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> Drug Design und Entwicklung
Joachim Jose, Univ.-Prof. Dr. rer. nat.
Lehrstuhl für Pharmazeutische und Medizinische Chemie
4. Stock, R 414
0251 8332 200 (Tel.)
0251 8332 211 (FAX)
MSc Arzneimittelwissenschaften, MSc Chemie und
Staatsexamen Pharmazie, 4h,
Di. 29.10.2012, 17 c.t.; Di. 06.11. 2012, 17 c.t; kl. Hörsaal
Enzyminhibitoren
2
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzyminhibitoren
3
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Literatur
Berg, Tymoczko, Stryer, Biochemie (2010) Spektrum Akad. Verlag, 79,50 €
Copeland, Evaluation of Enzyme Inhibitors in Drug Discovery
(2005) Wiley VCH, 54,95 €,
Bisswanger, Enzyme Kinetics: Principles and Methods (2008),
Wiley VCH, 155 €.
Kubinyi, Wirkstoffdesign, Spektrum Akademischer Verlag,
(2002), 60 €
4
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Target
Identification
(Valid.)
Lead
identification Lead
Optimization
Preclinical
Development
Clinical
Development
Zellbiologie
Pathophysiologie
„Omics“
Systembiologie
Expression
Molekulares
Screening
Computer-gestütze
Methoden
Strukturbiologie
(L)ADME
Pharmakologie
Delivery
> Arzneimittelentwicklungsstadien
5
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Paul Ehrlich (1854- 1915)
Die Reaktion zwischen Arzneistoff
und Rezeptor bezeichnete Ehrlich
in Anlehnung an den Chemiker
Emil Fischer (1852 bis 1919) als
„Schlüssel-Schloss-Theorie“.
Ehrlich wurde damit zum
Begründer der Rezeptortheorie,
die für die Arzneimittelforschung
zu einer Leitidee wurde
Begründer der Chemotherapie
(Salvarsan)
Begründer der Immunologie
Nobelpreis 1911
> Einführung
6
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
1. Wirkstoff
Arzneistoff
Ein Arzneistoff ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen
Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient.
Ein Arzneistoff ist in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen ein
Bestandteil eines Arzneimittels. Arzneistoffe sind dabei diejenigen Bestandteile
eines Arzneimittels, die die Ursache für dessen Wirksamkeit sind.
im oder am menschlichen oder tierischen Körper
aktiv 2. Arzneistoff
> Begriffe
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Arzneistoff
Ein Arzneistoff ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen
Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient.
Ein Arzneistoff ist in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen ein
Bestandteil eines Arzneimittels. Arzneistoffe sind dabei diejenigen Bestandteile
eines Arzneimittels, die die Ursache für dessen Wirksamkeit sind.
1. Wirkstoff = in vivo
aktiv 2. Arzneistoff
> Begriffe
8
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Arzneistoff
Ein Arzneistoff ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen
Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient.
Ein Arzneistoff ist in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen ein
Bestandteil eines Arzneimittels. Arzneistoffe sind dabei diejenigen Bestandteile
eines Arzneimittels, die die Ursache für dessen Wirksamkeit sind.
1. Wirkstoff in vivo aktiv
2. Arzneistoff
2. Arzneistoff + Hilfstoff(e)
3. Arzneimittel
> Begriffe
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Arzneistoff
Ein Arzneistoff ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen
Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient.
Ein Arzneistoff ist in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen ein
Bestandteil eines Arzneimittels. Arzneistoffe sind dabei diejenigen Bestandteile
eines Arzneimittels, die die Ursache für dessen Wirksamkeit sind.
