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01 MUSTER - TEST 6 1SEITE 0 - Manger...„Jessasmarantjosef“ singt Hubert von Goisern. Stünde der Aus-druck im Duden, könnte man damit glatt im Sinne von „Mein Gott, ist das

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    Lautsprecher Manger MSMs1Autor: Josef Bruckmoser Fotografie: Rolf Winter

    Der neue Aktivlautsprecher MSMs1

    von Manger bringt die außerge-

    wöhnliche Qualität des Biegewel-

    lenwandlers auf den Punkt: die Mu-

    sik ist völlig entschlackt.

    Ansatzlos und schlackenfrei

    Im Jadis-Player, der in meinem Test (Seite 86) eine Art Refe-renzstatus erworben hat, dreht sich Fön von Hubert von Goi-sern. Nicht eben die aktuellste CD des Volks-Pop-Musikers ausdem steirischen Ausseerland, aber noch immer eine seiner bes -ten. Als Testsoftware ist sie deshalb so gut geeignet, weil der Sän-ger alle möglichen – und fast unmöglichen – Qualitäten seinerStimme zu Gehör bringt. Zum Beispiel in „Kalt“: Da dringt zu-erst der beinahe giftig-aggressive Ton der Kopfstimme des Hu-bert von Goisern ins Ohr, es folgt sein sonorer Bariton, und alsdritte Tonfarbe kommt dann der volle Chor zur Geltung.Dass der Orphée 1 diese drei unterschiedlichen, ja gegensätzli-chen Tonlagen überaus differenziert und plastisch aufbereitenwürde, war nach den Testerfahrungen mit dem französischenPlayer klar. Dass das Reference Active System MSMs1 ihm dabeivon Farbtupfer zu Farbtupfer folgen würde, war eine aus frühe-ren Erfahrungen mit Produkten aus dem Hause Manger begrün-dete Vermutung. Und die wohnraumgerechte, in ihrer Schlank-heit beinahe noch zierlich wirkende Aktivbox hat nicht imGeringsten enttäuscht.Der Biegewellenwandler der Manger-Reference beherrscht eineKunst, die auch unter Spitzenlautsprechern dünn gesät ist: eineSchlackenfreiheit, eine Wiedergabe so ganz ohne Beiwerk, diedas Augenmerk der Hörerin oder des Hörers ganz auf die Stim-me oder auf das Instrument ausrichtet. Da hebt sich dann eineKopfstimme so klar und unverfälscht von allem anderen ab, dassman vermeint, gar noch den Sinn der Lautmalereien zu verste-hen – was freilich unmöglich ist, weil dieselbigen sogar in demumfangreichen Booklet der Fön-CD nur wirr erscheinende Zei-chen sind. Wobei offen bleiben muss, ob sie wirr sind oder nurso erscheinen. Denn „beim Goiserer“, wie er in seiner Heimat lie-bevoll genannt wird, ist nicht auszuschließen, dass er sich beidieser Lautmalerei auch noch etwas gedacht hat.„Jessasmarantjosef“ singt Hubert von Goisern. Stünde der Aus-druck im Duden, könnte man damit glatt im Sinne von „MeinGott, ist das schön!“ das Vibrato und den Schmelz beschreiben,mit dem die Manger-Box die Geigen auf „Fön“ wiedergibt. Einlange gleitender Ton, der am Ende auch abrupt abbrechen kann.

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    Das ist die Qualität des Biegewellenwandlers, dass zwischen denmusikalischen Zeiteinheiten und Zeitmaßen keine „Zwi-schenzeit“ entsteht. Hier kommt der Ton ansatzlos, und wenn erweg ist, ist er weg. Das kann schon einmal nüchtern klingen.Aber erstens gewöhnt sich das Ohr sehr schnell daran, und zwei-tens stellt sich – je länger, desto mehr – die Überzeugung ein,dass es genau so und nicht anders richtig ist. Was zunächst als„fehlend“ empfunden wird, ist nichts, was zur Musik gehört. Esfehlt schlicht und einfach das Beiwerk, die Schlacke, das, was an-dere Chassis dazu machen, weil sie nicht schnell genug sindund/oder ihre Membran nicht ruhig genug ist.Jennifer Warnes liefert auf Famous Blue Raincoat (BMG258418-222) einen Beweis. Kaum einmal habe ich die Stimmedes Nachrichtensprechers ganz am Anfang auch bei geringerLaut stärke so deutlich gehört. Diese Transparenz nimmt aberder Stimme der Sängerin nichts von ihrer Wärme. Auffallendauch die wunderbare Präsenz des Hintergrundchores, der sichnie mit der Stimme von Jennifer Warnes vermengt, sondern ganzdeutlich im Raum dahinter angesiedelt ist.Neu ist, dass dieses Qualitätsmerkmal jetzt bereits ab einerÜbergangsfrequenz von 330 Hz einsetzt – so früh, wie es bei

