Beitrag zur Methodik der Blutzucker-Untersuchung in der Dermatologie

Preview:

Citation preview

i 5 6 6

dab infolge Schw~chung der a l lgemeinen und lokaleu Resi- s tenz des Organismus die vorhandenen Saprophyten sich vor- ~tbergehend zu Parasiten verwandelten und der zwischen ihnen und dem Organis~rbus zu, stande gekommene Gleichgewichtszustand mehrmals gest6rt wurde.

Da mehrere Au to ren n ich t n u t bet Strepto- , sondern auch bet S taphylokokken- und Mischinfekfionen (ANSELM), al ldere bet durch Bact . colt ve ru r sach ten t ( r ankhe i t en (I~t~s bet Pyur ie (TxMMING), wieder andere bet a k u t e m Gelenk- rheumat i smus (KLEE und ROMER) und bet In fek ta r th r i t i den (GANTErC~ER~ und T~IIM~E), ich selbst bet E r y t h e m a no- dosum, bet du tch Staphylococcus pyogenes albus und aureus hervorgerufener Harnrdhre l len tz t indung mi t P. gute Erfo lge erzietten, ist das Indika t ionsgebie t des P. sehr groB.

Es ist e infacher und logischer und en tspr ich t den beob- ach te ten Ta t sachen besser, an Stelle yon verschiedenen bac ter i - olden ~ i r k u n g e n die Ste igerung der Abwehrk ra f t des Organis- mus durch P. anzunehmei1, welche Hypotl~ese auch den bei den e inzelnen Ind iv iduen nnd verschiedenen Krankhe i t en beobach te te~ Untersch ieden der Wi rkung gerecht wird. Das Versagen des P. bei einigen S t rep tokokken infek t ionen l~13t sich aueh nicht durch die bak te r i en td tende Wi rkung mi t Ausschal tung des Organismus erkl~iren, da die Ex i s t enz eines selbst~ndigen Erys ipe ls t rep tocoecus noch bet we i t em nicht als festgestell~ anzusehen ist,

Ff ir die ak t ive Mitwirkl lng des Organismus spr icht auch die Beobachtung, dab der klinische Ver lauf und das Verha l ten des q u a n t i t a t i v e n und qua t i t a t iven Blutbi ldes nn t e r P . -Ein- wi rkung im "Wesen mi t den Befunden, wie wir sie bei spontaner (NEUMANN und GUNDERMANN, GODKEWITCH) Hei lung des Erysipels , oder un te r Rdntgenbes t rah lung (LANG), ferner nach In jek t ion yon a r t f r emdem EiweiB erleben kdnnen, f ibereinst im- men ; du tch P. wird der Verlauf beschleunigt und abgekfirzt .

Meine Be t r ach tungen werden auch du tch die guten ResuI- ta re m i t P. bet S taphylokokkel l infekt ionen der Tiere un ter - s t i i tz t und auch du t ch Versuch yon Do~A~t~ (zit iert bet GA~TE~BEI~a und THt~ IE) , wollach P. sowohl gegen S t rep to- kokken als auch gegen S taphy lokokken in v i t ro wirkungslos ist.

Sicher ist das P., den Hg-Pr~iparaten und Arsenobenzolen ~ihnlich, t ro tz der enormen Verdi innung, die es im Organismus erf~ihrt, wi rksam u n d , wie jene nur gegen Spi rochae ta pallida, nur gegen Kokken und ebenfalls im lebenden Organismus im- s tande ist, eine xvVirkung zu entfa l ten . Die Erkl l i rung hierffir l iegt im Organismus verborgen. U n t e r den gegell Erys ipeI heu te bekann ten spezifischen und unspezif ischen therapeu- t ischen MaBnahmen scheint das le icht ve rwendbare P. das wirksamste zu sein,

