 57,5 cm, Blattgröße 55 x 72 cm. Ränder angeschmutzt und etwas stockfleckig, mit mehreren Einrissen und stärkeren Knitterspuren.

300,–

Vertikale Knitterspuren; weiße Ränder etwas ungleichmäßig beschnitten und teils altersfleckig.

200,–

92 – Osnabrück. Osnabrugensis Episcopatus, mit klei-ner Ansicht von Osnabrück und kleiner Teilkarte von Reckenberg.

Kolorierte Kupferstichkarte von J. Gigas, bei Henri-cus Hondius, französische Ausgabe 1639-49. Platten-größe 37 x 48 cm, Blattgröße 48 x 55 cm.

Wenige Altersspuren an den weißen Rändern und am Falz.

200,–

93 Nordrhein-Westfalen. – Erzbistum Köln. Archiepisco-patus et electoratus Coloniensis maximaeque partis ducatuum Juliacensis Cliviensis et Montensis, mit 2 figürlichen Titelkartuschen und Meilenanzeiger.

Kolorierte Kupferstichkarte bei N. Visscher, um 1680. Plattengröße 59 x 46,5 cm, Blattgröße 62,8 x 53 cm. Provenienz: Sammlung Alfred Boeddinghaus.

Äußere Ränder gebräunt, etwas wasserrandig und mit Läsu-ren, am oberen Rand punktuell montiert, Mittelfalz geglättet, wenige Knickspuren.

200,–

94 – Köln. – Uferansicht von Norden. 1866 Aquarell und Deckweiß auf Velin. 27 x 51 cm.

Lichtrandig und gebräunt, komplett aufgezogen. Rand unre-gelmäßig und mit kleinen Defekten.

400,–

95 – Köln. – Der Dom zu Köln in seiner zukünftigen Vollendung, nach dem, vom Dombaumeister, Re-gierungs- und Baurathe Ernst Friedrich Zwirner er-

97 Koblenz und Ehrenbreitstein

56

Blatt Halle Plattenränder beschnitten und mit kleineren Eck-knicken; Karte Saxonia größerer reparierter Einriss bis ins Bild; Randeinrisse und -knicke.

240,–

101 – Mansfeld. Mansfeldia Comitatus. Kolorierte Kupferstichkarte von Tielemano Stella,

bei W. Blaeu, lateinische Ausgabe 1640-55. Platten-größe 41 x 50 cm, Blattgröße 50 x 58 cm.Altersspuren an den weißen Rändern.

200,–

102 Schleswig-Holstein. – Eiderstedt. Territoria Eyderste-de Everschop et Uthholm, Eiderstedt mit der Eider von Friedrichstadt bis zur Mündung (Purrenstrom).

Kolorierte Kupferstichkarte von Johann Meyer, bei W. Blaeu, niederländische Ausgabe 1664 ff. Platten-größe 42 x 61,5 cm, Blattgröße 51 x 64 cm.Rand- und Falzmängel; Mittelfalte teils berieben; gebräunt und etwas alters- und feuchtfleckig.

200,–

103 Thüringen. – Erfurt. Nova Territori(um) Erfordien(-sis) in suas Praefecturas accurate divisi descriptio, Umgebungskarte von Erfurt mit Gesamtansicht und zwei figürlichen Kartuschen.

Kolorierte Kupferstichkarte von Johann Baptist Ho-mann, um 1717. Plattengröße 49 x 59 cm, Blattgröße 51 x 62 cm.Geklebter Mittelfalzriss; Altersspuren besonders an den Rän-dern.

200,–

98 – Trier. Treveri Archidiac.ne de Coblents dans le Di-oecese de L’Archev.che de Treves, mit dem Mosellauf von Neumagen bis zur Mündung, der Eifel bis Mon-schau und dem Hunsrück.

Kolorierte Kupferstichkarte von Sanson d’Abbeville, 1658. Plattengröße 38,5 x 56 cm, Blattgröße 44 x 59,5 cm.

Mittelfalz schwach gebräunt; Altersspuren an den weißen Rän-dern.

200,–

99 Sachsen-Anhalt. – Halberstadt / Quedlinburg. Hal-berstadium, Urbs Saxoniae ... / Quedlinburga, anti-quissimum Saxoniae oppid:., 2 Gesamtansichten mit Figurenstaffage, auf 1 Blatt.

Radierung aus dem Städtebuch von Braun-Hogen-berg, 1581. Plattengröße 37 x 42 cm, Blattgröße 39,5 x 50 cm.

Geringe Altersspuren.

200,–

100 – Halle / Sachsen-Anhalt. 1.) Hall in Sachsen. Salinae Saxonicae, Gesamtan-

sicht mit Figurenstaffage. Radierung aus Braun-Ho-genberg, 1596-97. Plattengröße 17,6 x 52,2 cm.

2.) Saxonia superior, mit Halle und Wittenberg als zentralen Orten. Kolorierte Kuperstichkarte bei Jans-sonius-Waesberghe, Moses Pitt und Stephen Swart, aus dem English Atlas, 1680-83. Plattengröße 39,5 x 49,5 cm, Blattgröße 55 x 66,5 cm.

102 Eiderstedt

57

gewichte unter Klappdeckel mit Bez. Eingepasst in dunkel gebeizter Holzkassette, 18 x 9 x 2 cm, Ver-schluss durch zwei gepunzte Messingschließen. Im Innendeckel Herstelleretikett mit Jahr 177x (letzte Stelle freigelassen zur hs. Ergänzung) und zweifa-cher Brandstempel „IUSTIRT“. Über den Gewicht-gruben hs. Nominalbezeichnung in Rot. Nur unbedeutende Altersspuren.

Abbildung Seite 58 600,–

*106 Blumen. – Blumenstillleben. 1822. Gouache, unten rechts in Pinsel signiert und datiert i.D. Krüger 1822 sowie darunter in Bleistift bezeichnet Im Novbr (?). Ca. 43 x 32,5 cm.

104 Andachtsgraphik. Sancta Helena, mit dem Heiligen Kreuz in antiken Ruinen, in fürstlichem Ornat mit Schleppenträger.

Schabkunst in Blau auf Bütten, von Johann Philipp Koch. Plattengröße 25 x 36 cm + weißer Rand.Etwas gebräunt und stock- bzw. altersfleckig; Papierdefekt am oberen Bildrand; gerahmt (nicht ausgerahmt).

Abbildung Seite 58 200,–

105 Bergische Münzwaage von J. P. Aeckersberg, Wich-linghausen (Oberbarmen). 1770er Jahre.

Waagbalken aus Stahl mit Schwanenhalsaufhän-gung, 2 Messingschalen. 16 Messinggewichte mit kleinem Griff und Bez. sowie 4 kleine Ausgleich-

IV. DEKORATIVE GRAPHIK

106 Blumenstillleben

58

Unter Glas gerahmt, nicht geöffnet; Erhaltungsmängel; stel-lenweise Knickspuren und leichte Bereibungen, oben rechts feuchtfleckig.

450,–

*107 Karikaturen. – Cruikshank, George (London 1792-1878).

Sammlung von 14 Karikaturen, 1813-1824. Kolor. Radierungen. Verschiedene Querformate, 1 Hoch-format. London, bei H. Humphrey (1), G. Humphrey (8), S. W. Fores (3), S. Knight (1), T. Fairburn (1).

Longitude & Latitude of St. Petersburgh 1813. (Cohn 1329) / R-y-l Condescension – or a Foreign Minister astonished! 1817. (Cohn 1914) / A R-y-l Visit to a For-eign Capital, or, The Ambassador not at home!! 1817. (Cohn 1934) / A French elephant. Pl: XVIII ca. 1818. (Cohn 1133) / The Royal Rush Light 1821. (Cohn 1929) / The Comforts of a Cabriolet! or, the Advan-tages of Driving Hoodwink’d 1821. (Cohn 1003) / A Black Job!!! The Tables Turn’d … 1823. (Cohn 929) / The Royal Menagerie on the Road to [Ruin] Spain 1823. (Cohn 1924) / Le Depart pour L’Armée – of Sir Lou-De-Bras & his Squire 1823. (Cohn 1313) / Portraits of Ferdinand VII & the Duke D’Angoulême – or – a Spanish Mule and a French Jack Ass!! 1823. (Cohn 1860) / Stops.- 1824. (Cohn 2006) / u.a.Punktuell auf Montageblättern (31 x 46 cm) befestigt. Meist bis über die Plattenkante beschnitten.

Einige Blätter mit kleineren, unterlegten Randdefekten, weni-ge etwas stockfleckig

750,–

*108 – Doyle, John (HB) (Dublin 1797-1868 London). Sammlung von 10 Blatt John Bull Karikaturen, 1830-1842. Handkolorierte Lithographien in Hoch- und Querformaten. London, bei Thomas McLean. Dar-stellungsgröße von 25,9 x 35,4 bis 28,7 x 40,2 cm, Blattgröße von 28,2 x 39 bis 28,8 x 40,9 cm.

Radicalism & Incivility, or The Fair Pensioners. 1830. / Hoo-Loo-Choo. Alias John Bull and the Doctors. 1831. BM Satires 16666. / It’s no go! 1831. / For Auld Lang Syne. 1831. BM Satires 16835. / Don Quixote attended by his faithful squire Sancho Panza. 1832. BM Satires 17133. / A Show Up! 1832. / The Waits. 1833. / The Thimble Rig. 1834. / John Bull labouring under Nightmare! 1838. / New illustration of a Bull in a China Shop! 1842. Teils unregelmäßig bis an bzw. über die Darstellungslinie beschnitten, teils mit Bindungslöchlein im linken Rand; un-terschiedlich stark berieben bzw. angeschmutzt; Randmängel und Altersspuren. 5 Blatt mit Trockenstempel Thos Mc Lean.

200,–

*109 – Doyle, John (HB). Sammlung von 11 Blatt Karika-turen zu William IV. 1831-1835. Lithographien, teils

104 Hl. Helena

105 Bergische Münzwaage von J. P. Aeckersberg

59

IV. DEKORATIVE GRAPHIK

*111 – Gillray, James (Chelsea 1757-1815 London). Spanish-Patriots attacking the French Banditti …

Publ. August 15th 1808, by H. Humphrey. Kolor. Ra-dierung. Plattengr. 27,1 x 38,3 cm. Wright and Evans 348.

Alt auf blauen Karton aufgezogen, rückseitig Montagespu-ren. Meist bis an den Plattenrand beschnitten. Am rechten Rand ein kaum sichtbarer unterlegter Einriss bis ca. 6 cm ins Bild.

200,–

*112 Porträts. – König Friedrich II. – Ziethen sitzend vor seinem König ... 1785. / Friederich und Ziethen. 1800.

2 Blatt Kupferstiche auf Bütten von D. Chodowiecki. Plattengröße 47,8 x 57,8 cm, Blattgröße 48,3 x 59,3 cm bzw. 46,8 x 56,8 cm. – Dazu: Legende der Persönlichkeiten zu Blatt Ziethen sitzend vor seinem König. Kupferstich auf Bütten. Plattengröße 23,1 x 34,5 cm, Blattgröße 24,3 x 40,3 cm.

Lichtrandig und leicht stockfleckig; Randmängel; Blatt Fried-rich und Ziethen unregelmäßig, teils bis über die Plattenkan-ten beschnitten.

300,–

handkoloriert, in Hoch- und Querformaten. London, bei Thomas McLean. Darstellungsgröße von 24 x 33,6 bis 28,5 x 40,2 cm, Blattgröße von 28 x 39,4 bis 28,8 x 42,8 cm.

What’s in the Wind now? 1831. BM Satires 16682. / A Political Union. 1831. / Mazeppa. (On a Grey Hor-se). 1832. / Mazeppa. Plate 2nd. 1832. / Sir Joddrill and the Grim Grey Woman. 1833. / An Interesting Group. 1833. / A Great Actor Rehearsing His Part. 1834. / Blind-Man’s-Buff. 1834. / So Much Out of The Fire or The Man Wot’s Lost His Throne. 1834. / Unhappy Ghosts Crossing The Styx. In Base-relief. 1834. / Swing Caught At Last. 1835. Teils im oberen bzw. unteren Rand bis an die Darstellungs-linie beschnitten. Geringe bis stärkere Altersspuren bzw. Er-haltungsmängel.

300,–

*110 – Gillray, James (Chelsea 1757-1815 London). The Funeral-Procession of Brad-Bottom. Publ. April

6th 1807, by H. Humphrey. Kolor. Radierung. Plat-tengr. 23,1 x 62,2 cm auf 25,5 x 65 cm. Wright and Evans 328.Alte beriebene Knickfalte oben und unten unterlegt.

200,–

107 G. Cruikshank

60

*114 Volkskunst. – Eugenia Skibinska (1927-2005, Kutno/Polen). Pietà.

Holz, farbig gefasst. Signiert. Ca. 76 x 22 x 22 cm.Geringe Altersspuren.

400,–

*113 Volkskunst. – Adam Zegadlo (Krzyzka/Polen 1910-1988). Elzbieta (Dreiergruppe mit Kerze).

Holz, farbig gefasst. Mit geritzter Signatur und Titel in Bleistift. Ca. 53 x 26 x 13 cm.Geringe Altersspuren.

400,–

113 A. Zegadlo 114 E. Skibinska

61

nicht vorhanden. Über dem Vorwort des Dom. Custos ist die Kopfvgnette nicht eingedruckt.

Das Werk enthält 46 Stammbäume der vornehmsten Fürsten-häuser Europas, gestochen von Dominicus Custos. Die ge-nealogischen Kupfer enthalten zum Teil Porträts und Wappen sowie Darstellungen der Residenzen. Die Kopfvignetten, hier in unterschiedlicher Druckqualität, stammen teilweise von Ra-phael Custos nach J. M. Kager.

Im Spiegel des Vorderdeckels Exlibriseintrag um 1800 des Henri-Jacques-Guillaume Clarke, comte d’Hunebourg (1765-1818), französischer General und Staatsmann, Marschall und Pair von Frankreich.

Abbildung Seite 62 3600,–

116 Alexander VI., Papst. – Gordon, Alexandre: La vie du pape Alexandre VI. et de son fils Cesar Borgia. Con-tenant les guerres de Charles VIII & Louis XII. Rois de France ... depuis l’année 1492, jusqu’en 1506. Traduite de l’Anglois. 2 Bde. Amsterdam: P. Mortier 1732. 17 x 9,8 cm. Mit 2 gest. Porträts und 2 gest.

115 Albizzi, Antonio: Principum Christianorum stem-mata ... Editio secunda, nunc auctior, et emendati-or. Augsburg: Domenicus Custos 1612 (Kolophon: Kempten: Typis Christophori Craus ... 1609). 44,5 x 30,7 cm. Mit allegor. gest. Titel, 1 ganz. Kupfer mit Blanko-Wappenkartuschen, 46 (23 doppelblattgr.) Kupfern von Dominicus Custos mit Stammbäumen, rücks. typograph. Text, und 25 gest. Kopfvignetten. 5 Bll. (st. 6; hier Bl. mit Porträtkupfer nicht vorhan-den), 46 röm. gez. Bll. (23 doppelblattgr.), 4 Bll. Späteres Pgt. mit floraler Rv.

(Rücken und Deckelkanten mit stärkeren Bezugs-defekten, Bezug angeschmutzt. Die zwei ersten Doppelblattlagen ineinander verheftet. Die Falze et-was gebräunt, die Kupfer im Falz etwas leimschattig. Titel mit unterlegtem ausgeschnittenen Namenszug, dadurch verso etwas Textverlust. Leichte bis mäßige Finger-, Gebrauchs- und Druckerspuren).

VD17 12:648447U. – Im vorliegenden Exemplar ist, wie im Re-ferenzexemplar der BSB, das Blatt mit dem Porträt des Autors

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE · VARIA

240 G. Bidloo

62

milien in Algier zu Ohren gekommen waren. – Enthält Kapitel über die Araber, Mauren, Juden, Türken, Christen in Algier, Sitten und Gebräuche, Regierungen der drei Landesteile Le-vant, Ponent und Midi; in einem weiteren Teil behandelt der Autor Lage , Gebäude, Umgebung usw. der Stadt Algier sowie deren populärste politische und militärische Persönlichkeiten.

500,–

*118 [Archenholz, Johann Wilhelm v.; pseud.:] Hippoly-tus a Lapide, d. J.: Gemählde von Europa. Im letz-ten Jahre des achtzehnten Jahrhunderts entworfen von Hippolytus a Lapide, dem Jüngern (Pseud.). 2 Bände in 1. Berlin, Leipzig, Gera: Wilhelm Heinsius 1801. 15,7 x 9,6 cm. 2 Bll., 454 SS. (Zwischentitel nach S. 264). Mit gest. Frontispiz von Schule nach Rosmäsler. HLdr. mit 2 Rs., Rv.

(Einband etwas fleckig, ein Rückenschild teilw. ab-geplatzt. Teils stockfleckig).NDB I, 336 („fraglich“). – Seltene erste Ausgabe des fortschritt-lich-liberalen Werks. „Die Schrift zeigt eine reiche Kenntnis der Welt und der staatlichen Verhältnisse und … große schrift-stellerische Gewandtheit.“ (Tschirch 2, S. 14 f. ausführlich). Irr-tümlich wurde das Buch früher G. H. Heinse zugeschrieben. Archenholz schildert die Geschichte der 90er Jahre besonders in Frankreich und Preußen. Er fordert auch Handelsfreiheit, Abschaffung der Leibeigenschaft usw. – Titel mit Stempel der Bibliothek v. Schindel, Schloss Schönbrunn.

240,–

*119 Archenholz, J. W. v.: Die Geschichte der Flibustier. Tübingen: Cotta 1803. 16,4 x 9,9 cm. SS. III-XIV, 479 SS. HLdr.

(Berieben und bestoßen, wenig Wurmfraß im Be-zug, Bibliotheksschild auf dem Rücken. Gebräunt und l. fingerfleckig, hs. Eintragungen, Bibliotheks-schilder und -stempel auf Vorsatz und Titel).Goed. VI, 281, 13. – Erschien als zweiter Band von ‘Kleine historische Schriften“. – Geschichte der Seeräuberei in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, mit ausführlicher Darstellung der Taten des Piraten Morgan.

200,–

*120 Arndt, Ernst Moritz. 3 Werke in 4 Bdn. und Heften. 1.) Beherzigungen vor dem Wiener Kongreß. Von

X. Y. Z. (Frankfurt am Main: Eichenberg) 1814. 17 x 9,8 cm. Titel, 186 SS. HLdr. m. Rs.

2.) Nothgedrungener Bericht aus seinem Leben und aus und mit Urkunden der demagogischen und an-tidemagogischen Umtriebe. 2 Bde. Leipzig: Weid-mann 1847. 17,9 x 11,3 cm. XXI, 429; IV, 374 SS. HLdr. m. Rt.

3.) Fünf Lieder für deutsche Soldaten. (Berlin: Rei-mer 1813). 18 x 10,7 cm. 8 SS. Spätere Klammerhef-tung, Papierumschlag.

(Im ersten Band Deckel lose. Altersspuren. Zweiter Band neu aufgebunden. Altersspuren).

Titelvign. XL SS., 20 Bll., 331 SS., 1 Bl.; 2 Bll., 526 SS. Späterer Pp. mit hs. Rs.

(Einbände l. berieben, beide Titel gestempelt). STCN 30495960X – Erste französische Ausgabe. – Mit den Por-träts des Papstes und Cesare Borgias.

250,–

117 Algier. – Laugier de Tassy, Jacques Philippe: Histoi-re du Royaume d’Alger. Avec l’état présent de son gouvernement, de ses forces de terre & de mer, de ses revenus, police, justice politique & commerce. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam: H. du Sauzet 1725. 16,5 x 9,4 cm. Mit gest. Titelvign. gefalt. Kupferkarte und gefalt. Kupfertafel (Ansicht). 8 Bll., 348 SS., 16 Bll. Ldr. mit Rs.

(Größerer Wurmschaden an Kopf und Schwanz des Rückens, oberes Kapital fehlt; etwas berieben. Spiegel und Vorsätze l. leimschattig, fliegendes Vor-satz vorne mit repariertem Eckausriss; sonst kaum fleckig).

Gay 917. Cox I, 382. Cioranescu 37490. – Zweite Ausgabe mit der häufig fehlenden Ansicht von Algier. – Laugier de Tassy wurde als niederländischer Marinekommissar während mili-tärischer Auseinandersetzungen mit Algier zu vorliegendem Werk angeregt. Er wollte die Niederländer mit dem nordaf-rikanische Reich vertraut machen und streute neben Schilde-rungen von Historie und Gegenwart Algiers frei überlieferte Abenteuer und Geschichten ein, die ihm aus christlichen Fa-

115 A. Albizzi

63

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

altersfleckig. Buchblock l. angebrochen; erste Tafel beschädigt u. repariert).

Rümann 1103 (1767). Lanckoronska/Oehler 39-40: „Stetten hat nicht nur einen großen Teil der bekanntesten Stecher zur Aus-schmückung des Werkes herangezogen, sondern hat selbst zahlreiche Landschaftsradierungen geschaffen, die er den einzelnen Abschnitten des Buches als Kopfstück beigab. Die von ihm ausführlich beschriebenen Kupfer bilden mit dem Text für das Augsburg des frühen 18. Jahrhunderts, für des-sen Sitten und Gebräuche, dessen Handel und Wandel eine aufschlußreiche Quelle“ (Lanck./O.). Rümann führt das Werk als zweiten Band zu von Stettens 1745 erschienenem Werk „Geschichte der Reichstadt Augsburg“. – „Dieses Buch ist als der Vorläufer seines bedeutendsten 1779 und 1788 in zwei Bänden erschienenen Werkes: „Kunst-, Gewerb- und Hand-werksgeschichte der Reichsstadt Augsburg“ anzusehen. Eine Arbeit von bedeutendem Umfange führt sie den ganzen Rei-gen jener in Kunst, Kunstgewerbe und Handwerk seit den Blüthetagen Augsburgs zum Ruhme der Stadt thätigen Männer vor, deren Namen und Leben mit Recht der Vergangenheit entrissen werden, zugleich mit dem Zweck, ‘einen Beitrag zu einer allgemeinen Kunstgeschichte von Deutschland’ zu lie-fern.“ (ADB XXXVI, 127 f.).

250,–

(1) Goed. VII, 825, 48. Loh 318. Schäfer/Schawe 538. – Seltene erste Ausgabe der radikalen Schrift, die in Deutschland sofort verboten wurde.

(2) Goed. VII, 832, 120. Loh 486. Borst 2238. Schäfer/Scha-we 924. – Erste Ausgabe. Arndts große Dokumentation und Rechtfertigung ist zugleich eine reichhaltige Dokumentation der Demagogenverfolgungen, in die Arndt wegen seiner frei-sinnigen Äußerungen 1819-1822 verwickelt war.

(3) Goed. VII, 824, 33, Fußnote. Schäfer/Schawe 325. – Neben Körners Liedern eine der „Leit-Liedersammlungen“ der Befrei-ungskriege. Vor allem „Des Deutschen Vaterland“ wirkte va-terländisch bis weit in den Wilhelminismus hinein.

250,–

121 Augsburg. – Stetten, Paul von: Erläuterungen der in Kupfer gestochenen Vorstellungen, aus der Ge-schichte der Reichsstadt Augsburg. In historischen Briefen an ein Frauenzimmer. Augsburg: Stage 1765. 25 x 19,8 cm. Mit Kupfertitel (dat.1767), gest. Titel-vign., 11 Textkupfern und 18 Tafeln mit je 2 Abb. von I. G. Thelott, J. E. Ridinger, J. Stärklin, C. A. Pfauz u. a. nach G. Eichler. 264 SS., 5 Bll. Pp. mit Rs.

(Berieben und bestoßen. Stellenweise feucht- und

117 J. P. Laugier de Tassy

64

mit abweichenden Verlagsangaben: Berlin, Vieweg bzw. Ber-lin und Wien, Vieweg und Stahel. – Exlibris Theo Koerper.

(2) Jacob/Majewski 404. Vgl. Goed. IV/1, 827, 87a. – Zweite verbesserte Auflage, wurde nach dem Erstdruck 1789 vielfach nachgedruckt.

240,–

*124 – [Bahrdt, Karl Friedrich]: Das Religions-Edikt. Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Eine Skizze. Von Nicolai dem Jüngern. Thenakel (Wien) 1789. 17 x 10 cm. 4 Bll., 88 SS. Marmorierter Pp. mit Rückenschild.

Beigebunden: [Pott, Degenhard(?)]: Der Dritte und Vierte Aufzug des Lustspiels: Das Religions-Edikt. Vollendet durch Nicolai den Jüngern. 60 SS. Thena-kel (Wien, Wucherer) 1789.

(Kanten etwas berieben, t. stockfleckig).

(1) Goed. IV, 827, 90. Jacob/Majewski 401. Borst 592. Weller I 142. VD18 90138910. – Erste Ausgabe der scharfen Attacke gegen die Politik des preußischen Ministers Wöllner nach dem Tod Friedrich II., die Bahrdt gut ein Jahr Festungshaft in Mag-deburg einbrachte. Das Urteil war auch ein Schlag gegen die ‚Deutsche Union’, die das „Bücherlesen … bis in die Hütten des Volkes“ propagierte und deren Mitbegründer Bahrdt war.

(2) Goed. IV/1, 827, 90a. VD18 90134788 oder 1020413. – Noch schärfere anonyme Fortsetzung von Bahrdts Satire, die erschien, als Bahrdt bereits in Festungshaft war.

200,–

*125 – Bahrdt, Karl Friedrich: Ueber Preßfreyheit und de-ren Gränzen. Zur Beherzigung für Regenten Censo-ren und Schriftsteller. Züllichau: N. G. Frommanns seel. Erben 1787. 18 x 10,8 cm. 2 Bll., 172 SS. Mod. Pp., unbeschnitten.

(Teils etwas wasserrandig).

Goed. IV/1, 827, 86a; Jacob/Majewski 398. – Erste Ausgabe der politischsten Schrift Bahrdts, „womit der philosophische Freigeist zum streitbaren Publizisten geworden war. Er zog aus der Naturrechtslehre von der Volkssouveränität die revo-lutionäre Folgerung, daß ‚Menschenrecht über Fürstenrecht’ geht.“ Unter den Kapiteln sind besonders hervorzuheben: ‚Freyheit – zu denken – höchstes Kleinod der Menschheit’, ‚Was heißt Aufklärung?’, ‚Freiheit zu reden und zu schreiben, allgemeines Recht der Menschheit’, ‚Regeln der Duldung’ und ‚Schriftstellerrecht über den Regenten’. Das Buch erschien wenige Monate, nachdem Friedrich II. gestorben war und Friedrich Wilhelm II., der von Menschen wie Wöllner und Bischoffswerder beeinflusst wurde, den Thron bestiegen hat-te. Bahrdts Wunsch, Friedrich Wilhelm möge das Buch lesen, beherzigen und den Gesinnungszwang lockern, ging nicht in Erfüllung. Nach dem Religions- und Zensuredikt des Jahres 1788 zog sich Bahrdt resigniert auf sein Gut bei Halle zurück.

300,–

*126 – Bahrdt – 3 Werke von und über Karl Friedrich Bahrdt. Berlin u.a. 1790-91.

1.) Bahrdt, Karl Friedrich: Geschichte und Tagebuch meines Gefängnisses nebst geheimen Urkunden

*122 [Bahrdt, Karl Friedrich]: Apologie der Vernunft durch die Gründe der Schrift unterstützt. Basel (d.i. Zürich: Frommann) 1781. 16,2 x 9,9 cm. X SS., 1 Bl., 316 SS. Mod. HLdr. mit gepr. Rt.

Dazu: D. Carl Friedrich Bahrdts unruhiges Leben, sein Tod und Begräbniß, für Neu- und Wißbegierige beschrieben. Zweyte Auflage. Halle: Dreyßig 1792. 16,4 x 10,3 cm. 16 SS. Mit gest. Porträtfront. und Hz.-Titel- und Schlussvign. Ohne Umschlag gehef-tet. / Der wahre Character des Herrn Doctor C. F. Bahrdt. In vertrauten Briefen geschildert von einem Niederländischen Bürger an seinen Freund in Lon-don. o. O. u. Dr. 1780. 80 SS. Mod. Pp. mit Rs.

(Erster Band wenig stockfleckig. Der dritte Band leicht altersfleckig, großer Wasserfleck im hinteren Teil).(1) Goed. IV, 824, 62. Jacob/Majewski 372. – Erste Ausgabe, selten. Richtet sich gegen Seilers Schrift ‚Ueber den Versöh-nungstod Jesu Christi’. „Nein, ich kann nicht länger an mich halten. Ich muß meinem Herzen Luft machen. Ich muß – es Ihnen sagen, daß Sie sich durch ihre Schriften … an der War-heit schwer versündigt haben“ (Vorrede).

(2) Jacob/Majewski 19 (EA wie hier, 2. Auflage Hamburg [Hal-le] mit nur 15 Seiten). – Als Autoren werden Friedrich Chris-toph Dreyßig, Hermann Werner Dietrich Bräss oder Johann Adolph Hermstädt vermutet. Alle im KVK nachweisbaren Ex-emplare tragen den Vermerk „zweyte Auflage“ auf dem Titel.

(3) Goed. IV/1, 812 Ac (Ersch). Jacob/Majewski („Verf. soll Wilhelm Triest sein“). Hayn/Got. I 165. Goed. IV/1, 812, A,c.

200,–

*123 – Bahrdt, Karl Friedrich: Geschichte und Tagebuch meines Gefängnisses nebst geheimen Urkunden und Aufschlüssen über Deutsche Union. Frankfurt am Main: Varrentrapp und Wenner 1790. 16,7 x 10 cm. 1 Bl., 142, 192 SS. Mit gest. Titelvign. von D. Chodo-wiecki. Pgt. mit Rt.

Dazu ders.: Handbuch der Moral für den Bürger-stand. Zweite verbesserte Auflage. Frankfurt und Leipzig 1792. 18,1 x 10,4 cm. 4 Bll., 336 SS. Pp. mit hs. Rs.

(Geringe Altersspuren. Mit Stempel der Bibliothek Oeltingen-Wallerstein auf Titel. Beilage etwas berie-ben und bestoßen).(1) Goed. IV/1, 829, 94 alpha. Jacob/Majewski 409. Engel-mann 626. Wolfstieg 13850. Borst 613. – Erste Ausgabe. Der abschließende Teil von Bahrdts Autobiographie ‚Geschichte seines Lebens’ (1790-91) behandelt die Hintergründe seiner Verurteilung zu zwei Jahren Haft, nachdem er in der Satire ‚Das Religions-Edikt’ das Wöllnersche Unwesen in Preußen kritisiert hatte. Das Buch ist zugleich die umfangreichste Quel-le zu der von Bahrdt gegründeten ‚Deutschen Union’, einer geheimen Vereinigung von fast 500 fortschrittlichen Männern. Nach dem Eröffnungstreffen im September 1788 in Worms verriet J. D. Bode 1789 die Statuten der geheimen Verbindung und Bahrdt wurde verhaftet. – Neben dem Druck bei Varren-trapp und Wenner gibt es weitere, völlig identische Drucke

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V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

wegen Hoch- und Landesverrats ein. Nachdem Bamberger jedoch zu der Überzeugung gelangt war, dass eine deutsche Einheit nur unter Preußens Führung zu verwirklichen sei, wurde er zu einem glühenden Befürworter Bismarcks. Für sei-ne früheren Genossen, die Demokraten, wurde er damit ein Abtrünniger. 1871 wurde er in den ersten deutschen Reichstag gewählt.

200,–

*128 Basedow, Johann Bernhard: Die Lehren der Apos-tel in einem Auszuge ihrer Briefe mit einigen An-merkungen. Altona 1766. 17,5 x 10 cm. 8 Bll., 268 SS., 2 w. Bll. Karton. / Dazu: Ders.: Versuch für die Wahrheit des Christenthums als der besten Religion. Berlin und Altona 1766. 17 x 10,2 cm. 12 Bll., 328 SS. Pp. m. Rs.

(Geringe Alters- bzw. Gebrauchsspuren).

und Aufschlüssen über Deutsche Union. Berlin und Wien: F. Vieweg d. Ä. und J. Stahel 1790. 18 x 10,5 cm. Mit gest. Titelvign. von D. Chodowiecki. 1 Bl., 142, 192 SS. Pp. mit Rs.

2.) Freimüthige Briefe über Doktor Bahrdts eigne Lebensbeschreibung. Berlin und Leipzig 1791. 17,6 x 10,3 cm. 208 SS. Pp. m. Rs.

3.) Volland, Georg Gottfried: Beiträge und Erläute-rungen zu Herrn Doctor Bahrdts Lebensbeschrei-bung die er selbst verfertiget. Jena: Akad. Buch-handlung 1791. 16,5 x 9,8 cm. XVI, 296 SS. HLdr. m. Rs.

(Titel mit Stempel, etwas gebräunt. / Etwas berieben und Bezug fleckig. Innen meist nur geringe Alters-spuren. / Leicht berieben und bestoßen; innen we-nig altersfleckig und gebräunt). (1) Goed. IV 1, 829, 94 a. Jacob/Majewski 409. Engelmann 626. Wolfstieg 13850. Borst 613. – Erste Ausgabe des ergän-zenden Teils zu Bahrdts Autobiographie ‘Geschichte seines Lebens’ (1790-91) behandelt die Hintergründe seiner Verur-teilung zu zwei Jahren Haft, nachdem er in der Satire ‘Das Religions-Edikt’ das Wöllnerische Unwesen in Preußen gegei-ßelt hatte.

(2) Goed. IV 1 828, 93b (Laukhard). Jacob/Majewski 460 (vermutl. Verf. Franz Michael Leuchsenring). – Wohl einzige Ausgabe der kritischen Betrachtungen. Der Verfasser könnte Fr. Chr. Laukhard gewesen sein, der eine weitere Streitschrift gegen Bahrdts Lebensbeschreibung veröffentlichte (vgl. Goe-deke, ebenso im KVK).

(3) Goed. IV 1, 828, 93c. Hayn/G. I 166 („Sehr selten!“). – Erste Ausgabe der eingehenden kritischen Korrektur der Bahrdt’schen Lebensbeschreibung, in der der Schwager Bahrdts auch ausführlich die Eheverhältnisse schildert und seine Schwester verteidigt. Das Bild von Bahrdt als „zügel-loser Wollüstling“ basiert wesentlich auf dieser Darstellung, in der über dessen Treulosigkeit, das Verstoßen seiner Frau wegen einer Magd, die Anzahl der unehelichen Kinder u. a. berichtet wird.

700,–

*127 Bamberger, Ludwig. Erinnerungen. Hrsg. von Paul Nathan. Berlin: Reimer 1899. 22,5 x 14,5 cm. Mit Portr.-Front. in Heliogravüre von J. Braatz. X SS., 1 Bl., 541 SS., 1 Bl. OrHLdr.

(Kanten l. berieben). Klaiber S. 278. Borst 4313. – Erste Ausgabe der Autobiogra-phie des Nationalökonomen und politischen Schriftstellers Bamberger (1823-1899), kurz nach seinem Tod unvollendet erschienen. Bamberger hatte lebhaften Anteil an der politi-schen Bewegung im Vormärz, nahm wie Friedrich Hecker mit dem rheinischen Hilfskorps an der Erhebung in der Pfalz teil und war tief enttäuscht von der Unordnung der Freischaren, dem Mangel an Ausrüstung, der Unfähigkeit der Führer und dem kleinlichen Geist, den er vorfand. Nach dem Scheitern emigrierte er in die Schweiz und nach London, wo er Fröbel, Herzen, Freiligrath, Marx, Oppenheim, Simon, Jacoby, Nau-werk u. v. a. kennenlernte. Sein Aufsatz für Walesrodes ‚De-mokratische Studien’ brachte dem Herausgeber ein Verfahren

126 K. F. Bahrdt

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(Rt. stark verblasst, im 4. Bd. Innenkante des Bezugs gelöst. Teilw. leicht gebräunt, stellenw. schwach stockfleckig). Graesse I, 314 („lédition la plus commode pour l’usage et la plus complète ...“. Zischka 7. „Bayles Dictionnaire ist kein Wörterbuch im modernen Sinne, sondern ein Namenslexi-kon, das in alphabetischer Anordnung Biographien und Dar-stellungen von Werken bedeutender Persönlichkeiten anein-anderreiht; eine Art Vorläufer also des im 19. Jahrhundert entwickelten Typus des Konversationslexikons.“ (KNLL 2/332).

400,–

130 Bergbau. – Weigel, Christoph: Abbildung und Be-schreibung derer sämtlichen Schmeltz-Hütten-Be-amten und Bedienten nach ihrem gewöhnlichen Rang und Ordnung im behörigen Hütten-Habit. / Abbildung und Beschreibung derer sämtlichen Berg-Wercks-Beamten und Bedienten ... 2 in einem Bd. Nürnberg: Weigel 1721. 18,5 x 15,2 cm. Mit 2 gest. Front. und 48 (24; 24) Kupfertafeln. 3 (von 5) Bll., 23 SS.; 1 Bl., 16 SS. Pp. mit hs. Rs.

(Stärker berieben, Rs. t. abgeplatzt. Das erste Front. gebrauchsfleckig und mit Eckausriss, insges. stär-ker angestaubt bzw. gebrauchsfleckig, t. reparierte Papierverletzungen, Bindung gelockert, einige Bll. lose, es fehlen 2 Bll. der Vorrede). Colas 13-14. Lipperheide Pd 7 und Pd 8. Hiler 2. Bauer, Wei-gel, 48a u. 48b (Variante 4). – Erste Ausgaben. Mit den für die Barockzeit künstlerisch bedeutenden Kostümdarstellun-gen sind die beiden Publikationen Weigels für die Entwick-lungsgeschichte der bergmännischen Kleidung federführend. Sie zeigen in Einzeldarstellungen verschiedene Kostüme des Bergmannstandes sowie deren Werkzeuge und Maschinen, Öfen etc. Der begleitende Text erklärt die dargestellten Be-rufe des Bergbaus.

1200,–

*131 Berlin. – [Petersen]: Personen und Zustände Berlins seit dem 18. März 1848. Ein Beitrag zur künftigen Geschichte Preußens. 2 Hefte. Leipzig: Keil 1849. 20,9 x 12,9 cm. 55, 59 SS. OrBroschur.

(Heftung gelockert. Altersspuren).Friedlaender 114. – Detailreiche Beschreibung der Berliner Geschehnisse bis zum Juni 1848. Mit klarer republikanischer Haltung beschreibt und bewertet der Autor, der über bemer-kenswerte Einsicht und Detailkenntnisse verfügt, das Gesche-hen wie ein politischer Korrespondent und schildert plastisch die wechselnde Stimmung in den verschiedenen Lagern, die Macht und Ohnmacht, die einzelnen Leistungen wie die poli-tische Unfähigkeit. Fazit: „Das Ministerium vom 29. März hat das, in seinem Siege über den überrumpelten Gegner hoch-herzige, großmüthige Preußische Volk um die blutig errunge-nen Früchte der März-Revolution gebracht.“

200,–

*132 – [Schulz, Karl Gustav]: Die Berliner Märztage. Vom militairischen Standpunkte aus geschildert. Berlin:

(1) Schröder I 157, 38. – Erste Ausgabe der frühen theologi-schen Schrift aus seiner Zeit am Altonaer Gymnasium. Base-dows Bestreben, das Christentum von fremden und unbibli-schen Zusätzen zu reinigen, stieß bei den Hamburgern auf wenig Gegenliebe.

(2) Erste Ausgabe der seltenen Schrift, die von den orthodo-xen Theologen in Altona und Umgebung wegen ihrer Freimü-tigkeit heftig angegriffen wurde, bis der Hamburger Magistrat Schriften Basedows konfiszieren ließ und ein Druckverbot für ihn in Hamburg erließ.

350,–

129 Bayle, Pierre: Dictionaire historique et critique. Cin-quième édition, revue, corrigée et augmentée. Avec la vie de l’auteur. par Mr. des Maizeaux. 4 Bde. Amsterdam, Leiden, den Haag u. Utrecht: Brunel u.a. 1740. 39 x 24,7 cm. Mit 4 wdh. gest. Titelvig-netten nach Adriaen van der Werff und 1 gest. Wid-mungsvignette mit Porträt des Duc d’Orléans von B. Picart. 8 Bll., CXX, 719 SS. + 2 Bll., 915 SS. + 2 Bll., 831 SS. + 2 Bll., 804 SS. Pgt. mit hs. Rt.

129 P. Bayle

67

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

der auswärtigen Angelegenheiten wie auch das Präsidium der deutschen Kanzlei in Kopenhagen übernommen hatte. Der hervorragende, aufgeklärte Mann konnte zahlreiche außenpo-litische Erfolge verzeichnen. Im Inneren setzte er sich für die Bauernbefreiung und für die Aufhebung der Leibeigenschaft in Schleswig-Holstein ein.

200,–

134 Biblia neerlandica. – Martin, David: Historie des Ou-den en Nieuwen Testaments. 2 Tle. in 1 Bd. Amster-dam: A. Schoonenburg, P. Visser u. a. 1722. 32,5 x 20,5 cm. Mit 2 gest. Front., 2 gest. Titelvign. (wh.), und über 400 Textkupfern nach Ellinger, Elgers, Goeree, Hoet, Picard, Tiedemann, van der Plaes u. a. 12 Bll., 315 SS.; 8 Bll., 202 SS. Marmoriertes Ldr. auf 6 Bünden mit Rt. und reicher Rv., doppelter flo-raler Bordüre mit Eckfleurons und goldgepr. flora-lem Mittelstück auf beiden Deckeln.

(Leichte Bereibungen. Spiegel und Vorsätze l. leim-schattig, Vordergelenk l. angebrochen. Wenige Randverletzungen auf S. 1/2 und S. 129/130 des AT sowie größerer Einriss auf S. 113/114 bis in das Textkupfer im NT). STCN 18606442X. Vgl. Cohen/R. 489 f. (franz. Ausg. 1700) und Lewine 240. – Schönes, fleckenfreies Exemplar mit den Textkupfern der französischen Originalausgabe.

350,–

135 Bodmann, Franz Joseph: Rheingauische Alterthümer oder Landes- und Regiments-Verfassung des westli-chen oder Niederrheingaues im mittleren Zeitalter. 2 Tle. in 1 Bd. Mainz: Kupferberg für den Verfasser 1819. 25,5 x 20 cm. Mit 2 gest. Titelvign., 3 Kupfer-tafeln, 1 typogr. Stammtafel und einigen Textkup-fern. XVI SS., 1 Bl., 516 SS.; 2 Bll., SS. (517)-920. HLdr. mit 2 Rs.

(Leichte Bereibungen, Spiegel und Vorsätze an den Ecken etwas leimschattig, vereinzelt feuchtfleckig).Grundlegende Sammlung zur mittelalterlichen Geschichte und Adelsgenealogie. – Besitzerstempel Ferdinand Dirichs, Bischof von Limburg 1947-48.

200,–

*136 Bolzano, Bernard: Lebensbeschreibung des Dr. B. Bolzano mit einigen seiner ungedruckten Aufsätze ... eingeleitet und erläutert von dem Herausgeber (d.i. Michael Josef Fesl). Sulzbach: Seidel, 1836. 19 x 10,8 cm. Mit gest. Porträtfront. LVI, 272 SS. HLdr.

(Rücken berieben. Gebräunt, Bibliotheksstempel auf dem Titel).Goed. XII 354, 14. Ziegenfuß I 132. Eisler 70. – Erste Ausga-be der Autobiographie des Philosophen Bolzano (1781-1848) dem 1819 wegen demokratischer („demagogischer“) Äuße-rungen die Lehrbefugnis an der Prager Universität entzogen worden war. Auch der Druck seiner Schriften wurde verbo-ten, so dass er nur anonym publizieren konnte. „Unter seinen

Mittler und Sohn 1850. 20,5 x 13 cm. 120 SS. OrUm-schlag.

(Hinterer Umschlagdeckel fehlt. Feucht- und al-tersfleckig. Gestempelter Namenszug auf dem Titel-blatt).

Friedlaender, S. 113. ADB XXXII, 742. – Halbamtlicher Be-richt des preußischen Obersten und Militärschriftstellers über die Berliner Vorgänge im Jahr 1848. Solide Darstellung, die auch in der Wertung weit über das rein Militärische hinaus-geht. Trotz erklärter Parteilichkeit und der Bemerkung: „Leider hat die Regierung nicht gesiegt, oder vielmehr den von den Truppen errungenen Sieg aus der Hand gegeben“ doch eine fair-sachliche und kaum gehässige Darstellung.

200,–

*133 Bernstorff. – [Schütz, Friedrich Wilhelm v.]: Lebens-geschichte des dänischen Staatsministers Andreas Petrus Grafen von Bernstorff. Ein Beitrag um den Charakter dieses großen Mannes zu schildern. Alto-na u. Leipzig: Friedrich Bechtold 1798. 15,8 x 9,4 cm. XXXVIII, 112 SS. Mit gest. Porträt. HLdr. m. Rs., Rv.

(Alters- und Gebrauchsspuren; teils wasserrandig und fleckig).

Hamberger/Meusel VII 350. – Biographie des deutsch-däni-schen Staatsmannes (1735-1797), der zugleich das Ministerium

130 Ch. Weigel

68

138 Braunschweig. – Algerman, Franciscus: Kurtzer Be-richt / von Erbawung der Stadt Braunschweig/ wer dieselbe erstlich fundirt vnd angefangen/ vnd ferner amplirt/ vermehrt/ priuilegijrt vnd begnadet/ vnd was sich dabey in: vnd außwendig begeben vnnd zugetragen ... o. O. 1605. 17,5 x 14,2 cm. Titelrah-men und Hz.-Wappen, verso Hz.-Porträt und 15 weitere Texthz. 48 Bll. Neueres Pgt. m. Rt.

(Bezug gering fleckig. Teils knapp beschnitten, Eck-abrisse hinterlegt, 1 Anstreichung m. Rotstift). VD17 39:126646W. Bircher A 2035. – Die Abbildungen zeigen Wappen und berühmte Persönlichkeiten. – Selten.

360,–

*139 Brunnemann, Johann: Consilia sive responsa acade-mica, In quibus materiae gravissimae inter principes pariter ac privatos in foris illustribus ventilatae ... Opus posthumum ... revisum ac publici juris factum a Samuele Strykio J. U. D. Frankfurt/Oder: Schrey 1677. 31, 5 x 20 cm. Mit illustr. Kupfertitel. 8 Bll. (v. 10), 1182 SS., 174 SS., 72 nn Bll. Pgt. mit hs. Rt.

(Stärkere Bezugsverletzungen, angestaubt. Vord-ergelenk angebrochen, einige Bll. mit Randverlet-zungen, rechte untere Ecke des ges. Buchblockes feuchtrandig, Kupfertitel knapp beschnitten. Es feh-len 2 wiederholte Vortitel, Paginierung t. fehlerhaft). VD17 3:607010G. Vgl. Stintzing/L. II, 102ff. – Umfangreiche, posthum von Samuel Stryk hrsg. Sammlung. Brunnemann (1608-1672) ist bis weit über seinen Tod hinaus durch seine Streitschriften mit dem Lutheraner J. B. Carpzov bekannt ge-worden. (ADB III, 44).

400,–

*140 [Buchholz, Paul Ferdinand Friedrich]: Der neue Le-viathan. Tübingen: J. G. Cotta 1805. 19,6 x 11,3 cm. VIII, 376 SS. Pp. mit Rs.

(Rücken oben mit leichter Feuchtigkeitsspur. Teils stockfleckig, Titelei und Schluss stärker). Goed. VI, 386, 13, 10. Hayn/Got. IV, 154. Fischer, Cotta, 502. – Erste Ausgabe von Buchholz’ Hauptwerk. Eine der konse-quentesten politischen Theorien der Zeit, die die „Grundlinie einer socialen Technik“ darstellt. Im Vorwort schildert der Jakobiner und Publizist Buchholz (1768-1843) das Verhält-nis seines Buchs zum hier namengebenden ‚Leviathan’ des Thomas Hobbes’ (1651); er verbindet die Hobbes’sche Ge-sellschaftslehre mit der Herder’schen ‚Idee von progressiver Entwickelung des menschlichen Geschlechts’. Enthält auch zahlreiche Betrachtungen zum politischen Verlauf der Fran-zösischen Revolution, zu Napoleons Aufstieg und zur Politik Englands.

300,–

*141 – [Buchholz, Paul Ferdinand Friedrich]: Untersu-chungen über den Geburtsadel und die Möglich-keit seiner Fortdauer im neunzehnten Jahrhundert. Von dem Verfasser des neuen Leviathan. Berlin und

Schriften nimmt die Selbstbiographie, die Bolzano für seine Freundin Anna Hoffmann geb. Janotyk von Adlerstein verfass-te, eine besondere Stellung ein. Der Christ und der Platoniker erscheinen darin in einer Weise angenähert, die nur selten im Raum des abendländischen Geistes angetroffen wird. Die Un-bill des Lebens wird von einem Strahl der Stille des Denkens getroffen und entrückt schließlich mehr und mehr unserem Blick“ (Bense). Das Buch enthält neben der Autobiographie, dem Vorwort und den Anmerkungen des Bolzano-Schülers Fesl auch drei Reden Bolzanos, darunter aus dem Jahr, in dem ihm die Lehrbefugnis entzogen wurde: „Ueber die Beurthei-lung des Verfassers und seiner Ankläger durch die Zuhörer“.

200,–

*137 [Boost, Johann Adam]: Das Jahr 1840, oder Darstel-lung der Revolution in ihrer Vergangenheit, Gegen-wart und Zukunft. Darmstadt: Johann Jacob Schmitt 1832. 21 x 12,3 cm. VIII, 350 SS., 1 Bl. Marmor. Pp. mit Rs.

(Einband berieben. Teils stockfleckig).

Vgl. ADB III 139/140. – In Anlehnung an Merciers Träume über ‚Das Jahr 2440’ entwirft Boost hier ein „treues Bild der Revolution“ und ihrer zukünftigen Entwicklung.

200,–

139 J. Brunnemann

69

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

schichtsschreibung. Enthält auch eine Kulturgeschichte Frank-reichs von der Mitte des 16. Jhs., eine Geistesgeschichte Spa-niens und eine Entwicklungsgeschichte Schottlands.

200,–

*143 Caesar, C. J. – Meißner, August Gottlieb: Leben des C. Julius Cäsar. 2 Bde. Berlin: Frölich 1799-1801. 20,2 x 12 cm. XII, 410, XX SS.; 3 Bll., 706 SS. Mit 2 gest. Front., davon eines gestochen von Henne nach Chodowiecki und 2 gest. Titeln mit Vignette. Marmor. Ldr. m. Rs., Rv.

(Etwas berieben; nur vereinzelt minimal alters-fleckig). Goed. IV/1, 602, 30. – Erste Ausgabe der Biographie Caesars (100-40 v. Chr.) bis zum Sieg über Vercingetorix bei Alesia. Weiter ist Meißner mit der Veröffentlichung seiner gründli-chen Arbeit nicht gediehen. Erst 1812 ist eine Fortsetzung von J. C. L. Haken bei Duncker u. Humblot in Berlin erschienen. – Breitrandiger Druck auf Velinpapier.

300,–

*144 Campe, Joachim Heinrich. 3 Werke in 3 Bdn. Ham-burg und Leipzig 1777-1784.

1.) Kleine Seelenlehre für Kinder. Ohne Ort (Ham-burg?) 1784. 17,5 x 10 cm. 8 Bll., 224 SS. Mit 16 Ab-bildungen auf 4 gefalt. Kupfertafeln von Coentgen nach Rosmäsler. Ldr. m. Rs.

2.) Sittenbüchlein für Kinder aus gesitteten Ständen. Dessau, zu finden in der philanthrop. Buchhand-lung. Leipzig: S. L. Crusius 1777. 17,4 x 10,4 cm. 140 (recte 138) SS., 2 Bll. Mit gest. Frontispiz. Pp.

Leipzig: Sander 1807. 17 x 10,5 cm. XIV, 400 SS. Beigebunden: S***, Hans Albert Frhr. v.: Apologie

des Adels. Gegen den Verfasser der sogenannten Untersuchungen über den Geburtsadel. Berlin: K. F. Amelang 1807. Titel, VI, 119 SS. – Pp. mit Rs.

(Berieben, Ecken bestoßen. Innen meist nur geringe Altersspuren).

(1) Plädoyer für die Errichtung eines neuen Adels jenseits der Feudalaristokratie. Der Erbadel sei ein Anachronismus und sollte gänzlich abgeschafft werden. Buchholz schreibt: „So oft die Gesellschaft ihrem politischen System entwächst, entste-hen Erschütterungen, welche der Hartnäckigkeit entsprechen, womit dies System vertheidigt wird.“ / (2) Satirische Schrift ge-gen den Adel, die sich den Anschein einer Apologie des Adels und Widerlegung von Buchholz’ Forderung gibt, tatsächlich aber in dieselbe Kerbe schlägt.

300,–

*142 Buckle, Henry Thomas: Geschichte der Civilisation in England. Mit Bewilligung des Verfassers übersetzt von Arnold Ruge. 3 Abt. in 2 Bdn. Leipzig und Hei-delberg: Winter 1860-61. 21,8 x 14 cm. XII, 436, VII, 384 S. + XVI, 582 S. Ln. mit Rv. und Deckelblindprä-gung.

(Etwas ausgeblichen. Wenige Altersspuren).

Ziegenfuß II, 389 (unter Ruge) und I, 156 (englische Ausgabe 1857-61). – Erste deutsche Ausgabe, unvollendet gebliebenes Hauptwerk des bedeutenden Kunsthistorikers. Das Werk er-regte bei seinem Erscheinen großes Aufsehen, weil es in noch ungewohnter Weise die Bedeutung der Gesellschaft für die Geistesgeschichte betonte. Meisterwerk der englischen Ge-

144 J. H. Campe

70

und Leipzig: Rieger und Söhne 1767. 17 x 10,1 cm. Mit gest. Frontispiz und Titelvignette. 4 Bll., 264; 272 SS. Pp. mit hs. Papier-Rs.

(Berieben und beschabt. Bezug etwas ausgeblichen. Vorderes Innengelenk angebrochen. Frontispiz im Falz eingerissen. Stellenweise altersfleckig).Vgl. Fromm 4496 (nur Ausg. 1777). – Behandelt in 37 Haupt-stücken Themen wie: Von dem Verstand, von den Sinnen, von der Freiheit, von der Einbildung, der Wahrheit, den Vorurtei-len, von der Dichtkunst, den Schriftstellern, der Zeit, der Klei-dung, von Mahlzeiten, von Schauspielen, vom Tanzen, von den Spielen, von Freunden, von der Geisterlehre, von der Ein-samkeit, von dem Elend des menschlichen Lebens, von dem Tod u.a. Mit Ergänzungen des Autors im Erstdruck, die für die deutsche Erstausgabe von 1758 zu spät gekommen waren.

200,–

146 China. – Semedo, Alvarez und Martini Martino: His-toire universelle de la Chine. Avec l’histoire de la guerre des Tartares ... depuis quarante ans. Trad. nouv. en François [de G. Giraut]. 3 Tle. in 1 Bd. Lyon: H. Prost und Paris: S. Mabre-Cramoisy 1667. 22 x 16,4 cm. Mit gest. Titelvign. 6 Bll., 458 SS., 1 Bl. HLdr. des 19. Jh. mit Rt. und Rv.

(Leichte Bereibungen. Zu Beginn und Ende etwas feuchtfleckig). Löwendahl I, 134. de Backer/S. (Giraut) III, 1456,2. – Si-multanausgabe, auch bei Prost erschienen, mit zusätzlicher Verkaufsstelle Mabre-Cramoisy, Paris, und mit abweichender Kollation zu Beginn (dort: „XIV, 458 SS.“). – Der Jesuitenmis-sionar Semedo (1585-1658) reiste 1613 in das portugiesisch regierte Macao und von dort weiter nach Nanking. Ab 1636 als Missionsprokurator in Lissabon tätig, schrieb er während einer erneuten China-Reise vorliegendes Werk. Er beschreibt dort Sitten und Gebräuche, Sprache, Kultur und Geschichte u. a. mit einer Beschreibung über Tee, der ersten in einem europäischen Werk über China. Der zweite Teil beschreibt die Geschichte der China-Mission bis zum Tode von Leo Li Zhizao (gest. 1630), dem Freund der Jesuitenmissionare. Der dritte Teil beschreibt die Kriegsführung der Tartaren gegen China.

1000,–

*147 [Claudius, Matthias]: An den Nachbar mit Rath: „Sendschreiben an Sr. Hochgräflichen Excellenz den Herrn Grafen Friederich von Reventlow ...“. Von ei-nem Holsteiner. Aus dem Plattdeutschen ins Hoch-deutsche übersetzt von einem Freunde alter deut-scher Art. o. O. (Hamburg: Perthes) 1805. 18,6 x 10,5 cm. 16 S. Papierumschlag.

(Geringe Alters- und Gebrauchsspuren). Goed. IV/1, 981, 35. – Seltene Flugschrift des alten Claudi-us, gleichzeitig mit der niederdeutschen Ausgabe erschienen. Richtet sich an den Altonaer Pastor Funk, der den Grafen Re-ventlow – damals Kurator der Kieler Universität – in seinem ‚Sendschreiben’ wegen der Entlassung des Professors Heinrich Müller angegriffen hatte.

300,–

3.) Ueber Empfindsamkeit und Empfindelei in päd-agogischer Hinsicht. Hamburg: Herold 1779. 15,3 x 8,8 cm. 56 SS. Späterer marmor. Pp.

(Im ersten Bd. meist nur geringe Altersspuren. Zwei-ter Bd. stark berieben und bestoßen. R. überklebt. Altersfleckig und gebräunt, tls. kl. Schäden. Dritter Band mit gelöschtem Stempel auf dem Titelblatt.) (1) Seebaß 326. Vgl. Brüggemann/Ewers 153 und Sp. 1050 ff. ausführlich. – Wohl unberechtigter Nachdruck der seltenen Erstausgabe von 1780, eine Anleitung für Erzieher, Kinder in Gesprächsform über psychologische und moralische Begriffe aufzuklären, über die menschliche Seele, deren Vermögen, Instinkte und Leidenschaften.

(2) Brüggemann/Ewers 136. Wegehaupt I 356. – Erste Ausga-be. „Elementare Sittenlehre für Kinder des gehobenen städti-schen Bürgertums, die in die Form des väterlichen Rates ein-gekleidet ist“ (Brüggemann/Ewers).

(3) Erste Ausgabe, unmittelbar vor Campes erfolgreichstem Jugendbuch, dem „Robinson“, erschienen.

400,–

*145 Caraccioli, Louis Antoine de: Der Genuß seiner selbst, oder gründliche Anweisung, wie man seine Glückseligkeit am sichersten befördern könne und müsse. Nach der beliebten französischen Ausgabe übersetzt. Zweyte Auflage. 2 Tle. in 1 Bd. Augsburg

146 A. Semedo u. M. Martino

71

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

derungen der Bürgerschaft und deren teilweise Erfüllung ein. Bemerkenswert die Namensliste der 16 Getöteten bzw. Verwun-deten mit Angabe ihrer Verletzungen und ihrer medizinischen Versorgung sowie die Liste mit Namen, Beruf und Urteilen der 78 arretierten Aufrührer. – Das Pseudonym Freimund Reimar wurde sonst vom Dichter Friedrich Rückert benutzt, diese Schrift wird ihm jedoch nirgends zugeschrieben. Auch war er weder Arzt (auf S. 41 f bezeichnet sich der Autor als ehemaliger Arzt, der auch einige der Verwundeten versorgt hat) noch gibt es irgendwelche Hinweise auf einen möglichen Aufenthalt Fried-rich Rückerts in diesem Jahr in Dresden. Autor ist wohl der Arzt Ernst Ferd. Rückert (1794-1843) aus Königsbrück bei Dresden, der neben medizinischen Büchern auch Werke zur Dresdner Geschichte geschrieben hat. – Seltene Schrift des Vormärz.

200,–

*150 Duclos, Charles Pinot: Reise durch Italien oder Be-merkungen über Italien. Aus dem Französischen übersetzt [von G. J. Schleusner]. Jena: Mauke 1792. 20,3 x 12 cm. 2 Bll., 208 SS. HLdr.

(Einband berieben, Gelenk angerissen, unteres Ka-pital defekt. Etwas gebräunt).

Fromm 7555. Engelmann II 602. – Duclos (1704-1772), Sekre-tär der Académie Française und seit 1750 Nachfolger Voltaires als königlicher Historiograph, bereiste 1766/67 Italien und geht in seinem anschaulichen Bericht auch auf politische, kul-turelle und wirtschaftliche Fragen ein. „Der Beweis wahrer Freyheit eines Volkes ist sein Wohlstand!“ (S. 17/18).

200,–

*151 Eichhorn, J.G.: Monumenta antiquissimae historiae Arabum. Post Albertum Schultensium collegit edidit-

*148 Dorothea Sibylla von Liegnitz. – Schmidt, Carl Au-gust (Bearb.): Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Herzogin Dorothea Sibylla von Liegnitz und Brieg ... Nach Originalquellen bearbeitet. Zweite verm. und verb. Auflage. Brieg: Schwartz 1838. 17 x 10,8 cm. 1 Bl., XXXI, 256 SS., 1 Bl. OrBroschur, unbeschnitten.

(Signaturschildchen und Stempel).

ADB V 359. – Die „Denkwürdigkeiten“ der Herzogin Dorothea Sibylla (1590-1625), Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, erregten seinerzeit gewisses Aufsehen und wur-den „als culturhistorisches und sprachgeschichtliches Material vielfach benutzt, bis 1838 H. Wuttke dieselben als Fabrikat des Herausgebers enthüllte“ (ADB). Diese Ausgabe setzt dem ganzen noch eins drauf, indem der Fälscher der 1830er Aus-gabe, die Carl August Schmidt „so innig angesprochen hat“, dem Herausgeber neues Material zuspielte: Er erhielt „durch die Güte des Herrn Herausgebers einige ungedruckte Origi-nalaufsätze aus der Zeit jener ausgezeichneten Fürstin mit der Erlaubnis, mir Abschrift davon nehmen und dieselbe nach Ge-fallen benutzen zu dürfen“ (Vorwort).

200,–

*149 Dresden. – Reimar, Freimund (d.i. Ernst Ferd. Rückert ?): Dresden vor, während und nach dem 17. und 18. April, oder treue und wahrhafte Darstellung der Dresdener Volksunruhen am 17. und 18. April samt ihren Veranlassungen und Folgen. Ein Nacht-stück aus dem Dresdener Zeitbuche. Leipzig 1831. 17,8 x 11 cm. 48 SS. OrBroschur.

Erste Ausgabe. – Schildert die Dresdner Unruhen aus recht objektiver Sicht und geht sachlich auf die Liberalisierungsfor-

151 J. G. Eichhorn

72

2 Bde. Dresden: Meinhold 1804. 17 x 10 cm. 382 (S. 383-386 in Kopie); XVI, 333 SS. Mod. Pp. m. Rs.

(Im ersten Bd. Altersspuren. Zweiter Bd. altersfleckig und wasserrandig. Im 3. Werk 2 Bll in Fotokopie er-gänzt; gering gebräunt). (1) Goed. V, 495, 12, 22. Wolfstieg IV 5352. – Erste Ausgabe. – Ursprünglich Kapuzinermönch, trat Fessler 1791 zum Luther-tum über und war aktiver Freimaurer in der Berliner Loge Royal York, die er zusammen mit F. G. Fichte zu reformieren suchte. Unter dem Porträt Fesslers die Darstellung eines lesen-den Mönchs in Anspielung auf seine Vergangenheit.

(2) Wolfstieg 38378. Erste Ausgabe. Goed. V, 494, 8. – Die geheime Gesellschaft der Evergeten, 1792 von Maurern in Schlesien gegründet, löste sich bereits 1795 wieder auf. Fess-ler entwarf deren Statuten, innere Organisation und Rituale.

(3) Wolfstieg 14989. – Erste Ausgabe. – Ohne das Subskriben-tenverzeichnis.

250,–

*156 Franckenberg, Friedrich Leutholf von: Der Europäi-sche Herold welcher in vier Haupt-Handlungen alle

que cum Latina versione et animadversionibus. Go-tha: K.W. Ettinger 1775. 20 x 13 cm. Mit 13 Stamm-taf. auf 12 Faltblättern. 4 Bll., 216 SS. Pp. m. Rs.

(Etwas berieben. Stempel auf Titelrückseite). Aboussouan Libr. 304 und 833. Seltene erste Ausgabe. Enthält größere arabische Textausschnitte aus Ibn Qutaiba.

1500,–

*152 Elisabeth Charlotte v. d. Pfalz, Herzogin v. Orléans. – Schütz, Friedrich Karl Julius: Leben und Charakter der Elisabeth Charlotte Herzogin von Orleans nebst einem Auszuge des Denkwürdigsten aus ihren Brie-fen. Ein Beitrag zur Charakteristik des französischen Hofes Ludwigs XIV. Leipzig: Voß 1820. 17,2 x 11 cm. XII, 452 SS. Pp. m. Rs.

(Rücken aufgehellt. Geringe Altersspuren). Goed. X, 162, 12. – Erste Ausgabe. „Höchst fesselndes Buch über die originelle ‚Lieselotte’ mit Auszügen aus ihren köst-lichen Briefen die sich in äußerst drastischer und unge-schminkter Weise über das Mätressenwesen am Hofe Ludwig XIV. und über das Lotterleben des berüchtigten Regenten aus-lassen“ (Hayn/Got. V 483).

200,–

153 Erfurt. – Falckenstein, Joh. Heinr. v.: Civitatis Erfurt-tensis historia critica et diplomatica, oder vollständi-ge alt- mittel- und neue Historie von Erffurth. 2 Tle. in 1 Bd. Erfurt: Ritschel 1739-40. 21,4 x 17,7 cm. Mit gest. allegor. Frontispiz. 2 Bll., 674 SS.; 3 Bll., S. 675-1096, 14 Bll Mod. Pgt. mit verg. Rt.

(Rücks. von Front. und Titeln sowie Unterschnitt mit Bibliotheksstempel.. Etwas gebräunt). VD18 10755519. ADB VI, 555f.

300,–

*154 Ferdinand II., Kaiser. – Status particularis, regiminis S. C. Majestatis Ferdinandi II. [Elzevir-Nachdruck] 1637. 10,8 x 5,5 cm. Mit Kupfertitel. 302 SS. (inkl. Kupfertitel). Pgt. mit hs. Rt.

(Einband gebrauchs- bzw. altersfleckig, innen sau-ber, am Bug etwas eingerissen). VD17 23:305657D. Vgl. Willems 461. – Laut Willems ein deut-scher Nachdruck der im gleichen Jahr in Leiden bei Elzevir erschienenen Ausgabe (s. VD17, Anmerkungen).

200,–

*155 Fessler, Ignaz Aurelius. 3 Werke in 4 Bdn. 1.) Resultate seines Denkens und Erfahrens als

Anhang zu seinen Rückblicken auf seine 70jährige Pilgerschaft. Breslau: Wilhelm Gottlieb Korn 1826. 19,8 x 12 cm. VII, 384 SS. Mit einem gest. Porträt des Verfassers von Rosmäßler. HLdr. m. Rs.

2.) Actenmäßige Aufschlüsse über den Bund der Evergeten in Schlesien. Freyberg: Craz und Gerlach 1804. 15,8 x 9 cm. XII, 345 SS. Mod. Pp.

3.) Rückblicke auf die letzten Jahre seiner Logen-thätigkeit. Herausgegeben von Friedrich Mossdorf.

156 F. L. v. Franckenberg

73

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

(Etwas berieben, anfangs l. gebräunt, Titel mit ge-stempeltem Namenszug). Fromm 5099. Caillet I, 2313. – Seltene erste deutsche Aus-gabe, besonders mit dem wichtigen und umfangreichsten dritten Heft. Die Glaubensgemeinschaft der Theanthrophilen, bald darauf Theophilanthropen genannt, entstand 1796 in Pa-ris und wuchs dort schnell. Auslöser war das Bedürfnis, die zuvor verbotenen öffentlichen Gottesdienste wieder einzufüh-ren, jedoch ohne die Dogmen und Gebräuche der christlichen Kirche zu erneuern. Im Wesentlichen ging es um natürliche Religion und humanistische Philosophie mit einem hohen mo-ralischen Anspruch, der auf einer einzigen Vorschrift beruhte: „Bete Gott an, liebe deinen Nächsten, erwirb dir Verdienste ums Vaterland“ (I S. 19). Obwohl die Gemeinschaft verdäch-tigt wurde, dass sich darin ein neuer Jakobiner-Klub verste-cken könnte, wurde sie erst 1802 verboten nach Napoleons Konkordat mit Pius VII. Der Verleger Dyk fügte der Überset-zung zahlreiche Anmerkungen bei, in denen er diese Lehre den Deutschen nahe zu bringen suchte.

200,–

*160 – États-Généraux. 2 Protokolle. 1.) Ouverture des États-Generaux, faite à Versailles

le 5 Mai 1789. Paris: Imprimerie Royale 1789. 93 SS., 1 w. Bl.

Kayserthum, Königreiche, Freye Staaten und Freye Fürstenthümer so viel deren ietzo in der Europäi-schen Christenheit blühen … nach ihrem gegenwär-tigen Zustande kürtzlich und aufrichtig vorträgt. Jena: J. Z. Nisius für Johann Hoffmann in Nürnberg, Frank-furt und Leipzig 1688. 33 x 20,5 cm. Mit gest. Front. 6 Bll., 1753 (recte 1749) SS., 1 nn. S., 41 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf 5 Bünden.

(Etwas berieben und angestaubt. Spiegel und Vor-sätze etwas gebräunt, die ersten 9 Bll. inkl. Kupfer und Titel mit großer Knickspur). VD17 23:231350Z. – Erste Ausgabe und Umarbeitung seiner „Schaubühne“. Detaillierte Beschreibung Europas mit ausge-prägtem genealogischen Schwerpunkt.

600,–

*157 Französische Revolution und die Folgen. – [Bergk, Johann Adam]: Der Congreß in Rastadt vor

dem Richterstuhle der Vernunft nebst Bemerkun-gen über den politischen Charakter der Teutschen. Rastadt und Großcairo (Jena) 1799. 15,7 x 9,2 cm. XVI, 212 SS. Schlichtes HLdr.

(Deckel berieben; innen gering gebräunt). Holzm./Boh. I 9987. Weller, FD, S. 179. – Als Dank für die „Heldentat“ (die Ermordung der französischen Gesandten) legt Bergk unter dem Pseudonym Eleutheros sein Buch der „tür-kisch kaiserlichen Majestät“ zu Füßen. Mit kritischen Bemer-kungen über die Journalisten Archenholz und Gentz nimmt er Stellung zu den politischen Fragen, die auf dem Kongress in Rastatt behandelt wurden. Er beschließt seine Ausführungen in der Hoffnung, dass „das Unrecht, der Obscurantismus, der Aberglaube, der Fanatismus, die Intoleranz und die Jacobiner- und Kezzerriecherei“ bald ein Ende nehmen.

200,–

*158 – Blau, Felix: Kritik der seit der Revolution in Frank-reich gemachten Religions-Verordnungen, auf rei-nen Prinzipien des Staats- und Kirchenrechts ge-gründet. Straßburg: F. G. Levrault 1797, 5tes J. d. fr. R. 19,8 x 11,8 cm. 2 Bll., 189 SS. Marmor. Pp.

(Berieben. Titel mit Stempel). ADB II 699. – Erste Ausgabe. „Diese Schrift wurde zunächst durch die mißlungenen Versuche religiöser Gesezze bei der großen Nation, die sich eben mit der Organisation ihrer Ver-fassung beschäftigt, veranlaßt“ (Vorrede). Blau stimmt der vom Konvent durchgeführten vollständigen Trennung von Staat und Kirche zu, fordert aber die Einrichtung eines Ethik-unterrichts.

200,–

*159 – [Chemin-Dupontès, Jean-Baptiste]: Gottesvereh-rungen der Neufranken; oder Ritualbuch der Theo-philanthropen, einer unlängst zu Paris entstande-nen religiösen Gesellschaft. Aus dem Französischen [v. Dietrich Wilhelm Andreae]. Nach der zweyten Auflage. (Erstes-) Drittes Heft. Leipzig: Dyk 1798-99. 18 x 11,5 cm. 160; 208; 339 SS. HLn. mit hs. Rs.

160 États-Généraux

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lution verriet. „Der achtzehnte Brümaire rettete die Republik und die Freyheit“ (S. 3). Mit dem achtzehnten Brümaire sei „der Grund zu einer bleibenden Ordnung der Dinge im In-nern Frankreichs, zugleich aber auch zu einer dauerhaften Feststellung seiner auswärtigen Verhältnisse gelegt. – Beilage: Sur les journées du 18 Fructidor et du 30 Prairal. 1799. 29 SS., 1 w. Bl. – Über die Staatsstreiche vom 4.9. 1797, 11.5. 1798 und 18.6. 1799. – Stempel u. Exlibris der Bibliothek Oettin-gen-Wallerstein.

250,–

*163 – Mounier, Jean Joseph: Entwicklung der Ursachen welche Frankreich gehindert haben zur Freiheit zu gelangen. Mit Anmerkungen und Zusätzen (über-setzt) von Friedrich Gentz. 2 Bände. Berlin: Fried-rich Vieweg d. Ä. 1795. 18 x 11 cm. XVI, 368 SS.; 350 SS., 1 Bl. Pp. mit Rs. Deckel mit einem gezeichneten Schweizer Lokalwappen.

(Rücken berieben. Exlibris. Etwas stockfleckig).Goed. VI, 181, 5. Fromm 18678. – Erste deutsche Ausgabe. Der liberale Royalist Mounier (1758-1806) war Deputierter der Generalstaaten und spielte in der Anfangsphase der Franzö-sischen Revolution eine bedeutende Rolle. Er hatte 1788 die Ständeversammlung einberufen und damit den Stein der Revo-lution ins Rollen gebracht. Auf seinen Antrag hin erklärte sich der dritte Stand zur Nationalversammlung und leistete am 20. Juni 1789 den folgenreichen Schwur im Ballhaus. Im Septem-ber 1789 wurde Mounier zum ersten Präsidenten der Konsti-tuierenden Versammlung gewählt, musste aber schon 1790 in die Schweiz emigrieren, da seine Vorstellungen einer Verfas-sung nach englischem Vorbild keine Mehrheit fanden. Gentz übertrug nur zwei Bände des vierteiligen Originalwerks, wer-tete es jedoch durch umfangreiche klärende Anmerkungen so-wie neun programmatische inhaltsreiche Zusätze auf, darunter ‚Ueber den Unterschied zwischen bürgerlicher und politischer Freiheit’, ‚Ueber den allgemeinen Willen’, ‚Ueber die Prägorati-ven des französischen Adels…’, ‚Von den Fehlern, welche das Ministerium vor der Versammlung der Generalstände beging’.

200,–

*164 – [Piattoli, Scipione]: Sendschreiben des alten Welt-bürger Syrach an Frankreichs Nationalconvent enthaltend eine Prüfung der Rede welche Boissy d’Anglas in der Conventssitzung vom 30. Jan. 1795 über das wahre Interesse der Coalisirten Mächte und über die Grundlinien einers dauerhaften Friedens gehalten hat. Aus dem Französischen (von C. G. G. Glave). Sarmatien (Frankfurt: Eßlinger?) 1795. 16,5 x 9,5 cm. 200 SS. Mod. Pp. mit alten Deckelbezügen.

(Anfang und besonders Schluss fleckig). Fromm 20038. Holzm./Boh. IV 2185. Weller, FD, S. 162 (gibt Schäfer als Drucker an). – Einer von mehreren Drucken im Jahr der Erstausgabe. Absage an die Vorschläge des Giron-disten Boissy, der Preußen und Spanien zu einer Allianz mit Frankreich gegen Österreich aufgerufen hatte. Der preußische Publizist und Hofgerichtsrat Carl Georg Gottfried Glave (1752-1831) unterstützte dagegen – auf Anregung Österreichs – eine Verbindung Österreichs mit dem revolutionären Frankreich unter gleichzeitiger Ausgrenzung von England und Preußen.

2.) États-Generaux. No. I-XXXVI (2.5.1789 – 3.7.1789). Versailles bzw. o. O.

19,3 x 12 cm. Marmor. Ldr. m. Rt. (Berieben und bestoßen mit Rt. „Tom. I.“. Innen un-

terschiedlich altersfleckig). (1) Martin/Walter 6407. – Die ‚Ouverture’ enthält den ‚Dis-cours du Roi’, und den umfangreichen ‚Rapport de M. le di-recteur général des finances’ Jacques Neckers, der auf Befehl des Königs erstellt wurde und das große Staatsdefizit erläutert. Necker hatte die Einberufung der Generalstände vorbereitet. Während der ersten Monate des Jahres 1789 wurde er als der Retter Frankreichs betrachtet; aber sein Verhalten beim ersten Zusammenkommen der Generalstände zeigte, dass er sie aus-schließlich als Versammlung betrachtete, die Geld bewilligen, nicht Reformen organisieren sollte. / (2.) Protokolle der Bera-tungen der Generalstände vom 2. Mai 1789 bis zum Vorabend des Sturms auf die Bastille.

600,–

*161 – [Hofmann, Friedrich Wilhelm v.]: Von den Vorkeh-rungen des Kaiserlichen Reichskammergerichts für seine Sicherheit im gegenwärtigen Kriege besonders von den französischen Sicherheitsbriefen. (Wetzlar) 1792. 18 x 11 cm. 62 SS. Mod. marmor. Pp.

(Altersfleckig). VD18 10263918. Holzm./Boh. IV 10742. – Wetzlar erhielt von General Custine Schutzbriefe, die in der Öffentlichkeit disku-tiert wurden. „Da im Herbst 1792 ein Französisches Kriegs-heer nach Teutschland kam, Speier und Worms besezte, und durch seine unvermuthete Erscheinung die vorderen Kreise in Furcht und Verwirrung stürzte; so war man auch in Wetz-lar auf Sicherheitsanstalten, besonders für das Kaiserliche und Reichskammergericht, und seine unschätzbaren Archive be-dacht“. Hofmann (geb. 1772) war Stadt- und Amtsvogt in Pro-zellen am Main. Er steuerte zahlreiche Beiträge zu radikalen und jakobinischen Zeitschriften bei.

200,–

*162 – [Lombard de Langres, Vincent]: Der Achtzehnte Brümaire oder Darstellung der Begebenheiten, wel-che die Revolution dieses Tages herbeygeführt, der geheimen Mittel, welche sie vorbereitet, der That-sachen, welche sie begleitet haben, und der Resul-tate, die aus ihr hervorgehen müssen, mit Anekdo-ten, Urkunden u.s.w. Aus dem Französischen (von P. C. R.) nebst einer Abhandlung über die auswär-tigen Verhältnisse Frankeichs seit dem Frieden von Campoformio bis zum achtzehnten Brümaire. Köln: Oedenkoven und Thiriart, Im neunten Jahr der Re-publik (1800/1801). 19,8 x 12,5 cm. 4 Bll., 474 SS. Rotes HLdr. um 1950 m. Rt., Rs.

(Etwas altersfleckig und gebräunt). Fromm 4242 (kennt den Verfasser nicht). – Erste deutsche Ausgabe. Der Politiker und Diplomat Lombard de Langres (1765-1830) schildert enthusiastisch den am 9. November 1799 durch Napoleon erfolgten Staatsstreich, der faktisch die Französische Revolution beendete und die Ideale der Revo-

75

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

(Etwas berieben, Rückengelenk gerissen. Vereinzelt l. altersfleckig, die letzten 4 Bll. stärker). Erste Ausgabe. Umfangreiches und sehr profundes Werk. Remling (1803-1873) war katholischer Theologe, und als Domvikar in Speyer Historiograph am bischöflichen Archiv.

200,–

*168 – [Riese, Johann Jacob v.]: Die Alten Franzosen in Deutschland, hinter der neufränkischen Maske ver-schlimmert. Oder: Cüstin’s Heldenthaten vom 1sten Oktober bis zu Ende des Jahres 1792. Nebst zwo höchst merkwürdigen wichtigen Nachrichten aus Frankreich; Auch ein paar Worte auf Georg Forsters wortreiche Ausfälle gegen die Stadt Frankfurt; Allen ächten Deutschen in den Städten und auf dem Lan-de gewidmet von einem Deutschen. Deutschland: G. Kellermann (d.i. Frankfurt: Hermann) 1793. 17,3 x 10,2 cm. 10 Bll., 348 SS. Etwas späterer Pp. mit Rs.

(Berieben. Stempel auf Titelrückseite).

In Berlin und St. Petersburg empfand man diese Schrift, die mehrfach nachgedruckt worden ist, als Affront und setzte ein Kopfgeld auf den ungenannten Verfasser aus. Glave wurde enttarnt, „seiner Stelle entsetzt, und zur Festungsarbeit in Kö-nigsberg verurtheilt“ (Hamberger/M.). Glave-Kolbielski wird daher auch als Autor genannt; die Autorschaft wird auch ei-nem Kronowski zugeschrieben.

200,–

*165 – Pitra, Louis-Guillaume: Authentische Nachricht von den ersten Auftritten der französischen Staatsum-wälzung. Braunschweig: Schulbuchhandlung 1793. 17,5 x 11 cm. 2 Bll., 108 SS. Pp.

(Einbandkanten l. berieben, innen gut).

Fromm V, 20288. – Erste deutsche Ausgabe, noch vor der fran-zösischen Vorlage erschienen. Behandelt werden die Umstän-de um den Sturm auf die Bastille. Die Übersetzung der Schrift geschah nach einer Abschrift des handschriftlichen Originals. Der Übersetzer ist nicht bekannt, jedoch dürfte er aus dem Umkreis J. H. Campes und Jakob Mauvillons stammen.

200,–

*166 – Prudhomme, Louis-Marie u. L. de Mézières (Hrsg.): Résumé général, ou extrait des cahiers de pouvoirs, instructions, demandes et doléances, remis par les divers baillages, sénéchaussées et pays d’États du Royaume, à leurs députés à l’assemblée des États-Géneraux, ouverts à Versailles le 4 Mai 1789. 3 Bände. (Paris) 1789. 19,6 x 12,3 cm. HLdr. mit 2 Rs.

(Einbände berieben, ein Gelenk von Band 1 mit Wurmspur, zwei Kapitale beschabt. Vereinzelt leicht gebräunt. Exlibris, alt gestempelt. Ein fliegender Vorsatz lose).

Kress B.1701. – Erste Ausgabe, vollständiges Exemplar. „Le recueil que nous présentons à la Nation est son propre ouv-rage“ bemerken die Herausgeber einleitend; ihre Aufgabe als Herausgeber habe nur darin bestanden, die Beschwerden der Nation zu ordnen (die Bände sind nach den drei Ständen ge-ordnet) und durch ein Register zu erschließen. „Le Tome 1er est particulier au clergé. Le Tome 2e à la noblesse. Le Tome 3e au Tiers-Etat. L’ouvrage fut trouvé tellement sédicieux qu’il fut saisi par la police dans un temps ou les plus audacieux écrits circulaient librement“ (Hoefer 41, 112). – Prudhomme (1752-1830), französischer Revolutionär, Schriftsteller, Journa-list, wirkte zunächst als Bibliothekar in Lyon und Paris und ließ sich dann als Buchbinder in Meaux nieder. Als er nach Paris zurückkehrte, wurde er mehrfach wegen seiner Schriften inhaftiert: Zwischen 1787 und 1789 soll er mehrere hundert Schmähschriften verfasst haben.

600,–

*167 – Remling, Franz Xaver. Die Rheinpfalz in der Revo-lutionszeit von 1792-1798. Ein urkundlicher Beitrag zur vaterländischen Geschichte. 2 Bde. in 1. Speyer: A. Bregenzer 1865. 21,8 x 13,5 cm. VIII, 516; VIII, 515 SS. HLn. mit Rs.

166 L.-M. Prudhomme u. L. de Mézières

76

hin zu einer „Erziehungsanstalt zur Vernunftmäßigkeit und Sittlichkeit zum Vorteil der menschlichen Gesellschaft“ (Lenn-hoff/P. 470) unterstützen sollte. Von der Landesloge wurde Royal York des „heimlichen Jakobinismus“ verdächtigt, ein immer noch schwerwiegender Vorwurf, gerade weil Fess-ler kurze Zeit vorher im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen den illuminatischen ‚Evergetenbund’ auffällig gewor-den war. In den Eleusinien abgedruckt ist Fesslers Rede vom 15. Juni 1800 „Klugheit und Gerechtigkeit“. Diese sollte eine Distanzierung von den Evergeten sein, wurde aber von J. G. Fichte, den Fessler 1799 für die Loge gewonnen hatte, als Angriff auf sich verstanden und veranlasste ihn zum soforti-gen Verlassen der Loge. Dennoch erlaubte er dem Redakteur Fischer, die 16 Briefe an Konstant aufzunehmen, Vorlesungen, die er 1800 vor der Loge gehalten hatte und die hier erstmals gedruckt sind.

200,–

*172 – (Göchhausen, Ernst August Anton v.): Aufschluß und Vertheidigung der Enthüllung des Systems der Weltbürgerrepublik. Nebst einer Bitte an die Leser. Rom (d.i. Leipzig: Göschen) 1787. 17,2 x 10,3 cm. 288 SS., 1 Bl. Pp.

(Berieben mit Bezugsdefekten). Goed. IV/1, 597, 5. Wolfstieg 23408. Weller, Druckorte, S. 133. – Erste Ausgabe. – Göchhausen verteidigt sich gegen die ab-fälligen Rezensionen und gegen die Angriffe auf seine Schrift ‚Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik’, in der erst-mals die angeblichen politischen Umsturzpläne der Freimau-rer dargestellt wurden, und er präzisiert seine Position.

200,–

*173 Fröbel, Julius: Theorie der Politik, als Ergebniss einer erneuerten Prüfung demokratischer Lehrmeinungen. 2 Bde. Wien: Gerold 1861-64. 20,3 x 14 cm. X, 334; VIII, 400 SS. HLn. mit Rt. und Rv.

(Einband mit l. Bereibungen, Vorsätze l. angestaubt). Stammhammer II 121, 3. – Erste Ausgabe der kritischen Prü-fung seines Werks ‚Die neue Politik’ von 1846. Nach seiner Rückkehr aus seinem achtjährigen Exil in Amerika, setzte sich Fröbel in Wien für eine großdeutsche Lösung ein und trat schließlich in die Dienste des (klein-)deutschen Reichs. Band 1 enthält ‚Die Forderungen der Gerechtigkeit und Freiheit im Staate’, Band 2 ‚Die Thatsachen der Natur, der Geschichte und der gegenwärtigen Weltlage, als Bedingungen und Beweg-gründe der Politik’.

200,–

174 Fulda. – Calendarium parvum Capituli Fuldensis. Almanach auf das Jahr nach der gnadenreichen Mensch werd: u. Geburt unsers lieben Herrn IESU Christi 1778. Fulda: (Joh. Jak. Stahel) 1777. 13 x 8,2 cm. Mit 36 (4 gefalt.) Kupfertafeln: allegor. Ti-tel, Fuldaische Patrone, Widmungsblatt, Porträt des Fürstbischofs Heinrich VII. von Bibra, 20 Wappen-kupfer der bischöfl. Würdenträger und Pröbste, Stadtansicht Fuldas, Schloss, Domkirche, 4 Faltan-sichten (Fasanerie, Johannesberg, Biberstein und

Hayn/Got. II 385 f.: „Selten!“ – Patriotische Schrift gegen „die französischen Barbaren, die San-sculottes“ und gegen jene „Gelehrte..., welche vorzüglich Mainz in’s neufränkische Un-glück stürzten“. Besonders hart geht Riese, ein gothaischer Legationsrat in Frankfurt, „den falschen Bruder, den neu-fränkischen freien Mainzer (‚diesen Jakobiner-Söldner’) Ge-org Forster“ an, dem er „schändlichste Verrätherei“ vorwirft. Hintergrund der Schrift bilden die französischen Eroberungen auf rechtsrheinischem Gebiet (Speyer, Mainz, Frankfurt etc.) durch die französischen Revolutionstruppen unter Custine und die in den Augen v. Riese zu geringe oder zu lahme Reaktion der deutschen Intellektuellen auf diese „Schmach“.

200,–

*169 – Sieyès, Emmanuel / [Knesebeck, Karl Friedrich v. d., Übers.]: Europa in Bezug auf den Frieden. Eine Rede des Abts Sieyes, gehalten nach der Auflösung der Jacobiner in dem geheimen Ausschusse der Re-volution am 12ten Frimaire im dritten Jahr der fran-zösischen Republik. London (d.i. Frankfurt: Esslin-ger): Dezember 1794. 15,8 x 10 cm. 78 SS. Pp.

(Berieben. Titel verso mit kl. altem Namensstempel).Weller, Druckorte, S. 159 (Verf. Knesebeck). Fromm 24391 (gibt 1795 als Erscheinungsjahr und Knesebeck als Übersetzer und Herausgeber an). – Erste deutsche Ausgabe der radikalen Schrift, kenntlich am Druck in Antiqua und mit 78 (statt nur 71) Seiten. Aufruf an die Nation, die Revolution nach dem Sturz von Robespierre fortzusetzen. „So breche ein schöneres Zeitalter herein, wo allgemeine Freiheit, allgemeine Aufklä-rung den Erdkreis beglückt. Grausam waren die Mittel, die wir in diesem Kampfe ergreifen mussten!“

250,–

*170 Freimaurer. – Constitutions-Buch der Großen Provin-zial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen und der unter ihrer Constitution arbeitenden Logen. Ham-burg: 1801. 18 x 11,5 cm. 3 Bll., 197 SS. Mit gest. Titelvignette.

Angebunden: Revidirte Gesezze des Constitu-tions-Buches ... 6 Bll. Hamburg 1804. Pp.

(Kanten stärker berieben, ein Kapital mit Fehlstelle. Titel verso mit Stempel). Wolfstieg 20735 u. 20736.

200,–

*171 – (Fischer, Johann Karl) und Ignaz Aurelius Fessler (Hrsg.): Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts oder Resultate vereinigter Denker über Philosophie und Geschichte der Freimaurerei. Erstes(- Zweites) Bändchen. 2 Tle. in 1 Bd. Berlin: Heinrich Frölich 1802-1803. 17 x 10 cm. XII, 251; XVI, 344 SS. Pp.

(Berieben, Signaturschildchen. Innen meist nur ge-ringe Altersspuren). Wolfstieg 861. Baumgartner/Jacobs (Fichte) 58. – Erste Aus-gabe. – Die Eleusinien dürfen wohl als eine von der Ber-liner Loge Royal York veranlasste Veröffentlichung gesehen werden, die deren Ziele einer Reformation der Freimaurerei

77

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

am Rhein [d.i. Berlin, Nicolai] 1728. 16 x 10 cm. Mit 2 gest. Front. und 24 Kupfertafeln. 462 SS.; 522 SS., 2 w. Bll.; 8 Bll., 474 SS., 3 w., 15 Bll. Pgt. mit hs. Rt.

(Leicht gebrauchsfleckig. Spiegel und Vorsätze so-wie Front. und Titel stärker angestaubt, Kupfer teils ausgedruckt).