    xxxMitspielerLaufwerk: Kuzma Reference Tonarm: Kuzma Stabi Reference Tonabnehmer:Benz Micro Ruby Open Air, Benz LP, Ortofon Rohmann CD-Player: Theta Data Basic(Philips CDM-9 Pro) D/A-Wandler: Theta DSPro Generation III Phonostufe: JeffRowland Candence Vorverstärker: Jeff Rowland Synergy II Endverstärker: JeffRowland Model 12 Kabel: Brodmann Acoustics (Lautsprecher), Cardas Golden Re-ference, Cardas Neutral Reference (Phono und Line) Lautsprecher: Trenner &Friedl, Parker 95 (update 2005) Zubehör: SID Analog (Sound improvement disc„A"), Millenium Karbon LP-Matte, Clearlight Audio RDC-Kegel, SIC (sound improve-ment coupler), Audioplan Sicomin Antispike SIAS, ART Dämpferxxxx

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    Lautsprecher Manger MSMs1

    früheren Inkarnationen dieses Biegewellenwandlers nicht mög-lich gewesen ist. Da musste der jeweils angebundene Tieftönerweiter hinauf arbeiten. Jetzt deckt das maßgebliche Chassis derBox ein sehr weites Spektrum ab. Dabei breiten sich die Biege-wellen bei den tieferen Frequenzen über die ganze Membran aus,bis an ihren Rand. Bei höheren Frequenzen – bis 40 kHz! – wer-den nur kleine Teile der Membran zum Schwingen angeregt. Da-mit ist die MSMs1 von 300 Hz bis 40 kHz eine rein punktförmi-ge Schallquelle. Der Tieftöner, ein 200 mm Glasfaser-Polyester Sandwich, wirdmit bis zu 250 Watt von einer in die Box integrierten Endstufemit bipolaren Leistungstransistoren angetrieben, die die großeAntriebsspule des Chassis üppig versorgen kann, auch mit Spit-zenströmen. Die Mittel/Hochton-Endstufe liefert bis zu 180Watt. Auf die Frage nach dem Verstärkertyp für letztere nenntFirmenchefin Daniela Manger besonders schnelle DMOS-Tran-sistoren mit einer Unity-Gain-Ausgangsstufe. Diese werden ty-pischerweise eingesetzt, um das Signal besonders sauber und un-verzerrt weiterzutransportieren. Die Bandbreite beträgt bis 250kHz, BurrBrown Operationsverstärker arbeiten in den analogenFilterstufen. Erfreulicherweise findet sich also kein Class D-Mo-dul von der Stange, sondern ein klassischer A/B-Verstärker. Derist im Leerlauf nicht ganz so genügsam, wie es ein Schaltverstär-ker wäre. Aber 25 Watt sind auch in Zeiten des Energiesparensnoch ein Wert, der es schon mal erlaubt, die Lautsprecher für einintensives Hörwochenende ständig eingeschaltet zu lassen. Soll-te sich während der Woche ein Musikabend ausgehen, reicht esabsolut aus, die integrierten Endstufen beim Heimkommen ein-zuschalten, dann das Abendessen zu genießen und nach einerStunde Aufwärmzeit in den Sog des Biegewellenwandlers einzu-tauchen.

    Oben: Die Kurven auf der Rückseite geben klare Auskunft über die vielfälti-gen Anpassungsmöglichkeiten an die Raumakustik: Höhen, Nahfeld/Prä-senz und Bässe

    Unten: Die beiden Endstufen sind in ein eigenes Metallgehäuse hineinge-packt und dadurch völlig vom Lautsprechergehäuse getrennt

  • die Endstufen der Manger-Box. Die ist darüber genauso erfreutwie über die hochwertige Netzverbindung aus dem Hause Nord -ost mit Furutech-Steckern. Bei den Powercords muss aber nichtauf diesem Preisniveau investiert werden, wie ein Vergleich mitsehr günstigen Einstein-Netzkabeln gezeigt hat.Eine dezente grüne LED an der Front unten zeigt den Betrieban, die zweite grüne LED kippt ins Rot, sobald der maximaleSchalldruckpegel von 110 dB erreicht wird. Im normalen Hör-betrieb bin ich nie auch nur annähernd in diesen Grenzbereichgekommen. Aber klar ist auch, dass dieser Lautsprecher kein Be-schallungsgerät für Disco-Parties ist. Hier handelt es sich um ei-nen hochsensiblen und feinsinnigen Schallwandler, der aus denErfahrungen der Studiotechnik kommt. Diese sind in über-schaubare Dimensionen von 1,14 Metern Höhe bei einer Breiteund Tiefe von 270 x 214 mm gepackt – ideal für mittelgroße mit-teleuropäische Wohnzimmer.

