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Z E I T S C H R I F TF Ü R P F L E G E N D EA N G E H Ö R I G E
2/20001. JAHRGANG
„SCHWER-
HÖRIGKEIT
IM ALTER“
GETEILTES LEID, GETEILTE FREUDE
MOBILEHILFSDIENSTE
daSein
Inha
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EDITORIAL 3
GEPFLEGTE GESCHICHTE 4
Hei l same Gespräche
ENERGIE TANKEN - ENERGIE BEWAHREN 6
Aus pf leger i scher S icht
PFLEGE IM GESPRÄCH 8
„Und wie geht es d i r?“
VERANSTALTUNGEN 9
Apr i l b i s Jun i 2000
VORSTELLUNG GRUPPEN FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE 11
LEBENSFRAGEN 13
Hoffnung i s t Leben
PFLEGESPUREN 14
„Gete i l tes Le id , gete i l te F reude“
RUND UM DIE PFLEGE DAHEIM 16
Mobi le H i l f sd ienste
PFLEGELEICHTES 18
IMPRESSUM / VORSCHAU 19
Wir haben gewagt - und wirhaben, nach ersten Einschätzun-gen, vorerst einmal gewonnen.Die Reaktionen auf die ersteAusgabe von „daSein“ warenerfreulich zahlreich und durch-wegs positiv. Das freut uns sehr,gibt es uns doch die Gewissheit,etwas Richtiges und Notwendigesgemacht zu haben. Gleichzeitigsteigt aber auch die Verpflichtung,noch besser und umfassender zuinformieren und auf Ihre Bedürf-nisse einzugehen. Um aber dieZukunft einer qualitativ hoch-wertigen Zeitschrift zu garantie-ren, muss auch eine solide finan-zielle Grundlage vorhandensein. Helfen Sie uns bitte, indemSie „daSein“ nicht nur lesen undweiter empfehlen, sondern auchAbonnent werden. Danke!
Eine Sonderbeilage befasst sichmit einer Behinderung, die älte-re und daher weniger mobileMenschen besonders hart trifft.die Schwerhörigkeit. Das Nach-lassen der Hörfähigkeit wirdzuerst kaum und dann verschämtzur Kenntnis genommen. DieStille um die/den Betroffene(n)breitet sich langsam aus undbewirkt Distanz zur Umwelt.
Es mag ja ganz angenehm sein,lästige Gespräche, nervende
Dauerredner und störende Ge-räusche nur mehr gedämpft undwie von ferne wahr zu nehmen.Aber in die Erkenntnis, „dassman ohnehin nicht alles so genaumitbekommen muss“, was umeinen herum vorgeht, mischensich bald Misstrauen, Ungeduldund das Gefühl des Ausge-schlossenseins. „Warum redenalle so leise? Reden sie gar übermich? Warum lassen sie michnicht teilhaben an ihremGeheimnis, ihren Gesprächen,ihrem Lachen?“ Der an Hörver-lust leidende Mensch fühlt sichgekränkt und gedemütigt. Erzieht sich zurück von allem undallen - in eine Stille, die ihmzuerst bedrohlich erscheint, weilsie wie tot ist. Aber diese Stillekann - durch kompetente Hilfevon außen und durch Eigen-initiative - zu leben und zutönen beginnen. Denken wirz.B. an Beethoven, der einenGroßteil seiner wunderbarenMusik nur in seinem Innerenhörte. Der Verlust des Gehörskann eine Chance sein, durchdie Behinderung und über siehinweg eine neue Welt der inne-ren Erfahrung, der Bereicherungund der persönlichen Reife zuerleben.
Liebe Leserin, lieber Leser: dieseWorte schreibt jemand, der seinefünf Sinne noch halbwegs bei-sammen hat. „Da kann manleicht von Chance reden,“ wer-den Sie sich vielleicht denkenund mir wenig Einfühlungsver-
mögen und Verständnis vorwer-fen. Aber man muss nichtschwerhörig sein, um sich nichtein bisschen in die Welt derNicht-Hörenden hinein verset-zen zu können.Wir „anderen“können durch Rücksichtnahmeund liebevolles Zugehen aufunsere weniger begünstigtenMitmenschen dazu beitragen,dass nicht das funktionierendeGehörorgan allein wichtig ist,sondern die Stimme des Herzens,um die Barrieren einer Behin-derung zu überwinden.
Der lange und kalte Winterneigt sich langsam seinem Endezu. Ein Hauch von Aufbruch undneuem Leben liegt schon in derLuft. Freuen Sie sich am erstenzarten Grün, am zaghaftenZwitschern der Vögel, am längerwerdenden Tag.Wie immer auchdas Jetzt und Heute aussieht, esgibt ein Morgen, auch wenn esvielleicht nicht viel besser seinwird. Aber die Hoffnung gibtuns die Kraft, dieses Morgen zuakzeptieren.Mit allen guten Wünschen
Ihre Eva Kollmann
WIR MÖGEN
DIE WELT KENNENLERNEN,
WIE WIR WOLLEN,
SIE WIRD IMMER
EINE TAG-
UND EINE NACHTSEITE
BEHALTEN.
GOETHE
Edito
rial
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Liebe Leserin, Lieber Leser!
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eHeilsame Gespräche
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Maria B. betreut
ihre Mutter seit
14 Jahren, die
ersten fünf
Jahre unter Mit-
hi l fe des Vaters .
Als der Vater st i rbt , b le ibt die
Mutter noch drei Jahre im eige-
nen Haushalt . In dieser Zeit
trennt s ich Maria von ihrem
Mann. Der Zustand der Mutter
verschlechtert s ich zunehmend.
Maria entscheidet s ich, die
mitt lerwei le 81-Jährige bei s ich
aufzunehmen.
Haushalt, Pflege, die Erziehungder zwei Kinder, Beruf - die Zeit,soziale Kontakte zu pflegen, iststark eingeschränkt. ObwohlMaria ständig an der Grenze dereigenen Kräfte lebt, dauert esweitere drei Jahre, bis sie regel-mäßig Hilfe in Anspruch nimmt.Der erste Schritt dazu ist derBesuch einer Gruppe für Pfle-gende Angehörige.
AM ANFANG FÄLLT DAS
ERZÄHLEN SCHWER
„Nach der langen Zeit des Schwei-gens macht es große Mühe, zureden. Du bist es gewohnt, dasskeiner nachfragt.Wenn danneiner nachfragt, spürst Du zuerstden Schmerz. Und dahinter dieOhnmacht, die Trauer.Aber daslässt auch lebendig sein, endlichspürst du dich wieder.“
Maria besuchte die Gruppe zumersten Mal auf Anraten ihrer
Hausärztin. Ihr Körper rebel-lierte gegen die Dauerbelastung.Und Maria musste eine Lösungfinden, die für sie und die Muttergut war. In der Gruppe hörte siezuerst den anderen Frauen zu.Und war überrascht - sie begeg-nete vielen eigenen Fragen undSchwierigkeiten.
Die Ungeduld in der täglichenPflege, die Schuldgefühle, dieWut darüber, ständig eingeteiltzu sein. Der Schmerz über dasLeiden eines Angehörigen, dieeigene Angst vor dem Älterwer-den. Und dieser ewige Anspruch,alles selbst machen zu wollenoder zu müssen.
Im Zuhören erkannte sich Mariawieder. Selbst zu erzählen fühltesich dennoch fremd an. Erst überdie Wochen fügten sich dieErfahrungen der vergangenenJahre zu einer ganzen Geschichte.
MARIAS GESCHICHTE
Marias Mutter erlitt eine Hirn-blutung, vor 14 Jahren. DerVater lebte damals noch, dieEltern versorgten sich weitge-hend selbst. Nach Vaters Todkam Maria täglich zwei Mal vor-bei, vor und nach dem Weg zurArbeit. Zu Beginn war dies gutmöglich. Die ersten Anzeichenvon Verwirrtheit amüsierteneher, als dass sie Anlass zur Un-ruhe boten: Das Portemonnaieim Kühlschrank, der Haustür-schlüssel im Papierkorb, manche
Dinge gingen auch verloren.Als die Mutter aber immer öftervergeblich versuchte, den Wegvom Einkaufen nach Hause zufinden, begann Maria sich zusorgen.Vor allem in den Nächten,wenn die Mutter herumwander-te und niemand bei ihr war.
Der Bruder, der in unmittelba-rer Nachbarschaft der Mutterwohnte, schwächte ab. Das Her-umirren der Mutter sei harmlos,die Sorge von Maria überzogen.Er sah keine Notwendigkeit, dieBetreuung mitzutragen.