VD18 90022653. VD18 90022696. VD18 9002270X. Graesse III, 38. Hayn-Got. II, 507. Bilderlex. III, 424. – 2. deutsche Ausgabe. – Gavin war u. a. Laienpriester und protestantischer Schiffsprediger und verfasste mit vorliegender Schrift. „ ... ein vehementes Pamphlet auf alle Betrügereien und Unzüchtig-keiten der Mönche ... worin sich äußerst freie Enthüllungen über die unglaubliche Sittenlosigkeit der Mönche und Nonnen finden, wie sie schlimmer nicht erdacht werden können“ (Bil-derlex.). Hayn-Got. schreibt die hier fehlenden Bände 4 und 5 (1729) nicht Gavin zu: „... da deren Original schon 1691 erschien, während G. 1715, dem Katholicismus entsagend, nach England floh und sein Werk erst nach diesem Jahre 1715 geschrieben haben kann“.

200,–

*177 Gentz, Friedrich v.: An die deutschen Fürsten. Und an die Deutschen vom Kriegs-Rath Gentz. Ohne Ort und Jahr (1814). 18,3 x 11 cm. 22 SS., 1 w. Bl. Ohne Umschlag geheftet.

(Titel mit Besitzvermerk, leicht gebräunt, unbe-schnitten).

Goed. VI, 191, 20. Humpert 7669. – Erste Ausgabe, selten. Zu einem Zeitpunkt, als Napoleons Niederlage absehbar war und die Nachkriegsordnung vorbereitet werden musste, wen-det sich Gentz demagogisch sehr geschickt an die deutschen Fürsten mit dem Aufruf, nicht länger zu zögern, sich wie „fast ein Jahrtausend lang“ um den Kaiser zu scharen, den „Eure Wahl aus Eurer Mitte auf den deutschen Thron erhob“. In

Staatsbad Brückenau), Almanachtitel, 4 Tafeln Jah-reszeiten. 7 typogr. Bll: 6 Bll. Kalendarium und 1 Bl. astronomische Nachrichten. Pp. mit Wappensuprali-bros.

(Rücken mit Textilband überklebt, berieben und ge-brauchsfleckig. Vorsätze erneuert. Sonst innen sau-beres Exemplar).

Seltener Almanach des Fürstbistums Fulda.

500,–

175 Gassion. – [Pure, Michel de]: Histoire du Marêchal de Gassion ... soûs le ministére des cardinaux de Richelieu, & de Mazarin, & soûs le rêgne de Gustave Adolphe ... 4 in 1 Bd. Amsterdam: J. L. de Lorme & E. Roger 1696. 13,5 x 6,9 cm. Mit 4 gest. Frontispizen und 1 gefalt. gest. Stammtafel. 6 Bll., 176 SS.; 221 SS.; 212 SS. (r. 224 SS., 107-118 doppelt pag.); 230 SS. Pgt. mit Rt.

(Der letzte Teil mit einigen Tintenkorrekturen und Buchstabenergänzungen im teilw. schwachen Druck).

Goldsmith G 196.. – Zweite Ausgabe. – Titel mit Exlibrisstem-pel „Bibl. Einsidel Reibersd.“ (Schlossbibliothek der Grafen von Einsiedel auf Reibersdorf).

350,–

176 Gavin, Antonio: Le passe-par-tout de l’eglise romai-ne, der Dietrich, dessen sich die römische Kirche an statt der Schlüssel Petri bedienet; oder: die Betrüger-eyen derer Pfaffen und Mönche in Spanien. ... Aus dem Englischen in das Frantzösische, und anjetzo ... ins Teutsche übersezt. Bde. I-III (v. 5) in 1 Bd. Cöln

174 Fulda

78

Behrens 809. Nicht bei Goedeke. – Seltene erste Ausgabe. „Zu den Vertretern der konterrevolutionären Partei, die u. a. mit beißendem Sarkasmus die Mainzer Demokraten als ‚Narren’ und einfältige ‚Gänseköpfe’ lächerlich macht … zählt Göch-hausen, … der als einer der typischen Exponenten der Feu-dalreaktion die Mainzer Republik aufs ärgste verteufelt. Für diesen Weimarer Beamten ist Mainz ein Menetekel, ein war-nendes Beispiel für den zutiefst anarchischen Geist der Revo-lution… Abgestoßen vom ‚Strudel der schrecklichen Anarchie’ nimmt er die Mainzer Vorfälle zum Anlass, die zeitgenössi-schen deutschen Aufklärer pauschal zu denunzieren… Der Rheinstrom erscheint ihm nunmehr als ‚die große Grenzlinie zwischen den Szenen der Raserei’ und jenen gesegneten Ge-filden, ‚wo bürgerliche Ruhe und Wohlstand noch heimisch sind.“ Die Mainzer Klubbisten und ihre Sympathisanten, die alle „der Furie aus dem Orkus“ (der Freiheit) verfallen sei-en, „sind Schurken, Gesindel, eine Rotte, die man ausmer-zen muß“ (Schneider im Kat. zur Mainzer Ausstellung, S. 199 f.). Mit diesem Zerrbild der Mainzer Republik hat Göchhau-sen nachhaltig auf die konservative Geschichtsschreibung in Deutschland gewirkt. Mit dem häufig fehlenden Vorwort ‘Mein Herr Wanderer’‚ von J. J. Riese, das der Verleger eigen-mächtig hinzugefügt hatte.

300,–

*181 Görres, Joseph v.: Gesammelte Schriften. Hrsg. von Marie Görres. 9 Bde. („Politische Schriften, 6 Bde. und „Gesammelte Briefe“, 3 Bde.). München: Lite-

der zweiten Hälfte lobt er „die Deutschen“ für ihren Einsatz, warnt davor, sich den liberalen und nationalen Forderungen anzuschließen und ermahnt die Deutschen, „jeder wiederkeh-renden rechtmäßigen Herrschaft ein gehorsames und williges Volk zu sein.“ (S. 22).

200,–

*178 Gervinus, Georg Gottfried: Geschichte des neun-zehnten Jahrhunderts seit den Wiener Verträgen. [Vorgebunden:] Einleitung in die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts. 8 Bände. Leipzig: W. Engelmann 1853 – 66. 21,8 x 14,2 cm. HLdr. mit Rt.

(Etwas berieben und bestoßen. Teils stärker stock-fleckig).Borst 2495. – Erste Ausgabe. – Historisches Hauptwerk von Gervinus, in dem er das Streben der Völker nach Freiheit und Selbstbestimmung vom Standpunkt des konstitutionellen Libe-ralismus aus schildert. Die hier vorgebundene „Einleitung in die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts“ brachte dem Autor einen Hochverratsprozess und den Entzug seiner Lehr-berechtigung ein.

200,–

*179 [Göchhausen, Ernst August Anton v.]: Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik. In Briefen aus der Verlassenschaft eines Freymaurers. Wahrscheinlich manchem Leser um zwantzig Jahre zu spät publizirt. Rom (d.i. Leipzig: Göschen) 1786. 17,5 x 10,4 cm. XVI, 460 SS., 2 w. Bll. Pp. m. Rs.

(Etwas berieben und bestoßen. Bibliotheksstempel; teils altersfleckig). Goed. IV/1, 597, 5. Wolfstieg 23407 und 23408. – Erste Aus-gabe. – Göchhausen wittert politische Gefahren von Seiten der geheimen Gesellschaften und rechnet die Jesuiten zu den Illuminaten. „Göchhausens sensationelles und phantasievolles Buch ist symptomatisch für jene Ratlosigkeit, mit der die Kon-servativen der Welt der 1780er Jahre gegenüberstanden. Sie waren noch nicht imstande, ihre Feinde deutlich zu erkennen, sie eindeutig zu bezeichnen und erfolgreich zu bekämpfen. Die Widersprüche zeichneten sich noch nicht scharf genug ab, so daß solche unversöhnlichen Feinde wie die Illuminaten und Jesuiten miteinander verwechselt werden konnten. Göch-hausen war jedenfalls von der Existenz einer Verschwörung einer selbsternannten Elite überzeugt, die die breite Masse der Freimaurer im eigenen Interesse manipuliere und bestrebt war, die Weltordnung zu zerstören. Er rief die Regierungen auf, die Illuminaten zu verbieten“ (Epstein, Ursprünge des Konservativismus, S. 122 f.).

300,–

*180 – [Göchhausen, Ernst August Anton v.]: Meine Wan-derung durch die Rhein- und Mayn-Gegenden und die Preussischen Kantonnirungsquartiere im Februar 1794. Nebst Nachrichten über die Maynzer Klubis-ten und über den in die Preussische Kriegsgefan-genschaft nach Magdeburg gebrachten Peuple Sou-verain. Frankfurt und Leipzig: Hermann (1794). 15 x 9,2 cm. VIII, 277 SS. Späterer schlichter Pp.

(Insgesamt geringe Altersspuren). 181 J. v. Görres

79

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Tugenden und Mängel und wie sie Streitigkeiten beilegen. Im Zentrum der Betrachtungen stehen insbesondere die Göttin-ger Universität und ihre Studenten sowie deren vielfältige Ak-tivitäten und Amüsements, auch ihre Probleme mit Schulden und Wechseln, die von Juden ausgenutzt würden.

240,–

184 Grose, Francis, Thomas Astle u.a.: The antiquarian repertory: A miscellaneous assemblage of topogra-phy, history, biography, customs and manners. In-tended to illustrate and preserve several valuable re-mains of old times. Adorned with numerous views, portraits, and monuments. A new edition. 4 Bde. London: E. Jeffrey 1807- 09. 29,6 x 24,7 cm. Mit 234 t. gefalt. und doppelblattgr. (1 kolor.) gest. Tafeln und 1 typogr. Falttabelle. Späteres Kalbsldr. mit Rs., Fileten- und Rückenverg. unter Verwendung alter Rücken- und Deckelbezüge.

(Berieben und bestoßen, an den Rücken, vor allem Rs. t. stärker abgeplatzt. Innen t. etwas bis stärker feucht- bzw. altersfleckig).

Lowndes I, 52: „The very able preface to this edition was written by Edmund Lodge“. – Enthält in Bd. IV „The Northumberland Household book“, hrsg. von H. A. Percy (SS. 9-344). Die Tafeln zeigen Porträts sowie Landschafts- und Stadtansichten, Wappen, Grabmäler usw. In Bd. II mit der häufig fehlenden doppelblatt-gr. kolor. Ansicht in Aquatinta des Londoner Feuers 1666.

400,–

rarisch-artistische Anstalt 1854-74. 20,5 x 13,7 cm. OrBroschuren.

(Unbeschnitten; unterschiedlich stark stockfleckig. Bindung gelockert, Umschlagdeckel teils lose). (1) Goed. VI, 207, 60 und 209., 61. – Erste Ausgabe. Enthält die teils fast verschollenen Frühschriften aus der revolutio-nären Zeit ebenso wie die späteren konservativen Schriften. Wegen der langen Erscheinungszeit selten komplett.

400,–

182 – Görres, Joseph v.: In Sachen der Rheinprovinzen, und in eigener Angelegenheit. Stuttgart: Metzler 1822. 20.2 x 11,4 cm. 1 Bl., 302 SS. HLn. mit Rt.

(An Gelenken etwas eingerissen, leichte Bereibung-en. Stellenweise etwas gebräunt). Goed. VI, 205, 30. – Erste Ausgabe. – In Straßburg in der Emigration verfasste Verteidigungsschrift seiner publizisti-schen Laufbahn. Über die Lage der linksrheinischen Provin-zen und zur Neuordnung des Staatswesens.

200,–

*183 [List, Gottlieb Christian Heinrich]: Beyträge zur Sta-tistik von Göttingen. Berlin 1785. 18,3 x 10,5 cm. VIII, 268 SS. Mod. Ln. m. Rt.

(Bezüge und innen etwas altersfleckig). Hayn/Got. II 643 (abweich. Titel): „Rar“. – Literarisch und kul-turgeschichtlich interessante Beschreibung der Stadt, ihrer Be-wohner, ihrer Tracht, Sitten, Gebräuche und Lebensart, ihrer

184 F. Grose

80

te als Senatskanzlist in seiner Heimatstadt. Die Abhandlungen stützen sich vornehmlich auf die 1842 zerstörte Bibliothek der „Patriotischen Gesellschaft“, deren Systematiserung und Gliederung er zusammen mit Pastor Hübbe vornahm. Diese Monografie „berücksichtigt auch in historischer Entwicklung das Landgebiet Hamburgs nach archivalischen Quellen ... N. ist als zweiter Begründer (nach Heß) einer wissenschaftlichen Topographie und Statistik Hamburg hoch zu achten ... und die Arbeit wird ihren hohen geschichtlichen Werth nie verlieren“ (ADB XXIII, 358).

(2) Der Verfasser war Pastor an der Hauptkirche in Altona.

250,–

*188 – Privilegirte Wöchentliche gemeinnützige Nachrich-ten von und für Hamburg. 1. Stück, Januar 1797 – 104. Stück, 30. Dezember 1797. Hamburg: (Johann Heinrich Hermann) 1797. 21,1 x 17,3 cm. Pp. mit Rt.

(Berieben; etwas gelockert).6. Jahrgang des Mitteilungsblattes. Es bestand je Nummer aus 4 zweispaltig bedruckten Seiten. Die Stücke beginnen mit ei-nem Gedicht oder einer Fortsetzungsgeschichte wie „Asem der Menschenhasser“ oder einer Reihe von Silbenrätseln oder informativen Artikeln wie über das Kerben, Schweifbrechen oder Englisieren der Pferde, das chronische Schwitzen der Füße, die Todesstrafe des Ersäufens und des Sackens, den Bau von Erdhäusern, Fragen der Zeit: „Ausschweifungen in der Liebe“ oder, „Warum ließ der Schöpfer auch Blödsinnige in der Welt seyn?“, Auszüge aus anderen Zeitschriften oder Rezensionen wie über J. J. Menurets ‚Essai sur la ville d’Ham-bourg’; die Ankündigung einer neuen Fußbotenpost oder dem Sendschreiben eines Dilettanten in der Kochkunst. Außer-dem gibt es in Abständen Hamburgische Theaternachrichten. Fester Bestandteil jeder Nummer sind die „Geburts- Copula-tions- und Todtenlisten“, eine Liste der Neubürger sowie von Haus- An- und Verkäufen, des Weiteren Vermissten-, Todes-, Theater und Vermietungsanzeigen.

200,–

*189 (Hartmann, Johann David): Merkwürdige Lebensge-schichte eines niedersächsischen Edelmanns, von ihm selbst verfaßt. In Briefen an seine Söhne. Ein Gegenstück zu Trenck’s Leben. 2 Bde. in 1. Berlin: Vieweg 1789. 15 x 9,8 cm. 6 Bll., 297 SS.; 3 Bll., 290 SS. Mit gest. Frontispiz. Schlichtes mod. HLdr.

(Name auf Titel). Holzm./Boh. III 31993. – Sittengemälde aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Der Verfasser schildert in dem Briefroman den Kampf mit den Widrigkeiten des Lebens.

250,–

*190 [Hartig, Franz von]: Genesis der Revolution in Oes-terreich im Jahre 1848. Leipzig: F. Fleischer 1850. 17 x 11 cm. XII, 418 SS., 1 Bl. Blindgepr. Ln. mit Rt.

(Rücken l. verblaßt). Dahlmann/Waitz 356/499. Friedlaender 255. – Hartig (1789-1865), „ ... einer der edelsten, geistreichsten, und verdientes-ten Männer, die seit Maria Theresia ein österreichisches Staats-amt bekleideten.“ (ADB), versucht auf eine fast soziologische

*185 Hallberg-Broich, Karl Theodor Frhr. v.: Deutsches Kochbuch für Leckermäuler und Guippees. Dritte verbesserte Auflage. 2 Teile in 2 Bden. Düsseldorf: gedruckt bei J. Wolf (Umschlag: Commission bei J. H. C. Schreiner) 1819. 19,8 x 12,4 cm. 152; 156 SS. Farbige, bedruckte OrUmschläge, unbeschnitten.Goed. XII, 481, 2 (abweichender Titel). Vgl. Horn/Arndt 458 (Erstausgabe). – Im Jahr der Erstausgabe erschienene seltene politische und antiklerikale Satire, die nur durch den harm-losen Titel ‚Kochbuch …’ dem Zensurverbot vorübergehend entging. „Enthält eine reiche Sammlung historischer Anek-doten, Calembourgs (Wortspiele), pikanter Sentenzen und Epigramme, auch viel Preußenfeindliches ... Wurde später verboten“ (Hayn/Got. III, 13); darin auch Gedichte wie ‚Die Fürsten-Gruft’ von Schubart oder Erbaulich-Humoristisches, wie das längere Poem ‚Meine Hausordnung’.

300,–

*186 Hamburg. – Mönckeberg, Carl: Hamburg unter dem Drucke der Franzosen, 1806-1814. Historische Denk-würdigkeiten. Hamburg: Gustav Eduard Nolte 1864. 20,5 x 13,5 cm. V SS., 1 Bl., 348 SS. Restaur. HLn. mit aufgezogenem OrRücken.

(Leicht gebräunt, wenig Anstreichungen). Schröder V 310, 19. – Erste Ausgabe. Schildert die erste Be-setzung der Stadt, Hamburg als französische Stadt, den Früh-ling des Jahres 1813, die Rache der Franzosen, die Belagerung durch die Russen und schließlich die Befreiung. C. Möncke-berg (1807-1886), Pastor zu St. Nicolai, war der Sohn des an-gesehenen Hamburger Senators, der die unsagbare Not Ham-burgs in der Franzosenzeit selbst erlebt hatte. Mönckebergs Schilderung bemüht sich um eine ausgewogene Darstellung aus der Perspektive aller Beteiligten.

Beilage: Bartels, Joh. Heinr.: Bericht über das was im Jahr 1813 ... in Hamburg vorging wie auch Actenmäßige Berichtigung verschiedener irriger Angaben in der von Herrn von Heß her-ausgegebenen Schrift unter dem Titel Agonieen der Republik Hamburg im Frühjahr 1813 + Nachtrag. Hamburg: Hoffmann 1815.

200,–

*187 – Hamburg. 2 Bände. 1.) Neddermeyer, Franz Heinrich: Zur Statistik und

Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg und deren Gebietes. Hamburg: Hoffmann und Cam-pe 1847. 21,1 x 12,7 cm. XVI, 749 SS. HLdr. m. Rt. u. Rv.

2.) Funk, Nicolaus: Geschichte und Beschreibung des Waisen- Schul- und Arbeitshauses in Altona. Al-tona: Hammerich 1803. 20,5 x 12,8 cm. Mit 1 gest. Titelvign. und 1 Falttab. XVI, 232 SS., 1 Bl. Ln. m. Rt.

(Berieben. Titel mit gelöschtem Stempel; minimal gebräunt und fleckig. Der 2. Band m. kl. Bezugsde-fekten, etwas altersfleckig und gebräunt).(1) Vgl. Engelmann 545.- Zweite, erweiterte Ausgabe des Quel-lenwerkes; zuerst 1832 unter anderem Titel erschienen. Der hamburgische Stadthistoriker Neddermeyer (1790-1849) wirk-

81

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

gespottet, Preußen stütze sich auf zwei Heere: das stehende der Soldaten und das sitzende der Beamten, wird hier haupt-sächlich der preußische König direkt angegriffen. Dieses Büchlein und der Sammelband ‚Opposition’ bereiteten Hein-zen nun auch in der Schweiz politische Probleme und führten 1847 zu seiner Ausweisung und Überfahrt nach Amerika.

600,–

*194 – Heinzen, Karl: Teutsche Revolution. Gesammelte Flugschriften. Bern: Jenni 1847. 18,8 x 11,6 cm. XI, 547 SS., 2 Bll. Mod. Pp. mit Rs., OrUmschl. mit ein-gebunden.

(6 Blatt in teils etwas schlecht lesbarer Kopie er-gänzt. Titel oben angestückt, sonst wenig Altersspu-ren). Stammhammer I, 103, 7. Huber 24. Nicht bei Friedländer. – Erste Ausgabe der Sammlung bisher erschienener Flugschrif-ten. Sie „liefert in ihrer chronologischen Zusammenstellung ein Bild der politischen Entwicklung eines Teutschen, der durch den Despotismus und die Freiheit zugleich geschult wurde; sie bildet in ihrer Rücksichtslosigkeit einen angemes-senen Gegensatz zu der Eunuchensprache meiner Landsleute ... Die Veranlassung zur Herausgabe dieser Sammlung ist zu-nächst eine bloß polizeiliche. Man jagt mich wegen meiner

Weise, die „Erscheinungen des Jahre 1848 als nur die sichtbar gewordenen Ergebnisse der allmäligen Wirkung lange schon besehender Ursachen“ zu erklären. „Sein der Revolution von 1848 gewidmetes Werk „Genesis der Revolution“ (1849) war nicht nur Rechtfertigung des ‘Ancien Régime’, sondern zeig-te auch dessen Fehler und Mängel auf und rechnete mit der seiner Meinung nach falschen Zielsetzung der Revolution ab. Dieses von stark antiständischer Tendenz geprägte Werk, das in kurzer Zeit 3 Auflagen erlebte, wurde als stärkster litera-rischer Schlag gegen die Revolution empfunden (NDB VII, 712).

Dazu die Beilage: „Was ist jetzt zu thun?“ Ein Memoire an die kleinen konstitutionellen Staatsregierungen Deutschlands ... 4 SS. Ca. 1847. – Plädoyer eines konstitutionellen Diplomaten für ein Bündnis der kleinen gegen die großen Mitglieder des deutschen Bundes.

200,–

*191 [Heigel, Caesar Max]: Bruchstücke aus den Ruinen meines Lebens. Von H*****. Aarau: Sauerländer 1820. 14,5 x 9,2 cm. 321 SS., 3 Bll. Anzeigen. Marmor. Pp.

(Geringe Altersspuren. Rs. nennt irrtümlich Zschok-ke als Verfasser). Goed. XI, 175, 41. – Erste Ausgabe der abenteuerlichen Le-bensbeschreibung des Autors, Regisseurs, Schauspielers und Offiziers (*1783), der später in den Revolutionswirren von 1848 verschollen blieb.

200,–

*192 Heinzen, Karl (Hrsg.): Die Opposition. Mannheim: Heinrich Hoff 1846. 22 x 13,3 cm. 4 Bll., 351 SS. Späteres HLn. m. Rs.

(Vorsätze etwas brüchig und mit kl. Defekten. Außen blätter gebräunt. Schwache Stempel). Friedlaender 37. Stammhammer I 161. – Erste Ausgabe dieser „Vierteljahresschrift“ (NDB). Heinzen selbst steuerte drei Arti-kel bei. In den „Briefen eines ‚Atheisten’ an einen ‚Frommen’„ diskutiert er das Projekt einer Mondfahrt. Die beiden anderen Artikel sind ‚Gegen die Kommunisten’ und ‚Einiges über die teutsche Tagespresse’. Weiter enthält der Band Beiträge von Arnold Ruge (Der teutsche Kommunismus; Die gegenwärti-ge teutsche Bewegung; Eine Rettung der Religion), H. B. Op-penheim (P. J. Proudhon’s Philosophie der Gesellschaft), Karl Nauwerck (Einige Anmerkungen zur Gegenwart), Gedichte von Freiligrath und Herwegh, Rezensionen von Heinzen, Nau-werck und Ruge usw. Auf der letzten Seite befindet sich eine Anzeige Karl Fröbels für seine Erziehungs- und Pensionsan-stalt, in der er sich an die „Eltern, welche auch in der Erzie-hung ihrer Kinder mit der Zeit Schritt halten wollen“ wendet.

350,–

*193 – Heinzen, Karl: Preußisches und Teutsches. Den preußischen und teutschen Landtagsdeputirten ge-widmet. Belle-Vue bei Konstanz: Verlags-Buchhand-lung 1845. 14 x 9,5 cm. 2 Bll., 104 SS. Mod. marmor. Pp. m. Rs. Friedlaender 37. Stammhammer II 146, 11. Huber 9. – Erste Ausgabe. – Hatte Heinzen in der ‚Preußischen Büreaukratie’

193 K. Heinzen

82

(fing.) 1804. 19,3 x 11,6 cm. 226 SS., 1 Bl. HLdr. mit Rs. und Filetenverg.

(Berieben, Kanten bestoßen, Rücken unten mit Fehlstelle. Gebräunt und teils stärker altersfleckig). Goed. VII, 412, 7. Weller, Druckorte I, 201 (ohne Auflösung). – Erste Ausgabe. Held wehrt sich mit aller Schärfe gegen die erniedrigende Herrschaft Napoleons und eine pro-napoleoni-sche Schrift des Grafen Heinrich von Bülow. Einige Ausfälle scheinen auch auf Goethe zu zielen, der ja zu den Bewunde-rern Napoleons gehörte. Aus dem Vorwort: „Meine Hauptab-sicht dabey war, Deutschlands geheime Meynung, auf weni-gen Blättern auszusprechen, gleichsam mehr mit sich selbst bekannt zu machen, unter sich in dreisteren Umlauf zu brin-gen und damit, Bonaparte, der Alles beleidigt, wenigstens auf den Wege des Hörensagens, zu zeigen, dass in Deutschland, trotz aller phlegmatischen Dickhäutigkeit, seine Beleidigun-gen gefühlt würden und der Gedanke einer deutschen Oppo-sition, nicht so ganz unmöglich sey…“. – Als Autor wird auch der originelle Eremit von Paris genannt, Gustav v. Schlabren-dorf, der unter dem Pseudonym Hans Deutschmann – wie auch hier das Vorwort unterschrieben ist – berühmte Schriften gegen Napoleon veröffentlichte.

200,–

*196 [Hendrich, Franz Josias v.]: Unterredung zwischen einem Deutschen Reichsfürsten und einem seiner Räthe der kein Illuminat ist; veranlasst durch den Churmainzischen Antrag wegen des zwischen dem deutschen Reiche und Frankreich zu ermittelnden Friedens. Deutschland (d.i. Zürich: Orell, Geßner und Füsli), 1794. 18 x 10,7 cm. 45 SS., 1 w. Bl. Or-Broschur. Hamberger/Meusel 111, 201. Holzm./Boh. IV, 8159. Holzm./Boh. IV, 8165 mit der Zuschreibung an J. Ph. Schulin. Die Autorschaft Hendrichs scheint treffender zu sein, zumal die-ser mit ‚Freimüthige Gedanken’ gleichzeitig ein anderes Werk bei Orell/Füssli veröffentlicht hat, Schulin aber nicht als Autor des Verlags bekannt ist. – Seltene erste Ausgabe einer Flug-schrift als Kommentar zu den Friedensverhandlungen zwi-schen Preußen und Frankreich, die 1795 zum Frieden von Basel führten.

200,–

*197 Hermes, Karl Heinrich: Blicke aus der Zeit in die Zeit. Randbemerkungen zu der Tagesgeschichte der letz-ten fünfundzwanzig Jahre. 3 Bände. Braunschweig: Westermann 1845. 20,5 x 13 cm. Pp. mit Rs.

(Etwas stockfleckig). Goed. XIV, 47, 8, 6. – Erste Ausgabe der Aufsatzsammlung. Her-mes war Mitarbeiter, teils Begründer zahlreicher Monatsschrif-ten und Zeitungen wie Deutsche Nationalzeitung, Kölnische Zeitung, Staatszeitung (Berlin) u. a. m. Sein „gemäßigter Libera-lismus“ scheint nicht ganz frei von opportunistischen Erwägun-gen gewesen zu sein. Nachdem er in Köln erklärt hatte, daß er nur notgedrungen schweige, ging er nach Berlin zur – selbst-verständlich regierungskonformen – Staatszeitung. „Er wurde zwar schlecht behandelt, aber gut bezahlt“ (ADB XII 200).

200,–

Schriften seit mehreren Wochen wie ein wildes Thier umher und weiß ich nicht, wo diese Jagd ein Ende finden wird ...“ (Vorwort). Teile der Auflage wurden als ‚Tarnschrift’ mit dem Umschlag ‚Archiv für Thierheilkunde’ sowie entsprechend gedrucktem Titel und fingierter 1. Lage (!) nach Leipzig ge-schmuggelt, jedoch von der Polizei entdeckt. Preußen stellte daraufhin den Antrag beim Bundestag, den gesamten Verlag für das Gebiet des Deutschen Bundes zu verbieten. Beson-ders peinlich war diese Publikation für den Bundestag, weil ein Bericht für die Bundestagsgesandten in Frankfurt („Auto-graphirte Zirkularnote“) Heinzen zugespielt worden war und auf der Rückseite des Originalumschlags abgedruckt wurde. Dieser seltene Orig.-Vorderumschlag ist hier beigebunden: ‚Gehorsamster Bericht, eine gefährliche Schrift betreffend’.

400,–

*195 [Held, Hans Heinr. Ludwig v.]: Patriotenspiegel für die Deutschen in Deutschland. Ein Angebinde für Bonaparte, bey seiner Kayserkrönung. Teutoburg

194 K. Heinzen

83

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Dazu ders.: Nachlaß über weibliche Bildung. Berlin: Voss 1801. 16 x 9,8 cm. IV, 159 SS. Marmor. Kart.

(Im ersten Bd. l. Altersspuren. Zweiter Bd. berieben und etwas altersfleckig).

(1) Goed. IV/1, 687, 3d. – Erste Buchausgabe der umfang-reichsten zeitgenössischen Quelle zu Hippels Leben (1741-1796). Die Ergänzungen durch den Herausgeber sind teils aus seinen Tagebüchern und Briefen zusammengestellt.

(2) Goed. IV/1, 688, 20. Schulte-Str. 25. Erste Ausgabe.

300,–

*202 – [Hippel, Theodor Gottlieb v.]: Über die Ehe. Vierte viel vermehrte Auflage. Berlin: Voss 1793. 15 x 9,4 cm. VIII, 501 SS. Mit gest. Titel mit Vignette und Ti-telkupfer von Bolt nach Chodowiecki. HLdr. m. Rt.

Dazu ders.: Nachlaß über weibliche Bildung. Berlin: Voss 1801. 16,4 x 10 cm. IV, 159 SS. HLdr. m. Rt.

(Im ersten Bd. Alters- und Gebrauchsspuren. Zwei-ter Bd. altersfleckig).

(1) Goed. IV/1, 687, 9; Schulte-Str. 14 d; Engelmann 669-670. – Umfangreichste, nochmals vermehrte Ausgabe. Gegenüber der Erstausgabe von 1774 auf mehr als das Doppelte erwei-tert. Hippel, erfolgreicher Geschäftsmann und Bürgermeister von Königsberg, bemühte sich um die Verbreitung aufkläreri-

*198 Herzen, Alexander: Aus den Memoiren eines Rus-sen. 4 Bde. Hamburg: Hoffmann u. Campe 1855-1859. 17,5 x 10,8 cm. Mod. marmor. Pp. m. Rs.

(Teils wenig altersfleckig).Stammhammer, Bibl. d. Sozialismus I 104 (nur Teil 2). – Die Bände enthalten: I: Im Staatsgefängnis und in Sibirien. – II: Petersburg und Nowgorod. – III: Jugenderinnerungen. – IV: Gedachtes und Erlebtes. – Alexander Herzen (eigentl. Alek-sandr Ivanovic Gercen, 1812-1870), Sohn eines russischen Fürs-ten und der Luise Haag aus Stuttgart, nach deren Kosenamen „mein Herz“ er seinen Namen bildete, war in Russland wegen freisinniger Äußerungen wiederholt in Haft. Seit 1842 war er als Verfasser geistvoller Schriften bekannt, bis er 1846 Russland verließ und schließlich 1851 in London einen Verlag gründete, um gegen das Autokratenregime in seiner Heimat tätig zu sein.

200,–

*199 Hessen-Darmstadt. – Gennes, [Pierre de]: Mémoi-re pour le prince héréditaire landgrave de Hes-se-Darmstadt contre les représentans de la Comtesse de Nassau. Paris: Delaguette 1755. 27 x 20 cm. Mit 1 gefalt. Stammtafel. 243 SS. Marmor. Ldr. auf 5 Bün-den mit Rt. und Rv., marmor. Vorsätze.

(Kanten berieben, an Kopf und Schwanz bis in die Deckel hineinreichend restauriert. Ränder der Titelei etwas gebräunt, SS. 155-156 mit Eckausriss, SS. 114-122 mit restaurierter Randverletzung).

400,–

*200 [Heyne, Christian Gottlob]: Schreiben eines Buch-druckergesellens aus H. an seinen guten Freund in L. über einige bisher im Druck erschienene Schriff-ten der Preusischen Publicisten. o. O. 1757. 21,5 x 17,3 cm. 38 SS. Karton um 1900. Die Verfasserzuordnung erfolgt nach dem KVK (Berlin, Göt-tingen, Halle und Weimar); bibliographisch sonst nicht nach-weisbar. Einer von drei Drucken aus dem Jahr 1757. – Heyne setzt sich ironisch mit der Flut von Schriften auseinander, die er aus seiner sächsischen – vorgeblich aber preußischen – Sicht als Propaganda ansieht: „Tag und Nacht gehen unsere Pressen, Schrifften bekannt zu machen, welche den Ruhm unsers Königs retten, seine Rechte vertheidigen, und seine Unschuld der Welt für Augen legen sollen ... Wer das Maaß nicht hat, Soldat zu werden, dem Feldzug der Sachsen bey-zuwohnen, und seine Tapferkeit mit der Faust zu zeigen, will wenigstens nicht ermangeln, durch seine Zunge und Feder seine Streitbegier zu zeigen.“ Heyne (1729-1812) war seit 1753 im Dienst des Fürsten Brühl in dessen Privatbibliothek.

200,–

*201 Hippel, Theodor Gottlieb v.: Biographie des Königl. Preuß. Geheimenkriegsraths zu Königsberg, Theo-dor Gottlieb von Hippel, zum Theil von ihm selbst verfaßt. Aus Schlichtegrolls Nekrolog besonders ab-gedruckt. Gotha: Justus Perthes 1801. 16,2 x 9,4 cm. 478 SS. Mit gest. Porträt in Medaillonform nach Collin. Pp. m. Rs.

199 P. de Gennes

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*204 Hrabanus Maurus: De laudibus sanctae crucis. Ed. Adolphus Henze. Leipzig: Poenicke 1847. 42,5 x 27,5 cm. Mit 1 Textabb. und 30 ganzseit. Reproduk-tionen der Figurengedichte. 3 Bll., LXXV SS. Ln.

(Alters- und Gebrauchsspuren, gelockert. Teils feuchtfleckig und gebräunt). Nach der berühmten Pforzheimer Ausgabe von 1503.

200,–

*205 Jahn, Friedrich Ludwig: Merke zum Deutschen Volks-thum. Hildburghausen: Knopf 1833. 18 x 10,7 cm. XXVII, 343 SS. Pp. m. Rs.

Dazu ders.: Deutsches Volksthum. Lübeck: Niemann und Comp. 1810. 19,4 x 11,6 cm. XXIV, 459 SS. Mar-mor. Pp. m. Rs.

(Erster Band etwas berieben; teils gering alters-fleckig; der zweite Band berieben und l. bestoßen, Innen nur geringe Altersspuren). (1) Goed. XIV, 636, 1041. Friedlaender 32. – Erste Ausgabe des Werkes zur Geschichte der deutschen Stämme und der deutschen Sprache und Kultur, gewidmet den „Nachkommen der Leute von 1813, 1814 und 1815“.

(2) Goed. XIV, 633,1034. Borst 1114. – Erste Ausgabe der poli-tischen Grundsatzschrift Jahns, die nur in 300 Exemplaren für Subskribenten erschienen war. Im gleichen Jahr begann Jahn mit der Tätigkeit, die ihn eigentlich berühmt gemacht und ihm den Beinamen „Turnvater“ eingebracht hat: Er hielt Leibes-übungen im Freien ab, die er „Turnen“ nannte und eröffnete im Frühjahr 1811 in der Berliner Hasenheide den ersten Turnplatz.

400,–

206 Jesuiten. – Nachricht von der wahren Beschaffenheit des Instituts der Jesuiten. Berlin und Stettin: Fried-rich Nicolai 1785. 20 x 11,5 cm. Mit Titelkupfer mit 2 Abb. und Hz.-Vignetten im Text. 7 Bll., 160 SS. HLdr. mit Rs. und Rückenvergoldung.

(Etwas berieben und bestoßen. Geringe Altersspu-ren). Holzmann/Boh. III, 5786 (Übers. Carl Friedrich Trost) und 5867 (Vlg. Christoph Friedrich Nicolai). Raabe, Verlagswerke Nicolai 255. Nicht bei Goedeke. – Erste Ausgabe (?). – Verweis auf die Rehabilitierung des zuvor verbotenen Jesuitenordens. – Der Berliner Kriegsrat und Voltaire-Übersetzer Karl Friedrich Trost (1740-1807) benutzte als Vorlage für seine freie Über-tragung den 4. Band der Anti-Jesuitenschrift von Christophe Coudrette: „Histoire generale de la naissance et des progres de la Compagnie de Jesus“ (Amst. 1766).

200,–

*207 Jordan, Sylvester: Selbstvertheidigung in der wider ihn geführten Criminaluntersuchung, Theilnahme am Hochverrath betreffend. Nebst der Appellations-schrift seines Vertheidigers C. F. Schantz zu Marburg ... und einer Denkschrift ... von dem Angeschuldigten selbst. Mannheim: Bassermann 1844. 21,8 x 14 cm. 56, 373 SS., 1 Bll. OrBroschur, unbeschnitten.

schen Gedankenguts und war einer der ersten Verfechter der Frauenemanzipation. / (2) Goed. IV/1, 688, 20. Schulte-Str. 25. – Erste Ausgabe.

300,–

*203 Historisch Genealogischer Almanach Fürs IIte (und IIIte) Jahr der Freiheit enthaltend die fortgesetz-te Geschichte der französischen Staatsumwälzung (von Friedrich Schulz). 2 Jahrgänge in 1 Bd. Braun-schweig: Schul-Buchhandlung 1791-1792. 10,6 x 7,6 cm. 16 Bll., 219 SS., 54; 14 Bll., 199 SS., 46 Bll. Mit 2 gest. Titel und 26 Kupfertafeln. Pp.

(Berieben m. kl. Bezugsdefekten. Titel m. Stempel, sonst wenig Altersspuren).

Die beiden Jahrgänge enthalten den Hauptteil der umfangrei-chen Darstellung von F. Schulz, die wegen ihrer Detailtreue und Unparteilichkeit geschätzt wurde.

200,–

205 F. L. Jahn

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V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

*209 Justi, Joh. Heinr. Gottlob v.: Der handelnde Adel dem der kriegerische Adel entgegen gesetzet wird. Zwey Abhandlungen über die Frage: Ob es der Wohlfahrt des Staats gemäß sey, dass der Adel Kaufmannschaft treibe? Aus dem Französischen übersetzet und mit einer Abhandlung über eben diesen Gegenstand versehen. Göttingen: Vandenhoeck Wwe. 1756. 19,3 x 12 cm. 8 Bll., 288 SS. Ldr. m. 2 Rs., Rv.

(Etwas berieben; innen meist nur vereinzelt l. altersfleckig). Humpert 10088. Kress 5532. – Geht auf die Abhandlungen „La noblesse commerçante“ von C.F. Coyer und „La noblesse militaire“ von P. A. de Sainte-Foix zurück.

200,–

*210 Karl I., König v. England – Schreber, Daniel, Gottfried (Hrsg.): Eikon Basilike (graece) oder Abbildung des Königes Carl I. in seinen Drangsalen und gefängli-cher Verwahrung. Von Ihm selbst in Engländischer Sprache beschrieben, und wegen seiner Würde ins Teutsche übersetzet; anietzo aber mit einer Vorrede herausgegeben. Dresden und Leipzig: Hekel 1747. 17,5 x 10,5 cm. 32 Bll., 442 SS. HPgt. mit Rs.

(Etwas angestaubt und berieben, Rücken mit Knick-spur). Seltene Neuausgabe der Autobiographie König Karls I. von England, des ersten englischen Königs, der 1649 während des Bürgerkriegs von einem besonderen Gerichtshof unter Beteiligung Cromwells als „Tyrann, Verräter, Mörder und Lan-desfeind“ öffentlich hingerichtet worden war. In der Vorrede wird akribisch nachgewiesen, dass die Biographie – entge-gen zahlreichen widersprechenden Behauptungen – nur von Karl I. selbst stammen könne. Durch seine Heirat mit der katholischen Prinzessin Henriette Maria von Frankreich, ei-ner Tochter Maria Medicis, machte er sich beim Volk recht unbeliebt und erzeugte durch Konflikte mit dem Parlament, verfassungswidrige Willkürmaßnahmen, wechselnde Allian-zen mit Schotten und ausländischen Regenten so großes Miß-trauen, dass schließlich alle Verhandlungsangebote und die Fürsprache auswärtiger Höfe abgelehnt und das Todesurteil gesprochen wurde. Die Seiten 397-442 enthalten – mit eige-nem Titelblatt – historische Nachrichten zum Leben Karls I. – Gutes Exemplar.

250,–

*211 Katharina d. Große. – [Castera, Jean Henri de]: Leben Katharinens der Zweiten, Kaiserin von Russland. Aus dem Französischen. 4 Bände in 2. Paris: (d.i. Altenburg, Richter?) 1798. 16,8 x 10,3 cm. Pp. mit Rs.

(Stärker beschabt. Nur leicht fleckig bzw. gebräunt).Vgl. Borst 783 (frz. Ausg.). – Einzige deutsche Ausgabe. Eine der bedeutendsten zeitgenössischen Biographien, begonnen noch zu Lebzeiten der Zarin (1729-1796). Castera war franzö-sischer Diplomat und lebte lange in Russland und Polen. Fehlt bei Fromm ebenso wie bei Weller und Hayn/Got. III, 521 ff. Alle drei kennen nur (mit abweichenden Angaben) die im

Dazu ders.: Wanderungen aus meinem Gefängnisse am Ende des Sommers und im Herbst 1839. Frank-furt/M.: Meidinger 1847. 22,2 x 13,5 cm. VI, 330 SS. HLdr. m. Rs.

(Im 1. Band Umschlag etwas fleckig und mit Fehl-stellen; innen gebräunt und altersfleckig. Zweiter Band berieben und mit Bezugsdefekten und Ergän-zungen; innen meist wenig Altersspuren. Druckfeh-lerverzeichnis fehlt). (1) Stammhammer I 115. Vgl. Friedlaender 230 (2. Auflage von 1845). – Erste Ausgabe. – Jordan (1792-1861), Professor für Staatsrecht in Marburg, war wesentlich dafür verantwortlich, dass die kurhessische Verfassung von 1831 eine eindeutig konstitutionelle Ausformung erhielt. Dadurch und durch sein Wirken als Abgeordneter des ersten und zweiten Landtags der Regierung suspekt geworden, ließ diese ihn in einem manipu-lierten Indizienprozeß wegen angeblichen Hochverrats durch Nicht-Verhinderung des Frankfurter Wachensturms von 1833 zu fünf Jahren Haft verurteilen, trotz seiner brillanten Verteidi-gungsschrift und trotz breitester öffentlicher Unterstützung, u. a. auch durch Wigand und Welcker. Erst 1845, nach insgesamt sechsjähriger Haft in einem Turm des Marburger Schlosses wurde Jordan freigelassen, das Urteil wurde vom Oberappel-lationsgericht aufgehoben und in eine Geldstrafe von 5 Talern wegen „unpassender Schreibart“ verwandelt. „Sein Inquisiti-onsprozeß, der viel dazu beitrug, Mündlichkeit und Öffent-lichkeit des Gerichtsverfahrens durchzusetzen, erregte unge-heures Aufsehen und schürte die öffentliche Meinung lange vor der Märzrevolution“ (NDB X 603 f).

(2) „Das Manuscript der vorliegenden Schrift war bereits im Juni 1840 beendigt. Es durfte jedoch das Gefängniß nicht ver-lassen“ (S.V), sondern wurde beschlagnahmt und erlangte erst Anfang 1846 „seine völlige Freiheit“. – „Exlibris Robert Sait-schick“.

300,–

*208 Jucho, Friedrich Siegmund (Hrsg.): Verhandlungen des Deutschen Parlaments. Officielle Ausgabe. Mit einer geschichtlichen Einleitung über die Entstehung der Vertretung des ganzen deutschen Volkes. Erste (und zweite) Lieferung in einem Band. Frankfurt: J. D. Sauerländer 1848. 21,6 x 13,2 cm. XVI, 176; VII, 524 SS. Pp.

(Berieben. Leicht gebräunt, gelegentlich Randan-streichungen mit Bleistift. Am Schluss 3 Bll. mit Tin-tenfleck im Rand, 1 Bl. mit repariertem Einriss).Friedlaender 80. – Band I in 2. Auflage. – Vollständig mit beiden Lieferungen äußerst selten. Enthält: Geschichtliche Einleitung, Verzeichnis der Mitglieder des vorberatenden Par-laments, des Fünfziger-Ausschusses und der 17 Vertrauens-männer am Bundestag, die Verhandlungen des vorberatenden Parlaments, namentliche Abstimmungen; Verhandlungen des Fünfziger-Ausschusses, der Bundesversammlung und der 17 Vertrauensmänner. Hier sind also die Wortprotokolle aller Verhandlungen und Beratungen zusammengestellt, die bis zum ersten Zusammentritt der konstituierenden deutschen Nationalversammlung am 18. Mai 1848 stattfanden.

240,–

86

te schriftstellerische Versuche, Qualen der Berufswahl, Väter und Mütter der Dichter uvm. – Aus der Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen.

200,–

*215 Konzil von Trient. – Sarpi, Paolo: Histoire du concile de Trente, ecrite en Italien ... et traduite de nouveau en françois, avec des notes, critiques, historiques et theologiques par Pierre-François Le Courayer. 2 Bde. Amsterdam: J. Wetstein und G. Smith 1736. 24,5 x 19,5 cm. Mit 2 gest. (wdh.) Titelvignetten u. gest. Kopfvignette. 7 Bll., 696 SS.; 2 Bll., 848 SS. Ldr. auf 5 Bünden mit Rs. und Rückenvergoldung.

(Berieben und bestoßen. Marmorierte fliegende Vorsätze entfernt, weiße Vorsatzbll. leimschattig. Stellenweise etwas feucht- und altersfleckig). Graesse VI, 272. Carter/Muir 118. – Erstmals in London 1619 unter dem Titel „Istoria del concilio Tridentino“ noch unter Sarpi’s Pseudonym Pietro Soave Polano erschienen, bildet das Werk des Reformators „... wie ... einst zu seinen Lebzeiten ... einen Kern des Widerstandes gegen das Papstthum Pius’ IV. Immer wieder übersetzt und neu gedruckt, wird das Meister-werk des ‘Vaters Paul von Venedig’, wie Generationen ihn noch nannten, noch immer gelesen“. (Carter/M). – Gestoche-nes Exlibris des Rechtsgelehrten Johann Daniel Olenschlagers (ADB XXIV, 285.86) mit Abbildung seiner Bibliothek.

200,–

*216 Kotzebue, August v.: Bonaparte der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Nahme! Rom: in der päbstlichen Buchdrukkerey 1806. 16,2 x 10,2 cm. 96 SS. Mod. Pp.

Dazu ders.: Der weibliche Jacobiner-Clubb. Ein po-litisches Lustspiel in Einem Aufzug. Leipzig: Paul Gotthelf Kummer 1792. 16,3 x 9,3 cm. 72 SS. Pp.

(Vorsätze erneuert, etwas altersfleckig. Beilage stark berieben und bestoßen). (1) Weller, FD, S. 204 (ohne Auflösung). Hayn/Got. V, 297 „Äußerst selten“. Nicht bei Goedeke. – Erste und wohl einzige Ausgabe des Pamphlets gegen Napoleon. / (2) Goed. V, 277, 28.

250,–

*217 – Kotzebue, August v.: Ueber meinen Aufenthalt in Wien und meine erbetene Dienst-Entlassung. Nebst Beylagen A, B, C und D. Eine Vernichtung des im Aprilstück des Berliner Archivs der Zeit gegen mich eingerückten Pasquills. Leipzig: Paul Gotthelf Kum-mer 1799. 19,5 x 11,8 cm. 108 SS., 1 Bl. Späterer Pp. m. Rs.

(Wenig Altersspuren). Goed. V, 179, 55. – Erste Ausgabe der Rechtfertigung seiner Theatertätigkeit in Wien, voller Kritik über die dortigen Thea-terleute und Schauspieler.

200,–

gleichen Jahr in Altenburg erschienene andere Übersetzung mit anderem Titel (Fromm 4661: „Geheime Lebens- und Re-gierungs-Geschichte...“).

200,–

*212 Klopp, Onno: Die Grundrechte des deutschen Vol-kes mit allgemein faßlichen Erläuterungen, nebst der deutschen Reichsverfassung. Osnabrück: Rack-horst 1849. 16 x 12 cm. 120 SS. Mod. marmor. Pp.

(Innen leicht fleckig).Kommentierte Ausgabe der Grundrechte von 1848. Der Histo-riker und Publizist Klopp (1822-1903) arbeitete in den Jahren 1845-58 als Gymnasiallehrer in Osnabrück. König Georg V. von Hannover übertrug Klopp 1865 die Aufsicht über die staatli-chen Archive. Während des Feldzugs von 1866 reiste Klopp nach Bamberg, um die Bayern zur Hilfeleistung für Hannover zu gewinnen. Nach der preußischen Annexion Hannovers teilte er das Exil Georgs V. als dessen Hofrat in Hietzing, später in Penzing bei Wien. 1873 trat er zum Katholizismus über. Seine späteren historischen Werke sind von einem radikal antipreu-ßischen, großdeutschen und katholischen Standpunkt geschrie-ben. Vorliegendes Werk ist allerdings noch liberaler und demo-kratisch geprägt. – Unbeschnittenes Exemplar.

200,–

*213 Koenig, Heinrich: Haus und Welt. Eine Lebensge-schichte. 2 Bde. Braunschweig: Vieweg und Sohn 1852. 17,6 x 10,8 cm. VIII, 301 SS.; 2 Bll., 305 SS. HLdr. m. Rt. und Wappensupralibros auf Deckeln.

(Gelenke angerissen. Meist wenig Alters- und Ge-brauchsspuren). Goed. X, 312, 59. – Erste Ausgabe der ersten umfassenden Biographie von Georg Forster, die Koenig während der schweren Zeit der Besetzung Kurhessens durch bayerische Exekutions-Truppen in Angriff nahm. Angeblich habe ihm Forsters Geist gebieterisch befohlen, nachdem er Forster in den ‚Clubisten in Mainz’ zur Fabel gemacht habe, ihn nun „zum Vorbild“ zu vollenden (S. VII). Georg Forster (1754-1794), Weltreisender und Revolutionär, erlag „jenem Übel, das er auf seiner frühen Weltfahrt in die Südsee empfangen, mit dem er seitdem fast unaufhörlich zu kämpfen gehabt hatte ... Das Podagra war ihm in die Brust gestiegen“ (Band 2, S. 299). Sein allzu früher Tod wurde von vielen beklagt, auch von Goethe: „So hat der arme Forster denn doch auch seine Irrthümer mit dem Leben büßen müssen.“ – Titel verso mit Stempel der Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek sowie das goldgeprägte Wappen auf den Deckeln. Gebunden vom Hof-buchbinder W. Ermold.

200,–

*214 Kohl, Johann Georg: Aus meinen Hütten. Oder Ge-ständnisse und Träume eines deutschen Schriftstel-lers. 3 Bde. Leipzig: Fleischer 1850. 16,8 x 10,8 cm. Mod. Pp. m. montierten Teilen der OrBroschurum-schläge.

(Bezüge etwas fleckig). Brümmer IV, 49 (nur 2 Bände). – Seltene erste Ausgabe die-ser Autobiographie eines Schriftstellers. Auch über missglück-

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V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

(2) Friedländer 77. – Zöpfl war Professor des Staatsrechts an der Universität Heidelberg.

(3) Hirschberg (dtv) S. 199. Borst 2347. – Eine der bedeu-tendsten dichterischen Auseinandersetzungen mit den Halb-heiten der deutschen Revolution und eine harte Verspottung der Liberalen im Frankfurter Parlament. Hartmann (1821-1872) gehörte der entschiedenen Linken an, ging im Oktober mit Fröbel und Blum nach Wien und führte nach dem Sieg der Reaktion ein Flüchtlingsdasein in der Schweiz, in England und in Irland. – Heft 1 mit dem Vermerk ‚Dritte Auflage’ auf dem Umschlag, Heft 2 dort als ‚Zweite Auflage’ bezeichnet. – Selten in der Lieferungsform mit allen Umschlägen.

300,–

*221 Lavater, Johann Kaspar: Freymüthige Briefe über das Deportationswesen und seine eigene Deportation nach Basel. 2 Bde. Winterthur: Steiner 1800-1801. 17,5 x 10,8 cm. XVI SS., 2 Bll., 336; XIV SS., 1 Bl., 407 SS. Schlichter Pp.

Dazu: ders.: Brüderliche Schreiben an verschiedene Jünglinge. Winterthur: Heinrich Steiner und Compa-gnie 1782. 16,5 x 8,5 cm. 188 SS. Marmor. Pp.

(Erste Bde. stärker berieben. Format etwas unter-schiedlich, Vorsätze mit hs. Eintragungen, 1 Bl. m. Abriss und wenig Buchstabenverlust. Beilage stärker berieben und altersfleckig). (1) Goed. IV/1, 276, 88. Schulte-Strathaus 238. – Erste Aus-gabe der Schilderung über das Eindringen der französischen Revolutionstruppen in die Schweiz. Eine der letzten Buch-veröffentlichungen Lavaters, eine politische Abrechnung mit dem revolutionären Schweizer Direktorium. Als 1798 in der Schweiz die Helvetische Republik ausgerufen wurde und die Franzosen in die Schweiz eindrangen, protestierte Lavater wiederholt in Wort und Tat gegen die Franzosen und gegen die Deportation von 124 Ratsmitgliedern und Bürgern Zürichs nach Basel. Das helvetische Direktorium ließ Lavater schließ-lich in Baden verhaften und ebenfalls nach Basel deportieren. In diesen ‚Freymüthigen Briefen’ hat Lavater diese Ereignisse und seine eigene Gefangensetzung dargestellt und mit zahlrei-chen Dokumenten die Widerrechtlichkeit des obrigkeitlichen Vorgehens untermauert.

(2) Goed. IV/1, 268, 41. Schulte-Strathaus 122.a. – Erste Aus-gabe. „In überzeugender Weise gelingt es Lavater ... Gleich-heit und Respekt zwischen erwachsenem und jugendlichem Dialogpartner herzustellen ... Mit diesem Schritt zu einer gleichgewichtigen und -rangigen Kommunikation zwischen Erwachsenen und Jugendlichen steht Lavater in der gesamten Jugendliteratur des 18. Jahrhunderts wohl einzig dar“ (Ewers in ‚Die Schiefertafel’ III, S. 116).

240,–

*222 List, Friedrich: Gesammelte Schriften. Hrsg. von Ludwig Häusser. 3 Teile in 1 Band. Stuttgart und Tü-bingen: Cotta 1850-51. 21,2 x 13 cm. Späteres HLdr. mit Rt.

(Gering berieben. Titel und 3 Bll. gestempelt, teils mit schwachem Wasserrand, sonst gutes Exemplar).

*218 Krause, Karl Heinrich: Versuch planmäßiger und naturgemäßer unmittelbarer Denkübungen für Ele-mentarschulen. Verschiedene Auflagen. 3 Bde. Hal-le: C. A. Schwetschke und Sohn 1831, 1830 und 1828. 17,5 x 10,5 cm. VIII, 237 SS., 1 Bll.; XXIV, 280 SS.; VI, 330 SS. Mit 2 gefalt. Tabellen (in Band 2). Ldr. m. 2 farb. Rs., Rv.

Dazu: Dinter, Christian Friedrich: Dinter’s Leben von ihm selbst beschrieben; ein Lesebuch für Ae-ltern und Erzieher, für Pfarrer, Schul-Inspectoren und Schullehrer. Neustadt an der Orla, Johann Karl Gottfried Wagner, 1829. 22,5 x 15 cm. Mit einer ge-falteten Tabelle und einem lithogr. Handschriften-faksimile. Titel, 8 Bll. Subskribentenverzeichnis, SS. III-X, 354 SS. Pp. mit Rs.

(Unbedeutende Altersspuren bei beiden Werken). 300,–

219 Lange, Christian: Sammlung schleswig-holsteini-scher Münzen und Medaillen. Band I (von 2). Ber-lin: (Selbstvlg.) 1908. 30,7 x 24,3 cm. Mit 2 lithogr. farbigen Karten, 4 gefalt. Stammtafeln und 33 Licht-drucktafeln. VIII SS., 1 Bl., 266 SS. HLdr. mit goldge-pr. Rücken- und Deckeltitel, Filetenvergoldung und marmoriertem Vorsatzpapier.

(Gelenke und Ecken etwas berieben. Schnitt etwas stockfleckig).

Umfangreiches Standardwerk über das Münzwesen der schau-enburgischen Herzöge und Grafen sowie des oldenburgi-schen Fürstenhauses in Schleswig-Holstein. Der zweite Band erschien 1912.

300,–

*220 Laube, Heinrich: Das erste deutsche Parlament. 3 Bde. in 1. Leipzig: Weidmann 1849. 16,8 x 11 cm. 2 Bll., 328 SS.; 1 Bl., 317 SS.; 1 Bl., 475 SS. HLdr. um 1900 m. 2 Rs., Rv.

Dazu: Zöpfl, Heinrich: Bundes-Reform, deutsche Parlament und Bundesgericht. Ein Vorschlag in ernster Zeit. Heidelberg: Winter 1848. 21 x 13,7 cm. 52 SS., 2 Bll. OrBroschur. / (Hartmann, Moritz): Reimchronik des Pfaffen Maurizius. Erstes Buch, Ca-put I – V (alles Erschienene) in 5 Heften. Frankfurt: Lit. Anstalt Rütten 1849. 18,8 x 12 cm. 258 SS., 1 Bl. Or.-Umschläge.

(1. Minimal berieben. Etwas altersfleckig. / 2. Titel mit kleinem Ausschnitt. / 3. Etwas altersfleckig).

(1) Hirschberg (dtv) S. 293. Borst 2354. – Erste Ausgabe der ersten Darstellung der Frankfurter Nationalversammlung. Aus eigener Anschauung wird die Geschichte und Vorgeschichte der Versammlung geschildert, verbunden mit der Charakteri-sierung zahlreicher Parlamentsmitglieder. Auf die Darstellung seiner persönlichen Erlebnisse in den ersten beiden Bänden folgt eine historisch-politische Analyse.

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zu Smiths Prinzip des Freihandels entwarf. – Enttäuscht und ohne jede Hoffnung auf eine Lebensstellung wählte List am Ende den Freitod.

400,–

*223 Luther. – Villers, Charles de: Versuch über den Geist und den Einfluß der Reformation Luthers. Gekrönte Preisschrift. Aus dem Französischen übersetzt von Karl Friedrich Cramer. Hamburg: Benjamin Gottlob Hoffmann 1805. 19,5 x 11,5 cm. XXXVIII SS., 1 Bl., 627 SS., 1 Bl. Pp. m. Rs.

(Berieben und l. bestoßen).

Goed. IV, 1091, 39 (Cramer). Fromm 26667. – Von einem übernationalen Standpunkt beschreibt Villers die vielfältigen Wirkungen der lutherischen Reformation auf die Entwicklung der europäischen Staaten, aber auch der Vereinigten Staaten bis in seine Gegenwart. Dieses Werk brachte ihm den Preis des „Institut National“ und die Ehrendoktorwürde der Uni-versität Göttingen ein. Villers (1765-1815) wurde von Goethe charakterisiert als eine „wichtige Person durch seinen Stand-punct zwischen den Deutschen und Franzosen, ... da er wie eine Art Janus Bifrons herüber und hinüber sieht“ (Brief Go-ethes vom 22. Juli 1810). Villers machte als erster die Philoso-phie Kants in Frankreich bekannt, Napoleon ließ sich von ihm persönlich unterrichten, er beeinflusste das Deutschlandbild der Mme de Stael.

250,–

*224 Machiavelli, Niccolo: Das Buch vom Fürsten, von Niccolo Macchiavelli. Aus dem Italienischen über-setzt, und mit einer Einleitung und Anmerkungen begleitet von A. W. Rehberg. Hannover: Gebrüder Hahn 1810. 19,2 x 11,7 cm. 272 SS. Spätere Bro-schur.

(Titel mit Klebespur im weißen Rand, teilw. stock-fleckig, unbeschnitten).

ADB XXVII 576. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung. Mit ei-ner umfangreichen Einleitung. „Eine der frühesten Würdigun-gen des großen Florentiners“ (ADB).

200,–

*225 – Mundt, Theodor: Macchiavelli und der Gang der europäischen Politik. Leipzig: Dyck 1851. 21,5 x 13,3 cm. XIV, 217 SS. Späteres HLdr. mit Rs.

(Einband berieben, Gelenke etwas brüchig). 200,–

*226 Mainzer Republik. – Dorsch, Anton Joseph: Anrede an die neu gebildete Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit in Mainz. Mainz, im ersten Jahre der mainzer Freiheit und fränkischen Republik 1792. 16,4 x 10 cm. 16 SS. Ohne Umschlag geheftet.

(Geringe Altersspuren).

Ausstellungs-Katalog Mainz, Deutsche Jakobiner, S. 34 (mit Abb.). Katalog Mainz (1993), Nr 25. – Seltene Solidaritätsrede des Straßburger Kommissars und späteren Mainzer Jakobiners,

Goldsmiths’-Kress 36.757. Humpert 8248. Vgl. Borst 1992 und Carter/Muir 311. – Erste Gesamtausgabe. Mit dem seltenen dritten Band, der Lists Hauptwerk ‚Das nationale System der politischen Oekonomie’ enthält. Obwohl Friedrich List (1789-1846) reiner Autodidakt war, wurde er 1817 in Tübingen Pro-fessor für Politik und Verwaltungsrecht. Sein weiterer Lebens-lauf zeigt exemplarisch, wie es einem unbefangen denkenden Nationalökonomen im liberalen Südwesten Deutschlands er-gehen konnte: Wegen seines Eintretens für den Deutschen Zollverein wurde List seines Amtes enthoben. In den württem-bergischen Landtag gewählt, wurde er wegen einer Petition an die Stände (!) seiner Stellung als Abgeordneter enthoben und 1822 zu zehnmonatiger Festungshaft verurteilt. Vorzeitig entlassen wurde er nur auf das Versprechen hin, auszuwan-dern. Als er nach sieben Jahren als amerikanischer Konsul nach Deutschland zurückkehrte, setzte er sich unermüdlich für die deutsche Einheit und die Abschaffung der Inlandszöl-le ein. Bis heute berühmt ist List für seine weitsichtige und maßstabsetzende Vision eines ganz Deutschland umfassenden Eisenbahnnetzes. Auch war List der erste, der eine geschlos-sene Theorie einer nationalen Wirtschaftspolitik im Gegensatz

222 F. List

89

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

der neben Felix Anton Blau der wichtigste Kopf aus Universi-tätskreisen war. In seiner Grußrede vom 4. 11. 1792 erinnert Dorsch an sein Schicksal in Mainz als politisch Verfolgter und vergleicht die Situation in Mainz mit der ein Jahr zuvor, als die Mainzer noch „Sklaven (waren) unter dem schändlichsten Dru-cke eines ausschweifenden Fürsten und seines Hofgesindels“ (S. 5). Dorsch (1758-1819), Philosophieprofessor aus Mainz, war 1791 wegen freisinniger Ansichten nach Straßburg emigriert. Anfang November 1792 kehrte er nach Mainz zurück und beriet den dortigen Jakobinerklub beim Aufbau ihrer Organisation.

200,–

*227 – [Hoffmann, Anton]: Darstellung der Mainzer Revo-lution oder Geschichte der Stadt Mainz und umlie-genden Gegend, von Entstehung des französischen Revolutionskrieges bis nach der Wiedereroberung dieser Stadt, der Klubb und des in dieser Stadt er-öffneten rheinisch-teutschen Nationalkonventes. 2 Bände in 1. Frankfurt und Leipzig: Johann Gottlob Pech und in Kommission bei dem Buchbinder Ul-rich Ritter in Mainz 1794. 17,2 x 10 cm. 2 Bll., 563 SS.; 2 Bll., SS. 565-1038 (recte 1052; SS. 583-96 dop-pelt pag.). Pp. mit Rs.

(Einband berieben, Kanten beschabt, Rücken mit Knickspur. Titel von Band 1 mit alter Tintenkritzelei. Teils gebräunt bzw. stockfleckig, leichte Gebrauchs-spuren).Katalog Mainz (1993), Nr 172: „Bei weitem am bedeutends-ten und umfangreichsten“. – Erste Ausgabe der seltenen Pu-blikation. Ausführliche Darstellung der Ereignisse in und um Mainz, eine der umfangreichsten zur Mainzer Revolution. Mit 100 Beilagen, in denen Aufrufe und Bekanntmachungen der französischen Besatzung beigefügt sind wie auch die Anspra-chen der Mainzer Klubbisten wie Georg Forster, Wedekind u.a. Enthält auch deftige Charakterisierungen der Beteiligten. Erschien seit 1793 auch heftweise; dieselben Druckbogen sind hier zur unveränderten und nahezu gleichzeitigen Buchausga-be zusammengefasst. Hoffmann (1761-1826) war Assessor an der juristischen Fakultät in Mainz, Hofgerichtsadvokat, und bis zum 7.4. Augenzeuge des Geschehens.

Beilage: Klein, Karl: Geschichte von Mainz während der ersten französischen Occupation. Mit Aktenstücken. Mainz: Victor v. Zabern 1861. VI, 602 SS. HLdr. mit Rt.

500,–

*228 – Lehne, Friedrich: Waffen-Ruf an die Bürger des Landes Mainz. Von den Freunden des Vaterlandes gesungen durch Friedrich Lehne. Mainz 1792. 16,2 x 9,8 cm. 4 Bll. Geheftet.

Dazu ders.: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 (und 10) der fränkischen Republik. 2 Jahrgänge in 1 Band. Mainz: K. F. Pfeiffer (1801 u. 1802). 15 x 9,2 cm. Mit mehrf. gefalt. Tabelle. 2 Bll., VIII SS., 32 Bll., 180 SS.; 2 Bll., VIII SS., 12 Bll., 142 SS. Mod. HLdr.

(1. Gering altersfleckig. Vorderdeckel lose; Alters-spuren./ 2. Der alte Rücken ist fragmentarisch auf-

227 A. Hoffmann

228 F. Lehne

90

*229 Marr, Wilhelm: Der Mensch und die Ehe vor dem Richterstuhle der Sittlichkeit. Nebst einem Anhan-ge: Zur Charakteristik des deutschen Liberalismus. I. Die Republik Karl Heinzens. II. In eigner Angele-genheit. Leipzig: Wilhelm Jurany 1848. 18 x 11,6 cm. 336 SS. Späteres HLn. m. Rs.

(Berieben. Altersfleckig und teils gering wasserran-dig). Stammhammer I, 144. – Seltene radikale Streitschrift gegen „das Institut der heutigen Ehe“ als den „vollendeten Ausdruck des Eigenthumsrechts von Personen über Personen, die hei-lig gesprochene Leibeigenschaft“ (S. 101). Der junge Wilhelm Marr (1819-1904) wurde durch Kontakte mit Julius Fröbel, Au-gust Adolf Follen, Georg Herwegh und anderen politischen Flüchtlingen in der Schweiz erst Kommunist, dann Anarchist und Atheist. 1848 wurde er als extrem Linker in die Hambur-ger Konstituante gewählt und als Deputierter nach Frankfurt entsandt. Wegen seiner satirischen Zeitschrift ‚Mephistophe-les’ zu einer Geldstrafe verurteilt, emigrierte er nach Costa Rica, kehrte jedoch bald wieder zurück und publizierte wei-tere politische Zeitschriften. Im Alter verfasste er auch antise-mitische Propaganda.

200,–

*230 Mendelssohn, Moses: Kleine philosophische Schrif-ten. Mit einer Skizze seines Lebens und Charakters von Daniel Jenisch. Berlin: Friedrich Vieweg d. Ä. 1789. 16 x 9,5 cm. 3 Bll., 250 (recte 248) SS., 1 w. Bl. HLdr. m. Rs.

Dazu: [Schütz, Friedrich Wilhelm v.]: Leben und Meinungen Moses Mendelssohn, nebst dem Geiste seiner Schriften in einem kurzen Abrisse dargestellt. Hamburg: Möller 1787. 16,5 x 9,5 cm. 6 Bll., 200 SS., 2 Bll. Anzeigen. Mit gest. Titelvignette und gest. Porträt von J. C. G. Fritsch. Pp. m. Rs.

(1. Hinterdeckel mit Wurmgang; innen nur unbe-deutende Altersspuren. / 2. Berieben und bestoßen. Innen altersfleckig und Gebrauchsspuren). (1) Goed. IV/1, 490, 20. Meyer 56. – Erste Ausgabe dieser Sammlung, von J. G. Müchler herausgegeben. Enthält ‚Be-trachtung über die Ungleichheit und Geselligkeit der Men-schen’, ‚Anweisung wie junge Leute die alten und neuen Dichter lesen müssen’, ‚Abhandlung von der Unkörperlichkeit der menschlichen Seele’ und andere Aufsätze, die zuvor in schwer zugänglichen Zeitschriften veröffentlicht waren, sowie die informative und warmherzige Lebensbeschreibung Men-delssohns (1729-1786) durch D. Jenisch im Erstdruck. Mit dem gest. Exlibris Dan. Girtanners (? 1757-1844, St. Gallener Banki-er und Präsident des Handelsgerichts

(2) Meyer 736. Fürst II, 367 und III, 298 (falsch: 1781). – Selte-ne erste Ausgabe der ersten Biographie Moses Mendelssohns (1729-1786), ein frühes Werk des Hamburger Jakobiners Schütz am Beginn seiner Phase als radikaler Aufklärer und deutscher Jakobiner. Er würdigt Mendelssohns literarische und philosophische Verdienste und berichtet auch ausführlich über den Streit zwischen Mendelssohn und Jacobi. Teils ver-wendet er mündliche Berichte von Freunden Mendelssohns, die sonst nicht veröffentlicht wurden. Mit dem spärlichen Sub-

gezogen. Der 2. Jahrgang ohne das Titelblatt. Kaum gebräunt). (1) Katalog Mainz (1993), Nr 82. – Äußerst frühes Revolu-tionslied des jungen Lehne (1771-1836), des späteren Alter-tumsforschers, Stadtarchivars und Konservators des Mainzer Altertumsmuseums.

(2) Die beiden einzigen Jahrgänge, die von Lehne (1771-1836) herausgegeben wurden. Der erste Jahrgang enthält nach dem Kalendarium geographische Nachrichten über das Departe-ment vom Donnersberge mit alphabetischem Verzeichnis der Gemeinden mit Bevölkerungszahl und Steueraufkommen so-wie statistische Angaben über Verwaltungen, Amtsinhaber u. a. Am Anfang eine chronologische historische Tabelle „in Be-zug auf die Freiheit der Völker ...“, die jeweils die Jahre vor Gründung der Republik angibt. Der zweite Jahrgang mit aus-führlicher Schilderung „der gegenwärtigen Lage … in Betreff des Handels und öffentlichen Unterrichts“, mit Angaben über die jeweilige Konfession (nach Gemeinden). Die Falttabelle (mit hinterlegtem Einriss) vergleicht den „Werth des neuen Franks mit deutschem Reichsgelde“.

Beilage: Kalender für das Jahr 1809. Zum Gebrauche des De-partements von Donnersberg. Mainz: J. Wirth (1808).

600,–

230 M. Mendelssohn

91

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

18. Jahrhundert durch den Göttinger Polyhistor J. D. Micha-elis (1717-1791). Beschreibt die Zustände in Nord- und Ost-deutschland, wobei Göttingen im Mittelpunkt steht. Band II handelt nur von den Professoren.

240,–

233 Michajlovskij-Danilevskij, Aleksandr: Darstellung des Feldzuges in Frankreich im Jahre 1814. Ins Deutsche übertragen von Carl von Kotzebue. Riga und Leip-zig: Götschel 1837-38. 20 x 11,8 cm. Mit 23 meist ge-falt. lithogr. Karten und Plänen mit Stellungskolorit. X, 1 Bl., 189 SS. + 2 Bll., 222 SS., 1 Bl. HLdr. mit 2 Rs. und Rv.

(Leicht berieben. Ein Bl. mit großem Braunfleck). Kircheisen II, 390. Pohler II, 356. – Die russische Originalaus-gabe erschien 1836 in St. Petersburg

400,–

234 Moréri, Louis: Le grand dictionaire historique, ou le mêlange curieux de l’histoire sacrée et profane ... On-zième édition. 4 Bde. + 2 Bde. Supplement. Amster-

skribentenverzeichnis, das nur 89 Zeichnungen enthält, dar-unter allein 30 von einem Ungenannten. Der Schwerpunkt der Subskriptionen liegt in Norddeutschland.

400,–

*231 Menzel, Wolfgang: Geist der Geschichte. Stuttgart: Liesching 1835. 16,3 x 11 cm. 195 SS. Pp. mit Rt.

(Kanten etwas beschabt, Vorsätze etwas feucht-fleckig).

Goed. XIII, 19, 18. – Erste Ausgabe. 200,–

*232 (Michaelis, Johann David): Raisonnement über die protestantischen Universitäten in Deutschland. Bän-de 1 und 2 (von 4) in 1. Frankfurt und Leipzig 1768-1770. 16,6 x 10 cm. 4 Bll., 294 SS.; 1 Bll., 476 SS. Pp.

(Stärker berieben und bestoßen mit Fehlstellen. In-nen meist nur gering altersfleckig und gebräunt). Erman/Horn I 960 bzw. 5379. – Eine der umfangreichsten und anspruchsvollsten Beschreibungen des Universitätslebens im

233 A. Michajlovskij-Danilevskij

234 L. Moréri

92

erkaufen“ könne. Auf Druck des Auslandes – u. a. Friedrich II. – und des Reichshofrats wurde er schließlich entlassen, jedoch ohne irgendwelche Sühne für seine unrechtmäßige Einkerke-rung. Der dritte „und letzte Theil“ (bis 1776) enthält u. a. ein ausführliches Verzeichnis seiner Schriften, eine Aufstellung ihm fälschlich zugeschriebener Schriften und einige Beispiele für die Zensur seiner Schriften.

300,–

*237 Necker de Saussure, Albertine Adrienne: Die Erzie-hung des Menschen auf seinen verschiedenen Al-tersstufen. Uebersetzung … von A. von Hogguer und K. von Wangenheim, mit einigen Anmerkungen des Letzeren. 3 Bände. Hamburg: Friedrich Perthes 1836-39. 21 x 12,5 cm. Mit gefalt. Tafel. Marmor. Pp. mit hs. Rs.

(Etwas berieben. Bände 1 und 2 kaum fleckig, Band 3 unterschiedlich gebräunt bzw. fleckig).

dam, Den Haag u. Utrecht: Brunel, Wetstein, Jans-sons-Waesberge u.a. 1704 u. 1716 (Suppl.). 39,2 x 25 cm. Mit 1 gest. Frontispiz von Couwen nach Ellin-ger und 2 gest. Kopfvignetten (dav. 1 Widmungsvig. im Suppl. I). (I:) 3 Bl., (18) S., 3 Bll., 522 SS. (II:) 2 Bll., 572 SS. (III:) 2 Bll,.582 SS. (IV:) 2 Bll., 588 SS. (Suppl. I:) 6 Bll., 804 SS. (Suppl. II) 2 Bll., 689 SS. – Ldr. mit Rs. und Rv.

(Rücken unten je mit Papier-Signaturschild, Bezüge berieben. Wenige Bll. mit kl. Randmängeln. Einige Bll. gebräunt und wasserrandig). Das erstmals 1674 erschienene und oft aufgelegte und erwei-terte ‘Grand dictionare historique’ war ein Vorläufer der En-zyklopädien.

400,–

*235 [Moser, Friedrich Karl v.]: Reliquien. 4. Auflage. 2 Teile in 1 Bd. Frankfurt und Leipzig: J. N. Behn 1767. 17,2 x 9,5 cm. Mit 3 Titelvign. in Hz. 4 Bll., 279; 64, 64 SS. HLdr. mit Rs. und Rückenvergoldung.

(Leichte Bereibungen, Titel jeweils mit Stempel).

Goed IV/1, 237, 12 und 13. – Vierte Auflage, bereits im Jahr nach der Erstausgabe erschienen. Moser tritt für die Aufrecht-erhaltung der Macht des Kaisers ein, kritisiert jedoch die des-potische Herrschaft der Fürsten. In alphabetischer Reihenfolge äußert er sich zur Bücher-Polizei, dem Geist des Jahrhunderts, Moden in der Politik, Religion und Staat, Tyrannen, Schriftstel-ler (u. a. Wieland) etc. und vermittelt so ein aufschlussreiches Bild seiner aufklärungsfeindlichen Ideen. Enthält im zweiten teil A. D. Ortmanns empörtes ‚Sendschreiben an den Verfasser der Reliquien’ und, mit separatem Titelblatt, die Antwort Mo-sers auf dieses Sendschreiben.

200,–

*236 Moser, Johann Jacob: Lebens-Geschichte von ihm selbst beschrieben. 3 Tle. in 1 Bd. Dritte, stark vermehrte und fortgesetzte Auflage. Frankfurt und Leipzig 1777. 17,5 x 10 cm. 11 Bll., 199; 182 SS., 1 w. Bl.; Titel, 256 SS. Schlichter Pp.

(Berzug stark fleckig. Innen meist wenig Altersspu-ren). Goed. IV/1, 235, 12 (gibt einen 4. Bd. von 1783 an, der fast immer fehlt). ADB XXII S. 382 kennt nur diese dreibändige Ausgabe. – J.J. Moser, der „Vater des deutschen Staatsrechts“ und einer seiner besten Kenner, war bereits als 19jähriger Pro-fessor in Tübingen und bot den europäischen Höfen seine Dienste an, er scheiterte jedoch an der Willkür der Herrscher. Als Berater der württembergischen Landstände, die Herzog Karl Eugen u. a. Kriegsgelder verweigerten, wurde er 1759 von diesem Herzog in Haft genommen und über 5 Jahre auf dem Hohentwiel in harter Gefangenschaft gehalten, u. a. ohne Bücher und Schreibmaterial. In dieser Zeit entstanden zahlrei-che geistliche Lieder und Konzepte für seine späteren staats-rechtlichen Werke, die er in die Wände und in die weißen Zwischenräume seiner Bibel ritzte und kratzte. Ein Gnaden-gesuch einzureichen, lehnte er ab, da er nicht seine „Freiheit mit dem Verlust (s)einer wohl und sauer erworbenen Ehre

237 A. A. Necker de Saussure

93

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Zweck gewesen, ehe das Ziel erreicht war. Jetzt wollen die Burschenschaften, die Schwarzen und andre Vereine selbst Zweck werden“. –

(2) Goed. XIII, 237, 40, 8. – Seltene erste Ausgabe. Neigebaur, der vor allem mit den ‚Ansichten aus der Cavalierperspective’, dem ‚Cavalier auf Reisen’ und seinen ‚Memoiren eines Ver-storbenen’ bekannt wurde, hat eine Reihe von Reiseschriften verfasst, die damals viel Beachtung fanden.

200,–

*239 Niederelbisches historisch-politisch-litterarisches Ma - gazin (ab Jahrgang 2: Historisch-politisches Maga-zin). Hrsg. von Albrecht Wittenberg. 18 Bände (alles Erschienene). Hamburg 1787-1795. 17 x 10 cm. Pp. m. hs. Rs.

(Bezüge fleckig; berieben und l. bestoßen. 2 Bände mit Defekten an den Längskanten. Teils kl. Schä-den).

Fromm 19036. – Erste deutsche Ausgabe von ‚De L’éducation progressive ou Etude du cours de la vie’. „One of the sanest works on education ever written“ (Th. Davidson, A History of Education, NY 1971, S. 243). Band 3 mit dem 2. Titel: ‚Die Erziehung des weiblichen Geschlechts’, übersetzt von Edu-ard Adolph Jacobi. Von der Academie Française gekrönte Preisschrift und auch in Deutschland viel gelesen. Darstellung der Erziehung von der Geburt bis zum Alter. Bände 1 und 2 jeweils mit einem Anhang: ‚Ueber Gefühl und Gefühlver-mögen und deren Bedeutung im Organismus der Seele’ von Wangenheim und ‚Die moralische Weltordnung’ von Eschen-mayer. Albertine Adrienne Necker de Saussure fordert u. a. die gleiche Bildung für Jungen und Mädchen. Hier legt die 62jährige dar, dass die bisherige Mädchenerziehung nur die Fähigkeiten zur Hausfrau und Mutter fördert. Dies entsprach dem Bildungskonzept Jean-Jacques Rousseaus, das dieser in seinem pädagogischen Roman ‚Emile’ dargelegt hatte. Necker de Saussure fordert, dass Frauen nicht von Männern abhän-gig sein sollen; sie brauchten keine Anhängsel zu sein, wenn all ihre Fähigkeiten gefördert werden würden. Mädchen, so ihre Erkenntnis, haben die gleichen Anlagen wie Jungen. Neckers Werk war quasi ein Gegen-Emile. Mme. Necker de Saussure war die Tochter des prominenten Schweizer Natur-wissenschaftlers Horace-Bénédict de Saussure und Gattin des Botanikers Jacques Necker (Neffe des gleichnamigen Finanz-ministers Ludwigs XVI.).

400,–

*238 Neigebaur, Johann Ferdinand. 2 Werke in 2 Bden. 1.) (Pseud.) Rudolph Hug: Die demagogischen Um-

triebe in den Burschenschaften der deutschen Uni-versitäten. Fortsetzung der Central-Untersuchungs-commission zu Mainz. Leipzig: Barth 1831. 20,1 x 12,5 cm. 3 Bll., 93 SS. Späteres HLn., OrUmschlag beigebunden.

2.) (Anonym) Nur nicht nach Norden! Bemerkungen auf meinen Reisen in den Jahren 1839 und 1840. Aus den Memoiren des Grafen von S****. Leipzig: Brockhaus 1840. 17,2 x 10,7 cm. VIII, 279 SS. HLdr. mit Rv.

(Erster Band berieben, Rückengelenke t. aufgeplatzt; hinterer OrUmschlag m. hinterlegter Fehlstelle. Pa-pier etwas gebräunt. Zweiter Band berieben und bestoßen, Gelenke restauriert. Papier l. gebräunt, Vorsätze leimschattig).

(1) Holzm./Boh. VI, 5234. ADB XXIII, 405. – ‚Geschichte der geheimen Verbindungen der neuesten Zeit’, Heft 6 von ins-ges. 8 erschienenen. Sehr seltene Darstellung der Tätigkeit der Burschenschaften sowie deren Unterdrückung. Neige-baur (1783-1866) war zu dieser Zeit Landgerichtsdirektor in Fraustadt/Posen. Scharf gegen das Junkertum polemisierend schreibt er: „Der Adel, die so hoch gepriesene Stütze der Staa-ten, that nichts gegen den äußeren Feind (Napoleon), son-dern suchte nach Möglichkeit sich zu erhalten ... Und als die Fürsten zum offenen Kampf ihrer Völker aufriefen ..., da war der deutschen Jugend ein Recht der Mündigkeit eingeräumt, welches zwar seine Früchte getragen hat, aber auch nicht so-gleich wieder in die alten Schranken gewiesen werden konn-te. Der Tugend-Verein und das Turnwesen waren Mittel zum

239 Niederelbisches Magazin

94

(Etwas berieben, bestoßen und gebrauchsfleckig. Spiegel und Vorsätze l. leimschattig, Vordergelenk l. angebrochen, wenig altersfleckig). Landwehr, de Hooghe, 79. Hollstein IX, 168-185. Ornament-stichkatalog, Bln 2952 – Lipperheide Sd 25. – Die prachtvollen Radierungen de Hooghes zeigen den Einzug des Königs in Den Haag, Triumphbögen, Feuerwerk, Illuminationen usw.

Abbildung Seite 61 450,–

241 – Bosch, Johannes van den: De heeren stadhouderen van Vriesland, zedert den jare acht-hondert, volgens hoogst derzelver successie kortelyk beschreven. Leeuwarden: Ferwerda und Tresling 1770. 31 x 20 cm. Mit 21 Porträttafeln von R. Jelgerhuis in Schabkunst-manier. 10 Bll., 87 SS. HLdr. mit Rückenschild.

(Etwas berieben und bestoßen. Vereinzelt staub- und fingerfleckig).STCN 157630110. OPAC SBN IT\ICCU\CFIE\051031. Th./B. XVIII, 497.

200,–

242 – [Chrystin, Jean Baptiste]: Histoire générale des Pais-Bas, contenant la description des XVII provin-ces. Ed. nouvelle. Bde. I-III (von 4). Brüssel: Fop-pens 1743. 15,5 x 9,5 cm. Mit 3 gest. Front. und 97 t. gefalt. Kupfertafeln, -karten und -plänen. 10 Bll., 392 SS.; 1 Bl., 411 SS.; 1 Bl., 416 SS. Marmoriertes Ldr. mit je 2 Rs.

(Wenig berieben und bestoßen. Kaum altersfleckig. Front. in Bd. 1 mit kl. Bildeinriss). STCV 7025031. Barbier/B. I, 873 (unter „Délices ...“) und II, 810 (Ausg. 1720). – Mehrfach aufgelegte Beschreibung der Niederlande, erstmals 1697 noch unter dem Titel „Delices des Pays-Bas ...“ erschienen. Mit Ansichten und Plänen von Brüs-sel, Löwen, Antwerpen, Maastricht, Oostende, Amsterdam, Haarlem, Delft, Rotterdam, Den Haag, Utrecht u.a.

200,–

243 – Meteren, Emanuel van: Niederländische Historien oder Geschichten aller deren Händel, so sich zu-getragen von Anfangs deß Niederlandischen Kriegs, biß auff das Jahr 1611. in Niederländischer Sprach beschrieben und in 29 Bücher verfaßt. Verm. und verb. Aufl. 1612. [Teil 1 v. 2]. [Arnheim: Janz] 1612. 29,5 x 19 cm. Mit illustr. Kupfertitel mit typographi-schem Mittelstück, 1 doppelblattgr. Kupferkarte, 1 doppelblattgroße Kupfertaf. mit Porträts und 20 Kupfertafeln. 4 Bll., 1128 SS., 1 w. Bl., 6 Bll. (Regis-ter). Ldr. auf 5 Bünden mit Rs. und bischöflichem Wappensupralibros, Filetenvergoldung.

(Berieben und bestoßen. Gelenkbezüge etwas auf-geplatzt. Meist nur gering gebräunt). STCN 405349181. – Niederländische Chronik bis zum Jahre 1999. (= 19. Buch). Der niederländische Historiker Meteren

Kirchner 1191. – Vollständige Folge des Magazins mit durch-aus auch pädagogischem Anspruch, das monatlich erschien und sich mit allen Bereichen des politischen, öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens beschäftigt. Der kenntnisreiche und gebildete Journalist, Rezensent und Übersetzer Albrecht Wittenberg (1728-1807) war „eine für seine Zeit charakteristi-sche Persönlichkeit, welche ... insbesondere mit den damals in Hamburg lebenden geistig hervorragenden Männern man-nichfache Beziehungen unterhielt“ (ADB).

800,–

240 Niederlande. – Bidloo, Govard: Komste van zijne ma-jesteit Willem III koning van Groot Britanje, enz. in Holland ofte omstandelycke beschryving van alles, het welke op des zelfs komste en geduurende zyn verblyf in ‘s Graavenhaage en elders, ten teeken van vreugde en eere, is opgerecht en voorgefallen. Den Haag: Leers 1691. 41 x 25,9 cm. Mit gest. Front., 1 gest. Porträt und 14 (11 doppelblattgr.) Kupfertaf. von R. de Hooghe. 5 Bll., 127 SS. Ldr. auf 6 Bünden mit Rs. und Rv.

243 E. v. Meteren

95

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Philipps des II. – Die Kupfer zeigen neben einigen Porträts meist Belagerungs- und Schlachtenszenen der Gemeinden und Städte Brüssel, Schloss Loevestein/Zaltbommel, Brielle, Rotterdam, Mechelen, Zutphen, Naarden, Haarlem, Den Haag, Bommenede, Maastricht, Antwerpen, Gent, Deventer, Hattem, Breda usw.

750,–

245 – [Wicquefort, Abraham de]: Verhael in forme van journael, van de reys ende ‘t vertoeven van [...] Carel de II koning van Groot Britannien, &c. welcke hy in Hollandt gedaen heeft, zedert den 25 Mey, tot den 2 Junij 1660. Den Haag: A. Vlack 1660. 40 x 24 cm. Mit gest. Titelvign., gest. Kopfvign. und 6 doppelblattgr. Kupfertafeln von David und Pierre Philippe nach N. Venne. 2 Bll., 4 SS., 132 (r. 134) SS.

Angebunden: Keuchenius, Robertus: Anglia trium-phans sive in inaugurationem serenissimi ... Caroli II. / Engelsche triomph, ofte Gedichten van ver-scheyde poeten, op de herstellinge van Carel de II. 2 Tle. Den Haag: Vlacq 1660. Mit gest. Titelvign. 36; 1 Bl., 34 SS. Pgt. mit Rt. und blindgepr. Mittelstück. Goldschnitt.

(1535-1612) „war sehr gewissenhaft in der Darstellung der Thatsachen und in der Benutzung der Quellen, obwohl ihm der Vorwurf großer Parteilichkeit gegen die Katholiken nicht erspart blieb. Für manche Perioden der niederländischen Ge-schichte, besonders für die Jahre von 1590-1600 ist er neben Bot, auf den er sich wiederholt beruft, eine der besten Quel-len“ (ADB XXI, 510). – Exlibris der „Tetschner Bibliothek“ und hs. Datierung „Anno 1737“.

900,–

244 – Warachtighe Beschrijvinghe ende lebendighe af-beeldinghe vande meer dan onmenschelijcke ende barbarische tyrannije bedreven by de Spaengiaer-den inde Nederlanden. O. O. und Dr. 1621. 17 x 22 cm. Mit 39 blattgr. Textkupfern. 3 Bll., 278 SS. Pgt. mit hs. Rt.

(Berieben und bestoßen. Vereinzelt l. gebräunt bzw. l. feuchtfleckig. Titel und erstes Blatt der Vorrede mit Papierband im Gelenk verstärkt bzw. Titelbl. res tauriert. Ansicht S. 81 mit Kupfer aus einem Werk W. Baudartius’ überklebt. Es fehlt das Frontispiz).

STCN 861054210. – Reich illustriertes Dokument über den niederländischen Aufstand gegen die spanische Herrschaft

244 Warachtighe Beschrijvinghe

96

mit sorgfältig restaurierten Randdefekten. Karte re-stauriert mit geringen Defekten. Nur stellenweise etwas feucht- oder gebrauchsfleckig).VD17 23:303854H. Dieses Exemplar wie meistens ohne das Register Lage )(4 am Anfang nach Lage b4. – 2. Ausgabe der zuerst 1665 erschienenen ‘Nordfresischen Chronick’. Der Au-tor Anton Heimreich war Pfarrer auf Nordstrandischmoor, dem Rückzugsort der Überlebenden der Sturmflutkatastrophe von 1634, die die Insel Strand zerrissen hatte.