    Auf der Rückseite stehen Anpas-sungsfilter für Bässe, Präsenz undHöhen, für Nahfeldbeschallung, fürEmpfindlichkeit und Polarität zurVerfügung. Hinter dem Raumakus -tikschalter verbirgt sich ein Hochpassbei 100 Hz, das Shelving Filter, auchKuhschwanzfilter genannt, für dieHochfrequenz ist bei Bedarf ab 10 kHzin 1-Dezibel-Schritten einsetzbar. DieEingangsbuchse ist symmetrisch aus-geführt, sodass auch längere Leitun-gen von einer Vorstufe kein Problemdarstellen. In unserem privilegiertenFall bringt ein Nordost Valhalla dieSignale von der Rowland-Vorstufe an

    Star aus dem Hause Manger: Hinter dem Biegewellenwandler stehen Jahr-zehnte der Entwicklung und der Erfahrung. Seine sternförmige Abdeckungträgt dazu bei, dass er je nach Frequenz unterschiedlich weit bis zu seinemRand angeregt wird

  • Lautsprecher Manger MSMs1

    In meinem Hörraum, der im Bereichvon zwei Kiloherz eine kleine Reso-nanz aufweist, lag zunächst der Ver-such nahe, die Präsenz um 1,5 dB abzusenken. Da der Manger-Lautspre-cher aber ein ganz ausgezeichnetes In-strument für spätabendliches undnächtliches Leisehören ist, erwies sicheine Anhebung der Bässe bei linearerPräsenzeinstellung als die für diesenRaum und diesen Zweck bessere Lö-sung. In jedem Fall erlaubt die Aktiv-box solche Anpassungen über die ein-gebauten Verstärkerzüge und ihreaktive Frequenzweiche, sodass keineweiteren passiven Bauteile dazu- oderweggeschaltet werden müssen. Womit wir bei der Streitfrage Aktiv-box wären. Da ist auf der Habenseiteeindeutig festzuhalten, dass dieses

    Prinzip gerade beim Biegewellenwandler naheliegt und sich be-währt. Lange Jahre der Entwicklung hat die Firma Manger beiden passiven Versionen darauf verwendet, an den irrwitzigschnellen und sauberen Punktstrahler mit einer Anstiegszeit von13 Mikrosekunden ein entsprechendes Tieftonchassis anzu-docken. Die tiefere Übernahmefrequenz, die jetzt zur Verfügungsteht, ist ein Teil der Lösung für ein möglichst nahtloses und imTiming kohärentes Zusammenspiel der beiden Chassis. Der Ide-alfall ist aber die aktive Version in der Manger Reference, bei derjedes Chassis direkt an seinem eigenen Verstärkerzug hängt. Esist einer der besten Wege, ein Tieftonchassis fest in die Zange zunehmen, es zu beschleunigen und ihm allfällige Flausen auszu-treiben.Die MSMs1 ist als schlüssiges Gesamtkonzept zu sehen. Damitwird auch der Einwand kaum schlagend, den mancher penibleHigh-Ender ganz allgemein – nicht speziell auf die Manger-Boxbezogen – vorbringt: dass ich irgendwann doch ganz gern hörenwürde, wie dieser fabelhafte Biegewellenwandler mit meinensündteuren, fabelhaften Endstufen klingen würde… Dieser Ein-wand fällt im konkreten Fall auch deshalb in sich zusammen,

    Der Tieftöner hat nicht nur selbst einen kräf-tigen Antrieb, er wird durch seine eigeneEndstufe auch straff geführt