I m P. steht uns ein gegen Erysipel vorzi~glieh wirksames Chemotherapeutic, urn zur Ver]i~gung. Seine Wi rkung ist de ra r t f rappant , wie wir sie bisher bet ke inem ant ierys ipela tdsen Mit te l sahen. Seit der Anwendung des Mit tels haben wi t noch keinen Ro t l au fk ranken verloren, und die He i lung erfolgt un te r P . -Anwendung in wenigen Tagen. Das P, is t eine wer tvol le B e r e i e h e r u n g unseres Arzneischatzes, und im Bes i tz dleses Mit tels sehen wi t beruhig t dem Schieksal unserer Erys ipel - krankel l ell tgegen. Aul3erdem empf ieh l t Prof. BERDE, zum Tell auf Grund theoret ischer Erwggungen , zum Tell aber auf Grund gfinstiger Beobachtungen , dab in allen F~illen, wo eine S t rep tokokkeninfek t ion d roh t (z. ]3. VerIe tzung des Arztes bet chi rurgischem Eingriff , beginnendes Panar i t ium, Phleg- mone usw.) e inen Versuch m i t der prophylaktisehen P. -An, wendung zu maehen, u m auch in dieser R ich tung genfigende E r f ah rungen sammeln zu kdnnen.

L i t e r a t u r : ANSELM, Dtsch. reed. Wschr, x935, 264- ~ D~L- BANCO U. CALLOMO~r Handb. d. Haut- u. Geschleehtskrankh. 9/I. Berlin: Julius Springer I929. -- DOMAGK, Dtsch. reed. Wschr. x935, 250. : - GANTgNBSRG U. THIMME, Med. Welt ~935, lOO9. - - GM~LISr, Mfinch. reed. Wschr. 2935, 221 (nach GAI~T~BER~ u. THIMME zitiert). - - GRi~TZ, Ned. Klin. I934, 5 e. --IMttXUSER, Med. Klin. i935, 282. -- KL~E u. RdmER, Dtsch. med, Wschr. x935, ~53. -- LANG, Die Rdntgentherapie des Erysipels. Gedenkbuch f[lr Prof. BECK. Budapest 193 o. -- SCHERBE~, Wien. reed. ~\Tschr. 1935, 346- -- SCt~RA~Z, 5I~inch. med. %Yschr. 1935, 419 �9 - - ScnaEvs, Dtsch. reed. \u I935, 255. - T ~ M N ~ , KinderArztl. Prax. 9, VI.

K L I N I S C H E W O C t - I E N S C H R I F T . 15 . J A H R G A N G . N r . 43 24. OKTOBER x935

BEITRAG ZUR METHODIK DER BLUTZUCKER- UNTERSUCHUNG IN DER DERMATOLOGIE.

Von

Dr . H . WILDE, Assistent der HauLklinik der St~dtischen Krankenanstalten, Essen

(Chefarzt: ProL Dr. A. M. MEMMESHEIMER).