WELCHE MOTIVATION LIEGT
DER PFLEGE ZUGRUNDE?
Maria empfand die Absage desBruders als große Ungerechtig-keit. Auch verstand sie die Wen-dung in der Beziehung zwischenMutter und Sohn nicht - derBruder war doch immer Lieblingder Eltern gewesen? Er hattesogar auf elterlichem Grundgebaut.Weshalb kümmerte ersich jetzt nicht um seine Mutter?Stattdessen musste ausgerechnetsie einspringen, die sie seit ihrerScheidung als „schwarzes Schaf“der Familie galt. Dass Maria dieBetreuung der Mutter alleinetrug, schien sozial durchaus ver-träglich zu sein, obwohl ihreScheidung als Makel erlebt wor-den war. Maria fühlte sich imStich gelassen. Gleichzeitig fandsie nicht die Kraft, sich über dieBetreuung mit ihrem Bruderauseinander zu setzen.
DIE HOFFNUNG,
VERSÄUMTES NACHZUHOLEN
„Ich hatte nicht den Mut dazu.Und in mir gab es auch die Hoff-nung, dass die Mama und ichnoch etwas nachholen könnten.“Erst das Nachforschen in derGruppe ließ Maria verstehen,weshalb sie von ihrem Brudernicht mehr Unterstützung ein-gefordert hatte:Vielleicht würdedie Pflege endlich jene Anerken-nung bringen, die sie über alldie Jahre vermisst hatte?
„Hoffnung hat einen hohenPreis,“ weiß Maria heute.Wochenlang kam die Familievon Maria nicht zur Ruhe.Nacht für Nacht geisterte dieMutter durchs Haus, Mariawanderte hinterher.
Heute erzählt sie sehr lebhaftdavon, damals zehrte der man-gelnde Schlaf an ihren Nerven.Und damit nicht genug.Wenigspäter erlitt die Mutter einenGehirnschlag.Die Folge: Sie benötigte Hilfebeim Essen und konnte denHarn nicht mehr halten. Mariareduzierte ihre Erwerbsarbeit.Dennoch: So konnte es nichtweitergehen. In dieser ausweglo-sen Situation nahm sie zumersten Mal an einem Treffen derGruppe teil.
Marias Stimme gewinnt anHerzlichkeit. „Im Austausch mitden anderen Frauen wurde mir
klar, dass Mama zu einerAuseinandersetzung mit derVergangenheit nicht mehr fähigwar. In der Gruppe konnte icherzählen, was ich meiner Muttergerne gesagt hätte, was sie abernicht mehr verstand. Die Frauenhörten mir zu. Und allmählichfiel es mir auch leichter, in derPflege Hilfe zu akzeptieren.“
Maria engagierte zwei Betreuer-innen vom Mobilen Hilfsdienst,und sie suchte erneut das Ge-spräch mit ihrem Bruder. Nachmehreren Gesprächen willigteer ein, die Betreuung derMutter an jedem zweitenWochenende zu übernehmen.Und die Entlastung durch dieMobilen Dienste gibt Mariazusätzlichen Freiraum.
HILFE IN DER NOT
Heute ist sie mit der Pflege ihrerMutter einverstanden.„Wir wissen nicht, wie lange esnoch geht. Es kann morgen vor-bei sein, oder heute, oder nochlange dauern. Aber ich weißjetzt, dass ich in der Not auf die
Hilfe anderer Menschen zählenkann. Das ist eine neue Erfah-rung für mich. Und das habe ichmeinen Frauen zu verdanken.“Der Austausch mit Menschen inder gleichen Situation hat fürMaria Erleichterung gebracht.Die eigene Geschichte zu erzäh-len, zu erfahren, dass andereMenschen den Schmerz aner-kennen, ermöglichte Versöhnung.Dadurch konnte ein erträglichesMaß für die eigenen Ansprüchean die Pflege gefunden werden.
Mag. Carmen Feuchtner
Sollten Sie selbst auf der Suche nachAustauschmöglichkeiten sein, findenSie in diesem Heft eine Auflistungaller Kontakte von Gruppen fürPflegende Angehörige (Seite 11-12).
Einen guten Einstieg in die Thematikbieten die Seminarreihen „Rund umdie Pflege daheim“ (BildungshausBatschuns) und die Vorträge desInstituts für Gesundheits- undKrankenpflege (bitte den Veranstal-tungskalender in der Heftmitte beach-ten).
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ausEnergie tanken - Energie bewahren
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Ich freue mich so. Ich freue michriesig, dass ich nach Jahren desunermüdlichen Bereitstehens,des ständigen persönlichenZurücksteckens, der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit plötzlichzehn Ferientage ganz für michallein habe. Meine Freude istunbeschreiblich, gleichzeitigaber pocht tief innen in mir dasschlechte Gewissen, dass ichmeine kranke und pflegebedürf-tige Mutter sozusagen „im Stichlasse“ und wegfahre. Aber dieGewissheit, dass ich sie in guten,ja besten Händen lasse, beruhigt
mich schließlich.Ich werde nach Israel fahren.Ein geheimer, aber gleichbleibendstarker Wunschtraum schon ausKindheitstagen wird nun Wirk-lichkeit. Nach hektischen Vorbe-reitungen und immer wieder-kehrenden Gewissensbissen, dassich wegfahre, wo doch meineMutter...Schließlich sitze ich im FlugzeugRichtung Tel Aviv. Hoch über denWolken, eingelullt durch dasgleichmäßig sanfte Brummen derTurbos, beginnt für mich dieFreiheit grenzenlos zu werden.
Tief Luft holen, langsam realisie-ren, dass mich jetzt nicht die„Pflicht“ an das Krankenbett ruft,dass ich über die Zeit und dieEinteilung der nächsten Tagevollkommen allein und selbstverfügen kann - das erfüllt michmit einem unsäglichen Hochge-fühl und großer Dankbarkeit.Ankunft in ungewohnter Wärme,Stimmengewirr rund um mich,strenge Sicherheitsvorkehrungen.Das stört mich aber nicht, dennnur ein Gedanke beherrscht michim Augenblick: bald werde ichin Jerusalem sein.
Das Thema „Selbstpflege“kommt gerade bei PflegendenAngehörigen gerne etwas zukurz. Für einen achtsamenUmgang mit den körperlichenKräften ist es hilfreich, in Pflege-techniken wie z.B. Körperpflegeoder Lagerungen eingeschult zusein. Oft genügt der Hinweis aufeinen anderen Handgriff oderauf die Verwendung eines Bade-liftes. Holen Sie sich daher Infor-mationen von kompetenterStelle - die Pflegefachkräfte derHauskrankenpflege beraten Siegerne.Vielleicht fällt es Ihnenleichter, etwas Gutes für sich zutun, wenn es einfach und kurzdurchzuführen ist.•Schaffen Sie sich deshalb kleine
„Oasen“, in denen Sie abschal-ten und auftanken können:z.B. mit dem Grundgedankendes Zen, der „Einübung in die
Achtsamkeit“. So kann jedeintensive und ausschließlicheBeschäftigung mit irgendeinerSache zu innerer Ausgeglichen-heit führen.Wenn Sie z.B. einenApfel essen, betrachten Sie ihnzuerst in aller Ruhe, schnup-pern Sie an ihm - vielleichterinnern Sie sich an einen mil-den Herbsttag, an dem Sie die-sen Duft schon einmal erlebten.Sein Geschmack - wie könnteman ihn beschreiben! Genie-ßen Sie jeden dieser saftigenBissen.
•Belohnen Sie sich mit einerRose, an der Sie sich währenddes Tages immer wiedererfreuen können.
•Gehmeditation:Versuchen Siebeim nächsten Gang zumSupermarkt Ihre ganze Auf-merksamkeit auf Ihr Gehen zulenken: Zählen Sie nur Ihre
Schritte im Rhythmus von Ein-und Ausatmen.
•Tanken Sie bewusst Sauerstoff.Konzentrieren Sie sich nur aufIhren Atem. Spüren Sie, wiedie frische Luft am Morgenoder bei einem kleinenSpaziergang durch Ihre Naseein- und ausströmt.
• In Ihrer Garderobe hängt dochsicher ein Spiegel.Wenn Siedaran vorbeikommen, lächelnSie sich zu und sagen sichetwas Nettes.
•Reservieren Sie sich Ihre per-sönliche Viertelstunde - immerzur gleichen Zeit, die aus kei-nem Grund verschoben oderunterbrochen werden kann.Und nützen Sie diese Zeit bei-spielsweise, indem Sie in dienun folgende Erzählung eintau-chen.