1800,–

247 Oldenburg. – Halem, Gerhard Anton v.: Geschichte des Herzogthums Oldenburg. 3 Bde. Oldenburg: Gerh. Stalling 1794-96. 17,5 x 10,7 cm. Mit 3 il-lustr. Kupfertiteln, 2 gest. Frontispizen und 2 gefalt. Stammtafeln. (I:) XXXII, 512 SS. (II:) XXIV, 517 SS., 1 w. Bl. (III:) XII, 638 SS. HLdr mit 2 Rs. und Rv.

(Stark berieben, Kanten t. mit Bezugsdefekten. Stel-lenw. schwach gebräunt, Bd. III leicht bis mäßig wasserrandig; Titel u. Front. von Bd. II. leicht ange-schmutzt). Die Geschichte des Herzogtums Oldenburg durch den olden-burgischen Juristen und Schriftsteller Gerh. Anton von Ha-lem, der sich zeitlebens der Aufklärung und den Idealen der Französischen Revolution verpflichtet fühlte, ist besonders durch die zahlreichen beigegebenen Urkunden noch heute von Wert.

Den Kupfertitel des ersten Bandes schmückt eine Ansicht der Klosterrruine von Hude, von und nach D. Chodowiecki, den des zweiten Bndes das Reiterporträt des Grafen Anton Günter und den des dritten Bandes eine Ansicht des Zwischenahner Meeres, jew. gest. von Berger; die Frontispize zum zweiten u. dritten Band zeigen eine Ansicht des Rasteder Schlosses von Berger und ein Porträt des Herzogs Friedrich August von Holstein-Oldenburg.

300,–

*248 Orden. – Dupuy, Pierre: Histoire de l’ordre militaire des Templiers ou Chevaliers du Temple de Jérusa-lem, depuis son établissement jusqu’à sa décadence et sa suppression. Nouvelle édition. Brüssel (fing., d.i. Paris od. Amsterdam): P. Foppens 1751. 24,4 x 18,5 cm. Mit gest. Kopfvign. und 2 Kupfertafeln. 1 Bl., VIII SS., 558 SS. HLdr. mit Rs.

(Berieben und bestoßen, Rs. stärker beschabt, in den Gelenken wurmstichig. Vorsatzbl. etwas gelockert, Ränder vereinzelt wenig altersfleckig). Dessubré 323. – Zweite, maßgebliche Ausgabe, erstmals 1713 unter verändertem Titel erschienen. Die Tafeln zeigen Temp-ler in ihrer Kriegs- und Alltagskleidung.

500,–

*249 – [Grolmann, Ludwig Adolf Christian v.]: Die neu-esten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illu-minaten-Orden jetzt zum erstenmal gedruckt, und zur Beherzigung bey gegenwärtigen Zeitläuften

(Etwas berieben und bestoßen; t. l. altersfleckig und kleine reparierte Randblessuren. Die letzte S. 33/34 verbunden nach dem Titel „Engelsche triomph“). STCN 853032696 u. 079462413. – Reich illustrierter Bericht über die umjubelte Reise Karls II aus dem Exil durch die Niederlande auf seinem Weg nach Großbritannien. „When Charles travelled through the Dutch Republic on his way to England, he was cheered on by ecstatic Dutch audiences. Ac-cording to Abraham Wicquefort, who wrote a journal of the king’s triumphant progress through the Low Countries, the cities were to small to house all the people who desired the new king“. (H. J.Helmers, The Royalist Republic“).

300,–

246 Nordfriesland. – Heimreich, Anton: Ernewerte Nord-fresische Chronick/ darin die Beschreibung derer dem Schleßwigischen Hertzogthum incorporirten Freschen Landschafften/ Heiligland/ Eiderstede/ Nord-Strand/ Sunder- und Norgosharde/ Karr- und Böking-harde/ Föhre/ Silt und Amrum ... Schleswig: für den Autor, gedruckt in der Fürstl. Druckerei durch Joh. Holwein 1668. 18,7 x 14,7 cm. Mit il-lustr. Kupfertitel, 1 gefalt. Kupferkarte und 1 gefalt. Stammtafel. 16 Bll., 410 SS., 9 Bll. Mod. HPgt. im Stil d. Zeit.

(Drucktitel faksimiliert, Kupfertitel im Außenrand mit zwei minimalen Defekten unterlegt, wenige Bll.

246 A. Heimreich

97

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

*250 – [Grolmann, Ludwig Adolf Christian v.]: Die neu-esten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illu-minaten-Orden jetzt zum zweytenmal gedruckt, und zur Beherzigung bey gegenwärtigen Zeitläuften her-ausgegeben. (München: Strobl) 1794. 17,1 x 10,2 cm. 7 Bll., 90, 200 SS. Pp. mit Rt.

Beigebunden: Illuminatus dirigens, oder Schotti-scher Ritter. Ein Pendant zu … Die neuesten Arbei-ten des Spartacus und Philo ... (Frankfurt am Main: Hermann) 1794. 77 SS. Mit gefalt. Tafel „Geheime Schreibart der schottischen Ritter“.

(Ecken berieben. Titelbl. gelockert).(1) Kloss 3270. Taute 875. Wolfstieg 42956 (falsch: 24956). van Dülmen 58. Knigge 86.61. – Zweiter Druck (?) dieser höchst seltenen Schrift über den Illuminaten-Orden, in der unter dem Zwischentitel „Illuminati. Dritte Klasse“ (nach S. 90) zum erstenmal die bis dahin geheimen höheren Ein-weihungsgrade, der Priester und der Regentengrad, mitgeteilt wurden (vgl. Engel, Gesch. d. Illuminaten-Ordens, 149 ff). Diese Grade waren im Wesentlichen von Knigge bearbeitet worden, der dem Orden von 1780-1784 angehört hatte. Ihre Veröffentlichung ergab also eine gegen die Illuminaten ge-richtete Enthüllungsschrift mit Druckerlaubnis des kurfürstlich bayerischen Zensurkollegiums (siehe Titel verso). Grolmann war Freimaurer und unter dem Namen ‚Gradanus’ selbst Mit-glied im Illuminaten-Orden gewesen, hatte sich bald aber zu einem der schärfsten Gegner der Illuminaten gewandelt, die er nun als Landesverräter, Staatsverbrecher, Anstifter der französischen Revolution und Königsmörder bekämpfte (vgl. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei I 562). „Im Rahmen seiner antiaufklärerischen Strategie und diffamierenden Kam-pagne gegen seine politischen Gegner sind an vorderster Stel-le zwei seiner anonymen Werke zu nennen, die auch von ihm selbst als am bedeutendsten und wirkungsvollsten einge-stuft wurden, nämlich ‚Die neuesten Arbeiten’ und ‚Endliches Schicksal des Freimaurerordens’. Beide Texte sind repräsen-tative Beispiele für die reaktionär-subversive publizistische Tätigkeit Grolmans, deren unverhohlenes Ziel es war, jegliche oppositionelle und kritische Haltung gegenüber Staat und Kir-che zu bekämpfen, die öffentliche Meinung gegen diejenigen zu mobilisieren, die vermeintlich oder tatsächlich angeblich staatsgefährdendem Gedankengut anhingen, und schließlich die politisch Mächtigen zu restriktivem und repressivem Ein-schreiten zu veranlassen. Auf die beiden Texte bezogen, äu-ßerten sich diese Absichten in der Weise, daß die ‚Neuesten Arbeiten’ eine Wiederaufnahme der Illuminatenverfolgung in Gang setzten bzw. in Bewegung zu halten versuchten“ (Haa-ser, Von Obscuranten und Eudämonisten, 306). – Nach Kloss ist die vorliegende, mit dem Imprimatur München, 18. Dez. 1793 (München, Strobl), die Erstausgabe.

(2) Knigge 86.62. Wolfstieg 42957.

400,–

251 – [Helyot, Pierre u. Max. Bullot]: Histoire des ordres monastiques, religieux et militaires, et des congré-gations séculières de l’un et de l’autre sexe, qui ont été établies jusqu’à présent; contenant leur origine, leur fondation, leurs progrès ... 8 Bde. Paris: J.-B. Coignard 1721. 24,7 x 19 cm. Mit 810 Kupfertafeln

herausgegeben. (Frankfurt: Hermann) 1793. 20,5 x 12,5 cm. XII, 172, 84 SS. Marmor. Broschur, unbe-schnitten.

(Alters- und Gebrauchsspuren, teils altersfleckig).

Wolfstieg 42956 (falsch 24956). – Seltene erste Ausgabe dieser enthüllenden Schrift. „Im Rahmen seiner (Grolmanns) antiauf-klärerischen Strategie und diffamierenden Kampagne gegen seine politischen Gegner sind an vorderster Stelle zwei seiner anonymen Werke zu nennen, die auch von ihm selbst als am bedeutendsten und wirkungsvollsten eingestuft wurden, nämlich ‚Die neuesten Arbeiten’ und ‚Endliches Schicksal des Freimaurerordens’. Beide Texte sind repräsentative Beispiele für die reaktionär-subversive publizistische Tätigkeit Grol-mans, deren unverhohlenes Ziel es war, jegliche oppositio-nelle und kritische Haltung gegenüber Staat und Kirche zu bekämpfen, die öffentliche Meinung gegen diejenigen zu mobilisieren, die vermeintlich oder tatsächlich angeblich staatsgefährdendem Gedankengut anhingen, und schließlich die politisch Mächtigen zu restriktivem und repressivem Ein-schreiten zu veranlassen. Auf die beiden Texte bezogen, äu-ßerten sich diese Absichten in der Weise, daß die ‚Neuesten Arbeiten’ eine Wiederaufnahme der Illuminatenverfolgung in Gang setzten bzw. in Bewegung zu halten versuchten“ (Haa-ser, Von Obscuranten und Eudämonisten, 306). Grolmann behauptet sogar, dass die Illuminaten erheblichen Anteil am Ausbruch der Französischen Revolution hatten.

300,–

248 P. Dupuy

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VD17 39:123360K. de Backer/Sommervogel VII, 716. – Der Jesuit Nicolaus Schaten bearbeitete die ersten beiden Bände bis zum Jahr 1499; das Werk wurde fortgesetzt bis auf das Jahr 1618 von seinem Ordensbruder Michael Strunck.

330,–

*253 Pestalozzi, Johann Heinrich: Meine Lebensschicksale als Vorsteher meiner Erziehungsinstitute in Burgdorf und Iferten. Leipzig: Gerhard Fleischer 1826. 17,5 x 10,2 cm. 2 Bll., 251 SS. HLdr. m. Rs., Rv.

(Berieben und l. bestoßen mit Bezugsdefekten. Mini mal gebräunt und vereinzelt altersfleckig. Un-deutlicher Stempel auf letztem Blatt). Goed. IV/1, 611,5. Borst 1504. – Erste Ausgabe des letzten zu Pestalozzis Lebzeiten erschienenen Werks, gedruckt auf Velinpapier. – Rechtfertigungsschrift bei der Auflösung der Anstalten, die mehr über seine pädagogischen Bestrebungen als über seine Lebensschicksale enthält.

350,–

*254 Pfizer, Paul Achatius: Briefwechsel zweier Deutschen. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1831. 18,1 x 11 cm. VI SS., 1 w. Bl., 355 SS., 1 Bl. Pp. mit Rs.

(Einband etwas berieben).

Houben II, 498 f. Borst 1637. Fischer, Cotta, 2109. – Erste Ausgabe. Pfizer (1801-1867) war von 1831 bis 1838 Führer der liberalen Opposition in der württemberg. zweiten Kammer und später einer der bedeutendsten politischen Publizisten Süddeutschlands sowie Mitglied des Stuttgarter Märzministe-riums und der Frankfurter Nationalversammlung. Er trägt hier seine politischen Ansichten pointiert vor, was ihn seine Stel-lung als Justizassessor in Tübingen kostete. Dem ‚Briefwech-sel’ liegt eine echte Korrespondenz mit seinem Freund Fried-rich Notter zugrunde. Um die Befreiung von der Vorzensur zu erreichen, hat Pfizer den Band um einen Gedichtanhang erweitert.

200,–

*255 – Pfizer, Paul Achatius: 2 Schriften in 2 Heften. 1.) Gedanken über das Ziel und die Aufgabe des

Deutschen Liberalismus. Tübingen: Laupp 1832. 12,6 x 20,3 cm. 43 SS. OrBroschur. / 2.) Deutsch-lands Aussichten im Jahr 1851. Stuttgart: Metzler 1851. 22,5 x 14 cm. 15 SS. Heftstreifen.

(Der erste Band im Außenrand etwas knitterig, Ti-tel am rechten Rand angestaubt. Zweite Broschur fleckig. Leicht eselsohrig, handschriftl. Signatur-schildchen Laßbergs auf dem vorderen Umschlag).(1) Houben, Verbotene Lit. II, 500. Slg. Friedlaender S. 31. – Seltene erste Ausgabe. Klar und präzise erläutert Pfizer, der 1831 als Vertreter Tübingens in die württembergische Abge-ordnetenkammer gewählt geworden war und in der vorders-ten Reihe der liberalen Opposition stand, das Konzept und die Forderungen des deutschen Liberalismus. „Nicht die Völker (sind) um der Fürsten, sondern die Fürsten um der Völker wil-len vorhanden... Das Wohl eines ganzen Landes oder Volkes (muß) dem Interesse eines Fürsten vorgehen.“ Fortschritt auf

(102+119+120+113+87+100+71+98). Ldr. mit Rs. und dekorativer Rv.

(Deckel etwas berieben. Zahlr. Blätter mit Wasser-rand im unteren w. Rand).

Colas I, 1418. Brunet III, 92. – 2. Ausgabe des erstmals 1714-1719 erschienenen umfangreichen Werks über geistliche und weltliche Orden. Mit wertvollen Darstellungen von Or-denstrachten.

Die Titel mit Stempel „E.L.v.H.P.“ unter Fürstenkrone.

900,–

252 Paderborn. – Schaten, Nicolaus u. Michael Strunck (S.J.): Annalium Paderbornensium, Pars I(-III). 3 Bde. Neuhaus: Christoph Nagel 1693-98 u. Pader-born: F. J. Schirmer 1741. (Bd. III). 32,7 x 20,3 cm. 2 Bll. (ohne Vortitel und 3 Bll. Widmung), 1026 (r. 1028) SS., 12 Bll. + 5 Bll., 782 SS., 17 Bll. + 5 Bll., 770 SS., 18 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holz-deckeln auf fünf Bünden mit mod. hs. Rt. und je 2 Metallschließen

(Berieben, Einbände restauriert, Schließen und Vor-sätze erneuert. Randdefekte im ersten Band sorgfäl-tig restauriert, der zweite Band teils mäßig gebräunt und am Schluss wurmstichig)

251 P. Helyot u. M. Bullot

99

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

*258 Posselt, Ernst Ludwig. 2 historische Werke in 2 Bän-den.

1.) Krieg der Franken gegen die wider sie verbün-deten Mächte. Jahrgang 1792. Aus dem Lateinischen. Göttingen: Vandenhoek und Ruprecht 1793. 16,3 x 10,1 cm. 4 Bll., 263 SS. Mod. Pp. mit Rs.

2.) Geschichte Gustav’s III. Königs der Schweden und Gothen. Straßburg: Friedrich Spach 1793. 17,6 x 10,6 cm. 424 SS. Mit gest. Porträt-Frontispiz und gestoch. Titelvignette, beide von F. L Neubauer. Pp.

(Erster Band stockfleckig, mit Bibliotheksstempel. Zweiter Band berieben und teils gering altersfleckig).

(1) Goed. VI, 309, 11. – Dieses Buch begründete Posselts Ruf als Geschichtsschreiber. / (2) Goed. VI, 309, 10. – „Eine nach den besten Quellen und mit Sorgfalt durchgearbeitete Biogra-phie“ (ADB).

250,–

politischem Gebiet sieht er allein durch die Annahme konsti-tutioneller Prinzipien. „Mit vollen Händen streut er jene Ideen aus, welche immer mehr Gemeingut eines großen Teils der Nation wurden und die jetzt gekommene Erfüllung vorberei-ten und möglich machten.“ (ADB XXV, 672).

(2) NDB XX, 344. – Politische Analyse vor dem Hintergrund des preußisch-österreichischen Dualismus. Pfizer sieht den Rest von deutscher Einheit und Freiheit in diesem Dualismus untergehen, „oder auf den Trümmern deutscher Fürstenstüh-le (wird) durch den Ingrimm der getäuschten Völker ... die eine und untheilbare Republik errichtet werden.“ Pfizer (1801-1867) war von 1831 bis 1838 Führer der liberalen Opposition in der württemberg. zweiten Kammer und später einer der bedeutendsten politischen Publizisten Süddeutschlands sowie Mitglied des Stuttgarter Märzministeriums und der Frankfurter Nationalversammlung.

300,–

*256 Platner, Friedrich: Vermischte Anmerkungen über den Gebrauch der akademischen Jahre. Leipzig: Holle 1759. 18,2 x 10,8 cm. 8 Bll., 94 SS., 1 w. Bl. Papierumschlag um 1900.

(Bindung gelockert. Teils stärker altersfleckig und gebräunt; erste Bll. mit Wasserrand. Titel mit Stem-pel). Jöcher/Adelung/Rotermund 6, Sp. 366 f. – Enthält in neun Abteilungen zahlreiche praktische Hinweise, die oft durch ab-schreckende Beispiele veranschaulicht werden.

200,–

*257 Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Herausgegeben von einer Ge-sellschaft von Gelehrten (d.i. Gottlob Benedict v. Schirach, ab 1805 sein Sohn Wilhelm Benedict v. Schirach). Jahrgänge 1-29 in 58 Bänden. Hamburg: Hoffmann 1781-1809. 17 x 12 cm. Pp. und Broschu-ren, Jahrgang 1 mit allen beigebundenen bedruck-ten OrUmschlägen.

(Ohne S. 1011-1026 in 1793; 1798: H. 7 u. 8; 1803: H. 11; 1804: H. 5; 1806: H. l u. 2; 1807: H. 3-6. L. Alters- und Gebrauchsspuren. Insgesamt gut). Diesch 1068. Kirchner 1687. – Umfangreiche, fast komplet-te Folge der noch bis 1840 erschienenen, beliebten histo-risch-politischen Zeitschrift, die die gesamte Revolutionszeit umfasst. „Das Blatt bietet in monatlichen Heften im Umfang von etwa 12 Bogen einen gedrängten Überblick über die po-litischen Zeitereignisse, in dem die wichtigsten Staatsangele-genheiten in einzelnen Länderartikeln zusammengefasst wer-den. Von Haus aus in ihrer politischen Haltung liberal, wurde die Zeitschrift während der Französischen Revolution zum Ab-wehrorgan umstürzlerischer Ideen. Sie verfügte über ausge-zeichnete Beziehungen im In- und Auslande und erfreute sich der Unterstützung verschiedener Regierungen mit amtlichem Material. Lebendig geschriebene politische Berichte, ... Mittei-lungen statistischer und handelspolitischer Art machten dieses inhaltlich hochstehende Journal beliebt und verschafften ihm weite Verbreitung.“ (Kirchner, Geschichte, Band I, S. 131).

900,–

257 Politisches Journal

100

berichten z. B. über Frankreichs Verfassungen, Washingtons Rücktritt als Präsident, den englisch-holländischen Krieg, Frankreichs Seekrieg, über die geheime Convention zwischen dem König von Preußen und der fränkischen Republik, die Teilung Polens, über Napoleons Feldzüge in Syrien und Ägyp-ten, Vergleich der Schulden Frankreichs und Großbritanniens, Pitt und Englands Finanzen, Englands Handel, die britische Flotte unter Nelson, Kongress zu Rastatt, geheime Artikel zum Traktat von Campo Formio, über amerikanische Staatspapiere, Traktat zwischen der fränkischen und helvetischen Republik, 1803, über die Einführung des Code Napoleon u.v.a.m. Nach Posselts Tod erschien die Zeitschrift noch bis 1820 und erlebte unter dem Titel ‚Allgemeine politische Annalen’ mit den Re-dakteuren Heinrich Heine und Friedr. Ludwig Lindner noch einen späteren, kurzen Aufschwung.

1500,–

*260 – Posselt, Ernst Ludwig (Hrsg.): Taschenbuch für die neuste Geschichte. Mit Küffnerischen Kupfern. 1. bis 9. Jahrgang in 9 Bänden (alles Erschienene). Nürn-berg, Bauer und Mann, 1794-1796, (1797 nicht er-schienen), 1798-1803. 11-12,5 x 6,7-8 cm. Mit 8 gest. Front., 8 gest. Titeln, 78 (2 kol.) Kupfertafeln, 2 gefalt. Musikbeilagen (Marseillaise), 3 gefalt. Tab. und 2 (1 kol.) gest. Faltkarten. Illustr. OrBroschuren (5) und jeweils 1 alte Broschur, 1 HLdr., 1 Ldr. und 1 Pp.

(Teils unbeschnitten, etwas angestaubt und esels-ohrig, Rücken teils mit Fehlstellen).

*259 – Posselt, Ernst Ludwig (Hrsg.): Europäische Anna-len. Jahrgänge 1-15,1 (von 26) in 29 Bänden. Mit 12 Heften je Jahrgang (wenige Doppelhefte). Tübingen: J. G. Cotta 1795-1809. 20 x 11,7 cm. Mit Portr.-Ta-fel, 51 mehrf. gefalt. Tabellen (teils doppelseitig), 8 gefalt. gest. Karten (1 teilkolor.) und 3 Kupfertafeln. Pp. mit Rs.

(Berieben und gering bestoßen. Bibliotheksstempel. Von Jahrgang 15 ist nur die Hälfte vorhanden).Diesch 435. Kirchner 1737. – Umfangreiche Reihe der von Posselt seit Beginn bis zu seinem Freitod 1804 herausgegebe-nen Zeitschrift. Die Zeitschrift genoss damals einen hervorra-genden Ruf und wurde nach Lichtenberg von der englischen Monatsschrift ‚The Monthly Magazine’ zum besten politischen Journal des Jahres gewählt. Posselt verbürgt sich in seiner An-kündigung für „eine vollständige, unpartheyische, bescheiden freimüthige Darstellung …, ein treues historisches Gemähl-de von Europa, so wie jedesmal dessen neueste Gestalt ist.“ Seine ‚Annalen’ sind ein faszinierender Spiegel ihrer Zeit. Sie

259 E. L. Posselt

260 E. L. Posselt

101

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

(1) Friedlaender 109. – Zusammenstellung der Hoffnungen, Forderungen und Erwartungen an den Vereinigten Landtag aus liberaler Sicht. / (2) Friedländer 106. – Interpretation des Verfassungs-Patents aus konservativ-ständischer Sicht.

300,–

*262 – Cohnfeld, Adalbert: Ausführliche Lebens- und Re-gierungsgeschichte Friedrich Wilhelms III. Königs von Preußen. 3 Bde. Berlin: Lewent 1840-1842. 20,2 x 12,5 cm. XVI, 800 SS.; Titel, 797 SS.; Titel, 826 SS. Mit zusammen 19 Kupfertafeln (davon 16 Porträts). Pp. m. Rs.

(Berieben und bestoßen. Innen teils altersfleckig, besonders Tafeln. Teils wasserrandig). Umfangreiche Biographie Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), deren erster Band bereits im Todesjahr erschien. Friedrich Wilhelm III., der wie ein Privatmann die Einfachheit des Land-lebens liebte, war überstürzt in den Krieg gegen Napoleon I. eingetreten und wurde nach den Niederlagen bei Jena und Auerstedt trotz des aufopfernden Einsatzes seiner Gattin Luise zum demütigenden Frieden von Tilsit 1807 gezwungen. Nach den Befreiungskriegen wurde seine Innenpolitik von den Reformplänen des Freiherrn vom Stein und Hardenbergs be-stimmt. – Beilage: Jacoby, Johann (Joel): Das Königliche Wort Friedrich Wilhelms III. Eine den Preußischen Ständen über-reichte Denkschrift. 8 SS. Paris: Renouard 1845. HLn.

300,–

*263 – [Cölln, Georg Friedrich v.]: Vertraute Briefe über die innern Verhältnisse am Preußischen Hofe seit dem Tode Friedrichs II. Mit Anmerkungen und Zu-sätzen. 6 Bände. Amsterdam und Cölln: Peter Ham-mer (d.i. Leipzig: Gräff) 1807-09. 19,3 x 12 cm. Mit 3 gest. (2 teilkolor.) Faltkarten, 3 Falttabellen sowie

Goed. VI, 309, 13. Köhring 122. Lanck./Rümann, 20. – Voll-ständige Reihe von Posselts wichtigem Almanach, in dem er – zumindest anfangs – zustimmend über die Ereignisse der Revolution und deren Auswirkungen auf Deutschland berich-tet. Enthält in jedem Band ausführlich ‚Krieg der fränkischen Nation gegen die coalirten Mächte Europens’ mit den einzel-nen Feldzügen, die Geschichte des Direktoriums, die neue Zeitrechnung, Napoleons Staatsstreich, Napoleons Leben, die Eroberung Ägyptens u.v.a.m. „Wie es die unruhigen Zeitläufte erforderten, bestand der Inhalt meistens aus Schilderungen verschiedensten Kriegsgeschehens, so eine Geschichte des Krieges der fränkischen Nation gegen die koalierten Mäch-te Europas; so über die ‚Luftbälle’ als Werkzeuge des Krie-ges, begleitet von einer Kupfertafel mit der Darstellung der Ballons, der Brüder Montgolfier. Die Monatskupfer, Bildnisse und historischen Blätter sind von der Hand jenes geschickten Abraham Wolfgang Küffner, der die Kopie des Dürer’schen Selbstbildnisses als das Original ausgab und dieses für sich behielt. Küffner steht als Zeichner weit über Mettenleitner und verdiente dessen Beinamen (‚bayerischer Chodowiecki’) weit eher, war er doch ein typischer Vertreter des steifen klassizisti-schen Stils, … während Mettenleitner noch stark im Barocken verwurzelt war“ (Lanck./Rümann S. 20).

900,–

*261 Preußen. – Biedermann, Karl: Die Aufgabe des ers-ten Vereinigten Landtages in Preußen. Nebst einer vergleichenden Zusammenstellung der bisher er-schienenen Schriften über die Verordnungen vom 3. Februar. Leipzig: Wigand 1847. 19,2 x 11,7 cm. 336 SS. OrBroschur.

Dazu: Saß, Friedrich: Ueber das preußische Verfas-sungs-Patent vom 3. Februar 1847. Schkeuditz: Blom-berg 1847. 20,5 x 13,2 cm. 47 SS., 1 Bl. Geheftet.

(Geringe Altersspuren).

263 G. F. v. Cölln

102

*266 – Friedrich Wilhelm III. v. Preußen. – [Buchholz, Paul Ferdinand Friedrich]: Charakteristik Friedrich Wilhelm III. und der bedeutendsten Personen an seinem Hofe. Gesammelt und bekannt gemacht von M. W. Aus dem Französischen übersetzt. o. O. [Leip-zig: Wienbrack] 1808. 15,8 x 9,3 cm. Titel, 214 SS., 1 Bl. HLdr. mit Rt.Fromm 27825. Holzm./Boh. VII, 2298. – Erste Ausgabe. In Form fiktiver Gespräche unter den „bedeutendsten Personen“ am Berliner Hof, beginnend 1797, werden diese charakterisiert und zumeist in ihrer Unfähigkeit und ihrem Eigeninteresse dargestellt. Enthält außerordentlich kenntnisreiche, detaillier-te Informationen, auch aus der Privatsphäre. Die verlorenen Schlachten werden auf Blindheit und Unvermögen der jewei-ligen Generäle zurückgeführt. Der Schluss ist hochinteressant: der Napoleon-Verehrer Buchholz sieht als einziges Mittel für einen erfolgreichen Widerstand gegen die Besetzung Preu-ßens den „allgemeinen Volksaufstand“ und beschreibt de-tailliert, wie dieser auszuführen sei. Er begründet damit die Errichtung einer Diktatur, unter der alle Bürgerrechte außer Kraft gesetzt würden, besonders aber die des Adels. „Alle die-jenigen, welche nur die geringste Widersetzlichkeit gegen die-se Maasregeln zeigten, mußten erschossen werden.“ (S. 214).

200,–

*267 – [Held, Hans Heinr. Ludw. v. (?)]: Das gepriesene Preußen oder Beleuchtung der gegenwärtigen Re-gierung, Parallelen, Anekdoten und Erzählungen. Alles Aktenmäßige Wahrheiten. o. O. u. J. [1802]. 16,2 x 9,6 cm. XVI, 144 SS. Pp.

(Berieben. Innengelenk t. aufgeplatzt, durchgehend zwei Löchlein am Falz, Notizen auf dem vorderen Vorsatz verso). Borst 912. Hayn/Got. IV, 163 u. VI, 288. Vgl. Goed. VII, 412, 17. – Berüchtigte Skandalschrift über die Misswirtschaft unter Friedrich Wilhelm II. – Hans H. L. v. Held, welcher von eini-gen Quellen als Autor vermutet wird, saß wegen einer ande-ren kritischen Schrift achtzehn Monate (1801-1803) in Haft. Vermutlich ist auch deshalb seine Autorschaft bei vorliegen-dem Werk nicht eindeutig geklärt.

200,–

*268 – Mirabeau, Honoré Gabriel Riqueti, Comte de: Schreiben an Friedrich-Wilhelm II. itzt regierenden König von Preussen, am Tage seiner Thronbestei-gung. Paris: 1787. 15,5 x 9,5 cm. 102 SS. Späterer Pp.

(Etwas bestoßen. Teils stockfleckig).Hayn/Got. II 458. Nicht bei Fromm. – Erste deutsche Ausgabe des ‚Lettre remise à S. Maj. Frédéric Guillaume II. au jour de son avènement au trône’, von Franz R. v. Grossing übersetzt.

200,–

*269 – [Pott, Degenhard]: Commentar über das Königl. Preuß. Religionsedikt vom 9ten Julius 1788. Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister von Wöllner zu-geeignet. Amsterdam: [d.i. Halle, Walther] 1788. 20 x 12 cm. 4 Bll., 88 SS. Marmor. Broschur.

(Rücken erneuert; innen gut).

2 gefalt. Anzeigenblättern. OrBroschur in 3 späteren PpKassetten.

(Unterschiedlich gebräunt und stockfleckig. Unbe-schnitten).Hayn/Got. VI, 279. Weller, Druckorte, 207. Walther, Peter Hammer, 295. – Erste vollständige Ausgabe des „interessan-ten Journals, welches durch die freimüthige Beurtheilung der großen Mißstände im preuß. Heere und Staate s. Z. großes Aufsehen erregte“ (Hayn/Got.). Wegen des „literarischen Ver-raths von Dienstgeheimnissen“ in diesen ‚Briefen’ sowie in den ‚Neuen Feuerbränden’ wurde Cölln (1766-1820), preuß. Kriegs- und Steuerrat, verhaftet. Er konnte jedoch fliehen und erhielt schließlich auf Hardenbergs Veranlassung sogar eine Pension, weil man seine Feder fürchtete. Neben tagebucharti-gen Aufzeichnungen über Napoleon und die Kriegsereignisse wird das preußische Finanzwesen mit all seinen Fehlern dar-gestellt, das – nach Cöllns Hoffnung – durch „einen einzigen Gewaltigen“ (den Freiherrn von Stein) umfassend reformiert werden soll. Cölln gibt dazu, besonders in den Beilagen zum 5. Band, eine Fülle von Informationen zum Domänenwesen in den verschiedenen Gebieten, zum Contributionswesen, Salzwesen, Accise, Münze, Post-Regale, Berg- und Hüttenre-gale, zum Lotto, zum Geldumlauf, Pfand- und Kreditsystem, zu Schutzscheinen u.v.a.m. – Bände 2-6 mit dem zusätzlichen Titel: Beytrag zur Geschichte des Krieges in Preußen, Schlesi-en und Pohlen in den Jahren 1806 und 1807.

Dazu: Was sagen Sie zu den vertrauten Briefen? Geschrie-ben im October 1807. Ansbach: Friedrich König 1808. 19,5 x 12,5 cm. 72 SS. Pp. (Etwas altersfleckig).

450,–

*264 – Fischer, Ferdinand: Republik und Socialismus oder Blicke auf Preußens Zustände. Hamburg: Hoffmann und Campe 1848. 18,2 x 10,8 cm. 1 Bl., X, 211 SS., 2 Bll. OrBroschur, unbeschnitten.

(Umschlag sowie Anfang und Schlussbll. stärker fleckig und wasserrandig. Durchgehend in w. Rand gering wasserrandig, Einrisse). Friedlaender 22 und 111. Stammhammer I 78. – Fischer (1806-1880), liberales Mitglied der ersten preußischen Kammer, setzte sich unerschrocken für politisch Verfolgte ein wie z. B. Sylvester Jordan. Diese Schrift ist ein „Appell zur Grün-dung eines echten socialistischen Vereins mit dem Zwecke der Emporhebung und Vereinigung des Proletariats mit dem Bürgerthum“ (ADB XLVIII 568).

250,–

*265 – Friedrich II.; König von Preußen: Unterricht von der Kriegs-Kunst an seine Generals. Frankfurt und Leipzig 1761. 16,6 x 10,2 cm. Mit 13 gefalt. Kupfer-tafeln. 8 Bll., 160 SS. HPgt.

(Etwas berieben, oberes Kapital unschön repariert. Titel mit reparierter Eckbeschädigung).Leithäuser 611 (verweist auf den Anhang, gibt jedoch nur 152 S. an, während der Anhang auf S. 153 beginnt). – Früher Nachdruck der berühmten Schrift zur friderizianischen Stra-tegie und Taktik, die noch im 19. Jahrhundert mehrmals neu herausgegeben wurde.

250,–

103

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Bde. und Atlas in 11 Bänden. Genf: Pellet 1783. 21 x 12,5 und 25,5 x 19,2 cm (Atlas). Mit 10 gest. Front. (1 Portr.) und 23 typogr. Falttabellen + 50 doppelblatt-gr. Kupferkarten und 23 (18 gefalt.) typogr. Tabel-len. Marmoriertes Kalbsdr. mit Rs. und reicher Rv.

(Etwas berieben und l. bestoßen, t. kl. Wurmschä-den im Bezug, Bd.II durch den Buchblock. Stellen-weise l. gebräunt und mit wenigen kleineren Rand-verletzungen). Sabin 68093. Vgl. Phillips 652 (1780). Cohen/R. 854 (1774, 1780). – Genfer Ausgabe des1770 erstmals erschienenen Wer-kes. In Frankreich von kirchlichen und staatlichen Zensurstel-len verboten und im Ausland mehrfach nachgedruckt. Der Atlasband unter dem Titel „Atlas de toutes les parties connues du globe terrestre“ mit 2 Weltkarten, sowie Karten von Euro-pa, Asien, Afrika und Amerika, meist von Bonne gestochen.

Abbildung Seite 104 1000,–

Goed. IV/1, 828, 90, II d. Weller I, S. 137 (gibt irrig die Wai-senhausbuchhandlung als Verlag an). – Erste Ausgabe der wohl schärfsten Entgegnung auf das Wöllner’sche Religionse-dikt von 1788. Sie wurde auch Bahrdt zugeschrieben. D. Pott, von dessen Lebensdaten wenig Genaues bekannt ist, war ein Mitstreiter Karl Friedrich Bahrdts und Mitglied von dessen Ge-heimbund „Deutsche Union“.

300,–

*270 – [Trapp, Ernst Christian]: Freymüthige Betrachtun-gen und ehrerbietige Vorstellungen über die neuen Preußischen Anordnungen in geistlichen Sachen. Germanien [d.i. Braunschweig: Schulbuchhandlung] 1791. 17 x 9,8 cm. 5 Bll., 108 SS. HLdr. m. Rs., Rv.

(Berieben. Vorsatz und Titel m. Stempeln). VD18 10256997. Weller 148. – Heftige Kritik des philanthro-pischen Pädagogen (1754-1818; Freund Campes) am ‚Cen-sur-Edikt für die Preußischen Staaten’ und an der neu er-richteten Immediat-Prüfungskommission (Mai 1791), die die Prüfungen aller Kandidaten für Schul- und Pfarrämter überwa-chen sollte. Motto des Buches: „Jedem Einwohner im Staate muß eine vollkommene Glaubens- und Gewissensfreiheit ge-stattet werden. Allg. Gesetzbuch für die Preuß. Staaten“.

200,–

*271 Pütter, Johann Stephan: Selbstbiographie, zur dank-baren Jubelfeier seiner 50jährigen Professorsstelle zu Göttingen. 2 Bde in 1. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1798. 19,3 x 11,8 cm. 22 Bll., 884 SS. Schlichter Pp.

(Stärker berieben und bestoßen, Bezug fleckig. Teils l. gebräunt bzw. altersfleckig). ADB XXVI 760. MNE II 136. – Erste Ausgabe der Autobiogra-phie des Göttinger Juristen und Staatsrechtlers (1725-1807). „Auch dieses Buch teilt mit den übrigen Werken des Verfas-sers die musterhafte Ordnung und Übersichtlichkeit und birgt einen überaus reichen Stoff nicht nur für die Geschichte des Autors selbst, sondern auch für die der Zeit nach verschie-denen Richtungen hin“ (ADB). Dieser erste Teil in 2 Bänden enthält die „chronologische Selbstbiographie“. Ein zweiter, „synchronistischer“ Teil ist nicht erschienen.

400,–

*272 Raumer, Karl v.: Karl von Raumer’s Leben, von ihm selbst erzählt. Stuttgart: Liesching 1866. 18,8 x 12,5 cm. VIII, 344 SS., 2 Bll. HLdr. mit Rs.

(Leichte Bereibungen, wenig altersfleckig, zum Ende l. wasserrandig). Klaiber S. 132. – Erste Ausgabe der vollständigen Autobiogra-phie, auf doppelten Umfang vermehrt und posthum heraus-gegeben. – Titel mit handschriftl. Besitzeintrag eines Kurt v. Raumer von 1923.

200,–

273 [Raynal, Guillaume Thomas François]: Histoire phi-losophique et politique des établissements & du commerce des Européens dans les deux Indes. 10

271 J. S. Pütter

104

und Damian Hessel führte. Im Jahre 1810 wurde er Präsident des kaiserlichen Gerichtshofs zu Trier. Nach dem Sturz Napo-leons wurde er in den Justizdienst Pfalzbayerns übernommen und war zuletzt Oberpräsident des Appellationsgerichtshofs in Zweibrücken.

350,–

*275 Recht. – Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch. Ers-ter Theil. (Alles Erschienene). Wien: Trattner 1786. 20 x 12,5 cm. Wappenvign. a. Tit. 2 Bll., 156 SS. Pp.

(Berieben mit geringen Bezugsdefekten).

Das Josephinische Gesetzbuch, das nur Personenrecht enthält. Anfang 1812 wurde es vom ‘Allgemeinen Bürgerlichen Ge-setzbuch’ abgelöst.

200,–

276 – Johann Wilhelm, Hzg. zu Sachsen-Eisenach: Ge-richts-Proceß und Executions-Ordnung ... nach wel-cher in Ihrer Fürstl. Durchl. Fürstenthum und Landen sowol die Ordinar als summarische Proceße gefüh-ret, und die Executiones vollstrecket werden sollen. Nebst einer Anweisung wie in peinlichen Fällen zu verfahren. Imgleichen der revidirten Tax-Ordnung publicirt. Eisenach und Jena: Bötticher 1702. 19,4 x 15,8 cm. 4 Bll., 254 SS. HPgt. mit Rücken- und Eck-bezug einer Notenhandschrift.

*274 [Rebmann, Andreas Georg Friedrich]: Empfindsame Reise nach Schilda. Leipzig: Wilhelm Heinsius 1793. 17,5 x 10,8 cm. Mit gest. Frontispiz, gest. Titel und 4 großen Textkupfern. 191 SS. Schlichtes HLdr., unbe-schnitten.

(Gering gebräunt, teils wenig alters- und gebrauchs-fleckig). Goed. V, 547, 6, 3. Kawa 8. Hayn/Got. VI 404. Rümann 905. Wolfstieg 41579. – Erste Ausgabe. – „Satire auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse. Aktualisierung von Episoden aus dem Lalebuch, damit Anknüpfung an einen ähnlichen Ver-such von Johann Gottlob Schulz: Die neuen Schildbürger oder Lalenbuch in den Tagen der Aufklärung ... Nürnberg 1791“ (Kawa). Rebmann (1768-1824) gilt neben Forster als einer der bedeutendsten deutschen Jakobiner. Seine Entwicklung vom aufgeklärten Publizisten über den reformerisch gesinnten Sati-riker bis zum Volkstribun zeigt exemplarisch die Situation der deutschen Intelligenz im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhun-derts. Nach seiner Promotion war er ab 1789 als Prokurator in Erlangen tätig. Als Verfechter der Prinzipien der Französischen Revolution wie der Menschenrechte entlassen, wandte er sich der Publizistik zu und war nach 1792 wiederholt zur Flucht gezwungen, Redakteur und Herausgeber verschiedener po-litischer Zeitschriften (u. a. ‚Das neue graue Ungeheuer’) in Dresden, Erfurt, Altona und Paris. Nach der Annexion des Rheinlandes durch Frankreich wurde Rebmann 1797 Richter am Kriminalgericht zu Mainz, wo er 1803 den Prozess gegen die berüchtigten Räuber Johannes Bückler (Schinderhannes)

273 G. T. F. Raynal

105

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

(Fleckig und berieben. Fliegender Vorsatz vorne fehlt. Umfangreiche hs. Marginalien, papiergedeck-tes Siegel am Ende der Vorrede).

VD18 14465469-001 (über BVB-Datenbank).

200,–

*277 – Reichsabschiede – Aller Des Heiligen Römis. Reichs gehaltenen Reichs-Täge, Abschiede und Satzungen, Samt andern Kayserlichen und Königlichen Consti-tutionen, Als Caroli IV. ... die vom Jahr 1356. biß in das 1654 ... erneuert und publicirt worden. Frankfurt am Main Schönwetter 1720. 33 x 20 cm. Mit Kup-fertitel, gest. Titelvign. und 3 Textvignetten. 35 Bll., 1156, 102 SS., 66 Bll. (Register). Ldr. auf 5 Bünden mit Rs.

(Berieben und bestoßen. Vordergelenk l. angebro-chen, Bibliotheksstempel mit Tilgungsstempel auf dem Titelblatt, kleiner Einriss S. 17/18).

600,–

*278 – Schuback, Jacob: Commentarius de iure littoris; Vom Strand=Rechte. Hamburg: C. König 1751. 30,5 x 20,5 cm. Mit gest. Titelvign., 3 gest. Vign. im Text., 4 Kupfertaf. und 2 Faltkupf. 2 Bll., 404 SS., 1 Bl. Ldr. auf 7 Bünden m. Rs.

(Stark berieben mit Bezugsdefekten; innen teils altersfleckig und gebräunt. Bibliotheksstempel).

Mit Abdruck von 68 Verordnungen, teils deutschsprachig.

600,–277 Reichsabschiede

278 J. Schuback

106

Frauen in der Revolution. 2 Bde. Belle-Vue: Verlags- und Sortimentsbuchhandlung 1844. LV, 379 SS.; 2 Bll., 435 SS. Marmorierte Pp.

(Berieben und bestoßen, t. etwas stockfleckig). Bibliothek ausgewählter Memoiren des XVIII. und XIX. Jahr-hunderts’ Band 1, hrsg. von F. E. Pipitz und G. Fink. – Fromm 22259. Keller, Die politischen Verlagsanstalten ... in der Schweiz 1840-1848, S. 168. – Zweite, erweiterte deutsche Aus-gabe. Diese Ausgabe des Schweizer Verlages zu Belle-Vue, der eine bedeutende Plattform der exilierten deutschen Lin-ken in der Zeit des Vormärz war, enthält ergänzende Doku-mente der Revolution, u.a. Briefe des Innenministers Roland. Marie Jeanne Roland (1754-1793) war eine der führenden Frauen und eines der prominentesten Opfer der Französi-schen Revolution. In ihrem Salon trafen sich seit 1791 die füh-renden Geister der Girondisten, mit denen sie auch nach dem Sturz der Partei selbst verhaftet wurde. Im Gefängnis hat sie heimlich ihre Memoiren verfasst und Abschnitt für Abschnitt herausgeschmuggelt. Bereits drei Jahre nach ihrer Hinrichtung konnte die erste deutsche Übersetzung der Memoiren in den von Ludwig Ferdinand Huber herausgegebenen ‚Nachgelas-senen Schriften’ erscheinen, die sofort große Beachtung fand.

200,–

*283 Säkularisierung. – Freymüthige Gedanken eines teutschen Staatsbürgers über die Säcularisirung der geistlichen Wahlstaaten Teutschlands in rechtlicher und politischer Hinsicht. Altona und Hamburg 1798. 20,5 x 12 cm. Titel, 116 SS. OrBroschur, unbeschnit-ten.

(Bezug fleckig. Bibliotheksstempel, teils fleckig). 200,–

*284 [Saint-Martin, Louis Claude de]: Irrthümer und Wahr-heit, oder Rückweiß für die Menschen auf das allge-meine Principium aller Erkenntniß. Von einem unbek. Ph. Aus dem Französ. von Matthias Claudius. Breslau: Gottlieb Löwe 1782. 20 x 12 cm. XVI, 614 SS. Pp.

(Stark berieben, bestoßen mit Bezugsdefekten. Titel mit Stempel verso, sonst geringe Altersspuren). Goed. IV/1, 980, 17. Ziegenfuß I 401. Fromm 23138. Wolfstieg 43100. – Erste deutsche Ausgabe. Das Werk erschien zuerst 1775, angeblich als Polemik gegen Boulangers ‚L’antiquité dé-voilée’, dem Saint-Martin seinen Glauben an die schöpferische Kraft des Menschen entgegensetzte. Listig-charmant argumen-tiert er, dass der Mensch nicht nur der eigentliche Zweck der Weltschöpfung sei, sondern auch deren Herr und Meister. Die Kritik an verschiedenen Thesen der katholischen Kirche hatte zur Folge, dass das Buch auf den Index gesetzt wurde.

300,–

*285 Salzmann, Christian Gotthilf: Der Himmel auf Erden. Schnepfenthal: Verlag der Buchhandlung der Erzie-hungsanstalt 1797. 16,5 x 10 cm. XII, 360 SS. (ohne Subskribentenverzeichnis). Mit gest. Titelkupfer von C. F. Stoelzel nach J. H. Ramberg. HLdr. m. Rs.

(Rs. erneuert, berieben. Etwas altersfleckig).

*279 Rehberg, August Wilhelm: Ueber den deutschen Adel. Göttingen: Johann Friedrich Röwer 1803. 17,5 x 10,2 cm. IV, 264 SS., 2 Bll. Pp. m. Rs.

(Berieben; innen nur vereinzelt altersfleckig). ADB XXVII 575. – Konservative Schrift, in der Rehberg dem „Adel ins Gewissen (redet) und ihn zur Selbstreform (auffor-dert)“ (ADB). So vorsichtig Rehberg (1757-1836), der Jugend-freund des Freiherrn von Stein, das adlige Prinzip der Steu-erfreiheit auch angreift, die Adligen reagierten empört und warfen ihm die Verschärfung des Klimas zwischen den Stän-den als Folge(!) dieser Veröffentlichung vor; man versuchte sogar, ihn gerichtlich belangen zu lassen.

200,–

*280 – Rehberg, August Wilhelm: Ueber die Staatsver-waltung deutscher Länder und die Dienerschaft des Regenten. Hannover: Gebrüder Hahn 1807. 17,5 x 10,5 cm. 238 SS. Mod. Pp.

(Titel mit gelöschtem altem Stempel, altersfleckig).Humpert 7729. – Erste Ausgabe. Diese staatswissenschaftli-che Schrift des einflussreichen Staatsmannes und politischen Schriftstellers „entstand unter dem frischen Eindruck der Thätigkeit, welche die preußische Verwaltung 1806 in Han-nover entwickelt hatte. Schonungslos deckt R. ihre Schäden auf, wendet sich gegen das statistische Treiben, welches die eine Hälfte der Landeseinwohner damit beschäftigt zu proto-colliren, was die andere beschickt, gegen den übertriebenen Werth, der auf die Ausbildung der Formen gelegt wird, alle Thätigkeit nach eigener Einsicht erstickt, die Civilbedienten in ein beständiges Aufgebot setzt, um dem Groschen nachzuja-gen, der aus den Rechnungen zu desertiren droht, aber den Verstand und die Aufmerksamkeit lahmt, welche Thaler in die Rechnungen hineinschaffen könnten.“ (ADB XXVII, S. 575).

200,–

*281 Reimarus, Hermann Samuel: Allgemeine Betrachtun-gen über die Triebe der Thiere, hauptsächlich über ihre Kunsttriebe. Zur Erkenntniß des Zusammen-hanges der Welt, des Schöpfers, und unserer selbst. Letzte verbesserte Auflage. 2 Bde. Wien: F. A. Schr-ämbl 1790. 15,7 x 9,7 cm. XVI, 208 SS., 8 Bll. Regis-ter; 293 SS., 13 Bll. Register (2 weiß). HLdr. m. Rs.

Dazu ders.: Abhandlungen von den vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion. Sechste Auflage. Durchgesehn, und mit Anmerkungen begleitet. Ham-burg: Carl Ernst Bohn 1791. 20,5 x 12 cm. XII, 700 SS., 12 Bll. Mit gest. Porträt von Fritzsch. Ldr. m. Rs.

(Im ersten Titel geringe Altersspuren. Im zweiten Titel l. Alters- und Gebrauchsspuren. Kupfer an 2 Stellen unterlegt). (1) Vgl. Goed. IV/1, 475, 3 und Eisler, Philosophenlexikon, 586. – Das Werk ist seit 1760 in mehreren Auflagen erschienen. / (2) Vgl. Goed. IV/1, 475, 1 und Eisler, Philosophenlexikon, 586 f.

250,–

*282 Roland (de la Platière, Marie Jeanne Philipon): Me-moiren der Frau Roland. Mit einer Einleitung: Die

107

V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Aktenstücken über den Prozeß Weidig. Karlsruhe: G. Braun 1845. 21 x 13,2 cm. XLII, 482 SS. Ln. m. Rt.

(Bezug teils aufgehellt; wenig Altersspuren). Stammhammer I 231. Friedlaender 35. – Umfangreiche Darstel-lung des „Falles Weidig“. Der Pfarrer Ludwig Weidig aus dem hessischen Obergleen war eine der zentralen Figuren unter den hessischen Revolutionären. Weidig war es, der unter größten Gefahren zahlreiche Flugschriften und vor allem den ‚Hessi-schen Landboten’ herstellte und verbreitete. Die Manuskripte, die Georg Büchner schrieb, wurden von Weidig überarbeitet. Er schätzte zwar die klare und hinreißende Sprache Büchners, kannte aber seine Bauern gut genug, um dessen Texte in der Sprache etwas zu mildern und durch Bibelsprüche angereichert erst für die hessischen Bauern wirkungsvoll zu machen. Am 21. April 1835 wurde der Gießener Student Gustav Clemm bei der Verbreitung des ‚Hessischen Landboten’ verhaftet. Dessen Ge-ständnis führte auch zur Festsetzung Weidigs. Nach Darmstadt transportiert, wurde er dort von dem Hofgerichtsrat Georgi, den Weidig schon aus früheren Verfahren unliebsam kannte, unter entwürdigenden und brutalen Methoden vernommen und ein-gekerkert. Das Ende des schikanösen Prozesses erlebte Weidig nicht mehr; jeglicher Rechtsmittel beraubt nahm er sich am 23. Februar 1837 völlig verzweifelt das Leben.

350,–

*289 Simon, August Heinrich: Annehmen oder Ablehnen? Die Verfassung vom 3. Februar 1847, beleuchtet vom Standpunkte des bestehenden Rechts. Leipzig: Wigand 1847. 20 x 12 cm. 327 SS. OrBroschur, un-beschnitten.

(Bindung gelockert; geringe Altersspuren). Friedlaender 107. – Kritik des Patents vom 3. Februar 1847, von dem Breslauer Stadt-Gerichtsrat Simon in nur 7 Tagen geschrie-ben mit dem Zuruf an den König „Wir baten dich um Brod und du giebst uns einen Stein“. Da mit Recht ein Verbot durch die Zensur befürchtet wurde, wurde das Buch durch großzügigen Druck und den beigedruckten Text des Patents auf über 20 Bo-gen gestreckt. Noch vor Eröffnung des Vereinigten Landtages am 11. April wurde das Buch verboten und gegen den Verfas-ser eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet.

200,–

*290 Schütz, Friedrich Wilhelm v.: C. F. Sintenis Leben und Wirken, als Mensch, Schriftsteller und Kanzel-redner. Eine biographische Skizze mit Hinsicht auf mehrere seiner Schriften. Zerbst: Adolph Friedrich von Schütz 1820. 16 x 9,8 cm. XVI, 162 SS., 2 Bll. Mit gest. Porträt Sintenis von Riedel nach Caffe. HLdr. m. Rs.

(Berieben und l. bestoßen mit Bezugsdefekten. Titel und 6 weitere Bll. m. t. gelöschtem Stempel einer Loge. Teils Papierfehlstellen und Bräunungen). Goed. IV/l,597,51,a. – Erste Ausgabe der Biographie durch den radikaldemokratischen Publizisten Friedrich Wilhelm von Schütz. Christian Friedrich Sintenis (1750-1820), evangelischer Theologe und Schriftsteller, studierte 1767-1770 in Wittenberg Theologie und Philosophie, erhielt 1771 die Ordination, wur-de 1772 Hilfsprediger in Niederlepte, 1773 Pastor in Bornum,

Goed. V, 487, 1, 5; Brüggemann/Ewers 321, Rümann 992. – Erste Ausgabe eines der selteneren Werke Salzmanns, in dem er das Streben nach dem Himmel auf Erden als Weg „zu einer höhern Veredelung, zu größerer Freudigkeit bey ihren Arbei-ten, zu männlichem Muth in Gefahr, zu Beruhigung in trüben Tagen“ empfiehlt.

240,–

*286 Schubert, Gotthilf Heinrich v.: Der Erwerb aus ei-nem vergangenen und die Erwartung von einem zu-künftigen Leben. Eine Selbstbiographie. 3 Bde. in 2 (Bde. 2 und 3 in jeweils 2 Abteilungen). Erlangen: Palm und Enke 1854-1856. 20,5 x 12,7 cm. X, 406, VI, 258 SS., VIII, SS. 259-518; VI, 256, VIII, SS. 257-749. HLdr. m. Rt.

(Teils gering altersfleckig). Goed. V, 14, 32, 8. Ziegenfuß II 494. – Erste Ausgabe der Lebenserinnerungen. Ausführlich und mit Humor schildert Schubert (1780-1860) die verschiedenen Stationen und Wand-lungen seines Lebens: Studium in Jena, wo Schubert vor allem die Arbeiten von Ritter und Schelling beeinflussten, Studium bei Werner in Freiberg; 1806 Übersiedlung nach Dresden, wo seine Vorträge ‚Ansichten von der Nachtseite der Naturwis-senschaft’ einen nachhaltigen Eindruck auf Schlegel, Kleist und E. T. A. Hoffmann hinterließen; Berufung nach Nürnberg als Rektor, persönliche Bekanntschaft mit Baader; 1819 nach Erlangen als Kollege Schellings und schließlich 1827 als Pro-fessor der Naturgeschichte nach München.

300,–

*287 [Schulz, Wilhelm]: Die wahrhaftige Geschichte vom deutschen Michel und seinen Schwestern. Nach bis-her unbekannten Quellen bearbeitet. Zürich und Win-terthur: Literarisches Comptoir 1843. 21,3 x 13,8 cm. 24, 8 SS. Mit 6 getönten Lithographien auf Tafeln von Martin Disteli. HLn. m. Rt.

(Stärker berieben; teils altersfleckig). Rümann 339. Longchamp 2671a. Keller 186 (mit Anmerkun-gen zur Verfasserfrage). Leemann-van Elck (Zürcher Buchil-lustration) 236. – Seltene erste Ausgabe dieses „Kleinods unserer satirischen Literatur, das die Langmut des deutschen Volkes karikiert“, in allegorischer Form die Zersplitterung und die politische Situation Deutschlands und den Untertanengeist in den deutschen Kleinstaaten beklagt. Anlass für diese Satire war die feierliche Einweihung der „Walhalla“ bei Regensburg durch den bayerischen König Ludwig I. im Jahr 1842. Die schönen Karikaturen Distelis werden auf den letzten 8 Sei-ten geistreich erklärt. Enthält u. a.: ‚Ein polizeiliches Kapitel, worin es sich von Maßregeln zur Erhaltung von Ruhe und Ordnung handelt’ und ‚Wie Michel aufsteht von der Arbeit und zu sich selbst kommt; und wie sich endlich der Michel in einen Michel mit dem feurigen Schwert verwandelt. Im Jahr der Gnade 19.. -- (Fortsetzung folgt)’. Trotz sofortigen Verbots in Deutschland erlebte die Schrift in kurzer Zeit vier Auflagen.

200,–

*288 – Schulz, Wilhelm und Karl Welcker: Geheime In-quisition, Censur und Kabinetsjustiz im verderb-lichen Bunde. Schlußverhandlung mit vielen neuen

108

Deutschen Bund durchzusetzen. Weit vorausschauend setzte er sich als Bürgermeister für freie Wasserschifffahrt und für Verkehrs- und Handelsbeziehungen mit den USA ein.

250,–

292 Speyer. – Lehmann, Christoph: Chronica der Freyen Reichs-Stadt Speier. ... dritte Edition auffs neue mit Fleiß durchsehen/ an vielen Orten verbessert und bey nahe den dritten Theil vermehret / durch Jo-hann Melchior Fuchs. Frankfurt a. M.: Andreä für G. H. Oehrling 1698. 33,8 x 20,8 cm. 13 Bll. (ohne 1 Bl. Vortitel), 971 (r. 969) SS., 1 nn. S., 42 Bll. Pgt.

(Deckelbezug fleckig, ehemal. hs. Rt. verblasst. Fünf Vorsatzblätter mit alten hs. Ergänzungen. Titel und eine Seite mit altem Stempel. Einige alte Marginali-en und Unterstreichungen. Das Register außen mit Feuchtfleck). VD17 3:300359F. – Erschien erstmals 1612 in Frankfurt a. M.

300,–

*293 [Starck, Johann August v.]: Der Triumph der Philo-sophie im Achtzehnten Jahrhunderte. 2 Bde. Ger-mantown: Eduard Albert Rosenblatt [d.i. Augsburg oder Frankfurt: Bolling oder Hermann] 1803. 18,9 x 11,6 cm. X SS., 1 Bl., 563 SS.; IV SS., 1 Bl., 488 (recte 528) SS. Mod. HPgt.

(Titel m. überklebtem Stempel; meist nur gering altersfleckig). Wolfstieg 6376. – Erste Ausgabe. Kampfschrift gegen die Auf-klärung, die für alle Missstände der Zeit verantwortlich ge-macht wird. Mit Kapiteln über Voltaire, Rousseau, die Jesuiten und ihre Vertreibung, Friedrich II., Nicolai, Lessing, Semler und Bahrdt, Joseph II., die Mainzer Clubbisten sowie „den Einfluß der Freimaurer und Illuminaten auf die frz. Revoluti-on“ (Wolfstieg).

200,–

*294 – [Starck, Johann August v.]: Ueber die alten und neu-en Mysterien. Berlin: Friedrich Maurer 1782. 16,8 x 10 cm. Mit auf farb. Papier gedrucktem Titel mit ko-lor. Titelvign. von D. Berger nach G. W. Hoffmann. 4 Bll., VIII, 380 SS., 2 w. Bll. HLdr. m. Rs.

(Bibliotheksstempel auf Deckel, Vortitel und Titel; Titelblatt etwas verfärbt; meist nur gering gebräunt). Wolfstieg 4862. – Erste Ausgabe. – Starck hatte als evangeli-scher Theologe eine Professur in Königsberg inne, bevor er sie aufgrund seiner Hinwendung zum Freimaurertum verlor.

200,–

*295 Steffens, Heinrich: Die gegenwärtige Zeit und wie sie geworden mit besonderer Rücksicht auf Deutsch-land. 2 Bde. Berlin: G. Reimer 1817. 20,4 x 12,4 cm. 1 Bl., 278 SS. + 1 Bl., S. 279-843. Mod. HLdr. mit Rs.

(Titel m. Besitzerstempel, stellenweise stockfleckig, Band 2 mit Tintenklecks im Schnitt).

dann Diakon an St. Trinitatis in Zerbst und 1791 daselbst Pastor. Seine Schriften umfassen vor allem Familienromane, religiöse Erzählungen und novellistische Skizzen. Friedrich Wilhelm von Schütz (1756-1834), begeisterter Freimaurer, Illu-minat und Anhänger der französischen Revolution, lebte von 1805 bis 1819 in Hamburg, wo er Jugendliteratur herausgab. Er übersiedelte dann nach Zerbst, wo er 1834 auch starb.

200,–

*291 Smidt, Johann (Hrsg.): Beiträge zur Förderung des Gemeinsinns und republikanischen Staatslebens. Erstes Heft (alles Erschienene). Bremen: Heyse 1831. 19,8 x 11,8 cm. 263 SS. Grüner OrBroschur-umschlag.

(Umschlag etwas fleckig, Rücken mit kleinen Läsu-ren. Titel gestempelt. Überwiegend sauber, nur an-fangs und am Ende stockfleckig).

MNE II, 247. – Smidt (1773-1857), langjähriger Bremer Bür-germeister, prägte entscheidend die Geschicke seiner Vater-stadt in der unruhigen Zeit der napoleonischen Herrschaft, der Freiheitskriege, des Deutschen Bundes, der Frankfurter Nationalversammlung sowie der Restaurationsperiode, mehr als fünfzig Jahre lang. Ihm gelang es 1813, die Selbständig-keit der Hansestädte zu bewahren und ihre Aufnahme in den

298 C. Brouwer u. J. Masen

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V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

(Berieben mit kl. Bezugsdefekten. 2 kl. Bibliotheks-stempel).

Fromm 25071. Humpert 13155. – Der Herzog von Sully (1560-1641) war der hervorragende Minister Heinrichs IV., dem es gelang, 200 Mill. Livres der französischen Staatsschulden zu tilgen, einen großen Teil der verschleuderten Domänen zu-rück zu erwerben, zahlreiche überflüssige Ämter aufzuheben, das Steuerwesen zu vereinfachen, Straßen zu bauen, Seiden-kultur und andere Erwerbszweige einzuführen u.v.m.

250,–

298 Trier. – Brouwer, Christoph u. Jac. Masen: Antiquita-tum et annalium Trevirensium libri XXV. 2 Bde. Lüt-tich: J. M. Hovius 1670. 36,6 x 23,5 cm. Mit illustr. Kupfertitel, 1 doppelblattgr. Kupferkarte, 2 doppel-blattgr. Kupfertafeln, 12 Textkupfern (2 ganzs.) und zahlr. Textholzschnitten. 14 Bll. (inkl. Kupfertitel), 626 SS., 14 Bll. + 4 Bll., 566 SS., 25 Bll. 43 (r. 49) SS., 1 nn. S. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf fünf Bünden, mit hs. Rt., 2 Metallschließen.

(Schließen und Vorsätze erneuert. Jeweils die ersten und letzten Bll. wegen Feuchtigkeitsschäden am äus - sersten Rand sorgfältig restauriert, sonst nur leichte Altersspuren).

de Backer/Sommervogel II. 221. Erweiterte 2. Ausgabe (EA Köln 1626) des Standardwerkes zur Trierer Geschichte.

Auf alten Vorsatzbll. hs. Besitzvermerk der Abtei Maria Laach 1744.

400,–

299 Venedig. – Daru, Pierre: Histoire de la république de Venise. 7 Bde. Paris: Firmin Didot 1819. 20,4 x 12,2 cm.

Goed. VI, 174, 16. Meyer 1179. Ziegenfuß II 626. – Erste Aus-gabe. Der norwegische Naturwissenschaftler und Philosoph Steffens kam 1797 nach Deutschland. 1813 rief er seine Stu-denten zum Kampf gegen die Franzosen auf und nahm selbst als Freiwilliger am Feldzug gegen Napoleon teil. Im vorliegen-den Buch beschäftigt er sich mit politischen Fragen, die sich nach dem Wiener Kongress ergaben.

200,–

296 Stuttgart. – Jubiläums-Festschrift der Stadt Stuttgart 1864 bis 1889. Festgabe der königlichen Haupt- und Residenzstadt zur Feier des Fünfundzwanzigjährigen Regierungs-Jubiläums seiner Majestät des Königs Karl von Württemberg 25. Juni 1889. Stuttgart: (Grei-ner und Pfeiffer) 1889. 39,5 x 29,5 cm. Mit 50 fotogr. Tafeln. und zahlr. Abb., im Text. XII, 98 SS., 2 Bll. Illustr. OrLn. mit Goldschnitt, in Or.Pp.-Kassette.

(Kassette gebrauchsfleckig, ohne die angebundene Gedächtnismünze auf dem Kassettendeckel. Ln.-Be-zug auf dem Vorderdeckel leicht sporfleckig).

200,–

*297 Sully, Maximilien de Béthune Herzog v.: Esprit de Sully. Oder: Auszug aus den Nachrichten des Her-zogs von Sully, vornehmsten Ministers Heinrichs des Großen, von dem, was seine Verwaltung der Finan-zen, und seine Grundsätze der Polizey betrifft. Nebst der Lobrede des Herrn (Antoine Léonard) Thomas auf den Herzog von Sully. Aus dem Französischen übersetzt (von Otto Carl Rudolph Welk). Dresden und Warschau: Gröll 1769. 17 x 10 cm. XII, 580 SS. HLdr. m. Rs.

299 P. Daru

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Hayn/Got. VI 380. – Erste Ausgabe dieser zwölf fiktiven Reden oder Essays. Im vorliegenden philosophisch-politisch-aufklä-rerischen Werk finden sich Kapitel wie: „Die Würde des Men-schen als vernünftiges Wesen“, „Ueber das beste Verhalten bei Einschränkung der Religionsfreiheit“, „Es ist unsere Pflicht, der Wahrheit wegen, keine Aufopferung zu scheuen“. Vermerk am Schluss: „Bei Schimmelpfennig in Halle gedruckt“, viel-leicht für Unzer in Königsberg.

400,–

*301 Villaume, Peter. – 3 Werke in 5 Bdn. 1783-1790. 16-17,5 x 9,5-10,5 cm.

1.) Von dem Ursprung und den Absichten des Ue-bels. 3 Bände. Frankfurt und Leipzig 1786-1787. 4 Bll., 464 SS., 4 Bll. (d. l. w.); 2 Bll., 510 SS., 6 Bll.; VIII, 308 SS., 2 Bll. Dekorat. Ldr. m. Rs., Rv.

2.) Geschichte des Menschen. Dessau und Leipzig: Auf Kosten der Verlagskasse 1783. 2 Bll., 420 SS. HLdr.

3.) Practische Logik für junge Leute die nicht studi-ren wollen. Berlin und Libau: Lagarde und Friedrich 1787. XVI, 344 SS. Pp.

(Jeweils Alters- und Gebrauchsspuren).

(1) Ziegenfuß II 791. – Umfangreiche Untersuchung Villaumes mit erziehungsphilosophischem Charakter.

(2) Brüggemann/Ewers 944 und Sp. 1086 ff. Ziegenfuß II 791. Fromm 26632. – Seltene erste Ausgabe des Lehrbuchs, das gleichzeitig auch in Französisch erschien.

(3) LdKJL III 716. – Erste Ausgabe. Villaume betrachtete seine ‚Logik’ vor allem als Schule der Erkenntniskritik. „Lehrbuch der Logik als Kunst, die Wahrheit zu finden. Es richtet sich an Ungelehrte und vornehmlich an Jugendliche, die sich nicht der Gelehrsamkeit widmen wollen. Behandelt werden die drei Erkenntnisquellen: die sinnliche Erfahrung, das Nachden-ken und der Untericht“ (Brüggemann/Ewers Sp. 1143 ausführ-lich und Nr 945).

400,–

*302 Walesrode, Ludwig (Hrsg.): Demokratische Studien. Unter Mitwirkung von L. Bamberger, Karl Grün, Mo-ritz Hartmann, Friedrich Kapp, F. Lassalle, Michelet, H. B. Oppenheim, Ludwig Simon, Adolf Stahr, Carl Vogt u.a. 2 Bände. Hamburg: Otto Meißner 1860-1861. 18,6 x 11,7 cm. VII, 487; XII, 554 SS., 1 Bl. HLn. mit Rt.

(Einband mit leichten Gebrauchsspuren, Rücken mit altem Signaturschildchen. Titel verso mit Stempel, teils mit kleinem Wasserrändchen).

Stammhammer I, 242. – Erste Ausgabe des gemeinsamen poli-tisch-literarischen Unternehmens demokratisch und kritisch-li-beral gesinnter deutscher Schriftsteller, vollständig mit beiden Jahrgängen sehr selten. Mit zahlreichen Erstdrucken, darunter: Ferdinand Lassalle (Fichtes politisches Vermächtniß und die neueste Gegenwart – Andréas A 33; Gotthold Ephraim Les-sing – Andréas A 28), C. Vogt (Ein Blick auf das jetzige Genf), L. Simon (Deutschland und seine beiden Großmächte; Der preußische Constitutionalismus), Karl Grün (Die jüngste Lite-

Mit 7 teils kolorierten gefalt. Kupferkarten und 1 ge-falt. Kupfertafel.

Hellbraunes Kalbsldr. von N. Meslant (auf d. R. sign. „REL. P. MESLANT“), mit 2 roten Rs., Rv., Deckel mit verg. Laubbordüre, Steh- u. Innenkantenverg.; Goldschnitt.

(Schäden an Kapitalen, teils oberflächliche Bezugs-schäden an den Deckeln).Mit gest. Wappenexlibris „Bibliothèque de Mouchy“. – Cata-logue de la bibliothèque du château de Mouchy (Techener, 1872), S. 280, Nr. 2168. Brunet II, 524.

600,–

*300 [Venturini, Karl Heinrich Georg]: Reden größ-tentheils bey Gelegenheiten bey welchen sie zwar im 18. Jahrhundert geschrieben werden konnten, wohl aber erst im neunzehnten Jahrhundert gehal-ten werden dürften vom Verfasser der Peripatheti-ker. o. O. 1801. 15,2 x 9,5 cm. XV SS., 1 Bl., SS. (17)-363, 1 Bl. Späterer Pp. m. altem Rs.

300 K. H. G. Venturini

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V. GESCHICHTE · KULTURGESCHICHTE

Richterstuhle des Publikums. Als Letztes Wort des Majors J. B. von Lindenfels, Verfasser der „freisin-nigen Bemerkungen“. Hamburg: Selbstverlag 1828. 17,3 x 10,7 cm. Titel, 89 SS. OrKarton.

(Bezüge mit Fehlstellen. Leihbibliotheksexemplar. Teils stärker altersfleckig. Beilage berieben, Alters-spuren). Goed. VIII, 140, 7, 3. – Band 2 in zweiter Auflage. Erinnerun-gen des literarischen und politischen Abenteurers Ferdinand Johann Wit (1800-1863) aus Altona, der sich den Namen sei-nes dänischen Stiefvaters von Dörring zulegte.

300,–

*307 [Woyda, Karl]: Der Geist der Rechte des Menschen in seiner Anwendung auf die Bedürfnisse unsrer Zeit. Vom Verfasser der vertraulichen Briefe über Frankreich und Paris. Leipzig: C. H. Stagesche Buch-handlung (1801). 16,5 x 9,3 cm. XXII SS., 1 Bl., 223 SS. Mit gest. Titelkupfer von Poll nach Th. Weber. HLdr. m. 2 Rs.

(Berieben und l. bestoßen m. geringen Bezugsde-fekten. Innen meist gut). Holzm./Boh. II 5659 u. 5684. – Erste Ausgabe. – Der deutsch-polnische Hauptmann Karl Woyda, Mitglied des itali-enischen Armeekorps der Franzosen und Adjutant des Gene-rals Moreau, schrieb diese aufgeklärt-liberale Abhandlung in österreichischer Gefangenschaft. „Ich mußte stillschweigend mit ansehen, wie man die wenigen wahren Rechte des Men-schen durch unechte Zusätze verfälschte, verdrehte, misdeu-tete, und nach dem jedesmaligen augenblicklichen Interes-se ihnen in Zeit von kaum drey Monaten, zwey sich ganz entgegengesetzte Auslegungen andichtete. Mich dauerte das Volk, das so zum blinden Werkzeuge herabgewürdiget wur-de“ (Vorrede). Woyda geht vom Naturzustand des Menschen und seinen ursprünglichen Rechten und Freiheiten aus und philosophiert über die beste Staatsverfassung, bürgerliche Gleichheit, Staatslasten und strafende Gesetzgebung bis zur Erörterung der Möglichkeit eines ewigen Friedens. Dessen Chancen beurteilt er am Anfang des gerade begonnenen 19. Jahrhunderts sehr optimistisch, gerade wegen der vielen krie-gerischen Auseinandersetzungen des 18. Jahrhunderts, und entwirft Artikel von Friedensverträgen, eine Art Vorgriff auf den Völkerbund.

200,–

308 Württemberg. – Memminger, J. D. G. (Hrsg.): Be-schreibung des Königreichs Würtemberg. 25 Bde. der Reihe (v. 64). Stuttgart: J. G. Cotta (später: J. B. Müller, E. Hallberger, H. Lindemann) 1824-71. 21 x 14,5 bzw. 22 x 14,5 cm. Mit insges. 28 (v. 29) meist lithogr. Ansichtentaf., 24 (v. 25) Faltkten und 72 (komplett ?) meist gefalt. Tabellen. OrKart., Pp., HLn.

(Einbände teils erneuert. Band Saulgau ohne Karte, Münsingen ohne Tabellen, in Band Herrenberg fehlt 1 Tafel. Wenige Bände mit stärkeren Alters- und Ge-brauchsspuren bzw. kl. Schäden. Meist gering ge-bräunt).

ratur-Bewegung in Frankreich), Arnold Ruge (Der asiatische Geist in seiner Herrschaft über Europa), M. Hartmann (Bruch-stücke revolutionärer Erinnerungen – Die Achtundvierziger in den Vereinigten Staaten).

300,–

*303 Wiedertäufer. – Cornelius, Karl Adolph (Hrsg.): Berichte der Augenzeugen über das Münsterische Wiedertäuferreich. Münster: Theissing 1853. 22,5 x 14,3 cm. XCVIII, 488 SS. Mod. HLn. mit Rt.

(Vorsätze erneuert. Stockfleckig, Titel gestempelt). Die Geschichtsquellen des Bisthums Münster, Bd.II. – Hiller-brand, Täufertum 642. Klaiber S. 20. Westphal S. 87 („wichtige Quelle“). – Erste Ausgabe. – Enthält neben dem Bericht über die Quellenlage zum Münsterischen Aufruhr und umfangrei-chen Aktenstücken vor allem den Bericht des Tischlermeisters Heinrichs Gresbecks vom Februar 1534 bis zur Eroberung der Stadt sowie einen Rückblick auf frühere Unruhen. – Unbe-schnittenes Exemplar.

200,–

*304 Wienbarg, Ludolf: Wanderungen durch den Thier-kreis. Hamburg: Hoffmann und Campe 1835. 16,2 x 10,2 cm. VIII, 260 SS. Pp. m. Rs.

(Stärker berieben und bestoßen. Innendeckel mit Kleberesten; teils gering altersfleckig). Houben I, 611. Borst 1773. Hayn/Got. VIII, 531. – Erste Ausga-be der Sammlung von Wienbargs Jugendschriften, die in den Strudel der Ereignisse des Jahres 1835 gerieten und sofort ver-boten wurden. Die Schrift enthalte nicht nur anstößige Stellen, sondern befördere „im Allgemeinen Haß gegen Reiche, gegen den geistlichen Stand, gegen das Bestehende ...“ (Houben).

200,–

*305 Wilhelmine Friederike Sophie, Markgräfin von Bay-reuth: Memoiren ... vom Jahre 1706 bis 1742. Von ihr selbst niedergeschrieben. Nach dem französi-schen Original übersetzt von Th. Hell (Pseud. für K. T. Winkler). 2 Bde. Braunschweig: Friedrich Vieweg und Sohn 1845. 18,5 x 13.3 cm. 2 Bll., 340; VI, 302 SS. HLdr.

(Etwas feucht- und altersfleckig. Vordergelenk in Bd. 2 angebrochen). Fromm 28547. Borst 1109. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung.

200,–

*306 Wit gen. von Dörring, Ferdinand Johannes: Fragmen-te aus meinem Leben und meiner Zeit. Aufenthalt in den Gefängnissen von Chambery, Turin und Mai-land, nebst meiner Flucht aus der Citadelle letzteren Ortes. 3 Bde in 4. Braunschweig: Friedrich Vieweg 1827 (Bd. 2) und Leipzig: H. E. Gräfe 1828-1830. 17,5 x 10,2 cm. XXXII, 448; VIII, 490 SS., 1 Bl.; X, 362 SS., 1 Bl.; VIII, 440 SS. HLdr.

Dazu: J. B. v. Lindenfels: Joh. Wit gen. v. Dör-ring und Ich, sein vermeintlicher Gegner vor dem

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*310 Zimmermann, Johann Georg: Vom Nationalstolze. Vierte, um die Hälfte vermehrte und durchaus ver-besserte Auflage. Zürich: Orell, Geßner und Compa-gnie 1768. 16 x 9,8 cm. 2 Bll., 396 SS. Mit einer gest. Titelvignette von J. R. Holzhalb nach S. H. Grimm und einer gest. Textvignette von Salomon Gessner.

Beigebunden: ders.: Von der Einsamkeit. Leipzig: Weidmann Erben und Reich 1773. 96 SS. Mit gest. Titelvignette und 2 Vignetten nach Oeser von Gey-ser. – HLdr. m. Rs.

(Etwas berieben und bestoßen m. kl. Bezugsdefek-ten). (1) Goed. IV/1, 482, 8. Leemann van Elck 340. Rümann 1302. – Umfangreichste und erste illustrierte Ausgabe. – Der im aargauischen Brugg geborene Zimmermann, einer der bedeu-tendsten Vertreter der Aufklärung in der Schweiz, hatte das populär-philosophische Buch erstmals im Jahre 1758 veröf-fentlicht: Über den Stolz der Nationen, den Stolz aus Freiheit, Religionsstolz, Stolz aus Unwissenheit, von republikanischem Stolz sowie von den Vorurteilen. Wieland schrieb anerken-nend an Zimmermann: „Ihre Abhandlung oder Rhapsodie vom Nationalstolz muß Jedermann gefallen; selbst die Phi-losophen müssen selbige, ungeachtet der cavalierischen Art, womit sie philosophieren, mit Vergnügen lesen.“

(2) Goed. IV/1, 482, 7b. Rümann 1301. Rümann, Oeser (unter 1773). Hayn/Got. VIII, 653. Borst 268. – Erste Ausgabe der umgearbeiteten Fassung. – Nachdem die Vorarbeit von 1756 (‚Betrachtungen über die Einsamkeit’) mehr in der Einsamkeit und aus ihr heraus geschrieben wurde, als dass es theoretisch über sie handelt, führt diese – die die Vorarbeit zum großen Werk von 1784-85 darstellt – näher an das eigentliche Thema heran.

200,–

Heyd II, S. 42 ff. Neben dem Herausgeber bearbeitet v. E. Paulus, P. Stälin u.a. – Vorhanden sind folgende Bände: Reut-lingen (1824), Münsingen (1825), Ehingen (1826), Rottenburg (1828), Saulgau (1829), Blaubeuren (1830), Urach (1831), Cannstatt (1832), Biberach (1837), Tettnang (1838), Geislin-gen (1842), Leutkirch (1843), Esslingen (1845), Welzheim (1845), Hall (1847), Nürtingen (1848), Stuttgart Amt (1851), Schorndorf (1851), Leonberg (1852), Besigheim (1853), Her-renberg (1855), Laupheim (1856), Stuttgart Stadt (1856), Calw (1860) und Backnang (1871).

1500,–

309 Zigeuner. – Grellmann, Heinrich Moritz Gottlieb: Die Zigeuner. Ein historischer Versuch über die Le-bensart und Verfassung, Sitten und Schicksale die-ses Volks in Europa, nebst ihrem Ursprunge. Dessau und Leipzig: Selbstverlag 1783. 20,2 x 11, 5 cm. 7 Bll., 274 SS. Späterer Pp. mit hs. Rs.

(Berieben und bestoßen, Gelenke aufgeplatzt, Vor-sätze erneuert. Gebrauchs- und altersfleckig. Innen-gelenke mit Textilband verstärkt).

Hayn/Got. VIII, 652. – Erste Ausgabe des Grundlagenwerkes über die Abstammung der Zigeuner. „ [Als] ... compilirte Arbeit über die Zigeuner ist dieses Werk zu seiner Zeit von hohem Werthe gewesen, der auch von Späteren und besonders von Pott anerkannt wurde; der letztere nennt es „in vielen Bezie-hungen ausgezeichnet“. Es hat Grellmann’s Namen weithin bekannt gemacht. Der sprachliche Theil rührt von Büttner her. Die indische Abstammung der Zigeuner, als Vermuthung auf linguistische Gründe hin von Rüdiger bereits 1777 geäußert, ist von G. zum ersten Mal sichergestellt worden“ (ADB IX, 636 f.). – Mit umfangreichen Wörterbuch und Grammatikfüh-rer zum Schluss.

350,–

308 J. D. G. Memminger

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313 HANS SEBALD BEHAM Nürnberg 1500 – 1550 Frankfurt a. M.

Ein nach links tanzendes Paar. 1537. Aus der zwölf-teiligen Folge Das Bauernfest. Plattengröße 4,7 x 3,4 cm. Bartsch ill. 172; Pauli 161.

Teils mit winzigem Rändchen, teils angerändert. Unterer Rand mit Bereibungen; linker Rand mit schmaler, teils braun hinter-legter, dünner Stelle; verso Montagespuren.

Abbildung Seite 114 600,–

*314 HANS SEBALD BEHAM, nach Allegorie auf das Christentum. 1548. Kupferstich auf

Bütten, gegenseitige Kopie nach H.S. Beham. Blatt-größe 7,8 x 5,4 cm. Pauli 130 d.

Auf bzw. knapp über die Plattenkanten beschnitten. Hinter-legte Fehlstelle am oberen rechten Rand; kleines geschlosse-nes Loch sowie kleine Fehlstelle oben links.

250,–

*315 CHRISTOFFEL BOCKSTORFFERKonstanz um 1480 – um 1553 Mülhausen

Hoffart get vor dem Verderben her ... (Hochmut kommt vor dem Fall). 1531. Eisenradierung auf Büt-

311 ALBRECHT ALTDORFER Regensburg um 1480 – 1538

Die Gefangennahme Christi. Um 1513. Holzschnitt auf Bütten, aus der Folge Sündenfall und Erlösung des Menschengeschlechtes. Darstellung 7,2 x 4,9 cm, mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie.

New Hollstein w.20; Winzinger 45; Bartsch 20. – Provenienz: Museum of Fine Arts, Boston (Lugt 5157); Henry F. Sewall, New York (Luft 1309) sowie Harvey D. Parker, Boston (Lugt 1870).

Linker Rand mit leichter Bräunung; verso leichte Montagespu-ren. Sehr guter Abdruck.

400,–

312 ALBRECHT ALTDORFER Christus wird ans Kreuz genagelt. Um 1513. Holz-

schnitt auf Bütten, aus der Folge Sündenfall und Erlösung des Menschengeschlechtes. Darstellung 7,3 x 4,8 cm, mit feinem Rändchen um die Ein-fassungs linie. New Hollstein w.28; Winzinger 53; Bartsch 28.

Wenige schwache Fleckchen; am unteren Rand unauffälliger, geschlossener Einriss. Sehr guter Abdruck.

Abbildung Seite 114 400,–

VI. ALTE MEISTER DRUCKGRAPHIK

390 Rembrandt

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ten. Plattengröße 20 x 27,8 cm + Rändchen. Holl-stein 4, II (von II). Verso mit Sammlerstempel Gut-acker (nicht bei Lugt).Ränder unregelmäßig und teils mit Läsuren, stockfleckig und unfrisch. Punktuell montiert am oberen Rand.

600,–

*316 ISAAC BRIOTDamblain/Vogesen 1585 – 1670 Paris

Die zwölf Monate, mit den Tierkreiszeichen. 1607-1619. 12 Blatt Kupferstiche auf feinem Bütten, bei Thomas de Leu nach Isaac Briot. Plattengröße je ca. 14 x 19 cm, Blattgröße je ca. 17 x 22,5 cm.Etwas gebräunt und altersfleckig. – Sehr seltene Folge in aus-gezeichneten Drucken.

1000,–

317 ADRIAEN BROUWER, nachOudenaarde 1605/06 – 1638 Antwerpen

Bäuerin mit Knaben. Radierung auf feinstrukturier-tem Bütten, von S. Savary nach A. Brouwer, Blatt 2 aus einer 6 Blatt umfassenden Folge. Blattgröße ca. 16,3 x 12,4 cm. Hollstein 72 (Brouwer). – Proveni-enz: Friedrich Quiring, Eberswalde (Lugt 1041c).Auf bzw. knapp über die Plattenkante beschnitten. Minimale Altersspuren.

300,–

312 A. Altdorfer

313 H. S. Beham

315 C. Bockstorffer

115

VI. ALTE MEISTER

316 I. Briot

316 I. Briot

116

A. Schmidt 1796). Blattgrößen ca. 37 bis 40 x 50 bis 52 cm. Bildgrößen von ca. 25 bis 38,5 x 37 bis 39 cm.

Dodgson II, 96 f. Vorhanden sind folgende Blätter von Albrecht Altdor-

fer (Regensburg um 1480-1538) 75, 84, 88, 126-129 (New Hollstein II. 90.1-38); Leonhard Beck (Augsburg 1480-1542) 114-117 und 119 (New Hollstein Beck II, S. 172-174); Hans Burgkmair 122, 124, 132 und 2 Blätter mit Fußgruppen (Hollstein V, 552-618); Hans Schäufelein (Nürnberg ca. 1480/85-ca. 1540 Nördlin-gen) 120, 121 (Hollstein S. 138 f.); Hans Springinklee (Nürnberg ca. 1490/95 – nach 1527) 91, 93-96, 98, 101-105.107 und 108. (Hollstein S. 104 ff.).Unterschiedlich, meist nur leicht altersfleckig, 1 Blatt stärker gebräunt. Wenig Gebrauchsspuren.

Von den Originalstöcken gedruckt und von A. Bartsch ver-anlasst und überwacht. Die Holzstöcke waren in der Wiener Hofbibliothek aufgefunden worden. Der Triumphzug ist das vierte große Holzschnittwerk, das die Taten Kaiser Maximili-ans verherrlicht. Von besonderer kulturhistorischer Be deutung ist die getreue Darstellung der Kostüme, Rüstungen, Waffen und Musikinstrumente.

5000,–

318 PIETER BRUEGEL d. Ä. 1525/30 – 1569 Brüssel

Die Schlacht zwischen den Geldsäcken und den Schatztruhen. Kupferstich auf feinstrukturiertem Bütten von Pieter van der Heyden nach Pieter Brue-gel d.Ä. 22,2 x 30,8 cm (angerändert: 26,7 x 34 cm). New Hollstein (Bruegel) 33, 2. Zustand (von 4; mit den Textkorrekturen in der niederländischen Unter-schrift und vor der Adresse von J. Galle).

Plattenränder bzw. teils bis an die Einfassungslinie beschnit-ten; die Textzeilen unterhalb der Darstellung beschnitten und rückseitig aufgeklebt; an den vier Seiten mit Bütten neu angerändert; sonst unbedeutende Altersspuren. – Ausge-zeichneter, klarer und früher Abdruck des sehr seltenen Blat-tes.

2400,–

319 HANS BURGKMAIR u.a.Augsburg 1473 – 1531

Kaiser Maximilians I. Triumph. Le triomphe de l’em-pereur Maximilien I. 32 Holzschnitt-Tafeln (von ins-ges. 135) von verschiedenen Künstlern. (Wien: M.

318 P. Bruegehl d. Ä.

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VI. ALTE MEISTER

319 H. Burgkmair

319 H. Burgkmair

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320 JACQUES CALLOT, nachNancy 1592-1635

La Tentation de St. Antoine. Radierung auf Bütten, Kopie mit der Adresse von J. B. de Poilly. Platten-größe 35,9 x 46 cm, Blattgröße 36,5 x 48 cm. Meau-me 139, 1er copie. – Provenienz: Verso mit Sammler-stempel Eduard Schultze (Lugt L.906).

Verso umlaufend Montageband, im Ganzen gebräunt und etwas stockfleckig, Rand etwas unregelmäßig und mit kleine-ren Läsuren.

600,–

321 AELBERT CUYP Dordrecht 1620-1691

Zwei Kühe. Um 1650. Radierung auf Bütten aus ei-ner sechs Blatt umfassenden Folge. Plattengröße 6,8 x 7,3 cm, Blattgröße 7,6 x 7,9 cm. Hollstein 1. – Provenienz: Sammlung Neville Davison Goldsmid (Lugt 1962).

Schwach fleckig; verso am oberen Rand Papier-Montagestrei-fen.

300,–

320 J. Callot

321 A. Cuyp

119

VI. ALTE MEISTER

322 AELBERT CUYP Zwei Kühe. Um 1650. Radierung auf Bütten aus ei-

ner sechs Blatt umfassenden Folge. Plattengröße 6,9 x 7,1 cm, Blattgröße 7,5 x 7,9 cm. Hollstein 3. – Provenienz: Sammlung Neville Davison Goldsmid (Lugt 1962).

Schwach fleckig; verso am oberen Rand Papier-Montage-streifen.

300,–

323 ALBRECHT DÜRER Nürnberg 1471 – 1528

Der sogenannte Verzweifelnde. Um 1515. Eisenra-dierung auf Bütten mit Wasserzeichen Großes Stadt-tor (Meder WZ 263). Blattgröße 18,4 x 13,4-13,6 cm. Bartsch 70; Meder 95, später Druck nach 1550. – Provenienz: Sammlung Georg Hamminger, Regens-burg (Lugt 1159).

Am rechten Rand auf die Plattenkante beschnitten; oben, links und rechts 1-2 Millimeter über die Plattenkante beschnitten. Stockfleckig, verso stärker; leicht gebräunt; Eckdefekt oben rechts; linker Rand mit mehreren Fehlstellen; der linke Rand komplett mit Papierstreifen hinterlegt. Grau, stellenweise aus-gedruckt.

1500,–

324 ALBRECHT DÜRER Die kleine Holzschnitt-Passion. 14 Blatt Holzschnitte

aus der Folge. Je ca. 12,5 x 10 cm. Vorhanden: Gefangennahme Christi / Christus vor

Annas / Christus vor Kaiphas / Verspottung Christi / Christus vor Pilatus / Geißelung Christi / Dornen-krönung / Die Kreuztragung / Christus wird an das Kreuz genagelt / Christus in der Vorhölle / Kreuz-abnahme / Beweinung Christi / Christus erscheint Magdalena / Der ungläubige Thomas.