Die Beziehnngen zwischen man i fe s t em Diabetes und H a u t - e rk rankungen sind bekannt . Weniger ve rb re i t e t ist die IKennt- nis yon der B e d e u t u n g des l a ten ten Diabetes , d . h . d e r n u r un te r be s t immten Bedingungen nachweisbaren Stoffwechsel- s t6rung dieser Art , Wi r wissen heute, dab es zum Nachweis eines k rankha f t en Zuckerstoffwechsels n ich t genfigt, Ha rn - ana lysen oder ]31utzuckernfichternwerte zu bes t immen, son- dern dab uns in zahlre ichen F~llen ers t die for t laufende Unte r - suchung des ]3Iutzuckers nach ]3elastung einen Einb l ick in den Ablauf des IZohlehydrats toffwechsels gew~hr t und die den gr6beren Un te r suchungsme thoden nicht zug~nglichen St5rungen, wie sie beim sog. laterffen Diabetes vo rhanden sind, aufdeckt . i Noch bis vor wenigen Jahren wurden~aus-Untersuchungen, die nur den Nflehternblutzuckerwert beriicksichtigen, weitgehende Schttisse gezogen (STRICKL:ER und ADAMS, FISH~:R). 1929 fordern URBACH und SICI-IlgR unter kritischer Wfirdigung eines umfang- reichen Schrifttums, dab bei ]31utzuekeruntersuchungeu Belastungs- kurven ausgehend vom Nfichternwert augelegt werden sollen, wenn man schon aus derartigen U~ltersuchungen Schlfisse aui den Charakter e iner diabetischen StoffwechselstSruug ziehen will. Gr61geren Wert legeu sie aber auf den Vergleich der Btutzucker- belastungskurve mit der gleichzeitig angestellten ttautzucker- belastungskurve. Den Hautzucker bestimmten sie an lebensfrischen, yore Fettgewebe sorgf~ltig befreiten Hautstt~ckchen, die - - mittels Stanze gewonnen -- nach einer Mikromethode, die sie nach dem Prinzip von I-[AGEDORN ~.lnd JENSEN ausbauten, untersucht wurden. Als Belastung verabfolgteu sie IOO g Traubenzucker nt~chtern per os. Ihre Untersuchungen zeigten, dab unter normalei1 Verh~Ituissen ein gewisser Parallelismus zwischen Blut- und I-Iautzuckerknrve besteht, dab aber unter krankhaften Ver~uderungeu des Kohle- hydratstoffwechsets dieses Verh~iltnis sich unter UmstXnden weit- gehend Xndert, da dann das Ilantgewebe iuteusiver und lXnger Zueker zurfickhalteu kann. Die Unmdglichkeit, in allen F~tllen bet Verdacht auf Vorliegen eines latenten Diabetes bei Hautkranken fortlaufend Hautzuckeranalysen an mit der Stanze gewonnenen Hautstiickchen vorzunehmen, belastet diese an sich exakte Methode.

OTT~5ISTEISI schl~gt deshalb die Untersuchung des t taut- diaIysats nor, das mit Hilfe ether Glasglocke yon bestimmtem Durchmesser, in der eine abgemessene Menge \Vasser 5 Minuten iang auf die Haut einwirl~t, gewonnen wird. Hierbei t r i t i neben ether Reihe yon anderen Stoffen, die bier auBer acht gelassen werden kdnnen, auch Hautzucker in die Flfissigkeit fiber, so dab der Dia- stasegehalt in der Flfissigkeit quanti tat iv bestimmt und diagnostisch verwertet werden kanu. Mit J-Iilfe dieser Methode gelanges ihr, in Verbindung nlit der Blutzuckerbelastungskurve nach intravendser Belastung nach WISLICKI, bet anscheinend stoffwechselgesunden Hautkranken, einen latenten Diabetes aufzudecken. Erw~hnens- wert ist, dab yon ihr und MARC~IONI~X eine Erhdhung des Haut- diastasewertes auBer beim Diabetes nut noch bet Syphilis gefunden wurde. Sic grfindeten hierauf die fermentdiagnostisehe Methode zur Erkennung syphititiseher Erkrankungen. Nach 1V2ARCHIO~'INI und OTTENSTEIN lassen sich hierans jedoch keine Schlt~sse auI das u handensein yon Stdrungen im I4ohlehydratstoffwechsel der Haut bet Syphilis ziehen, sic tfihren vielmehr die Steigerung der Diastase- bilduug im Hautorgan selbst auf den Einfiug der Spirochaeta pallida zur[lck.