Maria Lackner
An einem andern Ort...
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aus
Unser Reiseleiter im Bus machtuns darauf aufmerksam, dass wirhinter der nächsten Straßenbie-gung einen ersten Blick auf unserReiseziel erhaschen werden.Und wirklich: im Licht deruntergehenden Sonne glänzt diegoldene Kuppel des Felsendomes.Unbeschreiblicher Eindruck unddas Gefühl des déjà-vu: das habeich doch schon einmal gesehen.Natürlich, auf unzähligen Fotos,in vielen Filmen, in derBiblischen Geschichte meinerSchulzeit. Und das werde ich inden nächsten Tagen immer wie-der erleben, im Kidron-Tal, amÖlberg, mit den zweitausend-jährigen Olivenbäumen aus derZeit Christi, in Bethanien undBethlehem.
Das Besichtigungsprogramm isteinigermaßen anstrengend, aberatemberaubend beeindruckend.Auf dem großen Platz an derKlagemauer beobachte ich dievielen Männer, die vor dieserMauer beten, kleine Zettelchenmit ihren Wünschen und Anliegenin die Ritzen stecken, meditie-rend an Jehova und die großeZeit Jerusalems denken.Ich möchte eigentlich auchmeine Bitten in eine dieser Ritzenstecken: Herr, du kannst heilen.Mach meine Mutter gesund!Vermessen? Ich denke an daheimund blicke auf die Uhr. Zeit,meiner Mutter das Essen zugeben. Ob sie auch richtig ver-sorgt ist? Ist sie mir böse, dassich weggefahren bin? Ein plötz-lich einsetzender, heftiger Regenfegt den Platz in Sekunden-schnelle leer, alle Menschensuchen Schutz in Eingängen undunter Arkaden. Die Luft knistertvor Spannung.Wenn da einerder vielen patrouillierendenSoldaten den Finger zu schnellam Abzug seiner MP hätte!Entlang der Via Dolorosahöhlenartige Basare. Alle Düftedes Orients, bekannte und gänz-lich fremde, hüllen mich ein.Beängstigendes Gedränge undtausendfaches Stimmengewirr.Mittendrin ein Mann, der untereinem Holzkreuz schwankt.Mein Gott, das Kreuz. Auch ichtrage eines - nein, meine Mutterträgt eines! Wir beide tragenunseres und helfen einanderdabei.
Ich fahre nach Bethlehem, kniean der vermeintlichen Geburts-stätte Jesu nieder.Eine Gruppe deutscher Touristensingt „Stille Nacht“ - mitten imMärz. In einem Klostergartenhoch über dem See Genezarethstehen unzählige Hibiskusblütenin vielfarbiger Pracht.WelcheRuhe, welch greifbarer und tie-fer Frieden! Ich möchte bleiben,einfach nur da sitzen und überdie glitzernde Fläche des Seesblicken. Ein Boot - vielleicht saßPetrus in so einer Nussschale?Das Jetzt und das Damals liegennirgendwo so nah beisammenwie in Israel. Hochspannungs-maste und darunter ein schwarzgekleideter Hirte inmitten seinerSchafherde. Man könnte sichvorstellen, dass jeden Augenblickein strenger Hohepriester, einrömischer Besatzungssoldat undvielleicht Lazarus auftaucht.Auferweckt und wieder lebendig- durch Sein Wort.Heimflug. Das Erlebnis wirkt inmir nach. Stille Freude erfülltmich und die Gewißheit, dassich meiner Aufgabe bessergewachsen sein werde.Ich werde meine Mutter liebe-voll in die Arme nehmen und ihrvon den Schönheiten Israelserzählen. Ich bin glücklich, dennich war da - und ich habe etwasvon den Wundern gespürt, diedort geschahen. Und die heutenoch geschehen, wenn auch nichtso spektakulär - wir müssen nuran sie glauben.Eva Kollmann
Pfle
ge im
Ges
präc
h„Und wie geht es dir?“
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In den Gruppen für Pf legende
Angehörige steht diese Frage
„Und wie geht es dir?“ im
Mittelpunkt. Die Tei lnehmer-
Innen s ind es meist nicht
gewohnt, von s ich zu erzählen.
Was sie aber bewogen hat, aneiner Gruppe teilzunehmen, istdie Erfahrung, dass sich ohnediese Frage das eigene Fühlen inEinsamkeit,Trauer, Aggressionund Wut verliert. Im Erzählenwird bewusst, was das dumpfeGefühl im eigenen Körperbedeutet - allmählich könnendadurch behutsame Schritte zurVeränderung möglich werden.
„Ich pflege meine Mutter seit6 Jahren. Unsere Hauskranken-schwester hat mich oft eingela-den, an der Angehörigengruppeteilzunehmen.Viele, viele Anläufewaren notwendig, bis ich michgetraut habe - wenn du jeman-den pflegst, dreht sich alles nurnoch um Pflege, Haushalt unddarum, dass gerade noch etwasZeit ist, das schlechte Gewissengegenüber der Familie loszuwer-den. Die Gespräche mit anderenLeuten sind fast völlig abgeris-sen. Inzwischen besuche ich dieGruppe seit drei Jahren regel-mäßig. Ich bin froh, endlich mitMenschen offen über meine all-täglichen Sorgen in der Pflegesprechen zu können. Auch meineFamilie wird dadurch entlastet,sie bekommt weniger von mei-nem Frust ab.“Margit P., 65 J.
„Ich habe in der Gruppe vielegute Tipps bekommen, wo esHilfsangebote gibt und wie manden Tag auch mit einem krankenMenschen froh gestalten kann.Das tut mir und meinem Manngut.“Anni B., 72 J.
„Ich freue mich darauf, dieFrauen zu sehen. Die meistenkenne ich jetzt seit 2 Jahren, undwir haben viel geweint und auchgelacht zusammen. Das machtFreude, so viel Vertrauen zuspüren, dass ich einfach so hin-kommen darf, wie es mir geradegeht.“Franziska T., 58 J.
„Durch den Austausch in derGruppe habe ich wieder anSelbstvertrauen gewonnen. ImErzählen habe ich allmählicherkannt, welche Motive im Spielsind, wenn ich meine Tante pfle-ge und mir dafür keine Hilfeorganisiere.“Inge J., 56 J.
„Solange du meinst, du musstalles alleine machen, merkst duzwar, dass du allmählich selbstkrank wirst. Aber es ist dirgleichgültig. Du gewöhnst dichdran, dass dein Rücken schmerzt,dass du immer gebeugter gehst,dass du deine Ängste runter-schluckst. Denn es macht ganzschön Angst, wenn man sieht,wie ein Mensch immer schlech-ter zu Wege ist. Erst derAustausch mit Menschen in der
gleichen Situation hat mirgezeigt, wie lieblos das gegenmich selbst ist. Es dauert dannziemlich lange, da umzulernen.“Kurt G., 48 J.
„Manchmal denkst du einfachnur: Mensch, der geht es ja nochschlechter als mir. Das versöhntmit der eigenen Situation, dieserGedanke, dass die Schmerzeneinfach zum Leben dazu gehören.Und ich glaube, das denkt sichjede in unserer Runde manch-mal - dass das Eigene am ehe-sten zu tragen ist.Vielleicht soll-te man nicht so denken, aber daspassiert ganz von selbst.“Gertrud L., 54 J.
„Die Art der Moderation trägtviel dazu bei, dass ein Gesprächgelingen kann. Dennoch brauchtes manchmal viele Monate, bisman über die wirklich heiklenThemen - den Tod und was nachder Pflege sein wird, aber auchSexualität oder Gewalt in derPflege - sprechen kann.“Frederike N., 36 J.