Bartsch 27 – 31, 33, 34, 37, 39, 41, 42, 43, 47, 49; Meder 136 – 140, 142, 143, 146, 148, 150, 151, 152, 156, 158, jeweils im Zustand III.a-e bzw. IV.

Je in Vierer- (2), Dreier- und Zweiergruppe bzw. einzeln un-ter Passepartout gerahmt; geringe Altersspuren. – Teils etwas blasse Drucke.

Abbildung Seite 120 2000,–

325 ALBRECHT DÜRER Christus vor Kaiphas. 1509-11. Holzschnitt auf Büt-

ten aus der kleinen Holzschnittpassion. Blattgröße 12,6 x 9,7 cm. Bartsch 29; Meder 138, weitere Aus-gabe ohne Text.

Mit winzigem Rändchen um die Einfassungslinie. Verso schwache Montagespuren.

Abbildung Seite 120 1500,–

323 A. Dürer

326 ALBRECHT DÜRER Verspottung Christi. Um 1509-11. Holzschnitt auf

Bütten aus der kleinen Holzschnittpassion. Blatt-größe 12,6 x 9,7 cm. Bartsch 30; Meder 139, Ausga-be nach dem Text, III b/c.

Auf bzw. stellenweise knapp über die Einfassungslinie be-schnitten, die unteren Ecken rund beschnitten bzw. abge-schrägt. Obere Ecken mit kleinen Löchern und hinterlegten Defekten. Am oberen Rand in der Mitte feiner Riss. Stellen-weise etwas fleckig.

Abbildung Seite 120 1500,–

327 ALBRECHT DÜRER Veronika zwischen St. Peter und Paul. Um 1510.

Holzschnitt auf Bütten aus der kleinen Holzschnitt-passion. Blattgröße 12,6 x 9,8 cm. Bartsch 38; Meder 147, weitere Ausgabe ohne Text.

Vor bzw. stellenweise auf die Einfassungslinie beschnitten. Wurmloch. Grauer Abdruck.

Abbildung Seite 120 1200,–

120

324 A. Dürer

326 A. Dürer

325 A. Dürer

327 A. Dürer

121

VI. ALTE MEISTER

328 ALBRECHT DÜRER Joachim auf dem Felde. Um 1504. Holzschnitt auf

feinstrukturiertem Bütten. Blattgröße 30 x 21 cm. Bartsch 78; Meder 190 III (späterer Druck ohne Text, nach der lateinischen Textausgabe von 1511).

Bis an die Einfassungslinie beschnitten; geglättete horizonta-le Mittelfalte; punktuell an den Rändern mit Falzen in Pas-separtoutausschnitt montiert; sauberer, klarer Druck in guter Erhaltung.

1800,–

329 ALBRECHT DÜRER Die Heimsuchung. Um 1504. Holzschnitt auf feinem

Bütten mit Wasserzeichen Pro Patria. Blattgröße 30,3 x 21,3 cm. Bartsch 84; Meder 196 III (späterer Druck ohne Text, nach der lateinischen Textausga-be von 1511).

Linker Rand bis an die Einfassungslinie beschnitten, sonst mit winzigem Rändchen; minimal altersfleckig; punktuell an den Rändern mit Falzen in Passepartoutausschnitt montiert; saube-rer, klarer Druck in guter Erhaltung.

1800,–

330 ALBRECHT DÜRER Mariens Verehrung. Um 1504. Holzschnitt auf Büt-

ten aus der Folge Das Marienleben. Blattgröße ca.

328 A. Dürer 329 A. Dürer

330 A. Dürer

122

Bis an bzw. stellenweise über die Einfassungslinie beschnit-ten. Fleckig und gebräunt; zahlreiche, teils hinterlegte Löcher, Risse und Fehlstellen; Faltspuren und Quetschfalten.

200,–

333 ALBRECHT DÜRER, nach Willibald Pirckheimer. Kupferstich auf Bütten, Ko-

pie von Heinrich Ulrich nach A. Dürer. Blattgröße (angerändert) 18,7 x 12 cm. Bartsch ill. 106 C1.

Über die Plattenkanten beschnitten und angerändert; am un-teren Rand der Porträt-Darstellung beschnitten und wieder an-gesetzt. Wegen zahlreicher Mängel mit kleineren Fehlstellen restauriert; Einfassungslinien ergänzt.

600,–

*334 ALBRECHT DÜRER, nach Der Koch und sein Weib. Kupferstich auf feinstruk-

turiertem Bütten. Anonyme, gegenseitige und freie Kopie nach A. Dürer. Plattengröße 11,5 x 7,8 cm + Rändchen. Nicht bei Bartsch. – Rückseitige Stempel nicht identifiziert.

Restauriert; rückseitiger Stempel schlägt durch, ebenso zwei Falze oben. – Kräftiger Druck mit Plattenton. Selten.

200,–

29,9 x 21,1 cm. Bartsch 95; Meder 207, weitere Aus-gaben ohne Text, III e (von f).

Überwiegend mit der Einfassungslinie, stellenweise auf die Einfassungslinie beschnitten. Aufgrund von Defekten restau-riert; dünne Stellen und Risse, insbesondere am oberen Rand; kleiner Braunfleck in der Bildmitte.

1800,–

331 ALBRECHT DÜRER Ercules (Herkules). 1496-98 (um 1580). Holzschnitt

auf Bütten mit Wasserzeichen Augsburger Kelch (Meder WZ 180). 39,5 x 28,7 cm. Bartsch 127 S2a; Meder 238.2a.

Gebräunt und stockfleckig; kleinere Randverletzungen und dünne Stellen, teils mit kleinen Fehlstellen, im Papier; weni-ge winzige Nadellöchlein; geglättete Knickfalte und schwach knitterig.

1000,–

332 ALBRECHT DÜRER, nach Der Engel mit dem Schlüssel zum Abgrund. Holz-

schnitt auf Bütten, gleichseitige Kopie von Hierony-mus Greff nach A. Dürer. Blattgröße 38,8 x 28 cm. Vgl. Bartsch ill. 75 C1.

331 A. Dürer

334 nach A. Dürer

123

VI. ALTE MEISTER

338 JAN FYT Antwerpen 1611-1661

Die Folge der Tiere. Um 1640. Komplette Folge von 8 Blatt Kupferstichen auf feinem Bütten. Platten-größe jeweils ca. 6,8-7 x 9,3-9,9 cm, alle umlaufend mit 3-10 mm Rand. Bartsch 1-8; Hollstein 1-8 I (von II). – Provenienz: Sammlung Franz Goldstein (Lugt 1105 b).

Teils fleckig. Blatt 4 und 5 jeweils mit einem durchgehenden, hinterlegten horizontalen Schnitt.

800,–

339 JACOB DE GHEYN II Antwerpen 1565 – 1629 Den Haag

Provost. 1587. Kupferstich nach H. Goltzius auf Büt-ten aus einer 12 Blatt umfassenden Folge. Blattgröße 21,8 x 15,7 cm. New Hollstein 187 I (von II), ohne die Verlegeradresse.

Teils mit winzigem Rändchen, teils auf bzw. knapp über die Plattenkante beschnitten. Linker Rand mit ausgebesser- ten Fehlstellen; kleine ergänzte Bereibung im Bereich der Nummerierung; stellenweise leicht fleckig; leichte Monta-gespuren.

400,–

335 ANTHONY VAN DYCKAntwerpen 1599 – 1640 London

Bildnis Jacob Jordaens. Kupferstich auf Bütten, von Pieter de Jode nach Anthony van Dyck. Platten-größe 24,8 x 17,6 cm, Blattgröße 27 x 19,5 cm. New Hollstein 71, 4.o.6. Zustand (von 6).Am linken Rand teils auf Unterlage montiert.

200,–

336 ALLART VAN EVERDINGEN Alkmaar 1621 – 1675 Amsterdam

Der Ziegenhirte auf dem Hügel. Radierung auf Büt-ten mit Wasserzeichenfragment. Plattengröße 6,5 x 11,3 cm, mit winzigem Rändchen. Hollstein 24 II (von II).Wenige, schwache Knitter- bzw. Faltspuren; zwei Fleckchen am oberen Rand.

200,–

337 ALLART VAN EVERDINGEN Die zwei Männer in der Tür der Hütte. Radierung

auf Bütten. Plattengröße 10,1 x 14 cm, Blattgröße 13 x 17,7 cm. Hollstein 48 II/III.Kleine Kritzel am unteren weißen Rand.

400,–

338 J. Fyt

124

341 HENDRICK GOLTZIUSMühlbrecht 1558 – 1617 Haarlem

Christus, die Apostel und der Heilige Paulus. 1589. 12 Blatt Kupferstiche auf Bütten, aus der Folge von 14 Blatt (es fehlen die Blätter Hl. Thomas und Hl. Paulus). Plattengröße je ca. 15 x 10,5 cm + Ränd-chen. New Hollstein 35- 41, 43 – 47, I. Zustand (von V). – Provenienz: Sammlung C.W. von Blücher, Braunschweig (Lugt 2710).Alle mit Falzen bzw. Leim älter mit beschrifteten Etiketten auf Kartonunterlage montiert; Blatt Christus und Johannes mit schwachen vertikalen Knickspuren; Blatt Petrus oben rechts mit großem, notdürftig geklebtem Eckabriss; insgesamt schwach gebräunt.

1000,–

342 HENDRICK GOLTZIUS Hl. Johannes / Hl. Matthäus. 1589. 2 Blatt Kupfer-

stiche auf feinem Bütten, aus der Folge Christus, die Aposteln und der Hl. Paulus. Plattengröße je ca. 15 x 10,5 cm. New Hollstein 38 u. 43.Plattenränder überwiegend beschnitten; mit je 2 Leimtupfern auf Unterlage montiert; wenig leimfleckig.

240,–

*343 HENDRICK GOLTZIUS Juno. 1596. Kupferstich auf Bütten. Aus der Folge

der Drei Göttinnen. Plattengröße 34 x 25,2 cm. New Hollstein 143.An drei Seiten bis an die Darstellung beschnitten; wenig und schwach feuchtfleckig; vollständig auf Bütten mit Sammler-stempeln des Rijksprentenkabinets, Amsterdam (Lugt 789a und 2228) aufgezogen.

600,–

344 HENDRICK GOLTZIUS Allergorie mit Fama und Historia. 1586. Kupfer-

stich auf feinstrukturiertem Bütten mit Wasserzei-chen Traube. Plattengröße 37 x 23,5 cm, mit feinem Rändchen. New Hollstein 172 II (von II). Stellenweise alters- und schwach feuchtfleckig; kleine Farb-stiftspuren; oben links ergänzte Eckfehlstelle; geglättete hori-zontale Mittelfalten; Bleistiftbeschriftungen am unteren Rand; rückseitige Montagespuren.

400,–

345 HENDRICK GOLTZIUS Apollo Belvedere. 1592. Kupferstich auf Bütten. Blatt-

größe 40,5 x 29,5 cm. New Hollstein 380 II (von II). Beschnitten, unten ohne den Text, hinterlegt und mit einigen ausgebesserten Einrissen vertikal mittig sowie kleineren repa-rierten Defekten. Gebräunt; einige durchschlagende braune Tintenflecke, verso in den Ecken Montagespuren.

800,–

341 H. Goltzius

343 H. Goltzius

340 JACOB GOLEAmsterdam od. Paris um 1660 – um 1737 Amsterdam

Bildnis Adriaen van Ostade, mit Hut im Oval. Schab-kunst auf Bütten, von Jacob Gole nach Adriaen van Ostade. Plattengröße 23 x 17,4 cm, Blattgröße 24,5 x 18,78 cm. Hollstein 103.Etwas feucht- und altersfleckig; leichte Knick- und Knitter-spuren.

200,–

125

VI. ALTE MEISTER

größe von 5,5 x 9,2 cm bis 9,8 x 17,4 cm. New Holl-stein 129 / 130 / 443, II (von III) / 448, II (von II) / 1819, II (von II). Blatt Mülheim verso mit Sammler-stempel G. F. K. Parthey (Lugt L.2014). Meist bis an die Einfassungslinie bzw. Plattenkante beschnit-ten, teils leicht gebräunt und stellenweise angeschmutzt, we-nige Randdefekte und Papierschwachstellen. Verso Monta-gespuren.

600,–

346 HENDRICK GOLTZIUS, nach Merkur und Herse. Kupferstich auf Bütten, nach

Hendrick Goltzius, Blatt 17 aus den Illustrationen zu den Metamorphosen von Ovid, 1589. Blattgröße ca. 17,5 x 25 cm. Hollstein (Baudous) 16ff. – Proveni-enz: Sammlung Franz Goldstein, Wien (Lugt 1105b).

Knapp über die Plattenkanten beschnitten. Etwas alters- und rostfleckig; kleines geschlossenes Löchlein oben links.

200,–

347 HENDRICK GOLTZIUS, nach Rebecca. Kupferstich auf Bütten. Seitenverkehrte Ko-

pie. Plattengröße 22,2 x 15,7 cm, Blattgröße 23,5 x 18,2 cm. Vgl. New Hollstein (Goltzius) 398, copy (?), vorliegend mit der Bezeichnung G.S. 1493 unten rechts.

Aufgrund von Papierdefekten restauriert, mehrere Eckfehl-stellen, oben links mit ergänztem Abbildungsteil. Angestaubt, fingerfleckig, etwas unfrisch. Am oberen Rand fest montiert.

240,–

*348 WENZEL HOLLARPrag 1607 – 1677 London

Bey Bonn. Der Rhein nahe Bonn und das Siebengebir-ge. Um 1636. / Nonnenwerth. 2 Blatt Radierungen auf Bütten mit Wasserzeichen Wappen. 9,4 x 16,9 cm bzw. 6,8 x 14,2 cm. New Hollstein 444, III (von III) / 2484.

Blatt Bonn knapp über die Plattenkante beschnitten, Nonnen-werth mit Rändchen, teils leicht gebräunt bzw. fleckig, ausge-besserte Papierschwachstellen und Defekte, verso Falzreste.

250,–

*349 WENZEL HOLLAR Ansicht mit St. Severin und Deutz. / Stadtmauer und

Bayenturm. Um 1635. / Kunibertsturm und Rhein. / Mülheim. Um 1643. / Windmühle mit St. Severin. Um 1664. / 5 Blatt Radierungen auf Bütten. Blatt-

345 H. Goltzius

349 W. Hollar

126

352 WENZEL HOLLAR Die drei Windmühlen. 1651. Radierung auf Bütten,

von Wenzel Hollar nach Jan Brueghel, bei Joannes Meyssens. Aus einer Folge von Sechs Landschaften. Plattengröße 14,4 x 21,7 cm. New Hollstein 1109, 1. Zustand (von 3).Plattenränder teils bzw. auf Plattenkante beschnitten; stellen-weise schwach feucht- und altersfleckig.

400,–

353 ROMEYN DE HOOGHEAmsterdam um 1645 – 1708 Haarlem

Zu Strada: Les Guerres des Flandres. Folge von 32 Blatt Kupferstichen auf Bütten, davon 7 Blatt Por-träts, 4 Titelkupfer und 21 (von 22) Blatt Schlach-tendarstellungen nach Don Juan de Ledesma, 1670-1699. Gebunden, mit Fadenheftung und braunem Papierumschlag. Plattengröße von 26 x 15,8 bis 27,5 x 34,5 cm. Blattgröße 33,5 x 42 cm. Hollstein 59ff. Es fehlt Tafel 7, ein Porträt gelöst, 1 Zwischentitelblatt be-schnitten. Überwiegend in den Rändern gebräunt, stellenwei-se stockfleckig und mit Einrissen, Knicken bzw. Defekten, teils hinterlegt.

1000,–

354 DANIEL HOPFER Kaufbeuren um 1470 – 1536 Augsburg

Ornament mit Meeresgott und Frau. Eisenradierung auf Bütten. Plattengröße 8,6 x 13,7 cm; Blattgröße 9,5 x 14,5 cm. Bartsch 105; Hollstein 116 II (von II), mit der Funck-Nummer oben rechts.

*350 WENZEL HOLLAR Bey Bonn. / Alter Zoll an der Rheinkaimauer. / Bonn

mit dem Siebengebirge. / Ansicht mit dem Rhein. Um 1636. / zu Bonn. Blick rheinaufwärts mit Wenzels-pforte. Um 1664.

5 Blatt Radierungen auf Bütten. Blattgröße zwischen 4,5 x 16,4 cm bis ca. 9,5 x 17 cm. New Hollstein 444, II (von III) / 445, III (von IV) / 458, II (von III) / 470, II (von II). 1823, III (von III). – Provenienz: Samm-lung Hans-Phillip Gutacker, Bonn – (Nicht bei Lugt, Hollstein 444); Doublettenstempel Rijksprentenka-binet, Amsterdam (L.789a) und nicht identifizierter Stempel (Hollstein 445); Sammlerstempel Reverend J. Burleigh James (L. 1425), (Hollstein 1823). Meist knapp über die Plattenkante beschnitten. Stellenweise etwas gebräunt, kleinere, überwiegend reparierte Defekte, Pa-pier etwas gewellt, verso Montagespuren.

600,–

*351 WENZEL HOLLAR A Woman of Quality / Gentlewoman / Citizans Wife

/ Citizens daughter / Woman / Woman / A Woman in her best attire / A Servant Maid of Cologn. 8 Blatt Radierungen auf Bütten, aus: Theatrum Mulierum, spätere Drucke der Ausgabe London 1865. Platten-größe ca. 9-9,5 x 6-6,2 cm, Blattgröße von 11,6 x 8 bis 10,2 x 10 cm. New Hollstein 488 / 499 / 500 / 501 / 502, je II (von III) / 503 / 504 / 505, je II (von II).Teils lichtrandig bzw. gebräunt. Ränder etwas unterschiedlich und unregelmäßig beschnitten, kleinere Knicke, minimale De-fekte.

350,–

352 W. Hollar

127

VI. ALTE MEISTER

Rückseitige Montagespuren durchscheinend; leimfleckig und etwas altersfleckig; vertikale Quetschfalte in der Darstellungs-mitte.

200,–

355 LUCAS VAN LEYDEN, nachLeiden 1494 – 1533

Der Sündenfall. Kupferstich auf feinem Bütten, gleichseitige Kopie nach Lucas van Leyden. Blatt-größe 12,1 x 8,9 cm. Vgl. New Hollstein 7 copy, hier gegenseitige Kopie.

Über die Plattenkanten beschnitten, mit Rändchen um die Einfassungslinie. Geglättete Mittelfalte; verso alte Tintenziffern sowie leichte Montagespuren, minimal fleckig.

200,–

356 JACOB MATHAM Haarlem 1571 – 1631

Die vier Elemente. 1588. Kupferstich nach H. Goltzi-us auf Bütten mit Wasserzeichen Wappen, aus einer 8 Blatt umfassenden Folge mit mythologischen und allegorischen Motiven. Blattgröße 29,8 x 20,9 cm. New Hollstein (Matham), 348 I (von III); New Holl-stein (Goltzius) 641 I (von III).

353 R. de Hooghe

356 J. Matham

128

Auf bzw. knapp über die Plattenkanten beschnitten. Stellen-weise etwas rost- und altersfleckig; unten im Text kleines Wurmloch; winziger Randeinriss; geglättete Falten; verso leichte Montagespuren.

500,–

357 JACOB MATHAM Die drei Parzen. 1587 Kupferstich auf Bütten nach

Hendrick Goltzius. ø 32,5 cm. New Hollstein (Mat-ham) 341 I (von II); New Hollstein (Goltzius) 624 I (von II). – Provenienz: Verso Sammlerstempel H. Füssli & Cie / Falkeisen & Huber, (Lugt 1008). Bis an die Einfassungslinie, unter Verlust des Textrandes, be-schnitten. Alters- und Montagespuren, ca. 12 cm langer, ge-schlossener Einriss, Knickfalten, etwas gebräunt.

800,–

358 JACOB MATHAM Die fünf Sinne. 1588. Kupferstich auf Bütten mit

Wasserzeichen Wappen nach Hendrick Goltzius. Blattgröße 30,2 x 21 cm. New Hollstein (Goltzius) 642 I (von II). Bis an die Einfassungslinie beschnitten, lichtrandig bzw. ge-bräunt, kleinere, hinterlegte Defekte, verso in den Ecken Montagespuren.

750,–

359 JACOB MATHAM Minerva / Juno. 2 Blatt Kupferstiche auf Bütten nach

Hendrick Goltzius aus der Folge Göttinen des Pa-

357 J. Matham

358 J. Matham

361 J. H. Muller

129

VI. ALTE MEISTER

ris-Urteils, um 1587. Blattgröße 21,1 x 15,2 bzw. 15,5 cm (oktogon). New Hollstein (Goltzius) 603 & 605, jeweils I. Zustand (von IV bzw. II).

Fest auf Unterlagepapier montiert, einige Papierdefekte aus-gebessert, gebräunt und feuchtfleckig, Knickspuren und Be-reibungen.

500,–

*360 MONOGRAMMIST CPFItalien, Anfang 17. Jh.

Maria Magdalena, büßend. Radierung auf Bütten. Plattengröße 12,4 x 9,5 cm + Rändchen. Nagler mo-nogr. II, 546. – Verso mit Sammlerstempel Gutacker (nicht bei Lugt).

Etwas grau bzw. leicht staubfleckig. Verso am linken Rand punktuell montiert.

250,–

361 JAN HARMENSZ MULLERAmsterdam 1571 – 1628

Der fünfte Tag (aus der Folge Erschaffung der Welt). 1590. Kupferstich auf Bütten. Blattgröße ø 26,5 cm. New Hollstein (Muller) 40 II (von II).

Bis an die Einfassungslinie beschnitten, braun- bzw. stock-fleckig, rückseitige Tintenspuren durchschlagend. Einige, teils hinterlegte Einrisse und Defekte, am linken Rand punktuell auf Unterlageblatt montiert.

1000,–

362 JAN HARMENSZ MULLER Oreade, einem Faun einen Dorn aus dem Fuße

ziehend. 1590. Kupferstich auf Bütten mit Wasser-zeichen Wappen mit Straßburger Lilie (vgl. Hollstein Appendix 2a), nach Bartholomäus Spranger. Blatt-größe ca. 26,5 x 20,7 cm. New Hollstein 71 V (von VIII).

Über die Plattenkanten, teils auf die Einfassungslinie beschnit-ten. Stockfleckig; zwei kleine schwache, hellblaue Flecken; zahlreiche, teils durchgehende Faltspuren; hinterlegte Ein risse und kleinere Fehlstellen; ca. 10 cm langer geschlossener Ein-riss.

200,–

363 JAN HARMENSZ MULLER Bacchus, Ceres und Venus. Um 1597. Kupferstich

auf Bütten mit Wasserzeichen Wappen / Burg. Blatt-größe 48,5 x 35,2 cm. New Hollstein 74 II (von IV).

Gebräunt, bis an die Einfassungslinie beschnitten, unten mit Textverlust, mehrere kleine Defekte. Knitterspuren. Horizon-tale Knickfalte, verso umlaufend Montageband.

1500,–

364 JAN HARMENSZ MULLER Merkur und Psyche. Um 1597. Kupferstich auf Büt-

ten, nach Adriaen de Vries. Plattengröße 50,8 x 26 cm + ca. 2 mm Rand. New Hollstein 84 III (von IV).

363 J. H. Muller

364 J. H. Muller

130

366 A. v. Ostade

367 A. v. Ostade

131

VI. ALTE MEISTER

Auf bzw. stellenweise knapp über die Plattenkante beschnit-ten. Winziges Löchlein bzw. dünne Stelle am linken Rand.

270,–

369 GEORG PENCZ Tobias begräbt eines der Kinder Israels. Um 1543.

Kupferstich auf Bütten aus der sieben Blatt umfas-senden Folge Die Geschichte des Tobias. Platten-größe 6,4 x 9,7 cm, mit winzigem Rändchen. Bartsch ill. 14; Hollstein 27 II (von III).

Verso Montagereste; minimaler Papierverlust im unteren, rechten Rand; oberer Rand mit geschlossenem Einriss; Nadel-löchlein; dünne Stellen; schwach fleckig.

200,–

370 GEORG PENCZ Lukretias Selbstmord. Kupferstich auf Bütten aus der

Folge Vier Szenen der frühen römischen Geschichte. Blattgröße 7,8 x 11,8 cm. Bartsch ill. 79; Hollstein 131.

Bis an bzw. knapp über die Plattenkanten beschnitten; verso Montagespuren; untere Ecken ergänzt und retuschiert; Braun-fleck bzw. dünne Stelle unterhalb des Monogramms. Etwas grauer Abdruck.

200,–

371 PAULUS PONTIUS Antwerpen 1603 – 1658 Porträt Peter Paul Rubens (D. Petrus Paulus Rubbens Eques). Kupferstich auf Bütten von Paulus Pontius (1603 – 1658) nach A. van Dyck. Plattengröße 23,5 x 15,5 cm, Blattgröße 30,5 x 21,5 cm.

Etwas fleckig; rechter Rand etwas faltig; verso leichte Monta-gerückstände.

200,–

Mit einigen ausgebesserten Fehlstellen, überwiegend Randde-fekte. Wenige kleine Stockflecken, teils etwas grau und an-gestaubt. Horizontale Knickfalte geglättet, am oberen Rand punktuell montiert.

1200,–

365 ADRIAEN VAN OSTADE Haarlem 1610 – 1685

Die Scheune. 1647. Radierung auf Bütten. Blattgröße 15,6 x 18,9 cm. Godefroy 23 X (von X).

Über die Plattenkanten bis an die Einfassungslinie beschnitten. Dünne Stellen; oben rechts ergänztes, retuschiertes Löchlein.

400,–

366 ADRIAEN VAN OSTADE Die Spinnerin. 1652. Radierung auf Bütten. Blatt-

größe 13,8 x 17,5 cm. Hollstein 31; Godefroy 31, VI (von VII).

Über die Plattenkanten beschnitten. Gebräunt und lichtrandig; oben rechts Ecke ergänzt; oben links ergänzter Randdefekt; verso stockfleckig sowie an den Rändern mit umlaufenden Klebebandstreifen.

550,–

367 ADRIAEN VAN OSTADE Der Tanz im Wirtshaus. 1652. Radierung auf feinem

Bütten. Plattengröße ca. 25,5 x 32,3 cm. Hollstein 49 IX; Godefroy 49 IX.

Plattenränder teils bzw. auf Plattenkante beschnitten; Papier an den Stegen teils etwas dünn; geringe Altersspuren.

800,–

368 GEORG PENCZ Nürnberg um 1500 – 1550 Leipzig

Salomons Götzendienst. Kupferstich auf feinem Büt-ten. Blattgröße 4,8 x 7,8 cm. Bartsch ill. 22; Hollstein 15.

368 G. Pencz

132

373 Rembrandt

*372 MARCANTONIO RAIMONDIArgini/Bologna 1470/82 – 1527/34 Bologna

Angelica und Medor. Kupferstich auf Bütten von Agostino Veneziano, nach M. Raimondi bzw. Giulio Romano. Blattgröße 27 x 20,6 cm. Bartsch ill. 485.

Etwas unregelmäßig beschnitten, mit schmalem Rändchen. Vertikale und horizontale Knickfalte, kleinere Quetschfalten sowie Randfehlstellen unten. Braunfleck in der Darstellung, insgesamt leicht gebräunt und etwas angestaubt.

300,–

373 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Leiden 1606 – 1669 Amsterdam

Rembrandts Mutter, mit der Hand auf der Brust. 1631. Radierung auf Bütten. Plattengröße 9,5 x 6,6 cm, Blattgröße 10,5 x 7,7 cm. Bartsch 349; New Hollstein 87 II (von VI).

Leicht stockfleckig und etwas gebräunt; durchgehende verti-kale Faltspur im linken Bereich der Darstellung; schwach wel-lig; linker Rand verso mit schmalem Papierstreifen hinterlegt; verso alte Tintenziffern und leichte Montagespuren.

2000,–

374 Rembrandt

133

VI. ALTE MEISTER

374 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Kreuzabnahme, zweite Platte. 1633. Radierung

auf Bütten. Blattgröße 52 x 40,8 cm. Bartsch 81; New Hollstein 119, IV/V. Zustand (von VIII).

Bis an den Bildrand unter Verlust der unteren Adresszeile be-schnitten; am oberen Rand auf Unterlage montiert; winziges Löchlein und dünne Stellen im Papier; verso Montagereste und leichte Knitterspuren; kleinere Papierbereibungen und geringe Randmängel; stärker gebräunt. – Sehr guter Druck.

1500,–

375 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Christus und die Samariterin zwischen Ruinen.

1634. Radierung auf Bütten. Plattengröße 12,3 x 10,7 cm, umlaufend mit winzigem Rändchen. Bartsch 72; New Hollstein 127 III (von V).

Schwach fleckig; obere Ecken mit Falt- bzw. Knickspuren; keine Fettflecken bzw. dünne Stellen im Himmel.

1800,–

376 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Joseph und Potiphars Weib. 1634. Radierung auf stär-

kerem Bütten. Plattengröße 9,2 x 11,6 cm + Ränd-chen. Bartsch 39; New Hollstein 128, III. Zustand (von IV).

Weiße Ränder etwas ungleichmäßig beschnitten; etwas ge-bräunt; kleinere Druckstellen und Papierbereibungen.

2400,–

375 Rembrandt

376 Rembrandt

134

377 Rembrandt

378 Rembrandt

135

VI. ALTE MEISTER

377 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Der Zinsgroschen. Um 1634. Radierung auf Bütten.

Plattengröße 7,3 x 10,2 cm, Blattgröße ca. 11,5 x 13,2 cm. Bartsch 68; New Hollstein 138 IV (von IV).

Unten rechts in der Darstellung helle beriebene Stelle; über-wiegend rückseitig schwach stockfleckig; untere linke weiße Ecke außerhalb der Darstellung mit Knickspur.

1400,–

378 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Christus, die Händler aus dem Tempel treibend.

1635. Radierung auf Bütten. Plattengröße 13,9 x 17 cm, Blattgröße 17,1 x 20,1 cm. Bartsch 69; New Hollstein 139, wohl II (von IV), späterer Druck auf festem Bütten.

Etwas gebräunt und fleckig; unten rechts Tintenziffer 69; ver-so Leimrückstände und Montagespuren.

1500,–

379 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Steinigung des heiligen Stephanus. 1635. Radie-

rung auf Bütten. Plattengröße 9,5 x 8,4 cm. Bartsch 97; New Hollstein 140 IV. Zustand (von IV; Basan- Werkstatt).

Teils mit Rändchen, rechts und links teils auf die Plattenkante beschnitten. – Verso nicht identifizierter Sammlerstempel.

750,–

380 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Enthauptung Johannes des Täufers. 1640. Ra-

dierung auf Bütten. Plattengröße 12,8 x 10,3 cm + Rändchen. Bartsch 92; New Hollstein 183, II. Zu-stand (von III).

Restauriert und vollständig auf Japanpapier aufgezogen, teils mit ergänzten Einfassungslinien. – Etwas blasser Druck.

800,–

381 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Der Engel verlässt die Familie des Tobias. 1641.

Radierung auf Bütten. Blattgröße 10,3 x 15,4 cm. Bartsch 43; New Hollstein 189 VIII (von IX).

Auf bzw. teils über die Plattenkante beschnitten. Etwas fleckig und leicht gebräunt; winziges Nadellöchlein.

Abbildung Seite 136 2700,–

382 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Leierkasten-Spieler (Der Schulmeister). 1641. Radie-

rung auf Bütten. Plattengröße 9,3 x 6,3 cm, mit ca. 1-2 mm Rändchen. Bartsch 128; New Hollstein 191 IV (von IV).

379 Rembrandt

380 Rembrandt

136

381 Rembrandt

382 Rembrandt 383 Rembrandt

137

VI. ALTE MEISTER

384 Rembrandt

385 Rembrandt

Rückseitig mit der Nummer IV in Farbkreide; leichte Montage-spuren, verso etwas gebräunt.

1800,–

383 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Der Zeichner nach dem Modell. Um 1641. Radierung

auf Bütten. Plattengröße 9,3 x 6,5 cm, Blattgröße 13,4 x 9,6 cm. Bartsch 130; New Hollstein 192 V. Zustand (von VI).Horizontale Knickspur in der oberen Bildhälfte; leicht ge-bräunt; weiße Ränder etwas angeschmutzt.

1000,–

384 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Auferweckung des Lazarus, kleine Platte. 1642.

Radierung auf kräftigem Bütten. Plattengröße 15 x 11,3 cm, mit 3-5 mm Rändchen. Bartsch 72; New Hollstein 206, II. Zustand (von II; wohl von Wa-telet). – Provenienz: Sammlung Constant-Aimé-Ma-rie Cap, Antwerpen (Lugt 1921).Gering gebräunt, sonst unbedeutende Altersspuren. – Guter Druck mit Plattenton.

1500,–

385 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Zwei männliche Akte (‘Het Rolwagentje’). Um 1646.

Radierung auf Bütten. Plattengröße 19,5 x 12,9 cm, Blattgröße 20,8 x 13,9 cm. Bartsch 194; New Holl-stein 233 IV. Zustand (von VIII).Kleiner Braunfleck im oberen Bildteil; insgesamt wenig und schwach alters-, stock- und feuchtfleckig.

1500,–

386 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Flucht nach Ägypten, Übergang über einen

Bach. 1654. Radierung auf Bütten. Plattengröße 9,5 x 14,5 cm. + Rändchen. Bartsch 55; New Hollstein 277 (Zustand vor den Kratzern).Schwach gebräunt und minimal feuchtfleckig; wenige kleinere Papierdefekte an den weißen Rändern, davon einer ergänzt.

Abbildung Seite 138 1000,–

387 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Anbetung der Hirten mit der Lampe. Um 1654.

Radierung auf Bütten. Plattengröße 10,3 x 12,8 cm + umlaufend 2-3 mm Rand. Bartsch 45; New Hollstein 279 III (von III).Gebräunt; untere äußere Blattkante mit schmaler Tintenspur; verso alte Tintenbeschriftung und leichte Montagespuren.

Abbildung Seite 138 2000,–

138

386 Rembrandt

387 Rembrandt

139

VI. ALTE MEISTER

tengröße 7,6 x 5,6 cm, umlaufend mit 3-4 mm Rand. Bartsch 123; New Hollstein 289 II (von III). Blattrand mit wenigen kleinen Fleckchen; verso leichte Mon-tagespuren.

Abbildung Seite 113 3600,–

391 JACOB VAN RUISDAELUm 1628 Haarlem – 1682 Amsterdam

Die kleine Brücke. Radierung auf Bütten. Blattgröße 19,2 x 27,2 cm. Hollstein 1, II. Zustand (von II). – Provenienz: Naudet, Louvre Paris (Lugt 1937).Plattenränder meist beschnitten; vertikale, teils leicht gebräun-te, geglättete Knickfalte; geringe Altersspuren.

Abbildung Seite 140 450,–

392 JACOB VAN RUISDAEL Die Hütte auf der Anhöhe. Radierung auf Bütten.

Blattgröße 19,2 x 27,8-28 cm. Hollstein 3, II (von II).

388 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Christus in Emmaus (große Platte). 1654. Radierung

auf dünnem Bütten. Plattengröße 21,1 x 16,1 cm, Blattgröße 22 x 17 cm. Bartsch 87; New Hollstein 283 IV. Zustand (von V).Papierabriss an der unteren rechten Ecke, außerhalb der Platte; Knitterspuren; stärker stockfleckig. – Sehr guter Druck.

1500,–

389 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Die Kreuzabnahme bei Fackelschein. 1654. Radie-

rung auf Bütten. Plattengröße 21 x 16,1 cm. Bartsch 83; New Hollstein 286 III. Zustand (von IV).Plattenränder teils bzw. auf Plattenkante beschnitten; gering gebräunt; Ränder rückseitig mit schwachen Leim- und Monta-gespuren. – Ausgezeichneter Druck.

3000,–

390 REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN Der Goldschmied. 1655. Radierung auf Bütten. Plat-

388 Rembrandt 389 Rembrandt

140

Oben, rechts und links mit winzigem Rändchen, unten knapp über die Plattenkante beschnitten. Unterer Blattrand mit Knickspur, kleinen Papierdefekten und dünnen Stellen; leicht fleckig; oben links Stiftspur in der Darstellung; verso Monta-gespuren.

240,–

396 JOHANNES SADELER Der Abend. 1582. Kupferstich auf Bütten aus der

Folge Die Tageszeiten, nach Dirck Barendsz. Blatt-größe 18 x 22,8 cm. Hollstein 511.Teils mit winzigem Rändchen, teils über die Plattenkanten be-schnitten. Etwas gebräunt und gering fleckig; geglättete Mit-telfaltspur; verso schwache Montagerückstände. Unauffällige Farbspur, evtl. vom Druck, in der Mitte der Darstellung.

240,–

397 JAN SAENREDAM Zaandam um 1565 – 1607 Assendelft

Adam benennt die Tiere. 1604. Kupferstich auf Büt-ten, aus der Folge Die Geschichte des ersten Men-schenpaares, nach Abraham Bloemaert. Platten-größe 27,7 x 19,9 cm, Blattgröße ca. 31 x 23 cm. Hollstein 1 IV (von V). Schwach fleckig; Rand mit Knickspur und kurzem, geschlos-senem Einriss; verso leichte Montagespuren.

200,–

398 JAN SAENREDAM, nach Ceres, Venus und Bacchus. Kupferstich auf Bütten,

gegenseitige Kopie nach Jan Saenredam, nach Bloe-mart. Blattgröße 25,6 x 20,1 cm. Vgl. Bartsch ill. 28. Über die Plattenkanten beschnitten. Etwas stock- und braun-fleckig; horizontale Mittel- und Quetschfalten; rechter Rand mit kleiner Papieranhaftung; linker Rand verso mit drei Fal-zen.

240,–

Meist bis über die Plattenkante, etwas unregelmäßig beschnit-ten, komplett aufgezogen und mit einigen kleineren, reparierten Fehlstellen in den Ecken und Rändern, minimal stockfleckig.

450,–

*393 AEGIDIUS SADELERAntwerpen 1570 – 1629 Prag

Die Geschichte des Moses. Folge von 8 Blatt Kupfer-stichen von J. Sadeler (6) und J. Wierix (2), wohl nach M. van Cleve, bei G. de Jode, um 1580. Auf grünen Papierstreifen geheftet. Plattengröße 20 x 29 cm, Blattgröße 25,5 x 33,4 cm. Hollstein 54-59, I (von III) (Sadeler); New Hollstein 32, 33, I (von IV) (Wierix).

Ränder etwas schmutz- und fingerfleckig, Knickspuren, 1 Blatt mit hinterlegtem Rand. Anmerkungen in Bleistift und Tinte im unteren Rand. Stellenweise leicht altersfleckig bzw. gebräunt.

600,–

394 JOHANNES SADELER Brüssel 1550 – ca. 1600 Venedig?

Die Hölle. Kupferstich auf feinem Bütten, aus der Folge Die vier letzten Dinge, nach D. Barendsz. Blattgröße 18 x 22,5 cm. Hollstein 454. – Proveni-enz: Sammlung Gian-Carlo Rossi, Rom (Lugt 2212).

Unten teils mit winzigem Rändchen; oben, rechts und links über die Plattenkanten, teils knapp über die Einfassungslinie beschnitten. Unten rechts hinterlegter Einriss; rechter Rand mit Defekt bzw. dünner Stelle; verso Montagespuren.

240,–

395 JOHANNES SADELER Nachmittag. 1582. Kupferstich auf Bütten aus der

Folge Die Tageszeiten, nach Dirck Barendsz. Blatt-größe ca. 18,4 x 23 cm. Hollstein 510. – Provenienz: Sammlung Denzel (nicht bei Lugt).

392 J. v. Ruisdael391 J. v. Ruisdael

141

VI. ALTE MEISTER

393 A. Sadeler

394 J. Sadeler

142

Vollständig aufgezogen und mit einigen restaurierten Löchlein sowie Randdefekten. Stellenweise leicht gebräunt, im Ganzen etwas grau bzw. angestaubt.

200,–

401 MARTIN SCHONGAUER, nachColmar, um 1445/1450 – 1491 Breisach am Rhein

Christus am Ölberg. Kupferstich auf Papier mit Wasserzeichen Schrift, gegenseitige Kopie nach M. Schongauer. Später Druck, wohl des 18. Jh. Platten-größe 16,3 x 11,3 cm, Blattgröße 19,3 x 14 cm. Vgl. Bartsch 9. Leichte Altersspuren.

300,–

402 CORNELIS SCHUT Antwerpen 1597 – 1655

Fries mit sechs Putti. Radierung auf Bütten. Platten-größe 8,9 x 33,2 cm. Hollstein 153 II (von II). Teils auf die Plattenkante beschnitten, teils innerhalb der Plattenkante beschnitten. Am oberen Rand und den rechten Ecken ergänzte Fehlstellen bis in die Darstellung; Randdefek-te; dünne Stellen und kleine Löchlein.

400,–

403 OTTO VAN VEEN, nachLeiden 1556 – 1629 Brüssel

Die Weiber von Weinsberg. Kupferstich auf Bütten, anonym, nach Otto van Veen. Plattengröße 28,2 x 22 cm, umlaufend mit 2-3 mm Rändchen. Hollstein 11. Schwach braun- und stockfleckig; geglättete horizontale Mit-telfalten; dünne Stelle; rückseitig Montagespuren.

400,–

404 JAN VAN DE VELDE II Delft 1593 – 1641 Enkhuizen

Bastion mit Turm und Kapelle. 1616. Radierung auf feinem Bütten mit Wasserzeichen Adler. Aus der Landschaftenfolge Amenissimae Aliquot Regiunculae A I. Veldio Delineatae. Plattengröße 13,6 x 20 cm, Blattgröße 15,7 x 22,7 cm. Hollstein 252 II (von III). Im oberen linken Bildbereich fleckig.

270,–

399 HERMAN SAFTLEVENRotterdam 1609 – 1685 Utrecht

Das Haus unter dem Felsen. 1667. Radierung und Kaltnadel auf feinstrukturiertem Bütten mit Wasser-zeichenfragment. Plattengröße ca. 12,4 x 10,4 cm. Hollstein 37 II. – Provenienz: Hamburger Kunstver-ein (Trockenstempel am unteren Rand, beschnitten; Lugt 1236); E. Fabritius, Berlin (Lugt 847a).

Plattenrand unten beschnitten; minimal gebräunt.

400,–

400 ANDREA MELDOLLA SCHIAVONE, nachZadar 1510/15 – 1563 Venedig

Bellona. Radierung auf Bütten. Gleichseitige Kopie. Blattgröße 20,2 x 11,5 cm. Vgl. Bartsch 77.

399 H. Saftleven

402 C. Schut

143

VI. ALTE MEISTER

405 JAN VAN DE VELDE II Tobias und der Engel / Landstraße durch ein Dorf /

Wasserfall unter einer Steinbrücke. 1616. 3 Blatt Ra-dierungen auf Bütten aus einer Folge Landschaften. Plattengröße jeweils ca.12 x 18,8 cm, umlaufend mit ca. 5 mm Rand. Hollstein 262, 263 bzw. 264, jeweils I (von II).

Etwas fleckig bzw. gebräunt; rückseitig leichte Montagespu-ren.

600,–

406 JAN VAN DE VELDE II Das Spaernwouder Tor in Haarlem. 1616. Radierung

auf feinstrukturiertem Bütten. Aus der Landschaften-folge Amenissimae Aliquot Regiunculae A I. Veldio Delineatae. Blattgröße 12,1 x 19 cm. Hollstein 277 II (von III).

Auf bzw. stellenweise knapp über die Plattenkante beschnit-ten. Dünne Stellen hinterfasert; linker Rand mit kleiner Fehl-stelle sowie teils hinterlegt; Darstellung mit schwachem hori-zontalem und vertikalem Strich, wohl geglättete Faltspuren.

240,–

407 JAN VAN DE VELDE II Landschaft mit Blick auf ein weites Tal. 1616. Ra-

dierung auf feinem Bütten, aus einer Folge von 12 Landschaften. Plattengröße 12,2 x 19 cm + Ränd-chen. Hollstein 286 II (von III).

350,–

403 O. van Veen

404 J. van de Velde II

144

*411 JOHANNES WIERIXAntwerpen 1549 – ca. 1620

Das Jüngste Gericht. Kupferstich auf Bütten nach Mi-chelangelo, bei Hans de Beeck, um 1600. Blattgröße 31 x 23 cm. New Hollstein 394, IV (von V; mit der Adresse de Beecks); Merlo Sp.64. Alters- und Montagespuren: Beschnitten und komplett aufge-zogen. Vertikalte Knickfalte, mehrere Einrisse und kleinere Ergänzungen, Papierdefekte und Bereibungen. Stellenweise leicht angeschmutzt, Braunflecken im oberen Bereich.

600,–

412 MOYSES VAN WTENBROUCK Den Haag 1590/1600 – 1646/47

Der Abschied Hagars und Ismaels. Um 1620. Radie-rung auf feinstrukturiertem Bütten. Plattengröße 13 x 18,3 cm, umlaufend ca. 1 cm Rand. Hollstein 2, V. Zustand (von V; mit der Adresse von Hondius, 1648). – Provenienz: Thomas Graf, Berlin (Lugt 1092b).Leichte Alters- und Montagespuren, insgesamt in guter Erhal-tung.

400,–

413 REINIER ZEEMAN (eigentl. NOOMS), nachAmsterdam um 1623 – 1664/68

Seeleute am Strand. Anonyme Radierung nach Rei-nier Zeeman, bei Drevet, auf Bütten. Aus einer Folge von 12 Blatt Landschaften und Seestücken. Plattengröße 12,4 x 22,8 cm, Blattgröße 14,8 x 25,3 cm. Hollstein 151 II.Gering fleckig am unteren Rand.

350,–

408 JAN VAN DE VELDE II Flusslandschaft mit zwei Mönchen auf einer Straße

nahe einer Kapelle. Radierung auf Bütten aus der Folge Landschaften nach Gerrit van der Horst. Plat-tengröße 19,4 x 27,8 cm, umlaufend mit feinem Rändchen. Hollstein 330. Feucht-, braun- und stockfleckig; stellenweise Faltspuren; Wurmloch; ergänzte Fehlstelle bzw. Papierdefekt im oberen rechten Bildbereich.

360,–

*409 MAARTEN DE VOSAntwerpen 1532 – 1603

Divitiae (Reichtum bringt Stolz hervor) / Humilis Animus (Demut bringt Frieden hervor) / Pax (Frie-de bringt Wohlstand hervor). 3 Blatt Kupferstiche auf feinem Bütten, von Karel van Mallery bzw. anonym nach M. de Vos, bei Ph. Galle. Aus der Folge von Titel und sieben Blatt Vicissitudinis Rerum Humanarum. Plattengröße je 18 x 23 cm, Blattgröße je 26,5 x 32 cm. Hollstein 1267, 1272 und 1273, alle I. Zustand (von II).Die breiten weißen Ränder mit Altersspuren, die Darstellun-gen wenig fleckig.

400,–

410 ANTONI WATERLOOLille 1609 – 1690 Utrecht

Haus mit Strauchwerk am Flussufer / Die bewaldete Insel. 2 Radierungen, zusammen auf einem Bogen Bütten gedruckt, aus einer Folge von 6 Landschaf-ten. Je ca. 13 x 14,2 cm, Blattgröße 44,7 x 30 cm. Hollstein 54 II (von IV) u. 57 III (von IV).Geringe Altersspuren.

400,–

413 R. Zeeman

145

varlet bzw. R. Gaillard. Passepartoutausschnitt 51 x 38 cm bzw. 46 x 32 cm.

Unterschiedliche Alters- und Montagespuren: Fest hinter Passepartout montiert, teils hinterlegte Papierdefekte, einige Löchlein bzw. Fehlstellen. Lichtrandig, gebräunt und etwas stockfleckig.

200,–

416 AUGUSTE GASPARD LOUIS BOUCHER-DESNOYERSParis 1779 – 1857

Héro et Leandre / Héro va ralumer le fanal éteint par la tempête. Um 1820. 2 Blatt Farbradierungen auf cha-moisfarbenem Papier, davon eines nach F. J. Harriet. Passepartoutausschnitt jeweils ca. 52 x 41 cm.

Unterschiedliche Alters- und Montagespuren, jeweils unter Passepartout montiert. Lichtrandig, bzw. etwas ungleich- mäßig gebräunt und stellenweise stockfleckig, wenige Papier-defekte.

200,–

414 PIERRE BONNARD Fontenay-aux-Roses 1867 – 1947 Le Cannet bei Can-nes

Hund und Katze, aus: Dingo (p.130). 1924. / 2 Blatt (Katze/Paar) aus: La vie de sainte Monique. 1930.

2 Radierungen und 1 Lithographie auf Bütten. Plat-tengröße 28,5 x 22,8 cm auf 37,5 x 27,5 cm, Blatt-größe 23 x 24,5 cm bzw. Plattengröße 17,6 x 12 auf 32,5 x 25 cm. Bouvet aus 90 bzw. aus 111, S. 262 u. 282 oben rechts.

Insgesamt Alters- und Montagespuren. Blatt 1 fleckig und lichtrandig; hinterlegter Einschnitt im Rand. Blatt 2 im Passe-partoutausschnitt lichtrandig u. gebräunt.

240,–

415 FRANÇOIS BOUCHER, nachParis 1703 – 1770

La Rêveuse / L’Agréable Leçon. 1758. 2 Blatt Kupfer-stiche auf chamoisfarbenem Papier von J.-F. Beau-

VII . KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS DRUCKGRAPHIK

443 G. B. Piranesi

146

418 W. Callow

417 W. Callow

417 WILLIAM CALLOWGreenwich 1812 – 1908 Great Missenden

Frankfurt am Main. Gesamtansicht mit dem Main im Vordergrund. 1851. Aquarell und Bleistift auf chamoisfarbenem Papier. Signiert. Blattgröße 27 x 48,4 cm. – Provenienz: Sammlung Alfred Boedding-haus.

Komplett aufgezogen. Stellenweise, überwiegend in den Rän-dern etwas angeschmutzt und mit durchschlagenden Leim-spuren, unterschiedlich gebräunt sowie stockfleckig.

2000,–

418 WILLIAM CALLOW Ehrenbreitstein distant view. 1890. Aquarell, Feder

und Bleistift auf chamoisfarbenem Papier, auf sta-bilen Karton kaschiert. Signiert. Blattgröße 18,6 x 36,5 cm. – Provenienz: Christie’s 2003. Sammlung Alfred Boeddinghaus.

Außen etwas angestaubt. Etwas berieben und kleine Papier-hautverletzungen bzw. helle Stellen, vor allem im Bereich der Festung.

1800,–

147

VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

419 WILLIAM CALLOW Köln. Rheinansicht von Norden mit unvollendetem

Dom und Groß St. Martin. 1840. Chromolithogra-phie auf chamoisfarbenem Papier nach einem Aqua-rell von William Callow. Passepartoutausschnitt 27,5 x 50,5 cm. – Provenienz: Sammlung Alfred Boeddinghaus.

Alters- und Montagespuren. Etwas gebräunt. 200,–

420 DANIEL NIKOLAUS CHODOWIECKI Danzig 1726 – 1801 Berlin

Ziethen sitzend vor seinem König den 25ten Januar 1785. 1786. Radierung auf Bütten.

Plattengröße 47,5 x 58,3 cm. Bauer 1225; Engelmann 565 II (von II).

Rechts und links mit Rändchen, oben und unten auf bzw. knapp über Plattenkante beschnitten. Leichte Alters- und Montagespuren; kleine Randmängel.

Beilage: Umrisse der Köpfe zu vorstehendem Blatt. Radierung. Blattgröße 22,5 x 35,5 cm. Bauer 1226; Engelmann 566. (Vor-derseitig am Rand zwei Klebestreifen).

200,–

421 GIANFRANCESCO COSTA Venedig 1711 – 1772

Aus: Aliquot aedificio, ad graecor romanorumque morem extructorum schemata inuenta aereque in-cisa... 1767-1770.

8 (von 12) Blatt der Folge, Radierungen auf Bütten. Plattengröße jeweils ca. 17 x 11,5 cm, Blattgröße je ca. 23,5-24 x 17 cm. De Vesme, aus 13-22, II. Zu-stand, mit der Schrift.

Überwiegend in den Rändern stockfleckig bzw. gebräunt, teils etwas fingerfleckig, 1 Blatt mit größerem Tintenfleck im Rand, wenige geringfügige Läsuren und Knickspuren.

2000,–

422 CHRISTIAN WILHELM ERNST DIETRICH, gen. DIE-TRICY Weimar 1712 – 1774 Dresden

Die Kreuzabnahme. 1742. Radierung auf Bütten. Plattengröße 26,5 x 18,8 cm, Blattgröße 27,8 x 20 cm. Linck 24 I (von III).

Etwas fleckig, überwiegend rückseitig; leicht gebräunt; untere rechte Ecke mit Quetschfalte; geglättete Mittelfaltspur; Ränder verso mit Montagespuren.

200,–

423 JOHANN CHRISTOPH ERHARD Nürnberg 1795 – 1822 Rom

Das Mädchen mit der Grasbürde... / Der Knabe mit dem Stecken... / Die Bauernhütte neben dem Felsen / Der niedrige runde Thurm / Die Wäscherin am Röhr-brunnen / Die Frau, welche Wäsche trocknet. 1817.

Komplette Folge von 6 Blatt Radierungen auf Velin

421 G. Costa

423 J. C. Erhard

bzw. auf aufgewalztem China auf Velin (Ap. 62). Plattengröße je ca. 10 x 14 cm, teils mit schmalem Rändchen, teils mit breitem Rand. Apell 57-62, in unterschiedlichen Druckzuständen, III-V.

Leichte Alters- und Montagespuren; teils etwas fleckig. Blatt Apell 61 mit langem, geschlossenem Einriss.

600,–

148

424 F. J. de Goya y Lucientes

427 F. J. de Goya y Lucientes

149

VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

428 F. J. de Goya y Lucientes

429 F. J. de Goya y Lucientes

150

Mittelfalte geglättet; linker weißer Rand mit Heftungslöchlein; weiße Ränder und Rückseite etwas alters- und feuchtfleckig sowie etwas ungleichmäßig beschnitten. – Sehr guter Druck mit schönem Plattenton.

Abbildung Seite 148 400,–

428 FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTES Hizonos Dios y maravillamos nos (Proverbios pl. 6).

Radierung und Aquatinta auf Velin. Plattengröße 24,3 x 35,7 cm, Blattgröße ca. 28,5 x 41,5 cm. Harris 253 III, 2-9.

Weiße Ränder etwas ungleichmäßig beschnitten; an den vier Ecken dünne Stellen im Papier bzw. Löchlein: gering lichtran-dig. – Aquatinta im Himmel etwas nachlassend.

Abbildung Seite 149 400,–

429 FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTES Bailando en una cuerda floja (Proverbios, Ergän-

zungsblatt). Radierung und Aquatinta auf Bütten. Plattengröße 24,5 x 35 cm, Blattgröße ca. 39,5 x 42,5 cm. Harris 267 III.

Umlaufend in Passepartout montiert; gebräunt und lichtrandig.

Abbildung Seite 149 1000,–

430 ANGELICA KAUFFMANN, nachChur 1741 – 1807 Rom

7 Blatt Grafiken in unterschiedlichen Techniken (teils farbig) verschiedener Künstler nach Angelica Kauffmann.

Graces awakening Cupid. 1776. / Venus presenting Helen to Paris after his retreat from the Combat with Menelaus. / The Flight of Paris & Helen from the Court of King Menelaus. Jeweils von W. W. Ryland. 1781.

An Offering to Love. G. Skorodomoff. 1778. / Venus attired by the Graces. F. Bartolozzi. 1784. / Achilles discoverd by Ulysses. G. Sigmund & J. G. Facius.

424 FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTESFuendetodos / Aragon 1746 – 1828 Bordeaux

Dios se lo pague a vsted (Aveugle enlevé sur les cor-nes d’un taureau). 1867. Radierung, Aquatinta und Kaltnadel auf Bütten. Plattengröße 17,5 x 21,6 cm, Blattgröße ca. 19,2 x 25 cm. Harris 25 III.1 (Erste Ausgabe mit aller Schrift).Weiße Ränder beschnitten; Aquatinta ausgedruckt.

Abbildung Seite 148 300,–

425 FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTES El si pronuncian y la mano alargan al primero que

llega (Blatt 2 aus: Los Caprichos). Aquatintaradierung auf Velin. Plattengröße 21,5 x 15 cm, Blattgröße 32,2 x 24 cm. Harris 37 III, 5.-12. Im Passepartoutausschnitt lichtrandig bzw. gebräunt; leicht stockfleckig; zwei Reibspuren im unteren Rand; evtl. etwas beschnitten; verso Montagespuren.

400,–

426 FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTES Populacho (Tafel 28 aus: Los Desastres de la Guer-

ra). Radierung mit Lavis, Kaltnadel und Stichel auf Bütten. Plattengröße ca. 21,3 x 17,7 cm, Blattgröße 24,8-25 x 31,2 cm. Harris 148 III, 3.-7. Etwas beschnitten. Leichte Altersspuren; Ränder mit leichten Anschmutzungen und Stiftspuren, gering fleckig; kleine helle, dünne Stelle im Himmel.

240,–

427 FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTES Reniego al amigo que cubre con las alas y muer-

de con el pico (Proverbios Pl. 5). Radierung und Aquatinta auf Velin. Plattengröße 24,7 x 35,3 cm, Blattgröße 33 x 49,5 cm Harris 252 III.1. (Erste Aus-gabe vor den Nummern).

430 nach A. Kauffmann

431 M. Klinger

151

VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

433 CARL WILHELM KOLBE Dorfansicht, Links vorn eine Wassermühle, dahin-

ter auf einem Hügel eine Kirche. Radierung auf Büt-ten. Plattengröße 14,5 x 21,6 cm, Blattgröße 21,2 x 27,4 cm. Martens 140, I (von II).

Überwiegend im weißen Rand stockfleckig, einige Quetsch-falten, geglättete, horizontale Falten.

240,–

434 CARL WILHELM KOLBE Landschaft mit Eiche, Trauerweide, Haus und Frau

mit hoher Kiepe. / Üppiges Eichenwaldstück mit zwei nackten Mädchen und Jüngling. 2 Radierungen auf Bütten. Blattgröße ca. 22 x 30 bzw. 29,5 x 36,6 cm. Martens 164, I (von II) / 208, I (von II).

1786. / Garde a vous! C. A. Porporati. 1790. Rund- und Querformate; Passepartoutausschnitt zwischen 35 x 30 bis 48 x 62 cm, bzw. ø 28 cm.

Unterschiedliche Erhaltungsmängel: gebräunt und lichtrandig, stellenweise stärker stockfleckig, Knitterspuren und Defek-te. Überwiegend beschnitten, jeweils fest unter Passepartout montiert und gerahmt.

300,–

*431 MAX KLINGER Leipzig 1857 – 1920 Großjena bei Naumburg

Frühlingstag. (Die drei Lebensalter, Große Land-schaft) 1890. Radierung mit Aquatinta auf aufge-walztem China, nach Arnold Böcklin. F. Gurlitt, Berlin. Mit nicht identifiziertem Stempel verso Berlin Nr. (?). Plattengröße 48,2 x 69,4 cm, Blattgröße 60 x 76,6 cm. Singer 328 IX.

Im Ganzen etwas gebräunt und staubfleckig, bzw. in den Rändern etwas angeschmutzt. Mit Bleistiftanmerkungen in den Rändern.

900,–

432 CARL WILHELM KOLBEBerlin 1757 – 1835 Dessau

Stehende, abgezehrte Kuh, nach rechts gerichtet, im Hintergrund Baum und spärliches Buschwerk. Radie rung auf Bütten. Plattengröße 9,8 x 16,8 cm + Rändchen. Martens 63.

Kleiner Einriss unten, diagonale Quetschfalte, wenige Stock-fleckchen, Ecken leicht angestaubt. Verso am oberen Rand punktuell montiert.

200,–

432 C. W. Kolbe

434 C. W. Kolbe

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Plattengröße 21,6 x 27,8 bzw. 30 x 21,2 cm, Blatt-größe 26 x 30,8 bzw. 38,6 x 26 cm. Union Square mit braunen Klebespuren und Bleistiftanmer-kungen in den Rändern, beide Blätter mit einigen Quetsch-falten und verso Montagespuren.

400,–

438 GIOVANNI BATTISTA PIRANESIMogliani/Mestre 1720 – 1778 Rom

Veduta del Pantheon d’Agrippa oggi Chiesa di S. Maria ad Martyre. (Das Pantheon, Außenansicht). 1761. Radierung auf festem Bütten. Passepartout-ausschnitt 51 x 73 cm. Hind 60, 2. Zustand (von 5). Wilton-Ely 193. Fest unter Passepartout montiert, leichte Altersspuren, haupt-sächlich in den Rändern gering stock- und fingerfleckig.

Abbildung Seite 154 1800,–

439 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Veduta della Cascata di Tivoli (Der Wasserfall von

Tivoli). 1766. Radierung auf Bütten. Plattengröße 47,5 x 70,5 cm, Blattgröße 53 x 73,5 cm. Hind 75 I/II; Wilton-Ely 208.Etwas gebräunt, lichtrandig und vorwiegend an den weißen Rändern altersfleckig und angestaubt; weiße Ränder mit klei-neren restaurierten Defekten.

800,–

Überwiegend leichtere Alters- und Montagespuren; fest unter Passepartout montiert, kleinere Quetschfalten. Eichenwald-stück etwas stockfleckig.

600,–

435 CARL WILHELM KOLBE Teicharm, über den eine krumm gewachsene Eiche

eine Brücke bildet. Um 1797. Radierung auf cha-moisfarbenem Papier mit Wasserzeichen Kleeblatt. Aus: Folge kleiner Landschaften. Plattengröße 18,2 x 27 cm, Blattgröße 24 x 40,5 cm. Martens 163.

Einige Quetschfalten, teils mit Papierschwachstellen und -löchlein, überwiegend im weißen Rand stockfleckig. Verso Montagespuren im oberen Rand.

300,–

436 CONSTANTIN MEUNIER Etterbeek 1831 – 1905 Ixelles

Tête de mineur. 1898. Bronzerelief, dunkel patiniert. Mit Gießerstempel B. VERBEYST FONDEUR BRUXEL-LES. Ca. 31,5 x 27,5 cm.

1200,–

*437 JOSEPH PENNELLPhiladelphia 1857 -1926 New York

Union Square / The Pavement of St. Paul in London. 2 Blatt Kaltnadelradierungen auf Japan. Signiert.

436 C. Meunier

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VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

445 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Vue du temple de Neptune, Dieu tutélaire de l’an-

cienne Ville de Pesto ... (Neptun-Tempel in Paest-um). 1778.

Radierung auf festem Bütten, Tafel X aus der Paest-um-Folge Differentes vues de quelques Restes de trois grands Edifices ... de l’ancienne Ville de Pesto. Plat-tengröße 52,8 x 71,5 cm (Blattgröße 55 x 75,5 cm). Wilton-Ely 727.

Mit kleinen, reparierten Randdefekten, Mittelfalte geglättet, Papier in den Rändern etwas gewellt, leicht staubfleckig. Am oberen Rand punktuell montiert.

Abbildung Seite 155 1500,–

446 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Temple de Neptune à Pesto, vu de côté (Neptun-Tem-

pel in Paestum). 1778. Radierung auf festem Bütten, Tafel XI aus der Paest-

um-Folge Differentes vues de quelques Restes de trois grands Edifices ... de l’ancienne Ville de Pesto. Plat-tengröße 46 x 68,4 cm (Blattgröße 55 x 75,5 cm). Wilton-Ely 728.

440 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Veduta della gran Piazza e Basilica di S. Pietro situ-

ata ove erano anticamente il Circo e gl’ Orti di Cajo e Nerone nella Valle Vaticano (Petersdom mit Pe-tersplatz). 1772. Radierung auf Bütten. Plattengröße 46 x 70 cm. Hind 101 III (von III; Firmin-Didot, Pa-ris); Wilton-Ely 234.In Passepartout montiert.

600,–

441 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Altra Veduta degli avanzi del Pronao del Tempio de-

lla Concordia (Saturntempel mit Severusbogen im Hintergrund). 1774. Radierung auf festem Bütten. Passepartoutauschnitt ca. 51 x 74 cm. Hind 110 I (von III); Wilton-Ely 243. In den Rändern punktuell montiert, im unteren Bereich re-staurierte Fehlstellen, außen etwas gebräunt, Ecke mit Was-serrand, kleinere Knickfalten und Mittelfalzknicke im oberen und unteren Rand.

Abbildung Seite 154 900,–

442 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Veduta degli avanzi superiori delle Terme di Diocle-

ziano (Diokletiansthermen). 1774. Radierung auf Bütten. Plattengröße ca. 46 x 70 cm. Hind 116 I (von III); Wilton-Ely 249.In Passepartoutausschnitt montiert und etwas lichtrandig; ge-bräunt und schwach feuchtfleckig; Restaurierungen.

400,–

443 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Antiquus Bivii Viarum Appiae et Ardeatinae Pros-

pectus ad II Lapidem Extra Portam Capenam (Ein antikes Teilstück der Via Appia und Via Ardentina am zweiten Meilenstein außerhalb der Porta Cape-na). (1756). Radierung auf kräftigem Bütten. Fronti-spiz aus Le Antichità Romane, vol. II. Plattengröße 40 x 64 cm, 52 x 71,5 cm. Wilton-Ely 360.Weiße Ränder etwas angestaubt, alters- und fingerfleckig.

Abbildung Seite 145 900,–

444 GIOVANNI BATTISTA PIRANESI Sustruzioni di Clodio nella sua Villa sul monte Alba-

no, or posseduta dall’ Eccma Casa Barberini (Sub-struktionen des Clodius in seiner Villa in den Alba-ner Bergen). Radierung auf Bütten, aus Descrizione et Disegno dell’ Emissario del Lago Albano, Rom 1762. (Taf. IX). Plattengröße 19,5 x 29,2 cm. Wil-ton-Ely 634.In Passepartout montiert.

200,–

437 J. Pennell

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438 G. B. Piranesi

441 G. B. Piranesi

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VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

445 G. B. Piranesi

446 G. B. Piranesi

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Papier in den Rändern etwas wellig, geglättete Mittelfal-te, leichte Altersspuren in den weißen Rändern. Am oberen Rand punktuell montiert. – Insgesamt guter Erhaltungszu-stand.

Abbildung Seite 155 1500,–

447 CAMILLE PISSARROSt. Thomas/ Antillen 1830 – 1903 Paris

Paysanne à la fourche. 1889. Radierung auf gräu-lichem Bütten mit Wasserzeichen 1835. Mono-grammstempel. Ex. 6/24. Plattengröße 11,8 x 7,5 cm, Blattgröße 20 x 16,4 cm. Beraldi 71.

Kleine Fehlstelle mittig oben im weißen Rand, minimale Stockfleckchen, Ränder etwas fingerfleckig und mit Bleistift-anmerkungen, geringe Randläsuren, verso Falzreste.

800,–

448 CAMILLE PISSARRO Vachère au bord de l’eau. 1890. Radierung auf Büt-

ten. Plattengröße 20 x 13,5 cm, Blattgröße 27,2 x 18,4 cm. Delteil 93.

Etwas fingerfleckig, Ränder stellenweise etwas gebräunt und mit kleineren Läsuren, verso Montagespuren.

200,–

449 ODILON REDONBordeaux 1840 – 1916 Paris

Au réveil j’aperçus la Déesse de l’Intelligible, au profil sévère et dur. 1885. Lithographie auf aufgewalztem China. Tafel VI der Serie Hommage à Goya, Dar-stellungsgröße 26,8 x 21,6 cm, Montageblatt 36,4 x 31,3 cm. Beraldi, S. 176.

Beschnitten und etwas lichtrandig sowie stockfleckig, leichte Knickspuren.

1500,–

450 JOHANN CHRISTIAN REINHARTHof/Oberfranken 1761 – 1847 Rom

Die Mühle bei den großen Eichen. 1788. Radierung auf Bütten. Plattengröße 44,5 x 59 cm, Blattgröße 54,5 x 73 cm. Andresen 20 II (von III).

Ränder mit einigen Defekten und stärkeren Altersspuren: Fehlstellen, Einrisse, etwas stockfleckig, Knickspuren am Plattenrand. Lichtrandig, insgesamt gebräunt und etwas grau, Montagespuren.

750,–

451 PIERRE-AUGUSTE RENOIR Limoges 1841 – 1919 Cagnes bei Nizza

Femme nue couchée (tournée a droite) / Le chapeau epingle / Sur la plage à Berneval.

447 C. Pissaro

449 O. Redon

157

VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

Komplett aufgezogen, gering gebräunt, außen und in den Ecken etwas staubfleckig bzw. leicht angeschmutzt, wenige, schwache Stockflecken.

Abbildung Seite 158 3000,–

454 THOMAS ROWLANDSON The Fishseller. 1823 Aquarell und Feder auf Velin. Si-

gniert. Blattgröße 16,5 x 25 cm. – Provenienz: Acker-mann & Johnson, London. Christie’s 2000. Samm-lung Alfred Boeddinghaus.

Restauriert, Ränder komplett hinterlegt sowie einige Fehl-stellen und Papierschwachstellen im unteren Bereich ausge-bessert, lichtrandig bzw. gebräunt und etwas fleckig.

Abbildung Seite 158 2000,–

455 THOMAS ROWLANDSON Perry’s Dock, Blackwall (Brunswick Dock, Blackwall

Yard, ab 1800 Teil der East India Docks in London). 1806. Teilkolorierte Radierung auf chamoisfarbe-nem Papier. Blattgröße 17 x 23,5 cm. – Provenienz: Sammlung Alfred Boeddinghaus.

3 Blatt Radierungen auf Bütten. Plattengröße 13,6 x 19,8 cm, 8 x 11,6 cm bzw. 13,3 x 9,3 cm, Blattgröße jeweils 25,5 x 33 cm.

Leichte Alters- und Montagespuren; Blatt Femme nue couchée am linken Rand gering beschnitten.

600,–

452 THOMAS CHARLES LEESON ROWBOTHAMDublin 1823 – 1875 London

Das Rheintal bei St. Goarshausen. 1857. Aquarell und etwas Deckweiß auf bräunlichem Papier. Sig-niert und datiert. 21,5 x 31,5 cm (Passepartoutaus-schnitt).

In Passepartout montiert und unter Glas in Goldleiste; gering gebräunt.

400,–

453 THOMAS ROWLANDSONLondon 1756 – 1827

Passengers alighting from a Ferry. 1803. Aquarell, Feder und Bleistift auf Velin. Signiert. Blattgröße 19,6 x 29,6 cm. – Provenienz: Christie’s 2001. Samm-lung Alfred Boeddinghaus.

452 T. C. L. Rowbotham

158

453 T. Rowlandson

454 T. Rowlandson

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VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

457 T. Rowlandson

459 T. Rowlandson

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Sothe by’s, London 2002. Sammlung Alfred Boed-dinghaus. In den Rändern fest montiert, ausgebesserte Papierdefekte. Etwas stock- und feuchtfleckig; gebräunt, verso bezeichnet.

500,–

459 THOMAS ROWLANDSON zugeschrieben The Tumbling Huntsman. Aquarell und Feder auf

Velin. Nicht signiert. Blattgröße 13,5 x 19,8 cm. – Montagebogen mit Sammlerstempel von Gilbert Davis (Lugt L.757a), dessen Rowlandson-Sammlung mehrfach in London ausgestellt wurde. Christie’s 2004. Sammlung Alfred Boeddinghaus. Komplett aufgezogen, Randbereiche angeschmutzt und mit kleinen Stockflecken, Mittelteil etwas gebräunt.

Abbildung Seite 159 1000,–

460 FRANCIS SEYMOUR-HADEN London 1818-1910

Bark refitting. 1865. Radierung mit Plattenton auf Bütten. Signiert. Passepartout bezeichnet Trial proof. Plattengröße 14 x 21 cm, Blattgröße 21,8 x 29,5-8 cm. Montagespuren, in den äußeren Ecken und Rändern etwas angeschmutzt.

200,–

461 PAUL SIGNAC Paris 1863 – 1935

Paris: Le Pont des Arts avec Remorques. 2 Exempla-re, 2 Blatt Aquatintaradierungen auf Bütten bzw. auf Velin. Plattengröße 12,4 x 19 cm, Blattgröße 25 x 32,5 bzw. 18 x 28 cm. Kornfeld / Wick 24.

Beschnitten und umlaufend fest hinter Passepartout montiert. Mit einigen ausgebesserten Fehlstellen. Leicht gebräunt und angestaubt.

200,–

456 THOMAS ROWLANDSON Travellers respite. Aquarell, Feder und Bleistift auf

Velin. Signiert. Blattgröße 23,5 x 19 cm. – Proveni-enz: Sammlung Alfred Boeddinghaus. Fest aufgezogen und hinter Passepartout montiert. Etwas ge-bräunt und staubfleckig bzw. angeschmutzt.

1500,–

457 THOMAS ROWLANDSON zugeschrieben The Dun Cow Inn. Bleistift, Feder und Aquarell auf

Velin. Nicht signiert. Blattgröße 14,6 x 23,8 cm. – Provenienz: Thos. Agnew & Sons Ltd, London, Pi-cadelly W. Christie’s 2004. Sammlung Alfred Boed-dinghaus. Komplett aufgezogen. Gering lichtrandig bzw. gebräunt, un-ten wenige kleinere Fingerflecken.

Abbildung Seite 159 1200,–

458 THOMAS ROWLANDSON zugeschrieben The Squire and the Cottager’s Daughter. Aquarell,

Feder und Bleistift auf Velin. Nicht signiert. 14,2 x 14,6 cm (Oktogon). – Provenienz: Christie’s und

456 T. Rowlandson

458 T. Rowlandson

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VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

464 HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC Albi 1864 – 1901 Schloss Malromé, Gironde

La vache enragée – Cavalcade de Mi-Carmême (Entwurfsskizze zu der Zeitschrift). 1896.

Tuschfeder und Bleistift auf dünnem, chamoisfarbe-nem Papier, verso mit handschriftlichem Vermerk. Vorderseitig mit einer kleinen Lithographie von A. Willette, dem Begründer der Zeitschrift. Mit dem roten Monogrammstempel unten rechts. 27,3-27,5 x 21,2 cm. Dortu Bd. VI, D 4.164 – D 4.165.

Knick-, Alters- und Montagespuren; verso am rechten Rand mit braunem Klebeband frei im Passepartout montiert – auf dem rückseitigem Montageband mit blauem Zollstempel.

Abbildung Seite 162 3000,–

465 HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC Ducarre aux Ambassadeurs / Une Spectatrice (pl.

9 u. 10 aus Le Café-Concert). 1893. 2 Blatt Litho-graphien auf Japan. Je eines von 50 Exemplaren der Edition de luxe. 26 x 19,9 bzw. 26,9 x 18,5 cm, Blatt-größe je 46,3 x 29 cm. Wittrock 26 I u. 27 I.

Oben und links evtl. etwas beschnitten; weiße Ränder stellen-weise fleckig. Das zweite Exemplar wohl beschnitten und schwach stockfleckig.

300,–

462 JOHN RAPHAEL SMITHDerby 1752 – 1812 Doncaster

Charlotte at the tomb of Werter. 1783. Radierung in Punktiermanier auf Bütten. Plattengröße 40,5 x 36, Blattgröße 44,5 x 38 cm. Alters- und Montagespuren, lichtrandig bzw. gebräunt und etwas stockfleckig.

200,–

463 WILLIAM CLARKSON STANFIELD zugeschriebenSunderland 1793 – 1867 Hampstead

Coming to the rescue of a brig off Tynemouth. Aqua-rell, Deckweiß und Bleistift auf Velin. Nicht signiert. Blattgröße 34,5 x 45 cm. – Provenienz: Christie’s 2001. Sammlung Alfred Boeddinghaus. Komplett aufgezogen. Kleinere Randdefekte, etwas gebräunt und stellenweise mit kleinen Stockflecken.

1500,–

463 W. C. Stanfield

162

464 H. de Toulouse-Lautrec

465 H. de Toulouse-Lautrec

163

VII. KÜNSTLER DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS

Darstellung mit zahlreichen kleinen Bereibungen; Blattränder etwas stockfleckig; wenige kurze Randeinrisse.

200,–

467 EDOUARD VUILLARD Cuiseaux 1868 – 1940 La Baule

Square Vintimille. Radierung auf Van Gelder Zonen- Bütten. Plattengröße 34 x 25,7 cm, Blattgröße 50 x 32 cm. Am rechten Rand fest unter Passepartout montiert. Leicht ge-bräunt, kleine Farbflecken im unteren Rand.

200,–

Etwas gebräunt. – Äußerst seltene Drucke in guter Erhal- tung.

2000,–

466 BERNHARD VOGEL Nürnberg 1683 – 1737

Porträt von Daniel Felix Wussin, Kupferstecher, Prag. 1736. Schabkunst auf Bütten, nach Johann Ku-petzky. Plattengröße 35,3 x 25,5 cm, Blattgröße 45 x 34 cm.

466 B. Vogel

165

Schluss). 35 x 23,4 cm. Mit illustr. Kupfertitel und 400 Textholzschnitten von Cristoforo Coriolano. 2 Bll., 732 SS., 13 Bll. Ldr.

(Stärker beschädigt: Deckel, Vorbll., Kupfertitel und 1 Textbl. lose. Buchblock gebrochen bzw. mittig ge-löst, Rücken fehlt. Vorsätze gestempelt, Kupfertitel knapp beschnitten. Einige Bll. l. gebräunt bzw. et-was feuchtfleckig, sonst gut).

Nissen ZBI 70. Nissen, Fischb. 7. Westwood/Satchell 3. Huber 56. – Aldrovandi (1522-1605), „ ... von seinen Zeitgenossen – vielleicht nicht ganz ohne Ironie – als Pontifex Maximus der Naturgeschichte angesprochen, der es darin an Gründlichkeit und Weitschweifigkeit bis zum äußersten trieb. In künstleri-scher Hinsicht sind seine Figuren jedoch uneingeschränkt zu loben. [...] ganz besonders lobt er seinen Holzschneider Cris-toforo Coriolano (Lederer?) aus Nürnberg, der zusammen mit

*468 Alberti, Guiseppe Antonio: La pirotechnia osia tratta-to dei fuochi d’artificio. Venedig: G. B. Recurti 1749. 23,7 x 16,6 cm. Mit 21 Kupfertafeln (1 gr., gefalt.). VIII, 128 SS., 1 Bl. Pgt mit hs. Rt.

(Etwas angestaubt und bestoßen. Knitterfalten. Stel-lenweise etwas stockfleckig). Ornamentstichkat. Berlin 3304. Graesse I,52. IT\ICCU\UBOE\ 039636. – Erste Ausgabe. – Die Tafeln mit zahlr. Abbildungen der Gerätschaften und Arbeitsmaterialien sowie einer großen Falttafel mit Darstellung eines Theatergebäudes mit im Vor-dergrund vorbereiteter Abschussinstallation.

Abbildung Seite 166 900,–

469 Aldrovandi, Ulisses: De piscibus libri V et de cetis Lib. unus. Bologna: N. Thebaldini 1638-1644 (am

VII I . NATURWISSENSCHAFTEN MEDIZIN · TECHNIK

487 M. Merian u. J. T. de Bry

166

seinem Enkel die Figuren so elegant geschnitten habe, daß sie eher wie Kupferstiche wirkten“ (Nissen, Fischbücher S. 14 f.).

2000,–

470 Charpentier, Toussaint von: Libellulinae Europaeae. Descriptae ac depictae. Leipzig: Leopold Voss 1840. 31,5 x 23,9 cm. Mit 49 (46 kol.) lithogr. Taf. 1 Bl., 180 SS., 1 Bl. Spätere Pp. m. Rt.

(Etw. berieben. Tafeln etw. gebräunt, zum Schluss lose durch gebrochenes Gelenk hinten; Titelbl. und Textränder stärker stockfleckig). Nissen ZBI 874. Horn/Schenkling 3367. Junk, 86. Hagen I, 122, 10. – Erste Ausgabe. – Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts das einzige Abbildungswerk über Libellen (Junk). – Vor dem Tafelteil ist ein Blatt mit einem „Anerbieten“ auf deutsch abge-druckt. Darin bietet Charpentier einen Teil seiner Sammlung (nämlich die Schmetterlinge und die Käfer) zum Kauf an: „Der große Anwachs meiner entomologischen Sammlung veranlasst mir einen grossen Raummangel: besonders aus dieser Ursache wünsche ich einige Theile derselben zu veräussern, und na-mentlich die Sammlung der Lepidopteren und der Coleopteren.“

1800,–

471 – Charpentier, Toussaint von: Orthoptera. Descripta et depicta. Leipzig: Leop. Voss 1841-45. 31,3 x 24,5 cm. Mit 60 gest. u. kol. Tafeln. 2, 57 Bll. (Tafelerläute-rungen, num. 1-60), S. (III)-IV (Schlusswort), 1 Bl. (Inhalt und Tafelverz.). Pp. m. aufmont. Deckel des Broschurumschlages.

(Einbd. stark gebräunt und berieben, etw. fleckig, Rücken- und Innengelenke t. aufgeplatzt; Bindung gelockert. Papier gebräunt, stockfleckig, Taf. 2, 10, 11 stärker gebräunt, Taf. 48 m. kl. Einriss im oberen Rand). Nissen ZBI 845. Horn/Schenkling 3358, 68. Junk, 86. Hagen I, 122. – Erste Ausgabe. – Seltenes Werk über Heuschrecken, das ursprünglich in 60 Heften erschien. – Toussaint de Char-pentier war ein deutscher Berghauptmann, der sich neben mineralogischen, geologischen und bergbaulichen Studien auch mit entomologischen Untersuchungen beschäftigte. Vor-liegendes Werk umfasst im Unterschied zu dem ein Jahr zuvor erschienenen Werk Charpentiers über Libellen nicht bloß die europäischen, sondern vor allem neue oder noch nicht ab-gebildete Arten. So beschrieb und benannte Charpentier hier einige Heuschreckenspezies zum ersten Mal, etwa in dem hier vorliegenden Orthoptera das geschwänzte grüne Heupferd (Locusta caudata); zu sehen auf Tafel. 33.

2000,–

472 Darwin, Charles: The Descent of Man and Selection in Relation to Sex. 2 Bde. (Seventh/Eighth thous-and). London: Murray 1871. 19 x 12,2 cm. Mit eini-gen Holzstich-Textabbildungen. VIII, 423 SS., 1 nn. S., 16 SS. Verlagsanzeigen + VIII, 475 SS., 1 nn. S., 16 SS. Verlagsanzeigen. OrLn. mit Rt.

(Leicht berieben. Bd. II im Bund etwas gelockert. Stellenw. leichte Fingerspuren).

468 G. A. Alberti

469 U. Aldrovandi

167

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

Freeman 939 u. 940. – Bd I. im 7. Tausend (April), Bd. II im 8. Tausend (Dezember). Der 3. bzw. 4. Druck aus dem Jahr der Erstausgabe. – Darwin setzt sich in diesem Werk mit der Abstammung des Menschen und mit der geschlechtlichen Selektion auseinander. Erstmals wird hier der Begriff „Evolu-tion“ verwendet.

400,–

*473 – Darwin, Charles: Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzenreich durch natürliche Züch-tung, oder Erhaltung der vervollkommneten Rassen im Kampfe um’s Daseyn. Nach der dritten Engl. Aufl. und mit neueren Zusätzen des Verfassers ... von H. G. Bronn. 2. verb. und sehr verm. Aufl. Stutt-gart: Schweizerbart 1863. 22 x 14 cm. Mit fotogr. Porträt-Front. und 1 lithogr. Tafel. VIII, 551 SS. HLdr. mit Rt.

(Rücken und Kanten berieben, l. bestoßen. Titelei und erste Bll. etwas feuchtfleckig, Vorsätze ge-bräunt).

Freeman 673. Hirsch/H. II, 187.

450,–

474 Diderot, Denis u. Jean Le Rond d’Alembert: Recueil de Planches, sur les sciences, les arts libéraux, et les arts méchaniques, avec leur explication. 11 Bde. + Suite in 12 Bden. Paris 1762-1777 (Briasson, David, Le Breton, Durand 1762-63 / Briasson, David, Le

470 T. v. Charpentier 471 T. v. Charpentier

473 C. Darwin

168

474 D. Diderot u. J. Le Rond d’Alembert

474 D. Diderot u. J. Le Rond d’Alembert

169

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

cation have so many original and practical hints been given to the sportsman“ (Schwerdt zur EA von 1746).

800,–

*476 Haller. – Zimmermann, Johann Georg: Das Leben des Herrn von Haller. Zürich: Heidegger 1755. 18,3 x 11,7 cm. Mit gest. Titelvignette von Holzhalb. 19 Bll., 1 w. Bl., 430 SS., 1 Bl. Pp. mit Rs.

(Kanten berieben. Teils etwas stockfleckig, hinteres Innengelenk verstärkt). Goed. IV/1, 482, 3. – Erste Ausgabe von Zimmermanns ers-ter Veröffentlichung. Zimmermann, Mediziner und Philosoph (1728-1795), der Sohn eines Ratsherrn, studierte ab 1742 Phi-losophie, Geschichte, Beredsamkeit und Griechisch an der Akademie in Bern und ab 1747 Medizin in Göttingen. Er wur-de 1751 bei Albrecht von Haller zum Dr. med. promoviert. Albrecht v. Haller (1708-1777) war Schüler Boerhaaves und eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Medizinwissen-schaft des 18. Jahrhunderts. – Titel mit handschriftlichem Ein-trag und Stempel der Fürstenbergischen Hofbibliothek.

250,–

477 Hayne, Friedrich Gottlob: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuch-lichen Gewächse, wie auch solcher, welche mit Ihnen verwechselt werden könne. Bd. V (von 14). Berlin: Selbstvlg. 1817. 27,4 x 23 cm. Mit 48 kolor. Kupfertafeln mit je 1 begleitendem Textblatt. Mod. HLn. mit Rs.

(Vorsätze erneuert; t. etwas feucht- und finger-fleckig, einige Tafeln im unteren Rand etwas stär-ker).Nissen BBI, 816. Pritzel 3864. Plesch 251 f. – In 14 Bänden erschienenes botanische Kompendium. Von dem Botaniker und Apotheker Hayne (1763-1832) verfasst sind die ersten 11 Bände des Werkes, nach seinem Tod (1832) wurden die Bän-de 12 und 13 von J. F. Brandt und J. T. Ratzeburg herausgege-

Breton 1765-68 / Briasson, Le Breton 1771 / Brias-son 1772 / Panckoucke, Stoupe, Brunet u. Amster-dam: Rey 1777 [Suite]).

40 x 25,3 cm. Mit 2784 (st. 2787) Kupfertafeln (306 doppelblgr., 18 gefalt.). Marmor. Kalbsldr. mit Rs. und foraler Rv., verg. Stehkantenfileten.

(Etwas berieben, Rücken teils mit kl. Defekten an Kopf und Schwanz. In Bd. I fehlen 3 anatomische Tafeln: XXI/2, XXII u. XXII/2).

Vollständige und gut erhaltene Reihe der Tafelbände zu Dide-rot/d’Alemberts ‘Encyclopédie’, dem bedeutendsten Werk der Aufklärung, das eine hervorragende Quelle für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft des 18. Jahrhunderts bietet. Bis heute eines der wichtigsten Monumente des europäischen Denkens.

Die Anzahl der Tafeln schwankt stark je nach Zählweise; die auf den Titelblättern angegebene höhere Zahl zählt die dop-pelblattgroßen und gefalteten Kupfer als zwei oder drei.

8000,–

*475 Döbel, Heinrich Wilhelm: Neueröffnete Jäger-Practi-ca oder der wohlgeübte und erfahrne Jäger, darin-nen eine vollständige Anweisung zur gantzen Ho-hen und Niedern Jagd-Wissenschaft ... 3. verb. und verm. Aufl. 4 Teile in 1 Bd. Leipzig: Heinsius 1783. 35,5 x 21,5 cm. Mit 21 (20 doppelblattgr.) Kupferta-feln. 13 Bll., 148, 264, 192, 108 SS., 32 Bll. HLdr. auf 6 Bünden mit Rs. und Rv.

(Berieben. Rs. t. mit Fehlstellen. Feucht- und al-tersfleckig).

Lindner 519.03. Schwerdt I, 146. Vgl. Souhart 143 (4. Aufl.). – Dritte Ausgabe des erstmals 1746 erschienenen Standardwer-kes der deutschen Jagdliteratur. – Die von 2 Platten gedr. Tafel zu S. 40 in Tl. II ist hier noch nicht zusammengesetzt und wird als 2 Tafeln gezählt – „ [...] one of the classics of German sporting literature. The author claims to have written this book from his own long experience and that in no previous publi-

475 H. W. Döbel

170

erndes ärztl. Verdienst ist namentlich die Förderung der Vac-cination zu nennen; er führte in Berlin die erste Impfung nach Jenner aus (1798)“ (Hirsch).

200,–

*479 Heister, Lorenz: Chirurgie, in welcher alles, was zur Wund-Artzney gehöret, nach der neuesten und bes-ten Art, gründlich abgehandelt, und in vielen Kupf-fer-Tafeln die neu-erfundene und dienlichste Inst-rumente, nebst den bequemsten Handgriffen der chirurgischen Operationen und Bandagen deutlich vorgestellet werden. [4. Aufl.]. Nürnberg: J. Stein Witwe 1743. 20,5 x 17 cm. Mit gest. Portr.-Front. von J. M. Bernigeroth und 38 num. gefalt. Kupfertafeln mit zahlr. Detailabbildungen. 7 Bll., 378 SS. 2 Bll., SS. 379-1078, 11 Bll. Pgt. mit Rs.

(Etwas berieben und gebrauchsfleckig. Innen t. ge-bräunt, Tafel II mit Randverletzung, Tafel X mit re-parierten Beschädigungen; t. l. gebräunt).

ben (1833-37). Im Jahr 1843-46 veröffentlichte J. F. Klotzsch 2 Hefte eines 14. Bandes, der aber unvollendet blieb. – Zu jeder Tafel ein doppelseitiges erklärendes Textblatt.

300,–

*478 Kessler, Georg Wilhelm: Der alte Heim. Leben und Wirken Ernst Ludwig Heim’s. Aus hinterlassenen Briefen und Tagebüchern. Zweite, mit Zusätzen ver-mehrte Auflage. Leipzig: F. A. Brockhaus, 1846. 20,3 x 12,6 cm. Mit gest. Porträtfront. und faks. Namenszug Heims. XVIII, 520 SS. HLdr. mit Rt.