Vr ffir die Benr te i lu l lg yon B lu t zucke rwer t en sind die Un te r suchungen von MoNcoRPs, BOHNSTEDT und SCHMIDT fiber den Zucker- und Glu ta th iongeha l t yon Blur l lnd H a u t bei Hdhensonne- und Crotondldermat i t i s . Sic fanden, dab der Ausfall der d iagnost ischen Blu tzuckerbe las tung nach WISLICKI Yon der Intensit~it der ki inst t ich gese tz ten H a u t - entzf indung und d e m In te rva l l zwischen entzf indungserregen- dem Reiz und Vornahme der Un te r suchung abh~ngig ist. Dieses Ergebnis m a h n t uns zur vors icht igen Beur te i lung der Bedeu tung yon Kohtehydra t s to f fwechse l s td rungen bet H a u t - krankhei ten , insbesondere bet Hau tk rankhe i t en , die m i t aus- gedehn ten entzf indl iehen Ver i inderungen einhergehen. Des- gleichen i s t - Uevor wir aus eiller ve r~nder ten 13Iutzucker- be tas tungsprobe auf einen sog. la te l l ten Diabetes schlieBen - -

24. OKTOBER 1936 KLINISCHE WOCI-IENSCH

eine genaue interne Allgemeinuntersuchullg vorzunehmen, um nicht organische oder funktionelle Veriinderungen zu iiber- sehen, die -- wie wit wissell -- den Ablaut der Kurve be- einflussen k6nnen, so dab die Schlfisse, die wir bei AuBer- achtlassen des Einflusses derartiger Ver~nderungenn ant des l~urvenbild ziehen, falsch sein mfissen, i.

Wie wir aus dem Studium des einschl~igigen Schrifttums ersehen, sind die Blutzuckerbelastungsmethoden nach ein- maliger entweder oraler oder intraven6ser Belastung in derma- tologisehen Kreisen gel~ufig. An der Essener HautMinik be- dienen wir uns aber zur Blutzuckerbestimmung llach Be- lastung der Doppelbelastungsmethode nach STAUB-TRAUGOTT. Aul3er bei MILBRADT findet in der dermatologischen Lite- ratur der letzten Jahre, selbst im Handbuch yon JADASSOIIN und im ARzT-ZIELER sowie ill der 1936 erschienenen Nouvelle Pratique dermatologique, diese Methode keine Erw~ihnung. Da sie abet, wie auch schon ~iV~ILBRADT in seinen kritischen Untersuchungen der BlntzuekererhShung der Dermatosen be- ton i , geeigneter als die e inmal ige Belas tung zur Aufdeckung l a t en te r Pankreass t6 rungen ist, und da wir ebenfalls bei ver- gleichellden Un te r suchungen yon Blu tzuckerbe las tungen nach e inmal igen Zuckergaben und Be las tungen nach der Methode STAuB-TRAU~OT% le tz te re Un te r suchung genauer und geeig- ne te r fanden, uns einen E inb l i ck in dell Kohlehydra t s to f f - wechsel zu geben, ha l t en wi t es fiir angebracht , e rneut darauf hinzuweisen, zumal die e rwghnten Hau tzuckerbe las tungs - proben nach ~JRBACI-I und SICliER sowie nach ~V~ARCIIIONINI und OTTENSTEIN ftir Re ihenun te r suchungen schwerl ich ge- eignet sind.

Das Prinzip der Methode ist die zweimalige Belastung, und zwar werden dem 12 Stunden nfichtern gebliebenen Patienten nach Entnahme yon Ni~chternblut zweimal 3 ~ g Glucose in einem Intervall yon durchschnittlich I Stunde verabfolgt. Der Blutzucker wird alle x/2 Stunden bis zur 4. Stunde nach Versuchsbeginn be- stimmt.