Wir würden uns freuen, wennauch Sie uns erzählen. UnsereZeitschrift kann zwar keine per-sönliche Begegnung ersetzen,aber wir hoffen, Anregungen zubieten, um leichter ins Gesprächzu kommen.Wir freuen uns auf Ihren Anrufoder Ihren Brief.Im Namen der Redaktion
Mag. Carmen Feuchtner
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April bis Juni 2000Bildungshaus Batschuns, 6832 Zwischenwasser,Kapf 1; Information:Tel. 05522/44290,Fax 05522/44290-5, e-mail: anmeld@bhba.vol.at
AUFTANKEN UND AUFATMEN
FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE - Anna Rein,
Marianne Gmeinder jeweils am 2. Donnerstag im Monat,
14:00 bis 18:00 Uhr, Kursbeitrag: ATS 100,-- inkl. Jause,
keine Anmeldung erforderlich
SO LEBT TRAUER - Monika Müller - Bonn,
Matthias Schnegg - Köln;
06.04.2000, 09:00 bis 17:00 Uhr, Kursbeitrag: ATS 250,--,
Aufenthalt: ATS 165,-- (Mittagessen und Jause)
HEILSAME BEGLEITUNG IN KRANKHEIT UND STERBEN -EIN BLICK AUS VERSCHIEDENEN TRADITIONEN
(CHRISTENTUM, BUDDHISMUS UND PSYCHOTHERAPIE) -Dr. Peter Rädler, Christine Longaker, Angelika Feichtner
14.04 - 15.04.2000, von 09:00 bis 17:00 Uhr,
Abendseminar am 14.04.2000, Beginn 19:30 Uhr,
Kursbeitrag:Tagesseminar jeweils ATS 450,--;
Abendseminar ATS 120,--; Aufenthalt ATS 165,--
STERBEN - VOM LETZTEN ABSCHIEDNEHMEN -
Dr. Fanz Josef Köb; 15.04.2000, 19:30 Uhr,
Lesung mit Buchpräsentation, Eintritt frei
GSPÜRIG SI FÜR DI UND FÜR MI - Ernst Ritter
EIN WEG ZUR LEBENDIGEN WAHRNEHMUNG
22.05. - 23.05.2000, 14:00 bis 17:00 Uhr, Kursbeitrag:ATS 350,--
AKTIONSSCHWERPUNKT:
„RUND UM DIE PFLEGE DAHEIM“ IN DORNBIRN - MAMA
HOAM NEHA, SEALBER PFLEAGA...
04.04.2000, 20:00 Uhr, im Stadtarchiv Dornbirn,
Kabarettistisches zum Thema Pflege von Stefan Vögel.
Es spielen Elke und Markus Riedmann. Eintritt ATS 50,00;
Nähere Auskünfte: Mag. Elisabeth Fink,
Amt der Stadt Dornbirn,Tel: 05572/306-3150
DER REISSNAGELWEG - Fotos von Nikolaus Walter;04.04. - 30.04.2000, Ausstellung in mehreren
Dornbirner Geschäften
PFLEGE IM GESPRÄCH -
WAS GIBT ES NEUES - RUND UM DIE PFLEGE DAHEIM?
DIE AMBULANTE VERSORGUNG IM RAUM FELDKIRCH
27.04.2000, 13:30 bis 17:30 Uhr,Treffpunkt:
Sozialmedizinische Organisation, Schießstätte 12b, Feldkirch
SENIORENTEAM ALTER-NATIV:
SINN IM ALTER - „ERNTEDANK“ ENTDECKEN -
Arnold Mettnitzer; 09.06.2000, 09:30 - 17:00 Uhr,
im Bildungshaus St. Arbogast, Götzis;
Anmeldung: Bildungshaus Batschuns, Kursbeitrag: ATS 400,--
„SPIELERISCHER ERNST
IN DER ARBEIT MIT GRUPPEN“- METHODEN AUS DER
SPIELPÄDAGOGIK FÜR REFERENT/INNEN
UND GRUPPENLEITER/INNEN -
Susanne Jäggi-Rhomberg; 14.06.2000, 14:00 bis 17:00 Uhr,
Bildungshaus Batschuns, ATS 220,-- incl. Jause
Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast6840 Götzis, Montfortstraße 88,Information:Tel. 05523/62501-0,Fax 05523/62501-32,e-mail: arbogast@kath-kirche-vorarlberg.at
WAS IST ES, DAS DEN MENSCHEN GLÜCKLICH MACHT? -
Dr. Christoph Kolbe; 01.04.2000, 09:00 bis 17:00 Uhr,
Kursbeitrag: ATS 350,--,Verpflegung ATS 160,--
ZU MIR KOMMEN - AUFTANKTAGE FÜR FRAUEN.
DIE FREUDE AM FRAUSEIN NEU ENTDECKEN - Gertrud Chupik
16.05.2000, 09:00 bis 17:00 Uhr,
Kursbeitrag: ATS 270,--,Verpflegung ATS 160,--
HILFREICHE ANREGUNGEN VON BETROFFENEN
UND ANGEHÖRIGEN BEI KREBSERKRANKUNGEN
(in Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Krebshilfe) -
Irene und Dr. Peter Weyland
19.05.2000, 15:00 bis 18:00 Uhr, Kursbeitrag: ATS 100,--
DER HIMMEL IST IN DIR - LEIB, ATEM, STIMME -
MEDTATION ZU CHRISTI HIMMELFAHRT - Gerhard Walch
31.05.2000, 18:00 Uhr bis 01.06.2000, 18:00 Uhr,
Kursbeitrag: ATS 700,--,Vollpension: ATS 405,--
DAMIT DIE LEBENSFREUDE
WIEDER AUFLEUCHTEN KANN - Mag. Barbara Knittel;
01.06.2000, 14:00 Uhr bis 03.06.2000, 13:00 Uhr,
Kursbeitrag - auf Anfrage
MASSAGE FÜR DEN HAUSGEBRAUCH - Inge Siegert
01.; 02. oder 03.07.2000, 09:15 - 17:30 Uhr,
Kursbeitrag: ATS 440,--,Verpflegung ATS 160,--
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Hospizbewegung - Caritas - Diözese Feldkirch,6800 Feldkirch, Maria-Mutter-Weg 2Information:Tel. 05522/70002-19, Fax05522/70002-5, e-mail: hospiz@caritas.at
GEMEINSAME VERANSTALTER (UND/ODER): BILDUNGS-
HAUS ST. ARBOGAST, INSTITUT FÜR GESUNDHEITS- UND
KRANKENPFLEGE, MARKTGEMEINDEN, KATHOLISCHES BIL-
DUNGSWERK UND REGIONALE HOSPIZBEWEGUNGEN,
AUSKUNFT: BILDUNGSHAUS ST. ARBOGAST
TRAUER UND MELANCHOLIE - WIE TRAUERARBEIT
GELINGEN KANN - Prim. Dr. Albert Lingg;
03.04.2000, 20:00 Uhr,Vortrag, Kornmarkttheater Bregenz,
Eintritt: ATS 30,--
HEILSAMER UMGANG MIT TRAUER - Dr. Jorgos Canacakis
03.04.2000, 18:00 - 22:30 Uhr, Götzis Gemeindesaal,
Kursbeitrag: ATS 200,--, Anmeldung: Bildungshaus St. Arbogast
HOSPIZGEDENKGOTTESDIENST - Pater Gregor Hohmann
08.04.2000, 19:00 Uhr, Friedenskirche, Bürs
BENEFIZKONZERT AM PASSIONSSONNTAG
09.04.2000, 20:15 Uhr, Alte Kirche Götzis, Rankler Chörle
Katholisches Bildungswerk, 6800 Feldkirch,Bahnhofstraße 13
Information: Tel. 05522/3485,Fax 05522/3485-5
Montafoner Familiengespräche:
WORAUF ES ANKOMMT - ZU EINER SPIRITUALITÄT DES
WESENTLICHEN - IM LEBEN STERBEN UND AUFERSTEHEN
LERNEN - Dr. Monika Nemetschek
08.05.2000, 20:15 Uhr, Schruns, Haus des Gastes
GOTTESBILD UND PSYCHISCHE GESUNDHEIT -
Dr. Monika Nemetschek; 09.05.2000, 20:15 Uhr,
Dornbirn, Pfarrsaal Hatlerdorf
Bregenzerwälder Familiengespräche:
WORAUF ES ANKOMMT - ZU EINER SPIRITUALITÄT DES
WESENTLICHEN - IM LEBEN STERBEN UND AUFERSTEHEN
LERNEN - Dr. Monika Nemetschek;
10.05.2000, 20:15 Uhr, Bezau, Bildungshaus
GOTTESBILD UND PSYCHISCHE GESUNDHEIT -
Dr. Monika Nemetschek
11.05.2000, 20:00 Uhr, Blons, Hauptschule
Institut für Gesundheits- und Krankenpflege,6903 Bregenz, Mariahilfstr. 6, Frau Helga FürstInformation:Tel. 05574/48787-21, Fax05574/48787-6, e-mail: pa@igkv.atVorträge und Kurse (Beiträge: ATS 100,--/EUR 7,27 bzw.