(Einband fast komplett gelöst. Stellenweise stock-fleckig, Besitzeintrag auf dem vorderen Innende-ckel, zeitgenössische hs. Widmung auf dem vorde-ren Vorsatz).ADB XI 325. Berlin-Bibl. I, 197. Hirsch/H. III, 182f. – Erste Ausgabe der deutlich vermehrten Auflage. „Papa Heim“ war durch seine Natürlichkeit und Ungezwungenheit, aber auch durch seinen treffenden Witz eine der beliebtesten und be-kanntesten Persönlichkeiten im Berlin seiner Zeit. „Als dau-

481 G. W. Knorr 481 G. W. Knorr

171

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

tanischer Text stammt von Phil. Friedr. F. Gmelin und Gg. Rud. Böhmer. „[Knorrs]Hauptwerk [...], worin er in geschickter Weise die ästhetisch ansprechendsten Darstellungen der be-liebtesten Garten- und Feldblumen zu vereinen suchte. [...] ohne Zweifel das lieblichste der deutschen Blumenbücher.“ (Nissen BBI, S. 181). Die nach Knorrs Tod 1761 erschienenen Tafeln dürften von Nürnberger Künstlern aus der Nachfolge Knorrs gestochen worden sein. Der Atlasband ordnet die Ta-feln je Teilband in alphabetischer Folge; die Kupfer sind zum Teil unten rechts mit nicht fortlaufenden Nummern versehen.

In diesem nahezu vollständigen Zustand äußerst selten!

30.000,–

482 Krafft, Johann Karl: Plans, coupes et élévations de diverses productions de l’art de la charpente exé-cutées tant en France que dans les pays étrangers. 4 Tle. in 1 Bd. Paris und Straßburg: Lévrault 1805. 48,5 x 32 cm. Mit gest. Front., gest. Widmungsbl. und 203 (von 204) t. gefalt. Kupfertafeln (30; 82; 63; 28). 2 Bll., 27 SS.; 27 SS.; 18 SS.; 9 SS. HLdr. auf 5 Bünden mit Rs.

(Beschabt und bestoßen. Spiegel und Vorsätze in den Ecken leimschattig. Vereinzelt etwas stock-fleckig, Titel und Front. etwas mehr betroffen. Es

Hirsch/H. III, 141. Blake 203. Morton/Norman 5576. – Erst-mals 1718 erschienenes Hauptwerk des berühmten Chirurgen Lorenz Heister (1683-1758), der als Begründer der wissen-schaftlichen Chirurgie in Deutschland gilt. Es war das erste in deutscher Sprache geschriebene chirurgische Lehrbuch mit den besten in- und ausländischen Quellen und das anatomi-sche Grundlagenwerk im deutschsprachigen Raum. (ADB XI, 672 ff.). – „In seinem berühmten chirurgischen Hauptwerke hat er Alles, was bis dahin auf diesem Gebiete Bleibendes gewonnen war, zusammengefasst und es recht eigentlich zum Eigenthum der Wissenschaft gemacht“ (Hirsch/H.). – Die Ta-feln mit chirurgischen Instrumenten, Verbandsmaterial, der Darstellungen von Operationen u.a.

250,–

*480 Hessling, Theodor von: Die Perlmuscheln und ihre Perlen. Naturwissenschaftlich und geschichtlich mit Berücksichtigung der Perlengewässer Bayerns. Leip-zig: W. Engelmann 1859. 24,5 x 17 cm. Mit farbig lithogr. Front., 7 t. farbig lithogr. Tafeln und 1 farbig lithogr. Faltkte. sowie 2 typogr. gefalt. Tabellen. Mod. Pp. mit montiertem OrUmschlagdeckel und -Rücken.

(Vorsätze erneuert. Titel etwas stärker, sonst nur wenig feuchtfleckig). Huber 155. Hirsch/H. III, 203. – Das Werk ist das Ergebnis einer unter König Maximilian II. begangenen Forschungsreise in den bayrischen Wald und das Fichtelgebirge zu genaue-ren Untersuchungen der Naturgeschichte und Lebensweise der heimischen Perlmuscheln. Hessling’s Absicht war es, die heimischen Flussperlenmuscheln mit den Muscheln der tro-pischen Meere zu vergleichen, er wartete aber vergebens auf eine Lieferung.

300,–

481 Knorr, Georg Wolfgang: Thesaurus rei herbarii hor-tensisque universalis ... – Daraus der Tafelband: Regnum Florae. Das Reich der Blumen mit all sei-nen Schönheiten, nach der Natur und ihren Farben vorgestellt. 2 Tle in 1 Bd. Nürnberg: G. W. Knorr [1750-1772]. 42 x 26,2 cm. Mit kolor. Kupfertitel und 298 (st. 300) kolor. Kupfertafeln (199 + 99 [st. 101]). 1 + 2 typogr. Bll. Tafelverzeichnis vor den beiden Teilen. HLdr. mit Rs. und Rv.

(Einband stark berieben, hinteres Rückengelenk ge-lockert. Geringe Stauchspur im oberen Schnitt. Im 2. Teil fehlen die Tafeln C.2. [Indianisches feuerrothes Blumen-Rohr] und M.3. [Africanisch Glas-Kraut mit Haußwurz-Blättern und weißer Blüthe]. Innen von sehr guter Erhaltung, die Tafeln sämtlich fleckenfrei und nahezu makellos). Nissen BBI 1081 (verz. irrig 301 Tafeln). Pritzel 4757 (falsche Tafelanzahl). Stafleu/Cowan 3770 („The total number of plates is 301 on 300 leaves“). Bibl. Botanique Arpad Plesch, S. 290. – Die in der Mehrzahl von Georg Wolfgang Knorr gezeich-neten, gestochenen und kolorierten Tafeln zu dem posthum vollendeten zweiteiligen (in 3 Bden) ‘Thesaurus’. Dessen bo-

482 J. K. Krafft

172

meist nur in den Rändern etwas alters- oder finger-fleckig). Nissen ZBI 2300. – Die Tafeln jeweils mit Abbildungen mehre-rer Gattungen zeigen insgesamt 240 Tiere, wovon 102 getreu nach der Natur dargestellt werden, bei allen anderen musste Krauss auf längst bekannte Abbildungen zurückgreifen, da seine Naturaliensammlung nicht umfangreich genug war.

200,–

484 Ledermüller, Martin Frobenius: Mikroskopischer Ge-müths- und Augen-Ergötzung. [Fragment]. Tle.1 und 2 und Anhang in 1 Bd. (Nürnberg): Ch. de Launoy 1760 – 62. 27 x 22 cm. Mit gest. alleg. Front. und 92 (v. insges. 150) kolor. Kupfertafeln (vorh.: Tafeln 1-50; 51-82; 1-10). 96 SS. + SS. 97-160 + 2 Bll., 20 SS., 1 Bl. (Register). Interims-Pp.

(Stark gebrauchs- und feuchtfleckig. Es fehlen in Tl. 1 ein Porträtkupfer, das Registerblatt nach S. 96 ist zum Schluss des Bandes an der „Nachlese“ einge-bunden. Von Tl. II fehlen Tafeln 83-100 sowie die Seiten 161-202 und 1 Bl. Register; vom Anhang feh-len Tafeln 20-50 und Text bis S. 94). Horn/Sch. III, 91 u. 92. Nissen BBI 1156. – Fragment des Standardwerks der frühen mikroskopischen Darstellung.- Die Kupfer zeigen Detailvergrößerungen von Insekten und Pflan-zen sowie Gerätschaften. Das Frontispiz von J. G. Thelott nach J. J. Preissler zeigt vor dem Tempel der Unsterblichkeit Mutter Natur auf der Erde sitzend, neben Elefant und Schmet-terling als gleichberechtigte Wesen. Die neben ihr stehende Zeichenkunst entschleiert sie immer mehr.

400,–

485 Mattioli, Pietro Andrea: Opera quae extant omnia: hoc est, commentarii in VI. libros Pedacii Diosco-ridis Anazarbei de medica materia: adjectis in mar-gine variis Graeci textus lectionibus ... qui Dios-coridis depravatam lectionem restituunt: a Casparo Bauhino Basiliensi ... adjectis plantarum iconibus, supra priores editiones ... de ratione destillandi aquas ex omnibus plantes ... item apologia in ama-tum lusitanum ... epistolarum medicinalum libri quinque. Dialogus de morbo gallico. ... Editio al-tera. Basel: J. König 1674. 35 x 21,5 cm. Mit illustr. gest. Titelbordüre, 1 ganzseit. Porträtkupfer und über 1300 Textholzschnitten. 62 Bll., 1027 (recte 1029) SS., 11 Bll.; 236 SS., 3 Bll. Mod. Pgt. mit hs. Rs. in Ln.-Schuber.

(Vorsätze erneuert. Stellenweise wenig bis stärker gebräunt. Kupfertitel im unteren Rand etwas knapp beschnitten). Nissen BBI, 1309. Pritzel 5985. VD17 3:623519S. – Zweite von dem Basler Botaniker und Anatomen Caspar Bauhin (1560-1624) besorgte Mattioli-Gesamtausgabe, erstmals 1598 bei Basse erschienen. Mit dem angehängten, unveränderten Teil ‘Apologia adversus Amathum Lusitanum’.

1500,–

fehlt Tafel Nr. 27 im ersten Teil, Tafel „27 bis“ hinge-gen ist vorhanden). Th./B. XXI, 392. OPAC SBN IT\ICCU\VEAE\006602. – Der in Österreich geborene Johann Karl Krafft (1764-1833) war Architekt und Kupferstecher mit Hauptwirken in Paris, dessen Werke zur Gartenbaukunst weit bekannt waren. Vorliegendes Kompendium galt als Grundlagenwerk der Industriearchitek-tur und teilt sich zunächst in einen allgemeinen Teil über das Handwerk der Zimmerei, in Hoch- und Wohnbaukonstruktio-nen, Brückenbaukunst sowie Hafen- und Schiffsbau.

500,–

483 Krauss, Chr. Ferdinand Friedr.: Das Thierreich in Bil-dern. Teil I: Säugethiere (= alles). Stuttgart und Eß-lingen: Schreiber und Schill 1851. 34 x 26 cm. Mit 50 (43 kolor.) lithogr. Tafeln von C. Roth. VIII, 104 SS. Blindgepr. Ln. mit Rt.

(Gelenke eingerissen, berieben, bestoßen und ge-brauchsfleckig. Text etwas feuchtfleckig, Tafeln

485 P. A. Mattioli

173

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

der dekorative Zusatzband „Fruitist“. Die dargestellten Blüh-pflanzen waren Bestandteil der königlichen Gartenanlagen, das Werk ist der jungen Queen Victoria gewidmet. Vorlie-gende Ausgabe auf großem Papier, mit jeweils 4 dargestellten Pflanzen auf einer Tafel, der „Fruitist“ mit jeweils einer Obst-sorte, umrahmt von floralem Zierwerk. Reizvolles Kompendi-um für den professionellen Gärtner wie für den unbedarften Betrachter, in feinst ausgeführtem schönen Kolorit.

4500,–

487 Merian, M. – Bry, Joh. Th. de: Florilegium renova-tum et auctum. Das ist: Vernewertes und vermehrtes Blumenbuch: Von mancherley Gewächsen, Blumen un(d) Pflanzen. Frankfurt a. M.: Merian 1641. 31,5 x 20,2 cm. Mit illustr. Kupfertitel, doppelblattgr. gest. Front., gest. Titelvign. und 172 (von 176; 5 gefalt.) Kupfertafeln. Pp.

(Stärker berieben und bestoßen, Rücken vom Buch-block gelöst. Titel, Front. und erste Bll. lose und stärker gebrauchs- bzw. wasserfleckig. Tafeln im Allgemeinen meist nur in den Rändern etwas stock- und t. fingerfleckig. Es fehlen die Tafeln 85 und [143] im ersten sowie 10 und 11 im Anhang; die Falttafeln meist mit kl. Einrissen).

486 Maund, Benjamin: The Botanic Garden; consisting of Highly finished representations of hardy ornamen-tal flowering plants, cultivated in Great Britain; with their names, classes, orders, history, qualities, cul-ture, and physiological observations. Bde. I – XIII in 14 Bdn. London: Simpkin & Marshall, published by Groombridge & Sons (1825-36; Bde. I-VI) und o. J. (Bde. VII-XIII).

[Mit Ergänzungsbänden:] The Auctarium of the Bo-tanic Garden. 2 Bde. [1834-1850] / The Floral Re-gister. 2 Bde. [1835-1850] / The Fruitist. 1 Bd. o. J. [ca. 1840]. 22 x 17,3 cm. Mit 13 gest. Titeln und 312 kolor. Kupfertafeln mit je 4 Abb. von S. Watts nach E. D. Smith (Botanic Garden). 4 Bll. begleitender Text je Tafel + 72 kolor. gest. Textabb. (Fruitist). HLdr. auf 4 Bünden mit Rv. und Filetenverg. auf den Deckeln.

(Berieben und bestoßen. Innen t. etwas stock- und altersfleckig, t. l. gebräunt. Titel Bd. X stärker stock-fleckig. Register des 6. Bandes hier als Einzelband vorhanden). Stafleu/C. III, 5712, 5714 u. 5715 (ohne Fruitist). Plesch 331 (nur Botanic Garden). Nissen 2222. – Komplette Reihe des zunächst monatlich erschienenen Pflanzenwerkes des Botani-kers und Pharmazeuten Maund (1790-1863). Vorhanden auch die Ergänzungsbände „Auctarium“, das „Floral Register“ und

486 B. Maund

487 M. Merian u. J. T. de Bry

174

490 Pennant, Thomas: History of quadrupeds. Third edition. Bd. I. (von 2). London: White 1793. 24,3 x 19,3 cm. Mit Kupfertitel mit Vign. und 60 Kupfer-tafeln. XXX, 306 SS. Hellbraunes Kalbsldr. mit Rs. und reicher Filetenvergoldung mit Eckfleurons auf Deckeln und Innenkanten.

(Etwas berieben und l. bestoßen, Gelenke abge-platzt. Vereinzelt etwas gebräunt und stockfleckig. Tafeln 30 u. 37 in der Nummerierung übersprungen, dafür zusätzl. 57 a und 60 a, wie im Tafelregister angegeben). Nissen ZBI 3108. Freeman 2960. – „Exlibris Ernest Richard Orlando Bridgeman“.

200,–

*491 Pfitzer, Ernst: Grundzüge einer vergleichenden Morphologie der Orchideen. Heidelberg: C. Winter 1882. 32 x 26,7 cm. Mit 4 (1 farb.) lithogr. Tafeln und 35 Textholzstichen (3 blattgr.). IV, 194 SS. Späteres HLn. mit Rt.

(Titel und Inhaltsverzeichnis im Gelenk mit Textil-band verstärkt. Wenig gebräunt, zum Schlus etwas gebrauchsfleckig). Nissen BBI, 1526; Stafleu/C. 7829. – Aus der Frühzeit der Orchideenforschung.

200,–

*492 Pinaeu, Severin: De integritatis et corruptionis vir-ginum noti: graviditate item & partu naturali mulier-um, opuscula./ II. L. Bonacciuoli. Enneas muliebris;/ III. F. Plater (Platter). De origini partium, earumque in utero conformatione./ IV. P. Gassendi. De septo cordis pervio, observatio./ V. M. Sebizius. De notis virginitatis. Leiden; F. Moyaert 1650. 12,5 x 7 cm. Mit Kupfertitel und zehn Holzschnitten (einige ganz-seitig, 3 gefalt.) sowie zwei Falttabellen. 182 SS., 1 Bl., 338 SS. Pgt. mit hs. Rt.

(Etwas gebrauchsfleckig, Vordergelenk l. angebro-chen. Insgesamt wenig altersfleckig). Wellcome IV, 388. Krivatsy 9011. Waller 7451. Vgl. Gay-Lem. I, 822 (ausführlich zu div. Ausgaben). – Seit 1640 häufig auf-gelegtes Kompendium von fünf bekannten gynäkologischen Abhandlungen des Anatomen S. Pineau (1550?-1619), des Lo-dovico Buonnacioli (16. Jh.), Felix Platter (1536-1614), Pierre Gassendi (1592-1655) und Melchior Sebisch (1539-1625) – „Unter [Pineaus] Schriften ist die merkwürdigste die über die anatom. Zeichnung der Jungfrauschaft“ (Hirsch/H. IV, 608).

400,–

*493 Pratt, Anne: The flowering plants of Great Britain. Bde. I-III (von 4). London und New York: Frederick Warne & Co, o. J. [ca. 1889]. 23,7 x 16,5 cm. Mit 236 (von 237; 235 farb.) lithogr. Tafeln. XII, 256 SS. + XII, 247 SS. + XI, 251 SS. OrLn. mit goldgepr. Rücken- und Deckeltitel.

Wüthrich II, 18. Nissen 274. Hunt 237 (lat. Text). – Neuausga-be des Florilegium (1612-14 u. 1626), eines der schönsten in Deutschland erschienenen Blumenbücher. Vorliegende Aus-gabe ist um 32 Tafeln von de Bry ergänzt (hier ohne Tafeln 10 und 11). Dargestellt werden Gartenanlagen, Blumenarrange-ments, Vasen und Gerätschaften. Das doppelblattgr. Kupfer, gestochen von Merian selbst, zeigt den Swint’schen Garten in Frankfurt. Die beiden Tafeln 142 und 143 am Schluss fehlen häufig, auch dieses Exemplar ohne die Tafel 143 „Hic flos rosarum Pragae repertus 1647“, Tafel 142 „Floruit Basileae 1644“ hingegen ist hier vorhanden. Tafel 50 ist in der Zählung doppelt vergeben. – Exlibris Johann Heinrich Graf Pentz von Pentzenau.

Abbildung Seite 165 und 173 5000,–

*488 Monath, Peter Konrad (Hrsg.): Bewährte Gartenge-heimnüße, wie Pflanzen und Blumen-Gewächse zu tractiren. Nebst sympathetischen Würckungen der Natur und einem Anhang von der rechten Baum-Zucht, insonderheit der Zwerg-Bäume und ande-ren Gärtnereyen. Aus dem Französischen übersetzt. Nürnberg: Monat(h) 1734. 15,5 x 10 cm. Mit gest. Front. und 8 Kupfertafeln. 3 Bll., 194 (recte 192) SS. Pgt.

(Einband mit kl. Wurmschäden. Vordergelenk l. an-gebrochen, Paginierungssprung von S. 86 auf 89). VD18 13442724. – Gut erhaltene Gartenfibel, die von Zier- und Nutzpflanzenanzucht bis zu Obstbaumschnitt und Schäd-lingsbekämpfung Empfehlungen gibt. Die Kupfertafeln zeigen Anleitungen zur richtigen Baumbeschneidung. – Gutes Exem-plar.

300,–

*489 Morris, Francis Orpen: A history of British birds. Fifth edition. Revised and brought up to date [by H. Kirke Swann], with an appendix of recently ad-ded species. 6 Bde. London: J. C. Nimmo 1903. 25 x 17,5 cm. Mit 398 (von 400) kolor. Holzstich-Tafeln. Grünes OrLn. mit Rt., Rv. und unterschiedlichen goldgepr. Deckelvignetten.

(Etwas berieben und bestoßen; t. minimale Ge-brauchsspuren). Anker 346. Nissen, Vogelbücher 645. – Umfangreiches und populäres Sammelwerk, das seit seiner Erstausgabe (1850-57) durch zahlreiche Auflagen hindurch um einige Tafeln erwei-tert wurde. Die Tafelzählung hier wie so oft widersprüchlich, laut Tafelverzeichnis in den jeweiligen Bänden existieren 413 Tafeln; das Titelblatt und die Bibliographien sprechen von nur 400 Tafeln. – Es fehlen uns aus Bd. I „Kingfisher“, und „Belted Kingfisher“, aus Bd. II „Black-billed Cuckoo“, aus Bd. III der „Polyglott Warbler“ und aus dem Anhang in Bd. VI weitere 11 Tafeln. – „A good feature of the work is the many figures of British birds shown on its hand-coloured plates, for which the woodblocks were originally engraved by the printer of the first edition, B. Fawcett, largely from drawings by Richard Alington.“ (Anker).

300,–

175

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

*496 Severino, Marco Aurelio: Varia opuscula anatomica. Praemissae sunt observationes chirurgiae infusiori-ae hominibus adhibitae. Dissertatio de generatione animalium Theodori Aldes. M. Gayani Parisienis, ex Gallico sermone in latinum versa. Frankfurt a. M.: Sande 1668. 20,8 x 17 cm. Mit 8 Kupfertafeln, 1 Text-kupfer und 1 Falttabelle. 9 SS., 11 nn. SS., 192 SS., 12 Bll.; 1 Bl. (Titel), 54 SS., 1 Bl., 28 SS., 20 (r. 68) SS. Pp.

(Stärkere Gebrauchsspuren, Vordergelenk angebro-chen. Titel angestaubt, wenig gebräunt und stellen-weise stockfleckig). VD17 1:090883E. Wellcome V, 93. Hirsch/H. V, 377. – Der Chirurg Marco Aurelio Severino (1580-1656) „ ... war einer der berühmtesten Lehrer seiner Zeit ... Seine Gelehrsamkeit, sein Scharfsinn, sein sicheres Urtheil führten der Universität von Neapel viele Fremde zu. Er war in Italien der hauptsächliche Reformator der Chirurgie ... ein energischer Operateur, der vom Messer und Glüheisen ... wieder einen kühnen Gebrauch machte“ (Hirsch/H.).

300,–

(Etwas berieben und l. bestoßen. Innengelenke t. angebrochen, dabei Bd. I etwas stärker, stellenweise etwas feucht- oder altersfleckig). Stafleu/C. 8275 (ungenaue Tafelzählung). – Eine von zahlrei-chen Ausgaben des beliebten und hübsch illustrierten Wer-kes, mit unbefriedigend bibliographierter Tafelzählung. Die Seitenkollation wie bei Stafleu. Laut Tafelverzeichnis fehlen unserem Exemplar – neben dem 4. Band – die Tafeln 29, 81, 138, 159 und 160. Dafür mit den Zusatztafeln 51 a, 71 a, 71 b sowie 235 a.

200,–

*494 – Pratt, Anne: The flowering plants and ferns of Great Britain. 6 Bde. London: F. Warne & Co und New York: Scribner, Welford & Co, o. J. [ca. 1885]. 22 x 14,5 cm. Mit 318 (317 farb.) lithogr. Tafeln. OrLn. mit goldgepr. Rücken- und Deckeltitel, Goldschnitt.

(Berieben und bestoßen. Innen t. etwa feucht- bzw. altersfleckig. Bindungen l. gelockert).Stafleu/C. 8275. Nissen BBI 1562. – Eine von zahlreichen Ausgaben des beliebten Werkes, das kaum mit übereinstim-mender Tafelzählung erfasst werden kann. – Die dekorativen Tafeln stets mit Wurzelknolle in bouquetähnlichen Darstel-lungen.

400,–

*495 Schlüter, Christoph Andreas: Gründlicher Unterricht von Hütte-Werken. ... Nebst einem vollständigen Probier-Buch, darin enthalten wie allerley Ertze auf alle Metalle zu probieren, die Silber auf unterschie-dene Art fein zu brennen, Gold und Silber mit Vor-theil zu scheiden ... 2 Tle. Text- und 1 Tafelband in 2 Bdn. Braunschweig: Meyer 1738. 34,5 x 21,3 cm. Mit gest. Front., 2 gest. Kopfvign. (1 Widm.) und 58 Kupfertafeln. 10 Bll., 612 SS., 34 Bll.; 198 SS., 13 Bll. Ldr. auf 7 Bünden mit Rs.

(Stärker berieben. Vordergelenk des Textbandes l. angebrochen. Front. gelockert, etwas feuchtrandig und mit Quetschfalte. Titel etwas fingerfl., Register etwas feuchtfleckig. Wenige Tafeln in den Rändern etwas feucht- oder fingerfleckig). Brüning 4323. Darmstaedter 105. Ferchl 480. Duveen 534 f. – Erste Ausgabe des schönen hüttenkundlichen Werkes mit Beschreibungen von Verhüttungsmethoden, Aufbereitung von Erzen und Edelmetallen in unterschiedlichen Ländern und Ge-bieten Europas. – „Important mining book of the 18th cen-tury“ (Duveen) und „Eines der schönsten Werke über Hütten-kunde und Probirkunst“ (Darmstaedter). – „Schlüter stand in englischen Diensten, arbeitete aber für das Herzogtum Braun-schweig. In seinem Buch beschreibt er nicht nur deutsche Mi-nen, sondern auch solche in Skandinavien, Süd-Ost-Europa, Schottland und England“ (Brüning). – Die Tafeln mit Darstel-lungen verschiedener Grund- und Aufrisse, Geräte, Öfen und Messinstrumenten. Das Frontispiz von Heumann nach Aren-hold zeigt im Hintergrund eine Ansicht von Goslar mit dem Rammelsberg.

2500,–495 C. A. Schlüter

176

nimmt S. einen zentralen Platz ein“ (ADB XXIV, 532 f.). Die Tafeln mit detailliert dargestellten Ausschnitten der Sinnesor-gane Auge, Nase und Rachen/Gaumen, wurden von seinem Assistenten, dem anatomischen Zeichner Christian Koeck (1758-1818) in Mainz gefertigt.

800,–

498 Tabernaemontanus, Jakob Theodor: New vollkom-men Kräuter-Buch, darinnen uber 3000. Kräuter, mit schönen vnd kunstllichen Figuren ... beschrieben. Vormahls durch D. Casparum Bauhinum ... gebesse-ret. Jetzt widerumb auffs newe übersehen ... und ... vermehret durch Hieronymum Bauhinum. 3 Tle. in 1 Bd. Basel: Jac. Werenfels für Joh. König 1664. 37,5 x 23 cm. Mit gest. figürl. und ornamentaler Titelein-fassung (kolor.) und 2472 t. kolor. Textholzschnit-ten. 8 Bll., 663 SS., 2 Bll., SS. 665-1529, 63 (v. 66 ) Bll. Blindgepr. Schweinsldr.

(Einband berieben, gebräunt, angeschmutzt, ehe-malige Schließen fehlen, 2 Messingbeschläge auf dem Hinterdeckel vorhanden. Ohne die Registerbll. Ffffffff

2-4 sowie das w. Bl. am Schluss [Ffffffff

6]. Bei-

de Titel zu Beginn ankoloriert, vor allem der ein-gefasste Titel stark beschädigt und aufgezogen, der Titel des ersten Teils hinterlegt. Einige Bll. im Rand verstärkt und mit ausgebesserten Beschädigungen; t. feucht- und alters- bzw. gebrauchsfleckig).Nissen 1931. Pritzel 9093. Wellcome V, 251. Plesch 422. Heil-mann 297. VD17 39:125471N. – Erste Basler Ausgabe, die ins-gesamt dritte des „New vollkommentlich Kräuterbuch“, das erst in der Neubearbeitung von Bauhinus ein verlegerischer Erfolg wurde. – Das berühmte Kräuterbuch mit dem umfang-reichsten Rezeptkatalog seiner Zeit und Pflanzendarstellungen nach Fuchs und Mattioli diente vielen Botanikern bis ins 18. Jahrhundert hinein als Einführung in die europäische Flora.

800,–

*499 Trebra, Friedr. Wilh. Heinr. v.: Erfahrungen vom Innern der Gebirge nach Beobachtungen gesamm-let. Dessau und Leipzig: Verlagskasse für Gelehrte und Künstler 1785. 38,8 x 25 cm. Mit 5 kolor. Text-kupfern von G. M. Kraus nach F. H. Spoerer und 8 kolor. gefalt. Kupfertafeln von Kraus, Capieux u. a. nach Spoerer, Laenge u. a. 3 Bll., X, 244 SS. HPgt.

(Berieben und angestaubt. Titel gestempelt. Ränder t. etwas fingerfleckig, Tafeln wenig angerändert).Ferchl 541. Poggendorff II, 1127. Schmid, Goethe 414. Slg. Kippenberg 5736. – Erste und einzige Ausgabe des literari-schen Hauptwerkes Trebras, das die erste geognostische Beschreibung des Harzes enthält. „Wir finden da ganz vor-treffliche Anfänge zu einer chemischen Geologie und die aus-gesprochene Neigung, den kleinen langsamen und unschein-baren Veränderungen in der Erdkruste diejenige Bedeutung zuzuerkennen, die sie ... wirklich hat“ (ADB). – Der säch-sische Oberberghauptmann zu Freiberg Trebra (1740-1819) war Goethes Begleiter auf dessen Harzreise: „Bemerkenswert mag erscheinen, daß er Goethe auf dessen 2. Harzreise von

497 Soemmering, Samuel Thomas von: Icones oculi hu-mani / Icones organorum humanorum gustus et vo-cis. / Icones organorum humanorum olfactus. 3 Bde. Frankfurt a. M.: Varrentrapp u. Wenner 1804-10. 40,5 x 28 cm. Mit 16 (2 kolor.) Kupfertafeln. VIII, 94 SS. + Mit 4 Kupfertafeln. VI, 6, II, 6 SS. + Mit 9 Kupfertafeln. VIII, 23 SS. Interims-Pp.

(Gebrauchsfleckig, Deckel t. lose, Bindung gelo-ckert. Der Band „olfactus“ etwas feuchtrandig. Ins-gesamt etwas stockfleckig).

Wellcome V, 144. Waller 9046; 9048; 9049. Hirsch/H. V, 330. Choulant, Anatomic illustr., 308. – Erste lateinische Ausgaben der anatomischen Standardwerke, die Soemmering als einen akribischen Beobachter auszeichnen. Neben seinen zahlrei-chen Publikationen übte er Professuren in Kassel und Mainz aus, betrieb in Frankfurt eine erfolgreiche Arztpraxis, führte 1801 die Pockenschutzimpfung ein, entdeckte als Erster die „Macula lutea“ (den gelben Fleck) in der Netzhaut des Auges, und erweiterte sein wissenschaftliches Interessensgebiet als Erfinder des elektro-chemischen Telegraphen und des Teles-kops sowie der Veredelung von Weinen. Daneben pflegte er Beziehungen zu Zeitgenossen wie Forster, Herder, Heinse, Ja-cobi, Kant, Goethe, Hölderlin, A. v. Humboldt und Jean Paul. „In der Kultur und Wissenschaftsgeschichte der Goethezeit

497 S. T. von Soemmering

177

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

1783, die Goethes geologische Anschauungen für sein ganzes Leben bestimmte, als Freund (Duzfreund) als Lehrer und geo-logischer Berater begleitet hat.“ (Schmid). Trebra erstellte au-ßerdem für Goethe ein Gutachten über die Wiederaufnahme der Förderung am Ilmenauer Bergwerk (Neubert, Goethe und sein Kreis S. 218) – Die Vorlagen der Kupfer befinden sich im Goethe-Nationalmuseum in Weimar. „Es war ein Lieblings-plan von Goethe gewesen, die Kraus’schen Felsbilder, die er durchreisenden Naturforschern immer wieder gerne vorleg-te, zu veröffentlichen“ (Schmid). – Mit dem meist fehlenden Fensterausschnitt zu Tafel 2 und der angehängten zweiten Abbildung Tafel V b.

2000,–

*500 Wedekind, Georg Christian Gottlieb: Aufsätze über verschiedene wichtige Gegenstände der Arzneiwis-senschaft. Leipzig: Paul Gotthelf Kummer 1791. 20 x 12 cm. 4 Bll., 392 SS. HLdr. mit Rs.

Hirsch/H. V, 874. – Erste Ausgabe. – Über den Gebrauch der Purgiermittel, Gallen- und gallichte Fieber, die gallichte Epide-mie zu Mainz im Frühjahr 1790, die Entzündung des Pankreas; auch beiläufig über die Salivation durch Quecksilber und den Fluxus Coeliacus.

200,–

501 Wenzel, Joseph und Carl: Über die schwammigen Auswüchse auf der äussern Hirnhaut. Mainz: F. Kup fer berg 1811. 33 x 22,5 cm. Mit 6 Kupfertafeln

499 F. W. H. v. Trebra

498 J. T. Tabernaemontanus

178

Textblätter teils leicht bis mäßig stockfleckig. Die Tafel „Cophias Jararaca“ ohne Textblatt).

Nissen ZBI 4398. Vgl. Borba de Moraes II, 44 (irrig 96 ko-lor. Tafeln). Brasilien-Bibl. Bosch I, 367. Sabin 47011. – Erste Ausgabe der von 1822 bis 1831 in 15 Lieferungen mit fran-zös. Lieferungstiteln, einem Haupttitel und einem Vorwort er-schienenen Abbildungen zur Naturgeschichte Brasiliens. Prinz Maximilian von Wied-Neuwied unternahm seine Reise in die wenig erforschten Gebiete Brasiliens in den Jahren 1815 bis 1817. 1825-33 erschienen in 4 Bänden die wissenschaftlichen Resultate unter dem Titel „Beiträge zur Naturgeschichte Bra-siliens“. Neben der Bedeutung, die die Reisen Wieds für die Völkerkunde Amerikas bedeuteten, war Maximilian in erster Linie Zoologe, wovon seine Beiträge zur Naturgeschichte Bra-siliens eindrucksvolles Zeugnis ablegen.

Die Abbildungstafeln, nach Zeichnungen von Wilh. Hartmann und J. W. Bekker gestochen von J. A. Gläser, Th. Götz, H. Heß u.a. wurden im Weimarer Landes-Industrie-Comptoir auf das Sorgfältigste koloriert. Die Fauna Brasiliens ist dargestellt in über einhundert Arten und Unterarten von Schlangen (34), Reptilien (30; darunter Echsen, Schildkröten, Frösche und Kröten), Vögeln (5) und Säugetieren (32; darunter Affen, Fle-dermäuse u.a.).

Gutes Exemplar des seltenen Werks.

10.000,–

*503 Wolfart, Karl Christian: Ueber den Genius der Krankheiten. Frankfurt a. M.: Guilhauman 1801. 19 x 11,8 cm. 4 SS., 2 Bll., 343 SS., 1 Bl. (Druckfehler). Marmor. Pp. m. Rs.

(Etwas berieben. Innen wenig Altersspuren).

Hirsch/H. V 981. – Erste Ausgabe der frühen Schrift des Ha-nauer Arztes und Dichters (1778-1832), die eine Ausarbeitung seiner Inauguralschrift aus dem Jahr 1797 ist. Wolfart ver-sucht, Krankheiten auf Ursachen zurückzuführen, die hinter den medizinisch-naturwissenschaftlichen Erklärungen liegen. Diese Gründe bezeichnet er als ‚Genius’. „Fassen wir ... alle Krankheiten zusammen, so bekommen wir gleichsam eine Norm, nach welcher sich alle Krankheiten, sie mögen noch so verschieden sein, in ihrem ganzen Wesen mehr oder weniger richten, und wodurch sie einen gewissen Anstrich bekom-men, der ihnen allen gemeinschaftlich ist. Diese Norm, die-se, wenn ich so reden darf, gemeinschaftliche Harmonie, die selbst das Wesen aller Krankheiten durchdringt, macht den Genius der Krankheiten aus“ (S. 1). In der Folge entwirft Wol-fart eine umfassende Kultur- und Gesellschaftskritik, in der er Ernährung, Kinderhygiene und -erziehung, Körperertüchti-gung, Luxus und Mode ebenso behandelt wie Geisteskultur, Staatsform und „allgemeines Bürgerglück“.

300,–

*504 Zeise, Heinrich: Die Aeronautik früher und jetzt, nebst theoretischen und practischen Vorschlägen zu einer vervollkommneteren Luftschiffahrtskunst und Benutzung des Luftballs für technische und industri-elle Zwecke. Altona: Schlüter 1850. 22,4 x 13,8 cm. VIII, 190 SS., 1 Bl. Mit 1 mehrfach gefalt. lith. Tafel. Neue Pp.

von Seelmann und Ernst nach Köck. XX, 138 SS., 1 Bl. (Inhalt). Interims-Pp.

(Beschabt. Innen etwas feucht- bzw. altersfleckig).

Waller 10218. Hirsch/H. V, 902. – Joseph Wenzel (1768-1808) machte sich als Hirnforscher auf dem Gebiete der Epilepsie bereits einen Namen und veröffentlichte noch zu seinen Leb-zeiten mit seinem Bruder, dem Mediziner Karl Wenzel (1769-1827), zahlreiche Abhandlungen auf diesem Gebiet. Vorlie-gendes Werk publizierte Karl drei Jahre nach seines Bruders Tod.

400,–

502 Wied-Neuwied, Maximilian Prinz zu: [Abbildungen zur Naturgeschichte Brasiliens. Recueil de planches coloriées d’animaux du Brésil. Weimar: Landes-In-dustrie-Comptoir 1822-31]. 40,9 x 27,5 cm. (Ohne Titelblatt). 90 (89 kolor.) Kupfertafeln, begleitet von 84 Textbll. in Deutsch und Französisch (st. 85 Text-bll.?). Späteres HLdr. mit Rt., Rv. und verg. Deckelti-tel.

(Rückengelenke und Ecken berieben. Titel und Vor-stücke [insges. 3 Bll.] nicht vorhanden. Nur wenige Tafeln gering stockfleckig oder leicht gegilbt. Die

502 Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied

179

VIII. NATURWISSENSCHAFTEN · TECHNIK

505 Zeppelin in Donaueschingen. „Donaueschingen No-vember 1908“ (Deckeltitel). 36,5 x 32,5 cm. Privates Fotoalbum mit 38 montierten OrFotos (35 im Format ca. 16 x12 bzw. 12 x 16 cm; eines im Format 16 x 23 cm; 2 im Format 23 x 28,5 cm). Ln.

(Insgesamt geringe Alters- und Gebrauchsspuren; Fotos in Teilbereichen verblasst). Graf Ferdinand von Zeppelin kam im November 1908 mit sei-nem Luftschiff LZ 3 zur Kaiserparade nach Donaueschingen, wo er den höchsten Orden des Deutschen Reiches erhielt. Die privaten Fotos sind handschriftlich datiert vom 7.-14. Novem-ber und zeigen mehrfach das Luftschiff über Donaueschingen, den Kaiser, Graf Zeppelin und andere illustre Teilnehmer.

1000,–

(Etwas gebräunt, teils leicht stockfleckig bzw. schwach wasserrandig. Vereinzelt Buntstiftanstrei-chungen).

Slg. von Brug 190. – Seltene einzige Ausgabe. – Vorträge, die im Winter 1849/50 im Altonaer Bürgerverein gehalten wur-den. Sie enthalten historische Exkurse, vor allem über die Ballonfahrten von Charles und Robert, ferner den Bericht über einen eigenen Ballonaufstieg im Jahr 1849, technische Ausführungen über Höhenmessungen mit dem Barometer und über Steinkohlengas zur Füllung von Aerostaten, um schließlich „Luftreisen nach Amerika“ zu ermöglichen. Dieses Thema wird ausführlich und visionär erörtert. Heinrich Zei-se (1793-1863) war Apotheker und befasste sich mit diversen naturwissenschaftlichen Fragen; u. a. bemühte er sich um die Einführung der Gasbeleuchtung in Altona.

250,–

505 Zeppelin in Donaueschingen

181

29,8 x 20,5 cm. 368 Bl. (die letzten beiden leer): 12 Bll., 350 römisch gez. Bll. (mit Fehlern), dazwi-schen (nach Bl. [lviij]) 4 ungez. Bll., am Schluss 2 leere Bll. Got. Typen, 49 Zeilen, Kolumnentitel. Fo-liierung stellenw. fehlerhaft. Mit 368 teilw. blattgr., meist kolorierten Holzschnitten von 81 Stöcken.

Auf den beiden leeren Blättern am Schluss hand-schriftliche Nachträge mit Annalen der Kölner und Reichsgeschichte aus den Jahren 1515 bis 1531, ge-schrieben von mehreren Händen des 16. Jhs. meist in kölnisch-ripuarischen Dialekt, die letzte Seite mit Federproben meist in Latein. – Pgt. des 17. Jhs. mit hs. Rt.

(Einband etwas berieben und angestaubt, Vorsätze in späterer Zeit erneuert. Durchgehend Marginali-en in brauner Tinte von Händen des 16. Jhs.; diese sowie die hs. Nachträge am Schluss etwas beschnit-ten. Am Anfang und Schluss einige kl. Wurmlöcher. Titel mit kl. ausgebesserten Randdefekten und wie einige Bll. am Schluss neu angefalzt. Einige Bll. mit ausgebesserten teils längeren Einrissen. Stellenweise leicht bis mäßig gebrauchsfleckig; das alte Kolorit oft mit leichtem Abklatsch auf die Gegenseite).

GW 6688. Hain 4989. Voulliéme Köln 324. Borchling-Claußen 312. S. Corsten, Die Kölnische Chronik von 1499, Hbg 1982. – Das Exemplar zeigt die in GW 6688 Anm. 1-3 beschriebenen Varianten wie folgt: Laut Anm. 1 folgt der Text dem späteren Druckzustand, die Lagenbez. lauten allerding noch kiij. kiiij u. kv; laut Anm. 2 liegt hier auf Bl. 263a der frühere Druck-zustand mit Darstellung eines Kaisers statt eines Königs vor; laut Anm. 3 ist der Text bezüglich einer Turnierniederlage Maximilians durch einen Karton korrigiert.

*506 Albinus, Petrus (d.i. Peter Weis): Meisznische Land und Berg-Chronica, in welcher ein vollnstendige de-scription des Landes, so zwischen der Elbe, Sala und südödischen Behmischen gebirgen gelegen, so wol der dorinnen begriffenen [...] Bergwercken, sampt zugehörigen Metall un[d] Metallar beschreibungen. 2 Tle. in 1 Band. Dresden: G. Bergen d. Ä. 1589-1590. 30,8 x 19 cm. Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren, 2 Holzschnitt-Karten, 6 Porträt-Holzschnitten, 59 Wappen-Holzschnitten u. 2 blattgroßen Porträt-Kup-fern. 6 Bll., 449 SS., 1 nn. S., 7 Bll., ; 4 Bll., 205 SS., 1 nn. S., 3 Bll. Blindgepr. Pgt. des Adam od. Abraham Müller, Wittenberg: Vorder- und Hinterdeckel mit je 2 Plattenstempeln: Justitia (bez. AM) / Fortuna (bez. A-M), Fides und Spes (bez. AM-W) / Caritas und Bettler.

(Berieben und stark gebrauchsfleckig, modernes hs. Rs. Innengelenk vorne angebrochen. Etwas ge-bräunt sowie feuchtrandig und altersfleckig). VD16 W 1678. Ferchl 6. Poggendorff 1, 24. Haebler (Einband:) I, S. 275, I u. II; S. 278, I u. II. – Einzige Ausgabe und bedeu-tendes Quellenwerk für die Bergwerks- und Hüttengeschichte sowie für die Landeskunde; enthält im ersten Teil die Land-, im zweiten die Bergchronik. Albinus (1543-98) war Sekretär und Archivar des sächsischen Kurfürsten. Vorliegendes ist sein Hauptwerk und eine „Quelle über das Leben Agricolas“ (Ferchl).

Abbildung Seite 182 800,–

507 Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. Köln: Joh. Koelhoff d. J., 23. Aug. 1499.

IX. ALTE DRUCKE 15. UND 16. JAHRHUNDERT

510 C. Gesner

182

Die Kölnische Chronik gehört als reich bebildertes und in der Volkssprache geschriebenes Buch mit den zwei Jahrzehn-te früher entstandenen Bilderbibeln zu den ungewöhnlichen Hervorbringungen des Kölner Buchdrucks der Inkunabelzeit (Corsten). Während dem Werk zur Zeit seines Erscheinens kein Erfolg beschieden war und es sogar zum wirtschaftlichen Ruin des Druckers und Verlegers Joh. Koehlhoff d.J. führte, ist die Kölnische Chronik heute als eines der wichtigsten Quellenwer-ke zur Kölner und rheinländischen Geschichte, als bedeuten-des Denkmal der kölnisch-ripuarischen Sprache oder auch als Beleg für die Rolle Gutenbergs als Erfinder des Buchdrucks aus der neueren Forschungsgeschichte nicht mehr wegzudenken.

Die ungewöhnlich hohe Anzahl von Holzschnitten scheint aus dem Erfolg der Schedelschen Weltchronik zu resultieren, ist aber auch zu einem wesentlichen Teil von einer handschrift-lich überlieferten stadtkölnischen Chronik abhängig: der um 1470 entstandenen „Agrippina“ des Heinrich von Beeck. Die Holzschnitte zeigen berühmt gewordene frühe Stadtansichten von Köln, historische Szenen, Porträts und Wappen (darun-ter der doppelblattgr. Quaternionenadler). – Bei dem anonym gebliebenen Verfasser, über den man seit Jahrhunderten Ver-mutungen anstellt, handelt es sich möglicherweise um einen Mönch der Augustiner-Eremiten (vgl. Corsten). – Die Auflage des Buches hat nach Schätzung von Corsten kaum über 250 Exemplare betragen. 205 Ex. befinden sich z. Zeit in öffent-lichen Einrichtungen, davon ist allerdings ca. 1/3 unvollständig.

Im ganzen ungewöhnlich gutes und vollständiges Exemplar in altem Kolorit.

15.000,–506 P. Albinus

507 Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen

183

IX. ALTE DRUCKE

*508 Fabri, Johann: Ein ernstliche Christliche ermanung an das edel Bayerland wider das Lasterbuch ... [Dil-lingen: S. Mayer] 1558. 19,5 x 14 cm. 8 Bll., CLI [r. 149] num. Bll., 1 w. Bl.

Angebunden: ders.: Antwort, auff das unnütz unrain, irrig geschwetz Mathie Flaccii Illyrici, so er geschri-ben wider das buechlein, genant Rechter weg. Und auff seine dreyundzwaintzig sectische Argument, so er geschriben an Osterreich und Bayern, wider die Evangelische Meß. Mit einer vorgehenden Epistel, darin die unainigkait der secten under ainander/ und verainigung derselben wider die hailige Catho-lische kirche ... [Ebda.]: 1568. 8, 160 num. Bll.

(Pflug, Julius von): Christliche Ermanug an des Naumburgischen Stieffts vnderthanen vnd vorwand-ten. (Köln: J. Quentel Erben) 1562. 67 Bll., 1 w. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. auf 3 Bünden über Holzde-ckeln mit Messingschließen.

(Einband berieben und etwas gebrauchsfleckig, 1 Schließband fehlt. Innen t. gebrauchs- und alters-fleckig; erste Lage lose; vor allem letztes Bl. mit hs. Notizen von alter Hand). (1) VD16 F 153. (2) VD16 F 147. (3) VD16 N 186. – Der Ge-genreformator Johannes Fabri (1504-1558) war Dominikaner-mönch und ab 1549 Domprediger in Augsburg. Dort verfasste er den Großteil seiner polemischen Schriften. (Vgl. Wetzer/W. IV, 1171). Julius von Pflug (1499-1564) war der letzte katho-lische Bischof der Diözese Naumburg, bekannt für seine ver-mittlerische Tätigkeit zwischen beiden Religionen.

500,–

509 Franck, Sebastian: Paradoxa ducenta octoginta/ das ist/ CCLXXX Wunderred vnd gleichsam Rhä-terschafft/ auß der heiligen schrifft/ so vor allem fleisch vngleüblich vnd vnwar sind/ doch wider der gantzen Welt wohn vnd achtung/ gewiß vnd waar. [Frankfurt a. M.: Cyriacus Jacob, um 1540]. 15,1 x 10,2 cm. 12 Bll. (das letzte leer), 308 Bll. Blindge-pr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf drei Bünden, mit Rollenstempel (antike Köpfe u. Wappen); zwei Schließbeschläge.

(Ohne Schließen, Bezugsdefekte an den Deckelkan-ten und am Kopf des Rückens. Titel mit kl. Rand-einriss und Namenszug dat. 1827. Am Anfang und Schluss leicht wasserrandig).VD16 F 2117. Kaczerowsky A 104. ADB VII, 216. – Die drit-te Ausgabe der 280 Sätze einer „göttlichen Philosophie und deutschen Theologie“, auf dem Titel erkenntlich am kleinge-schriebenen und hinter dem „u“ getrennten “du=|centa“. – Sehr selten.

700,–

510 Gesner, Conrad: Thierbuch. Das ist eine kurtze be-schreybung aller vierfüssigen Thieren, so auff der erden und in wassern wonend, sampt jrer waren

508 J. Fabri

509 S. Franck

184

conterfactur. ... Erstlich in Latin beschriben jetzun-der aber durch Cunrat Forer zu mererem nutz aller mengklichem in das Teütsch gebracht und in ein kurtze komliche ordnung gezogen. / Vogelbuch. Dariñ die art, natur und eigenschafft aller vöglen sampt jrer waren contafacrur angezeiget wirt: Erst-lich durch Doctor Conradt Geßner in Latin beschri-ben: neüwlich aber durch Rudolff Heüßlin mit fleyß in das Teütsch gebracht ... / Fischbuch. Das ist ein kurtze, doch vollkom[m]ne beschreybung aller Fi-schen so in dem Meer und süssen wasseren, seen, Flüssen oder anderen Bächen ... jetzt neüwlich aber durch D. Cünrat Forer zu grösserem nutz allen liebhaberen der künsten in das Teütsch gebracht. 3 Tle. in 1 Bd. Zürich: Froschauer d. Ä. 1563, 1557 und 1563. 36 x 21,8 cm. Mit über 1000 t. halb- und ganzseit. Textholzschnitten. 4 nn. Bll., CLXXII Bll. + 6 nn. Bll., CCLXIII Bll., 1 w. Bl. + 6 nn. Bll., CCII Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Hz.-Deckeln auf 5 Bünden mit Messingschließen.

(Berieben und bestoßen, gebrauchsfleckig, Gelenke t. aufgeplatzt. Fischbuch im Schnitt mit Tintenspur, z. T. leicht in Blattränder hineinreichend. Zahlrei-che meist unsachgemäß reparierte Papierbeschädi-gungen überwiegend im w. Rand. Alters- und ge-brauchsfleckig, Titel gestempelt, geknittert und mit Papierdefekten im w. Rand).

(Thierbuch): VD16 G1728. Nissen ZBI 1552. (Vogelbuch): VD16 G 1734. Nissen, Vogelbücher 350. Schlenker 128.4. (Fischbuch): VD16 G 1741. Nissen, ZBI 1555. Nissen, Fischbü-cher 59. Huber, Fischereibücher 138. – Erste deutsche Ausga-be des erstmals Mitte des 16. Jhs. erschienenen Kompendiums (1551-87) und maßgebendes zoologisches Nachschlagewerk des Universalgelehrten Gesner (1516-65), das weit über Linné hinaus Leitfaden blieb. „Seine ›Geschichte der Tiere‹ ist eine

510 C. Gesner

510 C. Gesner

185

IX. ALTE DRUCKE

sich nicht genau feststellen. Trotz mancher Anpassungen im Laufe der Jahrhunderte bleiben die Consuetudines Cartusiae das Fundament des kartäusischen Lebens auch heutzutage...“ (BBKL XX, Sp. 672-79).

Neben den oben genannten ‘Statuta antiqua’ sind als weitere Teile enthalten: ‘Statuta nova’ (Franciscus de Puteo), ‘Tertio compilatio statuorum’, ‘Repertorium statuorum’ sowie die ‘Pri-vilegia ordinis Cartusiensis’.

Im vorderen Innendeckel Exlibris des Paul Girardot de Pré-fond (1722- um 1785) (nachträglich eingefügt), ‘The Leys School’ sowie ein mod. Exlibris.

4500,–

513 Guillimann, Franciscus: De rebus Helvetiorum, sive antiquitatum libri V. Freiburg/Schweiz: Maess 1598. 20,5 x 16 cm. 6 Bll., 457 SS.

Angebunden 6 weitere Werke: 1.) [Fabri de Peire-sc, Nicolas-Claude]: Origines Murensis Monasterii, in Helvetiis atque adeo Europa universa celeberrimi, Ordinis S. Benedicti. [Heidelberg] Voegelin o. J. [ca. 1618]. Mit 1 gefalt. Stammtafel. 3 Bll., 70 SS., 3 Bll. / 2.) Reineck, Reiner: Commentatio de Saxonum ori-ginibus, hisque implicata atque annexa de urbe & ducatu Brunsvici exquisitio. Hanau: Cl. de Marne u. Joh. Aubry Erben 1612. 23 SS. / 3.) Gewold, Chris-toph: Ad clariss. virum Marquardum Freherum Con-

Enzyklopädie des gesamten damaligen zoologischen Wissens, die nicht nur die mittelalterlichen Sammelwerke, sondern sogar das gleichnamige Werk des Aristoteles ersetzen sollte. Wie jeder neuzeitliche Enzyklopädist bediente Gesner sich der besten ihm zur Verfügung stehenden Auskunftsquellen ... [ ...] gleich den zeitgenössischen Pflanzenbüchern und einigen frühen zoologischen Werken ist Gesners Enzyklopädie durch grobe, aber häufig lebendige Holzschnitte bereichert“ (Carter/Muir 77).

Abbildung Seite 181 9000,–

511 Gregorius Nazianzenus: Opervm tomi tres ... qua interpretationem ... elaboratis est per Ioannem Le-vvenklaivm. 3 Tle. in 1 Bd. Basel: Off. Herwagiana per Eusebium Episcopium 1571. 32,1 x 21,2 cm. Mit Hz.-Druckermarke auf dem Titel und am Schluss, einige Hz.-Initialen. 32 Bll., 396 SS.; 1 Bl., S. 397-999, 1 nn. S., 1 Bl.; S. [1002]-1170, 42 Bll. Druck in Latein u. teilw. Griechisch. Blindgepr. Schweinsldr. auf fünf Bünden mit zwei Plattenstempeln (David, Simson und der Lowe, jew. 72 x 43 mm), hs. Rt.

(Wenige Bll. mit geringen Randverletzungen). VD16 G 3023. Adams G 1134.

300,–

512 Guigo de Castro: Statuta ordinis Cartusiensis. 6 Tle. in 1 Bd. Basel: Joh. Amerbach et colleg. [Joh. Froben u. Joh. Petri] für die Kartause Sankt Johannes Baptist Freiburg, 15. Jan. 1510.

29 x 19,5 cm. Mit 5 großen (3 ganzs.) Holzschnitten von Urs Graf (?) und 33 t. wdh. kleinen Textholz-schnitten. 261 Bll. (st. 262, ohne leeres Bl. D

6), 50

num. Bll. Rubriziert; mit eingemalten zweizeiligen Initialen alternierend in Rot und Blau, am Textbe-ginn eine eingemalte sechzeilige Initiale in Gold auf blauem Grund. Braunes Maroquin des 18. Jhs. mit Rt. und Rv., Deckel mit Einfassung aus dreifachen Goldfileten, Steh- und Innenkantenverg.; Gold-schnitt.

(Bezug an Ecken und Kanten berieben, Deckel mit Kratzspuren, Hinterdeckel etwas verfärbt. Am An-fang und Schluss leichte Feuchtigkeitsspuren, die große Initiale am Textbeginn verwischt, die ande-ren eingemalten Initialen teils mit gebräuntem Ab-klatsch).VD16 G 4071. Adams G 1559. Panzer VI, 186, 84 („Opus raris-simum“). Hieronymus 60. – Die erste gedruckte Ausgabe der Kartäuserstatuten, hrsg. von Gregor Reisch, Prior der Kartause in Freiburg. – Enthält die Consuetudines Cartusiæ (1121-1128 geschrieben). „...[Sie] sind eine der bedeutendsten Regelab-fassungen des Mittelalters, die ausgezeichnete Kenntnisse der relevanten Literatur, besonders von Cassian und den Wüsten-vätern, zeigen... In wieweit er nur die gelebten Vorstellungen des hl. Bruno in der Chartreuse 1084-1090 mit notwendigen Ergänzungen aus der täglichen Erfahrung weitergab, läßt

512 Guigo de Castro

186

Holstein Schaumburgk Ster[n]berg und Gehmen an-kunfft ... wie lange sie ... das Hertzogthumb Schless-wich innen gehabt ... Aüch Nahmen herkom[m]en genealogia oder Stambaum aller Graffen leben Friedes und Kriegeshandlüng Thaten ... deutlich be-schrieben. Stadthagen: [Fürstl. Druckerei] 1614. Mit illustr. Kupfertitel, 1 gest. Wappentafel und 1 gefalt. Stammtafel. 23 Bll., 297 (r. 296) SS., 7 Bll. (ohne w. Bl. am Schluss). – Pgt. mit hs. Rt.

(Stellenw. mäßig gebräunt oder schwach wasser-randig, im Spangenberg zahlr. alte Tintenunterstrei-chungen).(1) VD16 H 407. Adams H 30. Lipperheide Da 10. – Diese be-rühmte Chronik ist das erste bekannte in Oldenburg gedruckte Buch. Für den Druck verpflichtete Graf Johann VII. den aus Emden stammenden Warner Berendts Ab März/April 1598 rich-tete man dafür eine Offizin ein. Der Druck wurde erst 1599 von den Erben abgeschlossen (Reske, Buchdrucker, S. 756).

(2) VD17 23:231727E. 1500,–

515 Homer: Qvae extant omnia. Ilias, Odyssea, Batra-chomyomachia, Hymni, Poematia aliquot cum latina uersione... Io. Spondani ... Basel: Eus. Episcopius 1583. 33,8 x 22,5 cm. Titel u. letzte Seite mit Holz-schnitt-Druckermarke. 44 SS., 427 SS, Sp. 428-499, 1 nn. S., 12 Bll. (das letzte leer); 2 Bll., 380 SS., 12 Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf fünf Bünden, der Rücken geweißt und mit hs. Rt.

(Schließbeschläge verloren, Deckel stark berieben mit einigen Bezugsdefekten. Zum Schluss hin einige Wurmlöcher im Text. Schwach gebräunt, mit gerin-gen Gebrauchsspuren).

siliarium Electoralem Palatinum. Epistola monitoria. München: Heinrich 1614. Mit 3 Textkupfern. 1 Bl., 14 SS. / 4.) Barbarigo, Giustiniano: Discursus brevis. o. O. u. Dr. 1618. 20 SS. / 5.) Bongars, Jacques: Re-sponsio ad scriptum Baronis Fabiani ... o. O. u. Dr. 1588. 1 Bl., 20 SS. 6.) Dornau, Caspar: Mathusala vivax. Hanau: Aubry u. Schleich 1619. 26 SS., 1 Bl. – Pgt. mit hs. Rt. und ornament. Deckelvignette.

(Etwas angestaubt, insges. wenig altersfleckig. Letz-tes Bl. Errata fehlt).

VD16 G 4099. Adams G 1579. – Erste Ausgabe der ersten vollständigen gedruckten Historie der Schweiz. Behandelt u.a. die Entstehung der Schweiz und ihre Bündnisse und Bundes-briefe mit dem Ausland.

Angebundene Schriften: (1) VD17 75:685131A. (2) VD17 14:011254P. (3) VD17 12:125902B. (4) VD17 14:006696V. (5) VD16 B 6603. (6) VD17 23: 000247D.

350,–

514 Hamelmann, Hermann: Oldenburgisch Chronicon. Das ist/ Beschreibung der löblichen vhralten Grafen zu Oldenburg vnd Delmenhorst/ etc. Von welchen die jetzige Könige zu Dennemarck vnd Hertzogen zu Holstein entsprossen ... (Am Schluss:) Olden-burg: Warner Berendts Erben 1599. 30,3 x 18,7 cm. Mit gest. Titeleinfassung mit Wappen, 1 blattgr. Holzschnitt mit Ansicht von Oldenburg, 63 teils blattgr. Textkupfern, 58 Textholzschnitten und 3 ge-falt. Stammtafeln (ohne die oft fehlende Kupfertafel mit Vogelschauansicht). 43 Bll., 494 SS., 8 Bll.

Vorgebunden: Spangenberg, Cyriacus: Chronicon In welchem der Hochgebornen Vhralten Graffen zu

514 H. Hamelmann

187

IX. ALTE DRUCKE

VD16 H 4601. – Die Baseler Homer-Ausgabe des Jean de Sponde ist die erste von einem Franzosen vorgelegte voll-ständige Homer-Übersetzung ins Lateinische. – Die lateinische Übersetzung des beigefügten Dares Phrygius, De bello Troia-no, wird dem Corn. Nepos zugeschrieben.

500,–

516 Livius, Titus: [Decades] duobus libris auctus: cum L. Flori Epitome. Addito indice copioso: & Leonardo Aretino de primo bello punico. Ac imaginibus res gestas experimentibus. (Venedig: M. Sessa & P. Ra-vani, 3. V. 1520). 29,2 x 20 cm. Mit Hz.-Portr. auf dem Titel von Zoan Andrea, Hz.-Druckermarke, 31 Textholzschnitten und Initialen sowie vierteiliger il-lustr. Hz.-Einfassung. 69 (v. 70) Bll., 295 SS., 1 w. Bl. Flexibler Pgt.

(Einband mit Altersspuren, Titelblatt gelockert und etwas gebrauchsfleckig, t. feucht- und fingerfleckig. Es fehlt das Blatt „a

2“ zu Beginn; vermutlich ein Wid-

mungsblatt oder ein weiteres Titelblatt).

EDIT16 CNCE 30060. Sander II, 4004. Mortimer II/1, 261. – Der Titel mit gotischen Lettern in Rot und Schwarz gedruckt, das Porträt von Zoan Andrea, ca. 13,5 x 11,5 cm zeigt Titus Livius. Die vierteilige Hz.-Bordüre zeigt in kleinen Abbildun-gen von ca. 5 x 3 cm. Szenen zur römischen Geschichte, eine Holzschnitt in der Mitte trägt den Titel „Roma caput mundi“.

600,–

517 Luther, Martin: Der vierde Teil der Bücher ... durch Doct. Casparn Creutziger/ vnd andere/ trewlich nachgeschrieben vnd in Druck gegeben ... [Witten-berg:] Peter Seitz Erben 1553. 30,2 x 19,7 cm. Titel in Rot u. Schwarz, mit Holzschnitt. 8 Bll., 607 gez. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf vier Bünden; mit hs. Rt. und hs. Deckeltitel; 2 Me-tallschließen.

(Bezug berieben und stärker wasserrandig. Zu An-fang im Bund stark wasserrandig; leicht gebräunt).

VD16 L 3321. Wolgast, Die Wittenberger Luther-Ausgabe (in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, XI [1971]), Sp. 219. – Band 4 der zwölfbändigen ersten deutschen Gesamtausgabe in 2. Ausgabe (EA bei Hans Lufft 1551).

450,–

518 – Luther, Martin: Der fünffte Teil der Bücher ... (Hrsg. von Georg Maior). Wittenberg: Hans Lufft 1552. 30,4 x 19,5 cm. Titel in Rot u. Schwarz, mit Holzschnitt. 6 Bll., 583 gez. Bll., 1 w. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf vier Bünden, mit hs. Rt.

(Schließen verloren. Bezug mit längerem Einriss am Vorderd., wasserrandig und stärker berieben. Titel mit Randeinriss und Wurmlöchern. Wenige Bll. mit kl. Randeinriss oben.Teilw. Feuchtigkeitsspuren im Bund; schwach gebräunt, stellenw. angestaubt. Ein Doppelbl. der letzten Lage verkehrt eingebunden).

515 Homer

516 T. Livius

188

Rand, teils bis in den Text. Die ersten Bll. leicht, am Schluss stärker wasserrandig, im Ganzen stärker gebräunt). VD16 L 3402. Wolgast, Die Wittenberger Luther-Ausgabe (in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, XI [1971]), Sp. 212. – Band 9 der zwölfbändigen ersten deutschen Gesamtausgabe in 3. Ausgabe (EA bei Hans Lufft 1557).

360,–

521 – Luther, Martin: Der eilffte Teil der Bücher ... (Hrsg. v. Johannes Gudenus). Wittenberg: (am Schluss: Lorenz Schwenck) 1572. 31 x 20,1 cm. Titel in Rot u. Schwarz mit Holzschnitt. 8 Bll., 336 (r. 338) gez. Bll., 6 ungez. Bll., 381 gez. Bll., 1 w. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf vier Bünden mit Resten von hs. Rs., Vorderdeckel mit goldgepr. Titel und Jahreszahl „1573“, 2 Schließbeschläge.

(Schließen verloren. Berieben, mit Bezugsdefekten an den Kanten, Vorderdeckel mit starken Tinten-spritzern. Am Anfang und Schluss außen stärker wasserrandig. Durchgehend schwach, stellenw. stark gebräunt). VD16 L 3379. Wolgast, Die Wittenberger Luther-Ausgabe (in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, XI [1971]), Sp. 222. – Band 11 der zwölfbändigen ersten deutschen Gesamtausgabe in 4. Ausgabe (EA bei Thomas Klug 1558).

450,–

522 – Kirchner, Timotheus (Bearb.): Jndex oder Register vber die acht deudsche Tomos/ ersten vnd andern Drucks/ aller Bücher vnd Schrifften ... Doctor Mar-tini Lutheri ... Jena: Donat Richtzenhan 1573. 30,5 x 19 cm. Titel in Rot u. Schwarz. 221 ungez. Bll. Blind-gepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf vier Bün-den, mit Porträtplatten Luther und Melanchthon (bez. GB, d.i. Gregor Bernutz, Wittenberg [Haebler II, 302, G. B. v a. und v b.]), 2 Metallschließen.

(Unter Drucker und Jahr in roter Tinte ein Chrono-gramm(?). Im oberen Rand etwas wasserrandig. Leicht bis mäßig gebräunt). VD16 L3456. – 2. Ausgabe (EA Jena 1564). – Ein umfang-reiches Sach-, Quellen-, Begriffs- und Bibelstellen-Register zur Jenaer Werkausgabe. Es soll laut Vorrede vor allem dem Zweck dienen, aus Luthers Schriften ein „Corpus doctrinae Christianae“ zusammenzustellen.

500,–

523 Macrobius, Ambrosius Aurelius Theodosius: Im som-nium Scipionis, lib. II. Saturnaliorum, lib. VII. Lyon: Seb. Gryphius 1556. 17 x 10,8 cm. Mit Hz.-Drucker-marke auf dem Titel, 8 Textholzschnitten und eini-gen Hz.-Initialen. 567 SS., 1 nn. S., 36 Bll. Blindgepr. Kalbsldr. mit mod. verg. Rt.

(Einband an R. und Ecken restauriert, R. an erneu-ertem Kopf und Schwanz mit mod. Rt. Titel und

VD16 L 3318. Wolgast, Die Wittenberger Luther-Ausgabe (in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, XI [1971]), Sp. 219. – Band 5 der zwölfbändigen ersten deutschen Gesamtausgabe in 1. Ausgabe.

Titel mit Besitzeintrag der Münchner Jesuiten von 1607.

450,–

519 – Luther, Martin: Der siebe(n)d Teil der bücher ... Wittenberg: Hans Lufft 1554. 28,8 x 19 cm. Titel in Rot u. Schwarz, mit Holzschnitt. 7 Bll., 1 w. Bl., 628 gez. Bll. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf vier Bünden.

(Schließen verloren, kl. Bezugsdefekte, berieben und feuchtrandig. Die ersten hundert Blätter teilw. stark wasserrandig, sonst teils leicht bis mäßig ge-bräunt).

VD16 ZV 19819 (Titelvariante mit der Lesart „durch Hans Lufft.||1514“. Wolgast, Die Wittenberger Luther-Ausgabe (in: Archiv für Geschichte des Buchwesens, XI [1971]), Sp. 220. – Band 7 der zwölfbändigen ersten deutschen Gesamtausgabe in 1. Ausgabe.

Mit gest. Wappenexlibris des Joh. Christoph Baron v. Frosch-heim mit hs. Schenkungsvermerk aus dem Jahr 1760 an das Kloster der Augustiner-Barfüßer in Taxa sowie deren Besit-zeintrag auf dem Titel.

450,–

520 – Luther, Martin: Der neundte Teil der Bücher ... Wit-tenberg (am Schluss: Simon Gronenberg) 1590. 31,4 x 19,5 cm. Titel in Rot u. Schwarz mit Holzschnitt. 12 Bll. (das dritte u. letzte leer), 558 gez. Bll. Pgt.

(Hinterdeckel mit Feuchtigkeitsspuren und Defekt am oberen Rand. Titel mit kl. Randdefekten, Bll. 180-184 stark beschädigt mit mäßigem Textverlust, die letzten zwei Bll. mit Nagespuren am oberen

523 A. A. T. Macrobius

189

IX. ALTE DRUCKE

folgendes Bl. mit ausgebesserten Randdefekten, Ti-tel mit altem Besitzeintrag. Im ersten Drittel Wurm-löcher im oberen w. Rand. Im unteren w. Rand teils stärker wasserrandig). Baudrier VIII, 284f. Adams M 68. Die sechste Ausgabe bei Gry-phius. – Der umfangreiche Kommentar des Macrobius zum ‘Traum des Scipio’, aus dem sechsten Buch von Ciceros ‘De re publica’. Die Textholzschnitte zu den kosmologischen und geographischen Stellen des Werkes enthalten u.a. eine Welt-karte, die seit der ersten Ausgabe von 1498 fester Bestandteil des Kommentars ist. Ihre südliche Hemisphäre ist von einem Großkontinent bedeckt, der die Inschrift „Pervsta temperata antipodvm nobis incognita frigida“ trägt und sich damit in die Reihe der fast mythischen Vorstellungen von einem großen Südkontinent einreiht. Die übrigen Textholzschnitte zeigen schematische Modelle und Sphären.

500,–

524 Magnus, Olaus: Historia de gentibus septentrionali-bus. Antwerpen: Plantin 1558. 15,3 x 9,4 cm. Mit Druckermarke auf Titel und 135 Hz. im Text. 8 Bll., 192 num. Bll. Späterer Pgt. mit hs. Rt.

(Vorderes Vorsatzblatt lose. Titel mit hs. Vermerken, letzte Lagen im oberen Rand etwas knapp beschnit-ten, wenig altersfleckig).Adams M 143. Brunet III, 1302. Ruelens & De Backer, S.17, 6. – Die durch Corn. Scribon. Graphaeus gekürzte Version des einflussreichen Werkes, das eine Fülle von kulturhistorischen Details über die skandinavischen Völker bietet.

Abbildung Seite 193 2000,–

525 Manardi, Giovanni: Epistolarum medicinalium to-mus secundus. Bologna: G. B. Faelli, 13.III.1531. 19 x 12,8 cm. Mit Holzschn.-Titeleinfassung, einigen

524 O. Magnus

525 G. Manardi

190

ten Bll. am Rand mit stärkerem Feuchtfleck, später mäßiger Wasserrand im Bug, teilw. leichter bis mä-ßiger Wasserand im Außenrand; vereinzelt leichte Gebrauchsspuren). EDIT16 CNCE 33484. – Die Epigramme des Martial mit den Kommentaren von Domizio Calderini und Giorgio Merula. – „Exlibris D. Virgili Peruzzi / Plebi ad Ischiatam / Senarum anno 1921“.

1700,–

527 Melanchthon, Philipp: Corpvs doctrinae Christianae. Das ist/ gantze Summa der rechten waren christli-chen Lehre des heiligen Euangelij ... Leipzig: (am Schluss: Ernst Vögelin) 1560. 30,9 x 19,3 cm. 11 Bll., MXV, 1 nn. S. (ohne w. Bl. am Schluss). Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf vier Bünden, mit Rollenstempel Salvator-David-Jesajas 1548-Johannes (213 x 22 mm), mit 2 Schließbeschlägen.

(Schließen verloren, stark berieben, kl. Bezugsde-fekte am Hinterdeckel; vord. flieg. Vorsatz gelockert und mit Randdefekt. Am Anfang schwächer werden-

Hz.-Initialen und Hz.-Druckermarke am Schluss. 6 Bll., 175 gez. Bll. (r.176; Bl. 160 doppelt gez.). HLdr. des 18. Jhs. mit Rs., Rv. und gefärbten Pgt.-Deckel-bezügen, zweifarbig getupfter Schnitt.

(Vorderdeckel verzogen. Teilw. leicht gebräunt. Ein kl. Randeinriss).EDIT16 CNCE 72905. Nicht bei Wellcome, Durling, Hirsch/H. – Enthält die Bände VII-XII der Briefe Manardis, die ersten sechs waren seit 1521 erschienen. Dieser zweite Teil wurde im darauffolgenden Jahr in Lyon von Fr. Rabelais wiederum herausgegeben (s. Durling 2913)..

Auf dem Titel unten ein hs. Schenkungsvermerk durch den Autor an einen Pater F. Ignatius sowie von anderer Hand ein späterer Besitzeintrag einer Bibliothek des Kamaldulenseror-dens. – Sehr selten.

750,–

526 Martialis, M. Valerius: [Epigrammata] Cum duobus commentis. Venedig: G. Penzio, 23.XII.1503. 31 x 21,3 cm. Mit einigen Hz.-Initialen, am Schluss Hz.-Druckermarke. CLXI Bll. (ohne 1 w. Bl. am Schluss). HPgt. des 19. Jhs. mit hs. Rt.

(Deckel etwas berieben. Titel mit neuerem Exli-brisstempel und größerem ausgebessertem Randde-fekt sowie im Außenrand etwas verkürzt. Die ers-

526 M. V. Martialis

527 P. Melanchthon

191

IX. ALTE DRUCKE

doppelblattgr. Porträtfront. (1 Seite verso des Kup-fertitels), gefalt. Kupferkarte und 14 ganzseit. Porträt-kupfern. 640 (recte 670) SS. Pgt. über Pp. mit hs. Rt.

(Einband gebrauchsfleckig und angeschmutzt; Schließ - bänder fehlen. Innen gebräunt und t. feuchtfleckig, Titel mit hinterlegter Eckbeschädigung. 14 Bll. hs. An-merkungen zum Schluss).

VD16 M 4931. Graesse IV, 506. – Deutsche Ausgabe der nie-derländischen Chronik über die Geschichte der Niederlande und deren Befreiungskriege gegen die Spanier. Der Histori-ker van Meteren (1535-1612) wurde von Ortelius dazu über-redet, seine private Historiensammlung zu einem Manuskript zu verarbeiten und zu veröffentlichen. 1596 erschienen seine Annalen zunächst in Nürnberg und dann in Köln. „ ... das Werk erregte in den Provinzen ungeheures Aufsehen, in den Generalstaaten war man besonders erbittert darüber, daß er über die letzte Gesandtschaft nach England eine so eingehen-de und richtige Darstellung gegeben hatte, er mußte sich denn auch vor denselben verantworten, aber die Generalstaaten verboten die Verbreitung des Buches und ließen auf die bei dem Drucker noch vorhandenen Exemplare Beschlag legen“. (ADB XXI, 509 f).

450,–

529 Münster, Sebastian: Cosmographey: das ist/ Beschrei-bung aller Länder/ Herrschaften vnd fürnemesten Stetten des gantzen Erdbodens/ sampt jhren Gele-genheiten/ Eygenschafften/ Religion/ Gebräuchen/

der Feuchtrand unten im Bug, die letzten Blätter mit kl. Ätzflecken oder Löchern im Außenrand. Leicht bis mäßig gebräunt).

VD16 ZV 25754. Neuser, Bibl. zur Confessio Augustana, 53. – Zweiter(?) Druck der ersten deutschen Ausgabe des ‘Corpus doctrinae Christianae’. Variante gegenüber VD16 M 2894 mit den Erkennungslesarten im Titel „gezeugnis, die. Bekendt-nis ... Lügengeistern“, am Schluss ohne 24 Bll. Indices. Vgl. Bretschneider/Bindseil, Corpus Reformatorum, XXII, S. 35 (ohne vorliegende Variante). – Enthält die drei Glaubensbe-kenntnisse, die Augsburgische Confession von 1530, die Apo-logie der AC von 1533, die Repetitio der AC 1551, Hauptar-tikel Christl. Lehre, Der Ordinanden Examen 1552, Antwort, Ph. M.’s wie christlich zu antworten sei auf die abgöttischen Artikel in Bayern gestellt 1559, Wider die Verneuerung des Mahometischen Irrtums Servetii.

1200,–

528 Meteren, Emanuel van: Historia. Oder, eigentliche und warhaffte Beschreibung aller fürnehmen Krigs-händel Gedenckwürdigen Geschichten und Thaten, so sich in Niderteutschlandt, auch beygelegenden und anderen örtern ... zugetragen haben unter der Regierung Keysers Caroli deß V. unnd Philippi II. Königs in Hispanien, biß auff diese jetzige gegen-wertige Zeit. Jetzo wider auffs new außgangen, und an vilen örttern gebessert unnd vermehret. o. O. u. Dr. 1597. 30 x 20 cm. Mit gest. Titelbordüre, gest.

529 S. Münster

192

Geschichten vnd Handtierungen ... Jetzt aber mit allerley gedechtnuswirdigen Sachen bis ins M.D.XC-VIII. jar gemehret. Basel: S. Henricpetri 1598. 33,6 x 22,5 cm. Mit Titel mit Hz.-Porträt, Hz.-Druckermarke am Schluss, 26 doppelblattgroßen Holzschnittkarten und über 1.200 teils ganzseitigen und doppelblgr. sowie 2 vierseitigen Ansichten, Karten und Plänen. Titel in Rot und Schwarz. 14 Bll., XXVI Doppel - bll., Mcccclxj Bll., 1 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. über Holzdeckeln auf 5 Bünden mit 2 Schließen.

(Einband stark abgegriffen, Schließen erneuert, Vor-sätze unschön erneuert. Titel angeschmutzt, Defekte an den Rändern und im Porträt hinterlegt; Blätter der Vorrede neu angefalzt und einige Bll. am Schluss im Rand unschön unterlegt oder ausgebessert. Einige Randeinrisse und Abrisse im w. Rand. Im Ganzen mäßig bis stärker gebrauchsfleckig und schwach ge-bräunt).Burmeister 83. VD16 M 6706. Sabin 51395. – Erweiterte 18. deutsche Ausgabe von Sebastian Münsters (1488-1552) be-rühmter Kosmographie, die erstmals 1544 erschien (die bei Harisse und Sabin genannte Ausgabe von 1541 existiert nach Burmeister nicht) und in einem Zeitraum von 26 Jahren ent-stand. Ihr gehen eine Reihe kleinerer Schriften voraus, wie etwa ‘Germania descriptio’ (1530) und deren deutsche Über-setzung, ferner die Editionen antiker (Solin, Pomponius Mela, Ptolemäus) und moderner (Tschudis Rhaetia) Geographen, die 1538-40 erschienen. Daneben hat Münster eine ganze Bibliothek historisch-geographischer Werke für die Kosmo-graphie bearbeitet und außerdem selbst einige Reisen unter-nommen. – „So ist die Kosmographie ungeachtet ihres Karten-materials ein vorwiegend historisches Werk geworden. Nur so konnte das Buch zu einer solchen Beliebtheit gelangen und durch Jahrzehnte zu einem Hausbuch des historischen und geographischen Wissens in weiten Kreisen unseres Vol-kes werden ...“ (Burmeister, S. 14f.). – Unter den Ansichten befinden sich z.B.: London, Lissabon, Paris, Straßburg, Vene-dig, Florenz, Bern, Freiburg, Köln, Frankfurt/Main und Oder, Lübeck, Konstantinopel, Jerusalem, Kairo, Cusco u.v.a.

6000,–

530 Rupert von Deutz: Commentariorum, in Apocalyp-sim Iohannis libri .XII. ... Aeditio prima. (Hrsg. von Joh. Cochläus). Köln: Franz Birkmann 1526. 28,5 x 18,4 cm. Mit 21 Textholzschnitten zur Apokalypse und zahlr. Hz.-Initialen von Anton Woensam von Worms. 6 Bll., CCXXXV SS. Mod. Pp. mit Bezug aus alter Antiphonar-Hs.

(Im Ganzen außen bis an die Marginalien beschnit-ten. Bis Bl. XXIII restaurierte Feuchtigkeitsschäden am re. Rand, auf dem Titelbl. auch am unteren Rand. Leicht gebräunt, teils stock- oder etwas sporfleckig). VD16 B 5249. Adams R 941. Merlo, Sp. 1017, Nr. 342-362. – Seltene erste Ausgabe dieses Apokalypsenkommentars. Die schönen Holzschnitte des Anton Woensam fanden hier zum erstenmal Verwendung.

1000,–

530 Rupert von Deutz

531 C. Spangenberg

193

IX. ALTE DRUCKE

(Einbandbezug berieben. Neu aufgebunden und Lagen im Bund verstärkt. Titel etwas angeschmutzt und am oberen Rand zu knapp beschnitten, unten schwacher Rest eines alten Stempelabdrucks. Mäßig gebräunt, teilw. gebrauchsfleckig und wasserran-dig). VD16 S 7602. – Erstmals 1560 erschienenes und 1561 häufig aufgelegtes Werk des evangelischen Theologen und Histo-rikers. Von Spangenberg stammen zahlreiche Beiträge und Anregungen zur zeitgenössisch florierenden moralpädago-gischen Teufelsliteratur.

1000,–

531 Spangenberg, Cyriacus: Der Jagteüffel. Bestendiger vnnd wolgegründter bericht/ wie fern die Jagten rechtmessig/ vnd zugelassen. Vnd widerümb worin-nen sie jtziger zeit des mehrertheils gottlos/ gewalt-sam/ vnrecht/ vnd verdamlich sein/ vnd derhalben billich vnterlassen/ oder doch geendert werden sol-ten. Auffs new widerumb corrigirt. o. O., 1561. 17,1 x 14,1 cm. Titel in Rot und Schwarz mit Holzschnitt-vignette (Jagdszene). 76 Bll. Flex. Pgt. mit Bezug aus ma. theolog. Handschrift.

524 O. Magnus

195

der vereninge mit gade des gloriosen heiligen va-ders sunte Austinus in latyn soli loquium ...“ / 163r-121v Bernardus Claraevallensis: Ablassgebete. „Hier begynt das gebet dat sunte bernart gemackt heuet medete begeeren die passie ons lieven he-ren ende is van den stoel van romen mit schoenen aflaet begaeft. als diet leeft twee dusent iaer ...“ / 122r-180r Anselm von Canterbury: Gebete. „Hier beghynt dat prologus Ancelmus des eertschen bi-schop van cantelen berch in synen ghebede of ge-peynsen ...“ / 180v-184v Dictasammlung. Augusti-nus, Bernardus Claraevallensis u.a. „Sunte bernart seet alsoe onmoegelich alst is te comen sonder schyp ouer dat meer ...“ / 185r-200r Evangelien-harmonie. Abendmahl „Hier begynt dat auentmael

532 Theologische Sammelhandschrift in Mittelniederlän-disch. Niederrhein, Ende 15. Jh.

Handschrift auf Papier. 120 Bll. (die beiden letzten leer) in Quaternionen. 142 x 103 mm. Schriftraum 98-100 x 67-70 mm. Niederrheinische Textura von einer Hand in brauner Tinte; rubriziert. Zahlr. zwei-zeilige rote Lombarden, auf den Bll. 1r, 113r, 122r, 185r und 200r acht-, sechs- und fünfzeilige Initialen in Blau mit ausgesparten Füllornamenten und vo-luten- oder blütenförmigen Binnen- und Außenmo-tiven mit Fleuronnéausläufern in roter Federzeich-nung. Lagen mit teilw. sichtbaren Kustoden und Reklamanten versehen.

Enthalt: Fol. 1r-112v Pseudo-Augustinus: Soliloquia animae ad deum (mnl.). „Hier beghynt dat boeck

X. MANUSKRIPTE · AUTOGRAPHEN

532 Theologische Sammelhandschrift

196

ons lieuen heren im euangelisten bescriwenen“ / 200r-218r Passion. „Die passie ons lieuen heren ...“

Blindgepr. Leder über Holzdeckeln auf drei Bün-den, Rahmen aus doppelten Streicheisenlinien, das Mittelfeld durch Doppellinien gerautet, in den Fel-dern Einzelstempel (Lilie, rhomb. nicht umrandet / kl. Rosette, frei / Rosette, gefiedert [sehr ähnlich Schunke/Schwenke-Slg. I, 701 = Geldern, Kl. Naza-reth] / Sterne, rund [ähnlich Schunke/Schwenke-Slg. I, 39 = Gaesdonk); 1 Schließbeschlag. Die Spiegel bezogen mit Pergamentblättern aus lat. Brevier des 14. Jhs.

(Bezugsdefekte an Gelenken, Rücken und ei-ner Ecke des Hinterdeckels; Rücken teilw. gelöst. Schließspange verloren. Zwei flieg. Vorsatzbll. vorn mit Abriss bzw. Wurmlöchern. Einige Bll. am Anfang mit teils unterlegtem kl. Einriss am oberen Rand. Zu Anfang und sonst stellenw. mäßig wasserrandig, da-von die Eingangsinitiale betroffen).

Am Schluss von offenbar späterer Hand der Besitzeintrag „Dit boeken hort toe mettel van zoutelande 1520“. Schreibsprache und Einband lassen vermuten, dass das Manuskript in einem niederheinischen Frauenkonvent, möglicherweise im Umkreis des Klosters Gaesdonk hergestellt wurde.

5000,–

533 Stundenbuch. – Einzelblatt aus Getijdenboek nach Geert Grote mit historisierter Initiale und Bordüren-schmuck. Westliche Niederlande, 2. Hälfte des 15. Jhs.

Pergament. 187 x 131 mm. Textspiegel 91 x 62 mm. 18 Zeilen. Niederländische Textura. Rectoseite mit Beginn der Sieben Bußpsalmen „Domine ne. HEre in dijnre verbolghenheit en straffe my niet. ende in di-ne(n) toorne en berispe my nyet.Ontferme di mijnre heer want ic cranc bin ...“. Mit neunzeiliger Initiale „H“ auf poliertem Goldgrund mit floral besetztem Stamm in Hellrot und Deckweiß, im Binnenfeld die stehende Muttergottes mit dem Kind in goldgehöh-ter hellroter Tunika und blauem Mantel, angebetet von einem Abt in weißem Gewand. Text rechts begleitet von einem Goldstab und an allen Seiten umgeben von Bordüre aus verschiedenfarbigem Akanthus und Dornblattranken in Gold, dazwischen Blüten (Rose, Kornblume u.a.), unten König David mit Harfe, rechts zwei kämpfende Vögel. Recto und verso einzeilige Initialen alternierend in Blau und Rot mit Filigran in Rot bzw. Violett.

350,–

534 – Einzelblatt aus Getijdenboek mit historisierter Ini-tiale und Bordürenschmuck. Westliche Niederlande, 2. Hälfte des 15. Jhs.

Pergament. 187 x 131 mm. Textspiegel 91 x 62 mm.

533 Einzelblatt aus Getijdenboek

534 Einzelblatt aus Getijdenboek

197

X. MANUSKRIPTE

17. Jhs. ein Verzeichnis von Inkunabeln und Früh-drucken vorwiegend Kölner Drucker von 1470 (irrig 1465) bis 1529, geordnet nach Namen, mit Angabe des Kolophons.

Braunes Kalbsleder auf vier Bünden mit reicher Deckelvergoldung aus großem zentraler Flecht-band-Kartusche, -Eckzwickeln und -Bordüre sowie Stempeln mit Eichelzweigen und Fleurons, Vorder-deckel mit goldgepr. Initialen „SDL“ und Jahr „1597“. Gepunzter Goldschnitt.

(Deckelkanten mit kl. Bezugsdefekten, Vergoldung stark berieben, Textilschließbänder verloren, Gold-schnitt berieben. Einige Bll. entfernt. Innen nur leichte Alters- und Gebrauchsspuren).

Mit dem vollen Namen „Geradus ab Imstenraedt“ und dem Datum „A°. 1597. 15. May“ ist ein Epigramm auf der ersten beschriebenen Seite unterschrieben; von derselben sorgfälti-gen Hand finden sich noch weitere Chansons in dem Album. – Ein Gerardus ab Imstenraedt, Heer te Mheer, hat von 1525-1572 gelebt, kommt also als Besitzer nicht in Frage. Sein Enkel Gerhard, Lizensiat der Rechte in Köln (1601-1665), heiratete 1631 in Köln Anna von Jabach. Ein weiterer Geradus ab Ims-tenraedt findet sich allerdings im Jahr 1600 in der Matrikel der Deutschen Nation an der Universität von Orléans. Möglicher-

18 Zeilen. Niederländische Textura. Rectoseite be-ginnt mit den Laudes zu den kurzen Horae de Com passione BMV: „Een deuot ghebet tot o(n)ser vrouwe(n). O Maria maget boue(n) allen in heili-cheden om dat ellendige ...“, verso Beginn der Prim. Zu Beginn eine fünfzeilige historisierte Initiale „O“ in hellem Mauve auf poliertem Goldgrund, im Bin-nenfeld halbfigurig eine betende Dame mit weißer Haube, rotem Gewand und schwarzem goldge-höhten Schleier. Der Text dreiseitig eingefasst von ornamentierten Leisten in Blau, Gold und Mauve. Ringsum eine Bordüre aus mehrfarbigem Akanthus, verschiedenen Blumen und Erdbeeren, dazwischen ein Reiher, ein Papagei und fünf Engelsfiguren. Ver-so zu Beginn der Prim eine zweizeilige Initiale in Rot mit blauem Fleuronnée.

300,–

535 Venedig. – Wappenbuch der venezianischen Patri-zierfamilien. Italienische Handschrift auf Papier mit 138 Wappenmalereien, um 1555.

199 x 145 mm. 58 Bll, davon 9 leer. Wasserzeichen Kreis mit durchkreuzter Stange. Mit alter Tintenfoli-ierung 1-47. Am Anfang 1 Seite Namensregister; auf den Rectoseiten der Bl. 1-47 138 Wappenmalereien in Federzeichnung und Deckfarben; gegenüberlie-gend in Antiquakursive mit brauner Tinte Angaben über die jeweiligen Familien, wie ihre Herkunft, das Jahr der Aufnahme in den venezianischen Adel, ihre Ämter etc.

Späteres Pgt. mit defektem Rs. (Durchgehend leichte Fingerspuren. Auf den letzten

beiden Blättern als Federproben leere Wappenschil-de).Zur ungefähren Datierung lässt sich heranziehen, dass als letz-ter Doge ein Mitglied der Familie Trevisan erwähnt wird (Mar-cantonio Trevisan, 1553-54). Bei der Familie Venier, die den darauffolgenden Dogen stellte und das Amt davor zweimal in-nehatte, sind nur „dui principi de venetia“ erwähnt.- Der Text muss demnach im Jahr 1553 oder 1554 verfasst worden sein.

1200,–

536 Album mit Chansons, Epigrammen und geistlichen Liedern in der Art eines Album amicorum, mögli-cherweise geschrieben für Gerardus ab Imstenraedt, dat. 1597-1600.

Handschrift mit Beiträgen verschiedener, teils mit Monogrammen bezeichneter Personen in vorwie-gend französischer, auch italienischer, niederländi-scher, spanischer und deutscher Sprache.

150 x 180 mm. 178 Bll., davon 110 Bll. beschrie-ben. Zwischengebunden 7 Bll. in Typendruck aus „Enigmes joyeuses pour les bons esprits“ (um 1600) mit 4 Sonnets und 3 Kupferstichen (2 von Jan van Haalbeeck). Am Schluss auf 23 Bll. von Händen des

353 Wappen venezianische Familien

198

cruelle Jolente ...“, „Je souffre passion d’ung amour forte ...“, „Vive la Susanne qui me porte bon hoeur“, „Belle maistresse ardeur de mon couraige ...“, „En retournant de Noyon dame lever vos cottillion“ etc.

Sehr interessantes Album; eine wichtige Quelle zum französi-schen Chanson des 16. Jahrhunderts. – Das Verzeichnis von Inkunabeln und Frühdrucken am Schluss gibt möglicherweise den Inhalt einer Büchersammlung eines der Vorbesitzer an.