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    weil der Lautsprecher aus Mellrich-stadt mit einem Verkaufspreis von13 200 Euro pro Paar eine Art „Best-preisangebot im Paket“ darstellt. Mit diesem aktiven Lautsprecher lässt sich idealtypisch eine minimali-stische Anlage bauen, die für den gut-en Klang „vorne“ nur einen qualitativgleichwertigen Digital-Analog-Wand-ler mit regelbarer Lautstärke braucht.Das darf ruhig etwas mit Röhre wieder kürzlich geteste Lector Digicode S-192 sein. Die Aktivbox kann direktvon einer solchen DAC-Vorstufe odereinem Netzwerkplayer angesteuertwerden – mit Titelwahl und Lautstär-keregelung von iPhone oder iPad aus.Die zusätzlichen Kosten für eine End-stufe entfallen und dem High-End-Genuss steht nichts im Wege.Es sei denn, man gehört wie derrührige österreichische Manger-Ver-trieb Allegro-HiFi in Wien, der Vinyl-Fraktion an. Dort wurde für einen zu-sätzlichen Höreindruck – neben demPflichtprogramm im eigenen Hör-raum – hochwertiges Zubehör aufge-boten. Die vom Tonabnehmer Vanden Hul DDT2 Special abgetastetenSignale gelangten über die Phonovor-stufe „The Grail“ aus demselben Hauszur „kleinen“ Vorstufe von Audio Re-search. Eine durchgehende Nordost-Verkabelung sorgte für transparenteSignalwege.Der deutsche Aktivlautsprecher ließsich nicht zweimal bitten, die so hoch-wertig aufbereiteten „Vier Jahreszei-ten“ mit Neville Marriner und seinerAcademy of St. Martin in the Fieldsvoller Sprühgeist wiederzugeben. So-fort sprang dem Hörer, der an dasBenz Ruby Open Air in der heimi-

    Der 200 mm Tieftöner ist mit einer Membran aus Glasfaser-Polyester Sand-wich ausgestattet

    Für Extrempegel: Wie beim Studio-Monitor soll in Zukunft eine zusätzlicheTieftonbox angeschlossen werden können

    Mehr Anschlussfeld braucht die Aktivbox nicht: symmetrischer Eingang,Netzbuchse und Netzschalter

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    Lautsprecher Manger MSMs1

    schen Referenzanlage gewöhnt ist, der völlig andere Charakterdes Van den Hul ins Ohr. Nicht nur die Lebendigkeit der mit vie-lerlei Farbtupfern versehenen Streicher regte die Ohren zuhöchs ter Aufmerksamkeit an. Erstaunlich war auch, wie fein ziseliert das Cembalo wiedergegeben wurde. Das war zweifellosnicht nur Marriner und seiner Academy zu verdanken. Den ent-scheidenden Beitrag bei der Wiedergabe lieferte der ansatzlosdynamische Biegewellenwandler.Aber kommen wir zurück zur Referenzanlage. Dort war die

    Fön-CD nur für zwei, drei Nummern vorgesehen. Zum Testeneben. Aber dann stellte sich nach jeder Nummer der Gedankeein: „Eine noch, weil's gar so schön war.“ Detto das Fortepianovon Ronald Brautigam in den zwei Mozartklavierkonzerten aufOriginalklanginstrumenten (BIS-SACD-1894). Besonders fieldabei auf, wie der Manger-Wandler mit der Tiefe der Bühne um-geht. Da steht einerseits das Fortepiano etwa auf der Ebene derLautsprecher-Schallwände präsent und greifbar da. Andererseitsscheint die Bühne nach hinten kein Ende zu haben. Jede Instru-mentengruppe des Orchesters ist einem klar umrissenen virtuel-len Feld auf der Bühne zugeordnet. Der Hörer hört nicht nur,sondern sieht gleichsam, dass die Holzbläser hinten sitzen unddie Pauken noch eine Reihe weiter hinten stehen. Man muss nurdie Augen schließen, und schon werden die Musiker auf derBühne zu einer dreidimensionalen Skulptur.Das hat zur Folge, dass nichts diffus in einer allgemeinen or-chestralen Klangwolke verschwindet, sondern dass jeder Beitrag– seien es die Holzbläser oder die ersten Geigen – selbstständigzu hören ist. Nicht in dem Sinne, dass der Orchesterklang sich inlauter Einzelteile auflösen und auseinanderfallen würde. Nein, esgeht vielmehr um eine nur von wenigen Schallwandlern erreich-te Durchhörbarkeit, in der die Musiker Reihe für Reihe „sicht-bar“ werden. „Diese Ortung ist zunächst ein wenig ungewohnt,weil die Chassis selbst völlig aus dem Fokus verschwinden“, steht

    Oben: Der rückwärtige Schall des Biegewellenwandlers wird im Gehäuseakustisch stark bedämpft