Die versehiedene Beur te i lung, die die S taub-Traugo t t sche Be las tung in der L i t e r a t u r gefunden hat , ist - - wie aus dell Untersuchungen von SVARTZ und ENOCKSSON hervorgeht -- darauf zuriiekzufiihren, dab die zweite I(ohlehydratbelastung yon dell Nachprfifern dieser Methode zum Teil unter AuBer- achtlassen des Ablaufs der durch die erste Belastung hervor- gerufenen Blutzuckerkurve angesetzt wurde. Um dieser Ge- fahr zu entgehen, haben wir uns die Forderung dieser Autoren zu eigen gemacht, die auf Grund ihrer Untersuchungen ver- langen, ,,dab die zweite Ifohlehydratbelastung so angesetzt werden soil, dab sie mit ihrer Wirkung am besten den HShe- punkt oder den absteigenden Schenkel der Hyperglyk~mie- kurve nach der vorausgegangenen Belastung trifft. Einen bestimmten, ffir alle F/ille geeigneten Zeitabstand zwischen den verschiedenen Belastungen in einer Doppelbelastullgs- probe gibt es also nicht". Die Schliisse, die eine Staub-Trau- gottsehe Doppelbelastungskurve zul/iBt, sind nun folgende: Bei einem normal funktionierenden Pankreas ist die zweite Belastungszacke erniedrigt, dieses -- als positiver Staub- Traugottscher ]Effekt benannte -- Zeichen wird durch des

R I F T , 15 . J A H l Z G A N G . H r , 43 156 7

auf den ers ten Znckerreiz h in ausgeschi i t te te endogene InsuliI1 erkl~irt. I s t die zweite Belas tungszacke h6her His die erste, so spr icht dieses ftir eine unlgentigende Insul inmobi l i s ierung auf den du t ch die erste Belas tung gesetz ten Reiz, so dab eine l a ten te St6rung deut l ich wird. Es ist selbstversti i l ldlich, daft bei der Beur te i lung einer derar t igen Doppelkurve , ebenso wie bei einer e infachen Blu tzuckerbe las tungskurve , auch die Schnel l igkei t des Anstiegs sowie der absolut h6chst erre ichte Zuckerwer t und die Zei t des Abfalls bis zur N o r m gebt ihrend berf icksicht igt werden. Diese Un te r suchungsme thode h a t sich uns - - wie schon erw~ihnt - - bei der Aufdeckung yon l a t en ten Kohlehydra ts t0f fwechse ls t6rungen bei H a u t k r a n k e n sehr be- w~hrt . So konnten wir bei Hau te rk rankungen , insbesondere solchen, die durch Infek t ion m i t S taphylokokken , Hefen und hefen~ihnlichen Pi lzen hervorgerufen oder superinf izier t waren, die sich gegenfiber sonst e rp rob ten Behand lungsmethoden auf- f~illig refrakt i i r verhie l ten, und deren B lu t zucke rku rve nach e inmal iger Be las tung keine Anha l t spunk te fiir das Vorl iegen einer Kohlehydra ts tof fwechselschi id igung bot, m i t Hilfe der Doppe lbe las tung noch in 41% einen sog. l a t en ten Diabetes aufdecken. Bei 71, 5 % dieser Kranken bewirk te die nun gegen die Stoffwechsels t6rung ger ichte te Behand lung eine beschleu- nigte Abhei lung, w~ihrend bei den rest l ichen 28,5 % die gleiche Behal ld lungsar t n ich t sicher als die Haup tu r sache ffir die Besserung anzusehen war.

Ohne ant die s t r i t t ige Frage nach dem P r i m e r des gest6r ten Kohlehydra ts tof fwechsels bei Hau te rk ra l lkungen ei l lzugehen und ohne in jedem Fal l yon bei H a u t k r a n k e n l lach obiger Methode en tdeck t em sog. l a t e n t e m Diabetes diesem eine ur- s~chliche Bedeu tung beimessen zu wollen, empfehlen wir doch auf Grund nnserer Feststel lul lgen, ebenso wie die schon ge- nann ten Autoren, sowie IRos% ENGELIIARDT und andere, bei aus n icht recht erkl~irlichen Grfinden schlecht hei lenden Dermatosen auI den I (ohlehydra ts tof fwechsel zu achten. Zur Aufdeckung einer derar t igen S t6rung stel len wi t - - wie schon 1932 MILBRADT - - die S taub-Traugo t t sche Doppelbe las tung als den e inmal igen Zuckerbelas tungen i iberlegen herans. Er - gibt diese einen sog. l a ten ten Diabetes , dann ist eille gegen diese Stoffwechsels t6rung ger ichte te Behand lung in F o r m einer Di&tbehandlung, evtl . in Verb indung m i t Insulin- oder Syn- thal ingaben, indiziert . Der kausalgenet ische Zusammenhang zwischen H a u t k r a n k h e i t e n und St6rung im Kohlehydra ts tof f - wechsel ist ers t dann gesichert , wenn die ant id iabet i sche Be- hand lung erfolgreich war.