2500,–

weise ist das vorliegende Album als eine Art Album amicorum in dieser Umgebung entstanden. – Wenige andere Beiträger sind mit Initialen und teils mit Datum signiert: „D.L.M“ (1597), „Son T.L.T“, „Balthasar ...“ (?) (18. Okt. 1600), „V.N.I“ (18. Okt. 1600), „G.A.F“. „F.P.V.H.“ (1599) oder „M.B.“.

Enthalten sind überwiegend französische Chansons, oft frivo-len Inhalts, und Liebeslieder. Darunter z.B. „Plus tot mourir que varier“, „Trop ennuyé d’absenter la lúmiere ...“, „Je suis perdú, & frustre d’esperance ...“, „Torné tes yeux vers moy ma

536 Album mit Chansons

199

X. MANUSKRIPTE

sie sich solange in einem dunklen Raum aufhalten müsse, bis sie entbunden habe: Sono quarant’anni, che feci conoscenza a Cremona con una cittadina, che ricevette una lettera dal marito che stara da due anni absente: la povera donna disperata mi confidò ch’ava gravida: pensai la notte, e le dissi il giorno dietro, che non poteo far altro che fingersi attaccata dalla grande oftalmia, e che cosí stando all’oscuro il marito non la vedrà, ad aspetterà a dire che avrà ricuperata la vista quando avrà partorito. Ciò però non fa al proposito, ed io non lo narrato a V. E. ques-ta istorietta che per farla ridere.

Berichtet vom Niedergang des venezianischen Pat-riziat: È dunque morto l’eloquentissimo Foscari [...] Il degno figlio, che savà bailo alla sua volta, differì la sua partenza da Pietroburgo à cagione della moglie pazza furiosa. Che disgrazia per quel degno cava-

AUTOGRAPHEN

537 Casanova, Giacomo; Schriftsteller und Abenteu-rer (Venedig 1725-1798 Schloss Dux in Böhmen). E. Brief m. U.; Dux, 13.(XII.)1791. 3 Seiten in Gr.-Oktav auf gefalt. Bogen. Wasserzeichen „Pro Patria“.

An den Grafen Antonio Ottavio Collalto (Eccelen-za mio Vener[atissimo] P[ad]rone). Dankt für dessen Brief, der ihm vom Abbate della Lena übermittelt wurde. Berichtet von seiner Tätigkeit auf Schloss Dux: Sono otto giorni, che qui l’orrido freddo comin-ciò: io sto nella mia stanza ben calda a conversare cò libri, ed a leggere sulle gazzette le nuove correnti. Kommt auf die Gesundheit zu sprechen, die er im-mer erhalten wolle, und berichtet dem Adressaten eine pikante Anekdote von einer Dame, der er gera-ten hatte, die Folgen eines Seitensprungs vor ihrem Ehemann zu verheimlichen, indem sie eine Augen-erkrankung vortäuschen sollte, für deren Heilung

537 G. Casanova

200

achtungen an den Fumariaceae. Diskutiert Formen der Oxalis. Bewundert H’s Beobachtungen über die Salvia, die mehrere Punkte in seinem Origin of Spe-cies erläutern, besonders den Übergang der Organe.

6.) Brief m. U. 22.VII.[1866]. 2 ½ SS. – Erläutert einen schwerwiegenden Fehler im Korrekturbogen von H’s Aufsatz über Cordyalis cava und schlägt einige Verbesserungen im englischen Text vor.

7.) E. Brief m. U. 20.III.[1867]. 4 SS. – Bedankt sich für die Übersendung von zwei Exemplaren von H’s Monographie Über die Geschlechter-Verteilung bei Pflanzen. Gratuliert ihm zur Vollendung seiner neu-en Arbeit und ist davon überzeugt, dass sie für alle Botaniker von größtem Interesse ist. In der neuen (4.) Auflage seines Origin werde sich nichts neues finden, was für dieses Thema von Belang ist.

8.) Brief m. U. 5.I.[1868]. 3 SS. – Gratuliert H. zu sei-nem Erfolg bei der Darstellung einer Pfropf-Hybride der Kartoffel. Schreibt über die Wichtigkeit seiner Entdeckung, die im 2. Band seiner Variation, wel-cher in wenigen Monaten erscheinen werde, disku-tiert werden soll.

[9.) Brief vom 14.11.[1868] in älterer Abschrift. 3 SS. – CD meint, dass die Pfropf-Hybrid-Kartoffeln, die ihm H. schicken will, besser bei H. aufgehoben seien. Bittet ihn, zwei Adressen von Schmetterlings-forschern an den Freiburger Zoologen August Weis-mann weiterzuleiten].

10.) Brief m. U. 16.XI.1868. 3 SS. – Dankt H. für die excellente Besprechung seines Aufsatzes über Illegi-timate offspring of dimorphic and trimorphic plants in der ‘Botanischen Zeitung’. Lobt H’s klaren Stil. Bittet H. darum, Informationen an Prof Weismann weiterzuleiten.

11.) Brief m. U. 4.VII.1870. 1 ½ SS. – Bittet H. um Samen der Nolana prostrata und des Hibiscus afri-canus aus Deutschland oder aus dem südlichen Eu-ropa, die er mit den in England gewachsenen Arten kreuzen will.

12.) Brief m. U. 10.VIII.[1871]. Down Beckenham [r. Haredene, Albury, Guidford]. 5 SS. – Berichtet von Experimenten mit Oxalis aus Südafrika, deren Ergebnisse mit H’s gründlicheren Untersuchungen über Oxalis übereinstimmen. Erwähnt mögliche analoge Forschungen mit Lythrum. Dankt im Post-scriptum für eine Liste von Samen.

13.) Brief m. U. 9.II.1872. 4 SS. – Kommentiert H’s Arbeit über Verbreitungsmittel der Compositen-früchte. Diskutiert die Schleimfilamente auf den Sa-men von Compositae und anderen Pflanzen. Kom-mentiert E. Askenasys Veröffentlichung zur Kritik der Darwin’schen Lehre sowie die Sichtweise zur Evolution bei C. Nägeli.

14.) Brief m. U. 15.V.1873. 3 ½ SS. – Bittet H. um Er-gebnisse seiner Experimente, bei denen er Blumen mit Pollen derselben Blume befruchtet hatte sowie

liere! Ora il Serenissimo veneto Collegio (se ardisco dirlo) sto male in grandi nomini. Non ù è più il. SiE Proc: Morosini, non ù è più il defunto Foscari, non vi casa più i. K. Zustinian. Dio conservi La Republica . Vi sono dè giovani, che promettono, ma vi vogliono anni.

Il Mondo di Giacomo Casanova. Un Veneziano in Europa 1725-1798. Ausstellungskatalog Venedig 1999. S. 245, Nr. 366 (mit vollst. Abb. S. 43). – Autographen von Giacomo Casano-va, vor allem in diesem Umfang und von solch interessantem Inhalt, sind sehr selten.

9000,–

538 Darwin, Charles; Naturforscher (Shrewsbury 1809-1882 Down House/Kent). Sammlung von 16 Brie-fen: 3 e. Br. m. U., 12 Br. m. U., 1 e. Brief m. U. von Emma Darwin im Namen ihres Mannes. Down, Bromley, Kent bzw. Down, Beckenham, Kent, 17.VII.[1862] bis 29.III.1879. Insgesamt 50 Seiten in Oktav auf gefalt. Bögen, davon 15 Briefe mit ge-prägtem Adresskopf, zum ersten Brief das OrKuvert. Dazu 2 Briefe in älterer Abschrift.

Alle Briefe an den deutschen Botaniker Friedrich Hildebrand (1835-1915). Hildebrand lehrte ab 1859 als Privatdozent in Bonn, von 1868-1907 als o. Pro-fessor in Freiburg i. Br.

1.) E. Br. m. U. 17.VII.[1862]. 3 ½ SS. – CD dankt H für dessen Angebot, sein Werk über Orchids zu übersetzen, aber H. G. Bronn hat seine Überset-zung bereits vor seinem Tod fertiggestellt. Hat H’s versprochenen Aufsatz über die Verbreitung der Coniferen (1861) noch nicht erhalten, nur wenige Themen seien so interessant wie die geographische Verteilung von Pflanzen. Lässt Grüße an Prof. Tre-viranus ausrichten.

2.) E. Brief m. U. 28.VII.[1863]. 4 SS. – CD kom-mentiert H’s Aufsatz über die Fruchtbildung der Orchideen und kündigt dessen Veröffentlichung in ‘Annals and Magazine of Natural History’ im Sep-tember an.

3.) E. Brief m. U. von Emma Darwin im Namen Ihres erkrankten Mannes. 20.XI.[1863]. 3 ½ SS. – CD dankt für H’s Brief und für L. C. Treviranus’ Aufsatz über Orchideen. Möchte wissen, ob Orchis pyramidalis in H’s Gegend wachsen, um zu untersuchen, ob es Unterschiede in der Struktur der Stempelnarbe im Vergleich zur heimischen Art gibt.

4.) Brief m. U. 25.VI.[1864]. 3 ½ SS. – Dankt für die Übersendung von Orchideen. Berichtet von seiner Genesung nach neunmonatiger Krankheit. Schreibt über die Befruchtung der Pulmonia.

5.) Brief m. U. 16.V.[1866]. 4 SS. – Hat H’s Aufsatz über Corydalis cava an den Intern. Horticultural Congress weitergeleitet. Schreibt über dessen Beob-

201

X. MANUSKRIPTE

18.) Brief m. U. 29.III.1879. 1 S. – Dankt für H’s neu-es Buch (Die Farben der Blüthen in ihrer jetzigen Variation und früheren Entwicklung).Darwin Correspondence Project (DCP) Letter no. 3660F, 4255, 4343F, 4545, 5092, 5163F, 5450F, 5777, (6459F in älterer Ab-schrift), 6461, 7264F. 7902, 8206, 8912F, (9146F, in älterer Ab-schrift), 10075, 10098F, 11960F. (= The Correspondence of Charles Darwin, vol. 13 (Suppl.), 11, 12, 14, 15, 16, 18, 19, 20, 21, 23 (der letzte Brief noch nicht erfasst).

Dazu: Francis Darwin; Botaniker, dritter Sohn von Charles D. (Down 1848-1925 Cambridge). E. Brief m. U.; Down, Becken-ham, 14.IX.1882. 2 SS. in Oktav auf gefalt. Bogen mit Trauer-rand. (Schrift mit teilw. verblasstem Kopierstift). – An Friedrich Hildebrand, von dem er die Briefe aus der Korrespondenz mit seinem verstorbenen Vater erhalten und eine Anzahl davon kopiert hatte. Bittet um Erlaubnis, diese publizieren zu dürfen.

Ferner in Abschrift ein Brief von Francis Darwin an H’s Frau, Cambridge, Febr. 1884. 1 S. in Oktav. – Dankt ihr für die Über-sendung von zwei Briefen seines Vaters aus dem Briefwechsel mit Hildebrand.

30.000,–

andere Blumen mit Pollen von Abkömmlingen der-selben Pflanze. Er möchte etwas über die Differenz der Samenanzahl in beiden Fällen wissen. Hat mit großem Interesse H’s Aufsatz über die Verteilung von Samen der Graminae gelesen.

[15.) Brief vom 16.XI.[1873] in älterer Abschrift (nicht als Original vorhanden). 1 S. – Dankt für das ihm von H. übersandte Werk Die Verbreitungsmittel der Pflanzen.]

16.) Brief m. U. u. e. dreizeiliger Nachschrift 17.VII.1875. 3 SS. – Berichtet über die Vorbereitung einer neuen Auflage seiner Variation of animals and plants under domestication. Fragt nach weite-ren Beobachtungen von H. bezüglich der Schwierig-keit, verschiedene Variationen von Mais zu kreuzen. Regt weitere Untersuchungen an.

17.) Brief m. U. 28.VII.[1875]. 1 S. – Bedauert H. nicht mit Maissamen aushelfen zu können, da Mais in England sehr schlecht gedeihe.

538 C. Darwin

202

eckiges Döschen aus Elfenbein, 8,4 x 2,2 x 1,0 cm. Der Klappdeckel mit Einfassung in Goldpiqué, mit-tig ein schlichtes goldenes kreisrundes Medaillon mit Goldpiqué-Einfassung. Innen samtgefüttert, im Innendeckel ein Spiegel. – Der Empfänger des Ge-schenks konnte leider nicht ermittelt werden.

Die Vermutung, dass sich die Widmung von Anfang an in diesem Döschen befunden hat, wird durch die passenden Ausmaße des Zettels und die dazu pas-sende kleine Schriftgröße bestätigt.

Provenienz: Aus der Verwandtschaft A. von Droste-Hülshoffs in direkter Linie.

Die Autentizität der Schrift A. v. Droste-Hülshoffs wird bestä-tigt durch die LWL-Literaturkommission für Westfalen.

3000,–

540 Grieshaber, HAP; Graphiker (Rot 1909-1981 Enin-gen unter Achalm). E. Brief m. U.; o. O. (Achalm), 21.V.1963. 2 Seiten auf 2 Quartbögen mit rückseiti-ger Reproduktion von Holzschnitten (Fürst 53/16, 17 u. 19), am Briefkopf blauer Signetstempel Pan mit Flöte.

(Die 2 Bll. jeweils mit horizontaler Knickfalte). An seine alte Freundin Ernes Becht, die er zuletzt

etwa 1930 gesehen hatte („Liebe Becht, welche Überraschung nach ca. 33 Jahren!“). Er habe die Ad-ressatin „immer gut behalten [...] als Beispiel großer Anmut, im Kunstgewerblichen durch grosszügige Ausformung von Blumen [...], durch eigene Grazie die laszive Erotik der anderen mit Elan zu überspie-len.“. Am Schluss folgt eine Einladung zu sich („P.S. Taxi am Hbhf. Rtlg. weiss Bescheid“).

300,–

539 Droste-Hülshoff, Annette von; Dichterin (Burg Hüls-hoff bei Münster 1797-1848 Burg Meersburg in Meersburg). E. Schriftstück; ohne Ort, 23.I.1834. Zwei Zeilen auf kl. Zettel im Format 710 x 190 mm. Als Widmung in Elfenbein-Döschen.

Widmung an einen ungenannten Freund: Meinem liebsten Freunde / am 23ten Januar 1834. Beim Widmungsgeschenk handelt es sich um ein recht-

539 A. v. Droste-Hülshoff

540 HAP Grieshaber

203

X. MANUSKRIPTE

Im Postscriptum wegen einer Aufführung der Alpen-sinfonie: Ich habe kein Material der Alpensinfonie. Vielleicht liegt noch in Garmisch. [...] Dr. Roth [Boo-sey & Hawkes, London], von dem Sie Näheres er-fahren können, verhandelt mit Herrn Walter Legge [London Philharmonic Orchestra] wegen des Con-zerts. Ich fürchte, die Schwierigkeiten bezügl. Pass u. Visum u. Zahlungsmöglichkeiten sind vorläufig unüberwindlich! Der Musikverleger Johannes Oertel, Nachfolger von Ad. Fürst-ner, war derzeit Strauss’ Vertrauter und seit 1948 sein Agent für die Aufführungsrechte. – Interessantes Schreiben des ‘Ge-schäftsmannes’ Richard Strauss.

360,–

541 Strauss, Richard; Komponist (München 1864-1949 Garmisch-Partenkirchen). E. Brief m. U.; Baden b. Zürich, 4.II.1947. 3½ Seiten in Oktav auf gefalt. Bo-gen mit Briefkopf der Hotels Verenahof – Ochsen.

Ohne Anrede. Das förmliche Schreiben mit Über-schrift Bericht von Johannes Oertel / Berlin-Grune-wald / Erdenerstr. 8 gibt einen Überblick seiner Be-ziehungen zu Verlagen nach dem Kriege und die geretteten und vernichteten Bühnenmaterialen und Druckplatten. Unter den Verlagen „C. F. Peters“, „Bote u. Bock“ in Berlin, „Leuckart“ in Leipzig. Der Brief schließt mit dem Satz: Dies die vorläufig erhält-lichen Informationen.

541 R. Strauss

205

Goed. IV/1, 678, 2. – Beschreibt Iffland in vierzehn verschie-denen Rollen, vielfach in eigenen Stücken, u. a. auch als Franz Moor in Schillers Räubern oder Egmont in Goethes gleichna-migem Schauspiel. Böttiger (1760-1835), der gelehrte klassi-sche Philologe, Archäologe und Berater Goethes, versucht in dieser seiner ersten selbständigen Veröffentlichung „einem so schnell vorübergehenden, nur in der veränderlichsten Man-nigfaltigkeit und in der stets wechselnden Aufeinanderfolge gegründeten Kunstwerke ein dauerhafteres Andenken“ zu stiften (S. VI/VII), wie ja auch „Franzosen und Engländer ihre großen Schauspieler in einzelnen sehr interessanten Situati-onen abgebildet und vervielfältigt“ haben. August Wilhelm Iffland war neben A. v. Kotzebue einer der erfolgreichsten Dramatiker und Schauspieler seiner Zeit. Weimar erlebte un-ter Goethes Direktion mehr als 350 Aufführungen von über 30 Stücken Ifflands. Auf vier Gastspielreisen trat Iffland auch selbst in Weimar auf. So gab er im Frühjahr 1796 vierzehn Vorstellungen, die Böttiger aufmerksam verfolgt hat.

200,–

545 Boisserée, Sulpiz: Ansichten, Risse und einzelne Theile des Doms von Köln, mit Ergänzungen nach dem Entwurf des Meisters, nebst Untersuchungen über die alte Kirchen-Baukunst und vergleichen-den Tafeln der vorzüglichsten Denkmale. Stuttgart:

*542 Boas, Eduard: Schiller und Goethe im Xenienkampf. 2 Teile in 1 Band. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1851. 20,5 x 13,5 cm. 4 Bll., 308 SS.; VI, 300 SS. Ln. m. Rt. und Blindprägung.

(Wenig beriegen; gering altersfleckig).Slg. Kippenberg 1466.

200,–

*543 Böhme. – (Sillig, Johann Friedrich): Jakob Böhme. Ein biographischer Versuch. Pirna: Arnold 1801. 17,5 x 10 cm. 253 SS. Pp.

(Berieben und bestoßen. Meist stärker altersfleckig). Ackermann III, 115. – Enthält neben Biographischem auch Auszüge aus Böhmes Werken mit Quellenangaben, eine Wür-digung seiner Sprache, Erklärungen, Urteile und Reflexionen.

200,–

*544 (Böttiger, Karl August): Entwickelung des Ifflandi-schen Spiels in vierzehn Darstellungen auf dem wei-marischen Hoftheater im Aprilmonath 1796. Leipzig: G. J. Göschen 1796. 15,4 x 9,3 cm. XVI, 407 SS. Pp. m. Rt., Rv.

(Wenig Altersspuren).

XI. KUNST UND ARCHITEKTUR · KUNSTGEWERBE BUCHWESEN · L ITERATURWISSENSCHAFT · THEATER

545 S. Boisserée

206

1808 begonnen hatte, war als Werbemittel für den Dombauge-danken konzipiert. Es ist nach A. Wolff (Vorwort des Begleit-heftes zur 3. Aufl.) zugleich „das prägnanteste graphisch-ar-chitektonische Kunstwerk der deutschen Romantik“.

Die Zeichnungen für die Kupfertafeln lieferten neben K. F. Schinkel (Titelvign. mit Köln-Ansicht) M. H. Fuchs (Längen-aufriss / Hauptseite u. Türme, überarbeitet von Mauchert / Durchschnitt des Chors in der Breite / Durchschnitt des Chors und der Vorhalle in der Länge / Gemalte Glasfenster I u. II / Chorfenster und einzelne Teile), Angelo Quaglio (Äußere Ansicht [von der Südseite] / Säulen / Südl. Türe der Haupt-seite), J. M. Schauß (Grundriss), S. Boisserée (Grundrisse der verschiedenen Geschosse), J. Hoffmann (Kapitäle, Tragsteine usw.), J. C. Vierordt (Turmfenster, Strebepfeiler u. Widerhal-ter), G. Moller (Innere Ansicht der Vorhalle), J. Stoelzl (Ver-gleichende Tafeln I u. II) u. E. F. Ermeler (Titelschrift). Die Kupferstiche wurden ausgeführt von Chr. Haldenwang (An-sichtenvignette), Adolf Darnstedt (Ansicht der Südseite), F. Wolf, Chr. Duttenhofer, Ernst u. Carl Rauch, J. C. Susemihl, F. Geißler, J. M. Eberlein und französischen Künstlern wie E. Besnard, C. Moisy, Sellier, A. Leisnier u.a.

5000,–

546 – Boisserée, Sulpiz: Monuments d’architecture du septième au treizième siècle dans les contrées du Rhin inférieure. München u. Stuttgart: J. G. Cotta 1842[-44]. 52,1 x 38 cm. Mit 72 (3 doppelblattgr.) Li-thotafeln mit Plattenton (3 koloriert) mit Ansichten, Grund- und Aufrissen. 4 Bll., 23 SS., 1 nn. S. Ln. mit verg. Deckeltitel u. blindgepr. Kartusche; späteres hs. Rs.

(Einband stark feuchtfleckig, Hinterdeckel und Ge-lenke mit kl. Bezugsdefekten, Kanten bestoßen. Textblätter mäßig stockfleckig, Tafeln nur gering betroffen, im Außenrand zu Anfang und am Schluss schwacher bis mäßiger Wasserrand). Schrifttum zur rhein. Kunst 4365. Stahl, Kölner Autoren-Lexi-kon, Bd. I, S. 61. – 2. erweiterte Auflage des zuerst 1830-33 in Deutsch u. Französ. erschienenen Werks über die Baukunst des 7. bis 13. Jhs. am Niederrhein. Mit Ansichten und Rissen von St. Martin und Münster in Bonn; St. Maria im Kapitol, Gr. St. Mar-tin, St. Aposteln, St. Georg, St. Gereon, St. Kunibert, Kloster Sion und Ehrentor in Köln; Maria Laach, Heisterbach, Pfarrkirche zu Andernach, St. Quirin in Neuss, Pfarrkirche zu Sinzig u.a.

Vorsatz mit eigh. Widmung u. Unterschr. des Autors „Meinem lieben Freunde Edmund Sharpe zur Erinnerung Bonn d 14 Novbr 1850“. – Der englische Kirchenbaumeister, Architektur-historiker (und Eisenbahningenieur) Edmund Sharpe (1809-1877) galt als die Autorität der gotischen Kirchenbaukunst in England.

850,–

*547 Brandes, Ernst: Ueber den gegenwärtigen Zustand der Universität Göttingen. Göttingen: Johann Friedrich Röwer 1802. 17 x 10 cm. 403 SS. Marmor. Pp. m. Rs.

(Meist nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren)ADB III 241. – Erste Buchausgabe, erschien gleichzeitig in Fortsetzungen im ‚Hannoverischen Magazin’, Nummern 11-29.

auf Kosten des Verfassers und der J. G. Cotta’schen Buchhandlung 1821(-23). 80 x 59 cm, unterschied-liche Blattgrößen von 81 x 57 bis 79,5 x 113 cm. Doppelblattgr. Kupfertitel mit Vogelschau-Gesamt-ansicht von Köln (v. Norden) nach Schinkel und 17 Kupfertafeln (14 doppelblattgr.) nach Quaglio, Fuchs, Moller u.a., mit Ansichten, Grundrissen, Auf-rissen und Durchschnitten, Darstellungen von Kapi-tälen, Säulen u.a., 2 Tafeln mit kolorierten Glasfens-tern. Gebunden. In mod. Holzkassette.

(Einband verloren, Vorsatzblätter mit langen Einris-sen und Defekten. 5 Tafeln mit größeren Einrissen im w. Rand. Teilw. Feuchtflecken in den Rändern, auf 3 Tafeln oben bis leicht ins Bild reichend. Meist stark stockfleckig). Die äußerst seltene 1. Ausgabe des Tafelbandes des Boisse-rée schen Domwerkes. – Vgl. das wissenschaftl. Begleitheft von Arnold Wolff zur 3. Auflage (Nachdruck 1979). Fischer, Cotta, Bd. 2, 1414, 1478, 1858 u. 2069. Krudewig, in: Clemen, Der Dom zu Köln, S. 7. Schrifttum zur rhein. Kunst 7001. – Ne-ben dem Atlasband erschien 1823 der zugehörige Textband. Der Druck von Tafeln und Textband erfolgte bei Firmin Didot in Paris.

Das sogen. Domwerk des Kölner Kunstsammlers und Kunst- und Architekturhistorikers Sulpiz Boisserée (1783-1854), mit dessen Vorarbeiten, wie der zeichnerischen und zahlenmä-ßigen Erfassung der vorhandenen Bauteile, der Autor bereits

546 S. Boisserée

207

XI. KUNST UND ARCHITEKTUR

(In Bd. II ca. 50 Bll. mit unterschiedlich teils starken Feuchtigkeitsspuren in der oberen rechten Ecke). Vorzugsausgabe für Subskribenten mit sieben Original-Inkun-abelblättern; mit ausführlichem Register am Schluss.

600,–

*551 Buxtorf, Johann: Lexicon hebraicum et chaldaicum: complectens omnes voces, tam primas quàm derivatas ... Accessit lexicon breve rabbinico-philosophicum: communiora vocabula continens, quae in commen-tariis passim occurrunt. Cum indice locorum scrip-turae et vocum Latino. Basel: J. König 1676. 16,5 x 9,8 cm. 8 Bll., 976 SS., 38 Bll. (Index). HLdr. mit Rt.

(Berieben und bestoßen. Innengelenke angebrochen, Bindung bzw. eine Lage zu Beginn lose, feucht- und altersfleckig sowie gebräunt, Titelbl. im Gelenkbe-reich etwas beschädigt, einig hs. Marginalien und Textanmerkungen). VD17 23:241917N. Vgl. Fürst (spätere Ausg.) I, 138.

200,–

552 Chifflet, Jean-Jacques: Anastasis Childerici I. Fran-corum regis, sive thesaurus sepulchralis Tornaci Neruiorum effossus, & commenatrio illustratus. Ant-werpen: Plantin-Moretus 1655. 23,5 x 17 cm. Mit

Brandes (1758-1810) trat nach dem Tod seines Vaters Geor-ge Friedrich Brandes dessen Erbe als Referent der Universität Göttingen an, die „mit ihrer Zensurfreiheit für Professoren, ihrer Zurückdrängung der Theologie zugunsten der Erfah-rungswissenschaften, ihrer in der damaligen Welt einmaligen, der Forschung frei zugänglichen Universitätsbibliothek, ihren modernen, auf Beobachtung, Erfahrung und Diskussion ge-gründeten Lehrmethoden und Instituten [als] die erste moder-ne Hochschule der Welt, das Muster für alle späteren“ (Haase II, S. 20 ff.) gilt. Brandes hatte hier selbst studiert.

200,–

*548 Brandes, Johann Christian: Meine Lebensgeschichte. Zweite Auflage. 3 Bde. Berlin: Friedrich Maurer 1802 und 1807. 15,8 x 9,8 cm. VI, 308 SS.; Titel, 353 SS.; Titel, 367 SS. Mit gest. Porträt und 8 Kupfertafeln von Berger, Haas, Bollinger, Bolt u. a. Pp. m. hs. Rs.

(Etwas berieben und bestoßen. Innen nur geringe Altersspuren). Goed. IV/1, 146, 19 (1802-05). – Erste illustrierte Ausgabe. Interessante Autobiographie des seinerzeit berühmten Schau-spielers (1735-1799). „Einer der gebildetsten Schauspieler sei-ner Zeit und geachteter Theaterschriftsteller, dessen eigene Lebensbeschreibung zur Kenntnis der Entwicklung von The-aterwesen und Schauspielerstand wichtig ist“ (NDB II 521).

300,–

*549 Brockhaus, F. A.: Allgemeine deutsche Real-Encyclo-pädie für die gebildeten Stände. (Conversations-Lexi-con.) In zehn Bänden. Fünfte Original- Auflage. Leipzig: Brockhaus 1819-20. Dazu: Conversa tions-Lexicon. Neue Folge. 2 in 4 Bden. Leipzig: Brock-haus 1822-26. Zusammen 14 Bde. 20,9 x 12,2 cm. HLdr. m. Rt. u. Rv.

(Bezug berieben, teilw. m. Fehlstellen. Wenig ge-bräunt, kaum Gebrauchs- bzw. Altersspuren, hs. Besitzeintrag auf dem vorderen fliegenden Vorsatz verso). Seemann 67. – Aufgrund einiger politisch umstrittener Arti-kel in dieser Ausgabe von Brockhaus’ Lexikon, ging 1821 auf der Ostermesse in Leipzig das Gerücht herum, die preußi-sche Zensur habe den ganzen Verlag verboten. Tatsächlich gab es Versuche, den Verkauf des Lexikons zu verbieten und es wurde ein Befehl erlassen, demnach Brockhaus alle seine Verlags- und Kommissionsartikel nur mit der Erlaubnis der Zensurbehörde verkaufen dürfe. Die österreichische Zensur verbot bis zum Jahre 1848 den Verkauf des neunten und zehnten Bandes.

500,–

*550 Burger, K. u. E. Voullième: Monumenta Germaniae et Italiae typographica. Deutsche und Italienische Inkunabeln in getreuen Nachbildungen. Lief. 1-12 (alles) in 2 Bdn. Berlin: Reichsdruckerei 1892-1913. 46,8 x 31,1 cm. Mit 300 t. farb. Tafeln und 7 OrIn-kunabelblättern. HLn. mit Rt. und eingeb. OrLief.Umschlägen.

552 J.-J. Chifflet

208

554 Elsner-Druck. – Probedrucke von Otto Elsner. Buch-druckerei und Verlagsbuchhandlung Act. Ges. Ber-lin. Berlin: Elsner 1914. 45,5 x 32 cm. Mit 8 dop-pelseitigen Ornamenttafeln in Blau, Schwarz Silber sowie Titelbl. und 11 Tafeln mit montierten Druck-proben auf Karton mit beschrifteten Trennblättern nach Entwürfen von W. H. Deffke. OrLn. mit Rt., rotem Druckereisignet auf dem Vorderdeckel und Kordelbindung.

(Einband gebrauchsfleckig, Kartonbll. t. etwas stock- und fingerfl., Trennblätter meist mit Knickfalten und Feuchtigkeitsspuren. Ein Druckbeispiel in der Mon-tage etwas gelockert). Aufwendig gestaltete Festschrift mit hochwertigem Druckma-terial der Berliner Druckerei Otto Elsner (Oranienstraße), zum 33 jährigen Firmenjubiläum erschienen. Der Gebrauchsgraphi-ker und Buchkünstler Deffke arbeitete von 1909-10 im Kunst-atelier von Peter Behrens und war von 1912-14 im künstle-rischen Beirat der Elsner-Druckerei tätig. Er gilt als Schöpfer eines modernen Typs von „Fabrik- und Warenzeichen“ und gehörte somit zur Avantgarde der „Neuen Typographie“ (Saur XXV, 181). – Auf die Einleitung „ ... gewidmet haben wir die Arbeit dem Erinnern unserer Freunde und dem Werben neuer Gönner soll es dienen ...“, folgen das kartonierte Titelblatt und 11 starke Kartonbll. mit montierten mehrfarbig gedruck-ten illustrierten Werbeschriften und -faltblättern, so z.B. einem Werbeblatt für Hausvermietung, Preisbuch-Ausstattung, Emp-fehlungsdruckwerk für Schifffahrtsgesellschaften, Bilderflug-blatt für Weltreise-Unternehmen, Werbeblatt für Bild-Druck-ausführungen sowie für Erzeugnisse der Kunst und Mode, einheitliche Geschäftspapier-Ausstattung, Werbedruckblatt für Ausstellungen, Druckblatt mit Versandtasche, Regeln für Drucksachenhersteller und Schutzumschlag für Werbedruck-sachen. Dargeboten in unterschiedlichen Drucktechniken wie z.B. strichgeätzter Handzeichnung, Vielfarbendruck, Kupfer-tiefdruck, Zweifarbendruck von Strich- und Halbtonätzungen usw.

1800,–

555 Faksimile. – Tabula Americae. 4 Faksimilebände der Reihe, hrsg. zum „Quinto Centenario 1492-1992“. Madrid: Testimonio Compañia Editorial 1985-86. Je-weils eines von 980 Ex.

Dabei: Libro de las profecías de Cristóbal Colon. Madrid 1985. 29,5 x 21 cm. OrLdr., in OrSchuber. – Faksimile der Handschrift aus der Biblioteca Capi-tular y Colombina, Sevilla. / Tratado de Tordesillas. Madrid 1986. 32 x 24 cm. In OrHLn.-Mappe. – Fak-simile der Urkunde, mit Bleisiegel, aufbewahrt im Torre de Tombo Lissabon. / Modos que tenían los Yndios de celebrar sus fiestas en Nueva España (Có-dice Veitia). Madrid 1986. 21 x 13,5 cm. OrLdr., in OrSchuber. – Faksimile der Handschrift, aufbewahrt im Palacio Real de Madrid. / Marco Polo, Libro de las maravillas del mundo. Madrid 1986. OrLdr., in OrSchuber. – Faksimile des Druckes „De consue-tudinibus et conditionibus orientalium regionum“

1 doppelblattgr. Kupfertafel und 26 (14 ganzseit.) Textkupfern. 8 Bll., 330 SS., 11 Bll. Pgt. mit hs. Rt. und Rs.

(Angestaubt. Defekte Schließbänder. Etwas gebräunt und fingerfleckig).STCV: 12870536. OPAC SBN IT\ICCU\BVEE\044934. – Der Altertumsforscher und Mediziner Chifflet (1588-1660) be-schreibt in seinem Hauptwerk das Grab des Merowingerkö-nigs Childerich I., das 1653 in Tournai entdeckt wurde. Die Abbildungen zeigen die Grabbeigaben wie Waffen, Schmuck und Münzen.

600,–

*553 Cooke, William: Grundsätze der dramatischen Kri-tik. Nebst einem Abriß von der Erziehung der grie-chischen und römischen Schaupieler und einem allgemeinen Unterrichte, ein guter Schauspieler zu werden. Aus dem Englischen übersetzt, mit Zusät-zen und Anmerkungen. Leipzig: Christian Gottfried Donatius 1777. 17,5 x 10 cm. XVI, 248 SS. Marmor. Pp. um 1900.

(Titel m. kl. Loch, letztes Bl. m. Einrissen im Bug, sonst wenig Altersspuren). Übersetzung von Cookes „Elements of dramatic criticism“ (1775).

250,–

554 Elsner-Druck

209

XI. KUNST UND ARCHITEKTUR

deutschen Sprache. Bemerkenswert ist der scheinbar niedrige Informationsstand Friedrichs, der eher auf der Höhe der 50er Jahre seines Jahrhunderts stehengeblieben war. Seine Schrift, ein Jahr vor Lessings Tod geschrieben und erschienen, er-wähnt diesen überhaupt nicht, gedenkt weder Wielands noch Herders und spricht von einem Stück Goethes – nur von die-sem einen – in einer höchst verständnislosen Weise. Eben-so negativ und recht treuherzig-altmodisch sind Friedrichs Vorschläge zur Sprachreform. Das Aufsehen, das die Schrift trotzdem erregte, wird lebhaft durch zahlreiche Gegenschrif-ten belegt. „Die protestierenden Stellungnahmen der geistigen Elite deutscher Zunge ließen Friedrich ungerührt. Er hatte sein Thema verfehlt, aber seine Kritiker von heute verfehlen das ihre, wenn sie diese Aussagen zur deutschen Literatur isolie-ren von den höchst komplexen Motiven und Tendenzen des Aufklärers, Staatsmannes und Pädagogen“ (KNLL).

1200,–

557 Fux, Johann Joseph: Salita al Parnasso, o sia Guida alla regolare composizione della musica con nuovo, e certo metodo non per anche in ordine sì esatto data alla luce, e composta. Fedelmente trasporta-ta dal Latino nell idiome Italiano dal ... Allesandro

(Gouda 1483) in der Biblioteca Capitular y Colombi-na, Sevilla.

Die 4 Bde. zusammen in OrKassette. (Einbände und Schuber mit leichten Bereibungen).

Interessante Dokumente zur Entdeckung und Eroberung Amerikas.

2000,–

*556 Friedrich II., König von Preußen: De la litterature allemande; des defauts qu’on peut lui reprocher; quel-les en sont les causes; et par quels moyens on peut les corriger. Berlin: G. J. Decker 1780. 19 x 11,5 cm. 80 SS. Mod. Pp. m. Rs., unbeschnitten.

(Gebräunt und etwas altersfleckig). Goed. IV/1, 4, 32. Leithäuser 427. Borst 395. – Erste Ausga-be. In dieser Abhandlung, die sowohl wegen ihres Verfas-sers als auch des Inhalts und vor allem ihrer Wirkung wegen bedeutsam ist, kritisiert Friedrich sowohl die Leistungen der zeitgenössischen Literatur als auch den Entwicklungsstand der

555 Tabula Americae

556 Friedrich II., König von Preußen

210

Manfredi. Carpi: Stamperia del Pubblico per il Car-mignani 1761. 34,5 x 24 cm. Mit gest. allegor. Fron-tispiz, Titelvignette und Wappenvign von Manfredi, 35 ganzs. Kupfer mit Notenbeispielen, zahlr. Noten im Text und Buchschmuck in Holzschnitt. 6 Bll. (inkl. Front.) 240 SS. (letzte S. falsch mit 140 pag.). HLdr. mit Rs. und Rv.

(Einband fleckig und etwas berieben, Vorderd. außen etwas bestoßen. Stellenw. leicht bis mäßig gebräunt oder schwach stockfleckig; ein Blatt mit leichtem Wasserrand). Eitner IV, 106. RISM B VI, 340-41. – Erste und einzige itali-enische Ausgabe des „Gradus ad Parnassum“ (Wien 1725). Der Leitfaden der kontrapunktischen Musik ist ein Klassiker der Kompositionslehre und „eines der einflußreichsten und langlebigsten aller musiktheoretischen Werke“ (Carter Muir 183). „Die Zahl derer, die sich am ‘Gradus ad Parnassum’ bildeten und somit Fux’ indirekte Schüler waren, weist von Leopold Mozart bis Schubert die illustersten Namen der Mu-sikgeschichte auf“ (MGG 4, 1163).

750,–

*558 Halévy, M. K. (Hrsg.): L’eau forte. 10 Lieferungen in 10 Bden. Paris: Barrie Frères/ Philadelphia: G. Barrie & Son (um 1888). 48,5 x 34,5 cm. Mit 75 OrRadie-rungen und einigen Textabb. Lose in OrHLdr.-Map-pen.

(Mappen stark berieben, teils Schäden. 1 Deckel lose).Astral Edition. Ex. 99 (v. 100) auf dickem Japanpapier. – Mit OrRad. v. Th. Chauvel, Leopold Flameng, Maxime Lalanne, Ad. Lalauze, A. Mongin, Ed. Yon u.a. nach L. Alma-Tadema, E. Burne-Jones, G. Doré, E. Fromentin, L. Herpin, J. Israels, J. F. Millet, M. Munkacsy, T. Rousseau etc.

500,–

*559 Hederich, Benjamin: Känntniß der vornehmsten Schriftsteller vom Anfange der Welt bis zur Wieder-herstellung der Wissenschaften. 2 Bde. Wittenberg und Zerbst: Samuel Gottfried Zimmermann 1767. 18 x 11,5 cm. 7 Bll., 128, 676 SS.; S. (677)-1412, 8 Bll. Register. Mit gest. Frontispiz. Marmor. Pp. m. Rs.

(Bezugsdefekte. Altersfleckig und teils wasserran-dig). Bestermann 816. – Erste vollständige Ausgabe mit beiden Tei-len, herausgegeben von J. J. Schwabe. Die erste Auflage war bereits 1714 unter dem Titel „Noticia auctorum antiqua et me-dia“ in wesentlich geringerem Umfang erschienen. Hederich ordnet sein Schriftstellerlexikon nach dem Todesjahr der Au-toren bzw. der letzten bekannten Zeit ihres Lebens. Es beginnt mit Adam und endet mit den im Jahre 1500 Verstorbenen.

200,–

*560 Holme, Charles; Ed.: Representative art of our time. London: „The Studio“ 1903. 43 x 31,5 cm. Mit 7 Ra-dierungen, 4 Lithographien, 1 Holzstich und zahlr.

557 J. J. Fux

558 M. K. Halévy

211

XI. KUNST UND ARCHITEKTUR

– Die Darstellung der deutschen Literatur der Goethe-Zeit in der zweiten, auf den doppelten Umfang vermehrten Auflage.

(2) Goed. XIII, 19, 18. – Erste Ausgabe. – Der Literaturkriti-ker Menzel trug maßgeblich zur Unterdrückung des „Jungen Deutschland“ bei und rutschte zeitweilig, wie in vorliegendem Werk, mit seiner Rassentheorie in den Antisemitismus ab.

270,–

*564 Molière. – (Grimarest, Jean Léonor le Gallois de): La vie de M. de Molière. Paris: Le Febure 1705. 15,8 x 9 cm. 4 Bll., 314 SS., 7 Bll.

Beigebunden: (ders.): Adition (sic) à la vie de Mons-ieur de Molière, contenant une réponse à la critique que l’on a faite. Paris: Le Febure und Ribou 1706. 2 Bll., 67 SS. Ldr. auf 5 Bünden mit reicher Rücken-vergoldung.

(L. berieben. Fliegendes Blatt fehlt).

weiteren meist montierten Illustr. OrLn. (Etwas berieben; innen nur geringe Altersspuren).

Mit Originalradierungen v. E. Chahine, J. Pennell, D. Y. Came-ron, M. Pietschmann u.a. Texte von Hans W. Singer, Percy Bate, J. Pennell, Alfred East u.a.

400,–

561 Houbraken, Arnold: De groote schouburgh der Ne-derlantsche konstschilders en schilderessen. 3 Bde. Amsterdam: beim Autor 1718-21. 18 x 11,5 cm. Mit 1 allegor. Kupfertitel, 2 wdh. gest. Titelvignetten, 1 gest. Widmung, 1 gest. Wappenvignette, 41 Porträt-kupfern, 5 (2 gefalt.) Kupfertafeln von Jak. Houbra-ken und einigen Textkupfern. 6 Bll., 38 (r. 381) SS., 1 nn. S., 4 Bll. + 1 Bl., 361 SS., 1 nn. S., 3 Bll. + 2 Bll., 408 SS., 4 Bll. Marmor. Ldr. mit Rs. und Rv.

(Etwas berieben. Die Titel mit kl. mod. Besitzer-stempel. Stellenw. mäßig feuchtfleckig). STCN 189094699. Schlosser, S. 437. „... für die Geschichte der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts ebenso wichtig wie Van Mander für das vorhergehende“ (Schlosser, S. 426). – Erste Ausgabe.

360,–

*562 Iselin. – [Gruber, Leonhard, pseud.:] J. G. M.: Grund-riß der nöthigsten pädagogischen Kenntniße für Vä-ter, Lehrer und Hofmeister. Hrsg. von Isaak Iselin. Basel: Flick 1780. 16,2 x 9,8 cm. XIV, 248 SS. Mar-mor. Ldr. m. Rs., dekorat. Rv.

(Minimale Bezugsfehlstellen an Kanten und kl. De-fekte durch Wurmfraß. Insgesamt schönes Exem-plar). Goed. IV/1, 478, 18 (Iselin). – Erste Ausgabe von Iselins letz-ter Veröffentlichung. – „Es kann billig als das brauchbarste Handbuch für die Erziehung und den Unterricht angesehen werden, das bisher erschienen ist“ (Vorwort S. V). Leonhard Gruber war Direktor der Realschulen in Wien und Mitarbei-ter an Nicolais Allgemeiner Deutscher Bibliothek. Sein sehr pragmatisch gehaltener Grundriss enthält auch Kapitel über körperliche Erziehung, gelehrte Reisen und Mädchenerzie-hung, wobei er sowohl vor der „ersten Hausmagd“ wie vor der „Närrin“ warnt, „die ihren Mann mit ihrer Gelehrsamkeit beherrschen will“ (S. 236).

300,–

*563 Menzel, Wolfgang: Die deutsche Literatur. 2. verm. Aufl. 4 Bde. Stuttgart: Hallberger 1836. 19,8 x 12,5 cm. OrBroschuren.

Dazu ders.: Geist der Geschichte. 195 SS. Stuttgart: Liesching 1835. 17,8 x 10,7 cm. HLn. mit Rt. und eingeb. OrUmschlag.

(Umschläge der vier Bände angestaubt, Bd.4 an-fangs mit kl. Wasserrand; unbeschnitten und t. un-aufgeschnitten. / Das zweite Werk feuchtfleckig). (1) Goed. XIII, 18, 8. Vgl. Slg. Kippenberg 1613 (nur die erste Ausgabe von 1828 mit 25 – hier 65! – Seiten Goethe-Kritik).

561 A. Houbraken

212

kenntnisse’, die seit 1790 vollständig in deutscher Überset-zung vorlagen.

200,–

568 Rowlandson. – Oppé, Adolf Paul: Thomas Rowland-son. His drawings and water-colours. Ed. by Geoffrey Holme. London: The Studio 1923. 39 x 28,8 cm. Mit 96 (16 farb.) Tafeln. OrPgt. mit Rs. und Deckel-titel in OrLnMappe.

(Mappe etwas berieben und angestaubt, Schließbän-der fehlen. Vortitel l. gebräunt, Gelenk l. angebro-chen, letzte Bll. etwas feuchtwellig im Bug. Insges. wenig gebrauchsfleckig). Ex. 164 von 200 Exemplaren. – Abgebildet sind neben Ka-rikaturen auch „ernsthafte“ Zeichnungen und Aquarelle von Rowlandson.

200,–

*569 Schubart, Ludwig: Schubart’s Karakter von seinem Sohne. Erlangen: Selbstverlag 1798. 16 x 9,8 cm. VIII, 168 SS. Papierumschlag m. hs. Rt. Goed. IV/1, 850, 9. Schulte-Str. 79. Borst 828. – Erste Ausga-be der wichtigen Quelle zu Schubarts Leben, die auch auf Handschriften aus dem Familienbesitz zurückgreift. – Exlibris ‘Feuerbacher Heide’ (Merkle).

200,–

*570 Stieglitz. – [Mundt, Theodor]: Charlotte Stieglitz, ein Denkmal. Berlin: Veith & Comp. (1835). 21,7 x 18,2 cm. IV, 314 S. Mit lithogr. Porträtfront. und li-thogr. Titel in Rosé gedruckt. Pp. um 1900 (bedruck-te OrUmschläge beigebunden) mit Rs.

(Stockfleckig).WG. 10. Menzel, Die deutsche Literatur, 1836, Bd 4, S. 263 f. Borst 1760. – Seltene erste Ausgabe, mit dem häufig fehlenden Porträt. – Sehr breitrandiges Exemplar der Vorzugsausgabe auf festerem Papier. – Charlotte Stieglitz (1806-1834) erdolch-te sich am 29. Dezember 1834 in Berlin, um durch diese Tat ihren Mann, den nur mittelmäßig begabten Schriftsteller Hein-rich Stieglitz, aufzurütteln. Ihr Freitod erregte in Berlin großes Aufsehen und ging durch alle Zeitungen. „Die von ihr erhoffte Wirkung auf ihren Ehemann und dessen Schaffenskraft blieb jedoch aus“ (Wikipedia). Wolfgang Menzel sah die Ursache dieser Tat in dem damals modernen Goethe-Kult, von ihm Götzendienst und „Geisteigenschaft“ (in Ergänzung zu Leib-eigenschaft) genannt, der „die arme Charlotte Stieglitz zur Verzweiflung gebracht“ habe. „Sie wurde ... ein vollkomm-ner weiblicher Werther. Sie tödtete sich, weil die Welt ihrem zu verfeinerten ästhetischen Bedürfnis nicht mehr genügte“ (Menzel). Der Erinnerungsband enthält neben ihrer Biogra-phie Tagebuchblätter, Niedergeschriebenes, Mündliches und Briefe.

240,–

571 Sulzer, Joh. Georg: Theorie und Praktik der Bered-samkeit. Hrsg. von Albrecht Kirchmayer. 2 Tle. in 1

Barbier/B. IV 998. Fromm 11730. – Erste große Biographie Molières (1622-1673), mit der ebenso seltenen ‚Adition’. Gri-marests. Grimarests Lebensbeschreibung Molières wurde be-reits 1711 ins Deutsche übersetzt.

200,–

*565 Mundt, Theodor: Allgemeine Literaturgeschichte. 3 Bde. Berlin: Simion 1846. 19,3 x 12 cm. X, 337; VI, 546; VI, 489 SS. OrPp.

(Hs. Rt. und Signaturschildchen, etwas fleckig. Innen teils stärker altersfleckig). WG 33. – Dieser „Versuch einer Darstellung der allgemeinen Literaturgeschichte ... ist aus den Vorträgen entstanden, die ich an der berliner Universität in mehreren Semestern unter dem Titel einer ‚Philosophie der Literatur’ gehalten. Während es mir bei jenen Vorlesungen vorzugsweise nur darauf ankam, die geistigen Entwickelungsmomente der Literatur oder viel-mehr das literarische Völkerleben in seinem großen ideellen Zusammenhang darzustellen, habe ich in der gegenwärtigen Ausführung ... zugleich dem literaturhistorischen Charakter der Behandelung nachgestrebt“ (S. V f). – Aus der Fürsten-bergischen Hofbibliothek Donaueschingen. – Beilage: Ders. Geschichte der Literatur der Gegenwart. Vorlesungen. Berlin: M. Simion, 1842. – Erste Ausgabe.

300,–

566 Prout, Samuel: The artist’s sketch-book of groups of figures, shipping, and other picturesque objects. London: Tilt and Bogue 1841. 37 x 27 cm. Mit 24 getönten lithogr. Tafeln. 4 SS. Mod. Ln. unter Ver-wendung der alten blindgepr. Deckel.

(Leichte Bereibungen. Stellenweise l. feuchtfleckig, Ränder teils angestaubt) Lowndes III, 1983. – Zweite Ausgabe, eine Folge mit 31 Ta-feln erschien bereits 1822. – Prout (1783-1852) war seit 1829 königlicher Aquarellmaler unter George IV. Bekannt wurde er hauptsächlich durch seine zahlreichen Reisemotive, die er als Lithographien anbot. Vorliegendes Werk mit Darstel-lungen von Genreszenen auf Märkten, Häfen, beim Fischfang usw.

200,–

*567 Rousseau. – [Lenz, Carl Gotthold]: Ueber Rousseaus Verbindung mit Weibern mit einer Abhandlung über den Geist und die Geschichte der Rousseauischen Bekenntnisse und einigen Beylagen. 2 Bde in 1. Leip-zig: August Lebrecht Reinicke 1792. 17,5 x 10,7 cm. Titel, 242 SS.; Titel, 1 Bl., S. 259-436, 1 Bl. Verlagsan-zeigen (so komplett). HLdr. m. Rt.

(Berieben und l. bestoßen) Hayn/Got. VI 562. Borst 675. – Erste Ausgabe, „eine Selten-heit ersten Ranges“ wie Hayn/Gotendorf mit einiger Übertrei-bung feststellt. Ausgabe auf einfachem Druckpapier, die im Gegensatz zu der auf Schreibpapier keinen gest. Titel und kein Frontispiz besitzt. Lenz entwirft eine biographische und psychologische Skizze Rousseaus unter Einbeziehung der ‚Be-

213

XI. KUNST UND ARCHITEKTUR

(Etwas berieben. Titel etwas braunfleckig. Einige ältere Anstreichungen mit rotem Farbstift).Der Herausgeber versammelte die Texte zu diesem Werk aus Sulzers ‘Theorie der schönen Künste“ zu einem Lehrbuch der Rhetorik.

200,–

Bd. München: J. Lentner 1786. 18,3 x 10,8 cm. Mit gest. Frontispiz (darin Porträtmedaillon Sulzers). 10 Bll., 256 SS., 4 Bll., 184 SS. Kalbsldr mit 2 Rs., R.- und Deckelverg.; Goldschnitt.

568 Th. Rowlandson

215

mation auf dem vorderen fliegenden Vorsatz des 1. Bandes eingeklebt). Goed. V, 403, 4. Hayn/Got. I, 104. – Erste Ausgabe.

200,–

*574 Argo. Album für Kunst und Dichtung. Hrsg. von Fr. Eggers, Th. Hosemann und B. von Lepel. 4 Jge. in 4 Bdn. Breslau: Trewendt 1857-60. 28 x 21,3 cm. Mit 4 farblithogr. Titeln und 98 lithogr. Tafeln. OrLn. mit Goldprägung.

(Etwas berieben und bestoßen; t. etwas stock-fleckig).Kirchner II, 10720. Rümann 704 und 1342. Schobeß 365. – Kompletter Jahrgang. – Mit Lithographien von Th.Hosemann, A. Menzel u.a. sowie literarischen Beiträgen von Th. Fontane, Th. Storm, P. Heyse, Fr. Eggers, H. v. Blomberg u.a. – Unter den Gedichten finden sich Erstdrucke von Fontane (Schobeß 365) und Th. Storm.

Abbildung Seite 216 500,–

575 [Arnim, Bettina von]: Dies Buch gehört dem König. 2 Tle. in 1 Bd. [Berlin: Schröder 1843]. 16,8 x 10,1 cm.

*572 Almanach der deutschen Musen auf das Jahr 1772 (... auf das Jahr 1773). Hrsg. v. C. H. Schmid. 2 Jahr-gänge in 1 Bd. Leipzig: o. Verl. bzw. Schwickert. 15,5 x 9,3 cm. Mit 2 gest. Titelvign. 168, 156 SS., 1 Bl.; 9 Bll., 154, 224 SS., 1 Bl. HLdr. m. Rs. u. Rv.

(Kapitale bestoßen und mit Defekten, etwas berie-ben. Gebräunt, wenige Alters- und Gebrauchsspu-ren). Goed. IV/1.945, 1 c, d. Goldschmidt S. 14, Nr. 1 (Nachdrucke von 4 Gedichten Goethes; alle nicht bezeichnet). Köhring 14; gibt für 1773 auch ein Titelkupfer an. Lanckoronska/Rümann 28 f.

200,–

*573 Apuleius, L.: Der goldne Esel. Aus dem Lateinischen des Apulejus von Madaura von August Rode. 2 Tle. in 2 Bden. [Dessau]: Auf Kosten des Verfassers 1783. 17,9 x 10,8 cm. Mit 2 gest. Front. v. D. Berger nach B. Rode. 9 Bll., XX, 268 SS. + 238 SS., 1 nn. S. Pp.

(Berieben und bestoßen. Gebräunt; mit Besitzein-trag von 1789 auf den Titeln verso, Eintragungen auf den vorderen Innendeckeln, Bibliographische Infor-

XII . DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR 17. BIS 19. JAHRHUNDERT

584 N. Boileaux-Despréaux

216

*577 – [Arnim, Bettina von]: Die Günderode. 2 Bde. Grün-berg u. Leipzig (Trowitzsch, Berlin für) Levysohn 1840. 17,3 x 11 cm. 5 Bll., 440 SS.; VIII, 306 SS. Pp. mit Rs.

(Etwas berieben, Bd. II mit Schabspur auf dem Vorderdeckel. Gelenke l. abgeplatzt. Innen etwas feucht- bzw. altersfleckig). Goed. VI, 84, 4. Borst 1930. – Erste Ausgabe. – Wichtiges Dokument zum Leben der Dichterin Karoline von Günderode.

200,–

*578 Arnim, Ludwig Achim von: Armuth Reichthum Schuld und Buße der Gräfin Dolores. Eine wah-re Geschichte zur lehrreichen Unterhaltung armer Fräulein aufgeschrieben. 2 Bde. Berlin: In der Real-schulbuchhandlung (1810). 18,5 x 11,5 cm. Mit 2 il-lustrierten Titeln in Faksimile und 4 gest. und gefalt. Musikbeilagen, 2 Bll., 348 SS. + 416 SS. Pp. um 1900 m. Rt. und Kopfgoldschnitt.

(Rücken abgeplatzt, Bezugsfehlstellen. Unbeschnit-ten). Goed. VI, 74, 23; Mallon 52 u. 53. – Titelauflage der Erstaus-gabe, zusammengestellt um 1900 aus den Bogen der Restauf-lage mit faksimilierten Titelblättern. Mit der Musikbeilage, aber ohne das Blatt „Nachricht“. – Bedeutender Roman der Romantik über die Ehe und das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft. Die Vertonungen stammen von Bettina v. Arnim, A. Radziwil, J. F. und Luise Reichardt. – Mit Exlibris für S. Fi-scher von Hans Meid im Innendeckel.

200,–

*579 – Arnim, Ludwig Achim von: Die Gleichen. Schau-spiel. Berlin: Maurersche Buchhandlung 1819. 20,5 x 12,1 cm. 3 Bll., 190 SS. Pp. m. Rs. u. Rv.

(Berieben, Rücken stellenw. abgeblättert. Innen stärker stockfleckig, stellenweise fingerfleckig). Goed. VI, 76, 45. Mallon 106. – Erste Ausgabe.

200,–

580 Balzac, Honoré de: Balzac illustré. La peau de cha-grin. Études sociales. Paris: H. Delloye und V. Lecou 1838. 25 x 16,5 cm. Mit Stahlstich-Titelvignette und 100 Holzstich-Illustrationen im Text von Brunnelliè-re, Langlois, Nargeot nach Baron, Gavarni, Marckl u.a. 2 Bll., 402 SS., 1 Bl. Dunkelgrünes Maroquin, sign. „R. P. A. Faure“ mit reicher blind- und goldge-pr. Schlingbandbordüre auf beiden Deckeln, reicher Rv., goldgepr. Innenkantenbordüre, Seiden-Dub-lüre, Goldschnitt.

(Innengelenke etwas leimschattig, Vordergelenk an-gebrochen, wenig feuchtfleckig).Carteret III, 41ff. Brivois 15ff. Vicaire I, 184ff. – Mit den bei Carteret und Brivois beschriebenen Merkmalen für den ersten Druck der ersten Ausgabe. Aufwendig illustrierte Ausgabe des

S. (III)-VIII, 307, 4 nn. SS., S. 308-598. Marmor. Pp. m. Rs.

(Vortitel fehlt. Gebräunt, teilw. wasserrandig, 2 Bll. mit Einriss, eins dav. hinterlegt. Titel mit Stempeln). Goed. VI, 85,7. Borst 2055. – Erste Ausgabe.

200,–

*576 – (Arnim, Bettina von): Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal. / Tagebuch. 3 Bde. Berlin: F. Dümmler 1835. 17,2 x 10,5 cm. Mit 3 gest. Front. von C. Funke nach Preller und B. v. Arnim sowie eine doppelblattgr. Aquatintaradierung im 2. Bd. 6 Bll., XII, 356 SS.; 1 Bl., 324 SS.; 1 Bl., 243 SS. Marmorierte Pp. mit Rs.

(Berieben und bestoßen, Gelenke t. etwas abge-platzt. Stellenweise l. gebräunt bzw. altersfleckig. Bd. 3 mit verblasster, hs. Notiz auf dem Titelbl. so-wie Namenszug auf dem fliegenden Vorsatz).Goed. IV/471, 28 a. und VI, 83, 3 a. Slg. Kippenberg II, 5334 ff. Borst 1741. – Erste Ausgabe. – Bd. II mit der schönen doppelblattgroßen Ansicht von Köln nach Zeichnung von (v.) Ruhmohr. Die Stadt wird nicht detailgetreu dargestellt, sondern „ ... der launige Rumohr hats hingekritzelt“ (S. 98). Die Tafeln zeigen Goethes Porträt auf dem Totenbett, Go-ethe-Denkmal Bettinas und Goethes Zimmer in Frankfurt. Das Tagebuch noch als selbstständiges Werk und ohne Hinweis auf die Zusammengehörigkeit mit den anderen beiden Bän-den, jedoch in einheitlichen Einbänden.

300,–

574 Argo

217

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

13 cm. Mit gest. Front. von J. G. Fridrich. 1 Bl., 212 SS. Mod. HPgt. mit rotem hs. Rt.

(Etwas berieben und angestaubt. Vereinzelt leicht feuchtfleckig).VD18 10986995. Hayn/Got. II, 572. – Erste Ausgabe des Aben-teuerromans im Stil der Robinsonaden, sprachlich von unbe-kannter Hand nur leicht bearbeitet nach der 1748 erschiene-nen Erstausgabe ‘Sonderbarer Bericht ... als ein Fündel-Kind aufgefüschet’.

300,–

583 Böttger, Adolf: Die Pilgerfahrt der Blumengeister. 2. umgearb. und verb. Aufl. Leipzig: F. Fleischer 1854. 23 x 15,8 cm. Mit 36 kolor. Stahlstichtafeln nach J.-I. Grandville. 4 Bll., 296 SS. Dunkelgrüner OrMaroquinbd. mit reicher floraler u. figürlicher Rücken- und Deckelvergoldung, sign. „R. Schubert, Berlin“. Goldschnitt.

(Etwas berieben und bestoßen. Vereinzelt l. ge-bräunt und gebrauchsfleckig). ADB III, 201. Vgl. Lipperheide Ub 17 (3. Ausg. 1857) und Rümann 2462 (3. Ausg. 1858, unter O. Speckter). – Seltene Ausgabe der Blumengedichte (EA 1851); die Tafeln nach Grandvilles „Les Fleurs animées“. – Der nahezu vergessene romantische Dichter Ad. Böttger (1816-1870) gab mit seinen größeren Zyklen von Blumengedichten in Deutschland den ersten Anstoß zur Blumenlyrik.

200,–

Werkes in aufwendigem Einband, mit dem Balzac literarische Bedeutung erlangte. Der Romanheld Raphaël erhält von ei-nem Antiquar ein Chagrinleder, das all seine Wünsche erfül-len kann – jedoch gleichzeitig sein Leben verkürzt.

270,–

*581 Beck, Karl: Lieder vom armen Mann. Mit einem Vor-wort an das Haus Rothschild. Leipzig: B. Hermann 1846. 17 x 11 cm. Mit beigeb. lithogr. Portr.-Front. 4 Bll., 324 SS., 1 Bl. HLdr. auf 4 Bünden mit Rt. und Rückenvergoldung.

(Etwas berieben und bestoßen. Titel im Bug knit-terig und t. vom Block gelöst. Stellenweise l. ge-bräunt). Stammhammer I, 24. Borst 2197. – Erste Ausgabe der bekann-ten Gedichtsammlung Becks über die Verelendung des Pro-letariats. Beck zählt zu den wenigen Vertretern des „wahren Sozialismus“, der die Meinung vertrat, der Kapitalismus und seine Missstände ließen sich durch Einsicht und guten Wil-len der Kapitalisten beseitigen. Gewidmet der Bankiersfamilie Rothschild. – Mit beigebundenem Porträtfrontispiz von Beck.

200,–

*582 Bewundernswürdige Geschichte eines adelichen Findelkindes, nebst sonderbaren Begebenheiten, welche mit diesen Wundermägden bis zu ihrer Ver-mählung mit einem hohen Prinzen sich zugetragen. 2. Aufl. Frankfurt und Leipzig: o. Dr. 1772. 22,5 x

582 Bewundernswürdige Geschichte

218

Mallon 55a. – Erste Ausgabe; eines der Exemplare mit „rein ungarischem Titelblatt“ (d.i. ohne die Leipziger Verlagsangabe).

200,–

*586 – Brentano, Clemens: Legende von der heiligen Ma-rina, ein Gedicht von Clemens Brentano. München: Cotta 1841. 16,7 x 9,8 cm. 31 SS. OrBroschur.

(Etw. gebräunt. Stellenw. stockfleckig und wasser-randig). Mallon 123. Borst 1974. – Erste Ausgabe. – „Veranlaßt durch eine Zeichnung des Historienmalers Eduard Steinle aus Wien und auf Begehren abgedruckt zum Besten der durch den Do-nau-Eisgang 1841 Beschädigten in der Diöcese Regensburg.“

200,–

587 – Brentano, Clemens: Viktoria und ihre Geschwis-ter, mit fliegenden Fahnen und brennender Lunte. Ein klingendes Spiel. Berlin: Maurersche Buchhdlg. 1817. 16 x 10 cm. Mit Kupfertitel [Aquatinta v. Kolbe] und 3 gefalt. Musikbeilagen. XVI, 223 SS., 1 nn. S. Späteres HLdr. mit Rt. u. Rv.

(Rücken berieben, Gelenke mit l. Defekten. Zu Be-ginn unten schwach wasserrandig. Im Ganzen mäßig altersfleckig). Mallon 66. Rümann 136. – Erste Ausgabe.

200,–

*588 – – dasselbe. Unbeschnitten. Neueres HLdr. (Rücken etwas aufgehellt. Kupfertitel am Rand etwas

fingerfleckig, stellenw. leicht altersfleckig). 200,–

589 Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und hand-schriftlicher Nachlaß. Erste kritische Gesammt-Aus-gabe. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Emil Franzos. Frankfurt am Main: J. D. Sauerländer 1879. 18,5 x 12,3 cm. Mit gest. Porträt-Front. und 1 gest. Taf. v. Aimbach. 4 Bll., CLXXX, 472 SS. Mod. HLdr. m. Rs.

(Leicht berieben. Mit wenigen Altersflecken). Brieger 267. – Erste Gesamtausgabe.

200,–

*590 Bürger, Gottfried August: Gottfried August Bürger’s Ehestands-Geschichte. Berlin und Leipzig: Ferdin-and Schulz u. Comp. (d.i. Hamburg: Vollmer) 1812. 15 x 9 cm. Titel, 258 SS. Karton.

(Gelenke und Kanten berieben. Leicht gebräunt und vereinzelt altersfleckig). Goed. IV/l, 991, 11. Hayn/Got. I, 498 f. Borst 1149. – Sehr seltene erste Ausgabe. „Berüchtigtes Eroticum ... Das Buch ist von Reinhard nach dem Concept und nach mündlichen Mitteilungen des enttäuschten Ehegatten herausgegeben und enthält nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Lebensgeschich-te Bürgers. Die dritte Ehe Bürgers bildet eine der fesselndsten,

584 Boileaux-Despréaux, Nicolas: Oeuvres. Avec, un commentaire de M. de Saint-Surin. 4 Bde. Paris: Blai-se 1821. 21,7 x 13,2 cm. Mit gest. Porträt-Front., 12 Kupfertafeln von Dien, Le Roux, Caron, Masquelier, Géraut u. a. nach Rigaud, Hersent, Vernet, Bergeret, Choquet u.a. in jeweils 2 Druckzuständen sowie 1 faksimiliertem Brief. HLdr. mit Rt. und Rückenver-goldung, signiert „Thouvenin“ (Ramsdon 204 ff.).

(Etwas berieben und bestoßen, innen stellenweise leicht bis stärker feuchtfleckig; t. unaufgeschnitten). Vicaire I, 831. Brunet I, 1061. – Ausgabe auf „Vélin double“ mit der Folge der Kupfer vor der Schrift.

Abbildung Seite 215 450,–

*585 Brentano, Clemens: Die Gründung Prags. Ein his-torisch-romantisches Drama. Pest: Hartleben 1815. 20 x 11,9 cm. Mit gest. Front. v. Fr. Stöber. 1 Bl., 450 SS., 1 w. Bl. HLdr. m. Rs. u. etw. Rv.

(Stärker berieben. Stellenw. altersfleckig, im Ganzen schwach gebräunt).

590 G. A. Bürger

219

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

(1) Goed. IV/1, 1091, 42. Fromm 21468. Wolfstieg 41947. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung. Cramer verwendet sein im-menses Fachwissen über den Ritterorden im umfangreichen Vorwort (über 110 S.).

(2) Goed. IV/1, 1090, 30. – Wesentlich veränderte und erwei-terte zweite Auflage der ausführlichen und eloquenten Recht-fertigung seiner Ankündigung, Pétions Schriften zu überset-zen, wie auch der königlichen Reskripte, die seine Entlassung betreffen. Hinzugefügt wurden u. a. ein Kapitel zu Cramers Abschied aus Kiel und eine beredte Abhandlung zur Presse-freiheit mit Kommentaren namhafter Autoren (ab Seite 206).

400,–

*594 Daumer, Georg Friedrich: Bettina. Gedichte aus Go-ethes Briefwechsel mit einem Kinde. Nebst erläu-ternden und vergleichenden Anmerkungen. Nürn-berg: Bauer und Raspe (Julius Merz) 1837. 17,5 x 11 cm. XIII SS., 1 Bl., 378 (recte 278) SS. Späteres HLn. m. Rt.

(Vereinzelt gering altersfleckig). Goed. IV/2, 473, 7. Brieger 366. Meyer 2463. Erste Ausga-be. – Bettina v. Arnim hatte in ihrem ‚Goethes Briefwech-sel mit einem Kinde’ den Eindruck erweckt, Goethe habe in seinen Sonetten in den Jahren 1807-1808 Auszüge aus ihren Briefen verwendet und metrisch umgeformt. Der vor allem als Erzieher Kaspar Hausers bekannt gewordene Religions-philosoph Daumer (1800-1875) bringt nun begeistert weitere Brieffragmente Bettinas in Gedichtform, um den für seine Na-turauffassung so bedeutungsvollen Inhalt erst recht zur Gel-tung zu bringen. „Ich glaube, daß Göthe und Bettina wirklich wesentlich zusammengehören, und daß sie das Herrlichste, Größste und Gewaltigste sind ... und zwar in der Art, daß da wo Göthe’s Grenze eintritt, wo er in seiner Aufgabe ... stehen bleibt, ja zurückschreitet, der noch lebenvollere Genius des Kindes den Fortschritt macht und mit überflügelnder Gewalt die Schranke durchbricht“ (S. VII).

200,–

*595 Döring, Heinrich (Hrsg.): Allegorischer Jugendspie-gel oder Lehren der Weisheit und Tugend in bild-lichem Gewande und in systematisch geordneten Beispielen für Schule und Haus. Zweite Auflage. Ber-lin: Winckelmann u. Söhne (1850). 18,4 x 13,2 cm. XIV SS., 1 Bl., 351 SS. Mit 8 kolorierten Lithographi-en von Th. Hosemann. Illustr. OrPp.

(Leicht berieben und bestoßen. Etwas altersfleckig). Goed. IX, 330, 37. Wegehaupt III, 726. – Die Beiträge dieser Anthologie stammen von Herder, Lessing, Hagedorn, Campe, Pfeffel, Meißner, Gellert u. v. a. Die kolorierten Lithographien zeigen: Hanna und Sulamith; Des Knaben Traum; Till Eulen-spiegel; Der Schutzengel; Der beschämte Verbrecher; Die Ro-sen; Der Reifrock; Der Gärtner und das Schwein.

200,–

*596 Eichendorff, Joseph Frhr. von: Dichter und ihre Ge-sellen. Novelle. Berlin: Duncker und Humblot 1834. 15,7 x 10,8 cm. 1 Bl., 380 SS. Späterer marmorierter Pp.

zugleich aber auch der erschütterndsten Episoden im Leben des Dichters. Nur dann, wenn man die frohen Hoffnungen in Betracht zieht, welche er an dieses letzte Liebesband knüpfte, und alle die sehnsüchtigen Erwartungen berücksichtigt, die durch die Schuld der leichtfertigen Gattin, deren Eheirrungen eine eingehende Schilderung erfahren, so jählings getäuscht wurden, ist man im Stande, sich eine zutreffende Vorstellung von dem zerrissenen Herzensleben des Dichters zu machen. Der Inhalt (dieses Buchs) ist zum Teil so intimer Natur, daß das Buch in manchen Bibliotheken nicht in der Abteilung für Literaturgeschichte, sondern im sogenannten ‚Giftschrank’ aufbewahrt wird“ (Hayn/Got.).

600,–

*591 – Althof, Ludwig Christoph: Einige Nachrichten von den vornehmsten Lebensumständen Gottfried Au-gust Bürger’s, nebst einem Beitrage zur Charakteris-tik desselben. Göttingen: Johann Christian Dieterich 1798. 21 x 12,5 cm. 172 SS., 2 w. Bll. Mod. Pp. mit Rs.

(Mit t. hintelegten Papierfehlstellen).Goed. IV/1, 988, 14, A 1a. Ruppert 46. – Erste Ausgabe der ersten, vier Jahre nach Bürgers Tod erschienenen Biographie des Dichters, verfasst von dem Göttinger Pharmazeuten und „einzigen Freund und Vertrauten seines Kummers“ (Bürger), der auch die Errichtung eines Denkmals anregte. Enthält auch eine Bibliographie der Schriften Bürgers. Im Anhang ein Ver-zeichnis der Personen, die für das Ehrenmal spendeten, da-runter Biester, Bouterwek, Dalberg, Eschenburg, Gleim, Ha-lem, Hufeland, Humboldt, Lichtenberg, Friedrich Nicolai und Schiller. – Ohne das Porträt.

200,–

592 Cervantes Saavedra, Miguel de: Leben und Tha-ten des weisen Junkers Don Quixote von Mancha. Übersetzt v. F. J. Bertuch. 6 Bde. Wien u. Prag: Haas 1798. 18,4 x 11 cm. Mit 6 gest. Front. v. J. C. Wein-rauch nach D. Chodowiecki u. 6 gest. Titel m. Vign. Pp. m. Rs.

(Stärker berieben, Gelenke t. aufgeplatzt. Alters- und Gebrauchsspuren). Rümann 158. – Nachdruck-Ausgabe.

200,–

*593 Cramer, Karl Friedrich: Die Tempelherren. Trauer-spiel in fünf Aufzügen nach [François Juste Marie] Raynouard in Jamben. Zum erstenmal vorgestellt auf dem französischen Theater der kaiserlichen Schau-spieler den 14. May 1805. Nebst einer Einleitung und geschichtlichen Anmerkungen. Leipzig: Georg Voß 1806. 17 x 10,3 cm. Mit gest. Frontispiz von Endner. CXIX SS., 1 Bl., 153 SS., 1 Bl. Pp.

Dazu ders.: Ueber mein Schicksal. (Manuskript für Freunde). Altona und Leipzig: Kaven 1795. 17 x 11 cm. 4 Bll., 292 SS. Pp., unbeschnitten.

(Beide Bde. berieben und bestoßen. Titel gestem-pelt, Alters- und Gebrauchsspuren).

220

Garve, Mendelssohn ‚Proben rabbinischer Weisheit’, Gespräch über die Kritik (Meyer 399 a-d), D. Friedländer, Engel ‚Aus einem Briefe, über die Leiden des jungen Werther’, ‚Briefe über Emilia Galotti’. Lichtenberg nannte Engels ‚Der Traum des Galilei’ den schönsten Traum in deutscher Sprache. Engel (1741-1802) gilt als der führende Repäsentant der Popularphi-losophie, der er mit diesem Werk den Namen gab. Engel, ein talentierter Redner und Lehrer am Joachimsthalschen Gymna-sium, unterrichtete später Friedrich Wilhelm III., die Kinder Mendelssohns und die Brüder Humboldt.

200,–

*598 Erscheinungen und Träume am Ende des 18ten Jahr-hunderts. Ein großes Trauerspiel in Ifflandscher und Kotzebuescher Manier. Nebst einen (!) Prolog. Ger-manien [d.i. Leipzig: Rein] 1799. 17 x 10,5 cm. 80 SS. Mod. Papierumschlag.

(Titel l. gebräunt). Hayn/Got. IV 160: „Selten u. sehr amüsant!“ – Erste Ausgabe der Satire, die – wohl fälschlich – auch Andreas Riem zuge-schrieben wurde. Das Theaterstück zur Zeitgeschichte spielt auf Schauplätzen der europäischen Politik; es geht um die Gründe für den traurigen Zustand Europas. Handelnde Perso-nen sind Kotzebue und Iffland.

200,–

599 Fénelon, François de Salignac de La Mothe: Les Avan-tures de Telemaque, fils d’Ulysse. Nouvelle Édition, revue, corrigée et enrichie de belles remarques al-lemandes, par Joseph Antoine d’Ehrenreich. [Ulm]: Jean Conrad Wohler 1760. 15,9 x 9,8 cm. Mit gest. Front., gest. Porträt des Autors, 1 gest. u. gefalt. Kar-te und 24 Kupfertaf. 5 Bll., 344, 294 SS., 23 Bll. Spä-terer Pp. m. Rs. u. Rv.

(Berieben, Ecken und Kapitale bestoßen. Kaum Al-tersspuren). VD18, 11124903.

200,–

*600 – Fénelon, Fr. de Salignac de La Mothe: Aventures de Télémaque suivies des aventures d’Aristonoüs. Deux notices par M. Poujoulat. Tours: A. Mame et fils 1873. 29,5 x 21,5 cm. Mit gest. Frontispiz und 13 radierten Vignetten auf China (montiert) von V. Foulquier. 2 Bll., XIII SS., 1 Bl., 401 SS., 1 Bl. Brau-nes HLdr auf 5 Bünden m. Rt. mit eingebundenem OrBroschurumschlag; Kopfgoldschnitt sonst unbe-schnitten; signiert vom Buchbinder „Champs-Stroo-bants Sr“.

(Gelenke und Kanten gering berieben). Ex. Nr. 80 (v. 300) auf papier vergé (insges. 332 num. Ex.). – Vicaire III, 657.

450,–

*601 Fichte, Johann Gottlieb. – 5 Werke in 5 Bdn. 1798-1815. 16-20,5 x 10-12 cm.

(Etwas berieben, Vorsätze erneuert. Titel gebrauchs-fleckig und mit einigen Besitzeinträgen. Allgemein braun- und feuchtfleckig).

Kosch, S. 90. Goed. VIII, 189, 23. Borst 1710. – Erste Ausgabe von Eichendorffs zweitem Roman.

200,–

*597 Engel, Johann Jakob (Hrsg.): Der Philosoph für die Welt. 3 Tle. in einem Bd. Leipzig: Dyck 1775-1777 (1 u. 2) und Berlin: Mylius 1800. 18 x 10,7 cm. 2 Bll., 187 SS.; 2 Bll., 191 SS.; 2 Bll., 236 SS. Mit 2 Titel-vignetten von Geyser. Pp. m. Rs.

(Etwas berieben. Titel m. Stempel verso).

Goed.V, 474, 5 u. 6 u. 18; Diesch 1044; Kirchner 546 (nur Teile 1 u. 2). – Erste Ausgabe, selten mit dem dritten Band. Wichtige popularphilosophische Sammlung mit Erstdrucken von Kant ‚Von den verschiedenen Racen der Menschen’ (Adickes 44),

600 Fénelon

221

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

einer Nation von Hermaphroditen aufgenommen wird, die eine eigenartige Kultur entwickelt haben ...

Sehr seltene Ausgabe.

1200,–

*603 Fontane, Theodor: Gesammelte Romane und No-vellen. 12 Bde. Berlin: Deutsches Verlagshaus (Emil Dominik) und Fontane & Co. (1890)-1891. 18 x 12,3 cm. Mit Fotoporträt von Schaarwächter. Blaues OrLn.

Schobeß 44. – Erste Werkausgabe, nach dem mutigen Ver-leger „Dominik-Ausgabe“ genannt. Die Bände 1-4 in der fast gleichzeitig erschienenen zweiten Auflage.

400,–

*604 – Fontane, Theodor: Fünf Schlösser. Altes und Neues aus der Mark Brandenburg. Berlin: Hertz 1889. 20,4 x 13,3 cm. VII, 468 SS., 2 Bll. OrLn.

1.) Das System der Sittenlehre nach den Principi-en der Wissenschaftslehre. Jena und Leipzig: Gabler 1798. XVIII SS., 2 Bll., 494 SS. HLdr.

2.) Die Bestimmung des Menschen. Berlin: Voss 1801. VI SS., 1 Bl., 234 (recte 262) SS. Pp.

3.) Sonnenklarer Bericht an das größere Publikum über das eigentliche Wesen der neuesten Philoso-phie. Ein Versuch die Leser zum Verstehen zu zwin-gen. Berlin: Realschulbuchhandlung 1801. XX, 232 SS. Pp.

4.) Die Anweisung zum seeligen Leben, oder auch die Religionslehre. In Vorlesungen gehalten zu Ber-lin, im Jahre 1806. Berlin: Realschulbuchhandlung 1806. XIV SS., 392 SS., 1 Bl. HLdr.

5.) Über den Begriff des wahrhaften Krieges in Be-zug auf den Krieg im Jahre 1813. Ein Entwurf für den Vortrag, mit einer Rede verwandten Inhalts he-rausgegeben. Tübingen: Cotta 1815. VI SS., 1 Bl., 87 SS. Marmor. Karton.

(Alle mit Alters- und Gebrauchsspuren).(1) Goed. V, 8, 16, 11. Baumgartner/J. 36. Borst 802. – Erste Ausgabe von Fichtes grundlegender Schrift zur Moralphilo-sophie und Ethik. / (2) Baumgartner/J. 48a. Vgl. Goed. V, 8, 13. – Zweite Ausgabe. / (3) Goed. V, 8, 15. Baumgartner/J. 53. – Erste Ausgabe. / (4) Goed. V, 8, 17. Baumgartner/J. 63. Borst 1026. – Erste Ausgabe. / (5) Baumgartner/Jacobs 71. Goed. V, 8, 20. – Erste Ausgabe, mit dem Erstdruck der berühmten ‚Rede an seine Zuhörer bei Abbrechung der Vorlesungen über die Wissenschaftslehre am 19. Februar 1813’.

600,–

602 [Foigny, Gabriel de, pseud.:] Jaques Sadeur: Nouveau voyage de la terre australe, contenant les coûtumes & les moeurs des Australiens, leur religion, leurs exercices, leurs etudes, leurs guerres, les animaux particuliers à ce pays, & toutes les raretez curieuses qui s‘y trouvent. Par Jaques Sadeur. Paris: Barbin 1693. 13 x 7,2 cm. Titel in Rot u. Schwarz. 12 Bll., 177 SS. Pgt., R. mit neuerem hs. Erscheinungsjahr.

(Titel mit geringen Gebrauchsspuren. Ein Eckausriss mit leichtem Textverlust).

Vgl. Brunet V, 23. – Berühmter utopischer Roman. Erschien zuerst 1676 in Genf unter dem Titel „La terre australe connue“, darauf in veränderter Form 1692 in Paris bei Barbin unter dem Titel „Les avantures de Jacques Sadeur dans la découverte et le voiage de la terre australe“ und darauffolgend wiederholt 1693 wie hier mit neuem Titel. – Die Erzählung ist die Le-bensgeschichte von Jacques Sadeur, eines Mannes, der unfrei-willig zur See ging, nach Abenteuern in Westafrika das Kap der Guten Hoffnung umsegelte und irgendwo im Indischen Ozean östlich von Madagaskar Schiffbruch erlitt. Seine Aben-teuer bis zu diesem Punkt streben nach Realismus, wenn auch mit gelegentlichen Wundern, und ahmen Tatsachenberichte früherer echter Reisen nach. Nachdem er Schiffbruch erlitten hat, wird Sadeur von einem geflügelten Ungeheuer auf den großen, noch unbekannten Südkontinent gerettet, wo er von

602 G. de Foigny

222

(Gebräunt, leicht stock- und fingerfleckig; gelösch-ter Stempel auf dem Titel, im hinteren Teil Innenge-lenk verstärkt). Schobeß 220. Borst 3453. – Erste Ausgabe.

200,–

606 – Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. Roman. Ber-lin: F. Fontane 1896.

Angebunden ders.: Cécile. Roman. Dritte Auflage. Berlin: F. Fontane 1900. 18 x 11,9 cm. 1 Bl., 176 SS., 1 Bl., 327 SS. Späteres HLdr. m. Rt. u. Rv.

(Rücken aufgehellt, etwas gebräunt. Papier ge-bräunt, mit Exlibris auf dem vorderen Innendeckel).

(1) Schobeß 234. – Erste Ausgabe.

300,–

607 – Fontane, Theodor: Stine. Berlin: F. Fontane 1890. 18,8 x 11,7 cm. 1 Bl., 175 SS., 1 nn. S. HLn. m. Rt. OrBroschurumschl. beigebunden.

(Leicht berieben. Gebräunt, l. gebrauchsfleckig). Schobeß 268. – Erste Ausgabe.

300,–

608 – Fontane, Theodor: Von der schönen Rosamunde. Gedicht. Dessau: Moritz Katz 1850. 12 x 8,2 cm. 60 SS. Mod. HLdr.

Beilage ders.: Unterm Birnbaum. Berlin: Grote 1885. 17 x 11,5 cm. 3 Bll., 156 SS., 1 Bl. HLn. m. Rt.

(Stockfleckig und gebräunt. Beilage wenig gebräunt, ein hinterlegter Einriss, Vorsatz m. Besitzeintrag).

(1) WG 2. Borst 2382. Vgl. Schobeß 505 (nur 2. Aufl. 1853). – Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung Fontanes. / (2) WG 27. Schobeß 128. Borst 3645. – Erste Ausgabe. Erschien in der Reihe ‘Grote’sche Sammlung von Werken Zeitgenössischer Schriftsteller’, Band 24.

300,–

*609 Fürstbürger Phosphorus oder die Allerweltspfaf-fenharlekinade. Eine komische Geschichte aus der Sphäre des Monds. Alethiopel [d.i. Braunschweig, Vie-weg], „im dritten Jahre der Vernunft“ (1795). 15,8 x 9,2 cm. Mit gest. Frontispiz und Titelvign. von Ram-berg nach Schubert. 304 SS. Spätere Pp. mit hs. Rs.

(Beschabt, Vordergelenk angeplatzt, Ecken besto-ßen. Titel mit Rasurstelle mit etwas Bildverlust. Zu Beginn und am Schluss mit Wasserrand im Bug). Goed. V, 453, 34 und 552, 29; Hayn/Got. VIII 561; Rümann, 18. Jh., 1285; Weller, FD, 168. – Erste Ausgabe des burlesken antiklerikalen Pasquills und Satire gegen Wöllner als Urheber des berüchtigten Religionsedikts mit zahlreichen literarischen Anspielungen. Goedeke schreibt die bissige Staatskritik irr-tümlich dem Minister und Hausgeistlichen Friedrich Wilhelms II., Wöllner zu. Die Verwirrung in der Verfasserfrage kam wohl auch dadurch zustande, weil in der 1808 erschienenen zweiten Auflage Wöllner als Autor genannt wird. Maaßen (Ka-

Dazu: Ders.: Gedichte. Sechste Auflage. Mit Portr.- Front. in Heliogravüre. XII, 462 SS. Berlin: W. Hertz 1899. 18,3 x 12,6 cm. OrLn.

(Erster Bd. minimal berieben; gering gebräunt. / Im zweiten Bd. Deckelkanten gering berieben. Titel mit hs. Num., Vordergelenk etwas angebrochen, Portr. l. stockfleckig).

(1) WG 29. Borst 3794. Nicht bei Schobeß. – Erste Ausga-be, die später als Ergänzung zu den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ gesehen wurde.

(2) Vgl. Schobeß 22 (5. verm. Aufl. 1898). – Diese sechste Auf-lage enthält auf S. 314 das Gedicht „Wo Bismarck liegen soll“, nach Wandrey (S. 358) Fontanes letzte Verse, die „als einziges Novum“ dieser Aufgabe beigefügt wurden. Im übrigen ent-spricht sie der Ausgabe letzter Hand von 1898, Fontanes To-desjahr.

300,–

605 – Fontane, Theodor: Grete Minde. Nach einer alt-märkischen Chronik. Berlin: Wilhelm Hertz 1880. 15,6 x 10,7 cm. 156 SS. Mod. HLdr. m. Rt.

608 T. Fontane

223

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

Goed. IV, 1 82. Leemann van Elck 534. Lanckoronska/Oehler II, 163. – Vierte (dritte illustrierte) Gesamtausgabe mit neuen Titelblättern und Vignetten versehen. – „Bewundernswert ist die Erfindungskraft des Künstlers, die trotz der Wiederkehr des gleichen Vorwurfs stets andere, bald reichere, bald noch empfindungsvollere Abwandlungen zu geben weiß. ... Den-noch ist auch diese in fünf kleinen Bänden erschienene Aus-gabe erfüllt von dem intimen Reiz einer harmonischen Ver-bundenheit von Dichtung und Illustration“ (Lanck./Oehler).

200,–

*613 – Gessner, Salomon: Schriften. 3 Bde. Zürich: Orell, Gessner, Füßli und Comp. 1789. 11,2 x 6,7 cm. 292; 284; 332 SS., 2 w. Bll. Mit gest. Porträt von Sam. Graenicher und gest. Titel nach Geßner. Grünes fein genarbtes Maroquin mit rotem Rs. und reicher Rv., Deckelfileten, Steh- und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt.

(Vereinzelt gering altersfleckig).

Goed. IV/1 82, 11. Leemann-van Elck 542. – Zehnte dt. Ge-samtausgabe, die erste im Taschenformat und die erste nach dem Tode Gessners erschienene, besorgt von seinem Biogra-phen J. J. Hottinger. Alle Titel verso mit kaum lesbaren Stem-pel der Fürstenbergischen Bibliothek. Handschriftl. Namen-seintrag J. v. Laßbergs auf den Vorsätzen.

900,–

*614 – Gessner, Salomon: Auserlesene Idyllen in Verse gebracht von Karl Wilhelm Ramler. Berlin: Unger 1787. 18 x 11 cm. 192 SS. Mit gest. Titel mit Vignette von Johann Wilhelm Meil. HLdr. m. Rs., Rv.

(Etwas berieben).

Goed. IV/1, 182, 43. Leemann-van Elck 584. Dorn 492. – Erste Einzelausgabe. Vorzugsausgabe auf starkem Velinpapier. Das Buch wurde in Antiqua gedruckt, um „durch den Gebrauch der lateinischen Lettern die Nation zu einem besseren Ge-schmack zu erziehen“, wie Ramler schon 1749 in einem Brief

talog der Sammlung Maaßen II, 4895, unter J. C. Woellner) bezweifelte auch die Autorschaft J. Albrechts und das üb-licherweise genannte Erscheinungsjahr 1797: „Nicht 1797 er-schienen, sondern 1795, das 1. Jahr der Vernunft ist 1793!“ Das „Jahr der Vernunft“ ist das Erscheinungsjahr von Kants ‚Religi-on innnerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft’ im Jahr 1793.

200,–

*610 Gellert, Christian Fürchtegott: Von der Beschaffen-heit, dem Umfange und dem Nutzen der Moral; Eine Vorlesung auf Befehl und in hoher Gegenwart Sr. ... Durchlauchtigkeit zu Sachsen, Friedrich August. Leipzig: Weidmann Erben und Reich 1766. 19,2 x 11,5 cm. 40 SS.

Vorgebunden: 1.) ders.: Sammlung vermischter Schriften. 3. Aufl. 2 Tle. Leipzig: Weidmann 1765. VIII, 304 SS. 2.) ders.: Von den Trostgründen wider ein sieches Leben. 3. Aufl. Leipzig: Wendler 1755. 48 SS. / 3). (Spalding, Johann Joachim): Die Bestim-mung des Menschen. 8. verm. Auflage. Leipzig: Weidmann 1764. 4 Bll., 134 SS., 1 Bl. HPgt. mit hs. Rt.

(Berieben, Rt. verblaßt, etwas feucht- bzw. alters-fleckig).

Goed. IV/1, 78, 20. – Erste Ausgabe. Die Vorlesung wurde am 29. April 1765 in der Leipziger Universitätsbibliothek gehalten.