1. Wirkstoff
2. Arzneistoff
3. Arzneimittel
> Begriffe
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> Enzyminhibitoren 1
1. Herkunft Naturstoffe:
Mineralien,Tierreich, ca. 1 %
Pflanzenreich ca.10 %
Synthetika ca. 90 %
2. Wirkmechanismus (Pharmakologie, Med. Chemie)
z. B.: Antiestrogen
Calciumkanalblocker
Topoisomerase-I-Hemmer
3. Krankheit (Medizin, Med. Chemie)
z. B.: Antihypertensivum (Mittel gegen Bluthochdruck)
Antiasthmatikum
Antidepressivum
4. Chemische Struktur (Chemie, Med.Chemie)
Bezeichnung nach akzeptierter
Nomenklatur (z. B. IUPAC)
> Einteilung der Wirkstoffe
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> Enzyminhibitoren 1
> Herkunft der Arzneistoffe
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> Enzyminhibitoren 1
Target
= biologische Struktur, an der der Wirkstoff angreift
- Proteine
- DNA
- RNA
- Membranen
Ausnahmen:
Heparin bindet Calcium
Antacida neutralisieren Magen-HCl (bindet H30+)
> Begriffe
13
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Target
= biologische Struktur, an der der Wirkstoff angreift
- Proteine
- DNA
- RNA
- Membranen
> Begriffe
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Target
= biologische Struktur, an der der Wirkstoff angreift
- Proteine
- DNA
- RNA
- Membranen
Komplexbildung zwischen Ligand (Arzneistoff) und Target
Bindungsstelle oft allgemein als Rezeptor bezeichnet
Bindung des Liganden führt zu Folgereaktionen (Agonist)
Bindung blockiert Bindung eines physiologischen Liganden an das Target
(blockiert Folgereaktionen => Antagonist)
> Begriffe
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> Enzyminhibitoren 1
Proteine als Targets
1. G-Protein gekoppelte Rezeptoren
2. Rezeptoren mit intrinsischer Enzymaktivität
Bsp.: Neurotransmitter Rezeptoren (Bradykinin)
Bsp.: Rezeptor-Tyrosinkinasen (EGFR)
3. Liganden gesteuerte Ionenkanäle Bsp.: 5H3T-Rezeptor (Serotonin)
4. Intrazelluläre Rezeptoren Bsp.: Estrogenrezeptor
5. Transporter Proteine Bsp.: Na+ abh. Glukose Transporter
6. Enzyme Bsp.: COX-1/COX-2, Kinasen
> Proteine als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Proteine als Targets
17
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Proteine als Targets
1. G-Protein gekoppelte Rezeptoren
2. Rezeptoren mit intrinsischer Enzymaktivität
Enzyme = Targets für die meisten Arzneistoffe
Ligand/Target Bindung greift in den (patho-)physiologischen Stoffwechsel ein
Bsp.: Neurotransmitter Rezeptoren (Bradykinin)
Bsp.: Rezeptor-Tyrosinkinasen (EGFR)
3. Liganden gesteuerte Ionenkanäle Bsp.: 5H3T-Rezeptor (Serotonin)
4. Intrazelluläre Rezeptoren Bsp.: Estrogenrezeptor
5. Transporter Proteine Bsp.: Na+ abh. Glukose Transporter
6. Enzyme Bsp.: COX-1/COX-2, Kinasen
1. Hemmung der Biosynthese von Biomolekülen
2. Hemmung des Abbaus von Biomolekülen
> Proteine als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Proteine als Targets
1. G-Protein gekoppelte Rezeptoren
2. Rezeptoren mit intrinsischer Enzymaktivität
Enzyme = Targets für die meisten Arzneistoffe
Ligand/Target Bindung greift in den (patho-)physiologischen Stoffwechsel ein
3. Liganden gesteuerte Ionenkanäle
4. Intrazelluläre Rezeptoren
5. Transporter Proteine
6. Enzyme
1. Hemmung der Biosynthese von Biomolekülen
2. Hemmung des Abbaus von Biomolekülen
> Proteine als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Proteine als Targets
1. G-Protein gekoppelte Rezeptoren
2. Rezeptoren mit intrinsischer Enzymaktivität
Enzyme = Targets für die meisten Arzneistoffe
Ligand/Target Bindung greift in den (patho-)physiologischen Stoffwechsel ein
3. Liganden gesteuerte Ionenkanäle
4. Intrazelluläre Rezeptoren
5. Transporter Proteine
6. Enzyme
1. Hemmung der Biosynthese von Biomolekülen