L i t e r a t u r : EI'rGELHARDT, Miinch. med. Wschr. I933, 2o37. -- FISHER, Arch. of Dermat. 26, 97 ~ (1932). -- IVIARCHIONINI U. OTTEN- STEIN, Arch. f. Dermat. i67, 244 (1933). - - MILBRADT, Arch. f. Dermat. 164, 399 (1931) -- Dermat. Wschr. 1932, 465 . -- MoN- coRPs, BOI~NSTEDT U. SCI~MIDT, Arch. f. Dermat, I69, 67 (1934). -- OTTENSTEIN, Arch. i. Dermat. 158, 691 (1929) -- t(lin. Wschr. 1931 , 859 -- Dermat. Z. 68, 293 (1934). - - RosT u. OTTENSTEIN, Arch. f, Dermat. i67, 602 (1933). - - STAUB, Z. klin. Med. 9 I, 44 (1922); 93, 133 (1922). -- STRICKLER U. ADAMS, Arch. of Dermat. e6, I (1932) .-- SVARTZ U. ENOKSSON, Klin. Wschr. I93I, 876. -- TRAU~OTT, Klin. Wschr. i922 , 892. -- URBAeH U. SICHER, Arch. f. Dermat. 157, 16o (1929). -- WISLIeKI, Dtsch. med. Wschr. 1928, 1831.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

DIE BEDEUTUNG DER DIPHTHERIEBACILLENTYPEN FOR DIE KLINIK DEE DIPHTHERIE.

Yon Prof. W. H-ILGERS und Prof. F. TIIOENES.

ANDERSON, HAPPOLD, ~V[ C LEOD und TIIOMSON haben im Jah re 1933 fiber ein neues Verfahren zur Zi ichtung und Diffe- renzierung yon Diphther iebac i l len ber ich te t und darauf hingewiesen, dab die yon ihnen durch ihr kul turel les Verha l ten unterschiedenen Diph the r i ebac i l l en typen in enger Beziehung zu den be im Menschen ausgel6sten Krankhe i t se rsche inungen stehen. Sic fanden, dab der Typus gravis i iberwiegend bei schweren F~llen, d e r Typus mit is hauptsS~chlich bei le ichten F~illen vork~ime, wghrend der Typus in termedius keine

sicheren Beziehungen zu der Auspr~gullg des Krankhe i t s - bildes e rkennen liege. Sic s te l l ten test, dab alle t6dl ichen F~ille und alle F~ille mi t L~ihmungserscheinungen in dem yon ihnen un te r such ten K r a n k e n g u t nur durch den Typus gravis bed ing t waren. Eine Reihe yon Nachunte r suchern ha t diese Befunde best~t igt , ja vere inzel t ist bereits der Meinung Ausdruck gegeben worden, dab der Nac;hweis des Typus mit is nur als ein harmloser Befund anzusehen'w~ire, dem im R a h m e n yon Ep idemien eine wesent l iehe Bedeu tung nicht zuk~me, so dab Bacillentr~iger yore Typus mit is im Gegensatz zu denen, die den Bacillus gravis beherbergen, vernachl~ssigt werden k6nnten.

I n eigenen Un te r suchungen wurde an 2oo F~illen yon Diphther ic , die klinisch genafl beobach te t wurden, die Be-