200,–

*611 – Gellert, Christian Fürchtegott: Briefe, nebst eini-gen damit verwandten Briefen seiner Freunde; nach seinem Tode herausgegeben von Johann Adolph Schlegeln und Gottlieb Leberecht Heyern. VIII, 487 SS. Berlin: Voß 1774.

Angebunden: Cramer, Johann Andreas: Christian Fürchtegott Gellerts Leben. Berlin: Voß 1774. 19,6 x 12 cm. Mit 2 gest. Falttafeln. 2 Bll., 230 SS., 1 Bl. HLdr. mit Rs. und Rv. Buntpapiervorsätze.

(Etwas berieben, Vorsätze l. stockfleckig).

(1) Vgl. Goed. IV/1, 69, 10 und IV 1, 75 A b. Borst 275 (EA Leipzig). – Zweite erweiterte Ausgabe der Briefsammlung, im selben Jahr der Leipziger ersten erschienen.

(2) Vgl. Goed. IV/1, 78, 22. Borst 274 (EA Leipzig). – Zwei-te Ausgabe der Biographie, als Werk eines Zeitgenossen von wesentlichem Quellenwert. Die beiden Tafeln zeigen Gellerts Grabdenkmal in der Johanniskirche in Leipzig und eine Na-mensliste seiner Stifter und Gönner.

270,–

612 Gessner, Salomon: Schriften. Tle. I-V in 3 Bdn. Zü-rich: Orell 1770-72. 16 x 10 cm. Mit 5 Kupfertiteln und 34 gest. Vign. von Gessner sowie einigen Hz.-Vign. 249, 166 SS.; 166, 209 SS.; 273 SS., 1 nn. S., 1 Bl. Ldr. auf 5 Bünden mit Rs.

(Etwas berieben und l. bestoßen. Teils gering fleckig oder papierbedingt gebräunt).

613 S. Gessner

224

Goed. VI, 205, 24. Borst 1269. – Erste Ausgabe der bedeuten-den Sammlung. Enthält: Liebeslieder; Scherzhafte Lieder und Neidharte; Romanzen und Balladen; Legenden und geistliche Lieder.

200,–

617 Goethe, Joh. Wolfg. v.: Schriften. 8 in 4 Bden. Wien u. Leipzig: J. Stahel u. G. J. Göschen 1787-88 (Bde. I-IV u. VIII) bzw. Leipzig: Georg Joachim Göschen 1788-90 (V-VII). 15,9 x 9,5 cm. Mit 8 gest. Titelvign. nach Meil, Chodowiecki u. Oeser, gest. von Grögory, Geyser u. Lips, 8 gest. Frontispizen nach Ramberg, Lips, Mechau u. A. Kaufmann, gest. von Geyser, Ber-ger u. Lips, und 2 Vignetten von Lips. (I/II:) Titel, XXVI, 310 SS.; Titel, 368 SS. (III/IV:) Titel, 292 SS.; Titel, IV, 284 SS. (V/VI:) Titel, 4 Bll., 388 SS.; Titel, 300 SS. (VII/VIII:) Titel, 320 SS.; Titel, 342 SS, 1 w. Bl. – HLdr. mit 2 Rs. und dichter klassizistischer Rv.

(Einbände etwas abgegriffen. Innen teilw. mäßig ge-bräunt, an wenigen Stellen etwas gebrauchsfleckig).

Hagen 11.1.-4. u. 8. sowie 11a.5.-7. Goed. IV/3, 3 (S.). – Erste rechtmäßige Gesamtausgabe, die Bde V-VII in der für den Ab-satz in Österreich bestimmten Titelauflage von S. – Bd. I mit der Anzeige Goethes auf Bl. a. Bd III mit den beiden Kartons

an Gleim gefordert hatte. Diese 21 Idyllen waren erstmals 1785 im ‚Deutschen Museum’ erschienen.

360,–

*615 – Gessner, Salomon: Briefwechsel mit seinem Soh-ne. Während dem Aufenthalte des Letzteren in Dres-den und Rom, in den Jahren 1784-85 und 1787-88. Bern und Zürich: Gessner 1801. 16,8 x 10 cm. 3 Bll., 332 SS. Mit gest. Frontispiz von König nach Meyer (Gessners Haus im Sihlwald). HLdr. m. Rs.

(Unbedeutende Altersspuren). Goed. IV/1, 81, 1 alpha. Lonchamp 1202. – Erste Ausgabe. – Es erschienen gleichzeitig zwei Drucke, in Fraktur und – wie hier – in Antiqua. Nur dieser Druck enthält das gestochene Frontispiz.

300,–

*616 Görres, Johann Joseph: Altdeutsche Volks- und Meis-terlieder aus den Handschriften der Heidelberger Bi-bliothek. Frankfurt a. M.: Gebrüder Wilmans 1817. 20,7 x 12,6 cm. Mit 1 gest. Front. von F. Geissler nach N. Müller. 2 Bll., LXVI SS., 1 Bl., 336 SS. Pp. m. Rs. und Rv.

(An den Kanten bestoßen. Front. kaum stockfleckig).

617 J. W. v. Goethe

225

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

Goed. IV/3, 15, St. Hirzel A 513. – Textlich sorgfältig revidierte Edition, verlässlicher als die ‚Ausgabe letzter Hand’.

200,–

*621 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Des Epimenides Erwachen. Ein Festspiel von Göthe. Berlin: Duncker und Hum-blot 1815. 17,8 x 12 cm. Titel, 66 SS., 1 Bl. Verlags-anzeigen. Schlichter Pp.

Dazu ders.: Bey Allerhöchster Anwesenheit Ihro Majestät der Kaiserin Mutter Maria Feodorowna in Weimar Maskenzug. Stuttgart: Cotta 1819. 20,7 x 13 cm. 80 SS. OrUmschlag („Festgedichte Weimar 18. December 1818“).

(Erster Bd. berieben. Titel m. Stempeln. Zweiter Bd. mit geringen Altersspuren und innen altersfleckig).

(1) Goed. IV/3, 408, 299. Hagen 393a. Hirzel A 319. Meyer 1078. Kippenberg I 396. – Erste Ausgabe. Exemplar ohne das Vorwort an das Publikum. Goethe schrieb dieses Libretto auf Bitten August Wilhelm Ifflands, des Direktors der Kgl. Schau-spiele zur Feier des Sieges über Napoleon.

(2) Goed. IV/3, 491, 107. Hagen 405. Hirzel A 356. Meyer 1230. Kippenberg I 678. – Erste im Handel erschienene Aus-gabe, von Frommann in Jena Anfang April 1819 gedruckt und mit verschiedenfarbigen Umschlägen versehen.

300,–

622 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Des Epimenides Erwachen. Ein Festspiel. Berlin: Duncker und Humblot 1815. 18,5 x 13 cm. XIV, 66 SS. Broschur m. Deckeltitel und -Bordüre.

(Rücken abgeblättert, Bindung gelockert. Erste und letzte Bll. stärker stockfleckig).

Hagen 393. Goed. IV/3, 408, 299. – Erster Druck der ersten Ausgabe. – Mit dem Vorwort Konrad Levezows.

200,–

623 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Erwin und Elmire. Ein Sing-spiel. Ächte Ausgabe. Leipzig: Göschen 1788. 17,2 x 11 cm. 1 Bl., 64 SS. Mod. Pp.

(Einband gebräunt, Rücken m. Kleberesten eines Rs. Titel m. Knickspur und stärker gebräunt und fleckig, sonst kaum Altersflecken. Unbeschnitten und teils unaufgeschnitten).

Goed IV/3, 131, 112a. Hagen 113. – Erste Ausgabe der Versfassung, zuerst 1775 in dem Almanach „Iris“ erschienen. – Mit Exlibris „ J. H. Groth-Andersen“ auf dem vorderen In-nendeckel.

200,–

*624 (Goethe, Joh. Wolfg. v.): Festgedichte Weimar 18ter December 1818. Bey Allerhöchster Anwesenheit Ihro Majestät der Kaiserin Mutter Maria Feodorowna in Weimar Maskenzug. Stuttgart: Cotta 1819. 22 x 13 cm. 80 SS. OrBroschur.

(Meist nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren).

mit den von Lips gest. Textvignetten und mit dem Druckfehler auf S.4, Z.18; die Bogen L-P im Druck Sm. Druck von Bd. IV in der Variante So. Bd. V mit Privileg Josephs II., dem Karton zum Personenverzeichnis zu ‘Claudine’. Bd. 7 in der Druckvarian-te Sm mit der Zeilenwiederholung auf S. 144. – Da seit 1775 schon 10 unrechtmäßige Sammelausgaben von Goethes Wer-ken erschienen waren, konnte durch Vermittlung Bertuchs Göschen für diese Sammlung gefunden werden. Kaum eine andere Gesamtausgabe der Schriften eines Dichters von Welt-ruf bringt so viele Erstdrucke wie diese Göschen-Ausgabe: Die Mitschuldigen, Iphigenie auf Tauris, Tasso, Faust-Fragment, Die Vögel, Jery und Bäteli u.a.

Die ersten Titelblätter verso mit Monogrammstempel des Alexius Friedrich Christian Fürst zu Anhalt-Bernburg.

600,–

618 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Neue Schriften. 7 Bde. Ber-lin: Joh. Friedr. Unger 1792-1800. 14,8 x 9,2 cm. Mit 2 Kupfertafeln von Bolt nach Meier und von Meno Haas, 1 gefalt. gest. Stammbaum, 1 gest. Titelvignet-te von Unger und 7 gefalt. Musikbeilagen. (I:) 1 Bl., 464 (r. 364) S., 1 Bl. (II:) 1 w. Bl., 1 Bl.491 SS., 1 Bl. (III:) 2 Bll., 364 SS. (IV:) 374 SS. (V:) 371 SS. (VI:) 507 SS., 2 Bl. Anzeigen (VII:) 1 Bl., 380 SS., 1 Bl. Anzei-gen. – HLdr. mit 2 Rs. und dichter klassizist. Rv.

(Einbände etwas abgegriffen. Teilw. leicht gebräunt, letztes Bl. gering gebrauchsfleckig).Hagen 14. Goed. IV/3, 4 (N.S.). Kippenberg I, 336. – Die 2. rechtmäßige Gesamtausgabe. Alle Bände in den Originaldru-cken N* bzw. N. Ohne die in vielen Exemplaren fehlende Musikbeilage in Bd. VI.

In den Spiegeln gest. allegorische Exlibris von Frentzel und auf den Titelrückseiten Monogrammstempel des Alexius Friedrich Christian Fürst zu Anhalt-Bernburg.

400,–

*619 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Werke. 20 Bde. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1815-19. 19 x 11 cm. Mit 1 gefalt. Kupfertafel u. 1 Musikbeilage. Späterer Pp. mit Rs.

(Alters- und Gebrauchsspuren. Einbände mit klei-nen Bezugsdefekten. Altersfleckig und gebräunt). Hagen 20 (B). – Die Stammtafel und Musikbeilage in Bd. XIII.

200,–

*620 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Sämmtliche Werke in vier-zig Bänden. Vollständige, neugeordnete Ausga-be. Unter des durchlauchigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien. 40 in 39 Bden. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1840. 14,7 x 10,7 cm. Mit 2 Stahlstichtaf., 1 gefalt. Musikbeilage und 6 Falttabel-len. HLdr. m. Rt. u. Rv.

(Berieben und bestoßen; Rückengelenke stellenwei-se aufgeplatzt bzw. rissig, Rücken teilw. m. Fehlstel-len; Exlibris im vorderen Innendeckel. Innen etwas gebräunt, stockfleckig, stellenweise starke Wasser-flecken bzw. -ränder).

226

man seiner Firma das beste Zutrauen gönnen“ (Über Kunst u. Alterthum, Bd. 6, 2. Heft, S.427f.).

800,–

*626 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Jery und Bätely. Ein Sing-spiel. Ächte Ausgabe. Leipzig: Göschen 1790. 16,2 x 9,8 cm. 1 Bl., 56 SS. Mod. Pp. mit Rs.

Dazu: ders.: Herrmann und Dorothea. Neue Aus-gabe. Braunschweig: Friedrich Vieweg (um 1825). 12,3 x 7,7 cm. Mit lithogr. Front., lithogr. Titel und 1 (von 9?) Holzschnitten. 234 SS. Roter Pp. mit Rt.

(Etwas stockfleckig, die Beilage mit Fehlstellen am Rückenbezug). (1) Goed. IV/3, 239, 55. Hagen 205. Hirzel A 168. Meyer 364. Kippenberg I 366. Füssel, Göschen, 202. – Erste Ausga-be, Separatdruck aus dem 7. Band der ‚Schriften’ mit neuer Paginierung und veränderter Bogennorm. Variante mit der Schreibweise „zurück tretend“ auf S. 52, Z. 2. Kleines, wäh-rend Goethes Schweizer Reise konzipiertes Stück, wie man-che andere dieser Zeit vertont auf der Weimarer Liebhaber-bühne aufgeführt.

(2) Vgl. Hagen 260 (abweich. Kollation und Satz). – Unbe-kannte Ausgabe. Das hübsche Frontispiz auf schwarzbraunem Grund zeigt Herrmann und Dorothea im Weinberg, der Titel, ebenfalls auf schwarzbraunem Grund, zwei Kränze um einen Pfeil, darüber einen Stern.

200,–

*627 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Die Mitschuldigen. Ein Lustspiel. Ächte Ausgabe. Leipzig: Georg Joachim Göschen 1787. 16,4 x 9,7 cm. 1 Bl., 128 SS. Mod. Pp. m. Rs. u. Rv.

(Titel mit hinterlegtem Ausschnitt und verso gestem-pelt; leicht gebräunt und stockfleckig). Hagen 169. – Goed. IV/3, 89. – Erste Einzelausgabe.

200,–

628 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Der Triumph der Empfind-samkeit. Eine dramatische Grille. Ächte Ausgabe. Leipzig: Georg Joachim Göschen 1787. 16,1 x 9,8 cm. 1 Bl., 118 SS. Mod. Pp. m. Rs.

(Gebräunt und durchgehend etw. stockfleckig; Was-serrand auf den letzten Bll., nicht vollständig ge-löschter Eintrag auf dem Titel). Hagen 185. Goed. IV/3, 232, 37. – Erste Einzelausgabe.

200,–

629 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Die Vögel. Nach dem Aris-tophanes. Ächte Ausgabe. Leipzig: Georg Joachim Göschen 1787. 17,4 x 11,5 cm. 1 Bl., 64 SS. Spätere Broschur.

(Broschur berieben, hinterer Deckel m. Löchlein. Kaum Altersspuren, unbeschnitten und unaufge-schnitten). Goed. IV/3, 241, 56. Hagen 186. – Erste Einzelausgabe.

200,–

Hagen 405. Goed. IV/3, 3, 491, 107. Kippenberg I, 678. – Erste Ausgabe. – Goethes letzter für die Weimarer Gesellschaft ver-fasster Maskenzug. Die verschiedensten Charaktere aus den Weimarer Klassikern wurden von Mitgliedern des Weimarer Hofes verkörpert, Goethe wählte für sich die Rolle des Me-phisto. (Vgl. Personal S. 75-80).

200,–

*625 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Herrmann und Dorothea. Neue Ausgabe. Braunschweig: Vieweg 1822. 21,7 x 14 cm. Mit 4 Kupfertafeln nach Kolbe von Esslinger. 2 Bll., 239 SS.

Prachteinband aus schwarzviolettem Maroquin mit reicher Vergoldung. Die langgenarbten Decken ein-gefasst von achteckigem Rahmen aus floralen und ornamentalen Bordüren, Eckstücken mit Rankenvo-luten und Fileten; Stehkantenverg. und Innenkan-tenbordüre; der Rücken mit Titel und dichtem De-kor von Bordüren und Ornamenten; Goldschnitt.

(Leichter Kratzer auf dem Vorderdeckel. Durchge-hend schwach bis stärker stockfleckig).Hagen 257. Kippenberg I, 671. – Luxusdruck und breitrandi-ge „Prachtausgabe in typographischer Hinsicht“ (Kippenberg) auf starkem Velin mit romantischen Kupfern von Carl Wilhelm Kolbe d.J., der als einer der „bedeutendsten Vertreter der ro-mantischen Dichtung in der Berliner Malerei gilt“ (Thieme/ Becker XXI, 227). – Vorsatzblatt mit handschriftl. Widmung „Meiner lieben Henriette zum 6ten Juni 1830“, monogr. „JHE“(?).

Der prunkvolle Einband mit seinen französischen Stilelemen-ten stammt vermutlich vom Berliner Hofbuchbinder Carl Ernst Lehmann III („Goethe-Lehmann“, 1807-1848). Vgl. die breite Deckelbordüre und das Wellenband der Innenkantenbordüre auf den Lehmann zugeschriebenen Einbänden der USB Köln (Sign.KALE18). – Goethe äußert sich lobend über „Carl Leh-mann´s Buchbinderarbeiten“: „…von obengenanntem, sorg-fältig und geschmackvoll arbeitenden Landsmanne haben wir mehreres zur Hand, was mit englischen oder französischen Einbänden gar wohl wetteifern könnte…auch künftig dürfe

625 J. W. v. Goethe

227

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

te Goethe das fertige Manuskript im Januar 1790 noch einmal Knebel und Batsch. Eine Veröffentlichung bei Göschen schlug fehl. „Ettinger in Gotha, eine Verbindung mit mir beabsichti-gend, erbot sich zur Übernahme, und so gingen diese weni-gen Bogen, mit lateinischen Lettern zierlich gedruckt, auf gut Glück in die Welt“ (zur Morphologie, I, 1, 1817, S. 66).

450,–

*634 – Goethe, Joh. Wolfg. v. – Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805. 6 Tle. in 3 Bden. Stuttgart u. Tübingen: Cotta 1828-29. 16,9 x 10,5 cm. Pp. m. Rs.

(Berieben, Bezug am Rücken m. Fehlstellen, Rü-ckengelenke t. abgeplatzt. Gebräunt, mit einigen Anstreichungen, hs. Besitzeinträge auf den vorderen fliegenden Vorsätzen).

Hagen 512. Goed. IV/2, 689. – Erste Ausgabe. – Vorbesitz Theodor Heyse. Exlibris von „H. D. E. Holzhausen“.

200,–

630 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Was wir bringen. Vor-spiel, bey Eröffnung des neuen Schauspielhauses zu Lauchstädt. Tübingen: Cotta 1802. 15 x 9,5 cm. 80 S. Späterer Pp.

(Alters- und Gebrauchsspuren, stellenw. stärker).Hagen 285; Goed. IV/3, 364. – Erste Ausgabe des Singspiels, welches bei der Eröffnung des Lauchstädter Theaters neben der Mozartoper „La clemenza di Tito“ aufgeführt wurde.

200,–

631 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. 4 Bde. (Bd. 3-6 v. Goethe’s neue Schrif-ten). Berlin: Joh. Fr. Unger 1795-96. 15,7 x 10,1 cm. Mit 8 gefalt. Musikbeilagen. Pp. m. handschriftl. Rs.

(Rücken gebräunt, Ecken und Kanten berieben und bestoßen. Großer, sich komplett durch Einbd. und Innenteil ziehender Feuchtfleck im 3. und 4. Bd, sonst stellenw. Altersspuren). Hagen 221. Kippenberg I, 373. – Erste Ausgabe des Separat-druckes. Bd. 1 mit den Merkmalen des Doppeldruckes N21

300,–

632 – Goethe, Joh. Wolfg. v. – 3 Erstausgaben in 1 Bd. Alle Tübingen: Cotta’schen Buchhandlung 1802. 16,1 x 9,7 cm. Pp. m. Rs.

1.) Mahomet. Trauerspiel in fünf Aufzügen, nach Voltaire.102 SS.

2.) Tancred. Trauerspiel in fünf Aufzügen, nach Voltaire. 104 SS.

3.) Was wir bringen. Vorspiel, bey Eröffnung des neuen Schauspielhauses zu Lauchstädt. 80 SS.

(Berieben, Rücken und Gelenke stärker, Ecken bestoßen. Vorderer fliegender Vorsatz beschnitten, gebräunt, Alters- und Gebrauchsflecken).(1) Goed. IV/3, 356, 87. Hagen 277. / (2) Goed. IV/3, 361, 96. Hagen 280. / (3) Goed. IV/3, 364, 109. Hagen 285.

300,–

633 – Goethe, Joh. Wolfg. v.: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Gotha: Carl Wilh. Ettinger 1790. 22,7 x 13,3 cm. 3 Bll., 86 SS. Mod. HMaroquin mit verg. Rt.

(Unterschiedlich, teils stärker stockfleckig). Goed. IV/3, 576, 17. Hagen 211. Schmid 17. – Erste Ausgabe der ersten selbständigen naturwissenschaftlichen Veröffentli-chung Goethes. – In einem Brief an Knebel vom 9. Juli 1790 urteilt Goethe selbst über sein Buch: „...mit diesem fange ich eine neue Laufbahn an, in welcher ich nicht ohne manche Beschwerlichkeit wandeln werde. Mein Gemüth treibt mich mehr als jemals zur Naturwissenschaft, und mich wundert nur daß in dem prosaischen Deutschland noch ein Wölkchen Po-esie über meinem Scheitel schweben bleibt.“ – Goethe legte seine Metamorphosenabhandlung in zunächst unvollendetem Zustand im Dezember 1789 dem Jenaer Botaniker August Batsch zur Begutachtung vor und sprach alles mit ihm durch. Nachdem sich Batsch einverstanden erklärt hatte, unterbreite-

633 J. W. v. Goethe

228

Theils. Leipzig: Lehnhold 1831. 12,2 x 19 cm. 115 SS. OrBroschur.

(Pp. an den Kanten berieben, Spiegel und Vorsätze stockfleckig. Broschur stärker rotfleckig und mit l. Gebrauchsspuren; unbeschnitten). (1) Brümmer II 469. Meyer 3443. Kippenberg I 2619. Engel 1218. – Einzige Ausgabe, selten. Grün (1822-1904) gehörte in der Paulskirche zur linken Fraktion, arbeitete mit Ruge zusam-men und emigrierte nach dem Scheitern der Revolution. / (2) Goed. IV/3, 656, 4a. Meyer 1979. Kippenberg I 2616. Engel 1112. – Erste Buchausgabe, erweiterte Fassung eines Aufsat-zes, der zuvor in der ‚Berlinischen Zeitschrift’ erschienen war.

200,–

*639 – [Hottinger, Johann Jakob]: Menschen Thiere und Göthe eine Farce. Voran ein Prologus an die Zu-schauer und hinten ein Epilogus an den Herrn Dok-tor. Zweyte Auflage. (Zürich: Orell) 1776. 18,5 x 12,2 cm. 24 SS. Pp. um 1900 mit braunem Deckel-schildchen.

(Umschlag etwas fleckig; Rückendeckel mit Kratz-spuren. Papieroberkante restauriert).Goed. IV/3, 184, 19; Vgl. Kippenberg 1402 (EA 1775). – Wit-zige Satire, deren Titel sich an Goethes ‚Götter, Helden und Wieland’ anlehnt. In Hottingers Schrift treten auf: Goethe (als Prometheus) und Nicolai, ein Gegner des Werther, der als Pygmalion im Kampf Prometheus besiegt. Hottinger gehörte zu dem Kreis um Salomon Gessner, den man als Verfasser dieser Schrift vermutet hatte.

200,–

*640 – [Lehmann, Zacharias]: Saat von Goethe gesäet dem Tage der Garben zu reifen. Ein Handbuch für Aesthetiker und junge Schauspieler. Weimar und Leipzig 1808. 17,6 x 10,8 cm. XIV, 248 SS., 1 Bl. Späterer marmor. Pp.

(Berieben und bestoßen; innen l. gebräunt und al-tersfleckig). Goed. IV/2, 738, 11; Holzm./Boh. IV, 5 (Pseud. Carl Rein-hold). – Gegen Goethe und die vom Weimarer Theater auf-geführten Stücke, teils amüsant gehässig: „Ihr Spiel war, wie gewöhnlich, schlecht“ (S. 209 über „Mad. Becker“). – Exlibris „J. Lewinsky“ und „Viktor Achter“.

200,–

*641 – [Rehfues, Philipp Joseph v.]: Goethe und sein Jahr-hundert. (Aus der Minerva besonders abgedruckt). Jena: Bran 1835. 17,8 x 10,6 cm. 1 Bl., 113 SS. Pp., OrUmschl. beigebunden.

(Berieben, Kapital am Schwanz mit Fehlstelle. OrUmschläge m. Knickspuren u. l. fleckig; Titel m. Besitzeintrag verso).Goed. IV/2, 281, 131. Meyer 2358. – Erste Ausgabe. – Kritische Würdigung aus romantischer Sichtweise. Der Titel bezieht sich auf Goethes ‚Winkelmann und sein Jahrhundert’.

200,–

*635 – Goethe, Joh. Wolfg. v. – Briefwechsel zwischen Goethe und Reinhard in den Jahren 1807 bis 1832. (Hrsg. von Karl Reinhard). Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta 1850. 19,2 x 12,3 cm. IV, 327 SS. Marmor. Pp. mit Rs.

Dazu: Gervinus, Georg Gottfried: Ueber den Göthi-schen Briefwechsel. Leipzig: Engelmann 1836. 19 x 12 cm. 2 Bl., 185 SS. OrBroschur.

(Gebrauchs- und Feuchtigkeitsspuren. Der Um-schlag der Beilage mit lädiertem Rückenbezug; un-beschnitten). (1) Goed. IV/2, 599, 1031. Hirzel A. 572. Meyer 3206. – Erste Ausgabe. / (2) Goed. IV/2, 461, 11. Meyer 2409. Nicht bei Kippenberg. – Erste Ausgabe dieser gegen die „Göthomanie“ seiner Tage gerichteten Schrift, die jedoch auch nicht als „An-tigöthianismus“ ausgelegt werden will. – Zusätzlich mit 2 Bl. Anzeigen u. Druckfehlerverzeichnis.

200,–

636 – Goethe, Joh. Wolfg. v. – Riemer, Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832. 6 Bde. Berlin: Duncker und Humblot 1833-34. 19,2 x 11,5 cm. Mit 2 gefalt. Tabellen. Pp. m. neueren Rs. u. Rv.

(Einband etwas schmutzfleckig und bestoßen, m. kl. Bezugsfehlstellen, Rücken gebräunt. Innengelenk t. aufgebrochen, Papier gebräunt und l. stockfleckig, Ecken mit Knickspuren). Goed. IV/2, 660a. Hagen 513. – Erste Ausgabe. – Der 4. Band enthält tatsächlich 2 Falttabellen statt (wie bei Goedeke und Hagen angegeben) nur eine.

300,–

*637 – Goethe, Joh. Wolfg. v. – Todesanzeige vom 23. März 1832, im Namen seiner Schwiegertochter Ot-tilie von Goethe und ihrer drei Kinder Walter, Wolf und Alma. Weimar 1832. Blattgröße 9,8 x 15 cm.

(Etwas gebräunt). Kippenberg I 1288. – Erste, unkorrigierte und verworfene Fas-sung, mit dem Ausdruck „in Folge eines zurückgeworfenen Katharhalfiebers“ und dem auf dem Kopf stehenden „o“ im Vornamen. In dieser Form sehr selten, da offenbar nur wenige Exemplare abgezogen und auch nicht versandt wurden. Otti-lie veränderte den Text in „in Folge eines nervös gewordenen Katharhalfiebers“, und das „o“ wurde richtig gestellt. Außer-dem wurde für die endgültige Fassung eine etwas schmalere schwarze Umrandung gewählt.

450,–

*638 – Grün, Albert: Goethe’s Faust. Briefwechsel mit ei-ner Dame. Gotha: H. Scheube 1856. 20 x 13,5 cm. 4 Bll., 238 SS., 1 Bl. Späterer Pp. mit montiertem OrUmschlag.

Dazu: (Göschel, Karl Friedrich): Herold’s Stimme zu Goethes Faust, ersten und zweiten Theils, mit be-sonderer Beziehung auf die Schlußscene des ersten

229

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

ist, in Freiheit geboren und mit Leib und Seele ihr zugethan, das Volk ist seine Majestät“.

200,–

*644 Haller, Albrecht v.: Versuch Schweizerischer Gedich-te. Vierte, vermehrte und veränderte Auflage. Göt-tingen: Abraham Vandenhoeck 1748. 19,3 x 11,7 cm. 232 SS. Mit 19 gest. Vignetten, darunter 10 von J. C. Philips, 4 von A. Schmid und 1 von Kaltenhofer. HLdr. m. Rs.

(Stärker berieben mit Bezugsdefekten. Titel mit Monogrammstempel und kl. unterlegter Fehlstelle, sonst gut). Goed IV/1, 24, 2d. Vgl. Lanck./Oehler I 62 (kennt erst die 6. Auflage). – Erste illustrierte Ausgabe. – Hauptthema des Buches ist die Gegenüberstellung der „sittenlosen städtischen Zivilisation, besonders bei Hofe, und des sittenreinen Lebens in der Weltabgeschiedenheit des Gebirges“ (KLL), womit be-reits Gedanken aus Rousseaus Naturphilosophie vorwegge-nommen werden.

200,–

645 Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen: Cotta 1811. 17,6 x 9,8 cm. VIII, 296 SS. Modernes blaues Maroquin mit verg. Rt., Rücken- und Deckelvergoldung.

(Im Ganzen stärker stockfleckig. In ‘Die Bekehrung’ zahlr. Tintenkorrekturen von späterer Hand nach ei-ner Handschrift Hebels). Goed. VII, 541, B.a. Rümann 2341. Borst 1135. – Erste Aus-gabe. – Eine Sammlung der besten von Hebel für den „Badi-schen Landkalender“ und dessen Nachfolger, den „Rheinlän-

*642 Goldoni, Carlo: Die zwey Zwillinge. Comödie, aus dem Italiänischen desselben auf das Wiennerische Theater übersetzet, und eingerichtet von [Joh. Ge-org] Heubel. Wien: Krauß 1756. 16,7 x 10,2 cm. 120 SS.

Angebunden: ders.: Die schlaue Wittib. Galante Co-mödie ... auf das Wienerische Theater übersetzet und eingerichtet von J. A. D. S. [Jos. Ant. de Salazar]. Ebda. 1756. 124 SS., 2 Bll. Anzeigen. – Marmor. Pp. mit Rs.

(Berieben, Ecken bestoßen. Nur vereinzelt gering fleckig),

Haussmann/Kapp II/2, 4612, FA u. 4562, F3. – Mit Exlibris der Grafen von Payrsperg und „Ex Libris Bibliothecae Hed-ervarianae“.

200,–

*643 Gotthelf, Jeremias: Leiden und Freuden eines Schul-meisters. Bearbeitung des Verfassers für das Deut-sche Volk. 4 Tle. in 1 Bd. Berlin: Simion u. Springer 1848. 17 x 11,2 cm. 1 Bl., 153 SS.; 1 Bl., 171 SS., 1 nn. S.; 1 Bl., 148 SS., 1 Bl., 203 SS., 1 nn. S., 2 Bll. HLn. mit Rt.

(Berieben, Exlibris auf dem vorderen Innendeckel. Stärker stockfleckig, Besitzerstempel auf dem vorde-ren fliegenden Vorsatz).

Borst 1868. – Erste hochdeutsche Ausgabe, selten. „Beginn deutschsprachiger sozialkritischer Prosaepik“ (NDB). In die-sem als fiktive Autobiographie gestalteten Frühwerk verarbei-tet der Autor seine Erfahrungen als Berner Schulinspektor. Im Vorwort bittet er, „nie zu vergessen, daß er ein Republikaner

637 J. W. v. Goethe

230

Bräkers ‚Armen Mann in Tockenburg’ das andere große Buch volkstümlicher Literatur des 18. Jahrhunderts in der Schweiz.

200,–

647 Heine, Heinrich: Vermischte Schriften. 3 Bde. Ham-burg: Hoffmann u. Campe 1854. 17 x 10,5 cm. 2 Bll., 322 SS., 1 Bl.; XVIII, 319 SS., 1 nn. S.; 2 Bll., 310 SS., 1 Bl. Mod. grünes HLdr. mit Rv. und Rt. mit eingeb. OrUmschlägen.

(OrUmschläge etwas gebräunt. Vereinzelt etwas fleckig). Wilhelm/Galley I, 570. Borst 2535. Goed. VIII, 562, 94. – Erste Ausgabe. – Letzte, von Heine noch selbst zusammengestellte Sammlung vor seinem Tode. Enthalten sind die „Geständnis-se“, „Gedichte 1853 und 54“, „Die Götter im Exil“, „Die Göttin Diana“ und „Lutezia“.

300,–

648 – Heine, Heinrich: Romanzero. Hamburg: Hoffmann und Campe 1851. 17,8 x 11 cm. 1 Bl., VI; 313 SS.

Angebunden: ders.: Der Doktor Faust. Ein Tanzpo-em, nebst kuriosen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst. Ebda. 1851. 103 SS. Pp. mit jeweils eingeb. OrUmschlägen.

(Berieben und bestoßen. Durchgehender Wasser-rand). (1) Wilhelm/Galley I, 559. Borst 2429. / (2) Wilhelm/Galley I, 430. Borst 2428. – Beides erste Drucke der Erstausgaben.

200,–

649 – Heine, Heinrich: Über Ludwig Börne. Hamburg: Hoffmann und Campe 1840. 17,7 x 10,5 cm. 2 Bll., 376 SS. HLn. mit Rt.

(Berieben und bestoßen. Etwas feuchtfleckig). Wilhelm/Galley 332. Goed. VIII, 559, 62. Borst 1946. – Erste Ausgabe.

200,–

650 – Heine, Heinrich: Die verbannten Götter. Aus dem Französischen. Berlin: G. Hempel 1853. 16,8 x 11 cm. XVIII SS., 1 Bl., 67 SS., 1 nn. S. Ln. mit Rt. und ein-geb. OrUmschlag.

(Etwas berieben. Stellenweise gebrauchs- bzw. feucht fleckig. Hs. Besitzvermerk auf Vorsatz und OrUmschl.)Wilhelm/Galley 447. Goed. I, 447. Goed. VIII, 561, 91. Borst 2500. – Unrechtmäßige, nicht von Heine herrührende Rückübersetzung von „Les Dieux en exil“, erstmalig in der „Revue des mondes“ 1853 erschienen. Der Übersetzer Lud-wig Buhl (1814-1880), der bezüglich unrechtmäßiger Überset-zungen häufig in Zusammenhang mit dem Verleger Hempel auftauchte, hat die Originalausgabe Heines stark verfremdet.

200,–

*651 Hempel, Friedrich Ferdinand: Nachtgedanken über das A-B-C-Buch von Spiritus Asper, für alle, welche buchstabiern können. 2 Bde. Leipzig: H. Gräff 1809.

dischen Hausfreund“, verfassten Kalendergeschichten. Hebels Geschichten erzählten Neuigkeiten, kleinere Geschichten, An-ekdoten, Schwänke, abgewandelte Märchen und Ähnliches. Sie dienten der Unterhaltung, ließen den Leser aber auch eine Lehre aus dem Text ziehen.

600,–

*646 Hegner, Johann Ulrich: Saly’s Revolutionstage. Her-ausgegeben von Ulrich Hegner. Winterthur: Steiner 1814. 17,2 x 10,3 cm. VI, 301 SS. Mit rad. Frontispiz von Lips. Marmor. Pp. m. Rs.

(Geringe Altersspuren. Bibliotheksstempel).

Goed. VI, 490, 8 und XII, 90, 8. Borst 1199. – Erste Ausga-be der Autobiographie des Holzhackers Salomon R., genannt Saly, in der seine Erlebnisse während der Revolution und der Revolutionskriege geschildert werden. Mit seiner einfachen und kraftvollen Sprache ist diese Lebensbeschreibung neben

645 J. P. Hebel

231

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

u. 15 gest. Tafeln von D. Chodowiecki. Pp. m. Rs. (Stärker berieben und bestoßen, besonders an den

Gelenken, wasser- und schmutzfleckig. Innen stel-lenw. stockfleckig, mit vielen handschriftl. Korrek-turen im Text, jeweils Stempel und Notiz auf dem Titelblatt. Erster Titel mit hinterlegtem Durchriss mit Fehlstelle).

Holzm./Boh. III, 1018. Goed. IV/I, 687, 11. – Erste Ausgabe. Erschien anonym.

300,–

656 Hoffmann, E. T. A.: Die letzten Erzählungen. Voll-ständig gesammelt und mit Nachträgen zu dem Wer-ke: aus Hoffmann’s Leben und Nachlaß herausgege-ben von dessen Verfasser [J.E. Hitzig]. 2 Bde. Berlin: F. Dümmler 1825. 17 x 10,5 cm. XX , 432 SS.; 3 Bll., 400 SS. Mod. HLdr. im Stil d. Zt. mit Rs. und Rv.

(Vorsätze und Titelbl. gering leimschattig, bzw. in den Rändern l. feuchtfleckig. Titel verso gestempelt).

Goed. VIII, 499, 71. Salomon 236. Voerster, S. 91. – Mit den Vortiteln „Die Serapions-Brüder“. „Gesammelte Erzählungen und Märchen. Supplementband. Erste/Zweite Abtheilung.“ Er-gänzt die 1819/1820 erschienenen“Serapionsbrüder“.

200,–

657 Horatius Flaccus, Quintus: [Opera], ex recensione & cum notis atque emendationibus R. Bentley. Ed. ter-tia. Amsterdam: R. & J. Wetstein und G. Smith 1728. Mit illustr. Kupfertitel, gest. Titelvignette und 1 gest. Kopfvignette. 12 Bll., 356 SS., 1 Bl., SS. 357-717, 239 SS. Ldr. mit Rt. und Rv.

(Berieben und bestoßen, Rücken an Kopf und Schwanz sowie t. im Gelenk restauriert. 1 Bl. der Vorrede im Gelenk verstärkt, Eckausriss S. 63/64. Kaum altersfleckig).

OPAC SBN IT\ICCU\NAPE\011282.

240,–

*658 [Hudtwalcker, M. Hieronymus]: Bruchstücke aus Karl Berthold’s Tagebuch. Hrsg. von Oswald. Berlin: Duncker und Humblot 1826. 17 x 10,9 cm. 405 SS., 5 Bll. Pp. mit Rs. und etwas Rv.

(Kanten etwas berieben. Wenig alters- bzw. ge-brauchsfleckig).

Goed. X, 262, 122, 1. – Erste Ausgabe. Enthält in novellistischer Verarbeitung seine Erinnerungen, die er in die Zeit des Rhei-nischen Bundes zurückverlegt. Hudtwalcker (1787-1865) war Hamburger Senator und Mitbegründer des „Rauhen Hauses“.

200,–

*659 Immermann, Karl: Memorabilien. 3 Bde. Hamburg: Hoffmann und Campe 1840-1843. 17 x 10,5 cm. VI SS., 1 Bl., 386 SS., 1 Bl.; VIII, 453 SS., 1 Bl.; 2 Bll., 375 SS. Pp. mit montierten OrBroschurdeckeln.

(Unbedeutende Altersspuren).

17,3 x 10 cm. Mit 6 Holzschnitttafeln nach Zeichnun-gen von J. W. Meil. 9 Bll., XVII, 400 SS.; VI, 314 SS. HLdr. mit je 2 Rs. und Rückenvergoldung.

(Etwas berieben und bestoßen, l. gebrauchsfleckig. Bd. II mit kleiner Verletzung im Kopfbereich. Etwas altersfleckig. Titel gestempelt).

Hobrecker 12. Hayn/Got. I, 126. Rümann 1426. – Erste Aus-gabe des „oft freien und derben satyrischen Humoristicum mit vielen Anspielungen auf die damaligen literar.- und politi-schen Zustände“ (Hayn/Got.). – Stempel Bibliothek v. Schin-del, Schloss Schönbrunn.

200,–

652 [Herder, Johann Gottfried]: Ueber die neuere deut-sche Litteratur. Erste (- dritte) Sammlung von Frag-menten. Eine Beilage zu den Briefen, die neueste Litteratur betreffend. In 1 Bd. Riga: Johann Friedrich Hartknoch 1767. 15,7 x 9,4 cm. Mit 2 Hz.-Titelvign. 6 Bll., S. (1)-180; 2 Bll., S. (181)-380; 2 Bll., S. (1)-332. Pp. m. Rs. u. Rv.

(Berieben und bestoßen. Durchgängig stockfleckig, wenige SS. an der oberen Ecke geknickt).

Goed IV/I, 723, 24. Günther 710-11. – Erste Ausgabe.

200,–

*653 – Herder, Johann Gottfried: Zwei Preisschriften wel-che die von der Königl. Akademie der Wissenschaf-ten für die Jahre 1770 und 1773 gesetzten Preise erhalten haben. Zweite berichtigte Ausgabe. Berlin: Chr. Friedr. Voß u. Sohn 1789. 15,3 x 9,8 cm. 319 SS. Mod. HLdr. m. Rt.

(Rücken aufgehellt; teils etwas fleckig und wasser-randig).

Goed. IV/1, 731, 85. Schulte-Strathaus 57. Günther/Volgina/Seifert 23. – Enthält die Neubearbeitung der zuerst 1772 er-schienenen ‚Abhandlung über den Ursprung der Sprache’ und ‚Ursachen des gesunknen Geschmacks bei den verschiedenen Völkern, da er geblühet’.

200,–

654 [Hippel, Th. G. v.]: Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z. Von dem Verfasser der Lebensläufe nach aufsteigender Linie. 2 Bde. Berlin: in der Vossischen Buchhandlung 1793-94. 15,2 x 9,5 cm. Mit 2 gest. Front. u. 2 gest. Titeln mit Vign. von J. Penzel. 577; 534 SS. Späteres HLn. m. Rt.

(Rücken am Kopf berieben, Kanten bestoßen. Nicht vollständig gelöschte Eintragungen auf Vorsätzen und Titel, t. wasserfleckig).

Goed IV/I, 688, 19. – Erste Ausgabe.

200,–

655 – [Hippel, Th. G. v.]: Lebensläufe nach aufsteigender Linie nebst Beylagen A, B, C. Berlin: Christian Fried-rich Voß 1778-81. 15 x 9,5 cm. Mit 4 gest Titelvign.

232

663 Jung-Stilling, Johann Heinrich: Heinrich Stillings Le-ben. Tle. 1-5 in 2 Bdn. (= alles). Berlin, Basel u. Leipzig: H. A. Rottmann 1789-1806. 16,3 x 9,6 cm. Mit 5 gest. Front. (dav. 2 Porträts) und 5 gest. Titel-vign. HLdr. mit Rv.

1.) Heinrich Stillings Jugend. Neue Original-Ausga-be. Basel u. Leipzig: Rottmann 1806. / 2.) Heinrich Stillings Jünglings-Jahre. Neue Original-Ausgabe. Ebda. 1806. / 3.) Heinrich Stillings Wanderschaft. Neue Original-Ausgabe. Ebda. 1806. / 4.) Henrich (sic!) Stillings häusliches Leben. Berlin und Leipzig: Rottmann 1789. / 5.) Heinrich Stillings Lehr-Jahre. Ebda. 1804. – Schulte-Strathaus 37; 22 und 34 b. – Unter dem Sammelbegriff „Leben“ wurden die drei biographischen Romane von 1777 (bzw. 1779) und 1778 nebst den Kupfern im Jahre 1806 neu gedruckt mit dem Zusatz „Neue Original-Ausgabe“ und der Verlagsbezeichnung Basel und Leipzig, Rottmann 1806. Dazu nahm der Verleger als vierten Teil das „häusliche Leben“ (Schulte-Str. 22) in dem Druck von 1789 und als fünften die „Lehrjahre“ von 1804 (Schulte-Str. 34 b).

(Ein Rücken restauriert, der zweite Rücken t. in den Gelenken abgeplatzt und mit repariertem Defekt im Kopfbereich. Insges. Rücken abgerieben. Vorder-gelenk t. angebrochen, t. mit Papierband verstärkt. Vereinzelt etwas gebrauchs- und altersfleckig. Ohne den Schmutztitel „Leben“).

200,–

*664 Kästner, Abraham Gotthelf: Gesammelte poetische und prosaische schönwissenschaftliche Werke. 4 Tle. in 1 Bd. Berlin: Theod. Christ. Friedr. Enslin 1841. 18,3 x 11,3 cm. Mit gest. Porträtfront. X, 181 SS.; 1 Bl., 190 SS.; 1 Bl., 193 SS., IV, 239 SS. HLdr. m. Rt. u. Rv.

(Kanten berieben. An wenigen Stellen l. stock-fleckig).Goed. IV/1, 42, 8, 8. – Schöne Sammelausgabe. Gauß sagte ironisch: „Kästner war unter den Dichtern seiner Zeit der beste Mathematiker, unter den Mathematikern seiner Zeit der beste Dichter“.

200,–

665 Keller, Gottfried: Gedichte. Heidelberg: Winter 1846. 13,7 x 9 cm. 2 Bll., 346 SS. OrLn. mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung; Goldschnitt.

(Etwas berieben und bestoßen. Vereinzelt feucht-fleckig, Titel stärker). Borst 2215. WG 4. – Erste Ausgabe und erste selbstständige Veröffentlichung Kellers, in nur 1200 Exemplaren in Zürich gedruckt. Die Sammlung enthält die seit Beginn seiner literari-schen Tätigkeit im Jahre 1843 entstandenen Gedichte.

200,–

*666 Klinger, Friedrich Maximilian: Der Weltmann und der Dichter. Leipzig: Hartknoch 1798. 16 x 9,5 cm. 2 Bll., 387 SS. HLdr. m. Rs., Rv.

Goed. VIII, 620, 83. Klaiber S. 196. Borst 1949. – Erste Ausgabe. – Aus der Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen

200,–

660 Jacobi, Friedrich Heinrich: Woldemar. 2 Tle. in 1 Bd. Königsberg: Friedrich Nicolovius 1794. 16,2 x 10,1 cm. XXI SS., 1 Bl., 190 SS.,; 1 w. Bl., VI SS., 1 Bl., 294 SS. HLdr. m. Rt. u. Rv.

(An den Kanten u. Gelenken l. berieben. Wenig stockfleckig, Titel l. fingerfleckig). Goed IV/I, 693,5, e. – Erste Ausgabe der völlig neu überarbei-teten Fassung der Ausgabe von 1779. – Mit „Ex Libris Caroli Zeerleder“.

200,–

*661 Janus Eremita [d.i. Joh. Christoph Gretschel] (Hrsg.): Satirische Blätter. Zweyter Theil. (Vortitel:) Satiri-scher Almanach aufs Jahr 1799. Hohnstadt, auf Kos-ten der Leer-und Querköpfe [d.i. Hamburg, Voll-mer], 1799. 17 x 10,5 cm. 316 SS., 2 Bll. Mit gest. Front. OrBroschur.

(Rücken mit Fehlstellen, Vorderdeckel, Front. und Vortitel lose. Gebräunt, unbeschnitten, mit Biblio-theksstempel auf dem Titel verso).Goed. V, 545, 1. Hayn/Got. II159 f. Jestädt, Vollmer, 337. – Erste Ausgabe. – Die auf dem Titel angegebene Karte ist nicht erschienen. – Enthält: II. Unterhaltungen aus dem Evangeli-um der Vernunft für Staat und Kirche, darin Ritter-Orden vom Kuhschwanze – der Esel in Asien und der Mensch in Europa – ein Land ohne König, geht das? – die Kunst zu betteln – das Galgenzeichen u. dergl. III. Der hohe Beruf der Töchter der Freude, IV. Fragmente aus einem satyrischen Wörterbuche: „Gebetbuch, ein geistliches – beynahe hätte ich gar gesagt geistiges – Kochbuch… Jakobinismus ist die höchst verderb-liche, sündliche und unselige Methode, lange Beinkleider, Bänderschuh, runde Hüte u. s. f. zu tragen, als in welchen Dingen allemal demokratische, revolutionäre und folglich höchst verdammliche Grundsätze stecken ... Manifest, eine Diebeslaterne, wobey man alles sieht, was man sehen soll, nur nicht den Gauner, welcher sie trägt … Patriotismus, ein Otaheitisches Gewächs… Polyhistor, ein litterarischer Vielfraß … Priester, so heißt der Knoten, welcher Staat und Kirche mit einander verknüpft… Rechtschaffener Mann heißt derjenige, welcher sich noch auf keiner Schurkerey hat ertappen lassen … Unterdrückung, die Tochter des Despotismus und Mutter der Freyheit“ usw. Das Frontispiz mit der Unterschrift „Der Gothaische Savoyarde“ (d.i. H. A. O. Reichard).

240,–

662 Jean Paul (d.i. Jean Paul Friedr. Richter): Titan. 4 Bde. Berlin: Matzdorff 1800-03. 15,9 x 9,5 cm. Gest. Titel, 6 Bll., 516 SS. + gest. Titel, 1 Bl., 200 SS.+ gest. Titel, 2 Bll., 430 SS., 1 Bl. + gest. Titel, 2 Bll., 571 SS., 1 nn. S.

Dazu ders.: Komischer Anhang zum Titan. 2 in 1 Bd. Ebda. 1800-01. 1 Bl., VIII, 141 SS., 1 nn. S.; 216 SS., 1 Bl. – Uniformes HLdr. mit Rs. u. Rv.

(Berieben. Mäßig gebräunt) Berend 13a und 14. – Erste Ausgabe.

300,–

233

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

(Berieben, hinteres R.gelenk teils durchgerieben.1 kl. Absatz mit Tintendurchstreichung, sonst innen nahezu makellos).Goed. IV/1, 175, 39. – Erste Ausgabe. – Exemplar mit allen 8 Kartons, auf denen Klopstock die – relativ wenigen – Druck-fehler verbessern ließ (vgl. Sudhof in Philobiblon XII/3, S. 182 ff.). Ein für die damalige Zeit ungewöhnliches und aufsehe-nerregendes Subskriptionsunternehmen, dessen Erfolg über-wältigend war. Die Subskribtionsliste führt auf 63 Seiten 3599 Namen auf, darunter Goethe, Kant, Wieland u.a.

Die Subskribenten allerdings reagierten in der Mehrzahl ent-täuscht auf das mit Spannung erwartete Kulturprogramm, der versteckte Humor der ‘Gelehrtenrepublik’ blieb ihnen unver-ständlich. Die Stürmer und Dränger und der Göttinger Dich-terbund waren dagegen von dem Werk begeistert. Klopstock kleidet darin seine Vorstellung vom deutschen Geistesleben in die utopische Idee des Gelehrtenstaates, der über eigene Ge-setze, Beamte, Rangklassen und ein eigenes Parlament verfügt.

300,–

(Bezug gering fleckig, Vorsätze und Außenblätter leimschattig, sonst nur unbedeutend gebräunt). Goed. IV/1, 809, 33a. Schulte-Str. 31. Borst 815. – Erste Aus-gabe von Klingers letztem abgeschlossenem Roman. „Bei der Gestalt des ‚entzauberten Dichters’ schwebte Klinger Goethe vor“ (nach Schulte-Strathaus).

200,–

667 – dasselbe. 15,2 x 9,9 cm. 2 Bll., 387 SS. Späteres HLdr. m. Rs.

(Rs. kaum lesbar, Rücken berieben. Innengelenk t. aufgeplatzt, Papier gebräunt, t. stockfleckig; Biblio-theksstempel auf dem Titel, Besitzeintrag auf dem vorderen fliegenden Vorsatz, Wappenexlibris im In-nendeckel).

200,–

668 Klopstock, Friedr. Gottlieb: Kleine poetische und prosaische Werke. 2 in 1 Band. Frankfurt und Leip-zig: Vlg. der neuen Buchhändler Ges. [d. i.Stuttgart: Metzler] 1771. 17,3 x 10,2 cm. Mit gest. Titelvign. XLVI SS., 1 w. Bl., 196 SS., 1 Bl., 238 SS. HLdr. mit Deckelschild.

(Beschabt und bestoßen. Stellenweise altersfleckig und mit kleineren Gebrauchsspuren). Goed. IV/1, 177, 51. Schulte-Strathaus 244, 20. – Erste (unbe-rechtigte) Ausgabe. In Ermangelung einer lieferbaren Ausgabe brachten Schubart und sein Schwager Böckh aus Begeisterung für Klopstock diese Ausgabe zum Druck, die 41 Gedichte und 22 Aufsätze enthält. „Klopstock war über die unberechtigte Ausgabe sehr ungehalten und bezeichnete 13 Oden als un-echt.“ (Schulte-Str.).

200,–

669 – [Klopstock, Friedr. Gottlieb]: Oden. Hamburg: J. J. C. Bode 1771. 19,7 x 14,1 cm. Mit gest. Front. von J. M. Berningeroth und 1 Widmungstaf. mit gest. Wap-penvignette. 3 Bll., 290 SS., 1 Bl. Ldr. m. Rs. und blindgepr. Deckelfileten.

(Rücken l. rissig, Gelenke berieben; Deckel m. Was-serflecken und l. Abrieb. Tafel m. Front. gebräunt und wenig fingerfleckig; mit handschriftl. Einträgen auf dem Vorsatz und der Widmungstafel).Goed. IV/1, 169, 7. – Erste Ausgabe. – Das Frontispiz mit Klopstocks Porträt gehört nicht zur Originalausgabe und wur-de im Nachhinein eingeklebt. Seiten 221/222 und 245/246 durch Kartons ersetzt.

200,–

670 – Klopstock, Friedr. Gottlieb: Die deutsche Gelehr-tenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Ge-schichte des lezten Landtags. Auf Befehl der Alder-männer durch Salogast und Wlemar. Herausgegeben von Klopstock. Erster Theil (alles). Hamburg: gedr. bei J. J. C. Bode, 1774. 17,8 x 10,5 cm. 1 Bl., 70 SS. (Nachricht von der Subscription, Verz. d. Subscri-benten), 448 SS, Pp. mit hs. Rt.

662 Jean Paul

234

(Gebräunt, stärker fingerfleckig; Titel m. hinterleg-ter Stelle, vorne und hinten größerer Feuchtfleck; Besitz eintrag auf dem vorderen fliegenden Vorsatz). Goed. IV/1, 616, 23. Borst 672. – Erste Ausgabe. – Der Roman schildert die Fahrt von vier Reisenden aus dem fiktiven Dorf Biesterberg zu dem Ballonaufstieg des Franzosen Blanchard in Braunschweig.

200,–

*674 – [Knigge, Adolph Frhr.]: Sechs Predigten gegen Des-potismus, Dumheit, Aberglauben, Ungerechtigkeit, Untreue und Müssiggang. Frankfurt/M.: Andreä 1783. 16,3 x 9,5 cm. 195 SS. Mit gest. Titelvignette. Pp. m. Rs.

(Berieben und Bezug fleckig. Titel mit gelöschtem Stempel, geringer Wasserrand). Goed. IV/1, 615, 5. – Erste Ausgabe der programmatischen Schrift, in der Knigge die Normen der feudalen Gesellschaft auf den Kopf stellt. „Jeder hat eine Bestimmung, und wenn er diese erfüllt, so ist er in dem Stande ein verehrungswürdiger Mann. Der redliche fleissige Handwerker ist viel vornehmer, sehr viel mehr werth, als der faule schlechte Minister, und nur das Verderbniß der menschlichen Einrichtungen hat einen so lächerlichen Vorzug eines Standes vor dem Anderen ein-geführt. Laßt Euch das sagen, Ihr die Ihr mit erkauften Titeln, mit ererbten Vorzügen, mit fremden Verdiensten pralt! Laßt es Euch sagen: Der nützliche Mann ist der beste, der vornehms-te Mann, und je mehr Einer zum allgemeinen Besten beyträgt, um desto höher steht er in den Augen des Weisen“ (S. 180).

400,–

675 – Knigge, Adolph Frhr.: Ueber den Umgang mit Men-schen. In zwey Theilen. 2 Bde. Hannover: Schmidt-

671 – Klopstock, Friedr. Gottlieb: Der Messias. 4 Bde. Leipzig: G. J. Göschen 1799. 31,3 x 21,6 cm. Mit 4 gest. Frontispizen. 3 Bll., 205 SS. 1 nn. S. + 3 Bll., 181 SS., 1 nn. S. + 3 Bll., 281 SS., 1 nn. S. + 3 Bll., 222 SS., 2 Bll. Auf Velin gedruckt. Dekoratives grünes langgenarbtes Maroquin m. 2 Rs., reicher Rücken-verg., Deckel-, Steh- und Innenkantenverg. und Goldschnitt.

(Einbd. l. berieben. In erstem Bd. größerer Wasser-fleck am oberen und unterem Rand; stellenweise stockfleckig).

Goed. IV/1, 177, 53. Brieger 537. – Bde. 3-6 der Werkausgabe von 1789-1806 in der sog. Fürstenausgabe.

400,–

*672 [Knigge, Adolph Frhr.]: Des seligen Herrn Etatsraths Samuel Conrad von Schaafskopf hinterlassene Papie-re; von seinen Erben herausgegeben. Breslau: auf Kosten der Herausgeber (d. i. Hannover: Ritscher) 1792. 15,4 x 9,2 cm. 136 SS. Mod. marmor. Pp.

Goed. IV/1, 616, 22. – Erste Ausgabe. Knigge kritisiert indirekt mit der Person des Schaafskopf die Schichten der Gesellschaft, die sich gegen die Aufklärung stellen.

300,–

673 – Knigge, Adolph Frhr.: Die Reise nach Braun-schweig; ein comischer Roman. Hannover: Christian Ritscher 1792. 16,3 x 10 cm. 5 Bll., 248 SS. Neueres schlichtes Ldr.

671 F. G. Klopstock

235

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

sche Buchhandlung 1788. 15,5 x 9,7 cm. 2 Bll., VIII, 6 Bll., 270 SS. + 8 Bll., 336 SS. Marmor. Pp. mit 2 Rs.

(Bezüge berieben und teils etw. fleckig, mit kl. Be-zugsdefekten, 1 Rs. mit kl. Defekt. Beide Titel mit kl. Besitzeintrag, der erste mit kl. unterlegter Fehlstelle durch rückseitige Rasur. Erster Band im Ganzen stär-ker stockfleckig, der zweite nur schwach gebräunt). Erste Ausgabe von Knigges Hauptwerk. – Goed. IV/1, 615, 14. ADB 16, 288 ff. Ausst.-Kat. Wolfenbüttel 1977, Nr. 148. – Knig-ges berühmtestes Werk, das bis heute als reines „Etiketten-buch“ missverstanden wird, ist eine Summe eigener Lebenser-fahrung und zugleich aufklärerischer Lebenshaltung. „Ueber den Umgang mit Menschen“ sollte der Vervollkommnung des Bürgers dienen. Knigge wollte damit keineswegs einen Verhaltenskodex für die spätabsolutistische, erstarrte Etikette geben, sondern er bezweckte im Gegenteil die Emanzipation bürgerlicher Wert- und Verhaltensvorstellungen von überlie-ferten feudalen Vorbildern (vgl. Kat. Wolfenbüttel, S. 61).

600,–

*676 – Goedeke, Karl: Adolph Freiherr Knigge. (Einband: Knigges Leben und Schriften). Hannover: Hahn 1844. 19,5 x 11,7 cm. 190 SS. OrPp. Goed. IV/1, 89d. – Erste Ausgabe der ersten umfangreichen Biographie Knigges. Titel mit Stempel der Fürstenbergischen Bibliothek Donaueschingen.

200,–

677 Kotzebue, August von: Almanach dramatischer Spie-le zur gepflegten Unterhaltung auf dem Lande. Dar-aus Jge. 1, 3-7 und 10-21 in 18 Bdn. Berlin: F. T. de la Garde (Jg. 1, 3-5) u. Leipzig: P. G. Kummer (Jg. 6, 17-21) und C. J. G. Hartmann (Jg. 7-16) 1803-1823. 12,5 x 8,4 cm. Mit 105 kolor. Kupfertafeln von C. und H. Müller nach G. M. Kraus, Schnorr v. Carols-feld und F. A. Junge. Illustr. OrPp.

(Einbände t. etwas angestaubt, vereinzelt etwas ge-brauchs- bzw. altersfleckig. Jg. 18 mit losem erster Lage und Deckel). Köhring S. 18. Lanckoronska/R. 121 ff. Lipperheide Za 31. – Beliebter Theater-Almanach mit hübsch kolorierten Rollen-darstellungen, der bis 1834 in 32 Jahrgängen erschien. – „Die handkolorierten Kupfer, die bei Kraus noch klassizistisch sind, erhalten nun einen romantisch-biedermeierschen Einschlag. .. Der noch von Kotzebue besorgte, doch nach seiner Ermor-dung erschienene Jahrgang 1820 erhielt ein Bildnis des Dich-ters zum Titelkupfer, und der Verleger Paul Gotthelf Kummer schrieb eine Vorrede, in welcher er den Charakter des Poe-ten aufzeigt als den eines Liebe und Ehrfurcht verdienenden braven Gatten, edlen Vaters, treuen Freundes und wirksamen Wohltäters der Armen“ (Lanck./R., S. 122).

500,–

678 – Kotzebue, August v.: Der hyperboreeische Esel oder die heutige Bildung. Ein drastisches Drama, und philosophisches Lustspiel für Jünglinge in ei-nem Akt. Leipzig: Paul Gotthelf Kummer 1799. 15,8 x 9,5 cm. Mit gest. Titelvign. 58 SS., 1 Bl. Pp.

675 A. Frhr. Knigge

677 A. v. Kotzebue

236

Goed. IV/I, 592,1. Borst 224. WG 1. – Erste Ausgabe. – 1761-1768 war Sophie von La Roche Gesellschafterin und Hofdame bei ihrem Schwiegervater auf Schloss Warthausen bei Biber-ach an der Riß und begann mit ihrem berühmten Roman, der bei Erscheinen sogleich großes Aufsehen erregte. „Der Ver-fasserin war es gelungen, die obligate moralisch-didaktische Zielsetzung, das traditionelle aufklärerische Programm also, mit einer in Deutschland bisher noch unbekannten intensiven Schilderung erlebter innerer Gefühle und Empfindungen zu vereinigen“ (NDB XIII, 640).

450,–

682 [Lavater, Johann Kaspar]: Geheimes Tagebuch. Von einem Beobachter seiner selbst. / Unveränderte Fragmente aus dem Tagebuche seiner selbst; oder des Tagebuches zweyter Theil, nebst einem Schrei-ben an den Herausgeber desselben. 2 Tle. in 2 Bden. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1771-73. 19,5 x 12,5 cm. Mit 2 gest. Titelvign. und 18 weiteren gest. Vignetten, dav. 2 auf einer Taf. 174 SS., 2 Bll., S. 175-264 + XLVI SS., 1 Bl., 365 SS., 1 nn. S., 1 w. Bl. HLdr. m. Rs. u. Rv.

(Gebräunt, stockfleckig, im 1. Teil stärker; Eintra-gung auf den Vorsätzen, wenige Gebrauchsspuren). Schulte-Strathaus 41a. Goed. IV/1, 259, 18. – Erste Ausgabe. – Mit Exlibris „Jo. Freudenbergeri“.

200,–

*683 [Lenoble, Pierre od. Eustache]: Die Liebes-Begeben-heit der Annen von Oesterreich, Königin von Frank-reich, aus dem Englischen [d.i. aus dem Französi-schen] in das Deutsche übersezt. Amsterdam [d.i. Jena: Gollner] 1765. 16,4 x 9,6 cm. 128 SS. Mod. Pp. Hayn/Got. I 89/90. – Amouröse Geschichte der Königin Anna Maria Mauritia (Anne d’Autriche) von Frankreich, die durch die Umtriebe Richelieus und der Maria von Medici ihrem Gat-ten Ludwig XIII. entfremdet war und erst 1638 nach 23jähriger Ehe einen Thronfolger gebar, den späteren „Sonnenkönig“ Ludwig XIV., was viele Spekulationen auslöste. Nach Lenob-le soll ein Graf Rantzau der tatsächliche Vater gewesen sein. Nach dem Tod Ludwigs XIII. wurde Anna – entgegen des-sen letztem Willen – durch Parlamentsbeschluss zur unum-schränkten Regentin für den erst fünfjährigen Prinzen erklärt. „Sie schenkte ihr ganzes Vertrauen dem Kardinal Mazarin, mit dem sie im geheimen vermählt war.“

200,–

684 Lenz, Jak. Mich. Reinhold: Gesammelte Schriften. Hrsg. von Ludw. Tieck. 3 Bde. Berlin: Reimer 1828. 18,8 x 11,4 cm. 1 Bl., CXXXIX, 1 nn. S., 336 SS. + 1 Bl., 340 SS. + 2 Bl., 364 SS. HLn. um 1900 m. Rt.

(Berieben, Kapitale und Kanten stärker bestoßen; hinteres Vorsatzbl. etw. vom Deckel gelöst. Ge-bräunt, stellenweise stockfleckig). Schulte-Strathaus 194, 21. Goed. IV/1, 793, 147. – Erste Ge-samtausgabe. – Mit Exlibris von Rudolph Genée im vorderen Innendeckel d. ersten Bandes.

300,–

(Pp. bestoßen und durch Feuchtigkeit verformt. Hinteres Innengelenk aufgebrochen. Stellenweise stockfleckig). Goed. V, 279, 58. – Erste Ausgabe.

200,–

*679 Kriegslieder der Teutschen. Zum Besten der Er-richtung der Königl. Preuß. Schwarzen Freiwilli-gen-Schaar. Teutschland (Berlin: Salfeld) 1813. 18,2 x 10,5 cm. 2 Bll., 59 SS. Interimsbroschur.

(Etwas feuchtfleckig). Weller, Druckorte, S. 214. – Wohl einzige Ausgabe der sel-tenen Sammlung von patriotischen Gedichten. Einige Ge-dicht-Überschriften erinnern an Ernst Moritz Arndt oder Theodor Körner, lassen sich ihnen aber nicht zuordnen. Die Einnahmen aus dem Verkauf dienten der Finanzierung des Lützow’schen Freikorps. Das legendäre „Könglich Preußische Freikorps“ wurde im Februar 1813 mit offizieller Billigung als reguläre Truppe des preußischen Heeres gegründet, musste aber selbst für seine Finanzierung sorgen, d.h. für Ausrüs-tung, Einkleidung usw. Die deutschen Nationalfarben liegen den Uniformen des Freikorps zugrunde. Schwarz eingefärbte Alltagskleidung mit roten Aufschlägen und goldenen Messing-knöpfen wurden ab 1815 die Farben der Urburschenschaft Jena und beim Hambacher Fest standen sie für Freiheit und Einheit Deutschlands. – Breitrandiges Exemplar.

200,–

*680 Künstler Lieder. Basel: Wilhelm Haas 1809. 15,5 x 9,8 cm. 3 Bll., 109 SS., 1 Bl. Inhalt. Melodien: 2 Bll., 36 SS. mit Noten (teils von Nägeli). Mit gest. Titel und 33 gest. u. rad. Vignetten von Johann Martin Usteri, Joh. Heinrich Lips, Franz Hegi, Joh. Hein-rich Meyer, Franz Nikolaus König und Ludwig Heß. Schlichter Karton.

(Wenige Bll. m. Bräunungen). Goed. XII, 76, 9 (Usteri), 95, 131, 1 (Lips), 133/4, 193, 5 (Kuhn) und 161, 285, 12 (Veith). Lonchamp 1720. Lanck./Oehler III S. 98. Vgl. Rümann 1180 (2. A. 1826). – Erste Ausgabe. Pri-vatdruck zur geselligen Unterhaltung und „Erhöhung der ge-sellschaftlichen Freuden bei der jährlichen Zusammenkunft schweizerischer Künstler in Zofingen“. Die Anthologie mit ihren liebenswürdigen, noch ganz dem Geist des 18. Jahrhun-derts verhafteten Vignetten zählt zu den schönsten illustrierten Büchern der Schweiz. Enthält Gedichte von J. C. Appenzeller, S. Dach, B. A. Dunker, U. Hegner, D. Hess, A. v. Kotzebue, G. J. Kuhn, Rudolf Schellenberg, Fr. L. Graf Stolberg, Usteri, J. W. Veith u.a.

250,–

681 [La Roche, Marie Sophie v.]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Von einer Freundin derselben aus Original-Papieren und andern zuverläßigen Quellen gezogen. Herausgegeben von C. M. Wieland. 2 Bde. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1771. 15,4 x 9,4 cm. XXII, 367 SS. + 1 Bll., 302 SS. Pp. m. hand-schriftl. Rt.

(Bestoßen, Wasser- und Tintenflecken. Gebräunt, durchgehend schwach stockfleckig, in Bd. 2 hinte-res Innengelenk aufgebrochen).

237

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

gest. Titelvign. von J. W. Meil. 5 Bll., 415 SS.; 1 Bl., 410 SS. Pp. m. Rs.

(Berieben und bestoßen, an den Rückengelenken stärker. Leicht gebräunt. Mit Besitzeintrag auf den vorderen fliegenden Vorsätzen und handschriftl. Nachtrag des Jahres auf dem Titel).

Goed. IV/1, 404, 103 f. Muncker 408 f. Seifert 662. – Erste Ausgabe. – Gegenüber Muncker weist diese Ausgabe nur in einem von zahlreichen Merkmalen ein Kennzeichen des 2. Druckes auf (Bl. 4, Z. 22, beyde (statt beide)) – Zunächst in Teil stücken hrsg. Sammlung von Theaterkritiken und Re-zensionen, die wegen eines drohenden Nachdrucks (Lpzg., Schwickert) vorerst in ihrem regelmäßigen Erscheinen stock-te. 1768/69 wurden die ersten 52 Teilstücke zu einem ersten Bande zusammengefasst, die weiteren, bis 100 durchnumme-rierten Stücke bilden den zweiten Band.

300,–

690 – Lessing, Gotthold Ephraim.: Laokoon: oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie. Mit beyläu-figen Erläuterungen verschiedener Punkte der alten

685 Lessing, Gotthold Ephraim: Schriften. 6 Tle. in 3 Bden. Berlin: Ch. F. Voß 1753-55. 12,7 x 7,7 cm. Mit gest. Titeln von J. W. Meil. 10 Bll., 336 SS.; 264 SS. + 10 Bll., 260 SS.; 312 SS. + 296 SS.; 288 SS. Pgt. m. gepr. Rt.

(Berieben. Im ersten Bd. Innengelenke m. Fehlstel-len, letztes Bl. gelockert; gebräunt und stellenweise gebrauchs- und stockfleckig, Kupfertitel ausgedruckt und blass. Mit Besitzeintrag jew. auf den vorderen fliegenden Vorsätzen). Goed. IV/1, 342. Muncker, 346ff. – Erste Gesamtausgabe.

300,–

686 – Lessing, Gotthold Ephraim: Theatralische Biblio-thek. 4 Tle. in 2 Bdn. Berlin: Christian Friedrich Voß 1754-58. 17,4 x 10,1 cm. Mit 2 Front. u. 4 (wieder-holten) gest. Titelvignetten. 7 Bll., 291 (recte 284) SS.; 284 SS., 1 Bl. + S. (3)-312, 2 Bll.; 298 SS., 3 Bll. (dav. 2 w.) Pgt. m. Rs.

(Pgt. etw. fleckig und Deckel verzogen. Kaum stock-fleckig.)

Goed. IV/1, 368, 60. Muncker 361 (korrigierter Druck b), 363, 369, 379. – Erste Ausgabe. – Mit Exlibris von Thea und Carl Sternheim.

200,–

687 – Lessing, Gotthold Ephraim: Analekten für die Litte-ratur. 4 Tle. in 3 Bden. Bern und Leipzig: Hallersche Buchhandlung 1785 – 86. 17,2 x 11 cm. Mit 4 gest. Titelvign. von B. A. Duncker. LII SS., 2 Bll., S. 1-144, 1 Bl., S. 145-496, 1 Bl. Druckfehler + XVIII SS., 3 Bll., 664 SS. + XVI, 296 SS.; 1 Bl., 280 SS., 3 Bll. Pp.

(Einbände bestoßen und fleckig. Innen gut).

Goed. IV/I, 351, 67. Muncker 480-81. Seifert 95. – Erste Ausga-be. Hrsg. von Joh. Gg. Heinzmann. Enthält verstreut erschie-nene Aufsätze und die ‘Hamburgische Dramaturgie’. Ohne den 1787 erschienenen Anhang.

200,–

688 – Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin: Christian Friedrich Voß und Sohn 1780. 15,4 x 10 cm. 90 SS., 2 w. Bll. Buntpapierumschlag.

(Rücken m. Fehlstellen, Deckel teilw. lose. Stock-fleck und Klebereste auf dem Titel. Wenige Anstrei-chungen bzw. Gebrauchsspuren).

Goed. IV/1, 470, 181. Muncker 462 (a). Seifert 541. – Erster Druck der ersten Ausgabe. – Spätwerk Lessings, das unter seinen Zeitgenossen auf Unverständnis stieß, dessen Wirkung aber bis ins 20. Jh. nachzuweisen ist (HAB 31,73).

200,–

689 – Lessing, Gotthold Ephraim: Hamburgische Drama-turgie. 2 Bde. Hamburg, in Commission bei J. H. Cramer in Bremen (1767-69). 19,3 x 12 cm. Mit 2

690 G. E. Lessing

238

digkeit der Argumentation, die Goethe und Schiller begeis-terte.“ (KLL).

200,–

694 – Lessing, Gotthold Ephraim: Zur Geschichte und Litteratur. Aus den Schätzen der Herzoglichen Bi-bliothek zu Wolfenbüttel. 6 Tle. in 4 Bden. Braun-schweig: im Verlage der Fürstl. Waisenbuchhand-lung 1773-81. 20-20,5 x 12,2-12,6 cm. Mit 2 gefalt. Tafeln. Pp. m. Rs.

(Einbände etwas abweichend, 2 Einbände später erneuert, stark gebräunt bzw. fleckig, Rücken stark berieben. Stellenweise wasserrandig bzw. feucht-fleckig, erste und letzte Bll. mit stärkeren Gebrauchs- und Altersspuren).

Goed. IV/1, 432, 125. Muncker 439. – Erste Ausgabe. – Über mittelalterliche und äsopische Fabeln, das Buch „Nachtigall“ (Grumbachische Händel), Leibniz u.a.

300,–

*695 – Schink, Johann Friedrich: Gotthold Ephraim Les-sings Leben, verbunden mit einer Charakteristik Lessings als Dichter und Schriftsteller. Berlin: Voss 1825. 16,3 x 10,1 cm. XII, 324 SS. Pp.

(Gebräunt und stellenweise stockfleckig).

Goed. IV/1, 920, 109. – Erste Ausgabe. Ursprünglich als Band 21 der ersten Lessing’schen Werkausgabe von 1771-1794 erschie-nen. Die Restauflage davon wurde hier nur mit einem neuen Titelblatt versehen (Titelauflage) und erschien auch als Band 1 der von Schink betreuten Gesamtausgabe von 1825-1828.

200,–

*696 Lichtwer, Magnus Gottfried: Fabeln in vier Büchern. Wien: Trattner 1773. 17,7 x 11,5 cm. 219 SS., 2 Bll. Inhalt. Mit je einer Titel- und Textvignette und zu-sammen 4 Kupfertafeln. Pp., unbeschnitten.

Beigebunden: ders.: Das Recht der Vernunft. Wien: Trattner 1772. 156 SS. Mit gest. Titel- und 5 Textvig-netten.

Zwischengebunden: (Wieland, Christoph Martin): Comische Erzählungen. Zweyte und verbesserte Auflage. (Zürich) 1768. Titel, 194 SS.

(Rs. verloren, Bezug etwas berieben und fleckig. Was-serrand im unteren Drittel des Bandes, teils stärker).

(1 u. 2) Giese, Trattner 1270 und 1217. – Interessanter Sam-melband mit zwei Drucken des Wiener Nachdruckers Tratt-ner, der – mit allerhöchstem kaiserlichem Privileg – den Buchdruck in Österreich in Schwung brachte. Trattner legte großen Wert auf Verbesserung der Qualität, und seine Drucke zeichnen sich sowohl durch gutes Papier als auch sorgfältigen Druck und Typographie aus; beide Titel tragen seine Hausvig-nette mit seinem Wahlspruch ‚Altius’ und ‚Labore et favore’.

(3) Goed. IV/1, 552, 52; Günther/Zeilinger 425; Hayn/Got. 2, 185. – Wielands stark erotische Versdichtungen wurden für den Kreis um Stadion geschrieben. Die freie Dichtung ‚Juno und Ganymed’ wurde in späteren Ausgaben weggelassen.

250,–

Kunstgeschichte. Teil I (alles Erschienene). Berlin: Christian Friedrich Voß 1766. 19,9 x 12 cm. 4 Bll., 298 SS., 1 w. Bl. HLdr. m. Rs.

(Berieben, an den Kanten stärker und m. Fehlstel-len. Teils stärker gebräunt und altersfleckig, beson-ders erste und letzte Blätter. Titel mit Stempel einer Schulbibliothek).Goed. IV/I, 387, 96. Muncker S. 404. Seifert 734. – Erste Aus-gabe. – Die für die Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts äußerst bedeutsame kunst- u. literaturtheoretische Schrift, in der Lessing eigene Gesetzmäßigkeiten von Poesie und bilden-der Kunst definiert.

600,–

691 – Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen. o. O. 1779. 15 x 8,9 cm. 2 Bll., 276 S.

Angebunden ders.: Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer. (+ Fortsetzung). 2 Teile. Wolfenbüttel 1778. (Göttingen: Dieterich). 92 SS., 1 Bl. o.O. 1780 (Frankfurt a.M.: Brönner). 60 SS., 1 Bl. – Mod. HLdr. m. Rs. Rv. in Schuber.

(Titel des Nathan mit hinterlegter Fehlstelle im w. Rand; vereinzelt gering fleckig. Im anderen Band wenige Bll. mit Einriss im Oberrand. Geringe Alters-spuren).(1) Goed. IV/I, 451, 171. Muncker 458. Seifert 1009. Erster Druck der ersten Ausgabe. Auf Subskriptionsbasis erschienen. / (2) Goed. IV/I, 449 f., 169. Muncker 454 und 465. Seifert 527 und 528. Fortsetzung erst 1781 erschienen und nicht von Lessing..

600,–

692 – [Pfranger, J. G.]: Der Mönch vom Libanon. Ein Nachtrag zu Nathan der Weise. Dessau 1782. 17,5 x 10,5 cm. 296 SS. Späteres HLdr. m. Rs. und floraler Rv.

(Berieben. Innen etwas stockfleckig). Goed. IV/1, 458. – Erste Ausgabe.

300,–

693 – Lessing, Gotthold Ephraim: Wie die Alten den Tod gebildet. Eine Untersuchung. Berlin: Christian Fried-rich Voß 1769. 19,3 x 14,3 cm. Mit gest. Titelvign., gest. Kopfvignette und 5 Kupfertaf. 4 Bll., 87 SS., 1 nn. S. (Druckfehler). Papierumschlag.

(Rücken m. Fehlstellen, Deckel m. Ein- und Ab-rissen. Stellenweise stock-, schmutz- und wasser-fleckig). Goed. IV/1, 417, 113. Muncker 418. – Erste Ausgabe. – Be-rühmte Streitschrift Lessings, die hervorgegangen war aus seiner Behauptung im „Laokoon“, die „alten Artisten“ hätten sich den Tod nicht als ein Skelett vorgestellt, wogegen der Kunstprofessor Chr. Ad. Klotz heftigen Widerspruch eingelegt hatte. – „Trotz der Unzulänglichkeit von Lessings künstleri-schem Beweismaterial und der für das größere Leserpubli-kum trockenen Materie gewinnt die Schrift durch ihren klaren, kraftvollen, elegant durchkomponierten Prosastil eine Leben-

239

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

schrift in 13 Heften, von einem Göttinger Leutnant (1741-1783) verfasst, der u. a. statistische Vorlesungen in Göttingen hielt, zur selben Zeit als auch Lichtenberg dort lehrte. Witzige und teils boshafte Bemerkungen zur zeitgenössischen Literatur: gegen Wieland und Goethe (Stella, Götz, Claudine von Villa Bella); gegen das Theater der Stürmer und Dränger (Lenz’ Hofmeister, Die Freunde machen den Philosophen, Der neue Menoza, Die Soldaten und Klingers Neue Arria, Wagner) uvm. Die Titelvignette zeigt einen herrschaftlich gekleideten Affen mit Degen, der selbstgefällig in einen Spiegel schaut, wohl eine Anspielung auf Lichtenbergs bekannten Aphorismus.

400,–

*700 [Pückler-Muskau, Hermann Ludw. Heinr. Fürst v.]: Jugend-Wanderungen. Aus meinen Tagebüchern; für mich und Andere. Vom Verfasser der Briefe ei-nes Verstorbenen. Stuttgart: Hallberger’sche Verlags-hdl. 1835. 17,9 x 11,4 cm. Mit gest. Frontispiz. 8 Bll., 256 SS. Mod. marmor. Pp. mit Rs.

(Kl. Einriss am vord. Rückengelenk. Mäßig bis stär-ker stockfleckig oder gebräunt).

Goed. XIV, 718, 448. Brieger 1913. – Erste Ausgabe. 200,–

*701 Rabener, Gottlieb Wilhelm: Briefe, von ihm selbst gesammlet und nach seinem Tode, nebst einer Nachricht von seinem Leben und Schriften, her-ausgegeben von C. F. Weiße. Leipzig: Dyck 1772. 17,2 x 10,3 cm. Mit gest. Front. LXXXII, 304 SS. Mar-mor. Ldr. m. Rs.

(Berieben und bestoßen. Front. m. hinterlegtem kleinen Einriss).

*697 [Liscow, Christian Ludwig]: Die Vortrefflichkeit, und Nohtwendigkeit der elenden Scribenten gründlich erwiesen. [Frankfurt: Herold] 1736. 17,3 x 9,9 cm. 110 SS. Mod. Pp.

(Gebräunt, wenige Anstreichungen, im hinteren Teil Wasserfleck am oberen Rand).Goed. IV/1, 37, 1, X. – Zweite Auflage dieser Literatursatire. Christian Ludwig Liscow (1701-1760), ein bewundernswert selbständiger und klarer Kopf der deutschen Frühaufklärung, gilt als der bedeutendste Satiriker im achtzehnten Jahrhundert vor Lichtenberg.

240,–

*698 May, Karl: Himmelsgedanken. Gedichte. Freiburg: F. E. Fehsenfeld (1900). 18,5 x 12 cm. XI, 360 SS., 2 Bll. Blaues OrLn. m. Rt., Deckeltitel, Fileten und Zier-stücken.

(Geringe Altersspuren).Plaul 330. Erste Ausgabe – Dazu ein weiteres Ex. der Erstaus-gabe mit Reihentitel „Gesammelte Werke“ (Band 49) in grü-nem OrLn. m. Deckelillustr. nach Vorlage v. Sascha Schneider. (Berieben).

500,–

*699 [Meyer, Johann Heinrich Christian]: Die neue Deutschheit nuniger Zeitverstreichungen. Difficile est Satyram non Scribere. Erstes (-Dreyzehntes) Pröbgen (alles Erschienene). Göttingen: Dieterich 1776-1777. 14,3 x 8,6 cm. Je 16 SS. Mit gest. Titel- und Textvignette von Meil. Pp. m. Rs.

(Etwas berieben und bestoßen; meist nur gering altersfleckig). Goed. IV/1, 1092, 37, 3. Diesch 862. Kirchner 5470. Günther/Zeilinger 4090. Kippenberg 1510. – Komplette satirische Zeit-

698 K. May

240

gr. Illustr. (4 blattgr.) von C. A. Reinhardt. Pp. mit eingeb. Or.-Umschl.

(Pp. etwas angestaubt, t. feuchtfleckig und papier-bedingt gebräunt). Slg. Hobrecker 6242. Rümann 1755. Doderer III,153. – Einzi-ge Ausgabe, anonym erschienen. – Der bekannte Karikaturist, der bereits die Struwwelpeternachfolge „Sprechende Tiere“ von Glassbrenner illustrierte, schuf vorliegende Polit-Satire auf den Krim-Krieg in Form eines belehrenden Märchens. Der habgierige Bär symbolisiert Russland, die Türkei wird durch den Halbmond dargestellt. Einhorn, Löwe und Adler stehen für die alliierten Länder England, Frankreich und Sizilien. We-gen der komplizierten Parallelen zum Zeitgeschehen eher ein Buch für Erwachsene (Vgl. Doderer).

300,–

*704 [Rode, August]: Philosophische und andere Gedich-te aus dem Lateinischen des Lukrez, Horaz, Katull, Virgil, Ovid, Lukan in der Versart der Originale verdeutscht und mit Anmerkungen versehen von dem Uebersezzer des Goldenen Esels des Apule-jus. Hamburg: Benj. Gottlob Hoffmann 1785. 15,6 x 9,3 cm. X SS., 1 Bl., 171 SS. HLdr. m. Rs., Rv.

(Berieben und R. m. kl. Bezugsfehlstellen. Innen gut). Goed. V, 403, 4. Erste Ausgabe -. Neben seiner immer wie-der aufgelegten Übertragung des ‚Goldenen Esels’ von Apu-leius trat Rode mit kunsthistorischen Schriften hervor, u.a. ‚Beschreibung des fürstlich Anhalt-Dessauischen Landhauses und Englischen Gartens zu Wörlitz’ (1788). – Auf hellblauem Papier gedruckt.

200,–

*705 Schäffer, Joh. Chr. Heinr. – 3 Loblieder auf junge Frauen, um 1792. 16,4 x 10 cm.

1.) Nazional-Gesang für Hamburgs Töchter. 2 Bll. / 2.) Lied der Leipziger Schönen. 2 Bll. / 3.) Lied eines deutschen Mädchens. Wie es nehmlich seyn sollte. 2 Bll. Buntpapierumschlag.

(Zwei Blatt wegen Überlänge eingefaltet und mit schwachem Wasserrand). Nicht bei Goedeke VII 366, 31. – Die Lieder jeweils mit Angabe der Melodien, nach denen sie gesungen werden sollen. Be-sungen werden die gewünschten Qualitäten der jungen Frauen in konventionellem Stil. Joh. Chr.. Heinr. Schäffer (1753-1833) war Schauspieler, Souffleur, Büchertrödler und Bilderhändler in Hamburg, später in Altona. Er verfasste eine Vielzahl von Schnurren, kleinen Lustspielen und Gedichten, teils im Selbst-verlag.

200,–

706 Schiller, Friedrich v.: Kleinere prosaische Schriften. Aus mehrern Zeitschriften vom Verfasser selbst ge-sammelt und verbessert. 4 Bde. Leipzig: Crusius 1792-1802. 17,5 x 10,6 cm. 3 Bll., 410 SS. + 2 Bll., 415 SS. + 2 Bll., 372 SS. + 2 Bll., 388 SS. HLdr mit Rs. und Rv.

(Etwas berieben, Rückengelenk v. Bd 1 l. aufge-platzt. Leicht gebräunt, wenig altersfleckig).Trömel/Marcuse 253. – Erste Ausgabe. – Ausgabe ohne Kupfer.

250,–

Goed. IV/1, 41, 4. Borst 246. – Erste Ausgabe der autobio-graphischen Aufzeichnungen „Versuch eines Tagebuchs“, der „Freundschaftlichen Briefe“ und der umfangreichen Bio-graphie des großen satirischen Schriftstellers der Aufklärung (1714-1771) durch den Dichter Christian Felix Weiße (1726-1804). – Exlibris von Paul Scherrer-Bylund.

200,–

*702 [Reimarus, Hermann Samuel]: Fragmente des Wol-fenbüttelschen Ungenannten. Ein Anhang zum Frag-ment vom Zwecke Jesu und seiner Jünger. Bekannt-gemacht von G. E. Lessing. Berlin: A. Wever 1788. 16 x 9,9 cm. 298 SS., 1 w. Bl. HLdr. mit 2 Rs. und reicher Rv.; Kattunpapiervorsätze.

(Kaum berieben, Titel etwas, sonst nur wenig feuchtfleckig). Goed. IV/1, 475, 4. Seifert 1763. Muncker 491. – Unverän-derter Neudruck, zuvor im vierten ‘Beytrag zur Geschichte und Litteratur aus den Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel’ erschienen. „Diese Veröffentlichungen lösten den sogen. ‘Fragmentenstreit’ aus, ein Schlüsselereignis des deutschen Aufklärungsjahrhunderts, in dessen Gefolge Les-sing nach theoretisch glänzenden Repliken auf seine orthodo-xen und neologischen Opponenten sein Drama ‘Nathan der Weise’ verfaßte“ (KNLL). Enthält fünf Fragmente, doch ohne Lessings Gegensätze.

200,–

*703 [Reinhardt, Carl August]: Der Bär und der Mond. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1855. 25 x 20 cm. Mit kolor. lithogr. Titel und 20 Blatt mit kolor., litho-

703 C. A. Reinhardt

241

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

gierung. Erster Theil enthaltend die Geschichte der Rebellion bis zur Utrechtischen Verbindung (=alles Erschienene). Leipzig: Siegfried Lebrecht Crusius 1788. 19,6 x 11,8 cm. Mit gest. Titelvignette (aufge-pflanzter Freiheitshut). 5 Bll., 548 SS. Pp. m. Rs.

(Bestoßen, Gelenke berieben. Titel und letztes Bl. m. durchgeriebener Zeile und Papierfehlstellen, erstes Bl. d. Vorrede m. großem Tintenfleck; schwach gebräunt und m. wenigen Alters- und Gebrauchsspuren). Goed. V, 183, 16a. Trömel/Marcuse 88. MNE II, 206. – Bei Goedeke als erste, bei Marcuse als zweite Ausgabe aufgeführt. Im selben Jahr erschien ebenfalls bei Crusius eine Ausgabe mit nur 387 Seiten.

200,–

712 – Schiller, Friedrich v.: Macbeth. Ein Trauerspiel von Shakespear zur Vorstellung auf dem Hoftheater zu Weimar eingerichtet. Tübingen: Cotta 1801. 19,1 x 11,8 cm. 2 Bll., 161 SS., 1 nn. S. HLdr. m. Rs. u. Rv.

(Rücken berieben. Kaum Altersspuren, Mono-grammstempel („CBP“ unter Krone) auf dem Titel).

707 – Schiller, Friedrich v.: Nachlese zu Schillers Werken, oder Sammlung der vorzüglichsten prosaischen und poetischen Arbeiten, welche Schillers Strenge gegen sich selbst in seine Werke nicht aufgenommen. Tü-bingen u. Wien: Cath. Gräffer u. Comp. 1810. 18,3 x 10,8 cm. Mit 1 gest. Titelvignette. 82 SS., 1 Bl., 15 SS. Ldr. m. Rs. u. Rv.

(Berieben. Titel verso mit Eintragung). Wohl einzige Ausgabe. – Enthält Texte aus dem ‘Wirtember-gischen Repertorium der Litteratur’ (1782), Vorrede zu Pitaval, Gedichte u.a.

200,–

708 – Schiller, Friedrich v.: Gedichte. 2 Bde. Leipzig: S. L. Crusius 1800-1803. 17,5 x 10,7 cm. Mit gest. Front. von W. Böhm nach H. Meyer. 3 Bll., 335 SS., 1 nn. S. + 5 Bll., 358 SS. Ldr. mit Rs., reicher floraler Rv. u. goldgepr. Deckelbordüre.

(Rückengelenke etw. berieben. Gebräunt, mit weni-gen Altersspuren; Stempel jew. auf dem Titel).Goed. V, 154, 2 und 155,3. Trömel/Marcuse 174 und 250. – Erste Ausgabe. – Mit Exlibris „P. Borberg“.