ATS 70,--/EUR 5,09 für Mitglieder), UNIQA Kunden, ATS 50,--
LASS DAS NUR, ICH MACH DAS FÜR DICH! -
DGKS Theresia Troy; 03.04.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr,
Reuthe, Moorbad Reuthe
SCHMERZ LASS NACH! - Dr.Thomas Wertgen
04.04.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Bludenz,WIFI
INNEHALTEN - VON DER VERLANGSAMUNG DER ZEIT -
Dr. Franz Josef Köb
05.04.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Mäder,Volksschule-Brühl
03.05.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Bludenz,WIFI
VERWUNDETES LEBEN HEILEN - Marianne Gmeinder
10.04.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Bürs, Sozialzentrum
15.05.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Bludenz,WIFI
BURNOUT: AUSGEBRANNT UND ERSCHÖPFT -
Dr. med. Adelheid Gassner-Briem
13.04.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Bludenz,WIFI
ENERGIE TANKEN - Eva Miemelauer
09.05.2000, 19:30 bis 21.30 Uhr, Rankweil, Schloßerhus
WOHLTUENDE WICKEL UND AUFLAGE -
DGKS Veronika Klammsteiner; 10.05.2000, 19:30 bis 22:00 Uhr,
Bludenz,WIFI (Seiteneingang)
AN GRENZEN BEGLEITEN - MIT GRENZEN BEGLEITEN -
Dr. Peter Rädler; 23.05. und 26.05.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr,
Senioren- und Pflegeheim Nenzing
DEPRESSION IM ALTER - Dr. Adelheid Gassner-Briem
15.06.2000, 19:30 bis 21:30 Uhr, Satteins, Sozialzentrum
Fortbildungen und Seminare Anmeldung erforderlich!
DER MENSCH MIT GEISTIGER BEHINDERUNG IN DER AUS-
NAHMESITUATION „KRANKHEIT“ - Verena Neumann
05.05.2000, 09:00 - 17:00 Uhr und
06.05.2000, 09:00 bis 13:00 Uhr, Bildungshaus Batschuns;
Beitrag: ATS 1.600,--/EUR 116,28 -
Mitglieder ATS 1.100,--/EUR 79,94
Als Erstes sollten wir vielleicht etwas für Ihr Selbstvertrauen tun.
Hier folgt eine Zusammestellung von
Gruppen für Pflegende Angehörige.
Sie können uns helfen, das vielleicht
unvollständige Angebot zu ergänzen -
Bitte rufen Sie an:
Helga Fürst 05574/48787-21
GRUPPEN FÜR PFLEGENDE -
ALLGEMEIN
ANDELSBUCH
Hedwig Fink, Mühle 194
Telefon 05512/4618
• Gespräch, Austausch im
geschützten Rahmen.
Auch Einzelgespräche mit der
Leiterin sind möglich.
• Jeden 1. Di. im Monat, 19:30 Uhr
• IFS Andelsbuch
BATSCHUNS
Anna Rein, Marianne Gmeinder
Bildungshaus Batschuns, Kapf 1
Telefon 05522/44290
• Aussprache über Pflegeeinsatz,
Entspannungsübungen,
Erholungsspaziergänge, Meditation.
Freundlicher Rahmen mit Jause.
• Jeden 2. Donnerstag im Monat von
14:00 bis 18:00 Uhr,
keine Anmeldung erforderlich.
• ATS 100,- je Nachmittag inkl. Jause.
BEZAU
Pauline Fink, Greben 505
Telefon 05514/2386
• Geführte Traumreisen, kreatives
Gestalten, Spaziergänge, Abstand
vom Pflegealltag, Selbstfindung.
• Ein Mal im Monat, Nachmittag
• Bildungshaus Bezau
• ATS 120,- für Raummiete inkl. Jause
DOREN
Elfriede Giselbrecht
Telefon 05516/4111
FELDKIRCH
Ulrike Rauch, Rhätikusstraße 17
Telefon 05522/81110
• Entspannung, Kreativität,
Gespräche - auch therapeutische
Einzelbegleitungen. Geschlossene
Gruppe, maximal 8 Personen.
• Alle drei Wochen - abends.
• Kosten nach Absprache.
GÖTZIS
SH-Gruppe - Pflegende Angehörige
Inge Gailberger, Mösleweg 9;
Telefon 05523/53894
• Information
• Erfahrungsaustausch
• Erholung
• Alle 6 - 8 Wochen, abends
• Seniorenheim Götzis
HOHENEMS
Gertrud Mathis, Reutestraße 31
Telefon 05576/78498
HÖCHST - RHEINDELTA
Irene Lerbscher,
Dr. Schneider-Straße 23 a
Telefon 05578/73961
• Austausch, Erholung,
Stärkung und Information.
• Jeweils 6 Abende,
Anzeige im Gemeindeblatt.
• ATS 70,- pro Abend incl. Jause.
KRUMBACH
Ingrid Oswald, Unterkrumbach 149
Telefon 05513/8120
LANGENEGG
Renate Nussbaumer, Kuhn 133
Telefon 05513/6914
LAUTERACH
Annette King, Gemeindeamt -
Sozialamt,Telefon 05574/6802-16
LEIBLACHTAL
Mag. Martin Hebenstreit
Sozialsprengel, Heribrandstr. 14
Tel. 05573/85550
• Leitung: DGKS Brigitte Sutter
• „Gemütlicher Hock“, abschalten,
etwas für sich selber tun, Bestäti-
gung und Bestärkung erfahren.
• ATS 150,-- für 3 Treffen
LUSTENAU
Eva Maria Hämmerle, Neudorfstr.7
Telefon 05577/88688
MITTELBERG
Dr. Elmar Lingg, Bödmerstraße 7
Telefon 05517/3400
RANKWEIL
Verein für Gemeinwesenarbeit
„MITANAND“, Ringstraße 49
Telefon: 05522/46419
WOLFURT
Margrit Wally
Telefon 05574/45167/14
oder 0664/2214950
Seniorenheim Wolfurt
Gru
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11GRUPPEN FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE BIETEN GELEGENHEIT
ZUM AUSTAUSCH, ZUM MITTEILEN EIGENER ERFAHRUNGEN UND
BELASTUNGEN, ZUM GESPRÄCH IN GESCHÜTZTEM RAHMEN.
IM MITTELPUNKT STEHT DAS WOHLBEFINDEN DER PFLEGENDEN
ANGEHÖRIGEN.
SPEZIFISCHE KRANKHEITSBILDER
- SELBSTHILFEGRUPPEN (SH)
SH- GRUPPEN FÜR PARKINSON-
ERKRANKTE UND DEREN
ANGEHÖRIGE
Maria BöckleTelefon 05552/69086• Informationsaustausch (Neues aus
der Medizin), Erfahrungen mitTherapien,Videos zum Thema, aberauch Unterhaltung u. Abwechslung.
Bludenz, Krankenhaus Bludenz,Spitalgasse 13• Einmal im Monat, Nachmittag• Jährlicher Vereinsbeitrag ATS 250,--
Berechtigt zum Bezug der„Parkinson-Nachrichten“
Weitere Orte, dzt. ohne fixe Treffen:BREGENZLebensraum, Sandgrubenweg 3,FELDKIRCHHaus Gisingen, Neuer Kirchweg
AKS - SOZIALPSYCHIATRISCHE
DIENSTE:
BLUDENZJohannes Wolf-Nuderscher Telefon 05552/65035 • Entlastung für Angehörige von ver-
wirrten Menschen durch Infor-mations- bzw. Gesprächsaustausch.
• Bürs; Sozialzentrum, Judavollastr. 3a• Jeweils am 2. Dienstag im Monat
um 20:00 Uhr• ATS 150,-- pro Abend
Weitere Orte/Ansprechpartner,dzt. ohne fixe Treffen:
DORNBIRNBrigitte Plieger, Bahnhofstraße 26/III,Telefon 05572/21954EGG
Erika Waldner, Klebern 561,Telefon 05512/3808
BREGENZPraxisgruppe BregenzDr. Ingrid KünzTelefon 05574/48295 (tgl.8-9 Uhr)Werner Bischof ,Telefon 05574/86427• Schwerpunkt Altersdemenz,
geschlossene Gruppemaximal 8 Personen,
• Anmeldung erforderlich.Im Herbst und Frühjahr werdeninnerhalb von 8 Wochen 7 Abendeangeboten.Kolumbanstraße 4 (Nähe LKH,Parken beim Friedhof)ATS 100,-- je Teilnehmer und Abend
„EMOTIONS ANONYMOUS - EA“
BREGENZ(bzw. landesweit)„Emotions anonymous - EA“• Selbsthilfe im Bereich von psychoso-
zialen Störungen und Krisen;Gespräch zwischen Psychiatrie-Betroffen, deren Angehörigen undÄrzten. Arbeit mit dem 12-Schritte-Programm.