2. Hemmung des Abbaus von Biomolekülen
> Enzyme als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Enzyme als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Proteine als Targets
1. G-Protein gekoppelte Rezeptoren
2. Rezeptoren mit intrinsischer Enzymaktivität
Enzyme = Targets für die meisten Arzneistoffe
Ligand/Target Bindung greift in den (patho-)physiologischen Stoffwechsel ein
Forschungsgebiet des AK Jose
Bsp.: Neurotransmitter Rezeptoren (Bradykinin)
Bsp.: Rezeptor-Tyrosinkinasen (EGFR)
3. Liganden gesteuerte Ionenkanäle Bsp.: 5H3T-Rezeptor (Serotonin)
4. Intrazelluläre Rezeptoren Bsp.: Estrogenrezeptor
5. Transporter Proteine Bsp.: Na+ abh. Glukose Transporter
6. Enzyme Bsp.: COX-1/COX-2, Kinasen
1. Hemmung der Biosynthese von Biomolekülen
2. Hemmung des Abbaus von Biomolekülen
> Enzyme als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzyminhibitoren
> Enzyme als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzyminhibitoren
Angiotensin II erhöht den Blutdruck, Bradykinin senkt den Blutdruck
Hemmung des ACE sinnvoller Therapieansatz bei Bluthochdruck
> Enzyme als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzyminhibitoren
1. Komplexierung des Zn2+ Ions durch Carboxyl-/Carbonyl-/Thiolgruppe
2. Elektrostatische WW zwischen K511 und Carboxylatfunktion
3. Wasserstoffbrückenbindung zwischen H353 und Carbonylfunktion (Lysin/Alanin)
1913: „Corpora non agunt nisi fixata“
(„Die Medikamente tun nichts,
wenn sie nicht gebunden werden“)
> Enzyme als Targets
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Arzneimittelentwicklungsstadien
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Target
Identification
(Valid.)
Lead
identification Lead
Optimization
Preclinical
Development
Clinical
Development
Zellbiologie
Pathophysiologie
„Omics“
Systembiologie
Expression
Molekulares
Screening
Computer-gestütze
Methoden
Strukturbiologie
(L)ADME
Pharmakologie
Delivery
Lead = Leitstruktur: Substanz (Molekül), die als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines
Arzneistoffkandidatendienen kann
zeigt in vitro schon die gewünschte Wirkung am Target
kann bzgl. Wirkstärke, Selektivität, pharmakokinetischer Eigenschaften noch verbessert werden
Unterscheidung Lead : Hit (Treffer beim Screening)
Leitstruktur erlaubt Synthese analoger Verbindungen
(kann auch ein Naturstoff sein, der synthetisch modifiziert/optimiert
werden kann)
> Arzneimittelentwicklungsstadien
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Target
Identification
(Valid.)
Lead
identification Lead
Optimization
Preclinical
Development
Clinical
Development
Zellbiologie
Pathophysiologie
„Omics“
Systembiologie
Expression
Molekulares
Screening
Computer-gestütze
Methoden
Strukturbiologie
(L)ADME
Pharmakologie
Delivery
Lipinski rule of five:
(1997)
MM </= 500 g/mol
Oktanol/H20 Verteilungkoeffizient </= 5 (log P)
Wasserstoffbrücken Donor en </= 5
Wasserstoffbrücken Akzeptoren </= 10
angepasste Werte:
(Ghose et al. 1999)
MM 160 – 480 g/mol (357 g/mol)
log P-Wert - 0,4 bis + 5,6 (2,52)
Polarisierbarkeit (mol. refractivity) 40 – 130 (97)
N Atome 20 - 70 (52)
(Benzol häufigste Substruktur)
> Arzneimittelentwicklungsstadien
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Target
Identification
(Valid.)
Lead
identification Lead
Optimization
Preclinical
Development
Clinical
Development
Zellbiologie
Pathophysiologie
„Omics“
Systembiologie
Expression
Molekulares
Screening
Computer-gestütze
Methoden
Strukturbiologie
(L)ADME
Pharmakologie
Delivery
Schlussfolgerung: Bindungsstelle des Liganden am Target ist
- klein (nur begrenzter Bereich des gesamten Proteins)
- hydrophob
- enthält Wasserstoffbrücken Donatoren (10?) und Akzeptoren (5?)