    Unten: Der Ringkerntrafo für die eingebauten Endstufen

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    in den Hörnotizen. „Aber jetzt merktman erst, wie sehr die Töne an ande-ren Chassis oft kleben bleiben.“Auf „Mirror“ von Charles Lloyd(ECM 2010) kommt diese plastischeAbbildung der Instrumente wunder-bar zur Geltung. Da swingt der Dop-pelbass von Reuben Rogers, das Pianovon Jason Moran hebt sich klar vonden Drums ab, die Eric Harland bear-beitet. Und über allen schweben dieAlt- und Tenortöne des Ausnahme-saxofonisten Charles Lloyd. Man kannje nach Belieben auf das eine oder aufdas andere Instrument hinschauen.Das ist wie bei einem Live-Jazzkon-zert, wo man ganz gern einmal dieAufmerksamkeit nur auf einen Musi-ker richtet und die anderen eben mit-spielen.Wie sich das in einem großenOrches ter anhört, testen wir mit derSymphonie Nr. 2 D-Dur von Jean Sibelius. Auf der Chesky CD 3A hat SirJohn Barbirolli das Opus 43 mit demRoyal Philharmonic Orchestra einge-spielt. In den anschwellenden Sequen-zen im Allegretto ist bei den Geigen ei-ne Resonanz zu hören – aber nur,wenn die Wiedergabekette diese subti-len Schwingungen auch auflöst. DerBiegewellenwandler hat damit nichtdas geringste Problem, im Gegenteil,wiederum ist auch schon bei Zimmer-lautstärke der mitklingende Korpusder Geigen zu hören. Die kräftig ge-zupften Pizzicati haben eine ganz an-dere Farbe als die darauf folgendenvollen Akkorde der Streicher. Ganz tiefhinten in der Bühne füllen die Pau-kenschläge den Raum akustisch auf,fein säuberlich abgesetzt von denStreichergruppen vorne.

    Wieder geht auf der super aufgenommenen Chesky-CD dieseräumliche Staffelung ins Ohr, die alles differenziert und auf-fächert, ohne dass dabei der Gesamtklang verloren ginge. Immersind das ganze Volumen und der vielfältige Farbenreichtum derSibelius-Symphonie präsent. Detto bei der Bizet-Oper „Car-men“ in einer klassischen Aufnahme mit Teresa Berganza unddem London Symphonie Orchestra unter Claudio Abbado (DG437 007-2, Abbado Edition). Wunderbar schwebend über demGanzen die Piccoloflöten und die frischen, hellen Knabenstim-men des Watson's George College Boys' Chorus in „Avec la gar-de montante“. Das Reference Active System MSMs1 von Manger ist ein hoch-präzises Instrument für die Musikwiedergabe. Die punktförmi-ge Abstrahlung und das einzigartige Timing des Biegewellen-wandlers heben diesen Lautsprecher aus der Masse hervor. Mitden 13 200 Euro für das Paar ist nicht nur ein guter Anfang füreine hochwertige High-End-Anlage gemacht. Es ist ein jederzeitzuverlässiger Grundstein für einen Musikgenuss voller Espritund Feinsinn.

    xxxxLautsprecher Manger ReferenceActiv System MSMs1Funktionsprinzip: Aktives 2-Weg System Fre-quenzbereich: 30Hz – 40kHz, Übergangsfrequenz330Hz Maximaler Schalldruckpegel: 110dBkurzzeitig Chassis: Hochtöner: Biegewellenwand-ler, Bandbreite 80 Hz – 40 kHz, Anstiegszeit 13µsTieftöner: 200mm Glasfaser-Polyester SandwichVerstärker: LF 250W an 8Ohm, HF 180W an8Ohm, Leistungsbandbreite 250kHz (-3dB) Ein-gangsempfindlichkeit: 6dBu (1,55V) oder 0dBu,Eingangsimpedanz: 10kOhm Kontrollschalter:Bässe, Präsenz, Höhen, Eingangsempfindlichkeit,Polarität u. a. Eingang: XLR (symmetrisch) Ausführungen: Seidenmatt nachRAL, Nextel oder Klavierlack Maße (B/H/T): 27/114/21,4 cm Gewicht: 48 kg Ga-rantiezeit: 3 Jahre Paarpreis: 13200 Euro

    Kontakt: Manger Products, Daniela Manger, Industriestraße 17, 97638 Mellrich-stadt, Telefon 09776/9816, www.manger-msw.dexxxx