• Sabine + Michael,Telefon 05572/41357
• Lebensraum Bregenz,Sandgrubenweg 3
• Jeden Donnerstag um 20 Uhr
RANKWEILAndrea Dirschl,Telefon 05522/46419
CLUB ANTENNE,
SELBSTHILFE - KONTAKTSTELLE
DORNBIRN Isabella Tschemernjak und Inge KaußlTelefon 05572/26374• 15 SHG wie z.B.
„Depressionen bewältigen“• TRIALOG: monatl.
Arbeitsgespräche zwischenPsychiatrie-Betroffenen, derenAngehörigen und professionellenHelfern. Information undUnterstützung für SHG, Betroffeneu. Institutionen.
SH-GRUPPE FÜR
POLYARTHRITIS-ERKRANKTE
UND DEREN ANGEHÖRIGE
Jutta Sturn, 6830 Rankweil,Telefon 05522/46137 oder0664/6302978
HPE – HILFE FÜR ANGEHÖRIGE
VON PSYCHISCH KRANKEN
MENSCHEN
Tel. Nr. 0663/9250874Dienstag von 09:00 - 11:00 Uhr undFreitag von 15:00 - 17:00 Uhr
• Gesprächsaustauschthemenbezogene Vorträge
Bestehende Selbsthilfegruppen in:BludenzBregenzDornbirnEgg und Rankweil.
„OMNIBUS“Verein für von Psychiatrie BetroffeneMichael ChmelaTelefon 05572/41357
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Im Frühling unseres Jahreslaufes feiern wir Ostern: „Urständ“, Auferstehung. Dieser Sonn-Tag markiert eine Wende: auf den Winter mit Dunkel und Kälte folgen Tage mit Sonne und Wärme; ausder erstarrten und scheinbar toten Natur bricht neues Leben auf.Wen Leid,Trauer, Undank,Aussichtslosigkeit, Zweifel niederdrücken (deprimieren), die/der wird ermutigt, sich aufzurichten,Licht zu sehen, Frühlingsluft zu atmen. Christen feiern mit Ostern das Fest des Lebens.Tod und Grabsind bittere Tatsachen, aber sie gleichen dem Erdreich, in dem das Samenkorn „stirbt“, um zu verwan-deltem Leben aufzublühen. Ostern gibt Impulse:
• Trotz Last und Trauer überseht nicht den Frühling - Blühen und Farben!• Trotz Leid und Krankheit vergesst nicht die Freude - Humor, Staunen, gute Erinnerungen!• Trotz Absterben und Todesnähe nehmt das Leben wahr - Kinder, Hoffnung, Zukunft!Ein paar Blumen von der Frühlingswiese ergeben einen Strauß blühender Vielfalt:Variationen desLebens, Hinweise auf einen Gott im farblosen Alltag.
Mag. Hugo Fleisch
TÄGLICH VON BILDERN DES UNGLÜCKS BETROFFEN,
TAUCHEN WIR TIEF IN DIE LEIDEN DER ZEIT.
DENNOCH VERSUCHEN WIR TÄGLICH ZU HOFFEN,
DENN HOFFNUNG IST HÖCHSTE NOTWENDIGKEIT.
WIR HOFFEN AUF MÖGLICHEN NEUEN BEGINN,
AUF GLÜCK, AUF ERFOLG, AUF DEN GROSSEN GEWINN.
WIR HOFFEN AUF GOTT, AUF DIE L IEBE, DIE ZEIT,
WIR HOFFEN AUF VIEL MEHR GERECHTIGKEIT.
WIR HOFFEN IM FRÜHLING AUF GRÜNEN UND BLÜHEN,
WIR HOFFEN, ES WIRD UNS’RE SCHULD UNS VERZIEHEN.
WIR HOFFEN AUF FRIEDEN NACH JEGLICHEM STREITEN,
WIR HOFFEN NOCH IMMER AUF BESSERE ZEITEN.
WIR HOFFEN AUF AUSWEGE AUS UNSERER NOT,
AUF RETTUNG, AUF HEILUNG, AUF NAHRUNG, AUF BROT.
WIR HOFFEN AUF LINDERUNG UNS’RER BESCHWERDEN,
WIR HOFFEN, SO LANGE WIR LEBEN AUF ERDEN.
DEM STERN UNS’RER HOFFNUNG AUF EWIG VERSCHWOREN,
SIND WIR DURCH IHN DOCH NICHT GÄNZLICH VERLOREN.
WENN HOFFNUNG UNS STÜTZT, UNS ZU ERHEBEN:
WIR BRAUCHEN DIE HOFFNUNG ZUM ÜBERLEBEN.
Elli Michlerin „ferment“, Monatszeitschrift der Pallottiner-Gemeinschaft
Hoffnung ist Leben
Pfle
gesp
uren
„Geteiltes Leid, geteilte Freude“
14
Die Pflege eines kranken Men-schen beansprucht viel Zeit undAufmerksamkeit. In der Sorgeum den anderen gerät allzuleichtaußer acht, dass SelbstpflegeVoraussetzung für eine ausgewo-gene Pflegebeziehung ist. Unterder zeitlichen und emotionalenBeanspruchung leidet auch dasBeziehungsnetz, immer seltenerhören Pflegende Angehörige dieFrage: „Und wie geht es dir?“Daraus erwächst eine zusätzlicheBürde, die Einsamkeit der häus-lichen Pflege.
Wie kann es Pflegenden Ange-hörigen gelingen, aus diesemabgeschlossenen Raum aufzubre-chen und ins soziale Lebenzurückzukehren?
Das Gespräch mitVertreterInnen von sozialenDiensten regt oft erste Schrittean. Große Erleichterung kannauch der Austausch mitMenschen in ähnlichenLebenssituationen bringen.
GRUPPEN FÜR PFLEGENDE
ANGEHÖRIGE
Die Pflegeleistung bedeutetSegen für die PatientInnen, fürdie pflegenden Angehörigenaber auf Dauer physische undpsychische Schwerarbeit. Aneinigen Orten unseres Landesversuchen Gruppen fürPflegende Angehörige dieseSchwerarbeiterInnen zu stützenund zu motivieren. Dabei ist ein
ganz wesentlicher Zweck dasAus-Sprechen, Mit-Teilen, Mit-Tragen, Zu-Hören.
Das Sprechen trägt entscheidenddazu bei, einen Prozess derVeränderung zu bewirken.Wersich die Last von der Seele redenkann, hat bereits den erstenSchritt gemacht. Dieses Gesprächführt keineswegs zu einer Kaffee-kränzchen-Atmosphäre, obwohl- Gott sei Dank - auch manch-mal gelacht werden kann. Öfteraber ist es bitterer Ernst, wasPflegende los werden müssen.
Die Gruppe bietet dafür einengeschützten Rahmen: Hierbraucht man nicht lange zuerklären, warum es einem mög-licherweise ebenso schlecht gehtwie dem gepflegten Menschen.Gleichzeitig werden Informa-tionen über Entlastungsangeboteund praktische Tipps weiterge-geben.
Vielen Angehörigen gelingt esdadurch, die Pflegesituation neuzu organisieren und sich selbstwieder mehr liebevolleAufmerksamkeit zu schenken.
Eine Gruppe für PflegendeAngehörige aufzubauen, ist nichteinfach. Es braucht Mut, nachoft jahrelangem Rückzug inshäusliche Leben anderen Men-schen von sich zu erzählen. Auchkönnen sich Pflegesituationenund damit die Teilnahme an der
Gruppe sehr schnell ändern.Um den Lebensnerv einerGruppe zu schützen, müsseneinige Grundsätze beachtet wer-den.
GRUNDSÄTZE
Verschwiegenheit,Vertraulichkeit!Was in der Runde zur Sprachekommt, muss unbedingt in denHerzen der TeilnehmerInnenverwahrt bleiben. Ausschwätzenzerstört die Offenheit und führtrasch zum Tod der Runde.
Die Gruppenmitglieder sindLaien. Ziel ist, dass jede(r) ihre/seine Situation schildern kann.Die Pflegenden kommen selbstzu Wort, sie sind ExpertInnen ineigener Sache. Das Anhören vonVorträgen, das Einladen vonFachleuten ist die Ausnahme.
Jede, jeder soll reden können,während die anderen zuhören.Man darf aber auch schweigen.Hier ist eine Moderatorin / einModerator wichtig, sie/er küm-mert sich um einen geordnetenAblauf, sorgt, dass jede(r)TeilnehmerIn ungestört redenkann, achtet auf den Zeitrahmen(Beginn und Ende des Treffens),macht neue TeilnehmerInnenmit dem Ablauf vertraut, betontimmer wieder das Beachten derGrundsätze.