- erlaubt dreidimensionale elektrostatische WW
- essentiell für die Funktion des Targets
> Arzneimittelentwicklungsstadien
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> Enzyminhibitoren 1
Was ist Leben?
Abfolge chemischer Reaktionen
- Informationsspeicherung/Informationsreplikation
- Schaffung der energetischen Voraussetzungen durch
Kompartimentierung und Stoffwechsel
(DG = DH-TDS)
> Funktion von Enzymen
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> Enzyminhibitoren 1
> Funktion von Enzymen
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Was ist Leben?
Abfolge chemischer Reaktionen
- Informationsspeicherung/Informationsreplikation
- Schaffung der energetischen Voraussetzungen durch
Kompartimentierung und Stoffwechsel
(DG = DH-TDS)
DG < 0 exergon: läuft unter den gegebenen Bedingungen (Konzentrationen)
spontan ab
DG = 0 im Gleichgewicht, kein erkennbarer Umsatz
DG > 0 endergon: Zufuhr von freier Enthalpie notwendig damit die Reaktion
abläuft
Enzyme ändern die Lage des Gleichgewichtes nicht, sie
beschleunigen nur dessen Einstellung
Leben ist ein (dynamischer) Zustand fern des Gleichgewichtes
> Funktion von Enzymen
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> Enzyminhibitoren 1
Beispiele für die Geschwindigkeitsbeschleunigung durch Enzyme
> Funktion von Enzymen
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Die 6 Hauptenzymklassen
> Funktion von Enzymen
34
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzym Cofaktoren
> Funktion von Enzymen
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Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzym Cofaktoren fest gebunden = prosthetische Gruppe
Beispiele für prosthetische Gruppen:
* Biotin in Carboxylasen
* Häm im Hämoglobin, im Cytochrom c, in der
Cytochrom c Oxidase, P450 Enzyme (Häm-Eisen!!!)
* Flavine in Flavoproteinen
* Moco (Molybdän-Cofactor)
in Molybdoenzymen (z. B.
Xanthinoxidase)
* FeMo (Molybdän-Eisen-Cofactor, MoFe-Protein)
in der Nitrogenase
* 13-trans-Retinal im Bakteriorhodopsin
* [Fe-2S]x in Elektronentransfer Proteinen
Apoprotein + prosthetische Gruppe = Holoenzym
> Funktion von Enzymen
36
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzyme setzen die Aktivierungenergie für chemische Reaktionen herab
> Funktion von Enzymen
37
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Herabsetzung der Aktivierungsenergie durch Konformationsänderung
Bsp.: Aspartylproteasen (Alzheimer, AIDS, Antiinfektiva)
> Funktion von Enzymen
38
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Kritische Konformation: der Übergangszustand (transition state)
Bsp.: Serinproteasen (Blutgerinnung)
> Funktion von Enzymen
39
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Kritische Konformation: der Übergangszustand (transition state)
Bsp.: Serinproteasen (Blutgerinnung)
> Funktion von Enzymen
40
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Kritische Konformation: der Übergangszustand (transition state)
> Funktion von Enzymen
41
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Kritische Konformation: der Übergangszustand (transition state)
> Funktion von Enzymen
42
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
42
Kritische Konformation: der Übergangszustand (transition state)
> Funktion von Enzymen
43
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Kritische Konformation: der Übergangszustand (transition state) > Funktion von Enzymen
44
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Übergangszustandsanaloga sind hochpotente Inhibitoren
Bsp.: Cytidin Deaminase
Überkreuzkontrolle: Katalytische Antikörper
> Hemmung von Enzymen
45
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Charakteristika des aktiven Zentrums von Enzymen
- Dreidimensionale Spalte, die von vielen Gruppen aus verschiedenen
Abschnitten der AS-Sequenz gebildet wird.