200,–

709 – Schiller, Friedrich v.: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder, ein Trauerspiel mit Chören. Tübingen: Cotta 1803. 20 x 12 cm. XIV, 162 SS., 1 Bl. Pp. m. Rs.

(Stärker berieben. Hs. Widmung auf dem fliegenden Vorsatz a. d. Jahr 1921). Goed. V, 227, 9. Trömel/Marcuse 240. – Erster Druck der ers-ten Ausgabe.

300,–

710 – Schiller, Friedrich v.: Dom Karlos Infant von Spa-nien. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig: Göschen 1787. 16,1 x 9 cm. Mit gest. Frontispiz von E. Verelst (Porträt der Königin Elisabeth). 1 Bl., 214 SS., 1 Bl. Zwischentitel zur 2. Abt., S. [215]-505, 1 Bl. Druckfehler. HLdr. mit Rs. und Rv.

(Deckel stärker berieben, Ecken bestoßen. Fronti-spiz und Haupttitel etwas gebrauchsfleckig, sonst nur unbedeutende Altersspuren). Erste Einzelausgabe im ersten Druck, – Marcuse 67. Goed. V, 180, 8. Borst 560. Brieger 2080. – Die beiden ersten Akte des Dramas „Don Karlos“ veröffentlichte Schiller bereits 1785 und 1786 in seiner Zeitschrift ‘Rheinische Thalia’ bzw. ‘Thalia’. Die vorliegende Buchausgabe war bereits vielfach verändert und verbessert. Schiller rügte an dieser ersten Ausgabe die typographische Gestaltung und die ungleiche Orthographie, die durch Schuld des Korrektors entstanden war. Im selben Jahr 1787 erschien bei Göschen eine zweite Ausgabe sowie ein Nachdruck derselben in Wien.

300,–

711 – Schiller, Friedrich v.: Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Re-

712 F. v. Schiller

242

714 – Schiller, Friedrich v.: Turandot, Prinzessin von China. Ein tragicomisches Mährchen nach Gozzi. Tübingen: Cotta 1802. 15,8 x 9,3 cm. 2 Bll., 155 SS. Pp. m. Rs.

(Stärker berieben, etw. bestoßen. Innen wenige Altersspuren). Goed. V, 226, 7. Trömel/Marcuse 210. – Erste Ausgabe.

200,–

715 – [Schiller, Friedrich v.]: Über Anmuth und Würde. An Carl von Dalberg in Erfurth. Leipzig.: Göschen 1793. 16,8 x 10,5 cm. 1 Bl., 120 SS. Späterer Pp. m. hs. Rt.

(Leicht gebräunt, stärker braunfleckig).Trömel/Marcuse 140. – Erste selbständige Ausgabe der im sel-ben Jahr erstmals in der „Neuen Thalia“ erschienenen grund-legenden Abhandlung Schillers über die Theorie des Schö-nen. – Mit Exlibris der Bibliothek H. Fechners im vorderen Innendeckel.

200,–

716 – Schiller, Friedrich v. [Hrsg.]: Rheinische Thalia. Heft 1 (alles Erschienene unter diesem Titel). Mann-heim: Schwan 1785. 19,5 x 11,8 cm. 4 Bll., 199 SS., 1 nn. S. Pp., OrUmschlag mit eingebunden.

Beigebunden: ders. [Hrsg.]: Thalia. Heft 2. Leipzig: Göschen 1786. Mit 1 gefalt. Musikbeilage (Freude, schöner Götterfunke). 136 SS. OrUmschlag m. ein-gebunden.

(Bezug schmutzfleckig und mit Wasserflecken, vorderer Innendeckel und erste Bll. m. Wurmfraß. Durchgehend schwach stockfleckig und gebräunt, stellenweise stärker). (Heft 1) Goed. V, 174, 14. Marcuse 55. – Erste und einzige Ausgabe. – Mit eingebundenem, meist fehlenden und daher sehr seltenen blauen OrUmschlag. Es enthält u.a. die Wid-mung an Herzog Karl August, die Vorlesung „Was kann eine gut stehende Schaubühne eigentlich Wirken?“ sowie die erste gedruckte Fassung von Fragmenten des „Dom Karlos“, welche Schiller Karl August bereits in Darmstadt vorgelesen hatte. / (Heft 2) Goed V, 175f. Trömel/Marcuse 62.

Schiller brachte das erste Heft der Zeitschrift „Thalia“ als „Rhei-nische Thalia“ bei Schwan heraus. Nachdem er dann zu Gö-schen als Verleger wechselte, wurde der Titel geändert und die Zeitschrift hieß ab Heft 2 nur noch „Thalia“. Es erschienen bis 1791 insgesamt 12 Hefte der „Thalia“, danach wurde das Projekt in weiteren 4 Bänden als „Neue Thalia“ bis 1793 fortgesetzt.

600,–

*717 Schreger, Odilo: Studiosus jovialis, seu auxilia ad jo-cose, & honeste discurrendum, in gratiam & usum studiosorum juvenum, aliorumque litteratorum, virorum, honestae recreationis amantium, collecta. Editio sexta. Pedeponti (Stadtamhof): Johann Gastl 1766. 16,5 x 10,5 cm. 4 Bll., 764 SS., 2 Bll. Titel in Rot und Schwarz. Marmor. Ldr. m. Rs.

Goed. V, 221, 4. Trömel/Marcuse 189. – Erste Ausgabe. – Schiller führte Regie bei der Uraufführung des „Macbeth“ am 14. Mai 1800 im Weimarer Hoftheater.

300,–

713 – Schiller, Friedrich v.: Maria Stuart, ein Trauerspiel. Tübingen: Cotta 1801. 19,6 x 12 cm. 1 Bl., 237 SS., 1 nn. S. Späteres HLdr. m. Rs. und Rv.

(Rv. etw. abgerieben, Rücken mit kleinen Fehlstel-len, Rs. erneuert, Ecken und Kanten bestoßen. Mit wenigen Gebrauchsspuren, mit handschriftl. Eintra-gungen auf dem vorderen fliegenden Vorsatz und im Personenverzeichnis, Besitzerstempel auf dem Titel). Goed. V, 218, 2. Trömel/Marcuse 194. – Erste Ausgabe auf Schreibpapier und mit breitem Rand. – Mit Exlibris von Ralf Großmann-Herrmann auf dem vorderen Innendeckel.

250,–

716 F. v. Schiller

243

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

zeichnungen von den berühmtesten Künstlern Eng-lands gestochen. Berlin und London: Asher 1838. 23,5 x 16 cm. Mit 45 Stahlstichen auf Tafeln und je 1 Bl. Text. Dunkelgrünes Maroquin mit reicher Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung so-wie Goldschnitt.

(Deckel etwas gebrauchsfleckig, Kanten beschabt. Titel verso mit Stempel der Fürstenbergischen Bib-liothek, teils altersfleckig).Exemplar auf starkem Papier im seltenen Verlegereinband.

200,–

*722 Staël-Holstein, Anne-Louise-Germaine de: Delphine. Aus dem Französischen übersetzt. 5 Tle. in 2 Bdn. Berlin: Himburg 1803. 14,8 x 8,9 cm. Pp. m. Rs.

(Berieben und bestoßen; innen nur geringe Alters-spuren). Goed. VII, 679, 310, 4 und Fromm 24686 kennen nur die Berliner Ausgabe des Jahres 1804 und nennen Nikolaus Pe-

(Deckel m. Wurmgängen. Innen unterschiedlich al-tersfleckig und gebräunt. Exlibris entfernt). Vgl. Hayn/Got. VII 209f (andere Ausg.). – Enthält eine Samm-lung von Sprüchen, Redensarten, Anagrammen, Devisen, An-ekdoten, Rätseln, Kalauern, auch praktische Lebensregeln, einiges davon auch deutsch bzw. in deutsch-lateinischem Pa-ralleltext. Der Verfasser gibt sich als Angehöriger eines der geistlichen Gerichtsbarkeit entzogenen Benediktinerklosters in Ensdorff aus, „welchen Ort man in keiner zu Gebote stehen-de Geographie finden kann ... Wie dem aber auch sey, er muß ein sehr fruchtbarer und sehr beliebter katholischer Schriftstel-ler gewesen seyn“ (Meusel). Rückentitel abweichend: „Caesar Calini. Geist- und Sittl. Unterricht. Pars XI. & XII.“

200,–

*718 [Schulze, Friedrich August]: Leben, Thaten und Meinungen eines Kammerjunkers; von ihm selbst beschrieben. [Dresden: Arnold] 1798. 16,4 x 9 cm. 2 Bll., 120 SS. Mit gest. Frontispiz und 14 großen Textkupfern. Pp. um 1900.

(Etwas altersfleckig und gering gebräunt; Innenge-lenk verstärkt; Stempel auf Titel).Goed. V, 526, 5. Hayn/Got. IV, 70. – Erste Ausgabe. – Kurio-se und sehr frivole fiktive Autobiographie eines Freiherrn v. Dünkel, mit recht exzentrischen Kupfern.

250,–

*719 Seume, Johann Gottfried: Sämmtliche Werke. Hrsg. und mit einem Vorworte begleitet von Dr. Adolf Wagner. Zweite, rechtmäßige Gesammt-Ausgabe in einem Bande. Leipzig: J. Fr. Hartknoch 1837. 25 x 16,7 cm. Mit gest. Portr.-Front. nach Schnorr v. Carols feld mit Faksimile. VIII, 728 SS. HLdr. mit Rt. und Rv.

(Etwas berieben. Stellenweise stockfleckig). Vgl. Goed. V, 420, 21. – Bis heute nach der Hempel’schen Ausgabe umfangreiche Sammlung.

200,–

720 Shakespeare, William: Vier Schauspiele. Übersetzt von Ludwig Tieck. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1836. 19,9 x 11,7 cm. 2 Bll., 366 SS., 1 Bl. OrBro-schur m. Rücken- und Deckeltitel.

(Umschlag an den Rändern minimal gebräunt, etw. bestoßen, kl. Fehlstellen an Kopf und Schwanz. In-nen stellenw. schwach stockfleckig). Goed. VI, 42, 115. – Erste Ausgabe in den Übersetzungen von Wolf Graf von Baudissin. Tieck’s Beitrag bestand lediglich aus der Durchsicht der Stücke. – Enthält „Eduard der Dritte“, „Leben und Tod des Thomas Cromwell“, „Sir John Oldcastle“, „Der Londoner verlorne Sohn“.

200,–

*721 – Heath, Charles (Hrsg.): Shakspeare’s Frauenbilder. Eine Sammlung weiblicher Portraits zu den saemmt-lichen Schauspielen des Dichters. Nach Original-

722 A.-L.-G de Staël-Holstein

244

458. Vorsätze mit hs. Vermerken und hinterlegten Ausschnitten).Goed. VI, 37, 49. – Erste Ausgabe mit frühen Schriften Tiecks.

300,–

726 – Tieck, Ludwig: Der Aufruhr in den Cevennen. Eine Novelle in vier Abschnitten. Erster und zweiter Ab-schnitt (alles). Berlin: G. Reimer 1826. 16,1 x 9,5 cm. Titel, 2 Bll. Verlagsanz., (III)-IV, 440 SS. Marmor. Pp. mit Rs. und Rv.

(Berieben, Ecken bestoßen. Schwach gebräunt). Goed. VI, 41, 89. Brieger 2322. Borst 1514. – Erste Ausgabe.

200,–

727 – Tieck, Ludwig: Der junge Tischlermeister. Novelle in sieben Abschnitten. 2 Bde. Berlin: Reimer 1836. 15,5 x 9,8 cm. 1 Bl., 352 SS. + VI, 392 SS., 1 Bl. Ln. m. Rt., Rv. u. blindgepr. Deckelbordüre.

(Berieben u. bestoßen, Bd. 2 schmutzfleckig. Stock- und t. wasserfleckig; mit Namensexlibris im vorde-ren Innendeckel). Goed. VI, 42, 114. WG 70. Borst 1813. – Erste Ausgabe.

200,–

728 – Tieck, Ludwig (Hrsg.): Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter. Berlin: In der Realschul-buchhandlung 1803. 19,7 x 11,7 cm. Mit gest. Titel m. Vignette, 2 gest. Vign. im Text und 2 gest. Tafeln von Friedrich Köpcke (vom Künstler signiert: F. Kö-bike) nach Ph. O. Runge. 284 SS., 1 Bl. Druckfeh-lerverzeichnis, 1 w. Bl. Mod. HLdr. m. montiertem alten Rs.

(Wenige Gebrauchsspuren, stellenw. stärker stock-fleckig). Goed. VI, 38, 61. Rümann 2178. Traeger (Runge), 259-264. – Erste Ausgabe. Ohne die häufig fehlende Vorrede aber mit dem Druckfehlerverzeichnis. – Das einzige von Ph. O. Runge illustrierte Buch. Die Minnelieder stammen u.a. von Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Gottfried von Straßburg und Hartmann von der Aue.

300,–

729 – Tieck, Ludwig (Hrsg.) (u. W. H. Wackenroder): Phantasien über die Kunst, für Freunde der Kunst. Hamburg: bey Friedrich Perthes 1799. 19,5 x 12,7 cm. 1 Bl., IV SS., S. (3)-283. Interimsbroschur m. handschriftl. Rs.

(Einbd. stark beansprucht. Innen gebräunt, einige Altersflecken, unbeschnitten). Brieger 2343. Goed. VI, 36, 37. – Erste Ausgabe. – Nachlass-veröffentlichung Tiecks von Wackenroders Aufsätzen über Kunst und Musik. Diese gelten als „erstes und im eigentlichen Sinne initiatorisches literarisches Dokument der deutschen Frühromantik“ (KNLL).

300,–

ter Stampeel als Übersetzer. – Erste deutsche Ausgabe des autobiographischen Schlüsselromans, ihr wichtigstes Werk, das ihren literarischen Ruhm begründete, „... wohl eines der ersten literarischen Zeugnisse der Ende des 18. Jh.s einset-zenden Emanzipation der Frau, ... vielleicht das persönlichste Werk der Madame de Staël, dessen Titelheldin, ähnlich der späteren Corinne, ein idealisiertes Selbstbildnis darstellt. In-nerhalb der ‚Bekenntnis’-Literatur gilt dieser Briefroman, des-sen Stil beseelter Enthusiasmus und epigrammatische Brillianz kennzeichnen, als Bindeglied zwischen Rousseau und George Sand“ (KLL). Von den Zeitgenossen als avantgardistisch, ja als Manifest einer liberalen Bewegung und Kritik an der napo-leonischen Herrschaft empfunden, war der Roman bei der Obrigkeit seiner gesellschaftskritischen Haltung wegen uner-wünscht und trug zur Verbannung seiner Verfasserin (1766-1817) aus Paris bei.

400,–

*723 Thomson, James: Sämtliche Trauerspiele. I. Sopho-nisbe. II. Agamemnon. III. Eduard und Eleonora. IV. Tancred und Sigismunda. V. Coriolan. Aus dem Englischen übersetzt (von einer gelehrten Gesell-schaft in Stralsund). Mit einer Vorrede von Gotthold Ephraim Leßing. Leipzig: Weidmann 1756. 17,2 x 9,8 cm. 14, 440 SS. Ldr. m. Rs., Rv.

(Berieben m. kl. Bezugsdefekten. Innen geringe Al-tersspuren). Goed. IV/1, 371, 67. Muncker 370. – Erste Ausgabe dieser Übertragung mit der begeisterten Vorrede Lessings, der die Stücke mit außerordentlichem Vergnügen las. Alle Kenner „wissen …, daß kein Weltalter in keinem Lande, einen mehr mahlerischen Dichter aufzuweisen habe“ als Thomson (S. 4), den Lessing „für einen von den größten Geistern“ hält.

200,–

*724 Thümmel, Moritz August v.: Sämmtliche Werke. 6 Bde. Leipzig: G. J. Göschen 1811-12. 16 x 9,7 cm. Mit gest. Porträt nach Schnorr v. Carolsfeld, 1 (von 5) gest. Front. von Schnorr, 3 Kupfertafeln von Pen-zel in den Bänden 2 und 4 und 6 gest. Titelvignetten (1 von Schnorr, 1 von Schmidt nach Schnorr). HLdr. m. Rs.

(L. Alters- und Gebrauchsspuren. 1 Einband restau-riert und sorgfältig ergänzt. 1 Rs. m. Fehlstelle). Goed. IV/1, 583, 7. Hayn/Got. VII 650. Rümann 1728. – Ers-te Gesamtausgabe. Thümmel (1738-1817) war Coburg-Saal-feld’scher Hofrat und Mittelpunkt des Coburger Hofes. – Titel verso mit Stempel der Ernst-August-Fideikommiss-Bibliothek.

200,–

725 Tieck, Ludwig: Romantische Dichtungen. 2 Bde. Jena: Frommann 1799-1800. 15,2 x 9,5 cm. 1 Bl., 492 SS. (recte 482), 1 Bl.; 1 Bl., 506 SS., 1 Bl. Schlichter wohl späterer Pp.

(Rücken mit Lichtrand. Etwas gebräunt und t. fleckig. Paginierung springt im ersten Band von S. 447 auf

245

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

das Labyrinth der Welt’ und stellt eine Bearbeitung der Briefe des Earls of Chesterfield an seinen Sohn dar.“ (Brüggemann). Der wesentlich kürzere zweite Teil wendet sich an Mädchen und behandelt Fragen des allgemeinen Betragens, der Sitt-samkeit sowie der „Liebes- und Herzensangelegenheiten“. Die auf dem Titel angekündigte Zugabe des Übersetzers wird auf der letzten Seite zurückgenommen, „weil sie ihm unter der Hand zu sehr angewachsen ist, und soll als besonderes Buch erscheinen“, in dem sich Moritz ausführlich mit den Chester-fieldschen Grundsätzen, mit denen er nicht ganz zufrieden ist, auseinandersetzen will.

300,–

732 Vaterländisches Museum. [Hrsg. v. Fr. Perthes]. Jg. I (Heft 1-6) und II/1 (alles Erschienene) in 1 Band und 1 Heft. Hamburg: Friedrich Perthes 1810-1811. 19,8-20,9 x 12,1-12,3 cm.. 3 Bll., 253 SS., 1 Bl., S. 257-368, 1 Bl., S. 369-512, 1 Bl., S. 513-769, 2 Bll. + 2 Bll., 131 SS. Späteres HPgt. m. verg. Rs. und OrBroschur.

730 – – dasselbe. 16,6 x 10,4 cm. 1 Bl., IV SS., S. (3)-283. Pp. m. handschriftl. Rs.

(Berieben und bestoßen. Innen wenige Gebrauchs-spuren).

300,–

*731 Trusler, John D.: Regeln einer feinen Lebensart und Weltkenntniß zum Unterricht für die Jugend und zur Beherzigung für Erwachsene. Aus dem Englischen übersetzt mit einer Zugabe von Carl Philipp Moritz. Berlin: August Mylius 1784. 15,4 x 9 cm. 3 Bll., 240 SS. Mit gest. Porträt. HLdr. mit Rs.

(Berieben. Unterschiedlich stockfleckig. Titel mit Abklatsch des Porträts).Kippenberg 5604. Brüggemann III, 917 (nur 2. Aufl. von 1799). – Erste deutsche Ausgabe. Die Übersetzung von C. Ph. Moritz war eine Frucht seiner Reisen nach England und sei-ner Beschäftigung mit pädagogischen Fragen. „Klugheitslehre und Verhaltensregeln ‚für alle Klassen der Jugend’. Der erste Teil wendet sich an die männliche Jugend ‚beim Eintritt in

731 J. D. Trusler

732 Vaterländisches Museum

246

736 – Wieland, Christoph Martin: Neueste Gedichte vom Jahre 1770 bis 1777 (1777 bis 1778). Neue, verb. Auflage. 3 Teile in 3 Bänden. Weimar: C. L. Hof-mann 1777-79. 17,5 x 10,5 cm. Mit kl. Titelvign. (wiederholt). Mod. Pp. m. Rt., unbeschnitten.

(Gering gebräunt). Vgl. Goed. IV/1, 561, 116 (nennt 2 Teile). Günther/Zeilinger 33. Erstausgabe. – Die im Titel genannte neue verbesserte Auflage bezieht sich auf den Vorabdruck vieler Gedichte im Teutschen Merkur.

200,–

*737 – Wieland, Christoph Martin: Die Abderiten. Eine sehr wahrscheinliche Geschichte. Weimar: C. L. Hoffmann 1774. 17,7 x 10,2 cm. Mit Hz.-Titel- und -Schlussvignette. 1 Bl., 198 SS. HLdr. m. Rs. u. flora-ler Rv.

(Berieben, Rücken rissig, oberes Kapital fehlt. Ge-bräunt, durchgängiger Wasserrand im oberen Teil, stellenweise stockfleckig, ab S. 161 stärker gebräunt und stockfleckig). Goed. IV/1, 557, 76. – Erste Ausgabe der ersten Fassung. Dieser erste selbstständige Druck war zuvor im selben Jahr im „Teut-schen Merkur“ erschienen und benutzt die Bogen daraus. Er-kennbar ist dies z.B. an der falschen Lagenbezeichnung auf S. 5 (mit C3). Zudem endet diese Ausgabe vor dem zweiten Teil. 1776 erschien dann die erste vollständige Buchausgabe.

200,–

738 – [Wieland, Christoph Martin]: Agathon. Quid Virtus et quid Sapentia possit. 4 Bde. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1773. 15,1 x 9,1 cm. Mit 4 gest. Front. und 4 gest. Titelvign. v. C. G. Geyser nach J. W. Mechau. HLdr. m. Rs. und floraler Rv.

(Einbände wurmstichig, berieben und etw. fleckig. hinteres fliegendes Vorsatz im ersten Bd. abgerissen, Innengelenke aufgeplatzt). Goed. IV/1, 552, 53. Deusch 28a. – Zweite, verbesserte und ergänzte Fassung. Im Subskribentenverzeichnis S. Gessner, „Doctor Göthe, in Frankfurt“, J. G. Herder, A. v. Kalb, „Mada-me Karschin, in Berlin“, „Professor Lichtenberg, in Göttingen“, F. Nicolai u. a.

300,–

739 – Wieland, Christoph Martin: Araspes und Panthea. Eine moralische Geschichte, in einer Reyhe von Un-terredungen. Zürich: Orell und Comp. 1760. 16,5 x 9,4 cm. XVI, 262 SS., 1 w. Bl. Ldr.

(Wenig berieben, Wasserfleck auf dem hinteren Deckel. Leicht stockfleckig, überklebter Besitzein-trag auf dem vorderen fliegenden Vorsatz). Goed. IV/1, 550, 48. – Erste Ausgabe.

200,–

*740 – Wieland, Christoph Martin: Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus. 2 Bde. Leipzig:

(Rückenschild teils abgeblättert, Kanten l. bestoßen. Wenige Altersspuren. Einzelheft mit Fleck a. D. und durchgehend altersfleckig).Kirchner I, 4712. – Literarisch-wissenschaftliche Monatsschrift mit Beiträgen von Jean Paul, F. de la Motte Fouqué, Friedrich Schlegel, Matthias Claudius, W. Tischbein, F. G. Klopstock u.a.

400,–

*733 Voigt, Christian Friedrich Traugott: Triumph des deutschen Witzes in einer Sammlung der stechends-ten Sinngedichte und witzigsten Einfälle deutscher Köpfe hrsg. von C. F. T. Voigt d. f. K. M. 2 Bde. in 1. Leipzig: Baumgärtner 1800 (Band 1) und 1799. 12,3 x 8 cm. Titel, 188 SS.; X SS., 6 nn. Bll., 220 SS., 4 Bll. Anzeigen. Mit 12 satirischen Kupfertafeln nach Rossmäsler und Berggold, gest. von Tromlitz und Schule. Pp. m. Rs.

(Stärker berieben und bestoßen. Anfangs gebrauchs-fleckig, 1 Tafel mit Einriss, Gebrauchsspuren). Goed. V, 391, 23, 7. Hayn/Got. VIII 142. Lanck./Oehler 3 (bil-det 4 der Kupfer ab). Rümann 1163. – Erste Ausgabe, Band 1 in 2. vermehrter Auflage. – Sammlung von satirischen Sprü-chen.

200,–

*734 Wetzel, Friedrich Gottlob: Jeanne d’Arc. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Leipzig und Altenburg: Brockhaus 1817. 18,6 x 11,8 cm. Mit gest. Frontispiz von Krüger nach Opiz. 2 Bll., 192 SS.

Beigebunden: Auffenberg, Joseph Frhr. v.: Die Syra-kuser. Bamberg und Würzburg: Goebhardt 1820. Mit gest. Frontispiz von Fleischmann nach Heideloff. 4 Bll., 158 SS. Pp. m. Rs., hs. Rt. und Signaturschild.

(R. aufgestellt. Teils altersfleckig, erster Titel stärker fleckig). (1) Goed. VII, 846, 9. – Erste Ausgabe von Wetzels erstem Theaterstück. / (2) Goed. XI, 200, 5. – Erste Ausgabe. – Auf-fenberg (1798-1857) war badischer Kammerherr, Hofmarschall und Intendant des Hoftheaters Karlsruhe. „Seine dramatischen Arbeiten schwelgen in rhetorischem Pathos, entbehren aber des poetischen Lebens und der festen Charaktergestaltung“ (Goedeke).

200,–

735 Wieland, Christoph Martin: Auserlesene Gedichte. Neue, verbesserte Ausgabe. 7 Bände. Leipzig: Weid-manns Erben und Reich 1784 [-87]. 12,6 x 8,5 cm. Mit 1 gest. Titel- und 1 gest. Schlussvignette. Ldr. m. Rs., reicher Rv., verg. Deckelfileten und blindgepr. Stehkanten.

(Gering berieben, Bd. 3 m. Wurmlöchern im unte-ren Rand. Innen Alters- und Gebrauchsspuren, un-terschiedlich gebräunt).Goed. IV/1, 565, 142. Deusch 41.

200,–

247

XII. DEUTSCHE UND FREMDSPRACHIGE LITERATUR

745 – – dasselbe. 19,5 x 12,2 cm. 2 Bll., 108 SS. Pp. (Berieben, vorderes Rückengelenk am Schwanz auf-

gerissen. An wenigen Stellen Stockflecken, hs. Be-sitzvermerk auf dem vorderen fliegenden Vorsatz).

200,–

*746 – [Wieland, Christoph Martin]. – 3 Erstausgaben in 3 Bänden.

1.) Gedanken über eine alte Aufschrift. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1772. 15,6 x 9,4 cm. Mit Titelvign. 62 SS. Späterer Pp.

2.) Alceste. Ein Singspiel in fünf Aufzügen. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1773. 15,5 x 8,8 cm. Mit 1 Titelvign. 88 SS. Späteres HLdr. m. Rs.

3.) Der verklagte Amor. Ein Gedicht in vier Büchern. Weimar: C. L. Hoffmann 1774. 14,5 x 9 cm. Mit Titel-vign. 94 SS., 1 w. Bl. Mod. marmor. Pp.

(Der erste Band mit geringen Altersspuren. Der zweite Band mit Altersspuren; teils fleckig)

(1) Goed. IV/I, 555,65. / (2) Goed. IV/I, 556,70. / (3) Goed. IV/I, 558, 80. Exlibris Heinrich Röttinger.

200,–

747 – [Wieland, Christoph Martin]. – 3 Werke in 1 Bd. 15,5 x 9,5 cm. HLdr. m. Rs. u. Rv.

1.) Musarion, oder die Philosophie der Grazien. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1769. Mit 1 gest. Titelvign., 3 gest. Kopf- und 3 gest. Schluss-vign. 1 Bl., XX, S. (3)-128.

2.) Combabus. Eine Erzählung. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1770. Mit 1 gest. Titelvign. 63 SS.

3.) Alceste. Ein Singspiel in fünf Aufzügen. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1773. Mit 1 Hz.-Titel-vign. 88 SS.

(Berieben. Gebräunt und etw. stockfleckig).

(1) Deusch 13b. – 2. Druck der im eigentlichen Sinne illustrier-ten Ausgabe. / (2) Goed. IV/1, 555, 62. – Erste Ausgabe. / (3) Goed. IV/1, 556, 70. – Erste Ausgabe.

Abbildung Seite 248 300,–

*748 [Wilhelmi, Heinrich Friedrich]: Wahl und Führung oder Religion und Fanatismus in romantischer Dar-stellung. 2 Bde. Leipzig: In Commission bei H. A. Köchly 1818. 16,5 x 9,5 cm. VIII SS., 1 Bl., 384; 444 SS. Mit 2 lithogr. Titeln auf festem Papier (OrUm-schläge?). Marmor. Pp. m. Rs. und Signaturschild-chen.

(Berieben. Bibliotheksstempel, teils altersfleckig).

Goed. X, 253, 1. – Erste Ausgabe von Wilhelmis Erstlingswerk. Bildungs- und Erziehungsroman, die Handlung spielt 1812-16 in Rom.

200,–

Göschen 1791. 15 x 9,5 cm. Mit 2 gest. Front. v. H. Lips. 352 SS. + 1 Bl., 424 SS. HLdr. m. Rs. u. Rv.

(Rücken stärker berieben, am Kopf bestoßen, Rücken gelenke von Bd. 1 aufgeplatzt. Ecken teils m. Knickspuren, beide Titel mit Ausschnitt und hs. Besitzeintrag).

Goed. IV/1, 567, 153. Deusch 48a. – Erste Ausgabe. – Exlibris „Willy Lietzau, Danzig“ jew. im vorderen Innendeckel.

200,–

741 – Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Aga-thon. 2 Tle. in 2 Bden. Frankfurt und Leipzig: o. Dr. 1766. 19,5 x 12 cm. 8 Bll., 392 SS. + 1 Bl., 351 SS., 2 nn. SS. Ldr. m. Rs., Rv. u. blindgepr. Deckelfileten.

(Berieben, gebrauchsfleckig, Rücken etw. brüchig, Deckel von Bd. 2 mit t. restaurierten Brandflecken. Stellenweise Knickspuren und Stockflecken).

Goed. IV, 552, 53. – Erste Ausgabe. – Mit Exlibris von Graf Hubert zu Stolberg-Stolberg.

300,–

742 – Wieland, Christoph Martin: Der Goldne Spiegel, oder die Könige von Scheschian, eine wahre Ge-schichte. Aus dem Scheschianischen übersetzt. 4 Teile in 2 Bden. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1772. 15,1 x 9,2 cm. Mit 4 gest. Front. und 4 gest. Titelvign. nach J. W. Mechau von C. G. Geyser. XXIV, 226; 238 SS., 1 w. Bl. + XXVI, 228; 232 SS., 1 Bl., 3 w. Bll. HLdr. m. Rs. u. Rv.

(Leicht berieben, etwas wasserfleckig. Gebräunt und stockfleckig, stellenweise stark).

Goed. IV/1, 555, 66. Deusch 24. – Erste Ausgabe. – Fürsten-spiegel im Geist der Aufklärung. Das Werk war der Grund für die Berufung Wielands als Prinzenerzieher nach Weimar.

300,–

743 – [Wieland, Christoph Martin]: Die Grazien. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1770. 15,8 x 9,5 cm. Mit gest. Titel, 6 ganzs. Kupfern und 8 gest. Vignet-ten. 206 SS., 1 w. Bl. HLdr. m. Rt. u. Rv.

(Wenig berieben. Gebräunt, stockfleckig, im hinte-ren Teil stärker).

Goed. IV/1, 555, 63. Deusch 17. – Erste Ausgabe. Späterer Druck, da Fehler verbessert (S. 17 „Kopf“ Statt „Kof“).

200,–

744 – Wieland, Christoph Martin: Lady Johanna Gray. Ein Trauerspiel. Zürich: Heidegger und Compagnie 1758. 19,2 x 11,7 cm. 2 Bll., 108 SS. Mod. HPgt. m. Rt. u. Rv.

(Durchgehend l. stockfleckig).

Goed IV/1, 549, 41. – Erste Ausgabe von Wielands erstem Theaterstück.

300,–

248

747 C. M. Wieland

249

Mit teils ganzs. Illustrationen in Chromolithographie. Je 12 SS. OrUmschläge Mit illustr. Titel in Chromo-lithographie.

Carevna-Ljaguška. (Die Froschprinzessin). (1901). / Peryško Finista Jasna-Sokola. (Das Federchen von Finist, dem Klaren Falken). (1902). / Vasilisa Prekras-naja. (Wasilisa die Wunderschöne). (1902). / Mar’ja Morevna. (1903). / Sestrica Alenuška i bratec Ivanuš-ka. Belaja utocka. (Schwesterchen Aljonuschka und Brüderchen Iwanuschka. Das weiße Entlein). (1903).

(Die Heftstreifen auf den Rücken mit kl. Defekten. Das letzte Heft am unteren Rand mit kl. Stauchs-pur und auf Umschlag und einer Seite leicht alters-fleckig).

749 Bethge, Hans: Satuila oder vom Zauber der Südsee. Berlin: Morawe & Scheffelt (1921). 21 x 17,3 cm. Mit 9 OrRadierungen (6 blattgr. und sign., 3 Vignetten) von Georg Alexander Mathéy (1 Rad. außerhalb d. Pag.). 40 SS., 1 Bl. Handeinband Carl Scheer: Rotes OrMaroquin mit Vergoldung.

(Minimale Bereibung an den Kanten).Nr. 23 von 50 Ex. der VA (GA 250) im handgebundenen Ledereinband, im Druckvermerk von Künstler und Dichter si-gniert. – Lang 222.

450,–

750 Bilibin, Ivan (Illustr.): Skazki (Märchen). 5 Hefte der Reihe (v. 6). St. Petersburg: Eksp. zagotolovlenija go-sudarstvennych bumag (1901-1903). 32,5 x 25,7 cm.

XII I . L ITERATUR UND ILLUSTRIERTE BÜCHER BIS 1945

750 I. Bilibin

250

752 Felixmüller, Londa und Conrad: ABC. Ein geschüt-teltes, geknütteltes Alphabet in Bildern und Versen. Dresden: Selbstverlag 1925. 26 x 34 cm. Mit 16 ganz-seitigen Holzschnitten von C. Felixmüller (davon das Titelblatt zweifarbig). Ln.

(Bezug etwas gebrauchsfleckig, Bindung gelockert. Lediglich in den Randbereichen leicht altersfleckig oder gebräunt und stellenweise fingerfleckig).

Ex. 15/100 auf Bütten (Gesamtauflage: 350 Exemplare). Im-pressum vom Künstler signiert. – Söhn 348-363. Jentsch 154. Stuck-Villa II, 182. – Das ABC-Buch, in dem jeweils 2 aufein-anderfolgende Buchstaben in einem Bild und einem Zweizei-ler dargestellt werden, entstand für Felixmüllers Kinder Luca und Titus sowie für die Kinder seiner Freunde. Die einfache Herstellungsmethode, bei der Felixmüller alle Arbeitsgänge selbst durchführen oder zumindest überwachen konnte, er-füllte dabei den Anspruch an Ganzheitlichkeit von Produkti-onsvorgängen, der von vielen politisch engagierten Künstlern jener Zeit formuliert wurde. Gleichzeitig kam diese Vorge-hensweise der schwierigen wirtschaftlichen Lage entgegen.

1500,–

753 Goethe, Joh. Wolfg. v.: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weimar: Gesellschaft der Bibliophilen 1917. 28 x 19,8 cm. Mit lithogr. Tafeln von Hugo Steiner-Prag. 77 SS. Schwarzes Maroquin mit Rs. mit eingeb. faks. Umschlagdeckel in Pp.-Kassette.

(Kaum Gebrauchsspuren).

Bode, I. J. Bilibin, in: Schiefertafel 2/1983, S. 51ff. LexKJL, Erg.-Bd., S. 62ff. Schug 2729-2732. – Das zweite bis sechs-te Heft der sechsteiligen Reihe von Volksmärchen aus der Sammlung von A. N. Afanas’ev.

Bilibins „Skazki“ stellen den Höhepunkt der russischen Ju-gendstilillustration dar und gehören zu den schönsten Bilder-büchern überhaupt. Zum besonderen Erfolg dieser Märchen-ausgaben trug nicht zuletzt die hervorragende Qualität des Druckes durch den Staatsverlag für Wertpapiere bei.

1000,–

751 Daemen, Jo: De heilige Vlam. Het sprookje van Ste-fan Partos. Rotterdam: W. L. & J. Brusse 1927. 32 x 24 cm. Mit 12 blattgr. Abbildungen und 1 Vignette von Jo Daemen. OrLn. mit verg. Deckelvign. mit Or-Schutzumschlag.

(Schutzumschlag eingerissen und gebrauchsfleckig. Fliegende Vorsätze gebräunt).

Nr. 415 von 700 Ex. – Das Märchen ist in Erinnerung an den jungen, sehr talentierten ungarischen Geiger Stefan Pártos ge-schrieben. Die Geschichte handelt von einem Jungen, dessen Herz kurz nach seiner Geburt von einer Flamme in Besitz genommen wird. Aus diesem Grund spielt er Violine von bei-spielloser Schönheit. – Das Buch ist von der niederländischen Grafikerin und Illustratorin Johanna Maria Hendrika (Jo) Dae-men (1891-1944) mit expressiven symbolistischen Zeichnun-gen im Stil des Art Nouveau illustriert.

200,–

752 L. u. C. Felixmüller

251

XIII. ILLUSTRIERTE BÜCHER

Sennewald 216, 17, 1. Rodenberg 288. – Nr. 274 von 400 Ex., im Druckvermerk von H. Steiner-Prag signiert.

300,–

754 Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel v.: Der erste Beernhäuter. Berlin: Brandus 1919. 18,4 x 11,5 cm. Mit 5 ganzs. Illustrationen u. 1 Initiale in Röteldruck in OrRadierungen von Marcus Behmer. 28 SS., 2 Bl. OrLdr. mit verg. Rücken- und Deckeltitel, Filetenver-goldung.

(Geringe Bereibungen). Nr. 89 von 100 Ex. (GA 320) in Ganzleder gebunden. – 7. Nibelungendruck. – Rodenberg 445, 7.

500,–

755 Hoffmann, E. T. A.: Musikalische Novellen. Berlin: H. Tillgner 1923. 20 x 14 cm. Mit 6 sign. Radierungen von Ernst Oppler. 104 SS., 2 (1 w. ) Bll. Pgt. mit Rt., Rv. und verg. Innenkanten- und Deckelbordüren. Kopfgoldschnitt und marmorierte Vorsätze.

(Einband etwas staub- und altersfleckig. Innen stel-lenweise l. stockfleckig). Sennewald II, 85, 23,1. – Ex. 19/20 d. VA (GA 300) auf Kai-serlich Japan mit den jeweils signierten Radierungen. – VIII. Tillgner-Druck. – Textrevision Ernst Sander.

360,–

756 Jünger, Ernst: Post nach Princeton. Biberach an der Riß: Wege und Gestalten [Dr. Karl Thomae GmbH] 1973. 29,4 x 20,9 cm. 1 Bl., 21 gez. Bll. (einseitig bedruckt). Typoskript-Druck. HLn.-Kartonumschlag. Nr. 16 v. 20 Ex.. – des Coudres/Mühleisen B 71. – Erste Aus-gabe. – Titel mit eigh. Widmung Jüngers, Weihnacht 1973. – 7 Briefe an den gebürtigen Schweizer Mediävisten und Kunst-historiker Prof. François Bucher in Princeton von 1967 bis 1969.

450,–

757 – Jünger, Ernst: Sturm. [Erzählung (in Fortsetzungen) aus dem 1. Weltkrieg]. Aus: Hannoverscher Kurier 11.-27. April 1923. Privatdruck v. Hans Peter des Coudres nach Photokopie des Ex. der Stadtbiblio-thek Hannover. o. O. u. J. [Hamburg 1960] 20,3 x 30 cm. 19 Bll. Privates HMaroquin mit Rs. u. Deckel-titel sowie blindgepr. Monogramm des Coudres’; in Leinenschuber.Mit eigh. Widmung von Ernst Jünger: „Für Dr. J. P. des Coud-res, dem Wiederentdecker dieses mir ganz aus der Erinnerung entschwundenen Liedes[?]. Ernst Jünger“. – In einem Brief an K. Baedeker schreibt Jünger 1947: „Wenn ich nicht irre, er-schien sogar im Hannoverschen Kurier etwa um 1923 eine Art Roman, der gleichfalls verschollen ist.“ Vgl. des Coudres/Müh-leisen C 44. – Die Erstausgabe der 1923 in 16 Folgen erschie-nenen Erzählung erschien 1963 als Oltner Liebhaberdruck. Bd 1, mit einem Nachwort von H. P. des Coudres.

500,–

754 H. J. C. v. Grimmelshausen

757 E. Jünger

252

der Druckausgabe, mit der OrPaginierung 9-17, Bl. 6-176 als Fahnenausdruck, jeweils einseitig be-druckt. Geheftet. OrUmschlag.

(Umschlag etwas gebräunt und mit Gebrauchsspu-ren, die äußeren Bll. mit kl. Einrissen an den Heft-klammern. Innen schwach gebräunt).Leseexemplar des Verlages zur ersten Ausgabe des Romans in der Stockholmer Gesamtausgabe, wohl für Rezensionszwecke einseitig auf geringem Papier abgezogen und noch vor Fertig-stellung des Druckes angefertigt. Der Beginn bis S.17 liegt hier bereits im Format des fertigen Satzes vor, der Hauptteil als unkorrigierter Fahnenausdruck. – Nicht bei Potempa. – Sehr selten, da derartige Exemplare nach Erscheinen der Ausgabe meist der Makulatur anheimfielen.

600,–

761 – Mann, Thomas: Hundert Jahre Reclam. Festre-de gehalten bei dem Festakt anläßlich der Hun-dert-Jahr-Feier des Verlages Philipp Reclam jun. am 1. Oktober 1928. Leipzig: Ph. Reclam jun. 1928. 30 x 22,5 cm. Mit 26 OrLithographien von Eugen Spiro (1 ganzs. mit Darstellung von Th. Mann am Redner-pult). 33 SS., 1 nn. S., 1 w. Bl. OrPgt. mit Deckelvign.

(Gering fingerfleckig, Ränder wenig gebräunt). Nr. 53 von 200 Ex. d. VA (GA 2000), in Pergament gebunden und von Th. Mann und E. Spiro auf dem ganzseit. Litho sig-niert. – Potempa G 373.1. – Erste Ausgabe.

240,–

762 – Mann, Thomas: Theodor Fontane. Vortrag im Jahre 1928 an der Lessing-Hochschule zu Berlin. [Berlin 1928?].

Dazu: Ein Brief Theodor Fontanes vom 1. Dezember 1893. Faksimile o. O. u. J. 25,1 x 16,4 cm. 1 Bl., 14 SS., 1 Bl. Druckvermerk, 1 Bl. HPgt. m. Rt.

(Stärker stockfleckig. Faksimile leicht gebräunt). (1) Ex. 36/75. Vom Autor im Druckverzeichnis signiert. Hand-pressendruck der Officina Serpentis. – Potempa G, 371.1. Ro-denberg Nachtrag, 43. – Vom Dichter dem „Fontane-Abend“ als 6. Gabe zur Verfügung gestellt. / (2) Rasch, 4649. – Fak-simile eines Briefes an Otto Brahm. Gedruckt ohne Erschei-nungsort und -jahr und ohne Hinweis auf einen Herausgeber. Das Faksimile liegt in einem kartonierten Umschlag.

900,–

763 – Mann, Thomas: Der Zauberberg. Roman. 2 Bde. Berlin: Fischer 1924. 18,5 x 12 cm. 578 SS., 1 Bl.; 629 SS., 1 Bl. OrLn. mit Rs. und goldgepr. Deckelsignet.

(Bezug stockfleckig. Vorsätze und Anfangs- und Schlussbll. t. etwas feuchtfleckig. Beide Titelbll. und Vorsatz Bd. II mit gestempeltem Besitzvermerk). Potempa A 1, II und D 3, 1. – Erste Ausgabe.

200,–

764 Nietzsche, Friedrich: Gesammelte Werke. Musa-rionausgabe. 23 Bde. München: Musarion Verlag

758 – Ernst Jünger / Alfred Kubin: Briefe. Biberach an der Riß: Wege und Gestalten, Dr. Karl Thomae GmbH 1971. 29,3 x 20,8 cm. Mit 2 mont. Abbildungen. 2 Bll., 76 gez. Bll., 1 w. Bl. (einseitig bedruckt). Ty-poskript-Druck. OrHLn.-Karton mit Deckeltitel.Nr. 29 v. 50 Ex. – des Coudres/Mühleisen B 68 a. – Erste Ausgabe. – Titel mit eigh. Widmung Jüngers, 12.XI.1971. – 18 Briefe Ernst Jüngers an Alfred Kubin, 32 Briefe Kubins an Jün-ger aus den Jahren 1921-1948.

450,–

759 Kusmin, Michael: Die Abenteuer des Aimé Lebeuf. Deutsch von Pawel Barchan. Berlin: F. Gurlitt (1922). 26,5 x 21 cm. Mit 24 (2 blattgr.) sign. Kaltnadel-radierungen von Hans Meid. 98 SS., 1 Bl. Rotes Ldr. mit Rt. und Monogr. „FG“ auf dem Vorderdeckel.

(Etwas berieben. Spiegel und Vorsätze in den Rän-dern etwas leimschattig, vereinzelt etwas ange-staubt). Nr. 12 von 100 Ex. mit den signierten Radierungen. – 4. Reihe der neuen Bilderbücher. – Jentsch 356-379. Rodenberg 395. – Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar auf handgeschöpf-tem Büttenpapier, gedruckt bei Otto v. Holten.

400,–

760 Mann, Thomas: Der Erwählte. Roman. „S. Fischer Verlag Leseexemplar. Unkorrigierter Handabzug für den persönlichen Gebrauch“. Frankfurt a. M.: S. Fi-scher Verlag 1951. 29,2 x 20,7 cm. 13 Bll. im Satz

760 T. Mann

253

XIII. ILLUSTRIERTE BÜCHER

o. J. [1922-29]. 24,5 x 18 cm. Mit 4 Porträttafeln und Handschriftenfaksimiles. OrPgt. nach einem Entwurf von Ottomar Starke.

(Band II mit Bestoßung am R.; teils berieben und vereinzelt kl. Fehlstellen an den Rs.; innen nur ge-ringe Altersspuren). Ex. Nr. 87 v. 185 der VA in Ganzpergament auf Hadernpapier (GA 1600).

1000,–

765 Orlik, Emil: Fünfundneunzig Köpfe. Mit einem Vor-wort von Max Osborn. / Neue fünfundneunzig Köp-fe. 2 Bde. Berlin: Cassirer 1920 und 1926. 25,2 x 19,8 und 25,5 x 19,2 cm. Mit 95 Tafeln. 15 SS. + 95 Tafeln. 4 Bll. OrLn.

(Stark gebrauchs- und feuchtfleckig. Erster Band mit Exlibris auf dem Titelblatt, Gelenke angebrochen, etwas gebräunt. Zweiter Band mit Exlibris auf dem Spiegel, Vorsätze feuchtfleckig). Band I mit 1 eigh. Zeichnung und Widmung Orliks auf Vor-satz und Spiegel „Seinem lieben Dr. Fritz Hildebrand in alter Verbundenheit 10. XI. 30“. Bd. II mit Widmung auf dem Vor-satz: „Fritz Hildebrand zur guten Erinnerung an Emil Orlik 28. Oktober 1926“.

400,–

764 F. Nietzsche

765 E. Orlik

254

766 Slevogt, Max: Zeichnungen zu Kinderliedern, Tier-fabeln und Märchen. Berlin: Cassirer [1929]. 32 x 24,5 cm. Mit 42 OrHolzstichen von O. Bangemann nach Zeichnungen von M. Slevogt. 1 Bl., 76 SS., 1 Bl. Pgt. mit illustr. Deckelvignette.

(Etwas staub- oder gebrauchsfleckig. Vorsätze l. stockfleckig).

Nr. XIX von 30 Ex. der VA in Ganzpergament, im Druckver-merk vom Künstler signiert. – Söhn 294-328. Rümann 52b. Schauer II, 84.

240,–

767 Vischer, Melchior: Der Teemeister. Hellerau: Jakob Hegner 1922. 19 x 13,5 cm. 91 SS., 1 Bl., 1 w. Bl. OrPp. m. Rt. u. illustr. Deckeltitel.

(Gebräunt, Leicht schmutzfleckig, Rückengelenke aufgeplatzt, Ecken und Kanten bestoßen. Innen ge-bräunt, Wasserrand im hinteren Teil oben, Schnitt etwas lädiert).

Eines von 500 Ex., mit Widmung auf dem vorderen fliegenden Vorsatz, dat. Prag 20.II.22. – Raabe, Lit. Expr., 497, 2. – Erste Ausgabe. – Melchior Vischer ist das Pseudonym für Emil Wal-ter Kurt Fischer. – Die von Georg Mendelssohn geschnittene Schrift wurde hier erstmals verwendet.

200,–

*768 Vogeler-Worpswede, Heinrich: Dir. Gedichte. Berlin: Im Verlage der „Insel“ bei Schuster & Löffler 1899. 24,5 x 19 cm. Mit zahlr. Bordüren und Illustr. von Vogeler-Worpswede. 64 unpag. SS. OrHPgt. mit far-big illustr. Deckelbezügen und Deckelschild sowie farbig illustr. Vorsätzen von H. Vogeler.

(Einbandbezug l. stockfleckig).

Schauer I, 47 und II, 12. Sarkowski 1842. – Erste Ausgabe, gedruckt auf Insel-Büttenpapier. – Vogeler schrieb 1899 eine Reihe von Gedichten für Martha Schröder, seine spätere Frau. Auf Drängen eines Freundes stimmte er einer Veröffentli-chung zu. Die dazu geschaffenen Radierungen und Vogelers Handschrift wurden in Faksimile-Ätzung reproduziert. Die aus naturalistischen Elementen dekorativ zusammengestell-ten Illustrationen bilden meist den Rahmen für das Gedicht. Vogeler „brachte die empfindsame und zugleich gegenständ-liche Richtung des Jugendstils zu vollkommenem Ausdruck. Die von ihm selbst verfassten und niedergeschriebenen Verse des Bandes „Dir“ von 1899, feinstrichig, schlank und dicht, bilden die wahre Mitte des rahmenden Liniengespinstes aus Blütengewächsen und Geäst“ (Schauer I, 47). – Schönes, gut erhaltenes Exemplar.

500,–

769 Vollard, Ambroise: Sainte Monique. Illustrations de Pierre Bonnard. Paris: Vollard 1930. 33,3 x 25,3 cm. Mit 141 Holzschnitten im Text, 29 Lithographien auf Tafeln, einer Suite von im Text nicht verwendeten 14 Radierungen auf Tafeln, 3 Tafeln mit rad. Ver-zeichnis der Lithogr. und einer Suite von 37 nicht

768 H. Vogeler-Worpswede

769 A. Vollard

255

XIII. ILLUSTRIERTE BÜCHER

Nr. 506 von 1000 Ex., im Druckvermerk von Orlik signiert und entgegen dem Verweis im Impressum mit den signierten Radierungen und Tafeln.

Auf dem Vorsatz mit aquarellierter Zeichnung und Widmung von Orlik „Dr. Fritz Hildebrand zur guten Erinnerung an sei-nen Maler. 1. Dez. 1925, Emil Orlik“. – Nicht bei Rodenberg.

500,–

771 Witt, Carl: Die tapferen Zehntausend. [Berlin]: B. Cassirer [1921]. 30,1 x 22,5 cm. Mit 33 OrFeder-lithographien von Max Slevogt. 1 w. Bl., 3 Bll., 157 SS., 1 Bl. Illustr. OrHPgt. mit lithogr. D.vignette von Slevogt; Kopfgoldschnitt.

(Ecken bestoßen, Rücken l. fleckig. Papier etwas ge-bräunt).Nr. 201 von 400 Ex. auf Handbütten, im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Rümann 109 a. Söhn 347-380 b. – Mit einer Einleitung von E. Hoffmann.

200,–

im Text verwendeten Holzschnitten auf 15 Tafeln (num. I-XV) von P. Bonnard. 1 w. Bl., 2 Bll., IX, 1 nn. S., 222 SS., 7 Bll. Lose Bogen in OrUmschlag mit Deckeltitel und Vignette, die Tafeln separat in OrUmschlag; in zwei OrChemisen und OrSchuber mit verg. Rt.

(Das erste w. Bl. mit kl. repar. Randeinriss. Text schwach stockfleckig).

Nr. 89 von 257 Ex. auf Velin d’Arches (num. 84-340; insges. 390 Ex.). – Johnson 170. Jentsch, Vollard, 21. Carteret IV, 404. Monod 11374. Rauch 28.

1600,–

770 Weiss, H. M.: Li. (Chinesische Erzählungen). Berlin: Eigenbrödler Vlg. (ca. 1925). 25,5 x 19,5. Mit 4 sign. OrRadierungen u. 25 (3 sign.) teils farbigen Tafeln nach Zeichnungen von Emil Orlik. 2 Bll., 78 SS., 2 Bll. OrLdr. nach einem Entwurf von Emil Orlik.

(Einband l. berieben, Schuber alters- und gebrauchs-fleckig. Leicht gebräunt).

770 H. M. Weiss

256

EIGENTÜMERVERZEICHNIS

404) 566 715) 328-329 801) 135, 138 820) 575, 589, 592, 599, 605-608, 612, 617-618, 622-623, 628-633, 636, 645, 647-650, 652, 654-656, 660, 662-663, 665, 667-671, 673, 675, 678, 681-682, 684-694, 706-716, 720, 725-730, 732, 735-736, 738-739, 741-745, 747, 762 1018) 465 1032) 440, 442, 444, 552 1042) 438, 441 1050) 5, 36, 39, 105, 182, 523, 530, 587, 754, 763, 769 1167) 317, 337, 367, 399, 407, 410, 412-413 1588) 16, 19, 21, 23, 26, 44, 118-120, 122-128, 131-133, 136-137, 140-145, 147-150, 152, 155, 157-173, 177-181, 183, 185-198, 200-203, 205, 207-208, 210, 212-214, 216-218, 220-232, 235-239, 249-250, 253-272, 274, 279-291, 293-295, 297, 300-307, 310, 476, 478, 500, 503-504, 542-544, 547-549, 553, 556, 559, 562-565, 567, 569-570, 581-582, 590-591, 593-595, 597-598, 601, 603-604, 609-611, 613-615, 619-621, 626, 634-635, 637-641, 643-644, 646, 651, 653, 658-659, 661, 664, 666, 672, 674, 676, 679-680, 683, 695-697, 699, 701-702, 704-705, 717-719, 721-724, 731, 733-734, 748 1614) 2, 7-8, 156, 215, 248, 277, 314-315, 348-351, 360, 372, 393, 411, 431, 437, 489, 493-494, 550-551, 558, 560, 574 1715) 625, 768 2059) 316, 334, 343, 409 2368) 320, 324, 331, 374, 376, 379-380, 383-389, 424-425, 427-429, 452 4212) 0-1, 106-111, 209, 211, 499, 572-573, 576-579, 585-586, 588, 596, 616, 624, 627, 642, 700, 737, 740, 746 4245) 6, 95, 115, 545 4386) 3, 18, 146, 752 4442) 512, 516 4717) 243 4745) 80 5413) 43, 154, 468, 473, 488, 508, 600, 698, 703 5606) 541 5770) 311-313, 321-322, 325-327, 330, 336, 338-339, 346, 354-355, 365-366, 368-370, 375, 377, 381-382, 390, 395-396, 402, 404, 406, 408, 421, 423 6135) 507, 510, 538, 765, 770 7596) 767 8549) 10, 17, 48 8771) 174, 477, 657, 677, 755 10819) 58-59 11249) 139, 151, 199, 204, 275, 278, 479-480, 491-492, 496 11522) 439 12307) 487 12636) 771 12941) 750 13163) 485, 498, 529 13168) 113-114 14266) 464 14591) 531 14609) 49-56 14741) 24, 42, 67, 112, 475, 495, 506 14907) 756-758 15108) 546 15275) 184, 469-471, 490, 554 15341) 539 15550) 233, 511, 527, 571 15554) 66, 69-70, 84, 94, 414, 432-433, 447-448, 451, 460-461, 467 15556) 449 15560) 517-522 15561) 30 15565) 436 15568) 22, 37, 40, 117, 129, 153, 175, 234, 246-247, 251-252, 273, 292, 298-299, 309, 472, 514-515 15574) 87, 345, 347, 357-359, 361, 363-364, 400, 415-416, 430, 462 15576) 373 15581) 319 15585) 509 15589) 764 15591) 392, 434, 445-446, 450 15597) 14, 27, 47, 219, 296, 308, 482, 505, 584 15598) 28, 34, 525-526, 535, 557, 561, 602 15600) 104, 341-342 15601) 9, 11-12, 32-33, 38, 46, 93, 417-419, 453-459, 463, 568, 580 15602) 497, 501 15604) 537 15606) 13, 15, 25, 29, 31, 35, 41, 85, 90, 97, 116, 121, 134, 176, 206, 240-242, 244-245, 276, 333, 353, 443, 483-484, 502, 513, 524, 528, 532-534, 583, 749, 751, 753, 759, 761, 766 15609) 57, 60-64, 71-77, 79, 81-83, 86, 88-89, 91-92, 96, 98-103, 391, 420, 426 15612) 540 15613) 555 15618) 323, 332, 344, 356, 362, 371, 378, 394, 397-398, 401, 403, 405, 422, 435, 466 15621) 4, 20, 45 15624) 536 15631) 130 15632) 68, 78 15636) 65, 318, 335, 340, 352 15646) 760 15647) 474, 481, 486

257

PERSONENREGISTER

A Aeckersberg, J. P. 105Afanassjew, A. N. 750Alberti, G. A. 468Albinus, P. 506Albizzi, A. 115Aldrovandi, U. 469Alexander VI., Papst 116Algerman, F. 138Allom, T. 2Altdorfer, A. 319Altdorfer, A. 311, 312Althof, L. C. 591Andrea, Z. 516Andreae, D. W. 159Anselm von Canterbury 532Anson, G. 1Appenzeller, H. 80Apuleius, L. 573Archenholz, J. W. v. 118, 119Arndt, E. M. 120Arnim, B. v. 575, 576, 577Arnim, L. A. v. 578, 579Asper, S. 651Astle, T. 184Auffenberg, J. F. v. 734Augustinus (Pseudo-) 532 B Bahrdt, K. F. 122, 123, 124, 125,

126Balzac, H. de 580Bamberger, L. 127, 302Bangemann, O. 766Barbarigo, G. 513Barchan, P. 759Barendsz, D. 394, 395, 396Bartels, J. H. 186Bartlett, W. H. 2, 31Bartolozzi, F. 430Basedow, J. B. 128Bauhin, C. 498Bauhin, H. 498Bayle, P. 129Beattie, W. 2Beauvarlet, J. -F. 415Beck, K. 581Beck, L. 319

Becquet 46Beham, H. S. 313, 314Behmer, M. 754Benicken, F. W. 3Bentley, R. 657Berger, D. 294, 573Bergk, J. A. 157Bernardus Claraevallensis 532Berningeroth, J. M. 669Bernstorff, A. P. G. v. 133Berthold, K. 658Bertius, P. 4, 5Bertuch, F. J. 592Bethge, H. 749Béthune, M. de, duc de Sully 297Bidloo, G. 240Biedermann, K. 261Bilibin, I. 750Blaeu, J. 86Blaeu, W. 72, 79, 82, 101, 102Blau, F. 158Bloemaert, A. 397, 398Boas, E. 542Böcklin, A. 431Bockstorffer, C. 315Bodmann, F. J. 135Böhm, W. 708Böhme, J. 543Böttger, A. 583Böttiger, K. A. 544Boileaux-Despréaux, N. 584Boisserée, S. 545, 546Bolzano, B. 136Bongars, J. 513Bonnard, P. 414, 769Boost, J. A. 137Borum, A. 40Bosch, J. van den 241Boucher, F. 415Boucher-Desnoyers, A. G. L. 416Bowles, J. 64Braatz, J. 127Brandes, E. 547Brandes, J. C. 548Brandmayer, A. 40Braun, G. 83, 89, 99, 100Brentano, C. 585, 586, 587, 588Briot, I. 316

Brockhaus, F. A. 549Bronn, H. G. 473Brouwer, A. 317Brouwer, C. 298Bruegel , P. d.Ä. 318Brueghel, J. 352Brunnellière 580Brunnemann, J. 139Bry, J. T. de 487Buchholz, P. F. F. 140, 141, 266Buckle, H. T. 142Büchner, G. 589Bürger, G. A. 590, 591Bull, J. 108Bullot, M. 251Burger, K. 550Burgkmair, H. 319Buxtorf, J. 551 C Caesar, C. J. 143Callot, J. 320Callow, W. 417, 418, 419Campe, J. H. 144Caraccioli, L. A. d. 145Carolsfeld, S. v. 677, 719, 724Casanova, G. 537Castera, J. H. de 211Castro, G. de 512Cervantes Saavedra, M. de 592Charpentier, T. de 470, 471Chemin-Dupontès, J.-B. 159Chifflet, J.-J. 552Chiquet, J. 6Chlingensberg, M. v. 7Chodowiecki, D. 112, 123, 126,

143, 202, 420, 618, 655Choisy, F.-T. de 43Chrystin, J. B. 242Claudius, M. 147, 284Cleve, M. van 393Cölln, G. F. v. 263Cohnfeld, A. 262Cooke, W. 553Coriolano, C. 469Cornelius, K. A. 303Corvinus, J. A. 74Costa, G. 421

258

Costello, D. 8Couché, F. L. 9Couwen 234Covens, J. 75Cramer, J. A. 611Cramer, K. F. 223, 593Croly, G. 37Cruikshank, G. 107Custos, D. 115Custos, R. 115Cuyp, A. 321, 322 DDaemen, J. 751Dalberg, C. v. 715D’Alembert, J.-B. le Rond 474Danreiter, F. A. 74Dapper, O. 10Daru, P. 299Darwin, C. 472, 473, 538Daumer, G. F. 594Deffke, W. H. 554Deroy, I. L. 11, 12Diderot, D. 474Dielhelm, J. H. 13Dietrich, C. W. E. 422Dinter, C. F. 218Disteli, M. 287Döbel, H. W. 475Döring, H. 595Dornau, C. 513Dorsch, A. J. 226Doyle, J. 108, 109Droste-Hülshoff, A. v. 539Duclos, C. P. 150Dürer, A. 323, 324, 325, 326, 327,

328, 329, 330, 331, 332, 333, 334Duncker, B. A. 687Dupuy, P. 248Dyck, A. van 335 E Eckert, G. M. 14Eggers, F. 574Ehrenreich, A. v. 599Eichendorff, J. Fhr. v. 596Eichhorn, J.G. 151Eichler, G. 121Ekeberg, C. G. 15Elsner, O. 554Engel, J. J. 597

Erhard, J. C. 423Essen, A. v. 16Euler, L. 17Everdingen, A. van 336, 337 F Fabri, J. 508Fabri de Peiresc, N.-C. 513Facius, J. G. 430Fairburn, T. 107Falckenstein, J. H. v. 153Fearnside, W. G. 45Felixmüller, C. 752Felixmüller, L. 752Fénelon, F. de Salignac

de la Mothe 599, 600Fer, N. de 18Ferdinand II., Kaiser. 154Fesl, M. J. 136Fessler, I. A. 155, 171Fichte, J. G. 601Fischer, F. 264Fischer, J. K. 171Foigny, G. de 602Fontane, T. 603-608Forer, D. C. 510Fores, S. W. 107Forster, G. 19, 213Forster, J. R. 19Foulquier, V. 600Franck, S. 509Franckenberg, F. L. v. 156Franzos, K. E. 589Fridrich, J. G. 582Friedrich II., König v. Preußen

112, 265, 556Friedrich Wilhelm III.,

König v. Preußen 266Fries, L. 62, 63Fritsch, J. C. G. 230Fritzsch 281Fröbel, J. 173Fröbels, K. 192Fuchs, J. M. 292Funk, N. 187Funke, C. 145Fux, J. J. 557Fyt, J. 338 G Gaillard, R. 415Gardnor, J. 20

Gardnor, R. 20Gavarni 580Gavin, A. 176Gellert, C. F. 610, 611Gennes, P. de 199Gentz, F. v. 163, 177Gerritzs, H. 79Gervinus, G. G. 178, 635Gesner, C. 510Gessner, S. 310, 612, 613, 614,

615Gewold, C. 513Geyser, C. G. 738, 742Gheyn II., J. de 339Gigas, J. 92Gillray, J. 110, 111Glave, C. G. G. 164Göchhausen, E. A. A. v. 172,

179, 180Goedeke, K. 676Görres, J. J. v. 181, 182, 616Göschel, K. F. 638Goethe, J. W. v. 576, 594,

617-641, 753Goldoni, C. 642Gole, J. 340Goltzius, H. 339, 341-347,

356- 359Gordon, A. 116Gotthelf, J. 643Goya y Lucientes, F. J. de 424-429Gozzi, C. 714Graenicher, S. 613Graf, U. 512Grandville, J. -L. 583Greff, H. 332Gregorius Nazianzenus 511Grellmann, H. M. G. 309Gretschel, J. G. 661Grieshaber, HAP 540Grimarest, J. L. le G. de 564Grimm, S. H. 310Grimmelshausen, H. J. C. v. 754Grolmann, L. A. C. v. 249, 250Grose, F. 184Grote, G. 533Gruber, L. 562Grün, A. 638Grün, K. 302Günther, C. A. 41Guillimann, F. 513

259

PERSONENREGISTER

H Haalbeeck, J. v. 536Haas, M. 618Haghe, L. 37Hahn-Hahn, I. Gräfin v. 21Halem, G. A. v. 247Halévy, M. K. 558Hallberg-Broich, K. T. Frhr. v.

185Haller, A. v. 644Hamelmann, H. 514Harding, J.D. 38Harriet, F. J. 416Hartig, F. v. 190Hartmann, J. D. 189Hartmann, M. 220, 302Hawks, F. L. 22Hayne, F. G. 477Heath, C. 721Hebel, J. P. 645Hederich, B. 559Hegi, F. 680Hegner, J. U. 646Heigel, C. M. 191Heimreich, A. 246Heine, H. 647, 648, 649, 650Heinzen, K. 192, 193, 194Heister, L. 479Held, H. H. L. v. 195, 267Helyot, P. 251Hempel, F. F. 651Hendrich, F. J. v. 196Henneberger, K. 76Hennings, A. v. 23Henze, A. 204Herder, J. G. v. 652, 653Hermes, K. H. 197Herzen, A. 198Heß, L. 680Hessling, T. 480Heubel, J. G. 642Heumann, G. D. 74Heüßlin, R. 510Heyden, P. v. d. 318Heyne, C. G. 200Hildebrand, F. 538Hippel, T. G. v. 201, 202, 654,

655Hippolytus a Lapide d.J. (Pseud.)

118Hitzig, J. E. 656

Hoessel, J. B. 41Hoffmann, A. 227Hoffmann, E. T. A. 656, 755Hoffmann, G. W. 294Hofmann, F. W. v. 161Hogenberg, F. 83, 89, 96, 99, 100Hogguer, A. v. 237Hollar, W. 348, 349, 350, 351, 352Holme, C. 560Holme, G. 568Holzhalb, J. R. 310Homann Erben 84Homann, J. B. 88, 103Homer 515Hondius, H. 77, 92Hooghe, R. de 240, 353Hopfer, D. 354Horatius Flaccus, Q. 657Horn, J. v. 2, 31Horst, G. v. d. 408Hosemann, T. 574Hottinger, J. J. 639Houbraken, A. 561Houbraken, J. 561Hrabanus Maurus 204Hudtwalcker, M. H. 658Hug, R. 238Humble, G. 81Humphrey, G. 107Humphrey, H. 107, 110, 111 I Immermann, K. 659Iselin, I. 562 J Jacobi, F. H. 660Jahn, F. L. 205Janssonius, J. 58, 59, 61, 65, 76,

89, 91Janssonius van Waesberghe, J.

100Janus Eremita 661Jean Paul 662Jelgerhuis, R. 241Jenisch, D. 230Jode, G. de 393Jode, P. de 335Johann Wilhelm, Hzg. zu Sach-

sen-Eisenach 276Jones, G. 22

Jordan, S. 207Jucho, F. S. 208Jünger, E. 756, 757, 758Junge, F. A. 677Jung-Stilling, J. H. 663Justi, J. H. G. v. 209 K Kaerius, P. 61Kästner, A. G. 664Kager, J. M. 115Kapp, F. 302Karl I., König v. England 210Katharina II., Zarin v. Russland

211Kauffmann, A. 430Keller, G. 665Kessler, G. W. 478Keuchenius, R. 245Keulen, G. van 90Kirchmayer, A. 571Kirchner, T. 522Klein, K. 227Kleiner, S. 74Klinger, F. M. 666, 667Klinger, M. 431Klopp, O. 212Klopstock, F. G. 668, 669, 670,

671Knesebeck, K. F. v. d. 169Knigge, A. Fhr. 672, 673, 674,

675, 676Knight, S. 107Knorr, G. W. 481Koch, J. P. 104Koelhoff d. J., J. 507König, F. N. 680Koenig, H. 213Köpcke, F. 728Kohl, J. G. 214Kolbe, C. W. 432, 433, 434, 435Korn, W. G. 155Kotzebue, A. v. 216, 217, 677,

678Kotzebue, C. v. 233Krafft, J. K. 482Kraus, G. M. 499, 677Krause, K. H. 218Krauss, C. F. F. 483Krüger, A. L. 87Kubin, A. 758

260

Kupetzky, J. 466Kusmin, M. 759 L L’Isle, G. de 75La Roche, M. S. v. 681Lange, C. 219Lassalle, F. 302Laube, H. 220Laugier de Tassy, J. P. 117Laukhard, F. C. 126Lavater, J. K. 221, 682Ledermüller, M. F. 484Ledesma, D. J. de 353Lehmann III, C. E. 625Lehmann, C. 292Lehmann, Z. 640Lehne, F. 228Lenoble, P. 683Lenz, C. G. 567Lenz, J. M. R. 684Lepel, B. v. 574Lessing, G. E. 685-695, 702, 723Leu, T. de 316Levy, D. 40Leyden, L. van 355Lichtwer, M. G. 696Liegnitz, D. S. v. 148Lieselotte v. d. Pfalz 152Lindenfels, J. B. v. 306, 740Lips, J. H. 646, 680Liscow, C. L. 697List, F. 222List, G. C. H. 183Livius, T. 516Lombard de Langres, V. 162Luther, M. 223, 517, 518, 519,

520, 521, 522 M Machiavelli, N. 224Macrobius, A. A. T. 523Magnus, O. 524Mallery, K. v. 409Manardi, G. 525Mann, T. 760, 761, 762, 763Wilhelmine Friederike Sophie,

Markgräfin v. Bayreuth 305Marr, W. 229Martens, v. 32Martialis, M. V. 526

Martin, B. 24Martin, D. 134Martino, M. 146Masen, J. 298Matham, J. 356, 357, 358, 359Mathéy, G. A. 749Mathieux, J. P. 25Mattioli, P. A. 485Maund, B. 486May, K. 698Mayer, C. 95Mayer, L. 42McLean, T. 108, 109Mechau, J. W. 738, 742Meid, H. 759Meil, J. W. 614, 617, 651, 685,

689, 699Meiners, C. 26Meißner, A. G. 143Melanchthon, P. 527Memminger, J. D. G. 308Mendelssohn, M. 230Menzel, W. 231, 563Mercator, G. 86Merian, C. 29Merian, M. 27, 28, 487Meteren, E. van 243, 528Meunier, C. 436Meyer, A. B. 30Meyer, H. 708Meyer, J. 102Meyer, J. H. 680Meyer, J. H. C. 699Meyssens, J. 352Mézières, L. de 166Michaelis, J. D. 232Michajlovskij-Danilevskij, A. 233Michelangelo 411Mirabeau, H. G. R. de 268Molière 564Monath, P. K. 488Mönckeberg, C. 186Monogrammist CPF 360Moréri, L. 234Moretti, D. 34Moritz, C. P. 731Morris, F. O. 489Mortier, C. 75Moser, F. K. v. 235Moser, J. J. 236Motte, C. 11, 12

Mounier, J. J. 163Müller, C. 677Müller, H. 677Münster, S. 71, 529Muller, J. H. 361-364Mundt, T. 225, 565, 570 N Nathan, P. 127Nauwerck, K. 192Necker de Saussure, A. A. 237Neckers, J. 160Neddermeyer, F. H. 187Neigebaur, J. F. 238Nicolai der Jüngere (Pseud.) 124Nietzsche, F. 764 O Oppé, A. P. 568Oppenheim, H. B. 192, 302Oppler, E. 755Orlik, E. 765, 770Ortelius, A. 57, 60, 61, 68, 78Ostade, A. van 340, 365, 366,

367Osterwald, G. 97Ovidius Naso, P. 346 P Pardoe, J. 31Parkinson, R. 30Partos, S. 751Pencz, G. 368, 369, 370Pennant, T. 490Pennell, J. 437Penzel, J. 654Perthes, F. 732Pestalozzi, J. H. 253Petersen 131Pfauz, C. A. 121Pfitzer, E. 491Pfizer, P. A. 254, 255Pflug, J. v. 508Pfranger, J. G. 692Philippe, D. 245Philippe, P. 245Piattoli, S. 164Picart, B. 129Pinaeu, S. 492Piranesi, G. B. 438-446Pissarro, C. 447, 448

261

PERSONENREGISTER

Pitra, L.-G. 165Pitt, M. 100Platner, F. 256Pontius, P. 371Porporati, C. A. 430Posselt, E. L. 258-260Pott, D. 124, 269Poujoulat, M. 600Pratt, A. 493, 494Prout, S. 38, 566Prudhomme, L.-M. 166Pückler-Muskau, H. L. H. Fürst v.

700Pütter, J. S. 271Pugin, A. C. 33Pure, M. de 175 Q Quadri, A. 34 R Rabener, G. W. 701Rademaker, A. 35Raimondi, M. 372Ramberg, H. 285Ramler, K. W. 614Raumer, K. v. 272Raynal, G. T. F. 273Raynouard, F. J. M. 593Rebmann, A. G. F. 274Redon, O. 449Rehberg, A. W. 224, 279, 280Rehfues, P. J. v. 641Reimar, F. 149Reimarus, H. S. 281, 702Reineck, R. 513Reinhard, K. 635Reinhardt, C. A. 703Reinhart, J. C. 450Remling, F. X. 167Renoir. P.-A. 451Richter, J. P. F. 662Ridinger, J. E. 121Riemer, F. W. 636Riese, J. J. v. 168Rembrandt, H. van Rijn 373-390Roberts, D. 37Rode, A. 573, 704Rode, B. 573Roland de la Platière, M. J. P. 282Romano, G. 372

Roscoe, T. 38Rosmäsler 118Roth, C. 483Rousseau, J. J. 567Rowbotham, T. C. L. 452Rowlandson, T. 453-449, , 568Ruge, A. 142, 192Ruisdael, J. van 391, 392Runge, P. O. 728Rupert von Deutz 530Ryland, W.W. 430 S Sadeler, A. 393Sadeler, J. 394, 395, 396Sadeur, J. (Pseud.) 602Saenredam, J. 397, 398Saftleven, H. 399Saint-Martin, L. C. de 284Salazar, J. A. de 642Salzmann, C. G. 285Sanson d’Abbeville, N. de 98Sarpi, P. 215Sarron, J. C. 85Saß, F. 261Savary, S. 317Schaafskopf, S. C. 672Schäffer, J. C. H. 705Schäufelein, H. 319Schaten, N. 252Schenk, P. 39Scheuren, C. 40Schiavone, A. M. 400Schiller, F. v. 634, 706-716 Schink, J. F. 695Schirach, G. B. v. 257Schirach, W. B. v. 257Schleusner, G. J. 150Schlüter, C. A. 495Schmid, C. H. 572Schmidt, C. A. 148Schneider, S. 698Schongauer, M. 401Schreber, D. G. 210Schreger, O. 717Schreiber, A. 41Schuback, J. 278Schubart, L. 569Schubert, G. H. v. 286Schütz, C. G. 41Schütz, F. K. J. 152

Schütz, F. W. v. 133, 230, 290Schulz, F. 203Schulz, K. G. 132Schulz, W. 287, 288Schulze, F. A. 718Schut, C. 402Scultetus, J. 77Seidl, J. G. 42Semedo, A. 146Seume, J. G. 719Severino, M. A. 496Sevetus, M. 63Seymour-Haden, F 460Shakespeare, W. 712, 720, 721Sieyès, E. 169Sigmund, G. 430Signac, P. 461Sillig, J. F. 543Simon, A. H. 289Simon, L. 302Skibinska, E. 114Skorodomoff, G. 430Slevogt, M. 766, 771Smidt, J. 291Smith, E. D. 486Smith, J. R. 462Soemmering, S. T. v. 497Spalding, J. J. 611Spangenberg, C. 531Speed, J. 81Spiro, E. 761Spoerer, F. H. 499Spranger, B. 362Springinklee, H. 319Staël-Holstein, A.-L.-G. de 722Stärklin, J. 121Stahr, A. 302Stain, G. 85Stanfield, W. C. 463Starck, J. A. v. 293, 294Starke, O. 764Steffens, H. 295Steiner-Prag, H. 753Stella, T. 101Stetten, P. v. 121Stieglitz, C. 570Stöber, F. 585Stoelzel, C. F. 285Strauss, R. 541Strunck, M. 252Sulzer, J. G. 571

262

Swann, H. Kirke 489Swart, S. 100 T Tabernaemontanus, J. T. 498Tachard, G. 43Talbot, E. A. 44Ten-Have, N. 73Thelott, I. G. 121Thomas, A. L. 297Thomson, J. 723Thümmel, M. A. v. 724Tieck, L. 684, 720, 725-730Tombleson, W. 45Toulouse-Lautrec, H. de 464, 465Trapp, E. C. 270Trebra, F. W. H. v. 499Trusler, J. D. 731 U Ulrich, H. 333Usteri, J. M. 680 V Veen, O. van 403Velde II, J. van 404, 405, 406,

407, 408Veneziano, A. 372Venturini, K. H. G. 300Verelst, E. 710Victoria v. Baden, Kronprizessin

v. Schweden 47

Villaume, P. 301Villers, C. de 223Vischer, M. 767Visscher, N. 93Vogel, B. 466Vogeler, H. 768Vogt, C. 302Voigt, C. F. T. 733Volland, G. G. 126Vollard, A. 769Voltaire 632Vos, M. de 409Voullième, E. 550Vries, A. de 364Vuillard, E. 467 W Wackenroder, W. H. 729Walesrode, L. 302Walter, R. 1Wangenheim, K. v. 237Waterloo, A. 410Watts, S. 486Wedekind, G. C. G. 500Weigel, C. 130Weiss, H. M. 770Weiße, C. F. 701Welcker, K. 288Welk, O. C. R. 297Wenzel, C. 501Wenzel, J. 501Werff, A. van der 129

Wetzel, F. G. 734

Wheler, G. 48

Wicquefort, A. de 245

Wied-Neuwied, M. Prinz zu 502

Wieland, C. M. 681, 696,

735-747

Wienbarg, L. 304

Wierix, J. 393, 411

Wilhelmi, H. F. 748

Willette, A. 464

William IV, König v.

Groß-Britannien 109

Winkler, K. T. 305

Wit gen. v. Dörring, F. J. 306

Wit, F. de 73

Witt, C. 771

Wittenberg, A. 239

Woensam v. Worms, A. 530

Wolfart, K. C. 503

Woyda, K. 307

Wtenbrouck, M. van 412

Z

Zeeman, R. 413

Zegadlo, A. 113

Zeiller, M. 27, 28, 29

Zeise, H. 504

Zelter, C. F. 636

Zimmermann, J. G. 310, 476

Zöpfl, H. 220

263

SACHREGISTER

AAachen 29, 25Aeronautik 504, 505Afrika 62Ägypten 37, 47Algier 117Amerika 58, 59, 555Amsterdam 29, 242Anatolien 48Anatomie 496, 497Andachtsgraphik 104Antwerpen 29, 242Arabien 151Asien 60, 62Atlas 3, 6, 17, 18, 19, 39Augenheilkunde 497Augsburg 4, 7, 27, 121Australien 6

BBaden Würtemberg 27Bamberg 7, 27Basel 4Bayern 7, 85Bayreuth 7Bergbau 130, 495, 499, 506Berlin 25, 64, 131, 132Bibel 134Bilderbuch 750Blumen 106, 477, 481, 486,

487, 488, 493, 494Böhmen 28, 81, 506Bonn 4, 348, 350Bozen 42Brandenburg 86Brasilien 502Braunschweig 138Bremen 4Breslau 4, 28

CChansons 536China 15, 22, 43, 146Chirurgie 479, 496

DDalmatien 48

Dänemark 16

Dortmund 4Dresden 4, 149

EEdinburgh 2Ehrenbreitstein 97, 418Eiderstedt 102Eisenbahn 25, 46Elemente 356Emden 4Epigramme 536Erdteilkarten 6Erfurt 103, 153Esslingen 308Europa 62Evolution 472, 473

FFeuerwerk 468Fische 469, 510Flensburg 4Föhr 16Franken 27Frankfurt a. M. 417Frankfurt a. M., 4Frankfurt/Oder 4Frankreich 9, 11, 12, 21, 24, 38,

63, 65, 66, 67Französische Revolution 157Freimaurer 155, 170, 171, 172,

179Freising 85Friesland 246Fulda 174

GGartenbau 488Genealogie 156Gent 29Geologie 499Glasgow 2Glatz 28Görlitz 4Göttingen 547

Graz 42

Griechenland 10, 48

Großbritannien 68

HHalberstadt 99Halle 100Hamburg 4, 186, 187, 188Harz 499Hessen-Darmstadt 199Heuschrecken 471Himmelskarte 6Holland 72, 35Hüttenkunde 495

IIlluminaten 250, 249Indien 43Inverness 2Israel 37Istanbul 31Italien 8, 38, 63, 69, 70, 71, 150

JJagd 475, 531Japan 22Jena 4Jesuiten 206, 146

KKanada 44Karikaturen 107, 108, 109, 110,

111Karlsbad 28Karlsruhe 84Kartäuser 512Kassel 4Kiel 4Kinderbuch 595Koblenz 97, 418Köln 4, 20, 25, 93, 94, 95, 349,

419, 507, 545, 546Königsberg 4Kopenhagen 4Kosmographie 529Kräuterbuch 485, 498Kreta 10

LLaster 315

Leiden 29

264

Lexikon 129, 234, 549

Libellen 470

Lieder 536

Loch Ness 2

Loire 11

London 437

Löwen 29

Lübeck 4

Lüneburg 4

M

Magdeburg 4

Mähren 28, 82

Mailand 8

Mainz 4, 226, 227, 228

Mansfeld 101

Manuskriptkarte 49, 50, 51, 52,

53, 54, 55, 56

Marburg 4

Mecklenburg 88

Medaillen 219

Medizin 476, 478, 492, 496,

500, 501, 503, 525

Meißen 506

Meran 42

Mikroskop 484

Monatsbilder 316

Mönchengladbach 96

München 4, 7

Münsingen 308

Münster 4

Münzen 219

Münzwaage 105

Muscheln 480

Musik 557

N

Nahe 40

Neapel 8

Neu Guinea 30

Neuß 4

Niederlande 29, 35, 72, 73, 240,

241, 242, 243, 244, 245, 528

Niedersachsen 91

Nil 47

Nonnenwerth 348

Nubien 37

Nürnberg 4, 7, 14, 27

OOldenburg 247, 514Orchideen 491Orden 248Osnabrück 4, 92Österreich 74Ostindien 15

PPaderborn 252Paestum 445, 446Paris 9, 12, 32, 33, 66Parzen 357Passau 4, 7Passion 324Perlmuscheln 480Perth 2Pflanzen 477, 481, 485, 486,

487, 488, 493, 494, 502Pharmazie 500Pilsen 28Polen 75, 76, 77Porträts 112Portugal 24, 63Potsdam 87Prag 4, 28Preußen 261, 262, 263, 264,

265, 266, 267, 268, 269, 270, 556

QQuedlinburg 99

RRecht 275, 276, 277, 278Regensburg 4, 7Reichsabschiede 277Reutlingen 308Revolution 137, 158, 159, 160,

161, 162, 163, 164, 165, 166, 167, 168, 169, 190, 194, 226, 227, 228

Rhein 13, 20, 36, 39, 41, 45Rheingau 135Rhodos 10Riga 4Rom 8, 438, 440, 441, 442, 443Rostock 4, 89Rotterdam 29

Rumänien 78

Russland 79, 198, 211

S

Säkularisierung 283

Salzburg 4, 74

Säugetiere 483, 490, 510

Schlesien 28, 75

Schleswig 4

Schottland 2

Schwaben 27

Schweden 23

Schweinfurt 27

Schweiz 26, 38, 80, 513

Seeräuber 119

Seine 12

Siam 43

Siebengebirge 348

Sinne, Fünf 358

Skandinavien 524

Spanien 24, 63

Speyer 292

St. Goarshausen 452

Stade 4

Steiermark 42

Stuttgart 296, 308

Sylt 16

Syrien 37

T

Theater 544, 548, 553

Tiere 502

Tirol 42

Tivoli 439

Trient 215

Trier 4, 98, 298

Triumphzug 319

Tschechien 81, 82, 83

Tübingen 4, 27

U

Ulm 27

Universität 232, 238, 256, 547

Utrecht 29

V

Venedig 34, 69, 70, 299

Versailles 67

265

SACHREGISTER

Vögel 489, 510

Volkskunst 113, 114

Vormärz 149

WWappen 535

Weltkarte 6, 523

Weltreise 1

Werbung 554

Wiedertäufer 303

Wien 4, 64, 74, 217

Wismar 4, 89, 90

Worms 4

Wörterbuch 551

Württemberg 308

Würzburg 4, 7, 27

ZZigeuner 309

Zürich 80

Zypern 10

266

HÄUFIG ZITIERTE LITERATUR

ADB Allgemeine deutsche Biographie. 56 Bde. Lpz. 1875-1912.

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Abb. Abbildung(en) illustration(s) illustration(s)Aufl. Auflage edition tirageAusg. Ausgabe edition, issue éditionalt.- alters- by age de l’âgeAlt.spuren Altersspuren traces of age traces de l’âge

bearb. bearbeitet edited/revised rédigé/adaptéBd(e). Band, Bände volume(s) tome(s), volume(s)beschn. beschnitten trimmed coupéBez. Bezeichnung inscription inscriptionbez. bezeichnet inscribed marquéBibl. Bibliothek library bibliothèqueBl(l). Blatt, Blätter leaf, leaves; print(s) feuillet(s); épreuve(s)Blattgr. Blattgröße sheet-size dimensions de la feuilleblgr. blattgroß full page à pleine pageblindgepr. blindgeprägt, blindgepresst blind stamped à froidBln Berlin Berlin BerlinBr. m. U. Brief mit Unterschrift signed letter lettre signéebrosch. broschiert sewed brochébzw. beziehungsweise respectively ou bien

D. Deckel side platDeckelverg. Deckelvergoldung gilt on sides doré sur les platsders. derselbe the same le mêmed.i. das ist that is c’est-à-direDr. Drucker printer imprimeurdt. deutsch german allemand

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GA Gesamtauflage number of copies tirage globalgeb. gebunden bound reliégedr. gedruckt printed imprimé, tirégef./gefalt. gefaltet folded repliégepr. geprägt/gepresst tooled/stamped frappéGes. Gesellschaft society société

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H- Halb- half demiHbg Hamburg Hamburg Hambourghrsg. herausgegeben published, edited publié, editéhs. handschriftlich handwritten manuscrit(e)Hz. Holzschnitt woodcut gravure sur bois

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Jg./Jge. Jahrgang/Jahrgänge year(s) année(s)Jh./Jahrh. Jahrhundert century siècle

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l. leicht slight(ly) (en) peulat. lateinisch latin latinLdr. Leder calf veauLitho(gr.) Lithographie(n) lithograph(s) lithographie(s)lithogr. lithographiert lithographic lithographiqueLn. Leinen/Leinwand cloth toileLpz. Leipzig Leipzig Leipzig

m. mit with avecmarmor. marmoriert marbled marbréMchn München Munich Munichmin. minimal minimal, very slight minimemod. modern modern modernemonogr. monogrammiert (with) monogram monogramméMs. Manuskript manuscript manuscrit

n. nach after aprèsnn. nicht nummeriert unnumbered non numéroténum. nummeriert numbered numérote, justifié à

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pag. paginiert paginated paginéPgt. Pergament parchment, vellum vélinPlattengr. Plattengröße plate size dimensions de la planchePortr. Porträt portrait portraitPp. Pappband boards cartonnagePrivatdr. Privatdruck privately printed hors commerce

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R. Rücken spine, back dosRad. Radierung etching eau-forterestaur. restauriert restored restauréröm. römisch roman romainRs. Rückenschild spine label étiquetteRt. Rückentitel title on spine pièce de titrerücks. rückseitig (at the) rear au versoRv. Rückenvergoldung gilt spine, gilt back dos doré (orné)

S(S). Seite(n) page(s) page(s)s. siehe see voirsämtl. sämtlich all, each tout, toussign. signiert signed signéSign. Signatur signature signatureSlg. Sammlung collection collectionSp. Spalte(n) column(s) colonne(s)stellenw. stellenweise partly par endroitsSt. Stempel stamp timbre, marqueStgt Stuttgart Stuttgart Stuttgartstockfl. stockfleckig foxed taché par la moisissure

t./teilw. teils, teilweise partially en partieTab. Tabelle table tableauTaf. Tafel(n) plate(s) planche(s) hors texteTit. Titel title titreTitelbl. Titelblatt title page page de titreTl(e). Teil(e) part(s) partie(s), tome(s)typogr. typographisch typographical typographique

U. Unterschrift signature signatureu. und and etu.a. und andere/und anderes; and other; et d’autres; unter anderem among other things entre autresUmschl. Umschlag cover, wrappers couvertureunbeschn. unbeschnitten untrimmed, uncut non rognéu.v.a. und viele/vieles andere and many more/other et bien d’autres

VA Vorzugsausgabe special (de-luxe) edition édition de luxeverb. verbessert corrected corrigévereinz. vereinzelt occasional sporadiqueVerf. Verfasser author autheurVerg. Vergoldung gilt stamped dorure (à chaud)vgl. vergleiche compare conférerverm. vermehrt enlarged augmentéversch. verschiedene various diversVerz. Verzeichnis list, register liste, registreVign. Vignette(n) vignette(s) vignette(s)Vlg. Verlag publisher éditeurvorgeb. vorgebunden bound in at the beginning relié en têtevorw. vorwiegend mainly surtout

w. weiß/leer blank blancWasserfl. Wasserfleck(en) waterstains tache(s) d’humiditéwdh. wiederholt repeated répété

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zahlr. zahlreich(e) numerous nombreuxz.B. zum Beispiel for instance par exempleZs. Zeitschrift periodical revuez. T. zum Teil partly en partied. Zt. der Zeit, zeitgenössisch contemporary contemporain, de l’époque zus. zusammen together ensemble

Herbstauktionen 21. und 22. September 2018

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Abbildung Umschlag, 481 Regnum Florae von G. W. Knorr (Detail)

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