Über Äußerungen derSprechenden wird nicht geurteilt.Diese Haltung soll in der Runde
Pfle
gesp
uren
15
spürbar sein: „Wir können vondir lernen, vielleicht nützt dirauch unsere Erfahrung.“Tatsächlich werden viele guteTipps ausgetauscht.
In einer Gruppe für PflegendeAngehörige sind alle von ähnli-chem Los Betroffenen willkom-men - gleich welcher Weltan-schauung. Die Erfahrung zeigt,dass vielen Pflegenden derGlaube eine Quelle der Kraftbedeutet. Darum darf dieserAspekt in unaufdringlicherWeise, z. B. in einer abschließ-enden Meditation oder einemGebet, Platz finden.
Die Gruppen für PflegendeAngehörige finden in einergewissen Regelmäßigkeit statt(z.B. einmal pro Monat). DieModeratorInnen achten darauf,dass der Raum hell, freundlichund möglichst gut erreichbar ist.Auch sind Kaffee und Kuchenfester Bestandteil der Gruppen-treffen.
GRUPPEN SIND EIN ANGEBOT
Gruppen für Pflegende Ange-hörige sind keine Allheilmittel,nicht allen sagt diese Form zu,aber sie sind ein Angebot. Man-chen geben sie eine Zeit langKraft, Ausdauer, Freundschaft.Die Wirkung ist gewiss nichtnach einer einmaligen Teilnahmemessbar. Eine Heilwirkung wirderst nach mehrmaligen„Sitzungen“ spürbar. Ein Kern
DU LIEBE ZEIT
DA HABE ICH EINEN GEHÖRT
WIE ER SEUFZTE:
„DU LIEBE ZEIT!“
WAS HEISST DA
„DU LIEBE ZEIT“?
„DU UNLIEBE ZEIT“,
MUSS ES HEISSEN
DU UNGELIEBTE ZEIT
VON DIESER UNZEIT,
IN DER WIR
LEBEN MÜSSEN.
UND DOCH SIE IST
UNSERE EINZIGE ZEIT.
UNSERE LEBENSZEIT.
UND WENN WIR
DAS LEBEN LIEBEN,
KÖNNEN WIR NICHT GANZ
LIEBLOS GEGEN DIESE
UNSERE ZEIT SEIN.
WIR MÜSSEN SIE
JA NICHT GENAU
SO LASSEN,
WIE SIE UNS TRAF.
Erich Fried
von Frauen (Männern?) ist fürden Bestand der Runde wert-voll, gleichzeitig muss daraufgeachtet werden, dass sich dieGruppe nicht verschließt.
Es ist deshalb sinnvoll, die Zahlder Treffen von Anfang an zubegrenzen und in Rücksprachemit der Gruppe zu erneuernbzw. die Gruppe aufzulösen,wenn sie sich in einen Freundes-kreis verwandelt oder inhaltlichabzuflachen scheint. Auch wersich aus persönlichen Gründenaus der Gruppe zurückzieht, wirdgebeten, sich zu verabschieden.So bleibt die Atmosphäre vonVertrauen und Rückhalt beste-hen.
Denn alle Gesprächspartner-Innen, jede/r für sich, leisteneinen wesentlichen Beitrag zurGruppe.Sie äußern: So geht es mir.
Mag. Hugo Fleisch,Mag. Carmen Feuchtner
Wir danken den ModeratorInnen derGruppen für ihren Beitrag zu diesemArtikel.
Falls Sie eine Gruppe für PflegendeAngehörige aufbauen möchten, sen-den wir Ihnen gerne unserenLeitfaden zu.
Mag. Carmen Feuchtner,Bildungshaus Batschuns,Telefon 0664 / 222 0131
Run
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die
Pfle
ge d
ahei
mMobile Hilfsdienste
16
Martha betreut Frau Gehrer
zwei Mal in der Woche. S ie hat
unterwegs eingekauft , es s ind
immer dieselben Dinge: Brot ,
Butter, Mi lch, etwas Gemüse
und Obst . Frau Gehrer s i tzt am
Fenster und wartet . Der Besuch
ihrer „MOHI-Frau“ Martha
bringt Abwechslung in den ein-
tönigen Al l tag der 86-Jährigen.
Seit drei Jahren ist sie gehbehin-dert, ihre berufstätige Tochterschaut jeden Abend nach demRechten. Für Hilfe im Haushaltund bei der Wäsche hat sie umMobile Haushaltshilfe angefragt.Frau Gehrer schätzt besonders,dass sich Martha auch Zeitnimmt, manche Erinnerungenmit ihr zu teilen oder auch ihreKlagen über die Beschwerdendes Alters anzuhören.
VIELFÄLTIGES ANGEBOT
Diese Form der Betreuung durchden Mobilen Hilfsdienst ist einevon vielen Möglichkeiten. Obzwei Mal im Monat, ein Mal proWoche oder täglich eine halbeStunde, ob Hilfe im Haushalt,bei der Wäsche oder Begleitungbeim Spaziergang gewünscht ist:So vielfältig die Anfragen sind,so bunt ist auch das Angebot der„MOHI-Frauen“ (vereinzelt auchder „MOHI-Männer“).
Eines ist bei allen Einsätzendeutlich spürbar: PersönlichesEngagement ist die Basis ihrerArbeit und das Gespräch einwesentlicher Bestandteil.
GUTE BETREUUNG BRAUCHT
KLARE VEREINBARUNGEN
Die HelferInnen werden in sog.„Grundschulungen“ für dieseDienste entsprechend vorberei-tet. Sie lernen, mit schwierigenund komplexen Situationenumzugehen. Es gilt, eine Balancezu finden: Einerseits gehen dieHelferInnen auf den Klientenein, hören auf seine Problemeund Wünsche und handeln, woes möglich ist, auch danach.Andererseits lernen sie auch,sich abzugrenzen und dieSchwierigkeiten nicht zu ihreneigenen zu machen und mitnach Hause zu nehmen.
DIE KOORDINATION DER
ANFRAGE
Die Auswahl der Mitarbeiter-innen wird sorgfältig getroffen.Die Einsatzleitungen führen beieiner Anfrage das Erstgesprächund überprüfen, wer vom Teamam ehesten für die Aufgabe inFrage kommt. Sie begleiten denersten Einsatz, um besser beur-teilen zu können, ob die Voraus-setzungen für eine harmonischeBetreuung gegeben sind. Erstdanach fällt die Entscheidungüber eine Betreuung. Nach eini-gen Einsätzen überprüft dieEinsatzleitung erneut, ob dieBetreuung für alle Seiten zufrie-
denstellend verläuft. Sollte sichnach einigen Betreuungsstundenherausstellen, dass die Aufgabennicht zur Zurfriedenheit erfülltwerden, wird die Situation neuüberdacht. Ein Wechsel der Be-treuungsperson ist eine Möglich-keit, in der Praxis ergibt sichaber meistens ein „Sich-aneinan-der-Gewöhnen“. Oft ist es not-wendig, dass eine zweite Mit-arbeiterin den Dienst ergänzt.
VERDOPPELUNG DER BETREU-
UNGSLEISTUNG INNERHALB
VON VIER JAHREN
Die Auswahl und Begleitung derEinsätze wie auch die Schulungder MitarbeiterInnen bewährensich. Eine wachsende Zahl vonVorarlbergerInnen nehmen dieMobile Hilfe in Anspruch. Sobetreuten im Jahre 1998 44Mobile Hilfsdienste 1.686 Per-sonen.992 Helferinnen leisteten insge-samt über 164.000 Einsatz-stunden. Dies bedeutet eineVerdoppelung gegenüber demJahr 1995: Damals hatten rund800 Personen die Mobile Hilfein Anspruch genommen, beietwa 80.000 Stunden Hilfe-leistung.
DIE MOTIVATION DER
NACHBARSCHAFTSHILFE BLEIBT
Angesichts dieser Entwicklungwird deutlich, dass die Nachbar-schaftshilfe, aus der sich dieMobilen Hilfsdienste entwickelthaben, diesen steigenden Bedarfkaum abdecken könnte. Die
Run
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die
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Motivation der Nachbarschafts-hilfe ist von Seiten der MOHI-Mitarbeiterinnen aber erhaltengeblieben. Darüber hinaus be-steht die Möglichkeit, Pensions-versicherungszeiten zu erwer-ben. Seit 1998 können MobileHelferInnen für einen Beitragvon ATS 570,- versichert wer-den. Für die meisten bleibt derHilfsdienst aber eine sinnvolleNebenbeschäftigung, die mitATS 100,- bis ATS 150,- proStunde ein Taschengeld einbringt.