Entscheidende Merkmale der Enzym – Substratbindung
- Nur ein kleiner Teil des Gesamtenzyms
- Höhle oder Spalte (Ausschluss von Lösungsmittelmolekülen = H2O)
=> oft unpolar (hydrophob) mit vereinzelten polaren Gruppen
- Bindung des Substrates durch schwache Kräfte, Komplementarität
- Bindungsspezifität ist von der definierten Anordnung der Atome im
aktiven Zentrum abhängig
Schlüssel – Schloss (Emil Fischer 1890) =>
„induced fit“ (Daniel Koshland jr. 1958)
- reversible, nicht kovalente Interaktionen
- von Lösungsmittelmolekülen abgeschirmtes und lokal isoliertes
Mikroenvironment (Dielektrikum)
- in spez. Orientierung, die die Molekülorbitale des Substrates und
reaktive Gruppen des Enzyms, das Bindungen im Substrat
maximal gestört werden
> Funktion von Enzymen
46
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Nicht nur Übergangszustandsanaloga können potente Inhibitoren
sein
> Hemmung von Enzymen
47
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Nicht nur Übergangszustandsanaloga können potente Inhibitoren sein
Bsp: DHFR und Methotrexat
Ki-Wert für Methotrexat und DHFR ohne NADPH: 362 nM
Ki-Wert für Methotrexat und DHFR mit NADPH: 58 pM
> Hemmung von Enzymen
48
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Ks
aKs
(Sonderfall: partielle Inhibitoren Bsp.: HIV RT-
Inhibitoren)
1. Kompetitive Hemmung
S hat identische Affinität zu EI => a = 1
S hat keine Affinität zu EI => a = ∞
S hat höhere Affinität zu EI => a < 1
> Drei Hemmtypen
49
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
S hat identische Affinität zu EI => a = 1 Ks
aKs
S hat keine Affinität zu EI => a = ∞
S hat höhere Affinität zu EI => a < 1
(Sonderfall: partielle Inhibitoren Bsp.: HIV RT-
Inhibitoren)
1. Kompetitive Hemmung
2. Nicht-kompetitive Hemmung
> Drei Hemmtypen
50
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Ks
aKs
(Sonderfall: partielle Inhibitoren Bsp.: HIV RT-
Inhibitoren)
1. Kompetitive Hemmung
2. Nicht-kompetitive Hemmung
3. Unkompetitive Hemmung
S hat identische Affinität zu EI => a = 1
S hat keine Affinität zu EI => a = ∞
S hat höhere Affinität zu EI => a < 1
(4. Nicht-reversible Hemmung
„Suicide-Inhibitoren“)
> Drei Hemmtypen
51
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Michaelis-Menten Kinetik
52
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Michaelis-Menten Kinetik
53
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
(steady state)
> Michaelis-Menten Kinetik
54
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Michaelis-Menten Kinetik
55
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Michaelis-Menten Kinetik
56
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Kompetitive Hemmung
57
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Kompetitive Hemmung
58
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Kompetitive Hemmung
59
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
für a = 1
> Nicht-Kompetitive Hemmung
60
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
für a = 1
> Nicht-Kompetitive Hemmung
61
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
vereinfacht =>
> Unkompetitive Hemmung
62
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
vereinfacht =>
> Unkompetitive Hemmung
63
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Vergleich der Hemmtypen
64
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
> Vergleich der Hemmtypen
65
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Captopril
Enalapril
> Beispiel für Kompetitive Inhibitoren
66
Prof. Dr. Joachim Jose WS 2012/13 Pharmazeutische und Medizinische Chemie
> Enzyminhibitoren 1
Enzyminhibitoren
1. Komplexierung des Zn2+ Ions durch Carboxyl-/Carbonyl-/Thiolgruppe
2. Elektrostatische WW zwischen K511 und Carboxylatfunktion
3. Wasserstoffbrückenbindung zwischen H353 und Carbonylfunktion (Lysin/Alanin)
1913: „Corpora non agunt nisi fixata“
(„Die Medikamente tun nichts,
wenn sie nicht gebunden werden“)
> Enzyme als Targets