45 VEREINE IM GANZEN LAND
Rechtlich sind die Dienste alsVereine mit ehrenamtlichemVorstand organisiert. Derzeitgibt es 45 Mobile Hilfsdienstein Vorarlbergs Gemeinden, zweiDrittel davon sind an Kranken-pflegevereine angegliedert1. AufLandesebene sind die Vereine inder ARGE Mobile Hilfsdienstezusammengeschlossen, seit1998 in eigenständiger Struktur.Dem Institut für Gesundheits-und Krankenpflege, namentlichan Frau Helga Fürst ist hier einherzlicher Dank für die wertvol-le Unterstützung in denAnfangszeiten auszusprechen.
Das Anliegen der Mobilen Hilfs-dienste hat sich seit Anfang nichtverändert: Im Zentrum stehtdie mitmenschliche Hilfe in deneinfachen Dingen des täglichenLebens.Wieviel Unterstützunggerade diese einfachen Dingebrauchen können, wissen vieleunserer Mitarbeiterinnen aus
ihrer Arbeit als Mutter.Viele haben kleine Kinder zuversorgen, anderen sind dieKinder groß geworden und dieFrauen sind bereit, eine sozialeAufgabe wahrzunehmen.Vielleicht ist es zutreffender zusagen, sie übernehmen einefreundschaftliche Aufgabe.
Auch wenn die Arbeit bezahltwird, in der manchmal jahrelan-gen Betreuung wachsen persön-liche Beziehungen. Die regel-mäßigen Besuche lindern dieEinsamkeit, die Alter, Krankheitoder Behinderung oft mit sichbringen.
Die Mobilen Helferinnen tragenwesentlich dazu bei, dass Men-schen zu Hause, in ihrer ver-trauten Umgebung bleiben kön-nen, auch wenn sie nicht für sichselbst sorgen können.Wir möch-ten uns für diesen Einsatz imNamen der Pflegebedürftigenund der Angehörigen herzlichbedanken.
Dr. Greti Schmid,Landesobfrau,Uschi Österle, Geschäftsführerin(Redaktionelle Bearbeitung:Mag. Carmen Feuchtner)
1Weitere Träger sind Sozial- undGemeinwesenstellen, Gemeinden,aber auch ein Sozialzentrum, dasRote Kreuz und der Vbg. Familien-verband.Lediglich 4 Mobile Hilfsdienstewerden als eigenständige Vereinegeführt.
DIENSTLEISTUNGEN DER
MOBILEN HILFSDIENSTE
HAUSWIRTSCHAFTLICHE
HILFEN:
Reinigung des Wohnbereiches,Wäschepflege, Besorgungen,Kochen, diverse Handreichungen.
BETREUERISCHE HILFEN:
Fahrdienste, Behördengänge,Gespräche, Motivation, Kommu-nikation im sozialen Umfeld, mit-menschliche Begleitung.
PFLEGERISCHE
HILFESTELLUNGEN:
nur unter Anleitung derHauskrankenpflege.
KOSTEN:
1 Einsatzstunde kostet durch-schnittlich ca.ATS 100,--,für Wochenend- oder Nachtdienstbis zu ATS 150,--
INFORMATION ÜBER DIE
ARBEITSGEMEINSCHAFT
MOBILE HILFSDIENSTE
Frau Uschi Österle,Telefonnummer derGeschäftsstelle: 05522 / 781 01,Montag bis Donnerstag:08:00 - 11:00 Uhr undDonnerstag von 14:00 - 16:00 Uhr
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TippsEntspannendes:Probieren Sie doch einmal einefeucht-heiße Gesichtskompresse:Tauchen Sie dazu einen Wasch-handschuh oder ein kleinesHandtuch in heißes Wasser.Auswringen - Augen schließenund einige Minuten auf IhrGesicht legen.
LiteraturFür Sie gelesen:Welcher berühmte Tierliebhaberjagte gemeinsam mit demösterreichischen KronprinzenSeeadler?Mit welcher Pflanze machten dieJesuiten im 17. Jahrhundert eingigantisches Geschäft?
Im Taschenbuch„NATURRÄTSEL“
sind die 50 schönsten Rätselüber Tiere, Pflanzen oder be-rühmte Persönlichkeiten aus derZeitschrift „kosmos“ gesammelt.Ein interessantes Büchlein, umzwischendurch auf ganz andereGedanken zu kommen, Neuesüber Alltägliches zu erfahrenoder altes Schulwissen aufzufri-schen.Herausgeber: Signe Seiler,insel-Verlag,Taschenbuch Nummer 2529;Preis ATS 101,--
Maria Lackner
BasarHaben Sie ein Pflegehilfsmittel,wie z.B. Pflegebett, Badeliftu.a., das Sie nicht mehr benöti-gen, so haben Sie hier dieMöglichkeit einer kostenlosenAnzeige!
Schreiben Sie an:Redaktion Zeitschrift „daSein“Institut für Gesundheits- undKrankenpflege, Mariahilfstraße 6,PF 52, A-6903 Bregenz
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MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG :
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PHARMA GMBH
ICH BITTE
NICHT UM WUNDER
UND VISIONEN,
HERR,
SONDERN UM KRAFT
FÜR DEN ALLTAG.
LEHRE MICH DIE KUNST DER
KLEINEN SCHRITTE.
Antoine de Saint-Exupéry
19
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber:Institut für Gesundheits- und Krankenpflege(IGK)Bildungshaus BatschunsMit Unterstützung der Vbg. Landesregierung
Redaktionsteam:Eva KollmannMag. Hugo FleischHelga Fürst, IGKMaria Lackner, IGKMag. Carmen Feuchtner,Bildungshaus BatschunsPeter Hämmerle, VLR
Redaktionsadresse:IGK, A-6903 Bregenz,Mariahilfstraße 6, PF 52Tel.: 0043 (0) 5574 / 487 87...0Fax.: 0043 (0) 5574 / 487 87 -6e-mail: pa@igkv.at
Für den Inhalt verantwortlichDie Herausgeber
Grafische Beratung:Caldonazzi/Zündel, Frastanz
Layout und Satz:Andrea Kratzer, IGK
Druck:Hecht Druck, Hard
Copyright:Alle Rechte vorbehaltenCopyright ©Die HerausgeberNachdruck, auch auszugsweise, nur mitGenehmigung des Redaktionsteams.
Bildquellennachweis:Nikolaus Walter, Feldkirch
Cartoons:Medical Tribune Verlagsgesellschaft WiesbadenLisa Althaus, Klaus
„daSein“ erscheint viermal im Jahr
Bezugsbedingungen:Abonnementpreis
Inland: ATS 120,00 (EUR 8,72)Ausland: ATS 150,00 (EUR 10,90)
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DVR: 0419818
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WIR informieren und beraten SIE gerne über:
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Bera tung fü r P f l egende Angehör i ge
Bundessozialamt Vorarlberg, 6903 Bregenz, Rheinstraße 32/III
Lechleitner Adolf, DW 22 Widtmann Alfred, DW 31
Wir betreuen und pflegen
- Sie erholen sich -
KurzzeitpflegeUrlaubspflege
Senioren Residenz Martinsbrunnen
Eisengasse 10
A-6850 Dornbirn
T: 05572/3848
E-mail:
martinsbrunnen@eunet.at
Warum?Weil auch pflegende Angehörige Entspannungbrauchen, stellt der Martinsbrunnen inKooperation mit der Stadt Dornbirn, kurzfristigund für eine gewisse Zeit individuelle Pflege- u.Betreuungsplätze zur Verfügung.
Wen betriffts?Die zeitlich begrenzte Betreuungsform kann zurVersorgung nach einem Krankenhausaufenthaltoder zur Entlastung pflegender Angehörigerwährend deren Urlaub oder Abwesenheit inAnspruch genommen werden.
Im Preis inbegriffenDer Tagessatz für die Kurzzeitpflege beträgt in denPflegestufen 1-3 ATS 1.175,- (Euro 85,39) und inden Pflegestufen 4-7 ATS 1.719,- (Euro 124,92)alles inklusive, pro Person im Einzel- oderDoppelzimmer. In den Pflegestufen 4-7 besteht dieMöglichkeit einer Unterstützung über dieSozialhilfe. Inkludiert sind auch die Vollverpflegungund die Benutzung aller Gemeinschafts- undTherapieeinrichtungen.
KontaktWeitere Fragen beantwortet Ihnen gerne unserHaus- u. Pflegeleiter Herr Paul HASENHÜTLpersönlich, oder rufen Sie an:
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